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WA S IHR WO L LT BLAUBART SACRE Musikalische Urgewalten
WIE KÖNNEN WIR IM JETZT LEBEN? Ein Gespräch mit der Regisseurin Inga Lizengevic
MUSIK AUS DEM INNERSTEN 1. Sinfoniekonzert präsentiert Tschaikowski
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EDITORIAL R
otkäppchensekt. Kleine Zebrafelle in der Form eines erlegten Löwen. Bleistifte mit dem Aufdruck eines Zitats einer Bühnenfigur. Rosen. Bierflaschen mit selbstgemachtem Etikett. Playmobilfiguren mit einem Kostüm der Hauptfigur. All diese Dinge eint, dass sie Geschenke sind. Und die finden Sie am Theater an Premierenabenden zuhauf. Auch da zeigt sich unser abergläubisches Wesen: Alle Mühen oder gar Konflikte der Probenzeit sollen vergessen sein, bevor es erstmals auf die Bühne geht. Ein kleines Geschenk soll dies zum Ausdruck bringen, soll die bösen Geister vertreiben. Denn alle darstellenden Künstler wissen: Die intensive Arbeit der Probenzeit kann im Bruchteil einer Sekunde zunichte gemacht werden. Die Stimme kiekst, man vergisst den Text, oder ein Sprung klappt nicht so, wie man will, und man ist danach verletzt. Letzteres teilen die Künstler mit Sportlern. Das Sich-Bekreuzigen von Fußballspielern vor dem Anpfiff entspringt derselben Wurzel. Aber das macht auch den Reiz aus: So wie man im Fußball nicht weiß, wie es ausgeht, ist es auch im Theater. Ob der Abend auf der Bühne wirklich restlos und uneingeschränkt gelingt, hängt von vielen Faktoren ab, die man als Solist eines Ensembles nicht alle in der Hand hat. Deswegen sind gerade die Premieren, wo das Erarbeitete erstmals in voller Gültigkeit einem Publikum gezeigt wird, so etwas Besonderes. Vielleicht planen Sie ja Ihren nächsten Theaterbesuch einmal anlässlich einer Premiere, Sie werden den Unterschied sofort merken. Und gerade jetzt von Oktober bis Anfang Dezember gibt es davon besonders viele – Così fan tutte, Gift, Der Brandner Kaspar, Blaubart -- Sacre, Pinocchio, Riefenstahl und Rosenblatt und die Csárdásfürstin:
D i r k Te r w e y
M a r k u s Tr a b u s c h
viele Gelegenheiten, einmal Premierenluft zu schnuppern. Und wem es dann gefällt: Ein Premierenabonnement ist immer noch die beste Möglichkeit, das Theater unmittelbar zu erleben, mit den Künstlern danach zu feiern, ins Gespräch zu kommen. Und das kann man auch noch jetzt kaufen, obwohl schon die ersten Premieren gelaufen sind. Unsere Theaterkasse berät sie gerne...
Ihr
Markus Trabusch Intendant
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ielleicht haben Sie es schon bemerkt? Für Sie, die Besucher des Mainfranken Theaters, gibt es einige Neuerungen im Haus zu entdecken. So hat mit Beginn der Spielzeit die Firma Immobilien-Management GmbH, kurz IMG-G, die Garderoben und die Einlasskontrollen im Theater übernommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen Partner aus dem Konzernverbund der Stadt Würzburg. Gleichzeitig begrüßen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IMG-G. Einige Gesichter werden Ihnen bereits sehr vertraut sein, da viele ehemalige Beschäftigte der Firma Fries, die bisher die Garderoben und Einlasskontrollen betreute, von der IMG-G übernommen wurden. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich beim bisherigen Dienstleister, den Eheleuten Fries, für viele gemeinsame Jahre in einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Apropos Garderoben: Seit Beginn der neuen
DAS SAMS KOMMT
Spielzeit ist die Garderobengebühr im Großen Haus und in der Kammer bereits im Ticketpreis inkludiert. Dies entspricht einem vielfach von unseren Gästen geäußerten Wunsch und macht die Abgabe Ihrer Mäntel, Jacken und Taschen nun weitaus entspannter. Und zu guter Letzt: 1.000 neue Lichter strahlen im Zuschauerraum des Großen Hauses und einige hundert weitere ausgetauschte Leuchtmittel im Foyer. Unsere Haustechnik und Beleuchtungsabteilung haben während der Spielzeitpause mit großem Einsatz nahezu komplett auf LED umgestellt. Gleichzeitig haben sich damit die Lichtverhältnisse beim Saaleinlass verbessert. Auch dieser Wunsch wurde mehrfach an uns herangetragen. Ein schöner Nebenaspekt: Wir sparen fast 75 Prozent des bisherigen Energieverbrauchs und der damit verbundenen Kosten. Diese Investition amortisiert sich also auch noch vor der anstehenden Sanierung. Zudem erstrahlt das Theater rechtzeitig zur dunklen Jahreszeit in einem neuen Lichterglanz. Sie sehen: Mit dem Start in die neue Saison gibt es nicht nur auf den Bühnen des Mainfranken Theaters Neues zu entdecken. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr
Dirk Terwey Kaufmännischer Geschäftsführer
IMMER WIEDER SONNTAGS: BREAKFAST CLUB
Paul Maar liest aus dem neuen Sams-Buch
Das gemütliche und beliebte Gesprächsformat kommt wieder
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m 29. Oktober bietet der Breakfast Club #1 der Spielzeit 17/18 Gelegenheit, das künstlerische Personal des Mainfranken Theaters besser kennenzulernen und sich über die neuen Produktionen auszutauschen. Geladen sind neben den Zuschauerinnen und Zuschauern jedes Mal aufs Neue Gäste aus den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Ballett und/oder Konzert. Im Gespräch mit der Dramaturgin Antonia Tretter kann das Publikum beim ersten Club-Treffen der neuen Spielzeit
