Zanni 07/08/09 2014

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07/09.2014

IM INTERVIEW HERMANN SCHNEIDER BALLETT ANNA VITA VORSCHAU DIE SPIELZEIT 2014/2015 URAUFFÜHRUNG: K.O. NACH ZWÖLF RUNDEN AKTUELL DAS JULIPROGRAMM SPIELTRIEB DAS GROSSE „DU-BIST-AUS-DEMSCHNEIDER“-SPIEL VORFREUDE THEATERFEST 2014

Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg


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Liebe Theaterfreunde, sieben Jahre lang – fast wie im Märchen – war zanni unser, Ihr Theatermagazin. Dabei sind Zanni keine Märchenfiguren, sondern so nennen sich die Dienerfiguren in der comedia dell’arte, die witzig, hilfreich, gewandt und manchmal auch dreist den Helden zum lieto fine neudeutsch: „happy end“ verhelfen, zum glücklichen Ende, zum Erfolg. Erfolgreich war unser Magazin, ansprechend und qualitätvoll. Und dennoch haben wir uns nun entschieden einen neuen Weg zu gehen. Ab der kommenden Spielzeit wird es ein neues Theatermagazin geben: Größer, auflagenstärker, näher am Publikum. Von uns. Für Sie. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten … Danke zanni, danke Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Theaterfreunde für Ihre treue Aufmerksamkeit und Ihr Interesse, Ihre Kritik und Ihre Begeisterungsfähigkeit in der nun zu Ende gehenden Spielzeit – und in den vergangenen sieben Jahren zanni! Seien Sie gespannt auf das, was kommt. Bleiben Sie uns gewogen, und vor allem: Bleiben Sie neugierig! Das wünscht Ihnen Ihr

Hermann Schneider

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Inhalt 06

zanni spezial Ereignisreiche Zeiten

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Ballett Mit Fantasie und dramatischem Instinkt

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Konzerte Wer die Wahl hat, hat die Qual – Über die Zusammenstellung von Konzertprogrammen

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Junges Theater Theater für alle – Das Junge Theater im Mainfranken Theater Würzburg

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zanni spezial Das große „Du-bist-aus-dem-Schneider“-Spiel

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Sommerprogramm Summertime! Das bringt der Juli. Uraufführung: K.O. nach zwölf Runden Premiere: Para Dox, der Zahlenzücker Konzert: CelliPur – Werke für Cello-Orchester Konzert: Summertime – Sparda Bank Classic Night

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Ausblick KRIEG UND FRIEDEN – Die Spielzeit 2014/2015

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Spielzeitbeginn 2014/2015 Theaterfest und Festkonzert im September

zweimal eine prominent besetzte Ballettgala zu erleben.

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Rosenkavaliere

Deren Titel „WÜRZBURG TANZT SPITZE!“ verspricht im

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zanni spezial Neue Wege – Abschied von Ensemblemitgliedern

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Spielplan / Impressum

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zanni spezial „Du-bist-aus-dem-Schneider“ – Spielanleitung

Foto: Aleksandr Doodko /Shutterstock.com

Ballettgala 2014 WÜRZBURG TANZT SPITZE! 7. und 8. Juli 2014 | jeweils 19.30 Uhr Mainfranken Theater Würzburg | Großes Haus Vom 4. bis 8. Juli veranstaltet der Runde Tisch Tanz e. V. unter dem Motto „Würzburg tanzt fantastisch“ ein Festival, das die ganze Stadt in Bewegung versetzen wird. Im Mainfranken Theater ist in diesem Zusammenhang gleich

wahrsten Sinne des Wortes Höchstleistungen, wenn etwa die Tanz- und Ballettcompagnien aus Ulm, Gelsenkirchen, Karlsruhe, Dortmund, Mannheim, Halle, Prag oder Amsterdam Kostproben ihres viel gerühmten Könnens präsentieren werden. Mit von der Partie sind auch die mit John Neumeiers Hamburger Ballett bekannt gewordenen Zwillinge Jirˇí und Otto Bubenícˇek. Das Ballettensemble des Mainfranken Theaters freut sich, dem Publikum eine eigens für diese Gala kreierte Choreografie des aufstrebenden Choreografen Louis Stiens vom Stuttgarter Ballett vorstellen zu dürfen.

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ERINNERN SIE SICH NOCH? Auf diesen und den folgenden Seiten finden Sie – chronologisch angeordnet – alle Ausgaben des zanni-Theatermagazins, das mit dieser Ausgabe zum 42. und letzten Mal in dieser Form erscheint.

Erstausgabe Sep./Okt. 2007: Danton’s Tod Tosca Der kleine Horrorladen

November/Dezember 2007: Der Nussknacker Letzte Dinge Ronja Räubertochter

Januar/Februar 2008: Der Vogelhändler Deutschland. Ein Wintermärchen Professor Unrat

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Ereignisreiche Zeiten Seit zehn Jahren ist er Intendant am Mainfranken Theater Würzburg: Hermann Schneider über Populäres und Gewagtes, Bewährtes und Visionäres. Das Gespräch führte Daniela Bell Die Spielzeit 2013/2014 ist mittlerweile Ihre zehnte Saison, die Sie als Intendant am Mainfranken Theater Würzburg erfolgreich gestaltet haben. Als Sie damals in Würzburg begonnen haben, welche Ideen hatten Sie mit im Gepäck? Wo wollten Sie Akzente setzen? Als ich vor zehn Jahren kam, fand ich das Theater in einer ganz großen Krisensituation vor: Politisch stand das Haus mit dem Rücken an der Wand und war auch finanziell in einer unglaublichen Zwickmühle, weil ihm vom Rechtsträger Mittel gestrichen wurden. Zudem habe ich die Mitarbeiter stark verunsichert erlebt, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz hatten. Daher war mir als Allererstes wichtig, am Haus eine Atmosphäre des guten, aufrichtigen und angstfreien Miteinanders zu schaffen und zweitens den Dreispartenbetrieb zu erhalten. Aber zunächst musste ich herausfinden, wie das Würzburger Publikum „tickt“ und was die Stadt vom Theater erwartet. Daher habe ich anfangs einen Spielplan mit möglichst populären Titeln und Inszenierungen angeboten, um eine Akzeptanz und eine bestimmte Ästhetik zu schaffen. Und ich habe erst einmal vorsichtig ausgetestet, was die Leute gut finden. Nach und nach habe ich dann versucht, mutiger, extremer und mit den Inszenierungen manchmal auch provozierender zu werden. Einfach um zu sagen: Stillstand ist in allen Bereichen Rückschritt – in der Ökonomie wie in der Kunst. Also musste auch ich Neues waDie Feen, Oper von Richard Wagner, gen. Davon ist in den letzWürzburger Erstaufführung 2004/2005 ten zehn Jahren sehr, sehr vieles gelungen. Es gab aber auch Misserfolge oder Inszenierungen und Ästhetiken, bei denen die Leute gesagt haben, da gehen wir nicht mit oder das interessiert uns nicht. Speziell in den letzten Jahren haben wir aus diesen Erfahrungen unsere Konsequenzen gezogen: Wir sind

ja nicht dazu da, die Leute zu bekehren und zu sagen, ihr habt das gut zu finden, was wir am Theater gut finden. Nein, wir machen Theater für die Stadt und für die Leute dieser Region. Wenn Sie zurückblicken, was haben Sie in Würzburg realisieren können? Das, was mir wichtig war. Im Musiktheater zum Beispiel wollte ich neben Formaten wie der Operette, dem Musical, der Mozartoper, der Romantischen Oper mindestens einmal pro Spielzeit Platz für ein unbekannteres Werk schaffen, eine unbekanntere Epoche oder ein unbekanntes GenLimonen aus Sizilien, Oper von Manfred re. In den ersten fünf Jahren Trojahn, Uraufführung 2004/2005 habe ich einen klaren Akzent gesetzt. Wir haben also eine kleine Entdeckungsreise durch die unbekannte deutsche Romantik gemacht, was sich wie ein roter Faden durch die Spielzeiten gezogen hat. Der zweite Akzent liegt auf Zeitgenössischem: Ich finde, entscheidend und Prüfstein von künstlerischer Arbeit ist es, zu erfahren, was denken oder wie schreiben Komponisten, die in unserer Zeit leben. Wie spiegeln sie unsere Zeit in ihren Werken? Wir haben zum Beispiel Die andere Seite von Michael Obst mit Erfolg im Großen Haus uraufgeführt und werden im nächsten Jahr The Colour von Gerhard Stäbler uraufführen. Neben dem klassischen Stadttheaterrepertoire waren und sind Ur- und Erstaufführungen ein wichtiger Bestandteil des Spielplans – insbesondere im Musiktheater. Als Pendant im Schauspiel gab es über viele Jahre das Thema Antike als „roten Faden“. Wir haben zum Beispiel Ödipus gemacht, dann das Großprojekt Orestie von Aischylos oder Die Vögel von Aristophanes. Hier war die Zusammenarbeit mit dem Institut für klassische Archäo-


