Residentenkurier Onl i ne z e i t un g f 端 r de ut sc h sp r ac hi ge Re si de nt e n i n S pa ni e n
Jahrgang 2, Ausgabe 18
Oktober/Nov 2010
Besuch auf der Hacienda Buena Suerte
Editorial/ 2 Jahre Residentenkurier Herzlich willkommen zur Jubiläumsausgabe des Residentenkuriers
Inhaltsverzeichnis ● Interview Konsul Jür-
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gen Mundt ● Vorstellung Kristina
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● Hacienda Buena Suerte
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● Ratgeber: Was tun bei
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Unfall im Ausland ● EU-Führerschein
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● 200 Jahre Humboldt–
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Universität, Berlin ● DAAD Auslandsstu-
dium
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● Märchen mit Denise
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● Glosse von G. Hefele
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● Rezept
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● Der Junge von der Hüh-
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nerfarm ● Spanische Namen
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Wer hätte das gedacht?
Und Heute?
Als wir am 20. Oktober 2008 die erste online-Zeitschrift für deutschsprachige Residenten in Spanien ins Netz stellten, die man richtig blättern kann, da fand ich das einfach nur toll, dass Kommunikation so einfach und praktisch geworden ist, so dass ich, ganz ohne Redaktion, einfach aus meinem Home-office, eine eigene Zeitschrift erstellen konnte. Dem Internet sei Dank, und all denen, die so einfache Programme entwickelt haben, dass man nicht mehr auf einen Verleger angewiesen ist, auf keine Druckerei, keinen Vertrieb, ...
Mache ich alles ganz alleine: recherchieren, texten, fotografieren, die Seiten gestalten, und — mit 1 click steht meine komplette Zeitschrift im wordl-wide-web, kann also weltweit immer und überall gelesen werden. Ich finde den Wandel genial!
Schließlich habe ich noch zu einer Zeit Journalismus gelernt, als jede einzelne Zeile in Blei gegossen wurde. Dann alle Zeilen aneinander gereiht, und die Meteure, ein Berufsstand, der ausgestorben ist, haben dafür gesorgt, dass immer alle Texte, Bilder, Kommentare, Kästen, Anzeigen millimetergenau auf 1 Seite gepaßt haben.
Heidi sei Dank, die zunächst die Webseite gestaltet und immer an meine Wünsche und Ideen angepaßt hat. Bald reichten die Servermöglichkeiten nicht für alles aus, so dass nun unser Sohn Tino mit seinem Freund Sergio komplett alles neu aufgesetzt und auf einen anderen Server umgezogen haben. Ich danke ganz herzlich dafür.
Es gab sogar noch Lektoren, die Korrektur gelesen haben, und wenn ein Fehler entdeckt wurde, mußte die gesamte Zeile, manchmal auch mehrere Zeilen, neu in Blei gegossen und eingefügt werden.
Ganz besonders danken möchte ich all unseren Partnern, die durch ihre Anzeigen letztendlich meine/unsere Arbeit honorieren und die Zeitschrift überhaupt ermöglichen. Sehen Sie sich um in den Branchen-clicks: manche gehen auf die Webseite der Partner, andere auf deren Anzeigen, wieder andere auf Reportagen über die jeweiligen Firmen.
Als R edakteur ha t man den „Umbruch“ gemacht, d. h. ich mußte angeben, welcher Artikel in wie viele Spalten an welcher Stelle der Seite eingesetzt werden sollte, wo Bilder hinkamen, etc. . Aber jeder Redakteur hat damals immer nur sein Ressort umbrochen, also z. B. 4 Seiten Politik, 3 Seiten Wirtschaft, 6 Seiten Lokales, 7 Seiten Sport usw. Ein großes Team aus unterschiedlichsten Berufen war notwendig, um eine Zeitung oder Zeitschrift zu gestalten und fertig zu stellen.
Das Schöne daran ist: auf den meisten Internetseiten klickt man sich einfach nur schnell durch einzelne Beiträge. Aber meine Zeitschrift kann man richtig blättern, sich alles ranzoomen, Seiten direkt an Freunde weiterleiten, oder gar ausdrucken, z. B. zum Sammeln der Rezepte etc.
Danken möchte ich ganz besonders Ihnen, liebe Leser, denn Ihre Treue spornt mich an, weiter Themen zu suchen und jeden Tag am Kurier zu arbeiten. Falls auch Sie unsere Arbeit unterstützen wollen: wir werden einen entsprechenden Button einrichten. Nun aber viel Vergnügen beim Lesen Herzlichst Ihre
Beatrice Hohler Residentenkurier
Wechsel im Konsulat Jerez Jürgen Mundt: Ein Mann der Tat Fleissig, zuverlässig und immer hilfsbereit: so durften wir deutsche Residenten in der Provinz Cádiz „unseren“ Honorarkonsul kennenlernen. Jürgen Mundt (72) hatte stets ein offenes Ohr für die Belange der deutschen Bürger, egal ob Urlauber oder Residenten. Mit beispiellosem Einsatz hat er stets gekämpft für schnelle, gute und manchmal auch unbürokratische Hilfe. Selbst eine schwere Krankheit konnte ihn im letzten Jahr nicht davon abhalten, das Honorarkonsulat in Jerez weiter zu betreuen. Bereits seit Jahren wurde ein Nachfolger gesucht. Doch es ist nicht einfach, jemanden zu finden, der ehrenhalber als Honorarkonsul bis zu 7 Stunden am Tag arbeitet, um anderen zu helfen. Jetzt ist es soweit: Im November wird Jürgen Mundt abgelöst und sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden.
Im Gespräch mit dem Residentenkurier zeigte er seinen Werdegang auf. Als Agraringenieur kam Jürgen Mundt Anfang der 70er Jahre in die Bodega Diez Merito in Jerez. Bald schon übernahm er den Produktionsbereich und avancierte rasch zum Geschäftsführer. Nach einem Wechsel zu Sandemann (gehörte zum multinationalen Unternehmen Seagram) war er als Vizepräsident für sämtliche Produktionsstätten in Spanien und Portugal zuständig und hatte 1600 Mitarbeiter unter sich.
Beruf und für die Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind“. Seit 1986 ist J. Mundt als Honorarkonsul tätig. „Zunächst war es nicht viel Arbeit. Meine Sekretärinnen, ganz besonders Frau Barrowman, eine Schottin, die mir aussergewöhnlich hilfbar war und der ich zu besonderem Dank verpflichtet bin, haben einen grossen Teil meiner Arbeit gelöst, denn damals bin ich viel gereist. Doch mit der Zeit wuchsen die Aufgaben, und mittlerweile ist es fast ein fulltime-Job. Aber ich habe einfach Spaß an dieser Arbeit, ich helfe
gerne anderen. Jemand muss sich ja um die deutschen Residenten kümmern. Mein enormer Einsatz wurde jedoch nicht immer von allen gewürdigt, manchmal sogar in der eigenen Behörde eher vorgehalten. Einen ganz besonderen Dank haben meine Kollegen in den Berufskonsulaten von Sevilla und Málaga verdient, die mir stets mit professionellen Ratschlägen und Hilfe zu Seite standen und ein besonders freundschaftliches Klima zur Zusammenarbeit schufen.”
J1989 Begrüssung von Oberbürgermeister von Berlin - Klaus Diepgen u. Gattin im Weingarten von Sandeman
Da er es schaffte, pro Jahr Gewinne von 18% einzufahren, wurde ihm zum 60. Geburtstag eine gut dotierte Pension bis an das Lebensende zugesagt. „Anders hätte ich die Stelle als Honorarkonsul gar nicht fortführen können. Man muss nämlich noch Geld mitbringen, um als Ehrenkonsul den Bürgern helfen zu können. Abernoch wichtiger ist die Liebe für diesen
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1990 Kommandeur der "Gorch Fock" Kpt. z.See Immo von Schnurrbein und Marineattaché der Botschaft Madrid in der Bodega Sandeman
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Vielfältige Aufgaben Aufgaben im Konsulat
Erinnerungen aus dem Fotoalbum
1986: Jürgen Mundt mit Gattin bei der Amtseinführung als Honorarkonsul
Zu den Hauptaufgaben im Konsulat Jerez gehört vor allem die Ausstellung von Pässen und Personalausweisen, die gerade in der Provinz Cádiz immer häufiger gestohlen werden. „Es ist schon eingenartig: man ist hier auf den Tourismus angewiesen, aber die Touristen werden nicht geschützt. Selbst Airlines machen ihr großes Geschäft, indem sie Touristen, deren Pässe abgelaufen sind, zunächst ins Ausland ausfliegen lassen. Bei der Rückkehr am Flughafen Jerez dürfen sie aber ohne gültigen Pass nicht zurück. Sie müssen sich auf die Schnelle Ersatz besorgen. Wir haben uns darauf eingerichtet und schaffen es mittlerweile, binnen 15 bis 20 Minuten ein Reisedokument auszustellen, damit diese Urlauber ihren Flieger noch erreichen“. Offizielle Bescheinigungen, Beglaubigungen, Legalisierung von Dokumenten, Betreuung von Strafgefangenen, Beratung und Hilfe in Sozial- und Rechtsangelegenheiten gehören ebenso zu den Aufgaben des Konsuls, sowie Hilfe bei Sterbefällen Deutscher im Amtsbereich. Auch Spanier, die früher in Deutschland gearbeitet oder gelebt haben, werden in ständig wachsender Anzahl betreut. Vielfach hilft das Konsulat auch bei rechtlichen Problemen im Zusammenhang mit Eheschließungen oder Scheidungen. Jürgen Mundt scheut dabei keine Mühen und Arbeit, selbst in komplizierten Fällen, Lösungen zu finden.
In Deutschland dagegen erhält man alle 10 Jahre einen neuen Ausweis, jeweils mit einer neuen Nummer. Dies führt in Spanien vor allem beim Immobilienverkauf immer wieder zu Problemen; denn ursprünglich wurde der Käufer mit seiner damaligen Nummer in der Escritura eingetragen. Will man nun das Haus verkaufen, muss man umständlich nachweisen, dass man – mit gleichem Namen und gleichem Aussehen, aber einer anderen Nummer – tatsächlich die Person ist, die das Haus/ Grundstück gekauft hatte. Augen auf beim Immobilienkauf Beim Thema Immobilienkauf gerät der Honorarkonsul richtig in Fahrt. Besonders in Chiclana ist die Lage fatal. „Deutsche leben hier wie in Nordafrika, zum Teil ohne Strom, Wasseranschluss, Kanal etc. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass viele dieser Häuser sogar illegal sind und nicht urbanisiert werden können. Das Problem ist, die deutschen Bürger kennen ihre Rechte nicht, geschweige denn ihre Pflichten. Man sollte zumindest die gleiche, wenn nicht noch eine viel höhere Sorgfalt an den Tag legen, wenn man im Ausland eine Immobilie erwirbt. Hier ist es unbedingt erforderlich, einen Vertrag mit einem Rechtsanwalt und einem Notar zu schließen. Wir können solche Verträge überprüfen, ob alles paßt. Meist aber kommen die Deutschen erst dann zu uns, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.“
Schöne Erlebnisse im Berufsalltag
“Vieles klappt noch nicht in Europa” 1989 Oberbefehlshaber der Flotte, VizeAdmiral Klaus Rheder und Flottenadmiral der span. Marine, Gonzalo Rodriguez MartinGranizo in der Bodega Sandeman Unten: 1999 Besuch von Innenminister Otto Schilly in der span. Hofreitschule von Jerez
Zu den weiteren Aufgaben gehören vor allem An- und Abmeldungen von KFZ oder Hilfe bei Antragstellung auf einen spanischen Ersatzführerschein, falls einer verloren geht oder gestohlen wurde. „Leider gibt es noch keine einheitlichen europäischen Ausweise oder Führerscheine. Vieles klappt in Europa noch nicht.“ Andererseits hat gerade Spanien ein sehr einfaches Personen-System: Jeder Bürger erhält von Geburt an eine einzige Nummer, mit der er sein ganzes Leben lang immer eindeutig zu identifizieren ist. Diese Nummer wird für sämtliche Papiere und Verträge genutzt. Das erspart enormviel Bürokratie.
