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KING ARTHUR WER HAT ANGST VOR SISYPHOS? Uraufführung von Sisyphos auf Silvaner
N E U E H E I M AT
Interview mit den Tänzern der Compagnie
BERUF UND BERUFUNG
Das 6. Sinfoniekonzert zwischen Paragraf und Autograf
MAINFRANKENTHEATER.DE Foto: Eberhard Zwicker, KUNSTSCHÄTZEVERLAG – (Würzburg/Gerchsheim)
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MAINFRANKENTHEATER
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ÜRZBURG
EDITORIAL D
as Kunstvolk ist zahlreich erschienen an diesem Dienstag. Die Stuttgarter „Kulturmeile“ liegt in strahlender Morgensonne, doch Dutzende Museums- und Theaterleute zieht es in einen fensterlosen Vortragsraum in die Staatsgalerie. Der Anlass ist schließlich ein ernster: Es geht um nichts weniger als die Zukunft. Genauer: um die digitale Zukunft von Kultureinrichtungen. Denn eines ist sicher – die allgemeine Unsicherheit, wie mit Digitalisierung umzugehen sei und welche technologischen Innovationen in die eigene Arbeit implementiert werden könnten und sollten. Schnell wird deutlich an diesem Tag: Den Stein der Weisen hat in dieser Frage keiner der Anwesenden gefunden. Und immer wieder werden auch Sorgen laut: dass angesichts der kulturtypischen Mittelknappheit mit den rasanten technologischen Entwicklungen kaum Schritt gehalten werden könne, ja, dass die Kultur abgehängt werde. Oder dass digitale Aktivitäten die Zielgruppen zwar ins Virtuelle lockten, doch diese damit schon so „gesättigt“ würden, dass ein Museums- oder Theaterbesuch sich realiter gar nicht mehr anschließe. Die eigenen Aktivitäten konsequent vom Nutzer her zu denken, ist da sicherlich ein guter Ansatz. Aber zahlt jedes befriedigte Nutzerinteresse tatsächlich auch in die eigene Marketingstrategie ein, sprich: Lassen sich damit die Besucherzahlen erhöhen? Denn auch wenn Kunst ein Grundrecht ist, das es um seiner selbst willen zu erhalten gilt, können sich öffentlich getragene Kulturinstitutionen natürlich auch nicht frei machen von der Frage, wie sie mit ihrem Angebot möglichst viele Besucher erreichen können.
Britta Grigull
Deswegen hat das Mainfranken Theater in den vergangenen Monaten konsequent am Ausbau seiner eigenen digitalen Kanäle und Maßnahmen gearbeitet: Der Internetauftritt wurde runderneuert, neue Plattformen wie „Instagram“ werden bespielt, es entstehen regelmäßig kurze Filme zu den Produktionen und zur Arbeit hinter den Kulissen, die auf unserer Website (mainfrankentheater.de) und auf unseren SocialMedia-Profilen gezeigt werden. Das ist vermutlich auch noch nicht der Stein der Weisen – aber vielleicht ein guter Anfang. Ihre
Britta Grigull Leiterin Marketing, Vertrieb & Kommunikation
D i r k Te r w e y
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ch darf Sie im April zu einer Entdeckungsreise durch unsere aktuellen Produktionen und Premieren einladen. Unser Spielplan ist prall gefüllt: Musiktheater, Schauspiel, Tanzensemble und das Philharmonische Orchester freuen sich auf Ihren Besuch. Hier einige ausgesuchte Tipps und Termine: Erleben Sie in einer spartenübergreifenden Produktion ab dem 30. März King Arthur, eine musikalische Tragikomödie. Lassen Sie sich von der Musik Henry Purcells faszinieren, und freuen Sie sich auf Musik, Schauspiel und Tanz sowie spektakuläre Bühnenbilder und Kostüme (auch am 7., 17., 26. und 30. April). Ein Konzerthöhepunkt der Spielzeit ist sicherlich das sechste Sinfoniekonzert Russland mit der fünften Sinfonie von Peter Tschaikowski und Sergej Prokofjews drittem Klavierkonzert am 11. und 12. April im Konzertsaal der Würzburger Musikhochschule, zu dem Generalmusikdi-
Ihr
Dirk Terwey Geschäftsführender Direktor
KAFFEE UND ZIGARETTEN
HEIMAT ERZÄHLEN
Lesung aus dem aktuellen Roman von Ferdinand von Schirach
Dritter Vortrag im Rahmen von „Was heißt Heimat?“
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Ferdinand von Schirach | Foto: Michael Mann
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rektor Enrico Calesso und das Philharmonische Orchester herzlich einladen. Freuen wir uns gemeinsam auf unser Tanzensemble und die Premiere der Produktion Muttersprache am 13. April (weitere Termine 18. und 28. April). Seien wir gespannt, wie Ballettdirektorin Dominique Dumais sich mit ihrem internationalen Ensemble darin dem Thema Heimat nähert. Oder erleben Sie im April auch über die Osterfeiertage die aktuellen Produktionen des Musiktheaters wie Ariadne auf Naxos, die Operette Die schöne Helena (letztmals am 24. April) oder die Kinderoper Siegfried, der kleine Drachentöter in der Kammer. Im Schauspiel gibt es den Klassiker Prinz Friedrich von Homburg, die Kammerproduktionen Der Weibsteufel und Sisyphos auf Silvaner (Uraufführung am 4. April) oder unser Rechercheprojekt Magnolienzeit im Max-Stern-Keller der Alten Universität. Alle Termine zu diesen und vielen weiteren Angeboten finden Sie in dieser brandneuen Ausgabe unserer Theaterzeitung.
