REAL DRIVING DRIVING REAL LIFESTYLE LIFESTYLEMOTORMAGAZIN MOTORMAGAZIN11-1/2013 05/2013 ISBN ISBN978-3-942853-25-5 978-3-942853-43-9
LICHT GESTALT
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ranz Beckenbauer ist eine. othar Matth채us ist sicher keine. oris Becker war mal eine.
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liver Pocher wird nie eine werden. Aber die neuen Scheinwerfer des Audi A8 machen zweifellos aus jedem Menschen eine Lichtgestalt. Wenn sich dieser Mensch nachts auf der Straße herumtreibt. Licht machen können ja viele Funzeln, aber die 2x25 einzeln ansteuerbaren LEDs des Audi können nicht nur hell machen, sondern auch dunkel. Wenn die Frontkamera des Audi einen entgegenkommenden oder vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer erkennt, blendet die intelligente Elektronik einfach in Millisekunden jene LEDs ab, die blenden würden.
„Die LEDs können nicht nur hell, sondern auch dunkel.“
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as gilt nicht nur für Fußgänger oder Radfahrer. Sogar Rehe oder Kühe erkennt die Software in 100 Meter Entfernung und mehr und blendet ab. Links und rechts von Mensch, Auto oder Tier strahlen die tageslichthellen Leuchtkörper weiter. Das ist toll und spart auch noch Strom, weil die Lichtquelle nicht, wie bei anderen Systemen, einfach abgedeckt, sondern abgeschaltet wird. Das verbraucht keine Energie. Das ist auch von aussen im Scheinwerfer erkennbar und zeigt, dass nur das leuchtet, was leuchten soll und niemanden dabei stört.
„Das Nachtsichtgerät erkennt Menschen in der Dunkelheit. Auch bei einem Shooting für die Playboy-Redaktion.“
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s gibt jetzt praktisch keinen Unterschied mehr zwischen Fernlicht und Abblendlicht. Die Matrix-Technologie macht aus dem Abblendlicht ein blendfreies Dauerfernlicht. Die Informationen dafür kommen von einer Kamera, dem Navigationssystem und weiteren Fahrsituationssensoren. Das Fernlicht weiß sogar mehr als der Fahrer. Es holt sich aus dem Navigationssystem die Informationen über den Streckenverlauf und schwenkt schon in die Kurve bevor der Fahrer einlenkt. So führt einen das Licht praktisch in die richtige Richtung bevor man selbst die Richtungsänderung erkennt.
„Die Matrix-Technologie macht aus dem Abblendlicht ein blendfreies Dauerfernlicht.“
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m Kombi-Instrument erscheint eine rote Warnmarkierung, wenn sich ein Mensch im Gefahrenbereich befindet. Gleichzeitig blinken die Scheinwerfer drei Mal auf, um Fahrer und Fußgänger zu warnen. Auch die Blinker können mehr als bisher. Die Blinkleuchten laufen jetzt wie kleine Leuchtfeuer beim Landeanflug eines Flugzeuges von innen nach aussen in die Abbiegerichtung. Pro Scheinwerfer sitzen je 18 Leuchtdioden in einem Leuchtstreifen nebeneinander.
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ann beginnt der Tanz: Beim Blinken leuchten die BlĂścke im 20-Millisekunden-Takt nacheinander von innen nach aussen. Nach 150 Millisekunden sind dann alle Elemente hell und strahlen fĂźr weitere 250 Millisekunden in voller Leuchtkraft. Danach wird es wieder dunkel und die Blink-LED-Aktivierung beginnt erneut. Bei den Heckleuchten zeigen je 24 LEDs in acht Segmenten dynamisch den Abbiegewunsch an.
