Zanni 11/12 2012

11/12.2012

MUSIKTHEATER-PREMIERE DIE FLEDERMAUS SCHAUSPIEL-PREMIEREN MIRIAM, GANZ IN SCHWARZ DER VATER BALLETT-URAUFFÜHRUNG DER BESUCH DER ALTEN DAME KINDER- UND JUGENDTHEATER PREMIERE: DAS KALTE HERZ KONZERTE 2. SINFONIEKONZERT 1. FAMILIENKONZERT

Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg

THE POWER OF PRESENCE. DER RANGE ROVER EVOQUE.

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Liebe Theaterfreunde, lange Herbstabende, an denen es bereits merklich früh zu dunkeln beginnt, eignen sich besonders gut zur Lektüre. Und besonders gerne – gerade natürlich in der Vorweihnachtszeit – liest man nun Märchen.

Märchen sind in der Regel gesammelte Erzählungen, entstammen einer oralen Tradition, die im Nachhinein – Generationen oder Jahrhunderte später – verschriftlicht wurden. Es war vor allem die deutsche Romantik, die sich auf die verschütteten Spuren des kollektiven Gedächtnisses begab, um fast vergessene Schätze zu heben und zu bewahren. Und im Geiste dieser Fundstücke hat die Romantik Märchen nicht nur ge-funden, sondern auch er-funden: Künstliche Welten, die oft an den fantastischen Rand des Unbewussten, in dunkle Regionen führten.

Der allzu früh verstorbene schwäbische Dichter Wilhelm Hauff ist einer der bedeutendsten Dichter seiner Generation. Seine Märchen, die in unseren Breiten sowie im Orient oder auch im Norden spielen, verzaubern uns noch heute. Unweit von Würzburg liegt das „Wirtshaus im Spessart“. In jenem Räubernest erzählte man sich in einer langen Nacht auch die spannende Geschichte vom Kalten Herz. In ihr erfahren wir vom armen Köhler Peter, der sich zwischen Geldgier und Liebe zu entscheiden hat, äußerer Glanz oder innerer Reichtum …

Wer nun aber nicht lesen will, der muss schauen: Unser Weihnachtsmärchen zum Thema „machtSPIELE!“ entführt große und kleine Kinder zum Schatzhauser im grünen Tannenwald.

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Das wünscht Ihr

Hermann Schneider

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Inhalt

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Leute, Leute!

Alles, was die (Theater-) Welt bewegt

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Schauspiel Stephan Suschke wird neuer Schauspieldirektor Premiere: Miriam, ganz in Schwarz

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Musiktheater Premiere: Die Fledermaus

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Musiktheater Uraufführung: Refidim Junction

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Schauspiel Premiere: Der Vater

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Ballett Uraufführung: Der Besuch der alten Dame

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Konzerte 2. Sinfoniekonzert: „Nordlicht”

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Konzerte 2. und 3. Kammerkonzert Kinderkammerkonzert: Die Fugenhexe

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Kinder- und Jugendtheater Premiere: Das kalte Herz

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Konzerte 1. Familienkonzert: Peter und der Wolf

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Musiktheater Oper am Klavier: Der lustige Krieg

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Rosenkavaliere

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Spielplan / Impressum

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zanni spezial Theatersanierung VI – Status quo

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Elinor Eidt (Foto: Matthias von Schütz)

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Daniela Bell und Jenifer Gabel (Foto: Falk von Traubenberg)

Theaterpreis 2012

Leute, Leute!

Ein ausgesprochener Glücksfall

Neues Kommunikationsteam Vorschläge für den Theaterpreis 2012 Bereits seit Februar 2012 ist die diplomierte

PR- und Marketing-Fachfrau Daniela Bell als Eine Erkrankung im Ensemble brachte die Leiterin der Abteilung für die gesamte interne Schauspielproduktion Minna von Barnhelm und externe Kommunikation des Mainfranken oder Das Soldatenglück drei Tage vor der Theaters Würzburg zuständig. Zuvor war sie Premiere kurzzeitig ins Wanken. Ein Grauen u. a. bei den Münchner Philharmonikern die für jeden Regisseur und das gesamte EnsemLeiterin der Abteilung Marketing/Kommunible. Dass die hochtalentierte junge Schauspiekation/Vertrieb und bei der Bertelsmann Stiflerin Elinor Eidt so kurzfristig einspringen und tung sowie in der Verlagsgruppe Handelsblatt die Titelrolle der Minna übernehmen konnte, tätig. ist daher als ausgesprochener Glücksfall zu Die Kommunikationswirtin Jenifer Gabel ist bezeichnen. Seit dem 22. September 2012 mit Saisonbeginn stellvertretende Pressespresteht sie auf der Großen Bühne im Mainfrancherin und u. a. mit dem Bereich Social Media ken Theater und begeistert das Würzburger betraut. Zuletzt zeichnete sie bei einem euroPublikum mit jugendlichem Charme und paweit tätigen Versandhandel für die UnterLeidenschaft. nehmenskommunikation verantwortlich. DaIhre Schauspielausbildung an der Otto-Falvor war sie bei einer Würzburger Marketingckenberg-Schule in München schloss sie in Agentur als PR-Referentin beschäftigt. diesem Jahr ab. Seit dem war sie im Akademiestudio München in der Titelrolle in Elektra – Orest ist tot sowie im Münchner AkadeLesung zu Peter Handkes 70. Geburtstag mietheater als Adine in Der Streit von Pierre Carlet de Marivaux (Regie Malte Lachmann) 04.12.2012 | 19.30 Uhr | Oberes Foyer zu erleben. An den Münchner Kammerspielen Peter Handke hat mit seinem neuesten Stück war sie zuvor in Die Altruisten von Nicky Immer noch Sturm gleichermaßen Publikum Silver (Regie Alexander Marusch), in Jeff und Kritik begeistert. Im März 2013 wird Koons von Rainald Goetz (Regie Christiane Pohle), in Bionade&Börsencrash (Regie Nicola das Mainfranken Theater Würzburg dieses Hümpel) und als Iris in William Shakespeares „schönste Stück, das Handke je geschrieben hat“ (Der Standard) zur Aufführung bringen.

Der Sturm (Regie Stefan Pucher) zu sehen.

Handke verzahnt darin seine FamiliengeAm Bayerischen Staatsschauspiel München spielte sie die Magd Margarete in Tina Laniks schichte mit Kriegsereignissen in seiner Heimat Kärnten zu einem berührenden Porträt Inszenierung von Hermann von Kleists Der der slowenischen Minderheit. In Wunschloses zerbrochne Krug. Darüber hinaus kann sie Unglück, einem seiner berühmtesten Texte, auf verschiedene Engagements bei Film und Fernsehen verweisen, u. a. auf den Bismarck- erzählt Peter Handke die Lebensgeschichte seiner Mutter, die ihrem Leben Anfang der Mehrteiler Die Reichsgründung und Die 70er Jahre selbst ein Ende setzte. nervöse Großmacht (BR-alpha, Regie Bernd Fischerauer).

Wunschloses Glück

Welche Künstlerin oder welcher Künstler hat sich im bisherigen Wirken am Mainfranken Theater Würzburg durch exzellente künstlerische Leistungen besonders ausgezeichnet?

Niemand besser könnte diese Frage beantworten als Theaterfreunde und treue Besucher unseres Hauses. Darum sind eben diese wieder herzlich eingeladen, Nominierungsvorschläge für den „Theaterpreis 2012“ einzureichen, den der Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters und des Philharmonischen Orchesters Würzburg e. V. bereits zum 14. Mal verleihen wird.

Preisträger können Mitglieder des Mainfranken Theaters aus allen Sparten werden. Einzige Bedingung: Sie oder er ist aktuell Mitglied im Ensemble des Mainfranken Theaters Würzburg und auch bereits in der vorangegangenen Spielzeit am Haus engagiert gewesen. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert, die von der Sparkasse Mainfranken Würzburg gestiftet werden.

Nominierungsvorschläge können bis zum 03.12.2012 schriftlich an den Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters und des Philharmonischen Orchesters Würzburg e. V., Herrn Bruno Forster, Steinlein 19, 97078 Würzburg, per Mail an foerderverein @theaterwuerzburg.de oder an der Theaterkasse abgegeben werden.

Die Bekanntgabe der Preisträgerin oder des Preisträgers und die Überreichung des Preises erfolgt im Rahmen des Konzertes zum Jahreswechsel am 29.12.2012 im Großen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg.

Jahreswechselkonzert im Zeichen Europas (Foto: krockenmitte@photocase.com)

Enrico Calesso (Foto: Falk von Traubenberg)

Kinderbetreuung im „Baby Bill” (Foto: Baby Bill)

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Konzert zum Jahreswechsel: Enrico Calesso in Rostock Familienzeit Die europäische Hymne Nachdem Enrico Calesso in den vergangenen Kinderbetreuung für 0- bis 4-Jährige 1784 rief Friedrich Schiller die Zeitschrift Thalia ins Leben. Sie bot dem Dichter eine Plattform für historische, philosophische, theaterwissenschaftliche und im Besonderen literarische Beiträge. 1786 erschien hierin das Gedicht An die Freude, in welchem Schiller Werte wie Freiheit, Frieden und Solidarität thematisiert.

Die Vision der Menschen, die zu Brüdern werden, traf auch bei Ludwig van Beethoven auf größten Zuspruch und so entschloss sich der Komponist, das Gedicht Schillers im letzten Satz seiner Neunten Sinfonie zu vertonen. „Sie versinnbildliche die Werte, die alle teilen, sowie die Einheit in der Vielfalt“, heißt es in der Begründung, warum schließlich dieser Finalsatz der Sinfonie seit 1972 als Hymne des Europarates und dreizehn Jahre später als offizielle Hymne der Europäischen Union von den Staats- und Regierungschefs angenommen wurde.

zwei Sommern auf der Seebühne in Bregenz für Umberto Giordanos Andrea Chénier am Dirigentenpult stand, zieht es ihn nun erneut zum Wasser. Vom 10. bis 12. November 2012 wird er bei der Norddeutschen Philharmonie Rostock zu Gast sein, um gemeinsam mit dem Pianisten Bernd Glemser ein Sinfoniekonzert zu gestalten. Umrahmt von Joseph Haydns Ouvertüre zu Il mondo della luna und der Sinfonie Nr. 104 in D-Dur werden Sergei Prokofjews Klassische Sinfonie op. 25 und dessen drittes Klavierkonzert op. 26 erklingen. Wem der Weg in den hohen Norden zu weit ist, dem bietet sich auch im Mainfranken Theater Würzburg die Gelegenheit, den GMD und sein Würzburger Orchester live zu erleben.

