Zanni 11/12 2010

11/12. 2010

Ballett­Uraufführung: Die sieben Todsünden Musiktheater­Premiere: Das Feuerwerk Schauspiel­Uraufführung: Das Mädchen aus der Streichholzfabrik 2. Kinder­ und Jugendtheatertag: Anarchic Playground Konzerte 2. Sinfoniekonzert

Das Magazin des Mainfranken Theaters Würzburg

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Stille Zeit Die 24 Geschichten in diesem Buch laden ein, jeden Tag einen Augenblick der Stille und der Besinnung zu finden. Bekannte und wieder zu entdeckende Autoren wie Dietrich Bonhoeffer, Johann Peter Hebel, Margarete Raabe, Reinhold Schneider, Muriel Spark oder Georg Trakl sind ein Fenster in die Stille und lassen Erinnerungen wach werden auf dem Weg zu Weihachten.

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Liebes Publikum, wir leben in einer multimedialen Welt, der wir uns kaum noch entziehen können, vielleicht sogar nicht wollen.

Auch aus der Aufführungspraxis unserer Inszenierungen sind Videoprojektionen und Tonzuspielungen oft nicht mehr wegzudenken.

Und seit der vergangenen Spielzeit haben wir unsere informative Homepage mit Filmbeiträgen und Links zu Plattformen wie Youtube, facebook oder twitter vernetzt als zeitgemäße Instrumente der Kommunikation. Trotz­ dem oder vielleicht gerade deswegen sollten wir uns im Theater auf unsere ureigene Aufführungsform besinnen: Den Menschen in den Mittelpunkt rücken; den einen, einzigen, einzigartigen Moment als authentisches Erlebnis ermöglichen, ja: feiern.

Das aber kann nur gelingen, wenn auch das Publikum sich der Würde dieser Situation bewusst bleibt. Handy­ klingeln und Fotos, Tonaufnahmen und andere Mit­ schnitte zerstören diese Authentizität. Und sie sind nebenbei juristisch ebenso zu ahnden wie etwa Raub­ kopien einer DVD. Das Theater ist seit der Antike ein besonderer, in ge­ wissem Sinne „heiliger“ Ort, wo es sich eigentlich von selbst verbietet zu fotografieren, zu telefonieren und dergleichen mehr. Denn es geht um den Augenblick, der als pure Erfahrung auch in der Erinnerung unendlich viel kostbarer ist, als es jede Aufzeichnung je sein kann.

Das wünscht sich und Ihnen Ihr Hermann Schneider

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Inhalt 06 Leute, Leute

Alles, was die (Theater-) Welt bewegt

08 Ballett

Uraufführung: „Die sieben Todsünden“ 10 Musiktheater

„Le nozze di Figaro“ 11 Musiktheater

Premiere: „Das Feuerwerk“ 12 Schauspiel

„First cut“ 13 Schauspiel

Uraufführung: „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ 15 Kinder- und Jugendtheater

Kinder- und Jugendtheatertag „Anarchic Playground“

Premiere: „Pippi Langstrumpf“ 16 Kinder- und Jugendtheater

„Erste Stunde“

Live in concert: Chromatics 17 Theater spezial

Euphorion Jugendclub: „Filmriss – Film noir in Wien“

Wegmarke II: „Menschenrecht und Asyl“ 18 Theater spezial / Konzerte

Literatur in den Häusern der Stadt und in den Kammerspielen

1. Familienkonzert: „Filmmusik“ 19 Konzerte

1. Kammerkonzert

Konzert zum Jahreswechsel 20 Konzerte

2. Sinfoniekonzert / Wagnerkonzert 23 Rosenkavaliere 24 Spielplan / Impressum 26 zanni spezial

Les funérailles du désert

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Robin Bohn

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Christoph Blitt

Emanuele La Rosa

Leute, Leute!

Robin Bohn

Christoph Blitt

Im Jahr 2010 schloss Robin Bohn seine Neuer Musiktheaterdramaturg Schauspielausbildung an der berliner schule für schauspiel ab. Während dieser Zeit wirkte Christoph Blitt wurde 1969 in der Pfalz ge­ boren. Er studierte Theaterwissenschaft, Mu­ er bereits in verschiedenen Bühnen- und sikwissenschaft und Evangelische Theologie Filmproduktionen mit. So übernahm er 2009 an der Universität Bayreuth. Daneben absol­ mehrere Rollen in Peter Hankes Masken­ spiel „Die Stunde, da wir nichts voneinander vierte er zahlreiche Praktika und Assistenzen in den Bereichen Regie und Dramaturgie wussten“, welches auf dem internationalen unter anderem an den Theatern von Basel, Festival in Arrezo (Italien) aufgeführt wurde.

Ludwigshafen, Mannheim, Nürnberg sowie Im gleichen Jahr war er an der Gedichtan den Staatsopern von Berlin, München Collage „Es möchte der Holunder sterben und Wien. Dabei arbeitete er mit Regisseu­ an eurer Vergesslichkeit“ unter der Leitung von Klaus Fiedler beteiligt. Im Arbeitsfilm der ren wie August Everding, Michael Hampe, Marco Arturo Marelli, Christine Mielitz, Hans berliner schule für schauspiel mit dem Titel Neuenfels oder Herbert Wernicke zusammen. „Zusammen ist man weniger allein“ spielte 1996/97 war er Mitarbeiter am Forschungs­ er die Rolle des Frank. institut für Musiktheater der Universität Seit der Spielzeit 2010/11 ist Robin Bohn Bayreuth. Gastdramaturgien führten ihn an festes Ensemblemitglied am Mainfranken das Theater im Pfalzbau Ludwigshafen, das Theater Würzburg, wo er im Klassenzimmer­ Bremer Theater oder an die Bühnen der stück „Erste Stunde“ sein Debüt gibt.

Stadt Gera. Von 2004 bis 2010 war er als Dramaturg für Musiktheater an der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz engagiert. Christoph Blitt kann Leiter der Damenschneiderei darüber hinaus auf zahlreiche Veröffentli­ Nach der Berufsausbildung als Schneider chungen – darunter auch zwei größere Buch­ erlangte Johannes Günther den Abschluss publikationen – vor allem zur Opern- und als Damen- und Herrenschneidermeister an Ballettgeschichte des 19. und 20. Jahrhun­ der Deutschen Meisterschule für Mode in derts zurückblicken.

München. Während dieser Zeit arbeitete er Ab der Spielzeit 2010/2011 ist er Leitender in verschiedenen Ateliers der bayerischen Musiktheaterdramaturg am Mainfranken Landeshauptstadt. Sein eigenes Atelier für Theater Würzburg.

Maßbekleidung für Damen führt er seit 2005 und arbeitet freiberuflich als Designer im Bereich Textil­industrie. Besonders liegt ihm die historische Schneiderei am Herzen, wobei der Umgang mit der Vielfalt der Stoffe und die Umsetzung der verschiedenen Wünsche immer wieder eine neue Herausforderung für ihn darstellen.

Johannes Günther

Seit der Spielzeit 2010/11 ist Johannes Gün­ ther Leiter der Damenschneiderei am Main­ franken Theater Würzburg.

Neuer Gastronom am Mainfranken Theater Würzburg Der gebürtige Italiener Emanuele La Rosa kam bereits als Kind mit seiner Familie nach Würzburg. Seit 20 Jahren ist er im Bereich der Gastronomie tätig, 15 Jahre lang war er Geschäftsführer des italienischen Speziali­ tätenrestaurants Vesuvio. Seit dieser Spiel­ zeit ist der erfahrene Gastronom für die Be­ wirtung im Vorderhaus sowie für die Kantine des Mainfranken Theaters Würzburg zustän­ dig. Für Wünsche und Anregungen ist der Gastwirt jederzeit offen und freut sich, die Gäste des Mainfranken Theaters Würzburg unter anderem an der neuen Sektbar im Oberen Foyer begrüßen zu dürfen.

Mit Lyst-Reisen zum 2. Kinder- und Jugendtheatertag Auch in diesem Jahr lädt das Mainfranken Theater Würzburg Kinder und Jugendliche der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg zum Kinder- und Jugendtheatertag ein. Die Kinder wachsen auf engstem Raum auf und leiden unter den schlechten Wohnbedingun­ gen. Theater lebt von Fantasie, Freiheit und Mut. So sollen auch die Kinder aus der Ge­ meinschaftsunterkunft an diesem Tag ihren Fantasien und Träumen freien Lauf lassen und Spaß haben. Wie das am besten geht, zeigt Pippi Langstrumpf bei der Premiere des Kinderstückes am 28. November um 15 Uhr. Dass diese Idee auch in die Tat umgesetzt werden konnte, ermöglichte vor allem die Firma Lyst-Reisen. Das Busunternehmen, das vom regionalen Linienverkehr und Schüler­ transport bis zum nationalen und internatio­ nalen Reiseverkehr alles bietet, erklärte sich spontan bereit, den Transfer der Kinder zu übernehmen. Wir bedanken uns bei LystReisen für dieses soziale Engagement!

