Production’s Revival

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Production‘s Revival Urban Fabrication Hub Hildesheim Recherche zur Bachelorthesis B.Sc. Architektur Sommersemester 2021 Philipp Gero Koch

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Leibniz Universität Hannover Fakultät Architektur und Landschaft Institut für Entwerfen und Städtebau Abteilung Regionales Bauen und Siedlungsplanung


INHALTSVERZEICHNIS 1) Production‘s Revival - Rückkehr der Industrie

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2) Kennzeichen Urbaner Produktion a) Definition b) Vor- und Nachteile c) Anwendbarkeit Urbaner Produktion d) Standorte Urbaner Produktion

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3) Arten Urbaner Produktion a) Urbane Logistik b) Urbane Industrie c) Urbane Landwirtschaft d) Urbane Manufakturen e) Offene Werkstätten

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4) Vertikale Urbane Produktion - Modelltypologien

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5) Städtebauliche Referenzprojekte a) Ile de Nantes b) Zürich West c) Rotterdam Makers District d) Neuer Huckepackbahnhof Hamburg e) Innovationsquartier Düren

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6) Analyse Hildesheim a) Allgemeines b) Nutzungen, Beschäftigte c) Industrie in Hildesheim d) Analyse Ehemaliger Güterbahnhof Mitte

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7) Urbane Industrie im Herzen Hildesheims

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Anlagen Bildverzeichnis Literaturverzeichnis

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Titelbild: Abb.1 Europan 14 – The Productive City

Leibniz Universität Hannover Fakultät für Architektur und Landschaft Institut für Entwerfen und Städtebau Universitätsprofessur für Regionales Bauen und Siedlungsplanung Prof. Dipl.-Ing. Univ. Jörg Schröder

Inhalt

Philipp Gero Koch 10021076 Production‘s Revival - Urban Fabrication Hub Hildesheim Open Topic Research Sommersemester 2021


1) PRODUCTION‘S REVIVAL - RÜCKKEHR DER INDUSTRIE Gemäß des städtebaulichen Mottos „ Zurück in die Stadt“ kann durch eine Verdichtung der städtischen Strukturen eine urbane Qualität entstehen, die ganz im Widerspruch zur Einfamilienhaussiedlung oder zum Industrie- und Gewerbepark mit geringer Höhe und Dichte steht. Dabei kann gleichzeitig durch eine Expansion im Inneren statt an den Stadträndern eine zunehmende Flächenversiegelung verringert werden und Naturräume können erhalten bleiben. Während die Schaffung von Wohngebäuden auf Restflächen, urbane Brachen und untergenutzten Stadträume heute gängige Praxis ist und auch Gewerbeeinheiten zunehmend in mehrgeschossigen Gebäuden untergebracht werden, sind die Industriebetriebe weiterhin in flachen, weitläufigen Hallen und riesigen Industrieparks an Stadträndern untergebracht. Dabei sollten moderne Fabrikationsmethoden– auch als Industrie 4.0 bezeichnet – durch Digitalisierung, Roboter und 3-D Druck auch in kompakteren Bauweisen im städtischen Raum möglich sein. Inwieweit eine Rückkehr der Fertigung in die Stadt auch neue Möglichkeiten für die Stadt schaffen kann und wie Urbane Produktion als Teil eines gemischt genutzten Stadtteils funktionieren kann, soll mit der Recherchearbeit „Production‘s Revival“ als Begleitarbeit zur Bachelorthesis „Urban Fabrikation Hub Hildesheim“ für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Mitte in Hildesheim untersucht werden.

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2) Production‘s Revival - Rückkehr der Industrie

Neben den Kennzeichen und Wirkungsformen Urbaner Produktion werden dazu auch die verschiedenen Arten und Modelltypologien für urbane und vertikale Herstellungsbetriebe betrachtet und Referenzprojekte vergleichend herangezogen. Im nächsten Schritt wird die Situation in Hildesheim vor allem im Bezug auf industrielle Nutzung, Verkehr und Freiflächen analysiert sowie die Stärken und Schwächen des Betrachtungsgebiets herausgestellt.


Abb.2 Produktion als Basis für Kultur und Dienstleistungen

b) Vor- und Nachteile

Die Herstellung und Bearbeitung materieller Güter in städtischer Umgebung mit dichter Besiedelung unter Nutzung lokaler Ressourcen und Wertschöpfungsketten wird als Urbane Produktion bezeichnet. Durch eine Nähe zum Wohnraum haben emissionsarme und ressourcenarme Produktionsweisen und Transportwege zur Vermeidung von Nutzungskonflikten mit der Umgebung eine besonders hohe Relevanz bei urbanen Produktionsbetrieben. (Bathen, Bunse, Gärtner, Meyer, Lindner, Schambelon, Schonlau 2019: 22) Spätestens seit der 2013 von der Europäischen Kommission ausgerufenen „Renaissance der Industrialisierung“ wird der produzierende Sektor zunehmend wieder in den Fokus der Stadtentwicklung gestellt und als Motor urbaner Entwicklungen herausgestellt. Nachdem über viele Jahre hinweg die Industrie zum einen in Entwicklungsländer oder andererseits als nicht mischfähig in großen Industriezentren an den Rändern der Stadt ohne urbane Qualitäten verdrängt wurden, wird der produzierende Sektor aufgrund immer stärker werdender Verflechtungen von Produktion, Wissen, Forschung, Entwicklung, Kultur und Dienstleistungen (sogenannter Netzwerkökonomie) ein wichtiger Bestandteil für zukünftige, innovative Stadtökonomie auch durch individualisierte Fertigungsprozesse und Produkte. So kann Industrie Wohlstand schaffen und ausbauen und dabei die materiellen Wirtschaftszweige zurück in die Stadt bringen. (Stadtentwicklung Wien 2017: 23) Unterstützt durch Digitalisierung und neue Produktionsmethoden kommt es bei der so genannten Industrie 4.0 durch eine individualisierte und diversifizierte Produktion zu neuen Kooperationsformen zwischen Herstellern und Kund*innen, die eine größere Nähe zum Verbraucher erforderlich macht. Durch die Rückkehr des produzierenden Sektors in die Städte kann diese Nähe geschaffen werden. Zusätzlich spielt eine Reduktion der Umweltbelastung durch Fabriken eine wichtige Rolle. So wird nahezu emissionsfrei produziert und die Wiederverwertung von Abfallgütern im Sinne von Materialkreisläufen angestrebt. (Grob, Haselsteiner, Madner, Schwaigerlehner 2019: 6-8)

Mithilfe Urbaner Produktion werden die Lieferketten kürzer, wodurch die Transportkosten sinken. Gleichzeitig überlagern sich Produktion und Konsum durch die dezentralisierten Herstellungsprozesse und Innovationen, die auf offenen Innovationssystemen wie „co-creation“ basieren. Die Nähe zu städtischen Forschungs- und Bildungseinrichtungen und die Verknüpfung mit anderen Unternehmen und der Forschung ermöglicht eine neue Form des Austauschs und der Innovation. Optimierte und verkleinerte Produktionsprozesse und eine bedarfsorientierte Produktion reduzieren den Flächenbedarf. Was auch durch den raschen Zugang zu Ressourcen geschaffen wird, da spezialisierte Unternehmen aus allen Branchen in einer urbanen Produktionsstadt Platz finden und somit sowohl Arbeitskräfte als auch Rohstoffe zur Verfügung stehen. Gleichzeitig bewirken sie im Zusammenspiel mit sauberen Technologien nahezu emissionsfreie Produktionsprozesse, was gemeinsam mit den kürzeren Transportwegen zu einer reduzierten Umweltbelastung führt und sie stadtverträglich macht. Durch geschlossene Rohstoffkreisläufe und ein Wiederverwerten von Abfallprodukten kann dabei auch Müll reduziert werden. Die Kund*innennähe verstärkt auch die Möglichkeit einer individuellen Produktion schafft neue Kooperationsformen zwischen Herstellern und Verbrauchern. Auch für die Angestellten schafft diese Individualisierung eine Ausdifferenzierung der Arbeit und Arbeitszeiten. Allerdings führt eine dezentrale Produktion und damit dezentrale Arbeitsstätten häufiger zu unterschiedlichen Arbeitswegen und somit erhöhter Mobilität, wobei die Nähe zur Stadt aber die Erreichbarkeit mit öffentlichem Nahverkehr verbessert. Durch bedarfsgerechte Produktion werden zwar keine Lager benötigt, aber dafür sind die Anforderungen an Logistik und Transport erhöht und die Produkte sind nicht immer sofort verfügbar. (Grob et al. 2019: 6; Läppele 2017)

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a) Definition Urbane Produktion

2) Kennzeichen Urbaner Produktion / Definition / Vor- und Nachteile

2) KENNZEICHEN URBANER PRODUKTION


historisch gewachsen

Gewerbe-/ Industriegebiet

Fabrikstandort

Standorttypen Urbaner Produktion

funktionsgemischt

Funktionsgemischtes Gebiet

Wissenschaft/F&E

rein gewerblich genutzt

Abb.3 Auswahl an Arten Urbaner Produktion

Abb.4 Standorttypen Urbaner Produktion

c) Anwendbarkeit Urbaner Produktion

d) Standorte Urbaner Produktion

Urbane Produktion benötigt offene Möglichkeitsräume und Experimentierorte für Innovationen, die aus Problemen resultieren. Sie ist viel mehr als nur eine Rückverlagerung der Massenproduktion, sondern eine neue Art kundenorientierter Herstellung (Industrie 4.0), die mithilfe moderner Methoden wie 3D-Druck und Laser individualisierter produzieren kann. Dafür eignen sich die additive Produktion und FabLabs, aber auch die Kreativökonomie und Urbane Manufakturen spielen hier eine Rolle. Die Recycling- und Reparaturökonomie findet im Zusammenhang mit einer dezentralen Energieproduktion einen wichtigen Platz in der Idee einer „green economy“. (Läppele 2017) Für stadtnahe Herstellungsprozesse sind viele verschiedene Branchen geeignet. Die High-Tech, Lasertechnik, Pharmaindustrie und Medizintechnik (z.B. Orthopädie, Zahnersatz oder Prothetik) benötigen größere Produktionsflächen als die Herstellung personalisierter High-End Nischenprodukte oder Einzelstücke wie Bekleidung. Schuhe. Brillen oder Musikinstrumente. Auch Elektro-, Telekommunikations- und Datenverarbeitungsgeräte und die Reparatur und Installation von Maschinen, Halbzeug, Prototypen und Ersatzteilen können passend in urbanen Produktionsstätten umgesetzt werden, genauso wie große und kleine Unternehmen für Getränke-, Nahrungs-, Futter- und Pflegemittelherstellung. Auch klassische Industriebetriebe können unter Einhaltung von Emissionsbegrenzungen im städtischen Umfeld geschaffen werden. Dazu zählen unter anderem die Serielle Produktion, die Herstellung von Metallerzeugnissen und der Maschinenbau. (Grob et al. 2019:9)

Für Urbane Produktion eignen sich Leerstände und Brachflächen aller Art im möglichst stadtnahen Umfeld, da diese teilweise noch sehr großen Flächen genug Raum für kreative Produktionsprozesse und neue kleinteilige durchmischte Nutzungen bieten können, möglicherweise auch als Zwischennutzung. Durch Flächen- und Liegenschaftsrecycling können eingebettete Gründerszenen mit beispielsweise Coworking Spaces ein flächeneffizientes Beschäftigungswachstum schaffen. (Bathen et al. 2019: 86) Dabei finden sich Potenziale für produktionsbezogene Gründungen vor allem im Kreativsektor, wo unkonventionelle und innovative Geschäftsmodelle erprobt und weiterentwickelt werden. Dabei werden häufig Orte angeeignet und dort neue Nutzungsmischungen und Unternehmenstypen erprobt. Die Produktion beginnt meistens in Privaträumen wie Kellern oder Garagen, wo von Unternehmer*innen Produkte in kleinen Skalen produziert werden können. Urbane Manufakturen sind gut geeignet für Gewerbe- und Handwerkerhöfe, die durch hohe Bodenpreise in den zentralen städtischen Lagen und aufgrund der Synergieeffekte durch den Zusammenschluss produzierender Betriebe verstärkt entstehen. Hier können Netzwerke und in Verbindung mit Coworking Spaces (mit offener Infrastruktur und Arbeitsplätzen, die zeitweise gemietet werden können) flexible Interaktionen entstehen. Auch Makerspaces oder offene Werkstätten, wo es zu einer gemeinsamen Nutzung der technischen Infrastruktur und einem Ideenaustausch kommt, begünstigen eine solche Ansiedlung. (Bathen et al. 2019: 68,69) Allerdings spielen auch großformatige Parzellierungen und Flächenangebote weiterhin eine Rolle, um große, internationale Konzerne ansprechen zu können. Gleichzeitig nimmt die differenzierte Nachfrage nach Logistikflächen mit verschiedenen Konfigurationen – sowohl größere Güterumschlagflächen als auch kleinteilige, spezialisierte Logistikdienstleistungen und Lagerflächen mit geringem