Gewalt auf der Bühne Dialogreihe Theater im Gespräch 17.12.2012, 19.30 Uhr, Oberes Foyer

Die Absetzung der Uraufführung des 2011 mit dem Leonhard-Frank-Preis ausgezeichneIm Rahmen des Konzertes zum Jahreswechsel ten Theaterstückes Nacktes Leben … oder … erfüllt die Neunte Sinfonie mehrere Funktiobei lebendigem Leibe von Paul M. Waschkau nen: Sie ist eine der tiefgründigsten und zuam Mainfranken Theater löste in Würzburg kunftsträchtigsten Kompositionen der Musikund andernorts heftige Diskussionen aus. geschichte und wird gleichzeitig als musikaliDies nehmen wir zum Anlass, das Thema sches Zeichen der Ankündigung des 40-jäh„Gewalt auf der Bühne“ im Rahmen unserer rigen Jubiläums der Europastadt Würzburg Dialogreihe aufzugreifen: Intendant Hermann dienen.

Schneider diskutiert mit dem Autor Paul M. Waschkau, dem Regisseur Dieter Nelle und Daniel Osthoff von der Leonhard-Frank-Gesellschaft über die ästhetischen und moralischen Fragen zur Darstellung von Gewalt auf der Bühne und welche Verantwortung Autoren und Theatermacher tragen.

Mit dem 6-jährigen Sohn ins Weihnachtsmärchen und die 3-jährige Schwester in guten Händen wissen? In der Oper eine Auszeit vom Familienalltag nehmen, während der Nachwuchs einen Steinwurf entfernt spielt?

Das macht das Mainfranken Theater Würzburg nun möglich: In Zusammenarbeit mit „Baby Bill“, das vis à vis zum Theatergebäude gelegen ist, bieten wir ab November an verschiedenen Nachmittagsterminen Kinderbetreuung an. „Die Einrichtung unserer Räume ist perfekt auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt“, sagt Anja Bill, Inhaberin des vor einem Jahr eröffneten „Baby Bill“. Zudem gewährleistet ein professionell ausgebildetes, erfahrenes Betreuungsteam ein altersgerechtes Beschäftigungsangebot, damit die Eltern und großen Geschwister unbesorgt ihren Theaterbesuch genießen können. „Und falls ein Kind vom Spielen eine Auszeit braucht, stehen natürlich auch Schlafmöglichkeiten bereit.“ Um die Kinderbetreuung in Anspruch zu nehmen, bedarf es einer verbindlichen Anmeldung bis spätestens 8 Tage vor der jeweiligen Vorstellung – entweder direkt an der Theaterkasse oder per E-Mail an karten@theaterwuerzburg.de. Das Angebot findet ab 5 Anmeldungen statt. Die Kosten belaufen sich je nach Veranstaltungslänge auf 10 bis 15 Euro pro Kind. Alle Termine, für die das Betreuungsangebot gilt, sowie ausführliche Informationen zum Ablauf finden Sie im Internet unter www.theaterwuerzburg.de/familienzeit. Übrigens: An der Theaterkasse liegen kostenlose „Schnupper-Gutscheine“ bereit.

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Stephan Suschke wird ab der Spielzeit 2013/2014 neuer Schauspieldirektor.

Das Interview führte Daniela Bell.

Schauspiel: Miriam, ganz in Schwarz Premiere: 22. November 2012, Kammerspiele Team: Neitzke, Kempf, Marzinowski

Von echten und unechten Trauerklößen Ein neues Klassenzimmerstück zum Thema „Tod und Sinnsuche”

Stephan Suschke

Neue Formate, andere Orte zanni im Interview mit Stephan Suschke Ab der Spielzeit 2013/2014 übernehmen Sie die Leitung des Schauspiels am Mainfranken Theater Würzburg. Was reizt Sie, jetzt von der „Regie“ ins „Schauspielmanagement“ zu wechseln?

Ein Wechsel ist es nicht, das Aufgabengebiet wird erweitert. Das bedeutet vor allem, dass man einen anderen Einfluss auf die inhaltliche Ausrichtung des Spielplans, auf die Stückauswahl hat. Und natürlich auch auf die Ensemblebildung. Ich bin für die Engagements der Schauspieler verantwortlich, die ja im Wortsinn das Gesicht eines solchen Hauses prägen.

ten künstlerischen Kriterien standhalten. Wir wollen, dass die Leute, die diesem Theater seit Jahren die Treue halten, weiter zu uns kommen – manche, die wir verloren haben, zurück-, aber logischerweise auch neues Publikum hinzugewinnen.

Intendant Hermann Schneider verbindet mit Ihrer Person „Kontinuität und Aufbruch“ gleichermaßen. Was verspricht diese Kontinuität, und wo wollen Sie in Würzburg Neues wagen?

Ich glaube, Hermann Schneider meint die Kontinuität meiner Arbeiten, die seit Jahren immer wieder zu interessanten Ergebnissen Sie haben lange Zeit intensiv mit Heiner geführt haben. Aber wir denken auch über Müller gearbeitet und sehr erfolgreich verneue Formate nach, die sich an andere Puschiedene Produktionen gemeinsam auf die Bühne gebracht. Inwiefern war diese Zusam- blikumsschichten wenden, und über andere menarbeit prägend für Ihr weiteres künstleri- Spielorte inner- und außerhalb des Theaters.

Im Theater ist es doch so wie im sonstigen Lesches Schaffen? ben: Man schätzt den Lieblingsitaliener, aber Die Arbeitsweise hat mich geprägt. Was bei manchmal geht man zu dem um die Ecke, Müller wichtig war – die Schaffung angstfreier weil die Sauce vielleicht etwas schärfer bzw.

Räume, die Kreativität ermöglicht haben. Das die Pasta nicht ganz so weichgekocht ist. bedeutete, nicht auf Konflikte zu verzichten, sondern es ging darum, die Produktivität von Was wünschen Sie sich vom Würzburger Widersprüchen für künstlerische Arbeit zu be- Publikum? nutzen. Als Regisseur gehe ich andere Wege.

Neugier und Offenheit, um sich auf die Dinge Welche Akzente setzen Sie in der Programm- einzulassen, die man noch nicht kennt. Aber ich habe da keine Furcht. Das Würzburger gestaltung und künstlerischen Auswahl?

Publikum kann zwischen einer guten und Es geht um eine gesunde Mischung zwieiner schlechten Aufführung unterscheiden. schen klassischen und neuen Stücken, deren Und ich hoffe, wir werden mehr von ersteren wesentliches Kriterium sein muss, ob sie etliefern. Wie Otto Rehagel sagte: „Wichtig is was mit den uns bewegenden gesellschaftliauf’m Platz”. chen Problemen zu tun haben und bestimm-

„Psychologen aufgepasst!“ sagt die 16-jährige Miriam. Denn sie weiß, dass sie anders ist, anders als ihre Mitschüler, als ihre Familie, anders als alle Menschen, die sie kennt. Miriam hat ein ungewöhnliches Hobby: Wenn ihre Mitschüler zur ersten Stunde im Unterricht sitzen, dann steht sie regelmäßig auf dem Friedhof und schaut Beerdigungen fremder Menschen zu. Und mittlerweile hat sie ein sicheres Gespür dafür, ob die Trauer der Angehörigen echt ist, ob der Verstorbene geliebt wurde oder die Gäste nur aus Pflichtbewusstsein erscheinen. Oft ist sie die Einzige, die weint. Über diese Leidenschaft kann Miriam mit niemandem sprechen, ihre Andersartigkeit und die Angst davor, für verrückt gehalten zu werden, macht sie zu einer Außenseiterin – zumindest gefühlt.

Jörg Menke-Peitzmeyers Miriam, ganz in Schwarz verbindet auf krude und gleichzeitig berührende Weise das Thema Tod mit der Identitätssuche eines heranwachsenden Mädchens, für das der Besuch fremder Beerdigungen zu einem emotionalen Ventil geworden ist. Das grundsätzliche Bedürfnis nach Identitätsfindung und emotionaler Stabilität betrifft alle Menschen, und so eröffnet Miriam, ganz in Schwarz reichlich Diskussionsstoff für junge Leute. Das Stück richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren.

Erneut bietet das Mainfranken Theater Würzburg diese Spielzeit Lehrern die Möglichkeit, Theater direkt ins Klassenzimmer und damit in die Lebenswirklichkeit der Schüler zu holen. Mobile Produktionen sind in den vergangen Jahren fester Bestandteil zahlreicher Spielpläne geworden, nicht zuletzt, weil sie die Chance bieten, auch die Schülerinnen und Schüler zu erreichen, die bisher keine Erfahrungen mit dem Theater haben.

Vor allem aber finden mobile Produktionen in der Schule einen spannenden (Spiel-)Raum, denn sie bringen etwas Neues und Fremdes inmitten des gewohnten Umfelds und holen die Jugendlichen dort ab, wo sie einen Großteil des Tages verbringen.

Neben Miriam, ganz in Schwarz bietet das Mainfranken Theater Würzburg mit Erste Stunde diese Spielzeit noch ein weiteres Klassenzimmerstück von Menke-Peitzmeyer an.

Weitere Informationen und Buchung unter theater.paedagogik@stadt.wuerzburg.de.

