The Red Bulletin Dezember 2014 - DE

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DEUTSCHLAND

ABSEITS DES ALLTÄGLICHEN

EXTREMER ALS BUNGEE

BEST OF

2014

Jetzt kommt Rope-Jumping

Die Fotos des Jahres

JO NESBØ

schreibt in The Red Bulletin

Dave Grohl

DIE BRANDSTIFTER

DEZEMBER 2014

€ 2,50

3 Uhr früh im coolsten Club Barcelonas

Der Foo-Fighters-Frontmann über Kurt Cobain, Barack Obama und sehr viel Geld


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DIE WELT VON RED BULL

48

ROPE-JUMPING

BASE trifft Bungee: In einer spanischen Schlucht machten Rope-Jumper Jagd auf den Weltrekord im freien Fall.

DAVID CLERIHEW (COVER), FRED MARIE

WILLKOMMEN! Der großartige Mister Grohl wechselte also die Seiten; diesmal war er es, der die Fragen stellte. Seine Interviews führten tief in die Geschichte der amerikanischen Seele und der amerikanischen Musik, es antworteten Dolly Parton, Chuck D, Willie Nelson oder Barack Obama. „Sonic Highways“ ist Dave Grohls neues Werk, eine Kombination aus acht Songs und einer achtteiligen TV-Serie. Nach der Rückkehr von seiner Interview-Tournee stellte er sich den Fragen des Red Bulletin. „Ich bin taub, dumm und blind“, sagte da der Foo Fighters-Frontmann. Viel Vergnügen mit dem Protokoll einer Audienz beim König des Rock ’n’ Roll, ab Seite 20. Die Redaktion THE RED BULLETIN

„Ich bin spießiges Kleinbürgertum.“ DAVE GROHL, SEITE 20

5


DEZEMBER 2014

AUF EINEN BLICK BULLEVARD

82

10 BEST OF 2014  Eine kleine illustrierte Erinnerungshilfe (inkl. Rechthaberei)

FEATURES 20 Dave Grohl

THE ZOMBIE KIDS

In Barcelona ist elektronische Musik wie Fußball. Diese beiden DJs sind Messi. Der Club Razzmatazz ist ihr Camp Nou.

28 Bilder des Jahres

Von Daniel Ricciardo bis Miro Klose und dem ältesten Licht der Welt.

46

44 Colin Jackson

wird durch Sport glücklich.

46 Toni Palzer

weiß genau, was ein Bergski ist.

48 Rope-Jumping

Am Seil hunderte Meter tief fallen.

56 Johnnyrandom

macht mit Fahrrädern Musik.

CHAKUZA

Schulabbrecher, Küchenchef, Shootingstar im Bushido-Label: wie aus Peter Pangerl der Rapper Chakuza wurde.

58 Chakuza

TONI PALZER

Die drei Leben des Peter Pangerl.

Der beste junge Skibergsteiger der Welt mag großen Schmerz, denn großer Schmerz bedeutet große Freude.

28 68 WORAUF NAGLICH ABFÄHRT

Das Leben ist ein ewiges Auf und Ab. Axel Naglich und sein 100.000-Höhenmeter-pro-Jahr-Equipment. 6

DIE BILDER DES JAHRES

Augenblicke, die 2014 kopfstehen ­ließen. Acht Doppelseiten als Jahresrückblick der atemberaubenden Sorte.

ACTION! 68 PROFI-GEAR  Axel Naglich fährt ab 69 TRAINING  Cliff Diver Orlando Duque 70 TRAVEL  Kämpfen in New York 72 CITY-GUIDE  Auf nach Toronto! 74 CLUB  Half Moon, Salzburg 76 MUSIK  Alle können Flying Lotus 78 GAMING  Der Call of Duty erschallt 82 NIGHTLIFE  Heiß ist’s in Barcelona 88 SAVE THE DATE  Was so ansteht 90 TV-HIGHLIGHTS  Red Bulls TV-Fenster 92 READ BULL  von Jo Nesbø 96 WATCHES SPECIAL  So ticken sie 104 IMPRESSUM 106 MAGIC MOMENT

THE RED BULLETIN

YUKY LUTZ, SON STAR/RED BULL CONTENT POOL, OLIVER JISZDA, PASCHER UND HEINZ GMBH, ISABELLA ROZENDAAL

58

Das launige Gespräch mit einem lausigen Geschäftsmann.


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Felix Baumgartner

3-facher Weltrekordhalter im Basejumping und Weltraumspringer

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CONTRIBUTORS MIT AN BORD IM DEZEMBER „Ich werde sie sehen, lange bevor sie hier sind, und kann sie einen nach dem anderen abknallen.“ Jo Nesbøs Ich-Erzähler flieht nach Lappland. „Animal Planet“, Seite 92

JO NESBØ

YUKY LUTZ

MARCEL ANDERS

Norwegens Bestsellerautor vereint viele Talente: für Fußball (bis zum KreuzbänderMalheur), Geld (ausgebildeter Finanzanalyst) und Musik (Gitarrist der Band Di Derre). 1997 begann Nesbø zu schreiben. Der Held seiner Krimis, Harry Hole, entstand während eines Langstreckenflugs, gleich sein erstes Buch „Der Fledermausmann“ wurde ein Erfolg. Bis heute verkaufte Nesbø 25 Millionen Bücher, die in 47 Sprachen übersetzt wurden. Für uns schrieb er eine düstere Novelle: „Animal Planet“, ab Seite 92.

„Im Razzmatazz habe ich legendäre Nächte erlebt“, sagt Fotograf Yuky Lutz über Barcelonas Kult-Club. Lutz wuchs in Zürich und Barcelona auf. Heute fotografiert er für „El País“ und die „Vogue“. Für unsere Nightlife-Reportage kehrte er an den Ort seiner Jugend zurück – zum Gig der spanischen DJ-Helden The Zombie Kids. Lutz erlebte elektrisierte Musiker und sah Barcelonas schönste Frauen tanzen. „Es war unmöglich, dort keine guten Bilder zu schießen“, sagt er. „Die Brandstifter“, ab Seite 82.

Interviews im Wochentakt in Hotels rund um den Globus, Gesprächspartner von Pink Floyd bis Keith Richards: der Deutsche Marcel Anders weiß, wie man Stars aus der Reserve lockt. Deshalb engagierten wir ihn für unser Cover-Interview mit einem Rock-Titanen: Foo-FightersSänger Dave Grohl (ab Seite 20). „Die Band residierte in London wie einst Led Zeppelin“, sagt Anders, „Fünfsternehotel, Bodyguards. Der Witz dabei: Grohl verkörpert das exakte Gegenteil – der Typ ist total bodenständig.“

THE RED BULLETIN WELTWEIT

The Red Bulletin erscheint in elf Ländern. Auf dem US-Cover: Rapper Theophilus London

BACKSTAGE

Covershoot des Monats mit David Clerihew Wer sich durch David Clerihews Portfolio klickt, trifft auf die Megastars des Sports: Wayne Rooney, Lionel Messi, Neymar, Usain Bolt. An Rockstars schätzt der Schotte vor allem deren Gelassenheit: „Grohl kam rein, grinste, schon ging’s los.“ Was Clerihew nicht wusste: Auch der Foo-FightersBoss lebt sportlich. Grohls Hobby: Tontaubenschießen.

8

Für unser Dezember-Cover fotografierte David Clerihew Dave Grohl in London. Das Video zum Shooting: www.redbulletin.com

THE RED BULLETIN


www.napapijri.com


B U L L E VA R D

BEST OF 2014 DIESES JAHR WERDE ICH NIE VERGESSEN.

6000 km

Victoria

Halifax

DIESES JAHR WAR ZUM VERGESSEN.

Forscher fragen: Was passiert, wenn wir einen Roboter aus Toront­o einfach auf die Straße setzen?

UNSER MANN DES JAHRES

JA, DIESES DING DA! hitchBOT, der auto­ stoppende Roboter, fuhr allein und sicher durch ganz Kanada. Und bewies, wie klug Technik und wie gut der Mensch sein kann. 6000 Kilometer durch Kanada ist ein unbeweglicher Roboter gereist. Per Anhalter. Freund­ liche Autofahrer nahmen ihn mit, hoben ihn in ihren Wagen und setzten ihn wieder sicher aus. So schaffte es hitchBOT in 21 Tagen von Nova Scotia nach Victoria auf Vancouver Island: ein Sieg solarbetriebener künstlicher Intelligenz und mensch­licher Hilfsbereitschaft. Aber wer würde diese grin­ sende Blechbüchse schon am Straßenrand stehen lassen?

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„Would you like to have a conversation?“ Möchten Sie reden? hitchBOT war ein perfekter Beifahrer und konnte auf Wunsch auch ganz still sein.

Antwort: Er wird nicht gestohlen. Er wird nicht zerstört. Menschen nehme­n ihn mit – und reden mit ihm. www.hitchbot.me

THE RED BULLETIN


BEST OF 2014

Die Gadgets des Jahres Wenn wir das sehen, bekomme­n wir große Augen.

OPEN SPACE ARTS SOCIETY, NORBERT GUTHIER(2), ONTARIO, REUTERS, CORBIS(5), WWW.OMONE.COM, PRESS@USB.ORG, JAMES K LOWE, PICTUREDESK.COM, GEPA PICTURES/RED BULL CONTENT POOL

Freizügige Auftritte brachten Miley Cyrus viel Kritik ein. Wir verstehen das nicht: Für uns ist sie die Musik­heldin

Schwebender Sound „Om/One“ heißt der Todesstern unter den Bluetooth-Boxen. Mächtig.

I NyNCyrus S N H ugel Milevon! A W T E Abrissk ehr da

Das Ende allen Übels Der neue USB-Standard 3.1 hat identische Stecke­r an beiden Ende­n. Endlich.

C Kutfits erobtemrtehr. Also m A N E R sexy O iger is

D ahits undagen: Wen

eg ir s Mit M Welt. W di e

Der Revierspray Wenn die Bärte immer länger werden, muss der Rasierschaum auf den Fußballrasen.

BEST OF 2014

JÄNNER

FEBRUAR

MÄRZ

APRIL

THE RED BULLETIN

JUNI

Song Contest Bart ist back: Conchit­a Wurst er- obert Europa.

DIE HELDEN DES MONATS Wer uns 2014 wirklich beeindruckt hat.

MAI

Lorde „Royals“ gewinnt den Grammy für den Song des Jahres. Königlic­h verdient.

Wes Anderson Amerikas schrägster Regisseur bittet ins „Grand Budapest Hotel“. Zubrowka!

„HIMYM“ Nach neun Jahren wissen wir, wie das mit Mutti und Papi wirklich war.

Juno Ohne dieses Protein würden Spermien niemals die Eizelle finden. Danke!

Nico Rosberg Der Formel-1-Pilot gewinnt den neuen Grand Prix von Spielberg.

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BEST OF 2014

G E L B E R G E B U R T S TA G

HAPPY BIRTH-D’OH! Am 17. Dezember werden die Simpsons 25 Jahre alt. Hier die besten Homer-Zitate aus den bisher über 500 Folgen.

DER VERSUCH IST DER ERSTE SCHRITT ZUM VERSAGEN!

ICH WÜNSCHTE, GOTT WÜRDE NOCH LEBEN, UM DAS ZU SEHEN. BEST OF 2014

JULI

Immer, wenn ich Neues lerne, wird automatisch ALTES WISSEN AUS ­M EINEM KOPF VERDRÄNGT.

MARGE, ABER WIR HABE­N DOCH SCHON EIN BUCH.

Zum Lügen ge­höre­n immer zwei: eine­r, der lügt, und einer, der es glaubt.

Warum ausgehen? Wir landen doch ohnehin wieder hier.

Auf den ALKOHOL, URSPRUNG UND LÖSUNG sämtlicher Lebensprobleme.

[zu den Aliens] Bitte iss mich nicht! Ich habe Frau und Kinder. – Iss sie!

AUGUST

SEPTEMBER

OKTOBER

NOVEMBER

Apple Watch Die Uhr, die alles kann: von zuhören bis zahlen. Ja, auch die Zeit anzeigen.

Monty Python 25 Jahre nach ihrem letzten Auftritt fanden die witzigsten Briten aller Zeiten wieder zu einer letzten Comeback-Tour zusammen. Ticket­s waren binnen 43 Sekunden ausverkauft.

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Maryam Mirzakhani erhält als erste Frau die Fields-Medaille, das Mathe-Nobelpreis-Äquivalent.

DEZEMBER Orion Mars, wir kommen! Die NASA plant den Start ihres neuen Raumschiffs.

„Constantine“ Ein Mann kommt aus der Hölle zurück und das Comic ins Fernsehen. Teuflisch!

Foo Fighters Bringen endlich wieder ein neues Album heraus: „Soni­c Highways“. THE RED BULLETIN

PICTUREDESK.COM(2), CORBIS(2), APPLE, WARNER BROS., SONY MUSIC, NASA

Drei kleine Regeln, die dich sicher durchs Leben bringen. 1. Vertritt mich mal eben! 2. Oh, gute Idee, Chef! UND 3. DAS WAR BESTIMMT JEMAND ANDERS!


BEST OF 2014

D A S E I N Z I G WA H R E J A H R E S H O R O S KO P

DAS ORAKEL DES ROTEN BULLEN Wenn du weißt, wer du bist, sagen wir dir, wie dein Jahr 2015 wird.

S K AT E R

KART

WINDSURFER

B I G WAV E R

FREEDIVER

SKY DIVER

X- F I G H T E R

PA R KO U R

M O U N TA I N B I K E R A I R R AC E R

So funktioniert es: Entweder du weißt, wer du bist, oder du tippst blind auf ein Icon im Glücksrad. Lies dann den dazugehöri­ gen Text. Die Pro­ gnosen sind so treff­ sicher wie dein Finger.

TOM MACKINGER

F 1- P I L O T KITE SURFER

• FEUER • WA S S E R • LUFT • ERDE

• KART •

• SKY DIVER •

• F 1- P I L O T •

• A I R R AC E R •

• X- F I G H T E R •

• WINDSURFER •

Du bist einer der Glückspilze des Jahres. Was du dir vornimmst, gelingt dir auch. Aber Vorsicht: Du darfst nicht bremsen!

Eine neue Begegnung bringt Chaos und Chancen in dein Leben. Wenn du dich vor dem Neuen fürchtest, kommst du in deiner Angst um!

Dir gelingt ein Traumstart – und es geht rasant weiter. Aber sei dir bewusst: Wer in Führung liegt, muss nicht noch schneller werden.

2015 wird für dich zum Höhenflug! Dir bieten sich viele neue Möglichkeiten. Wichtig ist nur, jetzt nicht zu viel zu esse­n. Vertrau uns!

Das Leben ist eine groß­e Kreuzung. Wohin sollst du gehen? Welche Entscheidung treffen? Antwort: egal! Bleib einfach nur nicht stehen.

Du lässt dich treiben, das ist im neuen Jahr genau das Richtige. Wenn du geduldig bist und nichts tust, regelt sich alles von allein.

• B I G WAV E R •

• PA R KO U R •

• KITE SURFER •

• BIKER •

• FREEDIVER •

• S K AT E R •

Schon zu Beginn des Jahres erhältst du eine Nachricht, auf die du schon lange gewartet hast. Nutze die Gunst des Augenblicks!

Du bist immer unterwegs und verfolgst deine Ziele. Gut so! Nimm dir aber auch Zeit für dich selbst, sonst fällst du auf die Nase.

Du triffst einen alten Bekannten, der deinem Leben eine neue Richtung geben könnte. Frag dich, ob du das überhaupt willst!

Du begeisterst mit deine­r Leidenschaft die Menschen um dich herum. Einen ganz besonders. Vielleicht Zeit für ein Tandem-MTB?

2015 stehen dir alle Türe­n offen, kein Platz für Langeweile. Das gilt vor allem für die Liebe. Doch Vorsicht: In der Liebe ist nichts gratis.

Immer locker bleiben! Mag es noch so egoistisch wirken, es erzeugt bei allen Vertrauen und Sicherheit. Aber: Schau auf deine Freunde!

THE RED BULLETIN

13


BEST OF 2014

Scharfe Augen und feine Sinne: Am Spielfeld spürt Coleman die Vibrationen seiner Mitspieler.

NEWCOMER DES JAHRES Wer uns 2014 neugierig auf mehr gemacht hat.

SCHOOLBOY Q Der 27-Jährige brachte mit „Oxymoron“ das heißeste Gangsta-RapAlbum des Jahres raus.

O !m R E : H an z u

N ick Colem r NFL. E P P E L I ack Derr ichte de

R urde Fullibn der Gesch E S U N wks w nner

FKA TWIGS Verfeinert R & B mit ­hohen Tönen aus dem tiefen Untergrund Großbritanniens.

i L IdEenSSeattleSuSpeaerh-aBowl-Gew

Mit tauben n erste

SAM SMITH Mit Mut zur Unangepasstheit Gewinner der BBC-Auszeichnung „Sound of 2014“.

HRES

FLIRTEN WIE FRANKIE.

2015 wäre Frank Sinatra 100 geworden. Und wir können noch heute von ihm lernen. Ich gehe immer meinen Weg, aber ich gehe ihn ungern allei­n , Kleine!

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Findest du nicht auch, dass es zu viele Fremde, aber zu wenig Nächte gibt?

Ich muss jetzt wirklich einmal etwas Dummes sagen: Ich liebe dich!

LADY GAGA Dem Album „Art Pop“ fehlt, wofür die Königin der Wandelbarkeit bekannt ist: Distinktion!

THE RED BULLETIN

GETTY IMAGES(2), UNIVERSAL MUSIC(2), INEZ VINOODH

ES JA FLOP D


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E X T R AVA G A N T FÜR INDIVIDUALISTEN!

Fotos: R.Schedl, H. Mitterbauer

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BEST OF 2014

ICH HABE IMMER RECHT!  Ja.*   Nein.*    Weiß nicht.* Hier stehen schon die Antworten. Du stellst nur noch die richtigen Fragen.

LEONARDO DiCAPRIO! Wer hat wieder einmal keinen Oscar gewonnen?

10kte

Pun

Wer will die Welt retten, verwöhnt aber lieber Models?

