Residentenkurier O n lin e ze it u n g f 端 r d e u ts c h s p r a c h i g e Re s id e n te n in S pa n ie n
Jahrgang 5, Ausgabe 31
Sommer 2013
Camino de Santiago, Foto: 123rf.com
Editorial Herzlich willkommen zur Sommerausgabe des Residentenkuriers Liebe Freunde und Leser des Kuriers, Endlich ist er da, der heißersehnte Sommer! Nach einem Dauerwinter und endlosen Überflutungen hat uns der Juli nun Sonne satt beschert. Heiß hergehen wird es sicher auch bei der Bundestagswahl im September. Die Deutsche Botschaft in Madrid gibt Informationen zum Wahlrecht für Auslandsdeutsche, und die letzte Seite widmen wir diesmal einem neuen Buch von Hugo Egon Balder, der gemeinsam mit Jacky Dreksler politische Witzen zusammengestellt hat.
Inhaltsverzeichnis ● Informationen zur Wahl
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● Via Augusta, neue
Etappe auf dem Camino de Santiago ● Bücher zum Camino ● Ruta de los
descubridores
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● Pflegesachleistungen im
Ausland ● Schwimmendes Hotel in
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Gibraltar ● „Geocaching“
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● Flamenco-Mode
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● Serie über Flamenco
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● Der Junge von der
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Hühnerfarm ● Kreuzworträtsel
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Und ewig lockt der Weg, der Camino de Santiago. Nun wurde eine neue Etappe eröffnet und entsprechend ausgezeichnet: auf der ehemaligen Via Augusta, von Cádiz nach Sevilla. Ab Sevilla folgt man dann dem Weg der Via de la Plata. Diese neue Route ist nicht nur landschaftlich, sondern auch historisch besonders wertvoll. Einen „Camino light“ stellen wir mit einem Buch der Pero Negro Editions vor. In nur 1 Woche lässt sich der englische Weg bewältigen, ideal für alle, die sich zum ersten mal auf Pilgerreise begeben. Im Buch „Ich wollte auch mal weg…“ beschreibt Bruno Schneider die Eindrücke seiner Pilgerreise.
Foto: 123rf.com
Unter der Rubrik Ratgeber geht es diesmal um Geldsachleistungen aus der Pflegeversicherung im Ausland sowie um professionelle Hilfestellung, vor allem bei Immobilienbesitz in Spanien. Unsere Autorin Gabriele Hefele stellt uns diesmal ein schwimmendes Schiff in Gibraltar vor, macht sich Gedanken über „Heimat“, und führt uns zu einem interessanten Hobby, dem „geocaching“. Lesen Sie, was sich dahinter verbirgt, und werden sie damit auch vielleicht selbst zum „descubridor“. Damit man für all die Ferias gerüstet ist, die den ganzen Sommer über zum Feiern einladen, erhalten wir von Gabriele auch Tipps zum Flamencokleid. Und passend dazu geht es in diesem Heft zum letzten mal um das Thema Flamenco, von unserem Autor Erwin Penkert. Antonio, der „Junge von der Hühnerfarm“ lässt uns auch wieder ein Stück an seinem Leben als Andalusier in Deutschland teilhaben.
Dieses Jahr richten sich die Blicke der Welt noch aus einem anderen Grund auf die Via de la Plata in der Extremadura: Dort wird die Entdeckung des Pazifischen Ozeans vor 500 Jahren durch Núñez de Balboa gefeiert. Aus diesem Anlass werden dort Ausstellungen, Theateraufführungen und Konzerte veranstaltet und die neue „Route der Entdecker“ eingeweiht. Kommen Sie und lernen Sie den Geburtsort des Mannes kennen, der den Nun wünsche ich wieder viel LesevergnüAtlantik hinter sich ließ und die Landgen karten der Welt veränderte. Genießen Sie Geschichte auf eine spannende Herzlichst Art und Weise. Panama und Spanien Beatrice Hohler feiern ihre ganz besondere Beziehung.
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Wahlrecht für Auslandsdeutsche Regelung für Deutsche mit Wohnsitz im Ausland Information der Deutschen Botschaft, Madrid 1) Zu berücksichtigen ist auch eine frühere Wohnung oder ein früherer Aufenthalt in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuzüglich des Gebietes des früheren Berlin (Ost)). _______________________________________________ Regelung für Deutsche mit Wohnsitz in Deutschland Am 22. September 2013 findet die Wahl zum Deutschen Bundestag statt. Deutsche, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland leben und im Bundesgebiet keine Wohnung mehr innehaben, können bei Vorliegen der sonstigen wahlrechtlichen Voraussetzungen an der Wahl teilnehmen. Für ihre Wahlteilnahme ist u. a. Voraussetzung, dass sie 1. entweder nach Vollendung ihres 14. Lebensjahres mindestens drei Monate ununterbrochen in der Bundesrepublik Deutschland 1) eine Wohnung innegehabt oder sich sonst gewöhnlich aufgehalten haben und dieser Aufenthalt nicht länger als 25 Jahre zurück liegt, oder aus anderen Gründen persönlich und unmittelbar Vertrautheit mit den politischen Verhältnissen in der Bundesrepublik Deutschland erworben haben und von hnen betroffen sind; sowie 2. in ein Wählerverzeichnis in der Bundesrepublik Deutschland eingetragen sind. Diese Eintragung erfolgt nur auf Antrag. Der Antrag ist auf einem Formblatt zu stellen; es soll bald nach dieser Bekanntmachung abgesandt werden. Einem Antrag, der erst am 02. September 2013 oder später bei der zuständigen Gemeindebehörde eingeht, kann nicht mehr entsprochen werden (§ 18 Abs. 1 der Bundeswahlordnung).
Deutsche, die in Deutschland noch einen Wohnsitz haben, dürfen an allen Wahlen in Deutschland (Europa-, Bundestags-, Landtags- und Kommunalwahlen) teilnehmen – indem sie am entsprechenden Termin zur Urne gehen oder aber rechtzeitig alles nötige für die Briefwahl in die Wege leiten. Deutsche im Ausland ohne Wohnsitz in Deutschland Mit Wirkung vom 3. Mai 2013 ist die Neuregelung des Wahlrechts für Auslandsdeutsche in Kraft getreten Einundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (BWG) vom 27. April 2013,BGBl. I S. 962 Wer entscheidet über die Wahlberechtigung? Hierüber entscheidet die zuständige Gemeinde. Gegen diese Entscheidung kann schriftlich Einspruch eingelegt werden. Welche Frist muss für die Antragstellung beachtet werden? Der Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis muss bis spätestens zum 21. Tag vor der Wahl (1. September 2013) bei der zuständigen Gemeinde in Deutschland eingehen. Die Frist kann nicht verlängert werden. Erhält man eine Eingangsbestätigung?
Antragsvordrucke (Formblätter) sowie informierende Merkblätter sind online auf der Seite des Bundeswahlleiters (www.bundeswahlleiter.de) erhältlich. Sie können auch bei
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den diplomatischen und berufskonsularischen Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland,
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- dem Bundeswahlleiter, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn, Postfach 17 03 77, 53029 BONN, GERMANY,
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oder per E-Mail <bundeswahlleiter-bonn@destatis.de>,
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- den Kreiswahlleitern in der Bundesrepublik Deutschland
Üblicherweise verzichten die Gemeinden auf den Versand von Eingangsbestätigungen. Der Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis ist zugleich Antrag auf Erteilung eines Wahlscheines. Mit dem Wahlschein werden automatisch die Briefwahlunterlagen zugesandt.
angefordert werden. Weitere Auskünfte für in Spanien lebende deutsche Staasangehörigen sind online auf der Seite der deutschen Auslandsvertretungen in Spanien www.spanien.diplo.de erhältlich.
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Cádiz: Neuer Ausgangspunkt für einen Weg nach Santiago Die Vía Augusta, ein neuer Wanderweg von Cádiz über die Via de la Plata lich gestiegen, wie die Asociación Gaditana Jacobea Vía Augusta de Cádiz, mit Sitz in der Calle de Sopranis von Cádiz, berichtet. Diese Vereinigung hat nun auch diese Route entsprechend mit den Jakobsmuscheln gekennzeichnet. Man wandert dabei durch Dörfer und Städte wie Cádiz, San Fernando, Puerto Real, El Puerto de Santa María, Jerez de la Frontera bis zur Ankunft in Sevilla. In Cádiz kommt man vorbei an der Catedral Vieja, am Plaza Fray Félix, am antiguo teatro romano del Pópulo und am Arco de los Blancos. Einst war die alte Vía Augusta, von den Pyrenäen bis nach Cádiz, die längste Route des alten römischen Hispania. Neuerdings wird die Via Augusta, beginnend von Cádiz nach Sevilla, und dann in Verbindung mit der Via de la Plata, als Camino de Santagio genutzt. Die Nachfrage ist, vor allem von Ausländern, in den letzten Jahren erheb-
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In San Fernando beeindruckt die Calle Real, die königliche Straße, die einst Cádiz mit der restlichen iberischen Halbinsel verband. Sehenswert sind de Kirchen Iglesia Mayor de San Pedro und San Pablo, aus dem 18. Jahrhundert. Hier trafen sich die Vertreter Spaniens, um die spanische Verfassung zu erarbeiten (1810).