m 8. April liest Ferdinand von Schirach im Großen Haus aus seinem neuesten Roman Kaffee und Zigaretten, der Anfang März erschienen ist. In seinem bislang persönlichsten Werk verknüpft er autobiografische Erzählungen mit großen Fragen des Lebens. Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft. Der Jurist von Schirach thematisiert außerdem skurrile Rechtsfälle, das Erbe der Aufklärung und die Würde des Menschen. 2015 erlangte von Schirach mit dem Stück Terror große Bekanntheit, das als Produktion des Mainfranken Theaters auch im Ratssaal des Würzburger Rathauses zu sehen war. Nach einer Lesung zu Schuld in der Spielzeit 17/18 kehrt von Schirach nun nach Würzburg zurück
und spricht im Rahmen der Veranstaltung mit Intendant Markus Trabusch über seine Arbeit als Autor. Abschließend greift Ferdinand von Schirach das Thema der Aufklärung auf der großen Bühne in einem Vortrag erneut auf. Dazu schreibt er: „Wir müssen verstehen, wie wir wurden, wer wir sind. Und was wir wieder verlieren können. Als sich unser Bewusstsein entwickelte, sprach ja nichts dafür, dass wir einmal nach anderen Prinzipien handeln würden, als unsere Vorfahren. Aber wir gaben uns selbst Gesetze, wir erschufen eine Ethik, die nicht den Stärkeren bevorzugt, sondern den Schwächeren schützt. Das ist es, was uns im höchsten Sinn menschlich macht: die Achtung vor unserem Nebenmenschen.“ (sbe) LESUNG KAFFEE UND ZIGARETTEN Montag, 8.4. | 19:30-21:00 Uhr | Großes Haus
m dritten Vortrag der Reihe „Was heißt Heimat?“ untersucht die Würzburger Literaturwissenschaftlerin Isabel Fraas die Frage: Was heißt Heimat in der deutschen Gegenwartsliteratur? „Eine herrliche Symphonie aus Grün, Blau und Gold“ – dieses Zitat stammt aus dem Überraschungsbestseller des Jahres 2017, Mariana Lekys Roman Was man von hier aus sehen kann. Die derzeit zahlreichen literarischen Erkundungen von Heimat, Heimatgefühl und Provinz greifen ein lange gemiedenes und geradezu verpöntes Thema wieder auf, um es in moderner Kontrafaktur neu zu erzählen. Die Literaturwissenschaftlerin Isabel Fraas untersucht zeitgenössische „Heimatliteratur“, die keine sentimentalen Idyllen zeichnet und naives Landlob meidet. Ihr Vortrag widmet sich den vielseitigen und ambivalenten Heimatdarstellungen der Gegenwart. Sie erzählen vom Spannungsverhältnis zwischen Bewahren und Wandel, von Heimatverlust und neuer Heimat.
Isabel Fraas stammt aus Würzburg. Sie studierte an der hiesigen Universität Germanistik und Romanistik und promovierte in neuerer deutscher Literaturgeschichte. Sie arbeitet inzwischen im Bereich Gleichstellung in der Wissenschaft und Genderforschung an der Universität Würzburg. Nachdem die erste Referentin Tunay Önder mit einer kritischen post-migrantischen Perspektive fragte, was Heimat überhaupt für wen heißt, und Hans-Joachim Höhn im zweiten Vortrag das Feld von Heimat und der Konstruktion von Identität skizzierte, wird die Reihe nun um die literaturwissenschaftliche Perspektive bereichert. (atr)
VORTRAGS- UND GESPRÄCHSREIHE: WAS HEISST HEIMAT? „HEIMAT ERZÄHLEN“ mit Dr. Isabel Fraas Montag, 1.4.| 19:00-20:30 Uhr | Foyer
WA S H E I S S T H E I M AT ? Eine Kooperation mit der Akademie Domschule Die nächsten Termine:
Montag, 6.5. | 19:00-20:30 Uhr | Foyer „Heimat in den Religionen?“ | Mit Prof. Dr. Matthias Rémenyi Montag, 24.6. | 19:00-20:30 Uhr | Foyer „Heimat in Europa?“ | Mit Dr. Ibon Zubiaur mainfrankentheater.de
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Maya Tenzer, Johanna Meinhard
Hannes Berg, Daniel Fiolka
Katherina Nakui, Julia Baukus, Maya Tenzer, Akiho Tsujii, Johanna Meinhard, Cedric von Borries
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KING ARTHUR
P R E M I E R E 3 0. 3 . | 7.4 . | 1 7.4 . | 2 6 .4 . | 3 0.4 . Foto: Eberhard Zwicker, KUNSTSCHÄTZEVERLAG – (Würzburg/Gerchsheim)
Hannes Berg, Dávid Kristóf, Alexander Darkow, David Hieronimi
SIEGFRIED DER KLEINE DRACHEN DRACHENTÖTER
Silke Evers
Taiyu Uchiyama, Silke Evers
3 1 . 3 . | 7.4 . | 1 3 .4 . | 1 6 .4 . 20.4. | 22.4. | 28.4.