5kte

Pun

Wer stirbt immer wiede­r in seinen Filmen?

* Zutreffendes bitte ankreuzen!

DAS BESTE QUIZ DES JAHRES

KAINRATH Wie unser Künstler das Jahr sah und die Zukunft liebt. 2014

0 te

Punk

EINE SMARTWATCH. 0kte

Was war die un­ nötigste Erfindung des Jahres?

Pun

Was kann die Zeit genauer messen als eine Armbanduhr?

Sprich zur Hand! Wer versteht dich dann?

5 te

Punk

10te

Punk

2015

DEUTSCHLAND! Wer wurde FußballWelt­ meister?

10kte

Pun

Wer hätte auf keinen Fall FußballWeltmeister werden dürfen?

5nkte

Pu

Angela Merkel?

0 te

Punk

RICHTIG! 10 nkte

Pu

Die Musik 2014 war scheiße?

Weder noch?

5nkte

Pu

0 te

Punk

DIALOG DER DOSEN

„BREAKING BAD“ Die beste TV-Serie wo gibt?

10kte

Pun

Welche Seri­e hat mächtig Emmys kassiert?

5nkte

Pu

Welche Seri­e ist richtig schlecht?

0nkte

Pu

„ Wenn das Jahr weniger Tage hätte, könnten wir öfter Silvester feiern.“

0–15 Punkte … super! Mach weiter so, und der Ruhm gehört dir. … uraufmerksam. Und du lebst nach deinen eigenen Regeln. … völlig gelangweilt! Du baust dir lieber deine eigene Minecraft-Welt.

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20–30 Punkte … super! Mach weiter so, und der Ruhm gehört dir. … uraufmerksam. Und du lebst nach deinen eigenen Regeln. … völlig gelangweilt! Du baust dir lieber deine eigene Minecraft-Welt.

GETTY IMAGES(2), SONY(3)

AUFLÖSUNG: DU BIST  …   (Zutreffendes bitte ankreuzen.)

DIETMAR KAINRATH

Die Musik 2014 war super?

35–50 Punkte … super! Mach weiter so, und der Ruhm gehört dir. … uraufmerksam. Und du lebst nach deinen eigenen Regeln. … völlig gelangweilt! Du baust dir lieber deine eigene Minecraft-Welt. THE RED BULLETIN


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BEST OF 2014

FUTURE COMICS

WIR HÄTTEN DA EINE SCHLECHTE IDEE „Politisch korrekt“ hieß der Comic-Trend 2014. Auch gab es Gleichberechtigung für Tiere: Die dürfe­n nun sprechen und schießen. Doch einen Helden gibt es nur in unserer Phantasie. Zum Glück!

Hypsterine Der hautenge gelbschwarze Latexanzug kommt für Wolverine nicht mehr in Frage. Diese Neon­ farben sind so 2010. Als Neo-Hipster trägt er lieber Karohemd und Stretch­ jeans aus organischer Bambuswolle. Gewal­t lehnt er inzwischen ab, mit ­seinen Krallen trimmt er nur noch seinen Bart.

Black Captain America Yes, we can! Sam Wilson heißt der neue Held. Martin Luther King wäre sicher stolz auf ihn!

Frau Thor

CORBIS(2), WALT DISNEY

HERI IRAWAN

Die Entscheidung, den nordischen Gott Thor weiblich zu machen, fiel ganz ohne Einfluss­von Feministinnen.

Rocket Waschbär Der Hardcore-Kopfgeldjäger ist nicht das typisch­e StreichelzooTierchen. Thumbs up!

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THE RED BULLETIN


BEST OF 2014

DAS JAHR ALS SONG

2014 vs 2015

GLÜCKLICH OHNE GELD

Was hat uns nicht ­gefallen? Worauf freuen wir uns?

GIVE ME

PEACE

HAPPY

HAPPY

APRIL

MÄRZ

Bruce Springsteen: „High Hopes“ Vor langer Zeit aufgenommen, erst Anfang 2014 veröffentlicht, sagt das Lied exakt, was im neue­n Jahr wirklich wichtig gewesen wäre.

HAPPY

JUNI

GOOD LOVER

THE

ON-

NO MONEY, NO FAMILY.

LY

TIME WE

Tiësto: „Wasted“ Aber was bringt schon reden? Der Songtitel sagt schon alles.

TALK

WAL- KING ALONG

2

R SCH A W 4 1 0

EI**E

… weil Neymar verletzt wurde und Brasilien gegen Deutschland 1:7 verlor! … weil Darren Aronofsky „Noah“ gedreht hat. Nein, halt! Weil „Pompeii“ wirklich in die Kinos kam. … weil die Selfie-Epidemie ausgebrochen ist.  weil ein türkischer Hasel­ … nussernteausfall die Nutella-Produktion gefährdete. … weil wieder niemand die „Zurüc­k in die Zukunft“Hoverboards erfunden hat.

La Roux: „Paradise Is You“ Es geht mal wieder darum, dass nur der Partner an allem (Glück/Unglück) schuld ist.

YOU A- LIVE

AUG.

ON A SANDY BEACH

REAL- LY

GOOD LOVER, Lily Allen: „L8 CMMR“ Ja, es gibt ihn! Aber Mädels, ihr kriegt ihn nicht, er ist vergeben, singt Lily.

Iggy Azalea: „Work“ Schon folgt die Antwort, warum wir nicht dauerhaft happy sein können. In Form einer Reality-Rap-Reportage.

Pharrell Williams: „Happy“ Die ganze Welt hat geklatscht, sich dabei gefilmt und das Ergebnis auf YouTube gestellt. Gut so!

MOON

Kid Cudi: „Satellite Flight“ Hommage an die Mondlandung vor 45 Jahren. Und Ausdruck einer globalen Sehnsucht nach großen, neuen Zielen. MAI

LOVE,

TAKE FLIGHT TO THE

JULI

GIVE ME

FEBR.

JAN.

2014 in wenigen Versen zum Nachsingen. Aneinandergereiht geben die Songtexte Liedern und Leben einen neuen Sinn.

HUNT YOU DOWN EAT

IT SEEMS LIKE FORE-

OKT.

SEX, SEX, SEX

NOV. KOBAL COLLECTION, GETTY IMAGES(2), CARTER NEWS, CORBIS(2)

STANDING ON

THE

EDGE OF

VER

IRD 2015 W

OK Go: „The Writing’s on the Wall“ Und es geht noch immer um Sex: Der fühlt sich diesmal wie unendlich an – geht aber schnell vorbei. Garantiert.

Lenny Kravitz: „Sex“ Es geht noch immer um Sex – und ums Ego! Lenny singt, wie es wirklich ist: „I just want you to feel me.“

A

RE-

LUVO-

TION

DEZ.

SEPT.

Maroon 5: „Animals“ Niemand muss die Polizei rufen. Es geht um Sex!

LAST CHRIST-

MAS

Wham!: „Last Christmas“ Letzte, nächste … immer dasselbe, schrecklich! Aber gib zu, du kennst den Text!

Nickelback: „Edge of a Revolution“ Wozu noch Nachrichten schauen, wenn du dir das Weltgeschehen von Nickelback vorsingen lassen kannst? „We want change!“

THE RED BULLETIN

… weil endlich Pilsen, Europas Bierhauptstadt, auch zu Europas Kulturhauptstadt erklärt wurde. Na zdraví! … weil „Winds of Winter“, (englischer) Band 6 der Fantasy-Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“, endlich veröffentlicht wird. … weil Tarantinos neuer Western „The Hateful Eight“ ins Kino kommt.

20 BEFORE 15: DER MUSIKKALENDER Von 1. bis 20. 12. gibt’s jeden Tag einen neuen Song der spannendsten Musiker 2014 als GratisDownload. Wer die sind? Öffne täglich ein Kalenderfenster und finde es heraus: www.redbull.com/ 20before15

COOL

?

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?

Er löste einen globalen YouTube-Tanztrend aus.

Der House-DJ produziert u. a. Tracks für Kanye West.

Zwei Mexikaner mixen Cumbia mit Electro-Beats.

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„Ich bin

taub, dumm blind“ und

I NTERVI EW: MARC EL AN D ERS B I LD ER: DAVI D C LER I H EW

DAVE GROH L den kt auch m it 45 u nd zwei Ja h rzeh nten a ls Weltsta r nicht daran, sich auf altem Ruhm auszuruhen. Er sagt: „Ich bin mir sicher, dass das, was ich mache, nach den Standards anderer Leute völlig d a n e b e n i s t . A b e r: S c h e i ß d r a u f .“ E I N I N T E R V I E W M I T D E M M A N N , D E R ROCK ’N’ ROLL BESSER KAPIERT ALS JEDER ANDERE AUF DIESEM PLANETEN. 20


„Amerikanische Popmusik ist unglaublich trivial. Völlig bedeutungslos.“ Dave Grohl kam beim Interview mit The Red Bulletin ziemlich in Fahrt.


ave Grohl wurde in den Neunzigern als Schlagzeuger von Nirvana ein Weltstar. Und blieb es bis heute. Als Bandleader der Foo Fighters (acht Alben, elf Millionen verkaufte Tonträger, zig Auszeichnungen, gigantische Welttourneen), in Kooperationen mit ­David Bowie, Paul McCartney, Nine Inch Nails oder den Queens of the Stone Age. Im Vorjahr legte er seinen ersten Film vor, die Dokumentation „Sound City“. Nun folgt „Sonic Highways“, das wohl ambitionierteste Projekt seiner Karriere: eine Kombination aus neuen Songs sowie einer achtteiligen TV-Serie, in der Grohl nicht nur die Band bei der Arbeit im Studio zeigt, sondern auch unkonventionelle Interviews führt. Mit Dolly Parton, Joe Walsh, Chuck D, Willie Nelson, Rick Rubin oder Barack Obama. Für The Red Bulletin kehrte Grohl wieder in die Rolle des Interviewten zurück. the red bulletin: Mister Grohl, bei Ihrem Interview mit Präsident Obama sieht man gar keine Sicherheitsleute. Standen die hinter der Kamera? dave grohl: Nein. Wenn du erst einmal im Weißen Haus bist, ist alles ziemlich entspannt. Sie lassen dich da ja erst rein, wenn sie gecheckt haben, dass du okay bist (kichert). Drinnen ist es sogar richtig nett. Und Obama hatte ein paar tolle Dinge über unser Land und über unsere Musik zu sagen. Ich war ja bei ihm, um über die Geschichte der amerikanischen Musik zu reden, aber auch über Amerika als ein Land, das einem die Möglichkeit gibt, große Dinge zu tun. Egal was hier auch alles schiefläuft: Amerika bietet dir die Freiheit, jemand wie Buddy Guy zu sein. … jene globale Rock-Ikone, die ohne Ausbildung, ohne Geld, ohne ein Instrument zu beherrschen eine unvergleichliche Karriere machte. Klingt ein wenig nach David Grohl, nicht? 22

„GELD INTERESSIERT MICH NICHT. ICH BIN MUSIKER, KEIN BANKER. UND ICH BIN EIN LAUSIGER GESCHÄFTSM A N N .“


Die Foo Fighters, das sind (v. li. n. re.): Nate Mendel (Bass), Chris Shiflett ­(Gitarre), Dave Grohl, ­Taylor Hawkins (Drums) und Pat Smear (Gitarre)


Ich verrate euch was, Leute:

Technik

macht euch vielleicht

reich, aber niemals glücklich.

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Für mich ist Buddy der Größte. Ich bin ein Schulabbrecher aus Springfield, Virginia, ich habe keinen Abschluss und hatte kein Geld fürs College. Stattdessen habe ich in Jobs geschuftet, die harte körperliche Arbeit verlangten – und nebenbei Punk­ rock gespielt. Jetzt bin ich in der Rock and Roll Hall of Fame und plaudere mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika über Musik. Das heißt nicht, dass ich so ein toller Kerl bin. Das heißt: Was ich erreicht habe, kann im Prinzip ­jeder erreichen. Verraten Sie uns, was man dafür tun muss. Die wichtigste Regel: Kümmere dich nicht um die Erwartungen anderer. Tu die Dinge so, wie du es selbst für richtig hältst. Das lässt sich durchziehen? Klar. Ich habe zum Beispiel keinen blassen Schimmer, wie man Regie führt. Ich mach es einfach, wie ich es für richtig halte. Dasselbe mache ich beim Schlagzeug­ spielen und beim Songschreiben. Ich bin mir sicher, dass das nach den Standards anderer Leute völlig daneben ist. Aber scheiß drauf. Das führt zu großen Sachen. Nur das! Haben Sie auch Präsident Obama den Tipp gegeben, auf die Meinung anderer zu scheißen?

Ich glaube, er hat den beschissensten Job der Welt. An dem Tag, an dem ich ihn ­gesprochen habe, hatte er eine Presse­ konferenz, bei der er ankündigte, mehr Truppen in den Irak zu schicken. Dann verlieh er eine Ehrenmedaille an einen Soldaten, der schlimm versehrt wurde, als er einen seiner Kameraden rettete. Dann hatte er noch die Wirtschaft und die internationalen Konflikte um die Ohren. Und dann saß er mit mir zusammen, um über Stevie Wonder zu reden. Also wird es vorerst keinen Präsident Grohl geben? Hahaha. Ich habe zu viel Blödsinn in ­meinem Leben gemacht, um je ein öffent­ liches Amt zu bekleiden. Und wer würde mich wählen? Mit der Brille, die Sie seit neuestem ­tragen, sehen Sie aber sehr seriös aus. Daran sieht man nur, dass ich alt werde. Ich bin taub, dumm und blind. Mit dem Weißen Haus wird’s also nichts, aber in die Rock and Roll Hall of Fame wurden Sie dieses Jahr auf­ genommen – als Schlagzeuger von ­Nirvana. Warum habt ihr für den Auf­ tritt bei der Zeremonie ausschließlich Sängerinnen aufgeboten? Weil Kurt Feminist war. Wir dachten nach, wer singen könnte. Und als jemand Joan Jett erwähnte, die First Lady des Rock ’n’ Roll, war alles klar. Die finden wir alle toll. Dann war da noch der neuseeländische Jungstar Lorde … Lorde war meine Idee. Ihr Song „Royals“ ist so etwas wie eine kleine Revolution – mitten in einem Haufen Pop-Bullshit. Sie nehmen sich ja kein Blatt vor den Mund, wenn es um Pop geht … … nicht um Pop im Allgemeinen. Um ­aktuelle amerikanische Popmusik. Die ist unglaublich trivial. Völlig bedeutungslos. Keine Substanz. Wenn der Nummer-einsHit in diesem Land von deinem Arsch handelt, haben wir ein verdammtes Pro­ blem. (Grohl bezieht sich auf „Anaconda“ von Nicki Minaj; Anm.) Als ich „Royals“ hörte, inmitten von all diesem Mist, dachte ich: „Gott sei Dank! Endlich jemand, der gegen den Strom schwimmt.“ Für mich ist das die Nirvana-Ästhetik. Es ist dasselbe wie damals, als wir populär wurden. Was ja auch für die Foo Fighters gilt – eine der letzten schweißtreibenden Rockbands in einer digitalisierten Welt … Leider wahr. Die Leute haben vergessen, was es heißt, richtig loszurocken. Weil sie zu viel vor dem Computer hocken. Weil sie die Technik für ein Wundermittel ­halten, das uns alle glücklich und reich macht. Aber ich verrate euch was, Leute:

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Technik macht euch vielleicht reich, aber niemals glücklich. Glück wird durch Reichtum erleichtert, nicht? Das sind zwei verschiedene Dinge. Glück basiert auf Kommunikation, auf ­Interaktion. Auf dem Gefühl, anderen Menschen etwas Besonderes zu geben. Und das hat in der Musik nichts mit einer Maschine zu tun, sondern mit Gitarre, Bass und Schlagzeug. Hat die Jugend von heute verlernt, auf konventionelle Weise Musik zu machen? Ich möchte jetzt nicht wie ein alter Sack klingen. Aber es hat definitiv noch keinem geschadet, ein bisschen an seinem Instrument zu üben und ein Gefühl für ­Rhythmus und Melodie zu entwickeln. Ihre Meinung zu EDM? Zu was? Electronic Dance Music. Skrillex, Deadmau5 und so weiter. Ach so, dieser Scheiß. Damit kann ich nichts anfangen. Und abgesehen davon ist das ja auch nichts Neues. Leute wie ­Suicide oder Atari Teenage Riot machen das seit Jahrzehnten wesentlich besser. Was hören Ihre Töchter? Da habe ich verdammt viel Glück. Das Schlimmste, was sie mir antun, ist Katy Perrys letztes Album. Uh. Hart an der Schmerzgrenze, ja. Aber ich kann sie auch für tolle Sachen begeistern. Ich habe meinen älteren Töchtern Harper und Violet einen Plattenspieler und das Boxset der Beatles gekauft. Jetzt hören sie ständig „Sgt. Pepper’s“, „Rubber Soul“ oder „Revolver“. Mein Rat an alle Eltern: Kauft euren Kids einen Plattenspieler und ein paar vernünftige Alben, und es wird nicht ohne Folgen bleiben. (Lacht.) Wie steht Dave Grohl zu sozialen Netzwerken? Keinen blassen Schimmer. Ich weiß nicht, wie man twittert, chattet oder was auch immer. Ich bin nicht auf Facebook und lade keine Bilder auf Instagram. Einfach, weil mich das nicht interessiert. Wenn ich mit jemandem reden will, rufe ich ihn an oder schreibe eine Mail. Das ist alles, und mehr beherrsche ich nicht. Das ist eher was für meine 75-jährige Mama, die völlig darin aufgeht, weil sie sonst niemanden zum Reden hat. Wahrscheinlich muss ich erst in ihr Alter kommen, ehe ich meine erste Homepage ins Netz stelle: „Dave Grohl, Rockstar im Ruhestand“. Was macht Dave Grohl mit seiner ­ganzen Kohle? Ich bringe mein Geld auf die Bank, wo es vor sich hinschimmelt. Keine Investitionen, keine Fonds, nichts? 26

Das interessiert mich nicht. Ich bin ­Musiker, kein Banker. Geld zu haben ist für mich nur ein schöner Nebeneffekt. Es ermöglicht mir, das zu tun, was ich tun möchte, ohne mir Sorgen machen zu müssen. Villen, fette Autos? Ich fahre eine Familienlimousine und habe ein nettes Haus, das gerade groß ­genug ist. Mein einziges Statussymbol ist mein Studio, das 606 in Los Angeles, in das ich Unsummen investiert habe. Aber nur, weil es genauso aussehen sollte wie Atlantis, das legendäre Studio von Abba. Und wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Ich habe gerade mein Ferienhaus in Oxnard (eine Stadt an der Küste nördlich von L. A.; Anm.) verkauft – mit Verlust. Das zeigt, was für ein lausiger Geschäftsmann ich bin. Und ich habe auch nicht Malibu gesagt, sondern Oxnard. Die ­traurige Wahrheit ist: Ich bin spießiges Kleinbürgertum. Courtney Love plant ein Biopic zu Nirvana. Wer soll Dave Grohl darin spielen? Hmmm … am liebsten Robert Rodri­guez. Aber ich fürchte, damit komme ich nicht durch, hahaha.