neue Mitarbeiter aller Sparten kennenlernen. Es erhält exklusive Einblicke in das Familienstück Pinocchio und kann etwas über die spannenden Projekte der plattformX erfahren. Wie in der vergangenen Spielzeit schon erprobt, wird es auch wieder eine interaktive Überraschung geben. Für das leibliche Wohl werden Croissants und Kaffee gereicht. (atr)
BREAKFAST CLUB #1 Sonntag, 29.10. | 11:00 Uhr | Foyer | Eintritt frei
Illustration: Nina Dulleck
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aul Maar hat ein neues Buch über das Sams geschrieben. Und der beliebte Kinderbuchautor feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. Wir finden, das sollte gebührend gefeiert werden. Deshalb veranstalten das Mainfranken Theater und die Buchhandlung Hugendubel am Sonntag, dem 29. Oktober, um 15:00 Uhr eine Lesung im großen Haus. Paul Maar kommt persönlich und liest aus seinem Buch Das Sams feiert Weihnachten. Wer das rothaarige Wesen mit den blauen Wunschpunkten bereits kennt, kann sich denken, dass es auch an Weihnachten für einigen Trubel sorgt, und wer das Sams noch nicht kennt, wird es vermutlich schnell ins Herz schließen. Weil es das erste Mal Weih-
nachten feiert, hat es viele Fragen: Was sind das für Flügelwesen, die angeblich im Himmel wohnen? Wieso hat Papa Taschenbier auf einmal so viele Geheimnisse? Und warum stellt man sich Bäume ins Wohnzimmer? Als das Sams zu seinem Weihnachtsfestdebüt noch ein paar Kollegen aus der Welt der Samse einlädt, geht so mancher gewünschter, allerdings auch mancher ungewünschter Wunsch in Erfüllung. Im Anschluss an die Lesung können sich große und kleine Fans ihre Buchexemplare persönlich signieren lassen. Dafür nimmt sich der Autor eine Stunde Zeit. (nay) LESUNG & AUTOGRAMMSTUNDE Sonntag, 29.10. | 15:00 Uhr | Großes Haus
Exklusive Einblicke bei Kaffee und Croissants beim Breakfast Club
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Martin Liema, Meinolf Steiner
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Meinolf Steiner, Anja Brünglinghaus, Bastian Beyer, Herbert Schäfer, Hannah Walther, Lea Sophie Salfeld, Martin Liema
Lea Sophie Salfeld, Martin Liema, Herbert Schäfer, Meinolf Steiner
SHAKESPEARE
WA S IHR WO L LT Lenja Schultze
B I S 1 8. F E B R U A R 2 0 1 8
Paul Walther, Anja Brünglinhaus, Bastian Beyer
MOZART
Daniel Fiolka, Roberto Ortiz
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Roberto Ortiz, Akiho Tsujii, Daniel Fiolka
Silke Evers, Roberto Ortiz, Daniel Fiolka
Opernchor des Mainfranken Theaters
Silke Evers, Marzia Marzo
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EIN BAIRISCHER KLASSIKER Die Gschicht vom Brandner Kaspar von Katharina Nay
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ie Gschicht vom Brandner Kaspar wurde 1871 zum ersten Mal in den „Fliegenden Blättern“ veröffentlicht. Der Verfasser dieser Geschichte, Franz von Kobell, schrieb Erzählungen in oberbayerischer Mundart und dichtete im kurpfälzischen Dialekt, bevor ihm sein wohl bekanntestes Werk gelang. Die Erzählung vom bayerischen Schlosser und Jagdgehilfen Kaspar Brandner, dem es mit Hilfe von hochprozentigem Alkohol und Kartentricks gelingt, dem Tod noch einige Jahre mehr abzutrotzen, ist in Bayern auch gute hundert Jahre nach seinem Entstehen allgemein bekannt. Dazu haben auch die zahlreichen Adaptionen für Film und Theater einen wesentlichen Teil beigetragen. THEATERFASSUNG VON JOSEPH MARIA LUTZ Der aus Pfaffenhofen stammende Lyriker und Autor Joseph Maria Lutz adaptiert die Geschichte 1934 das erste Mal für die Bühne. In seiner Fassung mit dem Titel Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies steht (ganz im Sinne Kobells) die bairische Mundart im Fokus. Lutz hält sich eng an die Vorlage von Kobell und untersagt in seinem Vorwort zum Stück ausdrücklich humoristische Zutaten. In der Uraufführung in Dresden spielt Erich Ponto den Boanlkramer. Und obwohl keiner der Darsteller gebürtiger Bayer ist, ist der Erfolg so groß, dass das Stück auf über hundert Bühnen gespielt wird. FILM MIT CARL WERY UND PAUL HÖRBIGER Das Drehbuch zur ersten Filmadaption wird von Erna Fentsch-Wery geschrieben und nimmt
BRANDNER K AS PA R Kampagnenmotiv: Marc Bausback
die Fassung von Lutz als Vorlage. Erna FentschWery stammt aus einer Alt-Münchner Familie, wird zunächst als Schauspielerin in vorwiegend bairischen Filmen bekannt und heiratet 1936 den Schauspieler Carl Wery. Dieser übernimmt im Film die Rolle des Brandner Kaspar. Der Tod wird von Paul Hörbiger gespielt. In Berlin ist Hörbiger in dieser Rolle bereits am Theater zu sehen gewesen, und er lässt seine Erfahrungen erkennbar in den Film einfließen. Erna Fentsch-Wery dramatisiert die epische Erzählung gekonnt und der damaligen Zeit entsprechend naturalistisch. Ihre Idee ist das Diesseits als Abbild des Paradieses zu zeigen: Der Himmel der Bajuwaren sieht aus wie das irdische Bayern. Obwohl Fentsch-Wery eine gefragte und vielfach ausgezeichnete Drehbuch- und Romanautorin wird, bleibt ihr größter Erfolg das Drehbuch zum Bavaria-Film von 1949.
