Residentenkurier O nline ze it ung f 체 r de uts chs pr a ch i g e Re s ide n te n in S pa nie n
Jahrgang 3, Ausgabe 21
M채rz 2011
FOTO: Jens Detlef Beutler, www.fotocommunity.com
Editorial Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Residentenkuriers Der Frühling ist eingekehrt, die Sonne wärmt und gibt uns Energie. In den letzten Jahren hat man auch in Spanien begriffen, dass man diese Energie nutzen kann. Insgesamt liegt Spanien jedoch, was Energiesparen und Umweltschutz betrifft, weit hinter anderen Ländern zurück. In Deutschland dagegen spricht man von diesem Jahr 2011 als dem „Jahr der Verdämmnis―, denn man möchte die Hausbesitzer älterer Häuser dazu verdammen, zu dämmen, egal, ob sie es sich leisten können, oder nicht. Da macht es sich die Dämmindustrie verdammt einfach und die Politik droht mit empfindlichen Bußgeldern. Lesen Sie dazu einen Beitrag, den wir von der Financial Times übernommen haben, und einen Kommentar von mir.
Inhaltsverzeichnis “Ley antitabaco”
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Kathedralen von Salamanca
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Genfer Autosalon
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GP España in Jerez
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Museo Picasso
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Jahr der ―Verdämmnis‖
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Kommentar
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Wohntrends
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Gartentipps
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Kreuzworträtsel
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Jenseits von Andalusien:
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―Der Junge von der Hühnerfarm‖
Auf den Spuren spanischer Ortsnamen
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Ansonsten wollen wir uns den schönen Seiten des Frühlings widmen und geben Tipps zur Rasenpflege. Zur Schonung der Umwelt werden auf dem Genfer Autosalon im März die Neuheiten der Automobilbranche vorgeführt. Der Trend geht nicht nur zu immer geringerem Verbrauch, sondern vor allem zu umweltschonenden Antriebsarten, wie Elektrofahrzeugen, Hybridmotoren, Brennstoffzellen oder Wasserstoffantrieb. Wir werden auch im blog aktuell berichten. Anfang April dröhnen wieder die Motoren durch die Region, wenn es zum Großen Preis von Spanien der Motorradweltmeisterschaft in Jerez de la Frontera kommt. Besonders beliebt sind die Bikerparties rings um den GP. Für die Region kommt ein solches Event gerade recht. Denn dann werden einmal kurzzeitig sämtliche verfügbare Betten belegt, ein Segen für die gebeutelte Hotellerie u. Gastronomie.
Angeblich leiden die Gastwirte ja besonders unter dem strengen „ley antitabaco―, das in Spanien zum Jahresanfang eingeführt wurde. Ich bin der Meinung, das kann in den Wintermonaten schon zu rückläufigen Umsatzzahlen führen, weil man nur im Freien rauchen darf. Im Sommer stört sich da sicher niemand daran. Wenn man jedoch die gesamte Wirtschaftslage in Spanien sieht, dann leiden auch viele andere Branchen unter extrem hohen Umsatzeinbußen, die mit dem Rauchen überhaupt nichts zu tun haben. Wir haben uns ein wenig umgehört und von einer Leserin die ersten Eindrücke bei der Umsetzung dieses Gesetzes erhalten. Als mögliches Ausflugsziel stellen wir Ihnen diesmal Salamanca vor. Ein besonderes Lob geht an Kristina, die sich so schnell eingearbeitet hat, dass sie diesen Kurier fast ganz alleine erstellt hat, um mir den Rücken frei zu halten, für die ITB-Ausgabe von AlParaiso, die gerade erschienen ist. Ich bedaure es sehr, dass Kristina Ende März ihr Praktikum beendet und in Bielefeld weiter studiert. Herzliche Grüße Beatrice Hohler