Klaus Müller-Beck

Leonhard Frank

Theaterpreis Würzburg 2010

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Für immer oben

Leonhard-Frank-Preis 2011

Inspiriert von dem großen Schriftsteller David Forster Wallace, der im Jahr 2008 Selbstmord begangen hat, liest Klaus Müller-Beck, Mit­ glied im Schauspielensemble des Mainfran­ ken Theaters Würzburg, am 9. November in der Buchhandlung Dreizehneinhalb ab 20.00 Uhr Auszüge und Geschichten aus den Wer­ ken des amerikanischen Autors unter dem Titel „Für immer oben“. Der Durchbruch ge­ lang Wallace 1996 mit seinem postmodernen Roman „Unendlicher Spaß“ (im Original: „Infinite Jest“), dessen deutsche Überset­ zung sechs Jahre in Anspruch nahm und hier zu Lande erst 2009 veröffentlicht wurde.

Zum fünften Mal vergeben das Mainfranken Theater Würzburg und die Leonhard-FrankGesellschaft Würzburg den mit 4.000,– Euro dotierten Leonhard-Frank-Preis für Dramati­ kerinnen und Dramatiker.

Vorschläge für den „Theaterpreis Würzburg 2010“ Nominierungsvorschläge bis 1. Dezember

Auch in diesem Jahr verleiht der Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters Würz­ burg und des Philharmonischen Orchesters Das Motto der diesjährigen Ausschreibung Würzburg e.V. den Theaterpreis Würzburg. lautet: „NACKTES LEBEN“ Mit dem Preis soll eine Künstlerin oder ein Künstler ausgezeichnet werden, die oder der Teilnahmebedingungen: sich in ihrem/seinem bisherigen Wirken am Erwünscht sind alle Einreichungen, die dieses Mainfranken Theater Würzburg durch exzel­ Thema künstlerisch bewegen: von Konzepten lente künstlerische Leistungen ausgezeichnet aus dem Bereich der Performance Art bis hin hat. Preisträger können Mitglieder des Main­ zu einem geschriebenen Theaterstück. Eine franken Theaters Würzburg aus allen Sparten Altersbegrenzung gibt es nicht. werden. Der Preisträger oder die Preisträge­ Klaus Müller-Beck steht derzeit in Heinrich rin muss derzeit dem Mainfranken Theater Zudem sollten die Texte zur Uraufführung von Kleists „Der zerbrochne Krug“ als DorfWürzburg angehören und auch bereits in der noch frei sein. Die eingesandten Arbeiten richter Adam auf der Bühne des Mainfran­ vorangegangenen Spielzeit am Haus enga­ müssen mit höchstens fünf Darstellern auf ken Theaters Würzburg und übernimmt die der Bühne zu realisieren sein. Sollte nach Ein­ giert gewesen sein.

Rolle des Vaters in der Uraufführung „Das sendung des Manuskripts eine Uraufführung Mädchen aus der Streichholzfabrik“.

Der Preis ist mit 3000,– Euro dotiert, die von mit einem Theater vereinbart werden, so bit­ der Sparda-Bank gestiftet werden. ten wir die Autorinnen und Autoren oder die Alle interessierten Theaterfreunde sind Verlage, uns davon in Kenntnis zu setzen. aufgerufen, Nominierungsvorschläge bis Die Studierendenaktion am Mainfranken Manuskripte senden Sie bitte in fünffacher zum 1. Dezember 2010 schriftlich an den Theater Würzburg Ausfertigung unter Angabe von Namen, Theater- und Orchesterförderverein e.V., Anschrift, Telefon-Nr., E-Mail und Geburts­ Nach dem großen Erfolg in den letzten Jah­ Herrn Bruno Forster, Steinlein 19, datum an: ren veranstaltet das Mainfranken Theater 97078 Würzburg oder per E-Mail (Foerder­ Mainfranken Theater Würzburg, Würzburg auch zum Beginn des Winterse­ verein@TheaterWuerzburg.de) zu senden „Leonhard-Frank-Preis 2011“, mesters 2010/11 wieder die Studenten­aktion oder an der Theaterkasse abzugeben.

Theaterstraße 21, 97070 Würzburg. „Theater für nix!“ und lockt mit einem span­ Die Bekanntgabe der Preisträgerin oder des nenden und vielfältigen Programm.

Einsendeschluss ist der 28. Februar 2011 Preisträgers und die Überreichung des Preises Vom 03. bis zum 16. November 2010 gibt erfolgen im Rahmen des „Konzertes zum Die Vergabe des Leonhard-Frank-Preises es für alle Studierenden eine halbe Stunde Jahreswechsel“ am 30. Dezember 2010 im erfolgt im Rahmen der Autorentheatertage vor der jeweiligen Vorstellung die Restkarten im Juni 2011, innerhalb derer die besten Mainfranken Theater Würzburg. der hauseigenen Produktionen umsonst an Arbeiten szenisch vorgestellt werden. der Abendkasse. Natürlich nur gegen Vorla­ Nähere Informationen finden Sie auf unserer ge des gültigen Studentenausweises.

Homepage www.theaterwuerzburg.de Das ausführliche Programm für diesen Zeit­ raum finden Sie auf unserer Homepage www.theaterwuerzburg.de oder in unserem Monatsleporello.

Theater für nix!

Ballett: „Die sieben Todsünden“

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Uraufführung: 19. November 2010

Team: Vita, Kasparek, Kempf

Text: Christoph Blitt

SIEBEN Zur Geschichte einer Zahl

Stolz, Geiz, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn, Trägheit – Das sind sie, die sieben Laster oder Todsünden, die Papst Gregor I. im frühen Mittelalter definierte. Dass er ausgerechnet sieben Vergehen aus­ wählte, war kein Zufall, ist doch die Sieben eine äußerst symbol­ trächtige Zahl: Von den sieben Schöpfungstagen bis zu den sieben Weltwundern; von den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen bis zu den sieben so genannten „freien Künsten“; von den sieben Schmerzen Mariens und den sieben letzten Worten Christi am Kreuz bis zu dem sprich­ wörtlichen siebten Himmel der Muslime; vom verflixten siebten Jahr bis zu den sieben Hügeln Roms; von den sieben Tönen der Tonlei­ ter bis zu den Siebensachen; von den sieben Siegeln der Apokalypse des Johannes bis zu den sieben Brücken, über die man gehen muss; von ProSieben bis zum siebten Sinn; von „Sieben auf einen Streich“ bis zu den sieben Streichen von Max und Moritz… Diese Aufzäh­ lung ließe sich noch beliebig lang fortsetzen.

Zu klären bleibt, wodurch ausgerechnet diese Zahl ihre besondere, kulturen- und zeitenübergreifende Aura erhalten hat. Das mag un­ ter anderem mit den Planeten zusammenhängen, denn mit bloßem Auge konnte man schon in der Antike mit Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn genau sieben Himmelskörper wahr­ nehmen. Auch dass sich der Mondzyklus, der für die Menschen früherer Kulturen eine exorbitante Rolle spielte, in vier mal sieben Tage aufteilen lässt, könnte mit verantwortlich dafür sein, dass man die Zahl Sieben als etwas Besonderes ansah. Das unterstreicht auch folgende Rechnung: Addiere ich nämlich die Zahlen eins bis sieben, erhalte ich mit 28 genau die Anzahl an Tagen, die ein Mondzyklus dauert.

In der christlichen Lehre spielt es zudem eine große Rolle, dass die Sieben die Summe aus drei und vier darstellt. Die Drei steht für die Heilige Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist und sym­ bolisiert damit das Göttliche oder die Seele. Die Vier steht in Anleh­ nung an die vier Elemente von Wasser, Erde, Feuer und Luft für das stofflich Körperliche. Somit repräsentiert die Sieben das Menschliche als Summe aus Seele und Körper.

Diese Zahl hat solch eine große Bedeutung, dass man manchmal gar ein wenig schummeln musste, um bestimmte Dinge auf die Summe Sieben zu bringen. So wollte man etwa, dass es sieben Weltmeere geben soll. Leider waren es aber mit Atlantik, Pazifik, Indischem Ozean, dem Nordpolarmeer und dem Südpolarmeer nur fünf Oze­ ane. Also teilte man Atlantik und Pazifik kurzerhand jeweils in eine nördliche und eine südliche Hälfte, um so auf sieben Weltmeere zu kommen.

Auch in der Musikgeschichte musste man sich in manchen Fällen anstrengen, um die auratische Zahl Sieben zu erreichen. Man denke beispielsweise an die so genannten Kirchentonarten, die vor allem in der mittelalterlichen Musik eine große Rolle spielten. Hier gab es ursprünglich sechs unterschiedliche Tonleitern, die sich jeweils durch eine ganz bestimmte Abfolge von Halb- und Ganztonschritten defi­ nieren und die auf die schönen Namen Ionisch, Dorisch, Phrygisch, Lydisch, Mixolydisch und Aeolisch getauft wurden. Dabei entwi­ ckelte sich aus dem Ionischen das heutige Dur und aus dem Aeo­ lischen das Moll. Um bei den Kirchentonarten nun aber auch auf sieben Stück zu kommen, führte man zu einem relativ späten Zeit­ punkt noch das Lokrische ein, das sich durch seine eigenwillige In­ tervallstruktur von den anderen sechs deutlich unterschied und zu­ dem in der Musik des Mittelalters und darüber hinaus äußerst stiefmütterlich behandelt wurde.

