Maloja - die Schwelle zum Bergell

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Maloja, die Schwelle zum Bergell

Maloja, die Schwelle zum Bergell Leibniz Universität Hannover Regionales Bauen und Siedlungsplanung Seminararbeit Wintersemester 2019/20 Philine Bock


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Titelbild: Abb. 1 Stallgebäude in Maloja, Ortsteil Orden


Inhalt 1.0 Einleitung

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1.1 Motivation

2.0 Maloja

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2.1 Identität 2.2 Geschichte & Hintergrund 2.2.1 Struktur 2.3 Nutzungen 2.4 Probleme & Trends 2.4.1 Bildung, Arbeit & Tourismus 2.4.2 Referenzen

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3.0 Bergell

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23 25 34 37 39 41 42 43 44

3.1 Tal & Gemeinde 3.2 Dörfer & Strukturen 3.3 Verkehr & Infrastrukturen 3.4 Natur & Landschaft 3.5 Kultur & Bevölkerung 3.6 Produkte des Bergells 3.7 Energie im Bergell 3.8 Künstler im Bergell 3.9 Architektur im Bergell

4.0 Kontext Alpen & Schweiz

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5.0 Fazit & Ausblick

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6.0 Referenzen

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7.0 Danksagung

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8.0 Fußnotenverzeichnis

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9.0 Bildverzeichnis

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10.0 Literaturverzeichnis

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Leibniz Universität Hannover Fakultät für Architektur und Landschaft Institut für Entwerfen und Städtebau Universitätsprofessur für Regionales Bauen und Siedlungsplanung Prof. Dipl.-Ing. Univ. Jörg Schröder

Inhalt

Philine Bock, 3060500 Maloja, die Schwelle zum Bergell Open Topic - Regionales Bauen & Siedlungsplanung Wintersemester 2019/20


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1.0 Einleitung

Abb. 2 Oberengadin und verschneite Seen, hinten Maloja

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1.0 Einleitung

Diese Broschüre ist eine Zusammenfassung der Vorbereitung und Findung des Themas meiner Masterthesis. Sie beschäftigt sich vorranging mit dem kleinen Alpendorf Maloja und untersucht, ob vor Ort beobachtete Missstände tatsächlich bestehen. Im nächsten Schritt werden Themenbereiche vorgestellt, die eine mögliche Entgegenwirkung vorbringen könnten. Damit das Dorf in einen größeren Zusammenhang gesetzt werden kann, wird die Talgemeinde Bergell in mehreren Facetten vorgestellt. So kann Malojas Zugehörigkeit gestärkt und die Rolle als Dorf auf der Schwelle zwischen zwei unterschiedlichen Gemeinden aufgezeigt und auf Potentiale untersucht werden. Abschließend werden einige Referenzen vorgestellt, die von Verdichtungen von Dorfkernen bis hin zu Revitalisierung kleiner,leerstehender Häuser reichen.


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Abb. 3 Maloja, Blick vom Torre Belvedere auf den Silsersee

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1.1 Motivation Bereits als Kind verbrachte ich meine ersten Winterferien in dem kleinen Ort Maloja, der mich vorallem durch seine Vielseitigkeit begeisterte. Ein Ort mit Gebäuden aus den unterschiedlichsten Epochen, verschiedene Menschen, alt und jung, die deutsch, italienisch und rätoromanisch sprechen. Ein kleiner Supermarkt mit typischen Bergeller und Schweizer Produkten und allem, was man zum Leben braucht. Auf der einen Seite so ursprünglich bäuerlich, auf der anderen Seite ein moderner Ferienort. Dazu die atemberaubende Kulisse des Alpenhauptkammes mit seinen schroffen und spitzen Granitfelsen, zahlreichen Seen, Wälder und weite Weiden. Besonderes Highlight der Ski-Woche war aber immer die Fahrt mit dem Postbus, der sich über die engen Serpentinen und Dörfer des Bergells bis hinunter nach Chiavenna schlängelte, wo wir in T-Shirts am Brunnen Eis und Pizza gegessen haben. Über die Jahre konnte ich aber auch beobachten, wie immer weniger Menschen vor Ort in Maloja anzutreffen sind. Das zeigt sich mir als Touristin natürlich ersteinmal rein objektiv: Nach und nach waren es vorallem Touristen; Einheimische ließen sich nur noch selten ausmachen, viele Häuser und Wohnungen sind scheinbar unbewohnt. Die Bäckerei und der kleine Supermarkt mussten letztendlich schließen.

Dieses Phänomen möchte ich mit folgeneder Ausarbeitung analysieren und Ansätze für eine regionale und nachhaltige Ortsentwicklung finden.

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Warum verlassen Menschen diesen Ort, der mir nicht gänzlich peripher erscheint und über gut ausgebaute Straßen mit Italien und den größeren Schweizer Zentren gut vernetzt ist? Und wie kann man dem Phänomen der Land-, bzw. Bergflucht entgegenwirken, was brauchen die Bewohner des Tals und wie kann das Tal attraktiver werden, um neue Bewohner für sich zu gewinnen?

1.1 Motivation

Heute leben in den Alpen 14 Millionen Menschen auf einer Fläche von 200.000 km². Damit sind die Alpen die am dünnsten besiedelte Region Mitteleuropas, gleichzeitig aber das am dichtbesiedelste Gebirge weltweit. Die Zahl der Bevölkerung hat sich seit den letzten 150 Jahren mehr als verdoppelt. 60% der Alpenbewohner leben heute in städtischen Gebieten, die Tendenz steigt weiterhin, allerdings spaltet dieser Trend: während urbane und städtische Regionen weiterhin einen Zuwachs der Bevölkerung aufweisen, kämpfen ländliche Regionen mit Abwanderung und der Entleerung ihrer Dörfer und Gemeinden. Die Menschen bevorzugen gut erreichbare Bergtäler, die einfachen Zugang zum Arbeitsmarkt, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen und anderen sozialen Dienstleistungen bieten. Bricht allerdings ein Teil davon weg, zieht es die Menschen meist nach und nach näher an die großen Zentren. Ist ein solcher Fall eingetreten, ist es nur schwer aus diesem ‚Teufelskreis‘ heraus zu kommen, da das eine das andere mit sich zieht. Wo weniger Bewohner sind, ist die Nachfrage geringer und so sinkt auch das Angebot. 1


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2.0 Maloja

<< vorherige Seite: Abb. 4 Maloja aus der Vogelperspektive

St. Moritz

1.825 m

Champfèr

1.815 m

Silvaplana

1.803 m

Sils im Engadin

1.815 m

Maloja

1.458 m

1.087 m

Vicosoprano

1.027 m

Borgonovo

994 m

Stampa

823 m

1.090 m

Bondo & Promontogno

Soglio

2.0 Maloja

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7

694 m

Castasegna

Casaccia

Das 350-Seelen-Dorf Maloja liegt auf 1.815m am gleichnamigen Pass zwischen dem Hochtal Oberengadin und dem Südtal Bergell. Politisch gehört Maloja zur italienischen Gemeinde ‚Bergell‘ (ital. Commune di Bregaglia), geografisch liegt es aber im Oberengadin. Aufgrund dieser Schwellenlage profitiert Maloja als ein mehrsprachiger Ort, der mit deutsch, italienisch und rätoromanisch vertreten ist. Das Oberengadin ist geprägt von einer Kette von Seen, die sich von Nord-Osten kommend aneinander reihen. Der südlichste dieser Seen ist der Silsersee, an dessen südlichen Ufer der Ort Maloja liegt. 2

diese Seite: Abb. 5 Schemaschnitt Höhen, Bergell - Engadin Abb. 6 Schwarzplan, Bergell - Engadin ohne Maßstab

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2.1 Indentität Obwohl Maloja als richtiger Ort, an dem Menschen sich angesiedelt haben, eine noch sehr junge, erst 150 Jahre alte Geschichte aufweist, hat er dennoch bereits einiges zu bieten. Seine Identität lässt sich in mehreren Bereichen festmachen: zum einen die Lage am Rande des Hochtals, dazu der einseitige Pass, der eine Besonderheit auch als niedrigster Gebirgspass Europas zeigt, die umgebenden Gipfel des Alpenhauptkammes. Lärchen- und Arvenwälder umsäumen, Wiesen, Weiden und Moore durchziehen den Ort. Die Natur scheint sich in alle Zwischenräume zu ziehen und formt so die ‚Inseln‘ aus Gebäudegruppen, wie kleine Siedlungen.

All diese genannten Merkmale Malojas lassen sich auf seine interessante und vielseitige Geschichte zurückzuführen.

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Außerdem identitätsstiftend ist für Maloja in meinen Augen auch die Heterogenität: neben der Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, zeigt sich dies vorallem in der Architektur. Aus fast jedem Jahrhundert und Jahrzehnt finden sich Gebäude und Typologien, von bäuerlichen Stallungen und Häusern, palastartige Gebäude im Neo-Renaissance-Stil des späten 19. Jahrhunderts, Chalets aus den 1950ern bis hin zu modernster Architektur und Formensprache. Vielen gemein sind aber die verwendeten Materialien, die sich in vielen Gebäuden wiederfinden und einen lokalen Bezug herstellen. Auch finden sich immer wieder Elemente, die über die vielen Jahre verschieden interpretiert wurden. Sei es die Blockbauweise, die später als filigraner Sonnenschutz und Gestaltungselement dient, Bruchstein und Sichtbeton oder die schießschartenartigen, tiefen und oft angeschrägten Laibungen.

2.1 Identität

Von Maloja aus starten zahlreiche Wanderwege in alle Himmelsrichtungen: östlich geht es ins Engadin, vorbei an urigen und kulturträchtigen Dörfern bis ins Tourismuszentrum St. Moritz. Westlich gelangt man ins bäuerlich geprägte Bergell, Richtung Norden befindet sich der Lunghin-Gipfel mit seinem Pass und dem See, der im Sommer zum baden einlädt. Nach Süden gelangt man ins Fornotal, zum gleichnamigen Gletscher und dem Cavloc-See. Die vielen Wanderwege haben neben spektakulären Aussichten auch mehr zu bieten: unteranderem gibt es den Kastanien-Lehrpfad im südlichen Bergell, zwischen Soglio und Castasegna, bei dem man alles über Anbau, Ernte und Verarbeitung erfahren kann, oder man läuft zu verschiedenen Stationen, an denen berühmte Künstler, wie die Familie Giacometti oder Giovanni Segantini, ihre Werke vollbrachten. Trotz der hohen Lage weist die Gegend um Maloja ein großes Wasservorkommen auf. Neben dem Silsersee, auf dem die höchstgelegene Fähre Europas fährt, findet sich beim Lunghin-Pass eine der wichtigsten Wasserscheiden Europas: hier entspringt der Inn (namensgebend für das ‚Engadin‘), der über die Donau in das Schwarze Meer fließt. Der Fluss Julia mündet über den Rhein in der Nordsee und damit im Atlantik und zuletzt die Meira/Mera, die über den Po zunächst in der Adria und schließlich im Mittelmeer angelangt. 3


2.1 Identität 9

Abb. 7 Schwarzplan Bergell mit StraĂ&#x;en, Wanderwegen und Gondeln M 1:100.000 7


2.2 Geschichte

Zwar ist Maloja als dauerhafter Wohn- und Ferienort noch sehr jung, allerdings gab es im Laufe der Geschichte einige Einflüsse, die den heutigen Ort bestimmen: Zunächst dominiert Maloja die Passstraße, die den Ort durchstößt und auch heute noch die wichtigste Verbindung zwischen Chur/St. Moritz und Mailand ausmacht. Entstanden ist der Pass bereits in der Römerzeit um 300 n. Chr. Der Malojapass war damals eine der wichtigsten Routen bei ihrer Alpendurchquerung und war auch später noch wichtigste Handelsroute. Die ‚Osteria Vecchia‘ wurde vor über 600 Jahren als Hospiz, bzw. Raststätte erbaut, um den Pendlern und ihren Pferden eine Pause und Stärkung für den Aufstieg aus oder den Abstieg in das Bergell zu ermöglichen. Ein Gaststättenraum der Osteria ist heute noch originalgetreu im Hotel Schweizerhaus erhalten. Ungefähr zur selben Zeit, ca. im 15. und 16. Jahrhundert, wurden die Wiesen in und um Maloja als Sömmerungsgebiete von Bauern aus dem südlichen Bergell über die Sommermonate genutzt. Davon zeugen vereinzelte Ställe in der typischen Blockbauweise, die z.B. am nördlichen Ortseingang Malojas zu finden sind. Vieler dieser Ställe stehen heute leer oder werden als Schuppen genutzt, einige wenige wurden zu Wohnraum umgenutzt. Da der Aufenthalt der Bauern im Sommer bis über ein halbes Jahr andauern konnte, wurden die Behausungen dementsprechend üppiger und zeigen sich heute noch als solide und stattliche, aber einfache gemauerte Gebäude. 4 Ende des 19. Jahrhunderts verliebte sich der belgische Graf Camille de Renesse auf einer Durchreise in die malerische Landschaft Malojas und hatte daraufhin die Vision ein ‚Monte Carlo‘ der Alpen zu schaffen, das als Ferien- und Erholungsdestination für die erhobene Aristokratie Europas funktionieren sollte. Dafür erwarb er über 1,4 Millionen Quadratmeter Land von verschiedenen Bauern. Geplant wurden zwei Großhotels mit luxuriöser Ausstattung, eine Siedlung mit 25 Villen, diverse Sport- und Erholungseinrichtungen, Unterhaltungsprogramme und eine Tramlinie, die Maloja mit St. Moritz verbinden sollte. Zunächst aber

erwarb de Renesse die Osteria Vecchia als seinen Wohnsitz, den er in ein schmuckvolles Chalet weiterbauen ließ, das heutige Hotel Schweizerhaus. Der Graf beauftragte den belgischen Architekten Jules Rau, der 1880-84 das Hotel Palace, damals Hotel Kursaal Maloja, nach den höchsten technischen Möglichkeiten und mit luxuriöser Ausstattung baute. Es war mit eines der ersten Hotels, die komplett über elektrisches Licht und beheizte Räume und sogar einen beheizten Außenpool verfügte. Zu selben Zeit baute Rau zwei Kirchen, die reformierte Kirche und die Chiesa Bianca, damals katholisch, mittlerweile entweiht und als Ausstellungsgebäude dienend. Einige Jahre später ließ sich Camille de Renesse den Torre Belvedere auf einer Erhöhung direkt am Pass bauen, die er als privaten Wohnsitz für seine Familie und die befreundete Künstlerfamilie Segantini nutzen wollte, wozu es aber nie kam. Nach einem Brand Mitte des 20. Jahrhunderts blieb vom Anwesen nur noch der Turm, der heute als Aussichtspunkt dient und eine Dauerausstellung sowie kleinere Wanderausstellungen über die Kultur- und Passlandschaft rund um Maloja beherbergt. Mit der Eröffnung des Hotel Kursaal begannen Jahre voller Luxus, berauschende Feste und die Spielhallen und Angebote stellten die aus Monte Carlo in den Schatten. Dies hielt jedoch nicht lange an, um die Jahrhundertwende brach in Italien die Cholera aus, zudem ging die Aktiengesellschaft des Grafen bankrott. Die Gäste blieben aus, die weiteren Pläne wurden nie realisiert. Auch während der beiden Weltkriege blieb das Hotel leer. Erst 1962 bekam es einen neuen Besitzer: die belgische Gesellschaft ‚Alliance de mutualité chrétienne‘ erwarb das Hotel, um mittellosen Familien, Jugendlichen und Behindertengruppen Urlaub in den Alpen zu ermöglichen. Bis 2006 sah man mehrere Hundert Kinder und Jugendliche in um Maloja spazieren und spielen, im Ort war immer einiges los. 5 Nach dem zweiten Weltkrieg fand der alpine Tourismus schließlich bis nach Maloja und aus dem Ort entwickelte sich ein ruhiger, aber belebter familärer Ferienort, auf der Schwelle zwischen dem großen Tourismuszentrum des Engadins St. Moritz und dem bäuerlich, verschlafenen Bergell.