Neue Adresse Konsulat Jerez Honorarkonsul Mark E. Schmelcher Avda. de Méjico nº 10, Portal 1, 2º D, 11405 Jerez de la Frontera, Spanien;
Tel.: +34 956 187 463 Fax: +34 956 182 144 jerez-de-la-frontera@hk-diplo.de Öffnungszeiten: Mo – Do: 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr (Termine nur nach Vereinbarung) Residentenkurier
Folgen des Gesetzes zum strengsten Rauchverbot 02.Januar 2011 in Spanien: „Das ist Willkür der Regierung! Das wollen wir nicht! Freiheitsberaubung!“ Diese und ähnliche Protestrufe drangen aus zahlreichen spanischen Kehlen Anfang des Jahres. In Spanien wurde das strengste Rauchverbot aus ganz Europa eingeführt. Die Auswirkungen waren nicht einzuschätzen. Viele Protestaktionen und Zusammenschlüsse gerade in der Gastronomie sorgten für Aufsehen. Der Besitzer José Eugenio Arias-Camisón des Restaurants „Asador Guadalmina― in Marbella, zum Beispiel, hielt sich nicht an die Vorschrift. Zunächst verhängte die andalusische Regierung eine Geldstrafe in Höhe von 145.000 Euro. Er war nicht dazu bereit, zum Einen diese Strafe zu bezahlen und zum Anderen, seinen Gästen die Rauchfreiheit zu verwähren — er ließ alles beim Alten. Kurz darauf wurde das Restaurant geschlossen. Eine Woche später bewies der Gastwirt Einsicht und durfte unter der Voraussetzung, sich ab sofort tatsächlich an das Rauchverbot zu halten, sein Restaurant wieder öffnen.. Und wie ergeht es den Gästen? Den Rauchern und Nichtrauchern? Vielleicht wird ja auch die elektrische Zigarette dem bisherigen Glimmstängel Abhilfe verschaffen. Wie die spanischen Hotel-Gemeinschaft FEHR (Federación Española de Hostelería) mitteilte, gab es seit Einführung des Rauchverbots enorme Umsatzeinbußen. Besonders schwer betroffen seien familienbetriebene und unabhängige Unternehmen. Sie erlitten Einbußen von 86 %. Gerade in der jetzigen Krise bedeutet dies auch Bankrott für betroffenen Bars, Restaurants etc. Kristina Lorents
Foto aus www.blendpolis.de
Jahrgang 3, Ausgabe 21
Hier stellen wir Ihnen einige Erfahrungen unserer Leserin Bea aus Conil vor:
Bea ist Nichtraucherin seit 2010, ihr Mann seit Anfang dieses Jahres. Rauchverbot in Spanien? Für uns unvorstellbar. Gerade hier in der Provinz Cádiz hatte es für uns immer etwas wie aus dem Asterixheft: Wir befinden uns im Jahre 2011. Ganz Andalusien ist von den Nichtrauchern besetzt... Ganz Andalusien? Nein! Ein von unbeugsamen Gaditanos bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die nichtrauchenden Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Provinzen Almeria, Cordoba, Granada, Huelva, Jaén, Málaga und Sevilla liegen… Die Realität die wir erlebt haben: 2. Januar 2011 : Wir sitzen in unserer Lieblingsbar. Am Tresen entbrennt eine hitzige Diskussion über das für und wider des Rauchverbots. Einige Gäste gehen heftig schimpfend zum Rauchen vor die Tür . Nach einer Weile sind wir alleine in der Bar. Ganz alleine. Denn der Wirt raucht auch gerne mal eine oder auch zwei, aber wir wissen ja, wo wir ihn erreichen. 8. Januar 2011 : Ich mache einen Spaziergang durchs Dorf und mir fällt auf, dass unglaublich viele neue Markisen vor den Bars und Restaurants angebracht wurden. Die Besitzer haben offenbar tief in die Tasche gegriffen, um den rauchenden Gästen die Möglichkeit zu geben, ihrer Liebe zum Tabak zu frönen. Der Besitzer einer anderen Bar erzählt, dass er immer schon aufhören wollte, es aber sehr schwer sei, es zu lassen, wenn alle Gäste rauchen. Er selber raucht nun nicht mehr und freut sich drüber. 10. Januar 2011 : Wir kehren am Abend in unserer Lieblingspizzeria ein und entdecken weiter hinten im Gastraum einen fröhlichen Spanier mit Kippe. März 2011
