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ARIADNE AUF
NAXOS EIN TRAUM, WA S S O N S T ? Prinz Friedrich von Homburg
SMETANAS HEIMATLAND Ein Musik-Bekenntnis
WA S H E I S S T HEIMAT?
Auftakt zur Vortrags- und Gesprächsreihe
MAINFRANKENTHEATER.DE
FEBRUAR 2019
MAINFRANKENTHEATER
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ÜRZBURG
EDITORIAL Theater, das meint immer auch Gesamtkunstwerk. Seit den Anfängen im antiken Griechenland war Theater ein Zusammenspiel von Szene und Geste, Sprache und Gesang, Solist und Chor. Auch das Theater der Neuzeit war und blieb – ob als höfisches Spektakel, als politisches Agitproptheater oder als Bühnenfestspiel – immer auch Gesamtkunstwerk. Sprache, Gesang, Tanz: Theater kennt keine Spartengrenzen! In der aktuellen Musiktheater-Premiere Ariadne auf Naxos entsteht aus dem unversöhnlichen Streit zwischen Oper und Komödie das Wunder eines großen gemeinsamen Theaterabends beider Gruppen. Im Februar starten die Proben zu King Arthur. Im dramatischen Kern dieses Spektakels aus Musik, Tanz und Gesang sind alle Formen der Bühnenkunst miteinander verwoben: Der Schauspiel-Text John Drydens schildert das Kapitel Großbritanniens, in dem die Sachsen die Briten in der Hoffnung auf Rückeroberung am Tag des Heiligen Georgs angreifen, während Purcells Musik kommentierend über die Realität hinausgreift – ein ideales Projekt, um alle Sparten unseres Hauses aneinanderzubinden: Einer für alle! Auch Richard Wagners Götterdämmerung – die mit Spannung erwartete Premiere ist am 26. Mai – wirft ihren Schatten voraus. Gemeinsam mit dem Richard-Wagner-Verband Würzburg-Unterfranken haben wir dieses herausragende Projekt Mitte Januar in einer Pressekonferenz ausführlich vorgestellt. Wagner hat wie kein anderer vor oder nach ihm den Begriff des Gesamtkunstwerks für sein musik-
B e r t h o l d Wa r n e c ke
Britta Grigull
dramatisches Œuvre vereinnahmt und dabei ein ums andere Mal auch die Grenze zum Größenwahn durchaus überschritten – mit bis heute nachwirkenden Folgen. Arbeitsreiche und intensive Wochen stehen uns also ins Haus. Ihnen, liebes Publikum, wünschen wir die Gesamtheit des Theaters in seiner faszinierenden Fülle mit den Worten aus Kleists Prinz von Homburg: „Träum ich? Wach ich? Leb ich? Bin ich bei Sinnen?“
Der Erfinder Thomas Edison, unter anderem berühmt für die Entwicklung einer praxistauglichen Glühlampe, erklärte sein Erfolgsrezept mit den Worten: „Genie ist ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.“ Ein schöner Leitsatz, der den in der bildenden Kunst und auch in der Wissenschaft verbreiteten Geniebegriff auf eine pragmatische Formel herunterbricht: Kreativität entsteht nicht aus naturgegebener Erleuchtung, sondern aus handfester Arbeit. Eine Erkenntnis, die auch aufs Theater zutrifft und direkt zum Nukleus dieses Beitrags führt – zu unserem neuen Internetauftritt. Ein tolles Team hat in den vergangenen Wochen in ungezählten Stunden und mit einer Menge Schweiß hunderte Webseiten für Sie erarbeitet. Das Ergebnis können Sie ab sofort unter mainfrankentheater.de entdecken. Die Seiten
Ihr
Berthold Warnecke Operndirektor
WA S H E I S S T H E I M AT ? Auftakt zur Vortrags- und Gesprächsreihe am 4. Februar
K
aum ein anderes Thema bestimmt derzeit den öffentlichen Diskurs in so prominenter Weise wie Heimat: Politiker unterschiedlicher Parteien wollen sie entweder für ihre Zwecke instrumentalisieren oder neu definieren, die bekannte ZDF-Moderatorin Dunya Hayali untersucht ihr persönliches Verhältnis zu Deutschland als „Haymatland“, Heimat ist aber auch Sujet einer aufwändigen Graphic Novel (dt. Titel Heimat, engl. Belonging), in der die in New York lebende deutsche Illustratorin Nora Krug ihre Familiengeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus aufarbeitet. Unterschiedliche Aspekte von Heimat bilden ebenfalls einen roten Faden für die Spielzeit 18/19 am Mainfranken Theater. Passend dazu wird im Frühjahr 2019 wieder eine Vortragsund Gesprächsreihe im Theater stattfinden, die in enger Zusammenarbeit mit der Akademie Domschule entstanden ist. Unter dem Titel „Was heißt Heimat?“ beleuchten Referenten aus Journalismus, Philosophie, Literaturwissenschaft, Theologie und Sprachwissenschaft brisante und berührende Facetten dieses vielfach aufgeladenen Begriffs.