Und im Übrigen hat auch Papst Gregor I. ein wenig getrickst, um bei der Aufstellung seines Kanons der Todsünden auch tatsächlich sieben Laster benennen zu können. Denn ursprünglich war es der Mönch Eugarios Pontikos gewesen, der im 4. Jahrhundert solch ein Register schwerwiegender Verfehlungen verkündet hat. Doch er li­ stet noch acht Punkte auf. So musste Papst Gregor sich etwas aus­ denken, um auf sieben Todsünden zu kommen, zumal er auch noch ein Übel dazufügen wollte. Dies gelang ihm dadurch, dass er vier von Pontikos‘ Lastern zu zweien zusammenlegte.

Man sieht also: Auch als Papst und Kirchenlehrer muss man selbst bei solch apodiktischen Fragen manchmal flexibel sein.

Ballett: „Die sieben Todsünden“

Aufnahmeort: Tresorraum der Posthalle Würzburg

Foto: Falk von Traubenberg

Konzeption: Uli Spitznagel

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Musiktheater

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„Le nozze di Figaro“

Szene mit Johan F. Kirsten und Silke Evers

Foto: Falk von Traubenberg

Musiktheater: „Das Feuerwerk“

Premiere: 20. November 2010

Team: Calesso, Absenger, Fritz, Fischer

Text: Christoph Blitt

Feuerwerke nach Noten Musikalische Aspekte eines pyrotechnischen Phänomens

Es war ein im wahrsten Sinne des Wortes „knallbuntes“ Vergnügen, In seinem 1908 komponierten Scherzo „Feuerwerk“ lässt er ein das da aus dem fernen China zu Zeiten der Renaissance nach Euro­ großes Orchester auffahren, das er dann keine fünf Minuten be­ schäftigt, um vor den inneren Augen der Zuhörer – oder vor den pa kam. Und es ist insofern eine recht sympathische Erscheinung, als sie beweist, dass man Schwarzpulver eben nicht nur in Krieg und Ohren der Zuschauer – ein musi­kalisches Feuerwerk abzubrennen.

Dabei ist diesem kurzen Stück Musik eine feine Ironie nicht fremd, Kampf einsetzen kann. Die Rede ist vom Feuerwerk, das den Fürs­ ten und Königen im Zeitalter des Absolutismus die Gelegenheit gab, macht sich doch Strawinsky hier mit der ihm eigenen schalkhaften im Rahmen prunkvoller Hoffeste das Licht ihrer Herrschaft auch am Virtuosität über die so genannte Programmmusik lustig, die meint, außermusikalische Inhalte auf dem Konzertpodium verdeutlichen zu sonst so dunklen Nachthimmel in vollem Glanze und allen Farben können. erstrahlen zu lassen. Keine Frage, dass diese leuchtenden Höhe­ punkte der rauschenden Festivitäten auch von entsprechender Mu­ Nur wenige Jahre nach Strawinskys Orchester-Scherzo widmete sich sik begleitet wurden. Die größte Popularität erlangte dabei zwei­ auch Richard Strauss der knallig-leuchtenden Lustbarkeit. So sorgt in felsohne Georg Friedrich Händels „Music for the Royal Firework“ seiner Oper „Ariadne auf Naxos“ ein außer der Reihe angeordnetes aus dem Jahre 1749 – hierzulande besser bekannt unter dem etwas Feuerwerk für ziemliche Verwirrung. Allerdings endet dann die Oper, schlichteren Titel „Feuerwerksmusik“. Natürlich war der Komponist bevor die Raketen abgeschossen werden, so dass Strauss leider nicht vor die Herausforderung gestellt, dafür zu sorgen, dass sein Werk in die Verlegenheit kam, dies musikalisch illustrieren zu müssen. bei dem ganzen Geknalle und Gepuffe des pyrotechnischen Zaubers auch gehört wird. Und so überrascht es nicht, dass Händels „Feuer­ Gut dreißig Jahre nach Richard Strauss‘ „Ariadne“ gelangte 1950 am Münchener Gärtnerplatztheater eine Musikali­sche Komödie zur werksmusik“ im Original die imposante Besetzung von neun Trom­ Uraufführung, die vorgibt, pyro­technische Vorführungen zum Inhalt peten, drei Paar Pauken, neun Hörnern, neun Fagotten und – sage zu haben; heißt doch diese letzte, äußerst vergnügliche Blüte des und schreibe – 24 Oboen aufweist.

Operettengenres „Das Feuer­werk“. Betrachtet man jedoch das Kein Wunder, dass bis heute vor allem die dem Anlass entsprechend Text­buch von Erik Charell, Jürg Amstein und Robert Gilbert und die pompös gehaltene Ouvertüre zu dieser Folge verschiedener Instru­ Partitur von Paul Burkhard zu diesem Werk, mag man vielleicht erst mental- und Tanz­sätze als der Inbegriff festlicher Barockmusik gilt. einmal enttäuscht feststellen, dass dort ein Feuerwerk zwar vor­ Händels Komposition markiert dabei die Spitze einer ganzen Reihe kommt, dramaturgisch und musikalisch jedoch im Grunde keine vergleichbarer Werke, die über Jahrhunderte hinweg dem Zweck Bedeutung hat. Das heißt aber nichts anderes, als dass der Werk­ dienten, die adligen Feuerwerke musikalisch zu umrahmen. titel symbolisch gemeint ist und tiefer liegende Schichten der ge­ zeigten Vorgänge berührt. „Feuerwerk“ steht hier für die unerwar­ Doch bald auch bemächtigten sich bürgerliche Schichten des feu­ teten Überraschungen, die der Alltag immer wieder bereithält; für rig-leuchtenden Vergnügens und sorgten dafür, dass der nächtliche die Buntheit und das Nebeneinander verschiedenster Lebensentwür­ Himmel über ihren Volksfesten oder an Silvester von den Raketen auf das Schönste illuminiert wurde. Das Aufsteigen der Feuerwerks­ fe; für das Spektakuläre der Zirkuswelt, die in der Geschichte eine körper, das Spiel der aufflammenden und schnell wieder verlöschen­ große Rolle spielt; und letztendlich für den Unterhaltungswert der Gattung „Operette“ selbst. den Farben, das Irisierende und Schillernde der bunten Explosionen faszinierte dabei nicht nur die Zuschauer solcher Spektakel, sondern Keine schlechten Voraussetzungen also für einen munteren, ab­ wechslungsreichen Theaterabend! auch einen Komponisten wie Igor Strawinsky.

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Schauspiel

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„First Cut“

Szene mit Philipp Reinheimer

Foto: Gabriela Knoch

Schauspiel: „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ Uraufführung: 12. Dezember 2010

Team: Schütz, Kempf

Foto: Falk von Traubenberg

Wie aus Sprachlosig­ keit Amok entsteht 13

Regisseurin Franziska-Theresa Schütz im Gespräch Amoklauf – eine Tat, die erschüttert und einen sprachlos lässt.

Passend zum Thema „AMOK“ des letztjährigen Leonhard-FrankPreises beschäftigt sich Regisseurin Franziska-Theresa Schütz in der Uraufführung „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ nach dem gleichnamigen Film von Aki Kaurismäki unter anderem mit den Fragen der Entstehung des Amoks und den Konsequenzen und Gefühlen, die eine solche Tat mit sich bringt. Der Text des 70-minüti­ gen Films, der 1989 als Teil der sogenannten „Proletarischen Trilogie“ produziert worden ist, lässt sich auf zwei bis drei Seiten niederschreiben. Kaurismäki entwickelt auf Grundlage des Anderschen Märchens vom „Mädchen mit den Schwefelhölzchen“, das in einer Silvesternacht auf der Straße erfriert, eine verstörend-traurige, zeitgenössische Version dieses Stoffes.

Warum hast Du dich für Kaurismäkis „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ entschieden?

Wirst Du in Deiner Arbeit auf Amokläufe wie die in Erfurt oder jüngst in Lörrach anspielen?

Nein, ich will keine konkreten Bezüge herstellen. Doch was ich an Lörrach interessant finde ist, dass sowohl dort als auch im Film der Amoklauf von einer Frau begangen wird. Das ist sehr unüblich. Da es durch kulturelle Prägung eher so ist, dass Frauen ihre Aggression nach innen wenden, Essstörungen und Magersucht entwickeln.

Kannst Du bereits etwas über die Inszenierung verraten?

Es ist im Vorfeld immer sehr schwierig, über eine Arbeit zu reden.

Mir geht es in meiner Arbeit darum, zu zeigen, dass die Ohnmacht, aus der Amok entsteht, oft in einem großen Überfluss wurzelt.

Einem Überfluss an Waren und Medien, der dazu führt, dass die eigene innere Welt in Widerspruch zu den Verlockungen der äußer­ lichen Welt gerät.

Meine Grundidee für das Bühnenbild ist es, diesen Überfluss auf­ Zu allererst hat mich das Thema Amoklauf interessiert. Außerdem hat mich die Form des Films zutiefst beeindruckt. Kaurismäki gelingt zuzeigen. Außerdem ist es mir wichtig, auf der Sprachlosigkeit der es, ohne Worte ganz präzise Seelenzustände zu zeigen, und gerade Vorlage zu insistieren. Wir wollen nicht beginnen Texte zu erfin­ den, sondern viel eher die Pausen ergründen. Ich habe ohnehin eine dadurch wird klar, wie Amok aus Sprachlosigkeit entstehen kann.

