Monika Sozanska vor ihrem Start bei der Fecht-WM in Leipzig � Seite C 6
Zeitungsverlag Waiblingen E 1861
Montag, 17. Juli 2017
144. Jahrgang
Nr. 162
1,80 Euro
Historischer Sieg fürRüttelstreifen Federer Gegen Falschfahrer: an der B 29
Welzheim Attentäter in Dachgeschossbrand Kontakt mit IS
durch defekten Toaster ausgelöst
KAIRO (dpa). Der tödliche Messerangriff im Badeort Hurghada soll nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen von 30 Terrormiliz 000 Euro Sachschaden, der Islamischer Staat (IS) in Auftrag gegeben worden Ein 28 Jah Bewohner konnte sichsein. retten re alter Täter hatte am Freitag die beiden Seite B1 65 und 56 Jahre alten Frauen� aus Nieder sachsen mit mehreren Messerstichen getötet und vier weitere Ausländer ver Alfdorf letzt, bevor er am Strand überwältigt wer den konnte. Bisher hat sich noch keine Gruppe zu der Tat bekannt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen in Kairo stand der Täter mit der ISTerror miliz über das Internet in Kontakt. Er ha be den Auftrag erhalten, Ausländer anzu greifen, soll er gesagt haben. Zudem soll 49. Naturparkmarkt: Gesundes, sich der festgenommene Angreifer, ein Regionales, Wohlschmeckendes UniAbsolvent aus dem Norden Ägyptens, einem Medienbericht zufolge bei den Ver � Seite B 1 nehmungen auf die islamische Rechtspre chung, die Scharia, berufen haben. Er of fenbare die Ideologie der Terrormiliz Isla Rems-Murr mischer Staat, berichtete die ägyptische Zeitung „AlShorouk“ (Sonntag) unter Berufung auf informierte Kreise.
Exklusiv Minister Hauk stellt Eckpunkte am Dienstag im Kabinett vor Von Nils Mayer
Was die Natur so alles zu bieten hat
Zwei Raub-Überfälle in kurzer Zeit Fußfesseln für nacheinander
Bäckerei in Backnang und Tankstelle Gewalttäter? in Oeffingen wurden überfallen
BERLIN (dpa). Als Konsequenz der CKra � Seite 1 walle beim G20Gipfel will Bundesin nenminister Thomas de Maizière poten zielle Gewalttäter künftig mit strengen Meldeauflagen Rems-Murrund Fußfesseln aufhalten. Die Krawallmacher sollten die Demonst rationen gar nicht erst erreichen, sagte der CDUPolitiker. Eine Meldeauflage sei ein „relativ mildes Mittel, sehr wirksam, und ihre Verletzung ist sanktionsbewehrt“. Die Befugnisse in den Landespolizeigeset zen könnten effektiver genutzt werden.
Andrea Berg spielte wieder mit dem Feuer
Ausverkaufte Arena, pure Sommerparty-Stimmung, das Wetter spielt mit und Andrea Berg lässt ihren Drachen zum letzten Mal an zwei Konzertabenden Feuer spucken – es Sport herrscht Ausnahmezustand in der Mechatronik-Arena. Über 30 000 Fans sind zum Heimspiel der Schlagerkönigin gekommen. Ihre Aufmerksamkeit gehörte auch dem Bühnendrachen „Spinnst du“: Es waren dessen letzte Auftritte. Vor einem Jahr spuckte der Drache bei der Vorpremiere ihrer Tournee in Wetzlar Feuer und erwischte dabei die Sängerin, die schwere Verbrennungen davontrug. Jetzt, am Freitagabend, präsentiert sie ihren neuen Körperschmuck: Auf die verletzte Stelle an der linken Schulter hat sich die Künstlerin einen Drachentraumfänger tätowieren lassen.
Foto: Getty Images Europe
Blickpunkt
Hamilton bleibt Mister Silverstone – der � Seite C 1 Engländer gewinnt zum fünften Mal sein Heimrennen Kultur
Großes Entertainment Andrea Berg. Bild: Habermann mit Tom Jones, aber auch Politisches und Modernes – das sind die Jazz Open in Stuttgart Die Seite Drei
Warum ein Pärchen aus Österreich Pädophile im Internet jagt Wetter Mittags 27° Nachts 14° Neben Wolkenfeldern zeigt sich öfter die Sonne
Umsetzung der Forstreform startet im September
Roger Federer hat sich den letzten Traum sei- krönte sich im Finale der 131. Championships Falschfahrer werden durch Rüttelstreifen wachFahrbahnmarkierung Verbindung mit im All England Club gegeninden angeschlagener einzigartigen Karriere erfüllt und mit dem zielle gerüttelt, die Gegenfahrbahn gera- zwei derzum Ausfahrt Lorch-Ost nenWarnschildern Kroaten Marinauf Cilic alleinigen Reachtenbevor Titelsie inauf Wimbledon Sportgeschichte ten geschrieben. und zur Todesgefahr Ob die spe- der B 29 funktioniert, wird Tennisturniers sich in einem Feldkordhalter des ältesten der Der 35 werden. Jahre alte Schweizer
Welt. Nach nur 1:41 Stunden verwandelte Feversuch erweisen. AmMatchball Samstag zum wurde der6:1, erste derer seinen zweiten 6:3, dieser Art Cilic, in Deutschland offiziell 6:4 gegen der im zweiten Satzfreigegeben. in Tränen Bild: Steinemann � Seite ausgebrochen war. Foto: AFPC 3
Luftwaffe muss im Sommer häufiger Flugzeuge abfangen
Fehlende Funkverbindung gilt als Sicherheitsrisiko – Hunderte Beschwerden nach Überschallknall Während der Urlaubszeit häufen sich die Eingriffe der Luftwaffe in den zivilen Flugverkehr. Jüngste Beispiele sind zwei erzwungene Landungen am Wochenende. Eine davon fand in Stuttgart statt. Von Barbara Czimmer STUTTGART. Eine Passagiermaschine der Korean Air ist am Samstagabend über Stuttgart von zwei Eurofightern der Luft waffe zum Landen gezwungen worden. Grund war der abgebrochene Funkkontakt. Nach Angaben der Luftwaffe habe man den Piloten aus Sicherheitsgründen nicht zu sei nem Zielort Zürich weiterfliegen lassen
können. „Solche Vorfälle ereignen sich 20 bis 30mal pro Jahr und durchschnittlich ein bis zweimal im Monat. In den Sommer monaten häufen sie sich allerdings, weil mehr Flugzeuge unterwegs sind“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe unserer Zeitung. In Münster (Westfalen) hatte es am Frei tagabend ebenfalls einen Eingriff der Luft waffe gegeben. Auch dort war kein Funk verkehr zu einer Passagiermaschine mög lich, die aus Hurghada (Ägypten) kam. Einen Zusammenhang zwischen den bei den Vorfällen gibt es nach Angaben der Luftwaffe nicht. In dem Jet über Münster könnte ein Bedienfehler ursächlich gewesen sein, in Stuttgart hingegen sei die komplette Kommunikation wegen eines technischen Defekts zum Erliegen gekommen. Derzeit
wird die Maschine auf dem Stuttgarter Flughafen von Angehörigen der Airline untersucht. Die Passagiermaschine war, geleitet und begleitet von zwei Kampfjets der Luftwaffe, am Samstagabend um 22.20 Uhr sicher in Stuttgart gelandet. Da die Militärflugzeuge nach Angaben der Luftwaffe jedoch „fast mit Überschallgeschwindigkeit“ unterwegs waren, hatte es zweimal einen lauten Knall über Stuttgart gegeben. Dies führte am Flughafen und bei der Polizei zu mehreren Hundert Beschwerdeanrufen. Die 211 koreanischen Passagiere mussten die Nacht auf Feldbetten im Flughafen ver bringen, weil weder genügend Hotelbetten noch Busse verfügbar waren. Sie fuhren am Sonntagmorgen per Bus nach Zürich weiter.
Ich will nen Familiendrama Kauboy als Mann in Nürtingen: zwei Menschen tot
Erdogan will noch härter gegen Gegner vorgehen
NÜRTINGEN (dpa). Ein 52 Jahre alter Mann soll in Reudern, einem Teilort von Nürtin gen (Kreis Esslingen), seine 45jährige Ehe frau und den Freund seiner Tochter erschos sen haben. Vor den tödlichen Schüssen habe es einen Streit in der Wohnung der Tochter des Tatverdächtigen gegeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Dort hielt sich auch die Ehefrau des 52Jäh rigen auf. Als Motiv für das Drama am späten Sams tagabend in Nürtingen vermuten die Er mittler „andauernde familiäre Probleme“. Weitere Details nannten die Behörden nicht. Den Behörden zufolge fielen die Schüsse, als sich der 40 Jahre alte Freund dem Vater auf dem Weg ins Haus in den Weg stellte. Beide Opfer wurden tödlich getroffen. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft.
ANKARA (AP). Der türkische Präsident Re cep Tayyip Erdogan hat zum Jahrestag des Putschversuchs gegen ihn unerbittliche Härte gegen die Täter angekündigt. Der ge scheiterte Umsturzversuch sei nicht der letz te Angriff auf das Land gewesen, sagte Erdogan vor Zehntausenden Anhängern. „Deshalb werden wir diesen Verrätern als Erstes den Kopf abschneiden.“ Er würde „ohne jegliches Zögern“ Beschlüssen des Parlaments zur Wiedereinführung der To desstrafe zustimmen, sagte Erdogan am frü hen Sonntagmorgen in einer Rede vor dem Parlamentsgebäude in Ankara. Zudem wer de das höchste Gremium für innere Sicher heit in der Türkei am Montag über eine Ver längerung des Ausnahmezustands beraten. E Kommentar E Seite 2
Deutschland fehlt es zunehmend an Biss. Das sieht man bei der Grenzsicherung oder beim Umgang mit linken Gewalttätern. Die Essenslieferanten haben darauf reagiert, wie die Branchenzeitschrift „GV Praxis“ berichtet. Sie bieten inzwischen verstärkt püriertes Essen an. Für ein püriertes Essen wird ein Stück Fleisch erst klein gehäckselt und dann wieder in seine ursprüngliche Form gebracht. So ein Fleisch zerfällt einem auf der Zunge, Kauboy! Die Bewohner von Pflegeheimen breisen die Erfindung. Bald ist püriertes Essen für jede Kantine ein Mousse. Nur ein paar Frauen mit überhol tem Männerbild wünschen sich die Zeit zurück, als Männer noch echte Männer waren und in Steaks bissen, die nicht von einem quir ligen Koch stammten. (rai)
STUTTGART. BadenWürttembergs Forstmi nister Peter Hauk (CDU) treibt die Reform der Forstverwaltung mit Nachdruck voran. Gemeinsam mit den Kommunen hat sein Ressort Eckpunkte erarbeitet, wie die Forst organisation der Zukunft aussehen soll. Sie liegen unserer Zeitung vor und sollen am Dienstag im Kabinett beschlossen werden. Die Reform soll von September an umge setzt werden. Das Land will eine neue Insti tution einrichten, die den Staatswald bewirt schaftet und vermarktet. Die Forstverwal tung, die bisher alle Waldbesitzarten betreut hat, bleibt parallel bestehen. Sie bietet Kom munen und Privatleuten an, sich weiter um deren Flächen zu kümmern. Nicht staatliche Waldbesitzer können die Bewirtschaftung künftig aber auch selbst übernehmen. Ein Kartellstreit und eine Än derung des Bundeswaldgesetzes hatten eine Neuordnung der Forstverwaltung nötig ge macht.
Kommentar
Versagt Europa sieht dem Treiben Erdogans weitgehend tatenlos zu Von Susanne Güsten Mit jedem Tag entfernt sich die Türkei weiter von europäischen Normen, und Europa schaut zu. Wenn irgendjemand gehofft haben sollte, dass die EU oder der Europarat als Schiedsrichter einschreiten werden, wenn die Justiz der Regierung unterstellt, die Presse gegängelt und die Opposition eingesperrt wird, dann hat er sich getäuscht. Das Wertegerüst Europas ist eine Schönwetterveranstaltung, die bei der Türkei ebenso versagt wie in Polen oder in Ungarn. Die EU setzt nichts durch, nicht einmal bei ihren eigenen Mitgliedern, geschweige denn bei einem unbeliebten Mitglieds kandidaten wie der Türkei. Die jährlichen Fortschrittsberichte der EUKommission über die Türkei sind voller Vorwürfe an Ankara, bleiben aber ebenso folgenlos wie etwa Urteile des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofes. Nun kann man einwenden, Europa sei nicht verantwortlich für die Verhältnisse in der Türkei. Schließlich soll Ankara von sich aus nach Einhaltung der Demokra tiekriterien streben, um irgendwann EU Mitglied werden zu können. Das kann man so sehen. Doch dann sollte die EU die Konsequenzen ziehen und den Beitritts prozess mit der Türkei beenden. Zudem lässt diese Haltung außer Acht, dass eine undemokratische Türkei voller innerer Konflikte – und ohne Anbindung durch den Beitrittsprozess – für die EU noch schwieriger zu behandeln wäre, als es heute schon der Fall ist. Die Flüchtlings frage, das schwierige Verhältnis zu Grie chenland, der ZypernKonflikt: Vieles würde noch komplizierter. Brüssel wird also weiter so tun, als wer de mit der Türkei verhandelt, und damit dem ganz großen Krach mit Erdogan aus dem Weg gehen. Mit europäischen Werten hat das allerdings wenig zu tun.
politik@stzn.de
Continental-Chef: Saubere Diesel sind teurer Elmar Degenhart will das Abgasproblem bei Selbstzündern durch beheizbare Katalysatoren mildern Von Inge Nowak und Anne Guhlich STUTTGART. Elmar Degenhart, der Chef des BoschRivalen Continental, geht davon aus, dass saubere Dieselmotoren die entspre chenden Autos teurer machen: „Je nach Fahrzeug ist mit Zusatzkosten von mehreren Hundert bis 1000 Euro zu rechnen“, sagte der Chef des Zulieferers gegenüber unserer Zeitung. „Das Problem ist die Abgasnachbe handlung bei niedrigen Temperaturen“, so
Degenhart. Derzeit sind viele Hersteller we gen des sogenannten Thermofensters in der Kritik. „Wenn wir die Systeme heizen, dann wird das Problem kleiner.“ Continental liefere zum Beispiel beheiz bare Katalysatoren an die Industrie. „Dieses System funktioniert vielleicht nicht optimal bei minus 20 Grad Außentemperatur, aber mit ihm lassen sich die StickoxidGrenzwer te bei realen Fahrbedingungen und gleich zeitig sehr kalten Temperaturen von bis zu minus sieben Grad einhalten.“
Auch Degenhart betonte, dass die her kömmlichen Antriebsformen noch lange nicht von der Bildfläche verschwinden. „Bei Lkw und Nutzfahrzeugen ist der Diesel ohne Alternative. Den PkwDiesel müssen wir sauberer machen.“ Der ContinentalChef nahm außerdem den badenwürttembergischen Minister präsidenten Winfried Kretschmann in Schutz, der vor Kurzem in einem heimlich mitgeschnittenen Video deutliche Kritik an seiner Partei geübt hat, die ab 2030 nur noch
Elektroautos zulassen will. Von Parteifreun den hatte der GrünenPolitiker dafür Prügel bezogen. „Er wurde zu Unrecht kritisiert“, sagte Degenhart. „Es ist völlig realitäts fremd, eine solche Forderung aufzustellen.“ Derzeit würden weltweit etwa 90 Millionen Pkw pro Jahr produziert – inklusive Gelän dewagen und leichter Nutzfahrzeuge unter sechs Tonnen. Bis 2025 werden „weltweit et wa zehn Prozent der Fahrzeuge rein elekt risch fahren. In China dürfte dieser Anteil bei etwa 20 Prozent liegen.“
Meinung · Nachrichten
2
Leitartikel
Hilfreiche Fantasien „Game of Thrones“ und andere TV-Serien schaffen Gesprächsstoff
Erdogan will Putschisten gnadenlos verfolgen
Türkischer Präsident erneuert zum Putsch-Jahrestag Wille zur Wiedereinführung der Todesstrafe
Die ganze Nacht über spricht Präsident Erdogan zum Volk, eine Rede folgt auf die nächste. Ein Jahr nach dem Putschversuch in der Türkei ist in seinen Worten von Versöhnlichkeit nichts zu erkennen – ganz im Gegenteil. Erdogan kündigt ein gnadenloses Vorgehen an. Von Thomas Klingenmaier
Von Susanne Güsten
Wer alle Diktatoren, Putschisten, War lords und Kleptokraten aus Vergangen heit und Gegenwart aufzählen müsste, dem ginge bald die Luft aus – und vermut lich die Hirnzellenkapazität. Der Reich tum des globalen politischen Biotops an Ungeheuern übersteigt eindeutig unseren Willen zur Gedächtnispflege. Da darf es einen zunächst schon verwundern, dass in den nächsten Wochen viele Menschen ihr intensives Interesse einer Bagage fiktiver Menschenschinder zuwenden werden, die noch obendrauf kommt auf den Katalog der realen furchtbaren Gestalten.
ANKARA. Egal, wen man am Samstagabend in der Türkei per Handy anrief – es meldete sich immer Recep Tayyip Erdogan. Alle Mo bilfunkbetreiber spielten bei jedem Anruf eine Botschaft des Staatspräsidenten zum Jahrestag des Putschversuchs am 15. Juli 2016 ab. Erdogans Allgegenwart war nie so überwältigend wie an diesem Tag. Bei Mas senkundgebungen mit mehreren Millionen Zuschauern kündigte der Präsident eine un barmherzige Verfolgung aller Gegner an, be kräftigte seine Unterstützung für die Todes strafe und beschimpfte den Oppositionschef Kemal Kilicdaroglu als Komplizen der Putschisten. Gleichzeitig attackierte der Präsident die westlichen Partner der Türkei. In Istanbul versammelten sich Hundert tausende Menschen an jener Bosporusbrü cke, die am Abend des 15. Juli des vergange nen Jahres zu einem Brennpunkt der Ausei nandersetzungen zwischen Putschsoldaten und der Bevölkerung geworden war. Erdo gan weihte am asiatischen Ufer der Brücke ein Denkmal für die 250 Todesopfer des Aufstandes ein. Noch in der Nacht reiste er nach Ankara zu einer weiteren Gedenkver anstaltung weiter. Die Kundgebungen wa ren mit Lichtern, Fahnen und patriotischen Gesängen so aufwendig inszeniert, dass Kri tiker von Veranstaltungen eines totalitären Regimes sprachen.
Weltweit startet diesen Montag die sehnlich erwartete siebte Staffel der TV Serie „Game of Thrones“, in Deutschland beim Bezahlsender Sky. Sie ist eine Saga des Schreckens, in der sich ein alternati ves, komplex ausgemaltes Mittelalter mit einem Horrormärchen voll wandelnder Untoter, Verderben bringender Hexen und Feuer speiender Drachen mischt. Bieten uns die aktuellen Nachrichten also nicht genug Entsetzen? Brauchen wir in unersättlicher Gier nach Bösem Nach schlag aus dem Sudkessel der Fantasie? Wer die überall spürbare Begeisterung für „Game of Thrones“ so finster deutet, verwechselt vielleicht die Krankheit mit der Medizin. Herbe Fiktionen können uns helfen, mit der Wirklichkeit zurechtzu kommen. Wir können Muster und Typen des gesellschaftlichen Lebens studieren, ohne uns den Folgen ihres Tuns stellen zu müssen. Es trifft ja keine Menschen, son dern ausgedachte Figuren. Solche Serien sind Schmerztabletten, die den Ansturm der Realität erträglicher machen. „Game of Thrones“ führt uns in eine archaische Welt. Die Konkurrenzserie „House of Cards“ zeigt dagegen ein alternatives Washington unserer Tage, regiert von Frank Underwood (Kevin Spacey). Aber auch die Aktualität dieser Szenerie raubt uns nie ganz den Trost, dass Underwood nur anderen Erfindungen schadet. Lullt uns das dann nicht in gefährliche Betäubung? Sehen wir bald nicht mehr die realen Elemente in der Fiktion, son dern wollen auch in der Realität bloß noch eine Fiktion erkennen? Schrumpfen dem Serienjunkie die Nachrichten nach einer Weile zur blasseren Unterhaltungsshow? Man kann diese Möglichkeit nicht für jeden Einzelfall von der Hand weisen. Doch ein ganz anderer, positiver Effekt der Serienkultur ist viel wahrscheinli cher. In einer Ära der bequemen Filterbla sen, die noch die verrücktesten Weltbilder bestärken, in einer Krisenzeit der Ver ständigung, in der Menschen über be stimmte politische Phänomene kaum noch reden können, weil es keine Fakten übereinkunft mehr gibt, bieten TVSerien gemeinsamen Gesprächsstoff. Sie liefern eine kollektive Erfahrungsgrundlage, einen halbwegs verbindlichen Bildervor rat. Im Reden über das, was in „Game of Thrones“ passiert, in „House of Cards“ oder in „Homeland“, erinnern wir uns an die Tugend, erst einmal dasselbe zu sehen und aufzunehmen, bevor wir uns in unter schiedlichen Interpretationen entzweien. Damit stehen die Serien in der Tradi tion der großen Fiktionen, von Höhlenma lereien über Volksmärchen bis hin zum Hollywoodhit. Dass der gemeinsame Bil dervorrat nun hauptsächlich aus den USA geliefert wird, dass er amerikanische Perspektiven und Konzepte verschlüsselt und verbreitet, zeigt, wie wichtig Wei chenstellungen in der Medienpolitik und förderung sind. Wer der Welt keine Serien liefern kann, vernachlässigt ein wichtiges Medium der Selbstdarstellung.
thomas.klingenmaier@stzn.de
Das Zitat „Volk, Fahne, Koran, Glaube, Gebetsruf, Freiheit, Unabhängigkeit sind unsere Ehre, unsere Würde. Denjenigen, die unsere Werte angreifen, brechen wir die Hände, schneiden ihnen die Zunge ab und vernichten ihr Leben.“ Ismail Kahraman Der türkische Parlamentspräsident von der AKP bei der Gedenkveranstaltung zum Putschversuch vor einem Jahr
Die Opposition vermutet einen „kontrollierten Putsch“
Hintergrund Nato mahnt Lösung an ¡ Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat im deutsch-türkischen Streit über Abgeordnetenbesuche bei Bundeswehrsoldaten eine Lösung angemahnt. Er hoffe, dass sich beide Staaten auf einen Termin für eine solche Visite einigen könnten, erklärte Stoltenberg am Wochenende nach Gesprächen mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu und dessen deutschem Kollegen Sigmar Gabriel. Die Angelegenheit betreffe das Verteidigungsbündnis insgesamt. Die Türkei hatte einen Besuch deutscher Abgeordneter auf dem Luftwaffenstützpunkt Konya überraschend abgesagt. Seitdem streiten sich auch Politiker von Union und SPD über Konsequenzen. ¡ Auf dem Nato-Stützpunkt Konya sind deutsche Soldaten im Rahmen der Allianz eingesetzt. Die Türkei hat den Besuch der Soldaten durch Abgeordnete des Bundestages auf unbestimmte Zeit verschoben, was die Beziehungen zwischen Berlin und Ankara erneut belastet. Bereits wegen verweigerter Abgeordnetenbesuche bei Bundeswehrsoldaten auf dem türkischen Stützpunkt Incirlik war es zwischen den Regierungen zu Verstimmungen gekommen, die im Abzug der Bundeswehr gipfelten. ¡ Stoltenberg erklärte am Samstag, Konya sei für die Unterstützung der Türkei und im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS ein wichtiger Standort. Bislang wirke sich der Streit allerdings nicht auf die Flüge der Awacs-Aufklärungsmaschinen aus, für die die Bundeswehr einen Teil der Besatzung stellt. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann forderte, Kanzlerin Angela Merkel müsse mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan grundsätzlich klären, dass der Bundestag die deutschen Soldaten in Konya besuchen dürfe. (rtr)
Obwohl die Regierung ein Jahr nach dem Aufstand gegen Erdogan die Einheit der Na tion beschwor, war von einer Verständigung über die Parteigrenzen hinweg nichts zu se hen, im Gegenteil. Die beiden größten Oppo sitionsparteien – die säkularistische CHP und die prokurdische HDP – boykottierten eine Gedenkveranstaltung vor dem Parla
mentsgebäude in Ankara. Der CHPChef Ki licdaroglu spricht von einem „kontrollierten Putsch“ und wirft der Regierung vor, die Ge walt als Vorwand für ein undemokratisches Vorgehen gegen ihre Gegner zu benutzen. Der Präsident weist dies zurück und er höht den Druck weiter – wohl auch mit Blick auf die Präsidentenwahl in zwei Jahren. Die
Iran nimmt Bruder des Präsidenten in Haft
Die Haitzinger-Karikatur
TEHERAN (dpa). Der Bruder des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani ist festgenom men worden und sitzt derzeit in Haft. Das gab Justizsprecher Gholamhussein Mohseni Edzehi am Sonntag in Teheran bekannt. Hussein Ferejduni (Ruhani) würden „Fi nanzdelikte“ vorgeworfen, erläuterte der Sprecher nach Angaben der Nachrichten agentur Isna. Er könne aber gegen eine Kaution bis zu seinem Gerichtsverfahren freikommen. Ferejduni wird schon seit Jahren der Kor ruption verdächtigt. Er hat seit 2015 bis jetzt als Berater seines Bruders agiert und diesen im Juli 2015 zeitweise bei den letzten Runden der Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den Weltmächten in Wien vertreten.
Parteiführung der HDP sitzt bereits im Ge fängnis. Über Kilicdaroglu, dessen Protest marsch gegen die Regierung kürzlich sehr viel Zulauf erhalten hatte, sagte Erdogan, der Oppositionsführer habe sich in der Putsch nacht von den Aufrührern beschützen lassen, statt gegen sie zu kämpfen. Einige Regie rungskritiker im Ausland kommentierten, Erdogan bereite möglicherweise die Festnah me von Kilicdaroglu vor. Der Präsident kün digte die erneute Verlängerung des seit einem Jahr geltenden Ausnahmezustandes an.
„Wir werden diesen Verrätern den Kopf abreißen.“ Recep Tayyip Erdogan türkischer Präsident In einer mit religiösen Formeln durchsetz ten Rede in Istanbul betonte Erdogan, der is lamische Glaube sei die wichtigste Waffe je ner Bürger gewesen, die sich in der Putsch nacht den Panzern entgegengestellt hätten. Er versprach, den Anhängern des als Putsch führer bezeichneten Predigers Fethullah Gü len, den PKKExtremisten und anderen Staatsfeinden „die Köpfe abzureißen“ und die Wiedereinführung der Todesstrafe nach einem entsprechenden Parlamentsvotum in Kraft zu setzen. Mutmaßliche Putschanhän ger sollen künftig vor Gericht in orangefar benen Häftlingsanzügen erscheinen – „wie in Guantánamo“, sagte Erdogan. Zu den Feinden der Türkei zählt die Regie rung immer offener auch westliche Staaten. Ministerpräsident Yildirim deutete an, die USA seien möglicherweise an dem Putsch versuch beteiligt gewesen. Erdogan betonte, im Ausland lägen „so viele Feinde im Hinter halt“ gegen sein Land, dass er eine interna tionale Krise auslösen würde, wenn er jeden Akteur nenne. Die Türkei warte seit mehr als 50 Jahren auf eine Mitgliedschaft in der EU: „Aber sie halten uns immer noch zum Nar ren.“ Kurz vor dem Jahrestag hatte die Re gierung mit der Entlassung von mehr als 7000 weiteren Menschen aus dem Staats dienst signalisiert, dass die Säuberungen in der Bürokratie weitergehen werden. Kanzlerin Angela Merkel hat unterdessen abgelehnt, der Türkei für das Besuchsrecht von Abgeordneten auf dem NatoStütz punkt Konya Zugeständnisse auf anderen Gebieten zu machen. Sie kenne keine sol chen Forderungen, sagte Merkel am Sonn tagabend in der ARD. „Sollte es sie geben, würden wir das rundweg ablehnen.“
Quo vadis?
Schulz will Pflicht zu investieren
SPD-Kanzlerkandidat legt Zukunftsplan vor – Kritik an Gebühren für ausländische Studierende Von Thomas Maron BERLIN. Der Wahlkampf kommt in seine heiße Phase, SPDKanzlerkandidat Martin Schulz, der in Umfragen deutlich zurück liegt, bläst zur Offensive. Mit einer Rede im WillyBrandtHaus konkretisierte er am Sonntag seine Vorstellungen. So verspricht er unter anderem eine „Investitionsver pflichtung“ des Staates. Diese soll dabei helfen, Rückstände im globalen Wettbewerb vor allem in den Bereichen Bildung, Forschung und Digitalisierung aufzuholen. Zugleich verschärfte er den Ton gegen über Kanzlerin Angela Merkel. Diese ver weigere sich der Debatte über konkrete Ideen für die Zukunft. So sei es ein „ausge wachsener Skandal“, dass Merkel in der Europapolitik nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Ma cron zwar angedeutet habe, große Reformen anzustreben. Aber was sie genau vorhabe, wolle sie erst nach der Wahl sagen. Wieder werde von der Union versucht, eine zentrale Zukunftsfrage aus dem Wahlkampf heraus zuhalten. Auch deshalb, so seine Mutma ßung, weil Merkel auch in diesen Fragen wohl kaum Einigkeit mit CSUChef Horst Seehofer erzielen könne.
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Immer mehr Selbstanzeigen wegen Terrors Mit Selbstbezichtigungen wollen Asylbewerber Abschiebung verhindern STUTTGART (dpa). Zahlreiche Selbstanzei gen führen bei der Justiz in BadenWürttem berg zu einer Zunahme der Ermittlungs verfahren wegen islamistischen Terrors. Bei der Generalstaatsanwaltschaft in Stuttgart gab es im laufenden Jahr insgesamt 30 neue Fälle zu islamistischem Terror. Das waren 19 mehr als im gesamten Vorjahr, wie ein Spre cher auf Anfrage mitteilte. Ein Grund sei eine wachsende Zahl von Selbstanzeigen in Asylverfahren. Bislang gibt es Stuttgarts Generalstaats anwalt Achim Brauneisen zufolge 100 Selbstanzeigen in Asylverfahren, besonders häufig von Menschen aus Somalia sowie Pa kistan und Afghanistan. Die Menschen aus Somalia bezichtigten sich, bei der radikal islamischen AlSchabaabMiliz gewesen zu sein, Asylbewerber aus Pakistan und Afgha nistan bei den radikalislamischen Taliban. Mit der Selbstbezichtigung einer Zwangsmitgliedschaft in einer islamisti schen Vereinigung wollten viele Asylbewer ber der Abschiebung entgehen. Dabei spe kulierten sie auf den sogenannten subsidiä ren Schutz. „Mit den Selbstanzeigen wegen Terrors in laufenden Asylverfahren ist eine massive neue Belastung auf die Straf verfolgungsbehörden zugekommen“, sagte Brauneisen. Der subsidiäre Schutz als dritte Status form neben der Anerkennung als Asylbe rechtigter oder als Flüchtling gewährt in be stimmten Fällen wirksamen Schutz, und zwar dann, wenn eine schwere Menschen rechtsverletzung unterhalb der Schwelle der politischen Verfolgung vorliegt. Gemäß dem Asylgesetz genießt ein Ausländer immer dann subsidiären Schutz, wenn er stichhal tige Gründe für die Annahme vorgebracht hat, dass ihm in seinem Herkunftsland, ein ernsthafter Schaden droht. Dazu zählen Todesstrafe, Folter, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Bestrafung.
Kurz berichtet
Mehr Beschwerden von Soldaten wegen Fehlverhalten In der Bundeswehr beschweren sich mehr Soldaten über sexuelle Belästigung, Rechts extremismus oder Fehlverhalten von Vorge setzten. Während im Jahr 2016 nur 28 Ver dachtsfälle wegen Fehlverhalten von Vorge setzten gemeldet wurden, waren es bis zum 9. Juli dieses Jahres 56, wie die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Daten des Vertei digungsministeriums berichtet. Ein Minis teriumssprecher sieht als Grund dafür ein gestiegenes Bewusstsein für Fehlverhalten in der Truppe. Gestiegen ist auch die Zahl der gemeldeten Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung: Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 127 Verdachtsfälle erfasst, fast so viele wie im gesamten Jahr 2016 mit 128 Fällen. Auch die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle mit rechtsextre mem oder fremdenfeindlichem Hintergrund nahm von 63 im Jahr 2016 auf 96 im ersten Halbjahr 2017 deutlich zu. (epd)
Schicksal von Liu Xiaobos Witwe bleibt unklar
Der Staat habe die Verpflichtung, seinen Kindern „kein marodes Land zu hinterlas sen“. Deshalb wolle er mit einer staatlichen Investitionsverpflichtung eine „verbindli che Vorgabe für die Verbesserung der öffent lichen Infrastruktur“ schaffen. Die Bürger stünden vor der Wahl, für „Steuergeschenke an Reiche“ zu votieren oder „dafür zu sor gen, dass es in der Schule nicht durchs Dach regnet und unsere Kinder dort zur Toilette gehen können“.
schwarzgelbe Bündnis in NordrheinWest falen, weil dort von ausländischen Studierenden Gebühren erhoben würden. Es gebe „Staaten in der Welt, die zahlen Geld dafür, das Talente kommen“. In Deutsch land hingegen würden diese Talente in manchen Bundesländern mit einer „Intelli genzmaut“ zur Kasse gebeten, das „ist nicht modern, das ist weltfremd“, so der Kanzler kandidat. Schulz will in den ersten 50 Tagen seiner Amtszeit eine „nationale Bil dungsallianz“ schmieden, um „Manche Bundesländer den Bund, die Länder, Städte und Gemeinden und nicht zu bitten Talente mit einer letzt die Schulen an einen Tisch ,Intelligenzmaut‘ zur Kasse.“ zu bekommen. Unternehmen und Gewerkschaften ver Martin Schulz sprach er, über eine „Innova SPD-Kanzlerkandidat tionsallianz“ beraten zu wol len, beispielsweise im Bereich Bildungseinrichtungen müssten endlich der Elektromobilität. Der weltweite Wettbe „modernste Materialien“ und deutlich mehr werb sei hier völlig verzerrt, weil in anderen Lehrer zugeteilt werden. Auch hier stelle Ländern „entweder der Staat die Unterneh sich Merkel nicht ihrer Verantwortung. „Ich men selbst besitzt oder sie massiv unter möchte kein Kanzler sein, der sich vor sol stützt“. Deshalb müsse man über Wege chen Debatten drückt.“ Scharf kritisierte nachdenken, „wie wir als Staat besser för Schulz die grünschwarze Landesregierun dern und Unternehmen vor unfairem Wett gen in BadenWürttemberg und das neue bewerb schützen können“. Foto: dpa
A
In China wird keine Grabstätte an den ver storbenen Dissidenten und Friedensnobel preisträger Liu Xiaobo erinnern. Nach seinem Krebstod wurde Liu am Samstag in Anwesen heit seiner engsten An gehörigen eingeäschert, anschließend wurde die Liu Xia Foto: dpa Asche ins Meer ge streut. Lius Freunden zufolge wollen die chinesischen Behörden auf diese Weise verhindern, dass sein Grab zur Pilgerstätte für DemokratieAktivisten wird. Liu war am Donnerstag im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Leberkrebserkrankung gestorben. Welche Pläne die Behörden mit seiner Witwe Liu Xia haben, blieb weiter unklar. Obwohl die 56Jährige selbst nie verurteilt wurde, steht sie seit 2010 unter Hausarrest. Wie aus Aufnahmen der Behör den hervorgeht, nahm sie an Lius Trauer feier und Seebestattung teil. Seitdem aber wurde sie nicht mehr gesehen. (AFP)
Müller hält BER-Eröffnung erst Anfang 2019 für möglich Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) stellt sich darauf ein, dass der Hauptstadtflughafen BER auch erst Anfang 2019 eröffnet werden könnte. Der drittgrößte deutsche Flughafen sollte eigentlich schon vor knapp sechs Jahren in Betrieb gehen, doch die Eröffnung wurde immer wieder verschoben. Aus dem aktuel len Geschäftsbericht geht zudem hervor, dass das Staatsunternehmen für das laufende Jahr mit einem Verlust von 120 Millionen Euro rechnet – trotz kräfti ger Umsatzzuwächse. Rote Zahlen seien die Folge der Hängepartei am BER, so die Geschäftsführung. (dpa)
Die Seite drei
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Markus Schulz will darauf aufmerksam machen, wie einfach Männer im Internet sich mit kleinen Mädchen verabreden können – und deckt Pädophile per Video auf Facebook auf. Von Markus Brinkmann
A
Auf der Jagd nach Pädophilen
Hintergrund Rechtliches ¡ Öffentlichkeit Die Videos von Markus Schulz findet man unter www.facebook.com/BadBroTV. An diesem Montag ist er zudem in einem Fernsehbeitrag zu sehen (22.15 Uhr/RTL).
Der Künstler Markus Schulz enttarnt Männer, die auf Kinder stehen
LINZ/KARLSRUHE. Noch einmal Räuspern. Ein knappes Lächeln in die Webcam, eine winkende Handbewegung. „Leute, schreibt in den Kommentaren, was ich fragen soll“, sagt Markus Schulz. Da ertönt auch schon das Freizeichen seines Smartphones. Der Lautsprecher ist an. Jeder, der das LiveVi deo auf seiner FacebookSeite BadBroTV verfolgt, kann mithören, was gleich gespro chen wird. Es klackt kurz: „Ja?“, ein Mann meldet sich am anderen Ende. Mit leicht ver stellter Stimme flötet Schulz ins Telefon: „Hallo? Hörst du mich gut?“ Zusammen mit seiner Freundin Nadine Hochgatterer (20) jagt Markus Schulz (24) im Internet Pädophile, sammelt Beweise und übergibt sie der Polizei – immer dabei seine Zuschauer auf Facebook. Sie kommen tieren seine Videos und schicken, während er telefoniert, Fragen. Schulz und Hochgat terer kommen aus Linz in Österreich. Nach dem in seinem Bekanntenkreis vor fünf Jah ren ein Mädchen missbraucht wurde, mach te sich Schulz auf die Suche nach Pädophi len. „Ich fand, dass das Thema viel zu wenig beachtet wird“, sagt der Künstler und En tertainer. „Deshalb habe ich mir vorgenom men, Pädophile aufzudecken.“ Dafür zeigt er, wie einfach es Pädophile im Internet haben. Sein Geld verdient er mit anderen Projekten, die auch über BadBroTV laufen.
Nadine Hochgatterer und Markus Schulz jagen im Netz Pädophile. Foto: StN ¡ Polizei Die Polizei geht bei der Jagd nach Pädophilen ähnlich vor wie Markus Schulz. Dort gibt es Experten, die mit Accounts von jungen Mädchen in Chats nach Männern suchen, die Sex mit Minderjährigen haben möchten. ¡ Recht Im Strafgesetzbuch wird in Paragraf 176 geregelt, wann sexueller Missbrauch strafbar ist. Die reine Anbahnung ist keine Straftat. Wird aber die Schwelle zum Handeln überschritten, handelt es sich um versuchten sexuellen Missbrauch. Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter vierzehn Jahren vornimmt oder sich von dem Kind vornehmen lässt, wird mit Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren bestraft. (msb)
„In der Regel müssen Kinder bis zu acht Erwachsene um Hilfe bitten, bis sie auch wirklich Hilfe bekommen.“ Julia von Weiler Vorstand von „Innocence in Danger“ Auf verschiedenen Chatplattformen, auf denen es eigentlich nicht um Sex oder Da ting geht, haben sich Schulz und Hochgat terer mit dem Profil eines 13jährigen Mäd chens angemeldet. „Es ist unglaublich, wie schnell man von Männern mit sehr eindeuti gen Angeboten angeschrieben wird“, sagt Schulz. Kaum sind die beiden im Chat on line, werden sie von Anfragen überhäuft – und das, obwohl ihr Profil kein Bild hat. „Die meisten Männer sind allerdings sehr vorsichtig“, sagt Schulz. Wichtig ist ihm, dass er die Männer nicht zu etwas drängt. „Alles muss von ihnen ausgehen, sie müssen auf uns zukommen.“ Würde der Künstler durch sein Handeln jemanden zu einer Straftat verleiten, wäre das Anstiftung und somit auch strafbar. Der Mann, mit dem Schulz an diesem Abend telefoniert, ist 47 Jahre alt, wohnt in Karlsruhe – und kommt ziemlich schnell zur Sache. „Nimmst du denn schon die Pille?“, fragt er im Glauben, mit einem 13jährigen Mädchen zu telefonieren. Schulz drückt auf die Stummtaste seines Telefons, räuspert sich kurz und sagt: „Leute, schickt Fragen!“ Im Hintergrund spricht der Mann weiter und meint, dass er sich mit der Pille nicht so gut auskenne. Schließlich fragt er ziemlich unvermittelt: „Worauf stehst du denn so beim Sex?“ Wieder drückt Schulz die Stummtaste. „Der kommt direkt zur Sache, da muss ich ja gar nicht mehr groß nach fragen“, sagt Schulz völlig verdutzt. Pädophile sind Menschen, die sich von Kindern mit einem vorpubertären Körper sexuell angezogen fühlen. Im Allgemeinen sind die Kinder nicht älter als elf Jahre. Sind sie in einem Alter, in dem sie erste Pubertäts merkmale aufweisen, spricht man von Hebe philie. Von den Betroffenen können Jungen und Mädchenkörper als sexuell erregend empfunden werden. Die Weltgesundheits organisation (WHO) hat Pädophilie mittler weile als Krankheit anerkannt – zumindest dann, wenn sie mit erhöhtem Leidensdruck und der Gefährdung von Menschen einher geht. Ansonsten spricht man von der Präfe
3
Die Gefahr lauert im Internet: Pädophile suchen in Chats nach Kindern, mit denen sie Sex haben können. renz für den kindlichen Körper. Pädophilie führt aber nicht zwangsläufig auch zu sexuellen Übergriffen auf Kinder. Wissenschaftler schätzen den Pädophi lenAnteil auf etwa ein Prozent der Bevölke rung; bis zu vier Prozent der Männer haben pädophile Interessen. Durchschnittlich be findet sich unter hundert Pädophilen eine Frau. „Allerdings werden nur 40 Prozent der Missbrauchsfälle an Kindern von Tätern be gangen, die eine pädophile Neigung haben“, sagt Klaus Beier, Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft an der Charité in Berlin und Sprecher des Präventionsnetzwerks „Kein Täter werden“. Um Pädophilen helfen zu können, erfas sen die Therapeuten des Präventionsnetz werks im Rahmen einer sexualmedizini schen Diagnostik die sexuelle Präferenz. Danach werden Situationen analysiert, in denen der Pädophile sich von Kindern se xuell angesprochen fühlt. „Er soll lernen, sich in die Lage des Kindes zu versetzen, anstatt sich von seinen Bedürfnissen die Selbstkontrolle entziehen zu lassen“, sagt Beier. Denn das Auflösen einer sexuellen Neigung sei nach aktuellem Forschungs stand nicht möglich. Beier erklärt, dass zur Sexualität eben auch seltenere Erscheinun
gen gehören: „Masochistische genauso wie pädophile Neigungen“, sagt er. „Diese hat man, sie wurden nicht bewusst gewählt.“ Deshalb gelte es, den verantwortungslosen Umgang mit einer sexuellen Neigung zu ver urteilen. Das sei der Fall, wenn man Bedürf nisse auslebe, die andere zu Opfern machen. „Pädophile müssen dafür sorgen, dass ihre Wünsche nie zur Realität werden“, sagt Beier. Deshalb setzt das Netzwerk auf Prävention und die Eigenmotivation von Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen und Hilfe suchen. Der Mann, mit dem Markus Schulz telefo niert, will seine Wünsche scheinbar in die Realität umsetzen. Das Alter des Mädchens, mit der er da scheinbar gerade telefoniert, ist ihm egal. Vielmehr plant der 47Jährige ein Treffen mit dem 13jährigen Mädchen, hätte sogar nichts dagegen, wenn die beste Freundin mitkommt. Bevor Schulz das Gespräch mit einem Pä dophilen öffentlich macht, muss er ganz si cher sein, dass es sich dabei um einen Mann handelt, der den sexuellen Kontakt zu einem jungen Mädchen sucht. Dazu reicht der Chat im Internet nicht. Immerhin hat Schulz mittlerweile fast 20 000 Zuschauer im Inter net, wenn er einen Pädophilen am Telefon
Foto: jiris/Adobe Stock enttarnt. Das bringt auch Verantwortung mit sich. Deshalb werden im Chat die Tele fonnummern getauscht, man schreibt sich SMSNachrichten. „Oft schicken die Män ner sehr eindeutige Bilder“, sagt Schulz. Erst dann geht er online.
Der 47-Jährige ist irritiert und versucht sich sofort zu rechtfertigen Immer wieder werfen Zuschauer dem Künstler vor, das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Juristen sehen das nicht so. Viel mehr könne grundsätzlich jeder der Polizei Hinweise geben. Pädophile im Internet auf zudecken und bloßzustellen sei erst einmal kein strafbares Verhalten. Auch nicht, wenn man den ChatPartner dabei über die eigene Identität täuscht. Selbstjustiz sei es erst dann, wenn Schulz in Wohnungen einbreche, um Beweise zu sammeln, oder wenn er in seinen Zuschau ern den Tatentschluss wecke, gegenüber dem Pädophilen gewalttätig zu werden – was Schulz in seinen Videos aber nicht tut. „Wir wollen niemandem etwas Schlechtes“,
sagt Schulz. „Auch den Pädophilen nicht – aber es muss klar sein, dass man sich nicht an Kindern vergreifen darf.“ Interessant ist da bei das Spektrum: „Wir haben schon einen Polizisten aufgedeckt, einen Familienvater oder den Mitarbeiter einer Klinik.“ Diese Bandbreite an Tätern bestätigt auch Julia von Weiler. Sie leitet den Verein „Innocence in Danger“, der sich gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern einsetzt. „Pädo phile sind von außen betrachtet ganz norma le Männer“, sagt sie. „Die statistische Wahr scheinlichkeit, dass wir einen Täter kennen, ist sehr hoch – aber das wollen wir uns nicht eingestehen.“ Darin sieht sie ein großes Problem. „Denn nur weil wir uns nicht trau en hinzuschauen, verschwindet dieses The ma nicht einfach!“ Viel schlimmer: Die Wei gerung, sich mit dem Thema Missbrauch zu beschäftigen, mache es den Tätern sogar noch einfacher zuzuschlagen. Viel wichtiger wäre es, sich Gedanken da rüber zu machen, ob man es selbst merken würde, wenn ein Kind missbraucht wird. „In der Regel müssen Kinder bis zu acht Er wachsene um Hilfe bitten, bis sie auch wirk lich Hilfe bekommen“, sagt sie. Statistisch hätten pro Klasse zwei Kinder Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch gemacht. Markus Schulz und seine Freundin Nadi ne Hochgatterer wollen das ändern. Die Be weise, die sie beim Chatten und während des Telefonats sammeln, übergeben sie der Poli zei. „Aber auch unsere Zuschauer schreiben der Polizei Mails und melden die Pädophi len“, sagt Schulz. Regelmäßig informiert er seine Fans, was aus den Fällen geworden ist. „Meist laufen Verfahren gegen die Männer, sie stellen sich selbst“, sagt Schulz. Nach einer knappen Stunde beendet Schulz das Telefonat mit dem 47Jährigen. „Du, ich muss dir noch ein Geheimnis verra ten“, sagt er mit seiner künstlich hohen Stimme. „Du darfst aber nicht böse sein.“ Der Mann ist ein wenig irritiert, aber auch neugierig, was nun kommt. Dann spricht Schulz mit seiner normalen Stimme: „Ich bin gar kein 13jähriges Mädchen, sondern ich heiße Markus Schulz – und du hast gera de versucht, Sex mit einer Minderjährigen zu haben.“ Der 47Jährige versucht sich so fort zu rechtfertigen. „Mit 14 Jahren darf ein junges Mädchen Sex haben, das ist nicht ver boten“, behauptet er. Uneinsichtig.
Wellness mit Kanzlerin Von Christopher Ziedler KÜHLUNGSBORN/ZINGST. Der Planet sticht, und die CDUSonnenhüte finden reißenden Absatz. Auch Hedwig ThelenToelke trägt einen, sogar als die Wahlkampfveranstal tung mit der Kanzlerin an der Ostseestrand promenade von Kühlungsborn längst vorbei ist. Dabei ist die Rheinländerin SPDMit glied und eigentlich nur ihrer Schwester zu liebe mitgekommen, die überzeugte Christ demokratin ist. „Das Ding ist gelaufen“, sagt ThelenToelke zu den Siegchancen ihres Kanzlerkandidaten Martin Schulz bei der Bundestagswahl am 24. September. Das grämt sie nicht weiter: „Die Merkel ist einfach so freundlich und menschlich.“ Versöhnt mit dem Wetter, das sich nach langer Pause im Norden an diesem Wochenende von seiner strahlenden Seite
gezeigt hat, versöhnt mit der Kanzlerin – dieser Eindruck lässt sich am Ostseestrand gewinnen, den sich die CDUVorsitzende für ihren offiziellen Wahlkampfauftakt ausge sucht hat, bevor sie selbst noch zwei Wochen in den Urlaub entschwindet. Natürlich fin det sich auch noch der ein oder andere Mer kelGegner unter den Zuhörern. In Küh lungsborn etwa fordert eine Handvoll junger Leute einen Abschiebestopp für Flüchtlinge und erinnert mit einem Kreuz an die 10 000 Mittelmeertoten der vergangenen drei Jahre. Ein paar Kritiker von der anderen Seite halten Plakate hoch, die vor den mit den Migranten zugezogenen Problemen und einer „Islamisierung“ Deutschlands warnen („Liebe zu Maria statt zur Scharia“). Aber auch sie, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen wollen, rechnen fest damit, dass „Merkel noch einmal gewählt wird –
und vier weitere Jahre ihre eigenen Fehler ausbügeln kann“. Ob auf der Freilichtbühne in Zingst oder im Konzertgarten in Kühlungsborn, jeweils vor rund 2000 Einwohnern und Feriengästen – Merkel trifft überwiegend auf Zuhörer, die zwar nicht jeden ihrer Sätze bejubeln, die sich aber ganz augenscheinlich wohlfühlen mit ihr. Sie benennt, ohne jemals ins Detail zu gehen, ihre Themen. Die digitale Revolu tion zum Beispiel findet für Merkel ihren Ausdruck darin, dass viele auch am Esstisch nicht mehr ohne ihr Smartphone können. „Das dürfen wir doch nicht auf uns sitzen lassen“, sagt sie dazu, dass andere Länder in Sachen elektronischer Zukunft schon weiter sind und ihre CDU den Rückstand aufholen will – irgendwie. Sie spricht die Sorge an, dass es in den ländlichen Räumen immer we niger Ärzte, Schulen oder Busverbindungen
Foto: dpa
Zum Auftakt ihrer Wahlkampftour trifft Merkel auf Urlauber, die sich mit ihr ähnlich wohlfühlen wie am Ostseestrand
Merkel mit dem Shantychor De Klaashahns gibt. In ihrer dritten Amtszeit sei schon viel Geld an die Kommunen gegangen, sagt die Kanzlerin und verspricht noch mehr Hilfe in ihrer vierten. Vielleicht, fragt sie vorsichtig in die Run de, „haben Sie in den vergangenen Monaten auch mal über Europa nachgedacht“, für sie
im Gegensatz zu anderen Weltregionen „ein Raum, in dem wir dieselben Werte leben“. Mit ihrem neuen französischen Partner Em manuel Macron will sie in den nächsten Jah ren die EU umkrempeln: „Wenn’s Europa besser geht, geht es uns in Deutschland bes ser.“ In Afrika will sie sich noch mehr enga gieren, damit die „Menschen dort leben, wo ihre Heimat ist – das sichert uns zu Hause Frieden, Freiheit, Wohlstand“. Dass sie nicht sagt, wie sie das anstellen will, stört zumin dest eine junge Frau aus Rostock nicht, die mit ihrem Freund und dessen Arbeitskollege aus Indien angereist ist, der unbedingt die Kanzlerin live erleben wollte: „Bei zu vielen politischen Details hätten die Leute wahr scheinlich gar nicht zugehört, sondern wä ren sich ein Eis holen gegangen.“ So wie das Merkel in Kühlungsborn auch gemacht hat – zur großen Freude einer Eisverkäuferin.
A
Baden-Württemberg
4
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Auf gut Schwäbisch Täglich neu: Landestypisches für Einheimische und Reigschmeckte Von Roland Groner
Ein Sägewerk in Nagold im Nordschwarzwald: Die Forstorganisation und die Holzvermarktung im Land stehen vor großen Umstrukturierungen.
Foto: dpa
Neue Aufgabenverteilung im Wald steht
Exklusiv Minister Hauk (CDU) bringt Eckpunkte für die Forstorganisation der Zukunft an diesem Dienstag ins Kabinett – Drei Säulen
Von Nils Mayer STUTTGART. Der Abschied des Einheitsförs ters in BadenWürttemberg rückt immer nä her. Dass eine Anstalt öffentlichen Rechts für den Staatswald geschaffen werden soll, war bereits dem grünschwarzen Koali tionsvertrag zu entnehmen. Nach der Nie derlage im Kartellstreit vor dem Oberlan desgericht (OLG) Düsseldorf im März dieses Jahres blieb allerdings die Frage: Wer küm mert sich in Zukunft um den Wald, der in kommunalem oder privatem Besitz ist? Der Präsident des Landkreistags, Joachim Wal ter, hatte damals Sorge, dass das Land lediglich „eine Insellösung“ für seine eige nen Belange plane. Es war jedoch eine Befürchtung, die sich nicht bestätigte. Forstminister Peter Hauk (CDU) setzte nur wenige Wochen später einen Lenkungs kreis mit Vertretern aus seinem Ministerium für Ländlichen Raum, dem Staats, Innen und Finanzministerium, den Regierungs präsidien Tübingen und Freiburg, den kom munalen Spitzenverbänden aus Städte, Gemeinde und Landkreistag und der Forst kammer ein. Unter dessen Leitung erarbei teten Arbeitsgruppen einen 72seitigen Eck punkteKatalog, wie die zukünftige Forst organisation aussehen soll. Das Schriftstück liegt unserer Zeitung vor. Einer der zentralen Aspekte ist, dass das Land die angekündigte Anstalt öffentlichen Rechts einrichtet, die organisatorisch eigen ständig ist und sich ausschließlich um den Staatswald kümmert. Die neue Institution soll – wie im Koalitionsvertrag verankert – ein sogenannter Vorbildbetrieb sein und ökologisch beispielhaft, sozial ausgewogen sowie wirtschaftlich erfolgreich arbeiten. Das bedeutet: Die Mitarbeiter sollen den Wald des Landes nicht nur bewirtschaften und das darin geschlagene Holz vermarkten. Die Anstalt soll auch für nachhaltige Ent wicklung sensibilisieren, waldpädagogische Angebote machen und Fortbildungen für alle Waldbesitzer veranstalten.