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2.2 Geschichte


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Abb. 8 PassstraĂ&#x;e, Malojapass Abb. 9 Sommer-Alp, Siegfriedkarte Maloja Abb. 10 Bäder-Tourismus, Maloja um 1900

Maloja 2.2 Geschichte / Geschichte

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2.2.1 Struktur Malojas Die sobene benannten Hauptepochen, die Maloja maßgeblich geprägt haben, lassen sich heute in der Struktur des Dorfes ablesen. 1) Die Passstraße ‚Srada Pricipale‘ ist auch heute noch die Haupterschließungsstraße in der Verbindung Bergell - Engadin. Die Mitte oder das Zentrum Malojas, wenn man es so nennen will, orientiert sich an dieser Straße. 2) Durch die verstreute Ansiedlung der Bauern mit ihren Viehherden haben sich kleine Gehöfte angesiedelt, die heute noch als ‚Inseln‘ von Gebäuden zu erkennen sind. Sie liegen verstreut und sind von den Mooren umsäumt. Der Ort ist zersiedelt. 3) Aufgrund seiner noch recht jungen Geschichte und dem plötzlichen Interesse als Wohn- und Ferienort lässt sich kein historischer Ortskern ausmachen, es fehlt der obligatorische Marktplatz, an dem die Einheimischen zusammen kommen, sich austauschen und unterhalten können. Insgesamt sind, teilweise unabhängig der Geschichte, in Maloja drei wichtige Elemente auszumachen, die das Dorf einerseits gemein hat mit anderen Dörfern des Bergells, andererseits dem Ort ein Alleinstellungsmerkmal verleiht und damit weitere Potentiale offenbart: Die Straße: wie auch andere Dörfer des Bergells ist Maloja stark an der Straße entlang orientiert, sie bildet das Zentrum des Ortes, bietet allerdings wenig Aufenthaltsmöglichkeiten und Treffpunkte. Die Weiden: sie durchziehen Maloja und geben dem Ort eine gewisse Weite, wodurch zwischen Gebäudegruppen immer wieder Ausblicke in die Natur gegeben sind. Nachteilig ist dabei, dass der Ort zerstreut ist und weite Wege in Kauf zu nehmen sind.

Abb. 11 Schwarzplan Maloja M 1:5.000 11

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2.2.1 Struktur

Der See: Die Wasserlage kann Maloja sowohl in wirtschaftlichen als auch in der Aufenthaltsqualität von Vorteil sein. Dazu muss das Ufer zugänglicher gemacht werden und Malojas Gesicht sollte sich dem Silsersee mehr zuwenden.


Diensleistungen Hotellerie, Gastronomie Ferien- & Zweitwohnungen Bildung & Kultur Kirchen

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Leerstand (ganzjährig)

Hoch-/Flachmoore (nicht bebaubar)

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Waldgebiet

(größtenteils Lärchenwald)

angelegte Grünfläche

(Sportplatz bei Mehrzweckhalle)

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1

Wanderwege Kulturwanderwege Loipen (Langlauf, Winter)

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wichtige Gebäude Malojas: (Fotografien auf Seite 15) 1

Chiesa Bianca

2 Grundschule 3

Hotel Schweizerhaus

4

reformierte Kirche, evangelisch

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öffentliche Bibliothek

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Hotel Palace

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katholische Kirche

8 Mehrzweckhalle Torre Belvedere

Abb. 12 Nutzungen, Maloja 12

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2.3 Nutzungen

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>> nächste Seite Abb. 16 Chiesa Bianca Abb. 17 Reformierte Kirche, evangelisch Abb. 18 Kirche St. Peter und Paul, katholisch Abb. 19 Schulhaus und - hof Abb. 20 öffentliche Bibliothek Abb. 21 Mehrzweckhalle Abb. 22 Hotel Schweizerhaus Abb. 23 Hotel Maloja Palace Abb. 24 Torre Belvedere

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2.3 Nutzungen

über das Notwendige hinaus gehen: die Post ist mittlerweile mit im Tourismus-Büro, die Latteria bietet neben Spezialitäten, frischem Brot und Käse aus der Region auch ein kleines Supermarktsortiment an. Zudem gibt es einen Friseursalon, ein Architekturbüro, zwei Tischlereien, eine Tankstelle und zwei Autogaragen mit Werkstätten. Da Maloja einen sehr hohen Anteil an Zweitwohnungen von über 50% aufweist, stehen die meisten Wohnungen bis auf wenige Wochen im Jahr leer. Auch ältere Stallungen, die heute nicht mehr ursprünglich genutzt werden, stehen teilweise ganzjährig leer. 8

Obwohl Maloja nur knapp 350 Einwohner zählt, hat es ein breites, buntes, kulturell und künstlerisch gepägtes Angebot für Besucher und Einheimische: Zum einen die bereits erwähnten Wanderwege und Lehrpfade, es gibt das Gletschertopf-Reservat, in dem die meisten Gletschertöpfe Europas zu finden sind. Im Winter starten diverse LanglaufLoipen in Maloja, es gibt einen Ponylift sowie den Skilift Aela, mit dem man die insgesamt 3km langen Pisten mit Skiern und Snowboard erleben kann. Ein jährliches Großevent ist der Engadiner Skimarathon, der immer am zweiten Sonntag im März statt findet. Start ist in Maloja, die Strecke führt über die zugefrorenenen Seen bis nach Samedan. Maloja verfügt neben der reformierten evangelischen Kirche aus der Epoche des Grafen auch eine katholische Kirche von 1967 sowie einen kleinen Friedhof, auf dem u.a. der Künstler Giovanni Segantini begraben liegt. Die zweite Kirche, die ‚Chiesa Bianca‘, die de Renesse bauen ließ, ist heute entweiht und zeigt unter Leitung einer Nachfahrin von Segantini eine Dauerausstellung über Leben und Werk Segantinis und bietet Raum für Konzerte und Lesungen. Zudem gibt es diverse Galerien und Ateliers, z.B das Segantini-Atelier. Der Torre Belvedere zeigt eine Dauerausstellung, die die Geschichte und Entsstehung der Natur- und Kulturlandschaft Malojas behandelt. Die Mehrzweckhalle bietet Raum für Kurse, Kleinsportveranstaltungen und andere Veranstaltungen, der außenliegende Sportplatz wird im Winter zur Eisbahn. Eine öffentliche Bibliothek, ein Kindergarten und eine Grundschule, in der zweipsrachig auf deutsch und italienisch unterrichtet wird, vermitteln Wissen. 6 Das Ferien- und Bildungszentrum Salecina, das sich im südlichsten Ortsteil ‚Orden‘ befindet, bietet ebenfalls diverse Workshops und Veranstaltungen an, die von politischen Themen über Natur bis hin zu nachhaltigem Urlaub in den Alpen reichen. 7 Neben zahlreichen weiteren Hotels & Ferienwohnungen, es gibt übrigens fast 9x mehr Ferienbetten als Einheimische, finden sich nur noch wenige Dienslleistungen, die

Wie können diese leerstehenden Gebäude wieder mit Leben gefüllt werden und damit dem Ort Maloja eine Zukunft geschenkt werden?

2.3 Nutzungen

Abb. 13 Wandern auf dem Sentiero Panoramico Abb. 14 Loipen auf dem Silsersee Abb. 15 Atelier Segantini

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2.3 Nutzungen: wichtige Gebäude

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Nach Jahrzehnten des Bevölkerungswachstums kehrte um das Millennium die demografische Entwicklung in den Südtälern Puschlav, Bergell und Calancatal. Während die Bevölkerung des Kantons Graubünden von 2000 bis 2015 um knapp 6 Prozent wuchs, verloren das Bergell 7 Prozent seiner Einwohner, [...]. Zwischen 90 und 95 Prozent der Schulabgänger verliessen das Bergell für die Berufsausbildung, schätzt die Bürgermeisterin der Talgemeinde, Anna Giacometti. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind limitiert im 1500-Seelen-Tal wie auch in den andern Valli Italienischbündens, der kleinsten Sprachgemeinschaft des Bündnerlandes. Eine Mittelschule gibt es in keinem Südtal, eine Berufsschule nur im Puschlav. «Die Jungen behalten zwar ihren Wohnsitz im Tal, kommen aber nur an den Wochenenden zurück», erzählt Giacometti. Permanent zurückkehren nach der Ausbildung würde wohl nur rund die Hälfte. In der Regel seien das diejenigen, die

im Bergell gefragte handwerkliche Berufe erlernt hätten. [...] Um die Abwanderung zu bekämpfen, dürfe man die Jungen nicht einfach im Tal «blockieren» wollen, betont Giacometti im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda. «Wir müssen Strategien ausarbeiten, um neue Familien ins Tal zu holen», sagt sie. (blick.ch, Randregionen, 08.10.2018) Gleichzeitig finden aber auch globale Trends ihren Weg ins Bergell und damit zu den Einheimischen und Touristen: das Bewusstsein und die Wertschätzung für lokale Produkte, ihre Nachhaltigkeit und die Verarbeitung spielen eine immer größere Rolle. Die Menschen sind mehr und mehr bereit für Nischen- und Bioprodukte mehr Geld zu bezahlen. Auch das Aufleben traditioneller Berufe, wie das Holzhandwerk oder der Beruf des/r Landwirten/-wirtin zieht heute auch jüngere Leute ins Interesse. Die Relevanz von Gemeinschaft und internen, engeren Kreisläufen, die vom Anbau über Ernte und Verarbeitung reichen, wird immer mehr Menschen bewusst und daher auch gefördert. 9

Anders als ins St. Moritz, wo der alpine Tourismus luxuriöse und teils zerstörerische Ausmaße angenommen hat, ist das Bergell vorallem durch den sanften Sommer-Tourismus geprägt. Das Bewusstsein für Regionalität ist ebenfalls in den Köpfen angelangt. Der Ansatz ist der, den Touristen als wichtigsten Wirtschaftsfaktor zu fördern, dabei aber immer auf die Natur und ihren Schutz bedacht. Aus den eben benannten Problemen und Trends lassen sich für mich drei wichtige Faktoren ziehen, die die Zukunft ländlicher Alpenregionen und ihrer Bewohner sichern und bestimmen könnten: Bildung, Arbeit und Tourisus.

Maloja / Probleme & Trends

2.4 Probleme und Trends

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2.4.1 Bildung - Arbeit - Tourismus

Arbeit

Bildung

Das Bergell umfasst ca. 700 Arbeitsplätze, die sich in drei Sektoren aufteilen lassen:

nen. Ausstellungen & geführte Touren über beheimatete KünstlerInnen oder eben diese, die sich in die Landschaft und die urigen Dörfer verliebten und sich so dort ansiedelten oder sich inspirieren ließen. Verschiedenste Aktivitäten lassen die Land- und Kulturlandschaft auf unterschiedliche Weisen kennenlernen. Um die 180 km Wanderwege führen durch die Bergeller Dörfer oder weit über ihnen an den sonnenbeschienenen Berghängen entlang, ebenso lassen sich die meisten Touren auch mit dem Mountainbike erleben. Im Winter finden sich einige kleine Skilifte an manchen Dorfrändern, das große Alpinskizentrum ist von Maloja aus nur 10 km entfernt in Sils und etwas weiter in Surlej und St. Moritz.

Im Kanton Graubünden gilt die Schulpflicht bis einschließlich der 9. Klasse. Das Bergell selber verfügt über drei Schulen: zwei Grundschulen, je eine in Maloja und Vicosoprano, sowie eine weiterführende Schule, die Sekundarstufe II, in Stampa. Bis auf die Grundschule in Maloja, in der zweisprachig unterrichtet wird, findet der Unterricht auf italienisch statt. Das Schulgebäude in Stampa wurde in den 1960er Jahre von dem heimischen Architekten Bruno Giacometti erbaut. Die nächsten weiterführenden Schulen auf Schweizer Boden befinden sich in St. Moritz, hier wird nur auf deutsch, teils auf rätoromanisch, unterrichtet. Für die weitere Ausbildung müssen junge Leute entweder ins italienische Chiavenna oder nach Samedan, das ca. 15 km hinter St. Moritz liegt. Dort ist vorallem eine kaufmännische Ausbildung an der Berufsschule möglich. Für ein Studium an einer Universität muss man bis nach Chur oder Zürich. Außerdem gibt es im Bergell selber die unterschiedlichsten Bildungs- sowie Freizeitangebote für Einheimische: Musikschule, Sportvereine, Kulturvereine und andere Aktivitäten. Das Ferien- und Bildungszentrum Salecina in dem Ortsteil Orden in Maloja, das zunächst eine günstige und gemeinschaftliche Ferienunterkunft darstellt, bietet auch immer wieder Bildungsurlaube und Workshop-Wochen an, die sich mit Themen zur Natur oder Politik beschäftigen. 10

1) Dienstleistungssektor: 2) Industrie, prod. Gewerbe: 3) Land- & Forstwirtschaft:

357 Arbeitsplätze 269 Arbeitsplätze 67 Arbeitsplätze

Die Gemeinde selber ist mit knapp 100 Arbeitsplätzen selbst sein größter Arbeitsgeber. Allerdings gehen mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze an ‚Grenzgänger‘, Bewohner aus dem benachbarten Italien. Das ‚Problem‘ dabei liegt darin, dass sie höhere, schweizer Löhne erhalten, also auf die Lebensunterhaltungskosten der Schweiz angepasst, aber Steuern etc. sowie ihre Einkäufe in Italien zahlen und erledigen. Kurz: das Geld fließt nicht direkt zurück in die Wirtschaft des Bergells, bzw. des Kantons Graubünden. Daraufhin wurden vorallem in den grenznahen Gemeinden und Regionen die Löhne abgesenkt, was wiederum mitsich zieht, dass Menschen, die vor Ort, also in der Schweiz leben, diese Jobs nicht annehmen, da sie für die schweizer Unterhaltskosten zu gering sind. Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber ist das ewz, Elektrizitätswerke der Stadt Zürich. Zudem bringt es der Gemeinde regelmäßig Geld ein, denn knapp 1/4 des benötigten Stroms für Zürich wird ökologisch und nachhaltig im Bergell produziert. 11 Tourismus

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Dieser Sektor ist mit einer der größten Faktoren für die Wirtschaft des Bergells. Allerdings ist er auch stark Saisonabhängig, was keine garantierte Stabilität mit sich bringt. Trotz dieser auch sehr kurzweiligen Saisnons hat das Bergell für Touristen einiges zu bieten: Es gibt ein breites Programm für Kultur-Interessierte, immer mit direktem Bezug auf das Bergell, seine Geschichte, Natur und (ehem.) BewohnerIn-

Das Bergell verfügt über knapp 1.700 Gästebetten, auf nur 1.500 Einwohner. Die Gemeinde setzt sich im TourismusSektor seit Jahren für einen sanften Tourismus ein, ein großes Zentrum wie im Engadin bei St. Moritz ist für die ruhige Talgemeinde keine Option. Gemeinsam mit dem Schweizer Heimatschutz und dem Bündner Verein proNatura werden Konzepte erarbeitet, Wege und Aussichtspunkte werden so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig ausgebaut. Die Eingriffe in die Natur und Landschaft werden immer minimal gehalten. Hotels und Gastronomie verwenden lokale und saisonale Produkte, was immer für Abwechslung auf den Speisekarten sorgt und den Besuchern neue Geschmäcker aufzeigen. Die Touristen können über Lehrpfade oder Kulturfestivals die heimischen Produkte, Kulinarik und Kultur kennenlernen und sich mit ihr vertraut machen, etwas über die Arbei hinter einem fertigen Produkt kennenlernen. Außerdem unterstützen viele Ferienunterkünfte den örtlichen ÖPNV und die Anreise mit der Bahn. Für die gebuchte Zeit ist ein Ticket für den Postbus inklusive. Das läd ein, den Rest des Tals und der Umgebungw kennenzulernen. 12

Maloja / Probleme & Trends: Bildung, Arbeit, Tourismus

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2.4.2 Referenzen Bildung

Abb. 31 Polo Poschiavo, Logo Abb. 32 AlpFoodway, Plakat

In der östlich vom Bergell liegenden Gemeinde Poschiavo, die ebenfalls italienisch sprachig ist und an ebendieser Grenze liegt, wurde 2002 im Rahmen eines Projektes der CIPRA das Polo Poschiavo gegründet. Es ist ein Kompetenzzenrtum für die kontinuierliche Weiterbildung und Begleitung von Entwicklungsprojekten. Das Polo Poschiavo übt eine wichtige Schulungsfunktion für die Bevölkerung und kleinere Unternehmen aus ländlichen Regionen aus, wo neben Präsenzunterricht auch E-Learning-Angebote und Fernkurse stattfinden. So sollen verschiedene Wirtschaftssektoren unterstützt und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden. Zudem setzt sich der Polo Poschiavo für die Förderung und den kulturellen Austausch zwischen Italien und der Schweiz ein, vermittelt Know-How und fördert Projekte, die der gesamten Alpenregion einen Mehrwert in ihrer Ent-

wicklung bieten kann. Das Polo Poschiavo nutzt seit 2008 auch die Räumlichkeiten des Centro Punto Bregaglia in Vicosoprano als Außenstelle und Erweiterung des Projketes vom Val Poschiavo zum Val Bregaglia, also dem Bergell. 13