Schwäche für wortkarge Texte.

Was interessiert Dich am diesem Thema?

Welche Wirkung soll Deine Arbeit auf die Zuschauer haben?

Unsere zivilisatorischen Bedingungen treiben uns doch alle immer Ich wünsche mir, dass das Publikum am Ende die Protagonistin Iris wieder an den Punkt, an dem man beginnt an Amok zu denken. nicht verurteilt, sondern versteht. Ich habe dazu vor, im Zuschauer Es sind doch unsere Umstände, die viele von uns in einen Zustand ein Gefühl von „ich halte es nicht mehr aus“ zu erzeugen. Ich will der Ohnmacht versetzen. Für mich ist genau diese Ohnmächtigkeit ihm den Wunsch, mit allen Mitteln aus der Sprachlosigkeit entkom­ Wurzel von Amok. Mich interessiert am diesem Thema also ganz men zu wollen, plausibel machen. besonders die Frage: Wie entsteht Amok?

Schauspiel

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„Amphitryon“

Szene mit Pia Röver

Foto: Nico Manger

2. Kinder- und Jugendtheatertag

28. November 2010

Text: Daniela Scheuren

Fotos: privat, Gabriela Knoch

„Anarchic Playground“

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2. Kinder- und Jugendtheatertag am 28. November 2010

Anarchie und kreatives Chaos

Pippi Langstrumpf

Wenn sich am 28. November im Mainfranken Theater Würzburg die Pforten öffnen, soll das Theater in der Hand von Kindern und Jugendlichen sein. „Anarchie und kreatives Chaos“ lautet das ge­ wagte Motto.

Kinderstück mit Musik nach Astrid Lindgren Einer der Höhepunkte an die­ sem Tag ist die Premiere des Kinderstücks „Pippi Lang­ strumpf“ um 15 Uhr im Gro­ ßen Haus in einer Inszenierung von Bernhard Stengele. Alle Liebhaber der als Vorreiterin der Punkbewegung betitelten Rotz­ göre kommen auf ihre Kosten.

„Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Das Mainfranken Thea­ter Würzburg will mit den Mitteln der Kunst einen Spielplatz für jeden bieten, der die Welt spielend mit und neu gestalten möchte.

Allen Kindern und Jugendlichen wird ein breites Spektrum an Mög­ lichkeiten geboten. Von 12 Uhr bis 22 Uhr gibt es ein spannendes Programm zum Zu­schauen und Mitmischen. Von Schauspiel über Musik und Tanz: Für jeden ist etwas dabei. Profis bieten Mitmach­ workshops an, schräge Clowns tummeln sich in allen Ecken, und Pippi Langstrumpf ist wohl eine der beliebtesten Kinderbuchfiguren. das Projekt „Kannste reden, kannste mitreden!“ lädt zum öffent­ In den 1940er Jahren waren Pädagogen entsetzt von Pippis subver­ lichen Statement ein. sivem Betragen. Mit dem Triumphzug der antiautoritären Erziehung Der Euphorion Jugendclub zeigt die erste Folge der neuen Theater­ nach 1968 änderte sich auch die Kritik an Lindgren: Die neue Ge­ soap „Filmriss“ und die „Kaktussen“ bieten eine fetzige Improshow. neration attackier­te die Illusion der ‚heilen Welt’, die sie in ihren Bü­ Bei Führungen durch das ganze Haus erwarten die Kinder szenische chern präsentierte. Auch heute noch wirft die Figur der Pippi kriti­ Überraschungen. Infostände laden dazu ein, sich über innovative sche Fragen auf. Einst wurde sie als Vorreiterin der Frauenbewegung regionale Kinder- und Jugendprojekte zu informieren. und des Anarchismus gepriesen. Pippi ist finanziell unabhängig und verweigert sich traditionellen Geschlechterrollen. Auf den zweiten Unter dem Motto „Skate and Shake“ werden Skateboard-Bretter Blick aber ist Pippi eine sehr viel tragischere Gestalt. Alleine und gezeigt, die von 20 Künstlern aus sechs Nationen gestaltet und ohne jede Unterstützung kümmert sie sich nicht nur um sich selbst, umgearbeitet worden sind. Diese Künstler haben mit der Boardersondern passt auch noch auf Tommy und Annika auf.

Szene genauso wenig zu tun wie der Ort, an dem sie nun ausgestellt werden: nämlich das Foyer des Mainfranken Nach dem Erfolgsformat der Poetry Slams gibt es im späten Nach­ Thea­ters Würzburg. Der Reiz der Ausstellung liegt mittag an diesem Tag eine „Young Edition“ im Oberen Foyer. Auf­ strebende Junior-Poets aus Würzburg und der Region zeigen eine im Aufeinanderprallen Poetry Show, die sich gewaschen hat. Alle weiteren Interessenten zweier gegensätzlicher sind eingeladen, sich am „Open Mic“ zu probieren.

Kulturszenen und den sich daraus entwickelnden Um 21 Uhr lädt das Theater das jugendliche Publikum mitten auf Fragen und Reibungsflä­ die Große Bühne ein. Einmal auf der Bühne des Mainfranken Thea­ chen. ters eine Party feiern und das Theater aus einer neuen Perspektive erleben! Die Band „Chromatics“ beschließt den Ereignis- und Erleb­ nistag im Mainfranken Theater Würzburg (siehe folgende Seite).

Poetry Show und Party zum Abschluss

2. Kinder- und Jugendtheatertag: „Erste Stunde“

Foto: Gabriela Knoch

2. Kinder- und Jugendtheatertag: Konzert: Chromatics

Foto: Melanie Probst Illustration: Tilman Dominka

Gruppendynamik 16

Klassenzimmerstück: Erste Stunde

Konzert auf der Bühne: Chromatics

Von Jörg Menke-Peitzmeyer

(Portland, Oregon; USA)

컄 28. November 2010, 18 Uhr, Probebühne I, Eintritt 5,– Euro

컄 28. November 2010, 21 Uhr, Großes Haus

Für Jugendliche ab 13 Jahren | Dauer: 45 min.

VVK: 7,– Euro | AK: 8,– Euro (Karten an der Theaterkasse, im Jugendkulturhaus Cairo sowie im H2o in der Karmelitenstraße)

„Okay, bringen wir’s hinter uns. Ich gebe euch fünf Minuten. Fünf von fünfundvierzig, da könnt ihr nicht sagen, ich wär nicht großzügig. Fünf Minuten, in denen könnt Ihr mit mir machen, was Ihr wollt.“ Jürgen Rickert, der Neue, gibt seinen Mitschülern fünf Minuten Zeit, in denen sie ihn quälen können, so viel sie möchten. Für fünf Minuten, so verspricht er der neuen Klasse, wird er das ‚perfekte’ Opfer sein: Doch danach, so ist sein Vorschlag, lassen sie ihn in Ruhe. Seine Erfahrungen an anderen Schulen haben ihn gelehrt, dass ‚in Ruhe gelassen werden’ nicht selbstverständlich ist. „Erste Stunde“ von Jörg Menke-Peitzmeyer ist ein Theaterstück, das den schwer zu führenden Dialog über Mobbing anstößt und das Problem genau da behandelt, wo es entsteht: im Klassenzimmer.

Der provokante Monolog spricht die Zuschauer in ihrer Rolle als Mitschüler direkt an, Machtstrukturen innerhalb des Klassenverbandes werden offengelegt.

Inszenierung: Franziska-Theresa Schütz | Mit: Robin Bohn

Ein Konzert im Mainfranken Theater Würzburg ist ja eigentlich nichts Besonderes. Und dass das Konzert auf der Bühne stattfindet, sowieso nicht. Aber wenn sich dann die Besucher auch noch auf der Bühne befinden, die Podeste für die Musiker auf dem Orchestergraben stehen und statt eines Orchesters eine Band auftritt, ist das eine in diesem Theater bisher nie da gewesene Situation.

In Kooperation mit dem Jugendkulturhaus Cairo und der ehrenamtlich arbeitenden Veranstaltergruppe xyeahx findet zum Abschluss des Kinder- und Jugendtheatertages dieses Konzert der besonderen Art mit der amerikanischen Band CHROMATICS statt.

Gegründet im Jahr 2000 hat sich ihr Musikstil immer wieder verändert. Aus dem spärlich instrumentierten Postpunk ihrer Anfangstage entwickelte sich im Laufe der Jahre ein Hybrid aus Elektro, Synthpop, Italodisco, Krautrock und Ambient. Live dürften CHROMATICS nicht nur 80er Jahre Giorgio Moroder-Nostalgiker überzeugen, sondern auch Freunde moderner elektronischer Tanzmusik. Dieses Konzert ist eines von wenigen in Deutschland.

Bilderrätsel!