Wohnen

Kultur/Freizeit

Anspruchsniveau zu. Wichtig sind nachhaltige Mobilitätslösungen wie Bahnanschlüsse für Personen- und Güterverkehr, der Anschluss an das ÖPNV-Netz sowie Fuß- und Fahrradwege sowie Shuttlebus- und Sharing-Modelle. (Stadtentwicklung Wien 2017: 52,53) Durch Nachverdichtung können gewerbliche Mischgebiete mit einer Vielfalt an betrieblichen Funktionen entstehen. Dabei kann eine urbane Qualität vor allem durch die Kopplung der kleinteiligen Produktionsbetriebe an Dienstleistungen, Freizeit und Erholung, Sozial- und Bildungseinrichtungen sowie passende Wohnformen zur Schaffung eines kompakt durchmischten Stadtquartiers geschaffen werden, das durch Synergien der einzelnen Nutzungen Innovationsquartiere kreiert. Durch den hybriden Nutzungsmix weisen solche Gebiete eine höhere Arbeitsdichte als industriell- gewerbliche Gebiete auf und sind sowohl zu Tag- als auch zu Nachtzeiten belebt. Aber auch Konfliktpotenziale zwischen den einzelnen Nutzungen in Form von Lärm oder Emissionen müssen bedacht werden und durch Abschirmungen, einem Wechsel zwischen lauten und leisen Milieus oder einer speziellen architektonischen Ausgestaltung, wie die Mischung von ein- und mehrgeschossigen Gebäuden, Baukörperstellungen und der Wechsel von Schauseiten und robusten Seiten, eingedämmt werden. Zusätzliche müssen Zufahrts- oder Lademöglichkeiten und Grün- und Freizeitbereiche im öffentlichen Raum eingeplant werden. (Stadtentwicklung Wien 2017: 77)

1) Kennzeichen Urbaner Produktion / Anwendbarkeit / Standorte

Mikrostandort

ohne Schwerpunkt

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Einzelstandort

neu angesiedelt


Abb.5 Lieferfahrten mit und ohne Micro-Hub

Abb.6 Micro-Hub Arten

3) ARTEN URBANER PRODUKTION

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Eine zunehmende Wichtigkeit des E-Commerce verbunden mit Kurier- und Paketdienstleistungen ausgelöst durch Digitalisierung und Urbanisierung sowie begünstigt durch die Covid-19 Pandemie führen zu einem verstärkten Fokus auf Versorgungs- und Lieferverkehr. Die Steigerung der Individualisierung in Fertigungsprozessen und komplexe Wertschöpfungsketten bewirken dabei einen Anstieg der Anzahl an Wegen. Durch die Zunahme urbaner Produktionsstätten sind neue Verkehrskonzepte erforderlich, um einen störungsfreien und gleichzeitig nachhaltigen Lieferverkehr zu schaffen. Neue Mobilitäts- und Logistikinfrastrukturen können den Verkehr dabei reduzieren und die Entwicklung urbaner Produktionsstrukturen fördern. Der Anlieferungsverkehr („Letzte Meile“) kann mithilfe von Mikrokonsolidierungszentren, die als Micro-Hubs bezeichnet werden und die Schnittstelle zwischen LKW- und Lastenfahrradverkehr darstellen, aus mit Lastenfahrrädern erfolgen. Micro- Hubs können beispielsweise in leerstehenden Einzelhandelsimmobilien eingerichtet werden. Die An- und Ablieferung muss dabei im urbanen Raum für die Standortwahl besonders bedacht werden, um Nutzungskonflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden. Für ein funktionierendes innerstädtisches Logistikkonzept bedarf dabei eine vernetzte Strategie von lokalen Betrieben, Logistikunternehmen, Anwohner*innen, Wirtschaftsförder*innen und kommunalen Einrichtungen. (Bathen et al. 2019: 84,85)

3) Arten Urbaner Produktion / UrbaneLogistik

a) Urbane Logistik


Abb. 9 Produktionsschema Manner, Wien

b) Urbane Industrie

Beispiele Urbane Industrie

Als Urbane Industrie werden in dicht besiedelten Gebieten ansässige Fabriken bezeichnet, die große Stückzahlen an Waren produzieren, was arbeitsteilig in Serienfertigung durch Maschinen erfolgt. Entweder als Traditionsbetrieb oder als Neuansiedlung, der von der städtischen Lage profitiert, finden sich hier ungelernte, angelernte und hoch qualifizierte Mitarbeitende. Sowohl Markt- als auch Auftragsfertigungen für einen meist überregionalen bis globalen Markt sind möglich. Durch neue technische und architektonische Möglichkeiten können moderne Industriebetriebe durch beispielsweise vertikale Fabrikation Flächen sparen, mit Lärm- und Emissionsschutz Nutzungskonflikte vorbeugen und sogar Synergien mit der Umgebung eingehen. (Bathen et al. 2019: 26)

Gläserne Manufakturen bieten Einblicke in die Produktion oder laden dazu ein, selbst Teil des Produktionsprozesses in Form von Workshops zu werden. Das schafft Transparenz und kann auch die Akzeptanz der Firmen stärken. Neben Großunternehmen wie VW oder Bayer setzen auch zunehmend kleine und mittlere Betriebe auf diese Form des Kundenkontakts mithilfe von Wissensvermittlung und Selbermachen. (Bathen et al. 2019: 63) Die Wittenstein bastian GmbH produziert in einem neuen Standort in Fellbach Metallerzeugnisse (Zahnräder). Wichtig war bei der Lage des neuen Fabrikgebäudes die gute Erreichbarkeit und vorhandene Infrastruktur, wobei ein guter Schall- und Emissionsschutz die Einwirkungen auf die umgebende Bebauung möglichst gering halten soll. Die Fabrik ist ein Hybrid-Gebäude mit verschiedenen Nutzungen wie Produktion, Be- und Entladung, produktionsnahen Büros, Verwaltung und Energieerzeugung mit Photovoltaikanlagen. Durch moderne Gebäude- und Maschinentechnik wird eine umweltschonende Produktionsweise und ein geringer Ressourcenverbrauch ermöglicht. (Bathen et al. 2019: 90,91) Die Joseph Manner & Comp AG produziert in Wien in einem Einzelstandort mitten im Stadtquartier auf ca. 6.000 qm Süßwaren. Bei der Modernisierung wurde die Produktionsstruktur der Fabrik statt einer klassischen Linienfabrikation vertikal von oben nach unten angeordnet, wobei jedes Stockwerk eine eigene Funktion hat und zwischen den Stockwerken nur noch Produkte statt Paletten bewegt werden. Das hat den Arbeitsablauf der 400 Beschäftigten effizienter gemacht und den Flächenverbrauch um 30% reduziert. (Bathen et al. 2019: 92,93)

3) Arten Urbaner Produktion / Urbane Industrie

Abb.8 Wittenstein bastian, Fellbach

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Abb.7 Gläserne Manufaktur Dresden


Abb.11 Beispielschema Urbane Farm

c) Urbane Landwirtschaft

Beispiele Urbane Landwirtschaft

Als Urbane Landwirtschaft werden der professionelle Anbau und die Gewinnung von nachwachsenden Rohstoffen in mittleren bis großen Skalen in Stadtgebieten bezeichnet. Im Gegensatz zu kleinteiligen selbstversorgenden Einheiten wie Kleingärten, sind diese Betriebe eigenwirtschaftlich und marktorientiert. Allerdings muss die Produktion dabei nicht klassisch auf ebenerdiger Fläche stattfinden, sondern kann vielmehr auch unterhalb oder innerhalb von Gebäuden oder auf Dächern erfolgen. Absatz finden die produzierten Nahrungsmittel auf einer lokalen oder regionalen Ebene oder bei neuen Modellen wie der solidarischen Landwirtschaft direkt bei den Endverbrauchern. Auch hier werden sowohl ungelernte, angelernte als auch qualifizierte Mitarbeitende beschäftigt. (Bathen et al. 2019: 29)

Bei growing underground werden leerstehende Bunker und U-Bahn-Tunnel in London zum Pflanzenanbau genutzt. (Meyer 2019)

Bei Hut & Stiel werden Pilze in einer Kreislaufwirtschaft kultiviert. Das Abfallprodukt Kaffeesatz aus den Wiener Gastronomie- und Bürobetrieben wird gesammelt, mit Pilzmyzel, Kaffeehäutchen und Kalk vermischt. Er dient als Nährboden für Austernseitlinge, die in einem Weinkeller auf 350m² über wenige Wochen herangezogen werden. Die Pilze werden per Lastenfahrrädern in der Stadt auf Lebensmittelhandel, Gastronomie und Kantinen verteilt. Die wegen optischer Mängel unverkäuflichen Pilze werden von anderen Betrieben weiterverarbeitet und Kaffee-Substrat kompostiert und als Erde wiederverwertet. (Bathen et al. 2019: 94,95)

3) Arten Urbaner Produktion / Urbane Landwirtschaft

Die Ferme Abattoir in Brüssel ist ein Beispiel für eine Aquaponikanlage, die Fischzucht und Gemüseanbau in einem zusammenhängenden System kombiniert. Dabei werden Fische in Becken großgezogen und das durch deren Ausscheidungen angereicherte Wasser wird zum Düngen der angebauten Pflanzen genutzt. Das durch die Pflanzen wieder gefilterte Wasser kann wieder für die Fische verwendet werden. In Hydroponik-Anlagen werden die Pflanzen in Gewächshäusern in Substrat, beispielsweise aus Kompost oder anderen natürlichen Materialen angebaut. (Bathen et al. 2019: 96,97)

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Abb.10 Schema Vertikale Landwirtschaft


Abb.13 Stoffdeck bridge-and-tunnel

d) Urbane Manufaktur

Beispiele Urbane Manufaktur

Urbane Manufakturen sind im Gegensatz zur Urbanen Industrie Klein- und Kleinstbetriebe, die Einzelstücke oder geringe Stückzahlen einer Produktserie herstellen oder Reparaturen ausführen, was meist die Veränderung, Veredelung oder Erstellung eines Produkts oder die Zuarbeit zur Industrie meint. Dazu zählen neben Technikbetrieben (FabLabs) auch die Produktion von Lebensmitteln wie Spezialitäten sowie Migranten- und sozial-ökonomische Betriebe. Als handwerkliche Tätigkeiten, bei denen Maschinen gar nicht oder nur zur Unterstützung der Handfertigkeit zum Einsatz kommen, profitieren Urbane Manufakturen durch die Digitalisierung durch den vermehrten Einsatz von CNC-Maschinen und 3D-Druckern. Der*die Betriebsinhaber*in arbeitet im handwerklich-fachlichen Bereich mit und kann auf den technischen Betriebsablauf einwirken. Für weitere wichtige Positionen sind handwerkliche Fachkräfte von Nöten, teilweise können auch ungelernte Mitarbeitende und Hilfskräfte eingesetzt werden. Neben dem Ortsbezug spielt auch der Kundenkontakt eine wichtige Rolle, unter anderem deswegen sind Urbane Manufakturen vor allem in Ladenlokalen oder großräumigen Werkstätten in Mischgebieten oder auch in Gewerbe-, Handwerkerhöfen oder Makerspaces zu finden. Die Produktion kann auch in der eigenen Wohnung und der Verkauf online oder über Märkte und den lokalen Einzelhandel erfolgen. (Bathen et al. 2019: 26,27; Institut für Arbeit und Technik o.D.)

In der Marmeladenmanufaktur im Südviertel von Münster wird Marmelade als ein ein handgefertigtes und hochpreisiges Produkt hergestellt, das als sich als Feinkostmarke von der üblichen Massenware durch anspruchsvolles Design abgrenzt. In diesem Sinne wurde auch die Verkaufs- und Ausstellungsfläche der Marmeladenmanufaktur konzipiert. Auf 120 qm (davon 24 qm Laden und 80 qm Werkstatt) arbeiten 3-7 Beschäftigte. (Institut für Arbeit und Technik/ StadtraumKonzept 2017: 69-73)

Bei Bridge&Tunnel in Hamburg-Wilhelmsburg wird auf 260 qm ein eigenes „Social Design Label“ entwickelt, bei dem neben der Produktentwicklung auch die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen und die Qualifizierung von vornehmlich weiblichen ausländischen Arbeitskräften eine Rolle spielt (insgesamt 8 Beschäftigte). Das soziale Unternehmen stellt dabei aus gebrauchten und ungebrauchten JeansStoffen (pre- und postcostumer waste) moderne hochwertige Reisetaschen, Rucksäcke, Teppiche und Sitzmöbel aber auch textile Modeartikel wie Sweater oder Shirts her und verkauft die Produkte. (Institut für Arbeit und Technik et al. 2017: 90-94)

3) Arten Urbaner Produktion / Urbane Manufaktur

Illhill bzw. ShirtFab im Pionierhaus Krefeld nutzen die Räumlichkeiten vor allem für Siebdruck-, Flexdruck- und Stickereiarbeiten gemeinschaftlich. Während Illhill selbstkreierte Streetware anbietet, übernimmt ShirtFab klassische Auftragsdrucke für beispielsweise Firmen und Sponsoring. (Institut für Arbeit und Technik et al. 2017: 74-78)

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Abb.12 Marmeladenmanufaktur


Beispiele Offene Werkstatt

Offene Werkstätten werden als Makerspaces bzw. FabLabs bezeichnet und fungieren als Innovations- und Partizipationsorte und somit als Inkubatoren für Urbane Produktion. Sie haben dabei, ganz im Sinne der Sharing Economy, das Ziel, Privatpersonen und Gewerbebetreibende den Zugang zu modernen Fabrikationsverfahren, wie 3D-Druckern, Laser-Cuttern, CNC-Maschinen und Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, zu ermöglichen. Somit können hoch individualisierte Einzelstücke oder Ersatzteile angefertigt werden. Diese Orte können kreative Prozesse wie Produktentwicklungen positiv beeinflussen, indem man auch Räume für Produzenten bereitstellt, in denen Produkte und Geschäftsmodelle entwickelt und erprobt werden können. Dabei bestehen außerdem Kooperationen mit Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen und der Open-Hardware-, Open-Source- sowie der Do-It-Yourself-Bewegung. Da Bibliotheken als Form der Wissensbeschaffung aufgrund digitaler Medien an Wichtigkeit verloren haben, könnten sie neben offenen Lern- und Arbeitsräumen zukünftig einen Fokus auf die Wissensvermittlung über Produkte und Herstellungsweisen durch Workshops und offene Werkstätten legen, was im Zusammenspiel mit Volkshochschulen geschehen könnte. Durch 3D-Drucker und weitere technische Neuerungen kann das Angebot noch erweitert werden, genauso wie durch einen Verleih von Gegenständen wie Werkzeugen oder ein Repair-Café (Bathen et al. 2019: 68,69)