CIPRA: Commission Internationale pour la Protection des Alpes Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA wurde 1952 gegründet und ist eine nichtstaatliche Dachorganisation mit über 100 Organisationen im gesamten Alpenraum. Sie setzt sich für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen ein. 14

Maloja / Probleme & Trends: Referenz Bildung

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movingAlps Die Stiftung movingAlps bezweckt, die wirtschaftliche und demographische Entwicklung in Alpentälern der Schweiz und des Auslands zu fördern und, mittels interdisziplinärer wissenschaftlicher Entwicklungsinitiativen, neue Wege der regionalökonomischen Forschung, Ausbildung und Förderung zu betreiben. Das Projekt movingAlps wurde im Jahr 2001 von der Jacobs Stiftung gemeinsam mit dem Eidgenössischen Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT), der Swisscom und den Regierungen der beteiligten Kantone Graubünden, Tessin und Wallis initiiert. Es war ein Versuch, ein Interventionsprogramm für wirtschaftlich und demographisch bedrohte Dörfer und Talschaften im südlichen Alpenraum zu entwickeln. 16

Maloja / Probleme & Trends: Referenz Arbeit

Seit 2004 gibt es das Regionalberatungsbüro punto Bregaglia - ufficio di sviluppo, aus dessen Kontext sich das Centro punto Bregaglia gründete. Ziel dieser Organisation ist es Unternehmen im Austausch und der Vernetzung mit anderen Firmen zu unterstützen und zu fördern. Zudem hilft das Centro auch bei der Firmengründung und bietet Weiterbildungsangebote (als Außenstelle des Polo Poschiavo). Hervorgegenagen ist alles aus dem 2001 gestarteten programm der movingAlps Bregaglia, das sich zur Förderung von wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung in ländlichen Alpengebieten einsetzt. Seit 2008 befindet sich das Centro in Vicosoprano, direkt an der Strada Pricipale. Das Gebäude wurde eigens zu diesem Zweck von dem Bergeller Architekturbüro renato maurizio architekten ag erbaut. Reduzierte Raumnutzung dank der Realisierung einer einheitlichen Struktur für viele Betriebe; architektonische und energiesparende Lösungen auf ho-

hem Niveau; Nutzung einer Wärmepumpe und der Systeme zur Energierückgewinnung; sanitäre Anlagen mit Systemen zur Wasserersparnis. Das Centro Punto Beragalia kann bereits einige Erfolge in der Förderung und Entwicklung von Unternehmen, aber auch in der regionalen Entwicklung vermerken: zwölf Betriebe haben ihren Sitz im Centro, davon wurden vier allein dort neu gegründet. Es gibt elf neue Arbeitsplätze, davon sind sechs Stellen Vollzeit. Auch die Auslastung der Weiterbildungsangebote zeigen Erfolge in der Region, die kulturelle Identität steigert ihr Ansehen und stärkt die Vermarktung von ländlichen Nischen- und Luxusprodukten. 15

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Referenz für Arbeit


<< vorherige Seite Abb. 33 Centro Punto Bregaglia, Vicosoprano diese Seite Abb. 34 Freilichtmuseum Ballenberg, Plakat

Das Freilichtmuseum Ballenberg im Berner Oberland in Hofstetten bei Brienz zeigt über 100 historischer Gebäude aus allen Landesteilen der Schweiz, um die Vielfalt und merkmale der unterschieldichen Baukulturen aufzuzeigen. Die Besucher bekommen Einblicke in traditionelles Handwerk, das bei Vorführungen gezeigt oder der Besucher selbst im ausgegöliederten Kurszentrum ausprobieren kann. Die Bereiche des Handwerks reichen vom Schreiner/Tischler über Schmied bis hin zum Weber. Daneben kann der Besucher etwas über heimsichen Pflanzen-. und Tierarten lernen und diese hautnah erleben und kennelernen. Das gesamte Museumsareal erstreckt sich auf Höhenlagen von 640-700m, umsäumt von schneebedeckten Berggipfeln auf einer Fläche von 66ha (=93 Fußballfelder). Auf dem gelände verteilen sich außerdem viele gastronomische Angebote und kleine geschäfte, in denen handgemachtes verkauft wird. Über Das Kurszentrum Bal-

lenberg kann man als Privatperson auch verschiedene, teils mehrtägige Kurse buchen, in denen man sich über die zeit z.B. ein bett aus Holz baut oder sich ein küchenmesser selbst schmiedet. Das Angebot reicht weter von textilverarbeitung über Käsehersetllung bis hi zum Instrumentenbau. 17

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Referenz für Tourismus

Maloja / Probleme & Trends: Referenz Tourismus

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3.0 Das Bergell

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Bergell

Das Bergell ist eine faszinierende Landschaft: Gesäumt von schroffen Dreitausendern im Norden und Süden, schlängelt sich das Tal vom alpinen Maloja bis hinunter ins mediterane Chiavenna und verbindet die Schweiz mit Italien. Wie an einer Perlenschnur reihen sich viele authentische und pittoreske Dörfer aneinander, das Klima wird immer milder. Der Höhenunterschied beträgt fast 1500 m auf einer Distanz von nur 30 km. Der obere Teil des Bergells ist Teil des Kantons Graubünden und somit auf Schweizer Boden. Die politische Grenze mit dem Oberengadin verläuft jenseits der europäischen Wasserscheide vom Lunghin durch den Silsersee. Die Landesgrenze trennt das Tal längs zweier Zuflüsse der Maira bei Castasegna. Die Maira ist der Hauptfluss im Bergell und mündet in Italien unter dem Namen Mera in den Comersee. Die Wasserscheide bei Maloja ist aus geologischer Sicht besonders interessant. Diese Gegend wurde durch das Einwirken von Wasserkräften in jüngster Zeit modelliert. Die Erosion hat die Laufrichtung des Hauptflusses um 180° gedreht. Heute fliesst der Fluss Maira in Richtung Poebene, früher, wie der Inn, gegen Osten. Dies bezeugen die Ausrichtung der Seitentäler Maroz, Forno und Albigna. Das Bergell führt von Casaccia aus nordwärts zum einen über den Septimerpass in den Oberhalbstein. Zum andern führt das Haupttal über den Malojapass und das Oberengadin zum Julierpass und weiter zur Alpennordseite. Diese Durchgangsroute war seit der Römerzeit bis um das Jahr 1600 die wichtigste der Zentralalpen. Andere, weniger wichtige Pässe, führen ins Averstal sowie durch das Valmalenco und Val Masino ins Veltlin. 18


Bergell 22

Abb. 35 Schwarzplan Bergell, Grünräume 35


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Das Tal Bergell (ital. Val Bregaglia) ist das Tal der oberen Maira (ital. Mera) zwischen dem Malojapass auf 1.815 m ü. M. und der italienischen Stadt Chiavenna auf 333 m ü. M. Der obere und größere Teil des Tals liegt auf Schweizer Boden und bildet die gleichnamige Gemeinde im Kanton Graubünden. Der untere Teil des Tals gehört zur italienischen provinz Sondrio. Teilweise wird der italienische Teil des Tals auch Val Chiavenna, statt Val Bregaglia, genannt. Der Name ‚Bergell‘ leitet sich vom lateinischen ‚Praegallia‘ ab und bedeutet ‚Vorgallien‘. Das Tal fällt in drei Stufen vom Malojapass ab: zunächst auf die Ebene von Casaccia, dann in den talgrund von Vicosoprano und Stampa. Kurz unterhalb befindet sich die Talenge ‚Porta‘, hinter der sich die Dörfer Promontogno und Bondo befinden. Die Porta teilt das Tal in die beiden Abschnitte ‚So-

Bergell / Das Tal

Das Tal:

prapota‘ und ‚Sottoporta‘. Der obere Abschnitt, also die Sopraporta, ist alpin geprägt, die Sottoporta zählt bereits zur insubrischen Zone, wo Oliven, Wein und Palmen wachsen. Das Bergell ist tief eingeschnitten zwischen den Bergeller Alpen im Süden und den Rätischen Alpen im Norden. Schaustück sind die Bergeller Alpen und dort insbesondere die Dreitausender über dem Val Bondasca (Piz Badile, Piz Cengalo, Gemelli und Sciora), aber auch die weiter östlich sich erhebende Gruppe des Piz Bacun. Drei Seitentäler münden aus den Bergeller Alpen von Süden her ins Bergell: Val Forno, Val da l’Albigna und Val Bondasca. 19 Das Val Bondasca sowie das Dorf Bondo wird einigen durch den Bergsturz im Jahr 2017 bekannt sein, als mehrere Murengänge den Hang hinabstürzten und viele Gebäude, vorallem am Dorfrand, von der Schlammlawine begraben wurden sowie acht Menschen das Leben kostete. Noch heute sind davon letzte Spuren in Bondo zu sehen. 20 Abb. 36 Bergell, Vicosoprano, Blick Richtung Süden

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3.1 Tal und Gemeinde


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Die Gemeinde:

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Bergell / Die Gemeinde

zur Minderheitensprache. 1827/1828 wurde die Strasse über den Malojapass gebaut, was 1834–1840 zur Aufgabe des Saumwegs über den Septimerpass führte. Dieser ist heute aber noch als Wanderweg nutzbar. Das Bergell ist seit 1851 ein Kreis des Bezirks Maloja. 1803 zählte das Tal noch 2.170 Einwohner, seither erlitt es eine starke Abwanderung, 1990 lebten noch 1.434 Bewohner hier. Auch die prägende Berglandwirtschaft verlor an Bedeutung, Wasserkraftnutzung und Tourismus brachten Geld und neue Arbeitsplätze ins Bergtal. Bis 2009 bestand das Schweizer Bergell aus den Gemeinden Bondo, Castasegna, Soglio, Stampa und Vicosoprano, die dann im Jahr 2010 zur Gemeinde Bregaglia fusionierten. Der gleichnamige Kreis löste sich 2011 auf, seit 2016 ist das Bergell Teil der Region Maloja. 21

Abb. 37 ehemaliges Rathaus in Vicosoprano Abb. 38 Ruine der Kirche San Gaudenzio, Casaccia

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Das Bergell kam bereits um 100 v. Chr. unter römische Herrschaft und ist 46 n. Chr. als Bergale überliefert. Es war zunächst der Präfektur Como zugeteilt, nach 350 der Provinz Raetia Prima eingegliedert. Im 4. Jahrhundert erfolgte die Christianisierung durch Gaudentius, ihm wurde die Kirche San Gaudenzio oberhalb Casaccia geweiht. 488 kam das Bergell unter ostgotische Herrschaft, 568 unter die der Langobarden und 803 zur Grafschaft Como. In der Zeit der karolingischen Reichsteilung bildete das Bergell um 840 das churrätische Ministerium Bregallia, der Loverobach bei Castasegna war die Südgrenze Churrätiens. 960 schenkte König Otto I. das Bergell dem Bischof von Chur, der dadurch die Kontrolle über den Septimerpass und den Julierpass gewann. Das Bergell war damals eine Talgemeinde mit weitgehenden Freiheitsrechten. Von ökonomischer Bedeutung waren das Transportgewerbe und die Kastanienwirtschaft. Die Eröffnung der Gotthardroute beeinträchtigte das Transportgewerbe und bewirkte eine Verlagerung auf die Landwirtschaft. 1367 schloss sich das Bergell als Hochgericht dem Gotteshausbund an. Das gesamte Tal war einem einzigen, vom Churer Bischof gewählten Pfarrer unterstellt, der in der Hauptkirche Nossa Donna Castelmur in der Burg Castelmur residierte. Um 1520 gab es im Tal neun Priester, jeder von ihnen wurde von einem Kaplan unterstützt, der sich um die Gemeinde kümmerte. 1524 schlossen sich die Bünde zum Freistaat zusammen und das Bergell wurde 1526 von allen bischöflichen Feudalrechten befreit. 1535 regelte eine Ordnung das Gerichtswesen neu: Das Kriminalgericht für das ganze Tal tagte nun in Vicosoprano, das Zivilgericht für Sottoporta in Soglio. 1546 wurde das Italienische zur Amtssprache erhoben, was die politische Selbstständigkeit förderte. 1552 wurde auch im unteren Bergell die Reformation eingeführt, auch hier hatten evangelische Glaubensflüchtlinge aus Italien, die ihr Land verlassen mussten, massgeblich mitgewirkt. Mit dem Verlust des Veltlins 1798 an Italien wurde das Bergell für Graubünden zur Randregion und das Italienische


Leben in und mit der Baukultur - Wakkerpreis 2015 2015 wurde das Bergell vom Schweizer Heimatschutz mit dem renomierten Wakkerpreis ausgezeichnet. Gewürdigt wurde vorallem ihr Engagement für den Erhalt und die Belebung ihrer reichhaltigen Baukultur sowie die Kreativität, mit der sie den gebauten Bestand weiternutzt und neu mit Leben füllt. Die Bewohner der Gemeinde haben den Wert ihres gebauten Erbes und der erhaltenen Kulutrlandschaft als wichtigen Standortvorteil erkannt und diesen behutsam gepflegt und weiterentwickelt. 23

Der Wakkerpreis Dieser Preis ist ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker (1875 - 1972) und wird seit 1972 jährlich vom Schweizer Heimatschutz an eine politische Gemeinde verliehen. Der Preis zeichnet Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbildund Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können und diese unter zeitgenössischen Gesichtspunkten weiter entwickeln. Dazu gehören insbesondere das Fördern gestalterischer Qualität bei neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche aktuele Ortplanung. 24

Bergell / Dörfer & Strukturen

Im Bergell reihen sich pittoreske und authentische Dörfer aneinander. Meist liegen sie in der Talebene, oder, wie etwa Soglio, am Südhang der steilen Gipfel. Seit 2010 sind sie politisch eine Gemeinde, jedes Dorf hat dabei seinen eigenen Charakter: Vicosoprano beispielsweise war lange Zeit der Hauptort im Bergell, hier war der Gerichtssitz, noch heute kann man das eindrucksvolle Pretorio bewundern. Stampa hingegen ist die Heimat der Künstlerfamilie Giacometti, hier finden sich die meisten Museen des Bergells. 22 Alle Dörfer sind mehr oder weniger durch die Hauptstraße, der Strada Principale, dominiert. Teils kann man das schweizerische Bergell als einen Ort betrachten, die einzelnen Dörfer haben viele Gemeinsamkeiten in ihrer äußeren Erscheinung: enge Gassen, alte Steinhäuser, manche schmuckvoll bemalt, Brunnen und Plätze, Nutz- und Ziergärten. Doch in ihrer Struktur zeigt jeder Ort seine Besonderheit. Casaccia oder Stampa beispielsweise sind, wie Maloja, heute noch reine Durchfahrtsorte, von der Hauptstraße geprägt und durchzogen. Wie perlen an einer Kette reihen sich die Gebäude am Straßenrand entlang. Manchmal ragen sie mit einer Ecke in den Straßenraum, an andere Stelle springen sie zurück und geben einen Platz frei. Dörfer wie Vicosoprano oder Borgonovo profitieren mit beruhigter Lage an einer Umfahrungsstraße. Diese verläuft parallel und dicht an der Hauptstraße, die ‚Zentren‘ werden dadurch aber deutlich beruhigter und die inneren Straßen werden von Fußgängern dominiert. Die Anordnung und Sruktur der Gebäude zeugt aber noch deutlich vom ehemaligen Straßendorf. Ganz anders sind die Dörfer Bondo oder Soglio. Sie zeugen beide von einem historischen Dorfkern, um den sich der Ort weiterentwickelte. Soglio liegt über Promontogno an einer sonnenbeschienenen Hangterasse, um dort hinzugelangen muss man eine Abzweigung der Hauptstraße nehmen, die in engen Serpentinen zwischen Kastanienbäumen den Berg hinaufführt. Oben angelangt wirkt das Dorf wie ein Labyrinth aus steinernen Mauern und engen Gassen aus Kopfsteinpflaster. Die Gebäude drängen sich dicht an dicht, von oben gesehen wirkt es wie ein Meer aus Steindächern.

In seiner Struktur lässt sich die weit zurückreichende Geschichte und die historische Entwicklung ablesen, das Dorf wächst von Innen nach Außen.