KURT WILHELMS THEATERFASSUNG AM RESIDENZTHEATER MÜNCHEN 1975 inszeniert Kobells Urgroßneffe Kurt Wilhelm das Werk für das Residenztheater in München. Der Intendant Kurt Meisel engagiert Kurt Wilhelm 1972 das erste Mal als Regisseur für einen Text von Ludwig Thoma, der für seine realistischen und satirischen Schilderungen des bairischen Alltags bekannt ist. Nach dem großen Erfolg dieser Arbeit beginnt 1973 die Suche nach einem zweiten bairischen Stück. Der Schauspieler Dietrich Thoms schlägt Die Gschicht vom Brandner Kaspar vor, und seine Idee findet begeisterten Anklang. Da die Frau des Intendanten, Ursula Lingen, in der Verfilmung die Liebhaberin gespielt hat, ist der Stoff am Haus bereits bekannt. Da die bisherigen Dramatisierungen der KobellErzählung von der Leitung als antiquiert emp-
funden werden, wird diese Aufgabe der Reihe nach neun (!) bairischen Schriftstellern angetragen, die den Auftrag dankend ablehnen. In Ermangelung eines anderen Autors schreibt Kurt Wilhelm schließlich selbst eine Theaterfassung, in die er die zahlreichen humoristischen Szenen im Himmel einfügt, die heute nicht mehr wegzudenken sind. Mit dieser Fassung beginnt der Siegeszug des Kobell´schen Stoffs auf deutschen Bühnen, der bis heute andauert. Unter dem Titel Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben wird das Stück bis zum Jahre 2001 über tausend Mal am Residenztheater gespielt und von über 60 Bühnen übernommen. Noch im Jahr der Premiere wird die Inszenierung von Kurt Wilhelm unter demselben Titel mit Fritz Straßner, Toni Berger und Gustl Bayrhammer in den Hauptrollen für das Fernsehen vom BR produziert und bis zum Jahr 2015 jährlich an Allerheiligen ausgestrahlt. Bis heute hat die Geschichte vom Brandner Kaspar nichts von ihrer Beliebtheit verloren und begeistert Jung und Alt immer wieder aufs Neue. Seit mindestens 1988 stand das beliebte bayerische Volksstück nicht mehr auf dem Spielplan des Mainfranken Theaters. Ein Grund mehr, sich auf die Premiere am 15. Oktober um 19:30 Uhr im Großen Haus zu freuen!
PREMIERE Sonntag, 15.10. | 19:30 UHR | GROSSES HAUS DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Samstag, 21.10. | 19:30 Uhr Samstag, 28.10. | 19:30 Uhr Samstag, 4.11. | 19:30 Uhr
BLAUBART –– SACRE Musikalische Urgewalten von Berthold Warnecke
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ürzburgs Ballettchefin Anna Vita stellt in ihrem Doppelabend zwei wegweisende Werke der musikalischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts einander gegenüber: Bartóks Operneinakter Herzog Blaubarts Burg und Strawinskys urgewaltige Ballettmusik Le Sacre du Printemps. Im Anfang war der Skandal. Igor Strawinskys epochale Ballettmusik Le Sacre du Printemps ist untrennbar mit den Tumulten verbunden, die bei der Uraufführung im Publikum losbrachen. Der Dichter, Regisseur und Maler Jean Cocteau hat die Ereignisse vom 29. Mai 1913 im damals neu eröffneten Pariser Théâtre des ChampsElysées in einem fotografisch-präzisen Bericht eingefangen: „Ich glaube nicht, daß der Sacre in einem weniger bombastischen Theater adäquater aufgenommen worden wäre, aber dieser luxuriöse Saal symbolisierte im ersten Augenblick den Irrtum, der darin bestand, daß man ein kräftiges und jugendliches Werk mit einem dekadenten Publikum konfrontierte ... Das Publikum spielte die ihm zugedachte Rolle, es empörte sich sofort. Man lachte, spuckte, pfiff, ahmte Tierlaute nach, und vielleicht hätte man es schon nach einiger Zeit aufgegeben, wenn nicht die Menge
MATINEE
WORKSHOP
Sonntag, 15.10. | 11:00 Uhr | Foyer
Dienstag, 7.11. | 18:00-19:30 Uhr VHS Würzburg | 13 € Musiktheater neu entdecken
Die Matinee bietet die Gelegenheit, sich vom künstlerischen Team über die nahende Premiere zu informieren, sich auf die kommenden Vorstellungen einstimmen zu lassen und exklusive Einblicke in die Produktion zu bekommen.
der Ästheten und einige Musiker in ihrem Übereifer das Publikum in den Logen beschimpft und sogar geschubst hätte.“ Der französische Musikwissenschaftler Léon Vallas prägte nach der Premiere das Bonmot vom „Massacre du Printemps“, erkannte aber auch die „urgeschichtliche“ Dimension des Balletts, das in zwei Teilen – „Die Anbetung der Erde“ und „Das Opfer“ – ein Ritual aus der mythologischen Vorzeit Russlands beschreibt. Ein junges Mädchen wird dem Frühlingsgott geopfert, um den Boden nach dem harten Winter wieder fruchtbar zu machen.