Das Rosenwerk Dresden wurde in einem alten Industriekomplex angesiedelt. Hier befinden sich auf mehr als 500m² offene Werkstätten für insgesamt 12 Werkbereiche: Textiles, 3D-Druck, CNC-Fräsen, Lasercutting, Metall- und Maschinenbau, Holz, Kunststoff-Recycling und -verarbeitung, Siebdruck, Digitaldruck, Fotostudio und Analogentwicklung, Elektronik und Materialvermittlung, in denen Interessierte eigene Projekte umsetzen und voneinander lernen können. Neben verschiedenen Tarifen und Abonnements können in der Materialvermittlung günstig Materialien erworben werden. (Heitmann/Wilhelm 2019) Die Kofabrik (2000m²) in Bochum ist ein Gebäude für kooperatives Arbeiten, urbane Produktion und nachbarschaftliche Begegnung. Das Pionierhaus beinhaltet dabei unter anderem ein Co-Working-Space, der auch für Veranstaltungen mietbar ist, eine Arbeits-WG mit Tischen und kleinen Büros für Selbständige verschiedener Branchen und einen offenen Raum, der als Kurs-, Proben- und Ausstellungsort oder für Workshops oder Veranstaltungen angemietet werden kann. Außerdem gibt es neben einem Café, das Begegnungsort und Arbeitsplattform für gemeinsame Aktivitäten sein soll, das Projektbüro, einen Gemeinschaftsgarten, der neben einer Bühne auch temporär von Interessierten genutzte Einheiten beinhaltet, und die Quartiershalle. Dieser Gebäudeteil, vormals das KoWerk, soll ab 2021 als Gemeinschaftsort für die Bewohner*innen des Quartiers fungieren. Hier kann der Raum als kreative Raumnutzung, ein Ort für Dienstleistungen oder ein Vereinstreffpunkt genutzt werden. Auch Büros für kooperatives Arbeiten sollen ab 2021 entstehen. (Meyer/Vanajanathan 2020) Abb. 16 Aufbau Rosenwerk Dresden

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e) Offene Werkstatt

3) Arten Urbaner Produktion / Offene Werkstatt

Abb.15 Holzwerkstatt im Rosenwerk

Abb.14 KoFabrik


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3) Arten Urbaner Produktion


4) VERTIKALE URBANE PRODUKTION Als Vertikale Produktion wird die Herstellung von (Sach-) Gütern in funktionell vertikal gestapelten Gebäuden mithilfe von maschinell und digitalisiert gesteuerten Arbeitsprozessen bezeichnet. Sie ist dabei Teil einer neuen Industrie- und Gewerbearchitektur, die die einzelnen Funktionen intelligent untereinander kombinieren und in die nutzungsgemischte Stadt integrieren soll. Vertikale Produktion steht damit im Gegensatz zu den größtenteils eingeschossigen Industriegebäudekonzepten der Gegenwart, die durch billige Transportkosten und große Stückzahlen am produktivsten geworden sind. Doch durch automatisierte Verfahren und neue Logistiksysteme wird eine effiziente vertikale Anordnung mit dem Vorteil der Flächenersparnis wieder zunehmend attraktiver. Die unteren Geschosse beinhalten Logistik-, Zu- und Ablieferflächen, während in den darüber liegenden Etagen unterschiedliche Produktions-, Verwaltungs- und Sozialräume untergebracht sind. Betriebe, bei denen eine vertikale Anordnung im Sinne der Nutzung der Schwerkraft Vorteile generieren kann, sind vor allem die Produktion von Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten sowie die Nutzung von Schüttgut und Flüssigkeiten als Ausgangstoff. Vertikal organisierte Fabriken für Produktionen mit hohen Lasten und komplexen Fertigungsabläufen, wie der Maschinen- oder Elektrobauteilbau, sind dagegen ungeeigneter, wobei außer bei der eingeschossigen Produktionshalle eine vertikale Anordnung von Lager-, Service-, Verwaltungs- und Büroräumen trotzdem prinzipiell möglich ist. Allgemein anwendbar Modelle oder Methoden für einen Nutzungsmix in Vertikalen Fabriken fehlen allerdings noch. (Grob et al. 2019: 10 ; Läppele 2017).

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4) Vertikale Urbane Produktion

Abb. 17 Schema Vertikale Urbane Produktion


a) (Gewerbe)hof

Abb. 18 Lageplan (Gewerbe)hof

Abb. 19 3D-Modell (Gewerbe)hof

4) Vertikale Urbane Produktion / Modelltypologien

Abb. 20 Grundriss Erschließungskonzept (Gewerbe)hof

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Der Modelltyp Gewerbehof gliedert sich in eine gründerzeitliche Blockbebauung ein. Während eine Hälfte des Blocks flexibel für kleinteilige Gewerbenutzungen (30-500 m²) wie Manufakturen, Handwerkerbetriebe und Reparaturen (Recycling, Produktion von Lebensmitteln zur direkten Vermarktung,…) rund um einen Gewerbehof genutzt wird, ist die andere Hälfte eine geschlossene Wohnrandbebauung. Beide Bereiche werden durch einen Querriegel baulich getrennt, in dem gewerbliche Nutzungen wie Büro-, Handeloder Freizeitnutzungen oder auch Co-Working, Fitnessund Sporteinrichtungen untergebracht werden können. Die Produktionseinheiten können dabei Küche, Meetings- und Veranstaltungsräume, aber auch Ressourcen und die Transport-, Lager- und Logistikstruktur gemeinsam nutzen. Auch der Hof könnte gemeinschaftlich als geteilter Ladenhof verwendet werden. Die Raumhöhen betragen etwa 4,5m. Die Nutzungen sind vertikal über die einzelnen Etagen verteilt. Der Materialfluss erfolgt durch eine Laderampe vom Innenhof, über zwei Erschließungskerne mit Treppen und Lastenaufzügen und mit Hilfe von Gabelstaplern auf den einzelnen Etagen. Der Personenfluss nutzt die gleichen Erschließungswege, aber andere Eingänge. Im Innenhof ist neben der Laderampe Platz für Lastenfahrräder und Fahrradabstellplätze. Ein Multifunktionsstreifen kann im Laufe des Tages sowohl für die An- und Ablieferung als auch für den Aufenthalt von Personen oder als Cafébereich genutzt werden. (Grob et al. 2019: 13-19)

Abb. 21 Produktionseinheiten (Gewerbe)hof


b) High-Rise

Abb. 22 Lageplan High-Rise

Abb. 23 3D-Modell High-Rise

Der Modelltyp High-Rise hat einen sehr geringen Flächenbedarf und ist als integrierter Einzelstandort oder in einem gewerblichen Mischgebiet mit fragmentierter Bebauung in Großstrukturen unterzubringen. Neben dem hohen schmalen Gewerbebau gibt es noch ein Wohngebäude. Beide sind durch einen quer liegenden Gebäudetrakt mit multifunktionaler, beispielsweise kultureller Nutzung als Veranstaltungsraum, baulich getrennt. Es teilen sich mehrere Mieter (200-800m²) das Gebäude mit Raumhöhen von 6m, die bei Bedarf unterteilt werden können. Hierbei handelt es sich mit wissensgetriebener Produktion, Handwerk, Manufaktur, Reparatur, 3D Druck, Robotik und High-Tech beispielsweise um Start-Ups oder FabLabs, die die Nähe zu Forschungs- oder Bildungseinrichtungen schätzen. Die Mieter sind etagenweise getrennt; gemeinschaftlich können wieder Küchen und Besprechungsräume sowie Ressourcen und die Infrastruktur genutzt werden. Die Erschließung erfolgt über einen gemeinsamen Kern mit getrennten Lasten- und Personenaufzug sowie Treppenhaus. Personen- und Warenströme sind durch verschiedene Eingänge zusätzlich getrennt. In den oberen Ebenen sind Galerieebenen ohne großskalige Produktion vorhanden, die nur über interne Treppen erreicht werden können. Durch das fehlende Erdgeschoss können hier Lastenfahrräder und Fahrräder abgestellt werden und es gibt Flächen für Kundenparkplätze, Lager und Logistik. (Grob et al. 2019: 20-26)

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4) Vertikale Urbane Produktion / Modelltypologien

Abb. 24 Grundriss Erschließungskonzept High-Rise

Abb. 25 Produktionseinheiten High-Rise


c) Scheibe

Abb. 26 Lageplan Scheibe

Abb. 27 3D-Modell Scheibe

4) Vertikale Urbane Produktion / Modelltypologien

Abb. 28 Grundriss Erschließungskonzept Scheibe

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Der Modelltyp Scheibe lässt sich gut in City-Erweiterungsgebieten mit aufgelockerten und unterbrochenen gründerzeitlichen Blockstrukturen oder einer teilweise fragmentierten Bebauung mit Großstrukturen als integrierter Einzelstandort oder als Teil eines gewerblichen Mischgebiets unterbringen. Das Gebäude besteht aus einer langen, räumlich von der Wohnbebauung abgetrennten Scheibe. Mit Gebäudehöhen von 3-6m bzw. im Lager bis zu 12m können hier große Produktionseinheiten auf mehreren Ebenen (je 1.000 – 5.000m²) untergebracht werden. Das Gebäude fungiert als eine Einheit für ein Unternehmen, deren Produktion sich möglichst für die vertikale Produktion besonders eignet. Dabei ist, neben Schüttgütern und der seriellen Produktion von Lebensmitteln, die High-Tech Produktion mit individueller Fertigung (z.B Prothesen, Medizintechnik) oder hoher Qualitätsstandard (z.B. Hygiene) als Beispiel zu nennen. Teile des Gebäudes könnten als Schauproduktion die Fabrik von außen erlebbar machen. Veranstaltungsräume, ein Kindergarten oder die gemeinschaftlich mit der angrenzenden Wohnbebauung zu nutzenden Grünflächen sind Gemeinschaftsräume. Jede Ebene dient dabei für einen Produktivonsabschnitt, Im Erdgeschoss sind Lager- und Logistikflächen, in der obersten Etage die Anlieferung und Rohstoffverarbeitung untergebracht. Die Material- und Personenströme sind strikt getrennt. In Richtung Wohnbau finden sich die drei Erschließungskerne für die Personen und die Fahrradstellplätze, von der Straßenseite aus erreicht man in unmittelbarer Nähe zur Laderampe die drei Lastenaufzüge, in denen jeweils die verarbeiteten Materialien über den gleichen Aufzug zurück nach unten gelangen. (Grob et al. 2019: 27-33)

Abb. 29 Produktionseinheiten Scheibe


d) Zeile

Abb. 30 Lageplan Zeile

Abb. 31 3D-Modell Zeile

Der Modelltyp Scheibe eignet sich für Unternehmen mit hohem Nutzflächenbedarf in gewerblichen oder industriellgewerblichen Mischgebieten mit fragmentierter Bebauung oder in Übergangszonen zwischen großvolumiger Wohnbebauung und fragmentierten gewerblichen Bereichen. Spätere betriebliche Erweiterungen sind, anders als bei den anderen Typen einfacher möglich. Die Zeile besteht aus mehreren Gebäudetrakten oder Hallen (jeweils 500-5.000m²) mit Deckenhöhen von bis zu 6m, in Lagern bis zu 12m, in denen parallel laufende Produktionsprozesse möglich sein sollen. Vollständig baulich von der Wohnbebauung getrennt, könnten die Sozialinfrastruktur des Gebäudes (Veranstaltungsräume, Betriebsrestaurant), Labore und Räume mit Sozialeinrichtungen und dazwischenliegende Grünräume gemeinschaftlich genutzt werden. Als Nutzer bieten sich Produktionen mit einem hohen Forschungsanteil wie Chemische Industrie, Pharma, Biomedizin und Biotechnologie an, die von einer Nähe zu Bildungseinrichtungen oder Forschungsinstituten profitieren. Dieser Typus eignet sich außerdem für Kreislaufwirtschaft und Reststoffverwertung durch die verschiedenen Produktionsbereiche, allerdings können Emissionen durch Herstellungsprozesse auf die Nachbarschaft einwirken und nicht vollständig verhindert werden. Der Produktionsbetrieb kann als Puffer zwischen Wohngebieten und Bahnstrecken oder großen Straßen eingesetzt werden. Die materielle Anlieferung findet von der Straße aus statt. Hier finden sich auch große Abstell - und Logistikflächen, während der Personen- und Fahrradfahrerverkehr auf der Rückseite zwischen Wohn- und Produktionsgebäude stattfindet. Trotz drei gemeinsamen Erschließungskernen, erfolgen die Waren- und Personenströme durch verschiedene Aufzüge. (Grob et al. 2019: 34-40)

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4) Vertikale Urbane Produktion / Modelltypologien

Abb. 32 Grundriss Erschließungskonzept Zeile

Abb. 33 Produktionseinheiten Zeile


e) Cluster

Abb. 34 Lageplan Custer

Abb. 35 3D-Modell Cluster

4) Vertikale Urbane Produktion / Modelltypologien

Abb. 36 Grundriss Erschließungskonzept Cluster

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Der Modelltyp Cluster kann auch bei Unternehmen mit eingeschränkter Nutzung von vertikaler Produktion mit einem hohen Anteil serieller Herstellung mehrerer Spezialprodukte (Elektrotechnik, Maschinenbau) Anwendung finden und ist in industriell- gewerblichen Gebieten mit fragmentierter Bebauung und Nähe zu Wohngebieten und anderen Unternehmen situiert. Neben der Nähe zu Zulieferfirmen, wird ein hohes Lager-, Liefer- und Transportaufkommen benötigt. Es werden mehrere Gebäudekomplexe mit verschiedenen Gebäudehöhen (Halle bis 8m, OG 3-6m, Lager 6-20m und Büro 3m) ausgebildet. Neben der ebenerdigen Produktionshalle gibt es mehrgeschossige Lager- und Produktionshallen und einen mehrgeschossigen Büro-und Verwaltungstrakt. Gemeinsam mit angrenzenden Unternehmen könnten die Transport- und Lagerkapazitäten und die Büro- und Verwaltungsinfrastruktur genutzt werden. Menschen- und Materialströme sind voneinander getrennt. Während im Bürotrakt nur der Menschenfluss durch einen Erschließungskern geführt wird, gibt es im Produktionstrakt einen Kern für getrennten Material- und Personentransport. Dieser wird durch eine Logistikachse im Erdgeschoss mit der rückwärtigen Anlieferung verbunden. Fahrrad- und Kundenparkplätze sind von der Vorderseite erreichbar. (Grob et al. 2019: 41-47)