März/April 2008: UA: Der Vampyr Die Katze auf dem heißen Blechdach

Mai/Juni 2008: Blaubart Così fan tutte UA: Die Rattenfalle

Juli/August 2008: Residenzgeschichten Hafensommerkonzert Theatersommer

September/Oktober 2008: UA: Körperklänge Turandot Sturm und Drang

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logie, vor allem mit Professor Ulrich Sinn, eine stete Konstante. Und auch da war das Zeitgenössische sehr wichtig. Deshalb haben wir den Leonhard-Frank-Preis ins Leben gerufen, bei dem es darum geht, junge Autorinnen und Autoren für politische und soziale Themen zu begeistern und damit Gegenwart auf die Bühne zu bringen. Daneben haben wir auch viele neue Veranstaltungsformate „erfunden“, Formate wie Literatur in den Häusern der Stadt oder Bambiland, Schauspiel von Elfriede Jelinek, Lieder in den Häusern der Erstaufführung 2005/2006 Stadt, die sehr gut angekommen sind. Und seit dieser Spielzeit haben wir die Formate Freitag Nacht und die Einrichtung der Bar im Unteren Foyer zusammen mit der Einführung von Tonspur meines Lebens. Publikumsgespräche oder regelmäßige Matineen gab es vor meiner Intendanzzeit auch nicht. Solche Veranstaltungen wurden zwar sporadisch durchgeführt, aber dass ein Dramaturg zu jeder Aufführung im Großen Haus – und nicht nur für Neuinszenierungen – eine Einführung hält, das hat es zuvor nicht gegeben. Wir haben festgestellt, dass es auch darum geht, eine ästhetische Vermittlung zu leisten. Die Stärkung der Theaterpädagogik war daher für mich ganz entscheidend. Als ich angefangen habe, gab es dafür nur eine halbe Stelle. Und so nach und nach ist daraus eine eigene Sparte Junges Theater entstanden. Als Netzwerker habe ich versucht, systematisch mit unterschiedlichen Institutionen zu arbeiten. Zum Beispiel mit der Universität Würzburg oder im Bereich der Koproduktionen und Blaubart, Schauspiel von Georg Trakl, im Konzertwesen mit der Uraufführung 2007/2008 Hochschule für Musik, mit dem Museum am Dom oder dem Kulturspeicher. Generell pflegen wir auch mit der Domschule und der Diözese eine sehr enge und gute Zusammenarbeit. Für mich ist wichtig, dass sich das Theater als eine Institution in der Stadtgesellschaft zeigt, die mit anderen Bildungseinrichtungen und mit der Kirche in Kooperationen geht, genauso wie wir Partnerschulen im theaterpädagogischen Bereich haben. Auf der Marketingebene war es notwendig, dem Strukturwandel – ganz unabhängig von der Akzeptanz im Publikum – entgegenzuwir-

Die andere Seite, Oper von Michael Obst, Uraufführung 2010/2011

ken. Dafür haben wir, sozusagen als flankierende Maßnahme, die TheaterCard eingeführt. Dieses Prinzip wurde sehr gut vom Publikum angenommen, weil es den Leuten eine größere Flexibilität in der Terminplanung und eine größere Anteilnahme am Spielplan ermöglicht. Während der Abonnent im Wesentlichen mit seinen acht oder neun Abovorstellungen pro Saison einen kompletten Querschnitt durch den Spielplan geboten bekommt, ist der TheaterCard-Besitzer aufgefordert permanent zu schauen, welche Veranstaltungen und Formate auf dem Spielplan zu finden sind und worauf er Lust hat. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wollte ich eine professionelle, hochwertige Theaterzeitung. Aus einem früheren Spielzeitmagazin ist dann die „zanni“ entstanden, ein Format, das wir jetzt noch weiterentwickeln werden. Und natürlich haben wir auch die Entwicklungen im Bereich Internet und Social Media mitgemacht und unsere Präsenz in dieser Richtung stetig weiter ausgebaut. Bevor Sie in Würzburg gestartet sind, haben sie Regie bei mehr als 50 Inszenierungen an verschiedenen Opernhäusern in Deutschland sowie in Wien und London geführt. Was hat Sie gereizt, Intendant eines Stadttheaters zu werden? Les funérailles du desert, von Lilith Jordan,

Zum einen glaube ich, dass Bernhard Stengele und Paul Zoungrana, Uraufführung 2011/12 Intendant sein oder eine künstlerische Leitung inne zu haben heutzutage viel mehr bedeutet als nur einen Spielplan zusammenzustellen, Stücke zu organisieren oder Regieaufträge zu vergeben. Denn in unserer heutigen Zeit muss man


November/Dezember 2008: Kampf des Negers und der Hunde Kalif Storch Hänsel und Gretel

Januar/Februar 2009: UA: Paradis ohne e Die Dreigroschenoper Der Vetter aus Dingsda

März/April 2009: UA: Das Bildnis des Dorian Gray Der Parasit oder die Kunst, sein Glück zu machen

Mai/Juni 2009: Die Kleinbürger Tannhäuser Die Zauberflöte

8 viel stärker über gesellschaftliche Relevanz nachdenken. Es gilt nicht, diese zu legitimieren, aber sie in unserer Arbeit widerzuspiegeln. Heute, wo nachwachsende Generationen ganz anders sozialisiert sind, wir in Konkurrenz zu anderen Medien stehen und uns in einer Gesellschaft befinden, die immer bildungsferner ist und ein Bildungsbürgertum im Grunde gar nicht mehr existiert, gilt es, darüber nachzudenken, warum man etwas spielt. Also zu fragen, in was für einer Gesellschaft wir leben und leben wollen. Wir machen nicht Kunst abgehoben auf einer Insel der Seligen, sondern wir sind in Der Besuch der alten Dame, Ballett von Anna der Mitte der Gesellschaft Vita, Uraufführung 2012/2013 eine der ganz wenigen Institutionen, die, ohne dass wir korrumpierbar sind wie Politiker oder andere Institutionen, Fragen stellt, Fragen an uns selber und an die Gesellschaft. Und dieser Kontext ist für mich fast schon wichtiger, als die Inhalte der Stücke selbst. Wenn Sie sich den Kanon der Inszenierungen, insbesondere im Musiktheater anschauen, sind das 30 oder 40 Stücke, die überall gespielt werden. Es gilt, diese in einen Kontext zu stellen und daraus eine Fragestellung zu entwickeln, um zu zeigen, dass unsere künstlerische Arbeit etwas Hochaktuelles ist. Damit bietet sich die Chance, in unserer Gesellschaft über unser Leben sehr anschaulich nachzudenken, worin für mich der eigentliche Reiz liegt. Und, aus der Sicht von jemandem, der bereits viel inszeniert hat: Wie schafft man professionelle Bedingungen für künstlerisches Arbeiten? Diese beiden Aspekte sind für mich spannend genug, 4.48 Psychose, Schauspiel von Sarah Kane, um so etwas zu machen. Erstaufführung 2005/2006 In den letzten Jahren waren auch immer Regiearbeiten von Ihnen auf der Würzburger Bühne zu erleben. Wie wichtig ist Ihnen diese künstlerische Tätigkeit neben der Intendantentätigkeit? Für mich ist es in mehrfacher Hinsicht wichtig, regelmäßig am Haus zu inszenieren. Erstens, weil ich selbst erleben möchte, unter welchen Bedingungen Regisseure hier am Haus arbeiten. Da habe ich selbst einen guten Vergleich, weil ich ja auch als Gast woanders inszeniere. Und zweitens, dass ich mich auch in die Struktur bzw. in den Betrieb konkret einbringen kann und auch für die Mitarbeiter direkter zu erleben bin. Damit mich die Leute auch unmittelbar beim Arbeiten kennenler-

Das Herz, Oper von Hans Pfitzner, Würzburger Erstaufführung 2005/2006

nen, künstlerisch und nicht nur abstrakt als den Mann aus dem zweiten Stock. Ganz unabhängig davon macht mir die Regiearbeit einen Riesenspaß. In den letzten 10 bis 15 Jahren hat das Stadttheater eine wahre Achterbahnfahrt mitgemacht. Ja, das Theater stand damals unverschuldet vor dem Aus. Und da ist etwas ganz Großartiges passiert: Mit dem Theaterförderverein und dem Stifterkreis „Rosenkavaliere“ haben plötzlich die Bürgerinnen und Bürger das Theater zu ihrer Sache gemacht. Das gibt es in anderen Städten zwar auch, aber das Engagement der Würzburger war und ist sensationell. Natürlich muss man aber sagen, dass dieses bürgerschaftliche Engagement nur ein Impuls und Vorbild für die Politik sein kann. Es wäre fahrlässig, wenn sich diese nun aus der Verantwortung ziehen und darauf spekulieren würde, dass das immer so weiter geht. Das wäre politisch verantwortungslos, weil die kulturelle Förderung, gerade in einer Stadt wie Würzburg, die als Universitäts-, Musikhochschul- und Beamtenstadt selbst keine genuin produzierende Stadt ist, aus dem Selbstverständnis lebt, eine kulturstiftende Stadt zu sein. In dem Moment hat die Politik, speziell in einer Stadt wie Würzburg, eine besondere Verantwortung. Letzte Dinge, von Gerhard Stäbler, UA 2007/2008

Nur Dank der „Rosenkavaliere“, Dank des Theater- und Orchesterfördervereins ist dieses Haus noch ein Dreispartenhaus. Denn der Verein spendet dem Theater hohe sechsstellige Summen und das kontinuierlich, jedes Jahr.


