B
eim Starten des US-Boliden zeigt das Frontscheibenmäusekino zuerst die Chevrolet-Bowtie und schaltet erst danach auf die Anzeige der Fahrzeugdaten um. Der schnickschnackaverse Deutsche lästert gerne über solche Spielereien, dennoch gewöhnt man sich sehr schnell an die Info direkt vor den Augen und will solche permanent präsenten Informationen nicht mehr missen. Kein Wunder, dass zum Beispiel BMW seit einiger Zeit ebenfalls in die Scheibe eingespiegelte Informationen feil bietet. Apropos eingespiegelte Info:
Im Innenspiegel erscheint das Bild der Rückfahrkamera, um beim Einparken zu helfen. Pfiffige Idee.
D
er 6,2 Liter-V8 hat 432PS und mit 569 Newtonmeter Drehmoment ordentlich Power. Der Camaro sprintet in 5 Sekunden von Null auf Hundert und rennt mehr als 250 Kilometer pro Stunde schnell.
S
o viel Leistung ist in Deutschland sonst nicht so günstig zu bekommen. Mehr als 400 PS sind bei Porsche, Maserati oder BMW nur für ein Vielfaches des Camaropreises zu haben. Der amerikanische Traum kostet ab 39.990.-€, das Cabrio ab 44.990.-€ Leider mussten wir in Deutschland lange auf Coupé und Cabrio warten. Die Stückzahlen bei uns sind eben zu klein für eine große Modelloffensive.
W
enn man dann endlich mal einen Camaro in Händen hat, fallen einem viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten ein. Natürlich nicht nur in der Sonne, sondern auch im Regen soll das US-Sportscar zeigen, was es kann. Die Hinterräder zeichnen schon auf trockenem Untergrund gerne Spuren in den Asphalt, aber auf nasser Fahrbahn darf der Lenker gerne etwas vorsichtiger sein.
P
hysik ist Physik und viel Leistung will eben vorsichtig behandelt werden. Wenn es zu stark regnet, wird auch der toleranteste Fotograf irgendwann übellaunig und dann kommen Unterführungen und Tiefgaragen gerade recht. Wenn der Regen dann wieder aufghört hat, fängt die Suche an. Nicht nach der nächsten Tankstelle, um das Gerät wieder trocken zu föhnen, sondern nach der nächsten großen Pfütze. Spiegelungen sind nicht nur in der Scheibe oder im Rückspiegel schön, sondern mitunter auch in Wassertropfen auf dem Lack oder in Wasserflächen neben dem Auto.
D
a es sich von M端nchen bis zu jedwedem Meer doch ein wenig hinzieht, m端ssen Pf端tzen her. Aber bitte ohne Schaulustige, damit man seine Ruhe hat. Leichter gesagt als getan.
S
chlieĂ&#x;lich fĂźhren Recherchen zu einer Tiefgarage mit Wasserschaden. Des einen Leid, ist des Fotografen Freud. Nichts wie hin.
D
ie Untergrundfahrzeugabstellfläche ist schÜn, aber dann doch nicht der letzte Punkt auf der To-Do-Liste.
G
lücklicherweise kämpft sich die Sonne doch noch gegen die Wolken durch und wir fahren raus aufs Land. Da muss doch irgendwo eine große Pfütze sein. Am besten auch noch ein bisschen Schlamm. Nur Weicheier machen ihr Auto nie schmutzig. Auto waschen ja, aber vorher richtig schmutzig machen natürlich auch. Die Zeit läuft gegen uns.
W
enn die Sonne jetzt richtig runterknallt, hat die schönste Pfütze auf Dauer keine Chance. Nicht nur das, die Wasserlache muss auch noch nutzbar sein. Wie stelle ich den Camaro dann auch noch so hin, dass es ein Bild gibt? Wie mache ich das Auto so schmutzig, dass es gut aussieht? Sprühschlamm kommt nicht in Frage. Das ist was für Messefuzzis auf einer Autoshow. Damit die armen Autofans denken, dass ein SUV auch wirklich mal ins Gelände fährt. Ich will ja nicht mal ins Gelände. Eine Pfütze mit Himmel, Wolken und ein bisschen Dreck reichen mir ja. Und dann. Gleich neben der Autobahn. Direkt neben der Straße. Wunderbar. Ein Erdhügel daneben eine Pfütze. Zweimal durchgefahren und das Auto hat genau die richtige Schmutzschicht für das Foto.
