Audi R8 Spyder Sonderausgabe

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REAL DRIVING REAL DRIVING LIFESTYLEMOTORMAGAZIN MOTORMAGAZIN 06/2013 2012 ISBN 978-3-942853-12-5 LIFESTYLE ISBN 978-3-942853-24-8



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lympia geht immer. Nicht erst seit 1894. Auch 2.000 Jahre vor Christus wussten die alten Griechen schon, dass immer noch etwas geht. Hier noch ein bisschen trainiert, da noch ein bisschen nachgebessert und immer an das Publikum denken.



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eht es heute noch immer schneller und immer besser? Jawoll es geht. Das beweist der neue Audi R8. Der Ingolstädter ist noch schärfer, noch schneller und noch besser. Auch für den Konzern, denn: eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe. Oder Kohle, wenn es cash cows sind. Bevor es den R8 gab, hatte Audi in der Klasse der Supersportwagen nichts zu bieten. Seit 2006 haben sich dann aber ganz schön viele Menschen auf der Welt einen R8 zugelegt. Mehr als 22.000 haben weit mehr als 100.000.-€ pro Fahrzeug ausgegeben. Das macht ein Milliardengeschäft. Da kann man nicht sagen, dass die Ingolstädter etwas falsch machen würden, obwohl es im Konzern den 911er Porsche und den Lamborghini Gallardo gibt.





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er Gallardo ist praktisch der technische Bruder des R8 V10 plus und hat deshalb ebenfalls 550PS, der Porsche 911 Turbo S „nur“ 530PS. Unter 173.000.-€ geht in dieser Liga gar nichts, drüber geht immer. Bei der Höchstgeschwindigkeit liegen die hurtigen Drei ganz dicht bei einander:


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orsche 315km/h, Audi 317 km/h und Lambo 320 km/h. Der neue Audi R8 hat eine schärfer geschnittene Front, ist bis zu 50 Kilogramm leichter und hat neue Heckleuchten.

Das schaue ich mir natürlich auf der Rennstrecke genauer an. In Misano stelle ich das R8 Coupé mit der größten Motorisierung zunächst auf den Parkplatz vor dem Circuit. Das heißt satte 550 PS im V10 plus warten auf den Einsatz.



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chon der „kleinste“ R8 hat einen 4,2-Liter-V8 mit 430 PS. Das sieht man von vorne nicht, aber beim Blick durch die Heckklappe. Die Front ist schärfer geschnitten. Die Flanke ist definierter. Beim Menschen würde man sagen, dass es an den 50 Kilo weniger Gewicht liegt, wenn die Taille schmaler wirkt. Beim R8 ist es der Gesamteindruck, der die schlankere Linie aus macht.


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chlanke Linie hin, schlanke Linie her. Auch beim R8 z채hlen die inneren Werte. Deshalb sehen wir uns das mal genauer an. Jawoll, das mag der Rennfahrer: Klare Instrumententafel, abgeflachtes Lenkrad und knackigen Schalt- bzw. Automatikwahlstock.





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azu Sitze, die 端ber jeden Zweifel erhaben sind.



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ie Heckleuchten machen nicht nur vor der Disco was her, denn die Blinker bestehen aus Leuchtdioden, deren Licht von innen nach außen läuft. Um die Leuchtenarchitektur noch besser sehen zu können, stelle ich den R8 in eine Box an der Rennstrecke.



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ann nehme ich mir den V10 vor und hetze ihn 端ber die Strecke. Die Daten des V8 lassen normale Autofahrer schon schwitzen: Null auf Hundert in 4,6 Sekunden und Spitze 302 km/h. Welcome im Club 300. Der V10 mit 5,2 Liter Hubraum und 525 PS wetzt noch schneller: in 3,9 Sekunden fliegt der Audi aus dem Stand auf 100 und macht bis 316 km/h weiter. Der V10 plus mit 550 PS kann das in 3,8 Sekunden und ist bis zu 319 km/h schnell.