Anmeldung vhs-wuerzburg.de | T +49 931 35593 Kontakt plattformX@mainfrankentheater.de
Zwei Jahre vor Strawinskys Sacre komponiert und 1918 an der Staatsoper Budapest uraufgeführt, zählt auch Béla Bartóks Oper Herzog Blaubarts Burg zu den Klassikern der Musiktheater-Moderne. Der Stoff um den frauenmordenden Blaubart geht auf das gleichnamige Märchen von Charles Perrault zurück, das erstmals 1697 in der Sammlung Mutter Gans erschien. Im 19. Jahrhundert gelangte der Stoff in die Hausmärchen der Brüder Grimm. 1899 kleidete Maurice Maeterlinck die Geschichte in ein symbolistisches Bühnenmärchen, das Paul Dukas als Opernlibretto und dem ungarischen
Schriftsteller als Inspiration zu seinem eigenen Mysterienspiel Herzog Blaubarts Burg (1910) diente. Bartók war von dem Text derart angetan, dass er sofort mit der Komposition begann: Judith ist Blaubart auf dessen dunkle Burg gefolgt. Sie fordert die Öffnung von sieben Türen – Sinnbild der Seelenzustände Blaubarts. Hinter der letzten Tür entdeckt Judith die früheren Frauen Blaubarts, denen sie als Geliebte der Nacht folgen wird. Nach Viktor Åslunds Steppenwolf in der Saison 15/16 legt Anna Vita mit Blaubart--Sacre abermals in Personalunion als Regisseurin und Choreografin eine Inszenierung vor. In der Titelpartie des Blaubart ist Bariton Bryan Boyce zu erleben, Karen Leiber singt und spielt die Judith. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Enrico Calesso.
PREMIERE Dienstag, 31.10. | 19:30 Uhr | Großes Haus DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Sonntag, 5.11. | 15:00 Uhr Samstag, 18.11. | 19:30 Uhr Donnerstag, 7.12. | 19:30 Uhr
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WIE KÖNNEN WIR IM JETZT LEBEN? Gift. Eine Ehegeschichte / Ein Gespräch mit der Regisseurin Inga Lizengevic von Antonia Tretter
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m frisch begrünten Kardinal-Faulhaber-Platz treffen sich die Regisseurin Inga Lizengevic und die Autorin dieses Beitrags, um über das Gegenwartsdrama Gift. Eine Ehegeschichte der niederländischen Autorin Lot Vekemans zu sprechen. Die Regisseurin hatte vergangene Spielzeit mit ihrer Inszenierung von Muttersprache Mameloschn von Sasha Marianna Salzmann ihr Debüt am Mainfranken Theater.
ANTONIA TRETTER: Inga, wie war es, an das Mainfranken Theater zurückzukehren? INGA LIZENGEVIC: Ich habe mich sehr gefreut, dass ich wieder hier in Würzburg inszenieren darf. Ich erwische wieder die schöne Jahreszeit, den Sommer und den frühen Herbst. Und ich bin immer wieder überrascht, wie viel Freude hier in dieser Stadt herrscht. Es wird viel gefeiert, das ist erstaunlich. ANTONIA TRETTER: Gift. Eine Ehegeschichte behandelt ein ernstes Thema. Der traumatische Verlust des einzigen Sohnes durch einen Verkehrsunfall wirft ein Ehepaar komplett aus der Bahn. Sie begraben den Sohn gemeinsam und trennen sich ein Jahr später. Zehn Jahre später begegnen sie sich auf dem Friedhof wieder. Ist es ein trauriges Stück? INGA LIZENGEVIC: Ja. Aber nicht nur. Es ist auch lebensbejahend. Es beschäftigt sich mit der Suche nach einer Lebensfreude, die trotzdem erhalten bleiben sollte, egal was man erlebt hat oder in welcher Lebenslage man sich befindet. Es stellt die Frage, wie man weiterleben kann im Falle eines solchen unfassbaren Verlustes
I n g a L i z e n g ev i c | Fo t o : A n t o n i a Tr e t t e r
und was dieses Weiterleben dann bedeutet. Wie kann ich einerseits mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen und andererseits trotzdem „im Leben froh sein“, wie es im Stück heißt. ANTONIA TRETTER: Die beiden Protagonisten, eine Frau und ein Mann, haben da sehr unterschiedliche Zugangsweisen. INGA LIZENGEVIC: Genau. Es ist deshalb auch ein Beziehungsdrama. Man könnte den Umgang mit der Trauer und der Gesamtsituation zu Beginn kaum gegensätzlicher beschreiben, als Lot Vekemans es anlegt. Beide erfüllen erst einmal vielleicht typische Geschlechterrollen: die Frau, die sich in der Trauer auflöst und über Jahre hinweg den Halt im Leben nicht wiederfindet, obwohl sie von außen betrachtet ein
normales Leben führt. Der Mann hingegen scheint es geschafft zu haben, sich im Leben wiederzufinden, indem er sich eine neue Existenz aufgebaut hat. Doch bei ihm brodelt es unter der Oberfläche. Beide haben großen Nachholbedarf. ANTONIA TRETTER: Ja, das bringt es gut auf den Punkt. Wie beginnt man bei einem solchen Stoff die Arbeit mit den Schauspielern? INGA LIZENGEVIC: Wir haben zu Beginn der Proben in intensiven Gesprächen die Weichen gestellt. Maria Brendel, Georg Zeies und ich haben uns sehr lange mit dem Text und dem Thema beschäftigt. Wir mussten Stück für Stück verstehen, was sich hinter den einzelnen Repliken, Ausbrüchen oder Momenten des Schweigens verbirgt.