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Musiktheater: Die Fledermaus

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Foto: Falk von Traubenberg

Musiktheater: Die Fledermaus

Premiere: 17. November 2012, Großes Haus

Team: Sanguineti, Rootering, Vita, Franke, Fischer, Kröhnert

Text: Beate Kröhnert

Partycheckliste Turbulenzen sind vorprogrammiert bei Die Fledermaus

Aus gegebenem Anlass bevorstehender Karnevals- oder Silvesterfeiern hat sich die Redaktion der zanni einmal die Mühe gemacht, einige Ratschläge rund um die Planung und Durchführung einer geselligen Runde zusammenzustellen: Freundeskreis Stellen Sie zunächst einmal sicher, dass Sie in Ihrem Freundeskreis einen Multimilliardär haben, an den Sie die Planung der Partys im großen Stil abtreten können. Offensichtlich gibt es unter den russischen Mitbürgern häufig wohlhabende Menschen. Superreiche wie Abramovich oder Orlofsky im Freundeskreis können hilfreich sein, um auch auf außergewöhnlichen Festivitäten zu tanzen.

Etikette beim Tanz

für eine Party nicht zwingend von Nachteil. Aber übertreibt man es mit Vino und Co., kann das unangenehme Konsequenzen zur Folge haben. Manch einer hat dann schon in einem eher unangebrachten Kostüm (beispielsweise dem einer Fledermaus) den Weg nach Hause nicht geschafft oder ist von seinem Kumpel auf einer Bank einfach liegen gelassen worden. Wäre man zum Beispiel ein angesehener Arzt und die Passanten, darunter gegebenenfalls Patienten, würden einen so sehen: Unter Umständen hätte man plötzlich einen Spitznamen, der einem gar nicht so lieb wäre. Daher Alkohol nur in Maßen und sicherheitshalber ein Taxi nach Hause nehmen.

Kleidung Wenn Sie selbst nicht aufgesetzt und unecht wirken möchten, dann tragen Sie auch keine Kleidung, die solche Eigenschaften unterstreicht.

Wählen Sie ein Ensemble, das zu ihnen passt und bestenfalls auch Ihr eigenes ist. Seien Sie bitte nicht so dreist und ‚leasen’ Sie sich ein Kleid von Ihrer Chefin. Das erhöht den Druck unnötig, das Kleid sauber zu halten, und wer weiß, ob die nicht doch auf der Party auftaucht. Es gibt manchmal ganz verrückte Zufälle! Unpassende Kleidung kann Ihren Charakter enttarnen, bevor Sie auch nur das erste Wort gesagt haben. Wenn Sie Enttarnung in jedem Fall zu entgehen suchen, dann bevorzugen Sie doch einen Maskenball und verkleiden Sie sich mal so richtig ausgiebig.

Die heutige Generation tanzt nicht mehr, sie spackt ja ab. Und wer spacken möchte, der macht das einfach so, dem ist auch nicht zu helfen. Aber – liebe Herren der Schöpfung – Gentlemen kommen unglaublich gut an, also versuchen Sie es doch mal, wie es früher war, wenn Sie sich einem holden Weibe im Tanze annähern möchten. Damals mussten sich die Herren, sollte es korrekt sein, insgesamt sechs Mal verneigen. Zunächst musste die Begleitung der Dame gefragt werden, ob man denn mit der Auserwählten tanzen dürfe. Hierbei kann man nur hoffen, dass diese Begleitung die Schwester oder eine attraktive Freundin ist – alles andere ist unnötig kompliziert, wenn Ihre Fremdflirten Absichten nicht 100 Prozent integerer Natur sind. Die zweite VerbeuWie heißt es so schön: „Appetit holen kann man sich woanders, gung galt dann der Dame, mit der Bitte um den Tanz. Auf der Tanzgegessen wird zu Hause.“ Doch nicht jedem ist es recht, wenn der fläche, bevor die Tanzhaltung eingenommen wurde, folgte Nummer drei. Nach Beendigung des Tanzes, vor dem Verlassen der Tanzfläche, Partner seinen Appetit andernorts anregt. Und wenn es doch sein muss, dann bitte so, dass nichts anbrennt und keiner zu Schaden musste sich der Herr das vierte Mal bücken. Die fünfte Verneigung kommt. An alle Verheirateten oder verbandelten Herren noch einen galt als Dank für den Tanz, nachdem die Dame zum Platz zurück gewichtigen Hinweis: Sollten Sie ohne Ihre Frau bei einem Kostümball bracht worden war – auch sehr wichtig: nicht einfach stehen lassen! eine schöne Fremde sehen, deren Gesicht Sie aufgrund einer Maske Mit der sechsten und letzten Verbeugung bedankte sich der besonnicht erkennen können – diese Schöne ist für Sie TABU! Denn es soll ders höfliche Tänzer bei der Schwester oder netten Freundin der vorgekommen sein, dass diese Dame, obwohl sie sich beispielsweise Dame. Also lieber einmal mehr verneigt; das kommt gewiss gut an. als ungarische Gräfin ausgibt, plötzlich Ihre Frau ist. Und wie wollen Alkoholkonsum Sie Ihr ungewohnt charmantes Verhalten dann erklären? Wenn Sie aber mal wissen möchten, wie man sich aus derartigen Turbulenzen Ein Gläschen Champagner kann so falsch nicht sein. Es gibt sogar rausredet, dann bietet sich bei der Neuproduktion von Johann Strauss’ Gastgeber, die drohen mit Schlägen, wenn man sich ziert. In Maßen genossen kann Champagner durchaus anregend auf das Flirtverhalten Operette Die Fledermaus dazu eine hervorragende Gelegenheit. wirken, er lockert verspannte Gemüter und macht kommunikativer –

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Musiktheater: Refidim Junction

Uraufführung: 10. November 2012, Theater in der Bibrastraße

Team: Pakusch, Moritz, Dehler, Blitt

Text: Christoph Blitt Foto: Falk von Traubenberg

„Refidim Junction“ Die Geschichte hinter einem Operntitel

„Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel zog aus der Wüste Sin ihre Tagereisen, wie ihnen der HERR befahl, und sie lagerten sich in Raphidim. Da hatte das Volk kein Wasser zu trinken. Und sie zankten mit Mose und sprachen: ‚Gebt uns Wasser, dass wir trinken.‘ Mose sprach zu ihnen: ‚Was zankt ihr mit mir? Warum versucht ihr den HERRN?‘ Da aber das Volk daselbst dürstete nach Wasser, murrten sie wider Mose und sprachen: ‚Warum hast du uns lassen aus Ägypten ziehen, dass du uns, unsre Kinder und unser Vieh Durstes sterben ließest?‘“ Diese Worte kann man im 17. Kapitel des zweiten Buchs Mose im Alten Testament lesen. Geschildert werden hier die Erlebnisse und Widrigkeiten, die das Volk Israel bei seiner vierzigjährigen Wanderschaft durch die Wüste nach seinem Auszug aus der Sklaverei Ägyptens erleben musste. Wie man sehen kann, gerieten die Israeliten an dem Ort Raphidim (oder: Refidim) aufgrund von Wassermangel in eine wahrhafte Krise, so dass sie sich gegen ihren Anführer Mose wandten. Mose hielt daraufhin Zwiesprache mit Gott, der ihm versprach zu helfen. Und so schlug Mose mit seinem Stab auf einen Fels am Berg Horeb, aus dem sogleich Wasser floss. Weiter kann man dann in der Bibel lesen: „Da hieß man den Ort Massa und Meriba um des Zanks willen der Kinder Israel, und dass sie den HERRN versucht und gesagt hatten: ‚Ist der HERR unter uns oder nicht?‘“ Der Ort Raphidim markiert also eine entscheidende Wegmarke oder einen wichtigen Wendepunkt (englisch: junction) für das Volk Israel auf seinem Weg in das von Gott versprochene gelobte Land: Durch äußere Umstände wie den Wassermangel sieht man sich in seiner Existenz bedroht und ist bereit, bisherige Werte wie die Treue zu Mose und das Vertrauen auf Gott über Bord zu werfen. Somit wird Raphidim zu einem Ort grundsätzlicher Entscheidungen.

Doch das Volk Israel sieht sich hier noch ganz anderen Bedrohungen ausgesetzt. So kann man weiter in 2. Mose 17 lesen: „Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim.“ Für diesen Angriff wird kein

Grund genannt. Doch mit dieser Schlacht, die die Israeliten unter der Führung Josuas mit Gottes Hilfe für sich entscheiden konnten, wird eine Erzfeindschaft zwischen den Kindern Israels und dem Volk der Amalekiter, das von Esaus Enkel geführt wurde, begründet. So sprach Gott zu Mose: „Denn ich will den Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man sein nicht mehr gedenke.“ Und Mose verkündet, dass „der HERR streiten wird wider Amalek von Kind zu Kindeskind“. Und noch in 5. Mose 25 ergeht das Gebot, diesen Angriff der Amalekiter auf das geschwächte und unschuldige Volk Israel nicht zu vergessen, wenn man dort lesen kann: „Gedenke was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget, wie sie dich angriffen auf dem Wege und schlugen die letzten deines Heeres, alle die Schwachen, die dir hinten nachzogen, da du müde und matt warst, und fürchteten Gott nicht. Wenn nun der HERR, dein Gott, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt zum Erbe einzunehmen, so sollst du das Gedächtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!“ Die weitere Geschichte Israels sollte zeigen, dass man dieses Gebot zum Teil sehr ernst nahm. So führten die Könige Saul und David Kriege gegen die Amalekiter mit dem Ziel, das verhasste Volk auszurotten. Für die Juden wurden die Amalekiter und Amalek zum Inbegriff eines brutalen Aggressors, der die Kinder Israels aus reiner Boshaftigkeit austilgen möchte. So galten für viele die Nazis und Hitler als Reinkarnation dieses verhassten Volkes und seines Führers. Wenn die in Jerusalem lebende Komponistin Magret Wolf nun eine Kammeroper schreibt, die von den Bemühungen zweier jüdischer Frauen, dem Naziterror zu entkommen, erzählt, und diesem Werk den Titel Refidim Junction gibt, klingen all die hier genannten Assoziationen an. Dementsprechend präsentiert diese Oper zwei Protagonistinnen, die quasi an einer Kreuzung stehen und hoffen, dass sich ihnen der richtige Weg öffnet, der sie befreit von dem Terror und Hass, den sie erdulden müssen.