„ICH WEISS NICHT, WIE MAN TWITTERT, C HATTET O D ER WAS AUCH IMMER. DAS IST WAS FÜR MEINE 75-JÄHRIGE MAMA, DIE SONST NIEMANDEN ZUM R E D E N H AT.“

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Visual Storytelling Abseits des Alltäglichen

Ellinor Olovsdotter has the flu. The rising star known as Elliphant often gets sick when she visits LA, she explains, raspy-voiced and half naked, completely unself-conscious about her

THE CAPTAIN OF ADVENTURE ALL-ROUND ACTION HERO WILL GADD IS A LIVING LEGEND IN THE TRUEST SENSE.

„MEINE EINZIGE ANGST IST DIE ANGST SELBST“

„MEINE EINZIGE ANGST IST DIE ANGST SELBST“

body. The globe-trotting former model from the wrong side of the tracks is part of a Nordic

SIMPLY THE BEST

new wave of fierce dance-pop divas, alongside fellow Swedes Icona Pop, Robyn, Lykke

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DIE BILDER DES JAHRES BEST OF 2014

2014. ALS WIR UNS EISKÜBEL ÜBER DEN KOPF LEEREN MUSSTEN. THUMBS UP! 28


CLIVE MASON/GETTY IMAGES

EISKALT.

Die Ice Bucket Challenge wird zum Aufwärmtraining der Formel 1. Daniel Ricciardo bekommt am 21. 8. in Spa einen Kübel Eis gespendet. Und es wirkt: Drei Tage später gewinnt er den Grand Prix von Belgien.


WIR SCHAFFEN DAS. Red Bull Hare Scramble heißt übersetzt „Flussbett-Ausheben mit Motorrad“. Okay, heißt

JEAN-CHRISTOPHE DUPASQUIER/RED BULL CONTENT POOL

es nicht. Trotzdem sehen wir am 1. Juni eine Kolonne Enduro-Racer bei Grabungsarbeiten am steirischen Erzberg.

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BEST OF 2014


Deutschland. Nach dem WM-Titel und seinem WM-Torrekord sagt Miroslav Klose tsch端s zur Nationalelf.

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EDDIE KEOGH/REUTERS

SALTO FINALE. Der leiseste Weltklassespieler der Neuzeit zeigt in Brasilien seinen letzten Jubelsalto f端r


VERRÜCKT PRÄZISE. Die Red Bull Cliff Diving World Series – hier im Juli

ROMINA AMATO/RED BULL CONTENT POOL

auf den Azoren – versammelt nicht nur äußerst mutige Athleten. Sondern auch die wahrscheinlich waghalsigsten Fans der Welt.

BEST OF 2014


WO IST ER? Die US-Spieler blockieren liegend das Tor, die Tschechen suchen den Puck. Die USA gewinnen das Viertelfinale mit 5:2, aber Olympiasieger in Sotschi wird Kanada.

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AP PHOTO/MATT SLOCUM

BEST OF 2014


SCHAU DIR DAS AN!

GETTY IMAGES, STEFANO RELLANDINI/REUTERS

Felipe Massa schweißt über die Piste von Hockenheim, Christof Innerhofer purzelt in Sotschi zur Bronzemedaille, Alex Gazsi glotzt Dirty Ice-Dancing, und Seattle-Seahawks-Coach Pete Carroll duscht nach der gewonnenen Super Bowl XLVIII.

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DAVID GRAY/REUTERS, EDUARDO MUNOZ/REUTERS

BEST OF 2014


SIND WIR SCHON DA?

MARCELO MARAGNI/RED BULL CONTENT POOL

Die Rallye Dakar hieß auch 2014 in Chile Rallye Dakar. Nur die Sahara heißt dort Atacama. Der Fahrer übrigens Carlos Sainz. Und ja, er weiß, wohin er fährt.

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BEST OF 2014


DAS ÄLTESTE LICHT DER WELT. Im Februar entdecken Astronomen mithilfe der Tele­ skope Hubble und Spitzer die ältesten Galaxien des bekannten ­Universums: Manche der kleinen Punkte hier sind über 13 Milliarden Jahre alt – und kurz nach dem Urknall ent­ standen. Das rötliche Fleckchen links oben ist Abell 2744_Y1 und hat zehnmal mehr Sterne als unsere Milchstraße. Nichts ist so weit weg von uns. Gibt es dort Leben? Ziemlich sicher!

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NASA

BEST OF 2014


zurück. Zwölf Piloten fighten in 370 km/h (= 200 Knoten) schnellen Maschinen um den ­ eltmeistertitel. Erster Saisonstopp: der wolkenlose Himmel über Abu Dhabi. W

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COMEBACK DES JAHRES. Das Red Bull Air Race kehrt im Februar nach dreijähriger Pause


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BEST OF 2014

DER MEISTER, DER VOM HIMMEL FIEL.

Marc Márquez hat 2013 seine erste MotoGP-Saison als Weltmeister beendet. 2014 gewinnt er gleich die ersten zehn (!) Rennen in Serie.


„Fühlt man einen Weltrekord kommen, Herr Jackson?“

Elf Jahre lang war er der schnellste Mann der Welt über 110 Meter Hürden. Heute ist Colin Jackson das perfekte Beispiel dafür, wie dich Bewegung zu einem glücklicheren Menschen macht. Ein Gespräch mit dem designierten Internationalen Sportdirektor des Wings for Life World Run.

the red bulletin: Fühlt man einen Weltrekord kommen? colin jackson: Ja. Du näherst dich ihm an und weißt zugleich, dass dein Training besser geworden ist. Ab dem Moment, wo ich meine 13,0 Sekunden aus dem Ärmel schütteln konnte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Rekord fällt. Wie lange haben Sie gewartet? Bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 war mir klar, dass ich Weltbestzeit laufen kann. Hat aber nicht geklappt. Das wäre der magische Moment gewesen. Bei der WM 1993 in Stuttgart war es dann so weit: 12,91 Sekunden. Wie hat sich der Morgen dieses Tages angefühlt? Ich war nervös, immerhin hatte ich noch keinen einzigen großen Titel gewonnen. Mein Zimmerkollege war Linford Christie. Er hatte am Tag davor Gold (über 100 ­Meter; Anm.) geholt und den Weltrekord nur um eine Hundertstelsekunde verpasst. Nun war ich dran. Der Druck war immens. Worüber sprechen Weltklasse-Athleten im Doppelzimmer? Kaum über den Sport. Autos. Häuser. Und natürlich Frauen. Und in den 1990ern hat man noch Karten gespielt. Wie sind Sie zum Hürdensprinter geworden? Ich konnte schnell laufen, hoch und weit springen, hatte ein gutes räumliches Seh­ vermögen und war beweglich. Eigentlich wollte ich Zehnkämpfer werden, aber da­ für hat es mir an Körpergröße gefehlt. Ihre Trainings-Bestmarken? 100 Meter flach: 10,29 Sekunden; 60 Me­ ter flach: 6,49 Sekunden; Hochsprung: 2,03 m; Weitsprung: 7,96 Meter. In manchen Ländern wären das nationale Rekorde! Welche Disziplin ringt Ihnen den meisten Respekt ab? 44

Hochsprung. Weltrekord sind 2,45 Meter, das ist so hoch wie ein Fußballtor! Was hat Ihnen Hürdenlaufen für andere Sportarten gebracht? Die meisten sind leicht zu erlernen. Ski­ fahren, Snowboarden? Kein Problem. Haben Sie Ihr Kampfgewicht gehalten? Ich wiege um zehn Kilo mehr als zu ­meiner aktiven Zeit. Aber nicht, weil ich fett geworden bin, sondern weil Spitzen­ sportler unterernährt sind. Großer Motor, leichtes Chassis. Kein Ballast.

„Spitzensportler sind unterernährt. Großer Motor, leichtes Chassis. Kein Ballast.“ Warum haben Sprinter dann so mäch­ tige Oberkörper? Weil die Arme die Beine antreiben. Wenn dein Oberkörper explosiv ist, folgen die Beine von selbst. Sprinter haben ihre Hände immer im Blickfeld. Achten Sie bei der nächsten TV-Übertragung darauf! Welche Sportarten betreiben Sie? Laufen. Hürden unter Androhung von Waffengewalt. Viel Mountainbiken. Tennis. Fußball. Skifahren. Snowboarden. Mir fällt immer was ein. Ich bin immer aktiv. Können Sie sich vorstellen, dass andere Menschen lieber vor dem TV sitzen? Bewegung ist das Einzige auf dieser Welt, dessen Benefit dir ganz allein zugute­ kommt. Jeder Mensch, egal wie beschäf­ tigt er ist, wird eine Stunde pro Tag finden, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Wer das nicht schafft, ist arm dran.

Manche überlisten sich mit sogenannten Self-Tracking-Devices … Mein Vater ist 83, er trägt so ein Armband und ärgert sich, wenn er sein Tagesziel verfehlt. Alles, was dir hilft, ist gut. Ich persönlich brauche es nicht. Pulsmesser? Nein. Für mich ist Bewegung, mich wohl zu fühlen, in den Körper reinzuhorchen. Ich muss nicht mehr trainieren, ich darf. Wie lange Distanzen laufen Sie heute? Als Aktiver hasste ich lange Distanzen. Heute sind zehn Kilometer kein Problem. Wie weit würden Sie beim Wings for Life World Run kommen? Ich würde das wissenschaftlich angehen: Wie lang darf ich gehen, wie lange bei halbem Tempo, wie lang muss ich bei ­vollem Tempo laufen, um 15 Kilometer zu schaffen? 15 Kilometer wären mein Ziel. Für einen Sprinter ist das beinahe schon ein Marathon! So weit wird es aber nicht kommen, da Sie als Internationaler Sportdirektor in der Race Control sitzen. Ihre Aufgabe? Ich will, dass am Ende alle unzufrieden sind – nicht mit der Organisation oder der Strecke, sondern mit der eigenen ­Leistung! Das würde nämlich bedeuten, dass sie nächstes Jahr wiederkommen. Wird die Bestmarke vom Mai 2014 (78,57 km; Anm.) fallen? Vorjahressieger Lemawork Ketema ist überzeugt, dass er – wenn alles passt – 100 Kilometer schafft. Am 3. Mai 2015 erfolgt an 35 ­Orten in 33 Ländern auf der ganzen Welt zeitgleich der Startschuss zum Wings for Life World Run 2015. Wer schafft es, dem Catcher Car am längsten zu entkommen? Die Anmeldung öffnete am 1. Oktober 2014 auf: www.wingsforlifeworldrun.com THE RED BULLETIN

DANIEL GRUND/RED BULL CONTENT POOL

Text: Werner Jessner


Name Colin Ray Jackson Geburtstag/-ort 18. Februar 1967, Cardiff, Wales Größe/Wettkampfgewicht 1,82 m, 75 kg Erfolge Zweimaliger Weltmeister, ­vierfacher Europameister, olympische Silbermedaille, Weltrekord (12,91 Sekunden, aufgestellt bei der WM 1993, gültig bis 2004)


TONI PALZER

„Jo mei, dann tut’s eben weh“

Der vierfache Junioren-Weltmeister im Ski-Bergsteigen über positive Schmerzen, ­Abfahrten auf Zahnstochern und sein Relax-Programm um vier Uhr früh. Interview: Andreas Rottenschlager, Bild: Oliver Jiszda

the red bulletin: Herr Palzer, lieben Sie Ihren Sport? toni palzer: Klar. Warum fragen Sie? Ski-Bergsteigen wurde in den 1920ern als Ausdauer-Härtetraining für Soldaten entwickelt. Irgendwie erkennt man das bis heute. Was reizt Sie daran? Dass du an deine Leistungsgrenzen gehen musst, während du durch wundervolles Panorama läufst. Du musst wie ein Bergsteiger denken, um das toll zu finden: Der Bergsteiger will auf den Berg – erst dann ist er glücklich. Andere könnten dabei eher an Luftknappheit denken. Der höchste Punkt, den Sie im Weltcup erreichen, liegt auf über 4000 Metern. Klar gibt es Rennen, wo du dir denkst: „Was mache ich hier?“ Du hast einen Pulsschlag von 200, und deine Oberschenkel brennen. Jo mei, dann tut’s eben weh. Aber je größer der Schmerz, desto größer ist die Freude im Ziel. Sie gelten als Spezialist für die Disziplinen „Vertical Race“ (1000 Höhenmeter in einem Anstieg; Anm.) und „Indivi­ dual Race“ (Einzelrennen mit Abfahrt; Anm.). In welcher Disziplin bereiten die Schmerzen die größte Freude? Eindeutig beim Individual Race. Das sind bis zu 2500 Höhenmeter pro Rennen – ­unterteilt in Anstiege, Abfahrten und ­Tragepassagen. Bei Letztgenannten musst du dir die Ski auf den Rucksack schnallen, um weiterzuklettern. In Skischuhen? Natürlich. Klingt gefährlich. Kommt ganz drauf an. Manchmal stapfst du nur ein paar hundert Meter durch den Schnee. Manchmal führt die Route über einen Felsgrat. Dann wird von der Renn46

leitung vorher ein Fixseil gespannt, und du hängst dich mit dem Klettergurt ein. Wie gewinnt man so ein Rennen? Bewerbe im Ski-Bergsteigen starten meist auf einer Skipiste. Schön breit, alle haben Platz. Nach 200 bis 300 Höhenmetern zieht sich das Feld auseinander. Für den steilen Teil der Strecke werden zwei ­Spuren angelegt, die parallel zueinander in Spitzkehren den Berg hinaufführen. Du läufst auf einer Zickzacklinie bergauf. In den Kehren kannst du überholen. Ziel ist, als Erster zur Abfahrt zu kommen. Das ist das Wichtigste.

„Ich war bei der Abfahrt zu schnell. Laut GPS 100 km/h. Dann ist mein Schuh zerbrochen.“ Warum? Weil dich dann niemand schneiden kann. Die Abfahrten sind Nervenkriege. Sie führen mitten durchs Gelände. Mal hast du Tiefschnee, mal fährst du über gefrorene Schneedecken … … wofür Tourenski ja nicht unbedingt ideal geeignet sind … Das Problem ist: Diese Skier wurden nicht für Abfahrten gebaut. Sie sind viel zu leicht. Ein Weltcup-Tourenski wiegt inklusive Bindung nur 750 Gramm. An seiner schmalsten Stelle misst er sechs Zenti­ meter. Du saust den Berg auf zwei Zahnstochern hinunter. Können Sie sich an Ihren schlimmsten Sturz erinnern?

Das war vor zwei Jahren, bei der Tour du Rutor in Italien (im Aostatal; Anm.). Was ist passiert? Ich war bei der Abfahrt zu schnell unterwegs. Laut GPS rund 100 km/h. Ich habe einen Schlag bekommen, der meinen Schuh zerbrochen hat … Ihr Schuh ist während der Abfahrt auseinandergebrochen? Ja, das Material war wohl zu starr. Mittlerweile trage ich Schuhe aus Carbon-KevlarGemisch. Die haben den richtigen Mix aus Steifigkeit und Flex. Wie schützen Sie sich eigentlich vor Lawinen? Der Weltverband der Ski-Bergsteiger ISMF schreibt eine Basisausrüstung vor: Lawinenschaufel, Lawinensonde, Lawinen­ verschütteten-Suchgerät, Rettungsdecke, Pfeife, dazu Überhose und Überjacke, falls das Wetter mitten im Bewerb umschlägt. Natürlich muss die Ausrüstung superleicht sein – der ganze Rucksack wiegt nur 500 Gramm. Apropos Gewicht. Wie viel wiegen Sie? 60 Kilo bei einer Größe von 1,78 Metern. In der Trainingspause nach Saisonende werden es dann sechs Kilo mehr (lacht). Wie viele Höhenmeter hat Ihre Saison? 300.000, wenn man Wettkampf und Training zusammenzählt. Können Sie danach noch Berge besteigen, ohne an Wettkämpfe zu denken? Ja, Berge sind meine Kraftquelle. Mein ­Elternhaus liegt in Berchtesgaden auf 1100 Metern. Ich stehe oft um vier Uhr auf und laufe auf den Watzmann, unseren Hausberg. Wenn ich auf dem Gipfel bin, setz ich mich auf einen Felsen. Dort oben ist totale Stille. Solche Momente sind ­ideal, um den Alltag abzustreifen. www.antonpalzer.de THE RED BULLETIN


Name Anton Palzer Geburtsdatum/-ort 11. März 1993 in Berchtesgaden Beruf Ski-Bergsteiger, Sportsoldat Erfolge 2011 und 2013: DoppelWeltmeister in der JuniorenKlasse (18–20 Jahre) in den Disziplinen Vertical und Individual Race. 2014: Doppel-Europameister (Vertical und Individual Race) sowie Weltcup-Gesamt­ sieger in der Espoir-Klasse (21–23 Jahre). Sommer-Hobby Berglauf. Palzer war 2013 Deutscher Meister.


DER

FALL DES ALEX BOKOCH Sie sind in eine spanische Schlucht gekommen, um sich an einem Kletterseil in die Tiefe zu werfen.