wurden technisch und grafisch komplett neu entwickelt und dabei für mobile Endgeräte optimiert, denn mehr als 80 Prozent aller Nutzer besuchen unser Internetportal via Smartphone oder Tablet. Herzstück der neuen Webpräsenz ist der Spielplan, mit dem Sie Termine zielgenau ansteuern und als Kalendereintrag exportieren, Filme und Bilder ansehen und Ihre Karten bequem online buchen können. Weitere Neuerungen: aktuelle Tagesbesetzungen und eindeutige Rollenzuweisungen auf den Produktionsseiten sowie beispielsweise Personenseiten mit Bildergalerien und zugeordneten Vorstellungsterminen. Hilfreiche Besucherinformationen, darunter Fragen und Antworten zur Sanierung, runden das Angebot ab. In den kommenden Wochen wollen wir weiter an unserem Webauftritt arbeiten und ihn mit einem Blog und ausgewählten Informationen in englischer Sprache ausbauen. Zurück zu Edison, dessen Arbeit vielfach darauf beruhte, Ideen weiterzuentwickeln, die andere schon vor ihm gehabt haben: Auch das Mainfranken Theater hat natürlich nicht das Internet neu erfunden. Aber Ihnen ein hoffentlich verbessertes Nutzererlebnis in einem technisch und grafisch ansprechenden Umfeld geschaffen… Ihre
Britta Grigull Leiterin Marketing, Vertrieb und Kommunikation
THEATERPREIS WÜRZBURG 2018 FÜR MARIA BRENDEL Sonderpreis für den Chor unter der Leitung von Anton Tremmel
Zum Auftakt der Vortrags- und Gesprächsreihe am 4. Februar 2019 wirft die in München lebende Soziologin, Autorin und Kunstschaffende Tunay Önder einen kritischen Blick auf die oben beschriebene Konjunktur von Heimat im „Mainstream-Diskurs“ und fragt, was das für die grenzüberschreitenden Identitäten und Stimmen heißt, die sich nicht mit einer singulären Herkunft beschreiben lassen. Tunay Önders Arbeit zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Verbindung von politischem Engagement, wissenschaftlicher Forschung und der Entwicklung neuer künstlerischer Formate aus. Einen kleinen Einblick liefert ihr Blog „migrantenstadl“, das 2013 für den Grimme Online Award nominiert war. Der erste Termin von „Was heißt Heimat?“ verspricht spannende Impulse und eine anregende Diskussion im Anschluss an den Vortrag. (atr) WAS HEISST HEIMAT? Montag, 4.2. | 19:00 | Foyer WEITERE TERMINE: Montag, 11.3. | Heimat und die Konstruktion von Identität Montag, 1.4. | Heimat erzählen Montag, 6.5. | Heimat in den Religionen? Montag, 24.6. | Heimat in Europa?
K a m p a g n e n m o t i v : M a r c B a u s b a c k | Fo t o : E b e r h a r d Zw i c ke r, K U N S T S C H Ä T Z E V E R L AG – ( Wz b g /G e r c h s h e i m )
D i e P r e i s t r ä g e r m i t B r u n o F o r s t e r ( M i t t e ) , P r o f . U l r i c h K o n r a d ( l i n k s ) u n d M a r k u s Tr a b u s c h | F o t o : N i k S c h ö l z e l
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it dem am 30. Dezember im Mainfranken Theater vergebenen Theaterpreis 2018 wurde die Schauspielerin Maria Brendel geehrt. Einen Sonderpreis erhielt der Chor des Mainfranken Theaters. Der Theater- und Orchesterförderverein Würzburg verlieh die von der Sparkasse Mainfranken sowie aus Mitteln des Vereins gestifteten Preise. „Wie hätten Sie sie gerne: herrschsüchtig oder gefühlvoll, sentimental oder exzentrisch?“, begann Bruno Forster, Vorsitzender des Theaterund Orchesterfördervereins Würzburg, seine Laudatio auf Maria Brendel. Er verwies damit auf die Bandbreite ihres Repertoires, das vom ernsten bis zum komischen Fach alle Facetten abdecke. Die Schauspielerin zeige in ihrem
Schaffen eine große Spielfreude und überzeugende Wandlungsfähigkeit, begründete Forster die Entscheidung der Jury, Maria Brendel – die bereits im Jahr 2011 mit einem Sonderpreis des Vereins ausgezeichnet worden war – nun auch mit dem Theaterpreis zu bedenken. Ein für das Theater wesentliches künstlerisches Schaffen zu würdigen, das sich nicht nur im Scheinwerferlicht abspielt, ist Anliegen des Sonderpreises, der an den Chor und seinen Direktor Anton Tremmel ging. Minutiös geplante Einsätze, große Spielfreude, musikalische Präzision und ein abwechslungsreiches Klangbild trügen dazu bei, dass die künstlerische Arbeit des Mainfranken Theaters einen ausgezeichneten Ruf auch weit über die Grenzen Würzburgs hinaus genieße, so Forster. (bgr)
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Yong Bae Shin, Roberto Ortiz, Akiho Tsujii, Daniel Fiolka, Igor Tsarkov
Ilia Papandreou
Kosma Ranuer, Marzia Marzo, Georg Zeies, Mathew Habib, Taiyu Uchiyama
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ร RZBURG
ARIADNE AUF NAXOS PREMIERE 26.1.
Barbara Schรถller, Anneka Ulmer, Silke Evers
TANZ XP E R I M E N T Clara Thierry, Katherina Nakui
Ka Chun Hui
26.1. | 9.2. | 15.2.
