Zanni 09/10 2011

09/10. 2011

Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg

Schauspiel-Uraufführungen kein schöner land! ein heimatabend les funérailles du désert Musiktheater-Premieren l’africaine Garderobe nr. 1 Konzerte 1. sinfoniekonzert „Metamorphosen“

Midlife Ist das schon alles? Kann ich nicht noch mal was ganz anderes machen, mich selber „neu erfinden“, oder soll es tatsächlich immer so weitergehen bis an mein Lebensende? Mitten im Leben tauchen solche Fragen auf einmal auf. Lebensträume, Bindungen, Werte und Ansichten stehen dann auf dem Prüfstand. Einfühlsam und mit vielen praktischen, auf das alltägliche Leben bezogenen Tipps, Vorschlägen und Übungen hilft Jochen Jülicher, „Schritt für Schritt und Tag für Tag“ neu leben zu lernen.

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Liebes Publikum, heute buchen wir ein Ticket online, mieten noch schnell ein Auto, steigen in ein Flugzeug und landen an einem mehr oder weniger fernen Ort, an dem wir vermutlich noch nicht mal bei unserer Abreise von dort angekommen sind. Denn für die Reise selbst besteht kaum ein Bewusstsein mehr: weder eines der Pilgerschaft noch der Welterfahrung.

Dabei sind Reisen immer auch Expeditionen ins Ich. Das Fremde ist das Andere, in dem wir das Eigene erkennen.

Nicht weniger als das ist der Grund für das Thema unserer kommenden Spielzeit in all seinen politischen, ästhetischen und sozialen Aspekten.

Als Ausgangspunkt für Reisen in die Zeit eröffnen wir mit einem Heimatabend „Kein schöner Land!“, führen fort als Exkursion der Grand Opéra „L’Africaine“ und richten so aus auf unser zentrales Projekt „Les funérailles du désert“.

Das Fremde ist das Andere, indem wir das Eigene erkennen.

In diesem Sinne begrüße ich Sie herzlich zur neuen Spielzeit

Ihr Hermann Schneider

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Inhalt 06 Leute, Leute

Alles, was die (Theater-) Welt bewegt

08 Schauspiel

Uraufführung: „Kein schöner Land! Ein Heimatabend“ 10 Schauspiel

Uraufführung: „Les funérailles du désert“ 12 Schauspiel

Premiere: „Das Erdbeben in Chili“ 13 Schauspiel

WA-Premiere: „Kohlhaas“

Literatur in den Häusern der Stadt 14 Musiktheater

Premiere: „L’Africaine“ („Die Afrikanerin – Vasco de Gama“) 17 Musiktheater

Premiere: „Garderobe Nr. 1“ 18 Ballett / zanni spezial

WA-Premiere: „Dyskolos – Der Menschenfeind“

Improtheaterfestival 19 zanni spezial

Theaterfest: „Fremde – Ferne – Heimat“

1. Familien- und Jugendkonzert 20 Konzerte

1. Sinfoniekonzert „Metamorphosen“ 23 Rosenkavaliere 24 Spielplan / Impressum 26 Konzerte

Herbstgala, 1. und 2. Kammerkonzert

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Christian Taubenheim in „In Schrebers Garten“

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Mona Becker

Nathalie de Montmollin

Leute, Leute!

Abschied von Christian Taubenheim

Wechsel in der Schauspieldramaturgie

Der Schauspieler Christian Taubenheim verlässt das Mainfranken Theater Würzburg und wechselt ans Staatstheater Nürnberg. Der gebürtige Wuppertaler studierte zunächst Pädagogik und absolvierte dann ein Schauspielstudium an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater, Saarbrücken. Von 2001 bis 2005 war er Ensemblemitglied am Saarländischen Staatstheater und war auch im „Tatort“ Saarbrücken zu sehen. In der Spielzeit 2005/06 wechselte er zum Stadttheater Gießen. Seit 2006 war er am Theater Ulm engagiert. Dort spielte er unter anderem die Titelrolle in Heinrich von Kleists „Amphitryon“ sowie die Rolle des Hagen in Friedrich Hebbels „Die Nibelungen“. Ferner war er als Dorfrichter Adam in „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist und als Seymour in „Der kleine Horrorladen“ von Howard Ashman / Alan Menken zu erleben.

Für eine Spielzeit lenkte er die Geschicke der Schauspieldramaturgie: Kai Tuchmann war mit Beginn der Spielzeit 2010/11 als leitender Schauspieldramaturg am Mainfranken Theater Würzburg beschäftigt.

Tuchmann, der an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Regie studierte, war unter anderem verantwortlich für die Dramaturgie der viel diskutierten Produktion „Amphitryon“ von Heinrich von Kleist. Tuchmann verlässt das Main­ franken Theater Würzburg, um sich ganz auf seine Dissertation am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin zu konzentrieren.

In Würzburg eröffnete Christian Taubenheim die vergangene Spielzeit als Gerichtsrat Walter in Kleists „Der zerbrochne Krug“. Außerdem wirkte er in der Schauspielproduktion „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ mit und wird dem Würzbürger Publikum sicherlich mit seiner Darstellung als Paul Schreber in der Schauspieluraufführung „In Schrebers Garten“ von Klaas Huizing eindrucksvoll im Gedächtnis bleiben. Die Spielzeit beschloss er als Wiedehopf und als Prometheus in „Die Vögel“ von Aristophanes und als Darsteller in „Soliman“ von Ludwig Fels.

In Nürnberg wird er ab dem 9. Oktober als junger Grenzgänger in „Der Weibsteufel“, einem Drama von Karl Schönherr, auf der Bühne stehen.

Abschied von Claudius Muth Der Bassist Claudius Muth verlässt das Mainfranken Theater Würzburg. Muth studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien und war unter anderem an den Häusern von Wuppertal, Gelsenkirchen, Aachen und am Staatstheater am Gärtnerplatz München engagiert. Zahlreiche Gastauftritte führten ihn an die Bayerische Staatsoper, an die Hamburgische Staatsoper, an die Staatsoper Stuttgart, zu den Salzburger Festspielen, an die Staatsoper Posen und an das Staatstheater Oldenburg. In Würzburg war er als Sarastro, Ochs auf Lerchenau, Bartolo und zuletzt als Gurnemanz in Richard Wagners „Parsifal“ eindrucksvoll zu erleben.

Die Nachfolge Tuchmanns in der Schauspiel­ dramaturgie tritt Mona Becker an. Die Berlinerin studierte von 2006 bis 2009 Literature & Drama an der englischen University of Essex, wo sie auch ihren Master Die Sopranistin erhielt ihre musikalische Ausbildung am Konservatorium in Lausanne soin Theatre machte. Während ihres Studiums wie an der Hochschule der Künste in Berlin. arbeitete Mona Becker als ManagementAssistentin beim universitätseigenen Lakeside Erste, feste Engagements führten sie an das Opernstudio Biel, an die Opéra de Lyon Theatre, wo sie unter anderem Bertolt sowie an die Städtischen Bühnen Münster.

Brechts „Furcht und Elend des dritten Reiches“ mit Deutschstudenten inszenierte.

Seit 2003 ist Nathalie de Montmollin freiIn der vergangenen Spielzeit war sie als beruflich unter anderem am Staatstheater Mitarbeiterin im Kinder- und Jugendtheater Braunschweig und dem Staatstheater Darmdes Mainfranken Theaters Würzburg stadt tätig. In Deutschland, Frankreich und beschäftigt. Ihr erstes Stück als alleinverantder Schweiz gibt sie regelmäßig Liederawortliche Produktionsdramaturgin wird ab bende und Konzerte. Sie konzertierte in der dem 22. Oktober Kleists „Das Erdbeben in Philharmonie Berlin, dem Konzerthaus Berlin, Chili“ sein. der Kölner Philharmonie und der Hamburger Laeiszhalle mit renommierten Orchestern wie den Hamburger, Berliner und Bochumer Symphonikern, mit den Lübecker Philharmonikern, dem Orchestre de Chambre de Lau­sanne und dem Orchestre de la Suisse Romande.

Neu im Gesangsensemble: Nathalie de Montmollin

Felipe Soares Cavalcante

Andrea Sanguineti

Margot Müller (Foto: Theresa Müller)

Margot Müller zum 90. Geburtstag

Seit dieser Spielzeit ist Nathalie de Mont­ mollin festes Ensemblemitglied des Main­ franken Theaters Würzburg und ab dem 25. September 2011 in „L’Africaine“ von Giacomo Meyerbeer als Inès zu sehen.

Neu in der Ballettcompagnie: Felipe Soares Cavalcante Der Brasilianer Felipe Soares Cavalcante studierte von 2005 bis 2007 Tanz an der Ballettschule in der brasilianischen Hauptstadt. Im Anschluss daran vervollständigte er seine Ausbildung von 2007 bis 2009 am Europa Ballettkonservatorium im österreichischen St. Pölten.

Unterricht erhielt er unter anderem bei Sergej Alexandrow und Nadejda Alexandrowa, beides Solisten des Tschaikowski Perm Balletts, bei Sabina Horn, Solistin des Kirow Balletts, bei Michael Fichtebaum, dem Leiter des Europa Ballettkonservatoriums und bei Fabíola Ambrósio, Solist des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Workshops besuchte er unter anderem bei Bernd Bienert, dem ehemaligen Ballettdirektor der Oper Zürich, und bei Renato Zanella, dem ehemaligen Ballettdirektor der Wiener Staatsoper. In Brasilien war er unter anderem in „Der Nussknacker“ und in „Romeo und Julia“ auf der Bühne zu erleben.

