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TRADITION, ZUVERLÄSSIGKEIT & KUNDENSERVICE
in Görlitz-Königshufen
Wer kennt das nicht? Man sitzt gerade an einer wichtigen Arbeit und ausgerechnet mittendrin streikt der Rechner und gibt plötzlich und unerwartet seinen Geist auf. So geschah es mir vor einigen Wochen, als ich gerade an der Layoutgestaltung für diese Ausgabe von GÖRLITZ – Stadt & Land arbeitete Der PC machte mir mit spontanen Neustarts, Dateifehlern, Bluescreens usw usw das Leben kurzzeitig zur Hölle Die Fehlersuche ließ zwar einen Defekt der Grafikkarte vermuten, aber ich bin kein Techniker und nach der Sicherung der Daten und dem Öffnen des PC, traute ich mir aufgrund seiner Enge und des Kabelsalats im Innern des Gerätes einen Austausch der Grafikkarte nicht zu Was tun? Ich erinnerte mich an einen früheren Ausflug zum Neiße Park in Görlitz Königshufen Damals rieb ich mir verwundert die Augen, als ich dort das Schaufenster einer VOBIS - Filiale entdeckte. Vobis? Ich erinnerte mich: Die Zeiten, in denen mehr als die Hälfte aller deutschen Haushalte ihren ersten Personal Computer in einer der einstmals über 350 Filialen von Vobis erworben hatten, sind zwar schon lange Geschichte Dennoch steht der Name VOBIS (lat „für Euch“) auch heute noch für die erfolgreiche Vermarktung von Home-PC mit OS/2 von IBM und Windows 95 ab Mitte der 1990ger Jahre Die größte Bedeutung erreichte VOBIS 1997 mit 776 großflächigen Filialen und gewaltigen Umsätzen in 11 Ländern
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Zum Millennium begann der Absturz: In Deutschland wurde zunehmend „Geiz geil“-und plötzlich waren ElektronikFachmarktketten angesagt, die mehr auf Geiz als auf Service Wert legten Wer einmal versucht hat, einen alten Rechner in diesen Fachmärkten reparieren zu lassen, kann vermutlich nachempfinden, warum ich dem Besuch dieser Geschäfte genauso wenig Angenehmes abgewinnen kann wie einer Wurzelspitzenresektion beim Zahnarzt. Kurz gesagt, ich versuche möglichst beidem aus dem Weg zu gehen
Zurück zu Vobis Inzwischen sind nur noch 6 Standorte in Deutschland unter der Firmierung der Marke Vobis aktiv Es handelt sich dabei um solche Franchise-Partner, die rechtzeitig die Synergie zwischen IT- Systemen und der Festnetz- kommunikation/Telekommunikation-Sparte erkannt und verstärkt auch auf Service zu Produkten aus beiden Welten gesetzt haben. Dass fachliche Kompetenz und schnelles, kundenorientiertes Arbeiten keine leeren Worthülsen aus einem Handbuch der Servicewüste Deutschland sind, wurde mir bereits bei meinem ersten Besuch der Vobis-Filiale in Görlitz-Königshufen klar Dort wurde gar nicht erst versucht, mir eine der im Lager befindlichen teuren Grafikkarten oder sogar einen neuen Rechner anzudrehen, sondern umgehend eine passende, für meine Zwecke völlig ausreichende Grafikkarte bestellt Na klar nicht jeder Rechner muss ein High End Gerät sein; sondern es kommt - auch hinsichtlich seiner Ausstattung sowie der zu verwendenden Software - auf die Aufgaben an, die er erfüllen soll Jedenfalls wurde ich bereits am nächsten Tag telefonisch von einem Mitarbeiter der VOBIS-Filiale informiert, dass meine Karte eingetroffen sei Sie wurde umgehend installiert und ich konnte meinen funktionsfähigen PC bereits nach einem weiteren Tag wieder abholen
Aufgrund meiner positiven Erfahrung möchten wir ihnen die VOBIS Filiale, deren Geschäftsführer Gotthard Kober sowie die beiden Techniker Marko Ziegrick und Thomas Hamann im Gespräch vorstellen
Hallo Herr Kober – vielleicht können Sie und Ihre beiden Mitarbeiter sich einmal kurz vorstellen. Wo wurden Sie geboren, wo sind Sie aufgewachsen, welche Schulen haben Sie besucht und wo ggf. studiert?