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Es gab auch viele erfreuliche Erlebnisse im Arbeitsalltag des Konsuls. Zu den schönsten Erlebnissen seiner Amtszeit gehört, dass er einem Obdachlosen, geisteskranken Mann, Alkoholiker, der an Thrombose litt und in Cádiz auf der Straße lebte, helfen konnte. Dieser war viele Jahre vorher in Deutschland seinem Betreuer entwischt. Und da er über 1 Jahr lang weg war, war niemand mehr für ihn zuständig. „Ich konnte diesem armen, hilflosen Mann seine Rente retten und freue mich, dass er heute fast gesund ist. Das ist ein schönes Gefühl, auch wenn der Aufwand unglaublich war und die Akte selbst über 20 cm dick ist.” Diese selbstlose Art, nicht aufzugeben, um anderen zu helfen, zeichnet den Menschen Jürgen Mundt besonders aus.
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Abschied des Konsuls in Jerez
Negative Erfahrungen in der Amtszeit Traurig stimmen ihn dann aber Fälle, wo er persönlich angegriffen wurde, bedroht, beschimpft, obwohl er nur hilft, oder seiner Tochter im Konsulat von einem Besucher die Handtasche geklaut wurde. Sehr traurig stimmt ihn auch das Kapitel des deutschen Vereins in der Provinz Cádiz, der “durch unfähige Leute total und wissentlich zerstört wurde, so dass der Verein schließlich aufgelöst werden mußte und für die deutschen Residenten mehr Schaden als Hilfe entstanden ist.“ „El Gran Olivdado“ Auch die Zusammenarbeit mit den spanischen Behörden war für Jürgen Mundt teilweise eher enttäuschend. „Jerez hat unglaublich viel zu bieten., schöne Golfplätze, Pferde, Bodegas, Flamenco, Motos etc. Ich habe sehr viele Ideen, wie man dies besser im Ausland vermarkten könnte. Aber niemand wollte meine Vorschläge hören oder die guten Kontakte nutzen. Deutsche Airlines ziehen sich mehr und mehr von dem Flughafen in Jerez zurück. Der Tourismus wird hier einfach nicht gefördert. Ich könnte vermitteln, Verbindungen herstellen, aber das ist nicht gefragt“.
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Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie Rathäusern, Ämtern und besonders der span. Polizei war dagegen stets angenehm und hilfreich, wofür Jürgen Mundt besonders dankbar ist. Der Privatmensch Jürgen Mundt Am Ende dieses langen und erfüllten Berufslebens blickt der gebürtige Hamburger zufrieden auf sein Lebenswerk zurück. Die Liebe hat ihn nach Jerez verschlagen. 1961 heiratete er seine Frau aus Jerez , mit der er 8 Kinder und 12 Enkelkinder hat, das 13. ist unterwegs. „Mein Leben war sehr erfolgreich und zufriedenstellend. Ich bin vor allem meinen spanischen Freunden und der Familie Diez dankbar, die mich damals als Ausländer wie ein Familienmitglied aufgenommen haben und sehr aufgeschlossen waren. Ich liebe das geographische Umfeld hier, die Lebensqualität, vor allem, dass man hier nicht so materialistisch denkt. Und ich finde es wunderbar, dass man hier bei den Spaniern sehr leicht Freunde findet.“ Glücklich und optimistisch blickt Jürgen Mundt in die Zukunft: „Momentan ist die Behandlung meiner Krankheit vorrangig. Ich werde hier bestens betreut und habe
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die 1. Hürde gut geschafft. Ich habe genügend Gottvertrauen („que me quiten lo bailado“) und möchte die mir verbleibende Zeit bewußt und mit Hingabe nutzen“. Wenn im November sein Nachfolger das Amt antritt, kann sich Jürgen Mundt endlich auf seine Hobbies konzentrieren. Er liebt seinen Garten, ist handwerklich sehr geschickt, züchtet Aras, japanische Kois, und malt gerne in Öl. Wir können alle sicher sein, langweilig wird es ihm ohne seine Residenten bestimmt nicht werden. Wir werden ihn aber sehr vermissen und ich kann ihm nur, im Namen aller betreuten Residenten, von ganzem Herzen für seine aufopfernde Arbeit danken. Wir wünschen weiterhin alles Liebe und Gute
Herzlichst
Beatrice Hohler
ACHTUNG: ab 1. November bleibt das Honorarkonsulat in Jerez geschlossen, bis Mitte November ein Nachfolger antritt. Man muss solange auf Malaga ausweichen.
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1. Artikel von “Kristina” machte ich ein Missionarsp ra kt ik um bei e iner evangelischen Familie und Gemeinde. Unterrichten und Kinder-und Jugendarbeit waren meine Hauptaufgaben. Die Zeit und die Menschen dort haben viele Bereiche meines Lebens sehr geprägt.
Kristina Lorents, Praktikantin Hallo zusammen, einige von euch haben b e s t im mt sc ho n m it bekommen, dass es im Blog auch eine weitere Autorin gibt. „ Kristina“ Nun, das bin ich und ich möchte mich euch gerne ein wenig vorstellen. Seit dem 01. Oktober mache ich beim Residentenkurier und AlParaiso mein sechsmonatiges Pflichtpraktikum hier bei Beatrice in Chiclana. In Bielefeld ( NRW) studiere ich an der Fachhoschule des Mittelstands (FHM) „Medienkommunikation und Journalismus“. Ich bin noch 23 Jahre jung und geboren in Moskau. Meine Familie und ich wohnen aber schon 20 Jahre im Südwesten Deutschlands. Mich zieht es schon immer ins Ausland. So durfte ich nach meiner Fachhochschulreife für neun Monate nach Peru. Dort Página 6
Als es dann im Frühjahr 2010 während des Studiums um die Suche nach einem Praktikum ging, war mein großer Wunsch, es in Spanien zu machen— auch wegen der Sprache. Und da bin ich! ERASMUS, dem DAAD, meiner Familie und Gott sei Dank! Erste Eindrücke Die Spanier sagen ja: „ Die Welt ist wie ein Taschentuch“. Meine erste Erfahrung hier hat genau dieses Sprichwort
bestätigt. Am Flughafen Hannover ist mir ein Mann wegen seiner unglaublich blauen Augen aufgefallen. Augen wie die eines Huskis... In Jerez sind wir bei der Gepäckausgabe kurz ins Gespräch gekommen, und erzählten einander, dass wir beide hier in der Region arbeiten. Er zeigte mir einen blauen Flyer und erkärte mir, er sei Trainer auf einer Pferdefarm, die sich aufs Westernreiten konzentriert. Ich konnte mir „ Buena Suerte“ und „ Villamartin“ merken. Ich erzählte ihm, dass ich u.a. für eine Reisezeitschrift arbeiten werde. Zum Abschied sagte ich zu ihm: „ Das hört sich sehr interessant an. Vielleicht komme ich ja mal dort hin und wir sehen uns.“ Ein paar Tage später
Gemeinde Casa de Dios zusammen mit Chacra de Dios. Juliaca,Peru 07 Residentenkurier
Neue Praktikantin waren Beatrice und ich auf dem Bisher haben wir schon viele Weg zur Hacienda Buena schöne Ausflüge gemacht, Suerte in Villamartin. Dort wovon die meisten zur angekommen, unterhielten wir Arbeitszeit gehörten! Der Ausflug auf die Hacienda „ uns gerade mit der Inhaberin. Buena Suerte“, Paellaessen bei Wir erzählten ihr von der einer Freundin von Beatrice, Vermutung, den Mann vom einen Küstenausflug mit dem Flughaf en hi er wi ed er- Motorrad, und der Besuch auf zutreffen. Sie nickte zögernd der Finca von Juan Pedro und meinte, es gebe hier Domecq, der weltweit den wirklich einen Mitarbeiter, auf einzigartigen Schinken von den d iese Beschreibung iberischen Schweinen herstellt. zutreffen könne. Ein Mann in All das schätze ich sehr und kurzer Hose, T-Shirt und Flip- darf mich auch „ Glückskind“ Am Arbeiten: Bilder machen auf der Hacienda Buena Suerte Flops kam gemütlich in die Bar nennen lassen, denn es ist wirklich kostbar, was ich hier gelaufen . Er hatte huskiblaue erleben darf. So langsam habe Augen und ich erkannte ihn ich auch Kontakt zu einer sofort. Er grüßte und wirkte gleichaltrigen Spanierin, Isabel kurz darauf sichtlich verwirrt, und ihren Freundinnen. Sie denn wir drei grinsten ihn ganz bekommt Deutschunterricht breit an, ohne ein Wort zu bei Beatrice und war mit sagen. Er lief langsamer, blieb ERASMUS in Deutschland – schon fast stehen und sah jede in meiner Heimatstadt von uns an. In seinem Karlsruhe! Wir waren schon Gesichtsausdruck konnte man zusammen am Strand, was trinken, und wollen bald mal klar erkennen, wie es in seiner nach Sevilla. Erinnerung arbeitete. Bis er sagte: „ Warte mal. Was ist hier Ich freue mich, euch bei Gelegenheit kennenzulernen, los, ich kenne dich doch!“ Wir Am Strand von Chiclana und wünsche euch bis dahin drei fingen endlich an, lauthals viel Spaß beim Lesen und eine zu lachen, und er stimmte mit gute Zeit, wo immer ihr seid. ein, als ich sagte: „ Ja, vom Flughafen in Jerez.“ Der Mann Muchos Saludos, heißt Leo Holknecht, hat bei ☺ K r i s t i n a Appassionata mitgearbeitet PS: Wenn ihr Fragen habt, und ist Weltmeister im schreibt mir gerne! Westernreiten! Wen man so trifft auf dem „Taschentuch“! Jahrgang 2, Ausgabe 18
Kristina@residentenkurier.com
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Hacienda Buena Suerte, Reiterparadies
“Das größte Glück auf Erden liegt auf den Rücken von Pferden”. Wenn die Pferde auch noch im herrlichen Andalusien stehen, ist das “große Glück” sicherlich erst perfekt. Hacienda Buena Suerte (“Viel Glück”) prangt auf dem Tor zu einer der schönsten Fincas im Süden Spaniens. Man spürt es vom ersten Moment an: es ist ein ganz besonderes Glück, hier sein zu dürfen, in dieser wunderbaren Natur, ein sanftes Hügelland inmitten uralter Steineichen und Olivenbäume. Ein wahres Urlaubsparadies, vor allem, wenn man auch noch reiten möchte. Nicht nur Freunde der Westernreitkunst, sondern auch Interessiete der Doma Vaquera- Reitweise kommen hier auf ihre Kosten. Ute Holm, mehrfache Deutsche- und Europameisterin in den verschiedenen Westerndisziplinen, hat hier immer wieder
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ihr Wintertrainingsquartier aufgeschlagen und gibt vom 20.2.-25.2.2011 wieder einen Reitkurs. Kein Geringerer als Jean-Claude Dysli hat vor über 20 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Magda dieses Stück Land gekauft und ein einzigartiges Reit– und Seminarzentrum errichtet. Ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen. Heute betreibt Magda Dysli gemeinsam mit ihren Kindern die Hacienda, und ihre Handschrift ist überall zu erkennen. Mit viel Liebe zum Detail ist alles dekoriert und eingerichtet.
