Holen Sie seine Farben in Ihr Wohnzimmer, probieren Sie feine Hendlrezepte und entdecken Sie die Magie des Oktoberfests
Alles
Mit Paula Bründl im Ahrntal
SERVUS IM OKTOBER
Auf geht’s zur Wiesn
Über zweitausend Kopien gibt es rund um den Globus, doch das einzig wahre Oktoberfest gibt’s nur einmal: in München. Ein kleiner Streifzug über das größte Volksfest der Welt und seine beschauliche „Oide Wiesn“.
Text: Tristan Berger Fotos: Sebastian Gabriel
Es geht wieder rund. Bis zu 14 Maßkrüge auf einmal schleppt so manche Bedienung zwei Wochen lang von früh bis spät. Aus den irdenen Krügen (im Bild) schmeckt das Bier besonders gut. Links: Besucher auf dem Wellenflugkarussell.
Widerspenstig. Mit ihrer pelzigen Schale und ihrem steinharten Fruchtfleisch sind Quitten nicht so einfach zu behandeln. Wer sie aber zähmt, wird mit wunderbar wildem Geschmack belohnt.
GUTES IM OKTOBER
Die wilde Schöne
Die Quitte duftet betörend und symbolisiert Liebe und Glück. Roh ist sie ungenießbar, aber verarbeitet brilliert die beinahe vergessene Frucht mit Aromenreichtum und Vielseitigkeit.
Text: Nina Kaltenbrunner Rezepte: Alexander Rieder Fotos: Ingo Eisenhut
Sie gehört zu den ältesten Obstarten und war einst auch bei uns in fast jedem Garten anzutreffen: die Quitte. Unvergessen ist (Ur-)Omas Kompott und der frische Duft aus ihrem Wäscheschrank, für den die darin aufbewahrten Quitten sorgten, die obendrein die Motten fernhielten. Bis ins 19. Jahrhundert rangierte sie ganz oben auf der Beliebtheitsskala, dann geriet die bildschöne Frucht aus der Familie der Rosengewächse in Vergessenheit. Das lag vermutlich an ihrer Widerspenstigkeit,
denn hinter der leuchtend gelben, pelzigen Schale verbirgt sich eine steinharte, roh ungenießbare und bittere Frucht. Da hatten es Apfel und Birne plötzlich um ein Vielfaches leichter und überholten ihre wilde Artverwandte im Eiltempo.
Dabei braucht es gar nicht viel, um die Quitte und ihre Gerbstoffe zu zähmen: Kurz gekocht, gedünstet oder gebacken –und schon offenbart sie ihren einzigartigen Geschmack. Ein bisschen Apfelaroma, etwas Birne, viel Zitrone und dezente
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Echte Quitte
Cydonia oblonga
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Arten: Es gibt mehr als 200 Sorten, am bekanntesten sind Apfel- und Birnenquitte.
Inhaltsstoffe: Vitamin C, Vitamin B, Carotinoide, Mineralstoffe, sehr viel Pektin und Biophenole
Gesundheit: Wirkt verdauungsfördernd, entzündungshemmend, reizlindernd, stärkt die Abwehrkräfte. Pektin senkt den Cholesterinspiegel, bindet Schadstoffe und hilft, den Körper zu entgiften. In der Volksmedizin wird sie bei Grippe und Erkältungen eingesetzt.
Lagerung: Kühl gelagert bis zu 2 Monate haltbar; sollte nicht mit anderem Obst aufbewahrt werden.
HENDL-REZEPTE
Einmal alles, bitte!
Eine mag die Haxerl, der andere lieber die Brust, gefüllt ist es ein Sonntagsessen, und die Leber gilt als Delikatesse. Vom Huhn schmeckt einfach alles – und ist wunderbar schnell und einfach zubereitet.