In der Spielzeit 2010/11 war er als Ballett­ eleve am Würzburger Dreispartenhaus engagiert und stand in allen Ballettproduktionen der vergangenen Saison auf der Bühne. Ab September 2011 gehört er als festes Mitglied der Ballettcompagnie zum Ensemble des Mainfranken Theaters Würzburg und eröffnet die Spielzeit mit „Dyskolos – Der Menschenfeind“ am 24. September in den Kammerspielen.

Neuer Erster Kapellmeister Der Italiener Andrea Sanguineti ist ab dieser Spielzeit Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor des Mainfranken Theaters Würzburg.

Neben seiner künstlerischen Ausbildung zum Konzertpianisten studierte er Komposition am Konservatorium in Genua und Dirigieren am Mailänder Konservatorium „G. Verdi“ sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zudem besuchte er Meis­ter­ klassen bei Gianluigi Gelmetti in der „Accademia Chigiana“ in Siena.

Im Jahr 2006 wurde er Solorepetitor bei „Les Jeunes Voix du Rhin“ in Straßburg, wo er mit namhaften Künstlern wie Michael Plasson, Vincent Monteil und Francoise Pollet zusammenarbeitete.

2007 wurde er an die Staatsoper Hannover engagiert, wo er Vorstellungen wie Donizettis „Lucia di Lammermoor“, Händels „Aci, Galatea e Polifemo“, Rossinis „Cenerentola“, Bizets „Carmen“, Puccinis „La Bohème“, Mozarts „Le nozze di Figaro“ oder Tschaikowskis „Nussknacker“ dirigierte.

2010 wurde er in Hannover zum Kapell­ meister berufen und leitete festliche Opernabende und Konzerte mit namhaften Künstlern wie Silvia Tro Santafé, Simone Alaimo, Annette Dasch, Christiane Bösinger, Lucio Gallo oder Andrea Griminelli. Gastspiele führten ihn an zahlreiche Opernhäuser und Theater in Deutschland.

Am Mainfranken Theater Würzburg gibt er als Musikalischer Leiter sein Debüt mit der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár. Ferner wird er auch die musikalische Leitung der Oper „Der Wildschütz“ von Albert Lortzing innehaben.

Sie ist die Grande Dame des Musiktheaters in Mainfranken. Eine Kennerin des Wagnerschen Œuvres und seiner Rezeptionsgeschichte, speziell des Bayreuth der zurückliegenden Jahrzehnte, in der man eher eine Theaterwissenschaftlerin oder Dramaturgin vermutete; oder eine Betriebsdirektorin – so gut weiß sie in Sekundenbruchteilen Sängerbesetzungen, Regieteams oder Dirigate aus dem noch immer bewundernswürdigen Gedächtnis aufzulisten.

Dabei ist Margot Müller Unternehmerin. Und das mit Leidenschaft und Augenmaß, Tugen­ den, wie sie in unserer Wirtschaft, ja in der bürgerlichen Gesellschaft insgesamt abhanden zu kommen drohen. Als Vorsitzende des weltgrößten Richard Wagner-Verbandes (Würzburg/Unterfranken) mit vierstelliger Mitgliederzahl bedarf sie keiner Nibelungen, um ihre Reiche von Betrieb und Imagination zu beherrschen. Auch braucht sie keine Raben wie der Göttervater Wotan, ihre legendären Briefe aus der Münzstraße berichten von gewesenen wie zukünftigen Opernbesuchen ebenso anschaulich wie direkt.

Natürlich hat sie sich immer und selbstlos für das Werk Wagners eingesetzt, ebenso wie sie in den vergangenen Jahren regelmäßig Stipendiaten nach Bayreuth aus dem Ensemble des Mainfranken Theaters nach Bayreuth vermittelte. Umgekehrt ist es ihr Verdienst, dass die jetzige Herrin auf Bayreuth, Katharina Wagner, ihr Regiedebüt 2003 mit dem „Fliegenden Holländer“ an unserem Theater geben konnte. Immer hat sich Margot Müller ökonomisch wie ideell großzügig für unser, für ihr Mainfranken Theater Würzburg eingesetzt. Ohne ihre Unterstützung wären gerade in den letzten Jahren nicht die beeindruckenden Produktionen wie „Die Feen“, „Tannhäuser“ oder die Erstaufführung des „Parsifal“ möglich gewesen.

Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mainfranken Theaters Würzburg gratuliere ich unserer großartigen Gönnerin Frau Margot Müller zum 90. Geburtstag. Wir wünschen ihr Gesundheit, Lebensfreude und noch viele schöne Stunden in ihrem Mainfranken Theater Würzburg!

Herzlichen Glückwunsch!

Hermann Schneider

Schauspiel: „Kein schöner Land!

Ein Heimatabend“

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Fotomontage: Uli Spitznagel

Fotos: Nico Manger, Falk von Traubenberg

Mit freundlicher Unterstützung des Mainfränkischen Museums Würzburg

Schauspiel: „Kein schöner Land!

Ein Heimatabend“

Uraufführung: 17. September 2011

Team: Epstein, Dehler, Barth, Pakusch, Tuchmann

Text: Kai Tuchmann

Kein schöner Land!

Ein Heimatabend Literarische Schlaglichter auf das Phänomen Heimat

Die Sehnsucht nach Heimat In „Kein schöner Land!“ beschäftigt sich die Regisseurin Deborah Epstein mit dem Phänomen Heimat. Für sie selbst ist Heimat etwas, in dem sich eine Sehnsucht nach Sicherheit ausdrückt.

Der in Würzburg geborene Dichter Max Dauthendey erzählt von dieser Sehnsucht in den folgenden Zeilen sehr bewegend: „Zu Hause“ Zu Hause schmolz der Schnee vom Dach Und munter sprudelt schon der Bach, Er ward mit Leib und Seele wach.

Leicht hüpft er wie das Nachbarskind, Und beide singen in den Wind.

– Ich weine mir die Augen blind.

Die Heimat, ach, o Wanderstab, Die Heimat ich verloren hab.

– Die Fremde ist ein Grab. „Wir fließen willig allen Formen ein“ Doch Epstein warnt uns vor einem „Heimatradikalismus“, denn immer wenn Heimat zur politischen Ideologie geworden sei, mün­ dete das automatisch in die dunklen Kapitel unserer Geschichte.

Für Epstein ist Heimat eine unerreichbare Idee, etwas, „das viel zu fragil ist, um Fleisch zu werden.“ Dauthendeys Gedicht „Zu Hause“ verweist darauf, wie sehr sich ein Heimatbegriff immer nur in Abgrenzung zum Fremden entwickeln kann. Und gerade in dieser Abgrenzung, in dieser Begrenztheit steckt die Gefährlichkeit eines statischen Begriffs von Heimat.

Die Idee eines dynamischen Heimatbegriffs findet sich im folgenden Gedicht Hermann Hesses: „Klage“ (Januar 1934) Uns ist kein Sein vergönnt. Wir sind nur Strom, Wir fließen willig allen Formen ein: Dem Tag, der Nacht, der Höhle und dem Dom, Wir gehn hindurch, uns treibt der Durst nach Sein.

So füllen Form um Form wir ohne Rast, Und keine wird zur Heimat uns, zum Glück, zur Not, Stets sind wir unterwegs, stets sind wir Gast, Uns ruft nicht Feld noch Pflug, uns wächst kein Brot.

Wir wissen nicht, wie Gott es mit uns meint, Er spielt mit uns, dem Ton in seiner Hand, Der stumm und bildsam ist, nicht lacht noch weint, Der wohl geknetet wird, doch nie gebrannt.

Einmal zu Stein erstarren! Einmal dauern!

Danach ist unsre Sehnsucht ewig rege, Und bleibt doch ewig nur ein banges Schauern, Und wird doch nie zur Rast auf unsrem Wege.

Es war übrigens Hermann Hesse, der einst nach einem längeren Aufenthalt in Würzburg schrieb: „Wenn ich ein zukünftiger Dichter und gerade mit der Wahl meines Geburtsortes beschäftigt wäre, dann würde ich die Stadt Würzburg sehr mit in Erwähnung ziehen“. „Wir vergessen, woher wir gekommen sind“ In Texten, die sich sehr konkret mit der Stadt Würzburg beschäftigen, recherchiert Epstein, wie die Idee von Heimat Spuren in der Stadtgeschichte hinterlassen hat. Diese Recherche umfasst mehr als zigtausend Seiten Text. So ist ein überaus facettenreiches Material in Deborah Epsteins Inszenierung eingeflossen, das sich auf so unterschiedliche Dinge bezieht wie unter anderem die Würzburger Kirchengeschichte, die Hexenverbrennungen, die Judenvertreibungen, die Zeit zwischen 1933 und 1945 und den 16. März 1945.

Die folgenden Zeilen wiederum stammen von Ludwig Pfeuffer, der 1924 in der Augustinerstraße in Würzburg geboren wurde und 12 Jahre später nach Palästina floh. Unter dem Namen Jehuda Amichai gilt er heutzutage als einer der berühmtesten Dichter Israels: Wir vergessen, woher wir gekommen sind. Unsere Jüdischen Namen aus dem Exil verraten uns, Erinnern an eine Blume oder Frucht, Mittelalterliche Städte, Metalle Zu Stein gewordene Ritter, viel Rosen, Wohlgerüche, deren Duft verschwunden.