Juli/August 2009: UA: Adele Alba / Der Tod und das Mädchen Italienische Nacht

September/Oktober 2009: Die Orestie Kohlhaas Un ballo in maschera

November/Dezember 2009: UA: Medea / Der Feuervogel Die große Depression Kinder- und Jugendtheatertag

Januar/Februar 2010: Im weißen Rössl UA: Goscior – Der Zwischenweltler Barfuß Nackt Herz in der Hand

9 Seit mehreren Jahren wird über die Sanierung des Theaters heiß diskutiert. Trotz schwieriger Bedingungen war und ist auf der Bühne durchweg ein hohes künstlerisches Niveau zu erleben, was angesichts der Rahmenbedingungen noch mehr beeindruckt. Woher kommt diese Energie, die starke Willenskraft? Das Thema Sanierung hat mich, so paradox es klingen mag, schon seit Beginn meiner Intendanz begleitet. Als ich meine ersten Begehungen im Haus gemacht habe, war ich über den Zustand des Gebäudes und Goscior – der Zwischenweltler, Musical von der Bühnentechnik sehr erFrank Felicetti, Uraufführung 2009/2010 staunt. Wie ein Damoklesschwert schwebte noch ein Schließungsbeschluss des Stadtrates über dem Theater und über allen Mitarbeitern, der erst vor wenigen Jahren außer Kraft gesetzt wurde. Es ist daher wirklich bewundernswert, wie unsere Mitarbeiter unter diesem enormen psychischen und politischen Druck all die Jahre so großartig gearbeitet haben. Die Tatsache, dass wir jetzt, wenn auch seit Jahren und im Moment leider immer noch ohne Ergebnis, über die Sanierung reden, ist für mich dennoch das größte Kompliment. Denn als ich das Haus übernommen habe, sollte es geschlossen werden. Hätte mir jemand vor rund zehn Jahren, als ich angefangen habe, gesagt, dass ich heute noch Intendant bin und wir jetzt über hohe zweistellige Millionenbeträge zur Sanierung diskutieren, dem hätte ich nicht geglaubt.

Auf jeden Fall möchte ich weiter an der Vision eines neuen Würzburger Theaters arbeiten, mit einer mittleren Spielstätte, einem eigenen mittleren Haus, insbesondere für die Sparte Schauspiel. Was wünschen Sie sich dafür? Ich würde mir wünschen, dass dieser Bewusstseinswandel, der in der Politik stattgefunden hat, von einem einstimmigen Schließungsbeschluss hin zu einer großen fraktionsübergreifenden Unterstützung, nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt, sondern dem auch Taten folgen. Und ich würde mir wünschen, dass die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, die sich einerseits im Förderverein und im Stifterkreis „Rosenkavaliere“ großartig für ihr Theater engagieren, sich auch auf breiterer Ebene für ein neues oder erneuertes Stadttheater stark machen. Vielen Dank für das Gespräch.

Ihr aktueller Vertrag am Würzburger Dreispartenhaus läuft noch bis 2017. Was haben Sie noch vor? Auf jeden Fall wird es nach The Colour (Spielzeit 2014/15) in der darauffolgenden Spielzeit eine unglaublich spannende UraufIch und die Weltmeere. Weil die Tür vom führung geben. Mehr dazu U-Boot klemmte, Schauspiel von Sarah Trilsch, Uraufführung 2012/2013 werden wir demnächst noch verraten. Dann möchte ich den im Schauspiel eingeschlagenen Weg mit Stefan Suschke fortsetzen, also eine spannende Wechselwirkung zwischen zeitgenössischen Themen und klassischen Stoffen zu erzeugen, wie es jetzt in dem Doppelabend Der Kaufmann von Venedig/ Mollath gelungen ist. Das ist für mich ein sehr interessantes Modell, das wir in verschiedenen Projekten in den kommenden Jahren sicher weiterführen werden.

Dracula, Ballett von Anna Vita, Uraufführung 2010/2011


März/April 2010: Verzeihung, Ihr Alten … Das Maß der Dinge Der Rosenkavalier

Mai/Juni 2010: Lucidor BRD-Fragmente Le nozze di Figaro

Juli/August 2010: Das große Welttheater Friendly Fire Ohren auf!

September/Oktober 2010: UA: Die andere Seite Der zerbrochne Krug Amphitryon

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Mit Fantasie ... ... und dramatischem Instinkt – zum zehnjährigen Jubiläum von Anna Vita als Würzburger Ballettdirektorin Von Christoph Blitt Es war im zarten Alter von vier Jahren, als Anna Vita ersten Ballettunterricht erhielt. „Es geschah auf Anraten eines Arztes, der der Meinung war, dass dadurch eine anatomische Auffälligkeit meiner Füße behoben werden könnte.“ Berufliche Ambitionen entwickelten sich bei ihr allerdings in diesen jungen Jahren noch nicht. Das änderte sich schlagartig, als sie als Elfjährige in Stuttgart Schwanensee sah. Jetzt erkannte sie, „wozu diese Quälerei des Ballettunterrichts führen kann“. Und so machte Anna die Aufnahmeprüfung an der renommierten John Cranko Schule in Stuttgart und wurde prompt angenommen. Ein erstes Engagement trat sie dann später am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken an. Von dort ging es an das Ballett des Theaters Dortmund, das damals von Youri Vámos geleitet wurde. Die Begegnung mit diesem Choreografen war ein weiterer Markund Meilenstein in der Karriere von Anna Vita. Sie ließ sich bereitwillig unter die Fittiche ihres Direktors nehmen, unter dem sie zahlreiche große Rollen tanzte und mit dem sie von Dortmund nach Bonn, Basel und schließlich an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf/ Duisburg weiterzog. Gefragt, was Anna Vita so lange bei Vámos gehalten hat, muss sie nicht lange überlegen: „Das war die künstlerische Qualität, die man hier erleben konnte. Man wurde zwar bis zum Letzten gefordert, wusste aber auch, dass man ihm immer vertrauen kann.“ In Düsseldorf entstanden auch erste eigene Arbeiten als Choreografin. Hier lernte sie zudem Hermann Schneider kennen, der damals das dortige Opernstudio leitete. Als dieser dann 2004 Intendant in Würzburg wurde, bot er der überraschten Anna Vita den Posten der Ballettdirektorin an. Ein Spaziergang durch das sonnige Würzburg, das sie bislang noch nicht kannte, überzeugte sie davon, dass dieses Angebot für sie genau richtig und zur rechten Zeit kam. Und so trat sie vor nunmehr zehn Jahren den Posten der Ballettdirektorin am Mainfranken Theater an.

Der Rest ist bekannt: Produktionen im Großen Haus wie Andersens Welt oder Romeo und Julia machten den Anfang, um die Ballettcompagnie, die bis dato vor allem in den Kammerspielen und als tanzende Unterstützung in Operetten- und Musicalproduktionen in Erscheinung getreten war, im Bewusstsein des Publikums fester zu verankern. Nicht zuletzt Dank der ideellen wie materiellen Unterstützung des Theaterund Orchesterfördervereins konnte das Ensemble auch zahlenmäßig aufgestockt werden. Groß besetzte Klassiker der Ballettliteratur sind aber trotzdem mit den lediglich zwölf Tänzerinnen und Tänzern kaum zu stemmen. Aber das ist für Anna Vita eher eine Herausforderung denn eine Einschränkung, schließlich hat sie bei Youri Vámos gelernt, wie man Tänzer fordern kann, ohne sie zu überfordern. Und so überrascht Anna Vita mit ihrer Compagnie das Publikum immer wieder mit ihrer Fantasie und ihrem dramatischen Instinkt, wenn es darum geht, neue Handlungsballette zu kreieren. Erinnert sei hier nur an ihre Adaptionen von Stoffen der Weltliteratur wie Dracula, Der Besuch der alten Dame, Othello, Cyrano de Bergerac oder, um Anna Vitas persönlichen Favoriten zu nennen, Das Bildnis des Dorian Gray. Als beglückend und bereichernd empfindet sie dabei immer wieder aufs Neue die Zusammenarbeit mit den ihr anvertrauten Tänzerpersönlichkeiten. Auch wenn es ihr schwer fällt, einzelne Namen hervorzuheben, so verdankt sie doch der Begegnung etwa mit Caroline Matthiessen oder Ivan Alboresi wichtige Impulse. Ein weiteres Anliegen ist ihr auch, den Stellenwert des Tanzes in der Stadt zu fördern und zu mehren. Zu diesem Zweck gründete sie 2010 mit anderen Tanz- und Kulturschaffenden den Verein „Runder Tisch Tanz Würzburg/Mainfranken e. V.“ Viel Elan investiert Anna Vita nun schon seit vier Jahren auch in die Organisation einer Ballettgala am Ende jeder Spielzeit. Auch 2014 wird man wieder Gelegenheit haben, internationale Ensembles und Tänzer am Mainfranken Theater erleben zu können. Dass sich die Würzburger Compagnie mit ihren eigenen Beiträgen bei diesen Gala-Veranstaltungen nicht vor den berühmten Gästen zu verstecken braucht, zeigt einmal mehr, wie ertragreich die Aufbauarbeit ist, die Anna Vita in Würzburg geleistet hat.