Gotthard Kober: Ich wurde am 23.02.1961 in Rodewisch im Vogtland geboren, bin dort auch aufgewachsen und lebte bis zur 10. Klasse dort. Anschließend zog ich nach Görlitz um und erlernte den Beruf des Facharbeiters für Nachrichtentechnik bei der Deutschen Post in Görlitz. Danach studierte ich 3 Jahre in Zittau und war 10 Jahre lang als Berufssoldat in Sachsen tätig.
Nach der Wendezeit habe ich ein Kurz-Diplomstudium in Sachen Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) in Berlin absolviert.
Marco Ziegrick: Ich kam 1965 in der Lutherstadt Wittenberg zur Welt, nach der 10. Klasse wurde ich zum Facharbeiter für Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (BMSR-Mechaniker) ausgebildet. Es folgte das Studium zum Ingenieur für Industrielle Elektronik und nach der Wende eine Weiterbildung zum Informatiker.
Thomas Hamann: Ich wurde am 17.02.1975 in Görlitz geboren und bin bis zur 8. Klasse in Girbirgsdorf bei Görlitz aufgewachsen. Anschließend folgte im Braunkohlekraftwerk Hagenwerder eine Lehre als Industriemechaniker Nach der Wende wurde ich 3 Jahre lang zum Bau- und Möbeltischler umgeschult und arbeitete danach von 1993 bis 1999 im elterlichen Betrieb Bautischlerei Hamann
Ab dem Jahr 2000 war ich im Technischen Support für T-Online> AOL- > Compuserve -+ Apple- > Adobe tätig und wurde 2016 zum Fachinformatiker für Systemintegration umgeschult.
Wie und wann kamen Sie zu Vobis und welche berufliche Tätigkeit haben Sie ggf. zuvor ausgeübt?
GK: Zum Ende meines BWA-Studiums in Berlin bewarb ich mich als IT-lnteressierter bei VOBIS in Dresden Ich musste eine Probezeit absolvieren und wurde anschließend sofort angenommen
MZ: Nach Ende der Weiterbildung zum Informatiker war ich seit Anfang 1993 bei VOBIS in verschiedenen Tätigkeiten und Filialen tätig. Seit dem Jahr 2000 arbeite ich hier in Görlitz.
TH: Im Zuge der Umschulung führte ich ein einjähriges Praktikum bei Vobis durch und wurde umgehend übernommen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Filialen haben Sie den Namen VOBIS weitergeführt bzw. behalten. Gab es dafür einen besonderen Grund?
GK: Da wir seit 1994 in Görlitz unter dem Namen „VOBIS" in der Region einen großen Kundenkreis akquirieren konnten war es naheliegend, auch unter anderen Bedingungen unter dem
„Alles da, alles nah“ im großen VOBIS Shop in Görlitz-Königshufen gleichen Namen vom Kunden wahrgenommen zu werden. Bekannt wurden wir allerdings nicht nur durch aggressive Preise, sondern durch ausgezeichneten Service und Fachkompetenz.
Auch mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ist der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland immer noch spürbar. Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und Wohlstand - in vielen Bereichen gibt es noch Schieflagen. Viele junge Menschen haben nach ihrer Schule oder Ausbildung Regionen wie die Oberlausitz verlassen, um im Westen ihr Glück zu versuchen. War das für Sie selbst auch eine Option?