N
icht zu viel und nicht zu wenig. Gott ist eben doch Autofahrer. Oder wenigstens sein Kumpel Petrus.
U
nd der Camaro sieht doch auch schmutzig klasse aus. Ist eben kein Vehikel für Warmduscher. Spät aber immerhin zahlt so der Camaro enorm auf die Marke Chevrolet ein. Die GM-Tochter kann nicht nur günstig, mit Spark, Aveo, Cruze, Malibu, Captiva oder Orlando, sondern auch sportlich und günstig mit Camaro und Corvette. Im Vergleich mit seinem schärfsten Konkurrenten hat der aktuelle Camaro inzwischen das Zeug zum Sieger. Ford macht es GM auch nicht wirklich schwer, denn der aktuelle Mustang ist leider kein Gegner mehr, sondern eher Opfer. 2010 setzte GM 81.299 Camaros ab und Ford 73.716 Mustangs. Viel wichtiger ist nun aber, dass der Camaro cooler und schöner als der Mustang ist.
ANZEIGE OPEL
D
M A
O
pel zeigt der Konkurrenz die A-Karte. Wer h채tte gedacht, dass die Adam Opel AG jemals einen Adam bauen w체rde. Adam Opel gr체ndete den Autobauer im Jahr 1868 und baute zuerst...
N
atürlich Nähmaschinen. Später dann Fahrräder und erst als der gute Adam nicht mehr unter den Lebenden weilte, begannen seine Söhne damit Motorwagen zu bauen. Später folgten dann Motorzweiräder, LKW und sogar Flugzeugmotoren. So stieg Opel bis 1928 zum größten deutschen Automobilhersteller auf. Und dann kam GM.
Z
um Glück hieß der gute Herr Opel Adam und nicht Winfried, Jochen oder Georg. Genug gescherzt, denn der Kleine ist eine ernste Sache. Der Adam kann, soll und wird Opel retten. So wie es der Fiat 500 bei den Italienern geschafft hat. Das sage ich, denn der Adam ist das Beste von Opel. Entwicklungstechnisch hat Opel einen Lauf. Zuerst der Insignia, dann der Astra und jetzt der Adam. Dieser Kleinwagen wird das MINI-Segment aufmischen, denn Design, Qualität und Technik stimmen und sind noch besser als bei den größeren Brüdern. Das Design ist eindeutig die neue Opel Linie und von jeder Seite aus sofort zu erkennen.
D
ie Sichel an der Seite, die Chromspange im Grill und der Schwung um den Türgriff - alles sofort Opel. Dazu kommen neue Elemente, die den Adam unverwechselbar machen. „Shockwave“ sagt Adam-Designer Malcolm Ward zu dem Designschwung, der sich vom Türöffner bis zur Heckleuchte zieht. Das ist wie bei einer Familie. Man erkennt bei allen Mitgliedern, dass sie aus dem gleichen Haus sind, aber alle sind individuell. Wie bei den Menschen. Ich habe drei Kinder, zwei davon sind Zwillinge. Alle sind sich ähnlich und sofort als Mitglieder meiner Familie zu erkennen, aber alle sind unterschiedlich.“
V
on vorne wirkt der Adam erwachsender als er mit 3,70 Meter ist, die Seitenlinie ist dynamisch und das Heck setzt den Dreitürer besonders satt auf die Straße. Im Innenraum überzeugen gute Sitze, gut ablesbare Instrumente im Chronometerdesign und viel Kopffreiheit. Auf der Rücksitzbank finden zwei Menschen ausreichend Platz und der Kofferraum fasst 170 Liter. Zurück zum Design. Die Luftdüsen machen die Verwandtschaft zum Corsa deutlich. Insgesamt wirkt das Cockpit hochwertiger als beim Bruder und stimmiger als bei den Konkurrenten. Der Citroen DS3, der Audi A1 oder der Fiat 500 haben in der Tat einen würdigen Herausforderer bekommen. Dazu trägt auch das Entertainment-System Intellilink bei. Einfach Smartphone oder iPhone koppeln und schon sind alle wichtigen Funktionen auf dem 7-Zoll-Touchscreen abrufbar. Es dauert nur ein paar Sekunden bis sich das System die Informationen geholt hat und schon zeigt der Monitor Musiktitel, Kontakte oder Apps an. Eine speziell entwickelten Navi-App (Bringo) erspart dem Adam-Nutzer den Kauf eines teueren Navis oder die unschöne Montage eines externen Navigationshelfers. Bringo funktioniert wunderbar, ist schnell und als App praktisch fest eingebaut. So kann niemand das Navi stehlen.
