01/02. 2010
Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg
Musiktheater Im weißen Rössl Musical Goscior –Der Zwischenweltler Schauspiel Barfuß Nackt Herz in der Hand Konzerte 3. Sinfoniekonzert
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Editorial
Liebes Publikum, das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends liegt hinter uns: Endzeitstimmungen und Apokalypsen haben diese Zeitenwende begleitet – wie fast immer in der Geschichte der Menschheit Ausdruck von Hoffnungen und deren Enttäuschung, Utopien und Anti-Utopien. Immer schon war es die Kunst, die derlei Ahnungen und Projektionen, Ideen und Visionen als Ausdruck eines kollektiven (Unter-) Bewusstseins formulierte. Jenseits religiöser oder ideologischer Überzeugungen wurden und werden in der Kunst und im Besonderen auf der Bühne des Theaters, diese Fragen nach dem Sinn oder Unsinn der menschlichen Existenz tragisch oder komisch veranschaulicht. Der Mensch – so lernen wir aus seiner Geschichte – ist ein Ungeheuer. Denn er ist sich nicht geheuer, lebt er doch in den zwei Welten von Sinnlichkeit und Idee, Trieb und Vernunft oder besser: er entdeckt diese in sich. Dass ihn diese Doppel existenz in Konflikte stürzt, die die Moral immer wieder auf den Prüfstein stellt, mag belasten. Entlastet aber ist man, wenn man sein eigenes Schicksal und derlei Konflikt scheinbar losgelöst von der Realität als Spiel auf der Bühne wieder findet, sich selbst erkennt und so zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine schöne Versöhnung findet. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, unseren verehrten Zuschauern, im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihres Mainfranken Theaters ein glückliches und gesundes Neues Jahr! Freuen Sie sich mit uns auf die vielen neuen Premieren und Produktionen, die wir Ihnen in der zanni vorstellen und vor allem bleiben Sie uns gewogen, Ihr Hermann Schneider
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Inhalt
Inhalt 06 Leute und News Alles, was die (Theater-) Welt bewegt 08 Musiktheater Premiere: „Im weißen Rössl“ 09 Musiktheater „Un ballo in maschera“ 11 Musical Uraufführung: „Goscior – Der Zwischenweltler“ 14 Schauspiel Premiere: „Barfuß Nackt Herz in der Hand“ 15 Schauspiel „Die große Depression“ 16 zanni special Wegmarke II: „Mit siebzehn an der Rampe“ 17 zanni special Wegmarke III: „Eine Nacht in der Kindheit“ 18
Kinder- und Jugendtheater „Love is all around“ 4. Jugendkonzert 2. Familienkonzert
19 Konzerte 2. Kammerkonzert 20 Konzerte 3. Sinfoniekonzert 23 Rosenkavaliere 24 Spielplan / Impressum 26 zanni special Würzburg – Ouagadougou
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Joachim Goltz
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Bruno Forster
Ivan Alboresi
Leute und News Joachim Goltz Der Bariton Joachim Goltz wurde 1973 in Mannheim geboren. Er absolvierte sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik in Detmold bei Professorin Caroline Thomas und arbeitet derzeit mit Professorin Monika Bürgener in Würzburg.
Kulturmedaille für den Theaterförderverein
Ivan Alboresi mit Kultur förderpreis ausgezeichnet
Der Verein zur Förderung des Mainfranken Ivan Alboresi, Mitglied der Ballettcompagnie Theaters Würzburg und der Stifterkreis der des Mainfranken Theaters Würzburg, wurde Rosenkavaliere, der unter seinem Dach funmit einem der drei diesjährigen Kulturförder preise der Stadt Würzburg ausgezeichnet. giert, wurden im November 2009 mit der Kulturmedaille der Stadt Würzburg für ehren- „Mit dieser Auszeichnung möchte die Stadt Nach seinem Studium war Joachim Goltz amtliches Engagement ausgezeichnet. Bruno Würzburg öffentliche Anerkennung zeigen Ensemblemitglied des Mittelsächsischen Forster, seit dem Jahr 2000 Vorsitzender des und Dank sagen für seine Treue zum EnsemTheaters in Freiberg und am LandestheaVereins, nahm die Auszeichnung stellvertreble des Mainfranken Theaters sowie für seine ter in Detmold. Gastengagements führten tend für die rund 1000 Mitglieder aus den künstlerische Tätigkeit als Choreograf und ihn nach Hannover, Heidelberg, Würzburg, Händen von Oberbürgermeister Georg Regisseur. Mit seiner tänzerischen Eleganz, Flensburg, Lüneburg und Plauen/Zwickau. Rosenthal entgegen. der starken Bühnenausstrahlung und seiner Joachim Goltz’ Repertoire ist breitgefächert; künstlerischen Disziplin konnte er nachhaltig Laudator, Staatsintendant Dr. Ulrich Peters, so feierte er unter anderem große Erfolge den Geist des Ballettensembles mit prägen“, Leiter des Gärtnerplatz Theaters in Münin der Titelpartie von Verdis „Falstaff“, als so der Wortlaut des Gratulationsschreibens chen, machte in seiner Rede deutlich, dass Mephistofeles in Gounods „Margarete“ und der Stadt Würzburg. sich Würzburg glücklich schätzen könne, als die vier Bösewichte in „Hoffmanns Ereine Stadt zu sein, in der die Künste solche Ivan Alboresi ist seit der Spielzeit 2001/2002 zählungen“. Freunde hätten wie in dem ausgezeichneten festes Mitglied der Ballettcompagnie des Neben den großen Opernpartien seines Verein: Das Würzburger Beispiel bürgerlichen Mainfranken Theaters. Der Italiener absolFaches gehört sein Herz der Operette; ob vierte seine Tanzausbildung in klassischem Engagements sollte Schule machen. als Baron Weps im „Vogelhändler“, als Egon und modernem Ballett und Jazz an der „AcÜber 3 Millionen Euro haben Verein und von Wildenhagen in „Der Vetter aus Dingscademia del Teatro Nuovo di Torino“ und im Rosenkavaliere bisher für die Unterstützung da“ oder als Leopold im „Im weißen Rössl“, Anschluss an der „John Cranko Akademie“ in des Mainfranken Theaters Würzburg zur seine Leidenschaft für dieses Metier zieht das Stuttgart. Engagements führten ihn an die Verfügung gestellt und damit die Würzburger Publikum stets in seinen Bann. Theater in Ulm, Wiesbaden, St. Gallen, PforTradition der bürgerlich getragenen Theater zheim, Marburg und Aalen. Er tanzte unter Als Konzertsänger ist Joachim Goltz häufig unterstützung erfolgreich weitergeführt. anderem in Choreografien von Heinz Sporelli, Gast im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Bereits die Vorgängervereinigung, der 1958 Ben van Cauwenbergh, Qu Ping, Gonzalo in Berlin, wo er unter anderem erfolgreich in gegründete Theaterbauverein, hatte bis zur Galguera und Tony Sterago. In der Spielzeit einer Aufführung von Walter Braunfels Oper Eröffnung des neuen Stadttheaters im Jahr 2003/2004 wurde Ivan Alboresi als Tänzer „Die Vögel“ unter der musikalischen Leitung 1967 über 1,26 Millionen DM eingeworben, und Choreograf mit dem Theaterpreis des von Lothar Zagrosek in der Partie des Rateeine für die damalige Zeit gewaltige Summe. Theaterfördervereins ausgezeichnet. freund mitwirkte. Im Namen des Vereins und des Stifterkreises Derzeit steht er als Jason in der Uraufführung Ab Januar 2010 gehört der Bariton zum der Rosenkavaliere dankte Bruno Forster für „Medea“ von Ballettdirektorin Anna Vita auf Ensemble des Mainfranken Theaters Würzdie Auszeichnung, appellierte aber auch an der Bühne des Mainfranken Theaters Würzburg, wo er unter anderem als Papageno die Politik außerhalb der Stadtgrenzen dem burg. („Die Zauberflöte“), als Renato („Un ballo beispiellosen Engagement der Bürger zu folin maschera“), als Faninal („Der Rosenkava- gen. Der Einsatz für das Mainfranken Theater lier“) und als Leopold („Im weißen Rössl“) dürfe nicht an der Würzburger Stadtgrenze zu erleben ist. enden.
Dr. Tebbe Harms Kleen
Prof. Dr. Gad Kaynar
Miriam Wagner
Susanne Birkefeld
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Ehrenmitgliedschaft für Dr. Tebbe Harms Kleen
Thespis israelische Geschwister.
Im Rahmen des Chorkonzertes am 5. Dezember 2009 wurde der ehemalige Intendant des Stadttheaters Würzburg, Dr. Tebbe Harms Kleen, für seine langjährigen Verdienste und seine künstlerischen Erfolge als Regisseur und Intendant zum Ehrenmitglied des Mainfranken Theaters Würzburg ernannt.