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3.2 Dörfer und Strukturen


Maloja 1.815 m

Casaccia 1.458 m

Vicosoprano 1.067 m

Borgonovo 1.027 m

Soglio 1.090 m

Abb. 39 Schwarzplan Bergell, Verortug der Dรถrfer 39

Castasegna 696 m

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Bondo & Promontogno 823 m

Bergell / Dรถrfer & Strukturen: Verortung

Stampa 994 m


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Isola

Casaccia

Vicosoprano

Der kleine Weiler Isola, der noch zu Maloja gehört und damit der letzte Ort des Bergells vor der Grenze zum Oberengadin ist, liegt fußläufig eine Stunde von Maloja in Richtung Norden entfernt. Isola war früher eine Alp Malojas, die die Bauern aus dem südlichen Bergell im Sommer für ihre Tiere nutzten. Das malerische und idyllische Dörfchen liegt am Fuß der Berge auf einer kleinen Landzunge, die sich in den Silsersee zieht. Hier kann man sich noch gut vorstellen, wie das bäuerliche Leben ausgesehen haben muss: eine kleine Schotterstraße schlängelt sich durch die alten, steinernen Häuser, die teilweise dicht an dicht stehen. Ein kleiner Wasserfall rauscht von den Felsen herab und plätschert an kleiner Bach bis in den See. Pferde, Esel und Ziegen grasen in den Sommermonaten auf den Wiesen und an den Berghängen. Nur noch eine Familie ist dort ganzjährig ansässig, die ihr Brot mit der Herstellung von Käse und Milchprodukten ihrer Ziegen verdient. Ansonsten sind die Wohnhäuser, die meist aus umgebauten Ställen bestehen, als Zweitwohnungen im Besitz von Städtern, die nur wenige Wochen im jahr ihren Urlaub dort verbringen. 25

Steigt man hinter Maloja den steilen Pass um fast 400 m hinab, gelangt man in das kleine Dorf Casaccia, das neben dem Malojapass auch den Zugang zum Septimerpass gewährt. Dieser war einer der wichtigsten der Römer, heute hat er aber neben der Funktion als Höhenwanderweg keine Relevanz mehr. Gerade einmal 107 Menschen (Stand: April 2018) leben in den Häusern, die sich an die Straße schmiegen. Das Klima ist noch immer sehr alpin geprägt, Lärchenwälder umgeben das Dorf. Die Häuser weisen aber auch hier eine lange Geschichte aus: das ‚Cunvent‘ aus dem Jahr 1520 wurde als Herberge vor dem anstrengenden Pass-Aufstieg genutzt, ähnlich wie die Osteria vecchia in Maloja. Auf einer kleinen Terasse oberhalb von Casaccia thront ‚La Torcia‘, ein Überrest eines mittelalterlichen Wachturms. Legenden besagen, dass die Burgherren über einen unterirdischen Gang sich nachts ins Frauenkloster des Dorfes schlichen. Eine weitere Ruine schmiegt sich an den Hang des Malojapasses: die der Kirche San Gaudenzio, die 1518 errichtet wurde und bereits 998 n. Chr. Erwähnung fand. Die Kirche Casaccias ist aus dem Jahr 1742. Ihr Vorgänger wurde 1740 unter einem Bergrutsch begraben. In Casaccia findet man außerdem den Einstieg zum Bergeller Höhenwanderweg ‚Sentiero Panoramico‘. 26

Die größte Ortschaft im Bergell mit 309 Einwohnern (Stand April 2018) liegt zwischen Wiesen und Wäldern auf 1.087 m Höhe. Sie war früher einmal der Hauptort des Tals, was auf die mittlere Lage im Tal zurückzuführen ist.

In Vicosoprano finden sich schon Elemente des südlichen Bergells: zwischen den, mal engen, mal weiteren Gassen weichen die hohen Häuser immer mal wieder niedrigen Mauern, die private Nutzgärten säumen. Außerdem finden sich her die meisten Geschäfte und Läden: Neben einem kleinen Dorfladen ist hier die Hauptkäserei sowie die Bäckerei des Tals. Sie versorgen alle Dorfläden im Tal mit frischen Produkten. 27

Bergell / Dörfer & Strukturen: Isola, Casaccia, Vicosoprano

Der Dorfplatz, der obligatorisch mit einem typischen Steinbrunnen versehen ist, war auch früher schon der Mittelpunkt: hier befindet sich das ‚Pretorio‘, der alte Gemeindeund Gerichtssitz aus dem Jahr 1583. Dort kann man auch noch den Prangerblock mit seinen Halsketten bewundern. Das alte Rathaus wurde um den mittelalterlichen Svelenturm herumgebaut. In diesem befand sich früher die Folterkammer, die man auch heute noch, mit all den schaurigen Folterinstrumenten, besichtigen kann.

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Abb. 40 Isola Abb. 41 Casaccia Abb. 42 Vicosoprano, südliche Ortseinfahrt

An der Umfahrungsstraße, die schon Mitte der 1970er gebaut wurde und durch den Kern des Dorfes führt, reihen sich Patrizierhäuser, die trotz ihres Alters noch schmuckvolle ‚Sgraffiti‘ (s. S. 47: Elemente & Materialien) und Adelswappen an ihren Fassaden tragen. Eine interessante Innenschrift ist außerdem ‚Non c‘è uomo su questa terra che non abbia un briciolo du follia‘, was übersetzt ‚Es gibt keinen Menschen auf Erden ohne eine Spur von Verrücktheit.‘ bedeutet. Die frühbarocke Kirche ‚Santa Trinità‘ sowie die aus dem ersten Jahrtausend stammende ‚San Cassiano‘ können heute noch besichtigt werden.


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Schwarzplan Isola (Maloja), Dorfstruktur Schwarzplan Casaccia, Dorfstruktur Schwarzplan Vicosoprano, Dorfstruktur M 1:10.000

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Abb. 43 Abb. 44 Abb. 45

Bergell / Dรถrfer & Strukturen: Isola, Casaccia, Vicosoprano

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Stampa & Borgonovo Stampa ist ein typisches Straßendorf, in dem sich die einzelnd stehenden Häuser an der Kantonsstraße entlang fädeln. Zusammen mit dem Ortsteil Coltura, der sich auf den anderen Seiten der Maira, die parallel zur Straße fließt, befindet, hat Stampa nur knapp 120 Einwohner (Stand: April 2018). Stampa ist aber auch der Heimatort der Künstlerfamilie Giacometti, die auch auf dem kleinen Freidhof begraben liegen. Das Atelier des Malers und Bildhauers Alberto Giacometti ist für Besucher zugänglich, doch auch das Talmuseum befindet sich hier. Das aus dem Jahr 1581 stammende Herrschaftshaus beherbergt das Talmuseum, die ‚Ciäsa Grana‘. Dort bekommt man Einblicke in die Flora und Fauna des Bergells, die Geologie und Kultur und das frühere Leben des Bewohner. Im Ortsteil Coltura befindet sich der Palazzo Castelmur im maurisch-gotischen Stil mit zinnenbesetzten Türmen. Die Nordhälgte des Baus stammt aus dem Jahr 1723, der südliche wurde 1850-55 vom Baron Giovanni Castelmur errichtet, der ihm auch den Namen verlieh. Eine herrschaftliche Gartenanlage vervollständigt den Palazzo. Etwas weiter Richtung Süden zweigt eine Straße ab, die einen durch das kleine, enge Dörfchen Borgonovo führt. Hier leben bloß 78 Menschen in einer Reihe von antiken Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ab und zu werden diese Reihen von kleinen Nutz- und Ziergärten oder den alten, traditionellen Stallungen unterbrochen. Am Dorfrand, kurz bevor die kleine Straße wieder auf die Kantonsstraße trifft, liegt die Kirche ‚San Giorgio‘ aus dem Jahr 1694. Ihr Innenraum wird durch ein schmuckvolles Glasfenster verschönert, das von dem Künstler Augusto Giacometti stammt.

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Abb. 46 Abb. 47 Abb. 48 Abb. 49

Borgonovo Stampa Bondo Promontogno

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Auf 823 m Höhe liegt das kleine Dorf Bondo, das in den Wintermonaten bis zu 4 Monate ohne Sonne auskommen muss. Dennoch wohnen hier über das Jahr 99 Menschen (Stand April 2018). Verwinkelte, gepflasterte Straßen, die gesäumt werden von steinernen kleinen Häuschen, führen einen durch den Ort. Am oberen Dorfrand, am Berghang, steht die mit bemerkenswerten Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert verzierte Kirche ‚San Martino‘, die 1250 n. Chr. geweiht wurde. Auf dem kleinen Friedhof befindet sich u. a. das Grab des berühmten Malers Varlin. Zu den weiten Wiesen, die sich weiter in die Talebene ziehen, richtet sich der prächtoge Palazzo Salis mit eleganter Gartenanalge aus dem 18. Jahrhundert. Im benachbarten Promontogno, das man auch über eine kleine Hängebrücke von Bondo aus erreicht, ist heute der Gemeindesitz des Tals. Über die Maira führt eine alte Steinbrücke, von der aus man das große Mühlenrad sehen kann. Die Mühle wird heute noch betrieben und stellt verschiedenstes Mehl für die Bäckereien des Tals her. Auf der Erhebung, unter der die Kantonsstraße entlang führt, steht die breits 998 n . Chr. erwähnte Kirche ‚Nossa Donna‘, die 184550 restauriert wurde. Knapp unterhalb kann man Reste der ‚Lan Müraia‘ entdecken, eine mittelalterliche Festungsmauer, die die historische Grenze zwischen ‚Sottoporta‘ und ‚Sopraporta‘ bildet. 29

Bergell / Dörfer & Strukturen: Stampa, Borgonovo, Bondo, Promontogno

Bondo & Promontogno

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Schwarzplan Borgonovo, Dorfstruktur Schwarzplan Stampa, Dorfstruktur Schwarzplan Bondo & Promontogno, Dorfstruktur M 1:10.000

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Abb. 50 Abb. 51 Abb. 52

Bergell / Dรถrfer & Strukturen: Stampa, Borgonovo, Bondo, Promontogno

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Soglio

Castsegna

Soglio - die Schwelle zum Paradies, wie Giovanni Segantini dieses kleine Dorf am Südhang bezeichnete. 128 Menschen leben hier oben auf über 1.000 m ü. M. zwischen den schroffen, steilen Felsen des Alpenhauptkammes und der sanften Kulturlandschaft des Tals. Im Kern des Dorfes tummeln sich alte Palazzi, Häuser und Ställe aus vielen Jahrhunderten, enge und teils steile Gassen führen zwischen ihnen hindurch. Die Familie Salis ließ sich vor Jahrhunderten u.a. hier nieder, das älteste dieser Herrenhäuser stammt aus dem 14. Jahrhundert und beherbergt heute eine Pension. Andere stammen aus dem 17. und 18 Jahrhundert und fungieren fast alle als Gasthäuser. Doch auch moderne Architektur schleicht sich unaufdränglich dazwischen (s. S. 58, ruinelli) und komplettiert das Dorfbild. Aufgrund der Südhanglage ist das Klima hier sehr mild, fast schon mediterran. Zudem befindet sich hier der Hauptsitz der SOGLIO-Pflegeprodukte, die als Beispiel für neues, regionales Wirtschaften steht und das Alpengebiet mit seinen Rohstoffen behutsam und nachhaltig verwertet. In Soglio endet auch der Wanderweg ‚Sentiero Panoramico‘ und beschenkt die Wanderer mit der atemberaubenden Aussicht auf die Berge und das Tal.

Das Dorf Castasegna liegt, zwischen Palmen und Kastanienwäldern, an der Grenze zu Italien und überrascht trotz seiner Lage auf 686 Metern mit typischem Mittelmeerklima. In den kleinen, gepflegten Gärten, die man überall im Dorf sehen kann, wachsen Palmen, Feigenbäume, Kamelien und Weinstöcke. 173 Menschen (Stand April 2018) leben hier und profitieren von der Grenzlage zu Italien. Von oben präsentiert sich Castasegna als ein einziges Dächermeer aus Steinplatten. Einzig der Glockenturm der Kirche Santa Trinità, aus dem Jahr 1660 ragt hervor. Ganz in der Nähe, in Richtung des Flusses Maira, befindet sich eine weitere Kirche, jene von S. Giovanni Battista (Johannes der Täufer). Sie wurde das erste Mal 1409 erwähnt. Die mit Steinen gepflasterte Hauptstrasse ist gesäumt von prachtvollen Häusern aus dem 17.Jh. und der Villa Garbald, dem einzigen Gebäude südlich der Alpen des deutschen Architekten Gottfried Semper. 2004 wurde die Villa durch einen Turm der Architekten Miller & Maranta ergänzt. Die Villa Garbald vermietet Räume für Tagungen und Seminare sowie kleine Apartments, die für Arbeitschaffende etc. vorgsehen sind. Abseits der Hauptstrasse, auf den engen Wegen und Gassen, bekommt man immer wieder Einblick in die heute noch intakte bäuerliche Vergangenheit, wie z.B. auf alte Waschbrunnen. Etwas oberhalb von Castasegna beginnt der größte Edelkastanienwald Europas, der Brentan. Die Anlage lässt fast an eine gepflegte Parkanlage denken, als an einen Nutzwald, denn diese Kulturpflanze benötigt viel Pflege, um weiter verarbeitet zu werden. Die Römer sollen sie einst ins Tal gebracht haben. Unter den grossartigen Kastanienbäumen wurde ein Lehrpfad eingerichtet, auf dem die traditionellen „cascine“, (kleine Hütten) stehen, in denen die Kastanien trocknen. Die kleine Häusergruppe von Brentan und der rote Pavillon beim ehemaligen Grenzübergang sind Werke des Architekten Bruno Giacometti, Bruder von Alberto Giacometti. 31

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Abb. 53 Soglio Abb. 54 Castasegna Abb. 55 ehemaliges Zollhäuschen, Bruno Giacometti, ~1950er

Bergell / Dörfer & Strukturen: Soglio, Castasegna

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Bergell / Dörfer & Strukturen: Soglio, Castasegna

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Abb. 56 Schwarzplan Soglio, Dorfstruktur Abb. 57 Schwarzplan Castasegna, Dorfstruktur M 1:10.000

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>> nächste Seite: Abb. 58 Straßenraum Maloja Abb. 59 Straßenraum Casaccia Abb. 60 Straßenraum Vicosoprano Abb. 61 Straßenraum Borgonovo 57


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Bergell / Dörfer & Strukturen: Straßenräume

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Bergell / Verkehr & Infrastruktur

In das Bergell gelangt man mit dem Auto über gut ausgebaute Straße und Pässe. Von Zürich aus sind es beispielsweise 225km, von München 325km und von Mailand nur 150km. Dort ist auch der nächstgelegene internationale Flughafen, ein kleinerer für private Passagierflugzeuge befindet sich bei St. Moritz, also knapp 20km entfernt. Ebendort befindet sich auch der Bahnhof, der von Fernzügen angefahren wird und das Engadin mit den Schweizer Großstädten verbindet. Von dort aus verkehrt stündlich der Postbus, der mit Halt in jedem Ort bis runter ins italiensiche Chiavenna fährt. Das Bergell selber ist durch die Haupterschließungsstraße dominiert, der Strada Principale. Sie verbindet Zernez, das weitere 30 km hinter St. Moritz lliegt, mit Chiavenna. An dieser Straße entlang reihen sich die kleinen Dörfer. Für mehr Ruhe abseits der Hauptstraße, die unter der Woche stark vom Pendlerverkehr von Italien aus befahren wird, sorgen abschnittsweise Umfahrungsstraßen oder Tunnel. 32

Die Versorgung des Tals ist im Grunde mit dem nötigsten gesichert: Lebensmittel sind in fast jedem Dorf in kleinen, überschaubaren Dorfläden zu bekommen. Bis auf Casaccia, Stampa und Borgonovo verfügt jeder Ort über einen eigenen Laden. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse, Fleisch- und Milchprodukten über Putz- und Haushaltswaren bis zu Hygieneartikel. Die frischen Produkte sind alle aus dem Bergell, das Brot wird täglich frisch in einer der zwei Talbäckereien gebacken und ausgeliefert. Die weitere Grundversorgung bietet ein Ärztezentrum mit integrierter Apotheke bei Promontogno. In der Gewerbezone zwischen Stampa und Vicosoprano befindet sich die Kantonalbank, ein baumarkt mit ElektronikAbteilung und einer Poststelle. Eine weiterer Poststelle befindet sich in der Touristen-Information in Maloja. Für weiterreichende Angebote müssen die Bewohner in größere Zentren nach Italien fahren, dort sind vorallem die großen Supermärkte deutlich günstiger. 33 Abb. 62 Malojapass mit seinen Serpentinen