D
ie App nutzt die Intelligenz des Smartphones. Opel baut nur den Bildschirm ein und der Rest kommt aus dem Handy. Das gilt auch f端r die Audio-Anlage.
D
„Der A d a m kann, soll und wird Opel retten.“
ie Rüsselsheimer installieren den Verstärker und die Boxen und die Lieder kommen aus dem Handy. Wer es richtig schön laut haben will, bekommt sogar eine respektable Infinity-Anlage mit Subwoofer im Kofferraum (Preis 400.-€) . Coole Sache. Noch indvidueller geht es bei den Farbkombinationen zu. Designer Ward spricht von einem schwebenden Dach. Also von einer optischen Trennung der Fahrzeugbasis (bis zur Fensterkante) und des Dachs.
D
as hat Audi beim A1 versucht und dabei leider das Heck vermurkst. Opel hat es besser gemacht und keine umlaufende Kante geschaffen, sondern nur eine Möglichkeit zur Individualisierung. Wer eher konventionelle Formen bevorzugt, bestellt Dach und Body in derselben Farbe. Expressivere Naturen wählen andersfarbige Dachvarianten und orientieren sich am Citroen DS3 oder eben am A1. Noch mehr Einzigartigkeit bieten die Felgenkombinationen mit farbigen Kunststoff-Clips. Wer besonders funky durch die Nachbarschaft heizen will, gönnt sich gelbe oder rote Clips und ist damit bestimmt der King of the Koppel. Auffallend viele Chromteile außen betonen den Qualitätsanspruch des Adam. Das geht innen beim perfekt in der Hand liegenden Lederlenkrad weiter. Noch mehr ndvidualisierungsmöglichkeiten bringen die unterschiedlichen Muster in der Beplankung des Armaturenbretts, die farbig lackierbaren Teile des Innenraums, die Sitzbezüge, die Schlüssel in Wagenfarbe und die Varianten des Dachhimmels.
D
as eint den Adam mit Rolls Royce. Sternenhimmel-LEDs im Dachhimmel boten bisher nur die Briten. Im Adam gibt es das sogar mit weiß-blauem Wolkenhimmel, Zielflaggenkaro oder eher neutral. So viele Möglichkeiten führen dazu, das wahrscheinlich kein Adam dem anderen gleichen wird. Oder doch?
M
arketingspezialisten schätzen solche Ansätze, um sich von der Konkurrenz abzuheben und nutzen die Milliarden möglichen Varianten gerne als Kommunikationsinstrument. Der normale, deutsche Kunde wird wohl besonders häufig silberne oder schwarze Kombinationen wählen. Vielleicht mit einem Hauch grau oder eventuell doch ein gewagtes rot oder ein ex- travagantes beige? Wir werden sehen.
Der Adam richtet sich an junge , aber auch an junggebliebe Käufer. Klingt gut. Wird aber nicht alle Silver Surfer oder Best Ager ansprechen. Denn die müssen sich von ihren Enkeln erst mal ein Smartphone schenken lassen und dann lernen wie man eine App installiert. Oder macht das der nette Opel-Händler um die Ecke gleich mit?
M
an kann es Opel wünschen, denn der Mann von Eva ist ein großer Wurf. Schade, dass die GM-Tochter den Adam nicht in den USA verkaufen darf. Fiat macht das mit dem 500er. Aber auch erst seit der Ehe mit Chrysler. Die Preise für den Adam beginnen bei 11.500.-€, die Motoren leisten 70 bis 100PS.
I
m Opel-Werk in Eisenach laufen zur Zeit 22 Adams, Adamen oder Adamae pro Tag vom Band. Bis zu 35 täglich können es werden. Bisher haben die 1.600 Mitarbeiter im Thüringer Werk nur Corsas gebaut.
„Bisher haben die 1.600 Mitarbeiter im Thüringer Werk nur Corsas gebaut.“
E AT E ON
D
u bist mein Augenstern... Leuchtdiodenstern klingt nicht ganz so romantisch wie der Schlager von... na? Na klar von dem Komponisten Max Winterfeld, besser bekannt als Jean Gilbert, geboren am 11. Februar 1879 in Hamburg. Der Spross aus einer sehr musikalischen Familie schenkte uns 1910 die Operette „Die keusche Susanne“ und 1912 dann das Lied „Püppchen, Du bist mein Augenstern“.