Theaterlandschaften in Israel Vortrag von Prof. Dr. Gad Kaynar/Kissinger in Kooperation mit dem Germanistischen Institut der Universität Würzburg
Bereits von 1970 bis 1974 war Kleen als Chefdramaturg und Oberspielleiter für die Sparte Schauspiel am Stadttheater Würzburg engagiert, bevor er das Haus als Intendant von 1988 bis 1999 leitete. Seine Ausbildung erhielt er in Köln, München und Bonn, wo er Germanistik, Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie studierte, anschließend über Hugo von Hofmannsthal promovierte und parallel dazu eine Schauspielausbildung absolvierte. Als wahrer Theatergeneralist arbeitete er als Schauspieler, Dramaturg, Schauspielregisseur, Opernregisseur, Manager und Intendant. Über 20 eigene Schauspielinszenierungen und über 10 Inszenierungen im Musiktheater ist die stolze Bilanz, die Kleen als Regisseur während seiner Würzburger Intendantenzeit aufweisen kann. In der Titelrolle von Arthur Schnitzlers „Professor Bernhardi“ oder als Graf von Gloster in Shakespeares „König Lear“ stand er auch selbst auf der Bühne des Stadttheaters.
e 2. Feb. 2010, 20 Uhr, Kammerspiele Der Vortrag über „Thespis israelische Geschwister“ möchte die Vielseitigkeit der Theaterlandschaften in Israel zeigen.
Miriam Wagner Miriam Wagner wurde in Gießen geboren, wo sie ihre Ausbildung zur Mediengestalterin absolvierte. Daran schloss sich der Besuch der Akademie für internationale Bildung Albert-Einstein in Berlin an. Ihre Leidenschaft für Theater und Musik brachte sie ans Stadttheater Gießen, wo sie in der Spielzeit 2007/08 ein Ganzjahrespraktikum machte.
Zahlreiche Regiehospitanzen- und assisten zen führten sie an die Bayerische Staatsoper, an die Staatsoper Hamburg, ans Staatsthea Prof. Dr. Gad Kaynar, 1947 in Tel Aviv geter am Gärtnerplatz und zu den Salzburger boren, lehrt Theaterwissenschaften an der Festspielen, wo sie mit Regisseuren wie DieUniversität Tel Aviv, arbeitet als Dramaturg ter Dorn, Nico Rabenald, Christof Nel und für das israelische Nationaltheater „Habimah“ Claus Guth arbeitete. und gibt die Literaturzeitschrift „Theatron“ Ab dieser Spielzeit ist sie als Regieassistentin für zeitgenössisches Theater heraus. in der Sparte Musiktheater am Mainfranken Theater Würzburg angestellt.
Jacques Brel – La Quête
e 19. Feb. 2010, 20 Uhr, Kammerspiele Nach Edith Piaf im vergangenen Sommer widmet sich Sandra Maus nun gemeinsam mit dem Bariton Uwe Schenker-Primus und dem Pianisten Viktor Åslund der Lebensgeschichte von Jacques Brel (1929 – 1978). Die musikalische und literarische Reise führt tief in das Leben des belgischen Chansonniers.
Susanne Birkefeld Susanne Birkefeld wurde in Spremberg geboren. Nach ihrem Abitur zog sie 2006 nach Magdeburg, wo sie Germanistik und Anglistik studierte. In Magdeburg sammelte sie bei der englischsprachigen Theatergruppe English Theatre Company erste Bühnenerfahrungen. Nachdem sie ihre Liebe zum Schauspiel entdeckt hatte, begann sie für das Theater Magdeburg als Dramaturgiehospitantin, Regieassistentin und Statistin zu arbeiten.
Uwe Schenker-Primus, seit dieser Spielzeit festes Ensemblemitglied am Nationaltheater Weimar, interpretiert ausgewählte Werke Brels’. Begleitet wird er am Flügel von Viktor Die Stadt Würzburg ehrt mit Dr. Tebbe Harms Åslund, dem Ersten Kapellmeister des MainSeit Oktober 2009 ist sie im Mainfranken Kleen eine Persönlichkeit, die sich über viele franken Theaters. Sandra Maus präsentiert Theater Würzburg als Jahreshospitantin des Jahre hinweg in herausragender Weise um Brels’ faszinierende Lebensgeschichte anhand Kinder- und Jugendtheaters engagiert. die künstlerische Identität des Stadttheaters spannender, ergreifender und humorvoller verdient gemacht hat und seinen unauslösch- Texte. Abgerundet wird der Abend mit stimlichen Stempel in der Geschichte des Theaters mungsvollen Bildern. und damit auch dem kulturellen Leben der Stadt gesetzt hat.
Musiktheater: „Im weißen Rössl“
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Premiere: 23. Januar 2010, Großes Haus
Team: Åslund, Absenger, Oswatitsch
Text: Steffi Turre Fotos: privat
Im weißen Rössl am Wolfgangsee Wie ein Gasthof im Salzkammergut zur Weltmarke wurde
Man schrieb den 30. Dezember 1897, als in Berlin ein neuer Stern am Theaterhimmel aufging. Dr. Oscar Blumenthal, Direktor des Lessing-Theaters, und Schauspieler Gustav Kadelburg brachten ihr Lustspiel in drei Akten „Im weißen Rössl“ zur Uraufführung.
Dass das Stück reizend sei, davon hatte Jannings seine Kollegen schnell überzeugt – der Stoff war gefunden. Das „Weiße Rössl“ blieb weiß und die Wirtin fesch. Nur wurde die Geschichte aus Lauffen im Trauntal an den Wolfgangsee verlegt, der mit seinem sonnigen Ufersaum, seinen bewaldeten Höhen und dem Schafberg eine filmreife Kulisse bot. Ralph Benatzky komponierte eine mitreißende Musik, Robert Stolz und Bruno Granichstaedten steuerten einige Lieder bei. Robert Gilbert schrieb die Texte.
Es beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich im gleichnamigen Gasthof in Lauffen, einem Wallfahrtsort in der Nähe von Bad Ischl, zugetragen hat. Mit diesem Bühnenerfolg legten sie den Grundstein zum späteren Weltruhm der Operette „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“. Den mittlerweile 100 Jahre alten Stoff kramte kein GerinAm 8. November 1930 wurde das „Weiße Rössl“ in Berlin uraufgerer als der international gefeierte Ufa-Filmstar Emil Jannings aus geführt und war sofort ein Welterfolg. Das idyllische Örtchen St. seiner Erinnerung. Er hatte als 16-Jähriger in dem Lustspiel mit eiWolfgang am Wolfgangsee und das 1878 erbaute Gasthaus machte ner kleinen Rolle debütiert. Als er auf dem Höhepunkt seiner Kares über Nacht berühmt. Bald wusste die ganze Welt, dass man im riere angekommen war, saß Jannings im Jahr 1929 mit ein paar Salzkammergut gut lustig sein kann. Bühnenkollegen und dem Theaterdirektor Erik Charell auf einer der schönsten Seeuferterrassen seiner neuen Heimat am WolfgangBei so viel Prominenz ließ auch der Film nicht lange auf sich warten. see. Sie waren auf der Suche nach einer zündenden Idee für eine 1952 wurde das Singspiel von Willi Forst mit Johanna Matz, Walter schmissige Produktion in Berlin. Müller und Johannes Heesters inszeniert. 1960 folgte mit Peter Alexander, Waltraud Haas und Gunther Philipp die bis heute popuMit Blick auf den Gasthof „Weißes Rössl“ kam Emil Jannings der lärste Version. inzwischen leicht angestaubte Bühnenschwank wieder in den Sinn. Er gab eine heitere Szene aus der Geschichte um die heiratslustige Ein Publikumsmagnet ist das traditionsreiche Hotel in St. Wolfgang Wirtin Josepha Vogelhuber zum Besten, die mit dem persönlichen nach wie vor. Schließlich sind das „Weiße Rössl“ und der Ort weltSegen von Kaiser Franz Joseph ihren Oberkellner Leopold zum weit ein Inbegriff dessen, was man landläufig unter dem SalzkamMann bekommt. mergut versteht.