Die dreistufige Forstverwaltung, die bis her Staats, Kommunal und Privatwälder aus einem Guss bewirtschaftet hat, bleibt parallel dazu bestehen und behält die Forst hoheit, die Aufsicht. Die unteren Forstbe hörden bieten Kommunen und Privatleuten an, deren Wälder wie bisher auf der gesam ten Fläche zu betreuen. Die nicht staatlichen Waldbesitzer können künftig jedoch wäh len, ob sie das Angebot der Re vierförster annehmen oder sich für Forstdienstleistungen von Dritten entscheiden. Kommunen können die Bewirtschaftung ihrer Wälder zudem auch selbst übernehmen, ohne dafür ein kör perschaftliches Forstamt einrich ten zu müssen. Ressortchef Hauk wollte sich auf Anfrage unserer Zeitung nicht zu den In halten äußern. Er sagte aber, man habe ge meinsam mit den kommunalen Spitzenver bänden „eine gute Lösung gefunden, die für alle Beteiligten tragfähig“ sei. An diesem Dienstag will das grünschwarze Kabinett die Eckpunkte verabschieden.
Wie genau sich die Reform mit den künftig drei Säulen (Anstalt öffentlichen Rechts für den Staatswald; Forstverwaltung; Dritte) auf die personelle Situation und die Gebüh ren für Forstdienstleistungen auswirkt, ist derzeit noch unklar. Die konkrete Ausge staltung der neuen Verwaltungsstruktur be ginnt im September 2017 unter Beteiligung der rund 2500 Forstbeschäftigten. Bis Juli
Foto: dpa
Nach der Holzvermarktung ordnet das Land jetzt die Forstverwaltung neu, um kommunalen und privaten Waldbesitzern auch künftig Dienstleistungen im Forst anbieten zu können. Bis Juli 2019 soll die Reform abgeschlossen sein.
„Wir haben gemeinsam eine Lösung gefunden, die für alle tragfähig ist.“ Peter Hauk Forstminister
2019 soll die Umsetzung abgeschlossen sein. GrünSchwarz reagiert mit der Reform zum einen auf das geänderte Bundeswaldge setz, zum anderen vor allem auf das Kartell verfahren gegen das Land. Zunächst war es im Kartellstreit nur um den gebündelten Holzverkauf gegangen. Kleine Sägewerks
besitzer hatten geklagt. Im Juli 2015 unter sagten die Kartellwächter aus Bonn dem Land dann, das Holz aus seinem Staatswald und aus kommunalen und privaten Wäldern zusammen zu vermarkten. Die Wettbe werbshüter argumentierten, dadurch könne das Land die Holzpreise diktieren. Land und Kommunen reagierten, mittlerweile verkau fen die Landkreise das kommunale Holz und private Zusammenschlüsse ihr Holz selbst. Doch die Vorgaben bei der Vermarktung waren nicht alles. Die Kartellwächter über prüften auch die staatlich dominierten Dienstleistungen wie das Auszeichnen der zu fällenden Bäume und das Überwachen der Erntearbeiten. Sie werteten diese als Vorbereitung des Holzverkaufs und forder ten auch hier mehr Wettbewerb. Das Land bestritt, dass die Betreuungsleistungen pri mär mit dem Holzverkauf zu tun haben, und klagte. Das OLG Düsseldorf bestätigte im März aber die Auffassung der Wettbewerbs hüter, hielt das Einheitsforstamt nicht mit Bundes und EUKartellrecht vereinbar. Das Land ging in Berufung. Die Entschei dung des Bundesgerichtshofs steht noch aus.
Der „Preisschirm“ könnte teuer werden
Falls das Land im Kartellstreit in letzter Instanz verliert, drohen ihm Schadenersatzforderungen Von Arnold Rieger STUTTGART. Die FDP fordert die Landesre gierung zu erheblichen Rückstellungen im Haushalt auf, um für mögliche Schaden ersatzforderungen im Zusammenhang mit dem Kartellstreit über die Holzvermarktung gerüstet zu sein. „Ich halte es nicht für aus geschlossen, dass wir über mehr als eine hal be Milliarde Euro reden müssen“, sagte der Agrar und Forstpolitiker Friedrich Bullin ger unserer Zeitung. Dafür müsse das Land Vorsorge treffen. Die von Agrarminister Peter Hauk (CDU) in den Raum gestellte Schadenersatzsumme von 20 Millionen Euro jährlich hält der Liberale für viel zu optimistisch. Alles hängt nun davon ab, wie der Bundes gerichtshof den Beschluss des Oberlandes gerichts Düsseldorf vom 15. März dieses Jahres bewertet, wonach das Land die jahr
zehntelang gehandhabte Praxis einer mono polartigen Holzvermarktung beenden muss. Der staatlichen Forstverwaltung ist es auch untersagt, für kommunale und private Waldbesitzer forstliche Dienstleistungen zu erbringen – wie etwa das Auszeichnen und Fällen von Bäumen.
Forstminister Hauk hält Rückstellungen für Schadenersatzforderungen derzeit nicht für nötig Das Bundeskartellamt hatte all dies schon vor zwei Jahren als „verbotenes Vertriebs kartell“ eingestuft, das vor allem zulasten der Rundholzkäufer ging – so etwa die klei nen Sägewerke im Land. Der 1. Kartellsenat des Düsseldorfer Oberlandesgericht gab der
Wettbewerbsbehörde Mitte März dieses Jah res recht. Hauk zeigt sich indes zuversicht lich, dass der Bundesgerichtshof der Argu mentation des Landes folgt. Deshalb gehe er „grundsätzlich davon aus, nicht haftbar für Schadenersatzforderungen zu sein“, teilte er jetzt der LandtagFDP mit. Risikorück stellungen seien deshalb „derzeit nicht erforderlich“. Aber auch bei einem negativen Ausgang in Karlsruhe stehen seiner Ansicht nach ledig lich 20 Millionen Euro jährlich zur Debatte. Die FDP verweist jedoch auf den sogenann ten Preisschirmeffekt. Dieser besagt, dass auch Wettbewerber außerhalb eines Kartells dazu tendieren, sich den Preisen des markt beherrschenden Anbieters anzupassen. Dies würde bedeuten, dass Holzverbraucher auch dann unter dem Kartell gelitten hätten, wenn sie ihren Rohstoff von anderen Anbietern gekauft haben.
Mann erschießt Ehefrau und Freund der Tochter
Familiendrama mit zwei Toten in Teilort Reudern – Polizei nimmt tatverdächtigen 52-Jährigen fest Von Wolfgang Berger NÜRTINGEN. Der Nachbar, der sein Kind in einem Kinderwagen durch eine ruhige Stra ße schiebt, hat die ganze Nacht nicht ge schlafen. „Ich habe noch versucht, dem Op fer zu helfen, aber es war zu spät, er war schon tot.“ Am späten Samstagabend ist es in Nürtingen (Kreis Esslingen) zu einem Fa miliendrama gekommen. Zwei Menschen sind tot. Ein Mann hat seine Ehefrau und den Lebensgefährten seiner Tochter erschossen. Das genaue Motiv ist noch unklar. Die Betei ligten liegen altersmäßig nicht weit ausei nander. Der festgenommene Tatverdächtige ist 52, die Getötete 45 und der Schwieger sohn 40 Jahre alt. Es ist ein friedlicher Sonntagmorgen in dem rund 2700 Einwohner zählenden Reu dern, einem Teilort von Nürtingen. Auf den ersten Blick deutet nichts auf das Drama
hin, das sich zehn Stunden zuvor hier auf der Terrasse eines Reihenhauses abgespielt hat. Die Rollläden sind heruntergelassen. Neben dem Sichtschutz aus Holz ist das Grund stück mit einem rotweißen Polizeiband ab gesperrt. Auf dem Terrassentisch stehen Tassen, Gläser und ein Schälchen mit Erd nussflips. Zwei Zigarettenschachteln und ein Feuerzeug liegen da. Der zur Straße hin gelegene Teil der Terrasse ist mit schwarzer Plastikfolie abgedeckt. Die Polizei schildert die Ereignisse vom Vorabend so: In der Wohnung der Tochter ist es demzufolge zunächst zu einem verbalen Streit zwischen den Familienangehörigen gekommen. Dann verließ der 52Jährige die Wohnung. Gegen 22.30 Uhr kehrte er zurück und betrat das Gartengrundstück des Rei henhauses. Dort traf er auf den Lebensge fährten der Tochter, der versuchte ihn vom Betreten des Gebäudes abzuhalten.
Daraufhin zog der 52Jährige eine Pistole und gab mehrere Schüsse auf den 40Jähri gen und seine hinzukommende 45jährige Ehefrau ab. Beide wurden tödlich getroffen und verstarben noch am Tatort. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter noch am Tatort festnehmen; er leistete keinen Wider stand. Der 52Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Das Motiv wird in länger andauernden familiären Problemen vermutet Die Ermittlungen zu der Bluttat laufen noch. Wieso der Verdächtige auf seine Frau und den 40Jährigen gefeuert hat, kann die Kriminalpolizei Esslingen noch nicht sagen. „Das Motiv der Tat dürfte in andauernden
familiären Problemen zu finden sein“, so viel scheint laut der Polizei indessen schon festzustehen. Woher hatte der Mann die Waf fe? Auch auf diese Frage gibt es aus ermitt lungstaktischen Gründen noch keine Ant wort der Kripobeamten. Ein Nachbar be richtet, dass in der betroffenen Familie zwei oder drei Enkel des Tatverdächtigen leben. Wie es den Kindern und auch der gemeinsa men Tochter des 52Jährigen und der er schossenen Ehefrau geht, das weiß der Nachbar nicht. Die Polizei macht hierzu kei ne Angaben. Die Menschen in Reudern sind nach der Bluttat geschockt. Eine junge Frau aus dem Viertel führt gerade ihren Hund Gassi. Sie unterhält sich mit einem entfernten Nach barn und erzählt, dass besorgte Freunde und Bekannte sich bei ihr gemeldet hätten. „Seit heute Morgen werde ich bombardiert mit der Frage, ob wir okay sind.“
Gerhard und Margarete Gall schreiben: „‚Mir duåts ãnd nòch dr‘ – im Sinne von du fehlst mir oder ich hab Sehnsucht nach dir: Herr Groner, könnten Sie bitte die Herkunft von ‚and tun‘ erklären?“ Schauen wir in den Grimm’schen Bü chern nach. Hier findet man „ahnd, blosz in den unpersönlichen redensarten, wird and, mir geschickt, thut and; im 16. jh., seltner im 17. jh. übrig, im 18. von der Volkssprache abgesehen, ganz erloschen“. Hier noch einige Sätze aus dieser Zeit: „mein trewer (treuer) dienst bleibt unbe kand“; „das tut mir and, bins nit ge wohnt“; „der stockfisch sprach, thut dir das and?“; „da ward dem vatter also and, das er kein ruw hett tag und nacht“; „er that im so ant und wehe, dasz er weder es sen noch trinken wolt“. In Fischers „Schwäbischem Wörter buch“ erfährt man: „ã(n)d“ im Norden und Osten, sonst „ãnd, ãmd fem.“. Es be deutet: Unannehmlichkeit, Leid, Krän kung. Heutzutage nur noch: es tut einem and nach etwas oder nach jemand, und zwar in der eingeschränkten Bedeutung des Heimwehs, der Sehnsucht nach einem früheren Ort, Umgang usw.; mit Adjektiv verstärkt: es tut mir ganz arg, fürchtig und dergleichen. Anke Ullmann vom Engelbank schreibt: „Was hen denn diå Mädlå zom pfiddårå? Woher kommt denn dieser Aus druck. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gehört.“ Fangen wir an mit dem Verb und der Aussprache von „pfitteren“. Dazu gehö ren „pfiddårå, pfidrå, pfitzerå, pfeddårå“. Das Erste ist „kichern, von verhaltenem, gelegentlich losplatzendem Lachen, be sonders der Frauen“. Stets ein Tadel: „haut/hend ihr älleweil å Pfitterå!“ oder etwas Ähnliches; „kittårå, kuttårå“. Das Zweite ist der Ton, den das siedende Was ser, Fleisch, Obst oder Ähnliches beim Braten hervorbringt. – Eine andere Form ist pfuttårå. Das Zweite ist das Substantiv „Pfitterer“: 1) persönlich: einer, der im merfort kichert; 2) sachlich: plötzlich her vorbrechendes, verhaltenes Lachen: Er hat ein Pfitterer dau. 3) Pfitterle(in): die mit Harz gefüllte Rinde am Tannenbaum, genauer Tannenpfitterle(in). Wolfgang und Katrin Herrmann fragen: „Uns würde interessieren, woher das Wort Sempelsfransen kommt.“ Die Antwort ist schnell gegeben: Von der eine Zeit lang herrschenden weibli chen Mode, die Stirnhaare kurz geschnit ten ins Gesicht herein zu ziehen. Das Wort „Simpel“ ist eigentlich ein Schimpfwort: „Mr sott’s doch net glaubå, was dò für å Sempel regieret, für daobe.“ Das Wort „Simpel“ kommt aus dem Lateinischen „simplex = einfach“. Das Wort kam über das französische „simple = einfach“ im 17. Jahrhundert zu uns nach Deutschland. Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Helga Gackenheimer aus Sindelfin gen. Sie schreibt: „Ich hab einen alten schwäbischen Spruch aktiviert, den man früher öfters mal angewendet hat, wenn man für ,hee‘ (kaputt) eine Steigerung brauchte. Man sagte dann: ,Do isch hee net gnuag, do muaß au noo a Fuaß raus!‘“ ¡ Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 14 01; EMail: land@stn.zgs.de
Kurz berichtet
Millionenschaden nach Feuer in Autohaus Beim Brand in einem Autohaus in Mühl hausen (RheinNeckarKreis) ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Das Feuer sei am Samstagnachmittag in der Autowerkstatt ausgebrochen, teilte die Polizei mit. Dabei wurde auch eine Fotovoltaikanlage zerstört. Nach ersten Schätzungen sei bei dem Brand ein Scha den im siebenstelligen Bereich entstan den, sagte ein Sprecher am Sonntag. Die Brandursache sei noch unklar. (lsw)
Behörden kassieren Waffen von „Reichsbürgern“ ein Zahlreiche „Reichsbürger“ im Südwes ten müssen ihre Waffen abgeben. Seit Beginn dieses Jahres haben die Behörden 36 waffenrechtliche Erlaubnisse von 21 sogenannten Reichsbürgern oder Selbst verwaltern zurückgenommen, wie aus Zahlen des Innenministeriums hervor geht. 93 Waffen wurden sichergestellt. Zusätzlich laufen noch 49 Verfahren auf Widerruf oder Rücknahme der entspre chenden Erlaubnis. „Reichsbürger“ leh nen das Grundgesetz ab und halten die Bundesrepublik als Staat für nicht existent. (lsw)
Wirtschaft
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
A
5
Goodyear schließt Werk Philippsburg früher als geplant PHILIPPSBURG (dpa). Der Reifenhersteller Goodyear beendet die Reifenproduktion im Werk in Philippsburg (Kreis Karlsru he) früher als geplant. Das sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Sams tag. „Der reguläre Schichtbetrieb lief bis einschließlich 14. Juli 2017“, teilte die Sprecherin mit. Nun sollen ihr zufolge die Rückbauarbeiten beginnen. Für die Mitarbeiter ändere sich finanziell aber nichts. Eigentlich sollte die Produktion am 31. Juli eingestellt werden. Grund für das vor zeitige Aus ist ein Mangel an Arbeitskräf ten, wie die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie und Energie dem Südwestrund funk (SWR) sagte. Das Ende für den Standort in Philipps burg war Mitte Mai endgütig besiegelt worden. Die damals noch rund 800 Be schäftigten hatten zuvor ein halbes Jahr lang um das Werk gekämpft. Das Unter nehmen hatte die Schließungspläne im vergangenen Oktober verkündet. Grund sei die Konzentration auf nachfragestarke Premiumreifen.
„Conti liefert beheizbare Katalysatoren“
Der Autozulieferer hat die Technologie, um Dieselfahrzeuge sauberer zu machen, sagt Vorstandschef Elmar Degenhart
Strafzinzen für Guthaben aus Ökostrom-Umlage Conti-Chef Elmar Degenhart setzt auf eine neue Batterietechnologie, um E-Autos langfristig wettbewerbsfähig zu machen.
Der Autozulieferer Continental aus Hannover hat die Technologie, um Dieselfahrzeuge sauberer zu machen, sagt Vorstandschef Elmar Degenhart. Das System, das bis zu 1000 Euro kostet, funktioniere bei einer Außentemperatur bis minus sieben Grad Celsius. Von Anne Guhlich, Werner Ludwig, Inge Nowak und Ulrich schreyer
Herr Degenhart, können Sie sich vorstellen, kein eigenes Auto mehr zu besitzen, sondern es mit vielen anderen zu teilen?
Für mich als Automann mit Wohnsitz außerhalb einer Großstadt ist so etwas unvorstellbar.
Carsharing und Robotaxis werden beliebter. Was heißt das für Premiumhersteller?
Niemand bezweifelt, dass wir vor großen Veränderungen stehen. Gravierend werden sie in den Megastädten sein, wo heute gut 3,5 Milliarden und spätestens 2050 sieben Milliarden Menschen leben werden. Doch die Verkehrsverhältnisse sind schon jetzt schwierig. Die Zahl der Fahrzeuge in den Städten kann nicht beliebig steigen.
Sie rechnen mit einem Einsatz der autonomen Autos von 14 Stunden – das schafft kein Elektroauto, ohne zu tanken.
Dieses Problem wird es nicht mehr geben, wenn Sie die Batterie in einer Viertelstunde auf 70 bis 80 Prozent Kapazität aufladen können. Mit dem Strom aus der 240Volt Steckdose funktioniert das natürlich nicht. Wenn Sie eine Hochleistungsbatterie ent sprechend aufladen wollen, brauchen Sie ein 800VoltLadesystem. Porsche geht in diese Richtung – und will beispielsweise dem Käufer des MissionEFahrzeugs bereits 2019 die entsprechende Ladeinfrastruktur verfügbar machen. Das ergibt aber nur Sinn, wenn der Fahrer nicht nur das Auto, sondern gleich auch die Ladestation für zu Hause erwirbt. Aber zumindest entlang der Auto bahnen muss es eine flächendeckende Infrastruktur geben.
Was machen Nicht-Porsche-Fahrer?
Es wird alle möglichen Leistungsklassen von Ladestationen geben. Continental hat gerade ein System entwickelt, dem es gleich gültig ist, ob das Auto an einer Ladestation mit 800, 600 oder 240 Volt andockt. Wir wol len damit dem Fahrer die Suche nach der richtigen Station abnehmen. In Zukunft muss das Laden auch induktiv erfolgen. Sie fahren an die Ladestation heran – im Boden und im Auto befinden sich die nötigen Ein richtungen zum kabellosen Laden. Wenn Sie mal versucht haben, im Winter bei Eis und Schnee die Batterie eines Elektroautos nachzuladen, werden Sie dies zu schätzen wissen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann wurde kürzlich für Äußerungen heftig kritisiert, dass es nicht möglich sei, ab 2030 flächendeckend elektrisch zu fahren.
Er wurde zu Unrecht kritisiert. Es ist völlig realitätsfremd, eine solche Forderung aufzu stellen. Derzeit werden weltweit etwa 90 Millionen Pkw pro Jahr produziert – inklusi ve Geländewagen und leichten Nutzfahr zeugen unter sechs Tonnen. Bis 2025 werden wir etwa bei 110 Millionen Fahrzeugen lie gen. Zu diesem Zeitpunkt werden weltweit ca. zehn Prozent der Fahrzeuge rein elekt risch fahren. In China dürfte dieser Anteil bei etwa 20 Prozent liegen.
Und danach?
Die Zeit zwischen 2025 und 2030 ist wichtig, weil wir dann voraussichtlich über eine Bat terietechnologie verfügen, die wesentlich energieeffizienter ist als die LithiumIonen Technologie von heute. Ziel ist, das Gewicht einer Batterie sowie ihr Volumen im Ver gleich zu heute zu halbieren. Und wir müs sen die Kosten von derzeit etwa 200 Euro pro Kilowattstunde auf weit unter 100 Euro sen ken. Damit hätte ein Elektrofahrzeug mit 75 Kilowattstunden eine Reichweite von 500 bis 600 Kilometern, bei Kosten ähnlich dem Diesel.
Ja, unter anderem. Continental versucht sich diese Option offenzuhalten. Die Frage ist nur, ob es wirtschaftlich attraktiv ist, Zellen herzustellen. Wir können uns aber vor stellen, das mit Kooperationen zu bewerk stelligen.
Zur Person Ingenieur aus Leidenschaft ¡ Auftreten Als Kind wollte Elmar Degenhart ein großer Erfinder werden, hat er einmal der FAZ anvertraut. Sein Traum hat sich eigentlich erfüllt. Degenhart – Bürstenhaarschnitt, randlose Brille, athletische Figur – ist Ingenieur geworden. Als Vorstandschef von Continental, neben Bosch einem der weltgrößten Zulieferer, kann der gelassen wirkende 58-Jährige, der mit Sachkenntnis überzeugt, die Zukunft der Autoindustrie mitgestalten. ¡ Biografie Degenhart ist in Dossenheim (Rhein-Neckar-Kreis) geboren. In Stuttgart hat er Luft- und Raumfahrt studiert. 1993 begann er bei ITT Automotive, anschließend wechselte er zur Conti-Tochter Teves. Er wurde Chef des Bereichsvorstands der Bosch-Chassissysteme, später übernahm er Führungsaufgaben bei Keiper Recaro und Schaeffler. 2009 wurde er Chef der damals hochverschuldeten Conti. Er hat den Konzern auf den Wachstumspfad geführt. (ino)
Haben Sie bisher eine solche Aktivität nicht kritisch gesehen?
Meine Zweifel haben sich auf eine Zellfabrik in Deutschland bezogen. Mit den derzeitigen Stromkosten in Deutschland ist eine solche Fabrik nicht wettbewerbsfähig darstellbar. In Ländern wie Polen oder Ungarn sind die Stromkosten teilweise nur halb so hoch wie hierzulande. Konzerne wie LG und Sam sung errichten deshalb dort Fabriken. Nie mand wird in Deutschland eine Zellfabrik bauen, wenn die Stromkosten nicht sinken. Selbst wenn die Umlage für Ökostrom ent fallen würde, wäre Strom hierfür noch zu teuer.
Welche Zellkapazitäten werden benötigt?
Das sind gewaltige Zahlen. Wenn 2025 der Produktionsanteil der Elektrofahrzeuge auf zehn Prozent steigt, brauchen wir weltweit ungefähr 30 Zellfabriken mit jeweils einer Kapazität von 40 Gigawattstunden pro Jahr. Eine solche Fabrik kostet zwischen drei und vier Milliarden Dollar. Bis 2025 müssten also mehr als 100 Milliarden Dollar investiert werden.
Wie viele würden in Europa stehen?
Bei einem Marktanteil von zehn Prozent an Elektrofahrzeugen in Europa wären das drei bis vier Fabriken.
Die Fabriken in Polen und Ungarn werden sicher nicht mit regenerativem Strom betrieben.
Wir glauben, dass das mit der LithiumIo nenTechnologie nicht möglich sein wird. Die größten Chancen sehen wir derzeit bei einer Festkörpertechnologie.
Derzeit stammen gut 30 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus regene rativen Quellen. Von einem solchen Anteil an sind die Gesamtemissionen zum Betrieb eines EFahrzeugs geringer als die eines Verbrennungsmotors. Deutschland möchte Richtung 50 Prozent marschieren. Aber Deutschland allein nicht: Die Energiepolitik muss zumindest europaweit, besser weltweit abgestimmt sein.
Da ist Bosch doch auch dran?
Aber im Moment haben Sie noch ganz andere
Mit welcher Technologie?
Fotos: Lichtgut/Achim Zweygarth
Probleme – den Diesel. Was passiert, wenn der Kunde den Diesel ablehnt?
Bei Lkw und Nutzfahrzeugen ist der Diesel ohne Alternative. Den PkwDiesel müssen wir sauberer machen. Die Technologie dafür gibt es. Das Problem ist die Abgasnach behandlung bei niedrigen Temperaturen. Wenn wir aber die Systeme heizen, dann wird das Problem kleiner. Continental lie fert zum Beispiel beheizbare Katalysatoren an die Industrie. Für kleine Fahrzeuge unter 1,6 Liter wird sich dies nicht rechnen. Dieses System funktioniert vielleicht nicht optimal bei minus 20 Grad Außentemperatur, aber mit ihm lassen sich die StickoxidGrenzwer te bei realen Fahrbedingungen und gleich zeitig sehr kalten Temperaturen von bis zu minus sieben Grad Celsius einhalten.
Um wie viel verteuert sich die Abgasnachbehandlung?
Je nach Fahrzeug ist mit Zusatzkosten von mehreren Hundert bis 1000 Euro zu rechnen.
Dicke Luft zwischen Brüssel und Berlin
EU-Kommission kritisiert das deutsche Krisenmanagement im Diesel-Abgasskandal – Dobrindt fordert klare EU-Vorgaben
BERLIN/BRÜSSEL (dpa). Die EUKommission ist schon länger unzufrieden mit der Auf arbeitung des Abgasskandals. Seit Monaten geht die Behörde deshalb gegen Deutsch land und andere EUStaaten vor. Doch wer ist Schuld an der Misere? Bei der Aufarbeitung des Dieselskandals gibt es neuen Ärger zwischen Brüssel und Berlin. Die EUKommission rügt zum wie derholten Male das deutsche Krisenma nagement. Bundesverkehrsminister Ale xander Dobrindt (CSU) sieht das Problem an anderer Stelle: Er verlangt klarere EU Vorgaben zum Einsatz von Abschalteinrich tungen in Dieselfahrzeugen. Die Nutzung von Abschaltsystemen ist in Europa zwar seit 2007 verboten. Es gibt aber Ausnahmen – etwa wenn Motorschäden oder eine Beein trächtigung der Sicherheit drohen. EUIndustriekommissarin Elzbieta Bien kowska sagte der Zeitung „Die Welt“, vor Auffliegen des Dieselskandals sei die Euro päische Union nie um eine Präzisierung der Abgasregeln gebeten worden. „Unseres Wis sens hat vor dem Abgasskandal keine Zulas sungsbehörde, keine Aufsichtsbehörde, kein technischer Dienstleister und kein Autoher steller je offiziell bei der Kommission eine
rechtliche Beratung in Sachen Abschaltein richtungen oder Abgaskontrollstrategien verlangt“, sagte sie. „Sie wollten es anschei nend nicht wissen. Jetzt wollen sie die Schuld der Kommission zuschieben.“ Die Kommission sei darauf angewiesen, dass die Mitgliedstaaten die Einhaltung der EUAb gasgesetzgebung überwachten und durch setzten. „Aber dieses System hat offensicht lich versagt.“ Das Bundesverkehrsministerium hält da gegen, Deutschland habe die Sanktionsvor schriften aus den europäischen Bestimmun gen zur Typgenehmigung von Kraftfahrzeu gen ordnungsgemäß in nationales Recht um gesetzt. Außerdem habe Deutschland „als einziges europäisches Land“ einen umfas senden Maßnahmenkatalog mit Sofortmaß nahmen zur gezielten Vermeidung von unzu lässigen Abschalteinrichtungen umgesetzt. Im Mittelpunkt des Streits steht das soge nannte Thermofenster. Dieses regelt die Ab gasnachbereitung in bestimmten Tempera turbereichen herunter. Die Hersteller argu mentieren, dass so Bauteile im Motor ge schützt werden. Dobrindt fordert, dass diese Ausnahmen massiv eingeschränkt werden, die mit Motorschutz begründet werden kön
nen. Aktuell gebe es zu viel Spielraum mit der Folge, dass der schlechteste Ingenieur, oder der, der den qualitativ schlechtesten Motor herstellt, für sich die meisten Ausnah men in Anspruch nehmen könne.
Dieselaffäre: EU-Kommission geht gegen mehrere Länder vor Die deutsche Autoindustrie und die Poli tik diskutieren darüber, bei welcher Tempe ratur Dieselfahrzeuge künftig die Abgasrei nigung herunterfahren dürfen. „Wir wollen die Emissionen deutschlandweit senken“, teilte ein Ministeriumssprecher am Samstag mit. „Ziel ist es, wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei DieselPkw zu erreichen.“ Das Ministerium wies Informationen des „Spiegels“ zurück, wonach die Hersteller über ein Update (auf Deutsch: Aktualisierung) der Software künftig lediglich sicherstellen sollen, dass die DieselPkw bis zu einer Temperatur von zehn Grad Celsius ihren Stickoxidausstoß filtern. „Entscheidungen dazu gibt es noch nicht.“ Die EUKommission geht in der Dieselaf
färe bereits gegen Deutschland und mehrere andere Länder vor und leitete sogenannte Vertragsverletzungsverfahren ein. Die Be hörde sieht schwere Mängel bei der Auf arbeitung des Skandals. Zuvor war bekannt geworden, dass der VolkswagenKonzern mithilfe einer speziellen Software Testwerte zum Ausstoß gesundheitsschädlicher Stick oxide von Millionen Dieselautos gefälscht hatte. Dies war zuerst in den USA ans Licht gekommen. Nach den jüngsten Vorwürfen der Abgas manipulation gegen Daimler prüft das KraftfahrtBundesamt (KBA) die Fahrzeuge des Stuttgarter Autobauers. Die Staatsan waltschaft ermittelt seit März wegen mögli chen Abgasbetrugs bei Dieselfahrzeugen. Daimler hat immer betont, sich an geltendes Recht gehalten zu haben. Die Grünen kritisierten Bundesverkehrs minister Alexander Dobrindt scharf. „Ein verantwortungsvoller Verkehrsminister hätte längst eingegriffen“, sagte Fraktions chef Anton Hofreiter der „Passauer Neuen Presse“ . Parteichef Cem Özdemir forderte im SWR, dass die Bundesregierung „aus dem Tiefschlaf erwacht und sich endlich um die Mobilität von morgen kümmert“.
BERLIN (dpa). Deutschlands Stromkunden müssen neben der Energiewende neuer dings auch Strafzinsen auf die milliarden schwere ÖkostromUmlage finanzieren. Nach einer Übersicht der vier Netzbetrei ber flossen dafür allein bis Juni rund 820 000 Euro ab. Mit der Umlage, die Ver braucher über die Stromrechnung zahlen, wird der Ausbau erneuerbarer Energien finanziert. Sie fließt auf separate Konten der Netzbetreiber, die die EEGZahlun gen abwickeln. Mit den Guthaben wurde eine Reserve aufgebaut. Der Puffer federt Schwankungen ab, wenn sich die prognos tizierte und tatsächliche ÖkostromEr zeugung unterschiedlich entwickeln. Das Geld aus der Rücklage wird breit gestreut angelegt. Wegen hoher Gutha benBestände werden infolge der Geld politik der Europäischen Zentralbank auf einen Teil inzwischen Strafzinsen fällig. Ende Juni ist das Guthaben auf dem EEG Konto zwar leicht gesunken. Das Reserve polster betrug aber noch fast 4,9 Milliar den Euro – so viel wie nie in einem Som mer. Um den Effekt der sogenannten Ne gativzinsen zu begrenzen, senken die Netzbetreiber die Reserve, um so die Mil liardenüberschüsse auf dem EEGKonto abzubauen. Verbraucher würden also durch eine niedrigere Reserve entlastet.
Politiker zeigt Daimler an WIEN (rtr). Im Zusammenhang mit dem Kauf von EurofighterKampfjets hat ein österreichischer GrünenPolitiker eine An zeige gegen Daimler gestellt. Darin wirft der Abgeordnete Peter Pilz dem deutschen Konzern schweren Betrug und Täuschung vor. Pilz selbst bestätigte die Anzeige. Daimler wies die Vorwürfe zurück. Öster reich hatte 2003 den Kauf von Eurofightern für knapp zwei Milliarden Euro mit dem Rüstungskonzern EADS vereinbart, der später in Airbus umbenannt wurde. Bei der Anzeige geht es um sogenannte Gegenge schäfte, die bei Rüstungsaufträgen häufig vereinbart werden und von denen die Wirt schaft eines Bestellerlandes profitieren soll. Dafür arbeitete EADS mit Daimler zusammen. Nach Pilz’ Darstellung wurde die österreichische Regierung bei zahlrei chen Gegengeschäften getäuscht. Die Pro jekte seien ohnehin geplant gewesen, aber als neues Geschäft dargestellt worden. Daimler erklärte, die Strafanzeige sei un begründet. „Die Beauftragung von öster reichischen Firmen durch die Daimler AG und die Zusammenarbeit mit EADS waren gesetzeskonform“, sagte eine Sprecherin.
Audi-Manager bleibt in Haft MÜNCHEN (dpa). Der vor zwei Wochen im Zusammenhang mit der Dieselaffäre ver haftete AudiManager sitzt weiterhin im Untersuchungsgefängnis. Die Münchner Oberstaatsanwältin Andrea Grape sagte am Freitag: „Er macht Angaben zum Tat vorwurf.“ AudiVorstände seien weiterhin nicht unter den Beschuldigten, gegen die die Münchner Staatsanwaltschaft ermittle. Der am 3. Juli festgenommene Manager war von 2006 bis zu seiner Beurlaubung 2015 einer der führenden Motorenent wickler bei der VolkswagenTochter Audi in Neckarsulm gewesen. Die USJustiz wirft dem heute 60jährigen Italiener vor, er habe „AudiMitarbeiter angewiesen, Software zu entwickeln und einzubauen, mit der die standardmäßigen USAbgas tests getäuscht werden“. Die Münchner Justiz verdächtigt ihn des Betruges und der unlauteren Werbung.
A
Panorama
6
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Sind Sie schon da?
Heidelberg, nächsten Donnerstag, 13 Uhr, die Sonne brennt, die Kopfhaut auch: Aber Sie mussten ja unbedingt nach Heidelberg fahren, um Prinz William und Herzogin Catherine zuzujubeln. Damit Sie den Besuch überstehen, haben wir eine Packliste für Sie erstellt.
Von Simon Rilling
Pustefix Nehmen Sie eine Flasche Pustefix mit. Falls Prinz William und Herzogin Catherine ihre Kinder zum Bad in der Menge mitnehmen, ist ihnen die volle Aufmerksamkeit von George und Charlotte gewiss. Ihre Nachbarn werden Sie beneiden. Fotos: Getty (6), dpa (3), AP
Kopfbedeckung Ein guter Schluss ziert alles. Das gilt auch für einen Hut, der Sie vor einem Sonnenstich bewahren wird und zudem als Fächer benutzt werden kann.
Schirm Die Sonne brennt, und dann regnet es auf einmal Hunde und Katzen. Bei Besuch von der Insel ein durchaus denkbares Szenario. Seien Sie gerüstet. Wenn Sie sich zudem bei den anderen Schaulustigen beliebt machen wollen, wählen Sie einen durchsichtigen Schirm, damit auch die Leute hinter Ihnen freie Sicht haben.
Anzug Ziehen Sie sich was Anständiges an, schließlich begrüßen Sie nicht den Vorsitzenden des örtlichen Handballvereins, sondern den Zweiten der britischen Thronfolge. Oben Hemd, Krawatte, Jackett. Da Sie hinter einer Absperrung stehen, können Sie untenrum was Luftigeres wählen. Wie’s geht, zeigen diese Herren.
Krönung einer alten Partnerschaft Royaler Besuch feiert auch die tiefe Verbundenheit zweier Uni-Städte HEIDELBERG (lsw). Prinz William (35) und Herzogin Kate (35) krönen mit ihrem Besuch am Donnerstag (20. Juli) in Hei delberg eine jahrhundertlange Verbin dung zwischen der Universitätsstadt und England. Die Beziehungen reichen rund 400 Jah re zurück. Damals kam der pfälzische Kurfürst Friedrich V. mit der englischen Königstochter Elizabeth Stuart in die Neckarstadt. 1965 unterzeichnete Heidel berg einen Partnerschaftsvertrag mit Cambridge. Im Juni 2015 feierten die bei den Städte das 50. Jubiläum am Neckar. „Wir haben die Partnerschaft damals geschlossen, um nach dem Zweiten Welt krieg Vertrauen herzustellen und Vor urteile abzubauen“, sagt Oberbürger meister Eckart Würzner (parteilos). „Ge meinsam haben wir unsere Freundschaft hervorragend genährt und werden dies auch weiter tun.“ 2015 wurde im neuen Stadtteil Bahnstadt eine Straße nach der englischen Partnerstadt benannt. „Die Städte tauschen sich regelmäßig zu den Themen Verkehr, Gleichstellung von Frauen, Stadtplanung und Klima schutz aus“, sagt Stadtsprecher Timm Herre. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Kontakte zwischen Schulen, Kirchen, Feuerwehren und Vereinen. Besonders en gagiert sind die Mitglieder des Freundes kreises HeidelbergCambridge. Auch die Heidelberger Universität pflegt eine besondere Beziehung zu Cam bridge. 1976 wurde ein fächerübergreifen des Austauschprogramm initiiert – nicht zur Universität Cambridge, sondern zu einzelnen Colleges. Insgesamt 14 Studen ten und Doktoranden nehmen jährlich an beiden Programmen teil. „Das Heidel bergCambridgeAustauschprogramm ist gewissermaßen der Bentley oder Rolls Royce unter den Austauschprogrammen der Universität“, sagt der CambridgeBe auftragte und Professor für Rechtswissen schaften, PeterChristian MüllerGraff.
Info Royals live im Fernsehen ¡ Wer das britische Herzogpaar William (35) und Kate (35) beim Besuch in Heidelberg sehen will, kann dies am 20. Juli auch im Fernsehen tun. Erste Livebilder sind nach Angaben des SWR am nächsten Donnerstag von 13.30 bis 14.10 Uhr zu erwarten. Direkt anschließend begleiten Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert und Moderatorin Mareile Höppner das königliche Paar bis 15.25 Uhr. Eine Zusammenfassung des Besuchs sei in der Abendsendung von 18.15 bis 18.45 Uhr geplant.
Wasser Sie haben sich gerade eine 0,25-l-Wasserflasche in den Rucksack gepackt? Viel Glück, denn die Flasche wird bereits nach einer halben Stunde leer sein. Unter zwei Litern sollten Sie erst gar nicht anfangen, denn während der Wartezeit in der glühenden Hitze dürften Sie deutlich mehr Flüssigkeit als 0,25 Liter verlieren. Bitte auf Alkohol verzichten, nicht dass Sie vor dem großen Moment schlapp machen.
Klappstuhl Packen Sie unbedingt einen Stuhl ein, sonst stehen Sie sich die Beine in den Bauch. Es muss ja kein königlicher Thron sein. Ein Plastik-Dreibein aus dem OutdoorLaden genügt.
Bombe entschärft, Brenner wieder frei STERZING (dpa). Die von vielen Italien Urlaubern genutzte BrennerRoute ist nach der Entschärfung einer Fliegerbombe wie der freigegeben worden. Nachdem die Bren nerautobahn (A 22) und umliegende Straßen für rund eine Stunde geschlossen waren, gab das italienische Heer am Sonntagmorgen grünes Licht für die Öffnung. Neben der Straße zwischen Sterzing und Brixen war auch der Bahnverkehr im Gebiet südlich des Brennerpasses unterbrochen. Es habe keinen größeren Staus gegeben, berichtete Peter Faistnauer, der Bürgermeis ter von Freienfeld (Italien). Dort war die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in einem Bachbett gefunden worden. Die Bombe wog nach amtlichen Angaben 500 Kilogramm, wie die Behörden mitteilten. Rund 600 Menschen hatten während der Entschärfung ihre Häuser verlassen müssen. Die Behörden sperrten außerdem den Strom und den Luftraum in dem Einsatzgebiet.
Taschentücher Bei Temperaturen von 30 Grad im Schatten neigt der Körper zu Schwitzattacken. Vergessen Sie also bitte nicht die Taschentücher. Schließlich wollen Sie nicht aussehen wie ein abgeschaffter Dachdecker, wenn Ihnen der Prinz zuwinkt.
Opernglas Nicht jedem ist es vergönnt, in der ersten Reihe zu stehen. Mit einem kleinen Opernglas entgeht Ihnen trotzdem nichts, nicht mal die Schweißflecken unter den royalen Achseln.
Fahne Großbritannien lebt von seiner Geschichte, viel mehr ist ja nicht übrig. Zeigen Sie Ihre unverbrüchliche Treue zum Königreich mit einer möglichst großen Fahne. Nehmen Sie neben dem Union Jack auch eine Europafahne mit, um den Prinzen daran zu erinnern, dass er beim nächsten Besuch ein Visum beantragen muss. So ein Brexit macht schließlich nicht mal vor der königlichen Familie halt.
Teebeutel Ihre Sprudelflasche beginnt nach zwei Stunden in brüllender Hitze zu kochen? Kein Problem, einfach einen Teebeutel reinhängen. Verwenden Sie aber bitte Tee mit starkem Aroma. Der Duft des Heißgetränks könnte den entscheidenden Unterschied ausmachen, wenn sich der Prinz entscheiden muss, wem er die Hand reicht.
¡ Mittwoch, 19. Juli 2017 / 14.10 bis 15.25 Uhr und 21.45 bis 22.15 Uhr William & Kate in Berlin: Besuch des HolocaustMahnmals, Treffen mit Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Steinmeier, Gespräch mit Kindern und Jugendlichen bei Straßenkinder e.V., Empfang in der Residenz der britischen Botschaft
¡ Freitag, 21. Juli 2017 / 15.10 bis 16.00 Uhr William & Kate in Hamburg: Besuch der Elbphilharmonie, des Maritimen Museums und des Airbus-Werks (StN)
In New York wird der Beutel versteigert, in dem das erste Mondgestein zur Erde kam zer Grafit, sehr dunkel mit kleinen Stück chen. Man sieht das sehr gut gegen den weißen Stoff.“ Knapp ein halbes Jahrhundert nach Armstrongs Mondlandung soll das aus RaumanzugMaterial hergestellte Beutel chen am Donnerstag versteigert werden. Sotheby’s erwartet bis zu vier Millionen Dol lar (etwa 3,5 Millionen Euro). Daneben ste hen weitere Raumfahrtstücke zur Versteige rung, beispielsweise der komplette Flugplan der Apollo13Mission, für den Sotheby’s sich bis zu 40 000 Dollar erhofft. Die Geschichte des MondgesteinTäsch chens ist turbulent: Nach dem Ende der Mis sion wurde es fehlerhaft ausgezeichnet und landete beinahe im Müll. Jahrzehntelang lag es dann unerkannt in Lagerhäusern, bis eine Behörde des USJustizministeriums es mit anderen Stücken zusammen versteigerte. Eine Frau zahlte 995 Dollar dafür und
Sendetermie
¡ Donnerstag, 20. Juli 2017 / 14.10 bis 15.25 Uhr William & Kate in Heidelberg: Besuch des Deutschen Krebsforschungszentrums, Rundgang durch die Altstadt, Ruderregatta auf dem Neckar
Millionen für eine Plastiktüte
NEW YORK (dpa). Auf den ersten Blick wirkt der kleine weiße Beutel unscheinbar – läge er nicht in einer beleuchteten Vitrine und wäre da nicht die schwarze Aufschrift in Groß buchstaben: „Lunar Sample Return“. Der 2012 gestorbene Neil Armstrong, Astronaut der USRaumfahrtbehörde Nasa und erster Mensch auf dem Mond, benutzte den Reiß verschlussbeutel 1969, um damit Gesteins proben zurück zur Erde zu bringen – die ers ten Stückchen Mond, die jemals die Erde er reichten. „Dieses scheinbar bescheidene Beutelchen war Teil der größten Reise der Menschheit“, sagt Cassandra Hatton vom Auktionshaus Sotheby’s in New York. Die von Armstrong gesammelten Proben sind nicht mehr in dem Beutel, aber ein Rest Mondstaub und winzige Steinchen. „Wir re den hier nicht über Tassen voll“, sagt Hat ton, „aber über die Innenseite des Beutels ist Staub geschmiert. Das sieht aus wie schwar
¡ In Heidelberg besuchen William und Kate zunächst das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dann die historische Altstadt. Später sind sie bei einer Ruderregatta. (dpa)
schickte es zur Nasa, um herauszufinden, worum es sich handelte. Die Nasa erkannte ihr Täschchen wieder und wollte es auch gleich behalten, aber die Besitzerin wehrte sich vor Gericht und bekam recht. Die Frau habe dann aber gemerkt, dass sie den Beutel nicht bei sich im Haus aufbewah ren könne, sagt Sotheby’sExpertin Hatton. „Es ist ein einzigartiges, sehr wertvolles Stück. Fremde haben schon versucht, bei ihr einzubrechen.“ Wer es nun wohl kaufen wer de? „Das müssen wir abwarten.“ Es gebe aber schon Interesse aus aller Welt. Da mache es dann auch nichts aus, dass das Beutelchen auf der Unterseite zwei Risse habe. „Manchmal ist der Zustand eines Stücks sehr wichtig, aber je höher der Sel tenheitsfaktor ist, desto weniger wichtig wird es. Und weil der Seltenheitsfaktor hier unendlich ist, sind die Risse komplett egal“, sagt Hatton.
Kurz berichtet
Mathe-Genie gestorben
Die als WunderMathematikerin gelten de Maryam Mirzakhani ist tot. Die Uni versität Stanford teilte mit, Mirzakhani, die an Brustkrebs litt, sei im Alter von 40 Jahren gestorben. Im Jahr 2014 erhielt sie als erste Frau die FieldsMedaille, die als Nobelpreis der Mathematik gilt. Die aus dem Iran stammende Mirzakhani war mit einem tschechischen Mathemati ker verheiratet. Sie hinterlässt eine sechs Jahre alte Tochter. (dpa)
Wegen Kreuzen geschlagen In Berlin haben drei Jugendliche einen Mann wegen seiner Kreuzkette ge schlagen und als „schwule Sau“ be schimpft. Wie die „Welt“ berichtete, hatten die Täter den Mann in gebroche nem Deutsch zunächst mit den Worten „Was soll das?“ auf die beiden christli chen Holzkreuze angesprochen. Der Staatsschutz ermittelt. (dpa)
Welzheim
REDAKTION WELZHEIM TELEFON FAX E-MAIL ONLINE
07182 93693 -20 07182 93693 -30 welzheim@zvw.de www.welzheimer-zeitung.de
B
1
Nummer 162 – WEZ1 Montag, 17. Juli 2017
Veranstaltung des Tages
Straßenfest mit Flohmark 18 aktiv teilnehmende Vereine, Organisationen, und Private veranstalten in diesem Jahr das Straßenfest in Welzheim, das am letzten Wochenende vor den Sommerferien über die Bühne gehen wird. Neben Attraktionen für Groß und Klein wie Kinderprogramm und Fahrgeschäfte wird auch wieder viel Kulinarisches und Musikalisches auf dem gesamten Kirchplatz geboten. Am Sonntag, 23. Juli, wird das Straßenfest ergänzt durch einen Flohmarkt sowie den verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt, wobei für die Besucher die Innenstadt bereits am Samstag ab 17 Uhr zur Fußgängerzone wird. Fast 200 Stände bieten in der ganzen Innenstadt am Flohmarkt am Sonntag, 23. Juli, ab 11 Uhr ihre Raritäten an und auch die Geschäfte beim verkaufsoffenen Sonntag ab 13 Uhr haben zahlreiche Aktionen geplant. Alle Teilnehmer hoffen auf schönes Sommerwetter und freuen sich auf zahlreiche Besucher. Der Programmablauf sieht folgendermaßen aus: Samstag, 22. Juli, 20.00 bis 0.30 Uhr, Partymaschine XXL. Sonntag, 23. Juli, 10 bis 11 Uhr, Gottesdienst ACK; 11 bis 14 Uhr, MV Stadtkapelle Welzheim; 14.30 bis 15 Uhr, TSF Welzheim Abteilung Turnen, Jump-Style, Jazz Dance; 18 bis 22 Uhr, Crosstrail.
Kostprobe gefällig? Beim Naturparkmarkt nicht nur kein Problem, sondern vom Veranstalter ausdrücklich erwünscht.
Die Natur hat was zu bieten
Gemeinderat tagt am Dienstag
49. Naturparkmarkt: Regionales, Gesundes und Wohlschmeckendes im Alfdorfer Schlosspark
Welzheim.
Die nächste Gemeinderatssitzung in Welzheim findet am Dienstag, 18. Juli, um 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses am Kirchplatz statt. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die folgenden Punkte: Änderung der Benutzungsordnungen öffentlicher Einrichtungen der Stadt; Kommunale Umsetzung des Pakts für Integration; Förderung des Integrationsmanagements; Digitales Ratsinformationssystem; Beschaffung von Endgeräten; Feststellung von Jahresrechnung und Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2016; Feststellung vom Jahresabschluss 2016 und Finanzplanung 2017 der Schwäbischen Waldbahn; Umbau Rechengebäude im Klärwerk; Wasserschadenbeseitigung Bürgfeld-Gemeinschaftsschule; Vergabebeschluss; Ersatzbeschaffung eines Schleppers für den städtischen Bauhof.
Kompakt Vortrag über das richtige Essen Welzheim.
„Braucht (K)ein Mensch - Superfood Die Suche nach dem richtigen Essen“. Zu diesem Thema informiert Anna-Dorothea von Bandemer, Diabetesberaterin DDG aus Remshalden, am Mittwoch, 19. Juli, um 19 Uhr. Treffpunkt ist wie immer bei der Diabetes-Selbsthilfegruppe im Raum 7 des städtischen Gemeinschaftsheims in der Murrhardter Straße 15 in Welzheim. Der Vortrag ist kostenlos und unverbindlich. Informationen zu den Vorträgen gibt es in der Kur-Apotheke.
Sommerferienprogramm in Hellershof
Bilder: Habermann
Von unserer Mitarbeiterin Sabine Kaesser
Alfdorf. „Auf dem Sonnendeck des RemsMurr-Kreises“ begrüßte Bürgermeister Michael Segan seine Gästeschar zum 49. Naturparkmarkt. Der beschattete grüne Schlosspark bot eine idyllische Kulisse für die Marktstände, an denen regionale, gesunde und wohlschmeckende Lebensmittel feilgeboten wurden. Bei bestem Wetter begleitete ein außergewöhnliches Rahmenprogramm das bunte Treiben. „Der Naturparkmarkt ist ein Aushängeschild und ein Publikumsmagnet“, bestätigte Bernhard Drixler, Geschäftsführer des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald. Bei mehr als 900 verschiedenen Veranstaltungen konnten bisher rund 29 000 Besucher begrüßt werden. Bleibt zu hoffen, dass sich der Naturschutz bei diesen Erlebnissen nachhaltig ins Gedächtnis prägt und zu einem respektvollen Umgang mit der Natur führt.
Informationen auch über die Vogelvielfalt im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald.
Im Alfdorfer Schlosspark duftete es nach frischem Brot und das kühle Bier auf dem Tisch lud zum Verzehr. Genüsslich und in lebendige Gespräche vertieft, wurde gespeist und gelacht. Obst und Schnäpse, Bier und Wein, Salzkuchen und Würste, Brotaufstriche wollten verkostet und erworben werden. Im Jahr der Honigbiene warben einige Imker mit ihren Produkten und informierten über die wertvolle und nicht zu ersetzende Arbeit der fleißigen Tiere. „Es ist erstaunlich, wie wunderschön es in Alfdorf ist“, bemerkte Margret Heinz aus Fornsbach und reichte sogleich ein Stäbchen Kartoffelzauber aus dem Verkaufsstand einem Kind entgegen. Familie Heinz nimmt oft am Naturparkmarkt teil, zuletzt in Welzheim und davor in Waldenburg. Der Kartoffelzauber ist eine schneckenförmig aufgeschnittene und frittierte Kartoffel, die wie eine lange Spirale auf einem Holzstäbchen serviert wird. Sehr zur Freude der Naschkatzen von Rezentem. Am Stand gegenüber lässt sich ein Schneckensüpple verkosten und in Erfahrung bringen, dass die Krabbeltiere in Freiheit durchaus acht Jahre alt werden können.
Leider vergessen: Glashütten im Schwäbisch-Fränkischen Wald Weniger bekannt, dafür umso mehr bewundert wird der Stand von Marianne Hasenmayer und Thomas Denzler. Filigrane und reich verzierte Gläser präsentieren die beiden. Gläser, die von einer böhmischen Manufaktur nach originalen Modellen hergestellt werden. Typisch für das Waldglas ist die grüne Farbe, die durch das im Quarzsand enthaltene Eisenoxyd zustande kommt. Als Gebrauchsglas benutzt, besitzen diese eine unglaubliche Formenvielfalt, häufig aus der Tier- und Pflanzenwelt. Im Schwäbisch-Fränkischen Wald gab es einst 25 Glashütten, was heute leider in Vergessenheit geraten ist. Die landwirtschaftliche Tradition wird bereits in der vierten Generation bei Fami-
Im schattigen Schlosspark: Diesmal fand der Naturparkmarkt in Alfdorf statt. lie Linckh in Enderbach gelebt. Auch sie vermarkten Kartoffeln, ein Produkt, das sie auf 80 Hektar Land anbauen. Die Produkte des Hofladens finden sich auch am Stand beim Rathaus wieder: vom Zwiebelkuchen bis zur Krummbiere. Wer sich mit Wildburger oder Schafsmilcheis gestärkt hat, kann sich gerne mit der Reezer Waldbahn rund um Alfdorf entführen lassen. Vorbei an Marktplatz, Bienenweide, altem Schulhaus bis zu den Feldern, unter denen keltische Ausgrabungen gemacht wurden. Michaela Köhler, ihres Zeichens Naturparkführerin, hat so manche Rarität der Geschichte ausgegraben. Kunsthandwerk und Schmuck aus Weinreben, Führungen und Informationen rund um Baumpilze locken die Besucher. Ruhe und Kühle strahlt dagegen die Alfdorfer Stephanuskirche aus. Eine Führung in
dieser Querkirche mit Zwiebelturm verrät Interessantes über die Menschen rund um Alfdorf und deren Geschichte.