D
er Seat Leon erblickt genau 100 Jahre später das Licht der Welt und hat als erster in der Kompaktklasse LED-Scheinwerfer. Schön auch, aber wozu? Weil´s schee macht, würde Else Kling sagen, der legendäre Hausmeisterdrachen Annemarie Wendl (26.12.1914 - 3.9.2006) aus der „Lindenstraße“.Schön machen die LEDs, weil die Designer damit schönere Formen umsetzen können. Mit kleinen, putzigen oder geschwungenen, sportlichen Leuchtbändern können sie den Charakter eines Autos besser definieren und individueller gestalten.
S
o kann sich der Spanier stark von den Br체dern Golf und A3 unterscheiden und locker gegen Astra und Co antreten. LED-Scheinwerfer halten l채nger, sind heller und sparsamer als normale Leuchtfunzeln vorne am Auto. Allerdings wird es schwierig, wenn eine Diode des Leuchtenbandes ausf채llt. Dann muss die ganze Leuchteinheit raus und das ist teuer, aber heutzutage bei Xenon-Licht ebenso.
B
löd. Ist aber so. Zurück zum Leon. Leon war nicht der beste Film von Jean Claude van Damme. Aber der FC St. Pauli war auch noch nie Fußballmeister. Wobei St. Pauli leichter aufsteigen dürfte als aus JCVD ein guter Schauspieler...
L
eon ist aber auch, wenn man Wikipedia glauben darf, eine Stadt (gegründet 68 nach Christus) in der gleichnamigen spanischen Provinz und war die Hauptstadt des Königreichs Léon. Alfons der V. war 999 auch mal König von Leon, aber der konnte vermutlich keine Kampfsportarten.
Zumindest ist das nicht überliefert. Ob JCVD wiederum Spanisch kann, weiß auch keiner. Leon als Städtenamen passt wiederum zur Nomenklatur von Seat mit Ibiza oder Toledo. Leon, der Profi war dagegen ein sehr guter Film von Luc Besson mit Jean Reno in der Hauptrolle. Dafür spielt Leon mit JCVD auch in einer Tiefgarage.
W
as das mit dem Seat zu tun hat? Nun, der Spanier steht mitunter auch in Tiefgaragen. Er hat gegen übermächtige Gegner aus Ingolstadt und Wolfsburg zu kämpfen und ist am Ende doch der sportlichste unter den Brüdern. Sportlich war der Spanier schon immer. Nun ist er auch noch komfortabel. Denn der Radstand ist gewachsen, obwohl das gesamte Auto etwas kürzer geworden ist. Der neue Leon sieht mit auch noch viel besser aus als sein Vorgänger. Und im Vergleich zum Golf? Nun, normalerweise ist der große Bruder immer etwas im Vorteil. Er bekommt die Kleidung zuerst und muss nichts auftragen. Die Eltern lassen ihn eher mal länger ausgehen. Beim kleinen Bruder haben sie dann gelernt, dass auch der netteste Sprössling nicht immer alle Versprechen einhält und etwas später nach Hause kommt.
D
ie Freundin des großen Bruders und deren Freundinnen finden einen immer nur putzig und nehmen einen nicht richtig wahr. Alles in allem hat der kleine Bruder meistens die A-Karte gezogen. Wie ist es aber, wenn der kleinere Bruder auch noch der hübschere ist? Wird der Große dann sauer, oder steht er einfach drüber, weil er schon mehr als 29 Millionen Mal gebaut wurde? Klar ist, dass der Spanier sportlicher und selbstbewusster als der Wolfsburger auftritt. Und in Spanien ist der Leon auch eindeutig selbst der Platzhirsch.
K
ein Wunder als Einheimischer. Auf jeden Fall hat der neue Leon einen um 6 Zentimeter längeren Radstand, in den Kofferraum passen 40 Liter mehr (jetzt 380 Liter) und er ist 90 kg leichter als sein Vorgänger. Leon ist auch noch die zweitgrößte Stadt Nicaraguas und das intellektuelle Zentrum des Landes. Wovon JCVD das intellektuelle Zentrum sein könnte, darf offen bleiben.
D
ie Designer haben nicht nur die Scheinwerferarchitektur verändert, sondern auch die Überhänge stark verkürzt. Der längere Radstand kommt besonders den Menschen auf der Rücksitzbank zu gute.