Auf der Hacienda Buena Suerte kann man bei angenehmen Temperaturen sogar mit dem eigenen Pferd überwintern. Die Ställe sind bestens gepflegt, die Tiere haben wunderbaren Auslauf und finden optimale Lebensbedingungen, so wie alle anderen Tiere, die auf diesem Landgut leben: neben Reitpferden sind dies vor allem Zuchttiere (reinrassige Quarterhorses). Auch die berühmten spanischen Rinder, Pfaue, Esel, Schafe, Enten, Gänse, Hühner oder Truthähne fühlen sich hier wohl. Mit einem kleinen Team bearbeitet Magda 60 ha Ackerland und 40 ha Olivenplantagen. Sämtliches Obst und Gemüse wird rein biologisch angebaut. Die Gäste genießen originelle, köstliche Speisen aus der Vollwertküche, stets frisch zubereitet mit hofeigenen Zutaten. Auf Wunsch auch kreative vegetarische Gerichte.
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Reiterferien mit Stil, in herrlicher Natur Eine andere interessante Reitweise ist die Doma Vaquera, die klasssiche iberische Reitweise der Vaqueros bei ihrer Arbeit mit den Rindern. Eine anspruchsvolle Dressur, die viel Freude bereitet. Für jede Reitart den richtigen Sattel: die wertvollen Ledersitze sind in einem schönen Pavillon untergebracht.
Spezialgebiet auf der Hacienda Buena Suerte ist das Westernreiten. Die Kurse beinhalten den Aufbau der grundlegenden Dressur eines Western-Pferdes und sind Basis für jede weitere Spezialdisziplin im Western Reitsport. Der Unterricht findet auf top ausgebildeten Pferden statt. Man trainiert die Hauptmanöver der Reiningdressur und der altkalifornischen Reitweise: einfühlsam beigebracht von einem kompetenten Reitlehrer-Team unter der Anleitung von Rafael und Magda Dysli.
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Das Reitzentrum verfügt über einen grossen Reitplatz mit 40 x 100 Metern sowie über 2 Roundpens. Pferdezucht Auf der Hacienda Buena Suerte werden amerikanische Quarter Horses bester Abstammung gezüchtet. Sie leben zusammen mit ihren Fohlen und dem Hengst ganzjährig auf riesigen, von Olivenbäumen beschatteten Weiden und wachsen von Geburt an unter besten Lebensbedingungen auf.
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Leben in schönster Natur
Hacienda Buena Suerte Magda Bayer-Dysli Apartado 60 E-11650 Villamartin Fon 0034 670644946 E-Mail: magda-dysli@gmx.de www.dysli.net
Die Hacienda Buena Suerte bietet Platz für 25 Personen. Das alte Haupthaus wurde mit viel Liebe in andalusischem Stil zu einem gemütlichen Gästehaus ausgebaut, mit 10 Doppelzimmern, 2 Einzelzimmern, jeweils mit großem Bad. Ferner ein Bungalow für 4 Personen mit Bad, Dachterasse und Garten. Dazu kommt ein großer Speisesaal, ein schattiger Hofplatz, eine romantische Gartenlaube mit Holzbackofen, ein gemütlicher Billardsaal sowie ein großzügig angelegter Swimmingpool mit Sauna.
Der Süßwasserpool ist jeweils von Mai bis November geöffnet. Ein Urlaub auf der Hacienda Buena Suerte ist ideal für Familien, Freundesgruppen oder auch für Seminare. Wer sich sportlich betätigen möchte, kann Wanderritte durch den nahe gelegen Naturschutzpark machen oder herrliche Strandritte am Atlantik. Wer einmal hier war, kommt gerne wieder und nimmt wunderbare Eindrücke mit nach Hause. Weitere Fotos hier.
Das Lehmhaus-Projekt Ökologisch Bauen mit Stroh und Lehm: wer so naturnah lebt wie Magda Dysli , legt konsequenterweise a uch beim B auen We rt auf Naturmaterialien. Strohballen sind leicht formbar, organisch, gut dämmend und schallisolierend, gut feuchteausgleichend. Das Haus ist sehr energieeffizient und umweltfreundlich. Die Verarbeitung ist denkbar einfach und sehr günstig. Wer möchte, kann die Baueweise und Tricks lernen im Seminar: "Bauen mit Stroh und Lehm". Das Lehmhaus ist zur Zeit für Langzeitmiete frei.
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Im November: Reinrassige Spanier auf der SICAB
„ Eine vornehme Erscheinung, ein aufrechter Charakter, feuriges Temperament und dazu Gelassenheit, ein guter Arbeitswille und sanfte Augen.“ Welch perfekte Eigenschaften! Ein Traum von... ?! Diese Eigenschaften verkörpern die reinrassigen Spanier – die Reine Rasse Spanischer Pferde! La Pura Raza Española (PRE). Vom 23. bis 28. November dieses Jahres veranstaltet die SICAB (Salon Internacional del Caballo) wieder ihre weltweit einzigartige und spektakuläre Pferdeschau im Palacio de Congresos in Sevilla. Zahlreiche Besucher aus aller Welt strömen jährlich zu dieser besonderen Pferdemesse, um die Eleganz, Schönheit und Stärke dieser Tiere zu bewundern. Stolz präsentieren sie sich den Zuschauern und zeigen ihnen, weshalb sie auch in der Geschichte Spaniens so wichtig sind. Kontakt: Tel: +34 (9)54 478700
www.sicab.org
LADEN "SANCHO BOOTS" 11649 COTO DE BORNOS CADÍZ / NÄHE JEREZ (ESPAÑA) E-MAIL: INFO@TIENDA-BOTAS.ES TÉLEFONO: 0034 600-034-975 www.tienda-botas.es
Beste Beratung, deutsch, englisch, spanisch bei Janine Wüest
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Hotel Senator
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Chipiona– Ausflug ans Meer Chipiona ist ein wunderbarer, typisch andalusischer Ferienort, der sich seinen authentischen Charme bewahrt hat und nur im Sommer von den spanischen Touristen vollkommen überrannt wird. Aber jetzt ist es herrlich, am Strand und den ewig langen Promenaden spazieren zu gehen. Kleine, familiengeführte Hotels, direkt am Strand, sind den ganzen Winter über zu sehr günstigen Preisen geöffnet. Genießen Sie doch einmal ein Wochendende in Chipiona, z. B. im eleganten und gemütlichen Famlienhotel „La Española“..
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chöner kann ein Urlaub am Meer doch gar nicht sein: herrliche Sonnenauf– und untergänge direkt vom Balkon oder der Dachterasse aus bewundern, dem Mee re srauschen la uschen , den Möwen zusehen, die klare Meerluft einsaugen, mit einem Glas Moscatel, direkt aus Chipiona. Und das alles in himmlischer Ruhe, ohne Rummel, dafür aber in familiärer Atmosphäre. Das Hotel “la Española” liegt optimal im Zentrum von Chipiona, direkt am Strand Cruz del Mar . Alle Sehenswürdigkeiten des hübschen Ortes sind bequem zu Fuß zu erreichen. In Chipiona gibt es den einzigen noch funk-
tionierenden Leuchtturm, den man besichtigen darf. Faszinierend sind auch die sogenannten “corales”, riesige Beckem im Meer, in denen nach alter Tradition bei Ebbe Fische gefangen werden, nachdem sie bei Flut über die Mauern in die Becken gespült wurden. Chipiona ist nur etwa 30 Minuten vom Flughafen Jerez weg. Hier genießt man das ganz normale spanische Leben, ohne Touristenmassen, daher auch sehr, sehr günstig. Die Gastronomie im Restaurant und im ganzen Ort ist hervorragend. Das Hotel “La Espanola” bietet neben Standardzimmern auch 2 Apartments für mehrere Personen an, so dass man hier nicht nur ein schönes Wochenende verbringen, sondern auch optimal überwintern kann. Alle Zimmer sind mit Heizung, FS und vor allem kostenlosem W-LAN-Zugang ausgestattet. Es gibt asuch ein behindertengerechtes Zimmer. Worauf man größten Wert legt, ist ein absolut gutes Preis-Leistungsverhältnis und sehr
Calle Isaac Peral, 4 bis 6 11550 Chipiona Tel: +34 956 37 37 71 www.hotellaespanola.com
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“Luxury mails” made in Chiclana „Schönheit muss leiden“ - das war früher, als man sich in Korsetts gezwängt hat, die Mieder geschnürt wurden, Haare mit Heißwachs entfernt, usw. Im 14. Jahrhundert trugen adlige Spanierinnen 20 cm lange Fingernägel, die einer speziellen Politur unterzogen wurden. Heute begibt man sich in Hände von Profis zu schmerzfreien Behandlungen. Körperpflege, Massagen, Maniküre, Pediküre, alles wird in entspannter Atmosphäre mit neuesten Methoden und Pflegemitteln durchgeführt. „Estética“ ist sogar ein Studienfach geworden. Besonders beliebt sind kunstvoll geformte und dekorierte Fingernägel. „Luxury Nails“ heißt das Studio von Laura Revilla Dominguez, das im September im Centro Plaza von Chiclana eröffnet wurde. “Beruf hat für mich etwas mit Berufung zu tun”, sagt die junge Laura, die ihr Diplom als “Tecnico superior en estética” erfolgreich abgelegt hat. Von Anfang an war ihr klar, dass sie einen eigenen Laden haben wollte, um ihre Kunden bestens pflegen und betreuen zu können. In ihrem kleinen Studio hat sie immerhin 2 Kabinen für Massagen, Gesichtsbehandlungen oder Haarentfernung per Laser. Wer auch im Winter schön gebräunt sein möchte, kann mit einem feinen Farbstrahl nachhelfen lassen.
Laura arbeitet mit hochwertigen, natürlichen Pflegeprodukten der Marke Selvert und setzt wohl als einzige in Chiclana sogar die 24-Karat-Goldhaltige Pflegeserie ein. “Luxury Nails” ist ihr Steckenpferd. Ob Acrylnägel oder mit Gel: sie zaubert in eineinhalb Stunden die schönsten Kreationen an Fingernägeln, in jeder gewünschten Form, Länge und vor allem in außergewöhnlichem Design. Die professionelle Arbeitsweise hat mich überzeugt. Die Nägel halten einwandfrei, nichts ist bisher abgebrochen, und ich mußte zum ersten mal zuhause nicht nachfeilen, um die gewünschte Form perfekt zu erhalten. Für die Geburtstagsfeier des Residentenkuriers hat uns Laura drei Gutscheine für je eine 30-minütige Massagen gestiftet.
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Joyeria
SAN FRANCISCO 33 TEL: 956 281 240 Avda. CAYETANO DEL TORO, 2 TEL. 956 078 524
www.joyeriagordillo.com AN A u ser l esen e Sc hmu c k st ü c k e, edelste Uhrenmarken, exzellente Auswahl: Beim Juwelier Antonio G or di l l o i n C ádi z wer de n Schmuckträume wahr. Gold, Silber, Edelsteine in vollendeter Qualität. A u sgefall ene Kr eati onen fü r besondere Gelegenheiten. Ein Fachgeschäft mit langer Tradition. In den 50ger Jahren begann es mit einer kleinen Werkstatt für Gold-schmiedekunst. Daraus enstand im Laufe der Jahre einer der besten und elegantesten Juwelierläden in Cádiz.
Allein beim Blick ins Schaufenster auf die verschiedenen Markenfabrikate an Uhren, unter anderem Rolex, Hublot, Cartier, Omega, Chopard, Mont Blanc, Zenith, etc., aber auch die neuesten Trends von Hamilton und Parmigiani, zeigt, welche Klaviatur der Juwelier beherrscht. Hier spielen vor allem Service und Beratung die 1. Geige.
Diskret und vertrauensvoll werden die Wünsche der Kunden zu einem vollendeten Gesamtkunstwerk, indiviuell angepaßt.
In der Joyería Gordillo wird der Schmuckkauf zu einem Erlebnis, in edler, gediegener Atmosphäre. Denn Gordillo hat sich den familiären Charakter bewahrt.