Taiyu Uchiyama
Fafnir, der Drache
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NEUE HEIMAT Interview mit den Compagnietänzern Maya Tenzer und Ka Chun Hui von Dörte Kordzumdieke
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eit August leben und arbeiten die Tänzerinnen und Tänzer der neuen Compagnie in Würzburg. Derzeit proben sie für den Tanzabend Muttersprache, der am 13. April im Großen Haus Premiere feiert. Ein guter Zeitpunkt, um mit zwei Compagniemitgliedern über die Produktion und ihr neues Leben in Deutschland zu sprechen. DÖRTE KORDZUMDIEKE: Wo seid ihr aufgewachsen, und welche Sprachen sprecht ihr? KA CHUN HUI: Ich stamme aus Hong Kong. Meine Muttersprache ist also Kantonesisch. Außerdem spreche ich Mandarin-Chinesisch und Englisch, beides lernen wir von klein auf in der Schule. MAYA TENZER: Ich bin in New Haven, Connecticut, in den Vereinigten Staaten geboren, aber schon mit zwei Jahren mit meiner Familie nach Vancouver, Kanada, gezogen. Als Jugendliche habe ich zwei Jahre in Frankreich gewohnt. Ich spreche daher Englisch und Französisch. Und jetzt lerne ich natürlich Deutsch. DÖRTE KORDZUMDIEKE: Ihr seid extra für dieses Engagement nach Würzburg gezogen und habt Freunde und Familie auf einem anderen Kontinent zurückgelassen. Wie war die Eingewöhnungsphase hier? MAYA TENZER: Es war mein Traum, ein festes Engagement in Deutschland zu finden. Deshalb habe ich mich sehr darüber gefreut, Kanada zu verlassen. Obwohl ich manchmal Heimweh habe, glaube ich daran, dass dieses Theater der Ort ist, an dem ich gerade sein sollte. KA CHUN HUI: Ich muss mich noch etwas an die Sprache und die Arbeitsweisen hier gewöhnen. Aber weil alle sehr freundlich und hilfsbereit sind, war der Umzug bisher problemlos. Mit meiner Familie halte ich Kontakt über das Internet.
bewusst, wollen mehr über die anderen herausfinden und reflektieren zugleich über unsere eigene Heimat und Muttersprache. DÖRTE KORDZUMDIEKE: In Muttersprache geht es auch um eine Auseinandersetzung mit dem Begriff Heimat. Was bedeutet Heimat für euch? KA CHUN HUI: Für mich ist Heimat dort, wo ich mich geborgen fühle, geliebt, ausgeruht und stressfrei. Dafür brauche ich Menschen um mich, die mir nahe sind. MAYA TENZER: Ich glaube, mein Körper ist meine Heimat. Und das ist ein Glück, denn als Tänzerin zieht man oft um. Aber natürlich fühle auch ich mich dort besonders wohl, wo ich mich den Leuten verbunden fühle, lachen kann und geliebt werde. DÖRTE KORDZUMDIEKE: Welches Wort deiner Muttersprache sollte jeder Mensch kennen? MAYA TENZER: In meiner Muttersprache habe ich kein Lieblingswort. Aber auf Deutsch gefällt mir besonders das Wort „Augenblick”. Das Wort kommt in einem Lied in Muttersprache vor. Ich mag seine wörtliche Bedeutung, und ich kann es ziemlich problemlos aussprechen! KA CHUN HUI: Ich mag das traditionelle chinesische Schriftzeichen für Liebe 愛 , weil es das Wort 心 für Herz in seiner Mitte trägt.