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3.3 Verkehr & Infrastruktur


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Raumsituationen entlang der Strada Pricipale Abb. 63 kurz hinter Vicosoprano Abb. 64 Tankstelle bei Stampa Abb. 65 Ortseinfahrt Borgonovo Abb. 66 Abzweigung Castasegna Abb. 67 zwischen Vicosoprano und Borgonovo Abb. 68 Ortseinfahrt Vicosoprano

Bergell / Verkehr & Infrastruktur: EindrĂźcke der StraĂ&#x;ensituation

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Haltestellen Postbus Abb. 69 Maloja, Capolago (Richtung Engadin) Abb. 70 Maloja, Capolago (Richtung Bergell) Abb. 71 Casaccia, Villaggio Abb. 72 Vicosoprano, Nasciarina Abb. 73 Vicosoprano, Plazza Abb. 74 Borgonovo, Villaggio Abb. 75 Castasegna, Sura 75

Bergell / Verkehr & Infrastruktur: Haltestellen Postbus

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Das Bergell ist reich an Natur, umgeben von schroffen Granitfelsen, an deren Hängen sich Lärchen- und Arvenwälder ausbreiten. Geprägt durchden Menschen und damit die Landwirtschaft des frühen 16. Jahrhunderts werden die Wälder immer wieder von freien Weiden und Wiesen unterbrochen, dass es aus der Vogelperspektive fast mosaikartig wirken muss. Nur wenige dieser Freiflächen werden heute noch bewirtschaftet. Mehr als 60% des Gemeindegebietes sind Gebirge, knapp 20% sind von Wald und Gehölz bedeckt. In neuester Zeit geht die Viehhaltung stark zurück. Deshalb sind die typischen Maiensässe, die auf halber Talhöhe am Südhang liegen, stark von der Waldzunahme gefährdet. Das durch die Bauern im Tal geprägte wichtige Kulturgut droht damit verloren zu gehen. Das Klima im Bergell ist besonders: es reicht von alpinen Temperaturen und langen Wintern in Maloja, bis zu fast mediterranen Lüften in Soglio oder Castasegna, wo auch Palmen, Kastanien- und Feigenbäume zu Hause sind. Oberhalb von Castasegna befindet sich der größte Nutzkastanienwald Europas, dessen Anlage einer gut gepflegten Parkanlage ähnelt. Die grossen Höhenunterschiede und eine ausgeprägt verschiedenartige Exposition beeinflussen die südliche Vegetation, die sich in grosser Vielfalt zeigt. Laub- und Nadelwälder, Wiesen und Weiden sind die typischen Landschaftsbilder im Tal. Die Waldgrenze liegt bei etwa 2‘000 Höhenmeter. Obwohl im Winter weite Teile des Tales ohne Sonneneinstrahlung bleiben, ist das Klima mild. Dies ist stark vom Mittelmeer beeinflusst. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt auf 1‘000 Höhenmeter bei 1‘400 mm, mit Niederschlagspitzen im Mai, August und Oktober. Der kälteste Monat ist Januar, der wärmste ist Juli. 34

Bergell / Natur & Landschaft

3.4 Natur und Landschaft


Abb. 76 Abb. 77 Abb. 78 Abb. 79 Abb. 80 Abb. 81

Piz Marterdell (2.967 m) G채rten und W채lder bei Castasegna Wasserf채lle bei Castasegna Silsersee, zwischen Isola und Maloja Flussbett der Maira, bei Casaccia umgebende W채lder und Gebirge, Maloja

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Bergell / Natur & Landschaft

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3.5 Kultur und Bevölkerung Das Tal, das von Nordosten nach Südwesten verläuft, hat eine starke Ausrichtung nach Italien. Das zeigt sich auch in der Sprache italienisch, die seit der Reformation Amtssprache ist. Jedoch hat sich im Bergell über die Jahrhunderte eine ganz eigene Mundart entwickelt: das Bargaiot. Es ist eine Mischung aus lombardischen und rätoromansichen Einflüssen, jedes Dorf hat dabei seinen ganz eigenen Dialekt. Kleines Glossar Deutsch – Bargajot 35 Nein - no Ja - sci Guten Tag - bun dì Guten Abend - buna seira Danke - grazia Brunnen - brona Kirche - baselga Klein - pit Gross - grand Wasser - aua /ägua Die ersten Funde, die auf ein Vorkommen von Menschen hinweisen, gehen auf die Mittelsteinzeit zurück. Es handelt sich dabei um Steinkohlereste, die auf das Jahr 6.800 v. Chr. datiert werden konnten. Damals lebten die Menschen vom Jagen, erst um die Römerzeit ließen sich erste Gruppen nieder, zeitgleich wurden auch die ersten Handelsrouten durch die Alpen gebaut. Durch die Pässe und damit den freigewordenen Weg über die Alpen, die vorher als unüberwindbar galten, gelangten die Menschen durch Handel, später auch durch Schmuggel, zu Reichtum. Das Bergell ist das einzige Bündner Südtal, das die Reformation angenommen und bis heute erhalten hat. Knapp 3/4 der heutigen Bevölkerung ist noch reformiert.

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Im 19. Jahrhundert gelangten viele Auswanderer in den Großstädten des südlichen Europas als Händler oder Zuckerbäcker zu Reichtum und brachten diesen später in Form von architektonischen Einflüssen zurück in ihr Heimattal. Davon zeugen heute noch zahleiche Paläste und Villen sowie barocke Gartenanlagen, wie der Palazzo Salis oder Castelmur bei Coltura in Stampa. Ebenfalls zu dieser Zeit fand der gehobene Tourismus seinen Weg in das Bergell, was sich auch im Anstieg der Bevölkerungszahl wiederspiegelte. Diese nahm allerdings mit dem Auflkommen von Maschinen in der Landwirtschaft deutlich ab und sinkt seitdem, zwar langsam, aber stetig. 36

Bergell / Kultur & Bevölkerung

Durch den Ausbau neuer Alpenstraßen im späten Mittelalter, wie den Gotthardt oder Splügen, rückte das Bergell mit seinen Handelsrouten in den Hintergrund und musste sich neu orientieren. Das war der Beginn der Land- und Viehwirtschaft, die weiter oben auf den Maiensässen betrieben wurde.


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Bergell / Kultur & Bevรถlkerung

Abb. 82 Stallung in Orden, Maloja

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3.6 Produkte des Bergells

Die Edelnüsse findet man aber meistens in den für das Bergell und Engadin bekannten Torten und Kuchen, den Torta di noci und torta di castagne. Für ihre Weiterverarbeitung werden die Kastanien nach der Ernte im Herbst zunächst gewaschen, um Schalenreste und Dreck zu entfernen. Danach kommen sie in die traditionellen Trocknungshütten, in denen sie auf Brettern liegen und darunter ein Feuer entzündet wird, das die Kastanien langsam und schonend durch die Hitze und den Rauch trocknen und rösten. In den 1970er Jahren wurde in Soglio eine Pflegeproduktmarke gegründet. Die SOGLIO-Produkte sollen die Haut durch natürliche Zutaten aus der Region behutsam pflegen. Darin zufinden sind vorallem Bergblumen und -kräuter, aber auch Ziegenmilch kann enthalten sein. Das Besondere an den im Bergell hergestellten Produkten ist, dass sie in engen, internen Kreisläufen und weitestgehender Handarbeit entstehen. 37

Das Bergell ist noch immer stark von der Land- und Viehwirtschaft geprägt. Das zeigt sich vorallem in den heimischen Produkten, die vor Ort angebaut, verarbeitet und vermarktet werden. Diese kleinen Nischen- und Luxusprodukte sind teilweise schon über die Grenzen hinaus bekannt und geben dem Tal und seinen Produzenten ein Alleinstellungsmerkmal. Milch von den Gaubündner Kühen wird zu Käse- und Joghurtspezialitäten verarbeitet und in den kleinen Dorfläden verkauft oder an Restaurants und Hotels weitergegeben. Im Tal angebautes Weizen oder andere Kornsorten, wie Buchweizen und Roggen, werden in der alten Mühle in Promontogno zu Mehl gemahlen, was weiter an die Bäckerei in Vicosoprano geht, die daraus Brot und anderes Gebäck herstellt. Auch Kastanien finden ihren Weg in die Mühle: das daraus entsandene Kastanienmehl wird ebenfalls zu Gebäck oder sogar Nudeln, den ‚Tagliatelle di castagne‘.

Abb. 83 Abb. 84 Abb. 85 Abb. 86 Abb. 87 Abb. 88

Käse Joghurt SOGLIO-Pflegeprodukte Kastanienfrucht Kastanien bei der Trocknung Kastanientorten

Bergell / Produkte

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Abb. 89 Abb. 90 Abb. 91 Abb. 92

Talstation Pranzaira-Seilbahn, Alder Clavuot Nunzi Architekten Albigna-Staumauer und Stausee Rückhaltemauer Kraftwerk Löbbia (zwischen Casaccia & Vicosoprano)

3.6 Energie im Bergell Gefälle und Wasser bietet das Bergell im Überfluss. Die Abflussmenge der Gletscherbäche im Bergell zählen zu den größten der Alpen. Dies bietet günstige Voraussetzungen für die Erzeugung von regenrierbarer, elektrischer Energie durch Wasserkraft.

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Eine Rückhaltemauer befindet sich in Maloja Orden, dem südlichsten Dorfteil Malojas. Hier fließt die Orlegna vom Fornogletscher herkommend, wird mit der Mauer Plancani gestaut und dann durch einen 3 km langen Druckstollen weiter ins Tal geführt, bis es auf das Wasser des Albignastausees trifft. Zusammen wird es bis zum Kraftwerk in Löbbia (kurz hinter Casaccia) geleitet und turbiniert. 38

Bergell / Energie

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Die Albigna-Staumauer am gleichnamigen Stausee wurde zwischen 1955 und 1959 gebaut. Sie ist 115 m hoch, 759 m lang und liegt auf 2.100 m über dem Meer. Die Bergeller Kraftwerke, die von Elektrizitätswerk Zürich (ewz) geführt werden, produzieren jährlich 460 Gigawattstunden Strom, was einem Füftel des Verbrauchs der gesamten Stadt Zürich mit 415.367 Einwohnern entspricht. Damit leistet das Bergell einen beachtlichen Beitrag zur umweltfreundlichen Nutzung der Wasserkraft. Neben der Stromerzeugung dient die Albigna-Staumauer aber auch dem Hochwasserschutz. Die Staumauer kann auch besichtigt werden. Die ewz-eigene Seilbahn führt ab Pranzaira (zwischen Casaccia und Vicosoprano) fast zweieinhalb Kilometer weit und 900 m hoch von der Tal- zur Bergstation. Diese wurden ursprünglich vom Bergeller Architekten Bruno Giacometti (1907 - 2012) erbaut. Das junge Architekturbüro ‚Alder Clavuot Nunzi‘ ersetzen diese 2016 durch eine moderne Form aus Beton und Wellblech, die sich ganzheitlich in die Umgebung einfügt.

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Abb. 93 Abb. 94 Abb. 95 Abb. 96 Abb. 97

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La Posta, G. Giacometti (1907) Skulptur, A. Giacometti, bei Vicosoprano Familie Giacometti, um 1900 La Vita, G. Segantini (1897) Atelier Segantini, Maloja

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Das Bergell zog schon immer Menschen in seinen Bann. Viele Künstler und Freischaffende fanden Inspiration in diesem schönen Tal. So fand beispielsweise Rainer Maria Rilke so manche Inspiration für seine lyrischen Werke. Neben dem berühmten Künstler Varlin prägten vorallem die beiden Maler Giovanni Segantini und Giovanni Giacometti die künstlerische Ader des Bergells und ihr Schaffen hat bis heute Spuren hinterlassen. Doch nicht nur sie selber, auch ihre Kinder und Nachfahren fanden in der Kunst ihre Leidenschaft: von Malerei und Bildhauerei bis hin zur Architektur und Design, die man im ganzen Bergell wiederfindet. In Stampa befindet sich das Centro Giacometti sowie das Atelier der Familie, in Maloja das der Segantinis. Wanderwege führen zu den Orten, an denen ihre Kunst unter freiem Himmel entstand. 39

Bergell / Künstler

3.7 Künstler im Bergell

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44

Die Architektur des Bergells ist vielseitig geprägt und gibt Einblicke in viele Epochen der Baukultur. Blickt man in die Landschaften sind immer wieder Gruppen oder auch vereinzelte kleine Steinhäuser, die traditionellen Stallungen, zu entdecken. Mal stehen sie einsam in der Natur, mal sind sie Teil der engen und labyrinthartigen Straßendörfer. Einige der leerstehenden Ställe konnten bereits zu Wohnraum umgenutzt werden, einige dienen noch immer dem ursprünglichen Zweck. Die meisten stehen aber leer oder werden als Geräteschuppen für die Land- und Forstwirtschaft verwendet. Gute Beispiele, wie sie in modernen Wohnraum verwandelt werden können, ohne dabei den historischen Geist zu verlieren, zeigen der Architekt Armando Ruinelli, sein Partner Fernando Giovanoli und ihre Mitarbeiter. Beide leben und arbeiten im Bergell, konnten aber auch schon über die Landesgrenzen hinaus ihre Architektur verwirklichen. In den einzelnen Dörfer dominieren Häuser des Engadiner Stils mit Putzfassaden in gedeckten Pastelltönen. Es sind einfache Wohnhäuser für die Bürger und Bürgerinnen. Alte Burgruinen und Kirchen erzählen die turbulente Geschichte des Bergells und seiner früheren Herrschern, die im venezianischen Stil erbauten Palazzi lassen die Nähe zu Italien spüren. Ab den 1970er Jahren kam, vorallem in Maloja, die Ferienhaus-, bzw. Chalet-Architektur, auf. Doch auch modernste Architektur findet sich im Bergell, ohne dabei aufdringlich oder fehl am Platz zu wirken: die Architekten aus dem Tal verstehen es, alte gestalterische Elemente und Materialien aufzunehmen, neu zu interpretieren und sich so in die kulturell und geschichtlich geprägte Umgebung einzufügen und an gegebenen Stellen hervor zu treten. 40

Bergell / Architektur

3.8 Architektur des Bergells


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Abb. 98 bunt verputztes Engadiner Haus, Vicosoprano Abb. 99 Neubauten, renato maurizio architekten ag, Maloja Abb. 100 Villa Garbald, 1862 G. Semper, Roccolo, 2004 Miller & Maranta Castasegna Abb. 101 Sporthotel, Maloja, Chaletarchitektur Abb. 102 Palazzo Salis, 1766, Bondo Abb. 103 halb & halb: Wohnhaus & Stall, Castasegna

Bergell / Architektur

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Bergell / Architektur

Abb. 104 Stallgeb채ude, Isola Abb. 105 Stallgeb채ude, umgenutzt zum Wohngeb채ude, Isola Abb. 106 Neubau Wohngeb채ude, angelehnt an Stallarchitektur, Maloja

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Elemente & Material Auffallend sind die Malereien, die sich ‚sgraffito‘ nennen. Sie haben tatsächlich etwas mit ‚graffiti‘ zu tun, den kreativen Sprühmalereien an städtischen Hauswänden. Das italienische ‚sgraffiare‘ wird schon mit ‚kratzen‘ übersetzt und beschreibt die Technik, verschiedene Putzschichten zunächst aufzutragen, um dann Bilder und Ornamente herauszukratzen. Die Technik wurde während der Renaissance in Italien häufig benutzt und im 16. Jahrhundert auch in die Schweiz exportiert. 41 Weitere auffallende Elemente sind einerseits die massiven, dicken Außenmauern, wodurch tiefe Laibungen entstehen, die durch das Anschrägen für einen besseren Lichteinfall sorgen. Typische Materialien sind vorallem Bruchstein oder Stampfbeton, Lärchenholz, das die Fassade gliedert und die Granitsteinplatten, die für die Dachdeckung benutzt werden. Die Materialien und Elemente finden sich auch in der modernen Architektursprache wider.