November/Dezember 2010: UA: Die sieben Todsünden Das Feuerwerk Das Mädchen aus der Streichhholzfabrik

Januar/Februar 2011: UA: In Schrebers Garten UA: Zwischen frechem Volke La forza del destino

März/April 2011: UA: Dracula UA: Dyskolos – der Menschenfeind Die Vögel / La Cenerentola

Mai/Juni 2011: Parsifal Die Erzählung der Magd Zerline Soliman

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Wer die Wahl hat ... ... hat die Qual: über die Zusammenstellung bekannter und unbekannter Werke für ein Konzertprogramm Von Beate Kröhnert Nun gut. So quälend ist es wahrlich nicht, Musik für ein Konzert auszusuchen. Aber tatsächlich gibt es nicht nur einen sehr reichhaltigen Kanon des gebräuchlichen Konzertprogramms, sondern daneben noch eine schier unerschöpfliche Fülle an unbekannten Werken. An dieser Stelle meldet sich dann auch schon der Entdeckergeist wie ein kleiner unerbittlicher Teufel, der mit seiner leicht penetranten Art auf der linken Schulter sitzend, einem ständig in den Ohren liegt: „Oh, wie spannend! Ein selten gespieltes Werk.“ Und auf der anderen Seite sitzt – ungewöhnlicherweise – noch ein Teufelchen, das seinerseits gut gemeinte Ratschläge erteilt und dagegen argumentiert mit: „Tja, jetzt denk doch einmal nach! Warum wohl wurde das Werk selten aufgeführt?“ Und dann klopft das Teufelchen auf der anderen Seite auf die Schulter. Das klassische Hin- und Hergerissen sein zwischen zwei Teufelchen ist vorprogrammiert. Wie wird man sich dann entscheiden: „Mut zu Neuem“ oder „Auf Bewährtes setzen“? Gleichzeitig stellt sich wiederum die Frage: Wenn die Konzert-Musik der Vergangenheit derart befriedende Wirkung erzielte, ging das den Leuten, für die sie neu war, auch so? Empfanden sie diese zweihundert Jahre alte Musik als entspannend und aufregend zugleich? Weit gefehlt! Ein Bewusstsein für die Schönheit „alter“ Musik und die Normalität, diese aus der Vergessenheit zu befreien, ist eine Entwicklung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Noch Herr Beethoven hätte harsche Kritik geerntet, hätte er bei seinen Konzertakademien nur alte Zoten gespielt. Ganz im Gegenteil: Man erwartete hauptsächlich Neues und Ungehörtes und man erhielt Neues und teilweise Unerhörtes. Dass nicht alle Stücke auf die erhoffte Gegenliebe stießen, mit den Hörgewohnheiten gar brachen und mitunter schockierten, erscheint heute seltsam unverständlich. Wie kann man einen Beethoven ausbuhen, kann man sich fragen. Nun stelle man sich vor, das nächste Sinfoniekonzert hat eine reine Spielzeit von etwa vier bis fünf Stunden – so wie es bei Beethovens Akademien der Fall war – und während dieser Zeit werden nur Uraufführungen gespielt und in jedem einzelnen Stück wird experimentiert, was das Zeug hält. Wenn aus der

heutigen Perspektive heraus gegen die Konventionen des späten 18. und 19. Jahrhunderts verstoßen wird, nimmt das der Hörer kaum wahr. Mal eine unvorbereitete Septime oder eine unerwartete Vorhaltsbildung lässt den heutigen Hörer nicht mehr schaudern, geschweige denn einen Choreinsatz während einer Sinfonie – all das erzürnt niemanden mehr. Zur Uraufführung der neunten Sinfonie von Beethoven hat das die Zuhörerschaft geradezu verstört. Die Mischung macht es aus! Und in den vergangenen Jahren wurde kräftig durchgemischt. Neben den großen Sinfonien von Gustav Mahler, Anton Bruckner, Ludwig van Beethoven oder Johannes Brahms, Ausgrabungen und Neuentdeckungen von Georg Joseph Vogler, Jacques Ibert oder Carl Nielsen standen auch einige Uraufführungen auf dem Programm der Sinfoniekonzerte des Philharmonischen Orchesters Würzburg. Hierbei ist es ein Anliegen, sowohl aufstrebende Jungkomponisten wie etwa Yasutaki Inamori, der zum letzten Sinfoniekonzert der laufenden Spielzeit ein Werk vorstellte, als auch etablierte zeitgenössische Tonsetzer zu Wort kommen zu lassen. Persönlichkeiten wie etwa Konrad Böhmer oder Gerhard Stäbler komponierten im Auftrag des Mainfranken Theaters. Gerhard Stäbler steht seit mehreren Jahren in enger Verbindung mit der Würzburger Bühne und komponierte bereits für das Musiktheater wie auch für das Konzertpodium. In der kommenden Spielzeit wird dessen Oper The Colour in zwei konzertanten Aufführungen gezeigt werden. Ebenso verbunden mit Würzburg ist auch der Komponist Anno Schreier, der sich mit der Kammeroper Wunderland erstmals dem Würzburger Publikum präsentierte und in der vergangenen Spielzeit das Programm des dritten Sinfoniekonzertes mit seiner Komposition Aus Giannozzos Seebuch – eine Flugphantasie für großes Orchester komplettierte. Hierbei ergab sich in der Gestaltung die treffliche Gelegenheit, dass die Uraufführungskomposition ganz direkt Bezug zu Gustav Mahlers erster Sinfonie nahm. Es gibt noch unendlich viel zu entdecken, zu erfahren, zu erleben. Auf dass die Mischung bunt und abwechslungsreich sei!


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Juli/August 2011: Theatersommer Schultheatertage 2011 iDentity

September/Oktober 2011: UA: Kein schöner Land – Ein Heimatabend UA: Les funérailles du desert L‘Africaine

November/Dezember 2011: UA: Ayana Rabenschwester Emilia Galotti Die lustige Witwe

Januar/Februar 2012: UA: Othello Der Wildschütz Morde in Bildern

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Theater für alle Theater für die Menschen in der Stadt und der Umgebung. Theater lebt nur mit seinen Zuschauern, sonst ist es tot. Von Nele Neitzke

Der Zuschauer muss die spezifischen Regeln des Theaters begreifen. Ein Theater, das sich den Umständen der Zeit anpassen will, muss Jugendliche aber lernen in einer mit Medienangeboten überfüllten auf andere Kommunikationswege zurückgreifen: den lebendigen Wirklichkeit die spezifischen Muster des Theaters nicht mehr kennen Dialog. Der kommt allerdings nur zustande, wenn beim Zuschauer – warum ins Theater gehen, wenn ich beim Fernseher oder Compudie Hemmschwelle vor dem Theaterbesuch abgebaut wird, wenn ter doch nur auf den Knopf drücken muss? Wenn sie dann doch mal Theater sich nicht mehr als Tempel der hohen Kunst abfeiert und so ins Theater gehen, häufig weil die Schule sie dazu verdonnert, ist die begriffen wird, sondern sich für Prozesse des Alltagslebens öffnet. Enttäuschung oft groß: Keine Explosionen, Stunts, Schauplatzwechsel Ziel aller Maßnahmen, die das Mainfranken Theater Würzburg im oder sonstige von den Medien Film und Fernsehen genutzte StrukBereich JUNGES THEATER einleitet, ist, dass möglichst viele Schüler turen der Spannungsmache. Auch das dramaturgische Moment der das Theater besuchen und eine lebhafte Theaterkultur entsteht, schnellen Schnitte, gewohnt aus Musikvideos, Serien, Filmen und so in der das Theater (auch) in jugendliche Lebenswelten hineinwirkt. weiter fällt weg. Aus diesem Impetus entstanden JUNGES THEATER IM JULI: Film und Fernsehen arbeiten meistens mit dem Effekt des „So Formate wie die Schultheaterwäre ich auch gern“ (Action-Filme), „Ich will auch eine Clique, in Jugendclub: Die Kammer tage und die Jugendclubarbeit. der soviel passiert“ (Soaps), „Der/Die ist voll cool“ (Musikvideos). Seit den 2000er Jahren setzt sich GeldGeldGeld Das Theater dagegen geht mit der Welt um, wie sie vorgefunden immer mehr die bildungspoliKinderstück ab 4 Jahren wird und bietet im besten Fall Anlass zum Gespräch über den Isttische Haltung durch, dass nicht Zustand. Das Theater ist nicht so sehr darauf aus, Geschichten zu Para Dox, der Zahlenzücker allein das Selbermachen ein kulbebildern, sondern Geschichten erneut und unter bestimmten Vorvon Paula Fünfeck, ab 7 Jahren turelles Erlebnis darstellt, sondern zeichen zu erzählen: Gute Theatermacher ergründen, wo ein Text Von Natur aus Wissenschaft – auch der Theaterbesuch selbstAllgemeingültiges oder sogar zeitgeschichtlich Aktuelles bereithält, Von der Enstehung des verständlich den Erlebnishorizont auf das der Zugriff lohnt, weil es vielleicht etwas erhellt, das gerade Menschen bereichert. Diesem Ansatz folin der Gesellschaft oder bei einzelnen geschieht. Theatrales Forschungsprojekt gen auch wir, indem wir das KoUnd hier muss der Zuschauer, der über Film und Fernsehen sozialisiert operationsprojekt THEATER UND ist, umdenken: Dort wird der Wert eines Films häufig daran gemesSCHULE ins Leben gerufen haben, das den Würzburger Schulen den sen, wie genau er an der Vorlage bleibt. Was in Film und Fernsehen Zugang zu Karten einerseits vergünstigt, andererseits aber persönsicherlich seine Berechtigung hat, ist im Theater häufig fehl am Platz. licher gestaltet, da die Kartenbestellung sehr gern vom JUNGEN Denn neben der Geschichte/dem Text als solchem gibt es im Theater THEATER beratend begleitet und mit einem Rahmenprogramm verdas Live-Moment. Die Illusion, die der Film aufzubauen vermag (z. B. bunden wird. Zudem ist die Anzahl der Stücke für ein junges Publiexplodierende Autos oder fliegende Superhelden zu zeigen), ist dem kum erhöht worden, denn nur ein angemessenes Angebot kann die Theater verwehrt. Im Theater weiß man als Zuschauer immer darum, Theaterbegeisterung anfeuern. Durch diese Maßnahmen haben sich dass es Theater ist und in diesem Moment geschieht. Natürlich: In die Schülerbesuchszahlen bereits nach einer Spielzeit signifikant ereinigen Momenten vermag auch das Theater eine komplette Illusion höht – was uns freut und auch bei den teilnehmenden Schulen auf aufrechtzuerhalten. Aber der Zuschauer kann sich sicher sein, dass große Begeisterung stößt. Auf viele weitere spannende, erhellende, die Illusion nicht bis zum Abspann hält. nachdenkliche, liebevolle und erheiternde Momente im Theater!