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as sind aber nur Zahlen. Mit dem roten V10 auf der Rennstrecke bleibt mir im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg. Messerscharfe Lenkung mit unmittelbarer Umsetzung der Richtungsw端nsche, knallharte Bremsen und ein Triebwerk, das so br端llt, wie es sich f端r einen Supersportwagen geh旦rt.



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„ er V10 mit 5,2 Liter Hubraum und 525 PS wetzt noch schneller: in 3,9 Sekunden fliegt der Audi aus dem Stand auf 100 und macht bis 316 km/h weiter.“





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as Fahrwerk ist über jeden Zweifel erhaben. Auf den Landstraßen rund um die italienische Küstenstadt an der adriatischen Riviera, 172 km östlich von Florenz, gleich zwischen Riccione und Cattolica, beweist die Abstimmung CruiserQualitäten. Das gilt für den V8 und für den V10.






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urück an der Rennstrecke lasse ich mal Luft rein und mache alle Türen auf. Dann tausche ich den V8 gegen den V10 Spyder. Die 6-Gang-Schalter sind übrigens jeweils 0,3 Sekunden langsamer im Sprint von Null auf Hundert. Das coole Fahrerhändchen ist inzwischen nicht mehr so schnell wie ein perfektes Doppelkupplungsgetriebe… Mit dem roten Roadster will ich nach Riccione und mir den etwas verblassten Charme eines Touristenzieles in der Nebensaison geben. Gesagt, getan. Im Hafen erspähe ich eine etwas verrottete Barkasse.











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it der begehrenswerten französischen Schauspielerin Frau Casta hat der Dampfer nur lautmalerische Ähnlichkeiten. Letizia C. dient mir gerade deswegen als willkommener Gegensatz, um den R8 V10 Spyder in Szene zu setzen. Wir bleiben beim Spyder, denn mit dem Vorgänger des aktuellen Supersportlers war ich in den Bergen unterwegs. Dort hieß es:

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t´s ä Spyder, Män.




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uf der Alm, da gibts koa Sünd. Deshalb muss ich da hin, das muss man doch ändern. Gleichzeitig wäre es eine Sünde, wenn ich mit dem offenen Ingolstädter Boliden nur auf schnurgeraden Autobahnen oder rund um das Münchener Siegestor cruisen würde. Also Deckel auf, Schälchen umgebunden, Tasche rein und ab in den Süden. Der Weg bis nach Südtirol ist schnell geschafft. Der V8 mit 430PS macht schon beim Anlassen eine Gänsehaut. Das macht der große Bruder, der V10 mit 525PS zwar noch etwas mehr, aber man darf ja auch mal bescheiden bleiben und sich einfach so freuen.



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ährend der Fahrt frage ich mich, wo der Name Spyder wohl herkommen mag? Die Recherche im Hotel ergibt, dass ein Spyder ein furchteinflößendes Paintball-Gewehr sein kann, eine Ski-Jacke für Männer oder Frauen oder aber ein Sportwagen mit knappem Verdeck, strammer Federung und ausreichender Motorleistung. Genauer gesagt ist ein Spyder ein Roadster. Die Italiener sagen lieber Spider. Ganz früher war ein Spider eine zweisitzige Pferdekutsche mit einem ganz leichten Dach und ganz wenig Seitenverkleidung, damit ganz viel Frischluft durch das Gefährt pfeifen konnte. Durch das Dach und die vier Streben plus Front- und Heckteil können fantasievolle Menschen an eine Spinne denken.


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anz klar, dass die Autobauer so eine Bezeichnung für sportliche Cabrios übernommen haben. Porsche machte beim 550 Roadster bzw. Spider aus dem „i“ ein „Y“. Geschichte schrieb der 550 Spyder bei dem tragischen Unfall von Hollywoodstar James Dean. Der leichte Porsche 550 war das Vorbild für den Porsche Boxster und der Audi R8 darf als Familienmitglied und Mittelmotorsportwagen eben auch ein Spyder sein. So wie der Schwippschwager aus Sant´Agata Bolognese, der Lamborghini Gallardo Spyder das auch darf. Laut ist er und schnell (Vmax 300km/h), gut geht er (0-100km/h: 4,8 Sekunden) und ein Hingucker ist er allemal.Wenn man dann mal in den Bergen ist, eher nicht mehr, denn der Kuh ist der Spyder egal und dem Bergbauern ebenso. Also ab in die Berge. Auf die Autobahn und zur Gewöhnung zunächst eher brav mit 200. Dann langsam steigern und mal schauen, wie die anderen Verkehrsteilnehmer auf den R8 reagieren. Die meisten respektvoll, denn die Leuchtspange macht Eindruck im Rückspiegel.


