ZEIT FÜR EIN GUTES LEBEN
Wie die Suche nach dem Sinn des Lebens deine mentale Gesundheit stärkt
Wie die Suche nach dem Sinn des Lebens deine mentale Gesundheit stärkt
O S S I E
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W E N N D U
Ernährung
Gesund genießen.
36 Essen fürs Köpfchen
Neurowissenschaftlerin Dr. Manuela Macedonia verrät, welche Ernährung unsere kleinen grauen Zellen in Bestform hält. Die Top-6-Rezepte inklusive.
66 Aperitif mit Biss
Selbst gemachte Bitterpastillen helfen deiner Verdauung auf die Sprünge.
108 Bone Booster
Starke Knochen sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer richtigen Ernährung. Wir lassen uns von Sporternährungswissenschaftlerin Iris Pohl die Sache mit dem Kalzium erklären.
Den Körper spüren.
26 Jeder Körper ist ein Yoga-Körper
Früher stand Jessamyn Stanley mit Yoga auf Kriegsfuß: Sie fühlte sich dick, ungelenk und fehl am Platz. Doch dann wurde sie selbst Yogalehrerin
34 Was bitte ist Padel-Tennis?
Kurz gesagt: eine Mischung aus Tennis und Squash – ein Full-Body-Workout mit Spaßfaktor und Teamspirit. So geht’s!
68 Boxen ohne Veilchen
Beim Fitnessboxen fliegen die Fäuste, ohne zu kämpfen. Das macht nicht nur Spaß, sondern auch richtig stark.
D E N K S T , D U D E N K S T …
Philosophie?
Genau: Das war so ein Schulfach.
Irgendwas mit alten Griechen, spröde und unzugänglich. Schade eigentlich. Denn Philosophie ist mehr: eine Leitplanke des Lebens nämlich. Sie beantwortet ganz praktisch die Frage, wer wir sind und was das alles hier soll.
Ein carpe diem -Dossier.
„Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut.“
Durchatmen, loslassen.
82 Zwischen Wellen und Wunderland
Im Süden Thailands entdeckt Waltraud Hable Dinge, die für den Verstand erst mal keinen Sinn ergeben. Und sie lernt, was alles möglich ist, wenn man sich traut, die richtigen Fragen zu stellen.
98 Die letzte Wildnis
Island, heißt es, ist ein stiller Lehrmeister. Jeder Reisende wird hier zum Taferlklassler. Was am Lehrplan steht? Einsamkeit, Erdverbundenheit, Ehrfurcht – und Elfen.
Dir selbst vertrauen.
20 „Boooah, ist das peinlich …“
Da ist es wieder, dieses Gefühl, das uns die Röte ins Gesicht treibt und echt schmerzhaft sein kann.
Ein Blick hinter die Fassade der Scham.
52 Der große kleine Unterschied
Dass Frauen anders krank werden als Männer, hat man in der Medizin lange ignoriert. Die Gendermedizin sorgt für mehr Gerechtigkeit.
60 Wahrscheinlich ist da wirklich was Gisbert hat schamanische Reisen unternommen. Seine Souvenirs: Rückhalt, Trost, über raschende Einsichten und gespenstische Antworten.
3 Editorial
6 Fragen, die das Leben stellt
14 Niki Löwenstein: Welche Zukunftsfragen beschäftigen dich?
48 Der optimierte Wagner
59 Schönes für mich
78 Maria Dorner: Geht’s noch?
96 Ode an das Handtuch
134 Kopfknistern
136 Letzte Dinge
138 Impressum
Cover-Illustration: Carmi Grau
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Alter Schmöker, neues Lesevergnügen: So mancher Bücherwurm wird gern zum Wiederholungstäter. Wie eine Gruppe von Psychologinnen herausfand, hat dieses Phänomen aber nichts mit dem Inhalt der Geschichte zu tun, sondern dient dazu, die als sicher empfundene Bindung an die Helden und Heldinnen immer wieder zu erleben bzw. zu vertiefen. Die positiven Gefühle werden so absichtlich herbeigeführt.
Spannend: Jene (der insgesamt etwa 700) Befragten, die dieses Leseverhalten an den Tag legen, gaben in der Studie zugleich an, sich in ihrem Umfeld wenig zugehörig zu fühlen. Ihr Bindungsstil wird von den Forscherinnen als ängstlich und vermeidend beschrieben, woraus diese schließen, dass sich die Betroffenen in eine narrative Welt flüchten, um unerfüllte soziale Bedürfnisse auszugleichen.
Viellesende, die hingegen lieber zu neuen Büchern greifen, zeigen diese unsicheren Bindungen in der Befragung nicht.
Quelle: „Zurück, wo ich hingehöre: Wiederlesen als risikofreier Weg zu sozialen Kontakten“, Studie von SHIRA GABRIEL, LAUREN M. MINISTERO, JENNIFER VALENTI, MELANIE C. GREEN, erschienen im Fachmagazin „Psychologie der Ästhetik, Kreativität und der Künste“
Früher stand Jessamyn Stanley mit Yoga auf Kriegsfuß: Sie fühlte sich dick, ungelenk und fehl am Platz in einer Branche, in der man hauptsächlich fitte weiße Menschen sieht. Dann wurde sie selbst Yogalehrerin.