Musiktheater: „Un ballo in maschera“
Szene mit Anja Eichhorn
Foto: Falk von Traubenberg
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Musical: „Goscior – Der Zwischenweltler“
Uraufführung: 13. Februar 2010 | Großes Haus
Team: Stengele, Remuss, Bünte
Text: Frank Felicetti
Chrrnij – die Koboldsprache Kobolde unterscheiden drei Verständigungsebenen: 1. Die „mentale“
Zum reinen Informationsaustausch ist sie mangels Syntax sehr direkt und schnell. So wissen Kobolde immer über Aufenthaltsort der An deren, Nahrungs- oder Gefahrenquellen etc. Bescheid und bedürfen keinerlei Übertragungsmedien, wodurch ihnen das sogenannte „Kommunikationszeitalter“ der Menschen mit Handys, Mailservern und IT-Netzwerken ziemlich lachhaft vorkommt. 2. Die „reine“
Die „reine“ oder „alte“ Sprache ist die, in der Kobolde unterein ander elaborierte Diskussionen führen. Seit einem alten Verbot ist dies allen Fremden gegenüber ein streng gehütetes Geheimnis. In früheren Zeiten ist es vorgekommen, dass der ein oder andere Kobold sich einem Menschen anvertraut hat, wenn dieser ihm besonders intelligent und interessant erschien. Meistens haben sich jedoch diese Gesprächspartner schamlos an dem umfassenden geistigen Gut der Kobolde bereichert, was der Spezies Mensch einige wissenschaftliche und philosophische Entwicklungssprünge beschert hat, die aber den Lauf der Geschichte eher negativ beeinflusst haben. (Eine nur zu gut bekannte Folge unvollständigen Halbwissens, findet sich bei Goethes „Der Zauberlehrling“ – allerdings ist die Geschichte selbst den Kobolden geklaut). Die Einstellung der freizügigen Wissensweitergabe ist bereits vielen ermittelnden Institutionen in Form einer zunehmenden globalen Verdummung aufgefallen. 3. Die „archaische“ – das Chrrnij
Sie ist auf ein minimales Vokabular beschränkt und wird als „Grundverständigung“ benutzt. Sie besteht ohne Konjugationen und Deklinationen und ist daher vergleichbar mit rudimentär beherrschten Fremdsprachen („Du bleiben hier“, „Ich nix Geld“, etc.). Die archaische Sprache kommt immer dort zum Einsatz, wo feinsinnige Eloquenz unnötig Zeit und Mühe verschlänge, zum Beispiel in Stress- oder Erregungssituationen. Sie ist die einzige der drei Sprachebenen, in der Imperative benutzt werden. Charakteristisch ist, dass bei drohender Gefahr die Vokale „aus geblendet“ werden, wodurch z. B. Waldspaziergänger gehörtes Chrrnnij gewöhnlich für Naturlaute wie Blätterrauschen oder Gehölzknacken halten. Orthografie und Aussprache
Chrrnij (gesprochen „Kchrrrniij“, mit darunter liegendem „o“, jedoch ohne dieses vom „R“-Laut zu trennen) bedient sich gewisser Morpheme, die ein Mensch nur schwer oder gar nicht reproduzie-
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ren kann (man denke etwa an das „Schnurren“ von Katzen) und für die kein äquivalentes Lautschriftsymbol vorliegt, daher muss man sich mit einem mehr oder weniger arbiträren Transkriptionsverfahren behelfen. Nachfolgend ein Auszug charakteristischer Besonderheiten: M eine Mischform aus zwei „r“-Lauten, z. B. in „nidrogg“, wobei die Zungenspitze nach dem Ansatz als „Zungen-r“ über die Gaumenplatte nach hinten gezogen und die Zunge rückwärts zum „englischen r“ eingestülpt wird, wobei gleichzeitig ein gutturaler „o“-Laut erklingt. M ein weicher „sch“-Laut, der erzielt wird, wenn man mit zusammen gepressten Zähnen ein weiches „ch“ (wie in „weich“) spricht. M der selbe Laut mit vorgestelltem „t“, als spreche man das „ttch“ in „Frettchen“ mit zusammengepressten Zähnen, z. B. in „joto“, wobei hier das „j“ als „g“ ausgesprochen wird. (eine Transkriptionsanomalie, die wahrscheinlich auf die Bottroper Herkunft eines der renommierteren Chrrnij-Forscher, Klaus-Hermann Palsbröcker, zurückzuführen ist) M Konsonanten, die am Wortende stehen, werden stark „beatmet“, so als folge ihnen ein „verschluckter“ Vokal. M Gleiches gilt für „h“, wenn es auf Konsonanten folgt. M „z“ oder „zz“ werden als stimmhaftes „s“ gesprochen, „s“ und „ss“ als stimmloses. M „sc“ und „sh“ wie das deutsche „sch“ M Die Verbindungen „n-o“ und „t-o“ werden um ein zwischengeschobenes „j“ bzw. „ch“ (s. o.) ergänzt. M „r“, „rr“ und „rrh“ sind nach „u“, „o“ und Konsonanten Zungen-r, in allen anderen Fällen starkes Rachen-r (s. o.). Ausnahmen: „niarrh“ und „korrehh“ – weiß der Geier, wieso. M Die Schärfe der Konsonantenakzentuierung soll proportional zum Erregungszustand des Sprechenden ansteigen, was ja im Prinzip menschlicher Artikulation nicht unähnlich ist. Ungeachtet der ermüdenden Diskussion über die Existenz weiblicher Kobolde (die Menge der „Koboldinnen“-Gegner deckt sich in etwa mit der, die überzeugt sind, sogar eine im engsten Familienkreis zu haben) weisen Kobolde, die auf die ein oder andere Art als „feminin“ anzusehen sind, eine wesentlich gemäßigtere Artikulation der Wort-Endungen auf. Ausgenommen in Hysteriezuständen und nach übermäßigem Genuss von Joghurt oder schlechten Kastanien. EEE
„Goscior – Der Zwischenweltler“
Vokabel-und Grammatik-Grundkurs
HHH
Kleiner Vokabel- und Grammatik-Grundkurs 1. Grundvokabular
nidrogg
wieder, noch mal
noto
sehr, besonders, viel (gesprochen: „njootcho“)
oorr
nein, kein (e, er, es), Negation allgemein
pajassh
Waffe
palankraa
Hilfe, helfen
3. Grammatik
Begriff
Bedeutung
agg
Du, Ihr
aiiana
oh ja! (gesprochen: „ajanja“)
ana
ja, jetzt
arr
machen, tun, miteinander umgehen
atkarr
passieren, sich ergeben, vorkommen
pnassiar
wissen
shanin
zeigen
-ssath als Suffix (!) bezieht sich das vorge bundene Wort auf die 1. Person.
azarrh
denken, glauben, meinen
sin
gegen
-agg gleiches für die 2. Person.
brath
Blut, bluten, blutig
sinnah
Gegner
diiz
traurig, Trauer, Träne, weinen
ssagot
halten, Halt, Halt! (Ausruf)
donnah
Freund
ssaian
Herz
fnniiz
gut, hell, freundlich, positiv im Allgemeinen
ssath
Ich, wir
Wird nach a, e und i als -tagg gebunden, nach u und o als -gagg und nach Konsonanten als -dagg, immer betont und mit gehobener Stimme gesprochen. (Kiekslaut)
su
zwei
-gar
bezeichnet explizit das Objekt
turr
sehen, hören, schmecken, riechen, wahrnehmen
guuz
brauchen, suchen
uruuna
(ein Zauberwort)
iizgath
sowieso
japarr
nehmen, auch: ergreifen
jawii
aber, jedoch
uuzna
schlecht, falsch (uzdna, manchmal u-uzdna gesprochen)
joto
vor, vorher (gesprochen: „gootcho“)
zuur
aber
jotthok
Versteck(t/en), behüte-n/t, (be)schütz-en/-t, heimlich, Geheimnis
khandissin
Liebe, lieben
-gar
Bezeichnet das Objekt im Satz, wenn es sich nicht eindeutig aus dem Zusammenhang ergibt. Beispiel: „Turrssath“ könnte als „Ich sehe“ übersetzt werden, aber auch als „sieh mich an!“. Die Formulierung „Turrssathgar“ klärt den Bezug. Sollte es trotzdem einmal zu missverständlichen Formulierungen kommen, werden Elemente der mentalen Verständigung zur Unterstützung herangezogen. Diese Technik macht Chrrnij in Eindeutigkeit anderen Sprachen überlegen. (Der deutsche Satz „Ich rieche schlecht“ kann z. B. auf zwei völlig unterschiedliche Weisen interpretiert werden)
-kiaah
Konjunktion: und (wie lat. -que meistens als Suffix benutzt)
arruuzna arr-uuzna
Krieg, Kampf, kämpfen, streiten
korr
er, sie, es, sie (pl.)
korrehh
Bitte, bitten, Bitte! (Auffällig ist das Fehlen eines Wortes für „Danke“. Kobolde sind der Auffassung, dass man Dankbarkeit zeigt und nicht bekundet, was ein Hinweis auf ihr hoch entwickeltes Sozialsystem ist.)
fniizazarrh fniiz-azarrh
Vernunft, Verstand
-orr
Negation und Bildung von Antonymen. Bsp.: Nidrogg = wieder / noch mal; nidroggorr = nie wieder; Koscin = Sieg, siegen; koscinorr = Niederlage, verlieren; Guuz = brauchen, suchen; guuzorr = drauf pfeifen.
fniiz-agg fniizdagg
(Begrüßung, Abschied)
koscin
gewinnen, siegen, Sieg
much
hier, hierher, dort, dorthin
niarr
gehen, bewegen, fließen, (fortbewegen allgemein)
2. Zusammengesetzte Begriffe
Begriff
ssattagg
bestehend Bedeutung aus (frei)
ssath-agg
zusammen
turrnotogagg turr-noto-agg Pass bloss auf! uuznashanin uuzna-shanin lügen, anlügen, betrügen uuznatagg
uuzna-agg
uuznatagoorr uuzna-agg- oorr
willst du Ärger? Entschuldigung!