ANTONIA TRETTER: Was sind die wichtigsten Qualitäten des Textes für Dich? INGA LIZENGEVIC: Die Sprache ist sehr poetisch. Der formale Aufbau und zum Beispiel die Interpunktion sind speziell. Es lässt einen auf besondere Weise durch das Stück gleiten. Trotzdem ist dieser Theatertext sehr genau und auf den Punkt. Außerdem gibt es unvorhersehbare Wendungen, es ist spannend und komisch zu gleich. Jeder kann sich in den Figuren wiedererkennen. ANTONIA TRETTER: Wenn Du es Dir wünschen könntest: Was soll das Publikum aus dem Abend mitnehmen? INGA LIZENGEVIC: Auf jeden Fall diese lebensbejahende Haltung. Die Figuren umkreisen diesen Augenblick, in dem man versteht, dass man manchmal etwas loslassen muss, auch wenn das unvorstellbar schwer ist. Dass man durch das Loslassen glücklich sein kann. Also ohne an die Vergangenheit und die Zukunft zu denken, ganz bewusst die Luft in die Brust einzuatmen und glücklich zu sein in dem Moment, weil man einfach so da ist. Darum geht es in diesem Stück, und das ist eine sehr große Qualität, die uns im Alltag oft fehlt. Deshalb verpassen wir diese Augenblicke oft. ANTONIA TRETTER: Vielen Dank für das Gespräch, liebe Inga. PREMIERE Freitag, 13.10. | 20:00 Uhr | Kammer DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Mittwoch, 18.10. | 20:00 Uhr Sonntag, 22.10. | 20:00 Uhr Mittwoch, 25.10. | 20:00 Uhr
WIEDER DA Terror von Ferdinand von Schirach im Ratssaal von Antonia Tretter
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in Höhepunkt der Saison 16/17 in der Sparte Schauspiel kehrt auf den Spielplan zurück: Dirk Diekmanns Inszenierung von Terror, dem ersten Theaterstück des Erfolgsautors und Strafverteidigers Ferdinand von Schirach. Die Würzburger Produktion versetzt die Live-Verhandlung an einen besonderen Ort: den Ratssaal des Würzburger Rathauses. Zeitgleich mit dem Probenstart vor einem Jahr, am 17. Oktober 2016, lief im Fernsehen die filmische Variante mit anschließendem Live-Voting. Das Schauspiel-Ensemble am Mainfranken Theater musste sich von Beginn an auf eine außergewöhnliche Live-Situation vorbereiten. GESUCHT: GEEIGNETER AUFFÜHRUNGSORT IM STADTRAUM Das Stück, das sich mit Grundsatzfragen von Recht und Moral unter dem Eindruck terroristischer Bedrohung befasst, fügte sich hervorragend in die erste Spielzeit unter neuer künstlerischer Leitung ein. Von Beginn an war es Intendant Markus Trabusch ein Anliegen, für diese besondere Verhandlungssituation einen geeigneten Ort zu finden, der anders als die Spielstätten des Theaters selbst einen spe-
GEFUNDEN: EIN RAUM FÜR KONTROVERSE
Ensemble im Ratssaal
zifischen Bezug zur Verhandlungssache haben würde. Nach der Besichtigung von alten Vorlesungssälen und Gerichtsräumen stieß ihn schließlich ein Besuch bei Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Grafeneckart auf die Lösung. Nach einigen Gesprächen, die Machbarkeit und Zeitplanung thematisierten, und durch das Entgegenkommen des gesamten Stadtrates war klar: Das Theater kommt ins Rathaus. ERNEUTE HERAUSFORDERUNG Für die Organisation der Umnutzung des Ratssaals als Spielstätte bedeutet dies vielfältige
| Foto: Gabriela Knoch
Herausforderungen. Zwar kann die vorhandene Ausstattung des Saales komplett genutzt werden, doch benötigt die Produktion eine aufwändige Einrichtung von Requisiten. Büroräume werden zu Garderoben mit Maskenplätzen. Ein kleiner Stab aus Kassenpersonal, Regieassistent, einem Techniker und einer Requisiteurin sorgt Abend und Abend dafür, dass im Rathaus ein professioneller Theaterabend stattfinden kann. Nicht zuletzt ist es für die Schauspieler eine komplett ungewohnte Situation: keine „vierte Wand“ durch die absolute Nähe zum Publikum, kein „schützendes“ Licht und eine besonders kurze Probenzeit von einer Woche am Ort des Geschehens.