Dank dieser Philosophie ist der exklusive Laden von Joyería Gordillo in Cádiz für erlesene Wünsche anspruchsvoller Kunden schon lange die Erste Wahl.
Bestgeschultes Personal versteht es hervorragend, die einzelnen Komponenten der gewünschten Partitur harmonisch in Einklang zu bringen. Wobei der Kunde stets der Dirigent bleibt.
Uhren der wichtigsten Marken
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Ratgeber: Unfall im Ausland Worauf muss man bei einem Unfall im Ausland achten?
nummer sowie Kontaktdaten von Zeugen zu notieren. In jedem Fall ist es ratsam, eigene Fotos von der Unfallstelle und den beteiligten Fahrzeugen zu machen, damit man den Unfallhergang im Nachhinein noch nachvollziehen kann.
Was tun, wenn´s kracht? Gerade im Ausland sind in einzelnen Ländern unterschiedliche Regeln zu beachten. Bei einem Unfall in osteuropäischen EU-Staaten muss immer die Polizei eingeschaltet werden, sonst gibt es bei der Ausreise Probleme. Ist das F a hrze ug b e schä di g t, kö nn en Touristen die Länder ohne eine polizeiliche Bescheinigung über die Unfallbeteiligung nicht verlassen. Im Gegensatz dazu nimmt die Polizei in Italien, den Niederlanden und Spanien Unfälle grundsätzlich nur bei Personenschaden auf. Man sollte sich unbedingt eine Kopie des Polizeiprotokolls geben lassen. Wichtig ist auch, sich Namen und Anschrift des Halters und des Fahrers, amtliches Kennzeichen , den Namen der Versicherung und die Versicherungs-
Der Europäische Unfallbericht ist in jedem Land nahezu identisch. Dementsprechend kann jeder Unfallbeteiligte das Formular im Notfall in seiner Landessprache ausfüllen. Unfallbericht Achten Sie darauf, dass der Unfallgegner unterschreibt, aber unterschreiben Sie selbst grundsätzlich nichts, was sie nicht verstehen.
Verleihfirma informieren. Man sollte ihn auf keinen Fall auf eigene Faust abschleppen oder selbst reparieren. Im Falle eines Totalschadens müssen sich ausländische Autobesitzer jedoch mit den zuständigen Zollbehörden in Ve rb in dun g se tzen , da un te r Umständen Zollgebühren anfallen. In Spanien muss der Besitzer allerdings keine Zollgebühren bezahlen, wenn er das beschädigte Auto kostenlos dem spanischen Staat überlässt. Die Schadensabwicklung erfolgt am besten von zuhause aus. Für jedes EUMitgliedsland gibt es in Deutschland einen Beauftragten für die Schadensregulierung, der die Haftpflichtversiche rung des ausländischen Unfallgegners vertritt. Auskunft darüber erteilt:
Zentralruf der Autoversicherer: Telefonnummer 0180 25026
Wer einen Unfall mit dem Mietwagen hat, muss sofort die
LUZ Consult: Ausländerbüro in Conil Zur Zeit ist das Service-Büro von Luz Consult (siehe auch Bericht im letzten Kurier) geschlossen, da Maia überraschend ausgeschieden ist. Heidi ist jedoch weiterhin per Mail und Telefon zu erreichen und wird Beratung und Service mit kompetenten Fachkräften in Kooperation weiterführen. www.luz-consult.com , Beratung und Serviceleistungen für Deutsche an der Costa de la Luz
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Allianz: Dienstleistung speziell für Residenten
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ls Resident im Ausland möchte man für alle Fälle versichert sein und genauso gut betreut werden wie zuhause. Als internationaler Finanzdienstleister mit 75 Millionen Kunden weltweit bietet die Allianz-Versicherungsgruppe Produkte und Services aus den Bereichen Versicherungsgeschäft, Asset Management und Bankgeschäft an.
In Chiclana kümmert sich Juan Carlos Fuentes Alvarez um die Kunden der Allianz, egal ob sie bereits aus der Heimat ihre Verträge mitbringen oder hier in Spanien neue Verträge schließen wollen. Zur Produktpalette gehören die üblichen Bereiche wie KFZVersicherung, Lebensversicherung, Unfall– und Hausratersicherung. Alte Verträge können einfach umgeschrieben werden. Man erhält sie weiterhin auf deutsch. Sehr interessant für Residenten dürfte auch eine Sterbeversicherung sein, die hier für wenig Geld
für die gesamte Familie gilt, nicht nur für den einzelnen Versicherungsnehmer. Sie ist mit einer Lebensversicherung verbunden. Damit sind Beerdigungskosten, aber auch Überführung nach Deutschland abgesichert. Weiterhin bietet die Agentur eine Gesundheitskarte an, die wie eine Privatversicherung an die Wünsche der Patienten angepaßt wird. Damit kann man zu bestimmten Vertragsärzten und Kliniken gehen, oder auch einem Arzt der eigenen Wahl. In diesem Fall muss die Rechnung zunächst selbst vorgestreckt werden und wird nach Einreichung bei der Versicherung von dieser ersetzt.
Juan Carlos Fuentes Alvarez
Die Agentur in Chiclana hat auch die Zusalassung als Finanzdienstleister, d.h. sie bieten Kredite an, Finanzierungen, Geldanlagen, Gesicherte Rentenversicherung (PPA) usw.
Auch im Finanzsektor sind unsere Konditionen fast immer günstiger und besser als die von Banken. Gerne erstellen wir ein individuelles Angebot, völlig unverbindlich”.
“Wir machen für unsere Kunden eine Studie, indem wir alle alten Verträge, egal von welcher Versicherungsgesellschaft, überprüfen und sehen, wo man etwas weglassen oder günstiger anbieten kann, oder wo noch ein wichtiger Versicherungsschutz fehlt. In 80 % der Fälle können wir eine günstigere Police, zu gleichen Bedingungen, anbieten.
Bis jetzt waren die Anfragen deutscher Residenten eher gering. In Kooperation mit LUZ-Consult kann nun auch gewährleitet werden, dass die Kunden auf deutsch betreut werden können. Die Verträge erhalten die Kunden ohnehin zweisprachig. Anfragen auf deutsch: Tel: 606 54 60 65 (Heidi)
Agentur in Chiclana C>/ Lugo 5, Tel: 956– 490 350, 639 207 545 fuentes.alvarez@allianzmed.es
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EU-Führerschein soll kommen schein besitzen. Wenn einem Bewerber in einem Mitgliedstaat die Fahrerlaubnis entzogen wurde, oder auch nur eingeschränkt oder ausgesetzt ist, kann er keinen Ersatzführerschein mehr im Ausland erwerben.
Deutscher Führerschein ab 2013 nur noch 15 Jahre gültig Die Führerscheine in Deutschland sollen in Zukunft ein Verfallsdatum erhalten. Ab 2013 ist vorgesehen, dass ein Führerschein maximal 15 Jahre lang gültig ist. Danach müssten die Verkehrsteilnehmer einen neuen Führerschein beantragen, aber keine neue Fahrprüfung absolvieren. Die Richtlinie gilt sowohl für die Neuausstellung eines Führerscheines, wie auch für alle verlorenen oder g e s t o h l en e n Fü h r e r sc h e i n e. Entsprechende Gesetzesänderungen sind von der Bundesregierung auf den Weg gebracht worden. Grund für die Befristung der Fahrlizenzen ist eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2006, die die Bundesregierung bis nächstes Jahr umgesetzt haben muss. Nach Angaben des Ministeriums werde es dann innerhalb der EU nur noch ein einheitliches Führerscheindokument geben - statt der
bislang 110 verschiedenen Fahrerlaubnisse. Mit diesem neuen EUFührerschein soll das Fälschen alter Dokumente erschwert werden und der Führerschein-Tourismus bekämpft werden. Dementsprechend darf jede Person nur einen einzigen Führer-
Alle bis 2013 unbefristeten Führerscheine müssen bis spätestens 2033 umgetauscht werden. Die Kosten für den Umtausch eines Papierführerscheins auf den aktuellen Führerschein in EU-Kartenformat liegen momentan zwischen 24 und 30 Euro. Mit dem regelmäßigen Austausch seien die Dokumente stets auf dem neuesten Stand der Sicherheitstechnik, zusätzlich werde "ein immer relativ aktuelles Passbild dafür sorgen, dass die Erkennbarkeit des Inhabers des Führerscheins verbessert wird", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Gesundheitschecks alle 15 Jahre im Zuge des Austausches, wie die EU zusätzlich angeregt hatte, soll es demnach in Deutschland allerdings nicht geben.
Gesundheitscheck für deutsche Residenten I n Sp anie n si nd re ge lm ä ßi ge Gesundeitschecks zur Erneuerung der Führe rscheine zwingend vo rgeschrieben. Wer als Resident in Spanien lebt, kann zwar weiterhin mit dem deutschen Führerschein fahren, aber die spanischen Behörden können von autofahrenden Residenten einen Nachweis verlangen, dass sie einen rege lmäßig en Ge sundheitscheck bestanden haben. Er besteht aus einem Sehtest, einem Hörtest und einem Reaktionstest. Bei Autofahrern unter 45 Jahren ist der Check alle zehn Jahre nötig, bis zum Alter von 70 Jahren alle fünf und darüber hinaus alle zwei Jahre. Wer diesen Nachweis nicht erbringen kann, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.
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Fährt man in Spanien mit einem deutschen Kennzeichen, braucht man bei einer Fahrzeugkontrolle lediglich den deutschen Ausweis, Führerschein, Fahrzeugschein und eventuell eine Versicherungsbescheinigung. We r m i t e i n e m s pan i sc h en Kennzeichen fährt, sollte im Auto unbedingt folgende Dokumente dabei haben: Führerschein (Permiso de Conducción), Zulassungsschein (Permiso de Circulación), ITV-Bericht (TÜV), erforderlich ist außerdem die Versicherungspoli ce (Polizia de seguro) mit dem Nachweis, dass sie bezahlt ist, sowie eine Bestätigung der Stadt (Sello), dass die Fahrzeugsteuer bezahlt ist. Andernfalls drohen hohe Bußgelder. Sehtest für Programmierer Residentenkurier
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200 Jahre Humboldt-Universität, Berlin
Auch wenn uns noch die Jahrhunderte zum Jubiläum fehlen, so wollen wir doch in dieser „ Geburtstagsausgabe“ über die Grenzen hinweg mit der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) anlässlich ihres 200. Jubiläums feiern. Was sein Bruder Alexander von Humboldt als Wissenschaftler schon 1827 mit 61 Vorlesungen über den Kosmos schaffte, hält auch im Jubiläumsjahr an: Die Begeisterung zur Wissenschaft. Unter diesem Motto stehen die Feierlichkeiten zum 200- jährigen Bestehen der Humboldt-Universität. Wilhelm von Humboldt hat durch seine zahlreichen Reisen wertvolle Erfahrungen gesammelt, die sein weiteres Denken stark prägten. Als Sprachwissenschaftler studierte er sieben Monate im Baskenland Spaniens, weil ihn die Sprache sehr interessierte. Diese neu gewonnenen Sichtweisen nahm er immer Página 20
wieder mit nach Deutschland. Forschung und Lehre, aufs Engste verbunden, die Freiheit der Wi s s en sch a ft und Persönlichkeitsformung, das waren die Leitbilder Wilhelm von H umbo l dt s. Damit verlagerte er die bisherigen Methoden: Sammeln, Ordnen und Vermitteln von Wissen verstärkt hin zum Forschen, also zum Erzeugen und nicht nur Vermitteln von Wissen. Um eine Universität mit solch einem Leitbild zu gründen, brauchte er die Einwilligung des Königs von Preußen, Friedrich Wilhelm III. Wilhelm von Humboldt galt als geschätzer Diplomat und Staatmann. Er erhielt die Zusage. „Als Reformuniversität wurde die Humboldt-Universität weltweit zum Inbegriff einer gelungenen und nachhaltig gelebten Vereinigung von Forschung und Lehre. Als eine Institution, die den Fortschritt, aber auch den Wandel als eine Selbstverständlichkeit versteht – als »Das moderne Original«.