Auch die Grammatik des Chrrnnij ist auf das Wesentliche reduziert. Ich habe einmal folgenden Dialog aufgeschnappt: „Wo kommst du?“ – „Pommes!“ Kann Kommunikation ökonomischer sein? Ähnlich einfach funktio niert Chrrnij. Dennoch sind einige Regelmäßigkeiten erkennbar, wie z. B. der häufige Einsatz von Suffixen:
Wer nun nach der Lektüre dieser kleinen Einführung genauer auf Geräusche achtet, die er früher nur als Naturlaut wahrgenommen hätte, wird sich wundern, was es dort alles zu erfahren gibt. Wir sehen uns wieder, so viel ist sicher, Euer GOSCIOR
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Schauspiel: „Barfuß Nackt Herz in der Hand“
Premiere: 16. Januar 2010 | Kammerspiele
Inszenierung: Duss-Zoungrana
Barfuß Nackt Herz in der Hand 14
Der Autor Ali Jalaly spricht mit Dramaturgin Petra Paschinger über sein Stück Werner Schwab, Helmut Krausser, Rainer Werner Fassbinder, FelliDer 1958 in Teheran/Iran geborene Schauspieler, Regisseur und ni, Skarmeta und Neil Simon … inszeniere, sehr präsent sind. Und Autor Ali Jalaly lebt seit 1983 in Köln. 1993 reagierte er mit seidas bezeichne ich als Glück, dass ich mich von beiden Kulturen, der nem Monolog „Barfuß Nackt Herz in der Hand“ auf ein aktuelles Ereignis: vier junge Männer hatten in Solingen einen Brandanschlag deutschen und der iranischen, ernähren kann. auf das Haus einer türkischen Familie verübt. In dem Stück erzählt Haben Sie der Arbeit an dem Text ausführliche Recherchen – zum Ali, der seit 25 Jahren in Deutschland lebt, von seinem Leben und Beispiel zu dem Brandanschlag von Solingen – vorangestellt? seiner Familie, die er bei einem Brandanschlag verloren hat. Das Mich fasziniert zuerst meist nur ein einziges Bild, dem ich oft im Stück wurde 1999 mit dem Landespreis des Landes Baden-Würt Traum begegne. In diesem Fall war es eine Sirene. Natürlich notiere temberg für Volkstheaterstücke ausgezeichnet. ich jahrelang Bilder, die mich faszinieren oder positiv bzw. negativ beeinflussen – wie das alter Menschen in Deutschland und wie Ali Jalaly, was war das auslösende Moment, diesen Text zu man mit ihnen umgeht oder die Arbeitsmoral der Deutschen – in schreiben? meinem Tagebuch. Und dann geschah dieser Brandanschlag. Ich Der Brandanschlag in Solingen. konnte zunächst überhaupt nichts tun, nicht weinen, nicht lachen. „Barfuß“ behandelt ein ernstes Thema zum Teil mit großem Humor. Ich blieb zu Hause und habe drei Tage lang – als einziges Heilmittel Wie passt das für Sie zusammen? – den „Messias“ von Händel gehört. Diese Frage kann mein Vorbild, Charly Chaplin, besser beantworten. Da tauchten die ersten Bilder auf – Seifen, Knoblauch, riesengroße Aber hier meine Antwort: Ali ist ein Mensch voller Lebensfreude und Freundlichkeit, er rührt tiefgreifend an eines der größten gesell- Streichhölzer und Auschwitz. Und dann habe ich daraus eine Performance gemacht. Es war ein ganz expressionistisches Stück, in dem schaftlichen Probleme des modernen Deutschland – die Ablehnung ich den ganzen Hass, den ich damals empfand, ausdrückte – wie Fremden gegenüber, die zuweilen in blindem Hass auflodert. Und das ist ein sehr ernstes Thema. Wie Chaplin habe ich versucht, dra- bei einem Ritual musste ich mit diesem Stück etwas loswerden. Erst nach zwei Jahren konnte ich mich soweit distanzieren, dass ich auch stische, schlaglichternde Komik urplötzlich mit kindlich raffinierter den Humor darin sehen und versuchen konnte, die Poesie in diesem Logik zu wechseln. Mich faszinieren Stücke, die zwischen Drama Ereignis zu finden. Dass Ali trotz allem versucht, zusammen mit den und Komödie balancieren. Ich mag nicht, wenn meine Figuren mit beiden Augen weinen oder lachen. Meine Figuren sollen am besten Deutschen eine neue Heimat zu bauen. mit einem Auge lachen und mit dem anderen weinen. So erreiche Was reizt Sie an der Form des Monologs? ich die Herzen der Zuschauer. Zumindest versuche ich es. In der Form eines Monologes war es mir leichter, einen verwirrten Seelenzustand zwischen Trauer, Stolz, Freude, Glaubenszweifel und Was halten Sie von der Idee, einen afrikanischen Schauspieler mit Verbundenheit darzulegen. der Rolle des Ali zu besetzen? Grandios. Neue Erfahrung, neue Dimension. Wie erklären Sie sich den großen Erfolg von „Barfuß Nackt Herz in Welche Reaktionen des Publikums auf das Stück / die Inszenierung der Hand“? Das Stück behandelt ein sensibles Thema, beinhaltet dabei aber keiwürden Sie sich wünschen? nen Vorwurf, keine Anklage. Das Stück ist einfach eine Portion GalIch habe versucht die antirassistische Tendenz des Stückes aus der Konfrontation von unverständlicher Bösartigkeit mit liebenswürdiger genhumor, um das Unfassbare überhaupt ertragen zu können. Wie Menschlichkeit entstehen zu lassen. Ich möchte mit schwarzem Hu- die Wolfsburger AZ schreibt: „...Betroffenheit und Entsetzen fanden bisweilen ein Ventil im befreienden Gelächter... Der Zuschauer hat mor zeigen, wie ein Fremder versucht sich mit den Deutschen ein Ali in sein Herz geschlossen. Und geht beschämt, dass solche Geneues Stück Heimat zu schaffen; an keiner Stelle soll die Verzweifschehnisse möglich sind...“ Ich bin stolz, dass bis jetzt Johannes Rau, lung in Hass umschlagen. Und wenn es mir gelingt, dies den ZuIgnatz Bubis, Charlotte Knobloch und Frau Spitzig die Schirmherrschauern nahe zu bringen, dann bin ich glücklich. schaft bei verschiedenen Solinger Jahrestagen übernommen haben. Sie leben seit Jahren in Köln und machen mit Ihrem eigenen EnVielen Dank für das Gespräch. semble, dem Ali-Jalaly-Ensemble, Theater. Wie stark fließen eigene Erfahrungen / Wahrnehmungen in Ihre Texte mit ein? Sehr stark. Ich merke, sowohl als Autor als auch als Regisseur, dass meine Wurzel aus dem Iran bei meinen Arbeiten, auch wenn ich
Schauspiel
„Die große Depression“
V.l.n.r.: Maria Vogt, Klaus Müller-Beck, Maria Brendel, Christian Manuel Oliveira, Philipp Reinheimer, Max De Nil (liegend)
Foto: Nico Manger
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27. Januar 2010 | 19.30Uhr Shalom Europa – David-Schuster-Saal Valentin-Becker-Str. 11, Eintritt frei
Text: Alexander Jansen
Mit siebzehn an der Rampe 16
Wegmarke II: Zum 27. Januar 1945 mit dem Zeitzeugen Justin Sonder fuhr der Zug in eine unbekannte Richtung. Obwohl es Nacht war, konnte ich keinen Schlaf finden. Plötzlich spürte ich, dass der Zug langsamer wurde. Ein schrilles Quietschen gab mir recht, die Lok war zum Stehen gekommen. Es war schon tiefe Nacht und das grelle Blitzen von Scheinwerferlicht war zu sehen. Das Gefühl, dass der kalte Ort im Nirgendwo mein neues Zuhause werden sollte, machte mir große Angst.“
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Seit 1996 wird an diesem Tag in der Bundesrepublik Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In seiner Proklamation führte der damalige Bundespräsident Herzog aus: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Die Zeit, die dann folgte, war geprägt von unmenschlicher Arbeit, Hunger und Schrecken. „Da stehe ich und warte. In einer Reihe von kaputten Knochen und erschöpften Seelen.“ Heute können nur noch wenige ZeitDas Projekt „Wegmarke“ unterstützt zeugen berichten. Der Gesellschaft die Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarfür christlich-jüdische Zusammenarbeit in Würzburg ist es gelungen, beit in Würzburg und Unterfranken. einen Überlebenden für einen VorVernichtungslager Auschwitz-Birkenau Mitglieder des Schauspielensembles trag in Würzburg zu gewinnen: Justin umrahmen den Vortrag mit Gedichten des aus Würzburg stammenSonder. den israelischen Dichters Yehuda Amichai. Sonder, am 18. Oktober 1925 in Chemnitz geboren, wurde im 컄 27. Januar 2010 | 19.30 Uhr | Eintritt frei | Shalom Europa – Januar 1943 festgenommen. Nach Haftaufenthalten deportierten David-Schuster-Saal, Valentin-Becker-Straße 11 ihn die Nazis nach Auschwitz. „Mit rasender Geschwindigkeit Ihre Würzburger Biobäckerei !