Abb. 37 Produktionseinheiten Cluster


5) STÄDTEBAULICHE REFERENZPROJEKTE a) Ile de Nantes Nantes, FR / 337 ha / ab 2003 Alexandre Chemetoff, Jean-Louis Berthomieu Transformation und Erhalt alter Strukturen Kreativität und Design Mischnutzung und moderne Wohnformen Dieses städtebauliche Projekt behandelt die Umwandlung vom ehemaligen Werftbereich der Ile de Nantes - einer Insel in der Loire südlich der Altstadt von Nantes. Dabei wurden die alten Hallen integriert, neu genutzt und behutsam durch Neues ergänzt. So blieben Ziegelwände, alte Mauern, Gleise und Kräne, Lagerhallen und Schuppen erhalten und wurden in das neue Konzept mit einbezogen. In alte Werfthallen zogen Ausstellungsflächen, eine creative factory, in der Prototypen entwickelt und Ideen ausgereift werden und Flächen für Firmen im kreativwirtschaftlichen Sektor ein. Zwischen diesen Hallen entstanden Neubauten für Büro- und Wohnräume, die verschiedene Generationen und soziale Schichten aufnehmen sollen, sowie für Hochschulen im Bereich Architektur und Kunst. Zukünftig sollen die Wohnflächen erweitert werden und medizinische und biotechnologische Forschung gemeinsam mit der medizinischen Fakultät der Universität Nantes und dem CHU - dem Universitätsklinikum – auf einer Erweiterungsfläche im Südwesten der Insel entstehen. Weiterhin wird ein 14 ha großer Park – der Parc de Loire entlang des Flusses mit Sportanlagen, Freizeit- und Kultureinrichtungen und das Ökoviertel „Praire-au-Duc“ und „Quartier République“ mit neuen Arten von generationen- und sozialgemischtem Wohnen geschaffen. (Caille 2010; Die Verwandlung der Île de Nantes o.D.)

Abb.38 Vogelperspektive Ile de Nantes

17

Abb. 39 Übersichtsplan Ile de Nantes

5) Referenzprojekte / Ile de Nantes

Geschichte - im 17.Jh. Entstehen erste Brücken, Beginn der wirtschaftlichen Erschließung der damals noch mehreren Inseln - ab 1753 bis in 20.Jh. schrittweise Vereinigung der einzelnen Inseln in der Loire zur „Ile de Nantes“ - in dieser Zeit Ausbau der Industrieanlagen, Entstehung der Werft von Nantes im Westen der Insel - ab 2003 Beginn des Umbaus des nordwestlichen Teils der Ile de Nantes zu kulturellem und innovativem Zentrum


Ile de Nantes

Engstler | Fischer | Koch | Lerch Städtebau 2 | SoSe 2020

Les Machines, Les Nefs

Les Halles

- Ausstellungflächen im Skelett einer alten Industriehalle - Produktion und Ausstellung von „Les Machines“ - von Künstler entwickelte bewegliche Maschinen

Hochschule für Architektur - Neubau

Parc des Chantiers Parkanlagen entlang der alten Kaianlagen

5-Ponts Hangar à bananes – Umnutzung alter Lagerhalle - Bars, Restaurants, Disco, Kunstgalerie Mediacampus - Neubau Hochschule der Kommunikation (SciencesCom) Télénantes (lokaler Fernsehsender) mediale Unternehmen

Hochschule für Design - Neubau

La Fabrique

Alter Kran Wahrzeichen an der Westspitze

18

5) Referenzprojekte / Zürich West

Abb. 40 Projektübersicht Ile de Nantes


b) Zürich West Zürich, CH / 145 ha / ab 1996 vielfältiger Nutzungsmix hohe städtebauliche Dichte Kontrast zwischen alten Strukturen und Neubauten

5) Referenzprojekte / Ile de Nantes

Abb. 41 Blick auf das Toni-Areal

19

Das alte Industrieareal Zürich West erlebte in den letzten Jahren einen großen Umwandlungsprozess. Die durch den Wegzug der Fabriken freigewordenen Flächen wurden zuerst von Kreativen genutzt, die Theater- und Tanzprojekte, Kunst- und Designateliers, Fotostudios, Grafikbüros, Läden sowie Kinos in den ehemaligen Industriegebäuden einrichteten. Während zahlreiche Kreativlabors die Trends von morgen entwickeln, sind in den alten hallen Restaurants und Bioläden und Clubs verschiedenster Stilrichtungen untergebracht. Unter einem alten Viadukt entstand eine 500 Meter lange Marktgasse mit beispielsweise Delikatessenläden, Buchantiquariaten, Holzwerkstätten, Tapasbars, Galerien, Kunstschmieden, Kleiderschneidern, Grafikbüros und Malateliers. Die vorhanden Strukturen wurden durch verschiedene Neubauten ergänzt und zu verschiedenen Subzentren gruppiert. In modernen Wohntürmen und Hochhäusern aus Glas und Beton sind urbane Lofts, aber auch Büros zu finden. Ziel war es dabei, einen vielfältigen Nutzungsmix aus Forschung, Design, Unterhaltung, Kultur, Gastronomie, Wohnen und Gewerbebetrieben mit einer hohen städtebaulichen Dichte von 200-300% und einem Wohnungsanteil von mindestens 20-30% zu schaffen. Neue öffentliche Räume wie das von der ZFH und für kulturelle Anlässe genutzte Toni-Areal sollen dabei zur Vernetzung beitragen und ein städtebauliches Grundgerüst mit großen Freiraumflächen schaffen. Die Entwicklung ist dabei dem Dreieck der Nachhaltigkeit (Wirtschafts-, Sozial- und Umweltverträglichkeit) untergeordnet. Der Anstieg der Beschäftigten von 2005 bis 2013 von 19.200 auf rund 33.000 und die Verdopplung der Bevölkerung auf 5.800 im gleichen Zeitraum zeigt die Attraktivität des Areals. (Entwicklungskonzept o.D.; Zürich West o.D.)

Abb. 42 Innere Erschließung Toni-Areal


Stadt Zürich Amt für Städtebau

Fachtagung eco-bau, 26.03.2015, Seite 30

20

Abb.43 Erdgeschossnutzung Zürich West

5) Referenzprojekte / Zürich West

Von der Planung zur Nutzung


c) Rotterdam Makers District Rotterdam, NL / 150ha / 2018 DELVA Landscape Architecture innovative Fertigungsindustrie Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Robotisierung Funktionsmischung aus Wohnen, Arbeiten und Industrie Das Rotterdam Makers District befindet sich mitten im Hafen von Rotterdam auf beiden Seiten der Maas und in direkter Nähe zur Stadt. Es ist ein idealer Ort für die innovative Fertigungsindustrie mit neuen Technologien wie Additive Manufacturing (3D-Druck), Robotisierung und Materialkunde. Diese Einrichtungen benötigen kleine und mittlere Gewerberäume und gemeinsame Einrichtungen wie Labore, Reinräume und Datenzentren sowie eine flexible, offene Umgebung. Dadurch soll sich eine neue Generation von Entwicklern und Herstellern mit der sich rasant entwickelnden Technik und Wirtschaft mitbewegen können. Das Makers District wurde aus zwei Gebieten in verschiedenen Entwicklungsstadien, die sich hinsichtlich Charakter, Atmosphäre und Möglichkeiten unterscheiden, zusammengesetzt.

Abb. 44 Maker‘s Maze - E15

M4H Rotterdam, NL / 120 ha / 2007-2035

Die RDM (Rotterdam Dry Dock Company) befindet sich mitten im Hafen und ist ein Ort für Innovationen, Bildung und Forschung. Hier arbeiten Unternehmen, 1.200 Studierende der drei Bildungseinrichtungen auf dem Areal und Forschende gemeinsam an Projekten, wie beispielsweise dem RAMLAB oder dem 3D-Stahldruck für die maritime Industrie. Neben Start-Ups, Klein- und Mittelunternehmen ist das Gebiet besonders für internationale Akteure im Maritimsektor und im Offshore-Bereich gedacht und soll als Schaufenster der Innovation im Hafen fungieren. (Rotterdam Makers District o.D.; RDM Rotterdam und M4H Rotterdam bilden gemeinsam den Makers District 2018)

21

RDM Rotterdam, NL / 30 ha

5) Referenzzprojekte / Rotterdam Makers District

Der M4H liegt nördlich der Maas und wurde jahrelang zur Lagerung von Obst genutzt. Durch den Wegzug der Obstlagerung wurden viele Gebäude frei und vielfältige Entwicklungen ermöglicht. Traditionelle und wegweisende Fertigungsunternehmen sind in den alten Obstlagern untergebracht. So sind in der Keilewerf Unternehmen der kreislaufwirtschaftlichen Fertigungsindustrie und kreative Unternehmer*innen wie Künstler, Möbelhersteller, Musiker und handwerkliche Fertigungsunternehmen zu finden. Der Ferro Dome ist ein Ort für Musik-, Tanz- und Geschäftsveranstaltungen, während das HAKA-Gebäude, ein ehemaliger Werksteil mit Kaffeeröster, Teemischer und Verpackungsabteilung zu Büros umgebaut wurde.


5) Referenzprojekte / Neuer Huckepackbahnhof

Abb. 45 Übersicht Rotterdam Makers District

Abb. 47 NDSM Werft

22

Abb. 46 RDM Rotterdam


d) Neuer Huckepackbahnhof Hamburg Hamburg, DE / 11 ha / ab 2018 HENN Architekten vertikale urbane Produktion kurze Wege, Nachhaltigkeit Impulsgeber

Abb. 49

Nutzungskonzeption

5) Referenzzprojekte / Rotterdam Makers District

Abb. 48 rückseitige Anlieferungszone

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Der Neue Huckepackbahnhof entsteht auf einem ehemaligen Verladebahnhof. der zuletzt als Parkplatz genutzt wurde und nördlich und südlich von Bahntrassen begrenzt wird. Durch die verkehrsgünstige Lage in direkter Nähe zur HafenCity ist der Standort gut angebunden und wird an verschiedenen Stellen mit dem leistungsfähigen umliegenden Straßennetz verbunden. Durch die Nähe zum öffentlichen Nahverkehr mit S-Bahnhof und zahlreiche Wegeverknüpfungen zum Fuß- und Radnetz ist das Areal, das sich durch kurze Wege auszeichnet, gut angebunden. Das Gebiet soll mit Gewerbebauten modernen Typs bebaut werden und 2500 bis 3000 Arbeitsplätze anbieten. Durch flexible Geschosshöhen zwischen 4,80 und 8 Metern, können urbane Produktion, produktionsbezogene Dienstleistungen, Start-Ups und Makerspaces genauso untergebracht werden wie Kreativnutzungen oder Ideenschmieden. Die Strukturen können auch als Firmensitze oder zu Forschungszwecken Anwendung finden. Zur mittig gelegenen „Gewerbeboulevard“ hin sind die Gebäude repräsentativ, während die Logistikseite zum Bahndamm als tieferliegende Ebene flexible Möglichkeiten für Produktion, Anlieferung und Parken bietet. Als Ergänzung zur Gewerbenutzung sind Hotel, Gastronomie, Kultur und soziale Infrastruktur wie eine Kita geplant. Die Idee von Langlebigkeit und Werthaltigkeit spielen dabei schon im Entwurf des Areals eine wichtige Rolle. So sind auch begrünte Alleen und ein Park auf dem Areal vorgesehen. (Neuer Huckepackbahnhof o.D.)


24

5) Referenzprojekte / Neuer Huckepackbahnhof

Abb. 50 Übersichtsaxonometrie Neuer Huckepackbahnhof


e) Innovationsquartier Düren Düren, NRW, DE / 10 ha / ab 2018 HJP Planer Entwicklung neuer Produktionsmethoden Zusammenarbeit und Forschung Nutzungsmix Das Innovationsquartier Düren ist ein geplantes Innovationsband mit hervorragender Erschließungsqualität durch die Nähe zum Bahnhof Düren und zu den Hochschulstandorten in Aachen und Köln. Dadurch sind Ergänzungsnutzungen zu den Hochschulen möglich. Neben Nutzungen der Gesundheitsvorsorge und Wohnen (insbesondere Pendlerwohnungen) sind vor allem Bildung, Digitalwirtschaft, Beratung und nicht großflächiger Einzelhandel vorgesehen. Das InnovationCenter als Kern des Areals direkt am Bahnhof kombiniert und vereint auf etwa 5.650m² verschiedene Nutzungen: eine Ausstellung Made in Düren, Gastronomie, ein VR-Labor, einen Coworking Space sowie Raum für Gründer*innen, Start-Ups, agile Unternehmen und Seminare. Das Zentrum soll junge Unternehmer*innen dabei mit dem etablierten Mittelstand verknüpfen und es Bestandsunternehmen ermöglichen, neue Geschäftsmodelle zu erproben. Auf dem Areal sind weiterhin Reallabore für die Erforschung von nachhaltigerer Produktion von Papier und Vliesstoffen geplant. Diese Einrichtungen sollen regional vernetzt werden durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und etablierten Unternehmen des Rheinischen Reviers, aber auch neue Unternehmen und Betriebsstätten anlocken. Dabei spielt die Digitalisierung durch hochmodulare maschinelle und digitale Infrastruktur vor allem im Vliesstofflabor eine entscheidende Rolle zur Entwicklung moderner Produktionsprozesse. (Stadt Düren 2018: 55; Innovationsquartier / Innovation center Düren o.D.)