Kampagnenmotiv: Marc Bausback
DÖRTE KORDZUMDIEKE: Zurzeit arbeitet ihr am Stück Muttersprache. Wie war der Entstehungsprozess bisher für euch? MAYA TENZER: Es ist das erste Stück, bei dem wir wirklich Zeit hatten, den Prozess zu genießen, und dafür bin ich sehr dankbar. Im Stück finden
sich viele persönliche Geschichten wieder. Das ist toll, weil ich so das Gefühl habe, ich kann auf der Bühne ganz ich selbst sein. KA CHUN HUI: Das Stück hat auch Einfluss auf unser tägliches Miteinander in der Compagnie. Wir sind uns der Kulturen untereinander mehr
99 – DIE ÖFFENTLICHE PROBE Dienstag, 2.4. | 17:30 Uhr | Großes Haus MATINEE Sonntag, 7.4. | 11:30 Uhr | Großes Haus PREMIERE Samstag, 13.4. | 19:30 Uhr | Großes Haus DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Donnerstag, 18.4. | 19:30 Uhr Sonntag, 28.4. | 15:00 Uhr Samstag, 4.5. | 19:30 Uhr Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
W E R H AT A N GST VO R S I SY P H OS ? Uraufführung von Sisyphos auf Silvaner am 4. April in der Kammer von Antonia Tretter
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ls erster Leonhard-Frank-Stipendiat entwickelte Gerasimos Bekas im Jahr 2018 ein Stück, dessen Grundidee schon lange zuvor entstanden war. Noch als Student der Politikwissenschaft in Würzburg lebend, stieß er immer wieder auf sonderbare und bemerkenswerte Geschichten, die ihm in der Gestalt von Leuten in der Straßenbahn begegnet waren oder sich ihm als unvergessliche Bilder eingebrannt hatten. Mit Sisyphos auf Silvaner kommt nun ein gleichsam unterhaltsamer wie kritischer Theatertext zur Uraufführung. Sein Protagonist Sisyphos tritt an, um zu gehen. Er will sich von der Stadt verabschieden, die ihm lange Zeit Lebens- und Arbeitsort war, aber nie Heimat geworden ist: Würzburg. Hierher war er voller Hoffnung gekommen, um sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sein Leben zu ändern. Oder hatten die Götter ihn hierher geschickt als eine gehobene Form der Verdammnis? Jedenfalls hat Sisyphos nun genug vom ewigen Rollen des Steines oder der Arbeit für das von ihm gegründete Würz-
burger Unternehmen „Sisyphos Recycling GmbH“. Noch während er in der Sanderau auf die Straßenbahn zum Hauptbahnhof wartet, erscheinen plötzlich Franconia und der Chor, die ihm eine gebührende Abschiedszeremonie bereiten wollen. Widerwillig lässt sich Sisyphos zu einem letzten Glas Silvaner überreden, nicht ahnend, dass das fränkische Schicksal ihm damit aufs Neue einen Stein ans Bein binden wird… VERDAMMTES GLÜCK Die mythische Gestalt des Sisyphos wurde zuerst in Homers Odyssee beschrieben. Als Strafe der Götter musste Sisyphos, der König von Korinth, in der Unterwelt einen Felsblock einen steilen Berg hinaufrollen, der ihm jedoch immer wieder kurz vor dem Gipfel entglitt, so dass er wieder von Neuem anfangen musste. Die Legende war geboren, fand mit der „Sisyphusarbeit“ Eingang in unseren heutigen Sprachgebrauch und inspirierte Künstler wie Philosophen seither zu unterschiedlichsten
Auseinandersetzungen mit dem Stoff. Der französische Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Albert Camus kommt in einem seiner berühmtesten Essays zu der Erkenntnis, dass wir uns Sisyphos als „einen glücklichen Menschen“ vorstellen müssten, da er die Hoheit über seine Haltung zur Welt nicht verloren habe: „Sisyphos ist der absurde Held. Seine Verachtung der Götter, sein Hass auf den Tod und sein leidenschaftlicher Lebenswille haben ihm die unsagbare Marter eingebracht, bei der sein ganzes Sein sich abmüht, ohne etwas zu vollenden.“ Diesen Emanzipationsgedanken greift Gerasimos Bekas in seinem Theatertext Sisyphos auf Silvaner auf und spinnt ihn mit süffisanten Seitenhieben auf das Frankenland und einer postmigrantischen Perspektive auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiter. So mischt sich fränkisch-griechische Weinseligkeit mit der Wut und der Traurigkeit darüber, dass die Geschichte eines Menschen, der nicht oder in zweiter Generation hier geboren und aufgewachsen ist, oft die eines „Fremden“ bleibt.