Naturpark � Der 50 Kilometer nordöstlich von
Stuttgart gelegene Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald ist kein abgegrenztes Parkgelände, sondern ein Großschutzgebiet mit 1270 Quadratkilometer Fläche: Hier leben und wirtschaften an die 170 000. � Der nächste Naturparkmarkt findet am 10. September in Sulzbach-Laufen statt. Am 1. Oktober ist Naturparkmarkt in Murrhardt.
Alfdorf/Kaisersbach.
Von Montag, 31. Juli, bis Mittwoch, 2. August, sind Kinder von sieben bis zwölf Jahren zu Kindertagen unter dem Thema „Du kannst gewinnen“ eingeladen. Jeweils von 10 bis 16 Uhr im Gemeindehaus in Hellershof gibt es spannende Geschichten von verschiedenen Personen. Für Mittagessen wird gesorgt. Die Unkosten für diese Tage betragen jeweils vier Euro. Anmeldungen bis Donnerstag, 27. Juli, bei Daniela Müller (0 79 72/ 7 21 57) oder im evangelischen Pfarramt Hellershof (0 71 82/61 04).
Am Donnerstag tagt der Gemeinderat Kaisersbach.
Die nächste Sitzung des Kaisersbacher Gemeinderats findet am Donnerstag, 20. Juli, um 19.30 Uhr im Rathaus in Kaisersbach im Gemeindesaal in der Dorfstraße statt. Nach dem Bericht der Bürgermeisterin Katja Müller haben die Bürger die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Auf der Tagesordnung stehen außerdem mehrere private Bauvorhaben, Vergaben fürs neue Feuerwehrhaus und Ersatzbeschaffung für den Schneepflug, denn der nächste Winter kommt bestimmt.
Defekter Toaster: Dachgeschossbrand
Kompakt Sommerferienprogramm: Es hat noch freie Plätze
Welzheim.
Vermutlich wegen eines defekten Toasters hat es am Samstag gegen 22 Uhr in der Küche eines Mehrfamilienhauses in der Welzheimer Finkenstraße gebrannt. Einem Nachbarn waren die Flammen aufgefallen, die aus dem Dachfenster schlugen. Nur Minuten nach dem Anruf rückte die Freiwillige Feuerwehr mit 33 Mann und sieben Fahrzeugen an. Da es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt, wurden vorsorglich der Rettungsdienst mit drei Fahrzeugen und ein Notarzt sowie der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes mit drei Fahrzeugen zur Brandstelle beordert. Der Brand in der Finkenstraße war rasch gelöscht. Brandursache war offenbar ein technischer Defekt eines Toasters. Der in der Wohnung anwesende Mann schlief, als es zu brennen begann, und ist nach Auskunft von Nachbarn vom lauten Piepsen des Feuermelders aufgewacht. Er konnte sich selbst retten, wurde aber laut Polizeiangaben nicht verletzt. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mindestens 30 000 Euro.
Welzheim.
Beim Sommerferienprogramm der Stadt Welzheim gibt es bei vielen Veranstaltungen noch freie Plätze. Wer Lust hat, kann sich einfach kurz entschlossen noch anmelden, was übrigens auch während der gesamten Ferienzeit noch möglich ist. Weitere Informationen und Anmeldung bei der Stadt Welzheim, Liane Immel, Tel. 0 71 82/80 08-52 oder per EMail immel@welzheim.de.
Meditation des Tanzes fällt aus Welzheim.
Dachgeschossbrand in der Finkenstraße: Feuerwehr rückte am Samstagabend mit 33 Mann und allen sieben Fahrzeugen an. Bild: SDMG/Friebe
Die Meditation des Tanzes mit Christa Braun fällt am kommenden Dienstag, 18. Juli, aus. Der nächste Termin findet nach der Sommerpause statt, und zwar am Dienstag, 17. Oktober, von 17 bis 19 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, teilt die evangelische Kirchengemeinde mit.
B
2
Welzheim
Nummer 162 – WEZ2 Montag, 17. Juli 2017
Für Angehörige von an Demenz Erkrankten
Welzheim.
Am Donnerstag, 20. Juli, findet der TSFKurs „Work your Body“ von Beate Radecke, 19 bis 19.50 Uhr nicht in der Gottlob-Bauknecht-Halle statt, sondern die Teilnehmer treffen sich um 18.30 Uhr bei der Pizzeria Da Camillo, Tannwiese 3, in Welzheim zum gemeinsamen Abschluss vor den Sommerferien. Zusammen wird eine Runde im Tannwald gelaufen, um um 19.30 Uhr in der Pizzeria zum gemütlichen Beisammensein einzukehren.
Obst- und Gartenbauverein bietet Schnittunterweisung Welzheim.
Um das starke Wachstum der Obstbäume zu reduzieren, wird im Sommer geschnitten. Wie das geht, das zeigt Fachberater Johannes Eder am Donnerstag, 20. Juli, bei einem Kurs des Obst- und Gartenbauvereins Welzheim. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr in der Schillerstraße 9. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Dauerregen fällt die Veranstaltung aus.
Sperrung Ortsdurchfahrt Meuschenmühle Alfdorf.
Wegen Straßensanierungsarbeiten muss in der Zeit vom 17. bis 28. Juli die Ortsdurchfahrt in der Meuschenmühle gesperrt werden. Die Meuschenmühle und die Mannholzer Ölmühle können während der Bauzeit über die Kreisstraße von Mannholz aus angefahren werden.
Jahrgang 1939 trifft sich zu einer Wanderung Welzheim.
Der Jahrgang 1939 trifft sich am kommenden Donnerstag, 20. Juli, um 13.30 Uhr am Ost-Kastell in Welzheim zu einer Wanderung oder Fahrt mit dem „Zügle“ nach Rienharz. Die Teilnehmerzahl zum Mitfahren im Zügle ist begrenzt.
Wir gratulieren Welzheim-Breitenfürst: zum 75. Geburtstag Frau Karin Sklomeit. Alfdorf: zum 70. Geburtstag Herrn Werner Freudenberger.
E-MAIL welzheim@zvw.de ONLINE www.welzheimer-zeitung.de
Zwei Tage Dorffest in der Kaisersbacher Ortsmitte mit Sportevent, Flohmarkt und mehr
Murrhardt.
Kurs „Work your Body“ zum Sommertreffen
TELEFON 0 71 82 / 9 36 93-20 FAX 0 71 82 / 9 36 93-30
Eine große Spielwiese für alle
Kompakt
Der Gesprächskreis für Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen im Rahmen des Projekts „Lebensfreude trotz(t) Demenz“ trifft sich wieder Mittwoch, 19. Juli, um 19.30 Uhr im Grabenschulhaus, Obere Schulgasse 6, in Murrhardt. Im Mittelpunkt stehen betroffene Angehörige und deren Wünsche und Bedürfnisse. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für weitere Fragen oder Anregungen steht Birgit Wolf unter folgender Telefonnummer zur Verfügung: 0 71 92/93 58-16.
UND UMGEBUNG
Von unserer Mitarbeiterin Doris Binder
Kaisersbach. Flohmarkt, Musik, Kinderkino, Schießbude, Tombola, Gottesdienst und Sportevent. Was über zwei Tage die Kaisersbacher Ortsmitte zum Pulsieren brachte, lässt sich nicht auf eine Hocketse reduzieren. Es war breitgefächerte Spielwiese für jedermann. Bei Kaisersbacher Kaiserwetter über die vollen zwei Tage und getragen von einer unnachahmlichen Aura aus WettkampfFeeling und Grillhähnchenduft. Nach fünf Jahren Pause wurde in Kaisersbach wieder ausgiebig und vielfältig das Dorffest gefeiert. Wer nicht eine Startnummer zum Dorflauf hatte, einen Stand auf dem Flohmarkt oder einfach nur Festlaune, der fand ein Aktionsfeld im großen Helferstab. Nahezu alle Organisationen, die der Ort zu bieten hat, waren an der Gestaltung der zwei Festtage beteiligt. Erstmalig mit von der Partie zwei neue Vereine: der „Verein für Willkommenskultur und Integration“ mit Falafel und Teigtaschen sowie der Anglerverein mit Räucherforellen.
Dorflauf mit rekordverdächtigen 130 Teilnehmern Sportliches Highlight bildete der traditionelle Dorflauf. Gleich mehrere Läufe für unterschiedliche Altersklassen starteten am Samstagnachmittag. Der 1100 Meter lange Rundkurs war für jedermann zu bewältigen. Auch Erwachsenenläufe (über drei Runden) und eine Rathausstaffel (Staffellauf) standen auf dem Programm. Am besten vorbereitet waren wohl die Grundschüler, die dann auch voller Ungeduld den Startschuss kaum erwarten konnten. 50 von insgesamt 95 Schülern waren am Start. Schulleiter Michael Hieber hat im Vorfeld die Laufstrecke mit Intervalltraining in den Schulsport integriert. Die heimlichen Stars waren der Jahrgang 2009 und jünger, die den ersten Lauf hochmotiviert antraten. Ansager Hermann Witzig nahm sich noch die Zeit, die Läufer auch namentlich zu nennen. Dann fiel der Startschuss für die ersten 23 Kids. Hoch ging es leicht ansteigend rein in die Brunnengasse, durch ein Wohngebiet und an der Schule vorbei wieder zum Festgelände. Ein weiterer Vorteil des kurzen Streckenverlaufs ist, dass die Zuschauer nicht lange auf den ersten Sieger warten mussten. Frenetischer Applaus empfing den ersten Sieger des sportlichen Tages: Lasse Döz mit der Startnummer 9 überquerte als Erster die Ziellinie. Bezeichnenderweise im Trikot des Bundesligaaufsteigers VfB Stuttgart, da konnte ja nichts schiefgehen. Es folgte das restliche Starterfeld, das quasi direkt, und äußerst komfortabel für die Besucher, am Tisch und der daraufgestellten Kaffeetasse vorbeilief. Was Mütter alles leisten können, zeigte sich beim Zieleinlauf des vierjährigen Karl. Er hatte sich während des Laufs das Knie aufgeschürft und kam weinend in Sichtweite der Mutter. Diese schnappte den Sohnemann kurzerhand, packte ihn in den Kinderwagen, und mit der kleinen Tochter auf dem Arm kamen auch diese drei glücklich
Beim Dorffest in Kaisersbach starten beim Dorflauf am Samstag natürlich als erstes die Schülerinnen und Schüler aus der ersten Klasse.
Bild: Steinemann
ins Ziel. Ebenfalls in die Beine ging es abends musikalisch mit DJ „Lempi“, der unter freiem Himmel auflegte. Unter anderen schwangen junge Asylbewerber fröhlich das Tanzbein. Gut besucht, bei herrlichem Sonnenschein, war auch am Sonntagmorgen der Gottesdienst auf dem Festgelände. Pfarrer Lutz und die Konfirmanden hatten das Thema: „Vitamine für die Seele“ in Wort und Anspiel umgesetzt. Der Posaunenchor begleitete musikalisch.
Flohmarkt: Kostbarkeiten und Kruscht Ein vielfältiges kulinarisches Angebot lud zum Sitzenbleiben und Mittagessen ein. Nahtlos ging es für viele auch über zum Aufbau des Kinderflohmarktes entlang der Ortswiesenstraße. Große Kostbarkeiten – in Kinderaugen – standen hier zum Verkauf: ein „unkaputtbares“ Kettcar, „Fillypalast mit Lichteffekt und Fillyprinzessin“, Kaufladen, Stoffpferde und Dinos. Das Puppenhaus wird von der jungen Verkäuferin noch schnell schön eingerichtet. Die Murmelbahn noch schön ins Rollen gebracht. Jungs haben ihre Fußballkarten noch hingebungsvoll beschriftet, sortiert und mit Preis (50 Cent pro Stück) ausgezeichnet und ein kleines Mädchen verschönt den Platz vor ihrem Stand noch hübsch mit Straßenmalkreide. Die Geschäfte der kleinen Händler laufen an. Eine Mutter freut sich: „Wir haben schon die Standgebühr erwirtschaftet.“ Wohin der Blickwinkel der Mutter gleich nebenan eher pragmatischer Natur ist: „Ich fürchte, wir bringen wieder mehr mit nach Hause als wir hergebracht haben“. Bei so viel Hingabe und Einsatz von allen Beteiligten quillt dem Besucher das Herz über: Glückwunsch nach Kaisersbach.
Wichtiger Bestandteil des Dorffestes: Der Flohmarkt entlang der Ortswiesenstraße.
Bild: Habermann
Kaisersbacher Sieger � Mädchen und Jungen, Jahrgang 2009
und jünger: 1.Lasse Döz, 2. Klara Kehl, 3. Fazli Javori. Jahrgang 2008 und 2009: 1. Jonas Mettler, 2. Tahani Imran, 3. Julius Rappold. Mädchen Jahrgang 2006 und 2007: 1. Maja Rappold, 2. Lena Matena, 3. Joy Kugler. Jungen Jahrgang 2006 und 2007: 1. David Mettler, 2. Tom Seifert, 3. Ali Sina Hasani.
� Staffellauf Mädchen 2007 und jün-
ger: 1. Anna Kehl, Lena Matena, Lisa Gleich, Leonie Grimm; 2. Sophia Bathelt, Emma Kitschmer, Laura Eisemann, Beatrice Becker; 3. Lucy Rube, Tahani Imran, Jolina Stoll, Liel Rebmann. Staffellauf Jungen 2007 und jünger: 1. Jona Seifert, Ben
Kitschmer, Leon Rebmann, Levent Akin; 2. Elias Döz, Marc Prosch, Jonas Siegle, Nick Käsemann; 3. Hannes Weller, Karim Darwich, Finn Eisemann, Julius Rappold. � Frauen: 1. Hannah Walter, 2. Anne Hannemann, 3. Annette Dudas. Männer: 1. Steffen Mirre, 2. Tobias Reißner, 3. Matthias Walter. � Staffel Erwachsene: 1. Fußball SV Kaisersbach I: Thomas Baier, Timo Walter, Arnaud Seyfert, Sascha Munz; 2. Fußball SV Kaisersbach II: Julia Katz, Christian Hoppe, Tim Schneidereit, Yannik Schneidereit; 3. Tischtennis SV Kaisersbach I: Jessica Fuchs, Clemens Wohlfahrth, Wolfgang Dreher, Michael Schwenger.
Tipps · Treffs · Termine Vereine / Organisationen Welzheim SPD-Gemeinderatsfraktion: öffentliche Sitzung, Awo, Murrhardter Straße 15, 20 Uhr. Tagesmütter Welzheimer Wald e. V., Brunnenstraße 18: Sprechstunde, 9-11.30 Uhr, � 0 71 82 / 80 58 87-0. Arbeiterwohlfahrt Welzheim: 14-18 Uhr, Gemeinschaftsheim, Nähstube. Evangelische Kirchengemeinde Welzheim: St.-Gallus-Kirche: 19 Uhr, ökumenisches Friedensgebet (Bareiss). Lichtblick-Diakonieverein Welzheim: Bahnhofstraße 62, Dachgeschoss, Kleiderkammer, 10-12 Uhr, 16-18 Uhr, geöffnet; � 0 71 82 / 80 28 46. Althütte: Musikverein Althütte: Jubiläumsfest, Festplatz „Am Brunnen“, Althütte, Zeltöffnung 18 Uhr; ab 19.30 Uhr mit der Band „Jonge Remstäler“.
Öffentliche Einrichtungen Bürgerbüro, Rathaus am Kirchplatz: geöffnet 8.30-12.30 Uhr und 14-16 Uhr. Weltladen Welzheim, Wilhelmstraße 23: geöffnet 9-12.30 Uhr und 14.30-18 Uhr. Mülldeponie „Lichte“ Kaisersbach: 8.30-12 Uhr, 13-16.30 Uhr geöffnet, � 0 71 84 / 3 30. Gmünder Hallenbad: Sauna (gemischt), 15-22 Uhr.
Impressum
Welzheimer Zeitung
Wilhelmstraße 17, 73642 Welzheim, Telefon 0 71 82/9 36 93 -0, Fax 0 71 82/9 36 93 -30, www.welzheimer-zeitung.de Verlag: Zeitungsverlag GmbH & Co Waiblingen KG Druck: Im Druckhaus Waiblingen, Albrecht-Villinger Str. 10, 71332 Waiblingen. Zur Herstellung der Waiblinger Kreis-zeitung verwenden wir Recycling-Papier. Redaktion allgemeiner Teil: Dr. Christoph Reisinger, Stuttgarter Nachrichten, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart (Möhringen), Telefon 07 11/7 20 50
Mutlangen „Mutlantis“: geschlossen. Wasserreich Gschwend: Sauna (gemischt) und Schwimmhalle (nur für Saunagäste), 16-21 Uhr, geöffnet. Oskar-Frech-Seebad, Lortzingstraße 56: Ziegelei Seebad: 9-20 Uhr, bei 25ºC und sonniger Wetterlage 9-21 Uhr; Erlebnisbad und Sauna: diese Woche wegen Revision geschlossen.
Ärzte Einzugsbereich Welzheim, Kaisersbach, Wieslauftal bis Althütte, Lorch und Walkersbach: Notfallpraxis im Rems-Murr-Klinikum Schorndorf, Schlichtener Straße 105: Zentrale Rufnummer 116 117 und/oder Praxisnummer 0 71 81 / 9 93 03 30. Montag bis Freitag 18 bis 23 Uhr. Einzugsbereich Welzheim, Kaisersbach, Welzheim, Kaisersbach: Ärztlicher Vertretungsdienst werktags von 7 bis 18 Uhr: � 01 80 / 50 11 20 78. Alfdorf, Pfahlbronn, Brech, Brend, Höldis: Werktags von Montag 8 Uhr bis Samstag 8 Uhr: Notfalldiensthabende zu erfahren über Anrufbeantworter der Alfdorfer Hausärzte oder von 18 bis 8 Uhr, DRK-Leitzentrum 116 117. HNO Ärztlicher Gebietsdienst außerhalb der Sprechstunden: zentrale Rufnummer, � 0 18 05 / 00 36 56.
ZVW-Redaktion
Chefredaktion: Frank Nipkau (nip), Stellvertreter: Hans Pöschko (hap), Christine Tantschinez (cta). Sekretariat/Serviceseite: Elke Neher, Cornelia Reinhardt. Lokalredaktion Schorndorf/Welzheim: Leitung: Hans Pöschko (hap), Blattmacher: Michael Städele (mik), Lokalreporter: Standort Schorndorf: Mathias Ellwanger (mel), Michaela Kölbl (miko), Reinhold Manz (rma), Barbara Pienek (nek), Nadine Zühr (nz). Standort Welzheim: Christian Siekmann (sie), Rainer Stütz (stü). Rems-Murr-Rundschau: Leitung: Martin Winterling (wtg); Blattmacher: Nils Graefe (ngr); Reporter: Dr. Pia Eckstein (pia), Jörg Nolle (no), Peter Schwarz (pes), Andrea Wüstholz (awus). Rems-Murr-Sport: Leitung: Gisbert Niederführ (gni); Redakteure: Mathias Schwardt (sch), Thomas Wagner (twa).
Apotheken-Notdienst Montag, 17. Juli, 8.30 Uhr, bis Dienstag, 18. Juli, 8.30 Uhr: Hubertus-Apotheke, Wieslauftalstraße 31, Schorndorf-Haubersbronn, � 07181/6 22 86.
Notrufe DRK-Leitzentrum: � 116 117, Montag 18-8 Uhr. Giftnotruf: 07 61 / 1 92 40 Polizeirevier: 1 10 Feuerwehr: 1 12
Wasser/Strom/Gas Bereitschaftsdienst bei Störungen in der Versorgung. Welzheim Wasserversorgung: 0 71 82 / 8 00 80 Stromversorgung: 0 79 61 / 8 20 Gasversorgung: 0 71 81 / 9 78 10 12 Alfdorf Wasserversorgung: 0 71 76 / 8 18 Stromversorgung: 0 79 61 / 8 20 Gasversorgung: 0 79 61 / 8 25 Kaisersbach Wasserversorgung: 0 71 84 / 93 83 80 oder 01 72 / 6 53 25 58. Stromversorgung: 0 79 6 1 / 8 20
Online: Leitung: Christine Tantschinez (cta), verantwortliche Redakteurin: Anne-Katrin Walz (aks), Redakteurin: Ramona Adolf (rad), Volontäre: Sarah Utz (utz), Leonie Kuhn (leo), Videoschnitt: Joachim Mogck. Bildredaktion: Leitung: Benjamin Büttner, Redakteure: Gabriel Habermann, Gaby Schneider, Hardy Zürn, Volontärin: Alexandra Palmizi. E-Mail-Adressen der Redaktion: Lokalredaktion: schorndorf@zvw.de, welzheim@zvw.de Rems-Murr-Rundschau: kreis@zvw.de Rems-Murr-Sport: sport@zvw.de Fotoredaktion: foto@zvw.de Online-Redaktion: online@zvw.de Serviceseite: service@zvw.de
Althütte Wasserversorgung: 0 71 83 / 95 95 90, nach Dienstschluss 0 71 92 / 55 05 oder 01 72 / 7 19 25 64 Stromversorgung: 0 71 91 / 3 26 60 Rudersberg Wasserversorgung: 01 72 / 8 46 40 51 Stromversorgung: 07 11 / 1 39 05 81 58 oder 0 71 81 / 9 88 35 81 58 Gasversorgung: 0 71 8 1 / 9 78 10 12
Soziale Dienste Diakoniestation Wieslauftal Welzheimer Wald: Ambulante Pflege, hauswirtschaftliche Versorgung, Betreuung zu Hause und in der Gruppe, Beratung und Anleitung, Essen auf Rädern, � 0 71 82 / 49 74 13 Mo.- Fr. 8-17 Uhr; EMail: info@diakoniestation-wieslauftal.de. – Außenstellen Kaisersbach, Brunnenstraße 15: � 0 71 84 / 29 35 13, Mo.-Fr. 8-17 Uhr. Rudersberg, Rathausstraße 5: � 0 71 83 / 3 05 99 13, Mo.-Fr. 8-17 Uhr. Diakonische Bezirksstelle, Außenstelle Welzheim: Johannes-von-Hieber-Straße 7: Ehe-, Familien-, Lebens-, Sozialberatung, Terminvereinbarung, � 0 71 81 / 92 98 25, offene Sprechstunde, 15-17 Uhr. – Suchtberatung: Termine nach Vereinbarung über Schorndorf, � 0 71 81 / 92 98 31. Pflegedienst Bethel Welzheim: Ambulante Pfle-
Vertrieb ZVW Zeitungsvertrieb Rems–Murr GmbH, Albrecht-Villinger-Str. 10, 71332 Waiblingen. Der monatl. Bezugspreis, inkl. Beilage rtv, beträgt durch Zusteller 36,50 €, Postbezug 39,50 €, inkl. 7 % Mwst. Bei Bezugsunterbrechung wird das Bezugsgeld ab dem 8. Erscheinungstag (Sonntage ausgenommen) erstattet. Abbestellungen müssen bis zum 5. eines Monats schriftl. zum Monatsende erfolgen. Bei Nichtbelieferung im Fall höherer Gewalt, Störungen des Betriebsfriedens, Arbeitskampf (Streik, Aussperrung) bestehen keine Entschädigungsansprüche gegen den Verlag. Urlaubsnachsendung: Zzgl. Porto in Dtld. 1,50 € (Europa 3,50 €). Bei Nachsendungen kann der Verlag keine Gewähr für eine pünktliche Zustellung übernehmen.
ge, Nachbarschaftshilfe, Familienpflege, Demenzbetreuung, Pflegeberatung, Pflegeschulung, 24-h-Rufbereitschaft, � 0 71 82 / 25 48, EMail PDWE@BethelNet.de Essen auf Rädern, � 0 71 82 / 80 10. Geriatrische Reha-Klinik Bethel: Information zur Reha � 0 71 82 / 80 11 21. Ambulante Therapie auf ärztliches Rezept in den Abteilungen: Physiotherapie, � 80 11 48; Ergotherapie, � 80 11 44; Bäder-/Elektrotherapie, � 80 11 40; Sprachtherapie, � 80 11 54. Seniorenzentrum Bethel Welzheim, Schorndorfer Str. 81: vollstationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Tagespflege, betreutes Wohnen, � 0 71 82 / 80 13 00. Arbeiter-Samariter-Bund, Residenz am Stadtpark Welzheim, Schorndorfer Str. 88: Ambulante Pflege, betreutes Wohnen, Mobile Soziale Dienste mit Hilfe in der Haushaltsführung, Hausnotruf, betreute Fahrdienste für behinderte und alte Menschen; � täglich 9-15 Uhr: 0 71 82 / 80 59 20 oder info@asb-wn.de; www.asb-wn.de Diakoniestation Schorndorf und Umgebung, Bereich Alfdorf, Schlossgartenweg 25: Kranken-/Altenpflege, Nachbarschaftshilfe, hauswirtschaftliche Versorgung, � 0 71 72 / 32 92 19. Ambulanter Dienst des DRK: Fachpflege, Hilfe bei der Pflege und Unterstützung bei der Haushaltsführung, Fahrdienste für alte und behinderte Menschen, Hausnotruf, Hilfsmittelberatung: � 0 71 81 / 7 53 58.
Aboservice
Telefon 0 71 51/566 -444, Fax 0 71 51/566 -403, E-Mail: aboservice@zvw.de
Anzeigen
Verantwortlich: Udo Kretschmer. Es gilt die Preisliste Nr. 50 vom 1. 1. 2017. Beilagentexte und PR: Stephanie Wolf (verantwortlich). Telefon 0 71 51/ 566 -411, Fax 0 71 51/ 566 -400 E-Mail-Anzeigen: anzeigen@zvw.de
Beilagen Beratung und Disposition: Anja Schwegler, Telefon 0 71 51/ 566 -301
TELEFON 0 71 81 / 92 75 -20 FAX 0 71 81 / 92 75 -60
EXTRA:
E-MAIL schorndorf@zvw.de ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Schorndorf
Nummer 162 – SHS3 Montag, 17. Juli 2017
B3
Die SchoWo in Bildern – von Gabriel Habermann
Hoch hinaus ging’s am Kletterfelsen im Adventure Park im Finanzamtshof.
Die SchoWo – auch auf der Archivplatz-Bühne eine runde Sache: Hula-Hoop-Mädels vom TSV Miedelsbach bei „Schorndorfs Jugend stellt sich vor“ am Samstag.
SchoWo-Göckele am Stand der SG.
Und beim ASV Bauknecht: Kölsch meterweise.
Bei der Parade der schönsten Motorräder: Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich vorne mit dabei.
Einmal Wasserball von innen: Eines der vielen SchoWo-Highlights für Kinder.
Ganz schön heiß: Die Salsanacht mit „Saoco Loco“ im Finanzamtshof.
Jugendmusikschul-Bands on stage.
Töröö: Am Werbe-Elefant für den Adventure Park kam keiner vorbei.
Helikopter-Meeting auf dem Modellflug-Gelände der Fliegergruppe Schorndorf.
Ein gewaltiger SchoWo-Start mit dem Hofbräuregiment am Freitagabend. Auf dem Marktplatz waren alle Plätze belegt.
Stolz wie Bolle: Einmal Probesitzen auf dem fetten Bike.
@ Noch mehr Bilder auf www.zvw.de/schorndorf
B
4
Schorndorf
Nummer 162 – SHR1 Montag, 17. Juli 2017
UND UMGEBUNG
TELEFON 0 71 81 / 92 75 -20 FAX 0 71 81 / 92 75 -60
E-MAIL schorndorf@zvw.de ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Mit dem Schulbauernhof zurück zur Natur
Die Plüderhäuser Hohbergschule weihte als ersten Baustein den neuen Hühnerstall ein / Viele haben mitgeholfen, das Projekt zu realisieren Von unserer Mitarbeiterin Sofia Anders
Plüderhausen. Am vergangenen Freitag weihte die Plüderhäuser Hohbergschule den ersten Baustein ihres Schulbauernhofs ein. Das neue Hühnerhaus soll ein Stück Natur in die Schule zurückbringen und die Kinder im Umgang mit Tieren schulen. Bei der großen Einweihungsfeier wurde vor allem auch den vielen Helfern und Sponsoren gedankt. Die Hohberg-Schüler wissen, wie man glückliche Hühner hält. Das Hühnerhaus hat alles, was sich ein Huhn nur wünschen könnte: Wasser- und Futterbehälter mit zwei verschiedenen Futterarten, Sitzstangen und Legenester, in die sie ihre Eier legen können. Durch eine Klappe können die Hühner hinaus in das umzäunte Außengehege. Die zehnjährige Benedicte hat gerade neues Wasser für die Tiere geholt. Es macht ihr großen Spaß, sich um die Hühner zu kümmern: „Das Projekt ist richtig cool.“ Die Viertklässlerin findet es toll, die Eier aus den Legenestern einzusammeln: „Ich habe schon ganz viele gefunden“. Die sechs Hühner namens Petra, Flöck-
Das Schulprojekt � An dem Hühnerhaus wurde seit
dem 12. Dezember 2015 gebaut. Seit neun Monaten leben die Hühner in ihrem neuen Stall. � Die Hühner wurden von einer Lehrerin und der Schwester der Schulsekretärin gespendet. � Der Hühnerstall und der Geräteschuppen wurden von dem ehrenamtlich arbeitenden Architekten Silvan Vollmar geplant.
Kompakt Baugesuche und Bauhof Themen im Ausschuss Remshalden.
Eine öffentliche Sitzung des Technischen Ausschusses des Remshaldener Gemeinderats findet an diesem Montag, 17. Juli, um 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt. Auf der Tagesordnung steht ein Vorhaben für den Abbruch eines Hauses und den Neubau eines Sechs-Familienhauses und zwei Einfamilienhäusern in der Winnender Straße in Buoch. Außerdem geht es unter anderem um die Ersatzbeschaffung eines Transporters für den Bauhof.
Tasche in Speichen gekriegt: Radfahrer schwer verletzt Urbach.
Passanten haben am Samstag gegen 17 Uhr in der Haubersbronner Straße einen schwer verletzter Fahrradfahrer entdeckt. Der 32-Jährige erklärte, dass er eine Tasche am Lenker transportiert habe, die ihm in die Speichen geschwungen sei, weshalb er über den Lenker zum Sturz kam. Trotz eines Schutzhelmes zog er sich so schwere Verletzungen zu, dass er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf 2000 Euro.
Was · Wann · Wo Plüderhausen: - Gemeindebücherei, Hauptstraße 33: 15 bis 18 Uhr; Clown Zappo mit „Zirkus Schabernack“ zu Gast zum Auftakt der „Heiss auf Lesen“-Woche, 16 Uhr. Remshalden-Geradstetten: - Sitzung des Technischen Ausschusses, Sitzungssaal im Rathaus, 18.30 Uhr. - Bürgertreff, Fronäckerstraße 1: Tauschring „Nehmen & Geben“, 16-18 Uhr, � 01 63/ 5 10 23 48. - Jugendhaus Spektrum, Stegwiesenweg 3: Basketball und Boccia spielen, 16 bis 17 Uhr, Skateranlage; offenes Haus, 17 bis 21 Uhr. Remshalden-Grunbach: - Bürgerhaus, Schillerstraße 30: „Amiki“, offener Treff für Eltern mit Kindern unter drei Jahren, 9.30 bis 11 Uhr. - Aktivspielplatz, Daimlerstraße 16: 14.30 bis 18 Uhr geöffnet. Urbach: - Kneippverein, 18.30 Uhr, Figurgymnastik, Atriumschule. - Gesprächskreis krebsbetroffener Frauen, 17 bis 18 Uhr, Fitness-Training, Atriumhalle. - Wittumhalle, 10 bis 11 Uhr, Wirbelsäulengymnastik Damen/Herren. Winterbach: - Öffentliche Bücherei, evangelisches Gemeindehaus, Oberdorf 1/1, 16 bis 18 Uhr. - Jugendhaus „Millennium“, Remsstraße, 16 bis 17 Uhr, Hausaufgabenhilfe; 17 bis 21 Uhr, Kochen/Backen.
chen, Mimi, Sissi, Schnee und Maiglöckchen werden seit neun Monaten von den Ganztagesschülern betreut. „Dadurch lernen die Schüler, Verantwortung zu übernehmen“, sagte Schulleiter Jürgen Groitzsch bei der Einweihungsfeier. Bei dem Schulfest wurde allen beteiligten Sponsoren und Helfern gedankt. Außerdem führten die Hohberg-Schüler Tänze und Gedichte vor. Darunter die Klasse 3d, die einen „Bändeltanz“ mit regenbogenfarbenen Gymnastikbändern zeigte. Eine andere Klasse weihte unter der Leitung von Karin Kunberg-Weller den Hühnerstall mit dem umgedichteten Lied „Fuchs du hast das Huhn gestohlen“ ein.
Die Tiere zu versorgen, verlangt viel Disziplin Als Vorsitzende des Fördervereins und Leiterin der Grundschulbetreuung hat Kunberg-Weller viel Zeit in das Projekt investiert. Sie begleitet die Grundschüler, die die Hühner versorgen. „Die Schüler organisieren das Futter, schließen das Gehege und versorgen die Tiere mit Wasser, das verlangt viel Disziplin“, sagt sie. Mittlerweile koordinieren die Schüler selbst, wer sich wann um die Hühner kümmert. Die Kinder sind immer noch so begeistert, wie zu Beginn des Projekts. „Sie sind jedes Mal überglücklich, wenn sie ein Ei finden“, erzählt Karin Kunberg-Weller. „Hühner eignen sich gut für das Projekt“, meint Schulleiter Jürgen Groitzsch, „sie sind sehr dankbare Tiere.“ Für den Rektor der Hohberg-Schule stellt der Schulbauernhof einen Gegenpol zu der fortschreitenden Digitalisierung an Schulen dar: „Dafür braucht man keinen Computer.“ Der Schulleiter möchte die Natur wieder in den Vordergrund rücken. Im Rahmen des naturpädagogischen Konzeptes der Schule wurden schon viele Projekte wie die Streuobstwiesen, die Insektenhotels und der Barfußpfad umgesetzt. Dazu kommt jetzt noch das eigene Hühnerhaus. Das stellt aber nur den ersten Schritt zum Schulbauernhof dar. „Im Idealfall bauen wir noch mehr Stallungen“, sagt er. Groitzsch weiß schon ganz genau, welche Tiere die nächsten Stallbewohner
Glückliche Hühner, glückliche Kinder: So soll das nicht nur bei der Einweihung des Hühnerhauses der Hohberg-Schule sein. werden sollen. „Herr Groitzsch wünscht sich afrikanische Zwergziegen“, erzählt Gemeinde- und Kreisrätin Claudia Jensen. Unter anderem sie kümmerte sich um die Finanzierung des Projektes. „Es haben sehr viele Menschen mitgeholfen“, lobt Jensen.
Den Kostenrahmen von 22 000 Euro haben die Sponsoren sogar gesprengt. Insgesamt wurden 24 000 Euro für das Schulprojekt gespendet. Zum Dank sind die Spender auf einer Sponsorentafel am Eingang des Bauernhofs verewigt worden. Auch den Eltern
Bild: Habermann
dankte Claudia Jensen für ihre Hilfe: „Ihr Einsatz war gigantisch“, lobte sie. Zwei Jahre haben sich die am Projekt Beteiligten engagiert und konnten nun endlich den Hühnerstall als Ergebnis toller Zusammenarbeit feiern.
Der besondere Reiz des Beschaulichen 30. Dorffest der Klaffenbacher Dorfgemeinschaft – als familiäre Feier des dörflichen Zusammenhalts Von unserem Mitarbeiter Michael Riediger
Rudersberg-Klaffenbach. Bisweilen hat gerade das Kleine, das Beschauliche seinen Reiz. Und während unten in der Daimlerstadt die SchoWo tobt, feiert die Dorfgemeinschaft Klaffenbach oben im Rudersberger Teilort ihr Dorffest weit übersichtlicher, doch umso reizvoller. Auch schon das 30. Fest, ein Jubiläum somit, aber ohne großes Tamtam, sondern als familiäre Feier des dörflichen Zusammenhaltes. Manch einen, glaubt Gerhard Höfer von der Dorfgemeinschaft, mag die Feschtles-Konkurrenz am Samstag davon abgehalten haben, das Fest in Klaffenbach zu besuchen. Aber es gibt genug Stammgäste, sogar aus der Ludwigsburger Gegend, oder die Rudersberger, die manchmal auch zu Fuß unterwegs sind. Bietet sich ja nach ein paar Bier an. Oder die Radler, die auf einer Tour im schönen Welzheimer Wald das Dorffest streifen, absatteln und mitfeiern. Oder jene Nostalgiker, die mit der Schwäbischen Waldbahn nach Oberndorf fahren und dann herlaufen. So einen Festplatz musst du erst mal finden: malerisch gelegen am Holzbrückle über die Wieslauf, das von der Dorfgemeinschaft Klaffenbach e. V. vor fünf Jahren selber aufgestellt wurde, und bei den beiden Holzlauben neben dem Grillplatz, dem zweiten im Ort. Beide hat der rührige Dorfverein besorgt, so wie die Aussegnungshalle
oder andere ortsprägende Projekte. Klaffenbach, zumal der Festplatz, macht also einiges her, lohnt allein schon der Optik wegen einen Besuch. Außerdem achtet die Dorfgemeinschaft bei der Festverpflegung auf beste Ware. „Das Fleisch darf beim Einkauf ruhig ein paar Euro mehr kosten“, so Höfer, während Monika und André Spieß auf die Qualität der Kuchen und des Kaffees am Sonntag hinweisen, Hochland-Kaffee, gekauft im Eins & Alles.
Zünftige Musik zum Mitklatschen Und so reicht es am Samstagabend locker für ein volles Zelt bei den Blechschwoba, einer Blaskapelle aus Welzheim, die in Trachten – Dirndl bei den Damen, Krachlederne bei den Herren – Marsch und Polka spielt. Ganz traditionell und zünftig, zum Mitklatschen und Mitfeiern. Früher spielten auch schon mal die Wieslauftäler, Rockbands gab es nie, das passe nicht zum Fest, glaubt Monika Spieß. Das Schunkeln und Klatschen bei den Blechschwoba indes schon, zu Musik, bei der man sich noch unterhalten kann. Und am Sonntag, schon ab acht Uhr, wird mit einem Frühstück weitergefeiert, anschließend beim Open-Air-Gottesdienst – beides auch für Biker, die den Ort von ihren Hauptstrecken her kennen und entweder extra anreisen, weil sie einen Flyer irgendwo gelesen haben, oder spontan bei einer Motorrad-Ausfahrt in Klaffenbach vorbeikommen. Das Festzelt, seit dem letzten Jahr im Besitz der Dorfgemeinschaft und seit dem Maifest schon an Ort und Stelle, fasst gut 150 Leute, man ist ohnehin an seiner Grenze. Und wenn es am Sonntag mehr werden, dann wird halt auf der Wiese vor dem Fest-
Familiäre Atmosphäre beim Klaffenbacher Dorffest. zelt gefeiert. So locker und lässig wird hier das Feschteln gehandhabt, dass man meinen könnte, das habe mit Stress absolut nichts zu tun. Dies gilt aber wohl nicht ganz für die gut 40 Helfer, die seit Freitag alles aufbauten. Die meisten tragen ein HelferShirt mit dem Emblem der Dorfgemeinschaft, das der Klaffenbaacher Eugen Hänle einst selber entworfen hat: ein Wappen
Bilder: Habermann mit der Wieslauf als Motiv in der Mitte, umschlungen von Sumpfdotterblumen. Vor 20 Jahren wurde aus dem zunächst nur losen Zusammenschluss der Klaffenbacher Dorfaktiven ein eingetragener Verein, die Dorfgemeinschaft e. V. Einem 50. Dorffest in gar nicht so ferner Zukunft steht also nichts im Weg.
Integration � Ein Dorf, aber keines mit Abschottungstendenzen: In der Dorfgemeinschaft schaffen neben in Klaffenbach Geborenen wie Gerhard Höfer oder Monika Spieß, sogenannte „Klaffenbaaacher“ (mit langem A), auch Zugereiste wie Florian Hasert maßgeblich mit, vor fünf Jahren erst zugezogen „und im fortgeschrittenen Integrationsstadium“ (Hasert), oder André, der Gatte von Monika Spieß, gebürtiger Sachse.
Hinter den Kulissen aktiv: die Klaffenbacher Dorfgemeinschaft.
� Auch Ausländer seien im Ort bestens integriert. Man versuche die Vereinsamung und Abkapselung der Moderne mit einer funktionierenden Dorfgemeinschaft zu verhindern, schreibe Nachbarschaftshilfe ganz groß. Nur ein paar mehr Jüngere würde sich Höfer für den Verein wünschen.
Schorndorf
REDAKTION SCHORNDORF TELEFON FAX E-MAIL ONLINE
07181 9275 -20 07181 9275 -60 schorndorf@zvw.de www.schorndorfer-nachrichten.de
B
5
Nummer 162 – SHSWEMO Montag, 17. Juli 2017
SchoWo intim DURCHGEBLICKT – Intimus hätte sich am Freitag vermutlich erstaunt die Augen gerieben, wenn er nicht schon gewusst hätte, was auf ihn zukommt, wenn er seinen ersten – aber natürlich nicht einzigen – SchoWo-Abstecher auf den Archivplatz macht. Nein, Intimus spricht nicht von der SchoWo-Eröffnung, die ihm im Übrigen ausgesprochen gut gefallen hat, was aber, und darum geht’s, auch damit zusammenhängen könnte, dass er die Zeremonie auch von seiner etwas rückwärtigen Position, von der aus er den besseren Gesamtüberblick hat, ohne Sichtbehinderung und bei vollem Durchblick genießen konnte. Sind doch auf dem Archivplatz – genauso wie zuvor schon auf dem Marktplatz – statt der früheren Zelte und relativ tiefhängenden Schirme jetzt auch sechs große neue Schirme installiert worden, die erstens, weil höher, viel luftiger sind und die zweitens, weil ausladender und kompakter, auch bei Regen einen viel besseren Schutz bieten – wobei das mit dem Regen bei dieser SchoWo kein Thema mehr sein sollte. Und aufzubauen sind sie auch viel leichter. Wer die Schirme gesponsert hat, ist unschwer zu erraten, weil’s draufsteht: die Stadtwerke Schorndorf, die wieder einmal ganz unkompliziert gezeigt haben, dass sie mit dieser Stadt mehr als nur ihr Gas-Wasser-Strom-Kerngeschäft verbindet. Wohl dem, der bei der Organisation eines Stadtfestes solche Partner hat. Wobei Intimus gehört hat, dass die SchoWoVereine rings um den Archivplatz über die neue Schirmlösung allesamt sehr glücklich sind, gleichzeitig aber auch noch einen Ergänzungswunsch haben: dass den SchoWo-Besuchern, wenn’s erst mal dämmert und dunkel wird, unter den Schirmen ein Licht aufgehen möge. Intimus ist sicher, dass da spätestens bis zur nächsten SchoWo eine Lösung gefunden wird. VERKNÖPFT – Intimus hat bei der Eröffnung auf dem Archivplatz genau hingeschaut und deshalb auch bemerkt, dass der Erste Bürgermeister Edgar Hemmerich den Rock, also das Obergewand seines Kostüms, falsch herum, das heißt vorne statt hinten, zugeknöpft hat. Das erinnert Intimus an die Anfänge der Kostümierung der drei Bürgermeister zum SchoWo-Auftakt, als gleich die gesamte Verwaltungsspitze, bestehend damals noch aus Oberbürgermeister Matthias Klopfer, dem Ersten Bürgermeister Horst Reingruber und Baubürgermeister Andreas Stanicki, ihren Rock falsch herum getragen und dementsprechend auch falsch geknöpft hatte. Mittlerweile freilich ist die historische Kostümierung der Stadtoberen schon Tradition und auch für Edgar Hemmerich nichts Neues mehr. Andererseits handelt es sich bei diesem Fauxpas um einen relativ lästigen Verstoß gegen die Kleiderordnung, findet Intimus und stellt fest: Lieber einmal falsch geköpft als immer schief gewickelt. Zumal der Irrtum auch den aufmerksamen Landfrauen nicht verborgen geblieben ist und der Erste Bürgermeister seinen Verstoß gegen die Kleiderordnung auf mehr oder weniger offener Bühne sofort korrigiert hat. Mit Hilfe einer Landfrau, die beim Zuknöpfen gerne Hand angelegt hat. Dabei hat aber auch die eine oder andere aus dem VG-Team so genau hingeschaut, dass sie genaue Auskünfte über die Unterwäsche geben könnte, die der Erste Bürgermeister trägt. Einen Tag später war Edgar Hemmerich dann auf seiner Enduro als schneidiger und schnittiger Anführer der Biker-Gang zu bewundern, die auf dem Marktplatz die angeblich schönsten Motorräder Süddeutschlands präsentiert hat - und hat dabei bewiesen, dass er üblicherweise durchaus in der Lage ist, sich jedem Anlass angemessen richtig und so zu kleiden, dass alles sitzt und passt. UNLUSTIG – Danke der mehrfachen Nachfrage, sagt Intimus, aber es hat keinerlei Beschwerden darüber gegeben, dass er sich kritisch damit auseinandergesetzt hat, dass die türkisch-islamische Gemeinde ihr Frühlingsfest ausgerechnet am SchoWo-Wochenende feiert. Ganz im Gegenteil: Mehrere SchoWo-Besucher haben Intimus ausdrücklich recht gegeben. Kritik gefallen lassen muss sich Intimus stattdessen für die Passage in „SchoWo intim“ vom Samstag, in der es um die Fledermäuse im Schlosshof und ihren Einfluss auf den Nichtfortgang der angekündigten Sanierungsarbeiten ging, die der passionierte Vogel- und Fledermaus-
schützer Helmut Schnabel nämlich gar nicht lustig gefunden hat. Auf die selbstkritische Anmerkung von Intimus, dass er in Mathe noch nie besonders gut war, meint Schnabel, das könne daran liegen, dass Intimus noch nie Fledermausscheiße auf dem Kopf gehabt habe. Die sei nämlich ein hervorragender Dünger und solle, richtig in die Matte (nicht Mathe) einmassiert, sogar Langzeitwirkung haben. Das alles verbunden mit dem Hinweis, Intimus solle sich, statt über Dinge zu quatschen, von denen er keine Ahnung habe, sich lieber fragen, ob der Verzicht auf SchoWo und anderes Gedöns nicht einen Artikel wert sei, der den Fledermausschutz sachlich behandle. Und dass er – „bitte, bitte, bitte“ – dazu einen wirklichen Experten befragen solle, „sonst kommt eh bloß wieder Müll raus“. Aber, aber, Herr Schnabel, warum denn gleich so erzürnt? Wär’s nicht auch ein bisschen freundlicher gegangen? Andererseits: Intimus hält auch was aus – in jeder Beziehung. Sonst wäre er bei fünf Tagen SchoWo auch fehl am Platz. STRITTIG – Innerhalb der VG ist offensichtlich ein Wettbewerb ausgebrochen, wer an jedem SchoWo-Tag die meisten Schritte beziehungsweise die größten Entfernungen zurücklegt. Jürgen Dobler jedenfalls hat den erbitterten Widerspruch seiner Kolleginnen und Kollegen herausgefordert, als der beim SchoWo-Gespräch am Sonntag behauptet hat, er habe mit 12 600 Schritten an einem Tag, also innerhalb von 24 Stunden, einen neuen SchoWo-Rekord aufgestellt – nicht zu vergleichen allerdings mit den knapp 20 000 Schritten, die er beim Altstadtlauf zurückgelegt haben will, ohne beim Lauf selber mitzumachen. Gut, dass da, als Jürgen Dobler seinen vermeintlichen Rekord verkündet hat, Andreas Wieler nicht mehr im Raum war, sonst hätte der seinem Vorstand mal deutlich gesagt, was diese 12 600 Schritte wert sind – nämlich gar nichts. Dem Vernehmen nach ist AW, wie er in SchoWo-Kreisen nur genannt wird, zu Beginn der SchoWo innerhalb von 24 Stunden rund 22 000 Schritte gelaufen. Was wiederum Jürgen Dobler so nicht gelten lassen würde, weil die Schrittlänge eine ganz unterschiedliche ist und weil auch die Handymessungen seiner Meinung nach nicht gleichermaßen zuverlässig sind. Diese Samsung-Dinger („Können die überhaupt telefonieren“), sagt Dobler, seien doch nichts gegen sein Apple iPhone. Der harmlose Streit, befürchtet Intimus, wird wohl erst im nächsten Jahr beigelegt werden können, wenn alle VGSchoWo-Läufer mit einem neutralen Schrittzähler ausgerüstet sind. BEWUNDERNSWERT – Intimus, der im Übrigen während der SchoWo auch mehr auf den Beinen ist als an anderen Tagen, hält es an dieser Stelle mit Blick auch auf den nebenstehenden Artikel für angebracht, einmal all den Sicherheits- und Rettungskräften zu danken, die sich den ganzen Tag über und vor allem in den Abend- und Nachtstunden dafür einsetzen, dass es auf der SchoWo größtenteils friedlich bleibt – was Exzesse und Ausfallerscheinungen leider nicht ausschließt, wie vor allem die Nacht von Samstag auf Sonntag gezeigt hat. Umso bemerkens- und bewundernswerter, wie sich vor allem DRK und Polizei, aber auch der private Sicherheitsdienst und die VGVerantwortlichen den außergewöhnlichen Herausforderungen gestellt haben. Und zwar ohne dass die meisten Festgäste davon überhaupt etwas mitbekommen – wobei es die von Verkehrsunfällen her bekannten Gaffer leider auch auf der SchoWo gibt. Intimus ist froh, dass sich ihm weitaus einfachere Herausforderungen stellen, auch wenn er heute einen langen und harten SchoWo-Tag vor sich hat. Muss er doch schon um 11 Uhr am SchoWo-Politiker-Stammtisch sitzen und hat er abends noch seinen obligatorischen Einsatz am Sektstand der Bürgerstiftung – und zwar ausnahmsweise hinter und nicht vor der Theke. Über jeden, der vorbeischaut, freut sich ...
Großaufgebot am Sonntagabend im Schlosspark – und in der Stadt: Vorfälle wie in der Nacht auf Sonntag sollen sich nicht wiederholen.
Bilder: Habermann
Im Ausnahmezustand
Eine tolle SchoWo für die Vereine– mit sehr unerfreulichen Begleiterscheinungen Von unserem Redaktionsmitglied Hans Pöschko
Schorndorf. Eine SchoWo im Ausnahmezustand – im Guten und leider auch im Schlechteren. Die Stadt war am späteren Samstagabend pickepackevoll, freie Plätze waren Mangelware, die Vereinsleute an den Ständen waren im Dauerstress. Je weiter die Zeit fortschritt, desto mehr waren aber auch Polizei und Rettungskräfte gefordert – und stießen zeitweise ebenfalls an ihre Belastungs- und Kapazitätsgrenzen. Der Samstag verlief lange Zeit friedlich – und für die Vereine, wie Andreas Wieler betont, war es insgesamt ein toller und umsatzstarker Abend. „Gute Stimmung, gute Umsätze und die passenden Temperaturen“, bilanziert VG-Vorstand Jürgen Dobler. Und die größten Sicherheitsvorkehrungen waren zunächst einmal erforderlich gewesen, als die von Danny Basic vom Studio Pimp’in Exklusive Tattoos in der Kirchgasse zusammengetrommelten Motorradrocker vom MC Omen vor dem Rathaus vorfuhren und die angeblich schönsten Maschinen Süddeutschlands präsentierten.
„Eine der schlimmsten Nächte, seit es die SchoWo gibt“ Die ersten beiden Schläge, die Gott sei Dank nur für kurzzeitiges Erschrecken und ein paar Sekunden währendes Innehalten bei den SchoWo-Besuchern und auf den Musikbühnen sorgten, hat’s dann getan, als gegen 22 Uhr zwei wegen einer koreanischen Passagiermaschine, zu der vorübergehend der Funkkontakt abgebrochen war, aufgestiegene Abfangjäger beim Durchbrechen der Schallmauer einen ohrenbetäubenden Überknall auslösten. Was dann im
Feuerwehr baut am Sonntag Scheinwerfer auf.
Sagen Sie uns Ihre Meinung · Kommentare
Sie ärgern sich über einen Bericht oder möchten dem Autor beipflichten? Sie haben Fragen oder Anmerkungen? Teilen Sie uns Ihr Anliegen über die Kommentarfunktion am Ende des jeweiligen Artikels mit.
weiteren Verlauf des Abends folgte, bezeichnet DRK-Bereitschaftsleiter Josef Herbert am Sonntagvormittag als „eine der schlimmsten Nächte, seit es die SchoWo gibt“. Was VG-Vorstand Jürgen Dobler grundsätzlich gelten lässt – allerdings mit der Einschränkung, dass sich vieles von dem, mit dem Polizei und Rettungskräfte in der Nacht konfrontiert waren, an der Peripherie abgespielt hat. Das gilt für Einsätze im Bahnhofsbereich – beim DRK und teilweise auch bei der Polizei damit begründet, dass Personal durch Einsätze anderswo im Kreis gebunden war oder erst gar nicht zur Verfügung stand – genauso wie in den Schlosswallgütern, wo, als die SchoWo offiziell längst beendet war, nach einer problemlosen ersten Nacht eine Hundertschaft der Polizei anrücken musste, um verfeindete und in Streit geratene Migranten-Gruppen zu trennen und von dem Ort, an dem zuvor weitgehend friedlich viele Hunderte
von Jugendlichen traditionell ihre Art von SchoWo gefeiert hatten, zu vertreiben. „Für die Polizei war das definitiv kein lustiger Abend“, sagt Jürgen Dobler, und Gleiches gilt fürs DRK. 13 meist alkoholbedingte Abtransporte mit dem Rettungswagen mussten Josef Herbert und sein Team, die im Lauf des Abends eine zusätzliche Notfallstation aufgebaut hatten, veranlassen, fünf übermäßig alkoholisierte Jugendliche wurden an ihre Eltern übergeben. Er sei „unheimlich stolz darauf“, was seine Truppe leiste, sagt Josef Herbert, dem die zweite lange SchoWo-Nacht nicht anzusehen ist. Zu den unliebsamen Begleiterscheinungen der Nacht von Samstag auf Sonntag gehört auch, dass in verschiedene Stände und Zelte von fliegenden Händlern in der Philipp-Palm-Straße eingebrochen wurde. Und aus dem Stand der Stadtkapelle am Archivplatz wurden eine Kasse samt Laptop entwendet.