In Jerez de la Frontera wurde der Weg so markiert, dass man vor allem die Iglesia de Santiago besichtigt, mit ihrem gotischen Stil, die sich an dem gleichnamigen Platz befindet. In der Sierra de Gibalbín wandert man durch Orte wie Romanina Alta, Haza de la Torre, Fuente de Salud y La Isleta. Sie dienten bereits den Römern als Raststätte für Mensch und Tier. Ziel dieser Wanderstrecke ist die Kathedrale von Sevilla, ein imposantes Bauwerk (drittgrößte Kathedrale der Welt), die man unbedingt gesehen haben muss. Ab hier geht die Via Augusta über in die Vía de la Plata. Weitere Information: www.asociaciongaditanajacobea.org
Fotos: B. Hohler
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Bücher zum Jakobsweg Camino Inglés, der Englische Weg
Ich wollte auch mal weg ... auf den Jakobsweg
Camino light: Der Jakobsweg in einer Woche
Mit farbigen Fotos und einer Karte in schwarzweiß
Von Ferrol nach Santiago de Compostela Dies ist der perfekte Pilgerweg für Jakobsweg-Anfänger, oder für Wanderer, die nur wenig Zeit haben und diese Strecke bequem in einer Woche schaffen können. Rod Hützen, Autor und Herausgeber der Pero Negro Editions, hat sich auf die Jakobswege der iberischen Halbinsel spezialisiert. Umfassende Informationen, detaillierte Wegbeschreibungen, Etappenkarten, Infoteile über Herbergen, Hotels und Restaurants machen diesen kleinen Führer zum idealen Begleiter auf dieser Etappe des Jakobsweges.
Ich habe nach dem Durchlesen des Buches sofort Lust bekommen, diese Route auszuprobieren, weil ich denke, dass ich als Anfänger auch gut damit zurecht käme. Der Führer ist super praktisch. Erst einmal wird die Vorplanung geschildert, dann allgemeine Hinweise zur Ausrüstung, inklusive Packliste des Rucksackes für Damen und Herren. Es folgen allgemeine Informationen zu Essen& Trinken, Erste Hilfe, Telefon, Taxi, und vieles Wissenswerte mehr. Am besten gefallen mir die Etappenbeschreibungen: bei jeder weiß man sofort, wie lange die Strecke ist, welche Höhenunterschiede zu bewältigen sind, wie lange die Wanderung dauern wird, Pausen mit eingerechnet. Man erfährt etwas über die Sehenswürdigkeiten, und erhält für Tourismusbüros, Herbergen, Restaurants etc. alle notwendigen Infos. Jede Strecke ist auf der Karte in 3km – Abschnitte eingeteilt, und alles ist so gut und genau beschrieben, so dass man diese Route sicherlich allein mit dem Buch, auch ohne moderne Hilfsmittel wie GPShandy etc. finden kann. Ganz so wie die Pilger früherer Zeiten. Auf nach Santiago de Compostela! Camino Inglés/ Der englische Weg Von Ferrol nach Santiago de Compostela Der Jakobsweg in 1 Woche Autor: Rod Hützen Hützen & Partner Verlag, Schweiz, 1. Auflage ISBN: 978-39523633-6-2 Preis: 19,00 €, 23.90 CHF
Im Alter von siebzig Jahren erfüllt sich ein Mann seinen Jugendtraum: auf einer langen Wanderung frei von allen Zwängen durch Gottes Natur zu streifen. Er pilgert auf dem klassischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela. In detailreichen Tagebuchaufzeichnungen erzählt Bruno Schneider spannend und unterhaltsam von 900 Kilometern seiner Pilgerreise und lässt teilhaben an interessanten, schönen, banalen und pikanten ReiseErlebnissen. Ein authentischer Bericht über die unvergleichliche Erfahrung, dem Geheimnis der Faszination »Jakobsweg« auf die Spur zu kommen. __________________________________________ Bruno Schneider wurde 1937 als drittältestes von elf Geschwistern im idyllischen Rüthi (Rheintal/ Schweiz) geboren. Hier, in kleinbäuerlicher, wohlbehüteter Dorfstruktur verbrachte er auch seine Jugend- und Schulzeit. Beruflich war er vor allem in der Baubranche tätig. Der Autor ist verheiratet und lebt seit 1998 in der Dominikanischen Republik. Paperback. 14,80 Euro. ISBN 978-3-89774-944-3
http://www.triga-der-verlag.de
http://peronegro.com
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Entdeckungsreise Extremadura, Via de la Plata In diesem Jahr kann eine Reise oder Wanderung entlang der Via de la Plata in der Extremadura zu einer ganz besonderen Entdeckungsreise werden: hier wird die Route der Entdecker gefeiert, vor allem 500 Jahre der Entdeckung des Pazifiks durch den Seefahrer Vasco Núñez de Balboa (Jerez de los Caballeros, 1475 – 1519, Acla) .
Vor fünfhundert Jahren hat der spanische Entdecker, Eroberer und Abenteurer Vasco Núñez de Balboa als erster Europäer den Pazifischen Ozean erblickt. Er ist in der Extremadura, in Jerez de los Caballeros, 1475 geboren und wurde im Januar 1519 in Acla, in der Nähe von Darién, Panama, hingerichtet. Zur Fünfhundertjahrfeier werden in der Extremadura viele Veranstaltungen organisiert, ebenso wie zu den weiteren Entdeckern aus dieser Region: Hernán Cortés, Francisco Pizarro und Pedro de Valdivia. Die Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus lockte viele Spanier in das neue Reich, vor allem auf der Suche nach Gold. 1500 nahm Balboa als einfacher Matrose an der Expedition von Rodrigo de Bastidas zur Erkundung der kolumbianischen und der nördlichen Küste der Meerenge von Panama teil. 1501 ließ er sich in Hispaniola (Haiti) als Pionierlandwirt nieder und züchtete dort Schweine. Doch glitt er dabei ab in Schulden. Seine große Chance sah er 1510, als er mit Martín de Enciso per Schiff aufbrach, um an der Nordküste von Urabá (Kolumbien) eine Siedlung zu gründen und dort die Ländereien auszubeuten. Unterwegs trafen sie das Schiff von Francisco Pizarro und erfuhren, dass die Mannschaft die letzten Überlebenden einer Siedlung seien, deren Einwohner durch das Sumpfklima und Giftpfeile der indigenen Bevölkerung ums Leben gekommen seien. Núñez de Balboa kannte die gesamte Küste Zentralamerikas und erinnere sich, dass er damals einen Ort namens Darién am Ufer eines goldhaltigen Flusses gefunden habe, wo es freundliche Bewohner gebe. Und so führte er die Truppe als Generalkapitän dort hin.
