REAL DRIVING LIFESYTLE MOTORMAGAZIN 03/2013 ISBN 978-3-942853-15-6
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EDITORIAL
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ieses Auto ist der Brüller. Weil der V6 TDI wie ein guter, alter V8-Benziner klingt und das Gerät geht wie Hölle.
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eshalb und durch seinen gleichzeitig moderaten Verbrauch ist der Audi SQ5 TDI für mich das beste Auto der Welt. Hat der SQ5 TDI aber auch mehr Sex Appeal als JB007 oder Superman? Wer will schon das beste Auto der Welt mit dem besten Agenten Ihrer Majestät vergleichen? Oder mit Supi, den Stählernen mit Unterhose auf den Männerstrumpfhosen? Ich. Wenn Spass das Mass aller Dinge ist, verliert mit Verlaub der beste Agent aller Zeiten mit Abstand. V8-Brabbeln à la bonheur, exzellente Verbrauchswerte und großartige Variabilität sind schwer zu schlagen. Auch von Herrn Bond in einem Aston Martin. Der Selbstzünder entwickelt 313 PS und 650 NM Drehmoment.
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as klingt fast so spektakul채r wie es ist und so schl채gt der SQ 5TDI den Konzernbruder Porsche Cayenne S Diesel bei den Fahrleistungen. 200 Kilogramm mehr Gewicht lassen sich eben nicht weg diskutieren. Der V8-Porsche muss erst einmal 2,2 Tonnen anschieben. Bevor der Stuttgarter aus dem Quark gekommen ist, hat der Ingolst채dter schon wichtige Meter hinter sich gebracht.
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n 5,1 Sekunden flitzt der V6-Diesel mit V8-Sound auf Hundert, der Zuffenhausener benötigt sechs Zehntel mehr. Endlich auf der Autobahn holt der Power-Porsche dann noch jede Menge Kraft aus der Tüte. 382 PS und 850 NM sind Bestwerte für einen Diesel. Irgendwann kann der Audi dann nicht mehr mithalten, weil er bei 250 km/h abgeriegelt ist und der Sport-SUV noch weiter dampft.
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nnen zeigt der Audi, was auch seine Brüder können: Verarbeitungsqualität auf höchstem Niveau und jede Menge Spaltmassspass. Die Sitze passen perfekt, die Armaturen sind tadellos und der Fahrkomfort verkraftet sogar noch mehr Pferde. Was fehlt dem SQ5TDI nun? Das offene Dach. Ein SQ5 TDI als Cabrio wäre das Nonplusultra und ist nicht zu weit her geholt, denn der Audi Crosslane hat das schon auf der Pariser Autoshow 2012 gezeigt.
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as können wir also auch noch erwarten. Damit dann mit dem Surfbrett zum Strand von Malibu und Wellen jagen... Das wäre nicht das Schlechteste, abgesehen davon gibt es am Baikalsee auch ganz nette Ecken mit teueren Hotels. Das S vor dem Q steht wie in Metropolis für einen Superhelden mit sehr viel mehr Kraft, für sehr viel mehr Möglichkeiten und natürlich auch für sehr viel mehr Sportlichkeit.
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enn nun 5 für den 5. Kontinent steht, müsste Superman aus Australien stammen. Tut er aber nicht. Schließlich kommen ja schon High Jackman, Russell Crowe, Nicole Kidman oder Cate Blanchett von da wech. Oder er kommt aus Audi-Land. Als Superman 5, also S5. Und das Q??? Nun: Supi hat zwei starke Arme, zwei starke Beine und einen besonders starken... Kopf. Und das Q?
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uasi kommt Superman von einem erdähnlichen Planeten, oder so. Und 5 ist da die Glückszahl. Die Bezeichnung quattro bei Audi sowieso. Quattro ist nämlich der Kelch mit dem Elch und der Becher mit dem Fächer für Audi. Fugen-Ferdl sei Dank. Ferdinand Piëch hat nämlich Audi gerettet. Und womit? Mit Recht. Die armen Oberlehrerkutschen wollte nämlich in den 80er Jahren niemand mehr kaufen. Bis Ferdl den quattro durchsetzte. Ich setze mich gerne in den SQ5 TDI, denn der kompakte SUV macht höllischen Spaß bei akzeptablem Verbrauch (7,5-8 Liter).
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azu kostet er mit 58.500.-€ fast 20.000.-€ als der Cayenne S Diesel. Dadurch wird er für mich zu einem der besten Autos der Welt neben Ferrari, Maserati, Lamborghini, Bentley, Rolls Royce oder Aston Martin, Warum?