Details, zitiert aus dem Polizeibericht � Eine Widerstandshandlung und Fla-
schenwürfe auf Polizisten und andere Festbesucher, sexuelle Belästigungen von Festbesucherinnen und Sachbeschädigungen an Einsatzfahrzeugen sind die traurige Zwischenbilanz der ersten beiden Tage des Schorndorfer Straßenfestes. � Am Freitagabend wurden der Polizei bislang drei Vorfälle gemeldet, bei denen Frauen von Männern auf dem Marktplatz sexuell belästigt wurden. In einem Fall wurde ein irakischer Tatverdächtiger ermittelt. Am Samstag kam es am Bahnhofsvorplatz zu einer sexuellen Belästigung, bei der eine 17-Jährige nach derzeitigem Ermittlungsstand von drei Männern festgehalten und am Gesäß begrapscht wurde. Hierbei konnten drei afghanische Asylbewerber als Tatverdächtige ermittelt werden. � Im Schlosspark versammelten sich in der Nacht zum Sonntag zwischen 20 und 3 Uhr ungefähr bis zu 1000 Jugendliche und junge Erwachsene. Bei einem großen Teil handelte es sich wohl um Personen mit Migrationshintergrund. Hierbei kam es zu zahlreichen Flaschenwürfen gegen andere Festteilnehmer, Einsatzkräften und die Fassade vom Schorndorfer Schloss. Als ein Tatverdächtiger einer gefährlichen Körperverletzung festgenommen wurde, widersetzte sich dieser der Festnahme. In der Folge solidarisierten sich zahlreiche Personen mit dem Festgenommenen. Eine Vielzahl von Polizeibeamten musste in Schutzausstattung die Festnahme abschirmen, um einen Angriff zu verhindern. Als sich die Einsatzkräfte zurückzogen, wur-
den sie erneut mit Flaschen beworfen. � Weiter zogen im Verlaufe der Nacht mehrere Gruppierungen mit circa 30 bis 50 Personen durch die Innenstadt. Laut Zeugenaussagen seien einzelne Personen hierbei mit Messern bewaffnet gewesen. Aus einer anderen Gruppe heraus soll im Bereich des Alten Friedhofs, vermutlich mit einer Schreckschusswaffe, in die Luft geschossen worden sein. � Im Verlaufe der Nacht wurden zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Graffiti besprüht, ein Einsatzfahrzeug durch ein Flaschenwurf beschädigt und an sechs Fahrzeugen die Kennzeichen abmontiert und gestohlen. Darüber hinaus wurden während des Festes mehrere Körperverletzungen angezeigt. Im Verlaufe der Nacht mussten zahlreiche Einsatzkräfte aus umliegenden Landkreisen angefordert werden, um dem massiven Aggressionspotenzial begegnen zu können. � Geschädigte von Straftaten, die sich bislang noch nicht gemeldet haben und Zeugen, welche die Vorfälle beobachtet haben und Hinweise zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Schorndorf, Telefon 0 71 81/204-0 zu melden. Die Polizei bittet, mit dem Smartphone gefertigte Aufnahmen von den Vorfällen zur Verfügung zu stellen. Aufzeichnungen bitte per E-Mail an: schorndorf.prev@polizei.bwl.de � Aufgrund der Vorfälle wird die Polizei in den nächsten Nächten mit weiteren zusätzlichen Einsatzkräften vor Ort sein. Der Schlosspark wird seit Sonntag geleuchtet.
zvw.de
· Umfragen
Uns interessiert das Meinungsbild unserer Leser zu bestimmten Themen. Die Ergebnisse unserer Umfragen im Internet werden wir regelmäßig veröffentlichen.
· zvw.de/leserbriefe
Einfach und formlos: Schicken Sie uns Ihre Lesebriefe künftig über unser OnlineFormular.
Wissenswert
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
350
Gesundheit Nützliche Tipps für den Alltag. Heute: von der Landesapothekerkammer
150
Wie behält man bei Arzneimittelnamen den Überblick
bis 200 Kilokalorien verbrauchen Sportler im Durchschnitt in einer Stunde Yoga.
Von Sigrun Rich Wohl jeder Patient kennt das Problem, dass der Arzt ein Arzneimittel verordnet, welches man selbst kaum aussprechen kann, geschweige denn dessen Namen man sich merken könnte. Besonders schwierig wird es für Patienten, die viele verschiedene Arzneimittel einnehmen. Denn viele wirkstoff und dosisgleiche Arzneimittel werden unter verschiedenen Bezeichnungen vertrieben. Verkompli ziert wird dies auch durch die sogenann ten Rabattverträge. Diese Verträge wer den zwischen Krankenkassen und Arznei mittelherstellern über die Versorgung mit Arzneimitteln abgeschlossen. Dies kann dazu führen, dass Versicherte hin und wie der das eigentlich gleiche Arzneimittel von einem anderen Hersteller und damit auch mit einem neuen Namen erhalten. Empfehlenswert ist es deshalb, sich als Patient nicht an dem Namen des Präpa rats, sondern der Wirkstoffbezeichnung zu orientieren. Diese muss auf jeder Arz neimittelverpackung aufgedruckt sein. Das hat den Vorteil, dass auch nach einer Umstellung auf das Präparat eines ande ren Herstellers der Wirkstoff dem Patien ten bekannt ist und er sich besser merken kann, welches Präparat er wogegen ein nimmt. Den richtigen Überblick bietet auch ein Medikationsplan, der alle Arz neimittel, die man einnimmt, mit Wirk stoffbezeichnung, Dosierung und Anwen dungsgebiet auflistet. Auch bei den nicht
Verwirrende Vielfalt
Foto: dpa
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist es sinnvoll, sich statt des Hersteller oder Präparatnamens den Wirkstoff ein zuprägen. Bei Schmerzmitteln wären dies etwa Diclofenac, Ibuprofen, Paracetamol oder ASS (Acetylsalicylsäure). Inzwischen gibt es auch Leitlinien, die verhindern sollen, dass irreführende Arz neimittelnamen verwendet werden oder dass es wegen ähnlich klingender Namen zu Verwechslungen kommt.
Gericht erschwert illegale Uploads KARLSRUHE (dpa). Der Bundesgerichtshof (BGH) macht es geschädigten Firmen leichter, illegale Uploads von Filmen, Mu sik oder Spielen in InternetTauschbörsen aufzuklären. Um für eine Abmahnung oder Schadenersatzklage herauszufinden, wer dahintersteckt, brauchen sie vom Internetanbieter die Nutzerdaten. Die He rausgabe muss ein Richter genehmigen. In dem Fall, der jetzt in Karlsruhe entschie den wurde, lag eine solche Genehmigung nur für die Anfrage beim Netzbetreiber vor, hier bei der Deutschen Telekom. Kun din war die gesuchte Nutzerin aber beim Anbieter 1&1. Dieser gab ohne weitere Genehmigung Namen und Anschrift he raus. Umstritten war deshalb, ob die Daten vor Gericht verwertet werden dür fen. Der BGH stellt klar: Eine Genehmi gung reicht für beide Abfragen, bei Tele kom und 1&1. (AZ: I ZR 193/16)
986
bis 465 Kilokalorien verbrauchen Schwimmer innerhalb einer Stunde Training im Schnitt.
360 bis 480 Kilokalorien in der Stunde verbrauchen Jogger, wenn sie mit einer Geschwindigkeit von sechs Kilometern pro Stunde laufen. Eine Stunde Nordic Walking kostet im Durchschnitt 290 bis 385 Kilokalorien, wer stattdessen spazieren geht, verbraucht 170 bis 225 Kilokalorien.
Abnehmen mit Sport?
Eine Ernährungsberaterin erklärt, wie sich regelmäßiges Training auf den Körper auswirkt Es klingt so schön: Ein bisschen mehr Bewegung am Tag und schon pendelt sich der Zeiger der Badezimmerwaage bei einem niedrigeren Gewicht ein. Doch was so einfach erscheint, funktioniert längst nicht immer. Von Anette Brecht-Fischer STUTTGART. Eigentlich ist das mit der Ener giebilanz eines Menschen recht einfach: Wer sein Körpergewicht stabil hält, lebt in einer gut austarierten Balance. Die Energiezufuhr durch die Nahrung entspricht also dem Energieverbrauch. Und dieser setzt sich aus zwei Größen zusammen: Zum einen ist dies die Menge an Energie, die der Körper nüch tern und in völliger Ruhe braucht, um seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Man nennt dies den Grundumsatz. Er ist unter anderem vom Alter, Geschlecht, von der Körpergröße und der Muskelmasse abhängig. Zweitens gehört der Arbeitsumsatz dazu – die Ener giemenge, die der Organismus für seine Muskeltätigkeit braucht. Jemand, der den Tag vorwiegend am Schreibtisch sitzend verbringt, hat einen niedrigeren Arbeitsum satz als ein Kellner, der sich bei der Arbeit viel bewegt. Wer zusätzlich noch Sport treibt, kann seinen Arbeitsumsatz erhöhen. Der letztgenannte Aspekt beflügelt so manchen, der abnehmen möchte. Wird der Energieverbrauch größer als die Energiezu fuhr, dann führt das theoretisch zur Ge wichtsabnahme. Doch das funktioniert längst nicht immer, sagt Claudia Oster kampBaerens, die als Ernährungsberaterin unter anderem auch Leistungssportler am Olympiastützpunkt Bayern unterstützt. Vie le erleben trotz Sport keine oder nur eine sehr geringe Gewichtsabnahme, sagt sie. „Das Training bringt nicht den erhofften Er folg, was häufig zu einer hohen Unzufrie denheit führt.“
Der Grund dafür ist in der besonders effi zienten Arbeit des Körpers zu sehen, der selbst bei Bewegung nur relativ wenig zu sätzliche Kalorien verbraucht. Obwohl man sich beim Sport körperlich verausgabt und sich hinterher richtig ausgepowert fühlt, steckt der Organismus das gut weg. „Der Energieumsatz beim Sport steht in keinem Vergleich zur gefühlten Anstrengung“, sagt Claudia OsterkampBaerens. Eine Stunde kombiniertes Krafttraining im Fitnessstudio verbraucht etwa 300 bis 400 Kilokalorien (kcal), das heißt man müss te acht bis elf Stunden pro Woche trainieren, um auf relevante 3500 Kilokalorien Mehr verbrauch zu kommen. Auch ein schneller Freizeitläufer müsste fünf bis sieben Stun den pro Woche trainieren, um diese Kalo rienmenge zusätzlich zu verbrennen. Gera de bei Untrainierten könne ein Energieum satz, der zur Gewichtsabnahme führen wür de, nur durch hohen Zeiteinsatz erreicht werden, so die Ernährungsberaterin.
Mehr Muskeln wirken sich auf der Waage erst einmal durch ein Plus aus Hinzu kommt ein weiterer Effekt: Wenn regelmäßig gleich viel trainiert wird, lernt der Körper, damit umzugehen, und ver braucht relativ wenig Energie dabei. Nur wenn das Training in Intensität und Umfang gesteigert wird – also ein richtiger Trai ningsplan vorliegt –, lässt sich der Arbeits umsatz weiter erhöhen. Auch der sogenann te Nachbrenneffekt, der so lange nach einem Training anhält, bis Atmung, Puls und Hor monhaushalt wieder auf normalem Level sind, hält sich in Grenzen. Bleibt noch die durch den Sport erhöhte Muskelmasse. Muskeln verbrauchen auch dann Energie, das heißt Kalorien, wenn sie gar nicht arbeiten. Mehr Muskeln wirken
310 bis 340 Kilokalorien kann man verbrauchen, wenn man eine Stunde lang das Tanzbein schwingt – in dieser Berechnung ist es eine Stunde JazzdanceTraining.
420
bis 560 Kilokalorien verbrauchen Hobbykicker, wenn sie 60 Minuten Fußball spielen.
320
bis 450 Kilokalorien sind fällig, wenn Hobbysportler für eine Stunde mit dem Fahrrad unterwegs sind.
290
380
bis 385 Kilokalorien verbrauchen Golfer, wenn sie eine Stunde lang an ihrem Handicap feilen.
bis 700 Kilokalorien verbraucht der menschliche Körper bei einer Trainingsstunde Tennis.
Zahl des Tages
Euro gaben die Bundesbürger im vergan genen Jahr durchschnittlich für ihren Urlaub aus, wie der Deutsche Tourismus verband mitteilt. Der aktuelle ADAC ReiseMonitor, eine jährliche Befragung zum Reiseverhalten der ADACMitglie der, ergab zudem, dass 75 Prozent der Befragten für das laufende Jahr eine min destens fünftägige Reise planen (Vorjahr: 74 Prozent). Bei den Reisezielen der Haupturlaubsreise ist Deutschland mit 31 Prozent weiter unangefochtener Spitzen reiter vor Spanien (12,4 Prozent) und Italien (10,4 Prozent). Deutlich gefragter sind in diesem Jahr Fernreisen: 17 Prozent (Vorjahr: 14 Prozent) wollen ihren Urlaub außerhalb Europas verbringen. Bei den Kurzurlaubsreisen zwischen zwei und vier Tagen innerhalb Deutschlands sind laut Tourismusverband vor allem Bayern (16,5 Prozent), NordrheinWestfalen (10,7 Prozent) und Berlin (9,9 Prozent) beliebte Destinationen. BadenWürttemberg folgt mit 8,5 Prozent an vierter Stelle. (StN)
sich auf der Waage erst einmal durch ein Plus aus, denn die neu gewonnene Muskelmasse bringt zunächst mehr Gewicht: „Für eine Grundumsatzerhöhung, die sich auf die Ge samtenergiebilanz nachhaltig auswirken würde, muss Muskelmasse von mehreren Ki logramm zusätzlich aufgebaut werden“ , sagt OsterkampBaerens. Damit die Pfunde wirklich purzeln, muss jedoch zusätzlich auf die Ernährung geach tet werden: Besonders bei Zwischenmahl zeiten sollte man aufpassen: So sollten Frei zeitsportler eher vor dem Training Kohlen hydrate aufnehmen. Nach dem Sport müs sen Wasser und Mineralienverluste schnell wieder ausgeglichen werden; darüber hi naus wird empfohlen, ein bis zwei Stunden lang nichts zu essen, wenn man abnehmen will, denn dann wird der Fettstoffwechsel mobilisiert. Allein mit sportlicher Betätigung abzu nehmen klappt also kaum. Das zeigen auch viele Metaanalysen, bei denen verschiedene Studien zum Thema zusammen gefasst und ausgewertet wer den. Wichtiger ist vielmehr, dass sich durch den Sport der Körper umbaut. „Auch wenn das Gewicht da durch gleich bleibt, so werden andere Faktoren, allen voran die Insulinsensitivität, verbessert – schon bei relativ wenig Sport“, so die Ernährungsexpertin. Eine Besserung der Insulinsensitivität ist bei Diabetikern oder bei Menschen mit Dia betesVorstufen besonders wichtig. Außer dem lässt sich bereits durch ein wenig mehr Bewegung im Alltag ein erhöhter Blut druckwert senken und das Risiko für Herz erkrankungen verringern. Um ungefähr 500 Kilokalorien (kcal) pro Tag oder 3500 kcal pro Woche sollte der Arbeitsumsatz erhöht werden, wenn man ab nehmen möchte – ohne mehr zu essen. Wer nach einer Diät sein neues Gewicht langfristig halten möchte, sollte etwa 2200 bis 2400 kcal pro Woche durch Bewegung verbrauchen.
Quellen: https://sites.google.com/site/ compendiumofphysicalactivities/ www.fitrechner.de Illustrationen: Adobe Stock/radzko
Wenn der Chef zu viele Fragen stellt
Manchem Personaler ist die Auskunft eines Bewerbers in seinen Unterlagen nicht genug – doch welches Nachhaken ist legitim? KÖLN (dpa). Das Interesse des Arbeitgebers ist klar: Er will so viel wie möglich über einen Bewerber erfahren. Doch was ist bei Backgroundchecks erlaubt? Unzulässig sind alle Fragen, an deren Antwort der Arbeitge ber kein berechtigtes Interesse hat oder die den Persönlichkeitsrechten des Bewerbers entgegenstehen, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. Der Arbeitgeber kann nach fachlichen Kennt nissen, beruflichen Erfahrungen, Zeugnis sen oder Soft Skills fragen. Die Frage nach gesundheitlichen Einschränkungen ist zu lässig, wenn der Bewerber deshalb für die ausgeschriebene Stelle ungeeignet ist. Sowohl das Datenschutzrecht als auch die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts stecken die Grenzen des Arbeitgebers klar ab. Trotzdem gibt es Ausnahmen, sagt Helga
Nielebock vom Deutschen Gewerkschafts bund (DGB) in Berlin. So sei etwa die Frage nach Vorstrafen zulässig, wenn sie für den Beruf relevant sind. „Fragen, die hingegen ausschließlich die private Lebensführung betreffen und mit der Arbeit keinen Zusam menhang haben, müssen grundsätzlich nicht beantwortet werden.“ Unzulässig sind auch Fragen nach einer Schwangerschaft – aus Gründen der Diskriminierung und weil das in die Privatsphäre des Arbeitnehmers fällt. Eine Einstellungsuntersuchung darf nur angeordnet werden, wenn „eine allge meine Auskunft über die gegenwärtige Eig nung für den konkret zu besetzenden Arbeitsplatz erlangt werden soll“. Um ein zelne Befunde darf es dabei nicht gehen. Während die Auskunft über eine Gewerk schaftszugehörigkeit nicht zulässig ist, darf
nach Religion oder Parteibuch gefragt wer den – aber nur, wenn man sich bei sogenann ten Tendenzbetrieben bewirbt. Dazu gehö ren kirchliche Einrichtungen und Parteien.
Ein Arbeitgeber muss die Infos direkt vom Bewerber erfragen Auch Informationen über SchufaEinträ ge oder Schulden muss ein Bewerber nicht preisgeben. Etwas anderes gelte nur, wenn es der Job von jemandem ist, etwa Konten von einem Unternehmen zu beaufsichtigen. Eine SchufaAuskunft sei ohnehin problema tisch, da diese auch Aufschluss über die Le bensführung gibt. Das gilt auch für die An forderung einer Bankauskunft oder eines Gewerberegisterauszugs des Bewerbers.
Grundsätzlich hat ein Arbeitgeber die In formationen direkt vom Bewerber zu erfra gen, erklärt Oberthür. Sollen Daten bei Drit ten erhoben werden, müsse der Arbeitgeber einen Bewerber darüber informieren. „Daten im Internet dürfen nur erhoben wer den, sofern sie allgemein zugänglich sind.“ Sollte sich ein Personalchef trickreich Zu gang zu Postings verschaffen, die nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur für Face bookFreunde bestimmt sind, greift er in die Persönlichkeitsrechte des Arbeitnehmers ein. Dagegen könne sich der Arbeitnehmer wehren. Der Bewerber hat das Recht, entwe der gar nicht oder falsch zu antworten, wenn eine unzulässige Frage gestellt wird, sagen alle Experten. Legitime Fragen hingegen müssen auch wahrheitsgemäß beantwortet werden.
Region Stuttgart
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Prälatin freut sich über Ehe für alle Regionalbischöfin bereut „keine Minute“ Schirmherrschaft für CSD
Am Samstagabend ist diese Boeing 777 der Korean Air mit einem Defekt in der Funkanlage auf dem Stuttgarter Flughafen gestrandet.
Hintergrund Im Namen der Sicherheit ¡ Eurofighter Die Luftwaffe besitzt 140 dieser Maschinen, die im Verteidigungsund Angriffsfall als Waffe eingesetzt werden. Die Jets sind fast 16 Meter lang und haben eine Spannweite von mehr als zehn Metern. Dem Kampfjet reicht eine Landestrecke von weniger als 600 Metern, er erreicht Höchstgeschwindigkeiten von annähernd 2500 Kilometern pro Stunde. ¡ Schallgeschwindigkeit Die Geschwindigkeit, mit der sich Schall bewegt, ist abhängig vom Medium und der Temperatur. Bei einer Temperatur von 20 Grad bewegt sich der Schall mit 1236 Kilometern pro Stunde fort. Fliegt ein Flugzeug mit Überschall, ist es schneller als die Schallgeschwindigkeit. Es kommt zu Stoßwellen an Teilen des Flugzeugs, hörbar als Knall.
Ein Eurofighter im Einsatz bei einem Probealarm. Foto: dpa ¡ Flugsicherheit Gemäß § 27c des Luftverkehrsgesetzes ist die Deutsche Flugsicherung verpflichtet, den Flugverkehr sicher, geordnet und flüssig abzuwickeln. Sie berät sich im Alarmfall mit einem Verbindungsoffizier der Luftwaffe. Die Luftwaffe wiederum ist zuständig für die Gefahrenabwehr und beobachtet alle Flugobjekte rund um die Uhr – von Jets bis hin zum Gleitschirm. (czi)
Foto: 7aktuell.de/Alexander Hald
Zwangslandung kein Einzelfall
Koreanische Fluggäste um 7.30 Uhr nach Zürich gebracht – Auch in Münster fehlte der Funkkontakt
Hunderte Bürger haben sich wegen lauter Knallgeräusche bei Polizei und Flughafen beschwert. Sie stammten von Kampfjets, die ein Flugzeug mit defektem Funkgerät abgefangen haben. Von Barbara Czimmer STUTTGART. Die Boeing 777 der Korean Air, Direktflug von Seoul (Korea) nach Zürich (Schweiz), war am Samstagabend über deutschem Luftraum, als die Deutsche Flug sicherung und die Militärische Flugsiche rung aufmerkten: kein Kontakt zur KE 917. Funkkontakt abgebrochen. Nach kurzer Be ratung entschied die Luftwaffe: Sicherheit hat oberste Priorität. „In einer solchen Situ ation starten wir die Eurofighter“, sagte am Sonntag ein Sprecher der Luftwaffe. Zwei Kampfjets des Taktischen Luftwaf fengeschwaders, Stützpunkt 74 in Neuburg/ Donau, starteten und verfolgten die Passa giermaschine, in der 211 Fluggäste saßen. Um sie einzuholen, flogen die Piloten mit Überschallgeschwindigkeit, so der Luftwaf fensprecher. Über Stuttgarts Dächern kam es deshalb am Samstagabend gegen 22 Uhr zu lauten Knallgeräuschen, die Leute auf schreckten und innerhalb einer halben Stunde zu Hunderten Beschwerdeanrufen bei Polizei und Flughafen führten. Währenddessen nahm die Besatzung des Kampfjets mit dem Piloten der Korean Air Kontakt auf. „Über Funk war das nicht möglich, also nutzten die Piloten internatio nale Zeichen wie Flügelwackeln und Ges ten.“ Auf diese Weise, so der Luftwaffen sprecher, sei ihm bedeutet worden, in Stutt gart zu landen. „Das Sicherheitsrisiko, die Maschine mit defektem Funkgerät nach Zürich fliegen zu lassen, wäre zu groß gewesen“, so der Spre
Das Rote Kreuz baut ein Bettenlager. Foto: SDMG cher weiter. „Um 22.20 Uhr war die Maschi ne nach einer absolut sicheren Landung auf Position“, bestätigt eine Flughafenspreche rin am Sonntag. „Solche Vorfälle ereignen sich 20 bis 30 mal pro Jahr und durchschnittlich ein bis zweimal im Monat. In den Sommermonaten häufen sie sich allerdings, weil mehr Flug zeuge unterwegs sind“, sagte der Sprecher der Luftwaffe unserer Zeitung. In der Tat hatte die Luftwaffe bereits am Freitag eingegriffen, um über Münster (NordrheinWestfalen) der Funkstörung einer Passagiermaschine nachzugehen. Sie war im ägyptischen Badeort Hurghada ge startet und auf dem Weg nach Münster, als die Flugsicherung entdeckte, dass auch dort Funkstille im Cockpit herrschte. Ein Zu sammenhang zwischen den beiden Fällen gibt es nach Auskunft der Luftwaffe nicht. Im Stuttgarter Fall habe ein kaputtes Funk
gerät die Kommunikation verhindert, bei Münster hingegen habe es „keinen techni schen Defekt“ gegeben. Die Luftwaffe prüft solche Fälle auch auf Bedienfehler hin. Für den Flughafen Stuttgart war die mili tärisch begleitete Landung „eine Premiere“, wie eine Sprecherin am Sonntag auf Anfrage betonte. Lediglich einmal habe man eine kleine Sportmaschine am GeneralAvia tionTerminal zur Landung auffordern müs sen, aber das liege schon zehn Jahre zurück. Für die Passagiere der Boeing 777 hat das Deutsche Rote Kreuz noch am Samstag abend Feldbetten im Flughafen aufgebaut. Es habe, so die Flughafensprecherin, weder genügend Hotelbetten gegeben noch hätten in der Kürze der Zeit Busse zur Weiterreise organisiert werden können. Am Sonntagmorgen haben die Fluggäste aus Südkorea ihre Reise fortgesetzt; um 7.30 Uhr starteten die ersten beiden Reisebusse in Richtung Zürich, weitere fuhren wenig später ab und brachten die insgesamt 211 Passagiere der Korean Air zu ihrem Zielort. „Es war natürlich ärgerlich für die Fluggäs te, dass sie ihre Reise unterbrechen und auf Busse umsteigen mussten, aber sie waren nicht in Gefahr“, sagt die Sprecherin des Flughafens Stuttgart. Die Flughafenseel sorge sei nicht eingeschaltet worden, „dafür gab es keinen Bedarf“. Die ungewöhnliche Landung hat den Flugverkehr in Stuttgart nicht wesentlich beeinträchtigt, lediglich drei Zubringerma schinen aus dem europäischen Raum sind mit Verspätung gelandet. Auch das Nacht flugverbot hätte man einhalten können, so der Airport. An der Boeing der Korean Air haben die Techniker mit der Fehlersuche begonnen. Für die Beschäftigten der Deutschen und der Militärischen Flugsicherung geht die Arbeit weiter wie bisher. Sie haben alles, was fliegt, 24 Stunden lang auf dem Radar.
Hamburger Fischmarkt ist klar zum Auslaufen
Zum 30-Jahr-Jubiläum melden Veranstalter einen großen Erfolg Von Heidemarie A. Hechtel STUTTGART. Schotten dicht auf dem Karls platz, der Hamburger Fischmarkt lichtet die Anker. Mit vollen Netzen, um in der See mannssprache zu bleiben, und noch mehr Wehmut. Denn das 30. Gastspiel der ambu lanten Händler und Gastronomen von der Waterkant wird wieder als großer Erfolg be jubelt. Mit 300 000 Besuchern, die 160 Ton nen Fisch und Meeresfrüchte verputzt und allein von insgesamt 320 Kilo Nordseekrab ben keine einzige mehr übrig gelassen ha ben. Dass die tropischen Temperaturen der ersten Tage bald auf ein angenehmes Maß sanken, habe Frequenz und Appetit deutlich erhöht. Er habe neben seinem gastronomi schen Angebot auch 350 bis 400 Kilo Frisch fisch verkauft, sagt Klaus Moritz: „Das ist für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich. So gar die Hamburger sind zurückhaltender.“ „Mindestens 80 Prozent unserer Besucher sind Stammgäste“, schätzt Sprecherin und Organisatorin AnneKathrin Rehberg und erzählt von dem Paar, das jedes Jahr von der Alb komme, um an ihrem Stand (Hildes Labskaus) Krabbenbrot mit Rührei zu essen. Von dem Herrn, der beteuert, von 1988 bis heute nur zweimal den Fischmarkt versäumt zu haben. Und von dem Stammgast, der sich trotz gesundheitlicher Einschränkungen dieses Vergnügen nicht nehmen lassen will
Diese Freundschaft, betont Frau Rehberg, nehmen die Hamburger nicht als selbstver ständlich hin. Darum prangte über der Je verKogge ein vier mal zwei Meter großes Banner, eilends bei der Firma Bommer be stellt, mit der Aufschrift: „Wir danken der Polizei BaWü – das Team vom Hamburger Fischmarkt“. Denn so glücklich die Ham burger waren, dass sie während des G20 Ausnahmezustands in ihrer Stadt hier Asyl fanden, so sehr dachten sie aufgrund der Ausschreitungen sorgenvoll an zu Hause. Da
Stadtleben
Traumhaftes Ambiente
Beim Sommerkonzert des Vereins der Freunde und Förderer der Wilhelma am Freitagabend hat die SWR4Band mit Sängerin Annette Kienzle mit Schlagern, Hits und Evergreens die Gäste begeistert. Dem Verein gehören mittlerweile 33 000
Abendstimmung im Maurischen Garten der Wilhelma. Foto: lg/Julian Rettig engagierte Bürger an. Mit 9,5 Millionen förderte der Verein die neue Anlage für Menschenaffen, nun darf der Zoo auch beim Bau der Anlagen für Elefanten und Schneeleoparden wieder auf die Freunde zählen. Nass geworden ist an diesem Abend nur die kleine Aurora. Die drei jährige Tochter des WilhelmaDirektors Thomas Kölpin plumpste in den Seero senteich. Und überstand, von Mutter Dorothee schnell herausgefischt, das Malheur cool und ohne eine Träne. (tel)
Gesang aus 3500 Kehlen
und dann auch speziell betreut wird. „Das beweist die enge Freundschaft, die zwischen uns und den Schwaben in all den Jahren ge wachsen ist“, erzählt AnneKathrin Reh berg und kommt ins Schwärmen: von dem Platz mit den Schatten spendenden und auch mal Regen abhaltenden Kastanien. Und vom hiesigen Publikum. Stuttgart, sagt sie, sei unter den Gastspielorten des Fisch markts – auch München, Aschaffenburg und Offenburg – der absolute Favorit. Für den Veranstalter, die WAGS Hamburg Events GmbH, und für die Beschicker.
Hamburger geben die Hoffnung auf eine Rückkehr des Stuttgarter Weindorfs nicht auf
STUTTGART (epd). Die Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold bereut trotz Kritik aus innerkirchlichen Kreisen „nicht eine Mi nute“ die Übernahme der Schirmherr schaft für den Stuttgarter Christopher Street Day (CSD). Die Forderung nach vollkommener Anerkennung und Akzep tanz von gleichgeschlechtlich Liebenden unterstütze sie mit ihrer Schirmherr schaft vollumfänglich, sagte sie beim CSDEmpfang im Rathaus. Die Regional bischöfin hatte die CSDSchirmherr schaft ohne Absprache mit der Kirchen leitung übernommen, was vor allem in konservativen Kreisen der Kirche Unmut ausgelöst hatte. Sie habe sich „unglaublich gefreut, als die Ehe für alle gekommen ist“, sagte sie. „Und ich persönlich möchte auch, dass al le, die das möchten, den Segen Gottes in einem Gottesdienst unserer Landeskirche bekommen.“ Allerdings wisse sie auch, dass es in der Kirche andere Stimmen gibt. Mit ihnen versuche sie, ins Gespräch zu kommen und sie zum „Perspektivwechsel anzuregen“. Es sei ein gutes Erbe der Re formation, dass Protestanten diskutierten und hart stritten, sagte Arnold. „Wir müs sen danach suchen, was es heißt, Kirche der Freiheit zu sein, und es nicht nur be haupten.“ Diese Prozesse seien manchmal nervenaufreibend. „Bei aller Trauer und manchem Ärger“, den sie in den letzten Wochen gehabt habe, sei ihr das Diskutie ren lieber „als dass mir einer sagt, wo es langgeht“, betonte sie mit Blick auf die katholische Kirche. In der Kirchengeschichte sei durch Un recht wie Hexenprozesse immer wieder die allumfassende Liebe Gottes verraten worden. Aber es habe auch immer mutige Menschen gegeben, die sich gegen das Un recht gestellt hätten, betonte sie. Es sei wichtig wahrzunehmen, „dass auch Kir che nicht nur homophob und schrecklich ist, sondern auch anders kann“. OB Kuhn gratulierte allen, die sich seit Jahren für die Ehe für alle eingesetzt und nun ihr Ziel erreicht haben. Es gäbe be reits 25 Anfragen im städtischen Standes amt in Stuttgart von Homosexuellen, die heiraten wollen oder ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umwandeln möchten, berichtete er.
3500 Kinder wuselten am Sonntagvor mittag in der PorscheArena beim Lan deskirchenmusikfest durch den Saal, am Nachmittag gaben noch mal so viele eine zweite Vorstellung – so galt die Veranstal tung zurecht als Höhepunkt des dreitägi gen Festes. Ein halbes Jahr haben sich die Schüler, 50 Kinderchöre und Jungbläser des Evangelischen Jugendwerks auf die sen Tag vorbereitet. Das Motto: „Luther
Beste Stimmung und ein besonderer Dank von den Gastgebern sei es wie Balsam gewesen, meint AnneKa thrin Rehberg, dass sich auch viele Gäste im mer wieder mitfühlend äußerten. Und dass auch die Polizisten aus BadenWürttemberg ihren Kopf hingehalten hätten, verdiene ein besonderes Dankeschön. Schwer liegt den Hamburgern auf der Seele, dass die Gegenbesuche des Stuttgar ter Weindorfs wegen der Gebührenforde rung des Senats von 125 000 Euro für den Rathausmarkt erst einmal Vergangenheit sind. „Wir geben die Hoffnung auf eine Re naissance nicht auf“, sagt Klaus Moritz.
Foto: Lichtgut/Max Kovalenko
Schon im Herbst sei ein Gespräch mit den WeindorfBeschickern in Hamburg geplant. Auch nachdem der Fischmarkt bis auf die letzte Schuppe und Gräte verschwunden ist, reißen die Kontakte nicht ab. Im Oktober werden die Hamburger eine Rotkastanie bei der Markthalle pflanzen, kündigt AnneKa thrin Rehberg an. Pflege inklusive. Und in Hamburg helfen sie dem Uhlbacher Wenger ter Fritz Currle, wenn er sich um den dorti gen Weinberg Am Stintfang kümmert. Dann ist schon wieder der nächste Hamburger Fischmarkt vom 12. bis 22. Juli 2018 in Sicht.
Schüler und Chöre beim Singspiel um die Wartburg. Foto: lg/Willikonsky klingt klasse!“ Ihr Lohn: ohrenbetäuben der Jubel gleich zu Beginn. Auf der Büh ne steht die Kulisse der Wartburg, der in dem Schauspielstück „Der mysteriöse Tintenfleck“ die Umwidmung in einen Eventpark droht. Das Schauspiel rund um die Wartburg ist lehrreich und sorgt für Abwechslung. (tjb)
B
8
Schorndorf
Nummer 162 – SHNA1 Montag, 17. Juli 2017
UND UMGEBUNG
TELEFON 0 71 81 / 92 75 -20 FAX 0 71 81 / 92 75 -60
E-MAIL schorndorf@zvw.de ONLINE www.schorndorfer-nachrichten.de
Schwäbisch Gmünd Ostalbkreis
Nur fliegen ist schöner
Falschfahrerwarntafeln und Rüttelmarkierung Lorch.
Bilder: Habermann
Spektakuläre Sprünge auf der BMX-Bahn in Großheppach
Von unserer Mitarbeiterin Teresa Sommer
Weinstadt-Großheppach. Der Verein Freebikers Weinstadt hat auf der BMX-Bahn in Großheppach ein spektakuläres Rennwochenende ausgerichtet. Ob gewagte Sprünge oder gekonntes Parcoursfahren: Die Kunst der Biker zog die Fans in ihren Bann. Vor der Kulisse der Remstäler Weinberge haben am Samstag und Sonntag mehr als 200 Hobby- und Profi-Fahrer ihr Können auf dem Mountainbike oder dem BMX-Rad unter Beweis gestellt. Am Samstag gingen 15 junge Männer im Alter von 15 bis 27 Jahren beim „Dirt Jump Contest“ an den Start. Bewertet in verschiedenen Kategorien – wer fährt Ideallinie, wer hat den besten Tricksprung drauf? – fuhren sie über zwei Sprungschanzen, auch Kicker genannt, und performten gewagte Figuren in der Luft. Für schwierige Sprungelemente, wie den „Backflip“ (einen Rückwärtssalto) oder den „Suicide No Hander“ (die Hände werden vom Lenker genommen) werden die Teilnehmer mit viel Applaus belohnt. Die Schwierigkeit bei den Sprüngen liegt dabei nicht nur an der Figur selbst, sondern vor allem beim Auffangen des Rads nach dem
Sprung, weiß Adrian Pfeiffer. Er ist mit 16 Jahren einer der jüngeren Teilnehmer des Wettkampfs und seit knapp zwei Jahren im Verein aktiv. Mitmachen kann beim Wettkampf allerdings wer möchte, egal ob Hobbyfahrer oder Vereinsmitglied: Das Publikum und die Juroren, die selbst erfahrene Radsportler sind, bleiben unparteiisch. Bei der Siegerehrung für die Kategorie Best Line belegt den ersten Platz schließlich Jakob Morgensen, den zweiten Platz Miguel Franzem und den dritten Peter Dichter. In der Kategorie Best Trick stehen Marius Haug, Daniel Halt und Johannes Allgaier auf dem Siegertreppchen. Für den besten Stil, die größte Vielfalt und den besten 360Grad-Sprung wird jeweils nur ein Sieger gekürt: Michael Maier, Johannes Allgaier und Jakob Morgensen. Alle Sieger erhalten einen kleinen Geldpreis und Sachpreise –
Öffentliche Bahn � Der Bikepark Weinstadt ist bei
trockenem Wetter täglich in der Zeit von 8 bis 21 Uhr befahrbar. � Die Ergebnisse des Bawü-Cups und des Beginners Cups vom Sonntag lesen Sie in der kommenden Ausgabe.
@ Bilder auf www.zvw.de/waiblingen
Zwei Falschfahrerwarntafeln und sogenannte „Rüttelmarkierungen“ sollen künftig an der B-29-Anschlussstelle Lorch-Ost Falschfahrten verhindern und für mehr Sicherheit sorgen. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, nach mehreren Geisterfahrten. Mitte Januar verursachte eine Autofahrerin, die von Lorch als Geisterfahrerin Richtung Gmünd gefahren war, einen Verkehrsunfall, bei dem zwei Menschen starben. 2015 ereignete sich an fast derselben Stelle ebenfalls ein Unfall, der zwei Todesopfer forderte. Bei der neuen Rüttelmarkierung handelt es sich um die patentierte Erfindung des sächsischen Polizisten Berkovych. Die zwei Zentimeter hohen und in unterschiedlichen Abständen auf der Straße angebrachten Markierungen sollen beim Fahren in die falsche Richtung eine Vibration erzeugen, die Autofahrer fühlen. Außerdem entsteht ein lautes Geräusch. Fahrer, die in die richtige Richtung unterwegs sind, sollen davon kaum etwas spüren.
Waldorfschule: Jeder rettet einen Afrikaner
etwa neue Griffe oder Sattel fürs Mountainbike oder BMX-Rad.
Hunderte Fahrer auf der 250-Meter-Strecke am Heuweg
Schwäbisch Gmünd.
Am kommenden Freitag, 21. Juli, und Samstag, 22. Juli, jeweils um 20 Uhr bringen die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse „Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner“ von Ingrid Lausund auf die Bühne. Eine Gruppe engagierter, junger Menschen probt eine Wohltätigkeitsveranstaltung für ein afrikanisches Hilfsprojekt. Vor dem Hintergrund der selbst gestellten Aufgabe werden Eitelkeiten, Vorurteile, ideologische Verblendungen, aber auch kleinbürgerliches Konkurrenzdenken sichtbar. Die Aufführungen finden im Emil-Molt-Saal statt. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird allerdings erbeten.
Am Sonntag ging es mit dem Baden-Württemberg-Cup und dem Kinder-Wettkampf weiter. Für diese beiden Wettkämpfe wird die ganze kurvenreiche Bahn mit ihren anspruchsvollen Hindernissen in einer Länge von 250 Metern genutzt. Auch der Vorsitzende der Freebikers, Thomas Schäfer, wäre am Sonntag beim Baden-Württemberg-Cup gerne selbst an den Start gegangen. Der fünfte deutsche Meister in der Klasse Senioren hat sich allerdings eine Verletzung zugezogen und mit der Organisation des Events ohnehin alle Hände voll zu tun. Allein am Sonntag werden rund 200 Mountain- und BMX-Biker erwartet. Unter ihnen sind auch einige Mädchen. Die acht- und neunjährige Mathea Legler und Ennie Hornung haben bei Wettkämpfen schon einige Pokale und Medaillen abgestaubt. Ihnen macht das BMX-Fahren Spaß: „Man lernt immer etwas Neues dazu“, erklärt Mathea Legler. Ihre Schwester Judith ist eine der jüngsten Teilnehmerinnen. Ein Auftritt vor so großem Publikum erfordert Mut, da sind sie sich einig. Aber ob alter Hase oder Biker-Nachwuchs: Alle genießen das Event.
Sphärenklänge beim Kirchenmusikfestival Schwäbisch Gmünd.
Am kommenden Dienstag, 18. Juli, gastiert beim Festival Europäische Kirchenmusik das Ensemble Supersonus in der Gmünder Johanniskirche. „Supersonus“ meint „Überklang“. Das Ensemble spielt mit Obertönen. Beim Konzert „Sphärenklänge - Archaische Suche nach der Harmonie“ präsentiert die Gruppe hochkarätiger Musiker eine Mischung aus alten Musikstilen und sphärisch-mystischen Klangwelten. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Es gibt nur noch wenige Eintrittskarten. Das Konzert mit Christina Meissner und Claudia Buder am kommenden Mittwoch, 19. Juli, „Geistliche Musik für Violoncello und Akkordeon“ ist ausverkauft. Zusatzplätze in geringer Anzahl gibt es am Konzerttag direkt im Festivalbüro.
Vandalismus von Gmünd bis Herlikofen Man könnte meinen, er steigt im Sprung vom Rad ab – pünktlich zur Landung sitzt dieser Fahrer aber wieder fest im Sattel.
Heiße Duelle auf der 250-Meter-Strecke.
Wie ein Dorffest in der Provence Französische Tage auf dem Waiblinger Marktplatz mit erlesenen Weinen, leckerem Essen, Musik und Tanz Von unserem Mitarbeiter Michael Riediger
Waiblingen. Es muss womöglich europäisch denken, sollte aber vor allem gern französisch essen, wer die Französischen Tage auf dem Waiblinger Marktplatz besucht. Noch an diesem Montag gibt es dort dieses typische Flair, den Geruch nach Lavendel, den Geschmack von Käse und Zwiebelsuppe, den Geist von Chardonnay oder Côtes du Rhône. Und die Atmosphäre eines Dorffestes in der Provence. Die hatte Silke Kleinmann-Sauter, damals Vorsitzende des Stadtmarketing Waiblingen, 1998 im Sinn, als sie die ersten Französischen Tage am Markt veranstaltete. Dieses spezielle Flair eines französischen Dorffestes, wie sie es im Urlaub schätzen lernte, in die Stadt zu holen, zu ihrer Belebung. Nur eine von vielen Ideen in einer Zeit, bevor es die WTM gab. In einem Jahr, in dem Frankreich Fußball-Weltmeister wurde. Und als Europa vielleicht noch höher im Kurs stand als heute. Wobei nicht nur die Veranstalterin, die sich selber als „frankophil“ bezeichnen würde, sondern auch Gäste wie das Ehepaar Riedel aus Bittenfeld das Nachbarland schätzen, wenn nicht sogar lieben. Manfred und Jutta Riedel bedauerten es, als auf dem Wasen das Französische Dorf dichtmachte. Sie standen auf diese besondere Mischung,
„die Kombination aus Wein, Küche, Musik, dieses Flair aus Knoblauch und Käse“. Und gehen, um all das zu finden, jetzt zu den Französischen Tagen, wenn sie nicht gerade in Urlaub sind. In diesem Jahr hat’s geklappt, die Gatten genießen auf dem Marktplatz Wein, wie sie ihn bei bislang zwei Urlaubsreisen nach Frankreich trinken konnten, und probieren aus, was es an französischer Küche bis nach Waiblingen geschafft hat. Zwiebelsuppe, Quiche Lorraine, Flammkuchen, Schnecken, Beuf Bourgignion – die Auswahl gibt was her. Eine bewusst andere als beispielsweise beim Altstadtfest, auch wenn es Bratwurst gibt – Merguez! –
und sogar Bier ausgeschenkt wird: frisches Kronenbourg aus dem Elsass. Aber Wein ist natürlich der Favorit, neben Champagner und Aperol. Der Rote im Glas bei den Riedels ist ein Syrah Carabinas Pays d’Oc, am Weinhäusle des Innenstadtmarketings wird er ausgeschenkt, neben beispielsweise einem Chardonnay aus dem Languedoc, einem Weißen mit einiger Schubkraft (14 Prozent Alkohol), den der Berichterstatter ausprobiert. Schmeckt frisch und gehaltvoll. Klar, die Traube gibt es längst auch bei uns, aber laut Innenstadtmarketing-Sommelier Jörg Stepper macht das „Terroir“
Vive la France! � An diesem Montag geht es mit
den Französischen Tagen auf dem Marktplatz weiter. Von 11 bis 23 Uhr.
den Unterschied aus, der Boden. Und dass die französischen Weine, aus dem Süden vor allem, „sonnenverwöhnter“ sind, wie Silke Kleinmann-Sauter mutmaßt. Ganz sicher keinen schweren Wein haben die Tänzerinnen des Cancan-Ensembles der Tanzschule Contemp genossen, bevor sie zum berühmten Pariser Tanz im Zweiertakt die Beine schwingen, in rot-schwarzen VarietéKostümen „comme il faut“ gekleidet. Das ist auch Harald Sauter, Gatte von Silke Kleinmann-Sauter, mit seiner blauen Baskenmütze, der die Mädels anmoderiert. Am Sonntag übernimmt eine Muttersprachlerin: Austauschschülerin Appoline Clavier.
Fast ist das Fest in Gefahr geraten
So lässt es sich leben: Stilecht mit Baskenmütze und in den Farben der Tricolore werden auf dem Marktplatz französische Tropfen ausgeschenkt. Bild: Habermann
Beim Thema Speisen lief diesmal übrigens nicht alles glatt. Zwei Wirte, so KleinmannSauter, seien kurzfristig abgesprungen, wenn ein dritter dazugekommen wäre, hätte es nicht geklappt mit dem Fest der Frankophilen. So aber ist es „ein kleiner Neustart, ohne dass es die Kundschaft groß gemerkt hätte“ (Kleinmann-Sauter). Denn es duftet ja wie immer auf dem Marktplatz, die Bäckerei hat extra Flammkuchen, Quiche und Apfeltarte gebacken, was sie sonst nur auf Bestellung macht, und alle genießen „à la France“. Wie Gott in Frankreich eben.
Schwäbisch Gmünd.
Unbekannte haben auf der Herlikofer Straße (L1075) – und zwar auf der gesamten Strecke zwischen Ortsende Schwäbisch Gmünd bis Ortseingang Herlikofen – in der Nacht auf Sonntag eine ganze Reihe von Sachbeschädigungen an diversen Verkehrseinrichtungen begangen. Im Detail konnte die Polizei einen ausgehobenen Gullideckel, zwölf Leitpfosten und drei Stationierungszeichen auf der Fahrbahn liegend feststellen. Eine Baustellenabschrankung wurde quer über die Fahrbahn gezogen. An den Bushaltestellen im Bereich der Einmündung Schwarzwaldstraße haben die Vandalen jeweils ein Glaselement der Seitenverkleidung eingeschlagen. Gemeldet hatte dies eine 20jährige Fiat-Lenkerin, die versehentlich über einen auf der Fahrbahn liegenden Leitpfosten gefahren war. Ob an ihrem Fahrzeug ein Sachschaden entstanden ist, muss noch überprüft werden. Aufgrund der Vielzahl der Beschädigungen vermutet die Polizei, dass eine bislang unbekannte Gruppe von Personen diese Gegenstände beschädigt und auf die Fahrbahn geworfen hat. Das Polizeirevier Schwäbisch Gmünd erbittet Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 0 71 71 / 358-0.
Gmünder Kinos Turm Theater Pfeifergässle 34, Telefon 0 71 71 / 22 33 Spider-Man: Homecoming (2D) 14.00, 17.00; Spider-Man: Homecoming (3D) 20.00; Ich einfach Unverbesserlich 3 (2D) 14.30, 17.15, 19.45; Ich einfach Unverbesserlich 3 3D 14.00, 16.45; Das Pubertier 15.15, 20.15; Girl´s Night Out 17.30; Transformers - The Last Knight (2D) 14.15; Transformers - The Last Knight (3D) 20.00; Baywatch 20.00; Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (3D) 17.30; Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (2D) 17.30; Sneak Preview 22.00 Brazil Hirschgässle 7a, Tel. 0 71 71 / 9782297 Sommerfest 20.15; Monsieur Pierre geht online 18.15
Rems-Murr
KREISREDAKTION TELEFON FAX E-MAIL ONLINE
07151 566 -275 07151 566 -402 kreis@zvw.de www.zvw.de
C
RUNDSCHAU
1
Nummer 162 – RMR1 Montag, 17. Juli 2017
Rundschlag Von Nils Graefe
Darwin, Geist und Kosmos
K
ernschmelze, Urknall und Heiliger Geist: Was haben die drei miteinander zu tun? Vielleicht mehr, als wir zu ahnen vermögen. Oder in den Worten des US-amerikanischen Philosophen Thomas Nagel: „Es ist durchaus möglich, dass die Wahrheit aufgrund unserer wesensmäßigen kognitiven Beschränkungen jenseits unseres Erfassungshorizontes liegt und nicht bloß außerhalb unseres Verständnisvermögens beim Stand, den die intellektuelle Entwicklung der Menschheit gegenwärtig erreicht hat.“ Er schreibt dies im Schlusswort seines Buches „Geist und Kosmos – Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist“ (Suhrkamp Taschenbuch: 2016). Ein Buch, für das er besonders von unreligösen, atheistischen Wissenschaftsgläubigen scharf kritisiert worden ist. Während so mancher Evolutionstheorie-Verächter und „Die Bibel hat doch recht“-Evangelikaler den christlichen Schöpfungsmythos hineinzudeuten versuchte. Beides falsch. Religiös-bekennend ist das Buch „Geist und Kosmos“ nicht, sondern wirkt nur religiös. Nagel unternimmt darin den Versuch, die Evolutionstheorie um eine – nennen wir sie „mystisch anmutende“ – Komponente zu erweitern und um den Darwinismus zu reduzieren. Er meint, die Entwicklung des Geistes bei Lebenswesen, insbesondere beim Menschen, sei zwar Teil der biologischen Evolution. Will heißen: Der Kosmos, das Universum bedinge nicht nur die Ausformung von Materie, Raum, Zeit und Leben, sondern auch von Bewusstsein, also von Materie-, Raum- und Zeit- und Selbstwahrnehmung. Allerdings sei dies kein bloßer physikalischer Prozess, denn: „Das würde das Bewusstsein von Tieren (und Menschen, Anm.) als eine rätselhafte Nebenfolge der physikalischen Geschichte der Evolution darstellen, welche nur die physische und funktionelle Beschaffenheit von Organismen erklärt.“ Er widerspricht also dem neu-darwinistischen Standpunkt, der genau dies behauptet und dem Leben, dem Geist, dem Bewusstsein jegliche mystische Dimension verweigert. „Besonders bei dem Versuch, Bewusstsein als ein biologisches Phänomen zu verstehen, wird allzu leicht vergessen, wie radikal der Unterschied ist, und nur zu leicht wird der Fehler begangen, über das Mentale in Begriffen zu denken, die unseren Ideen von physikalischen Ereignissen und Prozessen entstammen“, so Nagel. Kann sein, kann aber auch nicht sein.
Kompakt Radfahrer bei Unfall lebensgefährlich verletzt Winnenden.
In der Nacht auf Samstag hat sich in Winnenden gegen 2 Uhr ein folgenschwerer Unfall ereignet. Ein 48-Jähriger fuhr laut Polizeibericht mit seinem Fahrrad die Max-Eyth-Straße bergab und fuhr ungebremst auf einen dort ordnungsgemäß parkenden Lkw auf. Der Fahrer eines anderen Lkw, der in die andere Richtung fuhr, beobachtete den Zusammenstoß und verständigte sofort Rettungskräfte und die Polizei. Der Radfahrer, der keinen Helm trug, erlitt bei dem Unfall lebensgefährliche Verletzungen. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.
Betrunken Fußgängerampel umgefahren Großerlach.
Mit seinem Auto ins Schlingern und Schleudern geraten, ist in der Nacht auf Samstag ein Betrunkener 49-Jähriger in Großerlach. Er war laut Polizeibericht gegen 1 Uhr mit seinem Ford auf der B 14 in Richtung Backnang unterwegs. Auf der Ortsdurchfahrt von Großerlach kam er in einer leichten Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab und überfuhr die dort stehende Fußgängerampel. Anschließend schleuderte der Ford nach links, wo er noch einen Gartenzaun beschädigte. Bei der Unfallaufnahme stellte sich heraus, dass der Unfallverursacher betrunken war. Deswegen wurde eine Blutentnahme durchgeführt und der Führerschein des Unfallfahrers beschlagnahmt. Sein stark beschädigtes Auto musste abgeschleppt werden. Es entstand Sachschaden in Höhe von ungefähr 15 000 Euro.
Wahltermin Montag, 17. Juli CDU: Veranstaltung mit Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble MdB, 18 Uhr, Autohaus Lorinser, Waiblingen.