Ka Chun Hui
Viola Daus
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E I N T R A U M , WA S S O N S T ? Kleists Prinz Friedrich von Homburg feiert am 16. Februar im Großen Haus Premiere von Antonia Tretter Ein Protagonist, der Held in der Schlacht sein sollte und stattdessen träumt. Eine junge Frau, die unabhängig von der ihr zugesprochenen gesellschaftlichen Rolle eigene Macht- und Liebesinteressen verfolgt. Ein Staat, dessen Fundament durch das Handeln dieser Individuen ins Wanken gerät. Mit Prinz Friedrich von Homburg inszeniert Intendant Markus Trabusch Kleists jüngstes Drama. Im Lustspiel Der zerbrochene Krug (1806) zerlegt Heinrich von Kleist messerscharf den Ruf eines Dorfrichters. Amphitryon (1807) demonstriert die Scheinheiligkeit gesellschaftlicher Normen. Mit Penthesilea (1808) widmet er sich dem fragilen Konstrukt von Identitäten. Prinz Friedrich von Homburg handelt von einem persönlichen Lebensthema Kleists: dem Krieg und seinen Folgen für das Individuum. Er vollendet das Drama kurz vor seinem Freitod 1811. IM KRIEG MIT DER WELT Heinrich von Kleists Leben ist von großen Widersprüchen und Konflikten geprägt: Geboren 1777 in Frankfurt an der Oder, nimmt man ihn mit 14 Jahren in ein renommiertes Regiment der preußischen Garde auf. Als 22-Jähriger verlässt er dieses auf eigenen Wunsch. Zwar hat er zuvor erfolgreich an mehreren Feldzügen zur Verteidigung des preußischen Vaterlandes teilgenommen, leidet aber unter dem militärischen Drill. Während seines ziellosen Studiums der
Kampagnenmotiv: Marc Bausback
Natur-, Sprach- und Kulturwissenschaften reist er im Herbst 1800 nach Würzburg und schreibt von dort, über den Sinn des Lebens grübelnd, melancholische Briefe an enge Freunde und seine Schwester. Die Inkompatibilität Heinrich von Kleists mit der Welt, in die er hineingeboren wurde, wird immer deutlicher. ZWISCHEN TRAUM UND WIRKLICHKEIT Mit dem Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg hinterlässt der Dramatiker einen komplexen
dramatischen Stoff. Einerseits nimmt er Bezug auf realhistorische Ereignisse wie den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) oder die preußischen Koalitionskriege gegen Napoleons Frankreich (1806/1807). Andererseits konstruiert er eine Rahmenhandlung, die den Protagonisten Homburg als träumenden Schlafwandler charakterisiert. Das Stück weist zwar Aspekte eines historischen Dramas auf, doch steht die nachvollziehbare Erzählung eines realen Kriegsereignisses nicht im Zentrum des Geschehens. Vielmehr zeigt es, wie die Entscheidungen von Individuen in einem Militär-
staat nicht ohne fatale Folgen bleiben. Dem Kurfürsten als Staatsoberhaupt bleibt aus rechtlichen Gesichtspunkten keine andere Wahl: Er muss den Träumer Homburg, der die entscheidende Order für die Schlacht in Fehrbellin versäumt, vom Kriegsgericht zum Tode verurteilen lassen, obwohl er einen erfolgreichen Feldzug gegen den Feind führte. Diese Entscheidung stürzt den Prinzen in bodenlose Verzweiflung. Doch Natalie und andere Mitglieder der Staatsfamilie setzen nun ihr eigenes Leben aufs Spiel, um den Prinzen zu befreien. Der Kampf neuer und alter Kräfte um das Verhältnis von Recht und Moral im Staat beginnt. Die Bühnenbildnerin Isabelle Kittnar und die Kostümbildnerin Katharina-Maria Diebel lassen sich für die Ästhetik der Bühnensetzung von Infrarotaufnahmen des irischen Kriegsfotografen Richard Mosse inspirieren. Die spezielle Farbgebung seiner Bilder lenkt die Wahrnehmung des Betrachters auf die unfassbaren Aspekte von Kriegsgeschehen und verbindet sie gleichzeitig mit der Traumwelt Homburgs.
PREMIERE Samstag, 16.2. | 19:30 Uhr | Großes Haus DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN: Samstag, 23.2. | 19:30 Uhr Freitag, 1.3. | 19:30 Uhr Sonntag, 10.3. | 19:30 Uhr Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
FANTASIE UND HILFE Interview mit Regisseurin Hanna Müller zu Das Buch von allen Dingen von Katharina Nay
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m 14. Februar feiert Das Buch von allen Dingen um 20 Uhr in der Kammer des Mainfranken Theaters Premiere. Regie führt – wie schon bei Superhero in der vergangenen Spielzeit – Hanna Müller. Das Buch von allen Dingen basiert auf einem Roman, diesmal vom niederländischen Autor Guus Kuijer. In das Zentrum seiner Geschichte rückt Kuijer Thomas, der sich gegen seinen schlagenden Vater behaupten muss. KATHARINA NAY: Hast du Erfahrungen mit häuslicher Gewalt gemacht? HANNA MÜLLER: Nein, damit habe ich glücklicherweise keine Erfahrungen. KATHARINA NAY: Bastian Beyer, Julia Baukus, Hannes Berg und Maria Brendel spielen Thomas, seine Schwester Margot, Herrn und Frau Klopper. Weißt du, ob jemand von ihnen Erfahrungen mit häuslicher Gewalt gemacht hat? HANNA MÜLLER: Es hat zumindest niemand darüber gesprochen, aber ich habe grundsätzlich das Gefühl, dass alle etwas mit dem Thema anfangen können. Zu Beginn der Proben haben wir uns viel über die eigenen Familienstrukturen ausgetauscht. Da wurde unter anderem erzählt, dass einem Elternteil die Hand ausgerutscht ist und wie das als Kind empfunden wurde. Diese Erfahrungen wurden nicht als traumatisch erlebt, aber sie haben bleibenden Eindruck hinterlassen. Auch wenn es sich um Ausnahmen
Kampagnenmotiv: Marc Bausback
handelt, die im Affekt passiert sind und das Geschehene innerhalb der Familie reflektiert und besprochen wurde. KATHARINA NAY: Wie nah haltet ihr euch an die Romanvorlage? HANNA MÜLLER: So nah wie möglich, denn Guus Kuijer hat eine wirklich gute Geschichte darüber geschrieben, was es bedeutet, wenn jemand Schwächeres jemand Stärkerem ausgesetzt ist und plötzlich die Möglichkeit hat, dieses Kräfteverhältnis zu verändern. KATHARINA NAY: Thomas bemerkt an einer Stelle