Abb. 107 tiefe, schräge Fensterlaibungen Abb. 108 Sgraffito an Häuserfassade Abb. 109 Dachdeckung aus Granitsteinplatten Abb. 110 Steinsockel, Außenwände aus horizontalen Holzstämmen 109

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Bergell / Architektur: Elemente & Materialien

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4.0 Kontext Alpen & Schweiz Die Alpen sind das höchste Gebirge im Inneren Europas und erstrecken sich auf einer Fläche von knapp 200.000 km² über acht Länder: Frankreich, Italien, Monaco, die Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Deutschland und Slowenien. Mit mehr als 14 Millionen Bewohnern ist es zwar die am dünnsten besiedelte Region Europas, dabei aber das am dichtbesiedelste Gebirge weltweit. Vor 150 Jahren lag die Einwohnerzahl bei knapp der Hälfte. 60% aller Einwohner leben heute in Städten, bzw. in städtischen Gebieten und die Tendenz steigt weiterhin, was gleichzeitig aber auch die Entvölkerung von ländlichen Gebieten mitsich zieht. 42

In seinem Süden befindet sich die Region Maloja, die sich in 12 politische Gemeinden aufteilt. Die südlichste ist die Talgemeinde Bergell (ital. Bregaglia).

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Der größte Kanton der Schweiz ist der Kanton Graubünden, der im Südosten der Schweiz liegt und seine Landesgrenzen mit Italien, Österreich und Liechtenstein teilt. Graubünden liegt vollflächig in den Alpen und ist mit einer Fläche von 7.000 km² und 200.000 Einwohnern der am dünnsten besiedelte Kanton der Schweiz: Auf 1 km² kommen bloß 28 Einwohner (im Vergleich: Niedersachsen hat eine Bevölkerungsdichte von 168 Einwohner/km²). Graubünden ist der einzige Kanton der Schweiz mit drei Amtssprachen: deutsch, italiensich und rätoromansich. 44

Kontext / Alpen & Schweiz

In der Schweiz, die zu mehr als die Hälfte ihrer Fläche in den Alpen liegt, leben 8,5 Millionen Menschen auf einer Fläche von 40.000 km² und teilt sich in 26 Kantone ein. Als einziges Land Europas ist die Schweiz mit 4 Amtssprachen vertreten: französisch, italienisch, deutsch und rätoromanisch. 43


Abb. 111 Übersicht Europa und Alpen

Deutschland

Wien

München

Salzburg

Zürich

Innsbruck

Frankreich

Österreich Bern

Chur Kanton Graubünden St. Moritz

Schweiz

Chiavenna Trient

Ljubljana Zagreb

Slowenien

Lyon Verona

Italien Genua

Kroatien

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Marseille

Venedig

Kontext / Alpen & Schweiz: Übersicht Alpen

Mailand

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Abb. 112 Übersicht Schweiz mit Kantonen

Schaffhausen Basel-Stadt

BaselLandschaft

Thurgau

Aargau

Zürich

Jura

Appenzell Ausserrhoden

Solothurn St. Gallen

Zug Luzern

Schwyz

Neuenburg

Glarus

Nidwalden Bern

Appenzell Innerrhoden

Obwalden Uri

Freiburg

Graubünden

Tessin

Wallis

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Genf

Bergell

Kontext / Alpen & Schweiz: Übersicht Schweiz

Waadt

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Abb. 113 Kanton Graubünden mit Übersicht der Gemeinden

Landquart Prettigau/Davos Imboden Plessur

Engiadina Bassa/ Val Müstair Surselva

Albula

Maloja mit politischen Gemeinden

Bernina

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Moesa

Kontext / Alpen & Schweiz: Übersicht Graubünden

Viamala

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le zwischen dem Engadin und dem Bergell. So kann Maloja Einblicke in das immernoch bäuerlich geprägte Bergell gewähren, Touristen Informtionen vermitteln. Näher Interessierte können danach selbst das Bergell auf einer Wandertour erleben und kennenlernen. Ziel dabei ist es, den Tourismus im Bergell ersteinmal am Leben zu erhalten und ihn nach und nach zu stärken, zu verbessern und auszubauen; mit Informationen die richtigen Touristen anzulocken, also die, die etwas von sanften Tourismus verstehen und diesen respektieren. Ein touristisches Zentrum, wie St. Moritz zum Beispiel, ist hier alles andere als wünschenswert: der Tourist wird gerade von der Naturbelassenheit und der Bergeller Einfachheit angelockt. Die wichtigen Elemente Malojas, die Straße, der See und die Wiesen, die Maloja auch maßgeblich strukturieren und bestimmen, sollen bei der Planung eine wichtige Rolle spielen und in dem Ort als Räume und Elemente gesehen und gestärkt werden. Dabei sollten Plätze und Freiräume auch bedacht werden, da Maloja nicht über einen solchen ‚Treffpunkt‘ für das Dorf verfügt und so nur schwer eine Interaktion der Bewohner (und zu den Touristen) stattfinden kann. Maloja soll ein Ort werden, der zwischen dem ruhigen Bergell und dem touristischen Oberengadin, den Sprachen deutsch und italienisch vermittelt. Maloja soll der Bergeller Bevölkerung andere Perspektiven der Bildung und der Arbeit in ihrer Heimat ermöglichen und zu einem jungen, familiären Wohnort, an dem sich Menschen, die die Stadt satt haben oder einfach die Natur lieben, niederlassen oder wissbegierige, junge Leute zum Lernen und Forschen kommen. Maloja soll ein Ort der vielen Möglichkeiten werden, der den Menschen das ermöglicht, was sonst nur städtische Gebiete schaffen. Fazit / Ausblick

Das Bergell weist eine starke und eigenständige Geschichte auf, in der sich Kulturen und eine eigene Sprache entwickeln konnten. Immer schon war das Tal von Abwanderungen geprägt, aber auch von Zuwanderungen im 19. Jahrhundert, was sich auch in der Architektur widerspiegelt und eine bunte und gemischte Kultur mitsich brachte. In Tälern und Gemeinden, die ohnehin schon dünn besiedelt sind, lauert heutzutage vorallem die Gefahr des Aussterbens von Dorfkernen, aber teilweise auch von ganzen Dörfern oder Tälern. Meistens ist die Abwanderung der jungen Leute der Grund und die älteren Bewohner bleiben zurück. Daher gilt es sich vorallem für die verbleibende Jugend einzusetzen, ihnen in Form von Bildungsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen eine Perspektive zu bieten, um in ihrer Heimat bleiben zu können. Aber auch darüber hinaus sollte das soziale Leben gestärkt und durch Freizeitangebote attraktiv gestaltet werden. Zudem sollten das Tal und die Gemeinde auch über seine Grenzen hinaus als attraktiver, abwechslungsreicher Wohnort, Arbeitsort (auch temporär) oder als Ort für die Freizeit bekannt werden, mit all seinen Schön- und Besonderheiten. Dabei gilt es, immer die Identität dieser ruhigen Talgemeinde in den Fokus zu rücken, die einzelnen Orte durch sensible Eingriffe zu stärken und nachhaltig weiterzuentwickeln, dabei aber nie den eigentlich Geist vernachlässigen oder gar verdrängen. Die Gemeinschaft soll näher zusammenwachsen, ihr internes Netzwerk soll stärker und die Gemeinde mit seinen Dörfern als eine Gemeinschaft gesehen werden und dennoch die Besonderheiten jedes einzelnen Dorfes hervorgehoben werden. Der Tourismus, der seit Mitte des 21. Jahrhunderts existentiell für die Gemeinde ist, muss darin ebenfalls seinen Platz finden. Vorhandene Einrichtungen sollen weitergeführt werden, alles im Sinne eines sanften Tourismus, der Besucher, Einheimische und die Natur zusammenbringt. Doch wie können solche Einrichtungen aussehen? Zunächst muss das Vorhandene, der Bestand in Form von Gebäuden

und Nutzungen, auf seine Potentiale untersucht werden, um herauszufinden, wo Anknüpfungen und Weiterführungen möglich und sinnvoll sind. Als ein bereits genannter Punkt kann der Bildungssektor vorallem für die jungen Menschen ausgebaut werden. So kann z.B. ein kleines Bildungszentrum entstehen, dass als Außenstelle einer größeren Hochschule oder Universität dient, in dem Studierende für einige Wochen oder auch mehrere Semester lernen, forschen und arbeiten und natürlich auch in der Nähe wohnen können. Dabei ist natürlich auf die monatlichen Mietkosten zu achten, die in der Schweiz gesamt sehr hoch liegen und für Studierende meist nur schwer aufzubringen sind. Gefragt ist auch eine zweisprachige, weiterführende Schule, da den jungen Menschen so die Möglichkeit eröffnet wird, in zwei Sprachen arbeiten zu können und sich ihnen dadurch mehrere Perspektiven bieten. Außerdem kann ein Fokus auf die Besonderheiten des Bergells gelegt werden, wie beispielsweise traditionelle Handwerksberufe oder Nischenprodukte. Auch hierfür könnten neue Räume zum Arbeiten, wie Werkstätten oder Ateliers, benötigt werden. Da heutzutage aber auch das ortsunabhängige Arbeiten ein wichtiger Faktor sein kann, sollten auch freie Räume zum Arbeiten vorgesehen werden, wie CoWorking-Spaces o.ä. Als ein erster Schritt könnte die Revitalisierung leerstehender Gebäude sein, die ebenfalls auf Potentiale und Umnutzungsmöglichkeiten untersucht werden und am Schluss neu bespielt werden können. Sie eigenen sich besonders, da sie bereits in die vorhandenen Strukturen der Dörfer integriert sind und damit eine Selbstverständlichkeit aufweisen. Desweiteren kann punktuell verdichtet werden, um diese vorhandenen Strukturen und den elementaren Straßenzug zu stärken und zu verdeutlichen. Einen Fokus werde ich in der Masterthesis auf Maloja legen, da der Ort in seiner Struktur sehr vielseitig ist und aufgrund seiner Schwellenlage zwischen dem Bergell und dem Engadin und seiner Zweisprachigkeit Vorteile mitsich bringt. Der Vorteil dabei kann sein, Maloja als eine Art Schaufenster für das Bergell zu verstehen, als Schnittstelle und Schwel-

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5.0 Fazit & Ausblick


6.0 Referenzen

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Referenzen

Folgende Referenzen sollen meiner Meinung nach gute Beispiele aufzeigen, wie Dörfer und Gemeinden mit der zunehmender Entleerung und Abwanderung umgehen und diesem Phänomen entgegen wirken. Außerdem möchte ich gute Beispiele von Neu- und Umbauten zeigen, die Möglichkeiten bieten, wie mit Leerständen umgegangen werden kann und welche Potentiale s in vielen Bestandsgebäuden zu finden sind. Wichtig dabei ist, dass die neuen Nutzungen einen großen Bezug zum Ort haben, damit sie angenommen werden und in Zukunft funktionieren können. Das soll nicht heißen, dass nicht auch ausgefallene Ideen, die zunächst fehl am Platz wirken, Erfolge zeigen können.


Abb. 114 Dorf Vrin, Graubünden Abb. 115 Strukturplan, Gion A. Caminada, ETH Zürich, 1994-2000 Abb. 116 Grundriss Neubau Ställe und Metzgerei, Caminada, 1994-2000

Dorfentwicklung in Vrin, Val Lumnezia (CH)

Ein Kennzeichen der traditionellen Hofformen in Vrin ist die Trennung von Wohn- und Wirtschaftsbauten. In Fortsetzung dieser Tradition wurde der neue genossenschaftliche Stall getrennt vom Wohnhaus am Ortsrand errichtet. Die Stallneubauten wurden unterhalb einer Geländekante gesetzt. Dadurch wird das Erscheinungsbild der darüberliegenden Dorfkirche nicht beeinträchtigt. Die Bauten sind parallel zum Höhenverlauf ausgerichtet. Durch die Aufteilung in 3 Gebäude wird die Kleinmaßstäblichkeit des Dorfes aufgenommen und werden die Funktionen klar getrennt. Die Gebäude beinhalten sowohl die Ställe und die Futterlagerung, als auch die Produktionsverarbeitung (Schlachthaus, Käserei) und die Direktvermarktung. Das im Süden liegende kleinste Gebäude enthält das Schlachthaus mit Direktvermarktung. In den beiden Stallgebäuden befinden sich im Erdgeschoss Kühe und Kälber, Schafe und Ziegen sowie die Käserei. Über den Ställen befindet sich das Futterlager, das durch die Hanglage direkt bestückt werden kann. Das Futter kann dann in den Stall abgeworfen werden. 45

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Referenzen: Vrin (CH)

Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft in den 1950er Jahren führte zur Auflösung von mehr als der Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe. Die beginnende Abwanderung konnte nur teilweise durch die wachsende Tourismusbranche aufgehalten werden. Unter dem Begriff ruraler Kontext wurde von Gion A. Caminada mit Studenten der ETH Zürich eine Idee entwickelt, das gesamte Val Lumnezia kultuell zu stärken. Dafür wird jedem Dorf ein Schwerpunkt als Nutzung zugetragen, woraus im Gesamtkontext ein Netzwerk entsteht und die Dörfer untereinander profitieren. Da viele Dörfer keine Möglichkeiten der Ausbreitung und des Weiterwachsens nach außen hin haben, wird das Weiterbauen am Bestand in den Fokus gerückt. So können Dorfkerne erhalten und weiter entwickelt werden und dabei seine ursprüngliche Struktur erhalten bleiben. Vrin ist das oberste Dorf im Val Lumnezia. Es besteht im

Wesentlichen aus bis zu 300 Jahre alten Strickbauten. Ein besonderes Kennzeichen der traditionellen Hofformen ist die Trennung von Wohn- und Wirtschaftsbauten. Im Kernbereich hat der Ort eine dichte Gebäudeanordnung. Großstrukturen wie Schreinerei, Schule oder neue Stallungen sind im Randbereich angeordnet. Die Dichte ist historisch aus der Landnutzung, der Vermeidung von Landschaftsverbrauch, den kurzen Erschließungswegen und dem Schutzbedürfnis herzuleiten. So entstand eine typologische Einheit aus Nutzungsmix, Konstruktion und funktionaler Gliederung als dichter Cluster inmitten der Kulturlandschaft. „Zeitgemäßes Bauen erlaubt ohne weiteres eine Formensprache zwischen Modernität und Tradition. Aber Tradition darf nicht das unreflektierte Kopieren oberflächlicher Formen sein. Und diese Tradition verträgt keine erzwungene Thematisierung, sondern muss immer wieder neu belebt werden. Es geht darum, das Neue in ein natürliches Spannungsverhältnis zum Bestehenden zu setzen. Und für Vrin heißt das ,Weiterbauen‘.“ Gion A. Caminada


Abb. 117 Ansicht Stallgebäude Abb. 118 Dorfbild, Bricconi Abb. 119 Zwischenraum, Neubau und Bestand Abb. 120 Neubau neben Bestand

Redeveloping Contrada Bricconi, Val Seriana (I) Mensch und Tier hatten die alten, steinernen Häuser, die teils aus dem 16. Jahrhundert stammen, bereits verlassen. Ein junger, studierter Landwirt und sein Partner erkannten das Potential und gründeten ein landwirtschaftliches StartUp-Unternehmen. Ihr Ziel war es, an die alten Arbeitsweisen der Bergbauern anzuknüpfen und alte Traditionen wiederzuentdecken. Zusammen mit drei Architekturstudentinnen aus Mailand, die heute das Architekturbüro LapF3 führen, entwarfen sie Ställe für Schweine und Kühe sowie eine Käserei. Die in Holz gekleideten Bauten ergänzen heute die Bestandsgebäude, die restauriert und zu einem Büro, einer großen Essküche und Schlafräumen umfunktioniert wurden. Hier übernachten die Agritourismo-Gäste, die erleben können, wie Käse von Hand hergestellt wird. 46 „Die Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Tätigkeit in einem historischen Bergdorf führte zur Sanierung des Bestands und zur Aufwertung der Berglandschaft.“ LabF3 46.1

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Referenzen: Contrada Bricconi (I)

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Abb. 121 Dorf Ostana Abb. 122 Grundriss Kulturzentrum Lou Pourton Abb. 123 Zwischenraum Neubau und Bestand Abb. 124 Straßenseitige Ansicht, Lou Pourton Abb. 125 Schnitt Lou Pourton