GK: Da ich in Berlin ein Diplomstudium absolvierte, stand mir natürlich plötzlich ganz Deutschland offen Jedoch kam für mich durch meine Familienbindung hier in der Region keine andere Option in Frage, als in der Nähe tätig zu sein
MZ: In den 90er Jahren war ich an verschiedenen Orten in Deutschland tätig, Anfang der 2000er Jahre kam ich nach Görlitz Eine Option in die westlichen Bundesländer zu gehen, die gab es für mich durchaus, aber das wäre nur des Geldes wegen gewesen Ich habe es vorgezogen, im Osten zu bleiben weil meiner Meinung nach der menschliche Zusammenhalt hier besser ist.
TH: Das Verlassen meiner Heimat war für mich nie ein Thema, obwohl ich mehrfach die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Zum einen wollte ich meinen Vater mit seiner eigenen Bautischlerei nicht alleine lassen und zum anderen bin ich der Meinung, dass ich mich woanders nicht wirklich wohl gefühlt hätte Es gibt leider immer noch sehr viele Punkte, in denen es zwischen West- und Ostdeutschland Unterschiede gibt, aber wir „OSSIS" sind ein Stück weit kreativer (lacht)
Letztlich bin ich immer noch der Meinung, dass man auch hier Arbeit findet Wenn man es will und ein bisschen Glück hat, dann schafft man das auch
Was bieten Sie hier in Görlitz als wichtigste Dienstleistungen an?
GK: Hier in Görlitz bieten wir praktisch einen „Rundumservice" hinsichtlich Computer, Notebook, Smartphone, Internet, ITEndgeräte etc an Für uns spricht, dass fachlich hoch qualifiziertes Personal die Kunden bedarfsgerecht beraten und bedienen kann
Gibt es einen Vor-Ort-Service und kommen sie, wenn der Rechner ausfällt auch für eine Reparatur nach Hause?
GK: Wir bieten seit 5 Jahren auch einen regionalen Vor-OrtService an. Hierbei wird die Arbeitszeit beim Kunden (je 15 min) reell abgerechnet.
Jetzt folgen noch einige eher private Fragen: Welche PC -Konfigurationen nutzen Sie privat?
GK: Privat nutze ich ein kleines Notebook mit Touchdisplay.
MZ: Natürlich einen selbst zusammen gebauten PC, sowie ein Notebook für unterwegs.
TH: Privat nutze ich einen logischerweise selbst auf meine Bedürfnisse zusammengestellten PC. Ein zentraler Verwaltungs- PC steuert Zugriffe aller Familienmitglieder, außerdem noch ein Notebook , sowie ein VR Headset.
Worin unterscheiden sich die Stadt Görlitz und ihr Umland von anderen Regionen in Deutschland und was macht das Leben in unserem Landkreis für Sie persönlich besonders lebenswert?
GK: Görlitz ist eine sehr schöne Stadt und die meisten Men- schen hier haben „ein Herz und eine Seele" für diese Region. Viele Menschen in unserer Region schätzen auch was man leistet und bringen dies auch uns gegenüber zum Ausdruck.
TH: Die Frage lässt sich sehr leicht beantworten. Gegenüber anderen Regionen empfinde ich es hier als sehr ruhig. Wenn man das Chaos in den Großstätten sieht, dann ist man wieder froh hier zu sein. Das mögen andere als langweilig empfinden. Es ist eine Wohltat, wenn man abends um 21 Uhr durch die Straßen laufen kann und es ruhig ist. Ich habe im direkten Vergleich mit Berlin Neukölln dort wesentlich negativere Erfahrungen gemacht.
Haben Sie neben Ihrer beruflichen Tätigkeit noch Zeit für Freizeitvergnügen, Hobbies oder Sport? Wenn ja für welche?
GK: Die Freizeit verlebe ich gern mit meiner Frau und zu Hause heimwerkere ich gern am Haus.
MZ: In der Freizeit bin ich gern zu Fuß oder mit dem Fahrrad in der Umgebung von Görlitz unterwegs. Falls dann noch Zeit ist, nehme ich gerne noch ein gutes ,analoges' Buch zur Hand und lese.