des Stücks erstaunt, dass sein Vater Angst hat. Für Thomas ist das eine wichtige Erkenntnis. HANNA MÜLLER: Ja. Bis zu diesem Punkt war sein Vater für ihn jemand, dem er hilflos ausgeliefert war. Aus der Erkenntnis, dass sein Vater nicht allmächtig ist, gewinnt Thomas eine Kraft, die ihn Widerstand leisten und aktiv nach Wegen suchen lässt, die bisherigen Machtverhältnisse zu verändern. KATHARINA NAY: Bei der Suche nach einer Lösung seines Problems bekommt Thomas unerwartete Hilfe von seiner Nachbarin. Sie sieht
nicht weg, sondern zeigt Thomas, dass er nicht allein ist. HANNA MÜLLER: Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Thomas' Familie wirkt bis zum Eingreifen und Nachfragen von Frau Van Amersfoort von außen wie eine intakte Familie. Aber der äußere Schein entspricht nicht immer dem, was hinter verschlossenen Türen tatsächlich stattfindet. Ich finde es wichtig, sich das immer wieder bewusst zu machen. Gerade weil häusliche Gewalt kein Problem ist, das nur eine Gesellschaftsschicht beträfe. Sie kommt, wie es sprichwörtlich heißt, in den besten Familien vor. KATHARINA NAY: Um der Gewalt und der Übermacht seines Vaters zu entkommen, flüchtet sich Thomas regelmäßig in seine eigene Welt. Wie erzählt ihr diese Welt von Thomas, die so reich und fantasievoll ist, dass Gegenstände schweben können und Tiere sich plötzlich zigfach vervielfältigen? HANNA MÜLLER (lacht): Mit der Fantasie des Zuschauers natürlich. Und der Magie des Theaters. Während der Proben müssen wir beides nur noch in das richtige Verhältnis bringen. PREMIERE Donnerstag, 14.2. | 20:00 Uhr | Kammer DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Montag, 25.2. | 11:00 Uhr Samstag, 9.3. | 18:00 Uhr Mittwoch, 27.3. | 18:00 Uhr
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AUF DEN SPUREN VON ERINNERUNGEN Wiederaufnahme Magnolienzeit am 21. Februar im Max-Stern-Keller von Antonia Tretter
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ach dem großen Erfolg des dokumentarischen Rechercheprojekts Magnolienzeit in der vergangenen Spielzeit, der sich sowohl an deutschlandweiten Kritiken als auch an zwölf ausverkauften Vorstellungen ablesen ließ, kommt es nun zur Wiederaufnahme der Arbeit von Tjark Bernau und Mitgliedern des Schauspielensembles im Max-SternKeller unter der Alten Universität. Gerade weil kaum ein anderes Kalenderdatum in Würzburg so prominent besetzt ist wie der 16. März 1945, könnte man sich fragen, warum es hierzu noch ein Theaterprojekt braucht. Doch Magnolienzeit stellt nicht nur aufgrund der besonderen Spielstätte eine außergewöhnliche Theaterarbeit dar. Nach der intensiven Recherche in Archiven und Bibliotheken sowie zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen und Experten rund um das Thema der Zerstörung der Stadt durch die Royal Air Force erarbeiteten der Regisseur Tjark Bernau und die Autorin dieses Beitrags in enger Abstimmung mit den Schauspielern eine Textfassung, die diese Quellen zusammenbringt, bekannten Spuren folgt und neue Geschichten mit hineinwebt.
Maria Brendel, Anton Koelbl und – neu in der Wiederaufnahme – Julia Baukus nehmen das Publikum mit auf die Spurensuche und begeben sich in unterschiedliche Haltungen des persönlichen Erinnerns. Sie verhandeln dabei historische Fakten ebenso wie scheinbar unerschütterliche Gewissheiten und Mythen, die sich in Anekdoten oder Briefen widerspiegeln. ERINNERUNGSORT(E)
WAS HEISST ERINNERUNGSKULTUR? Das Ensemble im Max-Stern-Keller | Foto: Nik Schölzel
Dabei spielt die Frage nach den Funktionsweisen von Geschichte und Geschichtsschreibung eine zentrale Rolle. Welche Aspekte eines Ereignisses, seiner Aufarbeitung und seiner Folgen finden Eingang in das kollektive Gedächtnis einer Stadt? Welches Bewusstsein wird durch bestimmte Formen des Gedenkens geschaffen und kultiviert? Und letztlich: Welches Selbstverständnis pflegt eine Stadt wie Würzburg im Umgang mit ihrer Vergangenheit, insbesondere
der Zeit des Nationalsozialismus und der Shoa? Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit waren die rund dutzend Zeitzeugengespräche, die teils direkt als Originalaussagen in den Theatertext eingeflossen sind. Regisseur Tjark Bernau erinnert sich: „Die Interviews mit den Zeitzeugen waren unheimlich beeindruckend für mich. Denn abgesehen davon, dass die Dinge im Eins-
zu-eins-Gespräch besser erfahrbar werden, sind solche Begegnungen gerade heute von großer Dringlichkeit. Diese Menschen sind nun die letzten Überlebenden des Krieges. Wir sind die Letzten, die direkt nachfragen können, und mit unseren heutigen Fragen formen wir das Verständnis zukünftiger Generationen.“ Die Schauspieler Bastian Beyer, Hannes Berg,
Der Max-Stern-Keller unter der Alten Universität ist in vielfacher Hinsicht ein besonderer Aufführungsort für gerade diese Theaterarbeit. Benannt nach dem jüdischen Weinhändler Max Stern, der 1938 noch vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten von Würzburg in die USA fliehen konnte, dient er heute Studierenden der juristischen Fakultät als Aufenthaltsraum. Zur Zeit des Bombenangriffs waren ebenjene Gemäuer Schutzkeller vor den Bombenangriffen, in denen viele Anwohner aus den umliegenden Straßen auch in der Nacht des 16. März 1945 Zuflucht suchten. Dank der engen Kooperation mit der Universität Würzburg kann Magnolienzeit in der Spielzeit 18/19 erneut in der besonderen Atmosphäre des Kellers unter dem Universitätsgebäude in der Domerschulgasse 16 stattfinden.