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Euphorion Jugendclub

Foto: Kathy Slamen

Wegmarke II: Menschenrecht und Asyl

Foto: Falk von Traubenberg

Spannungsfelder Lilith Jordan: Filmriss – film noir in Wien

Wegmarke II: Menschenrecht und Asyl

컄 28. November 2010, 16.30 Uhr, Kammerspiele

컄 12. Dezember 2010, 11 Uhr, Oberes Foyer

1. Teil der neuen Theater-Soap des Euphorion Jugendclubs

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ So beginnt Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 noch unter dem Eindruck nationalsozialistischer Verbrechen verkündete. Frei von Not sollte das Leben aller Menschen in allen Ländern sein. Niemand sollte mehr wegen seiner Herkunft oder sonstiger Merkmale diskriminiert werden. Diese unveräußerlichen Rechte bleiben aktuelle Themen einer jeden zivilisierten Gesellschaft.

Wien, Herbst 2010: Zwei ehemalige Freunde und Kollegen, die Polizistin Sandra Vierstädt und Privatdetektivin Steve Bogner sitzen sich im Verhör gegenüber. Die Anklage gegen Bogner? Beihilfe zum Mord, Vertuschung von Mord… oder gar die Tat selbst?

„Wegmarke II“ möchte den Blick auf das Spannungsfeld Menschenrecht und Asylpolitik fokussieren – dies auch am Beispiel der Würzburger Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber (GU). Es diskutieren Vertreter aus Politik und Gesellschaft; es berichten Sprecher von Amnesty International, dem Bündnis für Zivilcourage und Missio.

Wien, Winter 2009: Privatdetektivin Bogner trifft den mysteriösen Bela in ihrer Stammkneipe… Seine Geliebte Laura, Frau des gefeierten Autors Walter Stern, hat etwas zu verbergen, genau wie Bela selbst.

Und plötzlich findet sich Steve Bogner inmitten der Machtkämpfe, Drogenskandale, Liebes- und Eifersuchtsgeschichten der Wiener High Society wieder. Das Ende bringt eine Leiche, keinen Mörder und viele ungeklärte Fragen…

Spielleitung: Daniela Scheuren Mit: Ensemble des Euphorion Jugendclubs Der Jugendclub Euphorion präsentiert sich mit der ersten Folge der neuen Theater-Soap auf dem 2. Kinder- und Jugendtheatertag.

Das Rahmenprogramm wird von Menschen unterschiedlicher Nationen gestaltet, unter anderem wird das kürzlich von Flüchtlingen ins Leben gerufene Würzburger Magazin „Heimfocus“ vorgestellt.

Leitung: Alexander Jansen Das Foto zeigt die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber (GU).

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zanni spezial

Konzerte

Foto: jefras@photocase.com

Wort. Bild. Musik.

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Literatur in den Häusern der Stadt und in den Kammerspielen

1. Familienkonzert: Kein Film ohne Musik

컄 12. November 2010, 19.30 Uhr

컄 7. November 2010, 11 Uhr, Großes Haus

Am 12. November öffnen private Gastgeberinnen und Gastgeber zum fünften Mal ihre Wohnungen und Häuser, ihre Arbeitszimmer, Ateliers und Studios, um Schauspielerinnen und Schauspieler des Mainfranken Theaters Würzburg dort für ihr Publikum lesen zu lassen. Passend zur Uraufführung von Klaas Huizings „In Schrebers Garten“ wird dieses Mal Literatur des 21. Jahrhunderts gelesen.

Neben Huizings Roman über den Sohn des Schrebergarten-Erfinders stehen unter anderem spannende zeitgenössische Werke wie Matias Faldbakkens Trilogie der „Skandinavische Misanthropie“ (1998 – 2008), Haruki Murakamis „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ (2007), Leonie Swanns „Glennkill“ (2008) oder Joachim Zelters „Der Ministerpräsident“ (2010) auf dem Programm.

In der privaten und sehr intimen Atmosphäre der Lesungsreihe findet die Begegnung mit Künstlerinnen und Künstlern auf einer sehr persönlichen Ebene statt. Der Abend wird zum einzigartigen Literaturerlebnis.

Eine Verknüpfung von Bild und Musik gab es bereits seit den Anfängen der bewegten Bilder, den Filmvorführungen im Berliner Varieté oder im Pariser Grand Café. Oskar Messter, ein Mann der ersten Stunde in der deutschen Filmszene, bemerkte in seiner Autobiografie, dass ihm keine öffentliche Filmvorführung ohne Begleitmusik bekannt sei. Was damals noch in Bretterbuden mit provisorischen Leinwandaufbauten begann, ist heute zu Zeiten kostspieliger Blockbuster ein wesentlicher Teil der Filmproduktion selbst.

Am 11. Dezember 2010 übernimmt das Mainfranken Theater Würzburg die Gastgeberrolle und präsentiert im Rahmen der Veranstaltung „Literatur in den Kammerspielen“ eine auswahl der Texte aus der diesjährigen Lesungsreihe „Literatur in den Häusern der Stadt“.

Das genaue Programm für „Literatur in den Häusern der Stadt“ entnehmen Sie bitte der gleichnamigen Sonderpublikation.

Einer der erfolgreichsten Filmkomponisten Hollywoods ist neben Hans Zimmer oder Ennio Morricone John Williams.

Dessen herausragende Arbeit wurde bereits mit fünf Academy Awards, 17 Grammys, drei Golden Globes und zwei Emmys ausgezeichnet. Er schuf die Musik zu zahlreichen Kinoproduktionen, darunter „Superman“, „Indiana Jones“, „E. T. der Außerirdische“, „Peter Pan“ und „Star Wars“. Letzteres wird auch beim 1. Familienkonzert nicht fehlen. Darüber hinaus kann man im Konzert noch erfahren, wie gefährlich es klingt, wenn ein Orchester duscht, als Spion ihrer Majestät unterwegs ist oder einem weißen Hai begegnet.

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V I N O T H E K

W E I N L A D E N

Ludwigstr.1a · gegenüber Theater Dienstag bis Sonntag 11–24 Uhr Telefon +49 931 3503-456

Ecke Theaterstraße/Semmelstraße Mo. – Fr. 8 –18 Uhr, Sa. 9 –15 Uhr Telefon +49 931 3503-403

Konzerte

Rausch der Sinne 2. Kammerkonzert: Konzert-Skandal ausgeschlossen!

Konzert zum Jahreswechsel: „Traum und Rausch“

컄 28. November 2010, 11 Uhr, Toscanasaal der Residenz

컄 30. Dezember 2010 / 1. Januar 2011, 19.30 Uhr, Großes Haus

Arnold Schönbergs Musik stößt nicht immer auf Begeisterung.

Alexander Zemlinsky, sein Freund und Lehrer, berichtete bezüglich seiner Fähigkeiten als Cellist, dass Schönberg „ebenso feurig wie falsch sein Instrument misshandelte“. An Kritik und Skepsis gegenüber seiner Musik und Malerei musste sich Schönberg wohl gewöhnen. So manche Uraufführung wie etwa die der 1. Kammersinfonie im Februar 1907 wurde äußerst skeptisch oder besser gesagt – negativ – aufgenommen. Selbst sechs JahArnold Schönberg, Selbstbildnis re später bei einem von Schönbergs Skandalkonzerten wurde noch von Störungen bei der Aufführung der 1. Kammersinfonie op. 9 berichtet. So „mischten sich in das wütende Zischen und Klatschen auch die schrillen Töne von Hausschlüsseln und Pfeifchen, und auf der zweiten Galerie kam es zur ersten Prügelei des Abends“ wie in einer damaligen Zeitung zu l esen war. Beim 2. Kammerkonzert am 28. November 2010, in dem neben der Kammersinfonie op. 9 auch „Pierrot lunaire“ op. 21 erklingt, ist mit solch destruktiven Aktionen nicht zu rechnen, denn heute ist die große Qualität der Werke Schönbergs eine unbestrittene Tatsache.

Im diesjährigen Konzert zum Jahreswechsel stehen die schönen und aufregenden Dinge des Lebens im Zentrum: Musik, die von Romanzen, von Halunken und von der Wirkung edler Rebenerzeugnisse erzählt. Mit der Champagnerarie von Mozarts galantem Charmeur Don Giovanni kann ein guter Tropfen als musikalisches Amüsement genossen werden. Zudem erklingen Stücke, die von den Abenteuern des örtlichen Friseurs von Sevilla und des Schweizers Wilhelm Tell berichten. Schließlich resümiert der Walzer „Wein, Weib und Gesang“ von Johann Strauß das Motto dieses Konzertes „Traum und Rausch“ unmissverständlich.

In die Gefilde der Operette entführen an diesem Abend Titel wie „Mein Herr Marquis, ein Mann wie Sie“ aus Johann Strauß’ „Die Fledermaus“ oder das Fliegenduett aus Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“. Wem dann noch nicht zum Tanzen zumute ist, der inspiriere sich hierzu mit Eliza Doolittles „Ich hätt’ getanzt heut Nacht“ aus „My fair Lady“.

Im Rahmen des Konzerts werden an Künstlerinnen oder Künstler des Mainfranken Theaters Würzburg vom Theater- und Orchesterförderverein der Theaterpreis Würzburg sowie zwei Förderpreise verliehen.