Zum Abschluss des Wochenendes postete Andrea Berg auf Facebook: „Wow! Was für ein Finale. Ihr Lieben, es war der Wahnsinn. Ihr seid der Wahnsinn! Ich hätte mir keinen besseren Abschluss für diese Tour wünschen können. Ihr habt dieses Heimspiel wirklich zum Beben gebracht!“ Bilder: Gabriel Habermann
Andrea Berg spielte wieder mit Feuer Ihre Aufmerksamkeit gehörte auch dem Bühnendrachen „Spinnst du“: Es waren dessen letzte Auftritte
Von Yvonne Weirauch
Aspach. Ausverkaufte Arena, pure Sommerparty-Stimmung, das Wetter spielt mit und Andrea Berg lässt ihren Drachen zum letzten Mal an zwei Konzertabenden Feuer spucken – es herrscht Ausnahmezustand in der Mechatronik-Arena. Über 30 000 Fans sind zum Heimspiel der Schlagerkönigin gekommen. Schon am Freitagnachmittag füllt sich die Arena schnell. Mit verschiedenen Musikacts (DJ Erich Fuchs, Grazia & Jay, Sunrise, Stefan Peters, Karl Byrne aus Dublin & Chris Martin und „The Rebel Tell Band) grooven sich die Bergianer auf ihr Idol ein. Als kurz vor 20.30 Uhr an einigen Stellen Applaus ertönt, weiß der eingefleischte Heimspiel-Kenner: DJ Bobo ist auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz, direkt gegenüber der Bühne. Er hat während der Show ein Auge auf die Choreografien der Tänzer, blickt immer wieder auf seinen Laptop und hält hin und wieder ein Mikro fest vor den Mund. So bleibt er immer in Kontakt mit denen, die auf der Bühne agieren. Der Countdown an den Leinwänden zeigt an, dass in wenigen Minuten die Schlagerkönigin zu erwarten ist. Feuerfontänen und Glitzersalven – dann ist sie da: Andrea Berg. Mit dem Titel „Du bist das Feuer und die Sehnsucht in mir“ eröffnet sie das Spektakel. „Dieses Heimspiel ist auch ein Endspiel – aber ohne Verlierer“, sagt der Schlagerstar und begrüßt seine Fans. Diese drei Stunden des schwäbischen Heimatkonzerts sollen ganz im Zeichen des Drachenabschieds stehen. Kurz drauf ertönt „Drachenreiter“ und „Piraten wie wir“, der „Tango amore“, „Ich schieß dich auf den Mond“ und „Du kannst noch nicht mal richtig lügen“ – Die Sängerin präsentiert
ihren Zuhörern nicht nur Titel der Seelenbeben-Tour, sondern auch Titel aus „25 Jahre Abenteuer Leben“. Dieses Album wird im September erscheinen und wurde mit Titeln, über die eingefleischte Fans abgestimmt haben, bestückt. Energiegeladen und feurig wirbelte sie über die Bühne – ohne die gewohnten High Heels, aber mit hellrot lackierten Fußnägeln. Am linken Fuß schützt eine Bandage ihren Mittelfußknochen. Die Sängerin hatte nach ihrem Feuerunfall zu Tourbeginn auch noch eine Fußverletzung einstecken müssen (wir berichteten). Verheilt sei das alles zwar, aber auf der Bühne auf hohen Schuhen umherhüpfen gehe eben noch nicht. Schonung ist angesagt. Am Freitag setzt Regen ein. Andrea Berg blickt zum Himmel und sagt ermahnend: „Ja Papa. Du musst nicht löschen. Heute nicht.“ Damit spielt sie auf ihren Unfall an: Vor einem Jahr spuckte der Drache bei der Vorpremiere ihrer Tournee in Wetzlar Feuer und erwischte dabei die Sängerin, die
schwere Verbrennungen davontrug. Am Abend präsentiert sie ihren neuen Körperschmuck: Auf die verletzte Stelle an der linken Schulter hat sich die Künstlerin einen Drachentraumfänger tätowieren lassen. Wer Andrea Bergs Konzerte kennt, weiß, dass diese mit Überraschungen gespickt sind, so auch diesmal. Unter den musikalischen Gästen: das Duo Fantasy. Sie singen mit der Künstlerin unter anderem ein Modern-Talking-Medley. Wie es sich für eine Schlagerkönigin gehört, hat sie sich schon länger den Besuch eines Königs gewünscht, der auch prompt in Erfüllung geht: Der König von Mallorca, Jürgen Drews, gibt sich die Ehre. Er bringt Sommerparty-Stimmung auf und eine Premiere zu Gehör: „Und ich schenk‘ dir einen Regenbogen, den hab‘ ich für dich bestellt, und dann mal‘ ich dir mit meinen Händen tausend Herzen ans Himmelszelt.“ Am Samstag bleibt es trocken, die Sonne strahlt. Das hängt vielleicht auch ein bisschen damit zusammen, dass an diesem Kon-
Im Herbst auf Tour � Andrea Berg und ihre Band werden
Vor dem Heimspiel ist nach dem Heimspiel: Das Heimspiel 2018 steigt in Aspach am 20. und 21. Juli.
Zwei Überfälle kurz nacheinander Eine Bäckerei in Backnang und eine Tankstelle in Oeffingen wurden überfallen Fellbach/Backnang. Zu zwei Raubüberfällen ist es am Samstagnachmittag innerhalb kurzer Zeit in Fellbach und Backnang gekommen. In Backnang auf eine Bäckerei und in Fellbach-Oeffingen auf eine Tankstelle. Der Räuber von Backnang betrat die Bäckerei im Häfnersweg gegen 12 Uhr. Er bedrohte eine Angestellte und eine Kundin mit einer Pistole, die jedoch mit einem Tuch abgedeckt gewesen war. Beide Frauen mussten sich auf den Boden legen und anschließend raubte der Mann Bargeld in Höhe von mehreren Hundert Euro aus der Registrierkasse. Im Anschluss flüchtete er mit einem Fahrrad in die grobe Richtung Herdweg. Die Polizei setzte mehrere Streifenwagen der umliegenden Reviere und auch ein Polizeihubschrauber zur Fahndung ein. Der Täter wurde wie folgt beschrieben: Er dürfte Anfang/Mitte 20 Jahre alt gewesen sein und etwa 180 Zentimeter groß und schlank. Er sprach mit osteuropäischem Akzent und war bekleidet mit einem dunklen Kapuzenpullover, einer dunklen Hose und einer schwarzen Sonnenbrille. Personen, die Hinweise zum Täter geben können, oder sonstige verdächtige Wahrnehmungen gemacht
zertabend neben Jürgen Drews auch noch Bernhard Brink einen Kurzbesuch beim Heimspiel macht. Erinnerungen werden ausgepackt, denn die diesjährige Auflage präsentiert auch ein Vierteljahrhundert – Andrea Berg veröffentlichte vor genau 25 Jahren ihr erstes Album „Du bist frei“. Mit Schlagertitan Brink verbindet Andrea Berg eine sehr innige Freundschaft, hat er sie doch sozusagen entdeckt – den kurzen Filmbeitrag hat Andrea Berg hervorgezogen und den Fans auf der Leinwand gezeigt: 1993 trat bei Brink eine junge Frau im weißen Badeanzug auf, von der damals noch keiner wissen konnte, dass sie 25 Jahre später eine der größten Sängerinnen Deutschlands sein würde. „Hallo, ich bin die Andrea aus Krefeld und habe eine Band“ – das ungefähr waren Bergs erste Worte im deutschen Fernsehen. Mit dem 65-Jährigen singt sie beim Konzert das Duett „Heute Abend habe ich an dich gedacht“. Sie lässt ihn damit nicht von dannen ziehen: „100 Millionen Volt“ bekommen die Fans noch auf die Ohren.
haben, werden gebeten, sich direkt mit der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen, � 0 71 51/95 00 in Verbindung zu setzen. Der Räuber von Oeffingen betrat die Tankstelle in der Hofener Straße gegen 13.20 Uhr. Auch hier bedrohte der Täter zwei Frauen (die 61- und 24-jährigen weiblichen Angestellten) mit einer Pistole und forderte die Herausgabe von Geld. Nachdem er mehrere Hundert Euro Bargeld erhalten hatte, flüchtete er zu Fuß vom Tankstellengelände. Die Polizei löste erneut eine Alarmfahndung aus, zu der auch mehrere Streifenwagen der umliegenden Polizeipräsidien eingesetzt waren. Der Täter war 20 bis 25 Jahre alt, 175 bis 180 Zentimeter groß und sehr schlank. Er hatte dunkelbraune Haare und dunkelbraune Augen. Bei der Tatausübung hatte er einen schwarzen Kapuzenpullover und eine schwarze Hose, bei der es sich möglicherweise um eine Jogginghose gehandelt hatte, sowie helle Turnschuhe an. Er hatte sich mit einer schwarzen Motorradunterziehhaube maskiert. Personen, die in diesem Zusammenhang verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich direkt mit der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen (� 0 71 51/95 00) in Verbindung zu setzen. Insbesondere bittet die Polizei die Personen, die an der Bushaltestelle unweit der Tankstelle gestanden waren, sich zu melden.
Fünfter Tankstellen-Überfall 2017 Es drängt sich fast schon auf, von einer Überfallserie auf Tankstellen im RemsMurr-Kreis und Umgebung zu sprechen. Der Überfall in Oeffingen ist der fünfte Tankenstellen-Raubüberfall dieses Jahr im Rems-Murr-Kreis. Bestehen Zusammenhänge? Am vergangenen Montag, 10. Juli, ist abends eine Tankstelle in Schwäbisch Gmünd überfallen worden. Die beiden bewaffneten Täter flüchteten zu Fuß. Die Polizei schließt einen Zusammenhang mit dem Raubüberfall auf eine Tankstelle in Schorndorf vom 25. Juni nicht aus. Zudem hat am 14. März ein Räuber eine Tankstelle in Oppenweiler überfallen. Er entkam unerkannt. Am Abend des 24. Januar forderten gleich drei Männer in einer Waiblinger Tankstelle Geld. Nach wie vor hat das Polizeipräsidium Aalen eine Fahndung nach diesen drei Männern veröffentlicht. Diese ungewöhnliche Häufung vermittelt einen anderen Eindruck als die Fakten: Die Zahl der Überfälle auf Tankstellen ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. In Baden-Württemberg gab es im Jahr 2015 genau 62 Überfälle auf Tankstellen. Im Jahr 2009 waren es mit 113 fast doppelt so viele.
im Herbst in einigen ausgesuchten Städten und Hallen ein besonderes Konzerterlebnis präsentieren. „Hautnah an ihren Fans – gemeinsam Spaß haben und eine gemeinsame Party feiern.“ Das ist das Motto dieser wenigen exklusiven Konzerte. Mit allen Hits aus 25 Jahren, in teilweise neuen, überraschend intimen Versionen soll es ein unvergesslicher Abend werden. Um rechtzeitig alle Infos zu den neuen Hautnah-Konzerten zu erhalten, reicht eine Registrierung unter www.eventim.de/andrea-berg.
Der See ruft, die Dampflok lockt Fahrt an den Bodensee Waiblingen.
Mit der Dampflok an den Bodensee? Am 27. August ist es wieder so weit: Der Verein DBK Historische Bahn e.V. fährt mit dem Dampfzug an den Bodensee. Los geht’s um 7.25 Uhr in Backnang, über Winnenden (ab 7.36) und Waiblingen (7.47 Uhr) führt die Fahrt das Filstal hinauf bis nach Geislingen, wo die Geislinger Steige auf die Alb hinauf bezwungen werden muss. Ab Ulm schwenkt der Zug dann auf die württembergische Südbahn ein und passiert Aulendorf und Ravensburg, bis dann gegen 12 Uhr Friedrichshafen erreicht wird. Dort kann man sich dann gut fünf Stunden lang die Zeit im Zeppelinmuseum oder an der Uferpromenade vertreiben. Alternativ kann man auch bis Lindau im Zug bleiben und sich den Aufenthalt auf der Bodensee-Insel gönnen. Nach gut zwei Stunden ruft das Schiff zur Fahrt über den Bodensee nach Friedrichshafen, wo dann der Dampfzug zur Rückfahrt wartet und die Fahrgäste zurück bis an die Zustiegsbahnhöfe bringt. Gezogen wird der Zug von Dampflok 01519. Der Zug besteht aus Wagen der ehemaligen Deutschen Bundesbahn aus den Jahren 1955 bis 1970; auch für das leibliche Wohl ist während der Fahrt gesorgt. Weitere Informationen gibt es unter www.dbkev.de und per Telefon unter � 07 00/32 58 01 06.
2
C
Serviceseite
Nummer 162 – RMRS1 Montag, 17. Juli 2017
TIPPS UND TERMINE
Wetter: Neben lockeren Wolkenfeldern zeigt sich oft die Sonne [
K3M3MK3 Q K7 ,=%
;2
;3
K4
X B
SONNE / MOND
Das Hochdruckgebiet weitet sich aus und erwärmt die eingeflossene mäßig-warme Meeresluft zunehmend. Neben lockeren Wolkenfeldern zeigt sich heute oft die Sonne. Gebietsweise sind die Wolken dichter, und es kann etwas regnen. Die Tageshöchstwerte erreichen zwischen 27 und 28 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen.
P
;2
AUSSICHTEN
K7 ;3 K7
Morgen und am Mittwoch scheint neben Quellwolken häufig die Sonne. Örtlich kommt es zu Gewittern.
IQ=*H-
B I OW E T T E R WGVD.-ZI
sonnig
'
EG--*CXH
WCDDV/.-ZI J/VG-ZI
5.
44
5/
5/
N.
N.
N/
N/
heiter
Hochdruckzentrum
@
wolkig
bedeckt
Tiefdruckzentrum
Schauer
Okklusion
Regen
Schnee
L;(&QH& >H=*A&QH& L;(&QH& >H=*A&QH&
HEUTE
K5
.#"##>U%#
K3M3MK3 Q K7 ,=%
LAGE
9
Gewitter
Warmfront
Warmluft
Kaltfront
Kaltluft
TELEFON 0 71 51 / 566 -270 oder -470 FAX 0 71 51 / 566 -402
Heute ist der Wettereinfluss leicht ungünstig. Die Kopfschmerz- und die Migräneanfälligkeit ist erhöht. Sowohl bei zu hohem als auch bei zu niedrigem Blutdruck können Herz-Kreislauf-Beschwerden auftreten. Bei Bluthochdruck am Morgen und Abend größere Aktivitäten im Freien vermeiden!
!#"#
2R3P 5NRN. NRP4 N3R43
;;
;4
"
!#!#
K2
/<>U
;L
E'$:U"
!#!$
!#"#
;2!
*U%$S=U" ;;
!
W%@$A@( ;;
.#"##>U%#
;3
Y'%A@U"R
;K
;L HU6T"%> Y@%8<( ;K
;1 9;
23,8 12,3
*<@( ;3
!#!$
;3 Y"AU&@$#
;5
+U%(U
D<NNU
!#!#
W"T%'!(<:
in Stuttgart in ° C: ]QW QZ N0R0R 5PN2 42S5 ]#H QZ N0R0R N./P /S2
U M W E LT DAT E N
Mikrogramm pro Kubikmeter Luft in Stuttgart, gestern 15 Uhr (Quelle LUBW):
EUA%<A 94
F<$$UT'(
;1
-"(<$
-@(@%<??U O7OL
KO5
Stickstoffdioxid (Neckartor): 50 (Grenzwert: 200)
'*;=* ]#==Q&-
%*#=*A %*#=*A 7F\^#& 7F\^#& ?FHH#& 7F\^#&
53E 5.E 5.E 5NE 45E 52E
4OKL
J%#MQ&F IQ8F? +\FA*HT )*H( )AQT 'QZZ*A(*?= '*AQ^\#FH '*\?#H^# "Q#AF
;1 G$#U(T"8
;3 9K
REISEWETTER 15
9L
97
9L
"(#@% O7
9L
/'6
0U86U
!
LZ?=*A,QZ KQAM*\FHQ Heute treten mäßige Konzentrationen von KQ?*\ Gräserpollen auf. Schwacher Flug von BeiKFAH%F\Z Ozon (Bad Cannstatt): fußpollen. 83 KFT*H (Schwellenwert: 180) Weitere Umweltdaten: http://mnz.lubw.baden-wuerttemberg.de/messwerte/aktuell KAY??*\
POLLENFLUG
!#"#
J%U(:?"%# 0U%<$ ;3
!#!$
EXTREMWERTE
Feinstaub (Neckartor): (Grenzwert: 50)
;;
F'(A'(
GESTERN in Stuttgart in °C Höchstwert (bis 16 Uhr): Tiefstwert: Sa: 19,7 / 12,9
;;
!
.#M 0@#@%$T"%>
C$8' !##$ .#'S:='86
!#!$
W"T8<(
E-MAIL service@zvw.de ONLINE www.zvw.de
KKOK5
7F\^#& 7F\^#& %*#=*A 7F\^#& 7F\^#& 7F\^#& 7F\^#& BM%Q;*A ?FHH#&
51E 5NE 43E 5.E 51E 5PE 5/E N.E 4.E
Z#=@(
! K4O;L
!#!# ;KO;5
"FD*H%Q&*H !QAHQ^Q !FMQAHF !F? LH&*\*? ]Q,*#AQ ]Q\Q&Q ]QA?*#\\* ]#QZ# [*7 6FA^
7F\^#& %*#=*A 7F\^#& 7F\^#& %*#=*A 7F\^#& %*#=*A C*&*H 7F\^#&
;4O9L
5NE 45E 5/E 50E 50E 4NE 4NE 44E 4PE
9KO95
9K
Z(#U8PU BT@% 95
X==Q7Q BM%Q;*A GQ\*AZF %*#=*A GAQ& 7F\^#& C#F ,* $QH*#AF %*#=*A B=AQ:O;A& 7F\^#& BU,H*U [*O*\ BU\= 7F\^#& <*H*,#& ?FHH#& V;&?D#=T* 7F\^#&
51E 50E 54E 4PE 5.E N.E N.E 5/E /E
Noch mehr lokales Wetter finden Sie unter www.zvw.de/wettervorhersage
Feste
Vorträge / Lesungen
Rems-Murr-Kreis
Stuttgart
SchoWo – das große Stadtfest in der Schorndorfer Innenstadt, mit umfangreichem Programm, Festbewirtung ab 11 Uhr. www.schowo.de City-Treff in Winnenden, großes Stadtfest in der Winnender Innenstadt mit umfangreichem Programm – Festbewirtung ab 11 Uhr. Französische Tage auf dem Marktplatz in Waiblingen – die Liebhaber der französischen Lebensart kommen voll auf ihre Kosten, ab 11 Uhr. Feuerwehrfest rund ums Feuerwehrgerätehaus, Siemensstraße, in Korb, ab 11.30 Uhr.
Was ist Mediation? Das Verfahren wird vorgestellt und an Fallbeispielen erläutert. Mit Jürgen Brandt, Repräsentant der Deutschen Stiftung Mediation in Baden-Württemberg u.a., Hospitalhof (Evang. Bildungswerk), Büchsenstraße 33, 18 Uhr. Hybride Antriebe für die Mobilität für morgen, Ref.: Andreas Englisch, Leiter Geschäftsbereich Hybridantriebe, LuK GmbH & Co. KG, Universität Stuttgart – Campus Vaihingen – Hörsaal 47.02, Pfaffenwaldring 47, 18 Uhr. Flüchtlingskinder – gestern und heute, Ref.: Dr. Hans Hopf, Psychoanalytiker und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, ehem. Leiter des Therapiezentrums „Osterhof“, Baiersbronn. Hospitalhof (Evang. Bildungswerk), Büchsenstraße 33, 19 Uhr.
Rock, Pop, Jazz & so Stuttgart Lady’s Monday: Fauzia Maria Beg, Vocal Jazz, Kiste, 21 Uhr.
Theater / Kabarett / Tanz Stuttgart Die Ehe ein Traum, zwei Stunden zwischen Mann und Frau. Stefan Österle und Ella Werner eröffnen überrraschende Perspektiven. Wortkino, Dein Theater, 16 Uhr. Der Schaum der Tage, Oper von Edison Denisov nach Boris Vian (in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln). Staatstheater – Opernhaus, 19.30 Uhr (Einführung 18.45 Uhr). Heiße Ecke, Musical von Martin Lingnau, Thomas Matschoß und Heiko Wohlgemuth, Theater der Altstadt, 19.30 Uhr. Vincent will Meer, ein Stück das berührend, witzig und respektvoll vom Leben eines Menschen mit Handicap erzählt, Altes Schauspielhaus, 20 Uhr. Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer, Heiner Müller hat Brechts unvollendetes Textgebirge aus unzähligen Fragmenten – entstanden zwischen 1926 und 1931 – zu einer eigenen Bühnenfassung bearbeitet, Staatstheater Schauspiel Stuttgart Nord, 20 Uhr.
Kinder / Jugendliche Rems-Murr-Kreis Der Regenbogenfisch, eine Geschichte mit Marionetten für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene, Barbara-Künkelin-Halle – Figuren Theater Phoenix, Schorndorf, 10 Uhr. Infos & Reservierung unter Tel. 0 71 81 / 93 21 60.
Stuttgart Kinder- und Beratungstelefon“ für Kinder und Jugendliche der Region Stuttgart. Hilfesuchende Kinder und Jugendliche können sich an die Nummer gegen Kummer unter Tel. 11 61 11 oder direkt an den Kinderschutzbund unter 07 11 / 24 44 24 wenden.
BABY BLUES
Freizeitparks Vergünstigte Tageskarten für ZVW-Abonnenten für Schwabenpark Gmeinweiler, Wilhelma, Erlebnispark Tripsdrill, Ravensburger Spieleland und Legoland sind über unseren tel. Karten-Service unter 0 71 51 / 5 66 - 5 66 (Mo. bis Fr. 7.3017.30 Uhr, Sa. 8-12 Uhr) erhältlich oder www.zvw-shop.de Schwabenpark Gmeinweiler, bis 3. Oktober täglich von 9-18 Uhr geöffnet, ab 4. Okt. bis 5. Nov. von 10-18 Uhr; täglich mehrere Shows; geschlossen: 9.-12., 16.-19. und 23.-26. Okt.; Telefon 0 71 82 /9 36 10-0, www.schwabenpark.de Wilhelma, Bad Cannstatt, Einlass ab 8.15 Uhr bis – je nach Monat – zwischen 16 und 18 Uhr. Die Kasse am Haupteingang schließt täglich um 16 Uhr. Danach können nur Tageskarten an den Kassenautomaten (am Haupteingang) gelöst werden; Führungen für Gruppen nach Vereinbarung. Telefon 07 11 /54 02-0, www.wilhelma.de Erlebnispark Tripsdrill, Cleebronn, bis 5. November täglich von 9-18 Uhr geöffnet; Wildpark täglich von 9-17 Uhr geöffnet, Wildfütterung im Wildpark täglich (außer freitags) um 14.30 Uhr. Telefon 0 71 35 / 99 93 33, www.tripsdrill.de Ravensburger Spieleland, Meckenbeuren, bis 5. November täglich ab 10 Uhr geöffnet (geschlossen: 18./19.9., 25./26.9. und 23./24.10.). Tel. 0 75 42 / 400-0, www.spieleland.com Legoland, Günzburg, bis 5. November täglich ab 10 Uhr geöffnet (geschlossen: 12./13.9., 18.20.9.); Info-Hotline: 0180 -6 700 757 01 (täglich ab 9 Uhr). www.legoland.de Adventure Golf Winnenden, Albertviller Str. 47, Winnenden, Telefon 0 71 95 / 5 98 60 30. www.adventuregolfwinnenden.de Eins + Alles, Erfahrungsfeld der Sinne, Laufenmühle, Welzheim – Öffnungszeiten: bis 29. Oktober täglich 10-18 Uhr, 30. Oktober bis 5. November täglich 10-17 Uhr, 6. November bis 17. Dezember nur Sa.+So. 10-17 Uhr; (18. Dezember bis 31. Januar 2018 Winterpause). Info-Tel. 0 71 82 /80 07 77, www.eins-und-alles.de Funpark Backnang-Waldrems, Donaustr. 3 – Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag, Feiertage
und gesetzliche Ferien 10-19 Uhr, Montag bis Freitag 14-19 Uhr. Telefon: 0 71 91 / 89 93 36. www.funpark-waldrems.de Ady’s Family Spieleland Adelberg, geöffnet Sa./So./Feiertag 11-19 Uhr, Mo. bis Fr. 14-19 Uhr, in den Schulferien täglich 10-19 Uhr. Tel. 0 71 66 / 404, www.sunrise-adelberg.de Blühendes Barock Ludwigsburg – Park bis 5. November von 7.30-20.30 Uhr geöffnet, der Märchengarten von 9-18 Uhr (ab 3. Okt. von 9.30-18 Uhr und ab letztem Oktoberwochenende bis Saisonende von 10-17.30 Uhr). Telefon 0 71 41 / 97 56 50, www.blueba.de. Hochseilgarten Fellbach-Schmiden im Stadiongelände, Nurmiweg 8; ganzjährig nutzbar, Parcourelemente mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, für Erwachsene und Kinder (ab 10 Jahren oder mind. 1,40 m groß); www.hochseilgarten-fellbach.de Skypark – Kletterwald in Schwäbisch GmündWetzgau, Himmelsgarten 5 (direkt beim Forstpavillon), Tel. 0 71 76 / 4 54 44 74, www.skypark.de – geöffnet bis 5. November.
Olympia Winnenden Ringstraße 56/1, Tel. 0 71 95/6 37 91: Egon Schiele - Tod und Mädchen, 20.15; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 15.45; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 15.45, 19.45 Orfeo Fellbach Butterstraße 1, Tel. 07 11/51 68 12: The Dinner, 20.00
Unser Tagestipp
Kino Rems-Murr-Kreis Traumpalast Waiblingen Bahnhofstraße 50-52, Tel. 0 71 51/95 92 80: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner, 17.30, 20.15; Baywatch, 17.30; Das Pubertier, 16.00, 20.45; Fallen - Engelsnacht, 18.45; Girls’ Night Out, 18.15; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 17.00, 20.15; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 15.45, 18.00; Sneak Preview, 21.00; Spider-Man: Homecoming, 19.45; Spider-Man: Homecoming 3D, 17.00, 20.00; Transformers: The Last Knight, 16.45, 20.15; Zum Verwechseln ähnlich, 16.00, 20.45 Traumpalast Schorndorf Rosenstraße 49, Tel. 0 71 81/92 97 77: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner, 15.45, 20.00; Baywatch, 18.00; Das Pubertier, 17.15, 20.15; Du neben mir, 16.45; Fallen - Engelsnacht, 18.45; Girls’ Night Out, 20.45; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 15.45, 17.00, 20.30; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 17.30, 20.45; Spider-Man: Homecoming, 19.45; Spider-Man: Homecoming 3D, 17.15, 20.30; Transformers: The Last Knight, 16.45, 19.45; Wonder Woman, 17.15; Zum Verwechseln ähnlich, 18.00, 20.45 Traumpalast Backnang Eduard-Breuninger-Str., Tel. 07191/9127999: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner, 20.00; Girls’ Night Out, 17.45; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 17.30; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 15.45, 16.30, 18.30, 20.30; Sneak Preview, 20.45; Spider-Man: Homecoming, 16.45; Spider-Man: Homecoming 3D, 20.00; Zum Verwechseln ähnlich, 17.00, 19.45 Universum Backnang Sulzbacher Straße 32, Tel. 0 71 91/6 55 55: Das Pubertier, 17.00, 19.45; Girls’ Night Out, 17.00; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 16.45; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 16.45, 20.00; Monsieur Pierre geht online, 20.00; Spider-Man: Homecoming, 17.10; Spider-Man: Homecoming 3D, 19.50; Zum Verwechseln ähnlich, 20.15
von Rick Kirkman und Jerry Scott
Egon Schiele: Tod und Mädchen Wien, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der junge Egon Schiele ist mit seinen originellen, erotisch aufgeladenen Werken einer der meist diskutierten Künstler seiner Zeit. Leidenschaftlich lebt er für seine Kunst, die inspiriert wird von schönen Frauen und dem Geist einer zu Ende gehenden Ära. Seine jüngere Schwester Gerti ist seine erste Muse, doch schon bald stehen zu ihrem Missfallen immer neue Mädchen für Egon Modell. Als ihm von seinem Künstlerfreund Gustav Klimt die rothaarige Wally vorgestellt wird, verbindet die beiden bald schon mehr als die Liebe zur Kunst. Eine ebenso stürmische wie wahrhaftige Beziehung beginnt, die sich fortan durch Schieles Schaffen ziehen wird und durch sein Gemälde „Tod und Mädchen“ unsterblich geworden ist. (Olympia Winnenden)
Murrlichtspiele - Kommunales Kino Murrhardt Klosterhof 2, Tel. 0 71 92/90 04 20: Schlaraffenland auf Zeit & Biene Majas wilde Schwestern, 20.00 Löwenlichtspiele Rudersberg Welzheimer Str. 31, Tel. 0 71 83/9 31 60 67: Born to be blue, 22.15; Der wunderbare Garten der Bella Brown, 19.30; Ein Kuss von Béatrice, 18.00; Gregs Tagebuch 4 - Böse Falle!, 15.00; Hanni & Nanni - Mehr als beste Freunde, 15.30; Monsieur Pierre geht online, 20.15; Pirates of the Caribbean: Salazars Rache, 21.30; Weit - Die Geschichte von einem Weg um die Welt, 17.00
Stuttgart Atelier am Bollwerk, Hohe Straße 26, Tel. 0711/ 66 95 669: Der wunderbare Garten der Bella Brown, 16.10; Die Verführten, 18.15; Einfach leben, 17.50; Ihre beste Stunde - Drehbuch einer Heldin, 18.10; In Zeiten des abnehmenden Lichts, 20.20; Monsieur Pierre geht online, 15.40, 20.00; Paris kann warten, 16.00, 20.40 Cinema, Königstraße 22, Tel. 07 11/2 29 04 40: Begabt - Die Gleichung eines Lebens, 15.00, 19.00; Begabt - Die Gleichung eines Lebens (OV), 21.00; Paris kann warten, 17.00; Paris kann warten (OV), 20.15; Zum Verwechseln ähnlich, 14.30, 16.30, 18.30, 20.30 Cinemaxx (Bosch-Areal), Breitscheidstraße 4A, Tel. 040/80 80 69 69: Baywatch, 16.45; Ich - Ein-
fach Unverbesserlich 3, 14.00, 17.30; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 14.40, 17.00, 19.30, 20.00; Pirates of the Caribbean: Salazars Rache, 14.00, 20.15; Spider-Man: Homecoming 3D, 14.20, 16.30, 19.45; Spider-Man: Homecoming 3D (OV), 20.00; The Boss Baby, 14.30; Transformers: The Last Knight, 14.10; Transformers: The Last Knight 3D, 16.45, 19.30; Wonder Woman, 17.15 Cinemaxx (SI Zentrum), Plieninger Straße 111, Tel. 040/80 80 69 69: Baywatch, 15.00, 17.30, 20.15; Gregs Tagebuch 4 - Böse Falle!, 14.00; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 14.30, 17.30; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 14.45, 16.45, 19.15, 20.15; Spider-Man: Homecoming, 14.10; Spider-Man: Homecoming 3D, 17.15, 19.40; Spider-Man: Homecoming 3D (OV), 19.50; Transformers: The Last Knight 3D, 14.00, 16.10, 19.30; Wonder Woman 3D, 17.00 Corso, Hauptstraße 6, Tel. 07 11/73 49 16: Ich Einfach Unverbesserlich 3 (OV), 17.50; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D (OV), 20.30; SpiderMan: Homecoming (OV), 19.45; Spider-Man: Homecoming 3D (OV), 17.45 Delphi, Tübinger Straße 6, Tel. 07 11/29 24 95: Das Pubertier, 18.45; Die Erfindung der Wahrheit, 20.00; Weit - Die Geschichte von einem Weg um die Welt, 16.10; Zum Verwechseln ähnlich, 16.00, 18.10, 20.45 EM Theater, Bolzstraße 4, Tel. 07 11/2 29 04 40: Baywatch, 16.30; Die Verführten, 18.30; Dream Boat (OV), 20.30; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 18.15; Ihre beste Stunde - Drehbuch einer Heldin, 14.30, 18.45; In Zeiten des abnehmenden Lichts, 14.15; Meine glückliche Familie, 21.00; Monsieur Pierre geht online, 16.45; Small Town Killers, 19.00; Sommerfest, 16.30; Transformers: The Last Knight, 15.00; Wonder Woman (OV), 21.00 Gloria Stuttgart, Königstraße 20, Tel. 07 11/2 29 04 40: Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 14.30, 15.00, 16.30, 21.15; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 14.30, 18.45; Spider-Man: Homecoming 3D, 13.00, 15.45, 18.30, 20.45 Kinothek Obertürkheim, Asangstraße 15, Tel. 07 11/9 18 96 40: Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen, 20.15; Lion - Der lange Weg nach Hause, 20.15 Metropol, Bolzstraße 10, Tel. 07 11/2 29 04 40: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner, 14.00, 16.00, 18.15; Das Pubertier, 17.00, 19.00; Sneak Preview ab 18, 21.00; Spider-Man: Homecoming 3D (OV), 21.00 Ufa-Palast, Rosensteinstraße 20, Tel. 07 11/2 30 71 50: All Eyez on me, 20.15; Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner, 14.15, 18.10, 20.45; Baywatch, 14.15, 17.15, 20.15; Bob der Baumeister - Das Mega Team - Der Kinofilm, 14.15; Das Pubertier, 18.15, 20.00; Die Mumie 3D, 20.45; Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf, 14.15; Du neben mir, 18.00; Fallen - Engelsnacht, 15.15, 17.50; Girls’ Night Out, 20.30; Gregs Tagebuch 4 - Böse Falle!, 15.55; Guardians of the Galaxy Vol. 2, 16.50; Hanni & Nanni - Mehr als beste Freunde, 14.00; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 15.20, 17.50, 20.20; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 14.00, 17.30; Pirates of the Caribbean: Salazars Rache, 15.00, 16.50, 20.00; Sneak Preview, 20.00; Spider-Man: Homecoming, 14.00, 17.10, 20.15; Spider-Man: Homecoming 3D, 14.10, 16.30, 19.50; The Boss Baby, 15.30; Transformers: The Last Knight, 16.10, 19.40; Wonder Woman, 16.30, 19.50
Region Autokino Kornwestheim Im Tambour, Tel. 0 71 41/92 96 41: Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 22.00; Spider-Man: Homecoming, 22.00 Traumpalast Esslingen Kollwitzstraße 1 (Dick-Areal), Tel. 07 11/5 50 90 70: Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner, 15.00, 20.30; Baywatch, 17.45; Begabt - Die Gleichung eines Lebens, 14.45, 18.45; Bob der Baumeister - Das Mega Team - Der Kinofilm, 14.45; Das Pubertier, 15.15, 16.45, 20.45; Die Verführten, 16.45; Fallen - Engelsnacht, 14.45, 18.45; Girls’ Night Out, 20.45; Gregs Tagebuch 4 - Böse Falle!, 14.45; Ich - Einfach Unverbesserlich 3, 14.45, 17.15, 20.15; Ich - Einfach Unverbesserlich 3 3D, 15.15, 17.45, 20.15; Spider-Man: Homecoming, 15.00, 19.45; Spider-Man: Homecoming 3D, 17.00, 20.00; Transformers: The Last Knight, 16.15, 19.30; Wonder Woman, 17.30; Zum Verwechseln ähnlich, 18.00, 20.30 (Alle Angaben ohne Gewähr)
TELEFON 0 71 51 / 566 -275 FAX 0 71 51 / 566 -402
Rems-Murr RUNDSCHAU
E-MAIL kreis@zvw.de ONLINE www.zvw.de
Nummer 162 – RMR2 Montag, 17. Juli 2017
C3
Geisterfahrer, aufwachen!
Pauls
Nachrichten
Rüttelstreifen auf der Straße und Warnschilder: Bundesweites Pilotprojekt an der B-29-Ausfahrt Lorch-Ost Von unserem Mitarbeiter Uwe Roth
Die meisten Menschen erwarteten wahrscheinlich Verwandte, Freunde oder Bekannte am Telefon. Doch plötzlich hörten sie den Präsidenten ihres Landes am anderen Ende. „Als Ihr Präsident gratuliere ich Ihnen am 15. Juli zum Tag der Demokratie“, sagte die Stimme aus dem Hörer. Die aufgezeichnete Nachricht hörten am Wochenende viele Menschen in der Türkei. Der Präsident des Landes heißt Recep Tayyip Erdogan. Mit der Aktion wollte er die Türken an einen Tag vor einem Jahr erinnern. Damals hatte eine Gruppe von Leuten versucht, die Regierung abzusetzen und die Macht in der Türkei zu übernehmen. Bei so etwas spricht man von einem Putsch. Oft kommt es dabei zu Gewalt. Auch in der Türkei kamen vor einem Jahr Menschen ums Leben. Präsident Erdogan hatte sich damals im Fernsehen an die Menschen im Land gewandt. Er rief dazu auf, auf die Straße zu gehen und gegen die Putschisten zu demonstrieren. Viele Leute hörten auf den Präsidenten. Am Ende wurde der Putsch verhindert. Seitdem sind Tausende Menschen im Gefängnis gelandet, die mit dem Putsch zu tun haben sollen. Noch mehr Leute verloren ihre Arbeit. In der Nacht auf Sonntag hielt Recep Tayyip Erdogan mehrere Reden. Er kündigte an, weiter hart gegen Putschisten vorzugehen. Viele Menschen in der Türkei unterstützen den Präsidenten dabei. Andere halten seine Politik hingegen für falsch. Sie finden, er habe zu viel Macht. Seine Gegner werfen ihm vor, die Gerichte zu beeinflussen. Der Präsident selbst streitet das ab. Mehr Nachrichten für Dich gibt es jeden Freitag in der
Kinderzeitung. JETZT bestellen unter www.zvw.de oder unter 07151 566-444
Die Stadt Lorch in Verbindung mit der Bundesstraße ist häufig schon wegen Falschfahrer in die Schlagzeilen geraten. Mitte Januar endete dort eine Geisterfahrt einer 72-Jährigen für sie selbst und einen jungen Mann tödlich. Die Frau war an der Anschlussstelle Lorch-Ost falsch aufgefahren. Im Mai 2015 starben in der Nähe eine 86-jährige Geisterfahrerin und ein 22-jähriger BMW-Fahrer. Warum es immer wieder zwischen Schorndorf und Schwäbisch Gmünd passiert, niemand kann es sich erklären. Folglich hatte es eine gewisse Logik, an diesem Abschnitt der B 29 den ersten Testlauf für eine neuartige Fahrbahnmarkierung zu starten, für die es in der Straßen-
Rüttelsreifen (quer) und Warnschild.
Verkehrsminister Winfried Hermann.
verkehrsordnung noch keine rechtliche Grundlage gibt. Auch die gelben Warnschilder mit schwarzer Handfläche und der Aufschrift „Stop – Falsch“, die Autofahrer aus Reisen durch Österreich kennen, sind in Deutschland nicht offiziell zugelassen. Für den Praxistest war somit eine Ministererlaubnis notwendig. Und die gab Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Er war am Samstag vor Ort und sagte: „Es gibt viele innovative Ideen, Falschfahrer stoppen zu können, aber diese Variante erscheint vielversprechend.“ Sie sei technisch ausgereift, leicht aufzubringen und zu unterhalten und dadurch kostengünstig. Letztlich stehe sie „nicht im Konflikt mit der Straßenverkehrsordnung“, ist er überzeugt. Rüttelstreifen sind keine neue Erfindung. Sie werden beispielsweise vor scharfen Kurven aufgebracht, um Motorradfahrer ans Abbremsen zu erinnern. „Neu ist das Oberflächenprofil beim sogenannten Zweikomponentenmaterial“, wie Bautechniker Axel Spira von der Firma Swarco erläutert, die die Testmarkierung aus Kaltplastik produziert hat. Die eine Längsseite ist zwei Zentimeter höher als die andere. Während
Bilder: Steinemann die Reifen des „Richtigfahrers“ von der leicht erhöhten Streifenseite abrollen, also kein allzu spürbares Hindernis darstellen, prallen die Reifen des Falschfahrers aus der umgekehrten Richtung auf die höhere Kante. „Wer aus der richtigen Richtung kommt, spürt die Rüttelung wesentlich weniger als der Falschfahrer, der richtig ausgerüttelt wird.“
In immer kürzeren Abständen, so dass der Rütteleffekt zunimmt Die Erklärung kam am Samstag von einem jungen Polizist. Konstantin Berkovych aus Jena hatte die Idee dazu. Er verarbeitete sie zu einer Bachelorarbeit. Über sein Netzwerk, wie er sagte, fand er Kontakt ins Verkehrsministerium. „Innerhalb von drei Tagen kam dann die Einladung vom Verkehrsminister.“ Im ersten Testversuch sind insgesamt fünf Streifen vom Ende der Ausfahrt bis zu den beiden Warnschildern am linken und rechten Fahrbahnrand gelegt worden. In Richtung Warnschilder folgen sie in immer kürzeren Abständen, so dass der Rütteleffekt zunimmt.
Leserbriefe Hamburger Bürgerkrieg
Unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit und des Demonstrationsrechts werden schwerste Straftaten bis zu versuchtem Totschlag begangen. Die Polizisten und Polizistinnen müssen gegen linke Verbrecher ihre Gesundheit gefährden. Es ist schwer zu ertragen, dass medial über einige Journalisten noch Verständnis für diese kranke Klientel aufgebracht wird. Empfehlung wäre, stellen sie sich doch in die erste Reihe. Keiner steht über dem Recht, alle, die hier Eigentum zerstört und Menschen verletzt haben, sollten einen hohen Preis zahlen. Jeder ermittelte Straftäter sollte für den Schaden, und zwar lebenslang, bis zur Abgeltung des Schadens aufkommen. Horst Wanek, Winnenden
Betr.: Land will härter gegen Linksextremisten vorgehen Nach dem Hamburger Bürgerkrieg kommen jetzt alle, vorneweg Schwiegersöhnchen Strobl daher, und fordern bestürzt und völlig überrascht ob der entfesselten Gewaltszenen eine härtere Gangart gegenüber Linksextremisten. In Anbetracht dieser realpolitischen Farce frage ich mich ernsthaft: Wer lässt sich davon eigentlich noch beeindrucken? In diesem Land gibt es mehr Linksextremisten als zu Zeiten der RAF. Wer die darin liegende Gefahr erst jetzt erkennt, der will bzw. wollte es nicht wissen. Nun, so zu tun als wäre das alles ganz neu und die autonomen Mörderbanden hätten sich quasi aus der Luft materialisiert, dazu gehört schon sehr viel kindliche
Blasmusik? Verstaubt?
Plüderhausen, 20. Juli, 18 Uhr
Fantasie. Über Jahre hinweg wurde diesen Umtrieben keine Beachtung geschenkt. Im Gegenteil! Sogar mit Steuergeldern wurde und wird diese Brut gepäppelt. Aber wie bei allen brennenden Problemen unserer Zeit werden auch hier die politischen Akteure ihre Willenlosigkeit und inzwischen auch Machtlosigkeit unter Beweis stellen. Was bleibt, sind Lippenbekenntnisse und Aktionismus. Bestes Beispiel hierfür die Vorgänge im Kreisrat um die Fachstelle für Rechtsextremismus. Netterweise in der selben Ausgabe. Da konnte man sehr schön nachlesen, um was es den Parteien des linken Spektrums wirklich geht. Übrigens, vor einigen Monaten hatte eine Partei einen Untersuchungsausschuss für Linksextremismus im Landtag gefordert. Dieser wurde mit den Stimmen der CDU abgelehnt. Ich. Lach. Mich. Tot. Alexander Hardt, Urbach
nanzierung von insgesamt drei Rampen an der Ausfahrt 27 000 Euro bereitgestellt. Der Erfinder des Rüttelstreifens, Konstantin Berkovych, rechnet mit Fertigungskosten von 3500 Euro je Rüttelstreifensystems pro Anschlussstellenabfahrt. Dafür würden nicht mehr als drei bis vier Arbeitsstunden benötigt. Dass sich das autonome Fahren etablieren wird, davon zeigten sich am Samstag nicht nur Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), sondern auch Verkehrsstaatssekretär Norbert Barthle (CDU) überzeugt. Spätestens dann werden solche mechanischen Gefahrenmelder wie ein Rüttelstreifen überflüssig. Auf Geisterfahrer sind die Fahrzeuge der Zukunft nicht programmiert. uro
Kinder-Programm: Die Räuber im Bienenstock Welzheim.
Wie ist es, wenn uns eine Biene sticht? Für die Biene ist das gefährlich, denn es kostet sie ihr Leben. Wer so leckeren Honig produziert, muss sich schon etwas einfallen lassen, damit die Räuber nicht zu nahe kommen. Gemeinsam mit Naturparkführer können Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren am Montag, 7. August, von 14 bis 17 Uhr viele Geheimnisse rund um den Bienenstock und das Leben der fleißigen Bienen erfahren. Treffpunkt ist der Parkplatz am Hellershofer Sportplatz (Hellershof/Gemeinde Alfdorf). Eine Anmeldung ist bis zum 4. August bei Ruth Bohn möglich: � 0 71 84/21 98.
Rems Regio Exklusiv für Abonnenten
2 Euro sparen!
Bewirtungsbeginn: 17 Uhr
Diese Kapellen machen Party: · Spielgemeinschaft Rechberghausen-Börtlingen Fliegermarsch, Always Look on the Bright Side of Life … · MV Harmonie Geradstetten Let me entertain you, Kung Fu Fighting, Sternenhimmel … · Musikverein Haubersbronn Rock Opening, Italo Pop Classics, Ice Cream … · Musikverein Reichenberg Böhmische Liebe, Nena, Hard Rock Stones … · Musikverein Leinzell Graf Zeppelin, Jive Hits, Polka mit Herz … · Musikverein Hüttlingen Boney M. Mega Mix, Brass-Parade … · Musikverein Bad Cannstatt Fuchsgrabenpolka, Azzuro … · Musikverein Ebersbach Tausend mal berührt, Altes Fieber … Moderation: Michael Branik
� Die Landesregierung hat für die Fi-
Kompakt
Welche Perversion in Hamburg
6. Blasmusik
Autonome Zukunft?
Gutschein ausschneiden, beim Kauf von Verzehr- und Getränkemarken ab 10 Euro an einer der Hauptkassen vorlegen und als Abonnent 2 Euro sparen. Gültig nur am 20. Juli 2017 bis 19 Uhr Pro Person und Kauf kann nur ein Gutschein eingelöst werden. Nicht kombinierbar mit anderen Gutscheinen. Keine Barauszahlung. Nicht gültig an der Fürstenberg-Plaza, im Bistro, an der Bar und bei den Bedienungen.
✁
Wenn der Präsident am Telefon ist
Lorch/Schorndorf. Falschfahrer werden durch Rüttelstreifen wachgerüttelt, bevor sie auf die Gegenfahrbahn geraten und zur Todesgefahr werden. Ob die spezielle Fahrbahnmarkierung in Verbindung mit zwei Warnschildern auf der Ausfahrt Lorch-Ost der B 29 funktioniert, wird sich in einem Feldversuch erweisen. Am Samstag wurde der erste dieser Art in Deutschland von viel politischer Prominenz offiziell freigegeben.
Der Polizeibeamte genoss es sichtlich, von den Anwesenden in den Mittelpunkt und direkt neben Winfried Hermann gestellt zu werden. Das waren nicht nur der Minister, sondern auch Norbert Barthle (CDU), lokaler Bundestagsabgeordneter und zugleich Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Klaus Pavel, Landrat des Ostalbkreises, die Landtagsabgeordneten Petra Häffner (Grüne) und Claus Paal (CDU) sowie Polizeipräsident Roland Eisele. Gemäß der Koalition sind Häffner und Paal nicht nur im gleichen Fahrzeug zum Teststart nach Lorch gekommen, sondern sie haben auch eine gemeinsame Erklärung herausgegeben. Darin stellen sie fest: „Wir freuen uns sehr, dass das Verkehrsministerium unser dringendes Anliegen - die Verkehrssicherheit auf der B 29 durch präventive Maßnahmen zu verbessern - aufgegriffen hat.“ Mit dem Pilotprojekt „kommen wir unserem Leitbild „Mobilität ohne Verkehrstote“, das wir im grün-schwarzen Koalitionsvertrag verankert haben, einen Schritt näher“. Die Ausfahrt Lorch-Ost war während der Veranstaltung gesperrt. Das Landratsamt in Aalen stellte ein Elektrofahrzeug für eine kurze Geisterfahrt zur Verfügung, um für die Insassen die Rüttelmarkierung spürbar werden zu lassen. Am Steuer saß Verkehrsdezernent Thomas Wagenblast. Er sagte leicht enttäuscht, er habe größere Unterschiede auf der Markierung zwischen der richtigen und falschen Richtung erwartet. Berkovych wiederum zeigte sich überzeugt, dass sein System eine Eins minus verdient habe, er es aber noch zu einer Eins plus weiterentwickeln wolle.
Gute Küche · Biergarten · Karusselle · Eintritt frei · pluederhaeuser-festtage.de
Plüderhausen· 20.07.2017
C
4
Rems-Murr RUNDSCHAU
Nummer 162 – RMR3 Montag, 17. Juli 2017
TELEFON 0 71 51 / 566 -275 FAX 0 71 51 / 566 -402
E-MAIL kreis@zvw.de ONLINE www.zvw.de
Künstler, Rede, Kindersekt
Vernissage für Besucher aus dem Kindergarten in Geradstetten Von unserer Mitarbeiterin Ursula Quast
Remshalden. Eigentlich ist alles wie immer, wenn Hans Komm zur Ausstellungseröffnung lädt. Geladene Gäste flanieren durch die Ausstellungsräume seines Wohnhauses in Geradstetten, in dem die untere Etage allein der Kunst vorbehalten ist, bestaunen seine neuesten Werke oder die von ausstellenden Freunden, schnuppern Arbeitsatmosphäre im angebauten Atelier. Bei schönem Wetter plaudert man anschließend im verwunschenen Garten bei Häppchen und Sekt. Der Künstler und Grafiker Hans Komm hat seine Präsentationsgalerie immer wieder für Freunde und interessierte Besucher geöffnet. Doch diesmal ist das Publikum halb so hoch gewachsen wie gewohnt und auffallend wuselig. Zeigefinger schießen während der Laudatio nach vorne, Kommentare purzeln durcheinander: „Schau mal da, schau mal dort. Das sieht aus wie ein Brustschwimmer und der guckt in die Luft und genießt Sonne und Wind“. Komm richtet seine Einführungsrede heute an die zwölf Vorschulkinder des Kindergartens St. Elisabeth aus Geradstetten. Der Künstler hatte zur KinderVernissage geladen. Mit allem was dazugehört. Künstler, Rede, Kindersekt. Aber im Anschluss gibt’s nicht nur Small Talk im Garten, sondern Pinsel, Papier und Farben und ein Freiluftatelier, in dem sich die
„Großen“ des Kindergartens einen Vormittag lang austoben können. Zunächst werden die Exponate gemeinsam bestaunt. „Ich erkläre die Bilder auch den Erwachsenen nicht“, sagt Komm den Kindern. „Ich gebe höchstens kleine Hinweise. In der Hauptsache dürft ihr euch vorstellen, was ihr wollt“. So entdecken die Kinder verborgene Zahlen und Buchstaben („Der denkt ganz viel“, meint Alessio), deuten Farben als Blut, vermuten Ritterrüstungen und streiten vehement um ihre Ideen. „Der sitzt da auf’m Stuhl.“ „Nö, der sitzt auf der Wand, da ist ja kein Stuhl“. „Der ist ein Spinner“ stellt Komm dann den derzeit ausstellenden Künstler vor, seinen Studienfreund und Künstlerkollegen Robert Cmarik. Der studierte an der Textilfachschule Wildenschwert in der CSSR Fachrichtung Spinnerei, bevor er nach seiner Flucht 1966 und einer Lehre als Schaufenstergestalter, an der Kunstakademie in Stuttgart aufgenommen wurde. Dort folgte ein Studium der Buch- und Werbegrafik. Auch Komm studierte dort. Bis heute sind die beiden Studienfreunde verbunden. Als Komm vor drei Wochen die Ausstellung „Kopfsache“ für die Erwachsenen eröffnete, war der Termin für die Kindervernissage bereits festgezurrt und Robert Cmarik gerne bereit, dann dabei zu sein. „Das ist, was wir den Kindern unbedingt geben müssen und was am wichtigsten ist: Bildung und Platz für kreatives Handeln“. Begeistert beobachten die beiden Künstler und Hans Komms Ehefrau Gabi dann im Garten, wie Pinsel und Stifte von den Kindern aktiviert werden. Selbstverständlich ist auch jetzt „Kopfsache“ das Thema. Doch keiner zitiert angestrengt die gehängten Bilder. Spontan und ungezwungen schmettern die Jungen und Mädchen ihre ersten Pinselstriche aufs Papier. Zuhauf stehen sorgfältig vorbereitete Holzunterlagen mit
Kinder vor den Bildern in der Galerie Komm. darauf befestigtem Malpapier bereit. Herrliche Porträts entstehen, manche sorgen zunächst mit tieffarbigen Grundierungen für Atmosphäre. Auf einigen Blättern blinzelt zuallererst die Sonne links oben aus der Ecke oder vervollständigen Blumen, verteilt übers ganze Blatt, ein Bild. Ganz unterschiedlich ist die Herangehensweise. Manch einer grübelt lange vor seinem weißen Papier, ein anderer produziert eifrig in Serie. Eigentlich wollte Hans Komm im letzten Jahr nur Malpapier aus seinem Fundus im Kindergarten vorbeibringen. Begeistert
Bild: Büttner stand er dort vor den kleinen Staffeleien und hatte spontan die Idee für diese Aktion. Besuch bei einem „echten“ Künstler verbunden mit einer „echten“ Vernissage. Für die Leiterin Petra Engelhorn passte sein Angebot wie das i-Tüpfelchen zum Projektthema „Unser Ort“. Besuche in Bäckereien, Autowerkstätten, Metzgereien, Feuerwehr, Polizei stehen da gemeinhin auf dem Programm. Ab heute gehört für die Geradstettener Kinder zum ganz „normalen“ Leben auch ein Künstler. „Toll“, meint die Kindergartenleiterin glücklich. „Kunst wird sonst viel zu oft vergessen“.
Öffnungszeiten � Die Galerie Komm in Geradstetten
(Schönbühlstraße 37) ist für Besucher der Ausstellung „Kopfsache“ geöffnet am: � Donnerstag, 20. Juli, Öffnung Atelier und Galerie ab 16 Uhr. � Donnerstag, 3. August, Öffnung Atelier und Galerie ab 16 Uhr � Der Künstler Robert Cmárik ist jeweils anwesend.