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Foto: Falk von Traubenberg

Schauspiel: Der Vater

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Schauspiel: Der Vater

Premiere: 2. November 2012, Kammerspiele

Team: Wallgram, Ziegler, Kempf

Text: Roland Marzinowski

Was weiß man schon sicher?

In Strindbergs Schauspiel Der Vater beginnt ein Mann, an seiner Vaterschaft zu zweifeln Schon der griechische Philosoph Aristoteles behauptete, dass Mütter mehr Liebe für ihre Kinder aufbringen als Väter. Denn im Gegensatz zu Vätern wissen Mütter ganz sicher, dass es ihre eigenen seien. Die Römer fassten es ganz pragmatisch zusammen: Pater semper incertus est, was soviel bedeutet wie: Der Vater ist immer unsicher. Das Problem der ungesicherten Vaterschaft ist ein Phänomen, das sich lange durch die Menschheitsgeschichte zieht. Die Angst der Väter, ein nicht leibliches Kind aufzuziehen und von ihm beerbt zu werden, bestimmt seit Urzeiten das Geschlechterverhältnis. Um diese Gefahr einzudämmen, wurden in vielen Kulturen etliche Zwangsmaßnahmen eingeführt, die zu vielfachem Unrecht und Leid führten – für Frauen und Männer. Vor allem in Asien und im Nahen Osten wurden Frauen besonders rigoros aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Gerade Frauen von gesellschaftlich hohem Rang wurden von der Außenwelt abgeriegelt und von Männern bewacht, die man zuvor zeugungsunfähig gemacht hat, den sogenannten Eunuchen.

Auch wenn solche drakonischen Maßnahmen in Europa nicht üblich waren, gab es auch hier ein Bewusstsein darüber, dass immer eine Restunsicherheit bei einer Vaterschaft bleibt. Doch war dieses Thema ein gesellschaftliches Tabu, denn der Zweifel an einer biologischen Vaterschaft brachte nicht nur Schande über die Ehefrau, sondern verletzte auch die Ehre des Ehemannes. Der drohende gesellschaftliche Ruin mag der Grund dafür gewesen sein, dass so mancher innerfamiliäre Verdacht im Keim erstickt wurde. Umso mehr mag es verwundern, dass dieses Sujet nur wenig Niederschlag in der Literatur und Kunst findet. Eine seltene Ausnahme ist das Schauspiel Der Vater von August Strindberg aus dem Jahr 1887. Darin wird das Thema in aller Konsequenz durchgespielt. Die Ehe des Rittmeisters und seiner Frau Laura ist seit Langem zerrüttet. Der tägliche Streit erreicht einen Höhepunkt, weil sich beide nicht über die Zukunft ihrer Tochter Bertha einigen können. Der Vater will sie als Lehrerin ausbilden lassen, die

Mutter möchte sie zu Hause behalten, ein Kompromiss scheint unmöglich. In dieser verfahrenen Lage weckt Laura den Zweifel an seiner Vaterschaft und trifft mit dieser Strategie voll ins Schwarze. Denn die enge Beziehung zu seiner Tochter war für den Rittmeister der letzte Halt in dem heillosen Familienleben. Nun wird die Bindung zu Bertha in Frage gestellt, und der Rittmeister muss erkennen, dass ihn nur seine Frau aus der lähmenden Unsicherheit befreien kann. Er ist vollkommen abhängig von ihrer Bereitschaft, die Wahrheit zu sagen. Sie allein kennt die wahren Verhältnisse und führt ihm seine Ohnmacht vor. Strindbergs Schauspiel erzählt drastisch, wie schnell jemand aus sicher geglaubten Familienverhältnissen hinauskatapultiert werden kann. Die Geschichte um Zweifel, Trauer und Ohnmacht ist in ein großbürgerliches Milieu platziert, dessen Wertekanon zunehmend brüchiger wird.

Mehr als hundert Jahre nach Strindberg ist heute selbstverständlich, was damals noch unmöglich war, nämlich die wissenschaftlich gesicherte Vaterschaftsfeststellung. Moderne Testverfahren können die Programmiersprache der Biologie lesen und übersetzen und damit Verwandtschaftsbeziehungen zwischen zwei Menschen bestimmen.

Aber dieser biotechnische Fortschritt wirft natürlich das Problem auf, ab wann ein Verdacht begründet ist, um eine DNA-Analyse durchzuführen. Denn auch wenn ein Anspruch auf Klärung der leiblichen Abstammung begründet sein mag, kann ein solches Verfahren vom Gericht ausgesetzt werden, wenn eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohls eines minderjährigen Kindes zu fürchten ist. Trotz aller Möglichkeiten von heute, letzte Gewissheiten zu erlangen, bleibt dieses alte Tabu weiterhin ein sensibler gesetzlicher Bereich, in dem sich viele Interessen gegenüberstehen. Über die Zahl von sogenannten Kuckuckskindern gehen die Expertenmeinungen weit auseinander: Die Spanne reicht von ein bis zwölf Prozent und kann je nach Land, Religionszugehörigkeit und sozialer Schicht sehr unterschiedlich sein.

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WEINHAUS Ecke Theater- / Semmelstraße Mo. 9 –18 Uhr, Di.–Sa. 9 –24 Uhr, So. 11–24 Uhr Telefon +49 931 3503-403

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Ballett: Der Besuch der alten Dame

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Foto: Falk von Traubenberg

Ballett: Der Besuch der alten Dame

Uraufführung: 13. Dezember 2012, Kammerspiele

Team: Vita, Dehler, Kempf, Blitt

Text: Christoph Blitt

Wenn alte Damen Moral kaufen Realität und Fiktion reicher Frauen

Sie ist ein wenig rundlich, zählt 58 Lenze, hat längeres Haar und eine wonnig-rote Haut. Wenn man sie so sieht, würde man denken, dass es sich bei ihr um eine wohl genährte Frührentnerin handelt. Sie heißt Gina Rinehart und kommt aus Australien. Wer diesen Namen nicht kennt, braucht sicherlich nicht in Sack und Asche zu gehen, denn Miss Rinehart steht zumindest hier in Deutschland nur bedingt in der medialen Öffentlichkeit. Dabei führt sie eine internationale Rangliste an, die schon wert wäre, beachtet zu werden. Gina Rinehart ist nämlich derzeit die reichste Frau der Welt. Ihr Vermögen wird auf rund 30 Milliarden Dollar geschätzt. Zu danken hat sie dies ihrem Vater.

Der überschrieb ihr einige Bergbauminen. Da Bodenschätze derzeit hoch im Kurs stehen und die Milliardenerbin äußerst geschickt zu wirtschaften verstand, gelang es ihr, ihr Vermögen in kürzester Zeit beeindruckend ansteigen zu lassen. Hält der Rohstoff-Boom an, ist es auch sehr gut vorstellbar, dass das Rinehartsche Konto seinen Höchststand noch lange nicht erreicht hat.

ten Mannes der Welt beträgt über 36 Milliarden Dollar. Denn wenn der Mexikaner Carlos Slim seine Scheckkarte in einen Bankautomaten steckt, würde ihm ein Guthaben von rund 66,3 Milliarden angezeigt werden. Dieser dann doch beträchtliche Unterschied zeigt wieder einmal, dass im Wirtschaftsleben Frauen im Vergleich zu den Herren der Schöpfung dann doch noch, ungerechtfertigterweise, erheblich schlechter abschneiden. Vielleicht liegt hierin auch ein Grund dafür, dass Gina Rinehart nicht einer der freundlichsten Menschen zu sein scheint. Selbiges könnte man im Übrigen auch über ihre fiktive literarische Kollegin Claire Zachnasassian sagen, der Friedrich Dürrenmatt in seiner „Tragischen Komödie“ Der Besuch der alten Dame ein Denkmal gesetzt hat. Claire verdankt ihren unermesslichen Reichtum ebenfalls einem Erbe. In ihrem Falle war es ihr verstorbener Gatte, der sie mit Unsummen Geldes und sonstigen Werten ausstattete. Ein derart riesiges Vermögen verschafft ihr die totale Unabhängigkeit – und zwar in finanzieller wie in ethischer Hinsicht.

Allerdings scheint bei ihr auch das Sprichwort zu gelten, dass Geld allein nicht glücklich macht. Denn Gina Rinehart ist mit Teilen ihrer Nachkommenschaft zutiefst zerstritten. Sie scheint auch generell eher ein schwieriger Charakter zu sein. Sie ist ein Kontrollfreak und gilt als misstrauisch und geizig. Da sie sich darüber ärgert, was die Presse in Australien so über sie schreibt und sendet, ist sie dabei, sich in Medienunternehmen einzukaufen, um auch hier alles selbst steuern zu können. Wenig beliebt macht sie sich auch mit manchem ihrer Statements. So tat sie etwa öffentlich ihre Meinung kund, dass derjenige, der auf die Reichen neidisch sei, nicht rumsitzen und jammern, sondern weniger Zeit mit Trinken und Rauchen verbringen sollte, um stattdessen mehr zu arbeiten. Solche Worte kommen natürlich beim Großteil der australischen Bevölkerung nicht besonders gut an. Kein Wunder, dass Frau Rinehart dem Vernehmen nach eine einsame, reiche alte Dame zu sein scheint.

Genau davon erzählt Dürrenmatt in seinem Schauspiel. So kann man hier erfahren, wie Claire Zachanassian (heimlich) ihre heruntergekommene Heimatstadt mit dem sprechenden Namen Güllen aufkauft.

Man erlebt aber auch, wie Claire das Gewissen und die Moral der Güllener mit ihrem Geld zu ihren Zwecken manipulieren kann. So macht sie ihre finanziellen Zuwendungen an die Stadt davon abhängig, dass Alfred Ill, der sie einst schwängerte und dann verleugnete, sterben soll. Natürlich – da ist Dürrenmatt Realist genug – gewinnt das Geld, was Ill also mit seinem Leben bezahlt. Derartige Mechanismen aufzudecken, ist ein Verdienst von Der Besuch der alten Dame.