DEN STEIN INS ROLLEN BRINGEN Nach der erfolgreichen künstlerischen Leitung der Trash Lab-Reihe seit der Spielzeit 17/18 inszeniert Albrecht Schroeder nun das erste Mal für den regulären Spielbetrieb. Die Uraufführung eines Theatertextes bedeutet dabei eine besondere Herausforderung. In der engen Zusammenarbeit mit den Bühnen- und Kostümbildnerinnen Susanne Hoffmann und Karlotta Matthies sowie mit der Sounddesignerin Nicole Frenking entsteht ein szenisch-ästhetischer Zugriff, der im Probenprozess mit den Schauspielern Bastian Beyer, Anton Koelbl und Lenja Schultze kontinuierlich befragt und weiterentwickelt wird. URAUFFÜHRUNG Donnerstag, 4.4. | 20:00 Uhr | Kammer DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN: Mittwoch, 10.4. | 20:00 Uhr Mittwoch, 17.4. | 20:00 Uhr Mittwoch, 24.4. | 20:00 Uhr Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
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SPOT AN! Große Projekte werfen große Schatten voraus von Beate Kröhnert
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n den kommenden Wochen haben 200 begeisterte Chorsänger, Kinder und Jugendliche aus der Region die Gelegenheit, ins Rampenlicht zu treten und Theaterluft zu schnuppern. In der Dezember-Ausgabe der Theaterzeitung FOYER hatte das Mainfranken Theater einen Aufruf gestartet und Chorsänger aus Würzburg und Umgebung eingeladen, an der Seite des Opernchores Carl Orffs Kantate Carmina Burana zur Aufführung zu bringen. Bis Mitte Dezember hatten sich beinahe 100 Interessierte gemeldet, darunter Sängerinnen und Sänger, die in den vergangenen Jahren das Werk bereits gesungen hatten, und andere Musikbegeisterte, die sich dieser Herausforderung erstmals stellen wollen. CARMINA IS CALLING Das bunt zusammengewürfelte Ensemble probt seit Februar mit Chordirektor Anton Tremmel, der die ambitionierten Sängerinnen und Sänger sicher durch das Stück begleitet. Nach anfänglichen geteilten Proben laufen nunmehr
die montäglichen Probeneinheiten im Tutti und bieten schon jetzt einen ersten Vorgeschmack auf dieses eindrucksvolle Werk. OHREN AUF FÜR DIE JUNGE PHILHARMONIE Noch ein Umstand macht dieses Konzertprojekt zu einem außergewöhnlichen Erlebnis: Neben dem großen Chor erweitern etwa 50 jugendliche Instrumentalisten das Ensemble. Das Philharmonische Orchester hat sich im Rahmen der Initiative Ohren auf! In concert für dieses Großprojekt der tatkräftigen Unterstützung seines Patenorchesters – der Jungen Philharmonie Würzburg – versichert. Vor wenigen Wochen haben sich die jungen Musiker zwischen 13 und 21 Jahren in einem Casting den Profis vorgestellt und werden sich bis zum offiziellen Probenbeginn für das Orchester in der Osterwoche selbständig vorbereiten. Ab dem 22. April wird es dann ernst: Dann heißt es für alle Instrumentalisten unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso, innerhalb von fünf Probentagen die einzelnen Stimmen zu einem großen Orchester
zu formieren. Erstmals treffen der insgesamt 130 Sängerinnen und Sänger umfassende Chor, das etwa 100 Musiker starke Orchester und die Gesangssolisten Akiho Tsujii, Mathew Habib und Daniel Fiolka am Donnerstag, dem 25. April, im Großen Haus des Mainfranken Theaters aufeinander. Bei der Hauptprobe wird nicht nur ein beeindruckendes Meisterwerk Form annehmen. Für das Organisationsteam wird es an diesem Tag doppelt ernst, denn zu den 100 externen Chorsängern, den zirka 50 Jugendlichen im Orchester, den Solisten und dem Dirigenten bevölkern noch etwa 50 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren die Bühne. Mit ein wenig Sorge um die ehrwürdigen Grundmauern des alten Hauses blicken wir gespannt und mit viel Vorfreude auf dieses Großevent, das am 27. April in einer offenen Probe und einer Abendvorstellung der Öffentlichkeit präsentiert wird.