Ein Beispiel für die Anpassung an moderne Zeiten ist der Frau enant eil unt er d en Studenten. Fast ein Jahrhundet nach der Gründung, immatrikulierte sich 1908 nach lang em Kampf um die Zulassung von Frauen die erste S t u d e nt in i n P r e u ß e n . Mittlerweile jedoch sind ca. 60 Prozent aller Studierenden Frauen. 1810 begann das erste Semester mit nur 256 Studenten und 52 Lehrenden. Heute bietet die Uni 3.000 bis 5 .0 00 jungen Menschen jährlich ihre Hoschulausbildung durch 400 Professorinnen und Professoren an. Es wird großer Wert darauf gelegt, einen Teil des Studiums im Ausland zu absolvieren. „Jedes Jahr studieren ca. 9 00 ERASMUS-Studenten aus 28 Ländern bei uns. Damit liegen wir in Deutschland auf Platz 1. Darauf sind wir stolz.“ ERASMUS ist ein Förderprogramm des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) und ermöglicht es Residentenkurier
Wilhelm von Humboldt: Bildungsrevolutionär
Gebrüder Humboldt im Logo der HumboldtUniversität, Berlin
Studenten, Auslandserfahrungen zu sammeln. Als „Volluniversität“ (universitas litterarum") umfasst die HU alle grundlegenden Disziplinen: Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, Mathematik, Naturwissenschaften, Humanmedizin und Agrarwissenschaften. Diese Konzeption, die Wilhelm von Humboldt entwickelte, erwies sich schon damals als so erfolgreich, dass die Idee weltweit aufgegriffen und vervielfältigt wurde. Die Uni hat im Laufe von 200 Jahren 29 Nobelpreisträger hervorgebracht.Darunter beispielsweise Albert Einstein, Emil Fischer, Max Planck und Fritz Haber. In Forschungsrankings belegt die BU regelmäßig einen Platz in der TOP-10-Liste Deutschlands. Aufgrund des 200. Jubiläums wird eine neue Geschichte der Universität „Unter den Linden „ erarbeitet.
Sie wird von Rüdiger vom Bruch und Heinz-Elmar Tenorth herausgegeben. Mehr als 70 Autorinnen und Autoren aus der Universität und aus dem Kreis namhafter universitätsexterner Wissenschaftshistoriker beteiligen sich an diesem Werk, das in 6 Bänden im Frühjahr 2011 erscheinen wird. (Akademie Verlag in Berlin) Unter dem Motto "Kosmos" lädt die Humboldt-Universität am 4. Dezember 2010 zu einem „Ball zwischen Himmel und Erde“ ein, der das Jubiläumsjahr gebührend ausklingen lässt. Mit Tanz und Showprogramm wird das Jubiläum verabschiedet und alle Humboldtianer und Freunde der Universität sind eingeladen.
Berglar, um 1790
Kristina Lorents
Quellen: www.hu-berlin.de, www.Wissenschaftberlin2010.de, Weiterführende Lektüre: Auf alparaiso.com gibt es in der 4. Ausgabe einen Bericht von den Reisen Humboldts in Spanien. Das Reisetagebuch dazu: „Tagebuch der Reise nach Spanien, 1799-1800“ Jahrgang 2, Ausgabe 18
„Obwohl Humboldt sich an Tiefe nicht mit Goethe, an Dynamik nicht mit Schiller und an Schöpferkraft mit beiden nicht von Ferne messen konnte, hat doch gerade er vielleicht den stärksten, sicher aber den längsten Einfluß auf die deutsche Entwicklung genommen.“
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Bild oben: www.morgenpost.de Bild unten: www.humboldt-gymnasium.de
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DAAD: Auslandsstudium wird gefördert Neue Präsidentin des DAAD: Sabine Kunst In der Hochschulszene wirbelt Sabine Kunst schon lange erfolgreich herum. Genauso auch bei ihrer Arbeit, verteilt über mehrere Kontinente. Nun will sie auch mehr Studenten fördern, ins Ausland zu kommen.
Hannover. Seit drei Jahren ist sie Präsidentin der Uni Potsdam. Im Juli 2010 wurde sie von mehr als 200 Hochschulen, die Mitglied im DAAD sind, in Bonn zur neuen Präsidentin gewählt. Die Arbeit im DAAD ist ehrenamtlich; doch dank ihres Wirbelwinds erledigt sie mehrere Aufgaben gleichzeitig. D e r DA AD ( D e ut s ch e r Akademischer Austauschdienst)
Als Ehefrau und Mutter von drei Kindern hatte sie schon in ihrer Heimatstadt Wesselburen an der N ord s e e in Schleswig- Holstein immer die Weite des Meeres vor Augen. Diese spiegelt sich im Leben der 55-Jährigen wieder. Durch zahlreiche Forschungsaufenthalte weltweit arbeitete sie in der Umweltbiotechnologie im B er eich d es Bauingenieur- und Vermes sun gsw es ens (u.a . in China, Südafrika, Mexiko und Brasilien), wodurch sie ein hohes Maß an internationaler Erfahrung gewann.
Sabine Kunst. Präsidentin des DAAD (ddp)
Dem Biologie- und Politikwissenschaftsstudium ergänzte sie Wasserbauwesen und erwarb zwei Doktortitel: als Ingenieurin und Sozialwissenschaftlerin. Später wurde sie Professorin auf der Uni
ist die weltweit größte Organisation für internationalen Austausch von Forschern und Studenten. Er hat einen diplomatisch- und entwicklungspolitischen Auftrag, und
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ist nicht nur akademisch. Derzeit fördert er jährlich mehr als 55.000 Deutsche und Ausländer mit Programmen wie Praktika oder Auslandssemester für Studenten, Doktoranden und ältere Forscher. Zudem ist er die Dachagentur des Förderprogramms ERASMUS. Der DAAD finanziert sich überwiegend vom Auswärtigen Amt. Und hier hat Sabine Kunst auch ein klares Ziel, direkt und unverblümt: Mehr Geld für den DAAD. Politikstudium und die Leitungen als Präsidentin haben sie merklich geprägt. Da sie in ihrem Leben mehr als n ur H ör s ä l e un d Bibliotheken von innen gesehen hat, will sie den akademischen Austausch nicht nur auf Europa und die USA konzentrieren. „Mir ist es sehr wichtig, das Potential zu nutzen, das es in den sich entwicke lnd en Ländern gibt.“ Als Präsidentin wird sie natürlich dafür kämpfen, dass der DAAD generell noch stärker wird. Mittelfristig, sagt sie, sollte jeder zweite deutsche Student für ein oder zwei Semester ins Ausland gehen.
Kristina Lorents INFOS:
www.daad.de Quelle: Süddeutsche Zeitung Residentenkurier
Weltpolozentrum Sotogrande Was Luxus betrifft, so hat Marbella in Sotogrande eine beträchtliche Konkurrenz. Denn hier trifft sich die ganze Welt, wenn es um Polo geht. Im Sommer wird hier jedes Jahr das Internationale BMW-Poloturnier, das wichtigste Poloturnier des europäischen Kontinents, ausgetragen.. Dann kann man sogar europäischen Hochadel wie Prinz Charles oder Prinzessin Anne dort sehen. Gerade jetzt im Oktober fand hier in Sotogrande die spanische Meisterschaft statt. Autorin Gabriele Hefele berichtet für uns über das Weltpolozentrum Sotogrande.
Polo, der elitäre Sport In Sotogrande kann man noch wahren Luxus erleben, für Mensch und Tier. Das Besondere an diesem Ort mit seinen LuxusUrbanisationen, mehreren Vierund Fünf-Sterne-Hotels und EdelDesigner-Shops: Er wird geführt von einer Aktiengesellschaft, alle Einfahrten sind überwacht mit Schranken und Sicherheitsposten. Sotogrande gehört zwar zur Gemeinde San Roque, aber diese private Führung hat den Vorteil, dass man auf Gediegenheit und gute architektonisch angenehme Bauweise achtete und nicht Neureichengehabe an den Tag legt mit schnellem Geld. Sotogrande war lange ein weites unbewohntes Gebiet. 1964 kam ein gewisser Joseph McMicking zur Costa del Sol und suchte Land für eine exklusive touristische Wohngegend. Er war begeistert von der Landschaft, dem Ausblick bis Afrika, der Lage gegenüber Gibraltar, zwischen zwei Flugplätzen und dem Strand. So legte er den Grundstein zur Entstehung Sotograndes mit seinem ersten Golfplatz Real Club de Golf. Seine Neffen Jaime und Enrique Zóbel aus dem großen spanischen AyalaClan kauften ebenfalls Land. Und da Enrique Zobel schon damals ein Tycoon, ein Milliardär der Philippinen war – unter anderem Chef der Philippinischen Bank und zudem ein großer Polospieler, baute er 1965 den ersten Poloplatz nahe am Strand. Enrique Zobel gilt als Initiator des europäischen Polozentrums Sotogrande. Jahrgang 2, Ausgabe 18
Neues Prestige-Projekt
Heute hat Sotogrande neun Poloplätze, mehrere exklusive Clubs dazu. Erst kürzlich übergab der traditionsreiche Santa Maria Polo Club ein Projekt seiner Bestimmung, das weit und breit seinesgleichen sucht: In der Nähe der berühmten Eisenbrücke aus dem 19.Jahrhundert bei San Enrique im sogenannten Campo de Gibraltar, auf einem Hügel über dem Rio Guadiaro thronend, von einem Wachturm und mindestens vier Sicherhe itseinfahrten kontrolliert, öffnen sich in einem Halbrund moderne Stallanlagen zu einem großzügigen Trainingsplatz. Je 40 Boxen werden von vier der besten Poloteams besetzt, Boxen, die tatsächlich wie Appartements für die kleinen, meist argentinischen Poloponies wirken. Dazwischen ist ein Restaurant eingebaut, in regelmäßigen Abständen Sattelkammern, Wascheinrichtungen und alles, was ein guter Reitstall so braucht. Eine deutsche Firma aus Niedersachsen hatte den Zuschlag für den Bau der Ställe erhalten, die unter anderem auch für arabische Scheichs arbeiten. Beeindruckend die Kühlung: Der einheimische Architekt Pablo Oktober/Nov 2010
Sartori konstruierte nicht nur ein abgestuftes Doppeldach, sondern f ü h r t W as se r un te r d e n Rasenstreifen vor und hinter den Ställen durch. So steigt das verdunstete Wasser als kühle Luft nach oben und wird direkt über dem ersten Dachteil über die Ställe geführt. Neue Arbeitsplätze vor allem im Sommer Stolz verweist der Präsident der Provinzregierung Cadiz, Francisco Go nzále z Cabañ a, auf die Hunderte von Arbeitsplätzen, die neu entstehen, besonders im S o mme r mi t de n g ro ße n internationalen Turnieren. Er erklärte damit Sotogrande zum Weltpolozentrum Nummer 1. vor 11 Monaten. Und neu in diesem Sommer waren auch exclusive After Polo Parties mit Kunstereignissen in einem neuen, edlen Einkaufszentrum zwischen den vor erst zwei Jahren entstandenen neuen Poloplätzen der Finca los Pinos.