Ob nun unsympathisch oder nicht, eines sollte einem zu denken geben: So ist Gina Rinehart zwar die reichste Frau der Welt, doch allein die Differenz zwischen ihrem und dem Kontostand des vermögends-

Wie nah solche Geschichten an der Wirklichkeit sind, davon kündet eben auch das Schicksal der australischen Milliardärin Rinehart. Denn auch sie versucht – wie bereits gesagt –, eben mit ihrem Geld auf die Medien Einfluss zu nehmen, um damit – in der Nachfolge eines Silvio Berlusconi – gegebenenfalls auch Meinungen und Werte beeinflussen und steuern zu können. Da ist man doch froh, wenn einem der eigene, die Tendenz zur Mauheit aufweisende Kontostand vor derartigen Versuchungen bewahrt.

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2. Sinfoniekonzert Nordlicht

29. und 30. November 2012, Hochschule für Musik Würzburg

Violine: Augustin Hadelich Dirigent: Ari Rasilainen

Text: Beate Kröhnert Foto: Falk von Traubenberg

Sibelius und Co. 18

Das 2. Sinfoniekonzert widmet sich finnischen Komponisten Seit 1996 wird im finnischen Oulu die Luftgitarren-Weltmeisterschaft im Rahmen des Oulu Music Video Festivals veranstaltet. Was als Spaß begann, nimmt heute geradezu professionelle Züge an: Da werden im Vorfeld der Meisterschaften Seminare angeboten, in denen die angehenden Luftgitarristen angeleitet werden, ihre Bühnenpräsenz und ihren Ausdruck zu steigern. Doch nicht nur auf dem Gebiet der pantomimisch gespielten, imaginären E-Gitarre sind die Finnen sehr kreativ, auch nennen sie eine reiche „klingende“ Kultur ihr Eigen.

Ein Baustein der nationalen Musikpflege ist der finnische Tango. Zunächst scheint es, als würden das kühle Finnland und der temperamentvolle Tanz aus Südamerika nicht so ganz zusammenpassen. Doch der finnische Tango hat nur wenige Gemeinsamkeiten mit dem „Tango Argentino”, und die Finnen tanzen ihn mit großer Hingabe. Finnische Musik – und da ist der Tango keine Ausnahme – zeichnet sich oft durch eine melancholische Tiefe aus, die vielleicht auf der Schwermütigkeit des rauen Nordens beruht. Die Finnen lieben ihre Musik: Neben dem Tango und der Volksmusik erfreut sich insbesondere finnischer Heavy-Metal größter Popularität, darunter etwa Bands wie The Rasmus, HIM oder Nightwish. Und noch ein musikalischer Exportschlager kommt aus dem hohen Norden: Die vier Cellisten Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen, Max Lilja und Antero Manninen – in der Musikszene besser bekannt unter dem Bandnamen Apocalyptica – lernten sich auf der Sibelius-Akademie in Helsinki kennen und beschlossen, die Titel ihrer Lieblingsband Metallica auf diesem klassischen Musikinstrument zu interpretieren. Damit wäre auch schon der Name des wohl berühmtesten finnischen Komponisten gefallen: Sibelius.

Vor dem Schaffen von Jean Sibelius konnten sich nur wenige finnische Tonsetzer durch ein nennenswertes Œuvre empfehlen. Hier wären beispielsweise Erik Tulindberg und die Brüder Carl Ludvig und Fredrik Emanuel Lithander zu nennen. Als Vorreiter der finnischen Klassik gilt zudem der in Hamburg geborene Fredrik Pacius, der durch seine Lehrtätigkeit in Helsinki ab 1835 das Idiom der deutschen Romantik nach Finnland vermittelte und so großen Einfluss auf die Entwicklung der folgenden Komponistengenerationen nahm. Auch das Frühwerk Jean Sibelius’ ist entscheidend von der deutschen Romantik einerseits und Anleihen an finnische Volksmusik andererseits gekennzeichnet.

Mit seinen zukunftsweisenden Orchesterwerken avancierte er für die nachfolgende finnische Komponistengeneration zu einer Art Überfigur.

Seine Musik ist mit ihrem nationalromantischen Pathos für die Finnen in hohem Maße identitätsstiftend.

Identitätsstiftend und inspirierend auf die komponierenden finnischen Landsleute wirkten wohl auch Tonschöpfer wie Schostakowitsch, Strawinsky oder Bartók. Die Rezeption der Dodekaphonie setzte – leicht verspätet – gegen Mitte des vergangenen Jahrhunderts ein. Hier ist Erik Bergman einer der Initiatoren der Neuen Musik in Finnland. Im gleichen Atemzug sind außerdem noch Einar Englund, Joonas Kokkonen, Usko Meriläinen, Aulis Sallinen und Einojuhani Rautavaara zu nennen. Letzterer gilt heute als einer der erfolgreichsten Komponisten des Landes. 1972 komponierte Rautavaara seinen Cantus arcticus. Der Untertitel Konzert für Vögel und Orchester ist dabei wörtlich zu verstehen, denn die Solisten sind die Vögel des Polarkreises, deren Stimmen als Tonbandaufnahmen eingespielt werden. So entsteht eine verlockende suggestive Klangwelt, in welcher das Orchester und die Naturklänge in einen regen Dialog treten.

Zu hören ist Rautavaaras Opus 61 neben Bartóks zweitem Violinkonzert und Sibelius’ zweiter Sinfonie beim zweiten Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Würzburg am 29. und 30. November 2012 im Konzertsaal der Hochschule für Musik. Alle, die sich in Vorbereitung des Konzerts die Namen der zehn finnischen Komponisten nun noch einmal vergegenwärtigen möchten, denen möge das Finnen-Puzzlerätsel dazu die Möglichkeit bieten:

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2. Kammerkonzert 18. November 2012, 11 Uhr, Toscanasaal der Residenz Würzburg

3. Kammerkonzert 16. Dezember 2012, 11 Uhr, Toscanasaal der Residenz Würzburg

Kinderkammerkonzert Die Fugenhexe 18. November 2012, 15 Uhr, Oberes Foyer 16. Dezember 2012, 15 Uhr, Oberes Foyer

Kammerkonzerte 19

2. Kammerkonzert

3. Kammerkonzert

Kinderkammerkonzert

„Meine geliebte Clara, ich möchte, ich könnte dir so zärtlich schreiben, wie ich dich liebe, und so viel Liebes und Gutes tun, wie ich dir’s wünsche. Du bist mir so unendlich lieb, dass ich es gar nicht sagen kann. In einem fort möchte ich dich Liebling und alles mögliche nennen, ohne satt zu werden, dir zu schmeicheln. […] Deine Briefe sind mir wie Küsse.“ Mit diesen mehr als innigen Worten wendet sich Johannes Brahms am 31. Mai 1856 an Clara Schumann. Selbst wer Empathie nicht seine größte Fähigkeit nennt, der spürt förmlich die unermessliche Hingabe, Bewunderung – ja Liebe des damals 23-jährigen jungen Mannes zu der 14 Jahre älteren Pianistin.

Dabei waren die Umstände dieser Schwärmerei mehr als ungünstig:

NAME Barock / Generalbasszeitalter

HEX HEX, BUTTERKLEKS ...

Schon bald nach der Einlieferung Robert Schumanns in die Nervenheilanstalt Endenich intensivierte sich der Kontakt zwischen Clara Schumann und Johannes Brahms. Gar wohnte Brahms eine zeitlang mit Clara in der Düsseldorfer Wohnung zusammen. Den Spekulationen über die Art der Beziehung der zwei Künstler kann auch deshalb kaum Einhalt geboten werden, da in beiderseitigem Einvernehmen fast alle Briefe vernichtet wurden.

Fest steht, dass Brahms in Clara verliebt war; zahlreiche erhaltene Briefe zeugen unleugbar davon. Was sich aber in den Jahren 1854 bis vornehmlich 1856 tatsächlich zwischen beiden zutrug, bleibt im Dunkeln.

Unabhängig von der emotionalen Verbindung zwischen Johannes Brahms und Clara Schumann wusste er doch in ihr unbestritten eine sichere Interpretin seiner anspruchsvollen Kompositionen für das Klavier. Dementsprechend ist es wohl naheliegend, dass er beispielsweise den Klavierpart in den Quartetten op. 25 und op. 26 nicht nur dieser Virtuosin widmete, sondern auch im Wissen um ihr Können konzipierte.

Alt, hässlich, mit einer großen Hakennase und einer schwarzen Katze auf der buckligen Schulter: So stellt man sich hinlänglich eine Hexe vor. Aber bis sie so aussieht, muss die PHASEN kleine Fugenhexe Theodora Appolonia Wal 1580 bis 1620 – Frühbarock purga Quendolin von Papperlapap noch etNeuerungen: Mehrchörigkeit, Instrumentalwas ausharren, denn mit ihren 426 Jahren ist musik verselbständigt sich, Ausbildung des sie eher jung. Sehnsüchtig wartet sie darauf, konzertierenden Prinzips eine amtliche krumme Hakennase zu bekommen. Aber so ohne Weiteres geschieht das Vertreter: Orlando di Lasso, Giovanni Gabrieli, nicht, denn um einen ordentlichen HexenzinClaudio Monteverdi, Tarquinio Merula, ken zu erhalten, muss sie zunächst einmal ihre Giovanni Battista Fontana Hexenprüfung bestehen.