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ndere fühlen sich eher zu einer kleinen Wettfahrt aufgemuntert. Witzigerweise besonders die Konzernkollegen im A6 oder A4. Muss sich der fesche Außendienstmitarbeiter immer mit anderen messen? Gehört das zum guten Vertriebler? Naja, solange er nicht schnell zur Party der Hamburg Mannheimer muss… Oder noch schlimmer, gerade von dort kommt… Aber zurück zum R8 ohne Dach. Die Stoffhaube hebt und senkt sich nicht so schnell wie bei einfacher gestrickten Gesellen, aber dafür sieht das Zusammenspiel der Streben und Spriegel imposant aus.





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esonders auf der Alm jenseits der 1.500 Meter Höhe. Früher, als die Motoren noch Motörchen waren, hatte man vor bergigen Straßen und luftigen Höhen auch deshalb Respekt, weil die kleinen Maschinchen umso schwachbrüstiger werkelten je höher man kam. So wurde der Trip zum Gardasee auf der Brennerautobahn mitunter zum vergnüglichen und irgendwann verdriesslichen Dahinschleichen im VW Käfer (34PS), im Fiat 850 (34PS) oder im Citroen GS (54PS von 1970-1986 immerhin 2,5 Millionen Mal gebaut) mit gleichzeitigem Blumenpflücken während der gemütlichen Fahrt.


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er Grund für die entschleunigte Fortbewegung ist der Einsatz von Saugmotoren und die verlieren pro 300 Höhenmeter rund 3% Leistung, weil der Luftdruck sinkt und damit weniger Sauerstoff in die Brennräume gelangt. Netter Nebeneffekt der lahmen Kriecherei: nicht nur weniger Leistung, sondern auch weniger Verbrauch. Diese Probleme haben moderne Hochleistungsmotore nicht. Überhaupt nicht.


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er V8-Direkteinspritzer jagt um die Ecken, dass es eine Freude ist. Auf der Höhe und im Tal. An den Einsatz in luftigen Höhen hat bei der Präsentation des R8 auf der IAA im Jahr 2003 noch niemand gedacht. Bei der außerordentlich positiven Publikumsresonanz war es eine klare Sache, dass die Ingolstädter den R8 bauen würden.


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m Jahr 2006 in Las Vegas machte es schon sehr viel SpaĂ&#x; mit dem Audi-Sportwagen auf dem Strip zu cruisen oder im Konvoi mit einer Polizeieskorte auch mal etwas schneller zu fahren oder auf der abgesperrten Rennstrecke mit Rennfahrer-Legende Jacky Ickx zu spĂźren, was der R8 wirklich kann.


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elbst Optimisten hatten nicht erwartet, dass sich der R8 bis Mitte 2012 20.000 Mal verkaufen wĂźrde. Die Varianten V10 mit 525 PS, GT mit 560 PS und der GT R mit 620PS waren eben genau die Angebote auf die Audi-Kunden gewartet haben. Der neue Audi R8 setzt diese Entwicklung kompromiĂ&#x;los fort.


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onus: Weil sie so schรถn sind, nun noch einige Designskizzen vom R8 von 2005 bis zum aktuellen Modell.







REAL DRIVING Impressum:

So funktioniert REAL DRIVING:

Verlag: Proremo GmbH Gernotstr. 8 80804 MÜNCHEN ISBN 978-3-942853-24-8

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Herausgeber: Reinhold Deisenhofer Redaktion: Mathew Wales Amy Werner Grafik und Layout: Niklas Herrmann Programmierung: Harald Öhl

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