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Die neue Bedeutung des Schenkens in Coronazeiten

«Ein Geschenk für Mitarbeitende, Kunden oder Partner ist jederzeit eine schöne Aufmerksamkeit. In der aktuellen Situation kann so auch ohne persönlichen Kontakt die Beziehung gepflegt werden», sagt «Geschenk-Profi» Dominik Burkard. Das Interview.

Dominik Burkard, schenken Sie?

«Ja, ich schenke. Schenken ist für mich et was Schönes. Vor allem dann, wenn es ungezwungen ist. Manchmal sieht oder denkt man an etwas, und bringt es sofort mit einer Person in Verbindung. Dann kann man schon mit einer kleinen Geste oder einem kleinen Geschenk grosse Emotionen wecken. Das freut mich jeweils sehr und den Beschenkten meist noch mehr.»

Was sagen Sie Schenkmuffeln?

«Die Frage ist, wieso jemand ein S chenkmuffel ist. Fehlt es an Inspiration, gibt es heutzutage viele Webseiten, die einem zu einer passenden Geschenkidee verhelfen. Es gibt viele Geschäfte, die schöne Geschenke im Sortiment haben oder persönliche Beratungen anbieten, damit man ein passendes Geschenk findet. Für mich ist die Freude, die man jemandem schenken kann, auch immer meine eigene.»

In Corona-Zeiten, wo wir uns gerade auf Geschäftsebene distanziert begegnen, kommt der physischen Präsenz von Geschenken eine gesteigerte Bedeutung zu. Stellen Sie das auch fest?

«Ein Geschenk für Mitarbeitende, Ku nden oder Partner ist jederzeit eine schöne Aufmerksamkeit. In der aktuellen Situation kann so auch ohne persönlichen Kontakt die Beziehung gepflegt werden. In diesem Jahr wurden aber leider diverse Messen und Veranstaltungen abgesagt, an denen jeweils viele Geschenke verteilt werden. Zusätzlich stellen wir fest, dass bei vielen Firmen Budgetunsicherheiten bestehen. Dies führt dazu, dass sich viele Unternehmen noch zurückhaltend verhalten bei der Beschaffung von Geschenken. In diesem Jahr sind somit Geschenke eher kurzfristig gefragt und wurden nicht schon anfangs Jahr für Weihnachten bestellt.»

Was für Firmenpräsente sind aktuell besonders beliebt?

«Beliebt und gefragt sind nützliche und we rtige Artikel für den Alltag. Trinkflaschen, USB Powerbanks oder Caran d’Ache Kugelschreiber sind seit Jahren beliebte Werbegeschenke. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist die Nachfrage an Hygieneartikeln gestiegen. Desinfektionsmittel, Gesichtsmasken und Reinigungstücher kann in dieser Zeit jeder gut gebrauchen. Auch gefragt sind Geschenke, die individuell zusammengestellt oder personalisiert werden können. Also zum Beispiel ein Geschenkset mit Schweizer Spezialitäten oder Tassen mit den Einzelnamen der Mitarbeitenden.»

Hat sich diesbezüglich in den letzten zehn, zwanzig Jahren etwas verändert?

«Ja, bestimmt. Vor allem sind die Möglichkeiten mit der zunehmenden Globalisierung und dem Fortschreiten der Technik gewachsen. Die Produkte werden individueller und es gibt immer mehr Möglichkeiten bei der Veredelung. In der Tendenz wird heute mehr das Spezielle gesucht. Etwas, das es noch nie gab oder in einer verbesserten Version verfügbar ist.

Ein grosses Thema sind auch nachhaltige und/oder zertifizierte Artikel. Vermehrt wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, woher ein Produkt stammt und wie es hergestellt wurde. Seit 2017 setzen wir uns aktiv für eine nachhaltige Produktion unserer Werbegeschenke ein und bieten als erster Werbeartikelhändler in der Schweiz den Service ‹myclimate› an. Mit dem Service und der Zusammenarbeit mit Myclimate ist es möglich, die Umweltbelastung der Herstellung zu kompensieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Uns ist es zudem ein grosses Anliegen, dass die Geschenke unter fairen Bedingungen hergestellt werden. Daher pflegen wir mit den Lieferanten langjährige Partnerschaften und sind seit vielen Jahren Mitglied von amfori BSCI, einem Programm zur Verbesserung der sozialen Standards in der weltweiten Wertschöpfungskette.»

Kann man beim Schenken etwas falsch machen?

«Ich finde es wichtig, dass der Moment der Geschenkübergabe stimmt und zelebriert wird. Schenken ist zwischenmenschliche Kommunikation und pflegt die Beziehung. Persönliche Worte oder eine persönliche Karte verstärken die Emotionen beim Schenken. Wer sicher nichts falsch machen möchte, hört gut zu. So kann man sich kleine oder grosse Wünsche notieren und ins nächste Geschenk einfliessen lassen.»

Was darf ein Firmenpräsent kosten?

«Hier gibt es viele Faktoren, die den K ostenpunkt beeinflussen. Wird das Geschenk an einer Messe als GiveAway abgegeben? Dann sollten die Kosten wohl eher tief gehalten werden. Geht es um ein Mitarbeitergeschenk für ein Firmenjubiläum? Dann darf das Geschenk auch etwas teurer und spezieller sein. Das Budget und die Anzahl benötigter Geschenke werden letztlich definieren, wie teuer das einzelne Geschenk sein darf.»

Was schenkt man auf Geschäftsebene zu Weihnachten 2020?

«In diesem Jahr findet die Planung für Weihnachtsgeschenke eher kurzfristig statt. In anderen Jahren fängt die Vorbereitung für die Firmenweihnachtsgeschenke oft schon im ersten Semester des Jahres an. Dieses Jahr sieht es etwas anders aus. Somit kommen vermehrt regionale und lokale Produkte zum Einsatz. Artikel aus Europa und der Schweiz haben kürzere Lieferzeiten und sind sehr beliebt. Ein Geschenkset kann individuell zusammengestellt werden und bietet viel Platz für Kreativität und persönliche Worte.»

«In diesem Jahr sind Geschenke eher kurzfristig gefragt und wurden nicht schon anfangs Jahr für Weihnachten bestellt.»

Was schenken Sie dieses Jahr zu W eihnachten?

«Unsere Firma verschenkt schon seit Jahr en ein Sommergeschenk anstelle eines Weihnachtsgeschenks. Wir finden es schön, unseren Kunden auch unter dem Jahr eine Freude zu machen und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Dieses Jahr haben wir uns für ein Sport-Set entschieden. Dies beinhaltet praktische Artikel zur Auflockerung im Homeoffice oder für bewegende Momente im Freien.»

ZUM INTERVIEWPARTNER:

Dominik Burkard ist Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der bb trading werbeartikel ag mit Sitz in

Dietikon. www.bbtrading.ch

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