25

5) Referenzprojekte / Innovationsquartier Düren

Abb. 51 Innovationsquartier Lageplan


Abb. 52 Axonometrie Innovationsquartier DAS INNOVATION CENTER DÜREN | 18 T

T

NR

DACHGARTEN

NR

KONFERENZ- ODER SEMINARBEREICH

BÜROFLÄCHEN

350 m2 (BGF) / 300 m2 (NRF) 18.0

400 m2 (BGF) / 325 m2 (NRF)

12.0 54.0

24.0

Regelgeschoss

BÜROFLÄCHEN

HOCHSCHULE 350 m2 (BGF) / 300 m2 (NRF)

BÜROFLÄCHEN

WIN.DN

T

350 m2 (BGF) / 300 m2 (NRF)

400 m2 (BGF) / 325 m2 (NRF)

BÜROFLÄCHEN

Co Flex Lounge

350 m2 (BGF) / 300 m2 (NRF) 18.0

FABLAB & EINZELHANDEL

COWORKING

Co Flex

Nebeneingang 24/7

COWORKING

400 m2 (BGF) / 325 m2 (NRF)

Empore

T

NR

12.0 54.0

24.0

Eingangsgeschoss

300 m2 (BGF) / 250 m2 (NRF)

400 m2 (BGF) / 325 m2 (NRF)

GASTRONOMIE & AUSSTELLUNG MADE IN DÜREN

TIEFGARAGE

T

350 m2 (BGF) / 300 m2 (NRF)

T

T

Ca. 26 Stellplätze

NR/T

Empfang

Haupteingang 12/6

54.0

BGF = Brutto-Grundfläche / NRF = Netto-Raumfläche

Abb. 53 Aufbau InnovationCenter Düren

Tiefgarage

26

INNOVATION CENTER DÜREN: EINBLICKE INS INNERE

Bistro NR Ausstellung

5) Referenzprojekte

400 m2 (BGF) / 325 m2 (NRF)


1,10%

6) ANALYSE HILDESHEIM a) Allgemeines

12% 21,63% 20,71%

Flächenarten gesamt: 9.219ha 6,45%

20,71% 11,21%

Stand 2018

Wohn�äche

Gewerbe- und Industrie�äche

Sonstiges

Stand 2018

Sonstige Nutzungen

Gebäude- und Frei�äche

Landwirtscha�s�äche

Verkehrs�äche

Erholungs�äche

Wald

Wasser

Abb. 54 Flächenarten Hildesheim

12%

Flächenarten 56%

Gebäude- und Frei�ächen gesamt: 1.994ha 32%

Stand 2018

Wohn�äche

Gewerbe- und Industrie�äche

Sonstiges

Sonstige Nutzu

Abb. 55 Flächenarten Gebäude- und Freiflächen

6) Analyse Hildesheim / Allgemeines

zung der mittelalterlich geformten, nach starker Kriegszerstörung aber vor allem durch 50er-Jahre Bebauung geprägten, Innenstadt und verbinden diese über den Rundweg Wallanlagen mit der Innersten-Aue. Weitere wichtige Erholungsräume Flächenarten bilden die Wälder auf den umliegenden Hüund Frei�ächen geln und derGebäudeehemalige Truppenübungsplatz. Kulturell und 56% gesamt: 1.994ha touristisch bedeutsam sind neben den beiden Weltkultur32% erbestätten Dom Hildesheim und St. Michaelis auch die St. Andreas- und St. Godehardkirche sowie der rekonstruierte Marktplatz und das Fachwerkviertel in der südlichen Innenstadt. Diese Ziele werden durch den Kulturweg miteinander verbunden. (Stadt Hildesheim 2007: 34,36) Etwas nördlich der Innenstadt befindet sich der Hauptbahnhof Hildesheim mit ZOB, der die Stadt direkt mit Hannover, Salzgitter, Braunschweig und Wolfsburg verbindet. Durch die zentralörtlich wichtige Stellung im Landkreis Hildesheim und die Nähe zu Hannover, ist die Stadt stark durch zunehmende Pendlerströme und eine ansteigende Arbeitsmarkt-Verflechtung mit den angrenzenden Gemeinden und Hannover verbunden, wodurch die Autarkie des lokalen Arbeitsmarktes zurückgeht. (Döring/Harth/Litges/von Oertzen 2019: 40)

27

Hildesheim ist mit seinen ca. 102.000 Einwohnern eine der kleinsten Großstädte in Deutschland und wird durch seine zentrale Lage im Herzen der Metropolregion Hannover - Braunschweig – Göttingen – Wolfsburg von den umgebenden Städten geprägt. Während es zwischen den Städten große vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Gebiete gibt, vernetzen die Eisenbahnstrecken und -schnellfahrstrecken, genauso wie die Autobahnen die große Zentren infrastrukturell. Die Landwirtschaft auf den sehr fruchtbaren Böden der Hildesheimer Börde erlaubt einen ertragreichen Anbau von anspruchsvollen Kulturen wie Weizen, Gerste und Zuckerrübe, die auf etwa 22% der Anbaufläche kultiviert wird und für die gesamte Region wirtschaftlich und kulturell einen hohen Stellenwert genießt. (Voßeler o.D.) Die Metropolregion ist stark vom Dienstleistungssektor und produzierendem Gewerbe geprägt. In Hildesheim sind die Industrie- und Gewerbeflächen in den großen Gewerbegebieten im Norden und Nordosten der Stadt angesiedelt. Vor allem im Bereich des Flugplatzes und entlang der Autobahn sind weitere große Gewerbeparks geplant, am Hafen soll ein Güterverkehrszentrum entstehen. Die Wohnbebauung setzt sich dagegen in Richtung Westen und Süden bandartig vom Innenstadtbereich fort. Die Hochschule HAWK ist südlich der Innenstadtwallanlage angesiedelt, während sich die verschiedenen Standorte der Universität Hildesheim entlang des sogenannten Bildungsweges im Südosten der Stadt anreihen. Die wichtigste Grünverbindung in Hildesheim bildet die zentral gelegene Innerste-Aue mit Hohnsensee, die sich als Sport-, Freizeit- und Erholungsband entlang des namensgebenden Flusses durch die Stadt zieht. Der Innerste Radweg stellt eine wichtige touristische Radverkehrsverbindung her. Die Grünflächen am Kehrwiederwall mit Ehrlicherpark und am Hohen Wall bilden die nördliche und südliche Begren-

1,15%


Strukturdaten Mitte

14,90% 21,41%

Bevölkerung Hildesheim gesamt: 106.475 EW

27,48% 25,47%

Stand 2018

65 Jahre und älter

0-17 Jahre

18-24 Jahre

45-64 Jahre

25-44 Jahre

65 Jahre und älter

Abb. 56 Bevölkerung Hildesheim

13,40%

15,48%

Bevölkerung Hi-Mitte

16,01%

22,57%

gesamt: 9.787 EW

32,54% Stand 2018

0-17 Jahre

18-24 Jahre

25-44 Jahre

45-64 Jahre

Stand 2018

65 Jahre und älter

Abb. 57 Bevölkerung Hi-Mitte

4% 8% 6% 67%

12% 48%

außen: Haushalte in Hi-Mitte Ø = 1,61

innen: Haushalte in Hildesheim

33%

21%

Ø = 1,85

Stand 2018

Einzelpersonen

Paare/Mehrpersonenhaushalte ohne Kinder

Abb. 58 Haushalte in Hildesheim

Paare mit Kind(ern)

0-17 Jahre

18-24 Jahre

25-44 Jahre

45-64 Jahre

65 Jahre und älter

6) Analyse Hildesheim / Strukturdaten Mitte

22,57%

Alleinerziehende

28

10,75%

Das etwa 18 ha große Areal rund um den alten Güterbahnhof Mitte und das bis 2014 genutzte Terminal zur Verladung von Fahrzeugen auf Autoreisezüge, befindet sich direkt westlich des Hauptbahnhofs und nördlich der Schützenallee (B1), im Westen wird er vom Römerring begrenzt, der die Verbindung zum Gewerbegebiet Mitte nördlich der Eisenbahnstrecke herstellt. Im nördlichen und östlichen Bereich des gesamten Areals gibt es weitgehend unbebaute Brachflächen mit alten Eisenbahngleisen, Parkplätzen und bewucherten Freiflächen, während sich der südöstliche Bereich des Areals durch eine heterogene Baustruktur auszeichnet und diesen Teil zum Schwerpunkt des städtebaulichen Entwurfs macht. Durch die gute Nahverkehrsanbindung und die Nähe zum Hauptbahnhof sowie den direkten Zugang zu den zahlreichen Kultur- und Einkaufsmöglichkeiten ist der Stadtteil Mitte besonders attraktiv für die junge Bevölkerung, insbesondere Studierende. So dominieren im Gegensatz zum Stadtdurchschnitt in diesem Stadtteil die 18-24 Jährigen 14,90% mit 16% der Bevölkerung (Vergleich HI: 10,75%) und die 21,41% 25-44 Jährigen, die etwa ein Drittel der Bevölkerung des Stadtteils ausmachen (Vergleich HI: 25,47%). Während in der gesamten Stadt die über 44 Jährigen fast die Hälfte der Bevölkerung bilden, stellen sie in Hildesheim Mitte nur 10,75% Bevölkerung 38% der Bevölkerung. (Stadt Hildesheim 2018: 6) Die urbanen Blockstrukturen mit größtenteils kleinteiligen WohHildesheim nungen bieten sichgesamt: dabei besonders für Ein- und Zweiper106.475 EW sonenhaushalte an, wobei etwa zwei Drittel der Haushalte im Stadtteil Mitte von Einzelpersonen geführt werden. Die 27,48% durchschnittliche Haushaltsgröße liegt mit 1,61 Personen pro Haushalt25,47% unter dem Stadtdurchschnitt von 1,85. (Döring et al. 2019: 26-28) Die Mitte Hildesheims und der nördlich der Eisenbahntrasse liegende Stadtbezirk Nord haben geringe Erwerbstätigenquoten von 48,7% bzw. 42%, was durch das niedrige Durchschnittsalter verstärkt wird und mit den hohen Anteilen von Ausländern und Menschen mit Migrationshintergrund korreliert, denen ein Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erschwert wird. (Döring et al. 2019: 35,36) Deswegen beträgt die Familienarmut im Bezirk Nord 55% und im Stadtteil Mitte immerhin noch 42%, was weit über dem Stadtdurchschnitt liegt. (Döring et al. 2019: 49)


0,11%

b) Nutzungen. Beschäftigte 22,45%

Beschä�igte in Hildesheim

40,15%

gesamt: 49.830 19,87%

17,28% Stand 2018 Land-, Forst- und Fischereiwirtscha�

Produzierendes Gewerbe

Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe

Erbringung von Unternehmerdienstleistungen

ö�entliche und private Dienstleistungen

Abb. 59 Beschäftigte in Hildesheim

6) Analyse Hildesheim / Nutzung

Mit jeweils um die 18% der Erwerbstätigen folgen der Sektor Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Lagerei sowie der Bereich zur Erbringung von Unternehmerdienstleistungen. Große Einzelhandelsbetriebe im Zentrum Hildesheims finden sich hierbei vor allem im Gewerbegebiet Mitte und am Sachsenring. Neben der Arnekengalerie gibt es weitere Einkaufszentren im Innenstadtbereich. Ansonsten sind Handelsbetriebe im mischgenutzen Gebiet vor allem entlang der Haupteinkaufsstraßen in der Innenstadt sowie an der Steuerwalder und Peiner Straße in der Nordstadt zu finden. Der Gerstenberg Verlag mit über 1100 Angestellten verlegt Kinder- und Jugendliteratur und Sachbücher in Hildesheim direkt am Marktplatz. (Top 100 Unternehmen in Hildesheim o.D.) Dass der Tourismus in Hildesheim eine große Rolle spielt, sieht man an den zahlreichen Hotels im Innenstadtbereich und den vielen Kirchen, kirchlichen und kulturellen Einrichtungen wie Sporthallen und Museen, die vor allem in der Nähe des Doms angesiedelt sind. Die Kulturfabrik Löseke in der Nähe des Hauptbahnhofs nutzt ein altes Fabrikgebäude für kulturelle Veranstaltungen aller Art, weitere wichtige Kultureinrichungen sind das Theater mit Kino sowie die Kunstgalerien Rasselmania und Stammelbachspeicher, die sich, genau wie das Sport- und Freizeitbad Wasserparadies, in direkter Nähe zum ehemaligen Güterbahnhof befinden. Dort befinden sich auch die meisten leerstehenden Gebäude. Obwohl mehr als ein Drittel der Fläche Hildesheims landwirtschaftliche Flächen sind, arbeiten in der Land-, Forstund Fischereiwirtschaft nur 0,11% der Beschäftigten. (Stadt Hildesheim 2018: 8,15)