WIEDERAUFNAHME Donnerstag, 21.2. | 19:30 Uhr Max-Stern-Keller DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Mittwoch, 27.2. | 19:30 Uhr Donnerstag, 7.3. | 19:30 Uhr Mittwoch, 13.3. | 19:30 Uhr
SMETANAS HEIMATLAND Ein Musik-Bekenntnis von Beate Kröhnert
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metana komponierte den aus sechs sinfonischen Dichtungen bestehenden Zyklus Má vlast zwischen 1874 und 1879. Das Werk spiegelt tief empfundene Verbundenheit zur böhmischen Heimat; verhandelt Marksteine der Landesgeschichte und des Brauchtums; beschreibt heimische Natur. Es ist eine wahrhaft musikalische Liebeserklärung an sein Land. Doch Smetana sollte das Werk nie hören. 1983 veröffentlichte Herbert Grönemeyer sein Lied „Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist“ und widmete sich darin einem Thema, das in seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit für einige Menschen Alltag ist. Menschen, deren Welt schreiend still ist. Menschen, die Klang nur wahrnehmen, wenn sie den Bass spüren. Ein Leben ohne die tönende Welt zu empfinden, ein Leben ohne Musik, bedeutet dieses Schicksal. Wie vielfach grausam muss es für einen Musiker sein, wenn das Gehör seinen Dienst versagt. Bekanntestes Beispiel der Musikgeschichte ist
ohne Zweifel Ludwig van Beethoven, doch der Wiener Meister war nicht der Einzige, den dieses elende Schicksal ereilte. FLUCH DER STILLE Als Klaviervirtuose war Ludwig van Beethoven in den 1790er Jahren nach Wien gekommen. Ihm standen Tür und Tore weit offen. Eine solch charismatische Erscheinung, gepaart mit jenem außergewöhnlichen Talent als Instrumentalist und Komponist, war auch im sensationsverwöhnten Wien eine Seltenheit. Doch wenige Jahre nach diesem fulminanten Start verschlechterte sich Beethovens Hörvermögen zusehends. Die Ärzte konnten dem Krankheitsverlauf keine heilbringende Therapie entgegensetzen. Schließlich zog sich der Tonschöpfer weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und wählte künstlerisch die Flucht nach vorn: Seine Werke sprühten nur so vor Energie, Innovation und Kompromisslosigkeit.
Nicht nur Beethoven, sondern auch andere Komponisten und Musiker traf jenes harte Los: Der französische Komponist Gabriel Fauré hörte gegen Ende seines Lebens praktisch nichts mehr. Als Soldat im Ersten Weltkrieg erlitt wiederum der britische Komponist und Dirigent Ralph Vaughan-Williams gravierende Gehörschäden, die sich im Alter zur vollständigen Taubheit ausweiteten. Auch bei Smetana nahm die Krankheit ihren unaufhaltsamen Lauf. Was sich in den 1860er Jahren angekündigt hatte, mündete in der Nacht zum 20. Oktober 1874 im vollständigen Hörverlust.
die Verwirklichung seines großen sinfonischen Werkes Mein Vaterland. Die ersten beiden Teile – Vyšehrad und Vltava – entstanden von September bis Dezember 1874. Im darauffolgenden Jahr schrieb er Sárka und Aus Böhmens Hain und Flur. Erst um die Jahreswende 1878/79 vollendete er den Zyklus mit den letzten Dichtungen Tábor und Blaník. Má vlast, Smetanas emphatische Bekenntnismusik, ist heute eines seiner bekanntesten und meistgespielten Werke. Unter der musikalischen Leitung von Markus L. Frank stehen die sechs sinfonischen Dichtungen auf dem Programm des vierten Sinfoniekonzertes.
MUSIK FÜHLEN Musik – diese Entäußerung reinsten und intensiven Fühlens – ist ein Privileg der Hörenden. Wie man als Tonschöpfer mit einem solchen Schicksalsschlag umgeht, ist wohl sehr verschieden. Smetanas Schöpfertum jedenfalls war ungetrübt: Parallel zu Opernprojekten begann
4. SINFONIEKONZERT: MEIN HEIMATLAND Donnerstag, 21. & Freitag, 22. Februar 20:00 Uhr | Großes Haus Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
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DER MISTKÄFER
DIE WIEN-CONNECTION
Andersens Märchenklassiker im Konzert
Gesprächskonzert lässt tief blicken
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ie gleichermaßen zauberhafte wie lehrreiche Geschichte vom Mistkäfer erobert beim zweiten Familienkonzert das Große Haus. Begleitet von der Musik von Andreas Tarkmann erzählt Schauspieler Bastian Beyer, wie es der Mistkäfer schafft, zum kaiserlichen Hofinsekt ernannt zu werden. Missmutig beäugt der Mistkäfer den Schmied, als dieser dem Streitross des Königs goldene Hufeisen aufnagelt. Weil das Pferd seinen königlichen Reiter tapfer durch die letzte Schlacht begleitet hat, wird es nun mit neuen, glänzenden Eisen bedacht. Doch den Mistkäfer ärgert diese Sonderbehandlung des Rosses sehr! Warum erhält nicht er eine Auszeichnung. Schließlich kümmert er sich auch um allen Mist bei Hofe. Frustriert packt der Käfer seine Sachen und
fliegt in die Welt hinaus. Doch irgendwie gestaltet sich das Leben außerhalb der Schlossmauern für den kleinen Käfer schwierig: Es riecht unerträglich nach Lavendel und Rosen, Papageien glauben, in ihm ihr Abendbrot gefunden zu haben, und auch die Ehe mit der netten Mistkäferdame entpuppt sich als herbe Enttäuschung. Das vormals kaiserliche Insekt zweifelt an allem. Plötzlich sieht es sich vor einer elementaren Entscheidung: Wagt er das Unmögliche und versucht die Prinzessin zu retten, oder bleibt er untätig? Wie sich der kleine Käfer entscheidet, wird im zweiten Familienkonzert verraten. (bek) 2. FAMILIENKONZERT: DER MISTKÄFER Sonntag, 17.2. | 11:00 Uhr | Großes Haus