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chon kann es losgehen. Die Spielanleitung finden Sie auf Seite 26. Viel VergnĂźgen!

Gestaltung: Uli Spitznagel | Hintergrundfoto: Gabriela Knoch

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März/April 2012: UA: Die Schutzflehenden Stoning Mary Tristan und Isolde

Mai/Juni 2012: Die Hermannsschlacht Ein Sommernachtstraum Orfeo ed Euridice

Juli/August 2012: Das Interview Ballettgala 2012 Oper am Klavier

September/Oktober 2012: Theaterfest machtSPIELE! Minna von Barnhelm Macbeth

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Summertime! Von Sascha Bunge, Nele Neitzke und Beate Kröhnert

Regisseur Sascha Bunge über die Arbeit an Lothar Trolles K.O. nach zwölf Runden (Stunde der Boxer)

Boxen ist Theater Uraufführung: 05. Juli 2014 | 19.30 Uhr | Großes Haus Wenn einer umfällt, dann knallt es. Das ist im Ring nicht anders als auf der Bühne. Die Leute im Saal halten kurz die Luft an und das Spektakel geht los. Jeder Boxer, der einmal K.O. gegangen ist, kann darüber ganze Romane erzählen. Man tritt innerlich weg, der Kopf surrt innen und außen. Eigentlich tut nichts weh, aber alles um einen herum verschwindet in einem Taumel aus verschwommenen Bildern und unorganisiert wirkenden Geräuschen. Der Boxer selbst fühlt sich klar und definitiv kampffähig. Er versucht, so schnell es geht, wieder auf die Beine zu kommen. Hauptsache, er bleibt in Bewegung. Man versucht, die Erfahrung des Niederschlags zu verdrängen, wieder aufzustehen und weiter zu boxen. Der Schmerz kommt viel später. Boxen scheint vielen der Weg zum ganz großen Geld, zum ewigen Ruhm, mich faszinieren daran die Hürden, vor allem die Momente des Niederschlags – Situationen, in denen angeschlagene und eigentlich chancenlose Kämpfer nicht liegenbleiben, sich wieder aufrappeln, wieder stolpern, wieder aufstehen, es immer wieder und wieder probieren, sich nicht unterkriegen lassen. Momente, in denen der gesunde Menschenverstand ignoriert wird. Lothar Trolles K.O. nach zwölf Runden (Stunde der Boxer) ist kein gewöhnliches Stück, kein Drama im klassischen Sinn, eher Gedicht, Collage. Es versammelt aktive Boxer und Legenden und formiert sie zu einem Chor von Erzählern: Graciano Rocchigiano trifft auf Susanna Kentikian, Sven Ottke und Arthur Abraham (der mit dem gebrochenen Unterkiefer) auf Kämpfer aus der Antike. Wir sehen Joe Louis, den wahrscheinlich größten Schwergewichtler aller Zeiten. Und da ist die Geschichte von Rola el-Habib, einer libanesischstämmigen Boxerin aus Ulm, die mehrfach angeschossen wird und nur wenige Monate später ein großartiges Comeback feiert. In ihren Biografien wird deutlich, warum das Boxen Legenden bildet und immer wieder als eine Metapher fürs Leben dient. K.O. nach zwölf Runden (Stunde der Boxer) ist auch ein Stück über den Zuschauer. Die Heldengeschichten der Sieger und die brutalen Katastrophen der Verlierer sind wie geschaffen für unsere voyeuristische Gesellschaft, die sich kurzzeitig für einzelne Schicksale begeistert, sie öffentlich ausweidet und schnell wieder vergisst. Boxen ist Unterhaltung, Boxen ist ein Märchen, Boxen ist Theater.

Kinderstück

Para Dox, der Zahlenzücker Premiere: 10. Juli 2014 | 20.00 Uhr | Kammerspiele Das Runde muss ins Eckige. Nein, von Fußball ist trotz der WM nicht die Rede, sondern von Formen. Und von Mathematik. Hier bekommen sicher die ersten Leser kalte Füße, da allein das Wort häufig Angstzustände auslöst und den Geruch von Klassenzimmern auch bei denjenigen wieder aufleben lässt, die schon seit Jahren kein Schulhaus mehr von innen gesehen haben. Der Duden nennt als Beispielsatz: „Er hat in Mathematik versagt“ – und schürt damit sicher das ungute Gefühl, das der Begriff auslösen kann. Dabei kann Mathematik, richtig erklärt und praktisch angewendet, mehr sein als langatmige Textaufgaben und (vermeintlich) sinnfreie Formeln. Mathematik ist Teil von allem, was uns umgibt. Nicht nur das Zählen gehört zur Mathematik, sondern auch alles, was mit Ordnung und Mustern zu tun hat. „Himmel und Hölle“-Spielen ist Mathematik. Muster stricken ist Mathematik. Würfeln ist Mathematik. Einkaufen sowieso. Kein Computer würde ohne Mathematik funktionieren. Und mithilfe der Mathematik kann man zum Beispiel aus zwei Kreisen ein Quadrat zaubern: Man klebt einen Papierstreifen zusammen, so dass ein Ring entsteht. Dann klebt man einen zweiten Papierstreifen in den ersten und klebt beide an einer Stelle zusammen. Wenn man jetzt beide Streifen der Länge nach in zwei Hälften schneidet, hat man ein Quadrat. Und wer bisher keine Schweißausbrüche beim Lesen erlebt hat – der kommt auch noch zu uns in die Kammerspiele, wo wir ab dem 10. Juli für alle ab 7 Jahren das fantastisch-mathematische und äußerst unterhaltsame Stück Para Dox, der Zahlenzücker zeigen. An ausgewählten Terminen bieten wir in Kooperation mit dem Museum im Kulturspeicher ein fantastisch-mathematisch-kunstvolles Begleitprogramm. Weitere Infos unter www.theaterwuerzburg.de. Schulprojekt

„Von Natur aus Wissenschaft“ Von der Erschaffung des Menschen 18./19. Juli 2014 | 9.00, 11.00 und 19.00 Uhr | Kammerspiele Wie entsteht der Mensch? Laut der Bibel zum Beispiel aus der Rippe eines anderen Menschen. Die Legenden vom Golem sagen, aus Ton, den man mit Formeln bespricht oder aus einer geschnitzten Holzfigur, der man einen Zauberspruch in den Mund legt. Nach Paracelsus aus


November/Dezember 2012: Die Fledermaus UA: Der Besuch der alten Dame Das kalte Herz

Januar/Februar 2013: Ein Volksfeind Des Teufels Lustschloss Brundibar

März/April 2013: Immer noch Sturm / Warten auf Godot Wozzeck / La traviata UA: Wunderland

Mai/Juni 2013: Don Giovanni / Leonce und Lena König Lear / Cyrano de Bergerac UA: Ich und die Weltmeere

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Das bringt der Juli. dem Samen eines Mannes, den man 40 Tage faulen lässt und dann 40 Wochen lang jeden Tag mit Blut beträufelt. In Frankenstein lesen wir, dass aus Leichenteilen ein neues Wesen entstehen kann. Der Pastafarianismus postuliert, dass die Welt vom nicht nachweisbaren fliegenden Spaghettimonster erschaffen wurde, das alle Hinweise auf die Evolution nur gestreut hat, um für Verwirrung zu sorgen. Zwischen all diesen steilen Thesen bewegen sich die rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unserem Schulprojekt, wenn sie sich unter dem Label „Stadt der jungen Forscher – Von Natur aus Wissenschaft“ mit dem Thema „Erschaffung des Menschen“ beschäftigen. Würzburg ist Deutschlands „Stadt der jungen Forscher 2014“. Verliehen wurde dieser Titel von der Körber-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Deutschen Telekom Stiftung. Die drei Institutionen verfolgen mit dem Projekt ein gemeinsames Ziel: Sie wollen Jugendliche für Wissenschaften begeistern. Und da macht das Mainfranken Theater Würzburg gerne mit! Unterstützt von Theaterprofis haben Schülergruppen der 9. Klassen von Deutschhaus-, Friedrich-König-, MatthiasGrünewald- und Siebold-Gymnasium sich mit theatralen Methoden das gemeinsame Thema in verschiedensten Formen erarbeitet. Am Ende der Forschungs- und Probenzeit steht nun ein gemeinsames Stück der rund 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, in dem die erarbeiteten Szenen als szenische Revue in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters gezeigt werden. Am 18. und 19. Juli ist es soweit. Wir freuen uns auf zahlreiche Besuche und anregende Gespräche über das Gesehene! Einen Vorgeschmack erhalten Interessierte beim Campusfestival im Rahmen von „Stadt der jungen Forscher“ am 6. Juli. CelliPur – Werke für Cello-Orchester