29

Durch flucht-bedingte Zuwanderung und den Anstieg der Studierendenzahlen auf fast 12.000 Studierende (Stadt Hildesheim 2018: 9) mit Zuzug in der Altersgruppe von 18 - 25 Jahren, kam es in den letzten Jahren zu einem Anstieg der Bevölkerungszahlen, wodurch sich Hildesheim mit stabil über 100.000 Einwohnern in der Reihe der Großstädte halten wird. (Döring et al. 2019: 1) Dieser Zuwachs ging einher mit dem Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 48,70% der Gesamtbevölkerung, vor allem durch ein Stellenwachstum in den Sektoren der unternehmensbezogenen sowie öffentlichen und privaten Dienstleistungen. Dieser Zuwachs kann eine steigende Wirtschaftskraft in Hildesheim bedeuten. Gleichzeitig steigt auch der Anteil der Beschäftigen mit Hochschulabschluss und die Erwerbstätigenquote, was zum Sinken des Anteils der Erwerbslosen auf 7% führte. (Döring et al. 2019: 30,32) Mit über 40% der Erwerbstätigen sind die meisten im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor beschäftigt. So sind zwar nur wenige große Bürogebäude mit der Verwaltung von Versicherungen und Banken zu finden, allerdings sind in vielen der misch-genutzten Gebäude im Zentrum Büroflächen untergebracht oder an die Produktionshallen in den Gewerbegebieten angeschlossen. Dagegen ist der öffentliche Dienstleistungssektor im Zentrum Hildesheims stark im Stadtbild vertreten. So finden sich in vielen Gebäuden die Verwaltung von Stadt und Landkreis sowie verschiedene Einrichtungen des Landes Niedersachsen, wie der Landesrechnungshof, das Landesamt für Soziales, Jugend und Familie und der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. 22,45% und somit fast ein Viertel sind im produzierenden Gewerbe tätig, was die Bedeutung der Produktion für Hildesheim zeigt. Die Produktionseinrichtungen finden sich vor allem im Norden und Nordosten der Stadt. Im Gewerbegebiet Mitte, westlich des Hauptbahnhofs, sind auch in relativ stadtnaher Lage große Produktionsbetriebe zu finden. (Stadt Hildesheim 2018: 15)


kulturelle und öffentliche Einrichtungen

Handel, Verwaltung

verarbeitendes Gewerbe

Wohngebäude

öffentliche Gebäude, städtische Verwaltung

Einzelhandel, Einkaufszentrum

Industriebetrieb

Mischnutzung (Wohnen, Büros, Gewerbe)

Schule, Kindergarten, Altersheim

Büro, Verwaltung

Handwerksbetrieb

Parkhaus, Garage

Kirche, Kultur- und Freizeiteinrichtungen

Leerstand

Hotel, Gastgewerbe

Abb. 60 Nutzungsplan Hildesheim-Mitte

30

Allgemeines

6) Analyse Hildesheim / Nutzung

N

50

100

200

300

500


c) Industrie in Hildesheim betriebe im Nordwesten und Nordosten des Stadtzentrums zu finden. In direkter Nähe zum Untersuchungsgebiet, am Römerring, befindet sich die Produktion von Continental (Advanced Antenna Electronics) von kundenspezifischen Antennenlösungen für die Automobilindustrie. (Advanced Antenna Electronics o.D.) Eine sehr große Produktionsstätte im Gewerbepark Mitte mit etwa 2000 Angestellten ist die Gießerei KSM Castings Group, die Gussprodukte aus Leichtmetall vor allem als Automobilzulieferer produziert. (Top 100 Unternehmen in Hildesheim o.D.; Die KSM Castings Group o.D.) Nebenan befindet sich der Chemiebetrieb Petrofer Chemie mit 300 Mitarbeitenden, der Schmierstoffe, Spezialflüssigkeiten, Industriereiniger und Papierchemikalien herstellt. (Petrofer Chemie o.D.) Mit Willi Hennies Recycling befindet sich auch am Rand des Gewerbegebietes Mitte ein wichtiger Abfall- und Recyclingbetrieb. An kleineren Betrieben gibt es einige Handwerksbetriebe – Schreinerei, Glaserei, Reinigungsunternehmen und Heizungsdienst – und Unternehmen im Bereich Lager und Spedition sowie Recycling und Abfallentsorgung. Es dominieren aber Autoreparatur- und -lackierungsunternehmen. Auch im Gewerbebereich spielen Autoservicebetriebe ein wichtige Rolle. So finden sich zahlreiche Tankstellen und Autowäschereien, aber auch Auto- und Reifenhandelsunternehmen. Neben großflächigen Lebensmittel- und sonstigen Einzelhandelsbetrieben, vor allem im Gewerbepark Mitte und in kleineren Einrichtungen auch östlich und südwestlich der Innenstadt, sind vor allem viele Baustoffhändler zu finden. So befindet sich auf dem Untersuchungsgebiet der Hauptsitz des Baustoff- und Fliesenfachhandels Stammelbach mit Ausstellungsbereich und Lagerflächen, aber auch die Kerapid Fertigbadausstellung, HIFEBA, die Fenster, Türen und Wintergärten anbieten und die Ausstellungsflächen der Schreinerei Salland. Es gibt außerdem das Autoreparaturunternehmen Willi Lück, eine Tankstelle und die Schur Orthopädie Schuhtechnik. Lagerbox bietet Boxen und Lagerräume zwischen 1m² und 150m² an.

6) Analyse Hildesheim / Industrie

duziert GEA Diessel hier Prozessanlagen zur Herstellung von flüssigen Produkten, wie beispielsweise Sirup, Suspensionen, Blutplasma, Impfstoffen und Therapeutika für die Pharma- und Biotechnikindustrie. (GEA Diessel GmbH o.D.) Auch ansässig sind hier die Kunststoffproduzenten Erhard Hippe KG (individualisierte Hochleistungs-Kunststoffe als Platten, Rohre oder Vollstäbe) (Hippe Kunststoffe o.D.) und der Hauptsitz von NK Kunststofftechnik (Sonderzahnriemen/Zahnriemenveredelung). (NK Kunststofftechnik Unternehmen o.D.) Interpane Sicherheitsglas mit 105 Mitarbeiter*innen stellt hier Einscheiben- und Verbundsicherheitsgläser, Alarm-Sicherheitsglas, Mehrscheiben-Isolierglas und bedruckte Glasscheiben her. (Top 100 Unternehmen in Hildesheim o.D.; Interpane Standort Hildesheim o.D.) Bei Bitzer Wiegetechnik werden Waagen und industrielle Wägetechniken produziert. (Bitzer Wiegetechnik o.D.) Kothe Galvanik veredelt Oberflächen von Metallen für Fahrzeuge und Gebäude. (Zimmerhof 2019) Ein weiterer bedeutender Betrieb in Hildesheim mit 245 Mitarbeitenden ist die Arwed Löseke Papierverarbeitung und Druckerei, die sich auf die Herstellung von Staubfiltrationsbeuteln und flexiblen Verpackungen, aber auch die Herstellung von Automatenrollern spezialisiert hat. (Arwed Löseke Papierverarbeitung und Druckerei GmbH o.D.) ProLicht Werbung in der Nähe des Flughafens produziert architektonische Beleuchtungskonzepte und Signware für Firmen. (Pro Licht Über uns o.D.) Im Bereich Logistik und Recycling ist vor allem die Niederlassung von Coca-Cola in Bavenstedt und am Flugplatz Hildesheim hervorzuheben, die neben der Produktion von Erfrischungsgetränken auch deren Logistik übernimmt. Der Umweltdienst Kedenburg in Himmelsthür kümmert sich um die Entsorgung und Behandlung von organischen und mineralischen Abfällen, übernimmt aber auch die Veredelung und Wiederverwertung von Abfall. (Umweltdienste Kedenburg o.D.) Im zentralen Bereich Hildesheims sind, mit Ausnahme einiger vereinzelter Großbetriebe, vor allem kleinere Industrie-

31

In Hildesheim gibt es viele Industriebetriebe, die größtenteils südlich des Flugplatzes, sowie im Industriepark Bavenstedt und Bavenstedter Straße zu finden sind . Die meisten der Betriebe sind in der Automobil- und Luftfahrttechnik tätig. Ansonsten gibt es Produktionsstätten im Bereich Glas- und Metallbearbeitung und Kunststofftechnik. Auch Unternehmen zur Produktion von Waagen und Prozessanlagen für die Herstellung von Produkten und zur Erzeugung von chemischen Flüssigkeiten sind vorhanden. Das wichtigste Unternehmen der Luftfahrzeugindustrie, Autogyro – der Weltmarktführer für Traghubschrauber, hat seinen Hauptsitz mit etwa 100 Mitarbeitenden in der Nähe des Hildesheimer Flugplatzes. In diesem Werk werden 5 Hubschrauber pro Woche in Serie produziert. (Von der Hinterhof Werkstatt zum Weltmarktführer o.D.) Howmet Aerospace produziert in Hildesheim mit 250 Angestellten, 2 kollaborierenden Robotern sowie 6 Fertigungsrobotern hochfeste Verbindungselemente wie Schrauben und Bolzen aus Titan- und Stahllegierungen für die Luft- und Raumfahrt und die Automobilindustrie. (Fricke 2020; Startmann o.D.) Im Hildesheimer Wald im Südwesten der Stadt befindet sich die Niederlassung von Bosch mit 1570 Mitarbeiter*innen. Im Hauptsitz und Entwicklungsstandort von Bosch Car Multimedia wird gemeinsam mit Forschungsinstituten, Partnern und Universitäten in den Anwendungsfeldern vernetzte Mobilität und videobasierte Umfeldewahrnehmung geforscht. Das Fertigungswerk von Electrical Drivers stellt Elektronik Services für den Automobilmarkt her. (Top 100 Unternehmen in Hildesheim o.D.; Bosch Hildesheim o.D.) Am gleichen Standort befindet sich SEG Automotive Germany, die Start-Stopp-Lösungen automatisierte Fahrfunktionen, Hybridisierung, Klimaanlagen und Sicherheitseinrichtungen für Autos anbieten. (SEG Automotive Über uns o.D.) Im Industriepark Bavenstedt und entlang der Bavenstedter Straße im Nordosten Hildesheims finden sich neben Howmet Aerospace auch viele weitere Unternehmen. So pro-


Industriebetriebe

Baumarkt und Baustoffhandel

Elektronikhersteller

Elektronik- und Metallfachhandel

Metallverarbeitung, Gießerei

Auto-/ Reifenhandel Tankstelle, Autowäscherei Lebensmittel und sonstiger Einzelhandel

Abb. 61 Nutzungsplan Industrie Hildesheim-Mitte

Handwerkerbetriebe, soziale Angebote

Logistik- und Versorgungseinrichtungen

Autoreparatur und -lackierung

Lager, Logistik, Spedition

(Glaserei, Schreinerei, Heizungsdienst)

Handwerker

Recycling und Abfallentsorgung

Chemiebetrieb

Gärtnerei

Busdepot, Umspannwerk

Lebensmittelproduktion

Integrative Werkstatt, Soziales Kaufhaus Autohandel und -service, Autoteilzulieferer 50

100

32

Gewerbe

6) Analyse Hildesheim / Industtrie

N

200

300

500


d) Analyse Ehemaliger Güterbahnhof Mitte Grün- und Freiflächen Das Areal befindet sich nahe von wichtigen Grünanlagen Hildesheims, ist aber mit diesen nur schlecht verknüpft. Die Innerste-Aue bildet die zentrale Grünanlage Hildesheims und zieht sich durch die ganze Stadt entlang der Innersten. Nördlich der Altstadt setzt sie sich als Hoher Wall / Liebesgrund entlang des Seniorengrabens und südlich der Schützenallee bis zur Arnekengalerie fort und ist somit nur wenig vom Untersuchungsgebiet entfernt. Deswegen ist die alte Wallanlage und die Aue so bedeutend für das Areal als nächstgelegene Grün- und Erholungsfläche und sollte besser verknüpft werden. Vor allem aus den Gebieten nördlich der Bahnstrecke ist eine bessere Verbindung zur Innerste-Aue, an der auch der Volksfestplatz Hildesheim liegt, wünschenswert. Der Magdalenengarten

mit seiner barocken Gartenstruktur ist eine besonders attraktiver Teil dieses Grünraums. Der weitere wichtige Stadtpark im Zentrum ist der ehemalige Marienfriedhof östlich des Bahnhofs, der auch besser mit dem Areal verbunden werden sollte. Die großen versiegelten Parkplätze befinden sich vor allem im Gewerbepark Mitte und zwischen den offenen Blockstrukturen in der Innenstadt und nehmen somit, zusammen mit den versiegelten Innenhöfen und Straßenräumen einen Großteil der Freifläche ein. Nur ein kleiner Teil der Innenhöfe weist eine attraktive Begrünung auf. Neben Böschungen und Restflächen bilden vor allem die großen Brachflächen entlang der Bahnstrecke und im Gewerbepark bewachsene, wenn auch unattraktive Freiflä-

chen, deren Potential besser ausgeschöpft werden sollte und, großteils bebaut, auch im Gewerbegebiet mit den vorhanden Grünräumen verknüpfte Grünflächen anbieten könnten.