haben wird, geht es unverzüglich weiter, denn die Probenphase für die Opernproduktion Hänsel und Gretel startet. Fast 200 Kinder und Jugendliche haben sich in mehreren Castings seit Januar der Regisseurin der Produktion, Sigrid Herzog, und dem Chordirektor Anton Tremmel vorgestellt. Die Mädchen und Jungen sollen schlussendlich nicht nur auf der Bühne stehen und singen, der Kinderchor ist ein sehr wichtiger Teil der Inszenierung. Damit alle entsprechend präsent und aktiv am Bühnengeschehen teilnehmen, bereitet Sigrid Herzog die Kinder schon jetzt auf ihre große Aufgabe spielerisch vor. „Spot an!“ für den Kinderchor des Mainfranken Theaters heißt es dann Anfang Juli, wenn Humperdincks Hänsel und Gretel auf die Zielgerade einbiegt und die erste eigene Premiere für den Kinderchor ansteht. CARMINA BURANA Samstag, 27.4. | Offene Generalprobe: 11:00 Uhr | Konzert: 19:30 Uhr | Großes Haus
EIN TRAUM WIRD WAHR Für den Kinderchor, der mit dem Auftritt für Carmina Burana dann seine Feuertaufe erlebt
HÄNSEL UND GRETEL PREMIERE Sonntag, 7.7. | 19:30 Uhr | Großes Haus
BERUF UND BERUFUNG Das 6. Sinfoniekonzert zwischen Paragraf und Autograf von Beate Kröhnert
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eter Tschaikowski – mit seinem Namen verbindet man mitreißende Ballettmusiken sowie in lyrisch-romantischer Klangschönheit schwelgende Sinfonien. Beim Sinfoniekonzert am 11. und 12. April erklingt sein großes sinfonisches Bekenntnis: die fünfte Sinfonie. Doch wie kam der Russe zu seiner Berufung, und wie taten es andere? War für Mozart, Wagner, Schönberg und Co. Musik immer die einzige Berufswahl? Hatte Haydn noch eine zweite berufliche Option in petto? Was wäre aus Brahms geworden, wenn er nie die Bekanntschaft mit Schumann gemacht hätte? Hätte der Hanseat unter anderen Umständen eine veritable Kapitänslaufbahn eingeschlagen? Hätte Dvorák auch das Metzgereigeschäft und die Gastwirtschaft des Vaters übernehmen können? Und wie wird man eigentlich Komponist? Wie kommt ein junger Mensch dazu, sich der Musik zu verschreiben, und wann beginnen die Vorbereitungen auf ein Musikerleben? OHNE NETZ UND DOPPELTEN BODEN Wird man in eine Musikerfamilie hineingeboren, stellt sich die Frage vielleicht gar nicht, weil Musik das Leben von Kindesbeinen an begleitet. Etwas nicht nur als Berufsoption zu sehen, sondern es als Berufung zu empfinden, geschieht gewiss nicht aus einer Laune heraus. Zu einem frühen Zeitpunkt wird das Talent entdeckt, entsprechend gefördert, und dann sind auch die richtigen Kontakte unverzichtbar, damit für den beruflichen Werdegang die notwendigen Schritte folgen können. Musik zur Profession zu erheben, fußt für gewöhnlich auf einer intensi-
ven Beschäftigung von klein auf. Niemand würde mit Mitte 30 ernsthaft eine Komponistenlaufbahn in Erwägung ziehen, wenn derjenige zuvor nie selbst musiziert und sich die entsprechenden Theoriekenntnisse angeeignet hat. Musikalische Wunderkinder hingegen gab es in der Geschichte mehrfach, denke man etwa an Wolfgang Amadeus Mozart, die Geschwister Mendelssohn oder Erich Wolfgang Korngold. Schnell wurde die Ausbildung dieser jungen Talente in entsprechende Bahnen gelenkt. Bei Mozart hatte die intensive Musikförderung im Kleinkindalter begonnen, sodass er bereits im Knabenalter ein Virtuose auf der Geige wie auch auf dem Klavier war und mit sechs Jahren erste eigene Kompositionen vorlegen konnte. Die erfolgreichste und präsenteste Musikerfamilie ist zweifelsohne die Familie Bach. PLAN A: JURA – PLAN B: MUSIK „Es gibt keine schönere Freude, als in meiner Kunst“, soll Vater Bach seinem Sohn Carl Philipp erklärt haben. „Aber die Welt braucht auch andere tüchtige Männer; und ein solcher sollst du mir in einem anderen Fache werden.“ Und der Knabe war folgsam und immatrikulierte sich 1731 an der Universität Leipzig, um sich hier in den folgenden sieben Jahren mit römischem Recht, Natur-, Völkerrecht und deutschem Privatrecht auseinanderzusetzen. Ein Jurist ist aus Carl Philipp Emanuel Bach freilich nie geworden. Statt trockener Schriftsätze und Paragrafen brachte er Konzertkompositionen für seinen Dienstherrn, den preußischen Kronprinzen und späteren König Friedrich II., zu Papier. In vielen anderen Familien fanden sich ähnliche Laufbahnen: Heinrich Schütz, Georg
Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel, Robert Schumann und Peter Tschaikowski – sie alle sollten Juristen werden und wurden doch Komponisten. EIN MUSIKALISCHES PORTRÄT Wie Peter Tschaikowski zu seiner Berufung fand, ist erstaunlich. In Wotkinsk, nahe dem Uralgebirge, erblickte er 1840 das Licht der Welt. Das Hammerwerk der Stadt bot vielen Männern einen Arbeitsplatz, doch kulturelle Bildung durch Theater, Oper oder Konzerte suchte man an diesem Ort vergeblich. Wollte man in die damalige Hauptstadt nach St. Petersburg reisen, brauchte man knapp drei Wochen mit der Kutsche. Obwohl in der Familie keine Berufsmusiker waren, entbrannte Tschaikowskis Herz für die Musik. Allerdings entschied er sich zunächst gegen das Musikstudium. Stattdessen entschloss er sich zu einem Jurastudium. Die Anstellung als Verwaltungssekretär im Justizministerium allerdings brachte nach drei Jahren eine Gewissheit: Er war kein Beamter und sollte es niemals werden. Tschaikowski sattelte um. Musik war seine Profession, denn sie bot ihm die beste Möglichkeit, seine überbordenden Emotionen zu kanalisieren und auszudrücken: So geschehen in der 1888 entstandenen fünften Sinfonie, die Tschaikowski ganz bewusst als ein persönliches Lebenszeugnis konzipierte.