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Im Dezember 1510 wurde Balboa von König Ferdinand V. von Spanien zum Gouverneur von Darién ernannt. Im Kampf gegen die Indios erfuhr er vom Häuptling Comagre, dass es einen mächtigen See hinter den Bergen gäbe, und dass alle Flüsse, die in diesen See fließen, Gold mit sich führten. Mit einer kleinen Truppe macht sich der Abenteurer auf den gefährlichen Weg quer durch Panama. Von 190 Matrosen waren nach drei Wo-
chen Weg nur noch 69 übrig. Am 25. September 1513 erklomm Núñez de Balboa zunächst alleine den Berg, um sicherzustellen, dass er als Spanier, der erste Europäer, der erste Christ sein würde, der diesen neuen See erblicken würde. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um einen neuen Ozean, beim Golf von San Miguel. Vier Tage nach der Entdeckung ging Núñez de Balboa an der Mündung des Sabanflusses ins Meer und nahm dieses „mar del sur „für den spanischen Hof in Besitz. Auf seiner Weltumsegelung gab Magellan dieser „Südsee“ dann den Namen Pazifischer Ozean, der Friedliche Ozean. Die Spanier fanden Gold und Perlen an der Küste. 1515 wurde Nuñez de Balbo vom spanischen König zum Generalkapitän der Provinzen Coiba und Panama sowie zum Gouverneur der Südsee ernannt. Er unternahm noch verschiedene Reisen entlang der von Panama. Aber mit seinen Beutezügen und vielfach auch aus Neid machte er sich immer mehr Feinde. Im Januar 1519 wurde er ohne Anklage und ohne die Möglichkeit der Verteidigung zusammen mit vier Freunden in der Stadt Acla in Panama enthauptet. In Panama ist die Währung nach dem Spanier benannt, ebenso wie viele Plätze, Parks und Straßen. In Madrid steht eine Statue des Entdeckers des Pazifiks. In Panama gibt es ein großes Monument, das den Entdecker mit Schwert und Fahne auf einer Weltkugel zeigt. Weitere Informationen:
Taufbecken im Geburtshaus von Balboa in Jerez de los Caballeros . Foto: Oficina de Turismo
http://www.entdecker-derwe lt.d e/ ent de ck er/ vasco - nu ne z- d ebalboa.htm http://www.nationalgeographic.de/entde cker/vasco-nunez-de-balboa
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500 Jahrfeier der Entdeckung des Pazifiks Die Ruta de los DESCUBRIDORES (Route der Entdecker) in der Extremadura führt durch die Städte Plasencia, Cáceres, Trujillo, Guadalupe, Villanueva de la Serena, Medellín, Mérida, Badajoz bis nach Jerez de los Caballeros. Berühmte Entdecker kamen aus dieser Region. Nun aber gilt es für Touristen, die vielfältigen Spuren alter Völker und der Geschichte in der Extremadura selbst zu entdecken. Allein drei Unesco-Kulturerbestädte gibt es hier zu besichtigen: Die römische Stadt Mérida, das Real Monasterio de Santa María de Guadalupe und das monumentale Cáceres. Zur Fünfhundertjahrfeier wurden viele Veranstaltungen zwischen Spanien und Panana vereinbart, unter anderem Konzerte, Ausstellungen sowie Theater– und Kinoaufführungen. Dazu zählen der „Filmzyklus des Südpazifik“ und die Wanderausstellung „Pazifik: Extremadura und das Abenteuer der Südsee“ (Beginn in Trujillo) sowie das Sonderkonzert des Orchesters von Extremadura. Im Sommer kann man das Werk „Theater aus der Zeit von Núñez de Balboa“ und die „Festivals der Völker der Welt“ genießen. Im September gibt es Konzerte, einmal vom Chilenen Martín Bakero den „15. Zyklus für Zeitgenössische Musik des Vostell-Museums“ sowie ein Gedenk-Konzert der Musikkapelle der Spanischen Armada. Im Oktober findet in Cáceres das Forum Süd statt, eine Iberoamerikanische Messe für Zeitgenössische Kunst, die dieses Jahr dem Wasser und dem Gedankenaustausch mit den Ländern des Pazifik gewidmet ist. Dazu kommen Vorträge über Núñez de Balboa, Projektionen, Geschichtenerzähler, technische Tagungen, Seminare, Fotowettbewerbe und vieles mehr. Das Programm ist randvoll. Hervorzuheben sind ferner die Projekte der Iberoamerikanischen Stif-
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tung zur Förderung der Meereskultur und -wissenschaften (Stiftung FOMAR). Ein Beispiel dafür sind verschiedene Vortragsreihen, eine mit dem Titel „Vasco Núñez de Balboa und die Spanische See“, eine andere über die Zivilisierungs- und Forschungsanstrengungen der Spanischen Krone. Darüber hinaus präsentiert die Stiftung Mapfre in Madrid im September und Oktober zwei Ausstellungen: „Vom Atlantik bis zum Pazifik“ (zu sehen sind eindrucksvolle Unterwasserfotos) und „Seefahrer im vorspanischen Pazifik“ (mit schönen Schiffsmodellen).
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Die Stiftung gibt auch das Buch „Vasco Núñez de Balboa und die Spanische See“ heraus und ist Teil der am 29. September 2012 eröffnet e n I n it i a t iv e „ B a l bo a -J a h r“ . Zu diesen Projekten kommen weitere wie das von Acción Cultural Española (AC/E) mit der Ausstellung „Das Abenteuer Südsee. Das spanische Legat im Pazifischen Ozean. 15132013”. Weitere Informationen: http://vcentenariopacifico2013.gobex.es/ http://www.fomar.org/ http://www.fundacionmapfre.org/fundacion/e s_es/default.jsp http://www.accioncultural.es/
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Pflegesachleistungen im Ausland
Deutsche Langzeiturlauber und Altersresidenten in Spanien gibt es schon seit vielen Jahren. Im Zuge des Vereinten Europas hat die Anzahl über die Jahre hinweg zugenommen. Nach Schätzungen der Deutschen Botschaft Madrid leben so um 600.000 Deutsche in Spanien, der größte Teil an der Küste. Davon wiederum ist der größere Teil Langzeiturlauber oder Altersresidenten. Leistungen aus der Pflegeversicherung können nur teilweise im Ausland übernommen werden. Sachleistungen der deutschen Pflegeversicherung sollen nicht nur im Inland, sondern auch den Auslandsdeutschen gewährt werden. Bislang haben Rentner in Spanien bzw. der EU nur Anrecht auf die geringeren Geldleistungen. Dies gilt jedoch nicht für Beamte!! Diese haben durchaus auch im Ausland Anspruch auf Sachleistungen aus ihrer Pflegeversicherung. Dies geht auf ein Urteil des Bundessozialgerichts von 2006 zurück. „Wir konnten erst gar nicht glauben, dass eine solch gravierende Ungleichbehandlung in Deutschland möglich ist, “ so das Seniorennetzwerk gegenüber der Mallorca-zeitung. So schnell werde man deswegen nicht aufgeben: Um diese Ungleichbehandlung aus der Welt zu schaffen, kämpft das Seniorennetzwerk Costa Blanca mit vielen Mitteln. Derzeit werden deutsche Residenten in Spanien zum Pflegeaufstand aufgerufen. Mit Hilfe von Spenden (es fehlen aktuell noch 1500 €) soll ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben werden, das dann beim Europäischen Gerichtshof eingereicht wird, und auf den Grundsatz der Gleichbehandlung aufbaut. Bereits 2012 hat der Europäische Gerichtshof den Export von Pflegesachleistungen abgelehnt. Doch im Seniorenwerk wird weiter gekämpft.
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Pflegesachleistungen im Ausland Am 26.07. um 18.00h findet die Veranstaltung in der Casa de Cultura in Denia zur Präsentation des Rechtsgutachtens statt. Sichern Sie sich Ihren Sitzplatz und melden Sie sich an! E-Mail unter info@snwcb.org, Stichwort ,,Gutachten", Namen und Anzahl der Personen nicht vergessen. Spendenkonto: Banco Sabadell Konto Nr. 1390942 IBAN: ES46 0081 0692 1900 0139 0942; BIC: BSABESBB
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Wer ist betroffen?
Bei Einführung der Pflegeversicherung im Jahre 1995, war die Einschränkung der Leistungen eine willkürliche Entscheidung der Politik denn gemäß § 34 Abs.1 Satz 1 SGB XI ruht der Anspruch auf Leistungen solange sich der Versicherte im Ausland aufhält. Spezifische Klagen vor dem EUGH endeten leider alle erfolglos. Zuletzt wurde die Klage der EUKommission gegen Deutschland abgewiesen, siehe Urteil vom Juli 2012 (Rechtssache C-562-10).
Über 60.000 Deutsche Residenten in der Altersgruppe über 65 Jahre allein in Spanien. Dazu weitere zehntausende von Deutschen Rentnern in anderen Europäischen Ländern, sowie Bürger anderer Nationalitäten die z. B. in Grenznähe wohnen und in Deutschland arbeiten.
Nun heißt es zwar Soziale Pflegeversicherung, aber die Ansprüche und Leistungen daraus werden durch Pflichtbeiträge der Versicherten und der Arbeitgeber finanziert. Dies haben die Politiker anscheinend "vergessen". Nach Ansicht des Seniorenwerks können erworbene Ansprüche aus Versicherungsleistungen nicht "nach Gusto" der Politik verteilt oder eingeschränkt werden. Dies widerspricht jeglichem Gerechtigkeitsempfinden, denn gleichen Beiträgen müssen gleiche Leistungen gegenüberstehen. Alle Versuche, Deutsche Politiker zu einer Gesetzesänderung zu bewegen, blieben bisher ohne Erfolg.
Um kein weiteres Scheitern vor Gericht zu riskieren, musste das Thema von allen Seiten beleuchtet und dann auf den rechtlichen Prüfstand gestellt werden. Hier setzte die Initiative des Seniorennetzwerks Costa Blanca an. Der "Aufruf zum Pflegeaufstand" (CBN vom 04.01.2013) war der Start für die Spendenaktion zur Erstellung eines entsprechenden Rechtsgutachtens. Beauftragt wurde die Kanzlei Bernzen Sonntag, Berlin, Gutachter ist Professor Dr. Bernd Schlüter (nähere Informationen finden Sie unter www.msbh.de). Bei der Veranstaltung in Denia werden das Gutachten, die Schlussfolgerungen daraus und die weitere Vorgehensweise präsentiert.