Weil das Package das beste auf der Welt ist. Der SUV ist nicht riesig, nicht superschwer und zum Glück auch nicht unerschwinglich teuer. Der SQ5 TDI kann Supersportwagen. Der SQ5 TDI kann brabbeln wie ein großer Achtzylinder. Wer drin sitzt, öffnet auch bei Regen oder Kälte gern die Fenster ein bisschen.
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infach, um den Klang besser zu hören. Den gibt es freilich auch im A6, denn darin kam der 3-Liter-Sechzylinder mit 313PS und Sound-Aktuator zum ersten Mal zum Einsatz. Aber im SQ5 TDI ist die Kombination noch besser. Die höhere Sitzposition und der gewaltige Schub machen süchtig. Auch, wenn ich Werbeslogans meistens platt, oberflächlich oder mitunter auch blöd finde, verspricht in diesem Fall der Blick auf die Audi-Homepage nicht zu viel: „Kraft. Sofort. Begeisterung. Immer wieder.“ Leute, das stimmt. So muss ein modernes Auto klingen und fahren. Dass beim SQ5 TDI dazu auch noch die praktischen Vorteile eines SUV kommen, ist kein Nachteil. Wer in einem der Flecken der Erde lebt, in dem Dieselkraftstoff genauso beliebt ist, wie Skorpiongift, kann sich auch den Q5 Hybrid gönnen.
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ein Hybrid-Package wiegt rund 130 Kilogramm und damit geht es etwa drei Kilometer rein elektrisch. Ab 100 km/h schaltet sich der Elektro-Antrieb automatisch ab und der 2-Liter-TFSIBenziner mit 211 PS springt an. Die 72 Lithium-Ionen-Akkuzellen leisten 54 PS und schieben den Audi lautlos durch nordamerikanische, chinesische oder russische Wohnviertel.
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er Verbrauchsvorteil kann mehr als 1 Liter pro 100 Kilometer betragen - wenn der Fahrer seine Augen auch etwas auf die Anzeigen richtet, die einen genauen Überblick geben, wann man „Grün“ fährt oder nicht. Dazu gibt es keinen Drehzahlmesser mehr, sondern ein „Powermeter“, das anzeigt, wieviel Leistung man gerade abruft oder, ob die Bremsenergie gerade in Strom umgewandelt wird.
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ieviel elektrische Reichweite noch drin ist, zeigt ein kleine „Tankuhr“ an. So sieht der Fahrer sofort, ob er rein elektrisch fährt und gerade 0,0 Liter verbraucht oder doch fossile Brennstoffe verbrennt. Werte um 9 Liter sind realistisch. Der Schriftzug am Heck bescheinigt dem Nachbarn, dass der Eigentümer voraus denkt und Hybrid fährt. Das tut auch der Kontoauszug, denn der Hybrid kostet gut 10.000.-€ mehr als der vergleichbare Benziner.
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iktat war gestern. „Zum Diktat, bitte!“ ist ein Satz, den in modernen Chefetagen wohl niemand mehr laut ausspricht. Die Zeit geht eben weiter und mit solchen schulmeisterlichen Formulierungen verbinden nur noch wenige Menschen den Beruf der Sekretärin. Diese Dame heißt inzwischen auch Assistentin.
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rüher bewahrten die Gatekeeperinnen auch noch Geheimnisse, heute machen sie schlicht und einfach den Chef noch besser. „Assistentinnenporsche“ ist noch nicht so gebräulich, „Sekretärinnenporsche“ allerdings schon, obwohl der Boxster noch besser geworden ist. Seit der Markteinführung des „kleinen Elfer“ im Jahr 1996 hält sich die Bezeichnung mit dem Fortbewegungsmittel der Bürodame. Bei einem Einstiegspreis ab 76.500.-DM (ca. 39.100.-€) wäre wohl „Chefsekretärinnenporsche“ passender gewesen. Sei´s drum, auch Häme muss man sich schließlich verdienen. Der Boxster kann den Spott gut verkraften. Inzwischen.