SIE JAGEN DEN WELTREKORD IM FREIEN FALL. The Red Bulletin war exklusiv dabei. T E X T & BIL DER : F R ED M A R IE

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Der Moment, auf den siebzehn M채nner und eine Frau monatelang hingearbeitet haben: Alexey Bokoch, der 28-j채hrige Ukrainer, beim Rekordsprung.


Der Erfi nde r von

ROP E-JU MPI NG

A Um die gigantische Seilkonstruktion in der Schlucht zu ­befestigen, müssen mit Hilfe von schweren Bohrmaschinen Haken in der Wand fixiert werden.

m höchsten Punkt einer überhängenden Wand der Schlucht Mont-Rebei, 450 Meter über dem Fluss Noguera Ribagorzana, der die spanischen Regionen Katalonien und Aragón voneinander trennt, versammeln sich Anfang Mai siebzehn Männer und eine Frau – Industriekletterer, Ingenieure, BASE-Jumper, Fallschirmspringer – für ein wagemutiges Projekt. Was die achtzehn Franzosen, Spanier und Ukrainer dort konstruieren wollen, wird aussehen, wenn man es ein wenig salopp s­ agen möchte, wie die größte Schaukel der Welt.

veru nglü ckte tödl ich. Mit Kajaks wurden die Seile auf die andere Seite der Schlucht transportiert.

Zwei aus Kletterseilen gefertigte Seilrutschen sollen die mehrere hundert Meter breite Schlucht überspannen, an ihnen wird ein 300 Meter langes, leicht elastisches Dynamikseil befestigt. Dieses Dynamikseil kann einem Springer in dieser Schlucht, so haben sie es ­errechnet, einen freien Fall in der Rekordlänge von etwa 330 Metern und einer ­Rekorddauer von rund zwölf Sekunden ermöglichen – und zwar in einer besonderen Extremsport-Disziplin, einer Art Hybrid von Bungeespringen und BASEJumping: Rope-Jumping.

GIGANTISCHES PROJEKT

Rope-Jumping ist ein relativ junger Sport. Als sein Erfinder gilt der legendäre USamerikanische Kletterer Dan Osman. ­Osman, in den 1980er und 1990er Jahren einer der besten Freeclimber der Welt, ließ sich als Erster bewusst in Kletterseile fallen, aus immer größeren Höhen. Bis er am 23. November 1998 im YosemiteNationalpark in Kalifornien seinen eigenen Rekord auf 335 Meter im freien Fall verbessern wollte. Das Seil hielt der Belastung nicht stand, riss aus bis heute nicht restlos geklärten Gründen, Osman stürzte 35-jährig zu Tode. Seither hat niemand den Wert dieses tragisch gescheiterten Rekordversuchs auch nur annähernd zu erreichen versucht. 310 Meter im freien Fall waren bis zum Projekt in der Schlucht Mont-Rebei der höchste Wert, allerdings erreichte ihn das polnische Team Dream Jump im Vorjahr unter strittigen Umständen.


ÜBER 4 KILOMETER SEIL sind für die Konstrukti on nötig, die den Wel trek ord möglich macht.

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Sergey Khizhnyak, einer der drei Männer aus dem ukrainischen Rock ’n’ RopeTeam, in der Wand bei der Einrichtung der Seilkonstruktion.

Die 18 arbeiten drei Wochen an der Seilkonstruktion.

DANN ENTSCHEIDET DAS WET TER . Mathieu Bes wird vom Los als derjenige bestimmt, der als Erster in die Tiefe springen darf. „Ich stelle mir einen sauberen Sprung vor. Damit überwinde ich meine Angst.“

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Die Franzosen stellen mit zwÜlf Athleten das stärkste Team. Einer von ihnen ist Paul-Antoine Gauchon, vom Beruf Industriekletterer.


Für das Weltrekord-Projekt in Spanien schließen sich mehr als 15 Jahre nach Dan Osmans verhängnisvollem Versuch drei Teams zusammen: Pyrénaline aus Frankreich, High Jump aus Spanien und Rock ’n’ Rope aus der Ukraine. Eine abenteuerliche Herausforderung ist dabei nicht nur der Sprung an sich. Die Vorarbeiten beginnen Monate davor, darunter naturgemäß nicht ganz alltägliche Verhandlungen mit Behörden. Die Arbeiten vor Ort dauern drei ­Wochen. Allein um die gigantischen Seilrutschen von einer Seite der Schlucht zur anderen zu spannen, sind vier Kilometer Kletterseil nötig: Die Seile werden von ­einem Teil der Gruppe zum Rand der Schlucht gebracht, zu einem anderen Teil des Teams am Fuß des Felsens hinuntergelassen und per Kajak über den mehrere hundert Meter breiten Fluss gebracht. „Das hier ist das schwierigste Projekt, das wir je umgesetzt haben“, sagt Alexey Bokoch (= Бóкоч, engl. transkribiert, dt.: ­Bokotsch; Anm.), einer der Ukrainer. Und wenn er das sagt, hat es Gewicht: In der Ukraine und in Polen ist die Rope-Jumping-Community am stärksten, dort hat auch das Bungeespringen große Tradition. Rock ’n’ Rope ist eines der erfahrensten und engagiertesten Teams. Die Ukrainer haben sogar einen internationalen RopeJumping-Verband ins Leben gerufen.

DIE ANGST VERGESSEN

In den Vorbereitungen hat sich Ende Mai als idealer Termin erwiesen: nicht so sehr wegen der angenehmeren Temperaturen, vielmehr wegen des verhältnismäßig schwachen Winds. Denn Wind ist die größte Gefahrenquelle beim Sprung, ­Turbulenzen können den Springer gegen die Wand werfen – eine potentiell tödliche Bedrohung. In der engen Schlucht sind die Verhältnisse noch schwieriger, weil verschiedene Luftschichten sich hier mit verschiedenen Strömungsrichtungen übereinandertürmen, „es ist wie eine ­Torte aus Winden“, sagt Bokoch. Der große Tag ist der 20. Mai: Das in den Tagen und Wochen davor sehr schlechte, wechselhafte Wetter hat sich etwas erholt, vor allem die Wind-Situation hat sich ein wenig entspannt. Der Sprung, auf den die 18 Abenteurer monatelang hingearbeitet haben, soll Realität werden. Das Los entscheidet, wer als Erster springen darf. Mathieu Bes von Pyrénaline ist der Glückliche. Er soll rund 400 Meter über dem Fluss abspringen, der von ihm gewählte Exit erlaubt rund 260 Meter freien Fall. Während Bes sich noch konzentriert, warten seine auf verschiedenen Höhen 54

der Schlucht postierten Kollegen den ­Moment ab, um ihm das Signal zum Absprung zu geben. Dann ist es so weit. Zu Ehren seiner Kollegen zählt er den Countdown auf Ukrainisch. „Tri … dva … odin … pasho!“ In dem Moment, in dem er sich nach vorn abstößt, schreit er vor Begeisterung, das Echo seiner Schreie in der Schlucht vermischt sich mit dem der Schreie seiner Kameraden am Gipfel und am Fuß des Felsens. Alle sind erleichtert, wie gut der erste Sprung klappt. Das Wichtigste ist ausreichend Distanz zur Wand. Bei Bes gibt es kein Problem, im Gegensatz zu Ivan Kharkhan, einem der nächsten Springer. Der Ukrainer gerät nach rund 80 Metern freien Falls ins Trudeln und kommt der Wand immer näher. Nur sein sehr guter Absprung bewahrt ihn vor einer extrem gefährlichen Situation – es ist ganz still, als er im Seil hängt, allen ist der Schreck in die Glieder gefahren.

In der Enge der Schlucht sind die Ver hält niss e bes ond ers

SCHWIERIG. „... wie in einer Torte aus Winds chich ten.“


Entscheidende ­Zehntelsekunden: Ein kräftiger Absprung ist nötig für den lebens­ wichtigen Abstand zur Felswand. Ein Rest­ risiko bleibt auch dann: Jede Windböe bedeutet potentiell Gefahr.

„Wenn du beim Absprung nicht genug Schub nach vorn erzeugst, knallst du ­gegen die Wand“, sagt Bes. Wie bereitet er sich auf einen Sprung vor? „Ich verinnerliche meine Flugbahn und denke daran, dass der Sprung ganz sauber und kontrolliert wird. Du vergisst deine Angst, wenn du weißt, was dich erwartet.“ Der Rekordsprung ist Alexey Bokoch vorbehalten. Der Ukrainer ist der erfahrenste Springer unter den 18 ins Projekt eingebundenen Athleten.

„TRI … DVA … ODIN … PASHO!“ Dann stößt sich der Springer ab und stürzt hunde rte Meter tief in die Schlucht.

Die genauen Log-Daten seines Sprungs sind eindrucksvoll: Exit in 944 Meter Seehöhe, 132 km/h maximale vertikale, 62 km/h maximale horizontale Geschwindigkeit, nach 331 Metern und exakt 12,32 Sekunden setzt die Bremswirkung des Seils ein, nach 425 Metern kommt er auf 519 Metern Seehöhe zum Stillstand – das ist der neue Weltrekord für Alexey Bokoch, den 28-jährigen Ukrainer. pyrenaline.fr, rocknrope.com.ua


JOHNNYRANDOM

„Jedes Fahrrad klingt anders“

Der New Yorker Komponist hat sich in der Musikszene mit seinem Fahrrad Gehör verschafft. Nun möchte er einen Müllzerkleinerer schön klingen lassen. Text: A. R. Sánchez, Bild: Rick Rodney

„Bespoken“ klingt zunächst wie ein ganz normales Musikstück, ein ziemlich cooles sogar. Doch das Besondere dran ist nicht, wie es klingt, sondern was klingt: Es wurde mit einem einzigen Instrument eingespielt. Einem Fahrrad. Der in Kalifornien lebende New Yorker Johnnyrandom ist der Mann, der Speichen in Gitarren und Reifen in Drums verwandelt. the red bulletin: Die meisten Leute benutzen Fahrräder zum Fahrradfahren. Wie kamen Sie auf die Idee, damit ­Musik zu machen? johnnyrandom: Das geschah schon als Kind. Ich war vier, als ich ein HuffyFahrrad bekam. Ich begann gleich einmal, mit den Speichen rumzuexperimentieren. Ich wollte rausfinden, was man tun muss, damit sie für Musik taugen. Das ist aber nicht die typische Heran­ gehensweise eines Vierjährigen an das Rad, das er soeben geschenkt be­ kommen hat. Ach, wissen Sie, ich war ein bisschen ein Einzelgänger. Meine Lieblingsbeschäfti­ gung war Hören. Man könnte sagen, ich habe die Welt mit den Ohren entdeckt. Klingt vielleicht nicht allzu aufregend … … doch, doch! … aber ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich mir selbst überlassen war. ­Dadurch konnte sich meine Neugier ­ungehindert entfalten. Außerdem hatten wir keinen Fernseher daheim. So blieb Zeit zum Lesen und zum Ausprobieren von ­Instrumenten oder anderen Dingen, mit denen ich Musik machen oder „kom­ ponieren“ konnte. Wie haben Sie entschieden, welche Fahrradteile in Ihrer Musik welchen Part übernehmen sollen? Jedes Rad hat seinen eigenen akustischen 56

Fingerabdruck. Straßenräder haben fili­ grane mechanische Komponenten, die sich perfekt für perkussive Sounds einsetzen lassen. Wenn man bei konstanter Dreh­ geschwindigkeit das Profil eines Reifens mit einem Plektrum spielt, klingt es wie ein verzerrter E-Bass. Mit einem elektro­ magnetischen E-Bow kann man auf den Kabeln der Gangschaltung spielen. Schei­ benbremsen haben einen großartigen Klang, wie ein chinesischer Gong. Und der kann über 60 Sekunden lang anhalten! Was war das überraschendste Klang­ element, das Sie gefunden haben?

„Man muss sie richtig stimmen, dann klingen Speichen wunderschön.“ Der schönste und zugleich am schwierigs­ ten einzufangende Klang war jener der Speichen. Für jede Note musste ich alle Speichen des Rads auf den exakt gleichen Ton stimmen. Man muss sie richtig stim­ men, dann klingen Speichen wunder­ schön. Außerdem muss es ein „radial“ ­gespeichtes Rad sein, also ohne sich über­ kreuzende Speichen. Als ich es zum ersten Mal probierte, brauchte ich eine Stunde, um eine einzige Note zu spielen. Um eine komplette Oktave einzuspielen, brauchte ich eine Woche. Je überlegt, Ihr Rad live zu spielen? Mit Musikern ginge das auf keinen Fall. Es müssten so viele sein, das wäre dann nicht mehr in der nötigen Präzision möglich. Theoretisch wäre es mit zwanzig Fahr­

rädern und extrem leistungsstarken, von maßgeschneiderter Software gesteuerten Robotern denkbar, „Bespoken“ live zu performen. Aber das würde wohl an den Kosten scheitern. War „Bespoken“ Ihre erste musikalische Arbeit mit Fahrrädern? Ich habe 2006 ein kurzes Rad-Arrange­ ment von Tschaikowskys „Tanz der Zucker­ fee“ gemacht, eine Auftragsarbeit für ­Specialized Bicycle Components. Das war eine nette Weihnachts-E-Card damals! Vielleicht eine dumme Frage, weil ­Pianisten fahren mit ihrem Klavier ja auch nicht durch die Gegend. Aber ­benützen Sie Ihr Rad manchmal auch auf herkömmliche Weise? Klar. Radfahren ist für mich der beste Weg, mich geistig wieder frisch zu machen. Ich fahre am liebsten Mountainbike in den Redwoods rund um die Bay Area von San Francisco, wo ich lebe. Mein Lieblingsrad ist ein Specialized Stumpjumper FSR. Es hat übrigens auch einige tolle Sounds für „Bespoken“ geliefert. Was ist Ihr Lieblingslied rund ums ­Thema Radfahren? Aktuell „Bicycle“ von St. Vincent. Aber ich interessiere mich für die ganze Geschichte des Fahrrads in der Musik, von Samuel Goss, der 1899 das „Musik-Fahrrad“ er­ fand, bis zu Queen, Zappa und Kraftwerk. Sie haben auch mit Küchenutensilien Musik gemacht … Meine nächste Veröffentlichung heißt „Clarify“ und dekonstruiert eine komplette Küche, aber auf eine Art und Weise, wie man es sich nicht erwarten würde. Ich habe vielleicht sogar einen Weg gefunden, einen Müllzerkleinerer schön klingen zu lassen. „Bespoken“ gibt’s auf iTunes und Bandcamp johnnyrandom.bandcamp.com THE RED BULLETIN


Alter, Geburtsort 40 Jahre, New York City Karriere Studium am California ­Institute of Arts (CalArts), das beim Northridge-Erd­ beben 1994 zerstört wurde. Im Berklee College of Music in Boston lernte er, Film- und Fernsehmusik zu machen. Der Name „Ich hatte mal Probleme mit einem Synthesizer. Also fing ich an, aufs Geratewohl (engl.: at random; Anm.) Tasten zu drücken, plötzlich lief er wieder. Mein Name ­erinnert mich daran, dass die beste Methode manchmal die unerwartetste ist.“ Musik „Bespoken“, „Bespoken ­(Inverted MTB Remix)“, „Clarify“ und jede Menge Arbeiten für Fernseh­ werbespots


DAS DRITTE LEBEN Er kam als Unfall auf die Welt. Mit 23 war er Küchenchef. Schmiss hin. Wurde als Gangsta-Rapper ein Star bei Bushidos Label. Stieg aus. Jetzt macht er, was er immer wollte. Und hat Erfolg ­damit. Die erstaunliche Geschichte des Linzer Rappers Chakuza.  Text: Manuel Kurzmann, Bilder: Isabella Rozendaal und Mirjam Wählen


DES PETER PANGERL

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LEBEN 1: KOCH

as dritte Leben von Chakuza, 33, mit bürgerlichem Namen Peter Pangerl, begann am 12. März 2012 mit einem FacebookPosting: „für alle zum mitschreiben: wir arbeiten an einem neuen album!!! wann es erscheinen wird, wissen wir noch nicht. ich habe mich zurückgezogen, um das beste rauszuholen …“ Fast genau ein Jahr danach erschien „Magnolia“. Das fünfte Album des in Linz aufgewachsenen Rappers war nachdenklich, ruhig, sensibel, reflektiert. Ein kompromissloser Bruch mit allem, was man davor von Chakuza gekannt hatte. Denn Chakuza war als einer der düs­ teren Jungs bei Bushidos Gangsta-RapLabel „ersguterjunge“ bekannt geworden – mit Hits wie „Unter der Sonne“ oder „Vendetta“, mit Texten wie: „Wir nennen meine Hoden nur mein Ballungszentrum, aber Achtung, Homo, keine Jungs, nur Schlampen hängen da rum.“ „Magnolia“ wurde kontrovers auf­ genommen, vergraulte alte Fans, war aber dennoch enorm erfolgreich: Top Ten in der Schweiz, Platz fünf in Deutschland, Rang drei in Österreichs Album-Charts. Vor kurzem folgte „Exit“. Chakuzas zweites Album in seinem neuen Leben, dem dritten. The Red Bulletin besuchte den Rapper in der niederländischen Provinz, wo er seine neue Platte produzierte. 60

„Ich war quasi ein Unfall. Meine Eltern waren 18, als ich zur Welt kam. Zu jung, um das mit der Erziehung hinzukriegen. Also verbrachte ich als Kind viel Zeit bei meinen Großeltern in Gmunden: riesengroßer Garten, rundherum Berge. Zu Hause in Linz gab es das alles nicht. Wir lebten im Stadtteil Keferfeld. Dort ist Linz eine abgefuckte Industriestadt. Dann Scheidung der Eltern, der ganze Scheiß. Ich war das klassische Problemkind. Miese Noten, schlechtes Benehmen. Ein Trottel, der sich als Mann fühlt, weil er Alkohol trinkt und auf der Straße rumhängt. Mit 16, 17 habe ich Mitschüler und Lehrer attackiert. Ich flog von der Schule. Ich suchte mir eine Lehrstelle als Koch. Bosna machen konnte ich ja schon, weil mein Dad eine Imbissbude hatte. Ich fand tatsächlich eine Lehrstelle. In einem ­Riesenladen, der machte Caterings für bis zu 2500 Leute. Also schälte ich für 2500 Leute Kartoffeln. Ich hatte aber Lust, ­richtig kochen zu lernen. Ich hatte auch Talent. Und ich hatte wieder Glück. Denn Küchenchef war Gerry – Anfang 30, redete ständig Blödsinn und war stolzer Besitzer eines Opel Kadett mit Remus-Auspuff. Der brachte mir viel bei. Die Lehre habe ich in zweieinhalb Jahren abgeschlossen, also ein halbes Jahr vor der normalen Lehrzeit. Mit 23 war ich Küchenchef im Restaurant ‚Ringelspiel‘, einem Groß­ betrieb in der Linzer Altstadt. Meine ­Karriere als Koch verlief steil.“

Im Studio: Chakuza (li.) mit Musiker Jan Bruschke, Mitglied des Musik­kollektivs In Vallis, das die aktuelle P ­ latte „Exit“ produzierte

Rückzugsort: Sein Album „Exit“ nahm Chakuza im niederländischen 1500-Einwohner-Dorf Vijlen auf. Für Besucher gab es Bosna vom Grill.