Vielseitig verwendbar 20. Juli 2014 | 19.30 Uhr | Großes Haus 1967 schuf Joseph Beuys seine Arbeit Infiltration, Homogen für Cello. Inspiriert wurde er von Charlotte Moorman, die nicht nur eine begnadete Cellistin, sondern auch selbst in der avantgardistischen Kunstszene tätig war. Die Installation zeigt das in Filz eingenähte Violoncello Moormans und ist heute eines der bekanntesten Werke seines fabelhaften Schöpfers Beuys. Ein in Filz konserviertes Cello allerdings hat zur Folge, dass das Instrument zum Schweigen verurteilt ist; ein Umstand, der der eigentlichen Berufung eines Musikinstruments ein wenig konträr gegenübersteht. Am 20. Juli 2014 findet

im Großen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg ein Konzert statt, das ganz dem Cello als Klangkörper verpflichtet ist: CelliPur ist eine gleichermaßen außergewöhnliche wie unterhaltsame Konzertform, die eine aufrichtige Liebeserklärung an dieses Instrument sein will. Ein ganzes Orchester bestehend aus Cellisten des Philharmonischen Orchesters, Cello-Studenten der hiesigen Hochschule für Musik, Cello-Professoren und ambitionierte Laien-Cellisten. Es erklingen Werke von Giovanni Gabrieli, Antonio Vivaldi, Felix Mendelssohn Bartholdy, Edward Elgar und Heitor Villa Lobos. Einige der Werke sind Originalkompositionen für dieses spezielle Ensemble, andere wurden eigens für das Konzert arrangiert. Als ‚special guests’ erwarten die Cellisten unter der musikalischen Leitung von Enrico Calesso die Sopranistin Silke Evers und die Schlagwerker des Philharmonischen Orchesters. Ein unvergesslicher Konzertgenuss ist vorprogrammiert. Sparda Bank Classic Night beim Hafensommer

„Summertime“ 25. Juli 2014 | 20.00 Uhr | Talavera Mainwiesen Bei diesem Titel denktso mancher unweigerlich an George Gershwins Porgy and Bess. Es ist die bekannteste Nummer aus der 1935 uraufgeführten Oper und machte rasch als eigenständiges Lied eine einzigartige Weltkarriere. Allein zwischen 1955 und 1992 waren 59 Versionen eingespielt, die die vorderen Ränge der Charts stürmten. Eine internationale Gesellschaft, die sich der Katalogisierung von Coversongs widmet, zählte bis zum Mai 2014 ca. 43.600 vollständige Einspielungen und weitere 4.000 Samples der berühmten GershwinMelodie. Am 25. Juli wird zur Sparda-Bank Classic Night ein besonderer Klangapparat unter Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso seine Variante des Jazz-Klassikers liefern. An der Seite von Sopranistin Anja Gutgesell werden die Musiker des Philharmonischen Orchesters Würzburg und der Big Band Würzburg! die Hafensommerbühne unter anderem mit dieser Nummer zum Klingen bringen. Glücklich, wer sich da eine Karte sichern und den mitreißenden Arrangements für Sinfonieorchester und Bigband aus der Feder von Manfred Knaak lauschen kann. Mit von der Partie sind Barbara Schöller, die in dieser Spielzeit mit der Partie der Norma Desmond in Sunset Boulevard gefeiert wurde, und der Tenor Richard Peschut. Das Programm schöpft aus dem Vollen: Highlights aus Oper, Operette und Musical sowie dem Konzertrepertoire versprechen einen beschwingten Sommerabend am Mainufer.


Juli/August 2013: Ballettgala „Europa tanzt“ Der Heiratsantrag / Der Bär Lohengrin

September/Oktober 2013: Lohengrin Der Besuch der alten Dame Der Geizige

November/Dezember 2013: Sunset Boulevard Der Bus Mio, mein Mio

Januar/Februar 2014: Die diebische Elster Lascia che accada / Josephs-Legende Buddenbrooks / Tschick

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KRIEG UND FRIEDEN Von Daniela Bell Zum ersten Mal öffnete das Würzburger Stadttheater am 3. August 1804 seine Pforten. Sein Begründer Julius Graf Soden legte damit den Grundstein für eine mittlerweile 210 Jahre anhaltende, erfolgreiche Theatertradition in Würzburg. Heute präsentiert sich das Theater als klassischer Dreisparten-Betrieb, der das kulturelle Leben der Stadt Würzburg und des Großraums Mainfranken entscheidend mitprägt. In seiner 210. Spielzeit setzt sich das mittlerweile in Mainfranken Theater umbenannte Haus künstlerisch mit dem Thema KRIEG UND FRIEDEN auseinander. Zu dieser Themensetzung veranlasst hat das Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 und – in der zweiten Saisonhälfte – das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren. Diese Ereignisse strahlen auch auf das 21. Jahrhundert aus – heutige Konflikte sind häufig Nachhut- oder Rückzugsgefechte aus diesen barbarischen Zeiten. Unsere drei Sparten greifen dieses Motto gleichermaßen auf, befassen sich jedoch in unterschiedlicher Art und Weise damit.

hovens Fidelio den Spielplan. Die Revue Die Frontgarderobe knüpft mit bekannten Liedern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs an den großen Erfolg der Musicalrevue Garderobe Nr. 1 an. Uraufführungen von Gerhard Stäblers Werken konnte das Würzburger Publikum in den vergangenen Spielzeiten bereits mehrfach erleben, im April kommt erstmals seine Komposition The Colour konzertant zur Aufführung. Die Barockoper Alessandro nell´Indie des Komponisten Baldassare Galuppi ist der Beitrag des Mainfranken Theaters Würzburg zum Mozartfest 2015.

Ballett

Anna Vitas Ballettfassung von Dornröschen feierte bereits im Mai 2014 Premiere und steht auch in der folgenden Saison wieder auf dem Programm. Ein spannendes Crossover-Experiment wagt das Ballett in der Zusammenarbeit mit Breakdancern bei der tänzerischen Realisierung des Grimm-Märchens Schneewittchen. Angelehnt an die Produktion Carmen im Musiktheater setzt sich auch das Ballett mit dem Carmen-Mythos auseinander und zeigt die Uraufführung von Der Fall Carmen in den Kammerspielen. Zum Das Musiktheater eröffnet mit Giacomo Puccinis Madama Butterfly, Ende der Spielzeit widmen wir dem Tanz ganze vier Tage: An zwei es folgt die Wiederaufnahme von Igor Strawinskys viel gespielter Oper Galaabenden begrüßt unser Ballettensemble international geschätzte The Rake’s Progress und zum Ende des Jahres steht die Premiere von Gäste und Künstler aus der regionalen Tanzszene. Außerdem darf Johann Strauss’ Operette Der Zigeunerbaron auf dem Programm. Ab sich unser Publikum auf das Gastspiel einer international renommierJanuar bereichern Georges Bizets Oper Carmen und Ludwig van Beet- ten Compagnie freuen.

Musiktheater

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? März/April 2014: Salome La sonnambula Fundament / GeldGeldGeld

Mai/Juni 2014: Der Kaufmann von Venedig / Mollath The Rake’s Progress Dornröschen

Juli/August 2014: UA: K.O. nach zwölf Runden Die 42. und letzte Ausgabe des „zanni“-Theatermagazins

September 2014: Die neue, monatlich ausliegende Theaterzeitung erscheint. Seien Sie gespannt!

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Vorschau 2014/2015 Schauspiel Den Auftakt macht die Wiederaufnahme von Lothar Trolles Boxerstück K.O. nach zwölf Runden. Im Oktober feiert Gerhart Hauptmanns Tragikomödie Die Ratten Premiere. Für die Uraufführung von Ernst Jüngers Novelle Sturm wird das Atrium erneut zur Bühne. Rebekka Kricheldorf hat mit Villa Dolorosa eine zeitgemäße, komödiantische Bearbeitung von Anton Tschechows Drei Schwestern geschrieben, die ab Dezember den Spielplan bereichert. Im Januar folgt Katja Brunners Stück Von den Beinen zu kurz, das 2013 mit dem Mühlheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde. Zwei Werke von zwei der wichtigsten deutschen Dramatiker des 20. Jahrhunderts gestalten ab Februar einen Doppelabend: Bertolt Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe und Heiner Müllers Der Auftrag. Es folgt das große russische Epos Krieg und Frieden von Leo Tolstoi, das zweifelsohne zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur gehört. Mit Re:Wue – Hundert Jahre, ein Abend präsentieren wir eine WürzburgRevue, die eine Zeitreise durch die letzten hundert Jahre der Stadtgeschichte unternimmt. Den Abschluss der Spielzeit bildet die Uraufführung von Leonhard Franks literarischem Werk Die Jünger Jesu.

Junges Theater Das Junge Theater startet mit der Wiederaufnahme von Para Dox, der Zahlenzücker in die Spielzeit 2014/2015 und weiht das junge Publikum in die Geheimnisse der Mathematik ein.

Nach den Nibelungen Short Cuts befasst sich das Junge Theater mit dem nächsten Klassiker der Theaterliteratur: Faust in einer Short-CutVersion. Das Familienstück Peter Pan von James Matthew Barrie ist eine fantastische Geschichte für Kinder und alle, die nicht erwachsen werden möchten. Mit dem Thema Gewalt unter Jugendlichen setzt sich das Stück Der Kick von Andreas Veiel und Gesine Schmidt auseinander. Für Kinder ist Sultan und Kotzbrocken von Claudia Schreiber ein ebenso heiteres wie kluges und spielerisches Stück.