Sopran: Anja Gutgesell | Bariton: Joachim Goltz Dirigent: Enrico Calesso Philharmonisches Orchester Würzburg

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Konzerte

Foto: TheSupe87@fotolia.de

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2. Sinfoniekonzert

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Violine: Elena Urioste Dirigent: Anthony Bramall Philharmonisches Orchester W端rzburg Eine Veranstaltung des Mainfranken Theaters W端rzburg Karten: (0931) 3908 足124 | www.theaterwuerzburg.de

2. Sinfoniekonzert 2. und 3. Dezember 2010 | 20 Uhr (Einführung 19.30 Uhr) Hochschule für Musik Würzburg, Gebäude Hofstallstraße

Wagnerkonzert 11. Dezember 2010 | 20 Uhr | Großes Haus Dirigent: Jonathan Seers | Philharmonisches Orchester Würzburg

Familienbande Zum Geflecht musikalischer Verwandtschaftsverhältnisse

Dass Kinder von ihrem Umfeld, zu dem bestenfalls die Familie zählt, geprägt werden, ist nicht ungewöhnlich. Dass Töchter und Söhne gelegentlich in die beruflichen Fußstapfen ihrer Eltern treten, ist ebenfalls keine ausgesprochene Seltenheit. Dass auf diese Weise Familienbetriebe von Generation zu Generation weitergeführt wer­ den, gehört zur Struktur dieser Unternehmensform. Allerdings bringt diese totale Planungssicherheit für den Nachkömmling unter Umständen Probleme mit sich. Was geschieht, wenn sich der Sohn nicht zum Schuster berufen fühlt oder er gar Zimmermann werden möchte? Die Schwierigkeiten, die sich beim Überwinden des Schat­ tens eines übermächtigen Elternteils entgegenstellen können, sind nicht nur im Handwerk gegenwärtig, sondern begegnen uns auch in der Musikgeschichte.

Wer an Wagner denkt, meint nicht in erster Linie Siegfried Wag­ner, sondern dessen Vater Richard. Sowohl Richard Wagner als auch der Großvater Siegfrieds, Franz Liszt, waren bedeutende Komponisten. Wer solche außerordentlichen Künstler in der Fami­ lie hat, dem ist nicht zu verdenken, dass er möglicherweise in Zwei­ fel gerät, die eigenen Ansprüche und die der Außenwelt erfüllen zu können. Siegfried Wagner, der bei Engelbert Humperdinck seine musikalische Ausbildung erhielt, trug sich lange Zeit mit dem Ge­ danken, Architekt zu werden. Diese ursprünglichen Pläne verwarf er, trat seit 1886 neben seiner kompositorischen Arbeit auch als Dirigent bei den Bayreuther Festspielen hervor und übernahm ab 1908 die Festspielleitung.

Ein weiteres prominentes Beispiel einer derartigen familiären Konstellation findet sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Geschichte. Aber wiederum verhält es sich ähnlich: Bach. Denken Sie nun an Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel, Johann Christian oder sogar an Johann Christoph Friedrich und Johann Gottfried Bernhard? Höchstwahrscheinlich haben Sie zunächst einmal an den Vater dieser Komponisten und Musiker gedacht: an Johann Sebastian Bach.

Einer, der den Vater in seinem kompositorischen Werk definitiv überflügelte, ist Wolfgang Amadé Mozart. Und dennoch wissen wir heute, dass sich diese Vater-Sohn-Beziehung gelegentlich schwierig gestaltete. Eine Komponistendynastie, bei der man es nicht zu ent­ scheiden wagt, den besten Walzerkomponisten zu küren, ist die Fa­ milie Strauß. Tatsächlich ist es aber sehr erstaunlich, wie häufig in der Musikgeschichte bei den großen Komponistenpersönlichkeiten familiäre Beziehungen untereinander aufgedeckt werden können.

Andrea Gabrieli (1510 – 1586) gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der venezianischen Tonschule. Die Ausbildung, die sein Neffe Giovanni Gabrieli bei ihm genoss, führte dazu, dass gleich zwei der einflussreichsten Komponisten der Renaissance die­ sen Familien­namen tragen. Und selbst der Name Haydn begeg­ net dem Leser musikalischer Enzyklopädien mehrfach, denn neben Joseph (Papa) Haydn komponierte auch der fünf Jahre ältere Bruder Michael.

Ein ebensolch musikalisch hochbegabtes Geschwisterpaar findet sich in der Familie Mendelssohn. Felix Mendelssohn genoss eine heraus­ ragende musikalische Bildung; er reiste durch Europa und machte sich in den Musikmetropolen mit seinen Kompositionen sowie als Pianist einen Namen. Dass seine Schwester Fanny Hensel ebenfalls eine große musische Begabung besaß, davon zeugen Kompositio­ nen aus ihrer Feder. Dennoch gab ihr der kleine Bruder oftmals zu verstehen, dass es für eine anständige Frau dieser Tage nicht schick­ lich sei, sich auf dem Felde der Komposition zu produzieren und die­se gar publizieren zu wollen. Ein ähnlich gelagertes Schicksal, das mit der Frauenrolle dieser Zeit einherging, ereilte auch Clara Wieck, die 1840 Robert Schumann heiratete und seitdem von ihm regelmä­ ßig auf ihre häuslichen Pflichten als Ehefrau hingewiesen wurde.

Ein anderer Komponist, der sich wie Robert Schumann die Tochter seines Lehrers zur Frau nahm, war Josef Suk, der so zum Schwieger­ sohn von Antonín Dvorˇák wurde. Ob nun blutsverwandt oder an­ geheiratet: Es ist eine nur allzu menschliche Regung, wenn das Kind der Mutter oder dem Vater nacheifert oder gleichgesinnte Seelen zueinander finden.

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2010 / 2011

Die Rosenkavaliere des Theater- und Orchesterfördervereins des Mainfranken Theaters Würzburg