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Deutsche und Schweizerische Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz e.V. „Seit mehr als 40 Jahren steht unsere Schutzgemeinschaft für aktiven Verbraucherschutz im Dienst nüchtern rechnender Investoren, die ihr hart erarbeitetes Geld lieber im sonnigen Süden angelegt haben oder genau das planen. Komplexe Bereiche wie Geld und Immobilien im Ausland, Erbschaft und Steuer, Doppelbesteuerungsabkommen, Existenzgründung in Europa usw. werden bei uns allgemein verständlich in unseren Büchern und Dossiers dargestellt. Mitglieder erhalten direkte Lebenshilfe und Unterstützung im konkreten Fall durch uns oder über einen unserer über 70 Stützpunkte und Kontaktpartner. Neben unseren Leistungen für die Mitglieder informieren wir Sie mit unseren zahlreichen Publikationen. Ihre Lotus van Arkel, Vorstand
Heiße Immobilienangebote in Spanien, Zeit für Schnäppchenjäger? In vielen Teilen Spaniens, vor allem in größeren Städten, sind Immobilienpreise ziemlich geschrumpft, so dass vor allem Ausländer nach günstigen Wohnungen und Häusern suchen. Während mit viel Geld die spanischen Banken gerettet werden, und die Wertminderungen der Immobilien abschreiben können, geben sie dies nicht an die Kunden weiter: Viele müssen ihre Wohnungen/Häuser verlassen, die Banken streichen die Wohnungen ein, alles, was bereits abbezahlt wurde, ist weg, und die Kunden bleiben auf den Krediten für die extrem überhöht gekauften Häusern und Wohnungen sitzen. Dafür verfügen die Banken über Millionen von Immobilien, die sie günstig verkaufen können. Doch beim Kauf einer Immobilie im Ausland ist immer höchste Vorsicht geboten, vor allem in Spanien. Selbst ein Kauf über Makler, mit Anwalt und Notar, heißt noch lange nicht, dass alles mit rechten Dingen zugeht, und die Immobilie auch wirklich legal ist, oder so im Grundbuch eingetragen ist, wenn überhaupt. Gerade ausländische Residenten erleben da oft ihre blauen Wunder. Was natürlich auch nicht lange ausbleiben konnte: in Spanien braucht man nun auch Energienachweise für die Immobilien. Doch wer hat die schon? Dazu braucht es Gutachter, die daran verdienen wollen, und im Zweifelsfall viel Geld an Investitionskosten, um eine Immobilie überhaupt noch verkaufen zu können. Internetanbieter wie www.tucasa.com geben mittlerweile bei einigen Häusern schon an, ob die Immobilie mehr oder weniger energieeffizient ist. Aber wer hat in den Jahren des Baubooms in Spanien überhaupt auf so etwas geachtet? Alles sollte schnell und billig gebaut werden, für größtmöglichen Gewinn der Promotoren und Baufirmen. Während man in Deutschland Niedrigenergiehäuser oder gar Passivhäuser erstellt, hat man in Spanien nur darüber gelacht. Jahrgang 5, Ausgabe 31
Doch Fallen und Fragen tauchen nicht nur bei Immobilien auf, sondern eben auch bezüglich Krankenkasse, Pflegeversicherung, Steuern, Arbeitslosengeld/Hilfe, Rente usw. Daher ist es wichtig, Ansprechpartner zu haben, auf die man sich verlassen kann, die nicht mit der Unwissenheit der Klienten Geschäfte machen wollen. Hierzu bietet sich die Deutsche und Schweizerische Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz e.V. an, mit Büros in Deutschland wie in Spanien, mit eigenen Rechtsanwälten, und einer Reihe von interessanten Dossiers. Gerade im Frühjahr sind wieder etliche neu erschienen oder neu aufgelegt worden. Man kann ganz einfach Mitglied werden und erhält dann Beistand und viele Informationen oder Broschüren, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Mitglieder erhalten direkte Lebenshilfe und Unterstützung im konkreten Fall in 70 Stützpunkten oder bei ausgesuchten Kontaktpartnern Bei Fragen wendet man sich an die Schutzgemeinschaft, in Spanien: Büro Torremolinos/Costa del Sol: 0034– 952 38 90 75 Büro Schutzgemeinschaft Deutschland
0049– 7741-2131 http://www.schutzgemeinschaft-ev.de
Hier eine Auswahl an neuen Broschüren, zu kaufen im onlineshop: http://www.schutzgemeinschaft-ev.de/
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Schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel hat in Gibraltar angedockt Schwierige Einfahrt in den Hafen Die Überführung dieses Schiffshotels war nicht einfach und eine seefahrerische Meisterleistung, ebenso wie das Einfahren in Gibraltars Ocean Village Marina. Das Schiff war dabei nicht nur auf Schlepper angewiesen, sondern verfügt über eigene Schiffsmaschinen zum Fahren und Steuern. Begleitschiffe schützten zudem das Riesenyachthotel gegen Piraterie auf seinem Weg nach Europa.
Autorin Dr. Gabriele Hefele
Martyn Brown, der Direktor der Clifton Schiffsagentur dazu: „Wir erwarteten die Sunborn eigentlich schon im April, alle waren vorbereitet seitdem, die Hafenautoritäten, die Regierung von Gibraltar, die Schlepper, die Kapi-
Brian Stevendale, Geschäftsführer der Sunborn Gibraltar, ganz stolz: "Die Sunborn Gibraltar ist ein fantastisches Beipiel für Qualitätsarbeit von über 3.000 Experten, die an der Entwicklung und Fertigstellung beteiligt waren." Intelligente touristische Lösung für Gibraltar Für das britische Gibraltar ist dies eine intelligente Lösung, um die touristischen Angebote auf dem geographisch und landmäßig begrenzten Affenfelsen zu erweitern. Hingegen erregt es wieder den Zorn der Spanier, die Gibraltar als geographisch zu Spanien gehörig ansehen, es aber 1713 im Zuge des Spanischen
„Sunborn Gibraltar“ wurde in Malaysia gebaut und war einen Monat lang unterwegs Seit 12. Juni 2013 besitzt Gibraltar ein neues Fünf-Sterne-Hotel, die „Sunborn Gibraltar“. Das Besondere: Es ist ein Yacht-Hotel, ein Hotelschiff, der Welt erstes und einziges FünfSterne-Hotel auf Schiffsplanken. Es wurde gebaut auf einer Werft in Malaysia, ist 142 Meter lang, kostete 150 Millionen Euro, verfügt über 189 Zimmer auf sieben Stockwerken, und bietet 200 Dauer-Arbeitsplätze. Es beinhaltet dabei 18 Suites mit je 111 Quadratmetern, außerdem einen gigantischen edlen Ballsaal, Spa und Fitnesscenter, Konferenzräume, Cocktailbars und fünf Restaurants.
täne, die Verantwortlichen für die Seile, aber wir mussten eine günstige Tide abwarten. Die ergab sich dann genau an jenem Mittwoch ab 06.30 am Morgen.“
Erbfolgekrieges vertragsgemäß im Frieden von Utrecht an die Briten verloren. Seitdem versucht Spanien, den sogenannten Affenfelsen, einen strategisch wertvollen Punkt am westlichen Ende des Mittelmeeres und Übergang zum Atlantik, zurück zu gewinnen. Bisher ohne Erfolg. Schon der aufgeschüttete Flughafen von Gibraltar, einer der am gefährlichsten anzusteuernden Airports, erregt nach wie vor die Gemüter. Ständige Nadelstiche hüben wie drüben sind nach wie vor an der Tagesordnung. Text: Gabriele Hefele Fotos; Sunborn Oben: die Sunborn Gibraltar beim Erreichen europäischer Gewässer Links: angedockt im Hafen von Gibraltar: der Welt erstes schwimmendes Fünf-Sterne-Hotel
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Heimat, Tradition, Integration Früher oder später beschäftigt sich jeder Resident mit der Frage: Was ist Heimat? Was bedeuten mir meine Traditionen? Warum gäbe es sonst so viele Oktoberfeste im Ausland! Und spätestens an Weihnachten überkommt so manchen sogenanntes „Heim-Weh“ nach der Romantik der alten Heimat. Dennoch muss die neue Heimat zu einer ebensolchen werden, das Neue muss einem vertraut werden, sonst wird man unglücklich und geht eines Tages wieder zurück.
Was ist Heimat? „Heimat ist dort, wo mein Herz ist“, schrieb schon Ringelnatz. So hörte ich in vielen meiner Interviews Ähnliches von Ausgewanderten, immer wieder sinngemäß den Satz: „Heimat ist dort wo ich mich wohlfühle“. So etwa Evelyn Weyhe, die nach Jahren in Afrika 1999 nach Spanien kam, um ihren Sohn hier auf eine deutsche Schule schicken zu können. Ihre Aussage: „Grundsätzlich ist Heimat für mich da, wo ich bin und mich wohlfühle. Ein Stück Heimat war und ist noch heute Kenia für mich. Mein gesamtes, junges Erwachsenenleben habe ich dort verbracht und viele schöne Erinnerungen. Meine neue Heimat ist mir auch nah, Heimat im Sinne von „Wurzeln“ ist jedoch nach wie vor München.“ Eine andere geborene Münchnerin, Christine G., die im Jahr 2000 ihre Zelte in Deutschland abbrach: „Heimat ist für mich da, wo ich mich wohl fühle. Wo meine Freunde sind, wo ich ein gemütliches Heim habe und wo meine Hunde sind. Im Moment ist Andalusien meine Heimat. Ich könnte mir aber auch vorstellen, an einem anderen schönen Platz auf der Welt zu leben.“ Die Krimischriftstellerin Fran Ray hat eine interessante Definition: „Heimat ist für mich einfach das Gegenteil von
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Fremde. Also, Heimat ist nicht mein Geburtsort mit seinen Traditionen – sondern Heimat kann ich mir selbst schaffen. Damit ist Heimat der Ort, an dem ich mich im Moment identisch, in irgendeiner Form sozial eingebunden fühle. Wenn ich im Flugzeug im Anflug auf Palma de Mallorca bin, fängt mein Herz schon schneller an zu schlagen, dann weiß ich, gleich bin ich wieder daheim. Wenn ich dann die Palmen sehe und auf der einen Seite das Meer, auf der anderen die Berge, fühle ich mich vertraut, zugehörig und freue mich, wieder zuhause zu sein. Wenn ich nach München komme, empfinde ich zwar eine gewisse Vertrautheit, aber ich fühle mich nicht mehr so zugehörig.“
baum, besinnlichen Liedern etc. Evelyn beschrieb die Sehnsucht nach alter Heimat so: „Ich bin nicht oft dort, aber wenn dann mal, dann treiben mir ganz absurde Dinge das Wasser in die Augen, zum Beispiel der Geruch einer Leberknödelsuppe oder schreckliches Gejodel auf einem bayerischen Radiosender.“
Wie steht es mit der Integration?