Konzerte Ein höchst anspruchsvolles Konzertprogramm mit hervorragenden Interpreten dürfen die Musikfreunde an unterschiedlichen, dafür aber umso spannenderen Spielorten erwarten. Den Auftakt zur sechsteiligen Sinfoniekonzertreihe gibt Generalmusikdirektor Enrico Calesso am Pult des Philharmonischen Orchesters Würzburg am 16. und 17. Oktober im Konzertsaal der Hochschule für Musik. Auch andere Orte in Würzburg werden die Musikerinnen und Musiker zum Klingen bringen: So wird im November beispielsweise Johannes Brahms’ Ein deutsches Requiem in der St.-Johannis-Kirche erklingen. Der prächtige Klang von Sergei Rachmaninows Musik erfüllt den Saal des Vogel Convention Centers beim 5. Sinfoniekonzert. Mit der 5. Sinfonie setzt Generalmusikdirektor Calesso seinen BeethovenZyklus fort und freut sich ganz besonders auf den Weltklasse-Pianisten Bernd Glemser.

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Theaterfest und Festkonzert 2014

Folgen Sie uns ins 20

Theaterfest und Festkonzert am 20. September 2014 Nach der Sommerpause öffnet das Mainfranken Theater Würzburg am 20. September wieder seine Pforten und lädt zum Saisonauftakt alle Theaterfreunde zu einem Fest der ganz besonderen Art ein: Tauchen Sie tiefer ein in den Theaterkosmos und folgen Sie uns in ein Labyrinth, in dem Sie neue Perspektiven und spannende Orte entdecken, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind. Erleben Sie das gesamte Ensemble aus Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Orchester hautnah und erfahren Sie mehr über die Arbeit der Menschen hinter den Kulissen. Kurz: Erobern Sie Ihr Mainfranken Theater! Aber nicht nur Augen und Ohren kommen an diesem Tag auf ihre Kosten. Auch für das leibliche Wohl wird natürlich gesorgt. Eintritt frei. Den krönenden Abschluss bildet traditionell das Theaterfestkonzert am Abend, welches Einblicke in die kommenden Produktionen im Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Konzertbereich gewährt. Programmdetails: www.theaterwuerzburg.de

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Die Fotos stammen vom Theaterfest 2013

Fotos: Nico Manger, Falk von Traubenberg

Theaterlabyrinth! 21

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Speer und Bettina Götze-Speer, Höchberg | Spindler GmbH & Co. KG, Monika SpindlerKrenn, Würzburg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Thomas u. Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Ursula Tittor, Bad Mergentheim | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | Prof. Dr. Eberhard und Gisela Umbach, Theilheim | Bernhard Wahler, Sanitär- und Heizungstechnik, Veitshöchheim | WEGMANN automotive GmbH & Co.KG, Veitshöchheim | Prof. Dr. Helmut Werner und Annemarie Henkels, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhard und Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 6


Johan F. Kirsten

Ivan Alboresi

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Neue Wege Johan F. Kirsten

Ivan Alboresi

Robin Bohn

Geboren in Kapstadt, Südafrika, machte Johan F. Kirsten seine ersten musikalischen Erfahrungen bei den Drakensberger Sängerknaben. In Johannesburg studierte er dann zunächst an der Universität Witwatersrand, bevor er sein Gesangsstudium an der Musikhochschule Wien bei Waldemar Kmentt, Lucia Meschwitz und Dr. Otto Fritz Wicus Slabbert fortsetzte.

Nach 13 Jahren, 44 Premieren, über 700 Vorstellungen, 14 eigenen Choreografien und zwei Regiearbeiten am Mainfranken Theater verabschiedet sich der Balletttänzer Ivan Alboresi zum Ende dieser Spielzeit nicht nur von seinem Würzburger Publikum; er beendet nach 20 Jahren auch seine aktive Zeit auf der Bühne.

Der gebürtige Berliner Robin Bohn war seit der Spielzeit 2010/2011 festes Mitglied im Schauspielensemble des Mainfranken Theaters. Seinen Einstand gab er in Jörg MenkePeitzmeyers Klassenzimmerstück Erste Stunde (Regie Franziska-Theresa Schütz). Im Rahmen der 29. Bayerischen Theatertage wurde diese Produktion mit dem Preis für die beste Jugendtheaterproduktion ausgezeichnet.

Auf der Bühne zu erleben war der Bassbariton zunächst vor allem in Österreich und Spanien: Er sang unter anderem an den Opernhäusern in Baden bei Wien und St. Pölten, dem Festival de Ottone, Madrid, sowie dem Festival d’Opera de Butxaca, Barcelona. Weiterhin trat er in der Griechischen Nationaloper in Athen auf, bevor er als Gast nach Würzburg kam und die Partie des Kaspar in der Produktion Der Freischütz von Carl Maria von Weber (Spielzeit 2006/2007) übernahm. In der darauf folgenden Spielzeit wurde der Südafrikaner dann als festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater engagiert und war in den vergangenen Jahren unter anderen als Timur in Puccinis Turandot, als Don Alfonso in Mozarts Così fan tutte, als Sprecher in Mozarts Die Zauberflöte, als Graf Horn in Verdis Un ballo in maschera und als Klingsor in Wagners Parsifal zu hören gewesen. Große Aufmerksamkeit erhielt er in dieser Spielzeit auch für die Rollen des Leporello in Mozarts Don Giovanni, sowie für Jochanaan in Strauss’ Salome. Mit der Rolle des Nick Shadows in The Rake’s Progress nimmt Johan F. Kirsten nun seinen Abschied vom Würzburger Publikum.

Im Laufe seiner Tänzerkarriere arbeitete er mit zahlreichen Choreografen unter anderem am Staatstheater Wiesbaden und an den Theatern St. Gallen, Ulm und Pforzheim. Er wurde 2003 mit dem Theaterpreis und 2009 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Würzburg ausgezeichnet. Seine erste Regiearbeit Garderobe Nr. 1 lief am Würzburger Theater zwei Spielzeiten erfolgreich in den Kammerspielen, und auch sein Regiedebüt mit Sunset Boulevard im großen Haus entwickelte sich in der aktuellen Spielzeit zum wahren Publikumsrenner. Es überrascht also wenig, dass Ivan Alboresi in Zukunft als Regisseur und Choreograf tätig sein wird. Erste Projekte stehen bereits fest: Am 14. September feiert seine Inszenierung von Kiss me, Kate! am Theater Erfurt Premiere, ab 04. Oktober spielt das Mittelsächsische Theater Freiberg/Döbeln seine Sunset Boulevard-Produktion und am 24. Oktober kommt ein neues Ballett am Theater Ulm zur Uraufführung. Auf der Bühne zu erleben ist Ivan Alboresi in der aktuellen Spielzeit noch in der Ballettproduktion Dornröschen, wo er den Bösewicht Carabosse mimt, der die junge Aurora entführt.

Danach war er unter anderem in Heinrich von Kleists Die Hermannsschlacht (Regie Stephan Suschke) zu erleben. In der vergangenen Spielzeit wirkte Robin Bohn in Wilhelm Hauffs Das kalte Herz (Regie Martin Philipp), bei der Stückentwicklung Die Schutzflehenden von Hans-Werner Kroesinger und bei William Shakespeares König Lear (Regie Stephan Suschke) sowie in Peter Handkes Immer noch Sturm (Regie Bernarda Horres) mit. In der aktuellen Spielzeit stand er unter anderem als Cléante in Der Geizige (Regie Stephan Suschke) und als Titelfigur im Familienstück Mio, mein Mio (Regie Martin Philipp) auf der Bühne. Seit Anfang dieses Jahres begeisterte er in der Doppelrolle Hagen / Siegfried in den Nibelungen Short Cuts (Regie Nele Neitzke). Zuletzt bereicherte er die Produktionen Tschick (Regie Nele Neitzke) und K.O. nach zwölf Runden (Regie Sascha Bunge). Vollständig auf Robin Bohn verzichten muss das Würzburger Publikum vorerst allerdings nicht. Denn in den Wiederaufnahmen von Tschick (ab 27.9.) und K.O. nach zwölf Runden (ab 21.9.) wird er auch in der kommenden Spielzeit wieder am Mainfranken Theater zu sehen sein.


Bockshorn-Festival in Aub 16.07. WOLFGANG KREBS 17.07. VINCE EBERT 18.07. SIX PACK 19.07. BLASSPORTGRUPPE 20.07. MICHL MÜLLER

Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg | Theaterstraße 21, 97070 Würzburg Intendant: Hermann Schneider | Kaufmännischer Geschäftsführer: Dirk Terwey Karten: 0931 / 3908 -124 | Web: www.theaterwuerzburg.de Social Media: facebook, twitter, YouTube Projektleitung: Daniela Bell | Gestaltung: Uli Spitznagel | Titelfoto: Gabriela Knoch Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR – Marjorie Koob-Sans Mobil: 0172 / 6684 604 | kosa.werbepartner@t-online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare Legenden:

* Anmeldung: Tel. 0931/3908-223 oder theater.paedagogik@stadt.wuerzburg.de Kinderbetreuung während der Vorstellung. Infos und Anmeldung unter: www.theaterwuerzburg.de/kinderbetreuung

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Programm 07/09.2014 Schauspiel

Junges Theater

Konzerte

Der Kaufmann von Venedig Schauspiel von William Shakespeare Großes Haus 19.30 Uhr: 03.07., 11.07. und letztmals 13.07.2014 (EF 19.00 Uhr)

GeldGeldGeld (UA) Kinderstück ab 4 Jahren Kammerspiele 15.00 Uhr: 06.07. und letztmals 13.07.2014