Rosenkavaliere Diamantkreis (ab 24.000 Euro): Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Platinkreis (15.000 bis 23.999 Euro): Dr.-Ing. Hans B. und Renate Bolza-Schünemann, Würzburg | Robert Krick Verlag, GmbH + Co. KG, Eibelstadt | Goldkreis (8.000 bis 14.999 Euro): Deutsche Bank AG, Firmenkunden Mainfranken | Senator e.h. Dr. Kurt und Nina Eckernkamp, Vogel-Stiftung, Würzburg | Baldwin Knauf, Iphofen | Robert u. Margret Krick, Würzburg | Sparkasse Mainfranken, Würzburg | Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, (WVV) | Silberkreis (3.000 bis 7.999 Euro): Stephan Peter, Babcock Noell GmbH, Würzburg | Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg | Daimler AG, Mercedes-Benz, Niederlassung Mainfranken, Würzburg | Ebert + Jacobi, Pharmazeutische Großhandlung GmbH u. Co.KG, Würzburg | Dr. Leonhard und Gertrud Haaf, Tauberbischofsheim | KBA-Metronic AG, Veitshöchheim | Prof. Dr. Kurt und Ursula Kochsiek, Würzburg | Koenig & Bauer AG, Würzburg | bielomatik Leuze GmbH + Co.KG, Neuffen | Leuze electronic GmbH + Co.KG, Owen | Mediengruppe Main-Post GmbH, Würzburg | MIWE, Michael Wenz GmbH, Arnstein | PKF Issing Faulhaber Wozar Altenbeck GmbH & Co.KG, Würzburg | Georg Rosenthal, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg | Schaeffler Technologies GmbH & Co.KG, Schweinfurt | J.E. Schum GmbH & Co.KG, Würzburg | Siemens AG, Regionalorganisation Deutschland, Norbert Brenner,, Würzburg | Sparda-Bank Nürnberg e.V. | Dr. Hagen und Elke Stock, Ochsenfurt | Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt | Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG | WISAG Gebäudereinigung Holding, Bad Neustadt | Anonym: 1 | Bronzekreis (500 bis 2.999 Euro): Artisant Lederladen, Würzburg | Peter und Gila Back, Würzburg | BHT Stahlrohrlager GmbH, Kornwestheim | Rosemarie Bienek-Pfeiffer, Papier Pfeiffer, Würzburg | Dr. Edgar und Hannelore Bihler, Güntersleben | Gerd und Irmi Blankenhagen, Friseurteam Blankenhagen, Würzburg | BMW Autohaus Rhein, Würzburg | Dr. Werner und Gisela Böhm, Wertheim | Claus und Christiane Bolza-Schünemann, Würzburg | Albrecht und Angelika Bolza-Schünemann, Radebeul | Prof. Dr. Ludwig und Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Würzburg | Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg | Eva Christa Bushe, Würzburg | Peter Collier, Editionmios.de, Maidbronn | Arwed und Brigitte Driehaus, Zell | Jochen und Kerstin Düll, Würzburg | Gisela Dut­ tenhofer, Würzburg | Hanns und Renate Egenberger, Würzburg | Karl Heinz und Maria Eger, Würzburg | Bruno und Jutta Forster, Würzburg | Herbert und Charlotte Friederich, Würzburg | Dr. Wolfgang und Antje Friederich, Veitshöchheim | Dipl. Betriebswirt Willi Fuhren, Steuer­ berater + vereid. Buchprüfer, Fachberater f. Intern. STRecht,, Würzburg | Dr. Bernd u. Dr. Winfried Gärtner, Würzburg | Dr. Rudolf Gärtner, Höchberg | Hans Geis GmbH + Co., Internationale Spedition, Kürnach | Gerhard Geißel GmbH, Maschinenbau, Eibelstadt | Albrecht Ger­ mann, Würzburg | Karl Graf, Würzburg | Dr. Jörg und Daniela Groß, Würzburg | Helge und Claudia Hansen, Würzburg | HDI-Gerling Indus­ trie Versicherung AG, Nürnberg | Prof. Dr. Dietrich Henschler, Würzburg | Georg C. Herbst GmbH + Co.KG, Eibelstadt | Dr. Ursula Heupel, Würzburg | Helga Hoepffner, Mitglied des Stadtrats, Würzburg | Balthasar Höhn, Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Würzburg | Prof. Dr. Siegfried und Annemarie Hünig, Würzburg | Dr. Bernd Huke, Würzburg | Bertold Hummel Gemeinnützige Stiftung GmbH, Würzburg-Ham­ burg | Ingrid Hunger, Veitshöchheim | Hunger DFE GmbH, Würzburg | HYDAC International GmbH, Sulzbach/Saar | Dr. Frank und Anne Issing, Würzburg | Prof. Dr. Otmar und Sieglinde Issing, Würzburg | Prof. Dr. Ralf Jahn, IHK Würzburg-Schweinfurt | Dr. Elmar und RoseMarie Jostes, Würzburg | Lieselotte Keidel, Würzburg | Peter und Barbara Keil, Würzburg | Keipp elektro-bau-technik GmbH, Ludwigsha­ fen | Andreas und Rota Klaeger, Würzburg | Prof. Dr. Bernd Klaiber, Würzburg | Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH, Würzburg | Fritz Kohl GmbH & Co.KG, Karlstadt | Hans-Werner und Julia Kraft, Würzburg | Werner und Helga Kraft, Würzburg | Max und Charlotte Lamb, Würzburg | Norbert Lang, Würzburg | Hiltrud Leingang, Würzburg | C.A. Leuze GmbH + Co.KG., Owen/T. | Lions Hilfswerk Würzburg e.V. | LKS Kronenberger GmbH, Metallveredlungswerk, Seligenstadt | Prof. Dr. Martin und Dr. Friederike Lohse, Würzburg | Dr. Lando u. Marisa Lotter, Würzburg | Lübcke Versicherungsmakler München GmbH, München | Dr. Hartwich und Sigrid Lüßmann, Würzburg | Prof. Dr. Kurt und Ruth Magar, Würzburg | Maria Mantel u. Dr. Rainer Schräpler, Würzburg | Rudi May, Unternehmer, Würzburg | RA Holger und Ulrike Mellin, Waldbüttelbrunn | Urda Menna, Würzburg | Frank Menna, Gebäudereinigung GmbH, Würzburg | Wolfgang und Elfriede Metzler, Würzburg | Barbara Meyer-Marroth + Hans-Ulrich Mühlschlegel, Würzburg | Christoph Müller und Dr. Christine Bötsch, Würzburg | Helmut und Elke Müller, Rottendorf | Prof. Dr. H.-K. und Ulrike Müller-Hermelink, Würzburg | Rainer und Rita Naebers, Karlstadt | Dr. Ursula Niena­ ber, Würzburg | Gunther Oschmann, Telefonbuch Verlag Hans Müller GmbH & Co.KG, Nürnberg | Thomas Petsch und Ursula Basler-Petsch, Würzburg | Raiffeisenbank Main-Spessart eG, Lohr am Main | Hotel Rebstock zu Würzburg GmbH | Ruth Reinfurt, Würzburg | Gebr. Rein­ hard GmbH & Co.KG, Würzburg | Richter + Frenzel GmbH + Co.KG, Würzburg | Dr. Helma Röckl, Würzburg | Burkard und Elfriede Roos, Waldbüttelbrunn | Prof. Dr. Klaus und Christa Roosen, Reichenberg | Rosengarth u. Partner GbR, Wirtschaftsprüfer – Steuerberater – Rechts­ anwälte, Würzburg | Rotary Club, Würzburg | Dr. Christian und Dr. Heidrun Rudolph, Burgsinn | Stefan Rühling, Würzburg | Johannes und Beatrice Schaede, Würzburg | Prof. Dr. Dieter und Gudrun Schäfer, Würzburg | Fritz und Hannelore Schäfer, Schweinfurt | Klaus Schinagl, Grafik-Designer BDG, Veitshöchheim | Bernd und Ulrike Schmidtchen, Höchberg | Heribert und Dr. Ingeborg Schneider, Würzburg | Hans Schöbel, Direktor Zentrum für Körperbehinderte, Würzburg | Dr. Rainer und Dr. Christine Schöbel, Würzburg | Jochen Schrul, Zell am Main | Prof. Dr. Helmuth und Christiane Schulze-Fielitz, Würzburg | Familie Schweizer, Würzburg | Hannemarie Siebert, Würzburg | Reinhart und Ursula Siewert, Würzburg | Prof. Dr. Stefan und Dr. Heidi Silbernagl, Margetshöchheim | Prof. Dr. Ulrich und Dr. Friederike Sinn, Würzburg | Rudolf Söder und Gertraud Söder-Knorr, Würzburg | Prof. Dr. László Solymosi, Würzburg | Prof. Dr. Christian P. Speer, Höchberg | Spindler GmbH & Co.KG, Würzburg | Hans und Irmgard Stößel, Würzburg | Dr. Thomas u. Dr. Kathrin Tatschner, Gerbrunn | TNT Express GmbH, Niederlassung Würzburg, Eibelstadt | TRIPS GmbH, Grafenrheinfeld | Martin Kratzer, W & K Gesellschaft für Industrietechnik mbH, Faul­ bach | Prof. Dr. Helmut Werner und Annemarie Henkels, Würzburg | Prof. Dr. Klaus und Dr. Ute Wilms, Würzburg | Bernhard und Rosemarie Withopf, Tauberbischofsheim | Prof. Dr. Emil Witt, Würzburg | Prof. Dr.-Ing. Horst Peter Wölfel, Höchberg | Prof. Dr. Karl-Heinrich und Jutta Wulf, Würzburg | Dr. Jan-Peter und Jutta Zugelder, Künzelsau | Anonym: 4

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First Cut

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Lucidor

Le nozze di Figaro

Programm 11/12.2010 Schauspiel

Ballett

Konzerte

First Cut Ein Songspiel | Kammerspiele 20.00 Uhr: 03.11./06.11./14.11./20.11./ 26.11./05.12./18.12.2010

Lucidor Ballett von Youri Vàmos Großes Haus 15.00 Uhr (EF 14.30 Uhr): 14.11.2010 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 06.11./26.11./18.12./26.12.2010

1. Familienkonzert „Filmmusik“ 07.11.2010 | 11.00 Uhr | Großes Haus

Der zerbrochne Krug Schauspiel von Heinrich von Kleist Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 04.11./07.11./ 13.11./16.11./21.11./01.12./04.12.2010 Amphitryon Schauspiel von Heinrich von Kleist Kammerspiele 11.00 Uhr: 22.11.2010 20.00 Uhr: 07.11./10.11./13.11./21.11./ 01.12./04.12.2010 Das Mädchen aus der Streichholz­ fabrik Schauspiel nach dem Film von Aki Kauris­ mäki Uraufführung: 12.12.2010 | 20.00 Uhr Kammerspiele 20.00 Uhr: 15.12./19.12./22.12.2010

Kinder und Jugendtheater Pippi Langstrumpf Kinderstück von Astrid Lindgren Premiere: 28.11.2010 | 15.00 Uhr Großes Haus 09.00 Uhr: 03.12./07.12./08.12./14.12./ 15.12./16.12./21.12.2010 11.00 Uhr: 30.11./01.12./02.12./03.12./ 06.12./07.12./08.12./09.12./14.12./ 15.12./16.12./17.12./19.12./20.12./ 21.12./22.12./26.12.2010 15.00 Uhr: 22.12./23.12.2010 17.00 Uhr: 30.11./ 02.12./06.12./ 20.12.2010

Die sieben Todsünden Ballett von Anna Vita Uraufführung: 19.11.2010 | 20.00 Uhr Kammerspiele 19.30 Uhr: 31.12.2010 20.00 Uhr: 25.11./27.11./03.12./17.12./ 30.12.2010

Musiktheater Le nozze di Figaro Oper von Wolfgang Amadé Mozart Großes Haus 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 03.11./08.12.2010 Die andere Seite Oper von Michael Obst Großes Haus Zum letzten Mal: 21.12.2010 | 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr) 19.30 Uhr (EF 19.00 Uhr): 05.11./12.11./10.12.2010 Das Feuerwerk Operette von Paul Burkhard Premiere: 20.11.2010 | 19.30 Uhr Großes Haus 15.00 Uhr: 05.12./12.12.2010 19.00 Uhr: 31.12.2010 19.30 Uhr: 27.11./16.12./17.12./19.12./ 25.12.2010

Dirigent: Jonathan Seers Philharmonisches Orchester Würzburg 2. Kammerkonzert 28.11.2010 | 11.00 Uhr | Toscanasaal der Residenz 2. Sinfoniekonzert 02.12. u. 03.12.2010 | 20 Uhr (EF 19.30 Uhr) Hochschule für Musik, Gebäude Hofstallstr.