Unten: Chakuza live im Berliner C‑Club im Januar 2013. „Die Leute sagten: ‚Er klingt jetzt wie Casper, hahaha.‘“

„ICH WAR EIN TROTTEL, DER SICH ALS MANN FÜHLT, WEIL ER RUMHÄNGT UND TRINKT.“


„WIR TRUGEN DIESELBEN KLAMOTTEN WIE BUSHIDO. ALLE MACHTEN AUF GANGSTER.“

LEBEN 2: GANGSTER „Neben Kochen war Rap meine Leidenschaft. Zuerst nur hobbymäßig. Ich machte nach der Arbeit Musik. Hin und wieder gab’s einen Auftritt in einem Jugendheim. Dass es mehr wurde, ist Bushido zu verdanken. Der trat 2003 im Linzer Posthof auf. DJ Stickle, mit dem ich damals gemeinsam spielte, und ich trafen ihn beim Konzert und drückten ihm bei dieser ­Gelegenheit eine Demo von uns in die Hand. Wir dachen: ‚Vielleicht kauft er uns einen Beat ab.‘ Drei Monate später meldete Bu­shido sich wirklich. Und unglaublich: Er wollte mehr von uns haben. Wir trafen ihn, ­chillten einen Abend und begannen am nächsten Tag zu arbeiten. An diesem Tag 62

kündigte ich auch meinen Job als Koch. Mit sofortiger Wirkung. Stickle und ich zogen quasi über Nacht nach Berlin. Es lief super. Wir produzierten vier Jahre lang alle Künstler von Bushidos Label ersguterjunge, auch Bushido selbst. Wir arbeiteten teilweise an zwei bis drei Alben gleichzeitig. Unser Sound hat den Deutsch-Rap über Jahre geprägt, das kann man absolut sagen. Wir führten ein echt krasses Leben. Bushido zahlte das Essen, die Drinks, alles. Wir trugen nach kurzer Zeit dieselben Klamotten wie er und machten einen auf Gangster, typisches Rudeltierverhalten. Ey, und als Gangster brauchst du ein schnelles Auto. Ich kaufte mir einen Audi S3, 225 PS, Vollausstattung.

Ab 2007 nahm auch meine Karriere als Rapper richtig Fahrt auf. Mein Album ‚City Cobra‘ ging auf Platz zehn der deutschen Album-Charts, ‚Unter der Sonne‘ ein Jahr später auf neun. Ich war bei allen Großevents eingeladen, MTV Music Awards, Echo, Bravo Supershow. Aber schon damals merkte ich, dass ich für den Scheiß nicht tauglich bin. Klar bist du zuerst geflasht, wenn dir backstage Beyoncé oder Rihanna über den Weg laufen. Aber mit der Zeit wurde das immer weniger spannend. Und immer stressiger. Dazu kam: Bei mir war dieses Gangsta-Rap-Ding nie authentisch. Ich bin in Linz aufgewachsen. Dort gibt’s nun mal keine Gangster. 2010 kam der Punkt, an dem ich merkte: Alter, irgendwie läuft alles aus dem THE RED BULLETIN


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„‚MAGNOLIA‘ WAR EIN STILBRUCH, NIEMAND WUSSTE, WO ES HINGEHT.“

„Ich habe die Einöde von Anfang an geliebt“, sagt Chakuza über sein Studio in der nieder­ ländischen Provinz.

Ruder. Damals erschien ‚Monster in mir‘. Wieder ein großer Erfolg. Trotzdem: ­Meine Rolle als böser Gangster ging mir extrem gegen den Strich. Nur: Was willst du machen, wenn du bei Bushido gesignt bist, dem Erfinder des deutschen GangstaRaps? Schublade auf, du wirst rein­ geschmissen und kommst nie mehr raus. Ende 2010 hatte ich dann endlich den Mut, zu sagen: ‚Hey Jungs, ich bin weg.‘ Bushido war sauer, aber da lief alles ­korrekt. Nur rundherum brach alles ein. Da war dieses Interview mit 16bars.de, in dem ich ­Tacheles redete, da sagte ich: ‚Ich möchte nicht zu dieser Szene gehören. Niemand hat was im Kopf, alle reden nur Scheiße, und die Leute feiern das auch noch.‘ Bei einem Auftritt dachte ich nur: ‚Was mache ich eigentlich hier?‘“

LEBEN 3: HANDY AUS, SUPER „Was alles noch schlimmer machte: Privat war alles scheiße. Meine Mutter war 64

nach langer Krankheit verstorben, meine ­Beziehung ging kaputt. Ich war am Boden, ständig besoffen, fühlte mich wie ein Loser. Warum ich irgendwann aus dem Loch ­gekrochen kam? Ich liebte die Musik ja immer noch – und ich brauchte Geld. Ich war fast zwei Jahre komplett weg vom Fenster. Im Prinzip war ich für die Öffentlichkeit als Musiker tot. Als dann die erste Single ‚Ich lauf‘ rauskam (Januar 2013; Anm.), meinten noch viele Leute: ‚Der trägt ’ne Wollmütze, klingt jetzt wie Casper, hahaha.‘ Aber bald hat keiner mehr geredet. ‚Magnolia‘ hat sich richtig gut verkauft, mein bestverkauftes Album bis jetzt. Es war ein Stilbruch, gewagt, wir wussten echt nicht, wo es hingeht. ‚Exit‘ habe ich dann schon hier pro­ duziert. Ich habe die Einöde von Anfang an geliebt, ohne Scheiß. Ich lag draußen in der Sonne oder eben auf der Couch. Das Handy war aus. Super.“ Chakuza auf Tour: www.chakuza.de THE RED BULLETIN



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Auf und ab 2007 wurde Axel Naglich mit seinem Pro­ jekt am Mount St. Elias berühmt, 2009 folgte ein aufsehenerregender Film dar­ über. Auch heute noch ist der Kitzbüheler extrem aktiv: Rund 100.000 Höhenmeter absolviert er pro Jahr – als Skialpinist ist das Aufwärts für ihn dabei ebenso wichtig wie das Abwärts. „Der Transalp 80 ist der perfekte Kompromiss“, sagt er. „Mit 950 Gramm ist der Ski sehr leicht, aber so ­stabil, dass ich jede steile Rinne mit Voll­ gas einfahren kann.“ Beim Schuh vertraut Naglich auf den Vacuum Transalp TS Lite. „Unter 1000 Gramm, angepasster Innen­ schuh – da drückt selbst nach Stunden nichts.“  www.fischersports.com

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Kontrolliert Durch die geringe Spannung des Touren-Rockers bleibt die Skimitte beim Schwung stets am Schnee.


ACTION!

WORKOUT

Ästhet der Lüfte: Keiner fliegt so elegant wie Orlando Duque.

Der Kolumbianer Orlando Duque, 40, ist zehnfacher Weltmeister im Klippenspringen.

Akrobat schön

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HERI IRAWAN

KLIPPENSPRINGEN  ORLANDO DUQUE, DIE IKONE DIESES SPORTS, VERRÄT, WIE MAN EINEN CLIFF-DIVER-BODY BEKOMMT. „Am wichtigsten sind in unserem Sport die Beinmuskeln. Zunächst für den Absprung, dann für die Landung. Wir landen ja mit den Füßen voran im Wasser. Bei einer Sprunghöhe von 27 Metern mit 85 km/h – da musst du die Beine mit aller Kraft zusammenpressen“, erklärt Orlando Duque. „Spezielle Übungen sind daher wirklich wichtig für mich, einbeinige Kniebeugen mein Alltag.“ Abgesehen davon ist Duques Training „ein normaler Mix aus Cardio-, Kraft-, Sprung- und Mentaltraining. Kaum Besonderheiten. Außer einer: Das Ausdauertraining muss abwechslungsreich sein – Laufen, Radfahren, Schwimmen, Rudern, Stand Up Paddling … Aber dafür bietet meine Wahlheimat Hawaii zum Glück ideale Voraussetzungen.“ www.redbullcliffdiving.com

TREU ES BAN D

TRAINING SCHÜTZT „Du willst kaum etwas weniger, als dass es dir die Beine auseinanderreißt, wenn du mit 85 km/h aufs Wasser prallst“, sagt Duque. „Das Training der Beinmuskulatur ist daher am wichtigsten.“

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ORLANDOS FLEXIBLER TRAININGSPARTNER

Da ich viel reise, ist kein Platz für schwere Trainingsgeräte. Meine Alternative und ständigen Begleiter: elastische Therabänder– sie sind leicht, platzsparend und günstig, können für Krafttraining oder zum Aufwärmen verwendet werden. Meine Favoriten (je drei Sätze zu 10 bis 15 Wiederholungen): Bizeps Curls und Schulterdrücken.

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Auf eine weiche Oberfläche stellen (forciert die Kniestabilität!), rechten Knöchel in ein Elastikband oder eine Zugmaschine einhängen

Langsam und gleichmäßig das rechte Bein zur Seite heben und wieder senken, nach drei Sätzen zu je 12 bis 15 Wiederholungen Bein wechseln

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ACTION!

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Dieser Herr wartet in New York auf Sie. Er ist nicht gut gelaunt.

RAUS AUS DER STA DT ACTION RUND UM NEW YORK CITY

ABHEBEN Am Fuße der ­Shawangunk Ridge in Ellenville, zwei Autostunden von NYC, befindet sich der Mountain Wings Flight Park, das Mekka für ­Drachenflieger im amerikanischen Nordosten.

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INSIDER-TIPP VOLL UNTER STROM Wenn Exekutivorgane oder Militärs bei IES trainieren, tragen sie das „Shockbelt“-System, das ihnen einen Stromschlag durch den Körper jagt, wenn sie getroffen werden. „Unsere Versicherung gab uns das Okay, es auch für das Freizeit­ angebot einzusetzen“, verrät IES-Gründer Fermoselle.

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Auf der Couch mit dem Controller die Welt ein wenig gründlicher, äh, in Ordnung zu bringen ist das eine. Das andere ist: tatsächlich rauszugehen und das Gute zu verteidigen. Gegen das Böse in Form von Soldaten und Zombies. Echten Soldaten. Und echten Zombies nämlich. Mit einem zielgenauen M4-Sturmgewehr-Nachbau in Händen und einer griffbereit im Halfter s­ teckenden Laser-Glock. Im New Yorker Stadtteil Queens bietet Indoor ­Extreme Sports (IES) eine – wie man es zur Verdeutlichung nennt – „nichtletale“ Kampfeinrichtung, bei der authentische Trainingsszenarien der U. S. Army mit dem wohl intensivsten Laser-Tag-Erlebnis kombiniert werden, das man sich vorstellen kann. „Unsere M4Militärplattform ist den aktuellen Trainingssystemen des US-Militärs um Lichtjahre voraus“, sagt IES-Gründer Peter Fermoselle. Gekämpft wird auf dem über 3500 Quadratmeter großen Areal einer ehemaligen Käsefabrik, verfügbar sind mehrere Kampfszenarien. „Jeder Sinn ist bis aufs Äußerste geschärft hier drinnen“, sagt Adam Green, „Über90 Minuten koslebender“ eines Zombie-Angriffs. ten 20 bis 40 US- „Es ist der totale Adrenalinrausch, Dollar pro Spieler, der dich echt an deine Grenzen abhängig von getreibt. Ich hatte wirklich eine wähltem Szenario Scheißangst, das könnt ihr mir und Wochentag. glauben. Die haben einfach aus indoorextreme sports.com ­allen Richtungen angegriffen.“


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Willkommen in der Welt   T ORONTO  MULTIKULTI, ENTSPANNTE COPS UND ­W EISSE EICHHÖRNCHEN – WAS KANADAS GRÖSSTE STADT EINZIGARTIG MACHT. „Das prägendste und schönste Merkmal unserer Stadt ist ihre Vielfalt“, sagt Jr. Flo, Mitglied der Keys N Krates aus Toronto, einer der zur Zeit erfolgreichsten Electronic Bands Kanadas, „ob Greek Town, Little India, Little Italy oder Chinatown: Hier leben so viele Menschen unterschiedlichster Herkunft in Einklang mit- und nebeneinander – und so gut wie jeder von ihnen lobt, auch ungefragt, Toronto als beste, sicherste, toleranteste und schlicht lebenswerteste Stadt der Welt. Die kulturelle Vielfalt schlägt sich auch in der Musikszene nieder. Ob Jazz, Hip-Hop, Funk, Techno, House, Folklore, Electro oder Indie: Nacht für Nacht finden in der Stadt nicht weniger als sechzig Live-Konzerte statt.“ Hier Flos dringende Empfehlungen für einen Toronto-Trip. keysnkrates.com

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BEST OF TORONTO

1 KENSINGTON MARKET, Kensington Avenue Abgefuckt, aber legendär. Die Multikulti-Area mit India-Shops, Tacoläden, Rastafari-Cafés und Hippies, die komische Zigaretten rauchen. Sonntags steigt da das Straßenfest Pedestrian Sunday.

2 PIZZERIA LIBRETTO, 221 Ossington Avenue Gute Pizzas gibt’s in Toronto vielerorts. Doch was Chef Rocco aus dem Ofen zaubert, ist un­ erreicht. Super: die Fleischpizza mit karamellisierten Zwiebeln. 3 TRINITY BELLWOODS PARK, 155 Crawford Street Die Oase mitten in der Hektik von Downtown – und chilliger

Spot, um mit Freunden in der Wiese Wein zu trinken (stört die Cops nie). Die Park-Attraktion schlechthin: weiße Eichhörnchen, die hier frei leben – und gar nicht menschenscheu sind.

4 COSMOS WEST RECORDS, 652 Queen Street West Ein extrem überteuerter Platten­ laden. Für LPs legst du hier ­locker das Doppelte ihres wahren Wertes ab. Warum also hin­ gehen? Weil kein Shop auf der Welt so extravagante und seltene Scheiben anbietet wie dieser.

5 THE HOXTON, 69 Bathurst Street Ein Geheimtipp in Sachen LiveHouse-Music: Hier spielen Acts, die dicht vor dem Durchbruch stehen. Verpasst nie die Afterparty. Die „Surprise Guests“ entpuppen sich oft als Superstars.

SKI-DOO FAHREN Ontarios Wälder sind im Winter ein Paradies für Skidoo-Fahrer. Für umgerechnet 180 Euro kann man auf dem Motor­ schlitten mit bis zu 100 km/h durch die verschneite Gegend brettern. backcountrytours.ca

HUNDE­ SCHLITTEN FÜHREN Von einem sechs­ köpfigen HuskieTeam gezogen, navigiert man den Schlitten durch winterliche Waldrouten. Warm anziehen! trythat.ca

THE RED BULLETIN

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Jr. Flo (re.) ist DJ der Elec­ tronic Band Keys N Krates aus Toronto

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ACTION!

FEIERABEND

GLOBAL DANCE UNDERGROUNDSOUND: DIE DREI CLUBMUSIK-TRENDS DES JAHRES.

GQOM

Chill-Paradies

Abtanzen und ­ urger essen: Im B „Lucky Who“ wird köstlich gefeiert.

LUCKY WHO  WO MÜNCHEN SO LÄSSIG WIE BERLIN TANZT. UND BURGER-FANS AUF GIN-EXPERTEN TREFFEN. DIE MUSIK? HIP-HOP MIT EXTRA RELAX-FAKTOR.

LUCKY WHO Brienner Straße 14 80333 München www.luckywho.de

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BATIDA

INSIDER-INFO SIMON GERBER IST DJ, PROMOTER UND IN ­MÜNCHEN ALS „DER TYP MIT DEM BART“ BEKANNT.

DER PERFEKTE DRINK ZUM START IN DIE NACHT? Eindeutig der Mojito. Ich bin eher der süße Typ. Außerdem mag ich den frischen Geschmack von Minze. DER BESTE SONG, UM DIE PARTY ZU STARTEN? „Zillertaler Biertechno“ von WKND – ein Remix des ­„Zillertaler Hochzeitsblues“. Damit kannst du in München nix falsch machen. DAS BESTE AFTER-PARTYFRÜHSTÜCK? Gibt’s im „Kistenpfennig“, einer Backstube in Schwabing. Meine Empfehlung: Esst ein Sandwich – die sind alle spitze!

In Lissabon mixen DJs wie Marfox Musikstile aus Portugals eins­ tigen Kolonien mit harten Beats. Das Resultat: rasante House-Musik, die einen sogar im Sitzen zum Schwitzen bringt.

JERSEY CLUB DJ Sliink und seine Crew in New Jersey produzieren hyperaktive Tanzmusik aus Klingeltönen, zerhackten R & B-Gesangs­ fetzen und dickem Bass. Hoher NervFaktor, aber absolut ansteckend.