Auch die Hände sind verschwunden.

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Schauspiel: „Les funérailles du désert“

Uraufführung: 8. Oktober 2011

Team: Stengele, Remuss, Somé, Becker

Text: Mona Becker Fotos rechts: Falk von Traubenberg, Bernhard Stengele

Fusionen 10

Damals...

... und heute

Für lange Zeit fand die Begegnung zwischen Nord und Süd als Teil genau strukturierter Machtverhältnisse statt. Kolonialmacht und Kolonie waren klar unterscheidbare und unversöhnliche Gegensätze.

Die globalisierte Welt mit all ihren sozialen Missständen und Ungerechtigkeiten bietet zumindest durch Internet, Medien und Freizügigkeit (für die, die sie sich leisten können) die Möglichkeit eines gegenseitigen Kennenlernens. Und doch stellt sich häufig die Frage, ob die heutige Situation so sehr von der abweicht, die schon Césaire und Fanon beschrieben haben. Die mediale Darstellung von Afrika als einem homogenen Kontinent, der von Krieg, Seuchen, Korruption und Chaos gebeutelt ist, lässt wenig tatsächlichen Austausch zu. Die Frage nach kultureller Fusion wirkt ebenfalls hinfällig, solange man als Europäer in geschützten Hotelkomplexen in der sogenannten Dritten Welt seinen Urlaub verbringen kann, während die Gegenbewegung der afrikanischen Flüchtlinge vor Lampedusa strandet. Auch hier und heute sind es wieder Literatur, Kunst und Theater, die Alternativen bieten.

Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts begannen Intellektuelle aus den kolonisierten Ländern diese Situation zu reflektieren. Aimé Césaire beschreibt 1955 in seiner „Rede über den Kolonialismus“, dass es in dem kolonialen System von Fremdherrschaft und Unterdrückung keine Möglichkeit des zwischenmenschlichen Kontaktes gäbe und Frantz Fanon schrieb 1961, dass die koloniale Welt eine zweigeteilte sei, in der Berührung unmöglich ist.

Tatsächlich hatte der koloniale Westen kaum Probleme damit, sich als Fackelträger der Zivilisation zu sehen, doch der Gedanke eines Austausches war für die Kolonialmacht mehr als beunruhigend.

In dieser Zeit findet man hauptsächlich in der Literatur Alternativen: So führt die Erfahrung des Kolonialismus in Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ (1899) dazu, dass der Elfenbein-Agent Kurtz zu einem größenwahnsinnigen Barbaren wird.

Für die Kooperationsproduktion „Les funérailles du désert“ fuhr das Schauspielensemble des Mainfranken Theaters Würzburg bereits im Dezember 2010 für eine Woche nach Burkina Faso, um dort mit den Schauspielerkollegen gemeinsam zu arbeiten und um sich kenFür den postkolonialen Theoretiker Homi Bhabha ist die Begegnung nenzulernen. In dieser Produktion arbeiten die 13 Kolleginnen und Kollegen aus Ouagadougou und Würzburg gemeinsam in drei verzwischen Kolonist und Kolonisierten immer eine, die beidseitig ist. schiedenen Sprachen. Europäische und afrikanische MusiktraditioEr argumentiert auch, dass die kulturelle Interaktion zwischen dem Kolonialherren und dem kolonialen Subjekt zu einer Fusion von kul- nen treffen genauso aufeinander, wie europäische und afrikanische turellen Formen führt, die beide beeinflusst. Laut Bhabha bietet Hy- Traditio­nen des Spielens und Erzählens. Auf der Bühne in Würzburg bridität, das heißt die Vermischung, eine Möglichkeit, gegen die ko- und in Ouagadougou erschaffen die Schauspieler einen Festmoment der Begegnung und der Fusion. Das Stück führt an verschiedene loniale Autorität zu intervenieren.

Orte und zu verschiedenen Menschen, die sich immer wieder die Frage stellen nach ihrem eigenen Fremdsein und nach dem Kontakt zueinander: Das Fremdsein der Weißen in Burkina Faso, das Fremdsein der Schwarzen in Deutschland, das Fremdsein im eigenen Land und der Versuch Liebender, sich zu verstehen, der so oft fehlschlägt, wie er gelingt. Gemeinsam und alleine versuchen die Menschen etwas zu finden, an dem sie sich festhalten können.

Eine Antwort, eine Lösung, gibt es für sie nicht, doch immer wieder ist es die Bewegung, das Aufeinanderzugehen, die Fusion, die es ihnen ermöglicht, ihre Unterschiedlichkeiten zu lieben.

Abbildungen rechte Seite: 1 Philipp Reinheimer, 2 Patricia M‘Bailede, 3 Halimata Nikiema, 4 Gustave Sorgo, 5 Katia Bouscarrut, 6 Issaka Zoungrana, 7 Anne Diemer, 8 Martine Somé, 9 Edith Abels, : Rachelle Ouedraogo, ; Anna Sjöström, < Ouelgo Téné, = Jacqueline Kini, > Mahamoudou Tapsoba, ? Max De Nil

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Schauspiel: „Das Erdbeben in Chili“

Premiere: 22. Oktober 2011

Team: Nelle, Remuss, Kempf, Moritz, Becker

Text: Mona Becker Fotomontage: Uli Spitznagel Fotos: Falk von Traubenberg, photocase

Wenn die Erde bebt... „Das Erdbeben in Chili“ von Heinrich von Kleist ab Oktober in den Kammerspielen

12

Bei einem Erdbeben breiten sich großräumige Erschütterungen vom Erdbebenherd in der tektonisch aktiven Hülle der Erde aus. Bei einem Großteil der Erdbeben handelt es sich um tektonische Beben. Wenn sich die „Platten“ der Lithosphäre der Erde bewegen, können sie sich verhaken, wodurch dann unterschiedlich heftige Energiefreisetzungen die Erschütterungen verursachen. Oftmals folgen auf starke Beben leichtere Nachbeben. Auch vulkanische Erdbeben werden der Plattentektonik zugeordnet, diese haben jedoch – wie auch sogenannte Einsturzbeben – geringeren Effekt.

Erde 1908 (Messina), 1923 (Tokyo), 1976 (Bukarest), 1977 (GuatemalaStadt und Peking), 1985 (MexikoStadt), 1989 (Lorma Prieta) und 1999 (Izmit). Diese Erdbeben sind sogleich Wegmarken in der Forschungsgeschichte und immer wiederkehrende Enttäuschungen über das Versagen der Technologie zur Vorherbestimmung der Katastrophen.

Bis in die Neuzeit galten Erdbeben als von Göttern verursachte Strafgerichte oder Vorzeichen des nahenden Weltuntergangs – die Verzweiflung angesichts der völligen Zerstörung vermochte wohl keine andere Erklärung zu erlauben.

2004 forderten das Erdbeben und der Tsunami im Indischen Ozean Hunderttausende von Opfern, 2005 war das Erdbeben in Kaschmir bis nach Islamabad und Afghanistan zu spüren, 2010 zerschlug ein Erdbeben in Haiti die politischen und sozialen Strukturen und das Beben in Japan im März 2011, das nicht nur einen Tsunami, sondern auch Ausfälle in Atomkraftwerken verursachte, brachte zeitweise die ganze Welt dazu, den Atem anzuhalten.

Das Erdbeben von Lissabon 1755 mit sechzigtausend Toten und großräumiger Zerstörung löste nicht nur europaweite Hilfsaktionen und Solidaritätsbekundungen aus, sondern bereitete auch Nährstoff für die philosophischen Auseinandersetzungen der Aufklärung.

Für die Medien sind Erdbeben immer wieder Herausforderung und Festessen – zwischen menschlichem Leid und Tragödie finden sich Momente der Solidarität, aber auch der Niedertracht und Grausamkeit. Heinrich von Kleist befasste sich 1807 mit diesen Dimensionen von Leid und Hoffnung.

Das Erdbeben und das „Große Feuer“ von San Francisco 1906 leitete die Erdbeben des 20. Jahrhunderts ein. Unter anderem bebte die

„Das Erdbeben in Chili“ wird ab Oktober 2011 in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg zu sehen sein.

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Schauspiel: „Kohlhaas“

Ab Oktober 2011 buchbar

„Literatur in den Häusern der Stadt“

28. Oktober 2011 in Würzburger Privatwohnungen

Große Literatur Ein Blitzgespräch mit Kai Christian Moritz

Du spielst „Kohlhaas“ schon seit zehn Jahren. Was bedeutet die Figur für dich?

Obwohl Kleists Novelle einen unheimlichen Reichtum an Themen hat, steht für mich der Zorn der Figur im Mittelpunkt.

Und ich mag es auch einmal, zornig zu sein.

Was waren für dich die grundlegenden Gedanken beim Arbeitsprozess?

Das Wichtigste war, die Figur aus der originalen Kleistsprache entstehen zu lassen und die Plastizität dieser Sprache zu nutzen, anstatt eine neue zu erfinden. Und das bedeutet in der Spielweise eine große Schlichtheit.

Hat sich die Rolle für dich im Laufe der Zeit verändert?

Ich hoffe doch. „Kohlhaas“ ist auch mobil in Schulen unterwegs. Was bedeutet das für dich?

Die Besonderheit ist, dass man in ein Schülerbiotop geht – in den persönlichen Lebensraum der jungen Leute. Die Schüler sind dort zu Hause und ich nicht. Da muss man sich immer wieder neu einstellen – auf den Raum, auf sie. Aber es ist großartig, wenn junge Menschen, in deren Leben Theater keine Rolle spielt, auf einmal für den Vorgang Theater – für das direkte Spiel – zu begeistern sind.