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Wegmarke III: Eine Nacht in der Kindheit
Text: Alexander Jansen
Eine Nacht in der Kindheit Wegmarke III: Zum 16. März 1945 – Ein Aufruf zur Erinnerung Jahre haben sich nun über jenes Ereignis gelegt, das Gesicht und Herz unserer Stadt so gravierend veränderte, doch die Vielzahl dieser Jahre haben immer noch nicht die Wunde schließen können wie die Ringe eines Baumes: So bleibt ein Trauma Würzburgs der 16. März 1945, dieses fatale Datum, das sich verdichten lässt auf jene zwanzig Minuten des Luftangriffs, der einen Feuersturm entfachte und Asche und Rauch hinterließ. Im nächsten Frühjahr 2010 wird dies 65 Jahre vergangen sein und die meisten derjenigen unter uns, die diese taghelle Nacht und die darauf folgenden nachtdunklen Tage noch durchlebt haben, waren damals Kinder. Es ist schwer, sich heute eine Vorstellung von den erfolgten Verheerungen zu machen und von dem mit ihm verbundenen Grauen, den Verstörungen im Seelenleben gerade von jungen Menschen. Vor diesem Hintergrund möchte die Veranstaltung „Eine Nacht in der Kindheit“, die im Rahmen der „Würzburger Apokalypse“ am Samstag, dem 13. März 2010 im Neumünster aufgeführt werden soll, einen besonderen Weg des Gedenkens versuchen: Aus den Kindheitserinnerungen von Würzburger Bürgerinnen und Bürgern soll eine Textcollage, eine Textpartitur entstehen, die aus vielen und möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln jene Nacht betrachtet. Die Worte werden dabei von Kindern und Jugendlichen gesprochen. So erhalten die alten Menschen junge Paten, und ein Band des Mitgefühls knüpft sich zwischen den Generationen. Dieser Abend, den Domorganist Stefan Schmidt musikalisch begleitet, soll bewusst leise sein, denn nur so kann sich unserer Meinung nach die Wirkung der Wortbilder voll entfalten. „Meditation“ lau-
tet deshalb auch der Untertitel. Trotzdem wird das Sprechstück einer dramatischen Form folgen – auch Geschehnisse des Tages und Berichte aus der Umgebung Würzburgs werden berücksichtigt und als Kontraste gesetzt. Hiermit seien nun alle Damen und Herren freundlich angesprochen, die jene Nacht als Kinder oder Jugendliche im Alter zwischen fünf und 16 Jahren erlebten: Schreiben oder schildern Sie uns bitte Ihre Erinnerungen! Besitzen Sie noch Kinderzeichnungen des zerstörten Würzburgs? Auch diese dürfen Sie schicken – als Bebilderung der geplanten Sonderpublikation und für eine mögliche Ausstellung. Initiator und Leiter des Projekts von Theater und Kath. Akademie Domschule ist Alexander Jansen. Für den Künstlerischen Betriebsdirektor des Mainfranken Theaters, der sich in seinen literarischen und journalistischen Arbeiten immer wieder mit historischen Themen auseinandersetzt, ist dieses Vorhaben eine Herzensangelegenheit, denn seine Mutter durchlitt das Inferno als fast Fünfjährige eingepfercht im Keller eines Hauses in der Nähe der Alten Mainbrücke. Die Schirmherrschaft hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann übernommen. Auch er trägt zu dem Projekt bei. Als Kind sah er nachts bei Verwandten auf dem Land einen hellen Lichtschein: das brennende Würzburg. Senden Sie Ihre Texte bitte an folgende Adresse: Mainfranken Theater Würzburg, Stichwort: „Eine Nacht in der Kindheit“ z. Hd. Alexander Jansen, Theaterstraße 21, 97070 Würzburg. Bei Fragen, Anregungen und Interviewwünschen melden Sie sich bitte unter: 0931 / 386 64 500 (Kath. Akademie Domschule) oder alexander.jansen@stadtwuerzburg.de | Fax 0931 / 3908106
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Euphorion: Clubabende 19.1.2010 und 23.2.2010 jeweils 20 Uhr Jugendkulturhaus Cairo | Eintritt: 4,– Euro
4. Jugendkonzert 28. Januar 2010 | 11 Uhr | Großes Haus Für junge Menschen von 14 – 19 Jahren
2. Familienkonzert 21. Februar 2010 | 11 Uhr | Großes Haus
Junges Theater 18
Euphorion: Die Januar- und FebruarClubabende
4. Jugendkonzert: Robert Schumann zum 200. Geburtstag
2. Familienkonzert : Wie viele Prinzessinnen passen in das Theater?
컄 19. Januar 2010 | 20 Uhr | Cairo
Robert Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau als erstes Kind des Buchhändlers August Schumann und seiner Frau Johanna Christiane Schnabel geboren. Die Kindheit des Jungen war ungewöhnlich reich an Anregungen, die den sensiblen Knaben im Wesenskern prägten.
Das 2. Familienkonzert dieser Spielzeit trägt den Titel „Märchenstunde im Konzertsaal“. Nun der Aufruf an alle kleinen Prinzessinnen und Prinzen in Würzburg und Umgebung: Bevölkert das Theater als Aschenputtel, Rapunzel, Schneewittchen oder Dornröschen verkleidet, kommt als König Drosselbart, Hans im Glück, Rumpelstilzchen oder seid der gestiefelte Kater. Stilecht und für Prinzessinnen tauglich wird die Bühne des Mainfranken Theaters selbstverständlich als Schlösschen hergerichtet.
Winterdepressions-Abend Ein Clubabend für alle, die im Januar unter Lichtmangel und dem kalten Wetter leiden. Zelebriert wird der Winterdepressions-Abend mit trauriger Westernmusik, Liebeskummerund Weltschmerzsongs und einem Spielangebot nach der Philosophie „Die Kunst des Unglücklichseins“. Als Gegengift gibt es zum Einstieg bei Popcorn und heißer Milch mit Honig die dritte Folge von „Cowboys und Prinzessinnen“ mit dem Titel „Wanted Sam – dead or alive“.
Am 13. September 1819 erblickte Clara Wieck das Licht der Welt. Die Ehe ihrer Eltern war zerrüttet. Nach damaligem Recht gehörten nach der Scheidung die drei ältesten Kinder ab dem fünften Lebensjahr in die Obhut des Vaters. Seit dem 19. September 1824 bereitete Friedrich Wieck 컄 23. Februar 2010 | 20 Uhr | Cairo seine Tochter Clara auf die Karriere einer Konzertpianistin vor. Und Robert Schumann Poesie liegt in der Luft! Wir bringen unser Lieblingsgedicht, unseren – er hätte nur zu gerne das Leben eines KlaLieblingstext, unseren Lieblingssongtext oder viervirtuosen gelebt – nahm daher Klavierunterricht im Hause Wieck. Hier hat jene auch unser Lieblingsrezept mit und stellen Liebesgeschichte von Clara und Robert ihren diesen Text mit Musik, laut oder leise, als Anfang, die weit mehr war, als die Romanze Rap oder ganz ungeschönt vor. Wir küren zweier Künstler. Am 12. September, einen den ultimativen Clubabend-Poeten. Ein kurzes, professionelles Solo-Coaching vorab Tag vor Claras 21. Geburtstag, heirateten die beiden in der Schönefelder Dorfkirche. Ein wird geboten. Spaß ist garantiert. unerbittlicher Gerichtsprozess zwischen RoAußerdem: Die 4. Folge von „Cowboys und bert Schumann und Friedrich Wieck folgte. Prinzessinnen“. Wir laden in unseren Saloon Klavier: Franziska Bauer Cairo ein. Freuen würden wir uns über Dirigent: Ulrich Pakusch Zuschauer im Western-Look. Spannt Euer Philharmonisches Orchester Würzburg Pferd vor und packt die Colts ein.