1620 bis 1680 – Hochbarock Seit 200 Jahren studiert die kleine Theodora – Neuerungen: Oper, Oratorium, Kammerzum Glück ohne Studiengebühren. Dabei musik, Suite, Höhepunkt des konzertierenkonnte sich die Hexe in den Jahren ihrer Ausden Prinzips bildung neben Zauberei und Unheilstifterei noch zwei Nebenfächer auswählen. Theodora Vertreter: Heinrich Schütz, Jean-Baptiste Lully hat Musik und Krötenlehre studiert und nun 1680 bis 1750 – Spätbarock steht das Examen in Musik als letzte Etappe ihres Bildungsweges kurz bevor. Bis MitterNeuerungen: Da-capo-Arie, Concerto grosso, nacht muss sie ein Lied mit möglichst vielen Solokonzert, Sonate (-da chiesa, -da camera), Kindern singen. Ob sie das wohl schaffen Fuge, Suite wird? Daher hier der Aufruf an alle WürzVertreter: Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi, burger Kinder ab drei Jahren: Kommt zum Domenico Scarlatti, Dietrich Buxtehude, GeKinderkammerkonzert und helft der Fugenorg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, hexe, ihre Prüfung zu bestehen.

Georg Friedrich Händel, Jean-Philippe Rameau, Henry Purcell

ZEITRAUM 1600 bis 1750

BEGRIFF Ursprünglich abschätzig von span. barrueco (unregelmäßig, warzig bei minderwertigen Perlen), frz. baroque (im 18. Jhdt. als bizarr, uneben) DEFINITION Musikalisches Lexikon (1802): „Ein Tonstück wird barock genannt, wenn ... die Harmonie verworren, und der Satz mit Dissonanzen und ungewöhnlichen Auflösungen derselben überladen ist“

Kaum zu glauben: Die kleine Fugenhexe sieht mit ihren 426 Jahren noch recht jung aus.

Kinder- und Jugendtheater: Das kalte Herz

Premiere: 29. November 2012, Großes Haus

Team: Philipp, Beaujean, Kempf, Neitzke

Illustration: Uli Spitznagel

Tannenwaldgeister 20

Annäherung einer Theaterpädagogin

„Noch vor kurzer Zeit glaubten die Bewohner des Schwarzwaldes an Waldgeister. Mit diesen Waldgeistern soll einmal ein junger Schwarzwälder eine sonderbare Geschichte gehabt haben, die wir erzählen wollen.“

Tanne, aber da war kein Schatzhauser im grünen Tannenwald, und nur ein kleines, zierliches Eichhörnchen jagte an dem Baum hinauf.“ „Schatzhauser“ – schon das eine Wort erzählt verwunschene Geschichten von alten Zeiten. Und auf der anderen Seite findet sich eine immer wieder aufscheinende Modernität – Fragen davon, was wir brauchen, um glücklich zu sein, um uns frei von Zwängen und Angst zu fühlen. Eine Geschirrspülmaschine?

Den neuen Wäschetrockner? Einen Privatjet? Nichts von alldem? Ich bin gespannt, welche Antworten wir darauf finden werden.

Das kalte Herz – das also ist unser Weihnachtsmärchen 2012. Im März dieses Jahres, als ich mich erstmals mit dem Spielplan meiner neuen Wirkungsstätte, dem Kinder- und Jugendtheater am Mainfranken Theater Würzburg, beschäftigte, las ich den Titel in der Jahresübersicht. Ich erinnerte mich nur dunkel an die Geschichte vom Kohlenmunk-Peter und war unsicher, ob dieses Märchen tatsächlich als Weihnachtsmärchen für Kinder ab fünf Jahren geeignet ist.

Dann die Bauprobe: Bühnenbildner und Regisseur reisen an, um das Bühnenbild samt maßstabsgetreuem Erste Internetrecherchen brachten Miniaturmodell und damit natürlich mich nicht weiter und erst die intensiauch das Konzept zu erläutern. Das ve Beschäftigung mit dem Märchen von Wilhelm Hauff für eine KinBühnenbild wird mit Wänden, Podesten und ähnlichem auf der Bühderlesung zum Theaterfest führte zu einer Annäherung und beginnen- ne improvisiert aufgebaut, damit alle sich ein Bild machen können, den Verliebtheit. Denn ich entdeckte zweierlei: auf der einen Seite wie es später ungefähr aussehen und funktionieren wird. Bei Bauproeine märchenhaft schöne Sprache – „Warte, du kleiner Bursche”, ben entstehen in uns allen plötzlich Bilder, Vorstellungen, Ideen von rief er, „dich will ich bald haben!”, sprang mit einem Satz hinter die dem, was hinterher auf der Bühne zu sehen sein wird. Auf unserer

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Text: Nele Neitzke

Familienkonzert: Peter und der Wolf Text: Beate Kröhnert

22. Dezember 2012, 17 Uhr Großes Haus

Mobbing im Tierreich!

Bauprobe entstehen fantastische, poetische Bilder vom Schwarzwald, von hölzernen Oberflächen und von trickreichen und doch ganz einfachen Bühnenverwandlungen, untermalt von Spieluhrmusiken. In mir beginnt eine Welt zu entstehen. Eine Welt zwischen der schwebenden Zeit eines jeden Märchens und dem Jetzt, in dem ich und meine Gesellschaft leben. Eine Welt der Magie und eine Welt der Menschlichkeit. Und damit eine Welt auch der menschlichen Nöte. Und der menschlichen Freuden.

Inzwischen hat meine Arbeit am Mainfranken Theater begonnen.

Und damit die ganz konkrete Arbeit an dem, was später auf der Bühne im Weihnachtsmärchen gezeigt wird. Der versierte und sehr verspielte Kindertheaterregisseur Martin Philipp wird Das kalte Herz bei uns inszenieren. Um uns dem Märchen weiter anzunähern, haben wir uns einige Tage lang quasi eingeschlossen, um eine Fassung für unsere Schauspieler, für unsere Bühne zu entwerfen. Zwischen tränendem Lachen und zarter Berührtheit von der Trauer und dem unbedingten Wollen Peter Munks schrieben, debattierten und blödelten wir herum – eine Art kreativ-versponnenes Arbeitscamp. Unterbrochen nur von kurzen Essenspausen – zum Beispiel im „Alten Kranen“, der sofort Eingang in den Text gefunden hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es wird märchenhaft, lustig, mit Grusel in einem kindertauglichgerüttelten Maß und mit einer großen Spielfreude.

Von daher: Das kalte Herz – das also ist unser Weihnachtsmärchen 2012. Ich freue mich wahnsinnig. Auf das Stück, die Inszenierung, die Kollegen auf und hinter der Bühne und vor allem: auf euch und Sie. Unsere Zuschauer. Ab 5 Jahren und bis 99+.

Bisher wurde dieses schwerwiegende Problem wenig erforscht, dennoch klingt es selbst in der Geschichte zu Peter und der Wolf an: Mobbing bei Vögeln. Vergegenwärtigt man sich die Geschehnisse, ist es nicht zu leugnen, welche erschreckende Tatsachen hier zum Vorschein kommen, die unter dem Deckmäntelchen einer dramatischen Haupthandlung lange Zeit im Verborgenen blieben. Als Peter den sicheren Hort des Gartens verließ, und ihm die Ente auf dem Weg zu Teich folgte, hätte keiner geahnt, dass das harmlose Vorhaben des kleinen Schnabelträgers so enden würde. Ohne auch nur den Hauch einer bösen Absicht, möchte die Ente – die sich aus finanziellen Gründen einfach keinen Wellness-Urlaub in Baden Baden leisten kann – am Teich ein wenig entspannen und schwimmen. Da nähert sich ein Vogel und attackiert die Ente: „Was bist du für ein Vogel, der nicht fliegen kann“, hackt der kleine Piepmatz auf die Ente ein. Zwar bemüht sich die Ente um einen lässigen Konter, als sie sagt: „Was bist du für ein Vogel, wenn du nicht schwimmen kannst?“ Aber wie mag es in dem schnatternden Tierchen ausgesehen haben? Wie kann man diesen Ungerechtigkeiten nur begegnen? Zunächst einmal sollte man sich keinesfalls von der Musik von Sergej Prokofjew und den dramatischen Geschehnissen mit der Katze und dem Wolf ablenken lassen. Das sind letztlich nur Nebenschauplätze der eigentlichen Tragödie. Schauen wir nicht mehr weg!

Foto: mara.dd@photocase.com

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Paradeplatz 4 · 97070 Würzburg

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Musiktheater: Oper am Klavier IV Johann Strauss: Der lustige Krieg

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01.12.2012, Kammerspiele

Team: Agrafiotis, Blitt

Text: Christoph Blitt

Wenn Politik auf schöne Beine trifft Von Tänzerinnen und ihren hochgestellten Verehrern

Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Republik Genua und das Fürstentum Massa-Carrara führen Krieg gegeneinander. Auslöser dieses Konflikts ist eine Tänzerin aus Neapel: Luigia Cassafrati. Sowohl Massa-Carraras Fürst als auch der Doge von Genua haben sie unter Vertrag genommen. Dabei sind beide Herren wohl nicht nur von ihren Tanzkünsten, sondern auch von ihren weiblichen Reizen fasziniert. Genua entsendet kurzerhand ein Kriegsschiff nach Neapel und entführt die Cassafrati.

Massa-Carrara droht daraufhin mit Repressalien. Der Doge gibt nicht nach, der Fürst auch nicht und schließlich erklärt Massa-Carrara Genua den Krieg.

Klingt diese Geschichte glaubwürdig? Ein Krieg um eine Tänzerin?

Gut, es sei hier gestanden: Diese Episode findet sich in keinem Geschichtsbuch. Dafür kann man sie aber in dem einen oder anderen Operettenführer nachlesen. Denn hierbei handelt es sich um den Auslöser, der jenen lustigen Krieg ins Rollen brachte, dem Johann Strauss seine gleichnamige, äußerst vergnügliche Operette widmete. Dass in diesem Werk eine Tänzerin der Grund für politische Komplikationen ist, hatte mehr mit der Realität zu tun, als man heute vielleicht denken mag. Erinnert sei hier in diesem Zusammenhang etwa nur an die Affäre um die Tänzerin Barbara Campanini, genannt Barberina.