D
as klar gegliederte Armaturenbrett vermittelt alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Ein Coverflow auf dem Touchscreen-Monitor macht die Musikauswahl einfach und bietet sehr übersichtlich weitere Funktionen. Die Assistenzsysteme warnen vor Übermüdung, schalten das Fernlicht ein und aus und korrigieren die Lenkung, wenn der Leon von der richtigen Spur ab kommt. Der Leon kostet ab 15.390 (Golf ab 16.975.-€).
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PREMIUM LEADER
D
er Ingolstädter Nobelkompaktklässler hat zwar bestimmt nichts mit dem Führer des ehemals zweitgrößten Feindes der USA zu tun, dennoch ist der A3 bestimmt der premium, wenn schon nicht der massimo leader, für Audi. Schließlich hängt bei mehr als 2,7 Millionen verkauften Einheiten der ganze Konzern von einem Modell ab. Einheiten klingt zwar so wie die Maßeinheit bei einer Spritze, aber ein Unternehmen kann ja praktisch auch am Tropf einer einzigen Fahrzeugvariante hängen.
D
as klingt jetzt schlimmer als es ist, aber Kuba hatte ja auch schon mal st端rmischere Zeiten zu 端berstehen. Das wichtigeste Modell ist bei BMW der 3er, bei Volkswagen der Golf und bei Audi eben der A3. Umso wichtiger ist es, nichts falsch zu machen.
E
in Fehler addiert sich sonst zu Millionen Fehlern und schöner formuliert kann man millionenfach Punkte sammeln, wenn man es richtig macht. Der neue A3 steht also für jede Menge Gelegenheiten Image und Konto von Audi zu stärken, aber auch für viele Möglichkeiten das nicht zu tun.
B
ei Sportlern ist so etwas die gespannte Aufmerksamkeit des Tabellenführers oder die Verantwortung des Spitzenreiters sich selbst und den Fans gegenüber. Kann man denn ein Fan eines „Brot und Butter-“ Autos sein? Im Falle Audi A3: ja.
W
ohl und Wehe liegen aber eben nah beieinander. Wer sich den A3 ansieht oder darin Platz nimmt, stellt sich eine enorm wichtige Frage: Wer braucht mehr Auto?
B
ei der Top-Down-Strategie muss man keinen A8 mehr fahren, um die modernsten Assistenz-Systeme nutzen zu kĂśnnen. Denn inzwischen gibt es das Beste nicht nur bei den GrĂśĂ&#x;ten.
T
oter-Winkel-Assistent? Ja. Tempomat mit automatischer Abstandsregelung? Klar.
M
odernstes Navigationssystem, das mit Schwarmintelligenz die Handydaten in die Berechnungen einbezieht? Logo. Ultra-Leichtbau-Technologie? Kein Ding. High-End-Stereo-Anlage? Kein Gedanke. Luxus? Bis in den letzten Winkel. Leder? Eh.
W
arum soll der moderne Mensch dann noch einen A8 für ein Vielfaches des Anschaffungspreises erwerben? Weil er es gerne etwas größer hat? Weil er es seinem Nachbarn zeigen will oder muss? Weil die Muddi etwas mehr Platz braucht? Dann geht auch der A3 Sportback mit größerem Kofferraum. Aber dazu später mehr. Das sind zweifellos Luxusprobleme, die Opel oder Volkswagen nicht habenen. Oder vielleicht andersherum. Oder vielleicht nicht. Opel muss sich das leider nicht mehr fragen, weil die Rüsselsheimer keine Oberklasselimousine mehr bauen. Leider. Da sie keinen Admiral, Diplomat oder Senator mehr bauen, müssen die Opelaner eben den Adam schon sehr schön machen.
V
olkswagen muss sich seinerseits beim Golf sehr anstrengen, weil es auf dem Gebrauchtwagenmarkt sehr gut erhaltene, sehr junge Pheatons gibt, die im Leasing so viel kosten, wie ein gut ausgestatter neuer Golf. Doch ich rufe gerne noch einmal und nun etwas lauter „Luxusprobleme!“ in den Raum, denn der A3 ist ein sehr gutes Auto. Punkt.