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ie ersten 986er (Porsche-Typenbezeichnung) sahen mit den Spiegeleier-Scheinwerfern nicht unbedingt umwerfend aus, waren aber bombig erfolgreich. Die Stuttgarter Entwickler hatten die Zeichen der Zeit erkannt und den Roadster-Boom auf Porsche-art interpretiert. Mittelmotor und sehr gute Fahrleistungen halfen dem Konzern aus der Krise. Die Gleichteilstrategie sparte außerdem Kosten. Im Rückspiegel war ein Boxster zwar nicht mehr von einem Elfer zu unterscheiden, aber ohne die neuen und jungen Kunden hätten die Schwaben dicht machen müssen. Da kann man ein wenig Enthusiastenkritik gut verkraften.
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eider klang der wassergekühlte 2,5-Liter-Sechszylinder-Boxer mit 204 PS nicht berauschend. Mit der frühen Tiptronic beschleunigte der Mittelmotorsportwagen so willig wie ein Gelenkbus, aber schlimmer noch: Er hörte sich auch so an! Das änderte sich bei der nächsten Boxstergeneration, dem 987. „Mit Die Spiegeleier-Leuchten kader frühen men weg und die Leistung stieg auf 240 PS (Boxster Tiptronic beschleuS: 280PS). nigte der MittelmotorDer neue Boxster, die sportwagen so willig wie dritte Generation heißt nun natürlich nach 986 ein Gelenkbus, aber schlimmer noch: Er und 987, na? Eben, 981. Vielleicht heißt hörte sich auch der neue Boxster 981, weil so an!“ die seitlichen Designelemente vom Carrera GT stammen und der 918 genannt wird? Wer das versteht kann auch finnisch. Apropos: In Finnland wurde ein Großteil der Boxster produziert. Wer es genau wissen will, kann es an der Fahrgestellnummer ablesen. Ein U steht für Uusikaupunki, ein S für Stuttgart. Ist der neue Boxster nun schöner, besser und kein Sekretärinnenfahrzeug mehr? Ja, ja und nein. Doch der Reihe nach.
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eu heißt nicht zwangsläufig besser und schöner. Im Kino sind Fortsetzungen zum Beispiel häufig ein Griff ins Klo.
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an denke nur an „Wallstreet“. Da war der erste Teil gut, aber der zweite unter aller Kanone. Nun war die erste Boxster-Generation optimierbar, die zweite schon besser und der Boxster 3.0 kann sich sowas von sehen lassen, dass man sich fast fragen kann, warum man sich einen Elfer leisten soll. Natürlich, weil man es sich leisten kann oder eben nicht. Davon abgesehen hat der kleinste Porsche jetzt wirklich die schönste Flanke ever.
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as sieht auch der Designer Mitja Borkert so und freut sich, dass der Boxster nun endlich eigene TĂźren hat, denn bisher stammten die vom groĂ&#x;en Bruder Die Flanke lehnt sich an die des Carrera GT an und sollte sofort einen Platz in DesignbĂźchern oder im Museum bekommen.
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ie Seitenansicht widerspricht dem Impuls im Fahrzeug Platz zu nehmen. So stimmig und richtig und wunderschรถn ist sie.
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a will man sich daneben auf ein Stühlchen setzen, gerne in der Sonne, ein Grinsen im Gesicht und sich über die Linien freuen. Freude vorm Fahren ist das Motto.
Beim Heck hat Designer Borkert ebenfalls alles richtig gemacht. Jetzt fährt kein Spoilerchen mehr nach oben, sondern ein Brett. Die Windabrisskante führt bis in die Rückleuchten hinein.
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ie ist stylish und ein praktisches Gestaltungsdetail der Karosserie. Das sieht gut aus und funktioniert. Mit „So muss Design!“, würde eine Elektrogeräteverkaufskette dafür werben lassen.
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ie Front ist bulliger, die Leuchten sind ausdrucksst채rker, die Gesamtansicht ist eigenst채ndig.
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ie Leistung stieg bei geringerem Verbrauch. Der neue „Kleine“ ist rund 50 Kilo leichter, hat 10 PS mehr und verbraucht 10% weniger.
„Der neue „Kleine“ ist rund 50 Kilo leichter, hat 10 PS mehr und verbraucht 10% weniger.“
Boxster: 2,7 Liter Hubraum mit 265 PS, Null auf Hundert: 5,7 Sekunden, Vmax: 262km/h, Preis knapp 50.000.-€.
Boxster S: 3,4 Liter Hubraum mit 315 PS, Null auf Hundert: 5,0 Sekunden, Vmax: 279km/h erhältlich für knapp 60.000.-€.
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prachlich gesehen hat der „Kleine“ von Porsche übrigens weder etwas mit Faustkampf noch mit Fußball zu tun. Trotz Flanke.