Natürlich kann man Märchen mit Worten erzählen, aber ebenso spannend und wunderschön sind diese Märchen in Musik. Viele Komponisten wurden von den Märchen ihres Landes dazu angeregt, diese in Töne zu setzen. Eine erlesene Auswahl an musikalischen Märchen erzählt das Philharmonische Orchester zum Familienkonzert, darunter von Maurice Ravel „Ma mère l’oye“, aber auch die Geschichte von „Shéhérazade“, der wunderschönen Prinzessin aus 1001 Nacht von Nikolai Rimski-Korsakow. Neben der märchenhaften Musik erwartet euch noch eine Überraschung. Dirigent: Viktor Åslund Philharmonisches Orchester Würzburg
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Sa 9–12Uhr
2. Kammerkonzert
24. Januar 2010 | 11 Uhr Toscanasaal der Residenz
Violine: Sonja Lampert Viola: Konstantin Molodtchinin Violoncello: Ruben Jeyasundaram Kontrabass: Susan Lutz Klavier: Ulrich Pakusch
Foto: fotolia.de
In einem Bächlein helle,… Das 2. Kammerkonzert mit dem „Forellenquintett“
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Neben dem Klaviertrio in d-Moll op. 49 von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingt zum 2. Kammerkonzert der Spielzeit 2009/2010 das Klavierquintett in A-Dur, das wohl heiterste, melodischste und vielleicht sogar das strahlenste Stück Kammermusik aus der Feder von Franz Schubert. Das Forellenthema aber zeigt sich in den verschiedensten Gestalten: 1782
„Die Forelle“ von Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 – 1791) entsteht während der Gefangenschaft auf der Festung Hohenasperg
1799
„Die Forelle“ von Friedrich August Baumbach (1753 – 1813)
1816
Johann Nepomuk Hummel komponiert sein Quintett op. 74, in dem er die ungewöhnliche Besetzung von Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier erstmals verwendet
1816 – 1817 1. Fassung des Klavierliedes „Die Forelle“ von Franz Schubert (D 550) 1817
2. Fassung – Albumblatt für seinen Schulfreund Sales Kandler
21.02.1818
3. Fassung – Albumblatt für Josef Hüttenbrenner
1819
Klavierquintett in A-Dur (Forellenquintett, D667)
09.12.1820
Erstausgabe des Kunstliedes „Die Forelle“ in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode (4. Fassung)
Okt. 1821
5. Fassung – Reinschrift mit einem Vorspiel
13.01.1825
Anna Milder singt Schuberts „Forelle“ in Berlin
19.11.1828
Franz Schubert stirbt in Wien
1829
Erstdruck des „Forellenquintetts“ durch Joseph Czerny und Arrangement für Klavier zu 4 Händen
1842/43
Capriccio brillant über das Thema von Stephan Heller (1813 – 1888)
1846
Allegretto scherzando con capriccio von Franz Liszt (1811 – 1886)
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Ludwigstr.1a · gegenüber Theater Dienstag bis Sonntag 11–24 Uhr Telefon +49 931 3503-456
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Konzerte
3. Sinfoniekonzert
4. und 5. Feb. 2010 | 20 Uhr Hochschule für Musik Würzburg
3
3. Sinfoniekonzert
20
claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune camille Saint Saëns Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 33
francis poulenc „Les Biches“, Suite Maurice Ravel Pavane pour une infante défunte
Maurice Ravel „Daphnis und Chloé“, Suite Nr. 2 Violoncello: Orfeo Mandozzi | Dirigent: Jonathan Seers Philharmonisches Orchester Würzburg Eine Veranstaltung des Mainfranken Theaters Würzburg Karten: (0931) 3908 -124 | www.theaterwuerzburg.de
3. Sinfoniekonzert Philharmonisches Orchester Würzburg
Violoncello: Orfeo Mandozzi Dirigent: Jonathan Seers
Text: Beate Knauer
Streifzug durch das Paris der Belle Epoque „Aus dem ölglatten Geist der zwei letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts hatte sich plötzlich in ganz Europa ein beflügelndes Fieber erhoben. Niemand wusste genau, was im Werden war; niemand vermochte zu sagen, ob es eine neue Kunst, ein neuer Mensch, eine neue Moral oder vielleicht eine Umschichtung der Gesellschaft sein sollte.“ 1 Neben den Opern und Ballettaufführungen der großen Pariser Theater, in denen beispielsweise Diagilews Ballet russe nach Werken von Ravel und Debussy tanzte, bot die Stadt noch viele kleine Bühnen, die die Kultur, aber weit mehr noch den Charme der Metropole an der Seine bestimmten. Ursprünglich war nun die Situation in Paris folgende: Die Oper und die Sozietäre der „Comédie Française“ hatten das Privileg, alle Aufführungen verbieten zu lassen, in denen gesungen oder gesprochen wurde. So kamen für das leichte Genre nur Tänze und Pantomime in Frage. Eine Reise in das Paris um die Jahrhundertwende führte an jenen Ort, dessen kleine Kabaretts, Bars, Cafés am Hang des Montmartre und auf dem Place Pigalle einen unbeschreiblichen Reiz ausübten.
die Plakate entwarf. Im Norden der Stadt, am Hang des Montmartre gelegen, befindet sich noch heute jene 1889 eröffnete „Rote Mühle“, das Moulin Rouge. Glamouröse Revuen, schöne Kurtisanen und Absinth sind das Rezept dieses und anderer Etablissements am Montmartre. Um die Jahrhundertwende ging ein einzigartiger, verführerischer Glanz von diesem nächtlichen Paris aus. Aus aller Herren Länder zog es die Menschen dorthin. Auf dem Place Pigalle standen für gewöhnlich mehr Londoner Rolls Royces als auf dem Londoner Piccadilly-Circus. Die erste Amtshandlung während eines Aufenthaltes in Paris war seinerzeit gleich nach der Ankunft, Karten für die allabendlichen Revuen zu ordern. Natürlich wollte man auch in die „Comédie“ gehen oder in den Louvre, wo die Kunstschätze hingen. Wenn man aber Pariser Freunde besaß und einen Sinn für die neue Kunst, dann war es unumgänglich, seine Zeit in den Cafés und in den kleinen Lokalen der schmalen Pariser Gassen zu verbringen. Dort glaubte man den Geist großer Künstler wie Hector Berlioz oder Stéphane Mallarmé zu spüren. Jene Orte, an denen man zur Jahrhundertwende ohne weiteres Edgar Degas, Eric Satie, Henri Matisse, Pierre-Auguste Renoir oder dem jungen Picasso begegnen konnte. Das Paris der Belle Epoque war geprägt von Gegensätzen.
Das Palais Royal, die Pariser Residenz von Philipp von Orléans, dem Bruder Ludwigs XVI., war Treffpunkt für Literaten, Kaffeehauspolitiker, Schauspieler und Lebemänner. Das PaHenri de Toulouse-Lautrec, Yvette Guilbert, 1895, „Es wurde der Übermensch angebetet, und es lais war der Schauplatz unzähliger Geschichten, Keramik wurde der Untermensch geliebt, man war gläuKomödien und handfester Skandale. Dort gab big und skeptisch, naturalistisch und preziös, robust und morbid, man es allerlei Sehenswürdigkeiten: ein Wachsfigurenkabinett, eine Marioträumte von alten Schlossalleen, herbstlichen Gärten, gläsernen Weinettenbühne, aber eben auch zuweilen recht anrüchige Darbietungen hern, Edelsteinen und Dämonen. Diese Illusionen, die ihre Verkör oder sehr gewagte Pantomimen, bei denen sich weder Vorführende perung in dem magischen Datum der Jahrhundertwende fand, ist so noch Publikum an ihre guten Manieren zu erinnern schienen. stark, dass sich die einen begeistert auf das neue, noch unbenutzte Bald darauf begann die feine Gesellschaft den Zirkus vorzuziehen, Jahrhundert stürzten, indes die anderen sich noch schnell im alten wie in dem es gesitteter zuging. Vor der Jahrhundertwende aber wurden in einem Haus gehen ließen, aus dem man ohnehin auszieht, ohne diese nächtlichen Zirkusse von der neuesten Mode, dem „Café Condass man diese beiden Verhaltensweisen als sehr unterschiedlich gecert“, abgelöst. Dieses neue Veranstaltungskonzept setzte sich durch, fühlt hätten…“ 2 da nicht nur bekannte Schauspieler in den Cafés auftraten, sondern auch, weil selbst abseits der Bühne geniale Künstler am Erfolg der 1 (Robert Musil. Geistiger Umsturz. Aus: „Der Mann ohne Eigenschaften“) Konzerte beteiligt waren. Eine jener schillernden Künstlerpersönlich2 Ebd. keiten war Henri de Toulouse-Lautrec, der für das „Moulin Rouge“
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2009 / 2010
Die Rosenkavaliere Im Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters Würzburg e.V.