„Ich sammle Linien ein“ Die Waiblinger Künstlerin Hildegard Esslinger ist in der Ausstellung „Die Linie ist Gedanke“ mit vier Werken vertreten Von unserem Mitarbeiter Thomas Milz
Waiblingen. Beim Künstlergespräch zur aktuellen Ausstellung in der Galerie Stihl war am Wochenende auch die Waiblingerin Hildegard Esslinger zu Gast. „Mich fasziniert, dass die Linie kein Ende hat“, sagte die Künstlerin über ihre faszinierenden Arbeiten, in denen, so Galerieleiterin Silke Schuck, „Linien mit Formen und Farben in einen fortwährenden Dialog treten, der immer wieder auch kontrovers ausgetragen wird“. „Das gelbe Quadrat“ nennt Hildegard Esslinger eines ihrer in der Ausstellung zu sehenden Bilder. Mit diesem Titel nimmt sie, nicht ohne eine kleine Provokation, Bezug auf das berühmte „Schwarze Quadrat“ des Kasimir Malewitsch. Eine berühmte Serie von einigen Gemälden ab 1915, die von nichts anderem als einer statisch schwebenden, schwarzen Fläche beherrscht werden. Anders bei Hildegard Esslinger. Hier löst das quer stehende farbige Viereck bei den es umgebenden Linien einige Unruhe aus. Es kommt zu energetischen Reaktionen. Die
Linien scheinen auf der einen Seite ausweichende Kraftfelder zu bilden - oder bilden „erregte“ quirlige Kringel. Dabei mag man auch die Assoziation haben, dass da ein Vorhang zur Seite gehoben wird und den Blick frei gibt auf ein Dahinter. Es ist bei Hildegard Esslinger indes - nur - der schwarze Kreidegrund auf Karton. Und doch scheint da lichtgelb eine lebendige Linien-Struktur über dem starr Bodenlosen, Abgründigen.
Ausschnitt aus dem Linienfluss „Ich sammle Linien“, sagt die Künstlerin. „Die Linie fasziniert mich, man weiß nicht, wie lang sie ist.“ Und tatsächlich bieten ihre Bilder nur momentane Ausschnitte aus einem großen Linienfluss, der von außerhalb der Bildfläche kommend wie bei einer Momentaufnahme im Rahmen gebannt oder materialisiert wird, aber immer über ihn hinausgeht. Die Unendlichkeitsarbeit der Penelope kommt einem in den Sinn, die tagsüber, um sich der Entscheidungen des Lebens in Gestalt ihrer zudringlichen Freier zu entziehen, ihre Fäden, also Linien webt, um sie nachts dann wieder - um Aufschub zu gewinnen - aufzulösen. Abstraktionen, die durchaus existenziell gedeutet werden können, aber nicht müssen. Und doch, „es gibt Druckwellen, Lichtwellen oder elektro-
Sommertarife Tageskarten
magnetische Wellen, ich fange sie ein“, sagt Hildegard Esslinger. Das heißt, sie übersetzt uns Unsichtbares in Malerei.
Das Nichts als umtanzte Gestalt So ist die 1939 in Danzig geborene Hildegard Esslinger dann doch auch eine Geschichtenerzählerin. „In meinen Bildern interagieren die Linien“, sagte sie beim Künstlergespräch. „Die Linien erleben etwas in den Bildern. Und dann gehen sie wieder raus.“ „Linien umkreisen ein unsichtbares Objekt“ nennt sie ein anderes ihrer Bilder, auf dem sich weiße Linien auf blauem Grund in der Mitte zu einem Spiralwirbel bündeln der dort die Fläche energetisch in einen aufgeladenen Raum zu dehnen scheint. Die Linien rhythmisieren in den Arbeiten Esslingers nicht nur Flächen, sondern suggerieren auch - virtuell erscheinende - Raumstrukturen. Sie umtanzen, könnte man sagen, das Nichts als ausgesparte Gestalt - die man dann doch zu fühlen meint. „Ich kenne kaum jemanden, der sich so lange mit der Linie auseinandergesetzt hat“, sagte Silke Schuck über Hildegard Esslinger, die nach einem Biologiestudium spätberufen Malerei bei K.R.H. Sonderborg in Stuttgart studierte. „Begegnung und Umkehr“ heißt ein weiteres ihrer Waiblinger Werke. Linien sind zu vielem fähig.
Hildegard Esslinger vor ihrem Bild „Das gelbe Quadrat“ von 2014 in der Galerie Stihl.
Dauerhaft vergünstigte Eintrittskarten für die Wilhelma!
Bild: Beytekin
Anrufen und bestellen 07151 566-566
(zum Ortstarif)
Mo. - Fr. 7:30 - 17:30 Uhr Sa. 8:00 - 12:00 Uhr
Erwachsene 12,80 € statt 16,00 € Kinder (6-17 Jahre) 6,40 € statt 8,00 € Familienkarte 1 19,00 € statt 24,00 €
Jederzeit online bestellen zvw-shop.de
Familienkarte 2
Wir versenden Ihre Tickets per Post, Einschreiben/Einwurf. (Versandpauschale 2,80 € / Bestellung) Kein Ticketverkauf in den Geschäftsstellen.
(1 Elternteil mit eigenen Kindern)
31,50 € statt 40,00 €
(Eltern mit eigenen Kindern)
Kultur
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Tagestipps
Heiße Reeperbahn
Am Imbiss Heiße Ecke trifft sich ganz St. Pauli. Die Jungs Mikie, Frankie und Pitter, das Liebespaar Straube, der Heh ler Henning, Hannelore von der Nacht schicht oder die Huren Nadja, Sylvie und Martina: 44 Figuren bevölkern das Musi cal „Heiße Ecke“, jede bringt auch an diesem Montag um 19.30 Uhr im Theater der Altstadt einen Farbsplitter in das ReeperbahnKaleidoskop. Die Songs spiegeln die Gefühle und Situationen: von fetzig bis traurig, von lüstern bis sentimental. (StN)
Schon in den Sechzigern hat Tom Jones die Hitparaden gestürmt. Die Jahre haben ihn nicht leiser gemacht. Bei den Jazz Open legt der 77-jährige Sänger einen großen Auftritt hin.
In allerbester Altersform
Jazz Open I Großes Entertainment mit Tom Jones
Von Thomas Morawitzky
Hassreden und Fake-News Hassreden im Netz und „alternative Fak ten“ prägen derzeit die Debatten. Über „Kommunikation in Zeiten von Hate Speech und FakeNews“ diskutieren an diesem Montag um 19 Uhr im Schau spielhaus unter anderem die Landtags präsidentin Muhterem Aras, die You tuberin Franziska von Kempis und der Wissenschaftler Mark Eisenegger. (StN)
Nachruf
Die „Angelique“-Autorin Anne Golon ist gestorben Anne Golon, die französische Autorin der Buchserie „Angélique“, ist tot. Sie starb am Freitag im Alter von 95 Jahren in Versailles. Bis kurz vor ihrem Tod hat te Golon weiter an der Geschichte über das umtriebige Leben der Tochter eines verarmten Adligen zur Zeit Ludwigs XIV. geschrieben. Die Erstausgabe er schien vor 60 Jahren. Die Geschichten wurden in mehr als 40 Ländern verlegt.
Anne Golon ist mit „Angelique“-Romanen berühmt geworden. Foto: dpa Die Bücher mit Titeln wie „Angélique und ihre Liebe“, „Unbezähmbare Angé lique“ oder „Angélique und die Versu chung“ dienten Filmen und Comics als Vorlage. Mit einer Gesamtauflage von mehr als 150 Millionen Exemplaren wur de das Werk zu einem der größten Buch erfolge des 20. Jahrhunderts. Golon be schreibt darin das Leben der Romanhel din von ihrer Jugend bis zum Alter von etwa 45 Jahren. Angélique wächst auf dem Land in einer verarmten Adelsfami lie auf. Um ihrem Vater aus der Geldnot zu helfen, soll sie den ihr unbekannten reichen Grafen Joffrey de Peyrac heira ten. Bevor sie ihn wirklich lieben lernt, durchlebt sie viele Intrigen und verdreht Königen, Dieben und Stallburschen den Kopf. Auf ihren Abenteuern gelangt die Baronesse bis nach Nordamerika. Ihre Heldin machte Golon wohl nicht reich, denn erst nach einem jahrelangen Rechtsstreit bekam sie alle Rechte an ihren Romanen zurück, die von mehr als 300 Herausgebern weltweit verlegt wur den. Ab 2008 erschienen mehrere von ihr erweiterte und überarbeitete Versionen der ersten Bände. (dpa)
Kurz gemeldet
Kunst-Aka vergibt Preise
Zwölf Studierende haben beim diesjähri gen Rundgang der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK) die alte Poststelle in der Nachbarschaft genutzt, um sich mit der Computerkunst der sechziger Jahre und der Zukunft neuer Medien zu beschäftigen. Ihr Pro jekt „Eventual Encounters“ hat nun den Kunstpreis „FörderKoje“ des Vereins der Freunde der Akademie erhalten. Am Sonntag ist die ABKSommerausstellung zu Ende gegangen, bei der zahlreiche Preise verliehen wurden. Der Erwin HeinlePreis geht an Ludwig Rensch (Industrial Design), der HertaMaria WitzemannPreis an die Architekturstu dentin Maren Kröller. Die Südkoreanerin Suah, die bei Birgit Brenner studiert hat, erhält den DAADPreis. Außerdem wur den Nils Simon Fischer, Muna Rasch und Laura Fröhlich sowie Timo Leicht und Therese Friedemann mit dem Akademie preis ausgezeichnet. (adr)
Ein Haus für Anselm Kiefer Es wird nicht leicht für die Kunst, gegen die Attraktionen der neuen Mannheimer Kunsthalle anzukommen. Sie bietet spek takuläre Blicke nach draußen: auf der einen Seite Mannheims Wahrzeichen, der Wasserturm, inmitten eines Parks, auf der anderen Seite der rote Sandstein des Muttergebäudes. Und da ist die Architek tur mit Brücken, Treppen, lichtdurchflu tetem Atrium. „Unser Haus wird kein Bunker wie andere Museen“, sagt die Direktorin Ulrike Lorenz zur Halbzeit der Arbeiten. Der 70 Millionen Euro teure Neubau der Kunsthalle liege im Plan. Am 18. Dezember soll Bundespräsident Steinmeier das Haus eröffnen, in dem die größte Privatsammlung von Werken An selm Kiefers unterkommen wird. (dpa)
Vor einem halben Jahrhundert führte Tom Jones die Hitparaden an. Er sang in den Ca sinos von Las Vegas, trat mit Elvis Presley auf. Er bot glitzernde Schmachtfetzen mit großer Stimme, schwärmte von Delilah und dem grünen Gras der Heimat. Burt Bacha rach schrieb ihm Lieder auf den Leib, die die Damen der Welt aufforderten, sich zu bedie nen. Brusthaar quoll urwaldgleich aus sei nen offenen Hemden; sein Verschleiß an Groupies war so legendär wie sein unver kennbarer, geschmeidiger Bariton. In den späten achtziger Jahren kehrte er zurück, coverte Prince, coverte die Talking Heads, landete erneut einen Hit nach dem anderen. Am Samstagabend füllen 3500 Be sucher den Schlossplatz nur zu etwas mehr als der Hälfte – sie erleben die große Stimme aus Wales, das männliche Sexsymbol der sechziger Jahre, in allerbester Altersform: Ein Mann, der souverän und lässig auftritt, sich jenseits aller Moden als Grandseigneur des Pop beweist. Jones ist 77 Jahre alt; seine Energie scheint sich nur mehr verdichtet zu haben, er strahlt noch heller.
Tom Jones verwandelt die Lakonie eines Cohen-Songs in Pathos
Unsentimental streunt der Sänger die Straße der Erinnerung hinab Neun Musiker stehen hinter ihm, spielen mit großem Druck, zupackend; Jones singt fast alle seine großen Erfolge, streunt die Straße der Erinnerung hinab, sucht nicht nur große Momente seiner eigenen Karriere wieder auf – aber er tut es ohne jede Senti mentalität, lässt alle seine Lieder neu klin gen. Tom Jones, ein Mann mit weißen Haa ren, lächelt verschmitzt. Der Blues wird seine Rolle spielen an die sem Abend. Er beginnt mit einem zornigen, stampfenden Klassiker von John Lee Hoo ker, „Burning Hell“; der junge Gitarrist Scott McKeon lässt die Saiten scharf und trocken knallen. „I’m going down to the Crossroads“, singt Tom Jones mit voller, ge spannter Stimme, sein Blick geht geradeaus. Er steigt ein in sein Konzert mit Stücken, die in seine Jugend zurückführen, zu seinen Wurzeln, singt zwischendurch Randy New mans „Mama Told Me Not To Come“, das der ursprünglich für Tim Burton geschrieben hatte, huldigt dem Rhythm ’n’ Blues und dem Gospel, den auch sein alter Freund Elvis schätzte. Geht er dann über zu „Sexbomb“, dem Riesenhit, den der deutsche Produzent Mousse T. 1999 für ihn schrieb, beginnt er
Musizieren im Licht der Freiheit Jazz Open II Jason und Alicia Moran in der Domkirche St. Eberhard Von Thomas Staiber Ein Zeichen gegen Rassismus und Fremden feindlichkeit wollen Stadtdekan Christian Hermes und die Jazz Open setzen: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen ge ringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“, liest der Geistliche aus dem Matthäusevan gelium. Dann spielt in der Domkirche St. Eberhard der USPianist Jason Moran auf, seine Frau Alicia im Brokatkleid erhebt ihre kraftvolle Stimme. Sie singt ohne Mikrofon, körperbetont, mitunter dramatisch.
Ein virtuoser Pianist mit einem Anliegen: Jason Moran in Stuttgart Foto: Opus/Reiner Pfisterer Jason Moran lässt sich von der erhabenen Stimmung tragen, wenn er improvisiert, weicht er Klischees und Phrasen aus. Alicia Moran liest die deutsche Übersetzung von Martin Luther Kings berühmter Rede „I Have A Dream“ von 1963. Sie müht sich mit der Sprache, stolpert über schwierige Worte. Doch als sie „Freiheit“ sieht, beginnt sie zu strahlen, und ihr Sprechen wird zum Gesang – inspiriert vom alten Spiritual „Großer all mächtiger Gott, wir sind endlich frei!“. Dieser ergreifende Moment vermittelte eine Ahnung von der Intensität afroameri kanischer Gottesdienste und der Musik als Mittlerin zwischen Himmel und Erde. Die Menschen applaudieren – und gehen nach diesem gelungenen JazzOpenExperiment lächelnd hinaus auf die Königstraße.
seine erotische Raserei langsam und an dächtig, gerade so, als verrichte er ein Gebet. Tom Jones hat eine starke Band mit nach Stuttgart gebracht, die seine Hits stilsicher in die Gegenwart holt. Scott McKeon wech selt zum Banjo, wechselt zur akustischen Gi tarre, wenn Jones „It’s Not Unusual“ singt, das Stück, das ihn berühmt machte, mit dem er 1965 monatelang den ersten Platz der Hit parade besetzte, unter das sich nun flott ein lateinamerikanischer Rhythmus legt. Beim Countryhit „The Green Green Grass Of Home“ leuchtet die Bühne in tiefem Grün; das Schlagzeug von Gary Wallis steht quer zu ihr, das Publikum sieht den Drummer im Profil vor diesem Gleißen sanft den Rhyth mus schlagen, und McKeon lässt die Steel Guitar weinen. Notenblätter treiben über die Bildwände im Rücken des Sängers, Ro sen explodieren, als Tom Jones „Delilah“ singt, auch in Deutschland die Nummer eins für viele Wochen, vor 49 Jahren – hier klingt die Gitarre dramatisch, schneidend, und ein Akkordeon umtanzt nun die Stimme.
Tom Jones wirkt bei manchem Lied so konzentriert, als bete er gerade.
Foto: Opus/Reiner Pfisterer
Jetzt geht die Sause ab Jazz Open III Beth Hart, Steve Winwood und Buddy Guy Von Thomas Klingenmaier Dass sie einen undankbaren Job hat, merkt man Beth Hart nicht an. Die amerikanische Bluesrockerin kommt als Erste im vollen Ta geslicht auf die Bühne der Jazz Open auf dem Schlossplatz, die Sängerin muss erst mal Stimmung machen. Aber die 45Jährige erreicht schon nach zwei Takten die volle Be triebstemperatur, jene Blueshitze, in der sich Frust und Kampfeslust, Wundfieber und Gier nach neuer Berührung nicht mehr unterscheiden lassen. Sie maunzt und schluchzt nur in gelegentlichen Effektbeiga ben, meist fegt ihre Stimme mit jenem Druck heran, der weniger sexuelle Provokation als Verkündung der eigenen Unbeugsamkeit ist. Schnell werden die Stehplätze zu Tanz plätzen, und die Band treibt sich und das Publikum über einen großen Widerspruch hinweg: dass hier im vollen Sonnenlicht ver handelt wird, was in einen dunklen Club gehört, weil die Musik der früher schwer drogensüchtigen Hart vom Bestehen einer tiefen Nacht erzählt. Wo Hart ständig schuften muss, könnte es der Brite Steve Winwood mit 69 Jahren sach ter angehen lassen, er könnte sich von sei nem Teppich aus Hits tragen lassen, der zu rückreicht bis in die Zeit bei der Spencer Da vis Group, in den legendären britischen Pop aufbruch der Sechziger also. Aber der Sän ger, Gitarrist und Tastenmann lehnt sich nie zurück, er bietet „Can’t Find My Way Home“, „Had To Cry Today“ oder „Them Changes“, als seien das frische Botschaften. Der optimistische LatinGroove der Band wird vom Perkussionisten Edwin Sanz auf rechterhalten, der Saxofonist Paul Booth und der Gitarrist Jose Neto können also vir tuos energischer werden, ohne die aus ande ren Epochen herüberwehende Gutmütigkeit der Musik ins Düstere zu wenden. Jetzt wird alles besser, jetzt haben wir den richtigen Ton gefunden, hieß es mal in der Rockmusik. Winwood hat diesen Glauben noch nicht aufgegeben. Buddy Guy lässt es da lieber schalkhaft gewittern. Auf den höchsten Bünden drängt er die Gitarrensaiten aus ihrer Lage, quetscht ihre Protestschreie durch den Ver zerrer und schreddert Tonfolgen, als hacke er im Akkord Zwiebeln und Peperoni für ein
scharfes Gumbo, jenen Eintopf, den er frü her selbst in seinem alten Club Checker board Lounge tief auf der Southside Chica gos gekocht hat. Für seine Verhältnisse sind das fröhlich dargebotene Jahrmarktsnum mern, bei denen schlicht die Energie erstaunlich ist, mit der Guy zu Werke geht – am 30. Juli wird er 81 Jahre alt. Aber ist dem Mann wirklich nur nach Scherzen zumute, nach ShowGimmicks: ein wenig mit den Zähnen spielen, die Gitar ren hinter den Rücken nehmen, die voll auf gedrehten Tonabnehmer noch das Schaben des Hemdstoffs an den Saiten verarbeiten lassen? Nein, aus dem draufgängerischen JetztgehtdieSauseabGedröhne wird eine kollektive Totenwache, in die Guy sein Publikum hineintrickst. Guy spielt „Sweet Sixteen“ von B. B. King, „Grits And Gravy“ von Little Milton, „Five Long Years“ von Ed die Boyd, „Hoodoo Man“ von Guys jahr zehntelangen Freund und Partner Junior Wells. Seine Stimme ist mit ihrem Spektrum von konzentriertem Falsett bis zur schlaksi gen Nebenbeibemerkung noch immer cha rismatisch, seine Gitarre wird dann leiser. Buddy Guy will im Alter auch Botschafter all jener sein, die nicht mehr da sind.
Seit den Fünfzigern wird Buddy Guy von anderen Gitarristen verehrt. Foto: Opus/Pfisterer
Das Akkordeon hat seinen Auftritt auch bei „What’s New Pussycat“, Tom Jones sang es für Woody Allens Film – in Stuttgart wird er bei diesem trunken schunkelnden Liebes geständnis sonst nur von McKeons akusti scher Gitarre begleitet. Ganz sparsam inst rumentiert kommt auch der Song daher, den sich Jones von Leonard Cohen lieh, Gebet des alten Sängers, der Hank Williams husten hört, einhundert Stockwerke über ihm, im „Tower Of Song“: nur die leise gezupfte Gi tarre zuerst, der vorsichtige Bass, dann eine Melodie, wenige Noten auf dem Keyboard. Im Hintergrund ein Meer aus Kerzen; weit vorne Tom Jones, der die Arme ausbreitet, Cohens Lakonie in Pathos verwandelt. Aber die Nacht kommt, die Zeit zu beten ist vorbei. Noch einmal bedient Tom Jones sich bei Randy Newman – „You Can Leave Your Hat On“ kennt man vor allem in der Interpretation von Joe Cocker, und ihr hat Jones die schweren Bläsersätze fraglos abge schaut. „If I Only Knew“ ist ein weiterer Jo nesHit aus den frühen Neunzigern, zieht das Tempo noch mehr an, verwandelt die kleine Zeitreise in eine große Tanzparty. In der Zugabe schließlich kommt, lange vorbe reitet von einem funkigen GitarrenIntro, „Kiss“ von Prince. 1988 brachte dieser Song für Tom Jones das große Comeback – nun singt er es noch einmal: „You don’t have to be rich to be my Girl“. Er verabschiedet sich mit einem Spiritual, geht noch einmal weit zu rück, in der Geschichte des Rock ’n’ Roll – bei „Strange Things Happening Everyday“ spielt auch das weiße Sousafon mit, stampft die Bühne und stampft das Publikum den schnellen Rhythmus.
Was Modern Jazz alles sein kann Jazz Open IV Joey DeFrancesco setzt den fulminanten Schlusspunkt im Bix Von Bernd Haasis Das Beste zum Schluss – bei den Jazz Open krönen am Samstag der Organist Joey De Francesco und seine Combo das weit aus greifende BixProgramm. Modern Jazz spielt das Quartett, aber nicht irgendeinen: Kompositorisch fein verwoben, schwingen da Bebop, Soul, Fusion, Blues, Swing, R&B mit, überhaupt alle afroamerikanischen Sti le, aus denen und in die sich Jazz seit den vierziger Jahren verwandelt hat. Der Titel des Albums „Freedom Project“ ist Programm. Der Italo und die drei Afro amerikaner gestalten Stücke miteinander im Moment, aufmerksam und spielfreudig. DeFrancesco, der noch mit dem späten Miles Davis musizierte, kitzelt die HammondB 3Orgel, er lässt sie röhren, jubilieren und stöhnen, während seine Finger auf den Tas ten um die Wette laufen; zwischendurch spielt er sein Zweitinstrument, die Trompe te, virtuoser als mancher Hauptamtliche. Auch der Saxofonist Troy Roberts und der Gitarrist Dan Wilson glänzen mit Melodie gefühl und Einfallsreichtum. Der Drummer Jason Brown zeigt immer wieder verblüffen de Kabinettstückchen gegen den Beat, ohne diesen je zu verlieren, und wirbelt auf der Snare, dass einem schwindlig werden kann. Jeder der vier hätte mehr als genug Atem, um alleine ein Konzert zu bestreiten. Entspre chend kurzweilig wird ein Abend, an dem sie miteinander in Dialog treten. Überbordende musikalische Energie speist diesen Par forceritt, immer wieder kommt es zu Erup tionen, und auch in ganz leisen Passagen ist die Spannung mit Händen zu greifen. Eine Demonstration ist dieser Konzert abend: Wenn Modern Jazz in dem offenen Geist gespielt wird, in dem er einst erfunden wurde, bleibt er aktuell und kann gar nicht aus der Zeit fallen. Das sieht nicht nur das begeistert johlende Publikum im Bix so, son dern auch der große Musikproduzent Quincy Jones, der vor seinem eigenen Konzert am Sonntag den kleinen Stuttgarter Jazzclub beehrt. „Yeah, Joey“, raunt er während des Konzerts und gratuliert DeFrancesco hin terher persönlich, was diesen sichtlich rührt. Das Beste kommt eben oft zum Schluss.
C
6
Rems-Murr SPORT
Nummer 162 – RMS1 Montag, 17. Juli 2017
TELEFON 0 71 51 / 566 -262 FAX 0 71 51 / 566 -402
Bronze für Alina Kenzel
Fechten: Monika Sozanska vor der WM in Leipzig
EXTRA:
Schmuck, Stars und sehr viel Schweiß Fechten: Die Weltklassefechterin bewegt sich unter Promis so selbstverständlich wie auf der Planche
Von unserem Redaktionsmitglied Gisbert Niederführ
Vom 17. bis 26. Juli finden in Leipzig die Weltmeisterschaften der Degenfechter statt. Mitglied des deutschen Teams ist auch Monika Sozanska (34), deren Karriere im Rems-Murr-Kreis begonnen hat. Sie spricht über ihre Ziele, die Faszination des Fechtens, die Qual des Trainings, neue Wege und Einblicke in die Welt der Promis.
Glamour
Treffen mit Hollywoodstars Wer Monika Sozanskas Facebookseite besucht, könnte neidisch werden. Die Fechterin lächelt auf Fotos aus New York, Doha, Budapest oder von der Copacabana, zum Teil Seite an Seite mit bekannten Schauspielern oder Sportgrößen. „Das ist das Schöne an diesem Sport“, sagt sie. Man lernt die Welt kennen – und interessante Menschen. Hollywoodstar Nastassja Kinski ist „supernett“, Matt LeBlanc aus der USSitcom Friends „ein superwitziger Kerl“. In dieser anderen Welt – neben der Fechtwelt – fühlt Monika Sozanska sich wohl. „Das Sportlerleben“, sagt sie, „findet in einer Halle statt, verschwitzt in Sportklamotten. Ich interessiere mich aber auch für Mode, will mich schick machen.“ Das gelingt ihr so gut, dass sie immer wieder Modeljobs bekommt. Dreimal bereits, erzählt sie, habe auch der Playboy schon angefragt, dreimal sagte sie ab. Die Glamourwelt zu erleben, auf Galas mit Promis eingeladen zu werden, hat jedoch auch seinen Preis. Um dorthin zu gelangen, reicht es nicht, nur gut auszusehen. „Diese andere Seite bietet der Sport nur, wenn man gut ist“, sagt Monika Sozanska. Sie selbst gehört seit zwölf Jahren zur Degen-Weltklasse. Und um dorthin zu gelangen, sind nicht nur „fünf bis sechs Stunden Training minimum“ am Tag nötig, sondern auch so manch anderer Verzicht. Es sei beispielsweise schwer, jemanden kennenzulernen, dem man bei der ersten Verabredung sagen muss: „In sechs bis acht Wochen hätte ich wieder Zeit.“ Das aber beklagt sie nicht, sagt vielmehr: „Ich liebe diesen Sport.“
Monika Sozanska mit Boris Becker ...
Bild: Privat
Monika Sozanska hofft auf gute Ergebnisse bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Leipzig – und bei anderen Plänen
Wurzeln
Ausgangspunkt Weinstadt Begonnen hat diese Liebe in Weinstadt. 1994 ist Monika Sozanska aus Polen hierhergekommen, mit der Familie dem Vater Piotr gefolgt, den der Weinstädter Fechttrainer Lothar Rubenbauer zum FCW geholt hatte. „Dieser Mann hat unser Leben verändert“, sagt Monika Sozanska. Rubenbauer besorgte der Familie ein Dach überm Kopf, war ausschlaggebend dafür, dass der Vater Nationaltrainer wurde und die Tochter A-Kader-Fechterin. „In Polen habe ich noch ganz klassisch Klavier gespielt und getanzt“, erzählt sie. Mit dem Fechten begann sie erst in Weinstadt. Der Sport bot ihr die optimale Möglichkeit zur Integration. „Ich war in Polen ein kleiner Streber“, sagt sie. In der deutschen Schule aber konnte sie nicht glänzen. „Ich habe nach einem Jahr schon gefeiert, wenn ich im Diktat statt 120 Fehlern nur noch 60 hatte, was immer noch eine Sechs war. Der Sport war meine Möglichkeit, auch ohne Sprache zu glänzen.“ Das gelang ihr bestens. Der FC Weinstadt machte sich unter Piotr und mit Monika Sozanska einen Namen. Beide trainierten bald zusätzlich noch beim Heidenheimer SB und wechselten schließlich komplett dorthin. Für Monika begann der Aufstieg in die Weltspitze.
Karriere
WM-Medaillen und Tränen
... Fabian Hambüchen ...
Bild: Privat
Zehn Jahre hatte sie auf die deutsche Staatsbürgerschaft warten müssen und bis dahin für die polnische Juniorenauswahl gefochten. 2005 aber stand sie erstmals in der deutschen Nationalmannschaft und holte gleich die erste WM-Medaille. Sie schaffte es später bis auf Platz 16 in der Weltrangliste (in der Saison 2012/13), dreimal war sie in Deutschland die Nummer zwei im Degenfechten. Drei dritte Plätze mit der Mannschaft gelangen ihr bei Weltmeisterschaften, einmal wurde sie Zweite, Fünfte schließlich bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Als beste Einzelplatzierungen stehen zwei Weltcupsiege (und 17 weitere Treppchenplätze), ein dritter Platz und zwei vierte Plätze bei Europameisterschaften und mehrere erste und
zweite Plätze bei deutschen Meisterschaften zu Buche. Trotz solcher Erfolge werden die Fechter heute nicht mehr gewürdigt wie noch vor 20, 30 Jahren, als Deutschland unter Emil Beck die Fechtszene beherrschte. Damals jedoch, sagt Sozanska, gab es viel weniger Konkurrenz. Heute nehmen Fechter aus über 150 Nationen an Turnieren teil. Da sei allein die Qualifikation zu Olympischen Spielen schon ein Riesenerfolg. Diesem Erfolg geht die Qual voraus. Wie jetzt wieder im Vorfeld der Weltmeisterschaften vom 19. bis 26. Juli in Leipzig. „In den letzten Wochen bin ich schon ein paar Mal heulend aus der Halle raus.“ Aber sie will sich später nicht sagen müssen: Hättest du nur die eine oder andere Stunde mehr investiert.
Nie aufgeben
Von Qual und Existenzangst Früher gelang das noch besser. „Wenn man jung ist, ist man hungrig. Ich muss mich jetzt mehr quälen“, sagt Monika Sozanska. Größere Qual gleich höhere Erfolgschancen. Nicht nur in diesem Punkt sei Fechten eine gute Schule, schließlich verliere man öfter, als man gewinnt. „Man lernt, schnell wieder aufzustehen, nicht der Vergangenheit nachzutrauern, sondern sich aufs nächste Ziel zu konzentrieren.“ Auf einen Sieg dürfe man zwar schon ein bisschen stolz sein, aber im nächsten Kampf könne alles schon wieder ganz anders laufen. Und: „Man darf nie aufgeben. Bis der letzte Gong ertönt, ist immer noch alles möglich.“ Umgekehrt kann innerhalb von fünf Minuten auch alles vorbei sein. Wochen der Quälerei in der Halle in wenigen Minuten dahin. Stimmen die Ergebnisse nicht mehr, ist der Kaderplatz – und damit die Förderung – schnell dahin. „Da drehen sich auf einmal alle weg und man steht allein.“ Damit müsse man auch erst umgehen lernen. Dabei gebe es beim Fechten keine Reichtümer zu verdienen. „Wir sind schon froh, wenn wir normal leben können.“ Ihr Grundgehalt bezieht sie vom Staat als Sportsoldatin. Immer mal wieder kommen deshalb Existenzängste auf. Bei Verletzungen oder wenn der Sponsor abspringt, dränge sich schnell die Frage auf: Wie sieht dann die Zukunft aus? Dennoch wagt sich Monika Sozanska nun auf ein völlig neues Terrain und geht ein finanzielles Risiko ein.
Bild: Claus Kiefer
Baby
Wenn Monika Sozanska übers Fechten redet, vermittelt jedes Wort, wie gerne sie diesen Sport mag. Doch noch lebendiger werden ihre Augen, noch mehr Begeisterung schwingt in der Stimme mit, wenn sie über ihr neuestes Projekt spricht: die SchmuckKollektion mit dem Namen Mosiks. „Das ist mein Baby.“ Mo wie Monika, sics ist angelehnt an die Fechttechnik Sixt, „meine Lieblings-Parade“. Stolz präsentiert sie Handyfotos ihrer Kreationen: „Leidenschaft, Eleganz, Leichtigkeit und Dynamik“ sollen die Armreifen, Ohrringe, Ketten, Anhänger vermitteln. Attribute, die auch dem Fechten zugemessen werden. Um die Kollektion zu ermöglichen, ist sie finanziell ins Risiko gegangen. „Für die Schmuckstücke gebe ich gerade mein ganzes gespartes Geld aus.“ Sollten anderen die Schmuckstücke nicht so gut gefallen wie ihr selbst, „dann stehen die Geschenke für meine Familie und Freunde für die nächste Zeit schon fest“. Davon jedoch geht sie nicht aus: „Weltweit wird’s schon irgendjemanden geben, der’s nicht schlecht findet.“ In New York, Doha, Budapest oder an der Copacabana.
... und bei Olympia in London.
Bild: ffu
Leichtathletik. In einem spannenden Kugelstoßfinale hat sich Alina Kenzel (VfL Waiblingen) bei der U-23-Europameisterschaft den dritten Platz gesichert. Für Alina Kenzel bleibt Bydgoszcz ein gutes Pflaster. Nach dem U-20-Weltmeistertitel im vergangenen Jahr belegte Kenzel in einem Herzschlagfinale nun den dritten Platz bei der U-23-Europameisterschaft. Dabei trennte Kenzel nur einen Zentimeter von der viertplatzierten Türkin Emel Dereli. Im Vorfeld der Meisterschaft war eine Medaille nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Kenzel stand auf Platz fünf der europäischen U-23-Bestenliste und war zudem die jüngste Teilnehmerin im Wettbewerb. So ist Kenzel auch noch bei der nächsten U-23-EM im Jahr 2019 startberechtigt. In der Qualifikationsrunde am Freitag bewältigte Kenzel gleich mit dem ersten Versuch die geforderten 14,90 Meter und zog damit ins Finale ein. Für das Finale nahm sich Kenzel vor, in Richtung ihrer Bestleistung von 17,61 m zu stoßen, was ihr schließlich auch gelang. Der erste verhaltene Versuch von Kenzel landete nur bei 16,06 m. Im zweiten Anlauf erzielte sie jedoch eine Weite von 17,46 m, was ihr den vorläufig zweiten Platz einbrachte. Erst im letzten Versuch übertrumpfte die Polin Klaudia Kardasz sie mit 17,67 m. Zwar zeigte Kenzel noch einmal einen guten Versuch mit 17,41 m, konnte die Polin jedoch nicht mehr abfangen. Die Schwedin Fanny Roos glänzte mit einer Weite von 18,14 m, was ihr den Europameistertitel einbrachte. Kenzel, die ihre Technik in dieser Saison umgestellt hat und zudem in den letzten Wochen im Stress wegen ihres Abiturs war, sieht diesen dritten Platz als Belohnung für eine schwierige Saison. Zuletzt hatte Kenzel bei den deutschen Meisterschaften in Erfurt mit ihren Weiten etwas gehadert. Bei den Europameisterschaften gelang ihr nun mit fünf Versuchen über 17 Meter eine gute Serie. Am Samstag, 22. Juli, wird Alina Kenzel beim Leichtathletik-Meeting im VfLStadion in Waiblingen sein. Ob als Teilnehmerin oder Zuschauerin, ist jedoch aufgrund der langen, kräftezehrenden Saison noch nicht sicher. (kas)
Matthias Siegle Europameister Kraftsport. Bei den Europameisterschaften im Kraftdreikampf ist Matthias Siegle (SV Fellbach) aus Remshalden im tschechischen Pilsen Europameister in der Altersklasse II der Gewichtsklasse bis 74 Kilogramm geworden. Siegle (54) blieb mit 630 Kilogramm Gesamtlast als einziger von acht Athleten über 600 Kilogramm. 230 Kilogramm stemmte er beim Kniebeugen, beim Bankdrücken 150 Kilogramm und in der Disziplin Kreuzheben gelang ihm mit 250 Kilogramm eine neue Bestmarke. Da bei der EM auch Einzelmedaillen vergeben werden, kehrte Siegel zudem mit zwei Silbermedaillen (Kniebeuge und Bankdrücken) sowie zweimal Gold (Dreikampfwertung und Kreuzheben) zurück. Schließlich sicherte sich auch noch die deutsche Mannschaft den Sieg. (mik)
Die WM
Erfolg als Problem Bei der Europameisterschaft vor kurzem ist Monika Sozanska mit der Mannschaft Sechste geworden. „Da war ich zufrieden mit meiner Leistung.“ Der Einzelwettbewerb dagegen „war eine Probe für die WM und die ist total schiefgegangen“. Ziel mit der Mannschaft in Leipzig ist Platz acht. „Ein bisschen liebäugeln wir mit Platz vier.“ Doch dazu muss alles passen. Möglicherweise aber bekommt Monika Sozanska ein Problem. Sie möchte nämlich den drei Erstplatzierten jeweils ein Teil aus ihrer Schmuckkollektion schenken. Was aber tun, wenn sie selbst dort steht? Allerdings: Es gibt eindeutig größere Probleme.
gement studiert. Sie arbeitet ab und zu als Model und organisiert für Firmen Veranstaltungen (sogenannte Incentives) zum Thema Fechten (auch zum Teambuilding oder als Abenteuer-Event). Dazu hat sie sich eigens 30 Fechtausrüstungen beschafft. www.fechtincentives.de
Zwei Neue für den Sonnenhof D
ominik Pelivan und Yannick Thermann schnüren künftig für die SG Sonnenhof Großaspach die Fußballschuhe. Beide haben einen Vertrag bis 2019 unterschrieben. Dominik Pelivan kommt aus Berlin und durchlief bei Hertha BSC seit seinem achten Lebensjahr alle Jugendteams. In der abgelaufenen Spielzeit kam der 21-jährige, zentrale Mittelfeldspieler auf 27 Einsätze für die U 23 des Bundesligisten. Der 23-jährige Thermann, der von den Stuttgarter Kickers zur SG stößt, mischt bereits seit nun drei Wochen als Probespieler in den Trainingseinheiten des Dorfklubs mit und absolvierte neben dem Trainingslager am Walchsee auch alle bisherigen Vorbereitungsspiele der Aspacher. Sportdirektor Joannis Koukoutrigas: „Mit den Verpflichtungen von Dominik Pelivan und Yannick Thermann sind unsere Kaderplanungen abgeschlossen.“ �
D
� Ende Juli startet sie mit ihrer Schmuck-
Kollektion Mosiks: www.mosiks.com.
� Die Fecht-WM in Leipzig beginnt am
19. Juli und dauert bis 26. Juli. Monika Sozanska steigt am Donnerstag, 20. Juli, ins Geschehen ein.
U-23-EM in Bydgoszcz
Die eigene Schmuckkollektion
Monika Sozanska � Geboren am 13. März 1983 in Boleslawiec, Polen. � 1994 nach Deutschland gekommen, zunächst nach Weinstadt, dann nach Schorndorf, wo ihre Mutter und ihr Bruder immer noch wohnen. � Monika Sozanska wohnt heute in München, trainiert hauptsächlich in Heidenheim (bei ihrem Vater Piotr), ab und zu auch in München oder bei ihrem aktuellen Verein, dem FC Offenbach. � Sie ist Sportsoldatin, hat auch Medienwirtschaft und Dienstleistungsmana-
E-MAIL sport@zvw.de ONLINE www.zvw.de
Immer wieder arbeitet Monika Sozanska auch als Fotomodel. Bild: Patrycja Kurzepa
er Abschlussstaffeltag der Kreisligen A I, B I und der B IV findet am Freitag, 4. August, im Vereinsheim des TSV Leutenbach statt. Beginn ist im 19.30 Uhr. Die Vertreter von Bezirksliga und Kreisliga B III treffen sich am 28. Juli im Vereinsheim des TSV Sulzbach-Laufen. Auch hier ist der Beginn um 19.30 Uhr.
Sport
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
D
Roger Federer, König von Wimbledon Der Schweizer Tennisstar gewinnt zum achten Mal das Rasenturnier in London und ist dort nun alleiniger Rekordsieger
1
Bei Garbiñe Muguruza passt diesmal alles Die Spanierin gewinnt erstmals das Finale von Wimbledon Von Heiko Hinrichsen LONDON. Den Rest ihres beeindrucken den Finalauftritts erledigte Garbiñe Mu guruza sozusagen mit dem kleinen Finger. Also tätschelte die überglückliche Spanie rin liebevoll den goldenen Schriftzug auf grünem Untergrund, der traditionell un mittelbar nach dem verwandelten Match ball auf der Siegertafel im noblen All Eng land Tennis Club angebracht wird. „2017 G. Muguruza“, so steht es dort bei den La dies’ Singles nun für alle Ewigkeit. „Ich kann es gar nicht glauben, dass es wirklich passiert ist“, sagte Garbiñe Mu guruza, die bei ihrem 7:5, 6:0Erfolg über die fünffache WimbledonChampionesse Venus Williams in nur 77 Minuten zum ersten Titel an der Londoner Church Road gestürmt war. Auf dem Court war die 23Jährige letztlich in die Knie gesunken, während ihrer Trainerin Conchita Marti nez die Tränen über die Wangen kullerten. Spanien besitzt nun neben Martinez, die 1994 gewann, eine zweite Wimbledon Siegerin. „Sonst steht immer etwas im
Hat gut lachen: Wimbledon-Siegerin Garbiñe Muguruza Foto: AP Mit nun acht Siegen in London ist der Schweizer Roger Federer der alleinige Rekordhalter beim einzigen Grand-Slam-Turnier auf Rasen.
19 Grand-Slam-Titel, acht davon errungen in Wimbledon – Roger Federer setzt in seiner einzigartigen Tenniskarriere eine weitere Bestmarke. Marin Cilic war dabei ein angenehmer Gegner. Von Heiko Hinrichsen
2003 – Mark Philippoussis (Australien) war beim 7:6, 6:2, 7:6 chancenlos.
2004 – den US-Boy Andy Roddick schlug Federer mit 4:6, 7:5, 7:6, 6:4.
2005 – Andy Roddick hatte erneut mit 2:6, 6:7, 4:6 das Nachsehen.
LONDON. Es dämmerte bereits an jenem Montagabend, dem 25. Juni 2001, als Pete Sampras das war, was er bei den Champion ships von Wimbledon zuvor seit fünf Jahren nicht mehr hatte sein müssen: ein Verlierer. Also rauschte nach einem hart umkämpften Fünfsatzmatch gegen einen gewissen Roger Federer, einen 19 Jahre jungen Grünschna bel mit Zöpfchen aus Basel, die Nachricht in Windeseile durch die noch immer belebten Gassen des All England Clubs: „Ja, Sampras hat verloren!“ Und die britische Boulevard presse, sie titelte über den gefallenen Cham pion aus den USA, der zwischen 1997 und 2000 hier stets gewonnen und sich insgesamt sieben Titel im Mekka des weißen Sports ge sichert hatte: „PistolPete, der ewige Held, er hat sich diesmal in den Fuß geschossen.“ Seit diesem Sonntag, 15.51 Uhr Ortszeit, muss Pete Sampras nun sogar die Ehre an Roger Federer abtreten, ein WimbledonRe kordchampion zu sein. Er teilt dieses harte Los mit dem Briten William Renshaw, der in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts ebenfalls siebenmal in Wimbledon gewann. Doch das war zu einer Zeit, als der Sieger des Vorjahres automatisch im Finale stand. Denn mit seinem verwandelten Matchball im einseitigen Finale beim 6:3, 6:1, 6:4 an diesem Sonntag gegen den am linken Fuß angeschlagenen Kroaten Marin Cilic holte sich Roger Federer seinen so lang ersehnten achten Titel in Wimbledon. Es ist für den Maestro aus der Schweiz, der nicht nur für die deutsche Legende Boris Be cker der „größte Tennisspieler aller Zeiten“ ist, eine Verabredung mit der Geschichte. Spätestens mit WimbledonTitel Nummer acht hat der ewige Federer den Olymp des Weltsports bestiegen, wo ein Plätzchen nur für die Allergrößten wie Muhammad Ali, Michael Jordan, Serena Williams oder Mi chael Schumacher reserviert ist. Als dieser herausragende Erfolg nach le diglich 101 Minuten Spielzeit feststand, da übermannten Roger Federer für kurze Zeit die Gefühle. Und so bekam der Meister wässrige Augen und vergrub sein Gesicht für einen Moment in einem Handtuch. „Wenn
du an etwas glaubst, dann kannst du weit kommen im Leben“, sagte der Schweizer, nachdem er im Beisein von Prinz William und dessen Ehefrau Kate den Challenge Cup, den WimbledonSiegerpokal, zum ach ten Mal in die Höhe gestemmt hatte. „Ich hatte hier harte Zeiten in 2014 und 2015, als ich beide Male gegen Novak (Djokovic, Anm. d. Red.) im Finale verloren habe“, sagte Fe derer, dessen Eltern Lynette und Robert, die Ehefrau Mirka sowie die vier Kinder auf dem 14 979 Fans fassenden CentreCourt zu schauten: „Dieser Sieg ist für die Familie. Ich habe immer davon geträumt, wieder hier zu stehen. Es bedeutet mir die Welt.“ Vor allem deshalb, weil sich Federer nach der Krise des Vorjahres mit dem WimbledonAus gegen Milos Raonic von Knie und Rückenschmer zen gezeichnet selbst eine halbjährige Aus zeit verordnet hatte.
Fotos: dpa, AFP (8)
2007 – Nadal kämpft, Federer triumphiert aber mit 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2.
Der King of the Court gibt auf dem heiligen Rasen den Ton an Viele Rekorde hat der 35Jährige ge knackt. Nun aber auch beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt eine Stufe über dem Rest zu stehen, über Helden wie Sampras, Becker, Björn Borg oder Rod Laver, das be deutet selbst einem Titelhamster wie dem nun 19fachen GrandSlamSieger immens viel. „Ich spüre, ein großer Teil der Geschich te dieses Turniers zu sein“, sagt Federer. In seinem elften WimbledonFinale wurde der WeltranglistenFünfte schnell seiner Fa voritenrolle gerecht. Mit einem Break zum 3:2 im ersten Satz zeigte der King of the Court dem 2014er USOpenSieger Marin Cilic gleich, wer auf dem heiligen Rasen den Ton angibt. Nicht einen Satz hatte Rasen flüsterer Federer vor dem Endspiel abgege ben – und das blieb auch gegen Cilic so. Der ließ sich vom dominanten Spiel des Rekord champions und auch von der Größe des Moments beeindrucken. Mit 110 Assen und variablem Tennis ins WimbledonFinale gestürmt, gelangen dem 28jährigen Cilic im Angesicht von König Roger gerade mal fünf Asse. „Ich hatte eine tolle Reise hier und habe das Tennis meines Lebens gespielt“, sagte der untröstliche Ver lierer, den die Fußschmerzen sichtlich be hinderten. Und so bleibt Cilic’ Landsmann und ExTrainer Goran Ivanisevic der einzi ge WimbledonSieger aus Kroatien. Ivanise vic siegte 2001, in jenem Jahr also, als auch Roger Federer erstmals im All England Club von sich reden machte.
Kurz berichtet
Sieg bei Comeback
Nach zehnmonatiger Verletzungspause hat sich WindsurfAss Philip Köster in Pozo vor Gran Canaria eindrucksvoll zurückgemeldet. Bei seinem Heimspiel gewann der 23Jährige den ersten Wave ridingWettbewerb der neuen Saison.
Volleyballerinnen souverän 2009 – der Schweizer ringt Andy Roddick mit 5:7, 7:6, 7:6, 3:6, 16:14 nieder.
2012 – Federer schlägt den Lokalmatador Andy Murray mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4.
2006 – Federer gewinnt gegen Rafael Nadal (Spanien) 6:0, 7:6, 6:7, 6:3.
¡ Meiste Wimbledon-Siege: 8 Siege: Roger Federer (Schweiz)
Die deutschen HockeyFrauen haben sich beim Halbfinalturnier der World League in Johannesburg Platz zwei in der Vorrundengruppe A gesichert und damit eine gute Ausgangsposition für das Viertelfinale geschaffen. Das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders setzte sich im abschließenden Spiel gegen den zuvor ungeschlagenen Spitzenreiter Ja pan mit 3:0 durch. Bei dem Turnier wer den Tickets für die WM 2018 vergeben.
Hockey-Männer abgezockt
Roger Federer und Wimbledon
¡ Federers Grand-Slam-Titel (19): Australian Open (5): 2004, 2006, 2007, 2010, 2017 French Open (1): 2009 Wimbledon (8): 2003-2007, 2009, 2012, 2017 US Open (5): 2004-2008
Die deutschen Volleyballerinnen haben die Finalrunde beim Grand Prix fest im Blick. Beim zweiten Vorrundenturnier in Almaty/Kasachstan gewann das Team von Bundestrainer Felix Koslowski 3:0 (25:16, 25:16, 25:23) gegen Kolumbien – der fünfte Sieg im sechsten Spiel.
Gute Ausgangsposition
Hintergrund Roger Federer ist der erste Tennisprofi, der achtmal in Wimbledon gewonnen hat. Dazu kommen jeweils fünf Triumphe bei den Australian Open und den US Open sowie ein Titel bei den French Open.
Weg – aber diesmal hat alles zusammenge passt“, sagte Garbiñe Muguruza, die über ein gutes Service und kraftvolle Schläge verfügt – es aber teilweise an Konzentra tion und Konstanz vermissen lässt. Für ihren ersten WimbledonSieg er hält die 23Jährige ein kleineres Duplikat ihrer Trophäe – und sie darf sich über die Rekordsumme von 2,6 Millionen Euro Preisgeld für ihren zweiten GrandSlam Sieg nach dem Gewinn der French Open von 2016 freuen. Vor zwei Jahren hatte Garbiñe Muguruza noch gegen Serena Williams im WimbledonFinale chancen los den Kürzeren gezogen. Diesmal war sie gegen deren ältere Schwester Venus im zweiten Satz deutlich überlegen. In Spanien kennt der Jubel keine Gren zen. „Von welchem Planeten bis du ge kommen?“, jubelte die Sportzeitung „As“ der neuen Tenniskönigin Garbiñe Mugu ruza zu, die im gesamten Turnier nur einen Satz abgab: Im Achtelfinale gegen Angeli que Kerber, als das Match im Gegensatz zum Finale bis zuletzt ganz eng war.
7 Siege: Pete Sampras (USA) 1993 bis 95,1997 bis 2000 William Renshaw (Großbritannien) 1881 bis 1886, 1889 5 Siege: Björn Borg (Schweden) 1976 bis 1980 Lawrence Doherty (Großbritannien) 1902 bis 1906 4 Siege: Reginald Doherty (Großbritannien) 1897 bis 1900 Rod Laver (Australien) 1961, 1962, 1968, 1969 Anthony Wilding (Neuseeland) 1910 bis 1913
Die deutschen HockeyMänner haben beim Halbfinalturnier der World League in Johannesburg auch ihr drittes Spiel gewonnen und die Tabellenführung er obert. Nach dem vorzeitigen Viertelfinal einzug bezwang das Team von Bundes trainer Stefan Kermas den bisher unge schlagenen Olympiazweiten Belgien 3:2 (1:0). „Wir haben viel Abgezocktheit bewiesen“, sagte Kermas.
Massenpanik im Senegal
2017 – der achte Erfolg in Wimbledon 6:3, 6:1, 6:4 über Marin Cilic (Kroatien)
Im Senegal sind bei einer Massenpanik in einem Fußballstadion acht Menschen ums Leben gekommen. Zur Tragödie in Dakar kam es nach Auseinandersetzun gen kurz vor dem Ende des Ligafinales zwischen Ouakam und Stade de Mbour.
Sport
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Kanu-EM: viermal Gold für deutsche Boote
Hamilton bleibt Mister Silverstone
Gelungene Generalprobe für die WM im tschechischen Racice
Lewis Hamilton setzt Sebastian Vettel unter Druck. Der Vorsprung des Deutschen in der Gesamtwertung beträgt nach dem Sieg des Briten nur noch einen winzigen Punkt.
Kickers-Kader ist komplett: Komolong kommt STUTTGART (ump). Die Stuttgarter Ki ckers sind in der Vorbereitung auf die neue RegionalligaSaison wieder einen Schritt weiter: sportlich und personell. Zum Ab schluss des Trainingslagers gastierte die Mannschaft beim Kaiserstuhlcup im ba dischen Bahlingen. „Das waren zwei sehr gute Tests“, sagte Trainer Tomasz Kacz marek nach dem 4:1Sieg gegen den Liga konkurrenten Kickers Offenbach (Tore: Tunjic/2, Badiane, Scepanik) und der 0:2 Niederlage gegen die Gastgeber, „als wir eine sehr junge Mannschaft auf dem Platz hatten“. Der Trainer hatte nicht nur zwei unterschiedliche Formationen aufgestellt, sondern – wie auch schon beim 1:1 gegen den VfB – auch zwei Taktikvarianten aus probiert: Das offensivere 442 und das et was defensivere 352. Gegen Offenbach klappte das schon sehr gut, auch wenn der Trainer das Ergebnis nicht überbewerten wollte, weil die Hessen nicht in Bestbeset zung angetreten waren. Im Gegensatz zu den Kickers. Nach Da niel Döringer wurde auch Innenverteidi ger Alwin Komolong (Nationalspieler Pa puaNeuguinea) verpflichtet, womit der Kader komplett ist. „Wenn man unsere fi nanzielle Situation betrachtet, bin ich da mit sehr zufrieden“, betont Kaczmarek.
Niederlande starten mit Sieg in die Heim-EM UTRECHT (sid). Die niederländischen Fuß ballerinnen haben die Jagd auf den EM Titel im eigenen Land erfolgreich begon nen. Im Eröffnungsspiel in Utrecht setzte sich das OranjeTeam gegen VizeEuropa meister Norwegen mit 1:0 (0:0) durch. Vor den Augen von König WillemAlexander erzielte Shanice van de Sanden (66.) den hochverdienten Siegtreffer. Vor der niederländischen Frauenfuß ballRekordkulisse von 21 732 Zuschau ern entwickelte sich eine muntere Partie, bei der mehr Tore hätten fallen müssen. Sowohl Norwegen mit Caroline Hansen vom deutschen Meister VfL Wolfsburg in der Startelf, als auch die Niederlande mit Jackie Groenen vom 1. FFC Frankfurt er spielten sich in der ersten Hälfte beste Ge legenheiten. Die ExMünchnerin Vivian ne Miedema scheiterte vor dem norwegi schen Tor mehrfach an ihren Nerven. Im zweiten Spiel der Gruppe A besiegte Dänemark in Doetinchem den EMDebü tanten Belgien ebenfalls mit 1:0 (1:0). San ne Troelsgaards früher Abstauber (6.) nach einem Freistoß von Wolfsburgs Per nille Harder machte in einer Begegnung auf überschaubarem Niveau den Unter schied. Während die Däninnen in der ers ten Hälfte das bessere Team waren, warf Belgien nach der Pause alles nach vorn, doch der verdiente Ausgleich wollte ein fach nicht fallen. Titelverteidiger Deutschland startet in der Gruppe B am Montag gegen Schweden in die Endrunde.