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as Kunstwort ist eine Kombination aus Boxer (vom Motor) und Roadster. Die Form zitiert den 550 Spyder, den 718 RS 60 und den 356 Roadster.
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o ist der Boxster eine Fortsetzung über die man sich freuen kann. Jeder Zentimeter Fahrstrecke macht Spaß. Mit geschlossenem Verdeck und offen. Die elektrische Stoffhaube öffnet und schließt in weniger als 10 Sekunden und das tut sie während der Fahrt bei bis zu 50 km/h.
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ie Sitze sind porschetypisch perfekt. Die Armaturen zitieren den 911er, der Mittelmotor klingt wie eine Rakete und die Lenkung ist so scharf und direkt wie ein guter Satz von Harald Schmidt.
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ie Bremsen sind über jeden Zweifel erhaben und das ESP so sportlich, dass es genügend Drift erlaubt und im Ernstfall dennoch früh genug eingreift. Wer kann nun den Boxster kaufen? Sekretärinnen und Sekretäre und ganz im Ernst: jeder mit gutem Geschmack und Sinn für Sportlichkeit.
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er Boxster ist nicht nur eine Fortsetzung, sondern eine gelungene Design-Evolution. Zur체ck zum Kino: Ganz nebenbei wird es von einem Kino-Film wohl kein Sequel geben: Titanic. Abgesoffen ist eben abgesoffen. Oder doch? Die Erlebnisse in der Werft beim Bau des Schiffes? Die Familie des Schiffsarchitekten beim Mittagstee? Der Hund des Kapit채ns, seine Herkunft und Aufzucht? Die Herstellung des Porzellans der 1. Klasse und die Anlieferung aus China mit einem anderen Schiff, das nicht sank ? Das Putzen des Porzellans der 1. Klasse im Anlieferungsschiff, das nicht sank?
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ie Herstellung der Porzellanputzt端cher in einer chinesischen Weberei und der Weg von dort zum Anlieferungsschiff, das nicht sank? Die Lieblingslieder der Titanic-Band als CD und ein Thriller 端ber den Kampf der Musiker gegen die fr端he GEMA? Fragen 端ber Fragen... Den Porsche Boxster gibt es zwar jetzt, aber ich freue mich auch schon auf den Nachfolger vom Nachfolger vom Nachfolger vom Nachfolger.
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T R ALL C K
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as ist nass, kalt und manchmal Champagnerpowder? Die Inuit haben viele Namen dafür, Frau Smilla spürt, wo es ihn gibt und ich freue mich, dass ich mit einem Allradfahrzeug unterwegs bin. Bei winterlichen Straßenverhältnissen, also bei SCHNEE, geht es mitunter etwas langsamer voran, aber ein Antrieb über alle vier Räder gibt einem das Gefühl der Sicherheit auch, wenn es mal etwas später wird.
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abei komme ich dann doch etwas ins Träumen und schweife in Gedanken leicht von der tiefverschneiten Landschaft, der Fahrbahn und meinem Ziel ab. Ziel, wieso Ziel? Wieviele Schneearten kenne ich denn, obwohl ich KEIN Inuit bin? Kurze Frage, kurze Antwort: Matsch, Firn, Sulz und Champagner Powder. Der Rest ist mir egal. Kalt, nass und dann auch mal wieder feucht und nervig, aber pudrig schön. Die alte Mär, dass Finnen und andere dunkelheitstraumatisierten Nordvölker neben ihrer Vorliebe für Alkoholika aller Art auch Schnee lieben und Milliarden verschiedener Schneesorten, selbst sturztrunken, daherbeten können, ist eben eine Sage und hat nichts mit der Realitiät zu tun. Finnen saufen, feiern und sprechen eine seltsame Sprache. Von Schnee haben sie mehr Ahnung als wir im sonnigen Süden, äh Deutschland, aber bei den termini technici wird es dann schon dünn.
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ch könnte mir natürlich eine Art Schneekipedia ausdenken und dann schwärmen von Neuschnee, Altschnee, Harsch, Bruchharsch, Pappschnee, Griesel oder eben dreckigem Matsch. Die spinnen, die Finnen oder eben nicht, denn der Skifahrer an sich mag die Kombination aus Eis und Alkoholika ja auch. Der Finne allerdings freut sich über die Sonne, dann müssen Lotta oder Juho nicht an Selbstmord denken und können sich viel besser auf den Sommer freuen, wenn Nordmann und Nordmanntanne äh -frau nur noch zwei Stunden pro Tag schlafen, weil es ja, verdammte Axt, die ganze Zeit hell ist.