Das ist eine Schlüsselfrage. Obwohl alle meine Interviewten Spanisch können, manche sogar etwas den hiesigen Dialekt, kommen als ehrliche Antworten immer wieder: „Ehrlich gesagt, fühle ich mich nicht so richtig integriert. Obwohl ich Spanisch spreche und man mir auch mit Höflichkeit entgegen kommt, habe ich immer das Sonne und Klima sind wichtig Gefühl, trotz allem eine „extranjera“, Alle geben erwartungsgemäß als ersten ein „guiri“ zu bleiben. Einheimische, wichtigen Umzugsgrund die Sonne nette Bekannte habe ich viele, aber und das milde Klima an, auch die richtige Freunde eigentlich nicht.“ schöne Landschaft und die vielfältige Einzig Enzio, der dieses Jahr 40 Jahre Pflanzenwelt. Fragt man sie danach, Jubiläum im Süden feiert, kann damit ob sie sich vorstellen könnten, wieder aufwarten, dass er mehr einheimische an ihrem Geburtsort zu leben, so mö- als deutschsprachige Freunde hat: „Ich ge stellvertretend der Schweizer Enzio treffe dann meine alten spanischen Castignoli stehen, der aus Luzern Freunde so zwei bis dreimal in der stammt und schon seit 1973 ein Haus Woche in der Bar und das Hallo ist hier erwarb. „Luzern ist zwar für mich immer groß!“ die schönste Stadt der Welt, aber Schnee hatte ich genug, das brauche Alle aber sind sich darin einig, dass sie nicht mehr zurück wollen nach ich nicht mehr!“ Deutschland – mit Einschränkungen. Wieder definiert es Evelyn anschaulich: „Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wieder an meinem Geburtsort zu wohnen. Ich bin einfach schon zu lange weg. Auch, weil ich das Gefühl habe, nicht mehr in die Enge Deutschlands hineinzupassen. Aber ausschließen will ich es nicht, denn sein Glück nimmt man ja bekanntlich überall hin mit!“ p.s. Und wie steht es mit Ihnen? Was ist „Heimat“ für Sie? Übrigens bedeutet allen das deutsche Fühlen Sie sich an der Costa de la Weihnachtsfest eine vermisste Traditi- Luz zuhause und integriert? on, die sie aber versuchen, in die neue Heimat zu transportieren, mit Christ- Gabriele Hefele Sommer 2013
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Der Schatz auf der Burg von Jimena
K
ommt Besuch aus Deutschland, geben wir Ansässigen meist gute Tipps zu den regionalen Sehenswürdigkeiten, die oft nicht in einem Reiseführer stehen. Neulich aber, beim Besuch „alter“ Klassenkameraden wie Irmi und Hannes lernten auch wir etwas Neues kennen. Es war auf dem Ausflug nach Jimena de la Frontera, den ich jedem Ankömmling aus Deutschland vorschlage, weil er das typische Andalusien, weg von der verbauten Küste, zeigt. Da geht es zuerst auf der Ruta de los Toros, der Route mit den weidenden Stieren der Züchter, zu dem weißen Dorf, 30 km von Sotogrande entfernt, und auf der malerischen Strecke durch den großen Naturpark Alcornocales zurück nach Algeciras. Da wir lange schon nicht mehr auf der Burg von Jimena waren, kamen wir mit auf diese Exkursion.
Auf „Abwegen“ zu einem landschaftlichen Kleinod Wir staunten nicht schlecht, als Hannes sein Smartphone hervorzog, ins Internet auf eine bestimmte Seite ging und frohlockte: „Prima, da können wir einen Cache finden“! Der romantischerweise betitelt wird mit „Baño de la Reina Mora”, das Bad der mauri-
schen Königin. Beim Aufstieg zur Burgruine kontrollierte Hannes immer wieder den Bildschirm seines Handys und zeigte mir die GPSKoordinaten darauf, die ihn zu einem Abhang auf der Westseite der Burg steuerten. Wir neugierig hinterher. So, nun war aber eine Erklärung fällig der beiden Lehrer aus Bayern, was es mit dieser Verstecksuche auf sich hat! Weltweit haben Leute kleine Gegenstände in wasserdichten Behältern an ungewöhnlichen Orten versteckt, zusammen mit einer kleinen Notizrolle, auf der sich der Finder einträgt. Man
kann nun den kleinen Gegenstand wie Münzen oder Püppchen entnehmen, muss dafür aber ein anderes Objekt hinein legen für den nächsten Sucher. Manchmal liegt ein Gegenstand mit einer Codeziffer im sogenannten Cache. Dieses soll man in ein anderes Versteck legen. Hannes: „Manche Gegenstände reisen so über Kontinente!“ Das kann man alles im Internet verfolgen, denn man trägt sich abends auf der Webseite als Finder ein, gibt Kommentare, auch Fotos dazu ein. Aber eines der „10 Gebote“ dieses Hobbies ist: Man bildet nicht genau den Ort ab, sonst verdirbt man zukünftigen Geocachern, wie sie sich nennen, den Suchspass. Wo einst die maurische Prinzessin badete Hannes kam über einen Lehrerkollegen dazu und war sofort Feuer und Flamme. Aus gemeinsamen Urlauben von früher wissen wir, dass er sowieso nicht der Typ des Faulenzers am Strand ist, sondern wissbegierig die Sehenswürdigkeiten des Urlaubslandes kennenlernen, auch so etwas wie Abenteuer erleben will. Er steckte auch seine Frau Irmi mit dem Suchfieber an und an dem Tag in Jimena auch uns! Wir wären nie den Abhang an der Rio-Genalseite der Burg mit
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Residentenkurier
Mit „Geocaching“ und GPS-Koordinaten auf Schatzsuche in der ganzen Welt gehen hinabgeklettert, ein ganz schönes Stück in Haarnadelkurven, im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein, Ziegenköttel mitinbegriffen. Und dann tat sich eine kleine Lichtung auf mit uralten Olivenbäumen vor einer dieser beeindruckenden Steinformationen. Die GPSKoordinaten auf dem Smartphone waren erreicht, jetzt hieß es: Wo genau könnte sich der kleine Behälter befinden, für den die meisten übrigens Filmdosen verwenden? Dieses Versteck war, so stand es in der Homepage mit der Erklärung, einst der Badeplatz einer maurischen Königin, die sich unbeobachtet dorthin zurückzog. Wir schauten uns um und entdeckten auch mehrere kleine Höhlen in den Felsen über uns – überall konnte früher dort vielleicht ein Wasserfall hinabgestürzt sein und jemand dort etwas hinein gelegt haben! Es war schließlich mein Mann, der stolz eine Filmdose in einem ausgehöhlten Olivenstamm entdeckte. Auf dem Beipackzettel erfuhren wir, dass es ein einheimischer Spanier war, der das Versteck am 1. März 2008 eingerichtet hatte: Er erläuterte auch, dass er einst eine hübsche Aktzeichnung mit der badenden Königin beigefügt hätte, die er aber wieder entfernen musste, weil dies die Webseitenbetreiber als zu frivol empfanden! Jedenfalls ist es ein tolles Erfolgserlebnis, kann ich bestätigen, und irgendwie befriedigend, nicht nur Wandern um des Wanderns willen und um die Aussicht von Jimenas Burg über halb Südandalusien zu genießen, sondern
so ein echtes Ziel zu haben und darüber sich mit Gleichgesinnten im Netz auszutauschen. Erfolgreiche Verstecksuche von der Alhambra über Monda bis Tarifa Alhambra, Sevilla, Cordoba , Marbella und Málaga zu besichtigen stand selbstverständlich auf dem Plan unserer Touristenfreunde, und so fragten wir sie abends neugierig, wie oft sie denn erfolgreich gewesen waren. 27mal wurden sie in den 14 Tagen Urlaub hier fündig, oft drei oder viermal an ein und demselben Ort, wie etwa in Marbella und Sevilla. Aber es gab auch Enttäuschungen, wenn sie einen Geocache wie in Sevilla oder bei Tarifa nicht fanden, oder in Monda sich unbehaglich auf der Burg fühlten, da sie erst von uns über den dort ansässigen privaten Swingerclub aufgeklärt wurden! Aber wie in Jimena überwiegen die positiven Erlebnisse, denn wie beide unserer Abenteurerwanderer feststellten: „Man kommt dadurch an ungewöhnliche Orte auch neben den berühmten Sehenswürdigkeiten und an echte Geheimtipps auch in viel besuchten Städten, die man sonst nicht gefunden hätte.“ Auch mir wäre sonst das „Baño de la Reina Mora” entgangen. Zugegeben, das wäre schade gewesen. Auf dem Rückweg kam uns noch so eine Verrückte mit dem Smartphone in der Hand entgegen … Autorin: Gabriele Hefele Bilder: links oben: Diesen steilen Hang geht es hinunter links unten: Immer dem Smartphone nach auf der Burg von Jimena de la Frontera, auf der z.Zt. übrigens interessante weitere Ausgrabungen stattfinden rechts oben: Die erfolgreiche Suche wird gleich im GPS-Gerät eingetragen Links neben diesem Kasten: Geocache-Objekte