6. SINFONIEKONZERT: RUSSLAND Donnerstag, 11.4. & Freitag, 12.4. | 20:00 Uhr Konzertsaal der Hochschule für Musik
OSTERN IM MAINFRANKEN THEATER Kinderoper Adrian Sieber SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER Ostersamstag, 20.4. | 15:00 Uhr Ostermontag, 22.4. | 15:00 Uhr
Schauspiel Heinrich von Kleist PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG Ostersamstag, 20.4. | 19:30 Uhr
Musiktheater Richard Strauss ARIADNE AUF NAXOS Ostersonntag, 21.4. | 19:30 Uhr
MAINFRANKENTHEATER.DE
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DAS MUSS SEIN Etwas ganz Neues sehen
Musik
Große Stoffe und Weltliteratur Am liebsten bei jeder Vorstellung neu und anders
Eintauchen in Sagen und Legenden Und Liebeleien
Es muss getanzt werden
Meine Kinder kommen mit
Bitte improvisieren Aber mit Würzburgbezug
Frisch komponiert
SISYPHOS AUF SILVANER In einer neuen Location
THE BLACK RIDER
Und die russische Seele
Bitte mal eine „richtige“ Oper
Für die ganze Familie
Ohrwurmverdächtig?
GÖTTER DÄMMERUNG
5. SINFONIEKONZERT
Ich möchte ins Schauspiel
HÄNSEL UND GRETEL
Aber...
...mit allen Sparten, bitte!
Darf es Tote geben?
PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
Ich will in die nächste Premiere
CHANSONS
Ich möchte Tränen lachen
ARIADNE AUF NAXOS
DIE SCHÖNE HELENA
TANZ XPERIMENT
SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER
MUTTERSPRACHE
DER WEIBSTEUFEL
...luftig dargeboten!
KING ARTHUR THE BLACK RIDER
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FR
19:30
Premiere | P
KING ARTHUR
Einführung 19:00 anschl. Premierenfeier
GROSSES HAUS
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15:00-16:00
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SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER
KAMMER
20:00 20:00
K 6. SINFONIEKONZERT: RUSSLAND Gastspiel 17. WÜRZBURGER FLAMENCO-FESTIVAL:
HFM GROSSES HAUS
Einführung 19:30
FARO 10:00-11:30 15:00-16:00 19:30-21:30
WORKSHOP: SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER FABOc SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER Premiere | P MUTTERSPRACHE
VHS KAMMER GROSSES HAUS
Einführung 19:00 anschl. Premierenfeier
SO
APRIL
ARIADNE AUF NAXOS MAGNOLIENZEIT
Einführung 14:30
GROSSES HAUS MAX-STERN-KELLER
17:00-18:00
KAMMER
SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER
MI
VORTRAGS- UND GESPRÄCHSREIHE: HEIMAT ERZÄHLEN
19:00-20:30
FOYER
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19:30 20:00
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KING ARTHUR SISYPHOS AUF SILVANER
Einführung 19:00
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MUTTERSPRACHE DER WEIBSTEUFEL
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
Einführung 19:30
DO
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99 – DIE ÖFFENTLICHE PROBE: MUTTERSPRACHE
GROSSES HAUS
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Einführung 19:30
GROSSES HAUS KAMMER
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SISYPHOS AUF SILVANER
Einführung 19:30
KAMMER
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SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG
Einführung 19:00
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ARIADNE AUF NAXOS
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
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ARIADNE AUF NAXOS
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
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DIE SCHÖNE HELENA
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GROSSES HAUS
SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER MATINEE: MUTTERSPRACHE BABYKONZERT BABYKONZERT Einführung 19:00 KING ARTHUR
KAMMER GROSSES HAUS FOYER FOYER GROSSES HAUS
MO
15:00-16:00
KAMMER
SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER
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DIE SCHÖNE HELENA SISYPHOS AUF SILVANER
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KING ARTHUR TRASH LAB
GROSSES HAUS KAMMER
Einführung 19:30
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LESUNG: FERDINAND VON SCHIRACH
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GROSSES HAUS KAMMER
Einführung 19:00 anschl. Party
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TEXT UND BÜHNE: DAS BUCH VON ALLEN DINGEN DAS BUCH VON ALLEN DINGEN