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er südeuropäische (für Skandinavier) Mensch ist ja eher gemäßigt und hat relativ geregelte Schlaf- und Wachzeiten. Das mag langweilig sein, führt aber zu geregelteren Produktivitätszyklen. „Wie Die Inuit - gerne auch in wäre es denn, den Northern Territories von Kanada - ken- wenn ein paar kanadinen Schnee so wie wir sche Ureinwohner aus den die Ackerkrume und Northern Territories, zum bilden deshalb auch Beispiel aus Tuktuyaktuk, nach schon mal Wortkom- Niederbayern kämen und die binationen. Haben ja Einheimischen nach verauch Zeit im Winter, schieden Begriffen für BIER fragen würdenn der ist ja lang. den?!“ Da ist es vielleicht schon der Superknaller, wenn der Siedlungsbürgermeister den Geistesblitz hat, dass Besucher es interessant finden, wenn es auch noch exotisch klingende Worte für „fallenden Schnee“, „frisch gefallenen Schnee“ oder für „vor fünf Minuten gefallenen Schnee“ gibt. Aha. Da ist Pulverschnee fast genauso intellektuell. Wie wäre es denn, wenn ein paar kanadische Ureinwohner aus den Northern Territories, zum Beispiel aus Tuktuyaktuk, nach Niederbayern kämen und die Einheimischen nach verschieden Begriffen für BIER fragen würden? Die Antworten wären bestimmt ebenso mannigfaltig wie die nordmännischen Begriffe für Dreck Eis oder Schnee.
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a in Niederbayern Bier fast nie gefroren auf die Straßen fällt, führt uns dieser Diskurs etwas zu weit.
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eiter kommen wir bei dem Gedanken an die Nutzer von Allradfahrzeugen. Früher waren das Menschen im Norden oder Menschen weit oben.
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uf die Alm fuhr der Sepp gerne mit dem Traktor, dem Unimog oder etwas sp채ter gerne mit dem Allrad-Panda. Dieses legend채re Fortbewegungsmittel schlug in einem Offroad-Test bekanntlich den Hummer im Offroad-Gel채nde.
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n der Schneebar in der Gegend um Kitzbühel, St. Anton oder Aspen wiederum war der Hummer der Sieger. Ohne Not für einen Geländewettkampf. Ein Allradmobil muss ja nicht immer ins Gelände.
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ieso gäbe es sonst Haute-Couture-Badeanzüge für viele Hundert Euro, die die wohlhabende Trägerin partout nicht im Meer tragen darf, weil die teueren Designer-Quadratzentimeter das nicht aushalten würden?
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ber sie machen etwas her beim Smalltalk an der Strandbar. Ebenso wie Allradler im Schnee bei Champagner und Jagertee. Der Passat Alltrack ist dabei ein Meister im Understatement. Ein König in der Untertreibung, denn der Wolfsburger kommt auch ohne SUV-Getue verschneite Waldwege hinunter und wieder hinauf. Bis zum Skilift wäre es vielleicht etwas zu weit, doch wer zu spät kommt und mit Skischuhen und Skiern keine 5 Kilometer bis zur Basisstation laufen will, freut sich darüber, wenn der PKW auch in etwas groberem Gelände einen Parkplatz findet.
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n Wirklichkeit ist ja der Spa-King der König. Wer will denn schon am Freitagnachmittag in die Berge hetzen, um am Samstagmorgen oder besser gesagt Samstagnacht um 5.30 Uhr aufzustehen, dann um 6 Uhr das Frühstück einzunehmen, um kurz nach 7 Uhr der erste (Depp) an der Gondel zu sein? Dann rauf auf den Berg, übermüdet die Buckelpiste runter, um dann gegen 8.30 schön im OP zu liegen mit gebrochenem Unterschenkel, Unterarm oder gerissenen Bändern? Toller Ausflug. Wer hat denn etwas dagegen, wenn der geneigte Wintersportler zunächst mal ausschläft. Dann geht´s um 9.30 Uhr zum Frühstück und um 10.30 Uhr in den Wellnessbereich. Um 12 kann man sich gemütlich in die Gondel setzen und trifft 30 Minuten später die restlichen, nicht verunfallten Ski- oder Snowboardfahrer zum Mittagessen auf der Hütte, nimmt ein leckeres Weißbier zu den Kässpatzn und legt sich danach gemütlich in einen Liegstuhl in der Sonne, um die Verdauung durch ein angenehmes Mittagsschläfchen zu unterstützen?