Kein Geringerer als der Preußenkönig Friedrich II. hatte die international gefeierte Künstlerin für seine Berliner Hofoper engagiert. Doch kaum hatte sie den Vertrag unterschrieben, verliebte sie sich in einen englischen Lord, der ihr nun wichtiger war als ein Engagement in der preußischen Hauptstadt. Um den Berliner Vertrag nicht antreten zu müssen, flohen die Tänzerin und ihr Lord nach Venedig. Doch sie hatten wohl nicht mit Friedrichs Hartnäckigkeit gerechnet. Der verlangte nämlich nun von der Republik Venedig die Auslieferung der Barberina. In der Lagunenstadt empfand man das als etwas übertrieben und unternahm erst einmal nichts. Doch als justament der venezianische Gesandte aus London durch Preußen reisen musste, beschlagnahmte Friedrich kurzerhand seine gesamte Equipage. Damit verletzte er so ziemlich alle geltenden diplomatischen Spielregeln. Doch Venedig fügte sich, verhaftete die Barberina und geleitete sie mit einer Eskorte an die österreichische Grenze. Dort übernahm sie ein Vertrauter des preußischen Gesandten in Wien. Dieser widerstand tapfer allen Bemühungen von Barberinas englischem Liebhaber, seine Favoritin notfalls mit

Gewalt aus den preußischen Klauen zu befreien. Schließlich landete die entführte Ballerina Barberina in Berlin, wo sie zum Star der Oper aufstieg. Der französische Philosoph Voltaire spöttelte damals über die Begeisterung, die der (homosexuelle) Preußenkönig für die schöne Tänzerin zu empfinden schien, wenn er schrieb: „Der König war ein wenig in sie verliebt, weil sie die Beine eines Mannes hatte.“ Einige Jahre später fiel die Barberina dann beim König in Ungnade, nachdem sich eine Affäre der Sie verdrehte halb Berlin den Kopf: Tänzerin mit dem Sohn des königLa Barberina lichen Großkanzlers Coccej anbahnte. Der neue Liebhaber wurde prompt vom König in Isolierhaft genommen. Das Ende des ereignisreichen Lebens der Barberina verlief dann wieder hochanständig, wirkte sie doch als Äbtissin eines von ihr gegründeten Stiftes für verarmte adelige Damen.

Die aufregende Geschichte der Barberina war aber kein Einzelfall.

Denn es kam gar nicht so selten vor, dass Adlige und Politiker den Reizen von Tänzerinnen erlagen. So hatte etwa die berühmte Ballerina Fanny Elßler nicht nur einen Sohn von dem Prinzen von Salerno, sondern lebte auch lange Jahre mit Friedrich von Gentz, dem Sekretär des Fürsten Metternich zusammen, während Fannys ebenfalls tanzende Schwester Therese in morganatischer Ehe dem Prinzen Adalbert von Preußen verbunden war. Ganz zu schweigen auch von der Tänzerin Lola Montez, die als Mätresse des Bayernkönigs Ludwig I. ein Mitauslöser für die Revolution von 1848 in München und der Grund für die Abdankung Ludwigs war. Und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es dann die (Nackt-)Tänzerin Mata Hari, die als angebliche Doppelagentin und Liebhaberin hoher Politiker zu einem wahren Mythos aufstieg.

Sage also keiner mehr, dass Politik und schöne Beine nichts miteinander zu tun haben!

Die Rosenkavaliere 2012/2013 des Theater- und Orchesterfördervereins des Mainfranken Theaters Würzburg

Rosenkavaliere 23 DIAMANTKREIS (AB 24.000 EURO): Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | PLATINKREIS (15.000 BIS 23.999 EURO): Koenig & Bauer AG, Würzburg | GOLDKREIS (8.000 BIS 14.999 EURO): Renate Bolza-Schünemann, Würzburg | Senator e.h. Dr. Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg | Baldwin Knauf, Iphofen | Robert u. Margret Krick, Würzburg | Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, Würzburg | SILBERKREIS (3.000 BIS 7.999 EURO): Peter Stephan, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Claus und Christiane Bolza-Schünemann, Würzburg | Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg | Daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg | Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u. Co.KG, Würzburg | Ulrike Freier, Würzburg | KBA-MePrint AG, Veitshöchheim | Prof. Dr. Kurt und Ulla Kochsiek, Würzburg | Leuze Geschäftsführungs-GmbH, Owen; Leuze electronic GmbH & Co.KG, Owen; bielomatik Leuze GmbH + Co.KG; Neuffen | Main-Post GmbH & Co.KG, Würzburg | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg | Schaeffler AG, Schweinfurt | Carl Schünemann, Bremen | J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Dr. Hagen und Elke Stock, Ochsenfurt | Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt | Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG | WEGMANN automotive GmbH & Co. KG, Veitshöchheim | BRONZEKREIS (500 BIS 2.999 EURO): Artisant Lederladen, Würzburg | Peter und Gila Back, Bezirkskaminkehrermeister, Würzburg | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, Papier Pfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelore Bihler, Güntersleben | Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | Eva Christa Bushe, Würzburg | Peter Collier, edition mios.de, Maidbronn | Thomas Dittmeier, Würzburg | Arwed und Brigitte Driehaus, Zell | Gisela Duttenhofer, Würzburg | Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Prof.

Dr. Hermann und Dr. Ute Einsele, Würzburg | Bruno und Jutta Forster, Würzburg | Dr. Wolfgang und Antje Friederich, Veitshöchheim | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dipl.-Btw. Willi Fuhren, Steuerberater+vereid. Buchprüfer+Fachberater f. Internat. StRecht, Würzburg | Dr. Bernd und Dr. Winfried Gärtner, Würzburg | Angela und Reiner v. Geldern, Karlstadt | Dr. Jörg und Daniela Groß, Würzburg | Dr. Leonhard und Gertrud Haaf, Tauberbischofsheim | HDI-Gerling Industrie Versicherung AG, Nürnberg | Prof. Dr. Dietrich Henschler, Würzburg | Georg C. Herbst GmbH + Co.KG, Eibelstadt | Dr. Erika Hickel, Dr. Hans Brunnert, Würzburg | Helga Hoepffner, Mitglied des Stadtrats, Würzburg | J.A. Hofmann Nachf., Maintal-Bürofachmarkt GmbH, Würzburg | Balthasar Höhn, Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Würzburg | Dr. Bernd Huke, Würzburg | Ingrid Hunger, Lohr am Main | Dr. Frank und Anne Issing, Würzburg | Prof. Dr. Otmar und Sieglinde Issing, Würzburg | Prof. Dr. Ralf Jahn, IHK Würzburg-Schweinfurt | Dr. Elmar und Rose-Marie Jostes, Würzburg | KBA-NotaSys SA, Lausanne, Schweiz | Peter und Barbara Keil, Würzburg | Keipp elektro-bau-technik GmbH, Ludwigshafen | Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg | Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, Würzburg | Fritz Kohl GmbH & Co.KG, Karlstadt | Bettina Kolesch, Würzburg | Hans-Werner und Julia Kraft, Würzburg | Werner und Helga Kraft, Würzburg | Norbert Lang, Würzburg | Klaus Peter Lesch und Silke Groß-Lesch, Würzburg | Kathrin und Bruno Lewandowski, Lewandowski GmbH, Eibelstadt | LKS Kronenberger GmbH, Metallveredlungswerk, Seligenstadt | Prof. Dr. Martin und Dr. Friederike Lohse, Würzburg | Dr. Lando u. Marisa Lotter, Würzburg | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurt und Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel u. Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May, Unternehmer, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth + Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg | Wolfgang und Elfriede Metzler, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf | Christoph Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Dr. Cornelia und Dr. Stefan Müller-Reiter, Lauda | Rainer und Rita Naebers, Karlstadt | Dr. Ursula Nienaber, Würzburg | Gunther Oschmann, Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Dr. Margot Raps-Hölscher, Würzburg | Hotel Rebstock zu Würzburg | Ruth Reinfurt, Würzburg | Rudi, Gabi und Max Röder, Zellingen | Professor Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Rosengarth u. Partner GbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechtsanwälte, Würzburg | Rotary Club, Würzburg | Dr. Christian und Dr. Heidrun Rudolph, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg | Beatrice und Johannes Schaede, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt | Prof. Dr. Dieter und Gudrun Schäfer, Würzburg | Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidtchen, Höchberg | Familie Schmincke, Heidingsfeld | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Dr. Wolfdietrich Schneider, Bad Neuenahr | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg | Hans und Gudrun Schöbel, Würzburg | Prof. Dr. Helmuth und Christiane Schulze-Fielitz, Würzburg | Familie Schweizer, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisation Deutschland, Norbert Brenner, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | Rudolf Söder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. med. Christian P. Speer, Höchberg | Spindler GmbH & Co. KG, Monika Spindler-Krenn, Würzburg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Thomas u. Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | Prof. Dr. Wolfgang und Dr. Ulla Tittor, Bad Mergentheim | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | Prof. Dr. Eberhard und Gisela Umbach, Theilheim | Bernhard Wahler, Sanitär- und Heizungstechnik, Veitshöchheim | Prof. Dr. Helmut Werner und Annemarie Henkels, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | WISAG Gebäudereinigung, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 3

Das Interview

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Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück

Orfeo ed Euridice

Programm 11/12.2012 Schauspiel

Ballett

Das Interview Schauspiel von Theodor Holman, basierend auf dem Film von Theo van Gogh Kammerspiele 20.00 Uhr: 04.11.,15.11., 24.11., 05.12., 08.12., 19.12., 31.12.2012

Ein Sommernachtstraum Ballett von Youri Vámos nach William Shakespeare Großes Haus 19.30 Uhr: 03.11., 10.11., 01.12., 15.12., 21.12., 25.12.2012

Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 8.11., 16.11., 18.11., 24.11., 30.11.2012 11.00 Uhr: 09.11.2012

Der Besuch der alten Dame Ballett von Anna Vita nach Friedrich Dürrenmatt Kammerspiele Uraufführung: 13.12.2012 | 20.00 Uhr 20.00 Uhr: 22.12., 28.12., 30.12.2012

Der Vater Trauerspiel von August Strindberg Kammerspiele Premiere: 02.11.2012 | 20.00 Uhr 20.00 Uhr: 07.11., 14.11., 17.11., 21.11., 28.11., 02.12., 06.12., 15.12., 18.12., 20.12., 26.12.2012