Die Besonderheit des Gerichtsdramas liegt in der Aktivierung des Publikums als „Schöffen“ im Rahmen einer konstruierten Gerichtssituation. Die Zuschauer treten selbst auf eine Gerichtsbühne, werden Teil der aufgeführten Verhandlung. Die Zuspitzung des Urteils provoziert seit der Uraufführung des Stücks im Oktober 2015 hitzige Debatten, auch über die Rechtmäßigkeit und Korrektheit dieses Kunstgriffs. Terror stößt uns auf einen unerhörten und unaussprechlichen Vorfall. Mit der Inszenierung des Stücks im Ratssaal finden Schauspieler und Zuschauer in einer spezifischen Teil-Öffentlichkeit der Stadt zusammen, um sich in jeder Aufführung neu zu dem Verhandelten zu verhalten. In einer Zeit, in der einfache populistische Parolen die öffentliche Debatte oft eher bestimmen als komplexe Auseinandersetzungen mit einem Thema, kann man so erleben, wie ausgesprochen schwierig es ist, über Dinge zu richten. WIEDERAUFNAHME Dienstag, 24.10. | 20:00 Uhr | Rathaus Würzburg DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Donnerstag, 2.11. | 20:00 Uhr Samstag, 18.11. | 20:00 Uhr Samstag, 25.11. | 20:00 Uhr
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MUSIK AUS DEM INNERSTEN Tschaikowskis Pathétique und Klavierkonzert beim ersten Sinfoniekonzert von Beate Kröhnert
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usnahmepianist Bernd Glemser interpretiert unter der musikalischen Leitung von Enrico Calesso Tschaikowskis erstes Klavierkonzert. Im zweiten Teil kommt die bekenntnishafte sechste Sinfonie des russischen Komponisten im Konzertsaal der Hochschule für Musik zur Aufführung. Heute zählt insbesondere die kraftvolle und markante Einleitung des ersten Klavierkonzerts zu den berühmtesten Passagen des Konzertrepertoires. Jedoch hatte das Werk wie so manch andere große Komposition einen schweren Start. Nach Abschluss der Arbeit hatte es Tschaikowski seinem Freund Nikolai Rubinstein am Weihnachtsabend 1874 vorgespielt. Doch die Reaktion Rubinsteins sollte Tschaikowski bis ins Mark erschüttern: „Ich spielte den ersten Satz.“, erinnerte sich der Komponist noch Jahre später in einem Brief an seine Mäzenin Nadeshda von Meck. „Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung … Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ‚Nun?‘ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund. Sanft zunächst, wie wenn er Kraft sammeln wollte, und schließlich ausbrechend mit der Gewalt des Jupiter Tonans. Mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar.“ Auf den Vorschlag Rubinsteins, das Konzert komplett zu überarbeiten, ging Tschaikowski nicht ein, stattdessen übersandte er die Partitur an den Dirigenten und Pianisten Hans von Bülow, der das Werk hinreißend fand und sich überdies geehrt fühlte, bei der Uraufführung 1875 in Boston den
und er ist seit 1996 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik in Würzburg. Seit 2006 ist Bernd Glemser „Artist in Residence“ bei den Klosterkonzerten Maulbronn, wo er neben einer Kammermusikreihe auch jährlich einen Meisterkurs gibt. Zusätzlich zu seinen vielen Auszeichnungen erfolgte im Jahr 2003 die Verleihung des „Bundesverdienstkreuzes“ durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Im Sommer 2012 wurde Glemser mit dem Kulturpreis Bayern geehrt. BEKENNTNISMUSIK AT IT’S BEST
B e r n d G l e m s e r a l s S o l i s t i n Ts c h a i kow s k i s e r s t e m K l a v i e r ko n ze r t | Fo t o : S t e f f e n M a i e r
Klavierpart zu übernehmen. Sein einstiges Urteil revidierte Rubinstein offenbar hiernach, sodass die musikalische Leitung der Moskauer Erstaufführung schließlich bei Rubinstein lag. BERND GLEMSER ALS ARTISTE ÉTOILE Bernd Glemser und das Philharmonische Orchester Würzburg verbindet eine langjährige Zusammenarbeit, die sich seit der Amtszeit von Generalmusikdirektor Enrico Calesso verstärkte. In den vergangenen Jahren war Bernd Glemser mit Werken von Sergej Rachmaninow zu erleben. 2015 begeisterte er das Publikum mit Rachmaninows Paganini-Variationen ebenso wie mit dessen zweiten Klavierkonzert. In der vergangenen Saison manifestierte
Glemser in zwei umjubelten Konzerten in Würzburg vor ausverkauftem Hause, wie sehr seine Interpretation des dritten Klavierkonzerts des russischen Komponisten „den Stil Rachmaninows im Geiste zu haben scheint“. Seine atemberaubende Virtuosität ist gepaart mit höchster poetischer Sensibilität, und seine tiefgründigen Interpretationen, individuell und fernab jeglicher Routine, bleiben einem lange im Gedächtnis. Seine fulminante Karriere begann schon in jungen Jahren, denn noch während des Studiums gewann er bei den wichtigsten Wettbewerben eine Reihe von Preisen, 17 davon in Folge (darunter etwa auch der ARDWettbewerb, Rubinstein, Busoni). Noch während seiner eigenen Studienzeit hatte er in Saarbrücken seine erste Professur übernommen,
Mit der Interpretation des herausragenden ersten Klavierkonzerts von Peter Tschaikowski durch Bernd Glemser startet das Philharmonische Orchester Würzburg unter der musikalischen Leitung von Enrico Calesso klanggewaltig in seine neue Saison. Das Konzert am 19. und 20. Oktober im Konzertsaal der Hochschule für Musik beherbergt ein weiteres großes Werk der Musikgeschichte. Im zweiten Teil des Konzerts erklingt mit Tschaikowskis sechster Sinfonie „eine musikalische Seelenbeichte, das Bekenntnis einer Seele, die zum Bersten gefüllt vom Niederschlag des Lebens, infolge ihrer besonderen Wesenheit sich in Tönen ergießt – ganz so wie der lyrische Dichter sich in Versen verströmt.“ (Peter Tschaikowski in einem Brief an Nadeshda von Meck) 1. SINFONIEKONZERT Donnerstag, 19.10. & Freitag, 20.10. | 20:00 Uhr Konzertsaal der Hochschule für Musik Einführung 19:30 Uhr
QUARTETTISSIMO Streichquartettschätze aus drei Jahrhunderten
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eim ersten Kammerkonzert dieser Spielzeit erklingen Streichquartette von Wolfgang Amadeus Mozart, Leoš Janácek und Felix Mendelssohn Bartholdy. Das Streichquartett in der Besetzung aus zwei Violinen, Bratsche und Violoncello entwickelte sich im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts und ist bis heute eine der bedeutendsten Gattungen im Bereich der Kammermusik. Seit der Wiener Klassik vollzog sich ohne Zweifel ein wesentlicher Wandel. Zum Moment von absoluter Instrumentalmusik zeichneten sich zunehmend Tendenzen außermusikalischer Bezugnahmen ab. So etwa ließ sich schließlich auch Leoš Janácek im Herbst 1923 von einer Novelle aus der Feder Leo Tolstois inspirieren, deren gleichermaßen spannende wie verstörende Handlung ein Ehedrama par excellence ist: Die leidenschaftlichen Blicke einer Frau mit einem jungen Mann während einer Aufführung von Beethovens Kreutzersonate veranlassen den eifersüchtigen Ehemann zum Mord. Mit dieser Geschichte sezierte Tolstoi einmal mehr messerscharf den moralischen Verfall der Gesellschaft, gab aber auch den Auftakt zu einem Rosenkrieg mit seiner eigenen Ehefrau, die dessen Novelle mit ihrer eigenen literarischen Herausgabe kontrapunktierte.