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anach ein gutes Buch, eine nette Unterhaltung mit vorbeiwankenden Wintersportlern, ein zwei Hüttengetränke und schon geht ganz gemütlich die letzte Gondel ins Tal, um den gesunden und entspannten Winterurlauber zum Après Ski zu bringen. Dann trifft sich die Clique am Alltrack, packt die Ausrüstung in den mehr als 1.700 Liter großen Kofferraum, fährt zur Unterkunft und die Hüttengaudi kann beginnen. Der Kofferraum fasst damit genügend Lebensmittel für den Alböi oder eine ausreichend große Anzahl von edlem Wein in Kartons für ein Wochenende in den Bergen mit Freunden. Dazu ist der Alltrack gut gerüstet mit seiner drei Zentimeter höheren Bodenfreiheit und dem Unterbodenschutz in Edelstahloptik. Der 1,6-Tonner ist innen ganz nah an Premium und macht des den Kollegen von Audi nicht leicht.
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ie Geländetauglichkeit hängt natürlich auch davon ab, was man sich aussucht. Den Alltrack gibt es auch nur mit Vorderradantrieb. Das spart fast 2.000.-€ bei der Bestellung, nimmt dem Allroad-Wolfsburger aber einiges an Performance im Winter und auf nassen Strassen. Wer allzeit zur Hütte zu den Freunden und wieder zurück will, sollte keine halben Sachen machen und den Alltrack so bestellen, wie ihn die Entwickler ordern würden. Mit Allradantrieb und guter Ausstattung. Das lohnt sich beim Wiederverkauf und verwirrt auf jeden Fall den Nachbarn. Der kennt ja vielleicht viele verschiedene Namen für Schnee, aber bestimmt nicht die Aufpreisliste von Volkswagen.
Technische Daten und Preis: VW Passat Alltrack 2,0 TDI, 4MOTION mit 177 PS und 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ab 40.850.-€.
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er Allrad vom Alltrack hilft natürlich nicht nur auf Schnee, sondern auch auf nassen Straßen - so lange bis die Physik dem Spaß Grenzen setzt. Denn, wo rohe Kräfte sinnlos walten...
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utos sind wie Menschen. Sie haben Namen. Sie haben manchmal Macken. Man f端llt irgendwo etwas ein und woanders kommt etwas raus.
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ie altern und sie haben ein Geschlecht. Ein Astra ist männlich. Ein Golf auch. Eine Citroen DS ist eine Göttin und eine Giulietta eine begehrenswerte Frau äh ein Auto mit weiblicher Namensbezeichnung. Doch wird es bei den Italienern genau genommen beim Geschlecht etwas kompliziert, da der Alfa an sich ja männlich ist, das Modell Giulietta aber weiblich. Wer jetzt an metrosexuelle Autohersteller- oder Modellnamen denkt, schweift etwas ab. Ebenso wie Menschen haben Autos auch eine Geschichte. Die der Giulietta hat viel mit der Targa Florio zu tun. Da Beliebigkeit und fehlende Aufmerksamkeit die Welt regieren, hat Gott das Marketing erfinden lassen. Das ist schon etwas länger her und seitdem lenken besonders schlaue Verkaufsförderungsfachkräfte unsere Wahrnehmung auf das Schöne und Wichtige. In der Nähe von Palermo gab es viel zu lenken. Nicht nur auf-, sondern auch ab.
„In der Nähe von Palermo gab es viel zu lenken.“
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b von der mitunter kriselnden Wirtschaft und auf die Produkte der Region. Das tat der sizilianische Wein-und Gewürzhändler Vincenzo Florio im Jahr 1906 als er auf die Idee kam zur Promotion von Gegend und Getränk ein Autorennen ins Leben zu rufen. Die Veranstalter waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts gerne Tageszeitungen. Geschickt, wenn man gleichzeitig Initiator und Berichterstatter ist. Signore Florio hatte zwar keine Zeitung, aber eine neue Idee. Bislang fanden die Rennen auf öffentlichen Straßen ohne jegliche Streckensicherung statt. Mitunter rasten die tollkühnen Piloten in ihren wahnwitzigen Kisten auch auf unbefestigten Wegen von Stadt A nach Stadt B.