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LUCKY WHO

Im „Lucky Who“ staunt man zuerst über die Getränkekarte: 33 Sorten Gin, dazu eine exquisite Cocktail-Auswahl. Gemixt wird ausschließlich mit selbstgemachten Sirups. „Unsere Stammgäste schwören auf den Gin Basil – einen Cocktail mit Gin und frischem Basilikum“, sagt Jonathan Hohberg, einer von fünf Betreibern der Restaurant-Bar in der Brienner Straße. Ebenfalls ein Renner: die hauseigenen Burger-Kreationen wie der „Cheeseslider“ mit Chipotle-Mayonnaise, einer extrascharfen Mayo-Sauce. „Die Leute kommen aber nicht nur wegen der Burger zu uns“, sagt Hohberg. „Wir setzen auf entspannte Mucke in entspannter Atmosphäre, vor allem auf Hip-Hop.“ Eröffnet wurde der Münchner Chillout-Treffpunkt im Sommer 2013. Seit kurzem steigen im Lucky Who auch DJ-Clubnächte. Von Donnerstag bis Samstag wird bis drei Uhr morgens gefeiert. „Es gibt das Klischee, wir Münchner seien steif und bei weitem nicht so cool wie die Berliner“, sagt Hohberg, „wir ­beweisen hier jede Nacht das Gegenteil.“

Der neue HouseStil aus den Townships von Durban: düster-hypnotische Ritualmusik mit reduzierten Elektronik-Beats. Anspieltipp: die DJ-Mixes von Jumping Back Slash.


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ACTION!

LADEN & LAUSCHEN

MUSIK S PI ELEN 2008 revolutionierte Flying Lotus mit seinem zweiten Album „Los Angeles“ die Elektronikszene: ein Meisterwerk aus knisternden Jazz-Samples, nervösen Computerspiel-Sounds und verstolperten Hip-HopBeats. Aus Beats, die klangen, als hätte sein DrumComputer einen Joint geraucht. Scharen junger ­Musiker kopierten seinen psychedelischen Stil, Stars wie Thom Yorke (Radiohead), Snoop Dogg und Herbie Hancock outeten sich als Fans. Die beiden Letzteren sind nun Gastmusiker auf Flying Lotus’ neuer Platte, seiner sechsten, „You’re Dead!“: einem düsteren Konzeptalbum über den Tod, elektronischer ­Fusion-Jazz aus der Zukunft. Uns verriet Flying Lotus jene fünf JazzPlatten, die ihn geistig beflügeln.

„Ihr könnt mich alle!“ PLAYLIST  HIP-HOP-REVOLUTION, LSDERKENNTNIS, GRIMMIGE TROMPETEN: SOUND-VISIONÄR FLYING LOTUS ÜBER SEINE FÜNF LIEBSTEN JAZZ-ALBEN.

flying-lotus.com

1 Weather Report

2 Miles Davis

3 Alice Coltrane

Ich entdeckte dieses Album vor zehn Jahren, kurz bevor ich meine erste Platte machte. Seither habe ich die Scheibe eine Million Mal gehört. Weil sich darauf einer der besten Songs aller Zeiten befindet: „Manolete“. Fusion-Jazz, extrem cool und funky. Und: Der Beat klingt wie Hip-Hop – viele Jahre bevor Hip-Hop überhaupt erfunden war.

Davis spielt die Trompete wie einer, der nicht lächeln kann. Diese Platte klingt nach Außenseitermusik. Als wollte er sagen: „Ihr könnt mich alle!“ Ich liebe es, wie er solche Emotionen durch sein Trompetenspiel ausdrücken kann. ­Außerdem ist es die erste Jazz-Platte, auf der mein Lieblingsinstrument verwendet wird: das Fender-Rhodes-Piano.

Das beste ­Album meiner Großtante ­Alice. Ich wuchs mit ­ihrer Musik auf, verstand sie aber erst, als ich das erste Mal LSD probierte. Auf einmal ergab dieses orchestrale, psychedelische Meisterwerk Sinn in meinem Kopf. Da­rin verarbeitete sie den Tod ihres Gatten John Coltrane: eine wichtige Inspiration für mein eigenes Album übers Sterben.

„Sweetnighter“

„In a Silent Way“

4 The Soft Machine 5 Charles Mingus „Volume 2“

Genau genommen ist das kein Jazz, ­sondern ProgRock. Aber ich muss das Album nennen, weil ich es für das beste aller Zeiten halte. Die Platte steht keinen Moment still: Melodien variieren ständig, Songs verändern ihre Struktur im Sekundentakt. Und doch fließen alle Elemente ineinander. Genau das wollte ich auch mit „You’re Dead!“ erreichen.

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„The Black Saint and the Sinner Lady“

Eine Platte wie ein Theaterstück. Als würde Mingus’ Kontrabass mit den Blasinstrumenten Gespräche führen. Das liebe ich an Jazz-Solos: Wenn der ­Instrumentalist loslegt, fangen meine Gedanke an zu wandern. Ich sinniere über das Leben und den Tod. Am Ende des Solos wache ich auf und denke: ­Verdammt, was war das jetzt gerade?

IM TREND: MUSIKER UND IHRE SMARTPHONEAPPS. DIE DREI BESTEN BEISPIELE:

RADIOHEAD: POLYFAUNA Der Spieler erkundet psychedelische Traumlandschaften aus geometrischen Formen auf der ­Suche nach roten Lichtern. Der Soundtrack: neue, unveröffentlichte Songs der Band.

„Lord of Lords“

BERNHOFT: ISLANDER Der norwegische Soul-Barde macht Hörer zu Musik­ produzenten: Mit der App kann man Bernhofts Songs im virtuellen Tonstudio neu mixen, um­ bauen, mit anderen Effekten belegen.

FÜ R U NTERW EG S GADGET DES MONATS

SONY NWZ-A17 1979 gelang Sony mit dem Walkman eine Sensation. Ähnliches könnte mit der Neuversion glücken: Der kleinste und leichteste Hi-Res-Audioplayer der Welt bietet 64 GB Speicherplatz und 50 Stunden Spielzeit. Und: Die Soundqualität ist der von Smartphones weit überlegen. www.sony.com

BJÖRK: BIOPHILIA Die App zu Björks aktuellem Album erklärt spielerisch Zusammenhänge von Wissenschaft, Natur und Musik. In ihrer Heimat Island wird sie heute im Schulunterricht eingesetzt.

THE RED BULLETIN

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Steven Ellison alias Flying Lotus, 31, ElektronikStarproduzent aus Kalifornien


NEU

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ibt es einen Platz auf der Erde, an dem die Weltküche ein einzigartiges kulinarisches Fest feiert? Monat für Monat entstehen neue Sensationen, wenn die Gastköche des Ikarus mit ihren besonderen Zutaten in Salzburg eintreffen und ihre außergewöhnlichsten Kreationen auf die Teller zaubern. »Chefs« aus Frankreich, Spanien, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Skandinavien, den USA, Südamerika, Afrika, Asien und allen anderen Ecken und Enden der Welt – die Besten, Aufregendsten, Kreativsten, die Wildesten und Altmeister des gesamten Kochuniversums.

Die Weltköche zu Gast im Ikarus

MAIBOCK MIT BETE UND SCHOKOLADE ISBN: 978-3-7105-0003-9 € 76,00


ACTION!

GAMES

TEAM P L AY ES GEHT AUCH MITEINANDER: DREI INDIE-GAMES MIT KOOP-MODUS

„FOUL PLAY“ Der britische Baron Dashforth und sein Lehrling Scampwick vermöbeln Dämonen vor Publi­ kum. Interaktives Theaterstück und Prügelspiel in einem für PC, Xbox 360 und PS 4.

Alle Jahre wieder   C ALL OF DUTY    DER GIGANT UNTER DEN EGO-SHOOTERN ERLEBT ­B EREITS DIE ELFTE AUFLAGE – UND DIE FÜHRT IN DIE ZUKUNFT.

Das neue „Call of Duty“: für PC, Xbox und PlayStation

Das Jahr 2054: Die Menschheit wird von einer mysteriösen Terror-Organisation in Atem gehalten, die rund um den Globus Atomkraftwerke in die Luft sprengt. Und weil die ­Regierungen der Welt nichts da­ gegen tun können, springen private Militär­ firmen in die Bresche und bekämpfen die Terroristen mit allem, was die Technologie des Jahres 2054 zu bieten hat. Und mittendrin in ­diesem Kampf landen die Spieler von „Call of Duty: ­Advanced Warfare“. Für die einen ist es nicht nur irgendein Ego-Shooter, sondern der Ego-Shooter schlechthin. Für

Terroristen gegen ­Privatarmeen: So sieht die Zukunft bei „Call of Duty“ aus.

die anderen ist es das beste Beispiel für Blockbuster-Games, bei denen sich bis auf die Verpackung nur wenig ändert. Doch ­eines ist klar: Kalt lässt „Call of Duty“ kaum jemanden. Kein Wunder bei über hundert ­Millionen verkauften Exemplaren. Die Erfolgsgeschichte beginnt im Jahr 2003: Da kommt der erste Teil von „Call of Duty“ auf den Markt, ein Ego-Shooter, der im Zweiten Weltkrieg spielt. Alle Jahre wieder folgen Fortsetzungen, mal im Kalten Krieg angesiedelt, mal in der Gegenwart. Doch eines haben sie gemeinsam: Nie hat sich Krieg spielen so echt angefühlt – von der Erschütterung bei Explosionen bis zum Rückstoß der Waffen. Das bleibt auch so bei „Call of Duty: Advanced Warfare“. Nur dass zum Arsenal jetzt auch futuristische Kampfdrohnen, ­intelligente Granaten und Superkräfte verleihende Exoskelette gehören.

„BATTLEBLOCK THEATER“ Zwei Spieler müssen gemeinsam tödliche Fallen überwinden. Das erfordert Geschicklichkeit – und Lachmuskeln. Für PC und Xbox 360.

DIE „CALL OF DUTY“-SERIE IN ZAHLEN

100

5

Milliarden zer­ störte Fahrzeuge

Milliarden Billiarden ab­ ­S tunden Spielzeit gefeuerte Schüsse

25

32,2

Mehr als die Einwohner Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammengenommen.

Das sind fünfmal mehr als alle registrierten Fahrzeuge, die es auf der Erde gibt.

Umgerechnet 2,85 Millionen Jahre – länger als die menschliche Evolutionsgeschichte.

Sieht ausgeschrieben so aus: 32 200 000 000 000 000 – eine 17-stellige Zahl mit 14 Nullen.

Millionen Spieler weltweit

78

Zwei Luchadores prügeln sich durch Mexiko. Es geht darum, die Tochter von El Presidente höchstpersönlich zu retten! Ein Wrestling-Spaß für PC, PlayStation und Xbox.

THE RED BULLETIN

VALVE, ESL

„GUACAMELEE“



W ERB UNG

SCHNITZELJAGD NACH DEM JEEP® RENEGADE

GESUCHT, GEFUNDEN: EIN BRANDNEUER JEEP® RENEGADE IN DEN RUMÄNISCHEN KARPATEN – MIT DEM SCHLÜSSEL IN DER ZÜNDUNG.


W ERBU NG

E FOTOS: COPYRIGHT © ALEX SACALU, PARASOL ISLAND

in brandneuer Jeep® Renegade, irgendwo da draußen mit steckendem Zündschlüssel. Und wer ihn findet, dem gehört er. Gibt’s nicht? Gab’s doch! Der Startschuss des Abenteuers „Release the Renegade“ fiel am 19. Juli beim Camp David Stand Up Paddling World Cup auf der deutschen Ostseeinsel Fehmarn. Die Aufgabe war einfach: Folgt den Hinweisen, seid als Erste am geheimen Standort des Jeep ® Renegade – und der Wagen gehört euch. Die Schnitzeljagd war somit eröffnet – und rief allerorten Abenteurer auf den Plan. Sie folgten den Hinweisen auf Facebook, Twitter und jeeprenegade.de, die den zunächst groben Standort des gesuchten Wagens immer weiter einkreisten. Allerdings: Für die genaue Position brauchte man diese Zahlen: 45° 41' 34,6" N, 24° 00 ' 44,3" O. Die finalen Geo-Koordinaten führten direkt in die rumänischen Kar­paten und zum brandneuen Jeep ® Renegade. Gefunden wurde der Kompakt-SUV genau zwei Monate nach dem Start der „Release the Renegade“-Aktion: Am 19. September von der 27-jährigen Studentin und Sängerin Lilli sowie vom 25-jährigen Studenten und Hobby-Renn­ fahrer Arne. Für sie fing das Abenteuer damit erst richtig an – als Besitzer des neuen Jeep ® Renegade! www.releasetherenegade.de www.jeep.de


N I G H T L I F E

House-Punks: Cumhur Jay (li.) und Edgar Candel Kerri im Backstage-Raum des Clubs Razzmatazz in Barcelona. In f端nf Minuten startet ihr DJ-Set.

BRAND-

STIFT

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B a r c e l o n a le b t e le k t r o n is c h e M us i k w i e Fu ß b a ll. T h e Zo m b i e K i ds s i n d M es s i. D as Ra z zm a t a z z is t d a s C a m p N o u. De r e n t s c h e i d e n d e A n g r i f f s t a r te t um drei Uhr dreißig m o r gens. TEXT: ANDREAS ROT TENSCHLAGER BILDER: YUKY LUTZ

ER


N I G H T L I F E

W er verstehen will, wie heute Musik funktioniert, sollte sich ansehen, wie The Zombie Kids ihren ersten Hit produzierten. Das Video zu „Face“, im Mai 2011 auf YouTube hochgeladen, beginnt mit einem Keyboard-Intro, danach schwenkt die ­Kamera auf den Sänger. Schwarz, Glatze, Silberzähne. Lederjacke mit Federn an den Schultern über nacktem Oberkörper. Das ist zunächst ein wenig: hm. Bei Sekunde 16 setzt der Gesang ein. Bei Sekunde 19 weiß man, dass der Kerl der Band einen Hit schenken wird. Die Zombie Kids liefern die Beat-Begleitung: Cumhur Jay steht am Synthesizer, Edgar Candel Kerri spielt Bass. Rund um die Band tanzen junge Menschen, die bunte T-Shirts tragen. Die Frauen sind hübsch, die Männer tätowiert. Das Video verrät viel über den Geschmack der Band. „Wir drehten den Clip in Jays Wohnzimmer“, sagt Edgar. Wie kamt ihr auf den genialen Paradiesvogel als Sänger? „Der Kerl heißt Aqeel und war 2011 völlig unbekannt. Wir mochten seine Klamotten. Also holten wir ihn ans Mikro.“ Seit „Face“ sind die Zombie Kids Stars. Der Song brachte ihnen einen Platten­ vertrag mit Universal, 3,2 Millionen YouTube-Klicks, einen Werbedeal mit Mexikos größter Brauerei und einen MTV Award. Wer das Duo heute buchen möchte, muss zwei Fünf-Sterne-Zimmer bereit­ stellen und vegetarische Menüs. Ryanair84

Tickets werden inzwischen nicht mehr akzeptiert. Eine Erklärung für den Erfolg, Edgar? „Wir haben eine alte Punk-Regel befolgt“, sagt er. „Mach einfach alles selbst.“

Z U RÜ C K VO N D E N T O T E N

Ein heißer August-Abend in Barcelona. Edgar Candel Kerri und Cumhur Jay ­lungern auf der Couch in Edgars LoftWohnung: weiße Wände, hohe Decken, riesiger Flatscreen. Die Zombie Kids sind ein wenig müde. Sie haben die vergangenen drei Jahre mehr oder weniger ständig auf Tour verbracht. Festivals in Abu Dhabi gespielt, Musik­ videos in Guatemala gedreht. 26 ClubKonzerte in den letzten 30 Tagen. Zugleich sind sie ein wenig angespannt. Heute Nacht spielen sie im Razzmatazz.


Ed g a r s te h t breitbeinig h i n te r d e n Tu r n t a b le s – wie ein Revo l ve r h e l d , b e r e i t zu m D u e l l.

Oben: Der Mann ganz rechts im Bild reiste 17.000 Kilometer weit, um The Zombie Kids zu sehen. Links: Im Publikum hat man sich lieb.

Oben links: DJ Edgar teilt seinen Champagner mit den Fans. Unten: Szenen einer ZombieKids-Show. Edgar und Jay entzĂźnden den Club.


Das ist ein wenig wie der FC Barcelona im Camp Nou. „Ein Heimspiel“, sagt Edgar und zeigt auf den Flatscreen, auf dem ein Primera-División-Freundschaftsspiel läuft. Edgar, 35, spitze Augenbrauen, SurferShorts, spielte als Jugendlicher Gitarre in einer Hardcore-Band. Er tourte in klapprigen Bussen durch Europa. Sein Körper ist bedeckt mit Tattoos. Auf den Fingerknöcheln der rechten Hand stehen die Buchstaben p u n k. Jay, 34, schwarzer Vollbart, trägt seine Baseballkappe verkehrt auf dem Kopf. Er studierte Wirtschaft in London, ging aber fast pleite, weil er sein ganzes Geld für Platten ausgab. Jay ist der Sound-Tüftler der Band. Wie Edgar ist er an Armen und Beinen tätowiert, trägt aber Hemden mit langen Ärmeln, wenn er Verträge ver­ handelt. „Der diskrete Look hilft“, sagt er. Edgar und Jay sind für ihre exzessiven Live-Shows berühmt: Sie spritzen Champagner ins Publikum, stecken Sänger in schräge Kostüme. In Madrid wirbelten sie 6000 Ein-Dollar-Noten ins Publikum. Jay: „Die Leute glaubten, es ist Falschgeld. Die tanzten einfach weiter.“ Ihre Karriere ist eine Rebellion gegen Stilgrenzen. „Wir produzieren Musik für die Spotify-Generation“, sagt Edgar. „Die Kids hören House, Rock und Rap durch­ einander. Als DJs mischen wir Musikstile. 86

Unten: Um vier Uhr früh tanzen Fans nicht nur vor (re.), sondern auch auf der Bühne (li.). Die Sound-Anlage verstärkt die Beats mit 13.000 Watt.


N I G H T L I F E

Links: Einen Dress­ code gibt es im Razzmatazz nicht. Trotzdem scheinen Hot Pants ziel­ führend zu sein.

