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GAMING. Nintendos Klassiker

GADGET Zeitspiel

Nintendo legt seine legendäre Konsole Game & Watch neu auf.

Gunpei Yokoi ist bekannt als Schöpfer des ersten Game Boy von 1989. Dabei hatte der japanische Erfinder schon zuvor die Popkultur geprägt. 1966 etwa, während er für Nintendo am Fließband für Spielkarten arbeitete, erwischte ihn der Präsident des Unternehmens, wie er mit einem Greifarm spielte. Yokoi rechnete mit seiner Kündigung und war umso erstaunter, als er mitbekam, dass Nintendo seine Erfindung in Serie fertigen wollte. Das Spielzeug verkaufte sich mehr als eine Million Mal.

Auf einer Zugfahrt in den 70er-Jahren bemerkte Yokoi einen Geschäftsmann, der geistesabwesend auf seinem Taschenrechner herumtippte, um sich die Zeit zu vertreiben. Dies inspirierte ihn dazu, Nintendo eine Uhr mit integriertem Game vorzuschlagen. Zwischen 1980 und 1991 veröffentlichte Nintendo 60 Versionen der Game & Watch, jede mit integrierter Uhr und einem Spiel. Die Verkäufe schossen in den

Spiel und Uhr werden eins: Die Zeitanzeige des Gadgets kommt im Design von Super Mario Bros. daher.

zweistelligen Millionenbereich und legten die Basis für Nintendos Aufstieg zum Gaming-Giganten. Zum 35. Jubiläum von „Super Mario Bros.“ wurde die Konsole neu aufgelegt – samt MarioVariante von „Ball“, dem Spiel auf dem ersten Modell. Und natürlich mit Uhr.

nintendo.de

HITMAN 3 Heimlicher Angriff

Der ehemalige Elitesoldat und Bodyguard Billy Billingham erklärt, worauf es bei Schleichspielen wie „Hitman 3“ ankommt.

Stealth- oder Schleichspiele verlangen Selbstbeherrschung – meist in Situationen, in denen wir nur allzu gern zuschlagen würden. Meist geht es darum, sich ohne Aufsehen irgendwo durchzuschummeln, wie etwa im Samurai-Abenteuer „Ghost of Tsushima“ oder in „Marvel’s Spider-Man“ (beide PlayStation). Am bekanntesten sind die Anschleichtaktiken aus der Reihe „Metal Gear“ und den „Hitman“-Spielen. Auch im neuen „Hitman 3“ müssen die Spieler entscheiden, ob sie sich lieber möglichst lang unentdeckt anpirschen oder sich mit Karacho auf ihre Opfer stürzen.

Bonuspunkte gibt es für Variante eins, kann dieser Zugang doch auch im echten Leben Vorteile bringen. Mark „Billy“ Billingham hat sich als Soldat des britischen Special Air Service und bei Geheimoperationen in Afghanistan und im Irak verdient gemacht. Er diente Hollywood-Promis wie Russell Crowe, Tom Cruise und Angelina Jolie als Bodyguard. Heute berät er die Macher der Special-ForcesReality-Show „SAS: Who Dares Wins“. Uns hat er ein paar Überlebenstechniken verraten, die für „Hitman 3“Spieler nützlich sind.

Szene aus „Hitman 3“: Agent 47, der Held des Spiels, blickt von ganz oben auf die Welt.

Zeit nehmen

„Nichts schlägt den Überraschungseffekt“, sagt Billingham. „Wenn Sie sich die Zeit nehmen, sich heimlich einer Sache anzunähern, behalten Sie die Kontrolle. Natürlich können auch Tempo und Aggression zielführend sein, das gilt es abzuwägen. Aber: Wenn es laut wird, verlieren Sie die Kontrolle. Dann entstehen neue Hindernisse, die Sie meistern müssen.“

Ausrüstung checken

„Vergewissern Sie sich, dass alles funktioniert. Achten Sie darauf, dass Ihre Taschen keine Verschlüsse haben, die Lärm machen. Mit einem Nachtsichtgerät kriegen Sie einen grünen Schimmer im Gesicht, der muss abgedunkelt werden. Finden Sie heraus, auf welchem Boden Sie gehen werden, tragen Sie Schuhe mit weichen Sohlen, und schleppen Sie nichts Sperriges mit sich herum, das sich verfangen kann.“

Atmung kontrollieren

„Sich robbend fortzubewegen kann sehr anstrengend sein, also machen Sie das erst ganz kurz vor dem Ziel. Wenn es finster ist, wird Hören zur wichtigsten Sinneswahrnehmung. Bewegen Sie sich langsam, höchstens zehn Zentimeter auf einmal. Tasten Sie nach Zweigen, Stolperdrähten und allem, was Lärm machen könnte. Wenn eine Patrouille vorbeikommt, kontrollieren Sie Ihren Atem. Noch besser: Halten Sie die Luft kurz an.“

Mark „Billy“ Billingham war Soldat in Afghanistan und Leibwächter bei Tom Cruise. Heute berät er die Macher einer britischen Reality-Show. markbillybillingham.com

Richtig Gas geben

„Wir nennen unser System ‚ramping up‘, allmähliche Steigerung. Es beginnt mit dem Anschleichen, aber sobald man etwa durch eine Tür muss, wird es laut. Der Eintritt sollte explosiv sein. Die Personen im Raum werden eine Schrecksekunde brauchen, um überhaupt zu verstehen, was vor sich geht. Bis dahin sind Sie längst drinnen.“

Alarm einplanen

„Es kann kontraproduktiv sein, zu lang im Schleichmodus zu bleiben. Klar, es gibt viele Operationen, die keiner sieht. Jedoch ist es praktisch unmöglich, sich an jemanden heranzuschleichen und ihn auszuknocken, ohne dass er irgendwann etwas bemerkt. Der Überraschungseffekt kann Sie sehr weit bringen, aber wenn der Alarm angeht, wird es wohl oder übel laut.“

„Hitman 3“ ist jetzt für PlayStation, Xbox, Nintendo Switch, Stadia und Windows erhältlich: hitman.com

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