Literatur in den Häusern der Stadt

Am 28. Oktober 2011 öffnen private Gastgeberinnen und Gastgeber bereits zum sechsten Mal ihre Wohnungen und Häuser, ihre Wohn- und Arbeitszimmer, ihre Ateliers und Studios und Schauspielerinnen und Schauspieler des Mainfranken Theaters Würzburg lesen dort für ihr Publikum.

Passend zum Spielzeitmotto werden in diesem Jahr Texte präsentiert, die sich mit dem eigenen Land, mit dem, was Heimat ist, mit dem Verlassen dieser Heimat und mit dem Fremden beschäftigen. Vom Kap Arkona bis nach Konstanz, von Bonn nach Berlin, von Oberstdorf nach Rostock führte beispielsweise Roger Willemsens „Deutschlandreise“. Ein ganz eigenes Heimatbild zeichnet Joseph von Westphalen in seinem Roman „Im diplomatischen Dienst“, und Sandor Marai und Hans Fallada entführen in das Deutschland des beginnenden 20. Jahrhunderts.

In der privaten und sehr intimen Atmosphäre von „Literatur in den Häusern der Stadt“ findet die Begegnung mit Künstlerinnen und Künstlern und anderen Literaturliebhaberinnen und -liebhabern auf einer sehr persönlichen Ebene statt. Der Abend wird zum einzigartigen Literaturerlebnis.

Das genaue Programm für „Literatur in den Häusern der Stadt“ entnehmen Sie bitte der gleichnamigen Sonderpublikation.

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Ludwigstr.1a · gegenüber Theater Dienstag bis Sonntag 11–24 Uhr Telefon +49 931 3503-456

Ecke Theaterstraße/Semmelstraße Mo. – Fr. 8 –18 Uhr, Sa. 9 –15 Uhr Telefon +49 931 3503-403

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Musiktheater: „L’Africaine“ („Die Afrikanerin – Vasco de Gama“)

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Fotomontage: Uli Spitznagel

Fotos: Falk von Traubenberg, fotolia.com

Musiktheater: „L’Africaine“ („Die Afrikanerin – Vasco de Gama“)

Premiere: 25. September 2011

Team: Calesso, Horres, Bammes, Blitt

Text: Christoph Blitt

Das Eigene und das Fremde Das Phänomen des Exotismus im Theater

Tableaux die Erfüllung fast aller – vor allem männlicher – Wünsche versprach. Hier wurde einem quasi ein „X“ für ein „R“ vorgemacht, Wer träumt nicht gerne den Traum von einem strahlend blauen denn die Begriffe „Exotik“ und „Erotik“ scheinen aufs Engste mitHimmel, von weißen Stränden, linden Lüften und üppiger Vegeta­ einander verwoben: Je weiter entfernt der Handlungsort lag, umso tion? Seit ihrer Vertreibung aus dem Garten Eden hat die Menschheit verführerischer präsentierten sich die weiblichen Protagonisten. die Suche nach dem Paradies nicht aufgegeben. Kein Wunder also, Spätestens hier wird allerdings klar, dass es bei all dem nicht um eine dass auch die Künste dieser Sehnsucht Gestalt verliehen. So entstanrealistische Darstellung der fremden Zonen ging, denn die Geschehden prächtige Panoramen – gespeist aus Wünschen und Träumen. nisse auf der Bühne wurden nur in den allerseltensten Fällen vom Doch der Ort der Erfüllung lag und liegt in unerreichbarer Ferne.

Interesse geleitet, mehr als nur Marginalien über die entsprechenden Länder zu zeigen. Es ging viel mehr um die Zuschauer, um ihre Aber nicht allein auf die Sehnsucht nach dem verloren gegangenen Wünsche und um die Probleme ihrer Gesellschaft und Gegenwart.

Paradies gründete sich der Reiz des Fremden und Fernen. Ebenso Die Bühne des Exotismus war deshalb immer auch ein Spiegel, der faszinierte das Bedrohliche, das dem Unbekannten stets innewohnt: den Zuschauern ihre Träume und Fantasien von einer Welt, in der Man witterte verborgene Gefahr und verbotene Lockungen und alles besser und freier zu sein schien, gnadenlos zurückwarf auf die liebte das Spiel mit dem Feuer. Denn die Vertreter fremder Welten eigene Befindlichkeit. Nie war und ist einem deshalb das ferne Fremschienen zur Leidenschaft, die die abendländische Kultur stets zu de näher als im Reflexionsraum des Theaters. zügeln und bannen versuchte, ein noch ungebrochenes Verhältnis zu haben. Und vielleicht gerade deshalb, weil die Völker aus der Ferne dadurch für den Europäer bedrohlich wurden, erlag dieser nur allzu leicht der Faszination dieser allem Anschein nach ungeMeyerbeer und seine Oper „L’Africaine“ – Ein Symposium hemmten Leidenschaftlichkeit: Ob die Königin von Saba, jene sagenumwobene Schönheit der Bibel und des Koran aus dem fremd­arti­Einst heiß geliebt und viel gespielt, dann auf das Übelste gegen Afrika; ob Medea, die antike Rächerin aus dem fernen Kolchis; schmäht, irgendwann der Vergessenheit anheimgefallen und soob Othello, der Exot im Kreise des angeblich hoch kultivierten venegar verboten, schließlich wieder neues Interesse weckend: Das zianischen Adels: Sie alle sind Repräsentanten jener schillernden ist das Schicksal des Komponisten Giacomo Meyerbeer (1791 Ambivalenz, die das Fremde so begehrenswert machte. bis 1864) und seiner Opern. Meyerbeer (der als Jude äußerst sensibel auf antisemitische Anfeindungen reagierte) erlebte die Dabei erlebte der Exotismus immer dann im Treibhaus, das man Welt als einen Ort, an dem jedes Individuum kämpfen muss, um auch Theater nennt, eine Blüte, wenn man sich im realen Leben in nicht ins Räderwerk der Geschichte und Politik zu geraten. Daverstärktem Maße mit anderen Kulturen auseinander zu setzen hatte. von künden auch seine einst äußerst erfolgreichen Opern, die Napoleons im Jahre 1798 begonnener Ägypten-Feldzug markiert sich der unterschiedlichsten theatralen Mittel bedienen, um ein dann den Startschuss für die europäische Entdeckung und Eroberung breites gesellschaftlich-historisches Panorama zu entwerfen, dem der restlichen Welt, die das 19. Jahrhundert zum Zeitalter des Kolosich der Einzelne entgegenstellen muss. Anlässlich der Inszenienialismus und Imperialismus werden ließen. Nun galt es, sich jeden rung von „L’Africaine“ veranstaltet das Mainfranken Theater in noch so entfernten Winkel der Erde aus reinem Prestigedenken Zusammenarbeit mit dem Institut für Musikforschung der hiesiuntertan zu machen. Und was der Politik recht war, das konnte dem gen Julius-Maximilians-Universität und dem Meyerbeer-Institut Theater mit seinem angeborenen Hang zu allem Pittoresken nur e. V., Thurnau einen Kongress. Dabei werden international rebillig sein. Autoren, Komponisten, Choreografen und Ausstatter nommierte Wissenschaftler wie etwa Sieghart Döhring, Jens Malfingen an, sich gegenseitig in der Erfindung fremder Länder und te Fischer, Jürgen Schläder oder Karen Sekora und VerantwortliKulturen zu überbieten. Ob nun das Ägypten des Sarastro oder dasche der Würzburger „L’Africaine“-Produktion Einblicke in die Injenige Aidas, das Mexiko Montezumas, das Indien der Sélika, das szenierung und in Leben und Werk Giacomo Meyerbeers geben. alte Babylon der Semiramis oder das China der Prinzessin Turandot:  15. Oktober 2011 | 14 Uhr | Residenz Das Opernbillett wurde im 19. Jahrhundert zu einer imaginären  16. Oktober 2011 | 11 Uhr | Oberes Foyer Fahrkarte in die große, weite, ferne, fremde Welt. Die Bühne wurde zu einer dreidimensionalen Fototapete, die in ihren exotischen

Spuren des Fremden

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Musiktheater: â&#x20AC;&#x17E;Garderobe Nr. 1

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Fotomontage: Uli Spitznagel

Fotos: Falk von Traubenberg

Musiktheater: „Garderobe Nr. 1“

Premiere: 18. September 2011

Team: Atkin, Alboresi, Kasparek, Kempf, Blitt

Text: Christoph Blitt

Tagebuch einer Musicalproduktion 1. April: Das Casting ist abgeschlossen. Es waren 28 Positionen zu besetzen. Zu den zehn Audition-Terminen kamen insgesamt 148 Bewerber (streng genommen waren es nur 147, denn ein Individuum erschien zweimal unter jeweils unterschiedlichem Namen).

6. April: Nachdem die Absagen an die 120 (beziehungsweise 119) nicht in Frage kommenden Musicaldarsteller versandt wurden, wird im Theater ein Anstieg der dort üblicherweise eingehenden anony­ men Drohanrufe registriert.

17. Mai: Bei der Hauptdarstellerin häufen sich anonyme Drohanrufe.

30. Mai: Der Autor liefert die neue Dialogfassung ab. Regisseur und Ensemble beschließen, diese zu ignorieren.

6. Juni: Der Intendant wundert sich über die exorbitante Rechnung für eine bestellte Rolltreppe und erfährt so von dem veränderten Austattungskonzept. Er besteht darauf, die Änderungen rückgängig zu machen.