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STADTBÜCHEREI KAMMER
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GROSSES HAUS BÜHNENEINGANG GROSSES HAUS
OFFENE PROBE: CARMINA BURANA SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN KONZERTEVENT: CARMINA BURANA
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SISYPHOS AUF SILVANER
Einführung 19:30
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MUTTERSPRACHE SIEGFRIED, DER KLEINE DRACHENTÖTER
Einführung 14:30
GROSSES HAUS KAMMER
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KING ARTHUR SISYPHOS AUF SILVANER
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
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MAGNOLIENZEIT 6. SINFONIEKONZERT: RUSSLAND
Einführung 19:30
MAX-STERN-KELLER HFM
Einführung 19:30
PREMIERE 13.4. | 19:30 UHR | GROSSES HAUS
MUTTER SPRACHE Änderungen vorbehalten. Tickets & weitere Informationen: T 0931 3908-124 | karten@mainfrankentheater.de Abkürzungen: A - H Stadtabo | Ju Jugendabo | L - V Theaterringe | K Konzertabo | P Premierenabo | PK Premierenabo Kammer | S + SB Sonntagsabo | Y Schauspielabo | FABOa Familienabo VB Volksbühne | HFM Hochschule für Musik | UA Uraufführung | VHS Volkshochschule
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MAINFRANKENTHEATER
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ÜRZBURG
NANO-LIEBE
ZUM LETZTEN MAL
Trash Lab #2
Die schöne Helena – Jacques Offenbach
W
itzig, tragisch, geistreich, improvisationsfreudig: Das Trash Lab meldet sich Ende April mit einer Neuauflage zurück. Erstmals zeichnet Mario Pavle Del Monaco für das beliebte Kammerformat am späten Freitagabend verantwortlich. Das Trash Lab entführt das Publikum auf eine eskapistische Reise voller Nano-Liebe und Widerstand gegen die Realität: Man gebe seinem virtuellen Partner einen Namen, ein Geschlecht und ein passendes Alter, und schon ist sie da, die perfekte und individuell abgestimmte Unterstützung für den Alltag, von der Sie bislang nicht einmal zu träumen wagten! Nach diesem Ausflug in die Gefilde der künstlichen Intelligenz und für den Fall einer glücklichen Rückkehr in
die analoge Realität gibt es im Anschluss wie gewohnt eine Party im Treppenhaus der Kammer. Mit „Nano-Liebe“ präsentiert Maria Pavle Del Monaco sein erstes Trash Lab am Mainfranken Theater. Seit September 2017 ist er Regieassistent der Opernsparte. Mit Colas der Magier und der Uraufführung Siegfried, der kleine Drachentöter hat er bereits eigene Regiearbeiten für das Musiktheater vorgelegt. Für das Trash Lab verlässt er nun den sicheren Hafen der Oper und begibt sich auf neues Terrain: „Das Trash Lab ist wie ein Atemzug Frischluft im dicht getakteten Theaterbetrieb!“ (bwa)
H
elena ist die schönste Frau der Welt und schrecklich gelangweilt. Deshalb bittet sie Venus, ihr einen wahren Liebhaber zu schicken. Bei einem Wettkampf in Sparta fasst sie einen Schäfer ins Auge, der in Wirklichkeit Prinz Paris aus Troja ist. Die Fügung der Liebesgöttin entfaltet ihre Wirkung. Ehemann Menelaos wird nach Kreta beordert, und Helena empfängt „in einem
Traum“ den Liebhaber. Doch Menelaos kehrt früher zurück und entdeckt den Seitensprung. Der Betrogene versucht, seine Ehre zu retten, Helena beteuert ihre Unschuld, und Paris gelingt schließlich ein genialer Coup… (atr) ZUM LETZEN MAL: DIE SCHÖNE HELENA Mittwoch, 24.4. | 19.30 Uhr | Großes Haus
TRASH LAB #2 Freitag, 26.4. | 21:00 Uhr | Kammer
IMPRESSUM Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Intendant: Markus Trabusch Geschäftsführender Direktor: Dirk Terwey Registergericht: AG Würzburg Chefredaktion: Britta Grigull (bgr) Redaktion: Bianca Berndt (bdt), Susanne Bettels (sbe), Marlies Hagelauer (mha), Maria Karamoutsiou (kar), Dörte Kordzumdieke (dko), Inka Kostan (ink), Beate Kröhnert (bek), Katharina Nay (nay), Antonia Tretter (atr), Berthold Warnecke (bwa) Terminredaktion: Daniel Peetz (dap)
Redaktionsschluss: 22.3.2019 Erscheinungstermin: 30.3.2019 Umsetzung: MainKonzept | Berner Str. 2 | 97084 Würzburg | T 0931 6001-452 | www.mainkonzept.de Produktmanagement: Stefan Dietzer (Ltg.) Corporate Design: Marc Bausback Grafik: Lee Hinkelmann Fotos: S. 3: Nik Schölzel, Gabriela Knoch Mediaberatung: Bianca Roth, bianca.roth@mainpost.de Druck: Main-Post GmbH | Berner Str. 2 97084 Würzburg
Die schöne Helena | Fotos: Nik Schölzel