Er lacht und qualmt fröhlich vor sich hin und wir überlegen, ob das Rauchen in der Pizzeria wohl durch eine Ausnahmegenehmigung gestattet ist? Völlig falsch. Der lustige Spanier, letztes Jahr noch heftiger Raucher, führt uns stolz seine elektrische Zigarette vor. „Die gibt es mit und ohne Nikotin. Ich brauche das nicht, wollte sowieso schon immer das Rauchen aufgeben. Jetzt habe ich mir die günstigere Variante ohne Nikotin gekauft.― Er amüsiert sich köstlich über jeden, der den Gastraum betritt und sich wundert oder gar aufregt, dass er hier einfach so qualmt. Aus seiner Kippe kommt lediglich Wasserdampf, der aber von der Tür aus so echt aussieht, dass viele Gäste darauf reinfallen. Meine Meinung zu den Fragen „Finden Raucher weiter „Schlupflöcher―? Stellen Wirte außerhalb der Räume etwas zur Verfügung? * Ja, die echten Raucher finden immer „Schlupflöcher“ * Ja, die Wirte bemühen sich auf jeden Fall, Möglichkeiten zum Weiterqualmen zu schaffen. Danke Bea für deinen Erfahrungsbericht
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Die Alte und Neue Kathedrale Der Kathedralenkomplex von Salamanca am Fluss Tormes
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Eine Stadt liegt in Schutt und Asche: Feuer sind erloschen, Trümmer eingestaubt und nicht einmal verirrte Reisende halten in der Ruinenstadt. Was ist passiert? Und vor allem: was wird noch passieren? Salamanca: Die Stadt wurde im Jahre 133 v. Chr., von den Römern aus den Händen des karthagischen Feldherren Hannibal gerissen. Unter ihrer Herrschaft erblühte sie dann zu einer der wichtigsten Handelsstädte: Reges Treiben, Reichtum und hohes Ansehen herrschten in „Salamanticas“, wie sie damals genannt wurde. Durch sie verlief auch eine der wichtigsten Handelsstraßen Spaniens, die „Vía de la plata―. Diese Straße ist noch heute ein Teil des berühmten „Jakobsweges―, der aus Römerzeiten von Sevilla nach Santiago de Compostella und in den Norden Spaniens führte. Auf diesem Wege wurde vor allem Salz transportiert.
Muslimische
Invasionen im Jahre 712 n. Chr., christliche Rückeroberungen und Angriffe waren die Gründe, warum Salamanca, in der Provinz Kastillien – León in Nordspanien rund 300 Jahre lang unbewohnt war. Ja, man könnte sagen, es war eine vergessene Stadt die in Schutt und Asche lag. Erst nach rund 300 Jahren beginnt die Wiederbevölkerung (repoblación) im Jahre 1102 unter Raimundo de Borgoña und seiner Frau Urraca. Da nun wieder die Christen die Vorherrschaft besaßen, wurden auch Gotteshäuser erbaut. Der Bau der Alten Kathedrale (Catedrál vieja) begann 1140 n. Chr. durch die Gründung von Jerome von Périgod, einem Bischof. Alte Kathedrale wird sie deshalb genannt, weil es noch eine Neue Kathedrale in Salamanca gibt. Beide sind beeindruckende Wunderwerke der Architektur, und die Namensgebung ist durchaus begründet: Es liegen rund 400 Jahre Gründungszeit zwischen den beiden Kathedralen.
Eingangstor eintreten will, sollte man dennoch kurz innehalten und seine Aufmerksamkeit auf hunderte von Bildern lenken, die in den goldenen Stein um das Eingangstor eingemeißelt wurden. Das Innere der Kathedrale beherbergt die Kapelle San Martín, einen sehenswerten Hochaltar aus dem 15. Jahrhundert mit 53 Tafelbildern und einem Deckenfresko: Eine Szene aus dem biblischen „Jüngsten Gericht―. Streckt man den Hals in die Höhe und dem Bild entgegen, lässt jede Figur nah an sich herankommen, könnte man meinen, sich in den Räumen zu verlieren und emporgehoben zu werden – in diese beängstigende Szenerie. Im Mittelpunkt dieser außergewöhnlichen Farbengalerie steht die Stadtpatronin, die heilige „ Virgen de la Vega“. Besonders interessant sind auch Grabmäler von Bischöfen und Adligen. Zudem steht hier die älteste Orgel Europas.