Kulturzentrum Lou Pourtoun, Ostana (I) In der kleinen Gemeinde lebten 1920 noch 1.200 Menschen, 1980 nur noch fünf. Sie schien dem Tod geweiht. Doch der engagierte Bürgermeister setzte alles daran, um den Ort wiederzubeleben. 2015 eröffnete das Kulturzentrum ‚Lou Pourton‘. Die Architekten Massimo Crotti, Antonio De Rossi und Marie Pierre Forsans entwarfen das Zentrum: unter einem Dach vereinen sie sechs Gebäude, die sich im Maßstab an die vorhandene Dorfbebauung anlehnen. Genutzt wird es für Konferenzen, Ausstellungen, Workshops und Seminare und zieht dabei etliche Besucher an. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor verspricht das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit der ETH Zürich. Jedes Jahr werden hier Gruppen von Studierenden mehrere Wochen im Versuchslabor an Themen wie Wasser- und Stoffkreisläufen sowie E-Mobilität forschen. Aufgrund der steigenden Bekanntheit und des vorhandenen Lebens im Ort konnte kurz darauf auch ein Café und eine Backstube eröffnen. 47 122

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Referenzen: Lou Pourton (I)

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Abb. 126 Gelbes Haus vor Renovierung, Flims Abb. 127 Gelbes Haus nach Renovierung, 2000 Abb. 128 Innenraum Abb. 129 Innenraum Dachgeschoss 128

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Der Architekt Rudolf Olgiati vermachte kurz vor seinem Tod 1995 einen Teil seiner Kulturgütersammlung der Gemeinde Flims mit der Auflage, das mitten im Dorf stehende «Gelbe Haus» nach seinem Geschmack umzubauen. 1997 erhielt sein Sohn, Valerio Olgiati, von der Gemeinde Flims den Architekturauftrag zur Neugestaltung des Hauses. Das kleinbürgerliche Haus, mitten im Ort und am Scheitelpunkt einer leichten Kurve situiert, hatte seit Jahrzehnten leer gestanden und früher einen Gemüseladen und Wohnungen beherbergt. Um dieses für Ausstellungen dienlich zu machen, war im Inneren ein radikaler Umbau notwendig. So wurde das Haus bis auf die Hülle ausgekernt, der Eingang von der Strassen- auf die östliche Seitenfassade verlegt und auch das Dach neu konzipiert und mit weißgestrichenen Schieferplatten gedeckt. In die ausgekernte Hülle setzt Olgiati eine für alle Geschosse identische Boden-/Deckenstruktur, die die Räume in vier unterschiedlich grosse Felder gliedert und durch die Laufrichtung der deckenverkleidenen Balken betont werden. Damit entstehen Innenräume, die mit der ursprünglichen Gestalt des Hauses und seiner damaligen Nutzung vollkommen gebrochen haben. Die neuen Fensterlaibungen und über der obersten Fensterreihe ein das ursprüngliche Haus überhöhendes Band, die weiß und glatt verputzt sind, binden schliesslich diese neuen Flicken in die alte Substanz aus grob gemauertem Bruchstein ein. 48

Referenzen: Gelbes Haus, Flims (CH)

Gelbes Haus, Flims (CH)


Stallumnutzung, Soglio (CH) Der heimische Architekt Armando Ruinelli und sein Partner Fernando Giovanoli haben 2009 in ihrem Heimatdorf Soglio gemeinsam mit ihrem Architekturbüro ruinelli associati ag architetti sia ein ehemaliges und ungenutztes Stallgebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Die gestalterischen Elemente des ehemaligen Stalles wurden aufgegriffen: die Giebelseiten wurden von innen lediglich verglast, die sichtbare Blockbauweise konnte so erhalten und zu einem wichtigen gestaltungsmerkmal werden. Großer Wert wurde dabei auch auf die Wahl der Materialien gelegt, die weder vorfabriziert noch industriell gefertigt und mit großer handwerklicher Geschicklichkeit eingesetzt wurden: Stampfbeton, Eichenmassivholz und Stahl. So heben sich die neu eingesetzten Elemente und Materialien deutlich vom Bestand ab, drängen sich in ihrer Schlichtheit und Angepasstheit aber nicht auf und fügen sich so als gesamter Baukörper in die Umgebung des Dorfes ein. 49 131

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Referenzen: Stallumnutzung, Soglio (CH) (I)

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Abb. 130 Dorfbild, Soglio Abb. 131 seitliche Ansicht Abb. 132 Detailansicht Neu & Alt Abb. 133 Innenraum, Dachgeschoss


7.0 Danksagung Besonders möchte ich mich bei meinem Vater, Uwe Sponnagel, bedanken, der mich immer interessiert unterstützt hat oder mir mit seinen Ideen neue Impulse für diese ‚Forschungsarbeit‘ gegeben hat. Bei meiner letzten Recherche vor Ort im Oktober 2019 ist er mit mir fünf Tage lang zu jedem Haus in Maloja und zu Fuß durch die kleinen Dörfer des Bergells marschiert, teils bei strahlendem Sonnenschein, aber auch bei Nebel und Nieselregen. Außerdem möchte ich mich bei Silvie, einer Leiterin des Ferien- und Bildungszentrums Salecina, bedanken, die mir mit Rat und Tat zu Seite stand und immer wusste, an wen ich mich mit welchen Fragen wenden kann. Am ersten Tag in Maloja trafen wir zufällig bei der Chiesa Bianca auf Giaconda Segantini. Sie ist eine Enkelin des berühmten Giovanni Segantini und hat Mitte der 1990er Jahre die Kirche erworben und aufwendig restaurieren lassen. Darin befindet sich heute eine Dauerausstellung über ihren Großvater, über den sie seit Jahrzehnten forscht. Sie hat uns Einblicke in die Kirche gegeben und ihre Geschichte erzählt. Am zweiten Tag lernten wir den Dorfführer Diego Fasciati kennen, der uns mit Herz durch die umgebende Landschaft und die Architektur des Ortes leitete und zu jedem Haus eine besondere Anekdoten erzählen konnte. Herr Fasciati ist ursprünglich aus Stampa, lebte und arbeitete später in Zürich und zog erst zu seiner Rente an den Dorfrand Malojas, ebenso Frau Segantini, die zeitweise auch in Deutschland lebte. Am vierten Tag hatte ich das Glück, den Vizepräsidenten der Gemeinde, den Architekten Fernando Giovanoli, im Gemeindehaus in Promontogno zu treffen. Er erzählte über die Historie des Tals und der Gemeinde sowie über geplante, aber nie realisierte Projekte.

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Generell sind die Bewohner sehr offen und herzlich und sind interessiert daran, was eine Norddeutsche Touristin so an ihrer Heimat findet. Sie sind uns hilfsbereit entegegen getreten und haben uns Einblicke in ihr Leben gegeben.


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1 vgl. Alpenkonvention, „Bevölkerung & Kultur“ alpconv.org/de/startseite/themen/bevoelkerung- kultur/ (Stand: 07.01.2020) 2 vgl. Gemeinde Bregaglia, „Unsere Dörfer - Maloja“ bregaglia.ch/de/maloja (Stand: 19.11.2019) 3 vgl. Pro Natura Graubünden, „Maloja - Natur und Kultur einer Passlandschaft“, Chur 2009, S. 40, 48 - 62 4 vgl. Engadin St. Moritz Tourismus AG, „Die Geschichte von Maloja“ engadin.ch/de/aktivitaeten/die-geschichte-von- maloja/ (Stand: 29.10.2019) 5 vgl. Hotel Schweizerhaus AG, „Wissenswertes über Maloja - Chronik Schweizerhaus“ schweizerhaus.swiss/de/hotel/wissenswertes/ (Stand: 28.10.2019) 6 vgl. Gemeinde Bregaglia, „Unsere Dörfer - Maloja“ bregaglia.ch/de/maloja (Stand: 19.11.2019) 7 vgl. Salecina, „Haus & Geschichten“, salecina.ch/salecina/haus-geschichte/ (Stand: 02.12.2019) 8 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Ferien im Bergell. Einfach authentisch“ von: Frühling 2016 bregaglia.ch/de/planung/aktuell/broschueren-und- prospekte (Stand: 23.01.2020) 9 vgl. Strieder, Swantje, Zeitenspiegel Hamburg, 20.03.2017, „CIPRA News - Cyberspace auf der Alm“ cipra.org/de/news/2547 (Stand: 27.01.2020) 10 vgl. Commune di bregaglia, Formazione/Ausbildung comunedibregaglia.ch/formazione (Stand: 16.01.2020) 11 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Facts & Figues“ bregaglia.ch/de/medienportal/informationen- zum-tal/177-facts-figures-zum-bergell/file (Stand: 15.01.2020) 12 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Facts & Figues“ bregaglia.ch/de/medienportal/informationen- zum-tal/177-facts-figures-zum-bergell/file (Stand: 15.01.2020) 13 vgl. Polo Poschiavo polo-poschiavo.ch/# (Stand: 26.01.2020) 14 vgl. Internationale Alpenschutzkommission CIPRA cipra.org/de/ueber-uns/leitbild (Stand: 22.01.2020) 15 vgl. punto Bregegalia - Entwicklungsbüro, „Ziele“ puntobregaglia.ch/index.php?option=com_conte nt&task=view&id=12&Itemid=2 (Stand: 16.01.2020) 16 vgl. movingAlps Stiftung, „movingAlps Val Bregaglia“ movingalpsfoundation.ch/pagine/standard. php?linguaID=1&artID=93 (Stand: 16.01.2020) 17 vgl. Freillichtmuseum der Schweiz, Ballenberg ballenberg.ch/de/museum (Stand: 28.02.2020) 18 vgl. Rall, Veronika, „Bergell Blog: Ansichten einer Rei- senden“ bergell-blog.ch/ (Stand: 23.01.2019)

Fußnoten

8.0 Fußnoten


Fußnoten 61

19 vgl. Fondazione Centro Giacometti, „Das Bergell - das Tal der Giacomettis“ centrogiacometti.ch/de/der-ort (Stand: 23.01.2020) 20 vgl. Bressan, David, „Der Bergsturz von Bondo“, Spektrum.de, 29.08.2019 scilogs.spektrum.de/geschichte-der-geologie/der- bergsturz-von-bondo/ (Stand: 03.03.2020) 21 vgl. Commune di bregaglia, „Storia“ comunedibregaglia.ch/serbregaglia-da-viverevizi/ storia (Stand: 12.11.2019) 22 vgl. Bregaglia Engadin Toursimo, „Unsere Dörfer“ bregaglia.ch/de/das-leben-im-bergell/unsere-per len/unsere-doerfer (Stand: 11.11.2019) 23 vgl. Németh, Sabrina, Schweizer Heimatschutz, Broschüre: „Bergell - Wakkerpreis 2015, Baukultur entdecken“ 24 vgl. Schweizer Heimatschutz, „Wakkerpreis“ heimatschutz.ch/index.php?id=1038 (Stand: 11.11.2019) 25 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Maloja & Isola“ bregaglia.ch/de/maloja (Stand: 12.01.2020) 26 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Casaccia“ bregaglia.ch/de/casaccia (Stand: 12.01.2020) 27 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Vicosoprano“ bregaglia.ch/de/vicosoprano (Stand: 12.01.2020) 28 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Stampa & Borgonovo“ bregaglia.ch/de/stampa-e-borgonovo (Stand: 12.01.2020) 29 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Bondo & Promontogno“ bregaglia.ch/de/bondo (Stand: 12.01.2020) 30 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Soglio“ bregaglia.ch/de/soglio (Stand: 12.01.2020) 31 vgl. Bregaglia Engadin Tourismo, „Das Leben im Ber gell - Unsere Dörfer - Castasegna“ bregaglia.ch/de/castasegna (Stand: 12.01.2020) 32 vgl. Bücheler, Regula, „Ältere Kulturgeschichte und Siedlungsentwicklung - Verkehrter Verkehr“ aus „Maloja - Natur und Kultur einer Passlandschaft“ (Pro Natura, 2009), S. 83 33 vgl. Commune di bregaglia, „Infrastrutture & Servizi“ comunedibregaglia.ch/serbregaglia-da-viverevizi/ infrastrutture-a-servizi (Stand: 12.01.2020) 34 vgl. Pro Natura Graubünden, „Lebensräume“ aus „Maloja - Natur und Kultur einer Passlandschaft“, S. 40 - 74 35 vgl. Bregalia Engadin Tourismo, „Dialekt & Ortsidentität“ bregaglia.ch/de/dialekt-ortsidentitaet (Stand:12.03.2020) 36 vgl. Bücheler, Regula, „Ältere Kulturgeschichte und Siedlungsentwicklung“ aus „Maloja - Natur und Kultur einer Passlandschaft“ (Pro Natura, 2009), S. 77 - 81


62

Fußnoten

37 vgl. Rall, Veronika, „Bergell Blog: Lebensmittel & Mehr“, bergell-blog.ch/konsum/lebensmittel/ (Stand: 23.01.2019) 38 vgl. Standeskanzlei Graubünden, Amt für Energie und Verkehr, ewz - Bergeller Kraftwerke gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/bvfd/aev/was ser_energie/produktion/erleben/Seiten/Bergell.aspx (Stand: 19.03.2020) vgl. Bregaglia Eingadin Tourismo bregaglia.ch/de/seilbahn-und-stausee-albigna (Stand: 19.03.2020) 39 vgl. Lardelli, Dora, „Kunst im Bergell“ aus „Maloja - Natur und Kultur einer Passlandschaft“, S. 88 - 95 40 vgl. Stefan Keller & Partner, Hochparterre, Beilage zu Hochparterre Nr. 5 / 2012 garbald.ch/images/medien/Medien-2012/Hochpar terre_Bergell_Sondernummer_April_2012_93b56. PDF (Stand: 12.10.2019) 41 vgl. Rall, Veronika, „Bergell Blog: Sgraffito“ bergell-blog.ch/orte/vicosoprano/ (Stand: 02.03.2019) 42 vgl. Internationale Alpenschutzkommission CIPRA, „CIPRA Schweiz“ cipra.org/de/cipra/schweiz (Stand: 28.01.2020) 43 vgl. Nydegger, Martin, Schweiz Tourismus myswitzerland.com/de-de/planung/ueber-die- schweiz/zahlen-und-fakten/ (Stand: 28.01.2020) 44 vgl. Freire, Kathrin, Bundesamt für Statistik (BFS), Die Kantone im Spiegel der eidgenössischen Volks- zählungen, 2012–2016, S. 76 - 79 45 vgl. Arbeitsgemeinschaft TUM | VAI, Arbeitsgemein schaft der Alpenländer ARGE ALP, „Alpine Siedlungs modelle - Zeitgemäßes und ortsgerechtes Bauen im ländlich geprägten Raum“, S. 22 - 31 46 vgl. Bolzoni, Luciano, domus, „Redeveloping Contrada Bricconi by LabF3“ vom 04.01.2019 domusweb.it/en/architecture/gallery/2019/01/04/ lab-f3.html?fbclid=IwAR3wlHHL1RbWki_Q_xGExfyB pUC42iW-nZ033ZQUJtDWcr4QPgf_SR7zGfA#0 (Stand: 12.01.2020) 47 vgl. Cantarella, Laura, domus, „Lou Pourtoun“ vom 29.02.2016, domusweb.it/en/architecture/2016/02/29/crotti_de_ rossi_forsans_lou_pourtoun.html (Stand: 12.01.2020) 48 vgl. Helfenstein, Heinrich, Aus: Valerio Olgiati, Das Gelbe Haus, Kunsthaus Bregenz, archiv kunst archi- tektur, Werkdokumente 19 (Hatje Cantz Verlag 2000) dasgelbehausflims.ch/die-architektur/ (Stand: 12.11.2019) 49 vgl. Ruinelli Associati AG Architetti SIA, Haus RM - Soglio ruinelli-associati.ch/de/projekte/stallumnutzung- soglio (Stand: 12.01.2020)


Stallgebäude in Maloja, Titelseite eigene Aufnahme, Oktober 2019 Oberengadin und verschneite Seen, S. 2 eigene Aufnahme, März 2018 Maloja, S. 4 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Maloja aus der Vogelperspektive, S. 6 bregaglia.ch/maloja Schemaschnitt Höhen, Bergell - Engadin, S. 7 selbsterstellte Abbildung Schwarzplan Bergell - Engadin, S. 7 selbsterstellte Abbildung Schwarzplan Bergell mit Wanderwegen, S. 9 selbsterstellte Abbildung Passstraße, Malojapass, S. 11 wikipedia.org/Malojapass Sommer-Alp, Siegfriedkarte Maloja, S. 11 swisstopo.ch Maloja um 1900, S. 11 wikipedia.org/Maloja Schwarzplan Maloja, S. 12 selbsterstellte Abbildung Nutzungen Maloja, S. 13 selbsterstellte Abbildung Wandern auf dem Sentiero Panoramico, S. 14 ausflugziele-schweiz.ch/sommer/bregaglia Loipen auf dem Silsersee, S. 14 bregaglia.ch/de/aktivitaeten/langlauf Atelier Segantini, S. 14 segantini.ch Chiesa Bianca, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Reformierte Kirche, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Kirche St. Peter und Paul, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Schulhaus und -hof, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 öffentl. Bibliothek, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Mehrzweckhalle, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Hotel Schweizerhaus, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Hotel Maloja Palace, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Torre Belvedere, Maloja, S. 15 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Piktogramm Abwanderung, S. 16 selbsterstellte Abbildung Piktogramm Schließung Infrastrukturen, S. 16 selbsterstellte Abbildung Piktogramm Überalterung, S. 16 selbsterstellte Abbildung Schulhaus Stampa, S. 17 communedibregaglia.ch Logo und Gemeindehaus, Bergell, S. 17 communedibregaglia.ch