Musiktheater

Kinder- und Jugendtheater

Orfeo ed Euridice Oper von Christoph Willibald Ritter von Gluck Großes Haus 15.00 Uhr (EF 14.30 Uhr): 04.11., 25.11.2012 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 05.12., 16.12., 26.12.2012

Der Fischer und seine Frau Ein Stück für alle ab 5 Jahren von Mona Becker und Daniela Scheuren Kammerspiele 15.00 Uhr: 03.11., 11.11.2012

Macbeth Oper von Giuseppe Verdi Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 06.11., 11.11., 21.11., 02.12., 14.12., 27.12.2012

Miriam, ganz in Schwarz Theaterstück von Jörg Menke-Peitzmeyer Kammerspiele Premiere: 22.11.2012 | 20.00 Uhr 20.00 Uhr: 29.11., 14.12.2012

Garderobe Nr. 1 Eine Musicalrevue für zwei Sängerinnen Kammerspiele 20.00 Uhr: 10.11., 30.11., 09.12., 25.12.2012

Das kalte Herz Weihnachtsmärchen nach Willhelm Hauff Großes Haus Uraufführung: 29.11.2012 | 9.00 Uhr 9.00 Uhr: 30.11., 4.12., 5.12., 10.12., 11.12., 14.12., 18.12., 19.12., 21.12.2012 11.00 Uhr: 29.11., 30.11., 3.12., 4.12., 5.12., 6.12., 7.12., 10.12., 11.12., 12.12., 13.12., 14.12., 17.12., 18.12., 19.12., 20.12., 21.12., 26.12.2012 15.00 Uhr: 9.12., 23.12., 30.12.2012 17.00 Uhr: 9.12.2012 19.30 Uhr: 13.12.2012

Refidim Junction Kammeroper von Magret Wolf Hochschule für Musik / Theater in der Bibrastraße Uraufführung: 10.11.2012 | 20.00 Uhr (EF 19.30 Uhr) 20.00 Uhr (EF 19.30 Uhr): 16.11., 18.11., 22.11., 24.11.2012

Die Fledermaus Operette von Johann Strauss Großes Haus Premiere: 17.11.2012 | 19.30 Uhr 15.00 Uhr: 31.12.2012 19.30 Uhr: 23.11., 06.12., 08.12., 11.12., 19.12., 31.12.2012 Oper am Klavier I „Der lustige Krieg“ Operette von Johann Strauss 01.12.2012 | 20.00 Uhr | Kammerspiele

Konzerte 2. Kammerkonzert Werke von Brahms 18.11.2012 | 11.00 Uhr | Toscanasaal 2. Sinfoniekonzert „Nordlicht“ Werke von Rautavaara, Bartók und Sibelius 29. und 30.11.2012 | 20.00 Uhr (EF 19.30 Uhr) | Konzertsaal der Hochschule für Musik 3. Kammerkonzert Werke von Merula, Fontana, Castello, Albinoni, Corelli und Vivaldi 16.12.2012 | 11.00 Uhr | Toscanasaal Jugend- und Familienkonzerte Kinderkammerkonzert Die Fugenhexe 18.11. und 16.12.2012 | 15.00 Uhr | Oberes Foyer 1. Familienkonzert Peter und der Wolf 22.12.2012 | 17.00 Uhr | Großes Haus Konzert zum Jahreswechsel Werke von Weber, Wagner und Beethoven 29.12.2012 und 01.01.2013 | 19.30 Uhr Großes Haus

Außerdem Die Wohnung Filmmatinee zu Refidim Junction 04.11.2012 | 11.00 Uhr | Programmkino Central Matinee: Die Fledermaus Operette von Johann Strauss 11.11.2012 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer

Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Theaterstraße 21, 97070 Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Karten: 0931 / 3908 -124 Web: www.theaterwuerzburg.de Social Media: facebook, twitter, YouTube, Google+ Ein Sommernachtstraum

Der Fischer und seine Frau

Projektleitung: Daniela Bell Gestaltung: Uli Spitznagel Titelfoto: Falk von Traubenberg (Szene aus Minna von Barnhelm) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR – Marjorie Koob-Sans Mobil: 0172 / 6684 604 | kosa.werbepartner@t-online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare

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Treffpunkt Schauspiel: Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück 12.11.2012 | 19.00 Uhr | Oberes Foyer Lehrervorschau: Miriam, ganz in Schwarz Theaterstück von Jörg Menke-Peitzmeyer 20.11.2012 Anmeldung: Tel. 3908-223 oder theater. paedagogik@stadt.wuerzburg.de Spaziergang hinter den Kulissen 24.11.2012 | 15.00 Uhr | Bühneneingang Ich, Kommandant in Auschwitz Eine szenische Lesung mit Musik 25.11.2012 | 20.00 Uhr | Kammerspiele Lehrervorschau: Das kalte Herz Weihnachtsmärchen nach Wilhelm Hauff 27.11.2012 Anmeldung: Tel. 3908-223 oder theater.paedagogik@stadt.wuerzburg.de

02.11. MICHAEL FITZ Wenn i schaug ...

03.11. TBC – Totales Bamberger Cabaret Stresstest

01.12. HANNES RINGLSTETTER & STEPHAN ZINNER Überleben in der Wildnis

07.11. NILS HEINRICH und STRECKENBACH & KÖHLER kabarett new star festival

06.12. MICHL MÜLLER Schluss! Aus! Fertig!

08.11. MARTIN ZINGSHEIM und MAURISCHAT & EDMAIER kabarett new star festival

Poetry Slam Dead or alive 07.12.2012 | 20.00 Uhr | Großes Haus

09.11. MICHAEL FEINDLER und DAS GELD LIEGT AUF DER FENSTERBANK, MARIE kabarett new star festival

Gastspiel Bockshorn: Django Asül Rückspiegel – Ein satirischer Jahresrückblick 12.12.2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus Theater im Gespräch „Gewalt auf der Bühne“ 17.12.2012 | 19.30 Uhr | Oberes Foyer Spaziergang hinter den Kulissen 29.12.2012 | 15.00 Uhr | Bühneneingang

30.11. ROBERT GRIESS Revolte

04.11. Congress Centrum Würzburg BODO WARTKE Klaviersdelikte

Wunschloses Glück Lesung zu Peter Handkes 70. Geburtstag 04.12.2012 | 19.30 Uhr | Oberes Foyer

Treffpunkt Musiktheater: Macbeth 10.12.2012 | 19.00 Uhr | Oberes Foyer

29.11. MARKUS GRIMM Premiere: Die Geschichte der Brüder Grimm

10.11. MATTHIAS DEUTSCHMANN Solo 2012 16.11. ANDREAS GIEBEL Das Rauschen in den Bäumen 17.11. LARS REICHOW Goldfinger 21.11. VOLKER PISPERS Bis neulich 22.11. VOLKER PISPERS Bis neulich 24.11. HORST EVERS Großer Bahnhof 25.11. URBAN PRIOL TILT – Der Jahresrückblick

07.12. HELMUT SCHLEICH Nicht mit mir!

08.12. HELMUT SCHLEICH Nicht mit mir!

12.12. Mainfranken Theater Würzburg DJANGO ASÜL Rückspiegel 2012 14.12. ALFONS Wiedersehen macht Freunde 15.12. EHNERT vs. EHNERT Küss langsam 16.12. ALEXEY MIRONOV Weather Man 20.12. MATHIAS TRETTER JahresnachgeTRETTERt 21.12. Mainfrankensäle Veitshöchheim URBAN PRIOL TILT! Der Jahresrückblick 22.12. JR & FRIENDS Swinging Xmas

zanni spezial

Theatersanierung VI – Status quo Ausstellung im Oberen Foyer

Foto: Falk von Traubenberg

Text: Hermann Schneider

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THEATER (T)RÄUME Der in Hamburg lebende Künstler Falk von Traubenberg, dessen DeutschlandInstallation im unteren Foyer seit einigen Jahren ausgestellt ist, begleitet seit sieben Spielzeiten unsere Theaterarbeit in allen Sparten als Fotograf. Insofern ist er auch unserem Publikum vertraut, sind doch die überwiegenden Aufführungsbilder, insbesondere der Produktionen aus dem Großen Haus, Fotos von Falk von Traubenberg.

Mit regem Interesse verfolgt er aus seiner mittlerweile guten Kenntnis der Würzburger Theatersituation auch die Debatte um die anstehende Theatersanierung und die mögliche (Ausweich-)Spielstätte Frankenhalle.

Wiewohl das Gebäude unlängst am Tag des offenen Denkmals einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, ist es doch den meisten nur vom Hörensagen oder aus der Erinnerung ein Begriff.

Falk von Traubenberg hat sich von der Magie dieses Ortes, der Poesie des Materials Holz und der Fantasie eines imaginären Theaterraums inspirieren lassen. Ein Raum, durch die Zeit verlassen, wartet auf eine neue Bestimmung, da er durch gesellschaftlichen Wandel seiner ursprünglichen Bestimmung verlustig gegangen ist. Die Kunst besetzt in der Gesellschaft die Leerstellen, die Orte, aus denen die Gesellschaft selbst sich aus ökonomischen und anderen Gründen zurückgezogen hat. Das zukünftige Theater gibt dem Raum seine neue Identität, die dieser wiederum der Gesellschaft bietet.

Die großformatigen Schwarzweiß-Bilder dokumentieren weniger als sie zur Assoziation einladen. Den Bedeutungszusammenhang eröffnen darüber hinaus die den Bildern auf Kommentarebene zugeordneten Zitate über Sinn und Bestimmung des Theaters. Zu sehen sind die Fotos im Oberen Foyer unseres Hauses.

Burgen in Franken Mit feinen Stiftzeichnungen der über 300 Burgen, Schlösser und Herrensitze macht der Autor, Architekt in Würzburg, auf unbekannte, oft ungesehene Meisterwerke der Baukunst aufmerksam, die sich in Unterfranken verstecken. Kurze, einfach gehaltene Texte erläutern architektonische Eigenheiten und historische Fakten.

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