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lorio brachte nun als einer der ersten die Rundstrecke ins Spiel. Start und Ziel am selben Ort machten das Spektakel für die Zuschauer wesentlich attraktiver. Am 06.05.1906 starteten sechs Automobile auf der 148 Kilometer langen Strecke zum „Coppa Florio“. Drei Runden waren es bis ins Ziel. Der Sieger, Alessandro Cagno, schaffte die knapp 450 Kilometer in 9 Stunden 32 Minuten und erhielt als Preis eine Bronzeplakette (italienisch „Targa“). Fortan heißt das Rennen „Targa Florio“ und entwickelt sich neben der „Mille Miglia“ zum wichtigsten Langstreckenrennen Italiens. Von 1955 bis 1973 gehört die Targa Florio sogar zur offiziellen Marken-Weltmeisterschaft. An den Renntagen beobachten mehr als 200.000 Menschen das Renngeschehen. Zu den Siegern zählen Rennlegenden wie Stirling Moss (1955), Graham Hill (1960), Wolfgang Graf Berghe von Trips (1961) oder Rolf Stommelen (1967).
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Mal siegt Alfa Romeo und ist damit eine der erfolgreichsten Marken bei der Targa Florio.
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n den 70er Jahren wird es für die über 500PS starken und mehr als 300km/h schnellen Prototypen zu gefährlich auf den schmalen Bergstraßen. Lag die Durchschnittsgeschwindigkeit 1906 noch bei 52 km/h, stieg er bis 1972 auf 128 km/h (Alfa Romeo Tipo 33/TT/3). Ab 1974 zählt die Strecke nicht mehr zur Weltmeisterschaft, drei Jahre später ist nach schweren Unfällen Schluss. Alfa Romeo erinnert durch seine „Quadrifoglio Verde“-Modelle an seine Rennsportgeschichte. Das vierblättrige Kleeblatt soll 1923 dem Italiener Ugo Sivocci geholfen haben, die Targa Florio zu gewinnen.
„Alfa Romeo erinnert durch die „Quadrifoglio Verde“-Modelle an seine Rennsportgeschichte .“
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er abergl채ubige Sivocci bekommt die Startnummer 13 zugelost und will zun채chst auf den Start verzichten. Dann malen ihm seine Mechaniker ein gr체nes, vierbl채ttriges Kleeblatt auf die Haube, Sivocci startet damit und gewinnt.
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ier Monate später verunglückt Sivocci beim Training zum Großen Preis von Monza tödlich. Ohne das Kleeblatt auf der Haube.
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eitdem ziert der Glücksbringer alle Alfa Romeo-Rennwagen. Auch die besonders die aktuellen Modelle, die für Sportlichkeit, Design und Fahrspaß stehen. Mit der Giulietta Quadrifolglio Verde bietet sich natürlich eine Fahrt über die Strecke der alten Targa Florio an.
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er Start-Ziel-Bereich ist eher putzig als beeindruckend. Aber so war Motorsport damals eben. Aus der guten alten Zeit stammen auch der Bahnhof und das Silo neben der Strecke.
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ie StraĂ&#x;e in die Berge ist schmal und nicht gerade neu ausgebaut. Kaum auszudenken auf welcher Art von Pisten die Rennwagen ab 1906 unterwegs waren. Hier kann die Giulietta beweisen, was in ihr steckt. Das Fahrwerk ist straff, die Bremsen greifen gut und die Lenkung reagiert auf jeden Befehl. Das ist auch sehr gut so,
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enn die Kurven sind teilweise verschränkt und werden auch gerne enger als es zunächst scheint. Zu den Details zu Sportlichkeit und Fahrspaß geht´s gleich. Jetzt zum Design. Das ist „Bella Italia“. Das können die Alfisti einfach. Die Front hat ein Gesicht und zwar eines mit Charakter. Die Seitenlinie ist markant.
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as Heck ist knackig mit den sch旦nsten R端ckleuchten der ganzen Fahrzeugklasse. Eine besonders h端bsche Frau wird durch ein besonders h端bsches Kleid noch bezaubernder.
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st die attraktive Dame aber dumm wie Brot, fehlt es eben doch an den inneren Werten. Das ist bei Autos nicht viel anders. Ein besonders stylishes Mobil wird durch einen außergewöhnlich gelungenen Innenraum noch besser.
Fehlt es bei der Karre aber an inneren Werten, kommt das Gerät kaum vom Fleck und der Spaß hat ein Loch. Schön der Reihe nach: Bei der Giulietta überzeugt auch innen das italienische Design.
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ie Rundinstrumente bringen sofort das Gef端hl von einem echten Sportwagen zur端ck.
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ie Armaturen sind bildschรถn. Da wird es unwichtig, dass manche Schalter etwas zu filigran geraten sind.