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Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Abb. 21 Abb. 22 Abb. 23 Abb. 24 Abb. 25 Abb. 26 Abb. 27 Abb. 28 Abb. 29

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9.0 Bildverzeichnis


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Abb. 30 Ferien- und Bildungszentrum Salecina, S. 17 salecina.ch Abb. 31 Logo Polo Poschiavo, S. 18 polo-poschiavo.ch Abb. 32 AlpFoodway, Plakat, S. 18 polo-poschiavo.ch/progetti-in-corso Abb. 33 Centro Punto Bregaglia, S. 19 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 34 Freilichtmuseum Ballenberg, Plakat, S. 20 bern-ost.ch/freilichtmuseum-ballenberg Abb. 35 Schwarzplan Bergell mit Grünräumen, S. 22 selbsterstellte Abbildung Abb. 36 Bergell, Blick in Richtung Vicosoprano, S. 23 engadinerpost.ch/das-bergell Abb. 37 ehemaliges Rathaus, Vicosoprano, S. 24 baukultur.gr.ch/de_DE/address/rathaus.31751 Abb. 38 Ruine der Kirche San Gaudenzio, S. 24 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 39 Schwarzplan Bergell, Verortung der Dörfer, S. 26 selbsterstellte Abbildung Abb. 40 Isola, S. 27 bergell-blog.ch/wege/wege-am-silsersee Abb. 41 Casaccia, S. 27 bregaglia.ch/unsere-dörfer Abb. 42 Vicosoprano, S. 27 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 43 Dorfstruktur Isola, S. 28 selbsterstellte Abbildung Abb. 44 Dorfstruktur Casaccia, S. 28 selbsterstellte Abbildung Abb. 45 Dorfstruktur Vicosoprano, S. 28 selbsterstellte Abbildung Abb. 46 Borgonovo, S. 29 bregaglia.ch/de/medienportal Abb. 47 Stampa, S. 29 commune-di-bregaglia.ch/home/galleria Abb. 48 Bondo, S. 29 commune-di-bregaglia.ch/home/galleria Abb. 49 Promontogno, S. 29 bregaglia.ch/de/medienportal Abb. 50 Dorfstruktur Borgonovo, S. 30 selbsterstellte Abbildung Abb. 51 Dorfstruktur Stampa, S. 30 selbsterstellte Abbildung Abb. 52 Dorfstruktur Bondo & Promontogno, S. 30 selbsterstellte Abbildung Abb. 53 Soglio, S. 31 bregaglia.ch/de/medienportal Abb. 54 Castasegna, S. 31 bregaglia.ch/de/medienportal Abb. 55 ehem. Zollhaus, B. Giacometti, S. 31 bergell-blog.ch/kultur/die-giacomettis-im-bergell Abb. 56 Dorfstruktur Soglio, S. 32 selbsterstellte Abbildung Abb. 57 Dorfstruktur Castasegna, S. 32 selbsterstellte Abbildung Abb. 58 Straßenraum Maloja, S. 33 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 59 Straßenraum Casaccia, S. 33 eigene Aufnahme, Oktober 2019


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Straßenraum Vicosoprano, S. 33 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Straßenraum Borgonovo, S. 33 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Malojapass mit Serpentinen, S. 34 wikipedia.org/wiki/Malojapass Straßensituation, Vicosoprano - Stampa, S. 35 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Straßensituation, Tankstelle bei Stampa, S. 35 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Straßensituation, Ortseinfahrt Borgonovo, S. 35 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Straßensituation, Abzweigung Castasegna, S. 35 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Straßensituation, kurz vor Borgonovo, S. 35 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Straßensituation, Ortseinfahrt Vicosoprano, S. 35 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestellen Postbus: Maloja, Capolago, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestelle: Maloja, Capolago, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestelle: Casaccia, Villaggio, S. 36 Haltestelle: Vicosoprano, Nasciarina, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestelle: Vicosoprano, Nasciarina, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestelle: Vicosoprano, Plazza, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestelle: Borgonovo, Villaggio, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Haltestelle: Castasegna, Sura, S. 36 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Piz Marterdell, S. 38 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Gärten & Wälder bei Castasegna, S. 38 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Wasserfälle bei Castasegna, S. 38 flickr.com/photos/7526507@N08/2488974169/ Silsersee, zwischen Maloja & Isola, S. 38 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Flussbett der Maira, S. 38 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Wälder & Gebirge, Maloja, S. 38 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Stallung in Orden, Maloja, S. 40 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Käse aus der Latteria Bregaglia, S. 41 latteriabregaglia.ch/de/produkte Joghurt aus der Latteria Bregaglia, S. 41 latteriabregaglia.ch/de/produkte Soglio-Pflegeprodukte, S. 41 bergell-blog.ch/konsum/und-mehr/ Kastanienfrucht, S. 41 pedarneir.ch/betrieb/meine-kastanienselva Kastanien bei der Trocknung, S. 41 pedarneir.ch/betrieb/meine-kastanienselva Kastanientorten und -gebäck, S. 41 bergell-blog.ch/konsum/lebensmittel/

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Abb. 60 Abb. 61 Abb. 62 Abb. 63 Abb. 64 Abb. 65 Abb. 66 Abb. 67 Abb. 68 Abb. 69 Abb. 70 Abb. 71 Abb. 72 Abb. 73 Abb. 74 Abb. 75 Abb. 76 Abb. 77 Abb. 78 Abb. 79 Abb. 80 Abb. 81 Abb. 82 Abb. 83 Abb. 84 Abb. 85 Abb. 86 Abb. 87 Abb. 88


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Abb. 89 Talstation Pranzaira, S. 42 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 90 Albigna-Staumauer, S. 42 arttv.ch/kunst/rock-art-2016-maya-lalive-kunst- auf-zeit/ Abb. 91 Rückhaltemauer, S. 42 wikipedia.ord/wiki/Culur Abb. 92 Kraftwerk Löbbia, S. 42 bregaglia.ch/de/fuehrungen-druch-das-wasser kraftwerk-loebbia Abb. 93 La Posta, G. Giacometti, S. 43 bergell-blog.ch/kulturdie-giacomettis-im-bergell/ Abb. 94 Skulptur, A. Giacometti, S. 43 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 95 Künstlerfamilie Giacometti, S. 43 giacometti-stiftung.ch/biografie/ Abb. 96 La Vita, G. Segantini, S. 43 segantini-museum.ch/bildgalerieneu/ Abb. 97 Atelier Segantini, Maloja, S. 43 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 98 Engadiner Haus, Vicosoprano, S. 45 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 99 Neubauten Bruchstein, Maloja, S. 45 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 100 Villa Garbald und Roccolo, Castasegna, S. 45 bregaglia.ch/de/ausstellungen-museen- galerien/326-villa-garbald-in-castasegna Abb. 101 Sporthotel, Maloja, S. 45 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 102 Palazzo Salis, Bondo, S. 45 wikipedia.org/wiki/Datei:Bondo_Palazzo.JPG Abb. 103 Wohnhaus & Stall, Castasegna, S. 45 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 104 Stallgebäude, isola, S. 46 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 105 Umgenutztes Stallgebäude, Isola, S. 46 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 106 Wohngebäude Neubau, Maloja, S. 46 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 107 Element: Fensterlaibung, S. 47 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 108 Element: Sgraffito an Fassade, S. 47 bergell-blog.ch/orte/vicosoprano/ Abb. 109 Material: Granitsteinplatten, S. 47 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 110 Material: Holz & Stein, S. 47 eigene Aufnahme, Oktober 2019 Abb. 111 Übersicht Europa & Alpen, S. 49 selbsterstellte Abbildung Abb. 112 Übersicht Schweiz & Kantone, S. 50 selbsterstellte Abbildung Abb. 113 Übersicht Graubünden & Gemeinden, S. 51 selbsterstellte Abbildung Abb. 114 Dorf Vrin, Graubünden, S. 54 https://www.nike-kulturerbe.ch/uploads/tx_ frpveranstaltungen/GR_Vrin_Dorf.jpg Abb. 115 Strukturplan Vrin, Caminada, S. 54 Arbeitsgemeinschaft TUM/VAI, Alpine Siedlungs modelle: Städtebauliche Leitprojekte, S. 28


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Abb. 116 Grundriss Neubau, Caminada, S. 54 Arbeitsgemeinschaft TUM/VAI, Alpine Siedlungs modelle: Städtebauliche Leitprojekte, S. 31 Abb. 117 Ansicht Stallgebäude, Contrada Bricconi, S. 55 labf3.it Abb. 118 Dorfbild, Bricconi, S. 55 domusweb.it/en/architecture/gallery/2019/01/04/ lab-f3 Abb. 119 Zwischenraum, S. 55 domusweb.it/en/architecture/gallery/2019/01/04/ lab-f3 Abb. 120 Neubau & Bestand, S. 55 domusweb.it/en/architecture/gallery/2019/01/04/ lab-f3 Abb. 121 Dorf Ostana, S. 56 loupourtoun.it Abb. 122 Grundriss Kulturzentrum Lou Pourton, S. 56 domusweb.it/en/architecture/2016/02/29/crot ti_de_rossi_forsans_lou_pourtoun.html Abb. 123 Zwischenraum Neubau & Bestand, S. 56 domusweb.it/en/architecture/2016/02/29/crot ti_de_rossi_forsans_lou_pourtoun.html Abb. 124 Ansicht Straßenseite, S. 56 domusweb.it/en/architecture/2016/02/29/crot ti_de_rossi_forsans_lou_pourtoun.html Abb. 125 Schnitt, Lou Pourton, S. 56 domusweb.it/en/architecture/2016/02/29/crot ti_de_rossi_forsans_lou_pourtoun.html Abb. 126 Gelbes Haus, Flims, vor Renovierung, S. 57 dasgelbehausflims.ch/die-architektur/ Abb. 127 Gelbes Haus, nach Renovierung, S. 57 dasgelbehausflims.ch/die-architektur/ Abb. 128 Innenraum, Gelbes Haus, S. 57 dasgelbehausflims.ch/die-architektur/ Abb. 129 Dachgeschoss, Gelbes Haus, S. 57 dasgelbehausflims.ch/die-architektur/ Abb. 130 Dorf Soglio, S. 58 ruinelli-associati.ch/de/projekte/stallumnutzung- soglio Abb. 131 Ansicht ehem. Stallgebäude, S. 58 ruinelli-associati.ch/de/projekte/stallumnutzung- soglio Abb. 132 Detailansicht Alt & Neu, S. 58 ruinelli-associati.ch/de/projekte/stallumnutzung- soglio Abb. 133 Dachgeschoss innen, S. 58 ruinelli-associati.ch/de/projekte/stallumnutzung- soglio


10.0 Literaturverzeichnis Bücher Bätzing, Werner, Die Alpen: Geschichte und Zukunft einer europäischen Kulturlandschaft, Wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG), 2018 Bätzing, Werner, Die Alpen: Das Verschwinden einer Kulturlandschaft, C. H. Beck, 2015 Chilla, Tobias, Leben in den Alpen: Verstädterung, Entsiedelung und neue Aufwertungen, Haupt-Verlag, 2014 Bücheler, Heitzmann, Lardelli, Maisch, Reinalter, Vetterli, Zuber, Pro Natura Graubünden (Hrsg.), Maloja, Bergell/ Oberengadin: Natur und Kultur einer Passlandschaft, Desertina Verlag, Chur 2009 Feiner, Guetg, Gantenbein (Hrsg.), Himmelsleiter und Felsentherme : Architekturwanderungen in Graubünden, Rotpunktverlag, Zürich, 2013 Zeitschriften Adam, Hubertus, Mythos, Brachen, Branding - Schweizer Bergdörfer zwischen Abwanderung und Erneuerung, Deutsche Bauzeitschrift db Nr. 5: Dorfstrukturen, 2007 Flammer, Dominik, Bündner Landwirtschaft: das kulinarische Erbe wiederentdecken, Terra Grischuna, Zeitschrift Nr. 2, 2017 Detwiler, Christian, Das Oberengadin: Natur pur und verbaute Landschaft - Schutz und Entwicklung der Seenlandschaft, Terra Grischuna, Zeitschrift Nr. 2, 2018 Internetquellen https://www.bregaglia.ch https://www.comunedibregaglia.ch/index.php https://www.gr.ch/DE/institutionen/verwaltung/dvs/are/ Seiten/default.aspx http://www.heimatschutz.ch/index.php?id=964&tx_ ttnews%5Btt_news%5D=1539&cHash=0d2518dfa4bba13 8906d2eddfbb65c6d

https://geogr.mapplus.ch/viewer/geogr/?lang=it&basemap =av&blop=1&x=2763190.4&y=1138243.2&zl=3&hl=0

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https://www.regio-maloja.ch/index.html https://www.engadin.ch/de/aktivitaeten/die-geschichtevon-maloja/


https://infosnow.ch/~apgmontagne/?id=42&tab=map-wi https://www.malojapalace.com/de/home https://www.schweizerhaus.swiss/de/startseite/ http://www.salecina.ch/salecina/haus-geschichte/geschichte-geschichten/ http://www.centrogiacometti.ch/de/der-ort https://www.segantini.com/centro-segantini-maloja/ https://www.garbald.ch/de/seminarzentrum/preise-reservation-und-agb http://bergell-blog.ch/orte/vicosoprano/ https://www.nzz.ch/schweiz/wakkerpreis-2015-der-heimatschutz-wuerdigt-bergell-1.18464456 https://mediatum.ub.tum.de/doc/1141174/1141174.pdf https://www.woz.ch/-6163 https://www.zeit.de/2019/43/bergell-tal-hotel-pontisellastampa-schweiz#tab-ch-pontisella-stampa-box-1-2-tab https://www.republik.ch/2018/08/23/ein-tal-bewegt-sich https://www.zeit.de/2015/28/bergell-wakkerpreis-heimatschutz-schweiz https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008064/2005-11-15/ http://www.whes.ch/de/UNESCO-Schweiz/de/UNESCOSchweiz/?oid=2034&lang=de https://www.stv-fst.ch/de/tourismus-politik-interessensvertretung/nachhaltigkeit/best-practice-beispiele http://www.literaturundkunst.net/eine-hutte-war-immermein-traum/ < https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/ weyarn-muss-positives-bauleitbild-auch-konsequentumsetzen.html

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-OlgiatiAusstellung_in_Flims_886947.html https://www.zuwanderung.ch/land/geografie https://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/02/blank/key/bevoelkerungsstand.html

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https://journals.openedition.org/rga/2547


https://www.cipra.org/de/alpmonitor/trends https://www.alpconv.org/de/startseite/themen/bevoelkerung-kultur/ http://www.puntobregaglia.ch/index.php?option=com_con tent&task=category&sectionid=1&id=1&Itemid=2 https://www.pedarneir.ch/betrieb/meine-felder/ http://www.movingalpsfoundation.ch/pagine/standard. php?linguaID=1&artID=1 https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/umwelt/doerfermit-zukunft/ http://www.lebendige-traditionen.ch/kantone/index. html?lang=de#gr https://www.granalpin.ch/home/ https://www.berghilfe.ch/projekte/gluecksfall-im-bergell https://www.talente.cc/ http://www.ruinelli-associati.ch/de/audio-video https://www.studiomaurizio.ch/projekte/ http://www.schnellercaminada.ch/sites/kontakt.html https://www.dasgelbehausflims.ch/die-architektur/ http://baukultur.gr.ch/de_DE/address?category=157&p=3 https://www.ruch-arch.ch/index.php/de/projekte https://www.labf3.it/ https://www.domusweb.it/en/architecture https://www.brasserarchitekten.ch/projekte/stalla-pramogval-fex-sils https://andre-born.ch/born/stalla_stampa/

70

Literaturverzeichnis

https://www.mascan.ch/projektdetails/casa-cristina-761osoglio/


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