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tefan Berlitz, der Lichtleiter von Audi, ist stolz wie Bolle auf diese neue Generation von Lichttechnologie. Das kann er auch sein, denn damit ist Audi der Konkurrenz mindestens einen Schritt voraus. uf der CES (Consumer Electronics Show in Las Vegas) zu Beginn des Jahres haben die Ingolstädter schon den nächsten Schritt der Licht-Innovation gezeigt. OLEDs, also Organische Leuchtdioden. Die Dioden sind nicht mehr aus Halbleiter-Kristallen, sondern aus einer organischen Substanz. Das Material lässt sich mikrometerdünn auf ein Displayglas auftragen. Wenn elektrische Spannung anliegt, leuchtet die Fläche gleichmäßig und sehr energie-effizient auf. Diese Technologie eignet sich für die Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums oder für die Vorfeldbeleuchtung.
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„Ein bisschen Hollywood gehört auch zur Matrix: Es wird nicht einfach Licht. Ein Lichtvorhang öffnet sich.“
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o ein Vorsprung durch Technik ist gerade in der Oberklasse besonders wichtig, denn die Mitbewerber sind auch hochwertig, leistungsstark, sicher und innovativ.
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ormale Voll-LEDs sind in dieser Klasse schon Standard. Mercedes-Benz wirbt sogar damit, dass in der neuen S-Klasse ausschließlich LEDs die Beleuchtung übernehmen. Klingt sensationeller als es ist, denn der Kofferraum und das Handschuhfach zählen dabei auch dazu. Aber blendfrei kann nur Audi. Außerdem haben sich die Ingenieure noch ein bisschen Hollywood für den A8-Eigner ausgedacht. Wenn die Limousine nachts aus einer Ortschaft auf die Landstraße fährt, blendet die Lichtarchitektur nicht nur auf. Nein, nein. Ein Lichtvorhang öffnet sich und macht jedes Mal Licht und Laune.
„In den Heckleuchten führt nun eine Chromspange das Auge des Betrachters.“
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onst sind die optischen Neuerungen dezent. Auf der Motorhaube zeichnen nun zwei Sicken die Linie in der Front schärfer, die Scheinwerfer sind markanter und in den Heckleuchten führt nun eine Chromspange das Auge des Betrachters. Innen beweist Audi nach wie vor, wie großartig sich Luxus und Klarheit kombinieren lassen. Die Sitze sind Benchmark, die Verarbeitung ist Benchmark und die Assistenzsysteme sind natürlich ebenfalls das Maß der Dinge. Die Massage-Funktion ist Referenz in dieser Klasse. Die Bang&Olufsen-Anlage in jeder Hinsicht sehr gut.
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ie Instrumente sind auf den ersten Blick klar ablesbar und wie Chronographen gezeichnet. Auf der Mittelkonsole thront der Wahlhebel der 8-Gang-Automatik. aneben lassen sich auf dem Touchpad Navigationsziele eingeben ohne den Blick von der StraĂ&#x;e abzuwenden.
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ie Motoren haben etwas mehr Leistung. Der Drei-Liter-Diesel hat jetzt 8PS mehr (258PS) und holt 30Nm mehr Leistung (580Nm) aus dem Sechszylinder (ab 74.500.-€). Der 4,2Liter-Achtzylinder-Diesel hat jetzt 385PS (+35PS) und ein Drehmoment mit Düsenjetpotenzial: 850Nm (+50PS, ab 94.800.-€) schieben die 2,1 Tonnen schwere Antwort auf Mercedes-Benz S-Klasse und BMW 7er unglaublich druckvoll nach vorne. Der S8 hat einen 8-Zylinder-Turbo mit 520PS (ab 114.700.-€). Der 4,0 8-Zylinder-TFSI bekam eine Zylinderabschaltung (435PS, ab 96.900.-€) und der Drei-Liter-Benziner mit Doppelturbolader verfügt über 20PS mehr (310PS ) und 20Nm (440Nm) mehr (ab 76.900.-€).
„Macht also das Licht den Unterschied? Gute Frage, aber da Mercedes-Benz, BMW und Audi so nahe beieinander liegen: Ja.“
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Redaktion: Reinhold Deisenhofer Mathew Wales Amy Werner Simon Fühler Sven Pauly
Herausgeber: Reinhold Deisenhofer
Entwicklung: Harald Öhl www.sib.io Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Josef Rossmann Mark Deskowski Unipushmedia GmbH www.unipushmedia.net
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