D
a heutzutage sehr viele Autos gut sind, kommt es genau darauf an. Das beginnt und endet beim Design. Es betimmt mehr als zwei Drittel der Kaufentscheidung eines so wichtigen Produktes. Das Image hängt also am Stift des Designers. Ob Gattin, Sprößling, Oma oder Nachbar, hässliche Kisten kauft man sich nur, wenn es nicht anders geht. Niemandkanneinemernsthafterzählen,dassEroderSiesehendenAuges gerne einen Dacia Sandero kauft (wobei der Duster ganz gut aussieht). Da zählt jeder Cent und die Ratio tritt der Ästhetik in den Magen.
Welch immenser Druck lastet deshalb auf den Designern von erfolgreichen, weil wohl geratenen Autos? Da zählt das breite Kreuz des Connoisseurs.
A
udi tenzielle
Chef-Designer Nรถrgler mit
Wolfgang Egger einem einzigen
macht poSatz platt:
D
„
ie
Schönheit
der
Skulptur
ruht
in
sich
selbst.“
H
oppala. Jetzt schlägt´s 13. Was will man darauf sagen? Was man Dir will, das keiner tu...? Großartige Sätze muss man nicht kommentieren. Das sitzt einfach. So wie der A3 auf der Straße. So wie die Tornadolinie messerscharf an der Flanke. So wie das Heck den A3 breiter macht als er in Wirklichkeit ist. Das kann auch Muddi nicht bestreiten und der kleine Sohn der Familie darf bewundernd mit den Nutella-Fingern die Spaltmaße des Luxuskompakten nachziehen. Schön, dass es so einfach ist. Wer fragt beim nächsten Hersteller, ob es das Modell nicht auch hübsch gegeben hätte, weil ein hässlicher Strich auch nicht mehr kostet als ein schöner???
Z
urĂźck zum A3. Der hat es also nicht leicht. So wie die SĂśhne von amerikanischen Schauspielern. Wir wollen deutsche Mimen und ihre Nachkommen lieber aussen vor lassen, obwohl es ja mal einen Autohersteller namens Glas gab. Der A3 ist praktisch der Jeff Bridges der Auto-Industrie.
D
er Golf ist der Vater Lloyd und der Seat Leon der Bruder Beau. Diese fabelhaften Wolfsburg-Boys sind sich unter dem Blech sehr 채hnlich und sehr erfolgreich.
B
eim A3 liegt das schon mal an der markanten Front. Die Scheinwerfer pr채gen sich ein und machen Eindruck. Die Seitenlinie f체hrt das Auge vom Scheinwerfer bis zur Heckleuchte und hinten gilt der alte Satz:
E
„ in schöner Rücken kann auch entzücken.“ oder „Wer die Wahl hat, hat die Qual.“ Denn den A3 gibt es ja nicht nur als Limousine, sondern auch alsSportback. Der A3 wurde 1996 als Dreitürer geboren. 1999 erblickte dann der etwas größere Bruder als Sportback das Licht der automobilen Welt. Der aktuelle A3 Sportback ist vor allem innen länger geworden. Sechs Zentimeter mehr Radstand freuen besonders die Mitfahrer auf der Rücksitzbank.
I
m Vergleich zum Dreitürer fasst der Sportback-Kofferraum 15 Liter mehr (380) bzw. 120 Liter mehr (1.220 Liter).
Mehr als die Hälfte der A3-Käufer wissen das zu schätzen und bestellen den kompakten Lifestyle-Fünftürer. Durch konsequenten Leichtbau bringt der Ingolstädter bis zu 90 Kilo weniger auf die Waage (1.205kg).Zurück zur Schwarm-Intelligenz. Das meint natürlich nicht die intellektuellen Möglichkeiten der neuen Herzensdame des Fahrers, sondern die Nutzung der Handysignale von vielen Menschen. Dort, wo sich viele GPS-Daten nicht bewegen, stehen viele Menschen im Stau. Bewegen sich die Signale wieder, löst sich der Stau auf. Das können schlaue Programmierer viel schneller analysieren als die Verkehrsmeldungen der Polizei oder einzelner Stauwarner. Schwupps kann das Navi die beste Umleitung berechnen oder entscheiden, dass es doch schneller weiter geht, wenn man noch etwas im Stau verharrt, weil er sowieso gleich Vergangenheit ist.
Z
us채tzlich findet das Navigationssystem auch die Ankunfts- oder Abflugzeit am Zielflughafen, findet den Weg und kann einen dadurch beruhigen, falls der Flieger Versp채tung hat.