Hochaltar
Die
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Alte Kathedrale wurde überwiegend im romanisch-gotischen Stil erbaut. Der Stein der historischen Gebäude ist sehr charakteristisch für Salamanca. Er ist goldfarben, oxidiert nicht und stammt aus Villamayor, einer Stadt in der Nähe von Salamanca. So wirken auch die feinen Ornamente, Schnitzereien und Verzierungen der Alten Kathedrale geradezu mit Heiligkeit bestäubt. Der Vierungsturm gilt als besonderer Hingucker: Durch seine schuppenähnlichen Ziegel wird er „Torre del Gallo― – Hahnenturm genannt. Die achteckige Kuppel (byzantinisch) ist ebenfalls selten in einer solchen Konstruktion zu finden. Wenn man durch das imposante
Foto:www.chaosreisen.de
Residentenkurier
Weltkulturerben in Salamanca Kreuzgewölbe und Säulen
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Während
einige Städte ihre alten Kathedralen gerade in der Blütezeit abrissen und durch neue ersetzten, bewahrte Salamanca sich die Alte und baute eine weitere direkt nebendran. Auf Geheiß von König Ferdinand dem Katholischen, der die Alte Kathedrale zu dunkel und klein fand, wurde beschlossen, in der Zeit der Entwicklung und des Aufschwungs eine neue, größere und prächtigere Kathedrale zu errichten.
Die Konstruktion der Neuen Kathedrale (Catedrál Nueva) begann 1512 und wurde 200 Jahre später, mit all ihren Einflüssen aus zwei Jahrhunderten Architekturentwicklung, fertig gestellt. Gotische Bestandteile, Elemente aus der Renaissance und des Barocks bilden den Grundstil für die platereske Kunst; eine sehr dekorative, verspielte und detaillierte Darstellungsart. Wand an Wand thronen die beiden Kathedralen nebeneinander, verbunden durch einen kleinen Durchgangsplatz, den „Plaza chico“. Sie bilden einen Kathedra-
lenkomplex direkt im Stadtzentrum aus goldfarbenem Stein, der durch eine schmale Straße, die Calle Calderón, mit dem Universitätsviertel verbunden ist. Dass diese Verbindung besteht, liegt daran, dass die Alte Kathedrale im 12. Jahrhundert die Räumlichkeiten für die ersten Studenten bot. Bildung war damals noch eine der Hauptaufgaben der Kirche. Und so konnte man neben Theologie auch Medizin, Recht und Philosophie studieren. Schon bald waren die Räumlichkeiten erschöpft, und 1218 wurde die eigene Universität von Salamanca gegründet. Im 16. Jahrhundert waren es bereits 8.000 Studenten. Die Stadt, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer der bekanntesten und beliebtesten Studentenstadt entwickelte, zählt heutzutage rund 40.000 Studenten.
Die Front der Neuen Kathedrale wurde fünfgliedrig entworfen und jeder Teil wird von einem kleinen Sterngewölbe geschützt. Die charakteristischen Eigenschaften der spanisch-flämischen Gotik spiegeln
sich in der Vielfalt der Schmuckmotive, ihrer Überfülle und Verteilung. Auch in der Neuen Kathedrale werden Kapellen beherbergt – in den Seitenschiffen und auch im Altarraum. Salamanca gilt zudem als eine der Städte, in der das beste und reinste Spanisch gesprochen wird. Der Rhythmus der Bewohner gleicht dem der Studenten; auf der Plaza Mayor sitzen Jung und Alt zusammen, abends strömen die Menschen lebhaft in die Straßen. Auch historische Gebäude erzählen von der Geschichte der fast vergessenen Stadt.
Auch die jungen Leute selbst schätzen, achten und integrieren sich sogar in die Besonderheiten ihrer Stadt. Wenn man zum Beispiel durch die Neue Kathedrale in die Alte gelangen will, sollte man einer bestimmten Tradition nachgehen. Unter den detaillierten Steinbildern am Eingangstor gibt es etwas ganz Besonderes zu entdecken: Einen Astronauten!
Achtförmige Kuppel und schuppenähnliche Ziegel der Alten Kathedrale
Foto: www.spain.info
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Moderne und Geschichte Ob
aus Tradition oder Glaube; die Studenten strömen regelmäßig in die Neue Kathedrale. Unter Kreuzgewölben setzen sie sich auf den Stuhl vor dem Sarkophag von Bischof Juan Lucero in ihrer Lieblingskapelle, der Capilla Santa Barbara. Fuß an Fuß mit dem toten Geistlichen. „So verbringen die Studenten die Nacht vor den Prüfungen―, erzählt eine Reiseführerin aus Salamanca. „Damit die Weisheit des Gelehrten auf sie übergehe.― Quasi nach dem Motto: Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Beinen.