Kenntnis der literarischen Vorlage wie im Rausch binnen einer Woche zu Papier brachte, war er bereits 69 Jahre alt und selbst in einer prekären privaten Situation; auch er litt an der Liebe. „Note für Note“ seien ihm „glühend in die Feder gefallen“, berichtete der Komponist über den Arbeitsprozess. Die traditionelle Form- und Musiksprache des Streichquartetts hatte in diesem expressiven Werk freilich keinen Platz mehr. Janácek entwickelte aus einem kleinen, leitmotivischen Thema und dessen Ableitungen die ganze Komposition, die im Laufe der vier Sätze zu einer ungeheuren musikalischen Dichte kumuliert. Dieses Werk gilt heute als eines der großen Streichquartette des 20. Jahrhunderts und erklingt neben Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquartett in B-Dur KV 589 und Felix Mendelssohn Bartholdys f-Moll-Streichquartett im Rahmen des ersten Kammerkonzerts im Toscanasaal der Würzburger Residenz. Dieses gleichermaßen spannende wie anspruchsvolle Programm präsentieren Alexander Zeiher, Tomáš Hájek, Makoto Sudo und Lukáš Pospíšil. (bek)
MUSIK OHNE KOMPROMISSE Als sich Leoš Janácek an die Arbeit seines ersten Streichquartetts setzte und dieses in
1. KAMMERKONZERT Sonntag, 29.10. | 11:00 Uhr | Toscanasaal
SCHAULUST Bei SchauLust kannst du eigene Texte für unseren Blog verfassen und produziert während des Theaterfestivals Schau!Spiel! die Festivalzeitung. Kennenlerntreffen Dienstag, 24.10. | 18:30 Uhr | Foyer | ab 16 Jahren Weitere gemeinsame Treffen finden einmal im Monat statt Anmeldung & Kontakt dramaturgie@mainfrankentheater.de
IMPRESSUM Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Intendant: Markus Trabusch Kaufm. Geschäftsführer: Dirk Terwey Registergericht: AG Würzburg Chefredaktion: Britta Grigull (bgr) Redaktion: Marlies Hagelauer (mha), Maria Karamoutsiou (kar), Beate Kröhnert (bek), Katharina Nay (nay), Ann-Katrin Neeb (ane), Antonia Tretter (atr), Berthold Warnecke (bwa) Terminredaktion: Daniel Peetz
Redaktionsschluss: 2.10.2017 Erscheinungstermin: 7.10.2017 Umsetzung: MainKonzept | Berner Str. 2 | 97084 Würzburg | T 0931 6001-452 | www.mainkonzept.de Produktmanagement: Stefan Dietzer (Ltg.) Corporate Design: Marc Bausback Grafik: Lee Hinkelmann Mediaberatung: Bianca Roth, bianca.roth@mainpost.de Druck: Main-Post GmbH | Berner Str. 2 | 97084 Würzburg
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WAS IHR WOLLT 1. SINFONIEKONZERT
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INFOTREFFEN: THEATERCLUB TEEN X INFOTREFFEN: THEATERCLUB XPERIMENT BRANDNER KASPAR
FOYER PROBEBÜHNE GROSSES HAUS
COSÌ FAN TUTTE GIFT. EINE EHEGESCHICHTE
GROSSES HAUS KAMMER
INFOTREFFEN SCHAULUST COSÌ FAN TUTTE TERROR
FOYER GROSSES HAUS RATHAUS
Einführung 19:00 Einführung 19:30
SA
14:00 16:00
BABYKONZERT BABYKONZERT
FOYER FOYER
DI
15:00 15:00 19:30
SO
18:00-19:30
WORKSHOP: COSÌ FAN TUTTE
VHS
MI
15:00-18:00 20:00
SB
DI
20:00-21:30
JU 1c
SUPERHERO
KAMMER
DO
18:30 19:30-22:30 20:00-22:10
A Wiederaufnahme
MI
19:30-22:30
B | VB
COSÌ FAN TUTTE
GROSSES HAUS
FR
15:00-18:00 19:30-22:00 20:00
Yb
W-CAFÉ WAS IHR WOLLT GIFT. EINE EHEGESCHICHTE
20:00-21:30
JU 1a
SUPERHERO
15:00 19:30 20:30
O
SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN BRANDNER KASPAR IMPROTHEATERFESTIVAL
E
Einführung 19:00
FOYER GROSSES HAUS KAMMER
DO
20:00
Premiere | PK
GIFT. EINE EHEGESCHICHTE
KAMMER
SA
KAMMER
SA
19:30-22:00
U
WAS IHR WOLLT
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
SO
SO
11:00 19:30
Premiere | P
MATINEE: BLAUBART –– SACRE DER BRANDNER KASPAR UND DAS EWIG LEBEN
anschl. Premierenfeier
GROSSES HAUS GROSSES HAUS
MI
11:00 11:00 15:00 19:30-22:30 20:00-21:30
Gastspiel
L
BÜHNENEINGANG GROSSES HAUS KAMMER
1. KAMMERKONZERT BREAKFAST CLUB LESUNG: PAUL MAAR COSÌ FAN TUTTE SUPERHERO
anschl. Autogrammstunde
TOSCANASAAL FOYER FOYER GROSSES HAUS KAMMER
BLAUBART –– SACRE
Einführung 19:00 anschl. Premierenfeier
GROSSES HAUS
DI
19:30-22:00 20:00
C Yc