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Mehr als fünf Millionen Geocacher gibt es inzwischen weltweit, die auf die Jagd nach 2.128.018 Geocaches gehen, wie die Verstecke heißen. Das alles nur aus Spaß an der Freud´. Im englischen Dartmoor soll diese Unterhaltung im Freien bereits 1854 erfunden worden sein, natürlich noch ohne Internet und GPSKoordinaten, sondern mit einem Kompass. Als dann die GPS-Daten immer genauer wurden, erlebte die geschilderte Art durch den Amerikaner Dave Ulmer am 3. Mai 2000 ihre Geburtsstunde, als er in Portland, Ohio, einen schwarzen Eimer mit CDs, Geldscheinen, einem Buch und einer Bohnenkonservendose versteckte und die Koordinaten veröffentlichte. Der erste Finder machte daraus eine Webseite, auf der man nun die Eintragungen zu allen Ländern findet. Man braucht neben einem Internetzugang ein Outdoor-GPS-Gerät, ein Smartphone mit GPS-Empfänger oder ein Auto-Navigationsgerät mit Fußgänger-Modus. Allerdings passiert es hin und wieder, dass unwissende Beobachter Geocacher der Polizei als Bombenleger und verdächtige Terroristen melden beim Verstecken! www.geocaching.com
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Das Flamencokleid, der Traje de Flamenco
Die Feriasaison ist andalusienweit auf dem Höhepunkt. Wir bewundern dann immer die farbenprächtigen Rüschenkleider der einheimischen Weiblichkeit, ob dick oder dünn, groß oder klein. Wie sie sich doch elegant zu den Sevillanas auf der Straße bewegen, den vier temperamentvollen Tänzen mit der komplizierten Choreographie, die wir ursprünglich für Flamenco hielten. Und irgendwann, wenn wir lange genug hier leben, schaffen wir uns selbst so ein überaus weibliches Kleidungsstück an. Was den Bayern und Österreichern ihr Dirndl, ist den Andalusiern ihr Traje de Flamenco. Kein Wunder, dass auf keinem Werbeplakat für den Tourismus in Südspanien eine rassige dunkelhaarige Schönheit in entsprechendem Kleid fehlen darf. Ähnlich w ie die bayerischen D irn dlGewänder, sind sie doch weiblich schlechthin, betonen die Taille, umPágina 14
schmeicheln mit den Rüschen, die sich beim Gehen so wundervoll aufschaukeln. Man bewegt sich darin auch ganz anders als in Jeans und nabelfreiem Shirt, man geht nicht, nein, man schreitet, aufrecht, stolz, so wie man es mit einer Spanierin assoziiert. Ähnlich wie das Dirndl kommt auch das Flamencokleid aus der Arbeitsumgebung des einfachen Volkes früherer Jahrhunderte. Das Flamencokleid, das auch „Traje de Gitano“, Zigeunerkleid, genannt wird, so wie wir es heutzutage kennen, trug man so oder ähnlich im 19. Jahrhundert. Da waren die Frauen dann nicht mehr nur auf die Hausarbeit und Feldarbeit beschränkt, sondern begleiteten auch schon ihre Männer auf die Viehmärkte, wo dann kleine Häuschen aus Leinen und Segeltuch für die Verhandlungen aufgebaut wurden - der Ursprung der Ferias.
Flamencomode im Wandel der Zeit Nun gibt es wie beim Dirndl auch beim Flamencokleid regionale und dem Anlass entsprechende StilUnterschiede, die sich auch bei den Acessoires auswirken. Ursprünglich setzen wir diese Tracht gleich mit dem sogenannten „cuerpo de gitarra“, da die Gitarre beim Flamenco so eine Hauptrolle spielt. Das entsprechende Kleid, das die Form dieses Instrument symbolisieren soll, hat einen VAusschnitt, Volants um diesen Ausschnitt und um die Ärmel und Stufenvolants am langen Rock, immer weiter werdend nach unten. Heute beginnen die Volants erst nach einem eng anliegenden, meist einfarbigen Oberteil, das bis zur Hüfte reicht und darunter oder sogar auch erst unter dem Knie springen kleinere Volants auf, die ihren ganzen Reiz bei den wirbelnden Tanzschritten entwickeln.
Residentenkurier
Geschichte und aktuelle Mode- Gabriele Hefele Die Flamencomode ist heute freier und berücksichtigt den individuellen Geschmack. Das zeigt jedes Jahr die Pasarela Flamenco, die große Flamencomodemesse in Jerez, bei der spanische Modeschöpferinnen in der Hauptsache ihre neuesten Kreationen zeigen. Auch bei Mustern und Materialien ist alles erlaubt, von beliebten Punkten bis Blumenmustern auf Seide und Organza bis Baumwolle und modernen Mischgeweben, Übrigens: praktischerweise ist bei einem Kleid für die Feria unten am Saum eine kleine Tasche miteingenäht, in der man Geld und Ausweis verstecken kann. Wichtiges Zubehör Eine Flamencotracht ist nicht vollständig ohne:
So ein Wahnsinnskleid muss her!
die entsprechende Frisur, die aus einem strengen nach hinten gekämmten Haarknoten besteht, aus dem je nach Gusto ein Riesen-Zierkamm ragt oder seitlich eine Riesen-Stoffblume gesteckt wird
Nachdem ich nach etlichen Privatstunden einigermaßen die ersten beiden Tänze der Sevillanas, die Primera und Segunda beherrschte, sollte als Belohnung so ein Flamencokleid her. Meine Tanzlehrerin Marisol wusste natürlich, wo man nicht etwa touristischen Schnickschnack bekommt, sondern hier in unserer Gegend stilecht einkauft. Ich versicherte mich gleich dreifacher einheimischer und fachfrauischer Unterstützung und Beratung durch Marisol, ihrer Tante Pepa und des Gärtners Miguels Frau, Paqui.
Unbedingt dazu gehört ein großes Fransen-Schultertuch, das als V vorne gebunden wird. Große Hängeohrringe sind ebenfalls ein Muss, so wie auch viele bunte Armreifen. Fächer natürlich. Kastagnetten gelten als touristisch, ist aber auch nach Region verschieden. Der passende Schuh ist kein Highheel oder Ballerina, sondern ein fürs Tanzen praktischer Schuh mit halbhohem Blockabsatz und Halt gebenden Riemchen über dem Spann, bei Profis an der Sohle oft mit Steppplättchen versehen.
Also die nächsten Kleiderständer durchwühlt. Ich verschwand mit einem Arm voll Rüschenträumen in der Umkleidekabine. Ziemlich schnell sortierte ich diejenigen aus, die erst schlauchartig am Körper anliegen und deren Volants erst so in Kniehöhe aufspringen, auch, wenn dies jetzt die neueste Mode ist. Darin sah ich meiner Meinung nach aus wie eine gerüschte Leberwurst. Als ich meinen draußen wartenden drei Begleiterinnen laut den Kommentar durchgab: ,,O Gott, ich glaube, ich habe einen zu runden Po und Hüften!”, da tönte es links und rechts fast synchron aus den anderen Kabinen: ,,Ich auch - ich auch!” Ich entschied mich schlussendlich für ein Kleid in den fröhlichen, starken spanischen Farben rot und gelb Zusammen mit dem unbedingt dazu gehörenden Dreieckstuch mit gelbroten Fransen, dem passenden zweifarbigen Fächer und den Ohrringen kam die ganze FeriaAusrüstung auf gut 300 Euro. Das muss es einem schon wert sein.
Bilder: 1) So zeigen sich die Frauen auf der Feriade Caballos in Jerez 2) die aktuelle Flamencotracht betont die Hüftkurven und lässt die Rüschen erst um das Knie herum aufspringen.
Auszug aus dem Buch der Autorin „Mein andalusischer Gärtner“, ihren gesammelten Anekdoten. Alhulia-Vrlag . 10 Euro.
3) Die Autorin in ihrem ersten Flamencokleid in den spanischen Nationalfarben. Inzwischen hat sie drei weitere, ganz unterschiedliche Trajes de Flamenco.
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Das wurde ein Event! Das von außen unscheinbare enge Geschäftchen entpuppte sich als Schatzgrube mit einem weit in den hinteren Teil des Hauses ragenden Angebot an allen möglichen Trajes gitanos in allen Farben, Materialien und Formen, für Mädchen und Erwachsene, für Profitänzer wie Amateure, kurz ein Rausch fürs Auge. Die Qual der Wahl begann! Als erstes strebte ich zielbewusst den üppig berüschten Kleidern zu, bei denen die Stufenvolants schon in der Taille begannen. Aber Marisol klärte mich kichernd auf, dass dies ja die Formen für Kinder wären. Die jetzige Mode für die erwachsenen Tänzerinnen lasse die Rüschenvolants erst an oder unter der Hüfte beginnen.