12. Juni: Erster Durchlauf. Der Autor ist anwesend. Er hat nicht ge9. April: Komponist, Buchautor, Songtexter, Regisseur, Bühnenbildmerkt, dass man auf die alte Textversion zurückgegriffen hat und ist ner und Kostümdesigner treffen sich zu einer Kreativsitzung. Der Inganz begeistert von seiner „neuen“ Dialogfassung. tendant ist an diesem Abend verhindert, was ein Fehler ist, wie sich herausstellen wird.

13. Juni: Die erste Orchesterprobe endet im Chaos, da die einzelnen Instrumentalstimmen unterschiedliche Taktzahlen in ihren Noten ha10. April: Mit erheblichem Restalkohol von der gestrigen Sitzung im ben.

Blut haben der Buchautor und der Bühnenbildner beschlossen, den Text des Musicals, beziehungsweise das Konzept der Ausstattung 22. Juni: Erste Hauptprobe: Die Dekorationen sind noch nicht fertig, nochmals gründlich zu überarbeiten.

Hauptdarstellerin und Choreograf bekommen einen Nervenzusam11. April: Die Dramaturgie des Theaters verständigt die Darsteller, dass die bereits ausgeteilten Textbücher keine Gültigkeit mehr haben. Pech also für den, der seinen Text schon gelernt hat.

12. April: Erneuter Anstieg telefonischer Schmähungen.

2. Mai: Erste Leseprobe im Theater – wohl gemerkt ohne Text­ bücher. Man beschließt, erst einmal für die Proben auf die alte Textfassung zurückzugreifen.

4. Mai: Der Bühnenbildner liefert seine neuen Entwürfe im Theater ab. Die Ausstattung sieht nun unter anderem einen diagonalen Steg durch den ganzen Zuschauerraum vor. Außerdem soll es eine voll funktionstüchtige Rolltreppe geben.

13. Mai: Choreograf und Hauptdarsteller geraten in Streit, da sie sich in denselben jungen Tänzer verliebt haben.

14. Mai: Der Choreograf tritt von der Produktion zurück.

15. Mai: Der Hauptdarsteller tritt von der Produktion zurück.

16. Mai: Choreograf und Hauptdarsteller kommen zurück, da sie festgestellt haben, dass die Hauptdarstellerin ein Verhältnis mit besagtem jungen Tänzer hat.

menbruch, weil sie den Hauptdarsteller knutschenderweise mit dem bewussten jungen Tänzer gesehen haben. Nach sechs Stunden ist man gerade mal durch den ersten Akt gekommen. Nach acht Stunden beendet ein – wahrscheinlich vorsätzlich ausgelöster – Einsatz der Sprinkleranlage die Probe, da die Bühne unter Wasser steht.

26. Juni: Bei der Uraufführung stellt man fest, dass die Änderung des Bühnenbildes nicht der Kasse mitgeteilt wurde und deshalb eine entsprechende Zahl Karten nicht verkauft wurden, so dass nun eine dia­ gonale Lücke quer durch den Zuschauerraum klafft. Der Dramaturg wundert sich, warum sich die Hauptdarstellerin von ihm ein Päckchen Reißzwecken ausleihen möchte. Besonders gut kommt beim Publikum der Einsatz der Sprinkleranlage im zweiten Akt an, den man nun seit der Hauptprobe eingebaut hat. Ein Mitglied des Tanzensembles konnte nicht auftreten, da ihm irgendjemand Reißzwecken in die Schuhe getan hat.

28. Juni: Die Kritiken sind vernichtend. Beim Theater ist ein Anstieg von begeisterten Zuschaueranrufen zu registrieren.

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Ballett:„Dyskolos – Der Menschenfeind“

WA-Premiere: 24. September 2011

10. Würzburger Improtheaterfestival

Sonntag, 30.10.2011, 20.00 Uhr, Kammerspiele

Ballett und Improtheater 18

Über das Lachen und Vergnügen im Alten Griechenland

10. Würzburger Improtheaterfestival im Mainfranken Theater Würzburg

Halbfinale und großes Finale des „Goldenen Kaktus“ „Unermessliches Lachen erscholl bei den seligen Göttern.“ Es kam Internationale Theatersport-Meisterschaft mit Teams aus Deutschnicht oft vor bei den streitsüchland, Österreich, den USA, Kanada, Slowenien und Australien (in tigen griechischen Göttern, doch englischer Sprache). Alle Infos: www.improtheaterfestival.de hin und wieder war der Olymp Das Würzburger Improtheaterfestival feiert in diesem Jahr vom von „Homerischem Gelächter“ 21. bis 30. Oktober 2011 zehn Tage lang sein zehnjähriges Jubiläum. erfüllt. Verursacher solcher HeiIn den Kammerspielen präsentiert es die große Abschluss-Show des terkeit ist in den Schilderungen Festivals, die gleichzeitig auch den Höhepunkt der internationalen Homers stets der Schmiedegott Theatersport-Meisterschaft mit Teams aus Deutschland, Österreich, Hephaistos, sei es, dass er vom den USA, Kanada, Slowenien und Australien darstellt. Während sich Nektar berauscht ein Tänzchen im Verlauf des Festivals in den Vorrunden und im Viertelfinale die wagt, sei es, dass er seine in flaBesten durchgesetzt haben, wird im Mainfranken Theater Würzburg granti ertappte Ehefrau Aphrounter den unbarmherzigen Augen der Richter im Halbfinale und dite beim Liebesspiel mit Ares in Finale um den begehrten Pokal und den Titel gekämpft. Dabei gibt kunstvoll gefertigte Fesseln legt es nicht nur ein letztes Mal die verschiedenen Spielstile der unterund sie so dem Blick der übrigen Götter aussetzt. schiedlichen Nationen zu bestaunen, sondern es entsteht auch ein Doch frei von aller Schadenfreude künden andere Quellen von ehreinzigartiger Stilmix, wenn die Spieler aus aller Welt gemeinsam auf lichem Frohsinn und vergnügter Heiterkeit. In einem wohl im 5. der Bühne stehen. Und gekämpft wird mit allem, was das ImproJahrhundert v. Chr. verfassten Hymnos an den bocksfüßigen Gott theater zu bieten hat: Mit mal berührenden und mal skurril-komiPan ist von der unbändigen Freude der Götter über dessen Geburt schen Szenen, mit Gesang, Tanz, Pantomime, mit feinsinniger Poesie, die Rede: „Pan nannten sie ihn, weil er alle vergnügte.“ Der grieje nachdem, wie es das rivalisierende Team oder das Publikum verchische Ausdruck für dieses freudige Vergnügen ist Thérpsis. Persolangt. Ob die Inspiration dabei das aktuelle Tagesgeschehen, der nifiziert ist solches Vergnügen in Gestalt der Muse Terpsichore. Sie Traum eines Zuschauers oder die aktuelle Produktion am Mainfranwurde als Erfinderin und Beschützerin der edlen Tanzkunst verehrt. ken Theater ist, bleibt für Spieler und Publikum spannend bis zur Eine wahrlich vergnügliche Huldigung erfährt Terpsichore in Anna letzten Minute, ebenso wer den Goldenen Kaktus mit nach Hause Vitas „Dyskolos – Der Menschenfeind“ nach einer Komödie des nehmen darf. Garantiert ist jedoch beste Unterhaltung mit improviMenander. Ulrich Sinn siertem Theater auf höchstem Niveau.

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Theaterfest 2011

17. September 2011

1. Jugendkonzert: „Streifzug durch eine Gemäldegalerie“, 14. Oktober 2011

1. Familienkonzert: „Streifzug durch eine Gemäldegalerie“, 23. Oktober 2011

Theaterfest und Familienkonzert Fremde – Ferne – Heimat Theaterfest der Spielzeit 2011/12

Wer kennt diese Frau?

Beim diesjährigen Theaterfest lädt das Mainfranken Theater Würzburg sein Publikum ein, Heimat in der Fremde und Fremde in der Heimat zu entdecken. Bernhard Stengele berichtet aus Ouagadougou und vom Afrikaprojekt „Les funérailles du désert“, das am 8. Oktober 2011 in Würzburg seine Uraufführung feiert. Und zum ersten Mal findet im Rahmen des Theaterfestes auf der Bühne des Großen Hauses die Einführungsveranstaltung zur ersten Opernpremiere „L’Africaine“ statt.

Auch für das junge Publikum ist mit Märchen, die von fremden Ländern und Menschen berichten, gemeinsamem Trommeln und African Dance sowie Kinderschminken und -basteln gesorgt.

Afrikanisches Erzähltheater mit Bernhard Stengele und Darstellerinnen und Darstellern aus Ouagadougou bringen andere – fremde – Theaterpraktiken näher, verschiedene Workshops laden zum Mitmachen ein, und die obligatorischen Führungen zeigen den beliebten Blick hinter die Kulissen.

Und nicht nur im Theater, sondern auch rund herum wird gefeiert.

Dafür sorgen die First Cut Band, die Ballbearing Jazzband sowie die Boutiesheikas auf den Außenbühnen.

Statt des traditionellen Theaterfestkonzerts – das Musiktheater lädt stattdessen zur großen Herbstgala am 23. Oktober ein – findet das diesjährige Theaterfest seinen Abschluss mit der Uraufführung der Schauspielproduktion „Kein schöner Land! Ein Heimatabend.“ Ein Abend der besonderen Art – nicht nur für Unterfranken!