Freiflächenplan Parks, wichtige Grünanlagen

N

Nordstadt

Friedhof Gewässer Parkplätze, Verkehrsflächen Brachflächen, sonstige Grünflächen Potentialräume Verknüpfungen zu Grünflächen

HBF

6) Analyse Hildesheim / Strukturdaten Mitte

Marienpark

Magdalenenfriedhof

Hoher Wall / Liebesgrund

Innenstadt

Magdalenengarten

Abb. 62 Analyseplan Freiflächen

50

100

200

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500

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Gewerbegebiet Mitte


Verkehrsanbindung Das Untersuchungsgebiet ist sehr zentral gelegen. So befindet sich in direkter Nähe der Hauptbahnhof Hildesheim und die Bahnstrecke, die auch einen Güterbahnanschluss zulassen würde. Neben der zentralen Bushaltestelle ZOB am Bahnhof, sind auch die Haltestellen Stadtwerke/ Römerring und Kardinal-Bertram-Straße vom Areal aus gut zu erreichen. Das Gebiet ist somit gut mit den einzelnen Stadtteilen, der Umgebung und ganz Deutschland verknüpft Allerdings wird ein kleiner Bereich des südlichen Teils und der nordöstlich der Bahnstrecke gelegene Teil des Areals nicht ausreichend vom Nahverkehr erschlossen, da sie sich außerhalb der Erschließungsradien (300m bei Bus, 600m bei Eisenbahn) der Haltestellen befinden. In diesen Bereichen bedarf es eines Ausbaus des Nahverkehrsangebots. Während die Innerste-Aue mit Hohem Wall/Liebes-

grund durch den Innerste-Radweg, den Rundweg Wallanlagen, der die Grünflächen mit der Innenstadt verbindet, und den zahlreichen Querverbindungen bereits sehr gut an die angrenzenden Stadtteile angeschlossen ist und somit die wichtigste Fuß- und Radverkehrsverbindung Hildesheims bildet, ist das gesamte Untersuchungsgebiet, durch fehlende Querungsmöglichkeiten oder Fußgängerverbindungen nur schlecht mit diesem Grün- und Freizeitbereich verknüpft. In Richtung Innenstadt und Hauptbahnhof ist die Fußgängerverbindung zur großflächigen Fußgängerzone hergestellt. Der Kulturweg bildet dabei eine wichtige touristische Wegeverbindung, die noch besser mit dem Areal verknüpft werden könnte. Durch die Nähe zur B1, die die Innenstadt direkt im Westen mit der Autobahn A7 und Braunschweig, im Osten mit

Nordstemmen und Hameln und über den Kenndeydamm mit dem Gewerbegebiet Bavenstedter Straße und Bavenstedt verbindet, ist das Areal gut erreichbar. Der Römerring und der Straßenzug Steuerwalder Straße, BischofJanssen-Straße und Kardinal-Bertram-Straße verknüpfen den Bereich mit der Nordstadt und Hannover sowie dem Dom und der HAWK. Die gute Autoanbindung mit einem leistungsfähigem Straßennetz schafft somit einfache und schnelle Transport- und Logistikwege aus der Stadt, aber auch in die einzelnen Stadtteile, gleichzeitig ermöglicht die städtische Lage den Arbeiter*innen und Kund*innen kurze Anfahrtswege mit Nahverkehr oder Fahrrad. Dadurch können auch gut für den Transport Lastenfahrräder verwendet werden.

Verkehrsplan Hauptverkehrsstraßen

N

Nebenstraßen Hauptfuß- und radwege sonstige Fußgängerwege potentielle Wegeverbindungen Eisenbahnstrecke mit Bahnhof Buslinien mit Haltestelle Haltstellenradien

Eisenbahn r=600m, Bus r=300m

6) Analyse Hildesheim / Verkehrsanbindung

Ri: Volksfestplatz/Innerste-Aue

Ri: Innerste-Aue

Rundweg Wallanlagen Rundweg Wallanlagen

Abb. 63 Analyseplan Verkehr und Nahverkehr

Kulturweg

Kulturweg

50

100

200

300

500

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Innerste-Radweg


ISEK 2020 und Aktuelle Planungen für das Areal sind hier geeignet und konzeptionell auf die Innenstadtentwicklung abzustimmen. Gleichzeitig können bisherige Zäsuren im Stadtgefüge räumlich aufgewertet werden und abgehängte Gebiete an die Stadt angebunden werden.“ (Stadt Hildesheim 2007: 19) Für diesen Bereich ist in der ISEK also eine Umnutzung zu Wohnen und Arbeiten vorgesehen, wobei die städtische Präsenz an der Bahnstrecke verbessert werden soll. Zur Bahnseite hin sind Gewerbeeinheiten, Büros, Dienstleistungen und Entertainment geplant, während entlang der Speicherstraße eine integrative Gestaltung der Straße sowie Wohnbebauung mit grünen Innenhöfen vorgesehen ist. Zur Integration des Areals mit der Stadt sollen die Flächen entlang der Bischof-Janssen-Straße und Hannoverschen Straße mit in die Planungen einbezogen werden. (Stadt Hildesheim 2007: 80) Zur besseren Anbindung der stark segregierten Nordstadt ist für den Bereich nördlich der Bahnstrecke eine bessere städtische Präsenz und somit eine ausgebildete städtebauliche Kante sowie eine bessere Anbindung von HildesheimNord an die Innenstadt mit einer attraktiven Fuß- und Radwegeverbindung entlang der Straße vorgesehen. Auch durch die Entwicklung einer Wegeverbindung entlang der Bahnstrecke zur Innersten-Aue soll das Gebiet besser verknüpft werden. Das gesamte Areal um Römerring, Cheruskerring und Bischofskamp soll sich durch eine Mischung aus Gewerbe, Kleingewerbe und großflächigem Einzelhandel als Unternehmens-Park etablieren. (Stadt Hildesheim 2007: 84) Als Hauptzielgruppen für neue Wohnungsbauprojekte in Hildesheim gelten vor allem Einpendler. So pendeln mehrere tausend Studierende für das Studium nach Hildesheim. Allerdings verlassen die meisten Student*innen die Stadt nach dem Studium wieder. Einpendelnde Auszubildende und Beschäftigte, momentan etwa 23.000, könnten durch einen dauerhaften Umzug nach Hildesheim die Einwohnerzahlen erhalten. Weiterhin könnten auch junge Familien an der Abwanderung in das Umland durch neue Wohnun-

Abb. 64 Entwicklungsziele Hildesheim-Mitte

Abb. 65 Wichtige Wegeverbindungen

gen gehindert werden oder Stadtrückkehrende angesprochen werden, die es nach dem Auszug der Kinder und ohne Wohneigentum in die Stadt zurückziehen könnte. (Stadt Hildesheim 2007: 48) Innerhalb der Stadt besteht ein erhöhter Vernetzungsbedarf, der vor allem durch den Abbau von Barrieren zwischen Nordstadt und Innenstadt - wie der Eisenbahn, Schützenallee (B1), Bischof-Janssen-Straße und Hannoverschen Straße – gestillt werden sollte. Im stadtnahen Bereich soll der Zusammenhang der unterschiedlichen Stadträume durch die Integration der Hauptverkehrsstraßen erlebbar gemacht werden. Mit Umsetzung der Ortsumgehung Himmelsthür und des neuen Autobahnanschlusses Nord beispielsweise kann eine Entlastung der alten B1 auch im stadtnahen Bereich entlang der Schützenallee und Kaiserstraße herbeigeführt werden. Solche entlasteten Straßen eignen sich besonders für eine Umgestaltung zum Beispiel mit Bäumen, geringeren Fahrspurbreiten, breiteren Fußwegen, der Berücksichtigung des Radverkehrs sowie dem Abbau der Trennwirkung durch verbesserte Querungsmöglichkeiten und eine bessere Vernetzung. (Stadt Hildesheim 2007: 32,33) Die Innerste-Aue soll als Rückgrat für Hildesheim weiter gestärkt werden durch verbesserte Erlebbarkeit und Freiraumqualitäten, prägnantere Ränder sowie eine bessere Durchlässigkeit und Vernetzung der Freiräume. (Stadt Hildesheim 2007: 34)

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6) Analyse Hildesheim / Grün- und Freiflächen

An der Ecke Oledkopstraße/Wachsmuthstraße sollen in einem alten Lagergebäude ab 2021 zur Aufwertung des Bahnhofsviertels 98 Studentenappartements entstehen, nachdem dieser östliche Teil des Speichergebäuderiegels von einem Hannoveraner Investor gekauft wurde. Zuvor wurden hier bis zum Frühjahr 2020 die Restbestände des Roemer- und Pelizaeus-Museums gelagert. (Mierzowsky 2020a; Mierzowsky 2020b) Ein von der Stadt ausgearbeitetes städtebauliches Konzept für das Areal existiert noch nicht, allerdings finden sich bereits erste Ideen für Nutzungsmöglichkeiten und für die Vernetzung des Areals im ISEK 2020. Die Hauptziele der Hildesheimer Stadtentwicklung lassen sich auf zwei Punkte zusammenfassen: erstens die Konzentration auf eine verstärkte Innenentwicklung und damit eine Reurbanisierung sowie zweitens die Behauptung als Oberzentrum und Großstadt und damit der Erhalt der 100.000 EinwohnerMarke. (Stadtentwicklungskonzept (ISEK) o.D.) Im Sinne einer modernen Stadt werden Stadteingänge formuliert, von denen sich zwei mit der Unterführung in Richtung Nordstadt und dem Hauptbahnhof sowie der Kreuzung der Schützenallee (B1) mit der Bischof-Janssen-Straße in direkter Nähe des Untersuchungsgebiets befinden. Öffentliche Einrichtungen und private Dienstleistungen sollen gemäß des ISEK entlang der Hauptachsen wie beispielsweise der Schützenallee und der Bischof-Janssen-Straße bzw. der Hannoverschen Straße in Richtung Nordstadt konzentriert werden, um im Stadtbild und von der Öffentlichkeit gut erreichbar zu sein und präsenter wahrgenommen werden zu können. Als Ergänzung zu den abseits der Hauptachsen gelegenen zentralen Standorten mit einer Konzentration von öffentlichen und privaten Dienstleistungen ist außerdem das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs geplant. (Stadt Hildesheim 2007: 34) „Der stillgelegte Güterbahnhof bietet aufgrund seiner Größe und Lage Chancen zur Entwicklung eines innerstädtischen neuen Quartiers – städtische Wohnformen, Dienstleistungen und Handel


Abb. 66 Wasserparadies und Blick auf das Areal von Friedrichsstraße

36

6) Analyse Hildesheim / ISEK 2020

Abb. 67 Nördlich des Speichergebäudes

Abb. 68 Marheinekestraße, Stammelbach


Stärken und Schwächen nahe Innerste-Aue ist nicht verknüpft. Die vorhandenen geschlossenen und halboffen Blockstrukturen, vorwiegend mit Wohnbebauung, in Richtung Innenstadt verstärken die Abgrenzung weiterhin. Sie geben aber gemeinsam mit den erhaltenswerten Gebäude des Areals dem Gebiet seinen Charme und erinnern an die industrielle Vergangenheit des Geländes. Besonders attraktiv ist der lange Riegel aus Speichergebäuden nördlich der Wachsmuthstraße. Diese Gebäude haben teilweise sehr attraktive Nutzungen, die es zu bewahren und ergänzen gilt. Auch die südliche Halle des Verkaufsbereich von Stammelbach, Teile der Autowerkstatt, das Wohngebäude an der Marheinekestraße und die Gebäudereihe zum Hauptbahnhof hin sind erhaltenswert, allerdings sollten hier die Nutzungen angepasst werden. Die untergeordneten Baustrukturen aus Tankstelle, Garagen, Parkhaus und einfacher Bausubstanz sollten durch neue Strukturen ersetzt werden, die auch die großen Freiflächen füllen könnten, die als letzter großer Leerraum für die Stadtentwicklung ein großes Potential darstellen. Mit neuen Verbindungen in Richtung Nordstadt, Hoher Wall und Innerste-Aue kann das Gebiet vernetzt werden und sich dadurch als wichtigen Teil des städtischen Wegenetzes herausbilden. Auch die Verbindungen in Richtung Hauptbahnhof, Innenstadt und zu den Bushaltestellen sollte verbessert werden, um hier das Potential durch die Nähe zu diesen Bereichen voll ausschöpfen zu können.

Abb. 69 Erhaltenswerte Strukturen

Abb. 70 Potentialraum Freifläche im östlichen Bereich

37

6) Analyse Hildesheim / Stärke und Schwächen

Die unmittelbare Nähe zur Innenstadt mit Hauptbahnhof, ZOB und zahlreichen Einkaufsmöglicheiten zum einen und zu den Gewerbezentren entlang des Cheruskerrings und der Steuerwalder Straße zum anderen bieten vielfältige Anknüpfungs- und Verknüpfungsmöglichkeiten. Die nahegelegenen Bushaltestellen Kardinal-Betram-Straße, Almstor, Stadtwerke/Römerring und Hauptbahnhof, ZOB stellen in alle Richtungen gute Busverbindungen dar. Am Hauptbahnhof erfolgt außerdem die Verknüpfung zur Region und mit ganz Deutschland, was den Standort auch für Pendler interessant macht. Die angrenzenden Wohngebiete und der Grünzug rund um die alten Wallanlagen und die Innerste-Aue bieten weitere Anknüpfungspunkte des Areals und machen das Quartier für Anwohner*innen und Arbeitende attraktiv. Das nahe Sport- und Freizeitbad Wasserparadies, die St. Bernwardkirche, die ein wichtiges landmark darstellt, und die Nähe zum wichtigsten Einkaufszentrum – der Arnekengalerie sind weitere positive Einflüsse. Die großen Brachflächen und alten Gleisflächen bieten ein großes Potential und ermöglichen eine großflächige Bebauung des letzten großen urbanen Freiraums in Hildesheim. Während die Eisenbahnstrecke auch einen möglichen Eisenbahnanschluss bieten würde, fungiert sie vor allem als Trennung der beiden Untersuchungsbereiche und der gesamten Stadt. Dabei wird der nördliche Bereich sozial abgehängt und abgegrenzt und ist nur schlecht mit dem Rest der Stadt verknüpft. Doch auch das Entwurfsgebiet wird neben der Bahnstrecke im Norden auch durch die großen Straßen – Römerring, Schützenallee (B1) und Kardinal-Bertram-Straße - auf allen Seiten stark abgetrennt, was auch mit einer starken Lärmbelastung aus diesen Bereichen einhergeht. Zwar bietet das leistungsfähige Straßennetz eine gute Autoanbindung, allerdings gibt es nur an wenigen Stellen überhaupt Fußgängerübergänge über diese Straßen. Vor allem auf der Schützenallee wird der direkte Zugang zum attraktiven Grünraum Hoher Wall durch den Mangel an geeigneten Querungsmöglichkeiten behindert. Auch die