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as erste Rathauskonzert des Philharmonischen Orchesters unter der musikalischen Leitung von Marie Jacquot lädt mit Sinfonien von Haydn, Mozart und Kraus zu einer musikalischen Spurensuche ein. Ausgangspunkt des Gesprächskonzerts ist die Musikproduktion der beiden großen Komponisten Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. Während Haydn mit 25 Jahren seine erste Sinfonie vorlegte, hatte Mozart bereits Anfang 20 über 30 Beiträge zur Gattung zu Papier gebracht. Die Komponisten waren absolute Ausnahmepersönlichkeiten; beide pflegten einen ganz individuellen Stil; beide waren gleichermaßen angesehene Tonsetzer ihrer Zeit. Ohne Zweifel ist Joseph Haydns berufliche Laufbahn erstaunlich: Über Jahrzehnte hinweg genoss er die Sicherheit der Anstellung in den Diensten der fürstlichen Familie Esterhazy in Eisenstadt nahe Wien. Gleichwohl verhinderte die Tätigkeit in der Peripherie nicht, dass Haydns Werke über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurden. Anders als Haydn, der in der Abgeschiedenheit zu seiner Meisterschaft fand, war Mozarts Persönlichkeit nicht für eine
Tätigkeit abseits der Metropole geschaffen. So unterschiedlich die beiden Meister der Wiener Klassik auch waren, so groß war ihre gegenseitige Wertschätzung. Die Retrospektive auf das Geschehen vor gut 250 Jahren zeichnet ein durchaus verengendes Bild, denn nicht nur die Großmeister schufen Beachtliches. In der Tat finden sich Komponistennamen, die in ihrer Zeit zu einer veritablen Karriere abgehoben hatten, die aber heute nicht mehr im Fokus der Betrachtungen stehen. Eine solche Persönlichkeit ist der in Miltenberg am Main geborene Joseph Martin Kraus. Welche unerwarteten Querverbindungen sich zwischen Mozart, Haydn und Kraus beziehungsweise Wien, Miltenberg und Stockholm ergeben, vereint sich beim ersten Rathauskonzert, gepaart mit Haydns erster Sinfonie, Mozarts Sinfonie KV 319 sowie Kraus‘ Sinfonie in c-Moll, zu einem kurzweiligen, facettenreichen und informativen Gesprächskonzert. (bek) 1. RATHAUSKONZERT Sonntag, 17.2. | 19:30 Uhr | Ratssaal
1 0 0 J A H R E F R A U E N WA H L R E C H T Eine Lesung Illustration: Karin May
5. KAMMERKONZERT Dvorák – Chausson
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ie klangliche Vielfalt der Musik um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert legt die Werkauswahl der fünften Matinee offen: Es erklingen Werke von Antonín Dvorák, Gabriel Fauré und Ernest Chausson. Mit Ernest Chaussons Chanson perpetuelle op. 37 sowie Gabriel Faurés La bonne Chanson op. 61 widmen sich die Sopranistin Anke Endres sowie das Streichquartett um Tomáš Hájek, Sara Birringer, Makoto Sudo und Matthias Steinkrauß, begleitet von Pianistin Michaela Schlotter, zwei gleichermaßen außergewöhnlichen
wie klangschönen Werken. Ergänzt wird das Programm durch Antonín Dvoráks während seines Amerika-Aufenthaltes entstandene tiefgründige Biblische Lieder op. 99 für Sopran und Klavier, das sogenannte Amerikanische Quartett op. 96 sowie Fragmente aus Zypressen für Streichquartett. (bek) 5. KAMMERKONZERT DVORÁK – CHAUSSON Sonntag, 17.2. | 11:00 Uhr | Toscanasaal
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m 19. Februar um 20 Uhr wird mit einer Lesung in der Kammer an die Anfänge des Deutschen Frauenwahlrechts erinnert, das seit mittlerweile hundert Jahren besteht. Der Abgeordneten Marie Juchacz wird am 19. Februar 1919 als erster Frau in der Weimarer Nationalversammlung das Wort erteilt. Das erste demokratisch gewählte Parlament der Republik besteht zu diesem Zeitpunkt seit wenigen Wochen. Mehr als 17 Millionen neue Wähler und Wählerinnen strömen in der ersten Wahl seit dem vergangenen Weltkrieg an die Urnen, darunter 82 Prozent aller wahlberechtigten Frauen. Die Gegner dieser Emanzipationsbewegung fürchten, Frauen seien zu wenig rational für die Politik, behaupten, diese würden das Wahlrecht nicht haben wollen. Ihre Thesen werden in der Praxis widerlegt. 37 weibliche Abgeordnete, darunter Marie
Juchacz, ziehen ins Parlament ein. Ihre Rede, die sie mit „Meine Herren, meine Damen!“ beginnt, wird hundert Jahre später vielfach zitiert und als Meilenstein für das Frauenwahlrecht in Deutschland gefeiert. Am 30. November 2005 hält Angela Merkel, die erste Bundeskanzlerin Deutschlands, ihre Regierungserklärung. Das Wahlrecht für Frauen ist mittlerweile selbstverständlich geworden. Dennoch ist der Anteil der weiblichen Abgeordneten nach der Bundestagswahl 2017 rückläufig, mit 30,7 Prozent ist es das schlechteste Ergebnis seit fast 20 Jahren. Das Mainfranken Theater nutzt den Jahrestag und setzt beide Reden in den Kontext der Entwicklung einer deutschen Frauenbewegung. (sbe) LESUNG: 100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT Dienstag, 19.2.| 20:00 Uhr | Kammer