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„Die Proportionen müssen passen und sie passen perfekt.“
ie Proportionen müssen passen und sie passen perfekt. So wie ein maßgeschneiderter italienischer Anzug eben keine Kombination aus Arbeitskittel und Cargohose ist. Ein Must sind die Leder-Sitze, die nach Pizzeria klingen, aber wie Haute Cuisine aussehen.Will heißen „Cannelloni-Stil“ klingt längst nicht so gut wie die Lederpolster aussehen. Design ist nicht immer nur schön, sondern manchmal auch etwas unpraktisch.Bei der Giulietta birgt der Blick zurück Gefahren mit sich.
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a ist bei der kurvigen Italienerin die Entscheidung f端r eine Einparkhilfe sehr sinnvoll. Der Platz auf der R端cksitzbank passt zur kompakten Giulietta, der Kofferraum fasst 350 Liter.
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ür den sportlichen Eindruck nehme ich mir die Giulietta auf den Landstraßen rund um den Nürburgring vor. Der 1,8-Liter-Turbomotor mit 235 PS und Brembobremsen, Sportfahrwerk und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen stehen für den sportlichen Ansatz.
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ie Testwerte belegen das: Von Null auf Hundert unter 7 Sekunden und 242 km/h Spitze.
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lfa fasst das folgendermaßen zusammen: „Insgesamt kombiniert der Turbobenziner 1.8 TBi die Leistungsdaten eines Dreiliter-Saugmotors mit der Umweltfreundlichkeit eines kompakten Vierzylinders.“
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ch sage dazu ganz einfach: “Die Giulietta Quadrifoglio Verde geht wie Sau.“
„Die Giulietta Quadrifoglio Verde geht wie Sau.“
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er Verbrauch h채lt sich dabei in Grenzen und pegelt sich bei 9 Liter ein.
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nd sonst? Auf der StraĂ&#x;e, auf dem Parkplatz oder vor dem Restaurant bekommt kein Wettbewerber in der Kompaktklasse so viel Aufmerksamkeit wie die Giulietta.
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as Licht am Ende des Tunnels...
... muss nicht immer von einem Zug sein. Es kann auch ein besonders hübsches amerikanisches Cabrio in einer Straßenunterführung sein. Chevrolet und besonders der Camaro hat in seiner Geschichte schon so einiges durch gemacht.
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uerst der Kampf mit dem größten Konkurrenten, dem Ford Mustang und dann die Designsünden in den 80er und 90er Jahren. Dann schließlich auch noch der Imagewandel in Deutschland vom amerikanischen Straßenschlittenanbieter zum Massenhersteller für Autokäufer mit eher kleinerem Geldbeutel.
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ie Abspaltung der Corvette von Chevrolet im Jahr 2005 machte der Marke das Leben nicht leichter. Was soll´s, inzwischen ist die Corvette längst wieder ein Chevrolet und auf der Autoshow in Detroit stand die C7, die neue Corvette. Was das mit dem Camaro zu tun hat? Ein Camaro ist, so wie die Corvette, ein bezahlbarer Sportwagen aus den USA. Den aktuellen Camaro als kleine Corvette zu bezeichnen, tut dem US-Sportler unrecht.
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er Camaro springt einen schon im Stand an. Der h端bsche Sportwagen weckt den Wunsch das Blech anzufassen, jede Lichtkante ausf端hrlich zu studieren und sich an den gelungenen Formen zu laben. Egal, ob der Camaro offen oder geschlossen ist.
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as Stoffdach öffnet und schließt sich in jeweils 20 Sekunden. Das Gepäckabteil ist unabhängig davon 385 Liter groß.
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er Innenraum ist typisch amerikanisch. Die Rundinstrumente mit tiefliegenden Zusatzanzeigen erinnern an die 70er. Die knackige 5-Gang-Schaltung kommt besonders sportlichen Naturen entgegen. Die Automatik kostet 2.000.-€ extra und muss wirklich nicht sein. Die Ledersitze sind bequem und gleichen die sportliche Abstimmung des Sportlers etwas aus. Auf den Rücksitzen haben Erwachsene naturgemäß nicht viel, aber ausreichend Platz. Besonders neugierige Piloten und Kontrollfreaks, die immer die Augen auf die Straße richten wollen, können sich die Geschwindigkeit von einem Headup-Display anzeigen lassen.
„Die Automatik kostet 2.000.-€ extra und muss wirklich nicht sein.“