Der Astronaut
Wie kommt der an die Fassade eines solch historischen Gebäudes? Diejenigen, die an Außerirdische glauben, waren überwältigt und felsenfest davon überzeugt, dass dies ein Zeichen dafür sei, dass es vor hunderten Jahren Besuch aus dem Weltall gab. Als Anfang 2007 der wahre Grund bekannt gegeben wurde, erfuhren die einen eine große Ernüchterung, während andere sich ins Fäustchen lachten: Es ist ein Werk von Universitäts-Studenten, die im Zuge von Renovierungsarbeiten im Jahr 1992 diesen Astronauten quasi als Gag mit eingearbeitet hatten. Seinerzeit fand die Museumsausstellung "The Ages of Man" statt, was die Studenten offensichtlich auf die Idee brachte, die "Menschheit" mal richtig in Erstaunen zu versetzen. Auch die Uni selbst hat eine Besonderheit in der Fassade: einen Glücksfrosch. Wer ihn ohne Hilfe findet, soll ewig Glück haben. Er ist das Maskottchen der Universität. Doch nicht erschrecken, er sitzt auf einem Totenkopfschädel.
und granatapfelrotem Schein erstrahlen die Fassaden der Gebäude als Beispiele schönster kastillischer Zivilarchitektur in einem Meer aus Glanz und Glorie. Kristina Lorents
Heute
eine Metropole mit knapp 155.000 Einwohnern die zwischen Madrid und der portugiesischen Grenze liegt, hat Salamanca sich seit Bestehen der Universität seinen Studenten verschrieben. Schon damals galt sie schnell als bildungsstarke Stadt: „El que quiera saber que vaya a Salamanca―: Wer Wissen erlangen will, der gehe nach Salamanca. Und selbst Kolumbus musste den königlichen Gelehrtenausschuss in Salamanca von seiner Theorie überzeugen, dass Indien im Westen liege.
Universitätslogo (o) und Eingangsfassade (u). Foto: www.universpain.com
Die Hauptstadt von Kastillien- León am Fluss Tormes lässt kaum jemanden unberührt. Mindestens 26 Kirchen und Klöster, acht Paläste und einige Museen mit Muschelfassaden warten darauf, von Besuchern bestaunt zu werden. Grund genug für die UNESCO, die Altstadt 1988 ins Welterbe aufzunehmen.
Besonders
wenn die Sonnenstrahlen morgens oder abends über die reizvolle Renaissance—Stadt ziehen, erblickt man die starke Persönlichkeit der goldenen Stadt. Mit einem samtig feuerfarbenen
Foto: Lars Ihring, www.fotocommunity.de
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Residentenkurier
In der Studentenstadt Salamanca
Foto: www.studylanguages.org Alte und Neue Kathedrale, Wand an Wand
Foto: www.kuste-spanien.perfecttravelblog.com
Foto: dustpuppy, www.flickr.com
Kolumbus vor dem Gelehrtenausschuss in Salamanca
Foto: www.powellhistory.com
Blick auf die goldene Stadt Salamanca
Foto: www.spain.info
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81. Internationaler Auto-Salon Aufgemotzte Schlitten, Fahrzeuge mit Elektro- oder Alternativantrieb, Zubehör, Teile und weitere Produkte und Dienstleistungen in Verbindung mit der Automobilbranche gehören zum alljährlichen Automobil-Salon in Genf. Frauen können ihre Männer an den Ort begleiten, wo ihr Herz höher schlägt, sie fasziniert auf heiße (Auto)modelle starren und der Begeisterung nicht mehr zu entreißen sind. Wie der Besuch beim Frisör Glücksgefühle heraufbeschwört, ist dieser Salon ebenfalls ein Erlebnis. In stilvollen Hallen, auf blankpolierten Böden und vor strahlenden Autos werden sich die Damen sicherlich ebenfalls nicht langweilen zwischen all der Technik und den PS. Als eine der fünf wichtigsten Automessen weltweit ist der AutomobilSalon am Genfer See die einzige Automesse in Europa, die alljährlich im Frühling stattfindet. Mehr als 250 Aussteller aus über 30 Ländern stellen rund 900 Auto-modelle aus. Auf der Hallenfläche von mehr als 100.000 m² und dem Freigelände mit rund 20.000 m² des Genfer Autosalon präsentieren die Hersteller fast aller AutoMarken ihre Neuheiten und zeigen Autos, die Sie morgen auf den Straßen sehen… Mittelpunkt ist dennoch der Mensch– denn für ihn ist das Auto gemacht: „Praktisch, vielseitig, sparsam und umweltfreundlich: so vielfältig die am Automobil-Salon ausgestellten Fahrzeuge auch sein werden, immer sind sie dazu da, den Bedürfnissen von Menschen zu dienen. Dabei sind weiterhin auch Fahrspaß, Freiheits-gefühl und Design wichtige Aspekte.