L E O N H A R D - F R A N K-S T I P E N D I AT I N 2 0 1 9 CARMINA BURANA Ohren auf für die Junge Philharmonie Carl Orffs legendäre Carmina Burana steht in der diesjährigen FrühjahrsProjektphase der Jungen Philharmonie auf dem Programm. An der Seite des Philharmonischen Orchesters Würzburg folgt im Anschluss an die Probenphase ab dem 22. April das Konzert am 27. April im Großen Haus des Mainfranken Theaters. Teilnahme Für junge Musiker ab 14 Jahren, die folgende Instrumente sicher beherrschen: Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Querflöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete, Posaune, Tuba und Percussion Kennenlernen Samstag, 23.2. | 10:00-13:00 Uhr | Foyer Interessenten sind eingeladen, sich mit einem selbst gewählten Stück auf ihrem Instrument vorzustellen. Anmeldung bis 15.2. unter juphi@stadt.wuerzburg.de
Förderung geht an die Autorin Fabienne Dür
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m vergangenen Jahr vergab das Mainfranken Theater Würzburg erstmals das Leonhard-Frank-Stipendium zur Förderung zeitgenössischer Dramatik. Die Uraufführung von Sisyphos auf Silvaner des ersten Stipendiaten Gerasimos Bekas steht im April 2019 in der Kammer des Mainfranken Theater bevor. Anfang Januar fiel nun die Entscheidung über die zweite Runde des neuen Förderungsmodells. Mit Fabienne Dür erhält das diesjährige Leonhard-Frank-Stipendium eine junge Berliner Autorin, die voraussichtlich 2020 ihr Studium des szenischen Schreibens an der Universität der Künste Berlin abschließen wird. Unter den rund 30 Bewerberinnen und Bewerbern waren zahlreiche inhaltlich und sprachlich-stilistisch besondere Textproben dabei. Für Intendant und Schauspieldirektor Markus Trabusch überzeugte die Bewerbung von Fabienne Dür vor
allem aufgrund des außergewöhnlichen Umgangs mit Sprache: „Fabienne Dür zeigt von der Figurenzeichnung bis zu den Dialogen ein besonderes sprachliches Talent. Das Leonhard-Frank-Stipendium ermöglicht es, dass dieses Talent in einem intensiven wechselseitigen Austausch mit dem Theater nachhaltig gefördert werden kann.“ In enger Zusammenarbeit mit den Dramaturginnen des Mainfranken Theaters wird die Autorin zu einem gemeinsam gewählten Thema recherchieren. Das gesamte Team freut sich darauf, mit Fabienne Dür gemeinsam Stoffe für ein Theaterstück zu suchen und dessen Grundlage zu entwickeln. „Nach einem ersten Gespräch sind wir überzeugt, dass ihr Interesse an der Arbeit am Mainfranken Theater, ihre Begeisterung für dramatisches Schreiben und ihre Neugier die beste Grundlage für einen bereichernden Austausch sein können“, so Dramaturgin Katharina Nay. (atr)
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DAS BUCH VON ALLEN DINGEN
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ARIADNE AUF NAXOS TANZXPERIMENT: EXPEDITION N° 2
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SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN BÜHNENEINGANG Einführung 19:00 ARIADNE AUF NAXOS GROSSES HAUS anschl. Premierenfeier TANZXPERIMENT: EXPEDITION N° 1 KAMMER
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ORCHESTERKARUSSELL ORCHESTERKARUSSELL DER BESUCH DER ALTEN DAME
Einführung 19:00
FOYER FOYER GROSSES HAUS
KAMMER
FR
MI
15:00-18:00
W-CAFÉ
18:00-20:30 20:00-21:10 20:00
DER BESUCH DER ALTEN DAME UNSERE BLAUEN AUGEN 3. SINFONEKONZERT: JEUX
FOYER
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
SA
DO
K | JU
Einführung 17:30 Einführung 19:30 Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER HFM
19:30
Premiere | P PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
Einführung 19:00 anschl. Premierenfeier
GROSSES HAUS
SO
FEBRUAR SA
SO
2. FAMILIENKONZERT: DER MISTKÄFER 5. KAMMERKONZERT: DVORÁK – CHAUSSON 1. RATHAUSKONZERT
GROSSES HAUS TOSCANASAAL RATSSAAL DES RATHAUSES
KAMMER
LESUNG: 100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT
20:00
MI
19:30-21:30 20:00-21:30 20:00
K
CHANSONS DER WEIBSTEUFEL 3. SINFONIEKONZERT: JEUX
L
WORKSHOP: SZENISCHES SCHREIBEN MIT THEATERGRUPPEN PATRICKS TRICK ARIADNE AUF NAXOS
11:00-14:00 15:00-16:00 19:30 11:00 15:00-17:00 20:00-21:10
S
Einführung 19:00 Einführung 19:30 Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER HFM VHS
Einführung 19:00
MATINEE: PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG & DAS BUCH VON ALLEN DINGEN Einführung 14:30 LUDWIGS LEIDENSCHAFTEN Einführung 19:30 UNSERE BLAUEN AUGEN
KAMMER GROSSES HAUS FOYER GROSSES HAUS KAMMER
11:00-12:00 19:30-21:30
PATRICKS TRICK CHANSONS
Y
Einführung 19:00
KAMMER GROSSES HAUS
Einführung 19:30
MAX-STERN-KELLER GROSSES HAUS
DO
19:30-21:00 20:00
Wiederaufn. MAGNOLIENZEIT K 4. SINFONIEKONZERT: MEIN HEIMATLAND
FR
20:00 20:00-21:30
K
4. SINFONIEKONZERT: MEIN HEIMATLAND DER WEIBSTEUFEL
Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER
Einführung 19:00
BÜHNENEINGANG GROSSES HAUS
Einführung 19:30
SA
MO
19:00-20:30
VORTRAGS- UND GESPRÄCHSREIHE: WAS HEISST HEIMAT? MIT T.ÖNDER