WAS IHR WOLLT GIFT. EINE EHEGESCHICHTE
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
19:30
Premiere | P
BRANDNER KASPAR PREMIERE 15. OKTOBER 2017 | 19:30 UHR | GROSSES HAUS
Änderungen vorbehalten. Tickets & weitere Informationen: T 0931 3908-124 | karten@mainfrankentheater.de Anmerkung zu den Außenspielstätten: Das Schauspiel Terror findet im Ratssaal des Würzburger Rathauses statt. Das Kammerkonzert findet im Toscanasaal der Würzburger Residenz statt. Abkürzungen A - H Stadtabo | Ju Jugendabo | L - V Theaterringe | K Konzertabo | P Premierenabo | PK Premierenabo Kammer S + SB Sonntagsabo | Y Schauspielabo | VB Volksbühne | VHS Volkshochschule | HFM Hochschule für Musik
OKTOBER 2017
MAINFRANKENTHEATER
SEITE 8
ÜRZBURG
CLUBBEN AM THEATER
OPEN DOORS, OPEN MIND
Auf die Bühne, fertig, los – Theaterclubs für alle
Endlich wieder W-Café
W
ie fühlt es sich an, im Scheinwerferlicht zu stehen und alle Augen auf sich zu spüren? Und was, wenn der Text just in dem Moment vergessen ist? In den Theaterclubs können alle Spielwütigen Erfahrungen auf und hinter der Bühne sammeln. Unter professioneller Anleitung treffen sich die Gruppen, um in die Welt des Theaters abzutauchen. Wöchentlich trainieren die Spieler verschiedene Aspekte des Theaterspielens: das Schöpfen aus der eigenen Kreativität, Bühnenbeziehungen einzugehen und die Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. Die Probenarbeit wird mit einer Inszenierung enden. In den zwei Club-Premieren im Mai und Juni zeigen die Spieler dem Publikum ihr Können.
aterbegeisterten Teens einmal die Woche ein. Gemeinsam wird im Club TeenX an einer Inszenierung gearbeitet, bei der die Spielfreude der jungen Schauspieler im Mittelpunkt steht.
TEENX
INFOTREFFEN BEIDER CLUBS Samstag, 21.10. | 15:00 Uhr | Foyer & Probebühne ANMELDUNG & KONTAKT plattformX@mainfrankentheater.de
Marlies Hagelauer (Theaterpädagogin) und Martin Liema (Schauspieler) heizen allen the-
XPERIMENT In dem altersübergreifenden Club Xperiment kommen alle Spielfreudigen von 16 bis 106 Jahren zusammen. Die Spieler werden im Probenprozess unter Leitung von Maria Karamoutsiou (Theaterpädagogin) zu Teamplayern, die gemeinsam auf der Bühne stehen. Dabei wird der Einsatz von musikalischen Elementen die Theaterarbeit ergänzen. (mha)
Der Theaterclub XPERIMENT auf der Bühne im Foyer | Gabriela Knoch
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igentlich ist alles wie immer... Die Türen des Foyers stehen offen. Besucher kaufen sich an der Theaterkasse Karten für die nächste Vorstellung, auf den Bänken im Vorraum sitzen Menschen, die nicht in der Kälte stehend auf den Bus, der um die Ecke hält, warten wollen… Eigentlich ist alles wie immer… Doch im Foyer treffen sich an diesem Nachmittag alle Menschen, die sich kennenlernen wollen. Sie durchbrechen am letzten Mittwoch im Monat die „Alles-wie-immer-Routine“ im Foyer des Mainfranken Theaters. Es treffen sich alle, die Würz-
W-CAFÉ Mittwoch, 25.10. I 15:00 bis 18:00 Uhr Foyer des Mainfranken Theaters I Eintritt frei
Die Gäste des W-Cafés singen gemeinsam im Mainfranken Theater
MyStyle 2.0 Mein Leben. Mein Bad. Die ganze Familie morgens gleichzeitig im Bad? Bei uns zuhause kein Problem. MyStyle 2.0 sieht nicht nur gut aus, es bietet auch ausreichend Bewegungsfreiheit eiheit und Stauraum – eben alles, was man sich von einem Familienbad wünscht. Bad-Center Lauda-Königshofen ¡ Deubacher Straße 10 ¡ 97922 Lauda-Königsho ofen R+F HOME Würzburg ¡ Leitenäckerweg 6 ¡ 97084 Würzburg-Heidingsfeld
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burg längst als Heimat verstehen und alle, die in dieser Stadt neu sind. Sie kommen zusammen, lernen sich kennen und tauschen sich aus. Seit einem Jahr planen und organisieren das Museum im Kulturspeicher und das Mainfranken Theater das W-Café, einen Treffpunkt für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung. Das Nachmittagsprogramm ist so vielfältig wie seine Besucher. (mha)