Verschiedene Animationen, Attraktionen und heiße Messegirls machen den Messerundgang nicht nur für Autofans zum echten Erlebnis. Seit 1905 hat sich der Automobil-Salon zu einer der international wichtigsten Messen ent-wickelt. Hier wird gezeigt, was man hat und haben wird. Neuheiten, Verbesserungen und Visionen bieten den Besuchern Einblicke unter die Motorhauben. Der Besuch ist für jedermann offen und so kann man kompetentem Personal Fragen stellen, Fachgesprächen zuhören oder sich mit einbringen. Dieses Jahr werden auch einige Premieren gefeiert, wie zum Beispiel bei Porsche: Gleich zwei unterschiedliche Sondermodelle der Black Edition sind zu bestaunen. Einerseits der 911 Carrera als Coupé oder Cabriolet, andererseits der Boxster S. Diese Edition ist auf 987 Exemplare limitiert. Auch der neue Fiat Freemont wird sein
Debüt feiern, der in der zweiten Hälfte 2011 auf den Markt gebracht wird. Bereits der Name weckt ein Gefühl von Freiheit, Freude am Leben im Freien, Abenteuer und die Möglichkeit, jede Situation zu meistern. Freemont verbindet Flexibilität und Funktionalität mit einem exklusiven, originellen Design. Seine Abmessungen – 489 cm lang, 188 cm breit und 172 cm hoch – garantieren ein optimales Platzangebot im Innenraum, was auch dem besten Radstand seiner Klasse zu verdanken ist (289 cm). Er ist durch ein sehr markantes Design mit muskulöser, entschlossener Linienführung gekennzeichnet, die in der Frontpartie durch einen abgeänderten Stossfänger und Kühlergrill zum Ausdruck kommt. Das Heck wurde überarbeitet und weist einen neuen Stossfänger und LEDRückleuchten auf. Völlig neu das Interieur: modernes Design und Soft-TouchMaterialien.
Für das Auto-Salon-Plakat der 81. Ausgabe haben die Verantwortlichen eine selbstbewusste Frau am Steuer ihres Cabriolets gewählt. Das Motiv vermittelt Beschwingtheit und gute Laune.―
Automobilsalon Genf 2011
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Neuheiten aus der Automobilbranche Der Treibstoff Erdgas/Biogas und immer leistungsfähigere Motoren machen das umweltschonende Fahren noch effizienter und attraktiver:
INFOS ZUR MESSE: Öffnungszeiten: täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr, Wochenende von 09:00 bis 19:00 Uhr. Eintrittspreise: Tageskarte: 14,00 CHF Tageskarte ermäßigt *: 8,00 CHF Gruppen ab 20 Pers: 9,00 CHF/Pers *Kinder von 6 bis 16 Jahren und AHV-Bezüger Hunde haben keinen Zutritt zu den Ausstellungshallen, ausgenommen sind Blinden- und BehindertenHunde.
Schweizer Erdgas-Wirtschaft am gewohnten Standort am GASMOBIL-Stand in Halle 5 machen einen Querschnitt durch die Palette der neusten Modelle. Im Mittelpunkt steht das Schweizer Modell Fiat 500C erdgas turbo. Sein TwinAir ErdgasTurbo kommt mit 2,9 kg Verbrauch und 85 PS auf sensationell tiefe 72 Gramm CO2 pro Km. Aktuell sind in der Schweiz rund 9‗600 Erdgas-Fahrzeuge in Betrieb. Die Zahl der Erdgas/Biogas Tankstellen ist auf 126 gewachsen. Auch die Zahl der Erdgas-Flotten steigt kontinuierlich: Das Genfer Forschungszentrum CERN wird künftig 100 Erdgas-Pandas von Fiat einsetzen.