Rosenkavaliere Platinkreis (15.000 bis 23.999 Euro): Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | Goldkreis (8.000 bis 14.999 Euro): Dr.-Ing. Hans-B. und Renate Bolza-Schünemann, Würzburg | Deutsche Bank AG, Firmenkunden Mainfranken | Dr. Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg| s.Oliver, Bernd Freier GmbH & Co.KG, Rottendorf; | KBA-Metronic AG, Veitshöchheim | Baldwin Knauf, Iphofen | Koenig & Bauer AG, Würzburg | Robert und Margret Krick, Würzburg | WVV, Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH | Silberkreis (3.000 bis 7.999 Euro): Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Nürnberg und Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg | Daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg | E.ON Bayern AG, Regensburg | Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u. Co.KG, Würzburg | Dr. Leonhard und Gertrud Haaf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Kurt und Ursula Kochsiek, Würzburg | Fam. Kratz, Würzburg | Mediengruppe Main-Post GmbH, Würzburg | PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg; | Prof. Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Carl Schünemann, Bremen | Schaeffler KG, Schweinfurt | J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisation Deutschland, Michael Gauschinski, Würzburg | SpardaBank Nürnberg e.V. | Dr. Hagen und Elke Stock, Ochsenfurt; | Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt | Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | Anonym: 1 | Bronzekreis (500 bis 2.999 Euro): Artisant Lederladen, Würzburg | AXIMA Deutschland GmbH, Niederlassung Freiburg | Stephan Peter, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Peter und Gila Back, Würzburg | Firma Baier+Köppel GmbH+Co., Präzisionsapparatefabrik, Pegnitz | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, Papier Pfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelore Bihler, Güntersleben | BMW Autohaus Rhein, Würzburg | Dr. Werner und Gisela Böhm, Wertheim | Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Bosch Rexroth AG, Lohr am Main | Prof. Dr. Ludwig und Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Würzburg | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | Arwed und Brigitte Driehaus, Zell | Jochen und Kerstin Düll, Würzburg | Gisela Duttenhofer, Würzburg | Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Bruno und Jutta Forster, Würzburg | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dr. Wolfgang und Antje Friederich, Veitshöchheim | Dipl. Betriebswirt Willi Fuhren, Steuerberater, Würzburg | Dr. Bernd und Dr. Winfried Gärtner, Würzburg | Dr. Rudolf Gärtner, Höchberg | Gerhard Geißel GmbH, Maschinenbau, Eibelstadt | Albrecht Germann, Würzburg | GÖPFERT Maschinen GmbH, Wiesentheid | Graf Karl, Würzburg | Dr. Jörg und Daniela Groß, Würzburg | HAGA Stahlbau Engineering GmbH, Fuchsstadt | Helge und Claudia Hansen, Würzburg | Prof. Dr. Dietrich Henschler, Würzburg | Georg C. Herbst GmbH + Co.KG, Eibelstadt | Dr. Ursula Heupel, Würzburg | Helga Hoepffner, Mitglied des Stadtrats, Würzburg | J.A. Hofmann Nachf. Maintal-Bürofachmarkt GmbH, Würzburg | Balthasar Höhn, Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Würzburg | Prof. Dr. Siegfried und Annemarie Hünig, Würzburg | Dr. Bernd Huke, Würzburg | Bertold Hummel Gemeinnützige Stiftung GmbH, Würzburg-Hamburg | Ingrid Hunger, Veitshöchheim | Hunger DFE GmbH, Würzburg | HYDAC International GmbH, Sulzbach/Saar | Dr. Frank und Anne Issing, Würzburg | Prof. Dr. Otmar und Sieglinde Issing, Würzburg | Prof. Dr. Ralf Jahn, IHK Würzburg-Schweinfurt | Dr. Wolfgang Jehmüller, Würzburg | Dr. Elmar und Rose-Marie Jostes, Würzburg | Heide Kaufer, Würzburg | Lieselotte Keidel, Würzburg | Peter und Barbara Keil, Würzburg | Keipp elektro-bau-technik GmbH, Ludwigshafen | Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg | Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, Würzburg | Fritz Kohl GmbH & Co.KG, Karlstadt | Hans-Werner und Julia Kraft, Würzburg | Werner und Helga Kraft, Würzburg | Max und Charlotte Lamb, Würzburg | Norbert Lang, Würzburg | Hiltrud Leingang, Würzburg | C.A. Leuze GmbH + Co.KG., Owen/T. | LKS Kronenberger GmbH, Metallveredlungswerk, Seligenstadt | Prof. Dr. Martin und Dr. Friederike Lohse, Würzburg | Dr. Lando und Marisa Lotter, Würzburg | Lübcke Versicherungsmakler München GmbH, München | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurt und Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel und Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May, Unternehmer, Würzburg | RA Holger und Ulrike Mellin, Waldbüttelbrunn | Urda Menna, Würzburg | Frank Menna, Gebäudereinigung GmbH, Würzburg | Wolfgang und Elfriede Metzler, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth und Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg | Dr. Eckhard und Doris Möller, Würzburg | MR-Datentechnik Vertriebs- und Service GmbH, Nürnberg | Christoph Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf | Prof. Dr. H.-K. und Ulrike Müller-Hermelink, Würzburg | Rainer Naebers, Karlstadt | Dr. Ursula Nienaber, Würzburg | Gunther Oschmann, Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Thomas Petsch und Ursula Basler-Petsch, Würzburg | Elektro-Pixis GmbH, Gerbrunn | Raben Logistics Germany GmbH, Würzburg | Raiffeisenbank Karlstadt-Gemünden eG | Hotel Rebstock zu Würzburg GmbH; | Ruth Reinfurt, Würzburg | Gebr. Reinhard GmbH & Co.KG, Würzburg | Reishauer GmbH, Leinfelden-Echterdingen | Richter + Frenzel GmbH + Co.KG, Würzburg | Dr. Helma Röckl, Würzburg | Burkard und Elfriede Roos, Waldbüttelbrunn | Rosengarth u. Partner GbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechtsanwälte, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg | Rotary Club, Würzburg | Günter Rothenberger Industries GmbH, Frankfurt | Dr. Chris tian und Dr. Heidrun Rudolph, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg | Johannes und Beatrice Schaede, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt | Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidtchen, Höchberg | Familie Schmincke, Heidingsfeld | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Hans Schöbel, Direktor Zentrum für Körperbehinderte, Würzburg | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg | Dr. Georg Schön, Würzburg | Jochen Schrul, Zell am Main | Prof. Dr. Helmuth und Christiane SchulzeFielitz, Würzburg | Familie Schweizer, Würzburg | Sebald Maschinenbau GmbH, Salz | Hannemarie Siebert, Würzburg | Reinhart und Ursula Siewert, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | Prof. Dr. Ulrich und Dr. Friederike Sinn, Würzburg | Rudolf Söder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. László Solymosi, Würzburg | Prof. Dr. Christian P. Speer, Höchberg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Stumpf und Partner, Rechtsanwälte, Würzburg | Dr. Thomas und Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Ulla Tittor, Bad Mergentheim | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | Horst Vollhardt und Barbara Wagenpfahl, Waldbüttelbrunn | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhard und Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 2
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Kohlhaas
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Die große Depression
Die Zaubertrommel
Januar / Februar Schauspiel / Musical
Ballett
Konzerte
Deutschland. Ein Wintermärchen Lyrikabend von Heinrich Heine Kammerspiele 20.00 Uhr: 02.01./09.01./ 30.01./07.02./ 26.02.2010
Medea / Der Feuervogel Ballettabend von Anna Vita Großes Haus 15.00 Uhr (EF 14.30): 03.01./24.01. 19.30 Uhr (EF 19.00): 02.01./07.01./ 16.01./22.01./25.02.2010
Konzert zum Jahreswechsel „G’schichten aus dem Wienerwald“ 30.12.2009 und 01.01.2010 | 19.30 Uhr Großes Haus Sopran: Carmen Fuggiss Dirigent: Jonathan Seers Philharmonisches Orchester Würzburg
Der rauschende Gesang der Sterne Kurt Weill-Liederabend Kammerspiele 20.00 Uhr: 03.01./24.01./14.02./ 25.02.2010 Zusätzlich: 28.02.2010 | 11.00 Uhr | Dessau Kohlhaas Monolog von Heinrich von Kleist Kammerspiele 20.00 Uhr: 10.01./23.01./18.02.2010 Barfuß Nackt Herz in der Hand Monolog von Ali Jalaly Kammerspiele Premiere: 16.01.2010 | 20.00 Uhr 20.00 Uhr: 21.01./28.01./31.01./10.02./ 23.02./24.02.2010 Die große Depression Schauspiel von Arthur Miller Kammerspiele 20.00 Uhr: 13.01./14.01./20.01./03.02./ 20.02.2010 Goscior – Der Zwischenweltler Musical von Frank Felicetti Uraufführung: 13.02.2010 | 19.30 Großes Haus 19.30 Uhr: 17.02./19.02./21.02./ 27.02.2010
Kinder und Jugendtheater Die Zaubertrommel Musikmärchen von Johnny Lamprecht und Bernhard Stengele Großes Haus 11.00 Uhr: 06.01.2010 Euphorion-Clubabend Jugendkulturhaus Cairo 19.01./23.02.2010 | 20.00 Uhr