Nun zugegeben, sie ist wahrlich keine Schönheit. Man würde wohl eher sagen, dass sie schrecklich hässlich ist: Ihr Gesicht ziert eine übergroße Hakennase, die Augen sind finster und werden von einer unglaublich faltigen Haut gesäumt und ihre Haare sind so zottelig und ungepflegt, dass selbst der beste Friseur da nichts mehr ausrichten könnte und eine Rasur empfehlen würde. Am vorteilhaftesten ist es zudem, wenn sie den Mund gar nicht erst öffnet, denn sie ist erstens nicht sehr freundlich und flucht den ganzen Tag, und zweitens putzt sie wohl am Abend nie ihre Zähne, deshalb sind ihr die meisten schon ausgefallen – die übrigen sind ganz schwarz und faulig.

Doch irgend etwas muss es doch sein, denn sie ist ohne Zweifel ein Star im Hexenbusiness! Doch wenn sie berühmt ist, dann hat sie gewiss viele Freunde, möchte man meinen. Aber weit gefehlt!

Außerdem hat sie in ihrem Haus auch nicht viel Platz für große Feste. Auch steht das Haus nicht in Malibu, so dass man sich als Bekannter wegen der schönen Aussicht einladen würde. Ein weiteres Problem ist, dass das Eigenheim dieser Person mobil ist, denn es steht auf Hühnenbeinen.

Wer nun immer noch nicht weiß, von wem hier die Rede ist, der komme ins 1. Familien- oder 1. Jugendkonzert und lerne die Dame kennen, denn die Musikerinnen und Musiker des Philharmonischen Orchesters Würzburg können quasi ein Lied von ihr – naja nicht singen, aber spielen.

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Konzerte

1. Sinfoniekonzert Metamorphosen

Foto: Falk von Traubenberg

Konzerte

1. Sinfoniekonzert: „Metamorphosen“

6. und 7. Oktober 2011 Hochschule für Musik Würzburg

Text: Beate Knauer

Metamorphosen (in) der Kunst Alle Schmetterlinge tun es einmal im Leben und auch die Frösche können darauf nicht verzichten, ebenso wie einige parasitäre Würmer nicht ohne sein können. Was zunächst ein Phänomen aus dem Bereich der Zoologie und Botanik ist, fand sehr schnell Nachahmer in Literatur und Kunst. Zeus tat es, Arachne wurde dazu gezwungen, Odin und Loki machten es freiwillig, Gregor Samsa wachte eines Morgens auf und hatte es auch getan. Das griechische Wort Metamorphose bedeutet Verwandlung, Umgestaltung, Gestaltänderung. Verwandlungen sind seit Homer ein wesentliches Element von Mythologie und Poesie. Die Änderung der Gestalt hat bereits Ovid vor mehr als 2000 Jahren zu 15 Büchern mit etwa 250 Geschichten inspiriert. Und so hat der Begriff der Metamorphose in Ovids gleichnamigem Text seine erste kulturrelevante Prägung erfahren und seither mehrere Annäherungen durch die Kunst erlebt.

stellt. Salvador Dalí zeigt die Veränderung des Narziss in einem mit Spiegelstrukturen operierenden Vexierbild.

Als Transformationsprinzip tangiert das Phänomen der Metamorphose die Bereiche der Kunst als Sujet einerseits und die Bereiche realer Lebensprozesse andererseits. Am eindrücklichsten zeigen sich die Schnittpunkte von Lebenswelt und künstlerischer Sinneswelt beim Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe, der sich der Materie seit seiner frühen Weimarer Zeit intensiv widmete. 1790 brachte er einen Teil seiner zoologischen sowie botanischen Erkenntnisse in der Abhandlung „Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären“ zu Papier. Ein Lehrgedicht mit dem Titel „Metamorphosen der Pflanzen“ entstand acht Jahre später.

Neben der bildenden Kunst und den zahlreichen literarischen Schöpfungen, bei denen auch Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ Exemplarisch für eine Reihe an Schöpfungen der bildenden Kunst aus dem Jahre 1912 nicht unerwähnt bleiben darf, haben sich zahlsoll hier eine außergewöhnliche Arbeit des vergangenen Jahrreiche Komponisten diesem Themenkreis genähert. So schrieb Carl hunderts stehen: Salvador Dalís „Metamorphose des Narziss“.

Ditters von Dittersdorf sechs Sinfonien nach Ovids „MetamorphoNarziss, bekannt aus den Metamorphosen des Ovid, ist der schösen“, der britische Komponist Benjamin Britten schuf im Jahr 1951 ne Jüngling, der sich in sein eigenes Abbild verliebt. Sein Spiegelbild die „Sechs Metamorphosen nach Ovid für Solooboe“, Aribert Reisieht er zuerst im Wasser eines Teiches. Dalís Schöpfung hält den mann komponierte „Metamorphosen nach einem Menuett von entscheidenden Moment der Transformation und des Übergangs Franz Schubert“ und Martin Scherber vertonte zwei Metamorphofest. Es ist eine bildliche Fixierung von raumzeitlichen Momenten sensinfonien. Abgesehen von den Werken, die das Wort zu ihrem und Spuren. Jene Konservierung des Flüchtigen erreicht Dalí in seiTitel erheben, kann das zugrunde liegende Prinzip von Veränderung nem programmatischen Gemälde, indem er die Elemente in seine ohne Weiteres auf die Musik im Allgemeinen übertragen werden. mikrologischen Einzelheiten zerlegt und in einem surrealen Kontext Auf die vordergründigen musikalischen Verfahren bezogen könnte daher als Metamorphose beispielsweise auch die Uminstrumentierung einer Klavierkomposition für großes Orchester gelten oder eine parodieartige Bearbeitung eines bestehenden Musikstücks subsumiert werden. Zudem lässt sich der Begriff als Synonym für Gestaltenwandel im Hinblick auf die thematische Arbeit in der klassischromantischen Musik verstehen oder auch als eine andere Bezeichnung für das Kompositionsprinzip der Variation gefasst werden.

In diesem Sinne erfüllt das Programm des ersten Sinfoniekonzerts mit den „Metamorphosen“ von Richard Strauss, Paul Hindemiths „Sinfonischen Metamorphosen nach Themen von Carl Maria von Weber“ und der vierten Sinfonie von Johannes Brahms den Konzerttitel „Metamorphosen“ bestens.

Salvador Dalí: Metamorphose des Narziss

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Leichtigkeit, die schwer beeindruckt

Die Rosenkavaliere des Theater- und Orchesterfördervereins des Mainfranken Theaters Würzburg

Rosenkavaliere Diamantkreis (ab 24.000 Euro): Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Platinkreis (15.000 bis 23.999 Euro): Dr.-Ing. Hans B. und Renate Bolza-Schünemann, Würzburg | Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | Goldkreis (8.000 bis 14.999 Euro): Deutsche Bank AG, Firmenkunden Mainfranken | Senator e.h. Dr. Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg | Baldwin Knauf, Iphofen | Robert u. Margret Krick, Würzburg | Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, (WVV) | Silberkreis (3.000 bis 7.999 Euro): Stephan Peter, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg | Daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg | Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u.