ISBN 84-96083-77-2
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„Flamenco“ – „Folklore“ – „Volksmusik“ Nachdem die Serie mit den spanischen Namen abgeschlossen ist, hat sich unser Erwin nun einmal das Thema „Flamenco, Folklore, Volksmusik“ vorgenommen, genauer unter die Lupe zu nehmen und diese Begriffe besser voneinander abzugrenzen. 2010 hat die UNESCO den Flamenco zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit“ erklärt. Erwin Penkert untersucht diese Gattung und hat wieder viel Interessantes zu berichten.
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in Wort noch zum Tango: Auf der anderen Seite des Río de la Plata will sich Uruguay mit Montevideo als Schauplatz, wenn nicht gar als Geburtsland des Tango von Buenos Aires nicht an die Wand spielen lassen. Ein anderes Nachbarland Argentiniens, nämlich Paraguay, hat im Laufe der Jahrhunderte eine ganz besondere Folklore-Kultur entwickelt. Bei uns wurde sie in den Fünfziger- und Sechziger-Jahren durch das „Trio Los Paraguayos“ bekannt, das mit Diplomatenpässen ausgestattet die Lieder seiner Heimat auf Spanisch, auf Guaraní, der zweiten Landessprache Paraguays, die allein schon Musik ist, oder in beiden Sprachen vermischt, vortrugen. Auch die Liedertexte haben im
allgemeinen nichts Banales, Schlagermäßiges, sondern sind oft reine Lyrik (Im Englischen steht übrigens „lyrics“ für Text eines Liedes). Ich will es mir nicht versagen, hier einige Worte zum Guaraní (Bitte nicht Guaráni!) zu verlieren: Das Guaraní war früher in großen Teilen Südamerikas, ja sogar der Karibik, Verkehrssprache und wird heute noch neben Paraguay auch in Nachbarregionen Argentiniens (Provinz Corrientes) und Boliviens gesprochen. Dem Volk der TupíGuaraní widmete ein brasilianischer Schriftsteller des 19.Jhd. , José de Alencar, einen Roman, „O Guarani“. Aus dem Stoff machte sein Landsmann Carlos Gomes die gleichnamige Oper „O Guarani“ (1870 an der Mailänder Scala als „Il Guarani“ uraufgeführt). Darin eine Parallele zum „Carmen“-Stoff zu sehen oder zu suchen verbietet sich, weil für Alencar und für Gomes die Tupí-Guaraní zur Geschichte ihrer brasilianischen Heimat gehörten, während für Mérimée und Bizet Spanien mitsamt Andalusien wohl ziemlich fremd geblieben sein dürfte.
Flamenco in reinster Form bietet tägtäglich das Museo del Baile Flamenco in Sevilla, das die berühmte Carmen-Darstellerin Christina Hoyos gegründet hat: http://www.museoflamenco.com
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Nochmals zu den „Paraguayos“: Leider ließen sie sich später, als sie schon berühmt waren, dazu herab, sich nicht auf lateinamerikanische Folklore zu begrenzen, sondern sogar alle möglichen Schlager in anderen Sprachen und Titel wie „Volare“ und „Ciaociao bambina“ in ihrer paraguay-typischen Besetzung mit Gitarren und indianischer Harfe darzubieten, ob diese Trällerliedchen dazu paßten oder nicht. Schade! Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von paraguayischen, auf Spanisch und Guaraní singenden Ensembles in Europa, die damit sogar den allgegenwärtigen Mariachis und „El cóndor pasa“ spielenden AndenMusikanten Konkurrenz machen. Die paraguayische Volksmusik wird zwar gelegentlich auch vom Akkordeon, neben den Gitarren, begleitet, aber typisch für sie ist die „arpa india“ oder „arpa paraguaya“. Erstaunlich ist, daß wir in der Folklore Lateinamerikas die Harfe zwar in Ländern, die Tausende von Kilometern voneinander entfernt liegen, antreffen, nämlich an der Karibikküste Mexikos um Veracruz, in Venezuela, Kolumbien und einigen Andenländern, und eben in Paraguay. Natürlich waren es Europäer, vornehmlich spanische Jesuiten, welche die Harfe im 16. Jhd. in den „Américas“ einführten. Aber wo ist die Harfe in Spanien geblieben? Jedenfalls nicht in der Volksmusik. Für die spanische Klassik ist der baskische Harfinist Nicanor Zabaleta durchaus in einer Reihe mit den Gitarristen Andrés Segovia, Reginaldo Sáenz de la Maza und Carlos Montoya zu nennen. Und Paco de Lucía? Der gehört eher in die „Schublade“ Flamenco. Zurück zur Harfe: Wir kennen sie natürlich vor allem aus unserer alpenländischen Volksmusik wie der „Stub’nmusi“ und Residentenkurier
„Flamenco“ – „Folklore“ – „Volksmusik” daneben der keltischen Folklore wie der bretonischen oder gälischen in Irland (Ab und zu findet man sogar in Conil einen irischen Euro, der auf der Wappenseite die Harfe als Nationalinstrument zeigt). Auch Galicien bewahrt keltische Traditionen mit der „gaita“ (dem Dudelsack), dem Glauben an die „meigas“ (Hexen), die man bei der „queimada“ mit dem „conxuro“ beschwört. Aber Harfe? Fehlanzeige! Wie auch mit der Sprache: Im „galego“ finden wir kaum Keltisches. Also: Warum gibt es in der spanischen Folklore keine Harfe? Vielleicht galt sie dem mit seinem „terruño”, seiner Scholle verbundenen Landmann und Bürger zu sehr als himmlisches Instrument. Wer den „Münchner im Himmel“ kennt, weiß, dass sich der ehemalige Dienstmann am Münchener Hauptbahnhof namens Alois Hingerl auf seiner Wolke und in seiner Rolle als himmlischer „Harpfnzupfer“ mit Hossianah-Singen und „Frohlocken“ überhaupt nicht wohlgefühlt hat. Noch einmal Lateinamerika: In Mexiko mit seiner alten Folklore-Tradition, die ja auch das indianische Erbe (der Azteken, Mayas usw.) einschließt, nimmt man es mit der Abgrenzung der verschiedenen musikalischen Stilrichtungen sehr genau, um einer Verwässerung der echten Volksmusik vorzubeugen.“Música popular“ wird akzeptiert, wenn sie wirklich „música del pueblo“ und nicht nur „pop“ ist. Dem Ausdruck „música folklórica“ begegnet mancher Mexikaner mit Skepsis, weil „folklore“ zum einen aus dem Englischen stammt (das nicht so gut ankommt) und zum anderen die Gefahr der Vermarktung des „folklore mexicano“ mit seinen Mariachis und Rancheras besteht. So muß der Bundesstaat Jalisco mit seinen „charros“ (die mit den großen bestickten Sombreros!) oft für ganz Mexiko herhalten, wie die „volkstümliche Musik“ des Alpenraums vielerorts für echt bairisch-(süd)tirolerisch gehalten wird. Dafür sorgen schon Film, Funk und Fernsehen mit „Musikantenstadl“
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u.ä. Immerhin bietet das „Ballet Nacional Folklórico de México“ mit seinen Aufführungen in Mexiko-Stadt und auf seinen Tourneen durch die ganze Welt echtes Mexiko, Bekanntes und Fremdes gleichermaßen. Es ist auch nicht schlimm, wenn der sogenannte „Mexican Hat Dance“, im Lande selbst als „Jarabe Tapatío“ bekannt, als besonders „typisch mexikanisch“ gilt und die bekannten Weisen wie der Huapango „Cucurrucucú paloma“ oder der mexikanische Walzer „Cielito lindo“ mit besonderer Begeisterung aufgenommen werden. Letzteres ist so populär, daß es in unseren Breiten für ein mitteleuropäisches Stimmungslied gehalten wird („Ei, ei, ei, ei. Schön ist die Liebe“). Ein Lied, kein mexikanisches, sondern eine kubanische Habanera, hat es geschafft, noch bekannter und in vielen Sprachen in der ganzen Welt gesungen zu werden: „Cuando salí de la Habana, válgame Dios“, weltberühmt als „La Paloma“. Kaiser Maximilian wünschte sich dieses Lied vor seiner Hinrichtung durch ein Exekutionskommando der mexikanischen Revolution. Früher gab es noch die „música típica“ der „orquestas típicas“, unseren Kurkonzerten vergleichbar. Von „música regional“ zu sprechen, erlaubt zumindest die grobe Unterscheidung zwischen der Musik des Nordens, der der Karibikküste und derjenigen der Landesmitte. In den Nordstaaten, an der Grenze zum ungeliebten Nachbarn, singt man z.B. Lieder, die von Schicksal der „mojados“, der „wet backs“ handeln, den illegalen Grenzgängern, eher – schwimmern, die den Río Bravo (Río Grande del Norte) überqueren und eben als „mojados“(„Durchnäßte“) das US-Ufer erreichen, Lieder, die eher von Akkordeon und Trommel als von Gitarre, „guitarrón“ (dem dickbäuchigen Bruder der Gitarre) und Trompeten begleitet werden. Auch der Drogen-, Menschen- und Mädchenhandel sind ihre Themen. Zahllos sind die „corridos“, die von der mexikanischen Revolution von 1910 und ihren Helden Francisco (Pancho) Villa, Emiliano Zapata, Venustiano Carranza usw. Sommer 2013
handeln. Wie schon gesagt, die Mexikaner machen es sich mit den Definitionen für „Volksmusik“ nicht leicht.Sie haben auch noch die „ethnographische“ oder „autochthone“ Musik der Indios in ihren jeweiligen Sprachen (náhuatl/ nahua = aztekisch, maya,, purépecha usw.) und die „música vernácula“ für eine von fremden Einflüssen reine Volksmusik geprägt. Trotzdem war und ist nicht zu vehindern, daß die Kinder in den entlegensten Gebirsgegenden „chinguebels“ („Jingle Bells“) singen und „jálovin“ (Halloween) feiern. Spanien lässt grüßen! Dafür haben die Mexikaner ein eigenes Lied als Geburtstagsständchen, nicht eine Übersetzung von „Happy birthday to you“ wie die Spanier mit „Cumpleaños feliz“, nämlich „Mañanitas mexicanas“ („Estas son las mañanitas que cantaba el rey Tepic, a las muchachas bonitas. Te las cantamos a ti“). Damit haben wir uns nun ziemlich weit wegbewegt vom spanischen Mutterland mit seiner Musik. Beide werden in den „Américas“ immer präsent sein. Denken wir nur an die Lieder des mexikanischen Komponisten Agustín Lara, wie den Chotis (typisch für die „verbenas“, die Volksfeste oder Ferias der Madrider Vorstädte) „Madrid, Madrid, Madrid, en México se piensa mucho en ti“ oder „Granada“, beide eine Huldigung Laras an Spanien. Und was ist aus Granada und seinen „Zigeuner“vierteln Sacromonte und Albaicín nicht wegzudenken?