Stärken und Schwächen untergenutzte Freiräume N

Potentialräume landmarks erhaltenswerte Gebäude profane Gebäudestrukturen Hauptbahnhof Bushaltestelle Grenzen und Barrieren potentielle Wegeverbindungen

100

200

300

500 6) Analyse Hildesheim / Stärke und Schwächen

50

38

Abb. 71 Analyseplan Stärken und Schwächen


Abb. 73 Collage 2 -Schwächen

39

7) Urbane Industrie im Herzen Hildesheims

Abb. 72 Collage 1 - Stärken


7) URBANE INDUSTRIE IM HERZEN HILDESHEIMS Eine Rückkehr der Fertigung in die Stadt schafft neue Möglichkeiten für die Stadt: neben der Aufwertung untergenutzter Stadträume wie ehemaliger Güterbahnhöfe kann eine zentralere Industrie viel direkter am Warenfluss beteiligt sein. Die modernen Produktionsmethoden ermöglichen dabei eine individuelle Form der Fabrikation direkt nach den Wünschen der Kund*innen genauso wie ein Austausch mit ansässigen Forschungsunternehmen und Universitäten. Auch Firmengründungen werden durch die Nähe zur Stadt gefördert, da das innovative Potential nun mal vor allem im Stadtzentrum zu finden ist. Kürzere Transportwege von Produktionsgütern – direkt aus der Fabrik in die Hauptabsatzzentren in der Innenstadt oder per Lieferdienst direkt zur Wohnung – genauso wie kürzere Anreisewege für Angestellte und Kund*innen reduzieren den Schadstoffausstoß und sprechen somit zusätzlich für eine Rückkehr der Produktion. Hildesheim als Teil des – vor allem für die Autoindustrie – wichtigen Industrieraumes Hannover - Braunschweig – Göttingen – Wolfsburg könnte auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle entwickeln und somit exemplarisch zeigen, wie Industrie und Innenstadt vereinbar sind und damit gleichzeitig weitere Industriezweige anlocken, um einen vielfältigeren und zukunftsfähigen Mix zu entwickeln. Durch die Unterstützung von Gründer*innen und industrienaher Forschung kann auch eine dynamische Arbeitswelt geschaffen werden, die vielfältige Personengruppen anspricht.

40

7) Urbane Industrie im Herzen Hildesheims

Der ehemalige Güterbahnhof Mitte direkt neben Hauptbahnhof und den Haupteinkaufsstraßen bietet perfekte Voraussetzungen für Urbane Industrie im Herzen der Stadt. Durch die verkehrsgünstige Lage im Straßen- und Nahverkehrsnetz ist das Areal gut angebunden und bietet gleichzeitig durch die großen Brachflächen und untergeordneten Baustrukturen genügend Platz für eine vielfältige Nutzung mit Fokus auf Produktion und Start-Ups. Dabei können die verschiedenen Typologien für vertikale Fabrikation genauso genutzt werden wie die Ideen für Urbane Manufakturen und Offene Werkstätten, die gemeinsam mit kulturellen Einrichtungen und Wohnungen die Produktionsbetriebe ergänzen sollen.


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Abb.1 Europan 14 – The Productive City – 1st Prize https:// officeoblique.com/portfolio/europan-14/ [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.2 Produktion als Basis für Kultur und Dienstleistungen, https://de.wikipedia.org/wiki/Urbane_Produktion#/ media/Datei:Einbettung_Urbane_Produktion_Zahnrad_IAT.png [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.3 Auswahl an Arten Urbaner Produktion, https:// scontent.fham6-1.fna.fbcdn.net/v/t1.6435- 9/90564 509_935058910244145_6438902978890956800_ n.png?_nc_cat=100&ccb=1-3&_nc_sid=6e5ad9&_ nc_ohc=Uu1aBE78TiQAX-pVvni&_nc_ht=scontent. fham6-1.fna&oh=d9e65535d2c8310561af442cebe137 ae&oe=60C6BB29 [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.4 Standorttypen Urbaner Produktion https://www. oekonomie-arch.uni-wuppertal.de/fileadmin/architektur/oekonomie-arch/Dateien/Darstellung_der_Standorttypen_Urbaner_Produktion.pdf [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.5 Lieferfahrten mit und ohne Micro-Hub https://raumdigital.hsr.ch/fileadmin/user_upload/raumdigital/_ processed_/2/c/csm_Abbildung_2-_028ad63623.png [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.6 Micro-Hub Arten https://raumdigital.hsr.ch/fileadmin/user_upload/raumdigital/user_upload/Abbildung_3.png [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.7 Gläserne Manufaktur Dresden https://www.savingvolt.de/wp-content/uploads/2017/10/facebook-glaeserne-manufaktur-dresden-volkswagen-2017-06.png [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.8 Wittenstein bastian, Fellbachhttps://cdn.pressebox.de/r/694d6921f18fe457/attachments/61/63/54/ thumbnail_616354_580x300.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 9 Produktionsschema Manner, Wien https://urbaneproduktion.ruhr/wp-content/uploads/2020/09/vertikale_Produktion_Zeichenflaeche-1-510x457.png [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.10 Schema Vertikale Landwirtschaft https://qph. f s .quorac dn.net /main- qimg-1b7f 25 38f 6 6 e8f67910d18131b1fc42a-c [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.11 Beispielschema Urbane Farm https://qph.fs.quoracdn. net/main-qimg-1b7f2538f66e8f67910d18131b1fc42ac [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.12 Marmeladenmanufaktur https://authentische-orte. de/wp-content/uploads/2017/05/kopfgrafik_1.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.13 Stoffdeck bridge-and-tunnel https://fink.hamburg/ wp/wp-content/uploads/2019/06/stoffdeck-bridgeand-tunnel-wilhelmsburg-werkstatt-nähen-mitarbeiterinnen.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.14 KoFabrik https://kofabrik.de/wp-content/uploads/2019/02/Die_Kofabrik_mit-Beschriftung_mitFarbflächen_Magazin-1030x525.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb.15 Holzwerkstatt im Rosenwerk https://oiger.de/ wp-content/uploads/Rosenwerk1.jpg [abgerufen am 20.4.2021].

Bildverzeichnis

BILDVERZEICHNIS


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Abb. 16 Aufbau Rosenwerk Dresden https://konglomerat.org/_Resources/Persistent/d8394df4fa9d1adfba0025fbb61df33166363a58/POST_sketch_051446x2560.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 17 Schema Vertikale Urbane Produktion http:// wissensnetzwerk-stadt-handel.de/wp-content/uploads/2019/02/FH-Lübeck_Produktive-Perspektiven_ Bild-3.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 18 Lageplan (Gewerbe)hof (Grob et al. 2019: 14) Abb. 19 3D-Modell (Gewerbe)hof (Grob et al. 2019: 13) Abb. 20 Grundriss Erschließungskonzept (Gewerbe)hof (Grob et al. 2019: 19) Abb. 21 Produktionseinheiten (Gewerbe)hof (Grob et al. 2019: 17) Abb. 22 Lageplan High-Rise (Grob et al. 2019: 21) Abb. 23 3D-Modell High-Rise (Grob et al. 2019: 20) Abb. 24 Grundriss Erschließungskonzept High-Rise (Grob et al. 2019: 26) Abb. 25 Produktionseinheiten High-Rise (Grob et al. 2019: 24) Abb. 26 Lageplan Scheibe (Grob et al. 2019: 28) Abb. 27 3D-Modell Scheibe (Grob et al. 2019: 27) Abb. 28 Grundriss Erschließungskonzept Scheibe (Grob et al. 2019: 33) Abb. 29 Produktionseinheiten Scheibe (Grob et al. 2019: 31) Abb. 30 Lageplan Zeile (Grob et al. 2019: 35) Abb. 31 3D-Modell Zeile (Grob et al. 2019: 34) Abb. 32 Grundriss Erschließungskonzept Zeile (Grob et al. 2019: 40) Abb. 33 Produktionseinheiten Zeile (Grob et al. 2019: 38) Abb. 34 Lageplan Cluster (Grob et al. 2019: 42) Abb. 35 3D-Modell Cluster (Grob et al. 2019: 41) Abb. 36 Grundriss Erschließungskonzept Cluster(Grob et al. 2019: 47) Abb. 37 Produktionseinheiten Cluster (Grob et al. 2019: 45) Abb.38 Vogelperspektive Ile de Nantes http://urbanism. orgpermod.com/wp-content/uploads/sites/2/2017/06/ ORG_U_NANTES_04_©Vjoncheray-1024x684.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 39 Übersichtsplan Ile de Nanteshttp://urbanism.orgpermod.com/wp-content/uploads/sites/2/2017/06/ ORG_U_NANTES_01-1024x588.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 40 Projektübersicht Ile de Nantes [eigene Darstellung]. Abb. 42 Blick auf das Toni-Areal https://www.wbw.ch/cms/ cache/751c93e8d96b647cc1ba9d1d14eae002.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 42 Innere Erschließung Toni-Areal https://www.detail. de/index.php?eID=tx_cms_showpic&file=33131&md5=84ae1422d3c3cb8dabd0b4f2d43939ac24885efc& parameters%5B0%5D=eyJ3aWR0aCI6IjgwMG0iLCJoZ WlnaHQiOiI2MDBtIiwiYm9keVRhZyI6Ijxib2R5&parameters%5B1%5D=IHN0eWxlPVwibWFyZ2luOjA7IGJhY2t ncm91bmQ6I2ZmZjtcIj4iLCJ3cmFwIjoi&parameters%5 B2%5D=PGEgaHJlZj1cImphdmFzY3JpcHQ6Y2xvc2UoK TtcIj4gfCA8XC9hPiJ9 [abgerufen am 20.4.2021].


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Abb.43 Erdgeschossnutzung Zürich West https://www. ecobau.ch/resources/uploads/Fachtagungen/Fachtagung2015/03_Klingele_ZHWest.pdf [abgerufen am 25.6.2021]. Abb. 44 Maker‘s Maze - E15 https://www.europan-europe. eu/media/default/0001/19/456a09f658b64c0cddeec6c c270ceea13ca705a3.jpeg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 45 Übersicht Rotterdam Makers District https://www. portofrotterdam.com/sites/default/files/styles/por_ is_content_image/public/gebiedsontwikkeling-m4h. jpg?itok=GjjFtqHc [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 46 RDM Rotterdam https://rotterdammakeithappen. nl/app/uploads/2018/06/2319-Claire-Droppert-RoyaltyFree_Claire-Droppert_small-1.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 47 NDSM Werft http://staging.groupa.nl/wp-content/uploads/2017/04/14-NDSM-Smederij.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 48 rückseitige Anlieferungszone https://billebogen. de/wp-content/uploads/2019/10/Hafencity_Logistik2gr3_kl.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 49 Nutzungskonzeption https://www.henn.com/ sites/default/files/styles/detail_landscape/public/ externals/1ab6f6e865d0404cbcff2a735fdb127c. jpg?itok=KtL9-PP7 [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 50 Übersichtsaxonometrie Neuer Huckepackbahnhof https://www.henn.com/sites/default/files/styles/ detail_landscape/public/externals/1ab6f6e865d0404 cbcff2a735fdb127c.jpg?itok=KtL9-PP7 [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 51 Innovationsquartier Lageplan https://scontent.fham6-1.fna.fbcdn.net/v/t1.64359/8063496 9_1738218089649161_8776267856896589824_n. jpg?_nc_cat=108&ccb=1-3&_nc_sid=973b4a&_nc_ ohc=4DS06I3Eb2MA X--dNeq& _nc_ht=scontent. fham6-1.fna&oh=3ca03a26d1ad190156a22091410fe4 af&oe=60A61FFD [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 52 Axonometrie Innovationsquartier https://www. rheinisches-revier.de/mediatypes/gallery_full/visualisierung_suedlich_bahn@hjpplaner.jpg [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 53 Aufbau InnovationCenter Düren https://www.dueren.de/assets/userfiles/pdf-dateienwirtschaftundhandel/1909_WIN_ICD_Broschuere_RZ_digital.pdf, S.10 [abgerufen am 20.4.2021]. Abb. 54 Flächenarten Hildesheim (Statistische Daten 2018:8) Abb. 55 Flächenarten Gebäude- und Freiflächen (Statistische Daten 2018:8) Abb. 56 Bevölkerung Hildesheim (Statistische Daten 2018:6) Abb. 57 Bevölkerung Hi-Mitte (Statistische Daten 2018:6) Abb. 58 Haushalte in Hildesheim(Döring et al. 2019: 26-29) Abb. 59 Beschäftigte in Hildesheim (Statistische Daten 2018:15) Abb. 60 Nutzungsplan Hildesheim-Mitte, [eigene Darstellung]. Abb. 61 Nutzungsplan Industrie Hildesheim-Mitte, [eigene


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Darstellung]. Abb. 62 Analyseplan Freiflächen, [eigene Darstellung]. Abb. 63 Analyseplan Verkehr und Nahverkehr, [eigene Darstellung]. Abb. 64 Entwicklungsziele Hildesheim-Mitte (Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020: 81) Abb. 65 Wichtige Wegeverbindungen (Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020: 71) Abb. 66 Wasserparadies und Blick auf das Areal von Friedrichsstraße, [eigene Aufnahme 21.02.2021]. Abb. 67 Nördlich des Speichergebäudes, [eigene Aufnahme 21.02.2021]. Abb. 68 Marheinekestraße, Stammelbach, [eigene Aufnahme 21.02.2021]. Abb. 69 Erhaltenswerte Strukturen, [eigene Aufnahme 21.02.2021]. Abb. 70 Potentialraum Freifläche im östlichen Bereich, [eigene Aufnahme 21.02.2021]. Abb. 71 Analyseplan Stärken und Schwächen Abb. 72 Collage 1 - Stärken [eigene Darstellung]. Abb. 73 Collage 2 - Schwächen [eigene Darstellung].


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