D
er schlaue Streckenplaner sucht automatisch die günstigsten Tankstellen entlang der Strecke und weiß von selbst, welchen Kraftstoff der Audi braucht und zeigt deshalb diesen Preis zuerst an. All das lässt sich über das Touchpad mühelos per Finger einstellen. So wie auf einem iPad oder Smartphone ist die Oberfläche berüh-
rungsempfindlich und reagiert auf die Eingabe von Buchstaben oder die Menüauswahl per Fingertipp. Dabei kann sich der Fahrer auf die Straße konzentrieren, da der Finger schon weiß, was er schreibt und die Handschrifterkennung sehr gut funktioniert. Premium hat seinen Preis: der A3 als 1,4 TFSI mit 122PS kostet ab ab 22.500.-€, der Sportback ab 23.400.-€.
E
ine Göttin ist für mich ein Paradoxon, ein Widerspruch in
sich. Entweder gibt es Gott und der braucht keine Göttin oder es gibt keinen Gott, dann auch keine... Wenn Gott eine Göttin ist, dann hat Gott allerdings Pech gehabt, denn dann braucht es den ja auch nicht. Oder, doch?
F
alls Gott nun eine Göttin ist, würde SIE natürlich in Köln leben. Da gibt es so viele Männer, die gerne mit Frauen befreundet sind, ohne sie zu nerven, dass es sehr entspannt sein müsste für SIE. Und natürlich wegen Karneval. Das wäre schön für Gott und herausfordernd für eine Göttin, denn das weibliche Geschlecht tut sich manchmal etwas schwer mit Humor. Karneval allerdings mitunter auch. Spontan fallen mir folgende Göttinen ein: Aphrodite, Venus oder Greta Garbo (1905-1990).
D
ie Göttliche war zwar unvergleichlich, aber eben nur wie eine Göttin und keine ebensolche. Oder man fährt einfach in das Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein. Dort, zwischen der Bundesautobahn 24 Hamburg-Berlin und dem Elbe-Lübeck-Kanal, wohnen etwa 50 Menschen in der Gemeinde Göttin. Die Fahrt nach Göttin mit einer Göttin ist der optimale Ansatz. Wenn dann in der Göttin neben mir die Göttinnen Jule und Jenny sitzen kann nichts mehr schief gehen. Vor allem, wenn man mit den Göttinnen auch noch nach Göttingen fährt. Die Göttliche für die Göttlichen hole ich in Köln ab. Citroen hat sich nach dem grandiosen Erfolg der Ur-Göttin von 1955-1975 und fast 1,5 Millionen verkauften Exemplaren überlegt, dass so ein Designcoup der Marke sehr gut tun könnte. Stimmt und so war schon die DS3 seit 2010 ein Erfolg.
DS
heißen nun die besonders futuristischen und luxuriösen Citroen-Modelle. Wer 3 sagt, muss auch 4 und 5 sagen. So gibt es mittlerweile auch die größeren Göttinnenschwestern DS4 und DS5. Die DS4 stelle ich zunächst mal an den Rhein. Das muss einfach so sein. Man kommt auch als Nichtköllner an Dom und Rhein nicht vorbei. Gerade, weil sich die Kontraste zwischen Klassik und Moderne dabei gegenseitig betonen. Das unterscheidet die DS-Modelle von Citroen von den anderen Angeboten: sie gehen nicht Retro, sondern Anti-Retro.
D
W
ill as sagen: die kurzen Überfällt mir am meisten an der C-Säule auf. Vom vorderen Kot- hange und die geschwunflügel nach hinten laufend wird aus genen Formen machen die der Linie, die das Radhaus betont DS4 zu einer Göttin unter den kompakten ein Designschwung. Diese Form geFahrzeugen. wordene Lichtkante im Blech teilt sich in eine konvexe Sicke zum Fenster und eine konkave Kante zum hinteren Kotflügel.
D
ie Haube trägt die sehr markanten Citroen-Insignien, die Dachlinie ist sehr flach und verbindet Coupé-Elemente mit denen der Limousine. Aus purer Ehrfurcht vor Baukunst und Design stelle ich die DS4 vor Dom und Rhein. Danach schaue ich mit die Details der Französin genauer an. Die Scheinwerfer machen mit bösem Blick auf sich aufmerksam. Der Grill gibt die geschwungenen Seitenlinien vor.
I
nnen erzeugt die modernité parisienne ein luftiges Loftgefühl und lädt zum Verweilen. Zumal die Vordersitze mit einer Massagefunktion ausgestattet werden können. Das ist neu in der Golf-Klasse und einfach wunderbar. Die Sitze „Habana“ mit abgestepptem Leder sind ein muss.