Oder wir beleben alte Stile neu. Wie Zombies, die von den Toten zurückkehren.“ Auf den Alben des Duos finden sich weitgehend sinnbefreite Partyhymnen („Spanish Sauce Mafia“) neben harten Rap-Nummern („Broke“). In ihren Musikvideos ­singen Hipster in rosa Leggins und Rapper mit Rastalocken und Kampfhund.

B AC K S TAG E

In dem Song geht es um L e i d en s c h a f t . 2000 L e u te i m C l u b si n g e n: „Go t m e burning inside l i ke f i r e.“

Ein Uhr früh. Edgar und Jay sitzen im Taxi Richtung Razzmatazz in Barcelonas altem Industrieviertel Poblenou. Backsteingebäude, Graffiti, der Club wurde 1986 in einer ehemaligen Spinnerei eröffnet. Der Backstage-Raum riecht wie ein Partykeller. Geflieste Wände, ein durch­ gesessenes rotes Sofa, Bierdosen in einer verbeulten Kühltruhe. Worum es heute Nacht geht? „Es gibt kein besseres Sprungbrett zur Weltkarriere als Barcelona“, sagt Jay. ­Wegen der Electro-Festivals Sónar und Primavera, die jedes Jahr neue Trends setzen und internationale Stars in die Stadt locken. Im Razzmatazz ist die Dichte der Top-Acts besonders hoch, sagt er: „In einer guten Woche spielen hier A-Trak, Fatboy Slim und Diplo. Die Leute haben sich ans Top-Niveau gewöhnt. Das Publikum ist kritisch.“ Wichtigste Razzmatazz-Regel für DJs? „Du musst die Leute am Höhepunkt der Nacht packen. In der Stunde zwischen drei und vier Uhr früh. Du hast 60 Minuten.“

FEUER

Um 2.30 Uhr steckt Jay einen 32-Giga­ byte-Stick in das DJ-Deck auf der Bühne – 929 Songs, Munition für ein 2 ½-StundenSet. Die Playlist erstellen Edgar und Jay spontan. Am Bühnenrand fahren Roadies Equipment auf: Konfettikanonen, Nebelmaschinen, zwei Flaschen Moët. Die Lichter gehen aus. Das erste Lied donnert aus den Boxen. Eine Coverversion von DJ Assault, verstärkt von 13.000 Watt. Der Song heißt „Suck My Motherfucking Dick“. 2000 Menschen drängen sich vor dem DJ-Pult, fast alle unter dreißig. Edgar und Jay remixen „Billie Jean“. Michael Jacksons Stimme wird mit Beats behandelt, ins Stocken gebracht und auf doppelte Geschwindigkeit beschleunigt. Die Zombie Kids heizen den Saal auf. Die entscheidende Stunde beginnt mit einem Tempowechsel. Edgar und Jay schrauben um Punkt drei Uhr die Anzahl der Beats pro Minute von 100 auf 128: Partymodus. Das Publikum ist jetzt eine Suppe aus ausgestreckten Händen und Smartphones. Edgar steht breitbeinig ­hinter den Turntables, wie ein Revolverheld, bereit zum Duell. 3.30 Uhr: Jay und Edgar spielen ein neues Lied von Aqeel, dem ParadiesvogelSänger. Der Song heißt „Fire“. 2000 Menschen singen den Refrain: „Got me burning inside like fire.“ Die Zombie Kids entzünden den Club. Konfettimaschinen spucken goldenen Glitter. Edgar spritzt Champagner in die Menge. DJ und Publikum werden eins. Auf der Bühne tanzen junge Mädchen. Der emotionalste Fan im Raum hat trotzdem keinen Blick für sie übrig. Pallis Lyons, 30, lockig, ist 17.000 ­Kilometer aus Sydney angereist, um die Zombie Kids zu sehen. Jay hat ihm einen Backstage-Pass besorgt. Pallis steht neben dem DJ-Pult und macht Handyfotos. „Die Zombies wollten in Australien spielen“, brüllt er. „Hat nicht geklappt. Da dachte ich mir: Sch**ß drauf! Ich komme selbst.“ Ein zweiter Glitter-Regen rieselt ins Publikum. Die Party dauert bis fünf Uhr. Um 5.15 Uhr sitzen Edgar und Jay im Backstage-Raum. Das Barcelona-Heimspiel ist erledigt. Heimsieg. Jay sagt, groß werden kannst du nur, wenn du viele Konzerte spielst. Edgar sagt, manchmal weiß er nicht, in welcher Stadt er aufwacht. Trotzdem lacht er, als er sich verabschiedet. 2014 werden The Zombie Kids 200 Club-Gigs spielen. In acht Stunden startet ihr Flugzeug nach Madrid. www.thezombiekids.es

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ACTION!

EVENTS

Die Supercross-Elite (re. Australiens Gavin Faith) gastiert in Chemnitz.

28./29. 11., Chemnitz Arena

ADAC Supercross Motocrosser kennen keine Winterpause: 50 internationale Spitzenfahrer kämpfen bei der IndoorSerie um den Sieg. Für die Aufschüttung des ­Hinderniskurses werden 100 LKW-Ladungen Erde in die Halle transportiert. Dennis Ullrich, der Top­ favorit in der Königsklasse SX1, ist seit September amtierender Deutscher Motocross-Meister und wird vor 10.000 Zuschauern ins Rennen starten. Im Rahmenprogramm: die Freestyle-MotocrossShow des 16-jährigen Megatalents Luc Ackermann. Der Thüringer holte bei den Red Bull X-Fighters in München im Juli sensationell Platz drei und war seinen ersten Backflip mit zwölf gesprungen – als bisher jüngster Freestyle-Motocrosser. www.supercross-chemnitz.de

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12. 11., Leipzig; 19. 11., Köln; 25. 11., Dortmund

Beatsteaks live Achtung, Starkstromgewitter: Die Berliner Punkrock-Helden gehen auf Tour und haben ihr aktuelles Nummer-1-Album „Beatsteaks“ im Gepäck. Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß (oben li.) und Co rocken seit 19 Jahren Deutschlands größte Festivals. Allein ihre Kult-Platte „Smack Smash“ verkaufte sich über 200.000-mal. Vor allem aber gelten die Beatsteaks als beste Live-Band Deutschlands – ein Ruf, den sie mit drei „1LIVE Kronen“ und einem MTV European Music Award ­untermauerten. www.beatsteaks.com

THE RED BULLETIN


SAVE THE D ATE

6. 12., Skatehalle Aurich (Ostfriesland)

Morphium X-Mas Jam Wettkampf der Trick-Spezialisten: In der mit 3200 Quadratmetern größten Skatehalle Deutschlands treffen sich 25 Teams mit mehr als 100 Skatern zum letzten Kräftemessen des Jahres. Mit dabei: Jost Arens, Pro-Rider aus Warendorf. Nach Platz vier im Vorjahr will der Siebzehnjährige mit ­seinem Team Titus den Sieg. www.skatehalle-aurich.de

WEITERE PFLICHTTERMINE IN DEN NÄCHSTEN WOCHEN

Ab 27. 11. deutschlandweit

Kinostart: „The Zero Theorem“ Was Terry Gilliam anfasst, wird zu Gold: Der Brite ist Mitbegründer der Comedy-Truppe Monty Python und drehte Klassiker wie „Die Ritter der Kokosnuß“. In seinem Sci-FiDrama „The Zero Theorem“ erforscht Oscar-Gewinner Christoph Waltz als Computer­ genie den Sinn des Lebens. Mit dabei: Mélanie Thierry (Bild) als Partygirl Bainsely. thezerotheorem-movie.com

ADAC WESTFALEN, HENDRIK HERZMANN, CONCORDE, FLO HAGENA/RED BULL CONTENT POOL, MESSE ESSEN GMBH, UNIVERSAL MUSIC

21

21./22. 11., Festhalle Frankfurt

Night of the Jumps Cliffhanger, Tsunami, Double Backflip: Die weltbesten Freestyle-Motocrosser ­zeigen ihre spektakulären Tricks und ­katapultieren sich dabei bis zu zehn Meter hoch aus den Rampen. In Frankfurt sorgen unter anderem der spanische FreestyleTorero Maikel Melero, der aktuelle EM-­ Gesamtführende Rémi Bizouard (FRA) und Lokalmatador Luc Ackermann (Bild) für Furore. Die Fans dürfen sich freuen: Im Ticketpreis von 64,95 Euro ist der ­Zugang zum Fahrerlager inkludiert. www.nightofthejumps.com

NOVEMBER

ELECTRONIC BEATS Einziger Deutschland-Stopp der ­internationalen Festival-Serie. Mit dabei: die Rockerinnen Warpaint und die Pop-Band Wild Beasts. Täubchenthal Leipzig; www.electronicbeats.net

30 NOVEMBER

HANDBALLBUNDESLIGA

29. 11. – 7. 12., Messe Essen

Essen Motor Show

Spitzenspiel der Runde: Der Rekordmeister THW Kiel (19 Titel seit 1957) empfängt das TraditionsTeam VfL Gummersbach mit Torjäger und „All Star“ Raul Santos.

1800 Quadratmeter Ausstellungsfläche, 500 Messestände, 47 Jahre Tradition: Bei keiner ­anderen Messe in Europa wird Motorsport ­opulenter zelebriert. Highlight: die Ausstellung „Formel 1 made in Germany“. Fünfzehn KultBoliden deutscher Hersteller stehen im Rampenlicht, unter anderem der Mercedes-Benz W 196, mit die argentinische Formel-1-Legende Juan Manuel Fangio 1954 den WM-Titel holte. Wer mehr Action braucht, dreht auf dem Beifahrersitz des „Drift-Taxis“ (re.) eine Runde in der Arena.

Sparkassen-Arena Kiel; www.dkb-handball-bundesliga.de

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www.essen-motorshow.de

DEZEMBER

18. 11., Headcrash Hamburg

23. 11., Red Bull Arena, Leipzig

21. – 23. 11., Arena Klingenthal

Live-Konzert: ­Ahzumjot

RB Leipzig – FC St. Pauli

SkisprungWeltcup

Rap-Poet Alan Julian Asare alias Ahzumjot zelebriert den Auftakt seiner DeutschlandTour in seiner Geburtsstadt. Anlass: sein aktuelles Erfolgsalbum „Nix mehr egal“ – ein epischer Selbst­ findungstrip, auf dem der 25-Jährige die „Generation Maybe“ hinterfragt. www.ahzumjot.de

Schlagerspiel der 2. Bundes­ liga: Die Roten Bullen rund um Kapitän Daniel Frahn und Stürmer Yussuf Poulsen fordern den Hamburger KultKlub. Star bei St. Pauli: Mittelfeld-Flitzer Marc „Ratsche“ Rzatkowski (24), der mit seinen Tempo-Dribblings jede Abwehr vor Probleme stellt. www.dierotenbullen.com

Drei wichtige Fragen zum Weltcup-Auftakt: Wer stoppt den Erfolgslauf des polnischen Gesamtweltcup- und Doppel­ olympiasiegers Kamil Stoch? Fällt der Klingenthaler Schanzenrekord von 146,5 Metern? Und: Nutzen Severin Freund und seine deutschen Teamkollegen ihren Heimvorteil? www.weltcup-klingenthal.de

THE RED BULLETIN

1LIVE KRONE Der Radiosender ehrt die heimischen Musik-Acts des Jahres. Den „Krone“-Rekord halten Die Toten Hosen, die den Preis bereits sechsmal ver­ liehen bekamen. Jahrhunderthalle Bochum; www.einslivekrone.de

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ACTION!

TV-HIGHLIGHTS

M UST SEE

Volles Programm

HELDEN AUF IHREM BILDSCHIRM

DAS RED BULL TV-FENSTER BEI SERVUS-TV

Ob auf der Rennstrecke oder im Privatleben – ­unsere „Wild Ones“ geben ab sofort wieder Vollgas (im Bild: Peter Henke).

DANIEL RICCIARDO

EWAN McGREGOR schließt sich einem Ärzteteam an, das Impfstoffe in die abgelegensten Länder der Welt bringen will. 13. 12., 12.00 Uhr

Ab Samstag, 8. 11., 9.30 Uhr

Wild Ones – Start der 2. Staffel Auch in der 2. Staffel von „Wild Ones“ dreht sich wieder alles um das Leben und die Karriere von fünf jungen Profisportlern. In zehn spannenden und oft sehr emotionalen Episoden begleitet Red Bull TV dieses Mal Maya Gabeira (BRA/Big-Wave-Surfen), Bene Mayr (GER/Freeskiing), Peter Henke (GER/ Mountainbiken), Ken Roczen (GER/Motocross) und Andi Mikkelsen (NOR/ Rallye) auf ihrem harten Weg an die Weltspitze ihrer jeweiligen Sportart.

BRANDON SEMENUK Samstag, 29. 11., 10.00 Uhr

Serienstart: +27 Samstag, 15. 11., 12.00 Uhr

Montag, 17. 11., 22.45 Uhr

Mittwoch, 19. 11., 21.15 Uhr

Red Bull Air Race – Review

WCR: Wales – Saisonfinale

Tod oder Ruhm – Teil 1

Wir blicken zurück auf die Red Bull Air Race-Saison 2014: alle Stopps, alle Highlights und die besten Bilder eines aufregenden Jahres.

Vor dem letzten Rennen der Saison stellt sich jeder nur eine Frage: Kann Volkswagen den Doppelsieg des Vorjahres wiederholen?

Als ein Expeditionsschiff im Packeis der Arktis stecken bleibt, machen sich fünf Männer in einem Beiboot auf, um Hilfe zu holen.

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In „+27“ nehmen wir Sie mit in die Welt junger Unternehmer und begleiten sie auf ihrem Weg, sich einen Namen zu machen. In der ersten Episode geht es nach Kapstadt, wo Gavin Weale versucht, für sein Magazin „Live“ Investoren zu finden. Die Publikation wird ausschließlich von Medien­ neulingen geführt, denen so ein betreuter Einstieg in die Medienwelt ermöglicht werden soll.

bekommt es in der „Diamond Series“ mit den besten Mountainbikern der Welt zu tun. 15. 12., 22.45 Uhr Sie finden ServusTV mit dem Red Bull TV-Fenster nicht auf Ihrem Fernsehgerät? Rat und Hilfe zum Nulltarif unter

0800 100 30 70 THE RED BULLETIN

CHRISTOPH LAUE/RED BULL CONTENT POOL, BALAZS GARDI/RED BULL CONTENT POOL, MCKLEIN/RED BULL CONTENT POOL, DISCOVERY COMMUNICATION, ROWAN MAKHULU, NICOLAS BUSTOS/RED BULL CONTENT POOL, SIEGFRIED MODOLA/UNICEF, SCOTT SERFAS/RED BULL CONTENT POOL

und Jean-Éric Vergne kämpfen 2011 um ein Cockpit in der Formel 1. 22. 11., 10.00 Uhr



R E A D BULL

Eine Novelle von Jo Nesbø Aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob

S

ie wissen nicht, was Gravitation ist. Oder exakter formuliert: Sie wissen nicht, wozu sie da ist, warum die Masse der Erde dazu führt, dass tote Spatzen zu Boden fallen. Die Sonne in einer exakt berechenbaren Bahn um die Erde kreist. Oder umge­ kehrt? Egal. Sie wissen einzig, dass so etwas wie Gravitation exis­ tiert. Ein gnadenloses Gesetz, das wie ein blinder Diktator, der längst vergessen hat, was er will, ohne Programm, Moral oder irgendeine sichtbare Absicht unsere Leben bestimmt.

W

ir sind kleine Planeten und Monde, die auf exakt be­ rechenbaren Bahnen kreisen, in Gang gehalten von der Masse der Sonne und der Gravitation. Oder eben um­ gekehrt? Mist! Ich schaue auf das Gewehr, das an der Tischkante abgerutscht und auf dem Boden aufgeschlagen ist. Der Knall hat mich geweckt. Immer wieder übermannt mich der Schlaf. Ich atme rasch ein und aus, ziehe die Luft tief in die Lungen, um mehr Sauerstoff ins Hirn zu bekommen, während ich mit brennenden Augen Richtung Horizont blinzele, zu der ebenso vollkommenen wie ununterbrochenen Linie der Hochebene, die mich auf allen Seiten umgibt. Niemand. Nichts. Nur leere Weite. Heide, Felsen, Moos und ein frei geblasener Himmel mit einer langsam zirkulierenden Sonne. Ich beuge mich runter, hebe das Gewehr auf und lege es vor mir auf den Tisch. Ich war höchstens ein paar Sekunden eingenickt, trotzdem sucht mein Blick erneut die Landschaft ab, auf der Jagd nach einer Bewegung, einer Veränderung, einem Hinweis, was kommen wird. Denn etwas wird kommen. Sie werden kommen.

JO NESBØ Geboren 1960 in Oslo, ist Nesbø einer der renommiertesten Krimiautoren weltweit. Seine Geschichte liest sich aufregend wie seine Romane: Fußballtalent in Norwegens erster Liga mit dem Traum, Profi bei Tottenham zu werden, ehe die Kreuz­ bänder rissen. Zuerst Schulabbrecher, dann Studium an der Handelshochschule, Börsenmakler und erfolgreicher Pop­ musiker (mit der Band Di Derre). Der erste Krimi „Der Fleder­ mausmann“ entstand 1997 im Flugzeug auf dem Weg nach Australien, und der Leitheld, Kommissar Harry Hole, hatte seither zehn Krimis zu bestehen, dazu gibt es zwei weitere Thriller, Kinderbücher – und jede Menge Auszeichnungen.