Abgrenzen möchte man sich in Sotogrande deutlich vom anderen Nobelort an der Costa del Sol, von Marbella, das den Spagat zwischen Je tse t-Pe o ple un d Masse n tourismus versuchte. „Marbella redet, Sotogrande handelt“ so auch der Kommentar eines Politikers des Campo de Gibraltar. Página 23
Märchenstunde mit Denise
L
u erwachte von einem Sonnenstrahl, der sie an der Nase kitzelte, und sogleich sprang sie mit grosser Freude aus dem Bett. Heute war ihr Tag!! Ihr Geburtstag! Ab jetzt war sie kein kleines Kind mehr, heute würde sie ihr eigenes Pony bekommen und zu den Grossen gehören. So lange hatte es gedauert, sie war schon so ungeduldig gewesen, dass sie dachte, dieser Tag würde niemals kommen.
Andere glaubten, dass die Grossen sie überraschen wollten. Sie beschlossen, Ordnung zu machen, alles herzurichten für das grosse Fest. Aber auch da lachten Bo und Lu sagten: so eine Dummheit, schon immer wurde das in der Gemeinschaft gemacht. So blieben die beiden Freunde alleine an dem Brunnen zurück, die anderen Kinder versteckten sich oder begannen mit den Vorbereitungen, wie sie es gesagt hatten.
Natürlich hatten alle gesagt, dass es dieses Jahr für die Kinder mit zehn Jahren kein Pony gäbe, aber Lu glaubte das nicht, es gab schon immer am Sommersonnfest für alle, die zehn in dem Jahr wurden, ein Pony, und Lu hatte auch noch genau an diesem Tag Geburtstag.
Lu wollte in den grossen Graben am Rande des Dorfes hinuntersteigen, denn das wollte sie schon immer. Aber es war strengstens verboten. Ab da nun niemand mehr da war, der etwas sagen konnte, wollte sie es jetzt tun.
Sie rannte aus der kleinen Holzhütte, in der sie mit ihrem grossen Bruder Jepp schlief, hinüber zum Haupthaus der Familie, um ihre Eltern zu wecken. Aber das Haupthaus war leer. Da erst fiel ihr auf, dass auch Jepp nicht mehr im Bett gewesen war. Sie konnte doch unmöglich verschlafen haben! Die Sonne war gerade erst aufgegangen. Lu rannte los, um die Büsche rum zu ihren Nachbarn, aber auch da war niemand. Sie flitzte weiter zu den nächsten Häusern. Die einzigen, die sie fand, waren die anderen, die in diesem Jahr ihr Pony bekommen sollten. Alle anderen waren weg. Lu blieb verdutzt stehen. Da sah sie ihren besten Freund Bo. Er war genauso verwirrt wie alle anderen Kinder. Sie sammelten sich am Hauptplatz des kleinen Dorfes am Brunnen und beratschlagten, was zu tun sei. Noch nie war es vorgekommen, dass ihre Eltern sie allein gelassen hatten. Keiner konnte sich vorstellen, was das zu bedeuten hatte. Die Jahre vorher war der Sonnwendtag einer der geschäftigsten des ganzen Jahres gewesen. Es ist das wichtigste Fest im Dorf, und schon in der Früh wurde aufgebaut, dekoriert, gebacken und gebraten. Den ganzen Tag über gab es die leckersten Dinge zu essen und am Abend wurde ein grosses Feuer entzündet, gesungen, getanzt und ganz zum Schluss erzählten die Alten Märchen und Mythen. Aber heute? Alle waren weg. Die kleinen Kinder, die Alten, die Eltern, einfach alle. Nur die Zehnjährigen waren übrig. Es war gespenstisch. Manche von ihnen bekamen grosse Angst und wollten sich verstecken, sicher waren Räuber da gewesen in der Nacht. Bo und Lu lachten über soviel Dummheit, weil die Räuber nur sie übrig gelassen hätten. Nein, das war es sicherlich nicht. Página 24
Bo versuchte es ihr auszureden. „Es ist gefährlich, nicht ohne Grund ist es verboten“ rief er und wurde wütend, weil Lu ihm nicht glauben wollte. Die beiden fingen an, sich schrecklich zu streiten. Zum Schluss wälzten sie sich tatsächlich prügelnd am Boden. Lu weinte aus Wut und Ärger über diesen grauenhaften Tag, und als Bo sie einen Moment los ließ, rante sie davon. Einfach weg, nix wie weg! Ohne auf die Richtung zu achten, lief sie, so schnell sie nur konnte. Bo war zu sauer auf sie, um ihr zu folgen. „Die beruhigt sich schon wieder und kommt ganz schnell zurück“, dachte er und ging zu den anderen Kindern, die angefangen hatten, das Fest vorzubereiten. Sie glaubten, die Familien wollten sie testen. Es war ein schwieriges Jahr gewesen. Erst gab es zuviel Regen, dann zu wenig. Die Ernten waren schlecht ausgefallen und sie mussten Kühe und Pferde verkaufen, weil es zu wenig Futter gab. Vielleicht war es wahr, dass es keine Ponys geben würde.
Natürlich musste dass passieren, was Bo vorhergesagt hatte: Lu stolperte und fiel so unglücklich über ihre eigenen Füsse, dass sie ein ganzes Stück in die Schlucht hinunterpurzelte. Als sie endlich liegen blieb, spürte Lu sofort, dass es nicht nur ein paar Schrammen waren, die da so weh taten. Sie blieb erstmal liegen, weinte sich aus und versuchte dann aufzustehen. Aber es war unmöglich, irgendwas war mit ihrem linken Knöchel, sie konnte ihn nicht bewegen, und stehen tat schrecklich weh. Wieder musste Lu weinen. Sie blieb eine ganze Zeitlang sitzen, versuchte sich zu beruhigen und dachte daran, das Bo ja wusste, was sie vorgehabt hatte. Aber dann fiel ihr ein, dass sie vom Dorf aus in den Graben wollte, dass hatte sie ihm gesagt. Nun aber war sie viele Kilometer gerannt und von einer ganz anderen Richtung zur Schlucht gelaufen. Hier war sie auch noch nie vorher gewesen. Wieder kamen ihr die Tränen, aber diesmal unterdrückte Lu sie. Ich bin doch sonst auch mutig und stark, ich schaff das, sagte sie sich. Ihr Vater, ein grosser und starker Mann, hatte sie oft auf die Jagd mitgenommen und ihr viel über die Natur und das Leben in der Wildniss erzählt. Lu dachte nach. Was konnte sie nun tun. Das Dumme war, dass sie nichts bei sich hatte. Nichtmal ein ganz kleines Messer oder einen Strick, rein gar nichts. Es gab sicherlich eine Lösung. Sie sass eine lange Zeit da, still und leise in ihre Gedanken versunken und bemerkte nicht die Ponys, die aus der Schlucht gemütlich auf sie zu kamen.
Die kleine Lu lief und lief am See vorbei, am Bach entlang durch den alten Wald und dann runter in den Graben. Von der anderen Seite, wo es nicht so steil war, wollte sie sich endlich die Schlucht anschauen. Sie war trotzig und schrecklich unglücklich. Was war denn das für ein Geburtstag? Residentenkurier
Lu und das gescheckte Pony Die wilden Ponys der Gegend waren berühmt für ihre Zähigkeit und ihren Mut, wenn man sie gefangen und gezähmt hatte. Aber das gelang nur sehr, sehr selten, denn die Ponys waren schnell und ausdauernd. Nur die Geschicktesten und Erfahrensten aus dem Dorf schafften es, die echten wilden Ponys zu fangen. Eigentlich gab es im Dorf genug Tiere und dadurch Nachwuchs, deshalb wurden die wilden Tiere in Ruhe gelassen. Vielleicht rannten deshalb die Ponys nicht davon, als sie die kleine, nun doch wieder weinende Lu sahen. Sie blieben in einiger Entfernung mit gespitzten Ohren und grossen Nüstern stehen und betrachteten das Mädchen. Dann löste sich ein schwarz-weiss geflecktes Pony aus der Gruppe und kam auf Lu zu. Sie bemerkte es erst, als das Pony direkt vor ihr stand und ihr ins Gesicht blies. Lu erschrak fürchterlich, konnte aber einen Aufschrei zum Glück unterdrücken, hörte auf zu weinen und hielt ganz still. Das gefleckte Tier sah sich Lu ganz genau an und roch an ihr. Lu hätte es zu gerne gestreichelt, wollte aber das Pony nicht erschrecken und lieber sich gar nicht bewegen, damit das Pferdchen Vertrauen zu ihr fassen konnte. Nach einer ganzen Weile hob Lu dann doch ganz langsam eine Hand und legte sie vorsichtig auf die Stirn des Ponys. Nun hielt das Pony ganz still, als wolle es Lu nicht erschrecken. Es war, als würden sich die Beiden unterhalten. Wieder verging einige Zeit, dann drehte sich das Pferdchen langsam um und ging zu seiner Gruppe zurück. Lu war wie verzaubert, es war so schön gewesen, diese Ruhe und dieses Vertrauen, und dieses Pony selber war sowieso das schönste Pony, das sie je in ihrem ganzen Leben gesehen hatte. Gerade hatte sie aufgehört zu weinen, aber das sie nun hier sass, dass schönste und liebste Pony direkt in ihrer Nähe und sie nicht mal hingehen konnte, fing sie wieder an, heftig zu schluchzen. Die Herde erschrak aufgrund dieses neuen Geräusches und stob auf und davon. Das war zuviel, jetzt weinte Lu hemmungslos, vergrub den Kopf zwischen den Beinen und konnte sich nicht mehr beruhigen. Da stupste sie etwas wieder und wieder. Es war der Schecke, er rieb seinen Kopf an ihren Haaren und stupste sie mit seiner weichen Nase. Lu beruhigte sich, schaute hoch, und dann, als würde sie es schon immer so tun, griff sie in die Mähne des Ponys, zog sich hoch und kletterte auf den Rücken des gescheckten Ponys. Es war ein wunderbares Gefühl, das allerschönste Jahrgang 2, Ausgabe 18
Gefühl ihres ganzen Lebens, alle Sorgen und der Schmerz in ihrem Knöchel waren vergessen. Sie sass auf einem Pony, einem wilden Pony!! Ganz gemächlich setzte es sich in Gang und ging mit ihr zu der Herde zurück. Einige Ponys flohen und schauten unruhig, andere kamen und schnupperten an ihr und wieder andere taten so als wäre gar nichts. Das Scheckpony aber marschierte mit Lu auf seinem Rücken am unteren Ende aus der Schlucht heraus und machte sich mit Lu auf den Weg zum Dorf. Lu wusste gar nicht, was sie machen sollte, sie liess sich einfach tragen und genoss es.
bestürmt mit Fragen, und Lu bestürmte die anderen mit Fragen. Der Heiler kam und besah sich ihren Fuss. Lu musste etliche Male wiederholen, was passiert war. Dann endlich bekam auch sie eine Antwort: es war ein Test und es war schon immer so gewesen, nur so geschickt eingefädelt, und die Ponys gab es nur, wenn es nicht an die Kleinen verraten wurde. Schon immer mussten die Zehnjährigen sich an diesem Tag beweisen, und nicht immer gab es für alle Ponys.....