Co.KG, Würzburg | Dr. Leonhard und Gertrud Haaf, Tauberbischofsheim | KBA-MetroPrint AG, Veitshöchheim | Prof. Dr. Kurt und Ursula Kochsiek, Würzburg | Koenig & Bauer AG, Würzburg | bielomatik Leuze GmbH + Co.KG, Neuffen | Leuze electronic GmbH + Co.KG, Owen | Mediengruppe Main-Post GmbH, Würzburg | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg | Schaeffler Technologies GmbH & Co.KG, Schweinfurt | J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisation Deutschland, Norbert Brenner,, Würzburg | Sparda-Bank Nürnberg e.V. | Dr. Hagen und Elke Stock, Ochsenfurt | Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt | Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG | WISAG Gebäudereinigung Holding, Bad Neustadt | Anonym: 1 | Bronzekreis (500 bis 2.999 Euro): Artisant Lederladen, Würzburg | Peter und Gila Back, Würzburg | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, Papier Pfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelore Bihler, Güntersleben | Gerd und Irmi Blankenhagen, Friseurteam Blankenhagen, Würzburg | BMW Autohaus Rhein, Würzburg | Dr. Werner und Gisela Böhm, Wertheim | Claus und Christiane Bolza-Schünemann, Würzburg | Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Prof. Dr. Ludwig und Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Würzburg | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | Eva Christa Bushe, Würzburg | Peter Collier, Editionmios.de, Maidbronn | Arwed und Brigitte Driehaus, Zell | Jochen und Kerstin Düll, Würzburg | Gisela Duttenhofer, Würzburg | Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Bruno und Jutta Forster, Würzburg | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dr. Wolfgang und Antje Friederich, Veitshöchheim | Dipl. Betriebswirt Willi Fuhren, Steuerberater + vereid. Buchprüfer, Fachberater f. Intern. STRecht,, Würzburg | Dr. Bernd u. Dr. Winfried Gärtner, Würzburg | Dr. Rudolf Gärtner, Höchberg | Hans Geis GmbH + Co., Internationale Spedition, Kürnach | Gerhard Geißel GmbH, Maschinenbau, Eibelstadt | Albrecht Germann, Würzburg | Karl Graf, Würzburg | Dr. Jörg und Daniela Groß, Würzburg | Helge und Claudia Hansen, Würzburg | HDI-Gerling Industrie Versicherung AG, Nürnberg | Prof. Dr. Dietrich Henschler, Würzburg | Georg C. Herbst GmbH + Co.KG, Eibelstadt | Dr. Ursula Heupel, Würzburg | Helga Hoepffner, Mitglied des Stadtrats, Würzburg | Balthasar Höhn, Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Würzburg | Prof. Dr. Siegfried und Annemarie Hünig, Würzburg | Dr. Bernd Huke, Würzburg | Bertold Hummel Gemeinnützige Stiftung GmbH, Würzburg-Hamburg | Ingrid Hunger, Veitshöchheim | Hunger DFE GmbH, Würzburg | HYDAC International GmbH, Sulzbach/Saar | Dr. Frank und Anne Issing, Würzburg | Prof. Dr. Otmar und Sieglinde Issing, Würzburg | Prof. Dr. Ralf Jahn, IHK Würzburg-Schweinfurt | Dr. Elmar und RoseMarie Jostes, Würzburg | Lieselotte Keidel, Würzburg | Peter und Barbara Keil, Würzburg | Keipp elektro-bau-technik GmbH, Ludwigshafen | Andreas und Rota Klaeger, Würzburg | Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg | Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, Würzburg | Fritz Kohl GmbH & Co.KG, Karlstadt | Hans-Werner und Julia Kraft, Würzburg | Werner und Helga Kraft, Würzburg | Max und Charlotte Lamb, Würzburg | Norbert Lang, Würzburg | Hiltrud Leingang, Würzburg | C.A. Leuze GmbH + Co.KG., Owen/T. | Lions Hilfswerk Würzburg e.V. | LKS Kronenberger GmbH, Metallveredlungswerk, Seligenstadt | Prof. Dr. Martin und Dr. Friederike Lohse, Würzburg | Dr. Lando u. Marisa Lotter, Würzburg | Lübcke Versicherungsmakler München GmbH, München | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurt und Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel u. Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May, Unternehmer, Würzburg | RA Holger und Ulrike Mellin, Waldbüttelbrunn | Urda Menna, Würzburg | Frank Menna, Gebäudereinigung GmbH, Würzburg | Wolfgang und Elfriede Metzler, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth + Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg | Christoph Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf | Prof. Dr. H.-K. und Ulrike Müller-Hermelink, Würzburg | Rainer und Rita Naebers, Karlstadt | Dr. Ursula Nienaber, Würzburg | Gunther Oschmann, Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Thomas Petsch und Ursula Basler-Petsch, Würzburg | Raiffeisenbank Main-Spessart eG, Lohr am Main | Hotel Rebstock zu Würzburg GmbH | Ruth Reinfurt, Würzburg | Gebr. Reinhard GmbH & Co.KG, Würzburg | Richter + Frenzel GmbH + Co.KG, Würzburg | Dr. Helma Röckl, Würzburg | Burkard und Elfriede Roos, Waldbüttelbrunn | Prof. Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Rosengarth u. Partner GbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechtsanwälte, Würzburg | Rotary Club, Würzburg | Dr. Christian und Dr. Heidrun Rudolph, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg | Johannes und Beatrice Schaede, Würzburg | Prof. Dr. Dieter und Gudrun Schäfer, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt | Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidtchen, Höchberg | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Hans Schöbel, Direktor Zentrum für Körperbehinderte, Würzburg | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg | Jochen Schrul, Zell am Main | Prof. Dr. Helmuth und Christiane Schulze-Fielitz, Würzburg | Familie Schweizer, Würzburg | Hannemarie Siebert, Würzburg | Reinhart und Ursula Siewert, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | Prof. Dr. Ulrich und Dr. Friederike Sinn, Würzburg | Rudolf Söder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. László Solymosi, Würzburg | Prof. Dr. Christian P. Speer, Höchberg | Spindler GmbH & Co.KG, Würzburg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Thomas u. Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | TRIPS GmbH, Grafenrheinfeld | Martin Kratzer, W & K Gesellschaft für Industrietechnik mbH, Faulbach | Prof. Dr. Helmut Werner und Annemarie Henkels, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhard und Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 4

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Kein schöner Land! Ein Heimatabend

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Les funérailles du désert

Kohlhaas

Programm 09/10.2011 Schauspiel

Musiktheater

Kein schöner Land! Ein Heimatabend Garderobe Nr. 1 Eine Musicalrevue für zwei Sängerinnen Musikalisch-literarische Recherche von Premiere: 18.09.2011 | 20.00 Uhr Deborah Epstein Kammerspiele Uraufführung: 17.09.2011 | 19.30 Uhr 20.00 Uhr: 25.09./30.09./02.10./09.10./ (EF 19.00 Uhr) | Großes Haus 15.10./20.10./28.10.2011 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 24.09./30.09./ 01.10./14.10./30.10.2011 L’Africaine (Die Afrikanerin – Vasco de Gama) Les funérailles du désert Oper von Giacomo Meyerbeer Schauspiel von Lilith Jordan, Bernhard Premiere: 25.09.2011 | 19.30 Uhr Stengele und Paul Zoungrana (EF 19.00 Uhr) | Großes Haus Uraufführung: 08.10.2011 | 19.30 Uhr 15.00 Uhr (EF 14.30 Uhr): 16.10.2011 (EF 19.00 Uhr) | Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 02.10./09.10./ 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 11.10./12.10./ 19.10./22.10./28.10.2011 15.10./20.10./21.10./26.10./29.10.2011 Im Anschluss Publikumsgespräch im Oberen Foyer Kohlhaas Solostück von Heinrich von Kleist / Marco Baliani / Remo Rostagno WA-Premiere: 13.10.2011 | 20.00 Uhr Kammerspiele 20.00 Uhr: 23.10.2011 Das Erdbeben in Chili Nach einer Novelle von Heinrich von Kleist Premiere: 22.10.2011 | 20.00 Uhr Kammerspiele 20.00 Uhr: 27.10.2011

Ballett Dyskolos – Der Menschenfeind Ballett von Anna Vita nach einer Komödie des Menander WA-Premiere: 24.09.2011 | 20.00 Uhr Kammerspiele 20.00 Uhr: 01.10./08.10./16.10./ 29.10.2011

Konzerte

1. Kammerkonzert 02.10.2011 | 11.00 Uhr | Toscanasaal der Residenz Erich Wolfgang Korngold „Tanzlied des Pierrot“ aus „Die tote Stadt“ George Gershwin Ausschnitte aus „Porgy and Bess“ Charles Chaplin Modern Times John Novacek Four Ragtimes Leonard Bernstein West Side Story Suite Violine: Sonja Lampert Klavier: István Koppányi 1. Sinfoniekonzert „Metamorphosen“ 06. und 07.10.2011 | 20.00 Uhr (EF 19.30 Uhr) | Hochschule für Musik Würzburg, Gebäude Hofstallstraße Richard Strauss Metamorphosen, Studie für 23 Solostreicher Paul Hindemith Sinfonische Metamorphosen über Themen von Carl Maria von Weber Johannes Brahms Sinfonie Nr. 4 in e-Moll op. 98 Dirigent: Enrico Calesso Philharmonisches Orchester Würzburg

1. Jugendkonzert „Streifzug durch eine Gemäldegalerie“ 14.10.2011 | 11 Uhr | Großes Haus Modest Mussorgsky Bilder einer Ausstellung Dirigent: Enrico Calesso Philharmonisches Orchester Würzburg 1. Familienkonzert „Streifzug durch eine Gemäldegalerie“ 23.10.2011 | 15 Uhr | Großes Haus Modest Mussorgsky Bilder einer Ausstellung Dirigent: Enrico Calesso Philharmonisches Orchester Würzburg Herbstgala 23.10.2011 | 20.00 Uhr | Großes Haus Ensemblemitglieder des Mainfranken Theaters Würzburg Violoncello: Deanna Talens Dirigenten: Enrico Calesso, Andrea Sangui­ neti, Alexis Agrafiotis Philharmonisches Orchester Würzburg 2. Kammerkonzert 30.10.2011 | 11.00 Uhr | Toscanasaal der Residenz Ludwig van Beethoven Streichquartett in e-Moll op. 59 Nr. 2 Arnold Schönberg Streichquartett Nr. 2 in fis-Moll für Sopran und Streichquartett op. 10 Sopran: Karen Leiber Violine: Alexander Zeiher, Tomásˇ Hájek Viola: Konstantin Molodtchinin Violoncello: Deanna Talens

Dyskolos – Der Menschenfeind

Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Kartentelefon: 0931 / 3908 -124 Projektleitung: Christine Johner Gestaltung: Uli Spitznagel Titelmotiv: Uli Spitznagel (Fotomontage), Falk von Traubenberg (Fotos) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR kosa.werbepartner@t-online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare

Konzerte

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Außerdem Theaterfest 17.09.2011 ab 12.00 Uhr in und um das Mainfranken Theater Würzburg

Unser Konzert-Tipp

17.09.2011 HANNES RINGLSTETTER

„Meine Verehrung“ 23.09.2011 HEINO TRUSHEIM

Stand-up-Comedy

Einführungsveranstaltung: L’Africaine (Die Afrikanerin – Vasco de Gama) 17.09.2011 | 15.15 Uhr | Großes Haus Jahreslehrerrundtisch 27.09.2011 | 18.00 Uhr | Oberes Foyer Matinee: Les funérailles du désert 02.10.2011 |11.00 | Oberes Foyer