Von Elmar Brümmer SILVERSTONE. Zur Halbzeit der Saison weiß die Formel 1, was die Stunde geschlagen hat: HammerTime! So bezeichnet sich das große Comeback von Lewis Hamilton beim Gro ßen Preis von Großbritannien: Mit seinem vierten Saisonsieg hat sich der Brite bis auf einen Punkt an WMSpitzenreiter Sebastian Vettel herangekämpft. Der Heppenheimer hat nach einem Reifenschaden kurz vor Schluss Glück, überhaupt noch ins Ziel ge kommen zu sein – als Siebter hinter Nico Hülkenberg. Mercedes hat zur richtigen Zeit zur Topform zurückgefunden, Valtteri Bot tas wird vom neunten Startplatz aus noch Zweiter vor seinem Landsmann Kimi Räik könen. Eine Machtdemonstration. „Es wird immer interessanter“, sagt MercedesAuf seher Niki Lauda mit einem breiten Grinsen. Es ist der vierte SilverstoneSieg in Folge für Lewis Hamilton, der insgesamt fünfte – das haben nur Jim Clark und Alain Prost ge schafft. Die Liga der Legenden. Es war seine Antwort auf die Kritik der britischen Öf fentlichkeit, dass er sich mit einer Beachpar ty in Griechenland auf das Rennen des Jah res vorbereitet hat. Plötzlich feierte das gan ze Land mit, was für eine Genugtuung. Ein Sieg, der die Wende in der Weltmeisterschaft bedeuten kann. „Wirst du als Nächstes die WM gewinnen?“, fragt ihn Schauspieler Owen Wilson auf dem Podium. „Das ist der Plan“, gibt Hamilton zurück. Selbstsicher, siegessicher. Alles unter Kontrolle. Von einem Frühstart kann diesmal keine Rede sein, eher von Spätzündung bei Sebas tian Vettel. Es ist ohnehin der zweite Ver such, weil bei der ersten Einführungsrunde Jolyon Palmer liegen bleibt. Die Bremsen an Vettels Ferrari fangen Feuer, er sieht Rauch im Rückspiegel, dementsprechend kommt er nicht richtig gut weg, schon zwängt sich der RedBullRenault von Max Verstappen bru tal vorbei. Lewis Hamilton ist da schon auf und davon, nach einer Runde hat er 1,67 Se kunden Vorsprung auf Verfolger Kimi Räik könen und mehr als vier auf WMSpitzen reiter Vettel.
„Der hätte locker halten müssen, das war keine Sternstunde für die Reifen.“ Sebastian Vettel Ferrari-Pilot Doch das nützt dem Briten nichts, weil sich im Hinterfeld die beiden ToroRosso Piloten Daniil Kvjat und Carlos Sainz junior gegenseitig von der Piste kegeln. SafetyCar und Neustart in Runde fünf, aber auch von da an bewegt sich Hamilton einmal mehr in seiner eigenen Umlaufbahn. Teamkollege Valtteri Bottas, wegen eines Getriebewechsels nur von Rang neun gestar tet, ist da schon Sechster. Auch an Nico Hül kenberg vorbei, tastet er sich – trotz der langsameren Reifen – an Vettel heran. Der Heppenheimer seinerseits greift Verstappen an. Der packende Dreikampf tobt. Vettel muss unbedingt vorbei, saugt sich ran – und wird geblockt. Ferrari holt den Deutschen in die Box, frische Reifen, Mütchen kühlen, Maulerei einstellen. Umgehend zieht Red Bull nach, aber der Stopp ist eine halbe Sekunde langsamer als der bei Ferrari – Vet tel ist vorbei. Dafür wittert Bottas seine Chance. Mercedes will in Silverstone Wiedergutmachung. Zur Rennmitte halten die Silberpfeile die Doppelführung, weil Räikkönen frische Gummis holt. Die beiden Ferrari liegen hin tereinander, die Gelegenheit zum eleganten Platztausch? Auch Hamilton reist an die Ga ragen, er weiß, dass er die Führung von sich
Überglücklicher Sieger: Lewis Hamilton genießt nach seinem Heimerfolg in Silverstone das Bad in der Menge. aus kaum noch verspielen kann – und bleibt nach einem Rekordstopp knapp vor Bottas. Es ist sein Tag, seine Strecke, sein Triumph. Aber Kollege Bottas macht seine Ansprü che auch klar. Nach dem Boxenstopp klebt sich der Finne ans rote Heck, treibt Vettel sieben Umläufe vor Schluss in einen Ver bremser und geht in der nächsten Runde souverän vorbei. Ferrari in Fehler zu treiben, die Taktik geht auf. Über Boxenfunk klagt Vettel über Blasenbildung auf dem linken Vorderrad, die er sich bei seiner Abwehrak tion eingefangen hat. Er ahnt, dass er froh sein muss durchzukommen. Das Drama entfaltet sich so richtig auf den letzten beiden Runden. Reifenschaden an Räikkönens Auto – er muss noch einmal in die Box. Kaum ist er wieder draußen, ereilt Vettel das gleiche Problem. Er rutscht von der Strecke, kommt funkensprühend gerade noch an die Garagen und rettet dadurch im merhin noch seine knappe WMFührung. Minimale Schadenbegrenzung, gefolgt von einer Anklage an den Reifenhersteller. Von einem zu späten Stopp will er nichts wissen. Sebastian Vettel sagt: „Dass der Reifen in die Luft fliegt, konnte man nicht wissen. Ich wüsste auch gern, wie es dazu kommen konnte. Der hätte locker halten müssen, das war keine Sternstunde für die Reifen.“ Aber eine für Mercedes.
Foto: AFP
Großer Preis von Großbritannien
1. Hamilton GBR / Mercedes 1:21:27,430 Std. WEITERE ERGEBNISSE 4. Verstappen (NED, Red Bull) + 52,125 Sek. 5. Ricciardo (AUS, Red Bull) + 1:05,955 Min. 6. Hülkenberg (GER, Renault) + 1:08,109 Min. + 1:33,989 Min. 7. Vettel (GER, Ferrari) + 1 Runde 8. Ocon (FRA, Force India) + 1 Runde 9. Perez (MEX, Force India) + 1 Runde 10. Massa (BRA, Williams) + 1 Runde 11. Vandoorne (BEL, McLaren) + 1 Runde 12. Magnussen (DEN, Haas) + 1 Runde 13. Grosjean (FRA, Haas) + 1 Runde 14. Ericsson (SWE, Sauber) + 1 Runde 15. Kwjat (RUS, Toro Rosso) + 1 Runde 16. Stroll (CAN, Williams) + 1 Runde 17. Wehrlein (GER, Sauber) AUSSainz (ESP, Toro Rosso) AUSPalmer (GBR, Renault) AUSAlonso (ESP, McLaren)
2. Bottas FIN / Mercedes + 14,063 Sek. FAHRER-WM 1. Vettel 2. Hamilton 3. Bottas 4. Ricciardo 5. Räikkönen 6. Verstappen 7. Perez 8. Ocon 9. Sainz 10. Hülkenberg 11. Massa 12. Stroll 13. Grosjean 14. Magnussen 15. Wehrlein 16. Kwjat
3. Räikkönen FIN / Ferrari + 36,570 Sek. 177 1. 176 2. 154 3. 117 4. 98 5. 57 6. 52 7. 43 8. 29 9. 26 10. 23 18 18 11 5 4
Das nächste Rennen: Großer Preis von Ungarn in Schnellste Rennrunde: Hamilton 1:30,621 Min. Budapest am 30. Juli Pole Position: Hamilton Mercedes (Start: 14 Uhr MEZ)
TEAM-WM Mercedes Ferrari Red Bull Force India Williams Toro Rosso Haas Renault Sauber McLaren
330 275 174 95 41 33 29 26 5 2
PUNKTESYSTEM 1. Platz 25 Punkte 2. 18 3. 15 4. 12 5. 10 6. 8 7. 6 8. 4 9. 2 10. 1
StN-Grafik: Fischer / Fotos: AFP, dpa(2)
PLOVDIV (sid). Auf die deutschen Topstars war Verlass: Angeführt vom dreimaligen Olympiasieger Sebastian Brendel haben die deutschen RennsportKanuten in Plovdiv einen überzeugenden EMAuf tritt gefeiert und eine gelungene General probe für die Weltmeisterschaften Ende August in Racice/Tschechien hingelegt. Insgesamt durfte sich der Deutsche Kanu Verband (DKV) in Bulgarien über viermal Gold in den zwölf olympischen Bootsklas sen freuen. „Wir haben die EM völlig der WM untergeordnet. Aus dieser Sicht kön nen wir ganz zufrieden nach Hause ge hen“, sagte Bundestrainer Arndt Hanisch. Die Deutschen bestritten die kontinen talen Titelkämpfe komplett aus dem Trai ning heraus. Der Potsdamer Brendel gab dabei am Samstag im CanadierEiner über 1000 m den Startschuss für die deut schen Titeljäger. Wenig später folgten über die gleiche Distanz Gold für London Olympiasieger Peter Kretschmer mit Part ner Yul Oeltze (Leipzig/Magdeburg) im CanadierZweier sowie für die Vierer Olympiasieger Max Hoff/Marcus Groß (Essen/Berlin) im KajakZweier. Am Sonntag sorgten die LondonOlympiasie gerinnen Franziska Weber/Tina Dietze (Potsdam/Leipzig) im KajakZweier über 500 m für den vierten deutschen Sieg. „Ich war auf den letzten 150 Metern schon ein bisschen vor. Da war ich mir schon ziemlich sicher, dass es reicht“, sag te Brendel, der sich mit seinem gewohnt starken Endspurt im letzten Renndrittel gegen den Tschechen Martin Fuksa und den Russen Kirill Schamschurin durch setzte. Souverän holten sich Hoff/Groß das EMGold. „Wir haben an uns ge glaubt. Es war eine Genugtuung“, sagte Hoff: „Das war für die WM echt wichtig.“
Der Engländer gewinnt zum fünften Mal sein Heimrennen und holt auf Vettel auf, der nach einem Reifenschaden nur Siebter wird
DFB-Frauen wollen Zeichen setzen
Die Titelverteidigerinnen möchten mit einem Sieg gegen Schweden in die Fußball-EM starten BREDA (dpa). Mit einem Sieg im Klassiker gegen Schweden wollen die deutschen Fuß ballerinnen gleich zum EMStart ein Zei chen setzen und den Grundstein für eine er folgreiche Titelverteidigung legen. Nach wochenlanger intensiver Vorbereitung ist die Mannschaft von Steffi Jones heiß auf das erste Spiel in den Niederlanden. „Wir wollen einen guten Start in das Turnier“, sagte die Bundestrainerin vor der Partie in der Grup pe B an diesem Montag (20.45 Uhr/ARD und Eurosport) in Breda. „Wir wissen, dass die Schwedinnen hoch motiviert sind, um end lich wieder einmal eine deutsche Mann schaft zu schlagen.“ Das deutsche Team, so Jones, sei aber ebenfalls hoch motiviert. Auch die Spielerinnen können es kaum noch abwarten, bis der Ball endlich rollt: „Wir haben viel gearbeitet. Alle sind fit. Jetzt freuen wir uns unheimlich auf das Auf taktmatch“, sagte Sara Däbritz. Alle erwar ten in der Revanche für das OlympiaFinale von Rio de Janeiro, in dem die DFBAuswahl vor elf Monaten mit 2:1 triumphierte, wieder ein Duell auf Augenhöhe. „Ich habe fantas tische Erinnerungen an das Endspiel im Ma
racanãStadion, es bleibt unvergesslich“, erklärte Dzsenifer Marozsan, die seinerzeit mit der 1:0Führung den Weg zum Gold eb nete. Doch die Spielführerin weiß auch, dass vergangene Erfolge nicht mehr zählen. „Je des Spiel ist anders. Nun spielen wir ein neu es Turnier, starten wieder bei 0:0.“ Den erwartet auch das Trainerteam. Jo nes’ Assistent Markus Högner, ehemaliger BundesligaCoach der SGS Essen und für die Gegneranalysen zuständig, bezeichnet die Schwedinnen als Mannschaft mit „un glaublich viel Erfahrung. Sie haben neun Spielerinnen, die im OlympiaFinale dabei waren, und werden uns alles abverlangen.“ In der Tat ist die Elf von Trainerin Pia Sundhage gespickt mit Spielerinnen, die mehr als 100 Länderspiele bestritten haben. Star des DreiKronenTeams ist Lotta Sche lin. Die mittlerweile 33 Jahre alte Stürmerin vom FC Rosengard erzielte in 180 National einsätzen 86 Tore. Auch Caroline Seger (171 Länderspiele), die beim deutschen Meister VfL Wolfsburg verteidigende Nilla Fischer (160), Lisa Dahlkvist (130) oder Torhüterin Hedvig Lindahl (127) sind überaus routi
niert, aber eben auch schon jenseits der 30. Im Gegensatz dazu hat sich die spielstarke deutsche Mannschaft unter Silvia Neids Nachfolgerin Jones einer Frischzellenkur unterzogen. Auf den Halbpositionen in der Mittelfeldraute dürften in der Essenerin Linda Dallmann und Lina Magull vom SC Freiburg gleich zwei quirlige EMNeulinge das Spiel ankurbeln. Die Münchnerin Dä britz auf der Sechs und Filigrantechnikerin Marozsan in der Offensivzentrale sind ge setzt. Da das Quartett fast beliebig die Posi tionen tauschen kann, ist das Mittelfeld für den Gegner schwer auszurechnen. „Wir agieren sehr flexibel und haben alle Freihei ten“, sagte Däbritz. Vor der Nummer eins, Almuth Schult, werden wohl Leonie Maier, Josephine Hen ning, Babett Peter und Isabel Kerschowski in der ViererAbwehrkette verteidigen. Vorn setzt Jones auf das Sturmduo mit der schnel len Svenja Huth und der routinierten Anja Mittag. Da Schweden „gut organisiert, kom pakt und robust“ auftrete, müsse man die wenigen Chancen konsequent nutzen, mein te die Cheftrainerin am Sonntag.
Jones: erstes Turnier als DFB-TrainerinFoto: Getty
Sport
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Wolf blickt auf das große Ganze
Der Coach des VfB Stuttgart arbeitet im Training an Defensive wie Offensive – und macht sich Gedanken über einen neuen Sechser Kurzpässe
VfB-Trainer Hannes Wolf legt den Fokus auf die Abwehr – dort gab es im Zweitligajahr trotz des Aufstiegs ein paar Probleme. Trotzdem verliert er auch den Angriff nicht aus den Augen.
Für die drei Nachwuchsspieler Niklas Sommer, Alexander Groiß und Hayk Galstyan endet ihr Ausflug in den Bundesligakader – vorerst. Das Trio war im Trainingslager in Grassau dabei und kehrt wieder zur zweiten Mannschaft zurück.
Von Carlos Ubina STUTTGART. Zugegeben, es ist nur eine Zahl aus der Vergangenheit. Doch sie sagt schon noch einiges aus. Gerade da sie aus einer düsteren Zeit stammt, an die sich beim VfB Stuttgart niemand gern erinnern mag – aus der Saison 2015/2016, die für den Club so bitter mit dem Absturz aus der Fußball Bundesliga endete. Auch Hannes Wolf, der damals noch ein Nachwuchsteam in Dort mund trainierte, kennt die Zahl. 75 – so viele Gegentore hat der VfB in sei ner Abstiegssaison hinnehmen müssen. Das waren im Schnitt 2,2 Treffer pro Spiel. Zu viele, als dass eine ordentliche Offensive das noch hätte ausgleichen können. Und diese Einschätzung gilt noch immer. Wolf weiß das und hält sich diesen schwäbischen Wert ge legentlich wie ein Mahnmal vor sein inneres Auge. Zumal er ja in seinen zehn Monaten als Chefcoach der Stuttgarter eine konkrete Ahnung davon erhalten hat, wie er zustande gekommen ist. Etwas mehr als ein Gegentor pro Partie (37 in 34 Spielen) hat der VfB durchschnitt lich in seiner Zweitligasaison kassiert. „Das ist sicher nicht dramatisch schlecht“, sagt Wolf, „aber wir müssen in dieser Vorberei tung schon einen Schwerpunkt auf die De fensive legen.“ Denn der VfB neigt dazu, die Balance in seinem Spiel zu verlieren. Im Unterhaus des deutschen Fußballs reichte es dennoch häufig zu Siegen, im Oberhaus wird sich das ändern.
Der leicht am Knie verletzte Benjamin Pa vard hat am Sonntag den ersten Teil des Mannschaftstrainings absolviert. Für das intensive Trainingsspiel war es aber noch zu früh. Der Franzose trainierte während die ser Zeit individuell. Gar nicht auf dem Platz war Jérôme Onguéné. Der Innenverteidiger hat Hüftprobleme und wurde behandelt. Nach den anstrengenden Tagen während des Trainingslagers am Chiemsee gönnt Hannes Wolf seiner Mannschaft nun eine kleine Erholungspause. Die VfBSpieler trainieren am Mittwoch wieder. (StN)
„Wir brauchen noch Spieler für die Abwehr, wie man schon bei zwei Ausfällen sieht.“ Hannes Wolf Trainer des VfB Stuttgart Zu hoch ist die Qualität in den Offensivab teilungen der Konkurrenz. Da muss sich der VfBFan nicht einmal ausmalen, wie seine Lieblingself die Extraklasse eines Robert Lewandowski (FC Bayern) oder Pierre Emerick Aubameyang (Borussia Dortmund) verteidigen soll. Im Moment wären da im Abwehrzentrum Timo Baumgartl und Mar cin Kaminski gefordert. Zum einen, weil die nominellen Alternativen Benjamin Pavard und Jérôme Onguéné angeschlagen sind. Zum anderen, weil auch Wolf auf Zugänge für die hintere Reihe wartet. „Wir brauchen noch Spieler für die Abwehr, wie man schon bei zwei Ausfällen sieht“, sagt der Trainer. Die Anzahl der Profis ist aber nur die eine Seite der Kadermedaille, die andere deren Qualität. Möglichst schnell sollen Verstär kungen für die Innen und Außenverteidi gerpositionen verpflichtet werden. Gehan delt wird der Linksverteidiger Ailton, ein 22jähriger Brasilianer, der zuletzt an den portugiesischen Erstligisten GD Estoril aus geliehen war.
Hoffenheim noch ohne Neuzugang Serge Gnabry WINDISCHGARSTEN (dpa). Noch ohne ihren prominenten Neuzugang Serge Gnabry ist die TSG 1899 Hoffenheim am Sonntag in ihr einwöchiges Trainingslager in Windisch garsten gereist. Der U21Europameister soll am Dienstag zunächst den obligatori schen Medizincheck bei der TSG absolvie ren und seinem neuen Team anschließend nach Österreich nachreisen. Der 22jährige Offensivspieler war am Donnerstag für ein Jahr vom FC Bayern München ausgeliehen worden, befindet sich aber noch im Urlaub. Bei ihrem ersten Auf tritt beim TelekomCup in Mönchengladbach war den Hoffenheimern anzumerken, dass ihnen noch zahlreiche Offen sivkräfte fehlten. Zu nächst verlor der Cham pionsLeagueQualifi kant am Samstag im Halbfinale gegen den Gnabry Foto: dpa FC Bayern München mit 0:1. Im Spiel um Platz drei gegen Gastgeber Borussia Mönchen gladbach blieb die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann ebenfalls ohne Tor (0:0), ehe sie wenigstens das Elfmeterschießen mit 6:5 gewann. „In der ersten halben Stunde gegen die Bayern waren wir nicht gut. Dann ist der Unterschied schon groß“, sagte Na gelsmann. „Gegen Gladbach waren wir bes ser und haben ein ordentliches Spiel ge macht. Wir müssen aber einfach früher ein Tor machen.“ Neben Gnabry waren noch vier weitere Offensivspieler nicht mit dabei: Sandro Wagner, Kerim Demirbay und Nadiem Ami ri haben nach der U21EM beziehungswei se dem ConfedCup ebenfalls noch Urlaub. Der kroatische Stürmer Andrej Kramaric plagt sich zudem mit einer Fußsohlenrei zung herum.
Trainer Hannes Wolf (vorne) gibt Abwehrchef Timo Baumgartl die Richtung vor.
Foto: Baumann
Zurzeit muss Wolf sogar bei Trainings spielen elf gegen elf einige Kicker nicht gerade artgerecht einsetzen. Zum Beispiel den Mittelfeldspieler Anto Grgic als Innen verteidiger oder die Flügelstürmer Julian Green oder Tobias Werner als Rechts beziehungsweise Linksverteidiger. Zwar hat sich durch ein solches Zurücksetzen schon so manche neue Perspektive für einen Spieler ergeben, aber beim VfB hat die Einheit am Sonntag gereicht, um einmal mehr zu ver deutlichen, dass es Leerstellen in der Mann schaft und Defizite in der Defensive gibt. Sieben Tore fielen im Trainingsspiel – auch das nur eine Zahl, aber eine die dem Trainer zu denken gibt. „Die Offensive hat das gut gemacht, aber in der Defensive wurden eini ge Schwächen aufgedeckt, die wir jetzt noch einmal aufarbeiten werden“, sagt Wolf. Zu groß waren die Räume, zu langsam die Aktionen, zu fehleranfällig das Aufbauspiel. Was auch den schweren Beinen nach dem ge lungenen Trainingslager in Grassau ge schuldet war und die stürmischen Talente Anastasios Donis und Josip Brekalo zu nut zen wussten. Was aber ebenso einen Vorge schmack darauf gibt, wie es laufen kann, wenn es dem VfB nicht gelingt, seine Defen sivreihen schnell zu schließen. Dennoch dreht sich für Wolf die Vorberei tung auf die neue Runde nicht allein um das Verteidigen. „Die Defensive wird nicht funktionieren, wenn wir keine offensive Entlastung hinbekommen“, sagt der Trai ner. Zu groß wird dann der Druck auf das eigene Team, wenn jeder Ball umgehend wieder beim Gegner landet. Zumal wenn es die Stuttgarter mit der Münchner Domi nanz, der Leipziger Rasanz oder der Wucht der anderen zu tun bekommen. Ein Mittelfeldmann, der die Abwehr schützt und das Stuttgarter Spiel austariert, wäre da von Vorteil. „Es wird darum gehen, welche Qualität wir noch dazu holen kön nen, aber vor einem guten Sechser werden wir die Augen nicht verschließen“, sagt Wolf, für den es beim VfB fußballerisch weiter um das Ganze geht: verteidigen und angreifen. Jeweils mit höchster Intensität und in der in neren Haltung, nur ein Aufsteiger zu sein.
James macht Thomas Müller Beine
Neuzugang gibt sein Debüt im Trikot des FC Bayern, was sich auch auf den Platzhirsch auswirkt Von Andreas Morbach MÖNCHENGLADBACH. Die Zähne blinkten tadellos weiß, die dunklen Haare waren wie bei einem Konfirmanden perfekt zur Seite ge scheitelt – nur etwas eilig hatte es James Ro driguez. Handgestoppte 55 Sekunden dauer te es, bis der neue Star des FC Bayern seine Ansichten zum ersten Auftritt im Münchner Trikot dargelegt hatte. Mit schlichten Sätzen zu drei Fragen – und nach jeder erweckte der Kolumbianer den Eindruck, als sei der Leib haftige hinter ihm her. Leicht gehetzt der Blick, wollte er schon auf und davon – erzähl te auf Spanisch aber noch rasch, dass er sich in den nächsten zwölf Tagen in China auf das System von Trainer Carlo Ancelotti einstim men werde. Und, ja: „Das Leben in Deutsch land ist ruhig – das mag ich.“
Das Urteil von Ancelotti, der James in einem gemeinsamen Jahr bei Real Madrid als „zurückhaltenden Menschen“ kennen lernte, hat offenkundig Hand und Fuß. Im Reich der Mitte – am Sonntag war Abflug nach Shanghai – macht sich der Italiener mit dem Bärennaturell nun daran, seinen Wunschspieler ins Team zu integrieren. Beim TelekomCup in Mönchengladbach, den der FCB durch ein 2:0 im Finale gegen Bremen souverän gewann, setzte er den WMTorschützenkönig auf der rechten Of fensivseite ein – was sofort zu einer Neu interpretation des Münchner Stils führte. Weil James, elegant und ballsicher, das Spiel immer wieder in die Mitte verlagerte. Im Halbfinale gegen 1899 Hoffenheim (1:0) wirbelten noch Kingsley Coman von der rechten und Franck Ribéry von der lin
Hintergrund Mit Klose nach Asien ¡ Miroslav Klose geht zwei Wochen nach dem Gewinn des Confed-Cups als Assistent von Bundestrainer Joachim Löw mit dem FC Bayern auf eine weitere große Auslandsreise. Der 39 Jahre alte Weltmeister von 2014 begleitet den deutschen Rekordmeister nach Asien und soll auf den Stationen in China und Singapur unter anderem einige Sponsoren- und PR-Termine für seinen Ex-Verein wahrnehmen. ¡ „Ich werde diesmal eine ganz andere Perspektive auf so eine Reise haben“, sagte Klose. Der frühere Stürmer ist seit dem vergangenen November als Praktikant Mitglied im Trainerstab der Nationalmannschaft. Es ist geplant, dass der einstige Weltklassestürmer Löw auch bei der WM 2018 in Russland unterstützt. (dpa)
James (li., gegen Bremens Delaney)
Foto: Getty
ken Außenbahn Richtung Strafraum. In be eindruckender, aber eben bekannter Manier. Die Flügellastigkeit des BayernSpiels soll durch James gelockert werden, über den An celotti sagt: „Wir haben einen fantastischen Spieler mehr zur Verfügung, besser könnte es nicht sein. In China werden wir ihn auf an deren Positionen ausprobieren. Aber er hat nirgendwo Probleme – egal ob rechts, in der Mitte oder links.“ Die allerwenigsten Probleme am Wochen ende hatte Thomas Müller. Die fünf Wochen Sommerpause haben dem deutschen Natio nalstürmer gutgetan, im direkten Vergleich mit dem neuen Konkurrenten aus Südame rika in den 45 Finalminuten gegen Werder Bremen schnitt der 27Jährig deutlich bes ser ab. „Er hat sich wunderbar auf dem Platz bewegt, ein Tor geschossen und für die Mannschaft gespielt. Er war einfach der Beste“, sagte Ancelotti. „Wir haben gute Spieler, sind motiviert. Das ist dann schon eine gute Mischung“, sagte Müller. Da James für Ancelotti der Dieseroder keinerSpieler ist wie es Thiago für seinen Vorgänger Pep Guardiola war, wähnten manche Beobachter Müller schon auf dem Abstellgleis. Die Eindrücke vom Samstag und der Trend zur variableren Gestaltung des BayernSystems deuten jedoch an, dass es zu einem ersprießlichen Nebeneinander der beiden kommen könnte. „Ich schaue nicht, dass ich mehr glänze als meine Mit spieler“, betonte Müller, im Finale Schütze des 1:0, per Hacke Torvorbereiter zum 2:0 und erfolgloser Elfmeterschütze in einem. Gefallen an den fußballerischen Fähigkei ten des wortkargen Kollegen James hat er zudem gefunden. „Man sieht ja, dass er im mer die Kombination sucht, einen super lin ken Fuß und ein Auge für den Mitspieler hat“, sagte Müller, der bereits einen extre men Konkurrenzkampf im zentralen Mittel feld kommen sieht. „Das wird“, so seine Pro phezeiung, „eine interessante Geschichte.“
Borger/Kozuch und der Verband: Lösung ist in Sicht Das Beachvolleyball-Duo trainiert am Bundesstützpunkt in Hamburg BINZ (dpa). Die Beachvolleyballerinnen Karla Borger (Stuttgart) und Margareta Kozuch (Mailand) spielen sich langsam in WMForm. Beim mit 40 000 Euro dotierten Supercup in Binz unterlag das Duo im Endspiel zwar den Österreicherinnen Ste fanie Schwaiger/Teresa Strauss mit 0:2 (17:21, 23:25). Doch fast noch wichtiger als Platz zwei war die Tatsache, dass sich rund zwei Wochen vor Beginn der Welt meisterschaft in Wien im Streit zwischen Borger/Kozuch und dem Deutschen Vol leyballVerband (DVV) eine Einigung ab zeichnet. In der vergangenen Woche hatte das Duo erstmals am zentralen Stützpunkt in Hamburg trainiert. „Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung“, sagte Karla Borger. An dem Bundesstützpunkt gab es einen Austausch mit FrauenBun destrainer Imornefe Bowes sowie Jana Köhler, der neuen DVVSportdirektorin für Beachvolleyball. Karla Borger und Margareta Kozuch haben nun die Hoff nung, dass sie den NationalteamStatus erhalten, der ihnen den Zugang zu den Turnieren erleichtern würde – das war der Hauptstreitpunkt. „Es ist offensichtlich, dass wir mehr Turniere brauchen, um in einen guten Rhythmus zu kommen“, sagte ihr Trainer Sebastian Menegozzo im Hinblick auf die Weltmeisterschaft. Als Nächstes startet das Duo beim Weltserienturnier in Polen, weil die Olympiasiegerinnen Laura Lud wig und Kira Walkenhorst das VierSter neEvent in Olsztyn auslassen. „Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt alle versuchen, eine gute Lösung für den deutschen Beachvolleyball zu finden“, erklärte Se bastian Menegozzo.
SC Freiburg: einer weg, einer da SCHRUNS (dpa). Pünktlich zum Beginn seines neuntägigen Trainingslagers in Ös terreich hat FußballBundesligist SC Freiburg zwei wichtige Personalien ge klärt. Der polnische Nationalspieler Bar tosz Kapustka reiste am Samstag mit nach Schruns. Der 20Jährige wurde für ein Jahr mit anschließender Kaufoption vom englischen ExMeister Leicester City aus geliehen. Stürmer Havard Nielsen da gegen wechselte zu Fortuna Düsseldorf. Der Norweger hatte in Freiburg keine sportliche Perspektive mehr. Den Vertrag mit Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (27) hat der Sportclub vorzeitig verlängert. Neun Tage will sich der SC im Montafon auf die Bundesligasaison und die beiden Qualifikationsspiele zur Europa League gegen Valur Reykjavík oder NK Domzale vorbereiten.
Kurz berichtet regional
Herrenberg bleibt Handball-Zweitligist Der mit 1,3 Millionen Euro verschuldete HC Leipzig hat es nicht geschafft, die für die Lizenzerteilung nötigen 600 000 Euro bis Samstag vorzuweisen – der insolvente FrauenhandballBundesligist steigt in die dritte Liga ab. „Mit welchem Hoch mut Vereinsführung und Management in diese Situation reingegangen sind, war absolut grenzwertig“, schimpfte Trainer Norman Rentsch. Nachrücker in die Bundesliga ist der HC Rödertal, die SG H2Ku Herrenberg bleibt Zweitligist. „Das ist dramatisch für den HC Leipzig und die dortigen Arbeitsverhältnisse“, sagte SGManager Ingo Janoch, „wir sind erleichtert, dass Klarheit herrscht.“
Von Cannstatt nach Esslingen WasserballBundesligist SSV Esslingen hat die Verträge von Timo van der Bosch, Heiko Nossek, Hannes Rothfuß und Va lentin Finkes verlängert. Zudem kommt Centerspieler Novak Zugic vom SV Cannstatt als erster Neuzugang.
Zwei Siege für die Reds BaseballBundesligist Stuttgart Reds hat seine beiden letzten Partien der Haupt runde mit 9:4 und 1:0 gegen die Saarlouis Hornets gewonnen. In den Playdowns wird der Tabellensechste aus Cannstatt erneut auf die Saarländer treffen.
Scorpions halten gut mit Gegen den ungeschlagenen Tabellenfüh rer der German Football League (Gruppe Süd), die Schwäbisch Hall Unicorns, haben sich die Stuttgart Scorpions or dentlich aus der Affäre gezogen. Im Ga ziStadion unterlag der Abstiegskandi dat vor 2125 Zuschauern mit 19:28 (0:7, 7:14, 0:0, 12:7). „Wir haben gezeigt, dass wir besser spielen können als zuletzt“, sagte ScorpionsChef Markus Würtele.
Sport
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Abraham kämpft ohne Herz und kassiert Prügel
Stark genug für einen WM-Kampf
Boxer steht nach klarer Niederlage gegen Eubank vor dem Karriereende
Firat Arslan liefert bei seinem K.-o.-Sieg gegen Goran Delic schlagende Argumente für einen Auftritt auf ganz großer Bühne. 2018 will der Boxer abtreten – am liebsten als Weltmeister.
Cruisergewichtsboxer Firat Arslan schlägt Goran Delic zu Boden – Promoter Erol Ceylan verspricht ihm Duell gegen einen Weltmeister
LONDON (dpa). Für Arthur Abraham en dete der Traum vom ruhmreichen Come back in einem Fiasko. Der einstmals als K.o.König gefürchtete Profiboxer bezog vor 11 000 Zuschauern in London Prügel und steht nach der klaren Punktniederla ge (110:118, 110:118, 108:120) gegen IBO Weltmeister Chris Eubank jr. vor dem Karriereende. „Über die Zukunft wird er in Ruhe entscheiden“, sagte Promoter Kalle Sauerland anstelle seines sprachlo sen Boxers. Der Supermittelgewichtler hatte nicht nur den WMTitel verpasst, sondern auch die Teilnahme an der lukra tiven World Boxing Super Series (WBSS).
schauen! Diesem Sportler, der das Boxen so respektiert und liebt, muss man noch eine Chance auf den WMTitel geben.“ Nun waren Sprüche im Boxen noch nie so wirkungsvoll wie Treffer im Ring. Doch da rüber, in welche Richtung eine Karriere läuft, entscheidet nicht nur die Kraft im Kampf, sondern auch Diplomatie, Geschick und Geld – am Verhandlungstisch. Oft genug war Arslan in der Vergangenheit der Verlie rer. Weil er zu wenig Unterstützung der Mächte im Hintergrund genoss, trat der eine oder andere Gegner gar nicht erst gegen ihn an. Oder durfte sich im Zweifel des Wohl wollens der Punktrichter sicher sein. Arslan hat diese Tiefschläge weggesteckt, nie auf gegeben. Nun startet er einen letzten Anlauf. Gegen Delic boxte er ohne Gage. Um zu zei gen, wie sehr er seinen Sport liebt. Und um in Vorleistung zu gehen. Ceylan will es dem Cruisergewichtler zurückzahlen.
Von Jochen Klingovsky GÖPPINGEN. Bei den meisten Boxkämpfen steht der Trainer in der Ecke. Bei Firat Ars lan sitzt er in der ersten Reihe. Lautstark gibt ExProfi Luan Krasniqi seinem besten Kumpel Anweisungen, feuert ihn an, leidet mit, zittert um ihn. Zwölf Runden, wenn es sein muss. Manchmal geht es aber auch schneller vorbei. Am Samstag in der Göp pinger EWSArena entspannte sich Krasni qi schnell, nach fünf Runden lehnte er sich in seinem schmalen Plastikstuhl zurück und gähnte herzhaft. Er wusste: Arslan ist stark. Stark genug. Zu stark für Goran Delic. In der sechsten Runde schlug der Cruiser gewichtler (bis 90,7 kg) seinen bosnischen Gegner zu Boden, deckte ihn dann mit einer Trefferserie ein, bis aus der Ecke von Delic das Handtuch flog – Aufgabe! „Firat war toll, sehr effektiv, noch besser als zuletzt. Sein unbändiger Wille kann Berge verset zen“, lobte Krasniqi den Sieger. „Angesichts dieser Leistung traue ich ihm zu, noch mal Weltmeister zu werden.“ Natürlich war der Kampf ein Thema des Abends. Vor allem aber ging es um Arslans Zukunft. 46 Jahre alt ist der frühere WBAWelt meister, aber noch längst nicht müde. Oder gar außer Form. Der sichtlich nicht austrai nierte Delic (43) ist zwar kein Maßstab gewe sen, zu oft verzichtete er auf eine Deckung und bot genügend Trefferfläche. Aber dass Arslan sich vor knapp 4000 Fans so souverän und schlagstark, so fit und frisch präsentie ren würde, war nicht selbstverständlich. „Er ist wie ein guter Wein“, sagte sein Betreuer Ted Lackner, „er wird von Jahr zu Jahr bes ser.“ Und Arslan selbst meinte: „Ich habe ge zeigt, dass ich zu Recht an mich glaube.“ Ende 2018 will der Donzdorfer aufhören. Am liebsten als Weltmeister. Gut genug für einen WMKampf scheint er zu sein. Ob er aber auch ein Duell um einen der begehrten Gürtel bekommen wird, ist offen – obwohl Arslan durchaus einflussreiche Fürsprecher hat. „Dieser Mann muss einfach um die WM boxen“, sagte Promoter Erol Ceylan. Und Arslans Manager Okan Yavuz erklärte: „Die Welt soll sich Firats Kampf gegen Delic an
Obenauf: Firat Arslan schlägt seinen Gegner Goran Delic ohne Mühe zu Boden.
FUSSBALL
HOCKEY
RADSPORT
SCHWIMMEN
Testspiele: San Jose Earthquakes – Eintr. Frankfrut 4:1, Urawa Red Diamonds – Bor. Dortmund 2:3, SC Paderborn – FC Schalke 04 0:1, Jahn Regensburg – VfR Aalen 2:3, Carl Zeiss Jena–VfLBochum2:5,WehenWiesbaden–FSVMainz052:0, TSV Buchholz 08 – Hamburger SV 0:4 (2 x 30 Min.), Buchholzer FC – Hamburger SV 1:8(2x30 Min.),InterMailand – 1. FC Nürnberg 1:2, Karlsruher SC – Eintr. Braunschweig 2:1, RW Erfurt – Hertha BSC 0:3, Hannover 96 – Twente Enschede 0:0 (2 x 60 Min.)., VfL Osnabrück – Werder Bremen 0:3, RW Erfurt – VfL Bochum 0:6, Carl Zeiss Jena - Hertha BSC 0:2, RotWeiß Oberhausen - MSV Duisburg 1:2, SV Darmstadt 98 - SV Wallern/AUT 4:3.
World League der Frauen, Turnier 2 in Johannesburg / Südafrika, Vorrunde, Gruppe A, 4./5. Spieltag: Polen – Japan 0:2 (0:0) Deutschland – England 0:1 (0:0) Japan – Deutschland 0:3 (0:1) England – Irland 3:2 (2:0) 1. England 4 3 0 1 7:3 9 2. Deutschland 4 2 1 1 6:3 7 3. Japan 4 2 1 1 4:4 7 4. Irland 4 1 2 1 7:6 5 5. Polen 4 0 0 4 0:8 0
Tour de France: 14. Etappe über 181,5 km von Blagnac nach Rodez: 1. MichaelMatthews(Australien)-TeamSunweb4:21:56Std.;2. Greg Van Avermaet (Belgien) - BMC Racing Team + 0 Sek.; 3. Edvald Boasson Hagen (Norwegen) - Team Dimension Data + 1; 4. Philippe Gilbert (Belgien) - Quick-Step; 5. Jay McCarthy (Australien) - Bora-hansgrohe; 6. Sonny Colbrelli (Italien) Bahrain-Merida; 7. Christopher Froome (Großbritannien) Team Sky; 8. Daniel Martin (Irland) - Quick-Step; 9. Rigoberto Urán (Kolumbien) - Cannondale-Drapac; 10. Tiesj Benoot (Belgien) - Lotto-Soudal +5; ... 15. Paul Martens (Lanaken/Belgien) - Lotto NL-Jumbo; 29. Emanuel Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe +25; 36. John Degenkolb (Frankfurt/M.) - Trek - Segafredo +30; 51. Nikias Arndt (Bonn) - Team Sunweb +52; 59. Nils Politt (Hürth) - Katusha-Alpecin +1:10 Min.; 61. Marcus Burghardt (Samerberg) - Borahansgrohe; 78. Tony Martin (Kreuzlingen/Schweiz) - KatushaAlpecin +1:34. 15. Etappe über 187 km von Laissac-Sévérac l’Église nach Le Puy-en-Velay: 1. Bauke Mollema (Niederlande) - Trek Segafredo 4:41:47 Std.; 2. Diego Ulissi (Italien) - UAE Team Emirates + 19 Sek.; 3. Tony Gallopin (Frankreich) - LottoSoudal; 4. Primoz Roglic (Slowenien) - Lotto NL-Jumbo; 5. Warren Barguil (Frankreich) - Team Sunweb + 23; 6. Nicolas Roche (Irland) - BMC Racing Team + 1:00 Min.; 7. Lilian Calmejane(Frankreich)-DirectEnergie+1:04;8.JanBakelants (Belgien) - AG2R La Mondiale; 9. Thibaut Pinot (Frankreich) FDJ Cycling Team; 10. Serge Pauwels (Belgien) - Team Dimension Data; ... 20. Tony Martin (Kreuzlingen/Schweiz) Katusha-Alpecin + 5:14; 24. Simon Geschke (Freiburg im Breisgau) - Team Sunweb + 6:11; 39. Emanuel Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe + 9:10; 61. Marcus Burghardt (Samerberg) - Bora-hansgrohe + 18:00; 65. Jasha Sütterlin (Freiburg im Breisgau) - Movistar Team. Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 15. Etappe: 1. Christopher Froome (Großbritannien) - Team Sky 64:40:21 Std.; 2. Fabio Aru (Italien) - Astana + 18 Sek.; 3. Romain Bardet (Frankreich) - AG2R La Mondiale + 23; 4. Rigoberto Urán (Kolumbien) - Cannondale-Drapac + 29; 5. Daniel Martin (Irland) - Quick-Step + 1:12 Min.; 6. Mikel Landa Meana (Spanien) - Team Sky + 1:17; 7. Simon Yates (Großbritannien) - Orica-Scott + 2:02. ... 17. Emanuel Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe + 19:37; 66. Simon Geschke (Freiburg im Breisgau) - Team Sunweb + 1:39:46 Std. Bergwertung, Stand nach der 15. Etappe: 1. Warren Barguil (Frankreich) - Team Sunweb 116 Pkt.; 2. Primoz Roglic (Slowenien) - Lotto NL-Jumbo 38; 3. Thomas De Gendt (Belgien) - Lotto-Soudal 36. Sprintwertung, Stand nach der 15. Etappe: 1. Marcel Kittel (Erfurt) - Quick-Step 373 Pkt.; 2. Michael Matthews (Australien) - Team Sunweb 294; 3. André Greipel (Hürth) Lotto-Soudal187;4.AlexanderKristoff(Norwegen)-KatushaAlpecin 158. Teamwertung, Stand nach der 15. Etappe: 1. Team Sky (Großbritannien) 194:10:44 Std.; 2. AG2R La Mondiale (Frankreich) + 9:52 Min.; 3. Trek - Segafredo (USA) + 1:01:18 Std.; 4. BMC Racing Team (USA) + 1:10:50; ... 13. Team Sunweb (Deutschland) + 2:30:09; 18. Bora-hansgrohe (Deutschland) + 3:18:21.
WM in Budapest/Ungarn Freiwasser: Männer, 5 km: 1. Marc-Antoine Olivier (Frankreich) 54:31,4 Min.; 2. Mario Sanzullo (Italien) 54:32,1; 3. Timothy Shuttleworth (Großbritannien) 54:42,1; 4. Kirill Abrosimow (Russland) 54:45,9; 5. Fernando Ponte (Brasilien) 54:47,1; 6. Andrea Manzi (Italien) 54:47,6; ... 26. Marcus Herwig (Magdeburg)55:13,7;28.RuwenStraub(Würzburg)55:14,4. Frauen, 10 km: 1. Aurelie Muller (Frankreich) 2:00:13,7 Std.; 2. Samantha Arevalo Salinas (Ecuador) 2:00:17,0; 3. Ana Marcela Cunha (Brasilien) 2:00:17,2; Arianna Bridi (Italien); 5. Rachele Bruni (Italien) 2:00:21,4; 6. Haley Anderson (USA) 2:00:25,9; 7. Finnia Wunram (Magdeburg) 2:00:26,1; ... 14. Angela Maurer (Mainz) 2:01:53,3. Synchron: Frauen, Solo, Technische Kür: 1. Swetlana Kolesnitschenko (Russland) 95,2036 Pkt.; 2. Ona Carbonell Ballestero (Spanien) 93,6534; 3. Anna Woloschina (Ukraine) 91,9992; 4. Yukiko Inui (Japan) 91,7490; 5. Jacqueline Simoneau (Kanada) 89,5000; 6. Linda Cerruti (Italien) 88,3369; 7. Evangelia Platanioti (Griechenland) 86,5328; ... 17. Michelle Zimmer (Berlin) (Qualifikation). Duett, Technische Kür: 1. Swetlana Kolesnitschenko / Alexandra Patskewich (Russland) 95,0515 Pkt.; 2. Tingting Jiang / Jiang Wenwen (China) 94,0775; 3. Anna Woloschina / Yelyzaveta Yakhno (Ukraine) 92,6482; 4. Yukiko Inui / Mai Nakamura (Japan) 92,0572; 5. Ona Carbonell Ballestero / Paula Ramirez (Spanien) 90,7507; 6. Linda Cerruti / Costanza Ferro (Italien) 89,2463; 7. Claudia Holzner / Jacqueline Simoneau (Kanada) 87,6523; ... 21. Marlene Bojer / Daniela Reinhardt (München) (Vorrunde). Wasserspringen: Männer, Kunstspringen 1 m: 1. Jianfeng Peng (China) 448,40 Pkt.; 2. Chao He (China) 447,20; 3. Giovanni Tocci (Italien) 444,25; 4. Patrick Hausding (Berlin) 439,25; ... 35. Lou Massenberg (Berlin) (Qualifikation). Synchronspringen 3 m: 1. Ewgenii Kusnetsow/Ilia Zakarow (Russland)450,30Pkt.;2.YuanCao/SiyiXie(China)443,40;3. Oleg Kolodi/Ilija Kwascha (Ukraine) 429,99; ...5. Stephan Feck/Patrick Hausding (Leipzig/Berlin) 415,35. Frauen, Kunstspringen 1 m: 1. Maddison Keeney (Australien) 314,95 Pkt.; 2. Nadeschda Baschina (RUS) 304,70; 3. Elena Bertocchi (ITA) 296,40; ... 6. Tina Punzel (Dresden) 284,25; 8. Louisa Stawczynski (Dresden) 277,15. Synchronspringen10m:1.QianRen/YajieSi(China)352,56 Pkt.;2.MiRaeKim/KukHyangKim(Nordkorea)336,48;3.Jun Hoong Cheong/Pandelela Rinong Pamg (Malaysia) 328,74; ... 15.ChristinaWassen/ElenaWassen(Berlin)(Qualifikation). Mixed, Synchronspringen 10 m: 1. Qian Ren/Junjie Lian (China) 352,98 Pkt.; 2. Lois Toulson/Matthew Lee (GBR) 323,28; 3. Mi Rae Kim/Il Myong Hyon (PRK) 318,12; ... 8. Christina Wassen/Florian Fandler (Berlin/Halle) 302,46.
Volltreffer: Die Faust von Chris Eubank schlägt bei Arthur Abraham (re.) ein.dpa Abraham (37) war Eubank in allen Be langen hoffnungslos unterlegen. Vom ers ten Gong an stand er unter Druck, der Bri te punktete permanent und lag bereits bei Halbzeit uneinholbar vorn. „Das ist wie gegen Ramirez gelaufen“, befand Trainer Ulli Wegner frustriert. Gegen den Mexika ner hatte Abraham im Frühjahr 2016 in Las Vegas seinen WBOWMTitel verloren und nicht den Hauch einer Chance gehabt. Wegners Urteil über seinen alternden Schützling fiel indes noch vernichtender aus. „Arthur hatte heute kein Herz“, be mängelte der 75 Jahre alte Meistermacher, der mit dem in Armenien geborenen Boxer durch dick und dünn gegangen ist. Abraham (52 Kämpfe, 46 Siege) gewann die WMTitel der Verbände IBF und WBO, 2007 hielt er gegen den Puerto Ricaner Edison Miranda acht Runden mit doppelt gebrochenem Unterkiefer durch und sieg te nach Punkten. Zehn Jahre danach war von derartigem Siegeswillen nichts mehr zu spüren. Promoter Sauerland lobte Ab raham wenigstens dafür, durchgehalten zu haben: „Mehr war es nicht.“
„Ich habe gezeigt, dass ich zu Recht an mich glaube.“ Firat Arslan Profiboxer
Foto: Baumann
Der Plan ist einfach. Der Hamburger Pro moter setzt (anders als Arslan und Yavuz) nicht auf einen Kampf gegen WBASuper champion Denis Lebedew. Der Russe habe keinen Grund, sich dieser Herausforderung freiwillig zu stellen, und genügend Geld, um ihn zu locken, stehe nicht zur Verfügung. Ceylan hat vor, Arslan in der Rangliste des Verbands WBO so weit zu pushen, dass er zum Pflichtherausforderer des Weltmeisters wird – aktuell ist das der Ukrainer Olek sandr Usyk (30). Ob der Olympiasieger von 2012 allerdings Titelträger bleibt, ist offen. Er nimmt wie sieben andere TopCruiserge wichtler an der World Boxing Super Series teil, trifft im Viertelfinale des millionen schweren Turniers auf Marco Huck. „Ein Duell von Firat Arslan gegen den WBO Weltmeister im Jahr 2018 ist absolut realis tisch“, sagte Erol Ceylan, und gute Chancen räumte er ihm auch ein: „Die Leute, die der zeit Weltmeister sind, mussten in ihrer Kar riere noch nicht durch die Hölle gehen. Dort werden sie auf Firat Arslan treffen.“ Treffende Worte? Oder nur Gerede? Per fekt ist ein WMKampf für Firat Arslan jedenfalls noch längst nicht. Sicher ist nur: Wenn es zu einem kommt, wird Luan Kras niqi dabei sein. In der ersten Reihe.
Ergebnisse und Tabellen
Telekom-CupinMönchengladbach(1 x 45Min.):Borussia Mönchengladbach – Werder Bremen 3:5 i.E., Bayern München – 1899 Hoffenheim 1:0. Spiel um Platz 3: Borussia Mönchengladbach–1899Hoffenheim5:6i.E.Finale:Werder Bremen – Bayern München 0:2. U-19-EM in Georgien, Finale: Portugal – England
1:2
EM der Frauen in den Niederlanden, 1. Spieltag: Gruppe A: Niederlande – Norwegen 1:0 Dänemark – Belgien 1:0 Gruppe B: Italien – Russland ARD/Mo., 18.00 Deutschland – Schweden ARD/Mo., 20.45
VOLLEYBALL World Grand Prix der Frauen, Division 2, Vorrunde Pool D in Almaty/Kasachstan, 2. und 3. Spieltag: Kroatien – Deutschland 0:3 (24:26, 15:25, 6:25) Kasachstan – Kolumbien 1:3 (21:25, 25:20, 25:27, 16:25) Deutschland – Kolumbien 3:0 (25:16, 25:16, 25:23) Kasachstan – Kroatien 3:1 (25:22, 22:25, 25:20, 25:15) 1. Deutschland 3 3 0 9:1 9 2. Kolumbien 3 2 1 6:5 6 3. Kasachstan 3 1 2 5:7 3 4. Kroatien 3 0 3 2:9 0
BEACHVOLLEYBALL World Tour der Frauen in Daegu/Südkorea: Achtelfinale: Lisa Arnholdt / Leonie Welsch (Schwäbisch Gmünd / Stuttgart) – Victoria Palmer/Jessica Grimson (England) 2:0 (21:15, 21:18). Viertelfinale: Lisa Arnholdt / Leonie Welsch (Schwäbisch Gmünd / Stuttgart) – Julia Tilley/Alice Bain (Neuseeland) 2:1 (26:24, 18:21, 16:14). Halbfinale: Varapatsorn Radarong / Tanarattha Udomchavee (Thailand) – Lisa Arnholdt / Leonie Welsch (Schwäbisch Gmünd / Stuttgart) 2:0 (21:8, 21:10); Miki Ishii/Megumi Murakami (Japan) – Katerina Valkova/Diana Zolnercikova (Tschechien) 2:1 (15:21, 21:14, 15:10). Spiel um Platz 3: Katerina Valkova/Diana Zolnercikova (Tschechien) – Lisa Arnholdt/Leonie Welsch (Schwäbisch Gmünd/Stuttgart) 2:0 (21:14, 24:22). Finale: Miki Ishii / Megumi Murakami (Japan) – Varapatsorn Radarong / Tanarattha Udomchavee (Thailand) 2:1.
TENNIS Grand-Slam-Turnier in Wimbledon/England: Männer, Einzel, Finale: Roger Federer (Schweiz) – Marin Cilic (Kroatien) 6:3, 6:1, 6:4. Frauen, Einzel, Finale: Garbine Muguruza (Spanien) – Venus Williams (USA) 7:5, 6:0. Männer,Doppel,Finale:LukaszKubot/MarceloMelo(Polen / Brasilien) – Oliver Marach / Mate Pavic (Österreich / Kroatien) 5:7, 7:5, 7:6 (7:2), 3:6, 13:11. Frauen, Doppel, Finale: Ekaterina Makarowa / Jelena Wesnina (Russland) – Hao-Ching Chan / Monica Niculescu (Taiwan / Rumänien) 6:0, 6:0. Mixed, Finale: Martina Hingis / Jamie Murray (SUI / GBR) – Heather Watson/Henri Kontinen (GBR / FIN) 6:4, 6:4.
GOLF US-PGA-Tour in Silvis/Illinois (Par 71), Stand nach 3 von 4 Runden:1.PatrickRodgers(USA)197Schläge(65+64+68);2. DanielBerger(USA)199(69+67+63);ScottStallings(USA)199 (71+64+64); 4. Nicholas Lindheim (USA) 200 (68+66+66); 5. Bryson Dechambeau (USA) 201 (66+65+70); Jamie Lovemark (USA) 201 (68+67+66); J.J. Henry (USA) 201 (69+64+68); ... Alex Cejka (Las Vegas/Nevada) 146 (72+74). EuropaTour,ScottishOpeninTroon/Großbritannien(Par 72), Endstand nach 4 Runden und Stechen am ersten Extra-Loch: 1. Rafael Cabrera-Bello (Spanien) 275 Schläge (70+72+69+64), 2. Callum Shinkwin (England) 275 (67+68+72+68), 3. Matthieu Pavon (Frankreich) 278 (69+74+69+66), ... 15. u.a. Bernd Ritthammer (Nürnberg) 282 (72+69+70+71), 26. u.a. Alexander Knappe (Paderborn) 284 (70+65+76+73), 45. u.a. Maximilian Kieffer (Düsseldorf) 288 (71+72+72+73).