Es dämmert bereits, als das Dorf in Sicht kam. Aber das, was Lu dann sah, verschlug ihr erneut den Atem. Was für ein merkwürdiger Tag! Alle waren wieder da. Sie konnte die Alten sehen, wie sie ums schon entzündete Sommersonnfestfeuer standen, die kleinen Kinder, die hin und her flitzten, und die Erwachsenen, die alles für das bevorstehende Festmahl und den Tanz herrichteten. Und dann schrie jemand. Mit einem mal standen alle still und schauten in ihre Richtung. Ganz leise wurde es, nur das Knistern des Feuers und das Getrappel von den Ponyhufen war zu hören. Das Scheckpony trug Lu ungeachtet der ganzen Aufmerksamkeit weiter, bis zum Feuer, da wo ihre Mutter stand, und hielt neben ihr an. Lus Mutter, mit vor Schreck geweiteten Augen, zog Lu ganz langsam zu sich auf den Arm. Das Pony drehte sich um, wieherte ohrenbetäubend laut und setzte im gestreckten Galopp davon. Einige Momente regte sich niemand, doch dann brach der Trubel los. Lu wurde Oktober/Nov 2010
Lu bekam keines. Sie war weggelaufen und hatte nicht mitgeholfen. Aber das machte dem kleinen Mädchen nicht viel aus. Sie war auf einem wilden Pony geritten, es hatte sie zurück nach Hause gebracht, und sie war sich sicher, das dies ein Wunder war. Es war ein langes und wunderschönes Fest. Tanzen konnte die kleine Lu nicht, aber in ihrer Hand hielt sie ganz fest ein paar Mähnenhaare „ihres“ wilden Ponys, und sie war glücklich. © Denise Barth, Juli 2010
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Sommergäste Adios all den plötzlich nach langer Zeit wieder aufgetauchten, oft auch selbst ernannten Freunden berichten, die spontan für drei Wochen zur Erholung zu uns kommen, vom Flughafen abgeholt, täglich verköstigt und durch halb Andalusien sightseeingmäßig kutschiert werden wollen! Rückfall
Autorin Dr. Gabriele Hefele
Z
um Glück ist die Hochsaison jetzt vorbei! Ich weiß, warum die meisten Residenten ab Juli bis Mitte September die Flucht ergreifen: Nicht, weil sie etwa Heimweh nach Regengüssen und pessimistischen Landsleuten packt, die vielen Touristen hier so nerven, die Schlangen an den Kassen, unsere überfüllten LieblingsChiringuitos mit den plötzlich übel gelaunten Kellnern, der Lärm schlecht erzogener Kinder am Swimmingpool, das alles auch, aber vor allem nehmen sie den Flieger nach Norden, weil hier in Spanien nichts geht im Hochsommer. Aber schon rein gar nichts. Der August vor allem ist der Ferienmonat jeder Firma und jedes Handwerkers schlechthin. Und bleibt man im Sommer im Lande, dann kann jeder Resident von den Erfahrungen mit
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Deshalb haben wir ziemlich schnell unser Gästezimmer zum vollgestopften Büro umfunktioniert, bei etwaigen Anmeldungen liebevoll ein preiswertes Hotel oder eine Ferienwohnung organisiert und günstige Autovermieter herausgesucht. Doch dieses Jahr kam es zu einem „Rückfall“: Ein Patenkind studiert praktischerweise Gebäudetechnik und hatte uns für ein Praktikum ausgesucht. Wir dachten naiv so an maximal vier Wochen. Waren dann schon etwas überrascht, als er uns selbständig, wie man mit 20 Jahren so ist, kategorisch davon informierte, dass er die Flüge am besten für sich im Zweimonatsabstand hin und zurück gebucht hatte. Da brach erst mal Hektik auf der Finca aus: Durch Beziehungen erwarben wir einen ger äum ig en W ohn wa gen (braucht keine Baugenehmigung!!) und bauten das provisorische Arbeiter-WC mit Fliesenund sonstigen Sanitär-Resten nahezu für Designer-Zeitschriften veröffentlichungswürdig aus. Ehrlicherweise muss ich gestehen, das Patenkind und angehender Ingenieur war direkt gut zu gebrauchen! Besonders für die
Firmenbelange meines Mannes. Er ist handwerklich geschickt, hat gute Computerkenntnisse, half supergut erzogen von alleine im Haushalt und hatte keine Angst vor den Pferden, weshalb er schon mal die frühe Fütterung übernehmen konnte. Er verfügt auch über einen guten Fahrstil, so dass er uns nachts nach Abendveranstaltungen als einziger nicht alkoholisiert nach Hause chauffierte. Doch für mich war es schon ein Umgewöhnen, muss ich ehrlich gestehen, jemanden so nah für zwei Monate um sich zu haben: Ich konnte nicht mehr einfach mal früh so nackt durchs Haus rennen, das wäre doch dem Jungmann nicht zuzumuten gewesen!! Da musste auch Frühstück auf den Tisch, und das mir, die ich doch ein typisch mediterraner Frühstücksmuffel bin und höchstens drei Tassen Capuchino trinke ! Doch Göttergatte fand einen reich gedeckten Frühstückstisch samt frisch gekochten Eiern gar nicht so schlecht! Doch um es ähnlich wie eine Freundin in Sotogrande zu sagen: „Gerade sind Sohn, Schwiegertochter und drei Enkel wieder abgereist – so schön es war, aber jetzt muss ich mich erst mal wieder davon erholen!“ Und liebe Leserinnen und Leser, unter uns, bitte, bitte ja nichts von dem praktischen Wohnwagen und dem chicen Bad weiter erzählen, sonst habe ich sie gleich wieder alle auf dem Hals - siehe oben.
Residentenkurier
Rezept: Hühnerbrust in Senf, mit Gemüsereis Schnelle, einfache, gesunde und sehr preiswerte Küche: Unser “Chef” Roland Beysel hat wie immer Rezepte parat, die man in kurzer Zeit sehr leicht machen kann. Für Hühnerbrust mit Gemüsereis und Pudding in Apfel und Zimt benötigt man lediglich ca. 30 Minuten. Und der Preis? Alles zusammen für 4 Personen ca. 6,50 €. Da lohnt es sich nicht, ins Restaurant zu gehen. Zuhause schmeckt es besser, und alles ist mit den guten Zutaten auch sehr gesund.
Gemüsereis: Während das Fleisch im Ofen ist, kann man einen Gemüsereis dazu machen. Dafür nimmt man:
Zutaten für 4 Personen
● 600 g Hühnerbrust ● 3 EL Zucker ● 50 g Senf ● Halbe Zwiebel
Die Hühnerbrust in Streifen schneiden, ca. 1 cm dick. Halbe kleine Zwiebel dazuhacken. Alles mit Senf und Zucker marinieren. In einer Auflaufform bei 180 Grad etwa 30 Minuten im Backofen garen. Hübsch dekorieren und servieren.
•
1 Karotte
•
1 grüne Paprika
•
3 Tomaten
•
1 Zwiebel
•
3 Knoblauchzehen
•
1 Tasse Reis
•
2 1/2 Tassen Gemüsebrühe
•
Pfeffer
Roland Beysel Gibt auch private Kochkurse Pudding in Apfel und Zimt
Zubereitung: Karotte, Paprika, Zwiebel und Knoblauch in 2 EL Öl glasig dünsten, Reis ungekocht in die Pfanne geben, kurz anbraten, bis er glasig ist. Dann mit Brühe aufgießen, mit Pfeffer und, wenn gewünscht mit Zitrone abschmecken, kurz aufkochen, dann auf kleiner Flamme ca 15 min. ziehen lassen.
Guten Appetit
Zutaten: • 2 EL Zucker • Milch nach Packungsangabe • 2 Äpfel • halbe Zimtstange Zucker im Topf kurz ankaramelisieren. Milch dazugeben und kurz aufkochen. In einer Schüssel Puddingpulver mit 3 EL kalter Milch anrühren, Zimtstange dazu, dann in die kochende Milch geben unter ständigem Rühren, bis es eingedickt ist. 2 geschälte Äpfel reinraspeln. Am Ende nach Geschmack mit etwas gemahlenem Zimt und Zucker abschmecken.
Tomaten in kleine Würfel schneiden und erst zum Schluss unterheben, damit sie warm bleiben, aber nicht verkocht sind, und gutes Aroma geben.
Jahrgang 2, Ausgabe 18
Oktober/Nov 2010
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Jenseits von Andalusien Der Junge von der Hühnerfarm
Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu arbeiten. Mit 60 Jahren kehrt er als Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte. Gerade weil er beide Mentalitäten und Kulturen kennt, sind seine Erfahrungen für uns Residenten sehr interessant. Hier Teil 14 (die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv)
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a ich in meinem kommenden Urlaub die neu gekaufte Eigentumswohnung meiner Eltern mit Tapeten verschönern wollte, musste ich erst einmal tapezieren lernen. So ging ich an jedem freien Tag, den ich hatte (immer dienstags) zu einem Tapetengeschäft in der Nähe und fragte, wo die Arbeiter beim tapezieren wären, ging dorthin, ließ mich unterweisen und lernte so recht schnell, worauf es ankam. Da ich die Wohnungspläne hatte, konnte ich mir ausrechnen, wie viel Tapete ich für jede Wand brauchen würde. Ich kam auf 37 Rollen, die ich am Abfahrtag mit dem Kleister, den Bürsten und den Messern mit meinem Bruder Manolo in mein neues Auto, einen gebrauchten VW K ä fe r, ein lu d . A u ße r d em Tapeziertisch hatte ich alles dabei. Es sah ein bisschen aus, wie man landläufig so respektlos sagt, wie ein „Türkenauto“. Voll bepackt bis unters Dach fuhren wir guten Mutes los. Alles lief gut. Wir kamen gut voran und waren alsbald im Süden Frankreichs angekommen. Dort allerdings zogen wir mit diesem vollbepackten Auto die Blicke der Zöllner an der spanischen Grenze in der Stadt Irun auf uns. Sie hatten wohl gedacht, ich hätte ganz Deutschland in dem Auto, jedenfalls riefen sie uns zu „Auspacken, sofort, alles!!!!! El coche lo queremos ver vacio-!“ (wir wollen das Auto leer sehen). Die Worte klingen mir noch wie damals in den Ohren. Ich versuchte zu vermitteln, dass ich doch nur Tapeten dabei hätte, aber da sie das nicht kannten, da dies zu der Zeit ein absoluter Luxusartikel war, haben wir jede der 37 Rollen verzollen müssen, sprich, es wurde ein teure Tapete! Página 28
Motto „Learning by doing“. Und wir schafften es, am ersten Tag hatten wir dann doch tatsächlich das Zimmer meiner Schwester fertig und es ging immer besser. Nach 2 Wochen war die Wohnung meiner Eltern total tapeziert. Die ganze Nachbarschaft kam und sah sich an, wie eine Wohnung in Deutschland aussieht,
Allerdings war auch das nicht so einfach, da in keiner Liste der Zöllner die Tapetenrollen angegeben waren. So unbekannt war dies damals in Spanien. Wir einigten uns endlich auf 100 DM, damals 8500 Ptas und nach 90 Minuten Verzögerung konnten wir unseren Weg Richtung Süden endlich fortsetzen. Mein Bruder Manolo war im Auto immer noch wütend und ich versuchte, ihn mit Worten zu beruhigen. Allerdings hatte er Recht, auch ich war stinksauer auf die Zöllner und die Umstände. Hinter Barcelona machten wir erst einmal Rast, auch um das Auto, was nun total durcheinander war, wieder in Ordnung zu bringen. Am Abend spülten wir unseren Ärger mit soviel Calisay runter, dass mein Bruder seinen Schlafanzug nachts auszog und dieser morgens neben dem Bett lag. Bis heute weiß er nicht, wie das passiert ist. Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem dicken Kopf weiter nach Andalusien. Ab Madrid konnten wir schon Flamenco Musik im Radio empfangen und das ließ un s a l le n Ä rg e r v e rg e s se n . ANDALUCIA WIR KOMMEN! Gegen Abend kamen wir in unserem Dorf an. Am kommenden Morgen ging es gleich los. Mein Bruder war mein Assistent beim Tapezieren. Wir beschlossen, im Zimmer meiner Schwester anzufangen Ich kann nur sagen, so leicht wie ich es in Deutschland gesehen hatte, war es nicht wirklich. Entweder waren die Bahnen zu kurz oder zu lang. Die Blumen auf der Tapete passten nicht aneinander und so weiter. Aber da mussten wir nun durch, nach dem
wi e T a p e te n e in e Wo hn un g verschönern können. Es war mal wieder eine Attraktion. Mein Traum hatte sich bewahrheitet, ich hatte es geschafft. Was ich versprochen hatte, habe ich gehalten. Meine Eltern hatten ihre eigenen vier Wände mit fließend Wasser usw. Nun hatten wir noch 2 Wochen Zeit, um uns von den Strapazen zu erholen. Dann ging es wieder mit meinem Autochen nach Deutschland zur Arbeit zurück. Aber ich war glücklich und zufrieden, alles hatte geklappt! Mein VW Käfer war auf der Rückreise nur mit unserem Gepäck beladen. So machten wir uns auf die 2485 km lange Reise in unsere 2. Heimat Deutschland.