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D

ie Sonne schien auf die Nordseite der Hütte, als ich die Glocke klingeln hörte. Das Rentier hatte den Kopf gehoben. Es war ein Bulle. Sein Geweih zeichnete sich still wie eine Statue vor dem Himmel ab. Ich richtete das Gewehr auf das Tier. Platzierte das Korn direkt unter der Brustpartie über den Vorder­ beinen, im Glauben, dass dort das Herz ist. Ich habe das Rentier zum ersten Mal in der letzten Woche ­gesehen. Gesehen, nicht gehört. Es ist seltsam, eigentlich sollte man meinen, Geräusche würden in dieser offenen Landschaft weit getragen, aber so ist es nicht. Vielleicht wegen der vielen Mücken, die den Schall dämpfen. Jedenfalls hatte ich die Glocke nicht gehört, die der Rentierbulle um den Hals trägt, bis er nur noch wenige hundert Meter von der Hütte entfernt war. Seither grast er hier in der Nähe. Heißt das grasen, wenn Tiere nur Flechten fres­ sen? Flechten? Egal. Er scheint von seiner Herde ausgestoßen worden zu sein. Viel­ leicht hat er etwas Unverzeihliches getan. Ist irgendeiner Ver­ suchung erlegen. Hat sich mit einem Weibchen des Alphatiers gepaart. Ganz auf sich gestellt, wird er nicht lange überleben. Hier oben gibt es Wölfe, die heulen nachts den Mond an, genau wie die Wölfe auf Animal Planet. Jetzt im Sommer kann das Rentier ihnen entkommen, aber wenn erst Schnee gefallen ist, sinken die dün­ nen Läufe ein, während die Pfoten der Wölfe so breit sind, dass der Schnee sie trägt. Animal Planet. Unausweichlich. Wie die Schwerkraft. Ich ließ das Gewehr sinken, hatte nicht die Absicht, den Ren­ tierbullen zu schießen. Wobei es natürlich verlockend war. Einfach zu schießen, zu töten, die Beute niederzustrecken. Das ist natürlich. Das steckt in uns. Aber ein wachsames Tier mit einer Glocke um den Hals war praktisch, eine Art Wachhund. Außerdem hatte ich so Gesell­ schaft. In gewisser Weise. Denn sobald ich die Tür aufmachte, ver­ schwand das dumme Tier. Aber egal. Wenigstens war überhaupt ein Lebewesen in der Nähe. Denn die Einsamkeit war definitiv das Schlimmste. Die Mücken, die Sonne, der Schlafmangel; mit all diesen Problemen konnte ich leben. Aber die Einsamkeit … Und Amelies Todesschreie, die mich jedes Mal aus dem Schlaf rissen, wenn ich mal wieder eingenickt war. THE RED BULLETIN

NIKLAS R. LELLO

Planet Animal

Meine Augen brennen vom stundenlangen Absuchen der Hoch­ ebene in der nie untergehenden Sonne. Die Haut taub von all den Mückenstichen, sehnt sich mein Kör­ per nach den Stunden des Wartens, Ausspähens, Kaffeetrinkens, Rauchens und Nachdenkens nach Schlaf. Das Hirn gehorcht irgendwann nicht mehr, die Gedanken geraten auf Abwege, und man beginnt, an das Geschehene zu denken. Warum man sich hier befindet, in einer winzigen Hütte unter der Mitternachtssonne mitten auf der Finnmarksvidda. Die erschöpfte, dem Nordpol so nahe Sonne lässt die Luft hier drinnen trotzdem noch vor Wärme flimmern, heizt die Bretter und den Teer auf, bis sie stinken und einem der Schweiß in die Augen läuft. Und da denkt man über Gravitation nach. Draußen, im schräg einfallenden Licht, tanzen Schwärme von Mücken. Ich überprüfe noch einmal, dass die Waffe entsichert ist. Um nicht überrascht zu werden. Dabei gibt es im Umkreis von vier Kilometern keinen Baum, keinen Erdhügel oder Felsen, hinter dem irgendwer sich verstecken könnte. Und mein Niemandsland ist rund um die Uhr taghell beleuchtet. Ich werde sie sehen, lange bevor sie hier sind, und kann sie einen nach dem anderen ab­ knallen. Ich habe Schubladen und Fächer voller Munition. Aber kommen werden sie in jedem Fall. Warum? Wegen der Gravitation. Weil es sie gibt.


R E A D BULL

Irgendwann hatten mich diese Schreie derart in die Verzweif­ lung getrieben, dass ich mir den Lauf des Gewehrs in den Mund geschoben habe, der salzig und nach Stahl und Waffenöl schmeck­ te. Ich wollte ihnen zuvorkommen. Aber der Lauf war so lang, dass ich nicht an den Abzug kam. Danach weinte ich stundenlang. Ich war die Einsamkeit nicht gewohnt. Als ich draußen das aus­ gestoßene Rentier sah, wusste ich, warum es gerade hier graste. Wir waren eine Herde. Eine Zweierherde.

M

ikkel kam. Er war an seinen O-Beinen und dem schau­ kelnden Gang leicht zu erkennen. Auch der Rest war so, wie ich es von anderen Samen kannte: klein, gedrungen, schwarzhaarig mit schmalen Augen in einem breiten Gesicht mit zwei Ausdrücken: Stein und Stein mit Grinsen. Ich bezahlte ihn dafür, dass er mir einmal in der Woche aus dem Dorf Lebensmittel, Tabak und Alkohol hier hochbrachte. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass er mich betrog, der Kassen­ zettel war immer irgendwie „weg“ oder „verlegt“. Seiner Aussage nach kostete der Schnaps, den er mir brachte, vierhundert Kronen die Flasche, aber ich kannte das Etikett und wusste, wo er ihn herhatte. Er war ein wortkarger Mann, würde aber sofort den Mund aufmachen, wenn jemand einen Silberling auf den Tisch warf und nach meinem Aufenthaltsort fragte. Aber was sollte ich tun? Ich hatte nicht viele Leute zur Auswahl und konnte nur hof­ fen, dass es einige Zeit dauern würde, bis sie meine Bewegungen bis in das Kaff da unten vermittelt hatten, denn einen abgelege­ neren Ort gab es kaum. Ich öffnete das Fenster. „Warm“, sagte Mikkel, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stellte den Rucksack ins Heidekraut. „Samstag ist Hochzeit, kommst du?“ Er sprach Norwegisch mit samischem Tonfall. Das heißt mit Betonung und etwas höherer Tonlage auf dem ersten oder zweiten Wort, während die Tonhöhe des restlichen Satzes abfiel, egal worum es ging, so dass alles irgendwie wie Klagemusik klang. „Ich bin nicht eingeladen“, sagte ich, fischte mir einen Krümel Tabak von der Zunge und sah zu, wie Mikkel die Plastiktüten aus dem Rucksack nahm und sie vor die geschlossene Tür stellte. „Red keinen Unsinn“, sagte Mikkel. „In K. braucht keiner eine Einladung. Alle kommen. Schöne Frauen.“ „Hm.“ Ich scannte den Horizont. Die Hütte bestand aus einem zwei mal drei Meter großen Raum mit Fenstern an allen Seiten. Ich nahm an, dass sie für Hirten gebaut worden war, die ihre Ren­ tierherde im Auge behalten wollten. Oder für Jäger. Wenn jemand sie hierherführen würde, dann Mikkel. Aber nicht ungesehen. Nicht ohne Verluste. „Scharfe Frauen“, sagte Mikkel. „Und Selbstgebrannter.“ Er setzte den leeren Rucksack auf, blinzelte mich in der ewigen Sonne an und zeigte den anderen Gesichtsausdruck. Den mit Grinsen. „Du musst mal wieder ficken, Odd.“ Ich lächelte. Nicht wegen des Fickens, da hatte er durchaus recht, sondern weil er den Namen benutzte, von dem wir beide wussten, dass er falsch war. Er drehte mir den Rücken zu und begann seinen Rückmarsch über die Heide. „Um zwölf in der Kirche!“, rief er.

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ie Kirche war klein und lag mitten in der Ansammlung von Häusern, die K. ausmachte. Von dort, wo ich stand, sah es aus, als drückten sich die Häuser an die Kirche. Wie Tiere in die Mitte der Herde drängten, wo die Sicherheit am größten war. Von drinnen war Orgelmusik zu hören. Ich hatte die Jacke und das Hemd herausgesucht, die ich im Juni bei meiner Ankunft THE RED BULLETIN

getragen hatte. Die Haare hatte ich mir auf dem Weg nach unten in einem Bach gewaschen. Eigentlich überflüssig, da es anschlie­ ßend zum ersten Mal seit vier Wochen zu regnen begonnen hatte. Ich war durchnässt und bereute bereits die gesamte Tour. Ich hatte mich selbst mit dem Argument überredet, mich unten nur mal wieder umsehen zu wollen. Um mir die Beine zu vertreten und sicherzugehen, dass alles so wie immer war. Und – sollte alles ­ruhig sein – um einen Blick in die Kirche zu werfen. Ich war schon neugierig, ob Mikkel die Wahrheit gesagt hatte. Von wegen der hübschen Frauen. Ich hatte vier Stunden runter ins Dorf gebraucht und fror. Dann ging ich in die Kirche. Früher oder später wäre ich doch dort gelandet. Die Kirche war halb voll. Also war der Großteil der Einwohner von K. gekommen. Ich hatte in den wenigen Stunden, die ich mich nach meiner Ankunft hier im Dorf aufgehalten hatte, keine schö­ nen Frauen gesehen, und ich sah auch jetzt keine. Andererseits saß ich ganz hinten, und es hatte sich auch niemand zu mir umge­ dreht, als ich eingetreten war. Aber von hinten sah keine von ihnen hübsch aus. Nicht einmal von hinten. „Der Mann, den wir heute hier zu Grabe tragen …“, sagte der Pastor. Zu Grabe tragen? War nicht von einer Hochzeit die Rede ge­ wesen. „… war nicht ohne Fehl und Tadel“, sagte der Pastor und legte die Hand auf den weißen Sarg, neben dem er stand. Jaja, diese Leute tranken und feierten sicher trotzdem. Und meiner Erfahrung nach bremste ein Todesfall auch nicht den ­Geschlechtstrieb, eher im Gegenteil. „Er war nicht nur ein Dieb, sondern begehrte auch noch die Frau seines Nächsten“, fuhr der Pastor fort. „Und während Gott uns unsere Sünden vergibt, tun die Menschen das nicht immer. Deshalb endete sein Leben auf diese ebenso brutale wie grauen­ hafte Weise.“

I

ch richtete mich auf. Ich war vier Stunden gelaufen, und wenn mir der Pastor nun eine Geschichte versprach, die sowohl Bru­ talität als auch etwas Grauenhaftes enthielt, sollte mir das nur recht sein. „Der Chef des Verstorbenen betrieb ein profitables Geschäft, in dem der Verstorbene als Fahrer arbeitete. Die Firma importierte Waren am Zoll vorbei, damit normale Menschen sie zu normalen Preisen erstehen konnten und nicht zu den Wucherpreisen, die zustande kamen, wenn die Politiker sich einmischten und alles mit ihren wahnsinnigen Abgaben belegten.“ „Prost!“, rief ein Gemeindemitglied freimütig. Der Pastor lächelte nachsichtig. „Der Verstorbene hatte ein Auge auf die junge Frau seines Chefs geworfen. Und diese ließ sich – in ihrer jugendlichen Unschuld – verführen. Anschließend über­ zeugte er sie davon, dass sie füreinander bestimmt waren, und schlug ihr aus Angst vor Repressalien vor, gemeinsam zu fliehen und sich in einem anderen Land niederzulassen. Für die nötige finanzielle Grundlage stahl er einen Lastwagen mit Importwaren und behielt den Erlös der leicht umzusetzenden Waren. Danach fuhr er den leeren Lastwagen nach Oslo, um die Frau am verein­ barten Treffpunkt abzuholen.“ Ich träumte, das musste der Schlafmangel sein. „Aber die Sache ging schief“, sagte der Pastor. „Die Frau war nicht durchtrieben genug, um ihre Rolle richtig zu spielen. Der Chef wurde misstrauisch. Und als er in ihrer Handtasche den neuen Pass fand, verstand er den Zusammenhang.“ Ich kniff die Augen zu und riss sie wieder auf, um richtig wach zu werden. „Als der Verstorbene sie nicht am Treffpunkt antraf, rief er sie 93


R E A D BULL

an. Sein Chef meldete sich und ließ ihn dabei zuhören, wie er seine junge Frau umbrachte.“ Ich hörte ein Schluchzen. Mein eigenes. Jemand drehte sich um. Ich sah schnell zu Boden und versuchte verzweifelt, Luft zu bekommen. „Der Chef versprach seinem illoyalen Angestellten das gleiche Schicksal wie seiner Frau. Der Verstorbene warf das Telefon aus dem Fenster, startete den Motor des Lastwagens und floh in Rich­ tung Norden. Er fuhr Tag und Nacht und hielt nicht einmal zum Essen oder Schlafen an. Schließlich fand er einen Fjord, der tief genug war, um den Lastwagen zu versenken. Er fuhr mit dem Bus weiter und setzte seine Flucht schließlich zu Fuß fort. Irgendwann hatte er einen Ort gefunden, an dem er glaubte, sich verstecken zu können.“ Ich musste raus hier, richtete mich halb auf und drehte den Kopf, um gleich wieder zurück auf die Bank zu sinken. Draußen vor der Kirche standen zwei Männer. Schwarze Anzüge, Hände ruhig vor dem Schritt gefaltet. Blond und doppelt so groß wie die Samen, die in der Kirche saßen. Der Pastor senkte die Stimme: „Aber die Dunkelheit kam, und das Schicksal nahm seinen Lauf.“ Er senkte den Kopf für das ab­ schließende „Friede seiner Seele“. Die Orgel ertönte, und eine mächtige Flutwelle aus Tönen schwappte durch das enge Kirchenschiff. Der Pastor nickte, und fünf Männer erhoben sich in der ersten Reihe und stellten sich auf beiden Seiten des Sarges auf. Ich beugte mich zu meinem Sitz­ nachbarn hinüber und fragte: „Wie hieß der Tote?“ „Keine Ahnung“, sagte der Mann mit klagendem Tonfall. „Ich meine, der Pastor hätte etwas von Daniel gesagt.“ Daniel. Ich schluckte. Schloss die Augen. Das konnte nicht sein, das konnte doch nicht wahr sein! „Odd!“ Ich hörte den Namen wie aus weiter Ferne. „Odd!“

E

s war Mikkels Stimme. Er war hier. Er stand draußen vor dem Fenster der Hütte und versuchte, mich zu wecken. Erleichtert darüber, dem Ende des Traumes zu entkommen, öffnete ich die Augen. Ich befand mich noch immer in der engen Kirche, in der es nach Holz und Menschen stank. Mikkel war einer der Sargträger. Er stand vorn am Altar und winkte mir zu. „Wir brauchen noch einen starken Mann, Odd!“ Ich stand auf, taumelte durch den Mittelgang nach vorn und stellte mich auf den leeren, sechsten Platz am Sarg. „Hebt den Sarg an“, sagte der Pastor. Ich packte den Griff an der Seite und wuchtete den Sarg hoch. Ich bin eins achtzig groß, und mir war klar, dass ich das meiste Gewicht tragen würde. Aber der Sarg war leicht. Zu leicht. So leicht wie ein Sarg ohne Leiche. Wir trugen ihn auf die offene Ausgangstür zu, und ich spürte die Blicke der Menschen auf mir, während ich auf meine Füße schaute, um nicht zu stolpern. Draußen fiel das Licht grau auf die einfachen Holzhäuser in der tristen, farblosen Landschaft. Der Herbst kam früh hier oben und dauerte nicht lang. Es konnte durchaus schon morgen zu schneien beginnen. Die zwei blonden Riesen hielten die Türen des Laderaums eines schwarzen Kastenwagens auf. Wir schoben den Sarg hinein. Die Türen wurden geschlossen. Die zwei Männer stiegen ins Führer­ häuschen, ließen den Motor an und fuhren langsam weg. „Was passiert hier eigentlich?“, fragte ich Mikkel. „Wird der Verstorbene nicht hier auf dem Friedhof beerdigt?“ 94

Der Pastor senkte die Stimme: „Aber die Dunkelheit kam, und das Schicksal nahm seinen Lauf.“ Mikkel schüttelte den Kopf. „Wir begraben unsere Toten nicht hier. Das Eis im Boden drückt die Särge im Winter wieder aus der Erde heraus, kaputt, aber mit intakten Leichen.“ Ich starrte ihn an. „Aber die Grabsteine?“, fragte ich mit einem Nicken Richtung Friedhof neben der Kirche. „Das sind Gedenksteine, zu denen wir gehen können“, sagte er. „Die Toten liegen weiter im Süden, in weicher Erde.“ Der Kasten­ wagen hatte hinten am Parkplatz angehalten. Die Abschieds­ zeremonie war vorüber. Die zwei Männer stiegen aus und zogen sich ihre Jacken zurecht. „Und wer sind die beiden?“, fragte ich. „Die Fahrer des Bestattungsunternehmens. Sie transportieren den Toten morgen ab.“ Hatte ich sie schon mal irgendwo gesehen? Die Importfirma von Herrn Schmidt war groß.

I

ch schrecke von Amelies Schreien aus dem Schlaf auf. Das Licht ist weg. Ich reibe mir die Augen. Das Gewehr ist wieder auf den Boden gefallen. Ich hebe es auf, lege die Waffe an und führe das Korn am grauen Horizont entlang. Zum ersten Mal seit zwei Monaten ist die Sonne untergegangen. Bestimmt bedeutet das einen Sonnentag auf irgendeinem Planeten, der sich etwas langsamer um sich selbst dreht, als es die Erde tut. Aber auch dort hört der Tag irgendwann auf. Das ist ebenso berechenbar wie unausweichlich. Das ist Gravitation. Vorläufig sehe ich niemanden da draußen. Das Korn hat auf dem Rentierbullen Halt gemacht, der mit gesenktem Kopf an dem bemoosten Felsen steht. Gleich geht die Sonne auf. Aber schon morgen wird die Nacht etwas länger und etwas dunkler sein. Ich werde sie nicht kommen sehen. Ich ziehe die Luft ein. Den Geruch kenne ich. Es riecht nach Schnee. Das Rentier hebt abrupt den Kopf, angespannt lauschend. Sein Geweih zeichnet sich vor dem Nachthimmel ab. Ich atme tief ein. Ihnen zuvorkommen. Ich lege den Finger an den Abzug. Platziere das Korn direkt über den Vorderbeinen tief auf der Brust, wo ich das Herz vermute.

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„ Ich dachte: Wow, der Sprung wird immer höher.“

DIE NÄCHSTE AUSGABE DES RED BULLETIN ERSCHEINT AM 9. DEZEMBER 2014. 106

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