Violine: Elena Urioste Dirigent: Anthony Bramall Philharmonisches Orchester Würzburg Wagnerkonzert 11.12.2010 | 20.00 Uhr (EF 19.30 Uhr) Großes Haus Sopran: Anja Eichhorn Bariton: Johan F. Kirsten Dirigent: Jonathan Seers Chor des Mainfranken Theaters Würzburg (Einstudierung: Markus Popp) Philharmonisches Orchester Würzburg Konzert zum Jahreswechsel „Traum und Rausch“ 30.12.2010 | 19.30 Uhr | Großes Haus Sopran: Anja Gutgesell Bariton: Joachim Goltz Dirigent: Enrico Calesso Philharmonisches Orchester Würzburg

Die andere Seite

Konzerte

Impressum: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Klaus Heuberger Kartentelefon: 0931 / 3908 -124 Projektleitung: Elena Nikolova Gestaltung: Uli Spitznagel Titelbild: Falk von Traubenberg (Szene aus „Der zerbrochne Krug“) Gesamtherstellung / Anzeigen: Werbepartner Koob-Sans GbR kosa.werbepartner@t-online.de Mindestauflage: 10.000 Exemplare

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Außerdem

03.11.2010: KABARETT NEW STAR FESTIVAL

Heino Trusheim & Ulan und Bator

Literatur in den Häusern der Stadt Öffentliche Lesungen in häuslicher Atmosphäre 12.11.2010 | 19.30 Uhr | Würzburger Privatwohnungen

04.11.2010: KABARETT NEW STAR FESTIVAL

Sven Kemmler & Philipp Scharri

Soirée: Das Feuerwerk 14.11.2010 | 19.30 Uhr | Oberes Foyer Eintritt frei Treffpunkt Musiktheater: Die andere Seite 15.11.2010 | 19.00 Uhr | Probebühne IV Lehrerstammtisch: Pippi Langstrumpf 24.11.2010 | 17.30 Uhr | Oberes Foyer

05.11.2010: KABARETT NEW STAR FESTIVAL

Christine Prayon & Max Uthoff 06.11.2010: H.G. BUTZKO – „Verjubelt“ 12.11.2010: RICHARD ROGLER – „Stimmung“ 13.11.2010: LUISE KINSEHER – „Einfach reich“ 18.11.2010: LALELU – „grundlos eitel“ 19.11.2010: TOBIAS MANN

„Man(n)tra - Der Sinn des Lebens“ 20.11.2010: JOCKEL TSCHIERSCH – „Pubertät mit 50“ 25.11.2010: JÜRGEN BECKER – „Ja, was glauben Sie denn?“ 26.11.2010: PHILIPP WEBER – „Futter“

Spaziergang hinter den Kulissen 27.11.2010 | 15.00 Uhr | Bühneneingang

27.11.2010: URBAN PRIOL – „Tilt – Der Jahresrückblick“

„Anarchic Playground“ 2. Kinder- und Jugendtheatertag 28.11.2010 | ab 12.00 Uhr | Im ganzen Haus Eintritt frei

02.12.2010: LIZZY AUMEIER – „Divenrausch“

6. Würzburger Wirtschaftssymposium „Chef, lass uns mal Kultur machen“ 29.11.2010 | 14.00 Uhr | Großes Haus Eintritt frei Lehrerstammtisch: Das Mädchen aus der Streichholzfabrik 09.12.2010 | 17.30 Uhr | Oberes Foyer Literatur in den Kammerspielen Auswahl von Lesungen aus „Literatur in den Häusern der Stadt“ 11.12.2010 | 20.00 Uhr | Kammerspiele Wegmarke II – Menschenrecht und Asyl 12.12.2010 | 11.00 Uhr | Oberes Foyer Euphorion – Clubabend 14.12.2010 | 20.00 Uhr | Cairo

30.11.2010: TBC – Totales Bamberger Cabaret

„Gesunde Härte“

03.12.2010: CLAUS VON WAGNER

„Drei Sekunden Gegenwart“ 04.12.2010: KLAUS KARL-KRAUS

„Budderblädzli, Bunsch, ka Bäggli“ 08.12.2010: MICHL MÜLLER – „Schluss Aus Fertig!“ 10.12.2010: ANDREAS REBERS – „Ich regel das“ 11.12.2010: PETER FINGER – acoustic guitar 15.12.2010: URBAN PRIOL

Gastspiel in den Mainfrankensälen Veitshöchheim 16.12.2010: VIVA VOCE

Gastspiel in der St. Johannis-Kirche Würzburg 18.12.2010: ALFONS – „Mein Deutschland“

„Les funérailles du désert“

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Text: Kai Tuchmann

Foto: Falk von Traubenberg

Über die sauberen Straßen Würzburgs … und von der Sprache als Fremdkörper. Gespräch mit Paul Zoungrana, dem Mitautor der Stückentwicklung „Les funérailles du désert“, die in der nächsten Spielzeit, als Ko­ produktion mit dem C.I.T.O. Theater Ouagadougou, am Mainfranken Theater Würzburg uraufgeführt wird.

Paul Zoungrana hat seit seiner Kindheit, die er in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, verbracht hat, Schultheater gespielt.

Nach seiner Schulzeit gründet er mit 17 Jah­ ren die Theatergruppe „Tallar liiri“ („Stimme des Volkes“). Für diese Gruppe beginnt er Texte zu verfassen. 2004 eröffnet die Univer­ sité de Ouagadougou einen „Etudes d‘Art dramatique“-Studiengang. Paul Zoungrana gehört, damals 28jährig, zum ersten Jahr­ gang.

Paul ist sehr erstaunt, wie sauber es hier in Würzburg ist. Ist doch Deutschland einer der Industriestaaten, der einen erheblichen An­ teil an der Verursachung der Klimaverände­ rung hat. Paul blättert in seinem Notizblock.

Er liest: L’eau est plein de déchets.

Les industries et les grandes entreprises ne font que du profit.

Elle, Madame la pollution, admire le modernisme, les voitures et les odeurs.

Elle couche volontairement avec celui qui peut incendier une brousse ou brûler un pneu sur le goudron pendant des obsèques.

Am 11. September 2010 ist Paul Zoungra­ Christa Fischer und Paul Zoungrana na in Frankfurt am Main gelandet und ver­ bringt seitdem seine Zeit mit Christa Fischer in Würzburg, die ihn hier vor Ort betreut. Am elften Tag seines Auf­ Das Wasser ist voll von Abfällen. enthaltes haben wir drei uns zu einem Gespräch verabredet. Zwei Die Industrien und die großen Unternehmen machen nichts als Profit.

Tage später wird Paul Zoungrana nach knapp zwei Wochen Deutsch­ Sie, Madame Verschmutzung, bewundert den Modernismus, die land wieder verlassen und zurück nach Burkina Faso fliegen. Bei sich Autos und die Gerüche. trägt er einen Notizblock, in dem er alle Eindrücke sammelt, die er Sie schläft freiwillig mit dem, der während einer Bestattung einen während seines Aufenthaltes gewinnt. Die Festung, das Mainfranken Busch in Brand stecken oder einen Reifen auf dem Asphalt abbrenTheater, das Theater Augenblick, aber auch Altenheime und die Main­ nen kann. fränkischen Werkstätten sind nur ein paar der Stationen, die auf Paul Paul schreibt oft auf Französisch, und natürlich ist dies die Sprache Zoungranas und Christa Fischers dicht gefülltem Terminkalender ge­ der Kolonisatoren. Paul konstatiert, dass diese Sprache bis heute ein standen haben.

Fremdkörper in ihm ist. Seine Sprache ist das Mooré und „Les funé­ Paul Zoungrana ahnt mittlerweile schon, dass die Stückentwicklung railles du désert“ wird deshalb auch zu einem großen Teil in dieser von ihm und seiner Mitautorin Petra Paschinger nicht eine durchge­ Sprache, neben der deutschen und französischen, verfasst werden. hende Erzählung wird, sondern eher aus einer Sammlung von „Frag­ In Burkina Faso tobt gerade eine intensive Debatte über das „afrika­ menten“ bestehen wird. Thematischer Schwerpunkt ist der Zusam­ nische Theater“. Denn auch das Theater ist ja letztlich, genau wie die menhang von Umwelt und Familienleben. Paschinger und Zoungrana französische Sprache, ein kolonialer Export. „Les funérailles du désert“ wollen erkunden, wie Luftverschmutzung und Verwüstung sich auf hat gar keine andere Wahl, als sich auch mit diesen Debatten über das Zusammenleben der Menschen in Burkina Faso auswirken. Im Sprache und Theater auseinanderzusetzen.

Mittelpunk dieser Recherche stehen die burkinischen Begräbnisriten, die funérailles. Denn gerade anhand der „funérailles“ lässt sich die Wir verabschieden uns – wohl wissend, dass wir uns schon in gut Entwicklung des Zusammenhalts der Gemeinschaft sehr gut beobach­ drei Monaten wieder sehen werden. Da wird nämlich das komplette ten, da es kaum ein anderes Ereignis gibt, bei dem so viele Menschen Schau­spielensemble des Mainfranken Theaters Würzburg Paul Zoun­ zusammenkommen. grana und dem C.I.T.O. Theater in Ouagadougou einen Gegenbesuch abstatten.

BRAUTRADITION ZU WÜRZBURG SEIT 1643