Fortsetzung folgt
Residentenkurier
Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor, sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.
Ideal sind auch Sprachreisen in Spanien, selbst für Residenten, die ihre Sprachkenntnisse auffrischen wollen, und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen. www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html
Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de
Jahrgang 2, Ausgabe 18
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Spanische Vornamen und ihre Herkunft Warum sprechen die Spanier beim Adamsapfel von der Adamsnuss? Wieso heißt Adam auf spanisch ADAN, und wird auch als Umschreibung für einen „liderlichen Menschen“ genommen? Solchen und anderen Aspekten geht unser Leser und Autor Erwin Penkert nach, und bietet uns einen Abriss über die Entstehung und Bedeutungen spanischer Vornamen. Reliefpfeiler, „Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie“ – etwas albern und politically incorrect, „A man, a plan, a canal, Panama“). Nämlich: „Madam, I’m Adam“. So könnte sich Adam, wenn auch nicht auf Englisch, seiner Eva vorgestellt haben. Fortsezung vom letzen Kurier....
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ier könnten wir natürlich bei Adam und Eva anfangen, d.h. bei diesen allerersten Vornamen auch im Spanischen. Nach-, Zu- oder Familiennamen gab es sowieso noch nicht. Viel geben sie ohnehin nicht her. Im Deutschen haben wir immerhin noch einen Adam Riese und einen Adam Ope l. Der spanische Adán ist seltener, ähnlich Abrahán (anders als die arabische En tsp re c hun g v o n Ab ra ha m : Ibrahim). Da man im Spanischen –m am Wortende, also –am, -em, -im, om, -um meidet und allenfalls in ein paar lateinischen Wörtern (álbum, referéndum, currículum) oder aus de m Ara b i sche n kom m en den Ortsnamen wie Benidorm oder Benicassim schreibt und schon gar nicht spricht, haben wir für Adam und Abraham eben Adán und Abrahán, ebenso wie Jerusalén oder Belén (aus Bethlehem).
D e r a n de re i s t e i n l e i c h t „machistisch“ oder schwiegermutterfeindlich angehauchter Spruch, den ich auf eine r po rtugie sischen Wandkache l ge lesen habe. In deutscher Übersetzung: „Von allen Männern, die ich kennenlernte, war Adam der einzig Vernünftige. Er heiratete nämlich eine Frau ohne Mutter und lebte im Paradies.“ Wer´s original mag: „Dos homens que conheci, só Adão teve juizo: Casou com mulher sem mãe, e viveu no paraíso”. Soviel zu Adam /Adán. Ei n „a dá n “ i st üb rig en s im Spanischen ein liederlicher Mensch.
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Erzengel als Namensgeber David ist der Vorname zweier Schlageridole der andalusischen / spanischen Jugend: David Bisbal und David Bustamante. Auch Daniel (Dani) ist ebenso beliebt wie die Namen der Erzenge l Michael, spanisch Miguel bzw. Miguel Ángel, Rafael (Rafa). Für die weibliche Rafaela hingegen ist die Koseform Rafi), und Gabriel, andalusisch oft zu Grabiel oder Grabié „verdreht“. Im Gegensatz zum Deutschen ist Gabi die Koseform für Gabriel. Der kolumbianische Auto r Gab riel GARCÍA MÁRQUEZ läßt sich gern „Gabo“ nennen. Es gibt auch Ángel („Eng el“) a llein als b eli ebten Vornamen .
Jakobus und Santiago
Übrigens: Der Adamsapfel ist im Spanischen eine „Adamsnuß“ (nuez de Adán), ein „bocado de Adán“, aber auch eine „manzana de Adán“. Zu „Adam“ fallen mir gerade noch zwei Sprüche aus anderen Regionen ein: der eine ist ein englisches Palindrom (= ein Wort oder Satz, der vor- oder rückwärts gelesen den gleichen Sinn ergibt: Anna, Otto,
chronologisch vorgehen, kommen wi r z u de n v o r c h ri s t li ch e n „Urvätern“, Patriarchen, Propheten (z.B. Zacarías) usw. Auch deren Namen sind im christlichen Spanien eher selten zu finden, wie etwa Abrahán oder Moisés (Moses). Einmal stieß ich auf die weibliche Form Moisesa.
Ev a s g ib t e s im sp a ni schen Sprachraum schon mehr. Eine der bekanntesten: Eva Perón = Evita. Wenn wir weiter mehr oder weniger
Der Patriarch Jakob ist auch spanisch Jacob. Vom „wahren Jakob“, nämlich vom Apostel Jakobus dem Älteren (und auch von Ja kobus dem Jüngeren), haben sich mehrere N ame nsfo rmen he rausg ebi lde t: neben Jacobo vor allem Yago und Santiago (aus Sant’Iago), Diego (früher Diogo) und Jaime. Im spanischen Nordwesten gab es Yago / Iago . Im Z usamm en han g mit unserem „wahren Jakob“, also dem Apostel Santiago el Mayor, hat schon
Residentenkurier
Spanische Vornamen und ihre Herkunft
Jacobus Beatrice in ihrem Beitrag im Residentenkurier Nr. 15 darauf hingewiesen, dass dieses Jahr 2010 wiede r ein „Año San to Compostelano“ oder „Año Jacobeo“( galicisch „Ano Xacobeo“), ein Heiliges Santiago-Jahr, ist. Ein solches Gnaden- oder Jubeljahr wird immer dann begangen, wenn der 25. Juli, der Tag des Hl. Jakobus, also „Jakobi“, auf einen Sonntag fällt. Auch in diesem Jahr dürften sich vermehrt ganze Heerscharen von Jakobspilgern auf den verschiedenen „Rutas Jacobeas“ oder „Caminos“ auf de n We g na ch S a n ti a go de compostela machen. Ich nehme an, auch unser Papst läßt sich dort sehen.
Vorchristliches ltertum Nun waren wir „chronologisch“ eigentlich noch nicht bei den Apostelnamen. „Die bekommen wir erst später“. Aber der kleine Vorgriff sei mir erlaubt. Bleiben wir nun zun ä c hs t i m v o r c hri st li ch e n Altertum. Man sollte meinen, daß die griechische und römische Antike e in schlie ßli ch de r g rie chi schröm i schen Götterwelt un d
Jahrgang 2, Ausgabe 18
Mythologie auch Spanien als Teil des Abe ndlan de s un d des „Ma re Nostrum“ mit vielen Vornamen „beliefert“ hat. Schließlich haben ja Phönizier / Karthager, Griechen und Römer nicht wenige Spuren auf der Iberischen Halbinsel hinterlassen. Aber Namen? Augustus in César („Cesítar“) bzw. Augusto fort. Imme rhin ha t Sp anie n seine Penélope Cruz („Pé“), aber keinen Odiseo (Odysseus war der Sage nach Penelopes Mann). Bei den Römern wa r Od y sse us U li sse s, un d ausgerechnet die Amerikaner hatten einen Genera l Ulisses Grant. Überhaupt stoßen wir auf dem amerikanischen Kontinent, der ja keinen Bezug zum klassischen Altertum hat, auf mehr „klassische“ Namen als in Spanien. Natürlich weist das katholische Lateinamerika auch zahllose Heiligennamen auf (Im ehemals spanisch-mexikanischen Kalifornien scheint es fast nur „San“ oder „Santa“ als Ortsnamen zu geben). In einigen Ländern schöpfen die Eltern als Namensgeber auch häufig aus der eigenen präkolumbischen (natürlich nicht „präkolumbianischen“) Vergangenheit und geben ihrer Nachkommenschaft aztekische oder Inka-Namen wie Moctezuma (Montezuma), Cuauhtémoc, Xóchitl (gesprochen Ssótschill, „Blume“, „Blüte“) oder Atahualpa, Iracema und Anahí. Nein, gerade in Spanisch-Amerika stoßen wir auf Namen etwa aus der Antike ode r der g rie chischen Sagenwelt. Ich habe Hannibal und seine Brüder als Aníbal (auf dem „i“ beton t. Aníb al TR OI LO, ein b e ka n n te r T a n g o -Ko m po n i st) , Amílcar und Asdrúbal gefunden (auf deutsch Hamilkar und Hasdrubal). Ein Sohn GADDAFIs heißt übrigens ganz karthagisch Hannibal. Der letzte Präsident Argentiniens (seine Frau ist jetzt Präsidentin) heißt Néstor (KIRCHNER), wie der älteste Held vor Troja.
Oktober/Nov 2010
Daneben haben wir Héctor, wie der Königssohn von Troja, und Hércules. Auch einen Alcibíades trifft man an. Die spanische Form von Spartakus, dem Anführer des Sklavenaufstandes gegen Rom (Kirk Douglas!), ist Espartaco (auf der vorletzten Silbe betont wie Pegaso, die wir im Deutschen Spártakus und Pégasus nennen). Espartaco nennt sich in Spanien ein bekannter Torero und ist in Hispano-Amerika ein Vorname. Ein argentinischer Gaucho stellte sich neulich im Fernsehen als Diógenes vor (Diogenes war der mit dem Faß). Fortsetzung folgt .....
Zur Person: Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher für Spanisch und Portugiesisch sowie Arabist (Universitäten Madrid und Tunis): Jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Residenten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern etc. zu begleiten. Wir möchten künftig mit ihm auch charlas und coloquien anbieten.
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LETZTE SEITE DER RESIDENTENKURIER Herausgeberin und verantwortliche Redakteurin V.I.S.D.P. Beatrice Hohler Abt-Paulus-Str. 4 94486 Osterhofen Kontakt Spanien: Tel + Fax: 0034- 856 11 52 22 Mov: 0034- 630 70 30 91 residentenkurier@gmail.com Redaktionsassistenz: Kristina Lorents kristina@residentenkurier.com Realisierung Internetauftritt Sergio D. Tino Hohler Kontakt: tino.hohler@gmail.com
Verführung an der Bar ( von Elly ) In einem Heidelberger Bistro nähert sich eine wunderschöne Frau der Bar. Sie winkt dem Barmann zu und als er vor ihr steht, deutet sie ihm auf eine sehr verführerische Art und Weise, noch etwas näher zu kommen. Dann beugt sie sich über die Theke und beginnt, ihm durch den Bart zu streichen. "Sind Sie hier der Chef?" fragt sie, und tätschelt ihm zärtlich die Wange. "Äääh, eigentlich nicht", erwidert der Barmann. "Können Sie ihn holen? " fragt die Dame und lässt ihre Hand durch sein Haar gleiten. "Leider nein", seufzt der Barmann, der -wen wundert‘s- an der Situation Gefallen findet. "Können Sie dann etwas für mich tun?" will sie wissen und folgt mit ihren Fingern der Linie seiner Lippen. "Natürlich, sehr gerne", erwidert der Mann. "Ich möchte eine Nachricht für den Chef hinterlassen", sagt sie, und lässt dabei einen, dann zwei Finger in seinen Mund gleiten, worauf er ganz sanft an ihnen lutscht. "Worum geht‘s?" fragt der Barmann. "Sagen Sie ihm doch bitte, dass es auf der Damentoilette weder Papier, noch Seife oder Handtücher gibt.“
Für alle die denken, sie hätten heute einen Sch...-Tag
Jahrgang 2, Ausgabe 18
Oktober/Nov 2010