7. Kammerkonzert Lieder mit und ohne Worte 06.07.2014 | 11.00 Uhr | Toscanasaal

Mollath – Neues von der bayerischen Justiz (UA) von Wiebke Melle nach Originaldokumenten Treffpunkt Bar im Unteren Foyer 21.30 Uhr: 03.07., 11.07. und letztmals 13.07.2014

Para Dox, der Zahlenzücker Schauspiel von Paula Fünfeck Kammerspiele Premiere: 10.07.2014 | 20.00 Uhr 10.00 Uhr: 24.07. und 25.07.2014 12.00 Uhr: 24.07. und letztmals in dieser Spielzeit 25.07.2014 18.00 Uhr: 12.07. und 20.07.2014

K.O. nach zwölf Runden (Stunde der Boxer) (UA) Drama von Lothar Trolle Großes Haus Uraufführung: 05.07.2014 | 19.30 Uhr 19.30 Uhr: 09.07. und letztmals in dieser Spielzeit 12.07.2014 Wiederaufnahme: 21.09.2014 | 19.30 Uhr

Musiktheater The Rake’s Progress Oper von Igor Strawinsky Großes Haus 19.30 Uhr: 15.07., 19.07. und letztmals 23.07.2014 (EF 19.00 Uhr)

Kombiticket-Vorstellungen (Besuch der Vorstellung Para Dox inklusive Teilnahme am Begleitprogramm im Kulturspeicher) 10.00 Uhr: 24.07. und 25.07.2014 (anschl. im Kulturspeicher: Fantastischmathematisch kunstvolles Begleitprogramm zu Para Dox) 18.00 Uhr: 20.07.2014 (16.00 Uhr im Kulturspeicher: Fantastisch-mathematisch kunstvolles Begleitprogramm zu Para Dox) Wiederaufnahme: 24.09.2014 | 11.00 Uhr 15.00 Uhr: 28.09.2014

Die Kammer ENTER STAGE PLAY – Jugendclub Madama Butterfly Kammerspiele Oper von Giacomo Puccini 18.00 Uhr: 04.07.2014 Großes Haus Premiere: 28.09.2014 | 19.30 Uhr (EF 19.00) Schultheatertage: Theatrales Forschungsprojekt „Von Natur aus Wissenschaft – Von der Erschaffung des Menschen“ Dornröschen 09.00 Uhr: 17. und 18.07.2014 Ballett von Anna Vita mit Musik von Peter 11.00 Uhr: 17. und 18.07.2014 Tschaikowski 19.00 Uhr: 17. und 18.07.2014 Großes Haus 19.30 Uhr: 06.07., 16.07. und Tschick letztmals 18.07.2014 (EF 19.00 Uhr) von Wolfgang Herrndorf Kammerspiele Ballettgala WÜRZBURG TANZT SPITZE! Wiederaufnahme: 27.09.2014 | 20.00 Uhr Großes Haus 19.30 Uhr: 07.07. und 08.07.2014

Ballett

Italienische Nacht 11.07. und 12.07.2014 | 20.30 Uhr Kaisersaal der Residenz 3. Familienkonzert Das sportliche Konzert 20.07.2014 | 15.00 Uhr | Großes Haus CelliPur Konzertprojekt 20.07.2014 | 19.30 Uhr | Großes Haus 5. Jugendkonzert Das sportliche Konzert 22.07.2014 | 11.15 Uhr | Großes Haus Hafensommerkonzert 25.07.2014 | 20.30 Uhr | Würzburger Hafensommer Theaterfestkonzert 20.09.2014 | 19.30 Uhr | Großes Haus

Außerdem Lehrervorschau*: K.O. nach zwölf Runden 02.07.2014 Para Dox, der Zahlenzücker 08.07.2014 Madama Butterfly 26.09.2014 Gastspiel andernorts / Eintritt frei Oper am Klavier III: Kaiserin Josephine Operette von Emmerich Kálmán 14.07.’14 | 19.30 Uhr | Erftalhalle Hardheim Poetry Slam – Dead or Alive? 17.07.2014 | 20.00 Uhr | Großes Haus Matinee Madama Butterfly Oper von Giacomo Puccini 21.09.2014 | 11.00 Uhr | Foyer-Café Lesung von Ferdinand von Schirach Die Würde ist antastbar 27.09.2014 | 19.30 Uhr | Großes Haus


Das große „Du-bist-aus-demSchneider“-Spiel

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Spielanleitung

Spielidee / Spielanleitung: Annika Ahting

Umsetzung: Uli Spitznagel

„Du bist aus dem Schneider“ So funktioniert unser Spiel im Mittelteil des Heftes Aus Platzgründen haben wir hier nur eine gekürzte und leicht abgeänderte Anleitung für das Spiel veröffentlicht. Die ausführlichere Beschreibung mit unterhaltsamen Erweiterungen gibt es zum Runterladen auf www.theaterwuerzburg.de.

VORBEREITUNG: Du bist Schauspieler und zu einem Vorsprechen eingeladen worden. Am Bühneneingang (Start) wartet bereits die Betriebsdirektorin. Der Grund: Der Hamlet-Darsteller ist überraschend erkrankt und alle befürchten, dass die heutige Abendvorstellung ausfällt! Du erklärst dich bereit, kurzfristig einzuspringen.

SPIELVERLAUF Start Alle Mitspieler (mindestens zwei) stellen ihre Spielfiguren am Start auf. Das Startfeld verlassen darf nur, wer eine „6“ gewürfelt hat. Jeder Spieler hat dafür drei Versuche. Wer eine „6“ gewürfelt hat, darf gleich noch einmal würfeln! Ziel: Ziel des Spiels ist es, als Erster punktgenau ins Ziel zu gelangen und dem Würzburger Publikum eine tolle Darbietung des Hamlets zu präsentieren. Besonderheiten: Auf dem Weg zur Bühne des Großen Hauses (Ziel) müsst ihr euch mehreren Herausforderungen stellen. Wer auf ein Aktionsfeld gelangt, bekommt eine Aufgabe. Wenn ein weiterer Spieler auf ein bereits besetztes Feld zieht, so darf der andere Spieler den Neuankömmling auffordern, eine Produktion der letzten zehn Jahre am Mainfranken Theater zu nennen! Bleibt die Antwort aus, muss der Neuankömmling ein Feld zurückrücken. Jede Produktion darf nur einmal genannt werden! Extras: Insgesamt sind vier Fahrstuhlfahrten möglich. Wenn eine Fahrstuhlfahrt beendet ist, bist du erst in der nächsten Runde wieder dran.

D c: Du hast Glück, der Fahrstuhl hält genau vor deiner Nase. Steige ein und rücke damit automatisch auf Feld ] / s vor. ] s: Du hast deine Unterlagen bei einer der letzten Stationen vergessen. Fahre mit dem Fahrstuhl wieder runter / ziehe mit deiner Figur zurück auf das Feld D / c.

AKTIONSFELDER

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Garderobe: Verändere dein Outfit indem du z.B. deinen Schal als Rock oder dein Hemd verkehrt herum trägst. Bleib so bis zum Ende des Spieles!

:

Proberaum: Sage fehlerfrei „Im dichten Fichtendickicht wachsen dicke Fichten dicht an dicht!“ Schaffst du es mehr als zwei Mal hintereinander: Würfel gleich nochmal!

?

Chorsaal: Singe ein Lied! Wenn du es schaffst, mit einem Schluck Wasser im Mund ein Lied zu singen und deine Mitspieler das Musikstück erkennen: Würfel gleich nochmal!

H

Treppenhaus: Demonstriere den Kollegen von der Beleuchtung dein Wissen über die Farblehre und nenne die drei Primärfarben. Trägst du kleidungstechnisch alle drei Farben: Rücke ein Feld vor!

M

Kammer: Hier läuft gerade eine Vorstellung. Weil der Hauptdarsteller seinen Text vergessen hat, greift die Souffleuse ein: Dein Nachbar zu deiner Rechten darf sich einen beliebigen Satz ausdenken und per „Stille Post“ weitergeben. Kannst du am Ende der Runde den Satz korrekt laut wiedergeben, darfst du noch mal würfeln! Ist der Satz falsch: Rücke ein Feld zurück!

R

Orchestergraben: Du hast ein Lied gepfiffen und wirst mit vorwurfsvollen Blicken bestraft. Überzeuge deine Mitspieler pantomimisch von deiner Unschuld oder gehe freiwillig drei Felder zurück.

W

Kantine: Hier begegnest du jeder Menge möglicher neuer Kollegen. Kannst du mindestens drei Berufe aus dem Theaterbereich nennen: Würfel gleich noch einmal!

[

Maske: Du bist in der Maske. Dein Nachbar zu deiner Linken darf dich verschönern!

j

Seitenbühne: Du hast auf der Bühne gegessen! Ein Feld zurück!

m

Inspizientenpult: Du hast einen falschen Knopf gedrückt und Panik verursacht. Erzähle einen Witz, um die Stimmung wieder aufzulockern oder rücke freiwillig drei Felder zurück!

q

Hinterbühne: Dein Auftritt steht kurz bevor, deshalb kriegst du noch mal eine Sicherheitseinweisung. Eine Runde aussetzen!

w – y Abendspielleitung: Der Abendspielleiter verlangt von dir, dass du für ihn die ersten Zeilen aus Hamlets berühmtestem Monolog zum Besten gibst. Zeige dein Talent für Bühnendramatik und rücke automatisch bis ins Ziel vor! Ziel Dank dir war es eine grandiose Vorstellung. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!!!


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