Körperklänge Von und mit der Ballettcompagnie Kammerspiele 20.00 Uhr: 05.02./12.02.2010 Adele Alba / Der Tod und das Mädchen Ballett von Ivan Alboresi / Anna Vita Kammerspiele 20.00 Uhr: 21.02./27.02.2010
Musiktheater Die Zauberflöte Oper von W. A. Mozart Großes Haus 19.30 Uhr: 06.01./08.01./10.01./ 15.01.2010 Un ballo in maschera Oper von Giuseppe Verdi Großes Haus 15.00 Uhr (EF 14.30): 07.02.2010 19.30 Uhr (EF 19.00): 13.01./17.01./ 02.02./26.02.2010 Im weißen Rössl Operette von Ralph Benatzky Matinée: 17.01.2010 | 11.00 Uhr | OF Großes Haus Premiere: 23.01.2010 | 19.30 Uhr 19.30 Uhr: 30.01./31.01./10.02./14.02./ 18.02./20.02.2010 15.00 Uhr: 28.02.2010 Der unglaubliche Spotz Kinder-Oper von Mike Svoboda Kammerspiele 11.00 Uhr: 29.01./04.02./12.02.2010 15.00 Uhr: 13.02.2010
2. Kammerkonzert 24.01.2010 | 11.00 Uhr | Toscanasaal Violine: Sonja Lampert Viola: Konstantin Molodtchinin Violoncello: Ruben Jeyasundaram Kontrabass: Susan Lutz Klavier: Ulrich Pakusch 4. Jugendkonzert Robert Schumann zum 200. Geburtstag 28.01.2010 | 11.00 Uhr | Großes Haus Klavier: Franziska Bauer Dirigent: Ulrich Pakusch Philharmonisches Orchester Würzburg 3. Sinfoniekonzert Hochschule für Musik 20.00 Uhr (EF 19.30): 04.02./ 05.02.2010 Violoncello: Orfeo Mandozzi Dirigent: Jonathan Seers Philharmonisches Orchester Würzburg 2. Familienkonzert „Märchenstunde im Konzertsaal“ 21.02.2010 | 11.00 | Großes Haus Dirigent: Viktor Åslund Philharmonisches Orchester Würzburg
Außerdem Gastspiel: Paradies Schauspiel von B. Duss-Zoungrana Kammerspiele 20.00 Uhr: 08.01./17.01.2010 Gastspiel: Projekt-Orchester Würzburg Werke aus Film und Musical Großes Haus 19.30 Uhr: 09.01.2010
Un ballo in maschera
Die Zauberflöte
Konzerte
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Treffpunkt Ballett: „Medea / Der feuervogel“ 11.01.2010 | 19.00 Uhr | Probebühne 4 Lehrerstammtisch: barfuß Nackt herz in der hand 12.01.2010 | 18.00 Uhr | Oberes Foyer Wegmarke II: 27. Jan. 1945 „Mit 17 an der Rampe“ mit dem Zeitzeugen Justin Sonder 27.01.2010 | 19.30 Uhr | Shalom Europa – David-Schuster-Saal
08.01.2010
Erste Deutsche Kabarettmeisterschaft Dagmar Schönleber vs. Sarah hakenberg
09.01.2010
Matthias egersdörfer „Falten und Kleben“
13.01.2010
Mathias tretter „NachgeTRETTERt“
15.01.2010
Schwarze grütze „Bühnenarrest“
16.01.2010
heinrich pachl „Die Spur der Scheine“
21.01.2010
Schlachtplatte-ensemble „Jahresendabrechnung“ Robert Griess, Jens Neutag, Wolfgang Nitschke & Achim Konejung
22.01.2010
artur Senkrecht „Oha!“
23.01.2010
Wortfront – Sandra Kreisler & Roger Stein „Freilandtour“ (Präsentation ihrer 4. CD: „Freilandherz“– eine Veranstaltung des Fördervereins)
Spaziergang hinter den Kulissen 30.01.2010 | 15.00 Uhr | Bühneneingang thespis israelische geschwister. Theaterlandschaften in Israel 02.02.2010 | 20.00 Uhr | Kammerspiele Matinée: „goscior – Der Zwischenweltler“ 07.02.2010 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer Treffpunkt Musiktheater: „un ballo in maschera“ 08.02.2010 | 19.00 Uhr | Probebühne 4
27. – 31.01. 36. Internation. Filmwochenende Würzburg 05.02.2010
Kabarettbundesliga uli Masuth vs. Matthias Reuter
06.02.2010
thomas Reis „Gibt‘s ein Leben über 40?“
12.02.2010
bernd gieseking „Deutschland Gala“
13.02.2010
eva eiselt „Mit Apfel-Allergie im Paradies“
Jaques brel – La Quête 19.02.2010 | 20.00 Uhr | Kammerspiele
17.02.2010
Politischer Aschermittwoch mit Mathias tretter & holger paetz
Spaziergang hinter den Kulissen 27.02.2010 | 15.00 Uhr | Bühneneingang
19.02.2010
Wilfried Schmickler „Es war nicht alles schlecht“
20.02.2010
Sebastian Schnoy „Hauptsache Europa“
25.02.2010
Ingo Oschmann „Wunderbar – es ist ja so!“
26.02.2010
urban priol Vorpremiere seines neuen Programms „Wie im Film“
27.02.2010
Robert Louis griesbach „griesbach live (!)“
Lehrerstammtisch: „goscior – Der Zwischenweltler“ 11.02.2010 | 18.00 Uhr | Oberes Foyer Gastspiel: Närrischer Notenschlüssel 15.02.2010 | 19.30 Uhr | Großes Haus
Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Kartentelefon: 0931 / 3908 -124 Projektleitung: Christine Johner Gestaltung: Uli Spitznagel Titelbild: Lioba Schöneck (Szene aus „Medea / Der Feuervogel“ mit Yoshimasa Samos) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR kosa.werbepartner@t-online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare
Beginn jeweils 20.15 Uhr Änderungen vorbehalten!
zanni spezial
Text: Petra Paschinger
Foto: privat
Würzburg – Ouagadougou 26
Auf dem Weg zu einer Theaterpartnerschaft mit dem Carrefour International Théâtre de Ouagadougou (C.I.T.O.), Burkina Faso Das Westafrikanische Burkina Faso ist die Heimat von Ensemble-Mitglied Issaka Zoungrana. Bei einer Reise nach Ouagadougou im April 2009 konnten Schauspieldirektor Bernhard Stengele und Dramaturgin Petra Paschinger die Basis für eine weitere enge Zusammenarbeit des C.I.T.O. mit dem Mainfranken Theater Würzburg legen. Zur Vorbereitung zukünftiger Projekte, wie etwa einer gemeinsamen Produktion, sind derzeit zwei Projekte am Mainfranken Theater zu sehen – erste Schritte zu einer Theaterpartnerschaft des Mainfranken Theaters mit dem C.I.T.O.: Schritt 1: Schauspieler aus Burkina Faso in der „Zaubertrommel“ Neben Ensemble-Mitglied Issaka Zoungrana und Thomas Soukou aus dem Benin verstärken zwei burkinische Schauspieler – Ouelgo Téné und Rasmata Rachelle Ouedraogo – das Ensemble des Weihnachtsmärchens „Die Zaubertrommel“ von Johnny Lamprecht und Bernhard Stengele. Das 2006 uraufgeführte Trommel-Ereignis wird dadurch noch authentischer und afrikanischer. Im Mittelpunkt des Märchens steht die Geschichte der beiden Kinder Siyabonga und Fatou, die ihren in eine Schlange verwandelten Freund Bacary er lösen und einen entscheidenden Trommelwettbewerb gegen den bösen Zauberer Kalabante gewinnen müssen. e Noch ein Mal am 6. Januar 2010, 11 Uhr, im Großen Haus Schritt 2: Gastspiel – Barbara Duss-Zoungrana: „Paradies“ Das im April 2009 am C.I.T.O. uraufgeführte Stück „Paradies“ beruht zu großen Teilen auf den authentischen Erfahrungen des Schauspielers Moussa Sourgou und wurde von den Schauspielern mit der Regisseurin Barbara Duss-Zoungrana erarbeitet. Im Zentrum steht das Thema „Migration“. Jahr für Jahr verlassen zahllose Menschen ihre Heimat auf der Suche nach einer besseren Zukunft in einem anderen Land. Die Realität entspricht jedoch selten den Vorstellungen: Entwurzelung, Desillusionierung, Familien, die über Jahre auseinander gerissen werden, stehen eher auf der Tagesordnung als Reichtum, Erfolg und Glück…
Das C.I.T.O., Burkina Faso Das 1996 gegründete Carrefour International de Théâtre de Oua gadougou (C.I.T.O.), wird von einem Kollektiv burkinischer Theaterschaffender – Schauspieler und Regisseure – geleitet, dem unter anderem auch die Schauspielerin Rachelle Rasmata Ouedraogo angehört, die im Weihnachtsmärchen „Die Zaubertrommel“ zu sehen ist. Das C.I.T.O. verfügt zwar über kein eigenes Ensemble, arbeitet aber dennoch mit einem festen Stamm an Schauspielern. Neben zum Teil international koproduzierten Eigenproduktionen bietet das Theater auch Künstlern und Gruppen ohne feste Spielstätte eine funktionierende Infrastruktur, um so einen Beitrag zur Professionalisierung des Theaters in Burkina Faso zu leisten und die Bedingungen, unter denen Kunst und Theater produziert wird, zu verbessern. Dabei hilft es, nationale und internationale Netzwerke zu schaffen.
Das C.I.T.O. fördert als Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs nationale und internationale Netzwerke. Traditionelle afrikaIn Englisch, Französisch und in afrikanischen Sprachen. Keine Sprachnische Theaterformen wie Erzähltheater, Masken- und Puppenspiel kenntnisse erforderlich. werden ebenso aufgegriffen wie Impulse der europäischen und ameTeam: Duss-Zoungrana, Sada rikanischen Theatertradition. Der Austausch zwischen europäischen Mit: Kam, Sawadogo, Sourgou, Yameogo und afrikanischen Künstlern ist damit für das C.I.T.O., dem mittlere Noch zwei Mal in den Kammerspielen am 8. und 17. Januar 2010, weile mehr als 180 Mitglieder und 42 freie Gruppen, mit denen konjeweils 20 Uhr tinuierlich zusammen gearbeitet wird, angehören, zentral.
Der Marienberg im Wandel Wie kein anderes Bauwerk prägt die Festung Marienberg das Stadtbild Würzburgs. Dieser verdankt die Stadt aber nicht nur ihr unverwechselbares Erscheinungsbild, sondern auch ihren Ursprung als Siedlung und ihre Entwicklung zum Bischofssitz, zur Stadt und zu einem bedeutenden Herrschaftszentrum Frankens.
Flachenecker Götschmann Kummer (Hg.) Burg – Schloss – Festung Der Marienberg im Wandel 324 Seiten mit teils farbigen Abbildungen, gebunden ISBN 978-3-429-03178-7 20,– Euro (D) Das Buch erhalten Sie bei Ihrem Buchhändler.
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BRAUTRADITION ZU WÜRZBURG SEIT 1643