Ein Gespräch über Mitgefühl, Körperakzeptanz, Inklusion, innere Stärke und wackelige Posen, bei denen man vielleicht belämmert aussieht, aber viel lernen kann.
INTERVIEW Waltraud Hable
Kluge Kost gibt’s wirklich!
Die Neurowissenschaftlerin und Buchautorin Dr. Manuela Macedonia verrät, welche Ernährung die kleinen grauen Zellen in Bestform hält – und was dich bremst.
Dazu gibt’s Rezept-Ideen, über die sich dein Gehirn und dein Gaumen gleichermaßen freuen.
FOTOS Melina Kutelas TEXT Waltraud Hable
REZEPTE & FOOD-STYLING Alexander Höss-Knakal
Dass Frauen anders krank werden als Männer, hat man in der Medizin immer ignoriert – und sie wie Männer behandelt. Bis jetzt. Die Gendermedizin sorgt für mehr Gerechtigkeit. Und ist nicht mehr aufzuhalten.
TEXT Stephan Bartels
kKommt ein Mann zum Arzt. Sagt: „Herr Doktor, ich habe Bauchschmerzen, vom Nabel rechts runter.“ Der Arzt tastet ab, macht ein großes Blutbild, einen Ultraschall, kurz: Er wirft die ganze Diagnostikmaschine an. Kommt eine Frau zum selben Arzt. Erzählt von ihrem Bauchschmerz, nicht unähnlich dem des Mannes eben. Spricht davon, wie dieser Schmerz sie fertigmacht, dass sie im Alltag kaum noch funktioniert. Der Doktor nickt verständnisvoll, rät seiner Patientin zu Kümmeltee und dazu, mal ein paar Tage so richtig auszuspannen.
Und dann schickt er sie heim – mit der beginnenden Blinddarmentzündung, die er beim Mann zuvor eindeutig diagnostiziert hat.
Kein Schmerz wie der andere Klingt unglaubwürdig? Übertrieben? Nach dem Beginn eines schlechten Witzes? Nach totalem Quatsch, schließlich werden in unseren zivilisierten Breiten alle Patienten gleich behandelt?
Tja. Schön wär’s. Schmerz wird immer unterschiedlich empfunden. Und das gilt nicht nur für die Menschen, die ihn haben. Sondern auch für die, denen sie davon erzählen, weil es deren Beruf ist.
„Ärzte und Ärztinnen nehmen Schmerz bei Männern ernster als bei Frauen“, sagt die Gynäkologin Dr. Tanja Volm. Das hat mehrere Gründe. Beispielsweise gehen Männer seltener zum Arzt als Frauen, da wird pauschal angenommen: Wenn die schon mal da sind, dann wird es schon was Schlimmes sein. „Und Frauen äußern Schmerz emotionaler, Männer rationaler. Da passiert es leicht, dass die Behandler Frauen
Vier Fäuste fürs Fitnessboxen: carpe diemRedakteurin Julia Freytag (rechts) schlüpft für ein Probetraining in die Handschuhe. Ihre Partnerin: Profi Esther Steinbrecher (sie gibt Fitnessbox-Kurse in Wien).
Im Süden Thailands setzt sich Reiseautorin Waltraud Hable in ein aufblasbares Kajak und entdeckt Dinge, die für den Verstand erst mal keinen Sinn ergeben: schwimmende Affen, gehende Fische, leuchtendes Plankton und versteckte Glitzerhöhlen. Und das alles nur, weil ein bärtiger Amerikaner einst eine Frage stellte, die sich sonst keiner zu stellen traute.
TEXT Waltraud Hable ILLUSTRATION Pauline Wernig
iIch bin nach Phuket gereist – für einen Mann, den ich nicht kenne. Und so wie’s aussieht, werde ich den Guten auch nie kennenlernen. Trotzdem war es eine der besseren Entscheidungen meines Lebens. Die Chefredakteurin dieses Magazins wusste schon, warum sie meinte: „Wenn du in Thailand bist, mach das. Ich habe das Gefühl, dass das perfekt für dich ist.“
„Big Monkey“
Der Mann, von dem ich spreche, heißt John Gray. Und seine Geschichten (so wie auch diese) haben vor 35 Jahren ihren Anfang genommen: Ende 1989 strandete der gebürtige Kalifornier aufgrund einer unglücklichen Verkettung von Bürokratie und einer fehlenden Geldüberweisung in Thailand. Mit 700 Baht in der Tasche – umgerechnet etwa 18 Euro – und ein paar Kajaks, die dringend repariert werden mussten.