K
aum jemand würde wohl Sitze mit dem Namen „Claudia“ freiwillig bestellen (außer Claudius vielleicht). Die Sitzposition ist etwas höher als normal und beschert so einen besseren Überblick. Die Panoramascheibe erweitert die Aussicht nach oben und erzeugt ein Gefühl der Freiheit. In der zweiten Reihe wird es etwas knapper, dafür aber auch intim, da die niedrige Dachlinie die Blicke von aussen abschirmt.
D
ie Blicke von innen nach aussen natürlich auch. Die Motorenpalette ist weit gefächert und reicht bis 200PS. Das bietet für jeden Geschmack eine passende Variante.Weil das Wetter passt un die Göttinnen sich gerne die Hauptstadt des Frohsinns näher ansehen wollen, fahre ich mit den Göttinnen doch nicht nach Göttingen oder Göttin. Macht ja nix.
Köln ist lustig. Sagen die Kölner. Die Düsseldorfer sollen ja anderer Meinung sein. Warum sollte man sich also eine Göttin leisten? Weil sie, so wie die Alfa Romeo Giulietta eine Ausnahme ist in der Masse der ähnlich aussehenden Vehikel auf unseren Straßen. Ein Statement und Freude fürs Auge.
S
chneewittchen hätte es heutzutage viel leichter. Sie müsste nicht warten bis endlich ein holder Prinz vorbeihoppelt und sie rettet. Ein netter Retter kann sich im Jahr 2013 einfach einen Toyota Verso holen, zum Glassarg fahren und die schlafende Schöne in das variable Vehikel packen. Und die sieben Zwerge haben auch noch Platz.
D
a sie keine richtigen Menschen, sondern Märchenfiguren sind, darf der Prinz sie bestimmt mitnehmen, denn der Verso fasst bis zu 1.696 Liter im Gepäckraum, wenn ihre Hoheit plus Schönheit nur die erste Sitzreihe benutzen und sonst alles umklappen. Wer nun annimmt, dass der durchschnittliche Märchenzwerg zwischen 45 und 56 Liter Volumen einnimmt, kommt auf immerhin bis zu 30 Zwerge im Verso.
F
abelfachleute wissen nur zu gut, dass nur gutgelaunte Zwerge stapelbar sind. Da hilft nur Alkohol an Bord oder ein zweites Fahrzeug. Schneewittchen und der Prinz in einer Kutsche mit schรถnen Pferdchen und die sieben Zwerge im Verso. Lustige Spielchen mรถgen die putzigen Fabelwesen ebenfalls . Im Verso kรถnnen sie sich bei den Konfigurationsmรถglichkeiten der Sitze austoben, denn davon gibt es 32.
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orne zwei, Mitte drei, hinten zwei, vorne einer, vornei zwei, mitte zwei, hinten zwei und so weiter und so fort. Easy Flat sagt Toyota dazu.
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ird es dann knapp für das Gepäck? Nun, für die Siebensachen der sieben Zwerge nicht, denn die haben ja auch nur „kleines“ Gepäck. Die gemeine Pausenbrotdose ist für einen Zwerg schon ein Reisekoffer. Bei angenommenen zwei Liter Zwergentrollyvolumen passt locker das Gepäck von fast 90 bärtigen Zipfelmützenträgern hinter die belegte dritte n der Realität sind sogar drei Sitzreihe, denn es bleiben noch Isofix-Kindersitze nebenein- 178 Liter Kofferrraumvolumen. ander auf der zweiten Sitzreihe
I
möglich und die altersbedingt kleingeschrumpften, königlichen Großeltern passen immer noch auf die dritte Reihe.
I
n der Praxis wird die 7-Sitzer-Fahrt im Kompakt-Japaner eher auf Kurzstrecken stattfinden. Auf solchen Fahrten hält sich das Gepäck normalerweise in Grenzen. Wer dennoch einen Schneewittchensarg, einen jungen Flugdrachen oder banale Kühlschränke transportieren will, klappt die zweite und dritte Sitzreihe um und erhält einen 1,83 Meter langen und 1,37 Meter breiten Ladeboden.
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er neue Verso ist emotionaler als seine Vorg채nger aus den Jahren 2002, 2004 und 2009. Die neue Front und das 체berarbeitete Heck machen den Verso breiter und st채mmiger.