16.09.2011 ULAN & BATOR

„Wirrklichkeit“

24.09.2011 LUISE KINSEHER

„Einfach reich“

Viktor Åslund: The dirt road project

30.09.2011 VIVA VOCE

„Commando a cappella“ 01.10.2011 VIVA VOCE

„Commando a cappella“

Gastspiel Bockshorn: Bodo Wartke 03.10.2011 | 19.30 Uhr | Großes Haus

03.10.2011 BODO WARTKE

Gastspiel im Mainfranken Theater

Würzburg

Informationstreffen Euphorion 04.10.2011 | 18.00 Uhr | Probebühne IV

05.10.2011 VOLKER PISPERS

Gastspiel im Congress Centrum

Würzburg

Lehrerrundtisch: Les funérailles du désert 06.10.2011 | 18.30 Uhr | Oberes Foyer Spuren der Fremde 15.10.2011 | 14 Uhr | Hörsaal III beim Institut für Musikforschung, Residenz Würzburg, Südflügel, Residenzplatz 2A Ein Symposium anlässlich der Würzburger Inszenierung von „L’Africaine“ 16.10.2011 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer Podiumsdiskussion zur Würzburger Inszenierung von „L’Africaine“ Lehrerrundtisch: Das Erdbeben in Chili 19.10.2011 | 18.30 Uhr | Oberes Foyer Literatur in den Häusern der Stadt 28.10.2011 | 19.30 Uhr | Würzburger Privatwohnungen Spaziergang hinter den Kulissen 29.10.2011 | 15.00 Uhr | Bühneneingang Matinee: Die lustige Witwe 30.10.2011 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer Improtheaterfestival 30.10.2011 | 20.00 Uhr | Kammerspiele

Die Idee zu seinem Album kam Viktor Åslund im Sommer 2005 auf einer Reise in den Westen der USA. Im Herbst 2011 findet die Release von „the dirt road project“ in Würzburg statt. Åslund, der von 2007 bis 2010 Erster Kapellmeister am Mainfranken Theater Würzburg war, verbindet in seinen Kompositionen die Möglichkeiten analoger und digitaler Klangerzeugung mit dem Klangspektrum eines klassischen Orchesters. Dabei geht er aber weit über das übliche „Rock meets Classic“ hinaus und versucht vielmehr, eine Verknüpfung unterschiedlicher Musikstile zu schaffen. So verbinden sich Elemente der Spätromantik, des Jazz und der Neoklassik mit denen des Jazz, des Progrock und des Pop. 15.10.2011, Vogel Convention Center

07.10.2011 MATHIAS TRETTER

„Mathias Tretter möchte nicht

dein Freund sein“ 08.10.2011 ASS-DUR – „1. Satz Pesto“ 09.10.2011 ROSA HILFE GALA 2011 14.10.2011 BERND KOHLHEPP

„Der Fernbediener“ 15.10.2011 MATTHIAS DEUTSCHMANN

„Deutsche, wollt ihr ewig leben?“ 19.10.2011 FLORIAN SCHROEDER

„Offen für alles und nicht ganz

dicht“ 21.10.2011 JESS JOCHIMSEN

„Durst ist schlimmer als

Heimweh“ 22.10.2011 HOLGER PAETZ

„Gott hatte Zeit genug“ 23.10.2011 PIPPO POLLINA

„Über die Grenze trägt uns ein

Lied“ 27.10.2011 Eröffnungsgala des

10. Improtheaterfestivals 28.10.2011 THOMAS FREITAG

„Nur das Beste“

29.10.2011 UWE STEIMLE „Uns fragt ja keener“

Herbstgala 23. Oktober 2011 | 20 Uhr Großes Haus

1. Kammerkonzert 2. Oktober 2011 | 11 Uhr Toscanasaal der Residenz

2. Kammerkonzert 30. Oktober 2011 | 11 Uhr Toscanasaal der Residenz

Text: Beate Knauer

Im Konzert 26

Wer heute Musik hören möchte, der kann seinen mp3-Player samt Akademien in Erscheinung. Diese Konzerte waren wahre MaraKopfhörer zur Hand nehmen oder die CD seiner Wahl aus der heithonveranstaltungen, bei denen das Publikum stets neue Werke mischen Stereoanlage genießen. Doch es war nicht immer so einerwartete und mit vier- bis fünfstündigen Programmen vollends fach Musik zu hören, wann und wo immer man dazu Lust verspürauf seine Kosten kam. Mit der verstärkten Professionalisierung te. Vor einigen Jahrhunderten war Musik noch explizit an einen des öffentlichen Musizierens entstanden auch zunehmend größeOrt gebunden: Sie erklang beispielsweise als Teil des Gottesdiensre Orchester mit Berufsmusikern außerhalb des höfischen Bereichs. tes in der Kirche, bei Festen, in Gaststätten.

In diesen Ensembles formten sich zudem Man konnte sie aber auch auf der Theaterein ganz neuer Anspruch und ein künstbühne bei Opernvorstellungen erleben oder lerisches Verständnis, die der Frankfurter in der heimischen Stube selbst praktizieren.

Musiker Carl Gollmick in folgende Worte  23. Oktober 2011 | 20 Uhr | Großes Haus „Das Concert“, so Eduard Hanslick, „bildet fasste: „Ein Orchester tritt nie selbständiEin glamouröses Galakonzert mit Highlights die Hauptstätte der Musik als Sonderkunst. ger auf als in der Sinfonie. [...] Sie bildet aus Oper, Operette und beliebten InstruIn diesem Maße berechtigt und selbständig für das Orchesterpersonal einen eigenen mentalwerken. tritt die Tonkunst bloß im Konzertsaal auf, Staat, worin jedes Mitglied ein freier Bürüberall sonst wirkt sie nur in Verbindung ger, ein kleiner König für sich ist. Sie vereiMit Ensemblemitgliedern des Mainfranken mit anderen Künsten, als Teil eines Ganzen nigt mit ihren tausend unsichtbaren Fäden Theaters Würzburg oder äußeren Zwecken dienend.“ Eben im alle Mitwirkenden zu einem Bunde, wo Konzert und als Konzertveranstaltung etaballes Irdische abgestreift, jedes Herz die Violoncello: Deanna Talens liert Musik jene „Welt für sich selbst“, welReligion der Tonkunst inniger als jemals Dirigenten: Enrico Calesso, Andrea Sanguiche die bürgerliche Ausprägung der Kunstfühlt.“ Abgesehen von der klassischen Reineti, Alexis Agrafiotis autonomie als andere Welt, als „Reich der hung eines Konzerts mit Ouvertüre, SoloPhilharmonisches Orchester Würzburg Freiheit gegenüber dem Reich der Notkonzert und Sinfonie haben sich im heutiwendigkeit“ (Friedrich Schiller) erklärt. Der gen Veranstaltungsmodell Konzert weitere Konzertsaal ist somit der soziale Ort, an dem man sich öffentlich Programmzusammenstellungen herausgebildet. So kann das Puum der reinen, absoluten Musik willen versammelt. blikum frei wählen, ob es ein buntes Galaprogramm mit Opern-, Operetten-, Musicalmelodien und Orchesterwerken bevorzugt Obwohl sich Vorformen des Konzerts bereits in der griechischen oder einem Kammermusikkonzert lauschen möchte. Alle Formen Antike abzeichneten, liegen die tatsächlichen historischen Anfänge – Sinfoniekonzert, Galakonzert und zwei Kammerkonzerte – biefrühestens in der Spätrenaissance mit der beginnenden Eigenstäntet das Programm des Philharmonischen Orchesters Würzburg im digkeit der Kunst in Form höfisch-aristokratischer Darbietungen.

Oktober.

Professionelle Konzerte wurden auch in den italienischen Waisenhäusern des frühen 18. Jahrhunderts geboten. Das wohl bekannteste dieser konservatoriumsartigen Waisenhäuser war das „Ospe 2. Oktober 2011 | 11 Uhr dale della pietà“ in Venedig, an dem Antonio Vivaldi sich um die Toscanasaal der Residenz musikalischen Belange kümmerte.

Mit Werken von Korngold, Das Konzert, das einer Öffentlichkeit zugänglich ist, das ein festGershwin, Chaplin, Novacek, gelegtes musikalisches Programm bietet, das eine gesonderte PlatBernstein zierung von Ausführenden und Publikum vorsieht und das sich an ein zahlendes Publikum richtet, etablierte sich im 18. Jahrhundert Violine: Sonja Lampert und entwickelte sich im darauf folgenden Jahrhundert zu einem Klavier: István Koppányi wesentlichen Bereich der bürgerlichen Bildung und Musikkultur.

CD: Somewhere, Sonja Lampert, 2011 erhältlich über: info@sonjalampert.com Die Gründung der „Academy of Ancient Music“ oder die „Concert spirituals“ kennzeichnen die Entwicklungsgeschichte dieser Veranstaltungsform ebenso wie die maßstabsetzenden Gewandhauskon 30. Oktober 2011 | 11 Uhr | Toscanasaal der Residenz zerte in Leipzig, die Konzertreihen in den Hannover Square Rooms oder die von Johann Peter Salomon organisierten Konzerte in Mit Werken von Beethoven und Schönberg London, die unter anderem ein Forum für die neuesten Werke von Joseph Haydn und Wolfgang Amadé Mozart boten. In der Sopran: Karen Leiber | Violine: Alexander Zeiher, Tomásˇ Hájek Metropole Wien etwa traten Mozart und Beethoven mit großen Viola: Konstantin Molodtchinin | Violoncello: Deanna Talens

Herbstgala

1. Kammerkonzert

2. Kammerkonzert

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