AMERICAN FOOTBALL GFL, Gruppe Süd, 12. Spieltag: Stuttgart Scorpions - Schwäbisch Hall Unicorns 19:28 Ingolstadt Dukes – Frankfurt Universe 17:42 1. Schwäbisch Hall Unicorns 9 9 0 0 389:149 18:0 2. Frankfurt Universe 8 7 0 1 350:75 14:2 3. Marburg Mercenaries 8 6 0 2 207:148 12:4 4. Ingolstadt Dukes 8 5 0 3 272:229 10:6 5. Munich Cowboys 11 3 0 8 222:367 6:16 6. Allgäu Comets 9 2 0 7 191:333 4:14 7. Saarland Hurricanes 9 2 0 7 144:305 4:14 8. Stuttgart Scorpions 10 2 0 8 140:309 4:16
TRIATHLON ITU World Triathlon Series in Hamburg: Männer, Sprint: 1. Mario Mola (ESP) 54:08 Min.; 2. Jacob Birtwhistle (AUS) + 12 Sek.; 3. Ryan Sissons (NZL) + 15; 4. VincentLuis(FRA)+ 18;5.JavierGomez Noya(ESP)+20;...15. Justus Nieschlag (Lehrte) + 44; 31. Jonas Schomburg (Hannover) + 1:35 Min.; 47. Lasse Lührs (Potsdam) + 3:35. Männer, WM-Gesamtwertung, Stand nach 5 von 9 Wettbewerben: 1. Mario Mola (Spanien) 2864 Pkt.; 2. Fernando Alarza (Spanien) 2743; 3. Javier Gomez Noya (Spanien)2448;...52.JustusNieschlag(Lehrte)269;72.Lasse Lührs (Potsdam) 90. Frauen, Sprint: 1. Flora Duffy (Bermuda) 58:59 Min.; 2. Ashleigh Gentle (Australien) + 31 Sek.; 3. Laura Lindemann (Potsdam) + 41; 4. Katie Zaferes (USA) + 42; 5. Jolanda Annen (Schweiz) + 49; 6. Andrea Hewitt (Neuseeland) + 52; 7. Renee Tomlin (USA) + 1:03 Min. Frauen, WM-Gesamtwertung, Stand nach 5 von 9 Wettbewerben: 1. Katie Zaferes (USA) 2507 Pkt.; 2. Ashleigh Gentle (Australien)2486; 3. Kirsten Kasper (USA) 2478; ... 25. Laura Lindemann (Potsdam) 853. Mixed, Staffel: 1. Australien 1:22:38 Std.; 2. USA +4 Sek.; 3. Niederlande +9; 4. Großbritannien +14; 5. Kanada +26; 6. Frankreich +1:11 Min.; 7. Südafrika +1:27; 8. Schweiz +1:30; 9. Neuseeland +1:33; 10. Deutschland (Anja Knapp/Bad Urach, Moritz Horn/Potsdam, Laura Lindemann/Potsdam, Lasse Nygaard-Priester/Saarbrücken) +1:48.
REITEN Global Champions Tour in Chantilly/FRA, Springprüfung mit Stechen: 1. Harrie Smolders (Niederlande) - Emerald N.O.P. 0 Strafpkt./41,63 Sek. (Stechen); 2. Scott Brash (Großbritannien) - Hello Forever 0/42,82; 3. Philippe Rozier (Frankreich) - Rahotep de Toscane 0/44,80; 4. Carlos Enrique Lopez Lizarazo (Kolumbien) - Cuplandra 4/42,63; 5. Luciana Diniz (Portugal) - Winningmood 4/1:21,43 Min. (1. Umlauf); 6. Niels Bruynseels (Belgien) - Cas de Liberte 4/1:22,02; 7. Laura Kraut (USA) - Deauville S 4/1:22,50; 8. Alberto Zorzi (Italien) - Fair Light van T Heike 4/1:22,62; ... Christian Ahlmann (Marl) - Caribis Z disqualifiziert. Int.VielseitigkeitinJardybeiParis(DreiSterne):1.Michael Jung (Horb) Starconnection, 38,5 Strafpunkte, 2. Karim Laghouag (Frankreich) Entebbe, 38,9, 3. Oliver Townend (Großbritannien) Cooley, 39,1, 4. Gemma Tattersall (Großbritannien) Chico Bella, 40,3, 5. Bettina Hoy (Warendorf) Seigneur Medicott, 41,2.
KANU EM in Plowdiw/Bulgarien, u.a.: Männer, Kajak-Einer, 5000 m: 1. Max Hoff (Essen) 19:21,220Min.;2.FernandoPimenta(Portugal)+1,420Sek.; 3. Eivind Vold (Norwegen) +8,320. Kajak-Zweier, 200 m: 1. Balazs Birkas/Mark Balaska (Ungarn) 30,740 Sek.; 2. Kirill Lyapunov/Alexander Dyatschenko (Russland) +0,460 Sek.; 3. Ronald Rauhe/Max Lemke (Potsdam/Mannheim) +0,625. Kajak-Zweier, 1000 m: 1. Max Hoff/Marcus Gross (Essen/Berlin) 3:12,724 Min.; 2. Marko Tomicevic/Milenko Zoric (Serbien) +1,056 Sek.; 3. Francisco Cubelos/Inigo Pena (Spanien) +1,332. Kanadier-Einer, 1000 m: 1. Sebastian Brendel (Potsdam) 3:51,671 Min.; 2. Martin Fuksa (Tschechien) +1,996 Sek.; 3. Kirill Schamschurin (Russland) +3,500. Kanadier-Einer, 5000 m: 1. Sebastian Brendel (Potsdam) 21:45,710 Min.; 2. David Varga (Ungarn) +3,610 Sek.; 3. Mateusz Kaminski (Polen) +31,280. Kanadier-Zweier, 1000 m: 1. Peter Kretschmer/Yul Oeltze (Leipzig/Magdeburg) 3:36,232 Min.; 2. Wladislaw Tschebotar/ViktorMelantew(Russland)+1,068Sek.;3.Sergiu Craciun/Nicolae Craciun (Italien) +2,080. Kanadier-Vierer, 1000 m: 1. Polen 3:20,536 Min.; 2. Deutschland (Conrad Scheibner/Berlin, Sebastian
Brendel/Potsdam, Stefan Kiraj/Potsdam, Jan Vandrey/Potsdam) +1,312 Sek.; 3. Russland +1,368; 4. Rumänien +2,656; 5. Ukraine +3,936; 6. Ungarn +4,712; 7. Weißrussland +24,348; Frankreich disqualifiziert. Frauen, Kajak-Einer, 5000 m: 1. Dora Bodonyi (Ungarn) 21:40,570 Min.; 2. Eva Barrios (Spanien) +0,540 Sek.; 3. Tabea Medert (Potsdam) +0,660. Kajak-Zweier, 1000 m: 1. Réka Hagymási/Ramóna Farkasdi (Ungarn) 3:43,048 Min.; 2. Julia Lis/Karolina Markiewicz (Polen) +1,840 Sek.; 3. Tabea Medert/Melanie Gebhardt (Potsdam/Leipzig) +2,604. Kajak-Zweier, 500 m: 1. Tina Dietze/Franziska Weber (Leipzig/Potsdam) 1:38,604 Min.; 2. Anja Osterman/Spela Ponomarenko Janic (Slowenien) +0,392 Sek.; 3. Anna Pulawska/Beata Mikolajczyk (Polen) +2,028.
Toto-Lotto Deutsche 13er-Wette (Nr. 28) Portugal U19 – England U19 Niederlande (F) – Norwegen (F) Dänemark (F) – Belgien (F) Sogndal IL – Rosenborg Trondheim Lilleström SK – Stabaek IF Molde FK – Strömsgodset Drammen Sandefjord Fotball – Tromsö IL FK Haugesund – Aelesund FK Odd Grenland – Viking Stavanger Brann Bergen – Sarpsborg 08 Malmö FF – IK Sirius FK Östersunds FK – Djurgardens IF AIK Solna – IFK Norrköping 6 aus 45: (Nr. 28) 6 aus 49: (Nr. 28)
1:2 1:0 1:0 0:3 2:2 0:0 3:0 2:0 0:2 0:1 3:3 2:1 1:0
2 1 1 2 0 0 1 1 2 2 0 1 1
Zusatzspiel: 8
25
31
32
33 38 Superzahl: 1
Spiel 77:
5 795 353
Super 6:
499 137 (Ohne Gewähr)
Glücksspirale Endziffern 2 12 378 4 980 23 646 446 827 901 252
Sofortrente: 1 551 644 2 517 735
gewinnt
Euro 10 20 50 500 5 000 100 000 100 000
7 500 Euro monatlich 7 500 Euro monatlich (Ohne Gewähr)
Sport im TV ARD: 17.40-20.00 Uhr und 20.15-23.00 Uhr: Fußball: EM der Frauen in den Niederlanden, Gruppe B, 1. Spieltag: Italien – Russland und Deutschland – Schweden. Sport1: 17.55-20.00 Uhr: Fußball: Testspiel: Hansa Rostock – VfL Wolfsburg. Eurosport: 17.45-20.00 Uhr und 20.30-22.45 Uhr: Fußball, EM der Frauen in den Niederlanden, Gruppe B, 1. Spieltag: Italien – Russland und Deutschland – Schweden.
Sport
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Klein hofft zum Abschied auf eine Medaille Der Turmspringer will bei der WM mit seinem Partner Hausding aufs Podest BUDAPEST (sid). Etwa 8000mal haben sich Patrick Hausding und Sascha Klein gemein sam aus zehn Metern in die Tiefe gestürzt – am Montag ist damit Schluss. Im TurmSyn chronspringen gehen die ExWeltmeister bei der WM in Budapest ein allerletztes Mal ge meinsam an den Start, es soll der krönende Abschluss einer Erfolgsära werden. „Unser großes Ziel ist, noch mal aufs Podest zu springen. Wenn wir unsere Leistung abru fen, ist eine Medaille drin“, sagt Klein. Für den letzten Wettkampf seiner Karriere ist seine Ehefrau das erste Mal überhaupt ein geflogen – und sie hat den gemeinsamen Sohn Oskar (1) mitgebracht. „Ich finde das total schön und freue mich. Das gibt mir eine extra Motivation“, sagt der Dresdner. Bereits am Mittwoch fliegt der elfmalige Europameister mit seiner Familie nach Hau se, für das Einzelspringen am Sonntag reicht seine Fitness nicht mehr. Zusammen mit dem Olympiadritten Haus ding stehen Kleins Chancen auf eine letzte Medaille gut. In der stark besetzten Welt cupserie landeten die deutschen Vorspringer viermal auf dem zwei ten Platz. Dass sie auf Sascha Klein F.: dpa grund von Verletzungen nur wenig zusammen trainieren konnten, ist für beide schon seit Jahren kein Problem mehr. „Wir haben so viel Erfahrung, kennen unser Programm ganz genau – das passt schon“, sagt Haus ding, der am Sonntag vom EinMeterBrett Vierter wurde. Das Synchronpaar hat von Beginn an unglaublich gut harmoniert, nur zwei Jahre nach dem ersten Wettkampf ge wannen Hausding und Klein 2008 in Peking OlympiaSilber. 2013 düpierten die Deut schen bei der WM in Barcelona sogar die Chinesen und holten überraschend Gold. Das war zuvor noch keinem deutschen TurmsynchronDuo gelungen. Bei Europa meisterschaften gewannen beide neunmal in Folge den Titel – das ist Rekord. Über die Jahre sind Hausding und Klein Freunde ge worden, nur deshalb hat sich Klein über haupt überreden lassen, noch ein Jahr dran zuhängen. „Ein bisschen Wehmut spüre ich schon“, sagt er. Hausding will dagegen bis Olympia 2020 in Tokio weiterspringen – al lerdings nicht mehr vom Turm.
Hintergrund Finnia Wunram überrascht ¡ Hoffnung Nach über zwei Stunden im Plattensee fehlten Finnia Wunram nur 8,9 Sekunden zur ersten WM-Medaille für die deutschen Freiwasserschwimmer, doch die 21-Jährige strahlte trotzdem. „Ich wollte unbedingt unter die Top 10“, sagte die Magdeburgerin nach ihrem siebten Platz über zehn Kilometer, „das gibt Selbstbewusstsein.“ Erstmals auf der olympischen Distanz in die Weltspitze vorgestoßen, ist Wunram eine Hoffnung für Tokio 2020. ¡ Umbruch Die Gegenwart sieht aber auch trist aus, die glorreichen Zeiten mit Rekordweltmeister Thomas Lurz sind endgültig vorbei. „Es ist eine Umbruchphase“, gab Bundestrainer Stefan Lurz zu. Dies war schon zum WM-Auftakt deutlich geworden: Auf ihrer einstigen Paradestrecke über fünf Kilometer schwammen die erfolgsverwöhnten Deutschen weit hinterher und blieben ohne Edelmetall. (sid)
Mixed-Team zahlt bei Triathlon-WM Lehrgeld HAMBURG (dpa). Trotz einer erneut starken Laura Lindemann hat das junge deutsche TriathlonTeam bei der MixedWM in Ham burg Lehrgeld bezahlt. Einen Tag nach ihrem dritten Platz im WMRennen wurde die 21Jährige mit Anja Knapp (28) aus Det tingen, Moritz Horn (17) aus Potsdam und dem Saarbrücker Lasse NygaardPriester (21) am Sonntag in der Hansestadt Staffel Zehnte. Weltmeister wurde im Regen von Hamburg Australien vor Titelverteidiger USA und den Niederlanden. Im vergange nen Jahr hatten die deutschen Gastgeber noch Bronze geholt. Mit dem StaffelErgebnis verpasste das junge deutsche Quartett die Vorgabe des neuen Sportdirektors der Deutschen Triath lon Union. Jörg Bügner hatte einen Rang unter den besten sechs schon als Erfolg be wertet. Jeder Triathlet musste in Hamburg 300 Meter schwimmen, 6,6 Kilometer Rad fahren und 1,6 Kilometer laufen. Der Staf felWettbewerb wird 2020 in Tokio erstmals zum olympischen Programm gehören. Einzig die 21 Jahre alte Abiturientin Lin demann bewies mit ihrem starken Auftritt am Samstag im WMRennen über die Sprintdistanz, dass sie das Potenzial hat, sich schon bald in der Weltspitze zu etablie ren. „Ich habe alles gegeben. Mehr ging nicht“, sagte die U23Weltmeisterin und SprintEuropameisterin aus Potsdam.
Mehr als nur eine deutsche Lizenz
Storl kommt vor der WM immer besser in Schwung
Team Sunweb sammelt bei der Großen Schleife Erfolge ein – und verweist auf seine Talentförderung
GOTHA/RABAT (sid/dpa). Der deutsche KugelstoßMeister David Storl kommt rund drei Wochen vor der WM in London (4. bis 13. August) immer besser in Schwung. Beim Meeting in Gotha steiger te der 26 Jahre alte Leipziger seine Saison bestmarke um 34 Zentimeter auf 21,87 m und rückte auf Platz sechs in der von Olympiasieger Ryan Crouser (USA/22,65) angeführten Jahresbestenliste vor. Es war Storls weitester Stoß seit 2015. Der zwei malige Weltmeister war nach seinem star ken Auftritt hochzufrieden. „Gotha ist einfach der perfekte Wettkampftest vor der Weltmeisterschaft“, sagte Storl, der wegen leichter Probleme an seinem Knie auf den letzten Versuch verzichtete: „Der Fokus liegt jetzt komplett auf der WM. Da her wollen wir nichts riskieren.“ Mit einem Sieg gegen starke afrikani sche Konkurrenz hat sich Hindernislauf Europameisterin Gesa Felicitas Krause vor der LeichtathletikWM glänzend in Szene gesetzt. Beim Diamond League Meeting in Rabat gewann die 24Jährige am Sonntag ein flottes Rennen in 9:18,87
Das deutsche Team Sunweb fährt eine glänzende Tour – und muss in Deutschland dennoch um Akzeptanz kämpfen. Dabei ist die Nachwuchsstrategie des Rennstalls durchaus bemerkenswert. Von Tom Mustroph LE PUY-EN-VELAY. Der Bergkönig der Tour de France fährt in den eigenen Reihen, zwei Etappensiege hat man auch schon verbucht – für den in Deutschland lizenzierten Renn stall Sunweb fühlt sich die Frankreich Rundfahrt wie ein Märchen an. „Es ist toll, was die ganze Mannschaft geleistet hat, ein fach perfekt. Man kann hier sehen, dass wir gute Pläne machen und sie auch umsetzen“, sprudelte es am Samstag in Rodez aus Nikias Arndt (25) heraus. Der Niedersache hatte am zweiten Etap pensieg des Teams durch Michael Matthews entscheidenden Anteil. Erst jagte er drei Ausreißern hinterher – und spekulierte selbst ein bisschen auf den Etappensieg. Wieder eingefangen, brachte er seinen Kapi tän Matthews in eine gute Ausgangsposi tion. Und der lieferte, was bei ihm bestellt worden war: den Tageserfolg. Interessant dabei war der Umstand, dass Matthews Vorgänger auf der Position des bergstarken Sprinters im Team Sunweb, der Frankfurter John Degenkolb, auf der Hälfte der Rampe schlapp gemacht hatte. „Ich bin in der entscheidenden Phase mehrfach ge storben“, meinte Degenkolb hinterher ehr lich. Im Rennen gegen das Laktat in den Bei nen war er Matthews eindeutig unterlegen. Wäre Degenkolb vor zwei Jahren nicht vom Team weggegangen, damals firmierte es noch unter dem Namen Giant Alpecin, hätte Sunweb wohl kaum 2016 den Australier Matthews verpflichtet – und wohl auch nicht diesen Sieg errungen.
Mit voller Wucht: Kugelstoßer David Storl gibt alles. Foto: Getty
„Wie wir uns um deutsche Talente kümmern, sollte mehr geschätzt werden.“ Nikias Arndt Radprofi im Team Sunweb Das markiert ein Paradoxon. Der Renn stall, der von seiner Besetzung her weniger deutsch geworden ist – neben Degenkolb verließ auch TopSprinter Marcel Kittel das Team –, feiert im Jahr seiner offiziellen Li zenzierung in Deutschland zwar seine bisher größten Siege. Diese werden aber von inter nationalen Fahrern errungen. Der Nieder länder Tom Dumoulin gewann im Mai den Giro d’Italia. Der Franzose Warren Barguil sicherte sich eine Pyrenäenetappe und fährt im gepunkteten Trikot des besten Kletterers über die Straßen seiner Heimat. Barguil setzte auch am Sonntag wieder Akzente, ini tiierte die Fluchtgruppe des Tages und räumte wertvolle Bergpunkte ab. Dazu kommt der Etappensieg von Matthews – zu sammen mit Barguil bildet er das erfolg reichste Doppelzimmer der Tour. Teamchef Iwan Spekenbrink, wie die Mehrzahl der Betreuer Niederländer, betont immer wieder, dass das Team deutsch sei. Und er ist bereit, um die schwarzrotgolde ne Akzeptanz zu kämpfen. „Schreibt das endlich“, fordert er gelegentlich Journalis ten auf. Und er verweist, zu Recht, auf die gute Nachwuchsförderung, die das Team über Trainingscamps und Scoutingsysteme dem deutschen Radsport zukommen lässt.
Gemeinsam im Team Sunweb: der aktuelle Bergkönig Warren Barguil (re.) und sein deutscher Teamkollege Simon Geschke (Mi.) Foto: AFP „Wie wir uns um deutsche Talente küm mern“, sagt Arndt, „sollte mehr geschätzt werden.“ Das sieht auch die Konkurrenz so. „Wie es um die Fanbasis von Sunweb in Deutschland bestellt ist, weiß ich nicht“, meint der frühere TelekomProfi Rolf Aldag, seit zwei Jahren beim südafrikanischen Team Dimension Data angestellt, „die Nachwuchsförderung, die das Team macht, ist aber eine gute Sache für den deutschen Radsport. Und die Erfolge hier bei der Tour sollten sich auch positiv auswirken.“ Für Sunweb zahlt sich die kontinuierliche Förderung von Talenten aus. Bei den Sprin tern wurde die Ernte früh eingefahren, mit Kittel und Degenkolb. Rundfahrer und Kletterer müssen allerdings behutsamer aufgebaut werden. Dumoulin entwickelte sich stetig, schaffte den Durchbruch aber erst in diesem Mai. Barguil wurde in seiner
Entwicklung immer wieder durch Verlet zungen zurückgeworfen, jetzt aber scheint der Knoten geplatzt. Im gepunkteten Trikot agiert er so souverän wie einst sein Lands mann Richard Virenque – nur ohne dessen Apothekenkonsum, so ist zu hoffen. Sunweb jedenfalls wird nicht müde, seine saubere Strategie zu betonen. Dass das deutsche Team mit dem nieder ländischen Management auf dem Rad so sehr auf internationale Kräfte setzt, hat auch damit zu tun, dass starke deutsche Bergfahrer und Bergaufsprinter rar sind. Perspektivisch will Sunweb mit seinen „Ta lent Days“, bei denen in Kooperation mit dem Bund Deutscher Radfahrer der Nach wuchs gesichtet und getestet wird, Abhilfe schaffen. Und irgendwann sollte sich das auch in wachsendem Interesse in Deutsch land niederschlagen.
Der Regent fährt wieder in Gelb
Christopher Froome erobert die Tour-Führung zurück – und gerät prompt erneut in Bedrängnis
LE PUY-EN-VELAY (sid). Christopher Froome winkte hektisch, doch erst Teamkollege Mi chal Kwiatkowski half ihm aus der Not. Nachdem ihn ein Defekt am Hinterrad in einem denkbar ungünstigen Augenblick ge stoppt hatte, geriet der britische Champion kurz in Panik. „Das war richtig Stress für mich, ein ganz schlechter Moment. Ich muss te das Maximum geben, um zurückzukom men“, sagte der dreimalige TourSieger. Die Panne hatte den Titelverteidiger am Sonntag ereilt, als der drittplatzierte Fran zose Romain Bardet am Col de Peyra Tailla de (1. Kategorie) rund 40 km vor dem Ziel at tackierte. Nur unter Aufbietung aller Kräfte war Froome in der Lage, sein Gelbes Trikot zu behaupten. „Ich bin dankbar, dass ich diesen Tag überlebt habe“, sagte er spürbar erleichtert. Nur dank der Unterstützung sei ner SkyHelfer und einer beherzten Aufhol jagd im Zentralmassiv war es dem völlig er schöpften Froome gelungen, an die Seite sei ner härtesten Rivalen Fabio Aru und Bardet zurückzukehren. 6:25 Minuten hinter Sieger Bauke Mollema (Niederlande) erreichte die Gruppe nach 189,5 km Le PuyenVelay. Der 104. FrankreichRundfahrt winkt nach der knallharten 15. Etappe, auf der ZeitfahrWeltmeister Tony Martin gleich zwei glücklose Ausreißversuche gestartet hatte, auf dem Weg über die Alpen nach Pa ris ein Herzschlagfinale – nach einem Wo chenende, an dem Froome zumindest vorerst
Diamond-League-Meeting in Rabat: Hindernisläuferin Krause siegt
die Hackordnung wiederhergestellt hat. Der TourRegent fährt zwar in Gelb, doch die Konkurrenz verlangt ihm alles ab. „Dass ich so schnell wieder die Gesamtführung besit ze, hätte ich nicht geglaubt“, sagte der Sky Kapitän, „es ist so eng an der Spitze, ab jetzt kämpfen wir um jede Sekunde.“ Mit einem Husarenstück auf der 14. Etap pe am Samstag, als er im Bergaufsprint zum Ziel in Rodez eine kurzzeitige Schwäche von Aru ausgenutzt hatte, kehrte Froome an die
Christopher Froome (hi.) erhält Hilfe von seinem Sky-Teamkollegen Mikel Landa. Foto: AP
Spitze zurück – 48 Stunden, nachdem der Italiener ihn von dort verdrängt hatte. „Er liebt einfach Überraschungen“, schrieb das TourOrgan „L’Équipe“. Froome führt nun mit 18 Sekunden vor Aru (Astana), dem wie derum Bardet (AG2R/+0:23) und der Kolum bianer Rigoberto Uran (Cannondale/+0:29) im Nacken sitzen. Der Ire Daniel Martin (QuickStep/+1:12), der als Einziger am Sonntag Zeit auf Froome gutmachte, und der Spanier Mikel Landa (+1:17) als zweiter SkyTrumpf liegen ebenfalls in Schlagdis tanz. „Ich habe prophezeit, dass diese Tour meine größte Herausforderung wird“, sagte Froome – er darf sich bestätigt sehen. Insbesondere die AlpenEtappen am Mittwoch über den Galibier und am Don nerstag auf den Col d’Izoard versprechen Höchstspannung. „Wir wussten, es wird ganz eng zugehen, und so ist es jetzt auch“, sagte Froome. Kaum einer der Mitfavoriten hatte bisher die Gelegenheit und auch das Vermögen, sich von seinen Konkurrenten entscheidend zu lösen. Aru („Ich habe es unterschätzt und bin zu weit hinten gefah ren“) hatte am Samstag eine schlechte Posi tion vor der giftigen Zielrampe und bezahlte dafür. Während er nach den Ausfällen von zwei wichtigen Helfern nahezu auf sich al lein gestellt ist, unterstreicht Sky bislang seine Dominanz. Vor allem dank der Hilfe seiner Kollegen trägt Christopher Froome am heutigen Ruhetag das Gelbe Trikot.
Minuten. Zweite hinter der deutschen Meisterin vom Verein Silvesterlauf Trier wurde die Kenianerin Norah Jeruto (9:20,51 Minuten) vor ihrer Teamgefährtin Roseline Chepngetich (9:20,69). Krause hatte erst zu Saisonbeginn am 5. Mai ihren deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis auf 9:15,70 Minuten ver bessert. Vor einer Woche verteidigte sie bei den Meisterschaften in Erfurt ihren Titel und gewann auch die 5000 Meter. Stabhochspringer Raphael Holzdeppe gelang ein weiterer Podestplatz. Er schaff te die 5,40 Meter erst im dritten Anlauf, ließ dann 5,50 Meter aus, überquerte 5,60 und 5,70 Meter. Der ExWeltmeister vom LAZ Zweibrücken musste sich schließlich nur dem Polen Pawel Wojciechowski ge schlagen geben. Der deutsche Hoch sprungMeister Mateusz Przybylko (Le verkusen) wurde bei seinem Debüt in der Diamond League mit 2,27 Metern Fünfter. Den Sieg sicherte sich der Ukrainer An drej Prozenko mit 2,29 Metern.
Scheil ärgert sich über Silber im Kugelstoßen LONDON (sid). Daniel Scheil war ent täuscht, Lindy Ave dagegen wich das Lä cheln nicht mehr aus dem Gesicht: Mit zwei Silbermedaillen ist die deutsche Mannschaft in die ParaLeichtathletik WM in London gestartet. RioSieger Scheil (Weiden) war nach seinem zweiten Platz im Kugelstoßen vor 20 000 Zuschau ern im Olympiastadion nicht zufrieden. „Ich habe Gold verloren. Ich wollte mehr, aber ich war zu schlecht“, sagte der im Rollstuhl sitzende Scheil, der schon Rich tung Paralympics 2020 in Tokio schielte: „Vielleicht reicht es da zu Gold.“ Bei der WM 2015 war er Dritter geworden. Bereits am ersten Wettkampftag hatte JuniorenWeltmeisterin Ave aus Neu brandenburg Silber über 200 m geholt. Die 19Jährige, die in der Klasse T38 (Ko ordinationsstörungen) antritt, lief in 27,02 Sekunden persönliche Bestzeit. „Ich hatte damit gerechnet, dass es klappen könnte. Am Ende musste ich noch mal richtig Gas geben“, sagte Ave, „es fühlt sich gut an.“ Scheil (44) musste sich mit 10,36 m dem favorisierten Algerier Kamel Kardjena (10,43 m) lediglich um sieben Zentimeter geschlagen geben. Über dem Wettkampf lag ein Schatten, da Kugelstoßer Abdullah Hayayei (Vereinigte Arabische Emirate) im Training von einem einstürzenden Dis kuskäfig tödlich getroffen worden war. Scheil war 2008 ohne Vorwarnung zusam mengebrochen und hatte achtmal reani miert werden müssen. Der gelernte Ma schinenbauMechaniker lag zwei Monate im Koma. „Ich bin von hundert auf null ge rauscht“, sagte Scheil. „Einige haben ge glaubt, dass es nie wieder etwas wird mit mir. Ich war bettlägerig, hatte Pflegestufe drei, dazu kamen Depressionen.“ Scheil nahm sein Schicksal an. Der Sport gab ihm neuen Lebensmut. „Es ist ein anderes Leben. Aber ein besseres kann ich mir nicht vorstellen“, betonte er.
Sport
Nummer 162 Montag, 17. Juli 2017
Auf der Matte kämpft man gegen einen Partner, der einem seinen Willen aufzwingen will – das erfordert neben Kampftechnik auch eine große mentale Stärke.
Fotos: Getty, StN, Baumann (3)
Kunst der Körperbeherrschung Profitipps für Hobbysportler Judo ist ein generationenübergreifender Sport mit vielen Facetten Nicht jeder Sportler kann ein Profi werden. Doch auch Breitensportler sind ambitioniert und wollen etwas für ihre Fitness tun. In unserer Serie geben prominente Sportler Tipps für Hobbyathleten. Heute: Judo.
Wer zu unserer Serie „Profitipps für Hobbysportler“ Anregungen oder Fragen hat, schreibt per E-Mail an: sport@stzn.de oder per Brief an: StN-Sportredaktion, Profitipps für Hobbysportler, Postfach 10 44 32, 70039 Stuttgart
Von Elke Rutschmann
STUTTGART. Die beiden Athleten sind mit ihren Armen ineinander ver keilt, sie ziehen und schieben sich auf der Matte einige Schritte nach vorne, dann wie der zurück, sich gegen seitig belauernd und einen günstigen Mo ment abwartend. Dann eine blitzschnelle Bewe gung des einen Judoka, sei ne Hüfte gelangt unter den Schwerpunkt des anderen, der dadurch das Gleichgewicht ver liert und über die Hüfte des Angreifers geworfen wird. Ebenso schnell wird der ge worfene Partner in der Rückenlage am Bo den fixiert und so lange in der Position ge halten, bis der Kampf entschieden ist. Da nach erheben sich die beiden Judoka und verneigen sich voreinander. Diese Szene umreißt nahezu alle Facetten des japanischen Kampfsports – Judo ist Sport und Geisteshaltung in einem. So um schrieb es schon Gründer Jigoro Kano: „Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im
täglichen Leben.“ Kraft, Beweglichkeit und Geschicklichkeit verbinden sich mit der un bedingten Hochachtung vor dem Gegner. „Es ist ein tolles Gefühl, Mann gegen Mann zu kämpfen, den anderen hinwerfen zu kön nen und ihn trotzdem nicht zu verletzen“, beschreibt Ole Bischof, Olympiasieger 2008 in Peking, sein Gespür für Judo. „Die Sport art begeistert mich so sehr, sie ist eine Art Le bensgefühl.“ Julie Hölterhoff vom KSV Esslingen teilt die Bischof’sche Philosophie. „Judo ist ein
toller Sport mit einem vielseitigen Training und vielen Facetten“, sagt die 19 Jahre alte Sportlerin. Für ihren Trainer Jan Steiner ist es vor al lem ein generationenübergreifender Sport – die jüngsten Mitglieder im Verein sind vier, die ältesten 80 Jahre alt. Für Steiner ist die Verbindung aus Körper und Geist, kombi niert mit den zehn Werten des Deutschen Ju dobundes, ein idealer Sport für Kinder. „Im mer mehr Kinderärzte raten dazu“, sagt Steiner. Da in verschiedenen Gewichtsklas
„Eine Schulung für Körper und Geist“ Das sagt der Sportorthopäde und Sportmediziner Raymond Best: Allgemein
„Judo bietet viele Vorteile mit Blick auf eine gesunde Entwicklung des Haltungs und Bewegungsapparates bei Kindern und Ju gendlichen, dient aber auch der Prävention bei Erwachsenen.“
Herz-Kreislauf
„Regelmäßiges und längerfristiges Training führt zu einer Verbesserung der allgemeinen Ausdauer und damit zur Stärkung des Herz KreislaufSystems. Aufgrund der hohen In tensität befindet sich der Judoka fast immer oberhalb des Ausdauerleistungslevels.“
Psyche
„Im Judo können Kinder und Jugendliche ihre Kräfte mit Gleichaltrigen messen, sie er lernen auch die Koordination bestimmter
Raymond Best
Bewegungen und somit die Kontrolle über ihren eigenen Körper. Durch setzungsvermögen, aber gleichzeitig Disziplin innerhalb einer Ge meinschaft und Kräfti gung des heranwach senden Körpers sind weitere Vorteile des Ju do. Es ist eine Schulung von Körper und Geist.“
Vorsicht
„Das Erlernen von Falltechniken minimiert das Verletzungsrisiko. Grundsätzlich gilt, dass ein gut trainierter und aufgewärmter Muskel verletzungsresistenter ist. Vorsicht ist grundsätzlich geboten bei akuten Er krankungen wie fieberhaften Infekten. Vor Beginn einer neuen Sportart ist ein medizi nischer Checkup dringend zu empfehlen.“
sen gekämpft wird, spielt die Figur beim Einstieg nicht die tragende Rolle. Denn egal ob schlank oder pummelig – langfristig wird der Sportler davon profitieren. So wird bei spielsweise allein schon durch die vielen Zug und Schubbewegungen der Rumpf sta bilisiert. Im Breiten sport klammert man schwierige Techni Mehr dazu im Netz ken erst einmal aus. Es dominiert die www.ksv-esslingen.de Freude, durch einfa www.judobund.de che Griff oder Fuß www.wjv.de techniken den Kör www.trainingsworld.com per immer besser zu beherrschen. Judo fördert in ho hem Maße die Koordination und das Gleich gewicht. Wenn man in den Leistungssport einsteigt, geht es auf der Matte nicht darum, der Stärkere zu sein, sondern darum, über die bessere Technik zu verfügen. Judo ver langt auch eine große mentale Stärke. „Man kämpft gegen einen Partner, der einem sei nen Willen aufzwingen will“, sagt Felix Kurz, Bundesligakämpfer beim KSV Esslin gen. Der 24Jährige schätzt aber nicht nur das Duell auf der Matte, sondern auch die Kata als Wettkampfform. „Kata“ bedeutet im Wortsinn Form, Stil, Muster. Sie sind wichtige Hilfsmittel, um die überlieferten Techniken und Prinzipien üben zu können und diese im Bewegungsgedächtnis zu archivieren. KataWettbewerbe stellen eine alternati ve Wettkampfform für Jugendliche, Brei ten, aber auch Leistungssportler zum Shiai dar, wodurch sie auch ein wichtiger Baustein dabei sind, Judo für alle Alters und Leis tungsklassen ein Leben lang abwechslungs reich und attraktiv zu halten.
Julie Hölterhoff
Stabilisation „Diese Übung mit dem Deuserband sieht erst einmal sehr schlicht aus – hat es aber in sich, denn das Band ist deutlich schwerer zu ziehen als ein Theraband. Man hält es mit dem linken Fuß fest, wickelt es um die rechte Hand und zieht es mit dem Arm nach oben. Dabei sollte man im Rücken möglichst stabil bleiben. Dies ist eine wichtige Zugübung, denn die Zugkraft ist neben der Griffkraft essenziell im Judo – besonders während der ersten Phase eines Wurfes. Damit kann man Rumpf -und Armmuskulatur stärken, gleichzeitig wird der Schultergürtel bis hin zu den Füßen beansprucht, und auch die Ganzkörperstabilisation profitiert. Eine Variante wäre noch, dass man sich in verschiedene Richtungen dreht.“
Auf der Matte geht es um Kraft, Schnelligkeit und Konzentration. „Beim Judo muss man konzentriert sein wie beim Boxen, eine Sekunde Unachtsamkeit, und der Kampf ist verloren “, sagt Julie Hölterhoff (19). Sie startet in der Bundesliga für den KSV Esslingen, wurde im März deutsche Meisterin in der Klasse bis 78 Kilogramm, holte sich 2015 bei der U-21-WM in Abu Dhabi die Bronzemedaille und stellt einige Übungen vor.
Bauchaufzüge „Bauchaufzüge am Partner sind auch eine sehr effektive Übung ,von der beide profitieren. Man hängt sich mit den Füßen in den Achselhöhlen ein und beginnt mit den Sit-ups. Der Partner selbst muss das Gewicht auf seinem Rücken ausgleichen und kräftigt die Rückenmuskulatur. Eine Variante der Übung ist, dass man sich bäuchlings auf den Partner legt, sich einhängt und den Oberkörper dann zum sogenannten Rumpfanheben aufrichtet. Mir gefällt daran, dass man sich auch gegenseitig motivieren kann und die wichtigen Gegenspieler Bauchund Rückenmuskulatur trainiert werden.“
Hangeln „Für den Griffkampf, das KumiKata, sind kräftige Finger und eine gute Unterarmmuskulatur notwendig. Hangeln gehört bei uns deshalb zu den klassischen Übungen. Beim KSV Esslingen haben wir in der Halle deshalb eine Hangelbahn mit Judoärmeln installiert, auf der man verschiedene Übungen kreieren kann. Einfache Klimmzüge sind möglich oder eben diese Variante, bei der die Beine auch noch angehoben werden. Das kräftigt Bauch-, Rumpf- und Armmuskulatur gleichermaßen. Man kann sich auch mit gebeugten Armen von Ärmel zu Ärmel hangeln und geht so die Bahn ab. In einem weiteren Schritt kann man sich nicht nur hoch-, sondern auch runterhangeln, sich zweimal hochziehen und einmal runterlassen. Insgesamt eine sehr anstrengende, aber viele Muskelgruppen beanspruchende Übung.“
Anzeigen
Nummer 162 – AG1 Montag, 17. Juli 2017
TELEFON 0 71 51 / 566 -411 FAX 0 71 51 / 566 -400
Welzheim, im Juli 2017
Plüderhausen, im Juli 2017
Lebensfroh, gesund und heiter, gingst du von zuhause fort, doch du kamst zu uns nicht wieder, gingst an einen anderen Ort, wenn wir auch vor Schmerz vergehen, so tröstet uns ein Wiedersehen.
Ein langer Lebensweg ging zu Ende. Im hohen Alter von 91 Jahren verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit unser Vater, Schwiegervater und Opa
Erwin Geiger * 19. Juni 1926 † 13. Juli 2017
René Lorenz
In Liebe und Dankbarkeit
* 27.7.1994
Elke und Jochem mit Christopher Bastian und Elli Bärbel mit Julian Die Trauerfeier zur Feuerbestattung findet am Donnerstag, 20. Juli 2017 um 13 Uhr auf dem Friedhof in Plüderhausen statt.
Lorch, Walkersbachertal
Christus Jesus ist unser Friede Die Bibel. Epheser 2,14
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von
Sternentraum
Kinder- und Jugendhospizdienst
Wir werden Ihn sehr vermissen: Ruth und Hannes Rosi, Fuzzy und Benjamin Karlheinz und Rosemarie Ute mit Denis und Nadine Sandra, Wallo, Joshua und Jonas und alle Angehörigen
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am Freitag, 21. Juli 2017 um 13.00 Uhr auf dem Tannwaldfriedhof in Welzheim statt. Anstelle von freundlich zugedachten Blumen bitten wir um eine Spende für das Kinderhospiz „Sternentraum“ IBAN: DE36 6029 1120 0000 0090 24 Volksbank Backnang, Stichwort: René.
René würde sich wünschen, dass Ihr in der Kleidung kommt in der Ihr Euch wohlfühlt.
Plötzlich und für uns unfassbar verstarb unser Feuerwehrkamerad
René Lorenz nach einem tragischen Unfall im Alter von nur 22 Jahren. Als aktives Mitglied der Feuerwehr Plüderhausen, Abt. Walkersbach hat er sich zum Schutz und Wohle der Allgemeinheit eingesetzt und wir verlieren mit ihm nicht nur einen Kameraden, sondern einen guten Freund.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie. Mit Dank und Anerkennung nehmen wir Abschied und werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.
begleiten Familien in der Zeit des Sterbens und Abschiednehmens sind verlässliche Partner über das Sterben und den Tod hinaus
Karl Hermann Fritz
begleiten Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer
* 31. Mai 1949 † 17. Juni 2017
÷-ùb!üùï:b- w…1UPUb- g÷!kX Trauergruppenangebote
Wir danken allen herzlich, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und deren Anteilnahme wir auf so vielfältige Weise erfahren haben.
sind Gesprächspartner für alle Beteiligten bilden Lehrer, Erzieher und ’fb[bQ!Ç^ùb ^)!ù beraten in Kindertageseinrichtungen und Schulen bieten themenbezogene Schulungseinheiten für Gruppen an
Ivanka Glasnovic mit Familie und allen Angehörigen
Größeweg 100 a . 71522 Backnang Tel. 07191 3 73 24 32 www.kinderhospizdienst.net
Freiwillige Feuerwehr Plüderhausen Marc Angelmahr Kommandant
Gemeinde Plüderhausen Andreas Schaffer Bürgermeister
Buhlbronn, im Juli 2017
Leutenbach, im Juli 2017 Wir nehmen Abschied von
Dieter Haller
Maria Böckl
* 11. Dezember 1942 † 8. Juli 2017
Von der Erde gegangen, im Herzen geblieben.
geb. Reiter * 14. 1. 1929 † 2. 7. 2017
In Liebe und Dankbarkeit: Maria Haller Carolin Haller Markus Haller mit allen Angehörigen
Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
It´s been a long day without you my friend and I´ll tell you all about it when I see you again. We´ve come a lang way from where we began oh I´ll tell you all about it when I see you again. When I see you again ...
René Lorenz Für immer in unseren Herzen Mona & Sandra
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.
Schorndorf / Berglen, im Juli 2017
Wir haben Abschied genommen von
Klaus Manfred Schock * 14. Oktober 1957
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Donnerstag, dem 20. Juli 2017 um 14 Uhr auf dem Friedhof in Buhlbronn statt.
In stiller Trauer: Jürgen König im Namen aller Angehörigen Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am Freitag, den 21. Juli 2017 um 14 Uhr auf dem Friedhof in Nellmersbach statt.
Abteilung Walkersbach René Schuppert Abt.-Kommandant
Zur Urnenbeisetzung treffen wir uns am Freitag, den 21.7.2017 um 12 Uhr in Uniform am Bürgerhaus in Walkersbach.
Die Bibel. Johannes 3, 16
DE36 6029 1120 0000 0090 24 . Voba Backnang Spenden sind steuerlich abzugsfähig
In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
In Liebe und tiefer Trauer Deine Eltern: Heidi & Heiko Deine Schwestern: Vanessa & Larissa Deine Großeltern: Oma Ruth, Oma Monika, Opa Reiner & alle Angehörigen
„Pfosta Karle“ * 4.2.1940 † 16.7.2017
Beerdigung am Donnerstag, 20. Juli 2017, um 13 Uhr auf dem Friedhof in Lorch.
begleiten Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kinder, Jugendlichen und Eltern
† 8.7.2017
Karl Schaaf
Ganz still und leise, ohne ein Wort, gingst du von deinen Lieben fort, du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still und unvergessen; es ist so schwer zu verstehen, dass wir dich niemals wieder sehen.
Wir
E-MAIL anzeigen@zvw.de ONLINE www.zvw.de/anzeigen
† 24. Juni 2017
In lieber Erinnerung Anita und Helmut Michael und Sam Melanie, Melanie Heiko und Leon Marc, Marc Yvonne und Sören und alle Angehörigen Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung fand auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Familienkreis statt. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Die Bibel. Römer 12, 21
Ein schöner, arbeitsreicher und erfüllter Weg ging zu Ende. Als Gott sah, dass dieser Weg zu lang wurde, legte er seinen Arm um ihn und sprach: "Komm heim".
Das Trauerportal des Zeitungsverlags Waiblingen Ein würdiger Ort des Trauerns und viele Möglichkeiten Erinnerungen mit Freunden und Verwandten zu teilen. - alle Todes-, Danksagungs- und Erinnerungsanzeigen an einem Ort - kostenloser Kondolenzbereich - virtuelle Gedenkkerzen - persönliche Online-Gedenkseite Sie finden unser Trauerportal unter
www.zvw-trauer.de
Birkmannsweiler, im Juli 2017
Werner Bohn * 30. April 1937
† 6. Juli 2017
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied Deine Lilly Silvia und Richard Markus und Suchada Nadja und Fabian Jasmin und Robin sowie alle Angehörigen Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Dienstag, 18. Juli 2017, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Birkmannsweiler statt. Von Beileidsbezeugungen am Grab bitten wir abzusehen. Ein Kondolenzbuch liegt aus.
Anzeigen
Nummer 162 – AWE1 Montag, 17. Juli 2017
Amtliche Bekanntmachungen Wirtschaftsplan 2017
Jahresabschluss 2015 I. Bekanntgabe des Beschlusses der Verbandsversammlung vom 20. März 2017 über die Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2015, der Verbandsumlage sowie des Jahresabschlussberichts 2015. 1. Die von der KOBERA GmbH Steuerberatungsgesellschaft Herrenberg aufgestellte Bilanz zum 31.12.2015 mit Gewinn- und Verlustrechnung 2015, dem Anhang 2015 und dem Lagebericht der Verbandsverwaltung werden festgestellt: 1.1 Bilanzsumme 7.648.096,57 € Davon entfallen 1.1.1 Auf der Aktiv-Seite auf das Anlagevermögen (Sach- und Finanzanlagen) 7.495.996,91 € das Umlaufvermögen u. d. Rechnungsabgrenzung 152.099,66 € 1.1.2 Auf der Passiv-Seite Auf das Eigenkapital 3.928.195,95 € die empfangenen Ertragszuschüsse 19.231,00 € die Rückstellungen 70.875,00 € die Verbindlichkeiten 3.629.794,62 € 1.2 Jahresgewinn / Jahresverlust 0€ 1.2.1 Summe der Erträge 1.915.060,70 € 1.2.2 Summe der Aufwendungen 1.915.060,70 € 2. Die allgemeinen Umlagen des Zweckverbands zur Deckung des Aufwands 2015 nach § 16 Abs. 1 und 2 der Verbandssatzung werden endgültig festgesetzt: 2.1 allgemeine Umlage für 1 m³ der bezogenen Wassermenge 1,15322116 € 3. Die Vermögensumlage der Mitglieder zur Finanzierung von Investitionen wird nach § 15 Abs. 2 der Verbandssatzung endgültig festgesetzt: 3.1 Vermögensumlage 2015 mit 91.500 € umgelegt auf die Mitglieder nach dem tatsächlichen Wasserbezug 2015. 4. Die Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) wird besonders berechnet. 5. Die Umlagenerstattungen / Umlagennachzahlungen sind innerhalb eines Monats zahlungsfällig. 6. Der Zweckverband Wasserversorgung Menzlesmühle erstrebt nach § 2 Abs. 4 der Verbandssatzung keinen Gewinn. 7. Der Verbandsvorsitzende wird für das Jahr 2015 entlastet. II. Der Jahresabschluss mit Lagebericht 2015 werden in der Zeit von Donnerstag, 20. Juli 2017 bis Donnerstag, 27. Juli 2017 (je einschließlich) während der Öffnungszeiten des Rathauses Welzheim in der Geschäftsstelle des Zweckverbands (Zimmer 30) öffentlich ausgelegt. Welzheim, 13. Juli 2017 Bernlöhr Verbandsvorsitzender
I. Aufgrund von § 18 des Gesetzes über die kommunale Zusammenarbeit und § 14 der Verbandssatzung in der Fassung vom 03. Juni 1994 mit Änderungen hat die Verbandsversammlung am 20. März 2017 folgenden Wirtschaftsplan für das Jahr 2017 beschlossen: § 1 - Wirtschaftsplan Der Wirtschaftsplan 2017 wird festgesetzt: a) im Erfolgsplan in den Einnahmen auf 1.988.700 € in den Ausgaben auf 1.988.700 € b) im Vermögensplan in den Einnahmen auf 1.646.500 € in den Ausgaben auf 1.646.500 € c) Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen 908.500 € § 2 - Kassenkredite Der Höchstbetrag der Kassenkredite, die im laufenden Wirtschaftsjahr zur Aufrechterhaltung des Betriebs der Verbandskasse in Anspruch genommen werden dürfen, wird auf 255.000 € festgesetzt. § 3 - Kreditermächtigung Der Gesamtbetrag der Kredite, der zur Bestreitung der Ausgaben im Vermögensplan bestimmt ist, wird auf 910.000 € festgesetzt. § 4 - Jahresumlagen Es werden festgesetzt: 1. Der Gesamtbetrag der allgemeinen Umlage nach § 16 Abs. 1 der Verbandssatzung auf 1.818.380 €. 2. Der Zuschlag für die über die Jahresbezugsgröße hinaus erfolgende Wasserlieferung nach § 16 Abs. 3 der Verbandssatzung (Überziehungspreis) auf 2,30 €/m³. 3. Den Gesamtbetrag der vorläufigen Vermögensumlage nach § 15 Abs. 2 der Verbandssatzung auf 194.300 €, die in einer Abschlagszahlung zum 15. Juni 2017 zu Zahlung fällig werden. 4. Diese Umlagen erhöhen sich noch um die Umsatzsteuer in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe. § 5 - Mehrjährige Finanzplanung Die mehrjährige Finanzplanung für die Wirtschaftsjahre 2016 2020 wird festgestellt wie in den Anlagen 4 und 6 dargestellt und veranschlagt. II. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat mit Erlass vom 11. Juli 2017, Az.: 14-2207.-511/10 WV Menzlesmühle, die Gesetzmäßigkeit des Beschlusses der Verbandsversammlung vom 20. März 2017 über die Festsetzung des Wirtschaftsplans für das Wirtschaftsjahr 2017 gemäß § 28 Abs. 1 GKZ i. V. mit § 121 Abs. 2 GemO bestätigt. Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahme wurde gemäß § 20 GKZ i. V. mit § 12 Abs. 1 EigBG und § 87 Abs. 2 GemO genehmigt. Der Verpflichtungsermächtigung wurde gemäß § 20 GKZ i. V. mit § 12 Abs. 1 EigBG und § 86 Abs. 4 GemO zugestimmt. III. Der Wirtschaftsplan ist nach § 18 GKZ i. V. mit § 81 Abs. 3 GemO an sieben Tagen öffentlich auszulegen. Die Auslegung erfolgt in der Zeit von Donnerstag, 20. Juli 2017 bis Donnerstag, 27. Juli 2017 (je einschließlich) während der Öffnungszeiten des Rathauses Welzheim in der Geschäftsstelle des Zweckverbands, Zimmer 30. Welzheim, 14. Juli 2017 Bernlöhr Verbandsvorsitzender
TELEFON 0 71 51 / 566 -411 FAX 0 71 51 / 566 -400
schon Schwein geha e t u He Angebot von Mo. 17.07.17 bis Sa. 22.07.17 bt
Gulasch gemischt, Lyoner Schweineschnitzel, grober Fleischkäse Bauernschmaus, Paprikawürste Schwarzwurst, feine Mettwurst 2 Do. Leber- oder Blutwurst 3 Do. Bauernbrät oder Presskopf Spartüte von Montag bis Donnerstag: 1 kg Schweinegeschnetze1tes, 3 Paar rauchfrische Saiten, 1 Fleischsalat á 200 g
100 g 100 g 100 g 100 g á 200 g á 400 g
¤ 0,99 ¤ 0.99 ¤ 1.09 ¤ 0.89 ¤ 4.00 ¤ 10.90
Die Lebenshilfe-Kollektion im
zugunsten der
Telefon 0 71 84 / 26 67 Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr. 8 - 12 Uhr und 14 - 18 Uhr, Mi. und Sa. 8 - 12 Uhr
Welzheim
WILHELMSTR. 4 Telefon 80 23 77
city-optik-welzheim.de
Starke Seiten für ein starkes Team!
www.zvw.de
Bluthochdruck
Sie, wie Wissen k ist? c u r td Blu
1€
Deutsche Herzstiftung
pro Tag
Mehr Informationen www.herzstiftung.de
N Nehmen Sie Ihr neues Tablet n ggleich mit! Galaxy Tab A (7 Zoll)
Nur 19 € Zuzahlung!
Sichern Sie sich jetzt die digitale Zeitung im Paket mit dem Samsung Galaxy Tab A! Ab 5,50 € /mtl. + einmalig 19 € , Mindestvertragslaufzeit: 24 Monate, Preis zzgl. gedruckte Zeitung.
r
hoch Ih
Ab 140/90 mmHg riskieren Sie Herzinfarkt und Schlaganfall!
Überall zu Hause... it m abe R E sg AP dau P e en Ab
?
– Angebote solange Vorrat reicht –
Früher musste Mouna alleine auf der Straße überborgen im SOS-Kinderdorf. leben. Heute lebt sie ge geborgen Wenden auch Sie die Geschichte eines Kindes Helfen ab zum Guten. Als SOS-Pate!
Jetzt Pate werden: sos-kinderdorf.de
BRILLE
Landmetzgerei B. Lindauer · Kaisersbach-Gebenweiler
Mouna eine liebevolle Familie
Lebenshilfe
NEUE
¤ 13.90
Schenken Sie Kindern wie Die beliebten fröhlichen , bunten Fig gure en von Rudi Diessner, einem Künstler mit Down -SSyndrom , schmück ken n die Produk te der Lebenshillfe – nschen mit geistiger Behinderung. dem Selbsthilfeverband für Men Diese und weitere Geschenkideen sowie exklusive Produkte aus Werk s t ät ten finden Sie un n te r : Behindertten-W www.lebenshilfe.de, auf „Shop/Angebote“ klicken
E-MAIL anzeigen@zvw.de ONLINE www.zvw.de/anzeigen
Ihre Vorteile ✓ Immer und überall digital lesen ✓ Vier Zeitungen zum Preis von einer ✓ Abendausgabe täglich schon ab 18.30 Uhr ✓ Tablet für einmalig nur 19 ¤
Infos & Bestellung: zvw-shop.de/tabA oder 07151/566-444