FOYER
15:00 19:30
U
SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
R
BABYKONZERT BABYKONZERT DIE SCHÖNE HELENA
SO
DI
19:30-21:45
A
LA BOHÈME
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
14:00-14:35 15:30-16:05 19:30-22:00
FOYER FOYER GROSSES HAUS
MO
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19:30 20:00-21:30
C Yd
ARIADNE AUF NAXOS DER WEIBSTEUFEL
Einführung 19:00 Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER
KAMMER
DAS BUCH VON ALLEN DINGEN
11:00
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FABO
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1 2 3 4 5 6 8 9
11:00 11:00 19:30
19:30-21:30
LUDWIGS LEIDENSCHAFTEN
11:00-14:00
WORKSHOP: SZENISCHES SCHREIBEN MIT THEATERGRUPPEN ARIADNE AUF NAXOS TANZXPERIMENT: EXPEDITION N° 1
19:30 20:00-21:00
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Einführung 19:00
GROSSES HAUS
VHS Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
DO
11:15 19:30-21:45 19:30-21:00
Letztmals
17:30 19:30 20:00-21:20
B | VB
1. SCHULKONZERT: PINOCCHIO LA BOHÈME MAGNOLIENZEIT PODIUMSDISKUSSION: IMMOBILIE UND IDENTITÄT ARIADNE AUF NAXOS UNSERE BLAUEN AUGEN
PREMIERE 16.2. | 19:30 UHR | GROSSES HAUS
Einführung 19:00
GROSSES HAUS GROSSES HAUS MAX-STERN-KELLER BURKARDUSHAUS
Einführung 19:00 Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER
PRINZ FRIEDRICH VO N H O M B U R G Anmerkung zu den Außenspielstätten: Das Kammerkonzert findet im Toscanasaal der Würzburger Residenz statt. Änderungen vorbehalten. Tickets & weitere Informationen: T 0931 3908-124 | karten@mainfrankentheater.de Abkürzungen: A - H Stadtabo | Ju Jugendabo | L - V Theaterringe | K Konzertabo | P Premierenabo | PK Premierenabo Kammer S + SB Sonntagsabo | Y Schauspielabo | VB Volksbühne | HFM Hochschule für Musik
FEBRUAR 2019
MAINFRANKENTHEATER
KREATIV MIT STIFT UND KÖRPER Workshop für Lehrkräfte, Pädagogen, Theatergruppenleiter
I
n der theaterpädagogischen Praxis mit Laiengruppen gewinnt die Stückentwicklung anhand eines Themas oder einer Textvorlage immer mehr an Bedeutung. Es geht darum, dass die Teilnehmer ihre kreativen Fähigkeiten weiterentwickeln und eigene Gefühle und Sichtweisen in das Stück einbringen. Die Theaterpädagogin Maria Karamoutsiou führt die Zusammenarbeit mit der VHS Würzburg in dieser Spielzeit weiter, und im Rahmen dieses Workshops probiert sie zusammen mit den Teilnehmenden Methoden aus, in denen mit Stift und Körper kreativ gearbeitet wird. Wie kann eine Theatergruppe oder eine Klasse eine Szene schriftlich entwickeln? Gibt es Improvisation auch beim Schreiben? Wie kann ein Theatergruppenleiter seine Gruppe ermutigen, andere
kreative Aspekte der Theaterkunst auszuprobieren? Kann man körperliche Übungen und Schreiben kombinieren? Anlässlich dieser Fragen tauschen sich Pädagogen, Theatergruppenleiter, Studierende und alle, die mit Gruppen arbeiten oder einfach gerne schreiben, aus. Die Teilnehmer bekommen Werkzeuge an die Hand, die die Lust aufs szenische Schreiben wecken. Es wird diskutiert und sofort ausprobiert, wie man die entstandenen Texte ins Spiel integrieren kann. (kar) WORKSHOP: SZENISCHES SCHREIBEN Samstag, 2.2. & Samstag, 9.2. | 11:00-14:00 Uhr Anmeldung über die VHS INFOS plattformX@mainfrankentheater.de
SEITE 8
ÜRZBURG
I M M O B I L I E U N D I D E N T I T Ä T: BRAUCHT ES EIN HAUS ZUM GLÜCKLICHSEIN? Donnerstag, 28.2. | 17:30-19:30 Uhr Burkardushaus Würzburg Anschließend findet um 20:00 Uhr eine Vorstellung von Unsere blauen Augen in der Kammer statt. Auf dem Podium Dr. Yvonne Paelecke-Habermann (Psychologin, Würzburg)
Teresa Dopler (Autorin Unsere blauen Augen, Wien)
Prof. Dr. Lars B. Schöne (Immobilienwirtschafter, Aschaffenburg)
Katharina Nay (Dramaturgin, Würzburg)
DER NEUE INTERNETAUFTRITT DES MAINFRANKEN THEATERS: MAINFRANKENTHEATER.DE
IMPRESSUM Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Intendant: Markus Trabusch Geschäftsführender Direktor: Dirk Terwey Registergericht: AG Würzburg Chefredaktion: Britta Grigull (bgr) Redaktion: Bianca Berndt (bdt), Susanne Bettels (sbe), Marlies Hagelauer (mha), Maria Karamoutsiou (kar), Dörte Kordzumdieke (dko), Inka Kostan (ink), Beate Kröhnert (bek), Katharina Nay (nay), Antonia Tretter (atr), Berthold Warnecke (bwa) Terminredaktion: Daniel Peetz (dap)
Redaktionsschluss: 21.1.2019 Erscheinungstermin: 26.1.2019 Umsetzung: MainKonzept | Berner Str. 2 | 97084 Würzburg | T 0931 6001-452 | www.mainkonzept.de Produktmanagement: Stefan Dietzer (Ltg.) Corporate Design: Marc Bausback Grafik: Lee Hinkelmann Fotos: S. 3: Nik Schölzel, Gabriela Knoch Mediaberatung: Bianca Roth, bianca.roth@mainpost.de Druck: Main-Post GmbH | Berner Str. 2 97084 Würzburg
R+F HOME Würzburg Leitenäckerweg 6 97084 Würzburg-Heidingsfeld R+F HOME Schweinfurt Carl-Zeiss-Straße 8 97424 Schweinfurt Bad-Center Bad Neustadt a. d. Saale Industriestraße 2 97616 Bad Neustadt a. d. Saale Bad-Center Lauda-Königshofen Deubacher Straße 10 97922 Lauda-Königshofen
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