Der F l a m e n c o ! Zur Person: Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher für Spanisch und Portugiesisch sowie Arabist (Universitäten Madrid und Tunis): Jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Residenten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern etc. zu begleiten. erwinpenkert@gmx.de Página 17
Jenseits von Andalusien Der Junge von der Hühnerfarm
Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu arbeiten. Mit 60 Jahren kehrt er als Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte. Gerade weil er beide Mentalitäten und Kulturen kennt, sind seine Erfahrungen für uns Residenten sehr interessant. Hier Teil 27 (die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv)
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ber wie es so ist, man kann es nicht jedem recht machen, und gerade in der Gastronomie ist es ja sehr individuell, jeder hat einen anderen Geschmack, andere Vorlieben, und alle Wünsche kann man nicht erfüllen, obwohl wir uns alle Mühe gaben. Im Winter gab es nicht so viele Gäste, da Bernkastel ein Touristenort war und ist und mit den Einheimischen allein konnten wir auf Dauer nicht überleben. Nach einigen Wochen der Erlebnisgastronomie, die damals modern war, und die wir mit französischen, österreichischen und Wildwochen zu erfüllen suchten, dachte ich, warum nicht auch mal spanische Wochen, das bietet sich doch an bei meiner Herkunft. Gedacht, getan: Ich kannte zwei Gitarrenspieler die ich fragte ob sie bei mir spielen würden (gegen Bezahlung natürlich), bestellte bei einem spanischen Importeur meine Produkte, machte eine kleine spanische Speisekarte und rührte die Werbetrommel. Fast alles lief gut, die Resonanz war positiv von der Menge der Gäste, aber am Umsatz mussten wir noch feilen. Ich hatte die Kosten von Deko und den Gitarrenspielern, doch die Gäste bestellten sich zusammen eine Portion Boquerones mit einem Viertel Rotwein. Ne, so nicht, nicht mit mir, wer was Besonderes möchte muss auch was dafür tun. Ein paar Monate später gestaltete ich ein spanisches Wochenende mit einem Gitarrenspieler und
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einer Tänzerin und bot ein 3-gängiges spanisches Menü an. Nun war es nicht nur ein Erlebnis für die Gäste, sondern auch ein finanzieller Erfolg für unsere Arbeit. Aber alles hat eben 2 Seiten: an uns dachten wir bei aller Arbeit am wenigsten. Meine liebe Doris war nicht mehr so glücklich, wie sie immer war, wir stritten immer häufiger, meistens über den Stellenwert der Arbeit. Sie hatte nicht so viel für die Gastronomie übrig wie ich, ihr fehlte freie Zeit ( auch für die Kinder). Für sie war es eine Methode, um Geld zu verdienen, für mich war es meine Berufung, mein Leben! Ich wollte meine Frau im Vordergrund an meiner Seite, sie aber zog sich immer mehr zurück, erst in den Hintergrund, dann half sie auch noch freiwillig wochenlang in der Küche mit, da ein Koch ausgefallen war. Wir fuhren nur noch getrennt in den Urlaub, sie mit den Kindern in der Ferienzeit und ich allein oder mit einem Freund. Das war auch nicht die beste aller Lösungen. Es war eine schwere Zeit. Neben meinem Beruf war ich auch noch Vorsitzender des VSR (Verband der Serviermeister und Restaurantfachkräfte Mittelmosel für den Raum Koblenz– Trier). Wir sorgten dafür, dass die heimische Gastronomie verbessert wurde, hielten Seminare und kümmerten uns vor allem um den Nachwuchs, die Azubis. Wochen vor den Prüfungen gab es Schulungen, um alles Erlernte zu vertiefen bzw. vielleicht auch erst einmal zu lernen, denn nicht alle Ausbildungsbetriebe erfüllten alle Kriterien des zu erlernenden Stoffes. Das kann sich sicher jeder vorstellen, dass eine Gaststätte anderes bietet wie z.B. ein Hotel oder ein Feinschmeckerlokal. Aber wie bei allem gibt es einen Lehrplan, den man bei Prüfungen erfüllen können sollte. Und darin unterstützten wir die Ausbildungsbetriebe. Für mich war es beruflich ein Aufstieg, wir bildeten im Restau-
rant auch Lehrlinge aus, zwei von ihnen machten nach der Ausbildung sogar noch ihren Meister und ich war sehr stolz. Privat aber wurde es immer kritischer, Doris war kurz davor, alles „hinzuschmeißen“ und sich eine andere Arbeitsstelle zu suchen, evtl. in ihrem erlernten Beruf als Drogistin oder ähnliches, um Abstand zu bekommen, und so vielleicht unsere Ehe erhalten zu können, vor allem auch wegen der Kinder. Aber es scheint doch jemanden zu geben, der uns leitet. So kam es mir jedenfalls vor, denn aus heiterem Himmel ergab sich für uns etwas Neues…. wofür ich dem Himmel noch heute dankbar bin! Wir waren getestet worden, auf unsere fachliche Kompetenz und für gut befunden worden!!!
Fortsetzung folgt..-.. Residentenkurier
Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor, sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.
Ideal sind auch Sprachreisen in Spanien, selbst für Residenten, die ihre Sprachkenntnisse auffrischen wollen, und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen. www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html
Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de
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LETZTE SEITE DER RESIDENTENKURIER Herausgeberin und verantwortliche Redakteurin V.I.S.D.P.
Witziges zur Bundestagswahl 2013
Beatrice Hohler Abt-Paulus-Str. 4 94486 Osterhofen Kontakt Tel : 09932– 95 96 73 Mobil: 0171-380 98 89 residentenkurier@gmail.com Realisierung Internetauftritt Sergio D. Tino Hohler Kontakt: tino.hohler@gmail.com
Treffsicher: Hugo Egon Balder (Genial daneben) in seinem neuen Buch mit satirischen Witzen, Gags und Sprüchen zur Bundestagswahl. Balders Pfeile treffen schonungslos Politiker aller Couleur. Nicht zuletzt natürlich die Regierung. Spricht denn gar nichts für sie? Balder augenzwinkernd: „Das einzige, was für die Regierung spricht, ist der Regierungssprecher.“ Jacky Dreksler, Hugo Egon Balder: Witze zur Wahl 2013. 84 Seiten, 7,95 €, E-Books 4,99 €. BN 978-3-9812015-0-5 © 2013 Pacific Productions
Vogelscheisse
Lug und Trug
Angies Liebesbeweis
Als ein Assistent Schäuble zur Limousine rollt, kackt eine Taube auf den Finanzminister. »Ich hole schnell Toilettenpapier«, sagt sein Assistent. »Wozu denn, Sie Idiot«, raunzst Schäuble, »Das Vieh ist doch
Zwei Männer besaufen sich spätnachts in einer Bar. »Was treibst du denn beruflich so?« »Ich lüge und betrüge und verspreche das Blaue vom Himmel runter.«»Interessant. Ich bin auch Politiker –
Westerwelle: »Heute hat die Merkel nach langer Zeit endlich wieder mit mir geredet.« »Und was hat sie gesagt?«
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»Halt‘s Maul!«