„Ich musste die erste Zeit am Strand und im Dschungel schlafen“, hat der fast zwei Meter große Hüne über diese Phase seines Lebens erzählt. Doch auch wenn die Zeiten hart waren, blieben der Abenteuergeist und seine Liebe zum Wasser ungebrochen. Gray hatte schon mit zwölf Jahren den Tauchschein gemacht und veranstaltete später zusammen mit anderen
Wassersportlern auf Hawaii Kajaktouren. In Thailand, am anderen Ende der Welt, wo ihm die Einheimischen wegen seiner Statur und vollen Gesichts- und Körperbehaarung den Spitznamen ling yai („Big Monkey“) gaben, war er plötzlich auf sich allein gestellt.
Doch eine einzige Frage sollte alles ändern. Nicht nur für ihn selbst. Sondern letztlich für Tausende andere.
„Was ist da wohl drin?“
Diese fünf Worte waren der Beginn zu etwas Großem.
Wo die Geister wohnen Dazu muss man wissen: Um die smaragdgrüne Phang-nga-Bucht nahe Phuket –ein 400 Quadratkilometer großes Naturjuwel mit rund vierzig Inseln, das als Kulisse für den James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ diente –
Island, heißt es, ist ein stiller Lehrmeister. Jeder Reisende wird hier zum Taferlklassler. Was am Lehrplan steht? Einsamkeit, Erdverbundenheit, Ehrfurcht. (Und vielleicht sogar Elfen …)
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D U D E N K S T ,
D U D E N K S T ,
D A N N D E N K S T
D U D E N K S T …
Philosophie? Genau: Das war so ein Schulfach. Irgendwas mit alten Griechen und Hirnwichserei. Ein wenig spröde und unzugänglich. Schade eigentlich. Denn Philosophie ist mehr: eine Leitplanke des Lebens nämlich. Sie beantwortet ganz praktisch die Frage, wer wir sind und was das alles hier soll.
TEXT Stephan Bartels ILLUSTRATION Vanessa Lovegrove
Teil 2: … und klappt das auch praktisch?
Lisz Hirn ist die wohl bekannteste Philosophin Österreichs.
Neben der theoretischen Beschäftigung mit Logik und Denken betreibt sie in Wien eine Philosophische Praxis. Was da passiert? „Na ja“, sagt Lisz Hirn:
Ganz banal vorweg: Wo fängt eigentlich Philosophie für Sie an?
Lisz Hirn: Wie man es klassisch im Philosophieunterricht lernt: beim Staunen, Zweifeln und Betroffensein. Philosophieren passiert in der Auseinandersetzung mit der Welt, nicht im stillen Kämmerlein.
Ihre Spezialgebiete sind philosophische Praxis und angewandte Philosophie. Wie geht das überhaupt?
Ist die Philosophie für die meisten Menschen nicht das Theoretischste, was man sich vorstellen kann? Natürlich ist die Theorie wichtig, aber ohne praktische Anwendung bleibt Philosophie nichts als eine intellektuelle Spielerei. Nicht dass ich etwas gegen Spielereien hätte. Es gibt kaum etwas Tröstlicheres und Beruhigenderes als die Beschäftigung mit Logik Die angewandte Philosophie macht sich aber nur gerade so viel aus einem Philosophen oder einer Philosophin, wie ihre Theorie mit ihrer Lebenspraxis übereinstimmt.
Wie funktioniert das bei Ihnen? Wie gleichen Sie sich mit der Realität ab?
Neben dem Schreiben und Unterrichten habe ich seit jeher Projekte gemacht, die soziale, politische und kulturelle Problematiken adressieren. Da muss man zumindest mit einem Bein am Boden bleiben.
Wie verändert das Denken die Menschen – und wie das Nichtdenken?
Es gibt den netten Spruch: „Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist, aber für deine Umwelt ist es hart. Genauso ist es, wenn du dumm bist.“ Das Problem ist, dass wir alle zumindest von Zeit zu Zeit den Verstand und die Vernunft ausschalten. Manchmal zum ungünstigsten Zeitpunkt.
Sie sind ja auch in der Jugend- und Kinderarbeit unterwegs – stellen Sie da schon fest, dass die neue Zeit und ihre technischen Möglichkeiten Einfluss nehmen auf die Köpfe junger Menschen?
Selbstverständlich tun sie das. Aber auch auf die Köpfe der Älteren, sprich uns. Es wäre vermessen zu sagen, wir hätten das unter Kontrolle. Vielmehr müssen wir ein Mindestmaß an Souveränität über unsere Maschinen gewinnen – und über die Konzerne, die enorme Macht akkumulieren.
Sie betreiben eine Philosophische Praxis. Mit welchen Fragen kommen die Menschen zu Ihnen? Und in welcher Konstellation?
Oft mit moralischen Dilemmata. Ein Firmenchef, der aufgrund roter Zahlen Leute kündigen muss und das mit seinem
Jede Woche im Gespräch mit inspirierenden Menschen.
Wie machen sie ihr Leben zu einem guten Leben? Was treibt sie an?
Ein Podcast über Ernährung, Bewegung, Bewusstsein und Erholung.
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