Rezepte: Alexander Rieder Fotos: Ingo Eisenhut
GEFÜLLTES HENDL mit Emmerreis und Dörrfrüchten
Zutaten für 4 Personen
Zeitaufwand: 13/4 Stunden
2 Dörrzwetschken
2 Dörrmarillen
2 Dörrfeigen
200 g Emmerreis
350 g Wasser
Salz, Pfeffer
2 Thymianzweige
2 Gewürznelken
60 g grob gehackte Walnüsse
1 große süße Gemüsezwiebel
1 großes Landhendl
Hendlgewürz
80 g weiche Butter
4 Knoblauchzehen in der Schale
125 ml Weißwein
250 ml Wasser
2 Rosmarinzweige
Zubereitung
1. Dörrfrüchte in große Stücke schneiden.
2. Emmerreis mit Wasser, Salz, Pfeffer, Thymian, Gewürznelken und den Dörrfrüchten in einen Topf geben und zugedeckt dünsten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Lauwarm abkühlen lassen und die Nüsse untermischen.
3. Backrohr auf 200 °C Heißluft vorheizen.
4. Zwiebel schälen und in 5 mm dicke Ringe schneiden. Zwiebelringe in einer Auflaufform verteilen.
5. Das Hendl mit der Emmerreismischung füllen und auf die Zwiebelringe setzen. Restlichen Emmerreis beiseitegeben. Hendl mit Hendlgewürz einreiben und rundum mit Butter bestreichen. Knoblauchzehen andrücken und um das Hendl verteilen.
6. Hendl im Ofen 15 Minuten braten und mit Weißwein ablöschen. Wasser angießen, Rosmarin zufügen und weitere 40 Minuten braten. Restlichen Emmerreis in den Schmorsaft zum Hendl geben und 10 Minuten lang mitgaren.
7. Hendl portionieren, mit Emmerreis auf Tellern verteilen und mit Schmorsaft beträufeln.
DEKORIEREN
Ein Feuerwerk der Farben
Hagebutten, Kastanien, Herbstastern und Wilder Wein – bevor die Natur in den Winterschlaf fällt, feiert der Herbst noch einmal ein buntes Fest. Das macht sich auch zu Hause bemerkbar.
Text: Alice Fernau Fotos: Michaela Gabler
LICHTERGLANZ
Die Girlande aus Lampionblumen, Hagebutten, Eicheln und Kastanien wirkt auf der dunklen Wand besonders strahlend. Dank der starken Farben kommt sie aber selbst vor hellem Hintergrund gut zur Geltung. Die gelben Blätter vom Hartriegel und ein Zweig Eichenlaub sind gerahmt ein schöner Blickfang.
HAUSBESUCH IN SALZBURG
Schön verrückt
Lange war das historische Karnergut im Lungauer Lessachtal dem Verfall preisgegeben. Mit dem Ehepaar Ruckensteiner kam Rettung in letzter Sekunde. Sie waren verrückt genug, es wieder herzurichten.
Text & Fotos: Yvonne Oswald
Glücklich. Alexandra Ruckensteiner und ihr Mann Alexander vor der Eingangstür des Karnerguts. Zu ihren Füßen Hirtenhündin Gaia.
Gewaltig. Der offene Dachboden mit den Zimmern im Holzblockbau ist wirklich beeindruckend. Das Klavier ist ein Familienerbstück, die uralte Mehltruhe im Hintergrund war vorhanden.
GARTENBESUCH IN DER STEIERMARK
Paradies mit Aussicht
„Fenster zur Welt“ nennt Edith Hiebler ihr grünes Refugium, das, umgeben von sanften Wogen, mittendrin in der steirischen Hügelwelt liegt. Ein Meer voll heilkräftiger Kräuter, ein kleines Gemüsegartl, Rosen und drei Hühner sorgen für den Feinschliff des Familienglücks.
Traumhaft. Späte Blütenpracht und herbstliche Farben, dazu ein atemberaubender Ausblick. Gibt es eine schönere Lage für einen Garten? Das Holzhaus hat Ehemann Hermann eigenhändig gebaut.
Text: Ruth Wegerer Fotos: Helmut Mitter
Schlaufe um Laufen. Der alte Stadtkern mit Stiftskirche und Patrizierhäusern zeugt noch heute von der Zeit, als Laufen eines der mächtigsten Zentren der Salzschifffahrt war.
HEIMATLEUCHTEN AN DER BAYERISCH-OBERÖSTERREICHISCHEN GRENZE
Alles am Fluss
Sie ist Lebensader und Grenzfluss, hat Orte groß gemacht und Menschen reich. Ein Streifzug entlang der Salzach –von der „Stillen Nacht“ zur größten Burganlage der Welt.