Homepage und Quelle: www.salon-auto.ch/de/ Die Frühjahrskollektion: Mercedes SLK, Opel Zafira Concept, Saab 9-5 SportCombi und der neue Kia Rio
Weltpremiere für Tilter: Der « Tilter »
wurde von SynergEthic, einer jungen innovativen Firma aus der Region Paris, entwickelt. Er ist ein kompaktes, voll verkleidetes Fahrzeug, 100 % elektrisch mit NULL-CO2 Emissionen und für den urbanen sowie suburbanen Gebrauch bestimmt. Zielgruppe sind umweltbewusste Großstadtbewohner, die auf ihr Auto verzichten möchten und dennoch den Komfort und die Sicherheit eines Rollers geniessen wollen. Seine Markteinführung in den europäischen Hauptmetropolen beginnt 2012. Der öffentliche Verkaufspreis wird, unter Berücksichtigung des Serviceabos für die Batterie, unter 10.000 € inkl. MWST liegen.
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Motorrad- Weltmeisterschaft GP von Spanien Nicht nur für passionierte Motorsportinteressenten: Die MotorradWeltmeisterschaft gibt wieder Gas. Vom 20. März bis 06. November sind international Hochspannung, Lifestyle, Hightech und vor allem Sportwettkampf angesagt.
Jerez de la Frontera Barcelona
Trotz der vielen Rennstrecken in Spanien testen die besten F1-Teams und der gesamte MotoGP-Zirkus fast ausschließlich in Jerez de la Frontera! Die 1985 gebaute Strecke befindet sich 10 km nordöstlich von Jerez. 1992 wurde die Curva Sito Pons hinzugefügt, 1994 die Senna-Schikane, die aber auch ausgelassen werden kann. Für Jerez spricht die Wettersicherheit, die im Süden Spaniens am höchsten ist, und weil es in Spanien keine bessere Strecke hinsichtlich Streckenführung und Sicherheit gibt.
gene, zum Teil sehr schnelle Kurven, die die Reifen stark beanspruchen. Typisch für Barcelona sind auch Kurven, die am Ausgang weiter werden. 2004 wurde die mittelschnelle, sich weitende Kurve am Ende der Gegengeraden durch eine Spitzkehre ersetzt.
Der "Circuit de Catalunya" wurde Anfang der Neunziger Jahre neu gebaut, um den Formel-1-GP von Spanien wieder nach Barcelona zu holen. Sie hat viele langgezo-
01.04. - 03.04.2011
03.06. - 05.06.2011
Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal 15.07. - 17.07.2011
Länge: 4,423 km
Länge: 4,727 km
Auf einem mehr als 50 Hektar großen Gelände wurde unmittelbar am ehemaligen Sachsenring der NEUE SACHSENRING geschaffen. Eingebettet in die hügelige Landschaft des Chemnitzer Landes, bietet das etwa 50 ha große Gelände Trainingspisten mit realistischen Bedingungen und die Herausforderung einer selektiven Rundstrecke. Die 3,7 km lange Grand Prix Strecke ist durch Kurzanbindungen in
insgesamt drei Rundkurs-Varianten mit jeweils unterschiedlichem Charakter befahrbar. Dorna Sports und BMW einigten sich, dass der deutsche Hersteller noch bis 2016 das offizielle Auto der MotoGP bleibt. Somit verlängern beide die erfolgreiche und starke Partnerschaft, die schon 1999 begann. Unsichtbar für die Außenwelt, eingebettet in Wälder immergrüner Eichen, liegt das Ascari Race Resort in einem wunderschönen Tal im Süden Spaniens, in der Nähe der Stadt Ronda und gehört dem holländischen Multimillionär Klass Zwart. Die Strecke wird auch gerne als "Spielplatz der Reichen" bezeichnet.
Hotel “la Española“ Calle Isaac Peral, 4 bis 6 11550 Chipiona Tel: +34 956 37 37 71 www.hotellaespanola.com
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GP von Spanien in Jerez Alcaniz
Valencia
16.09. - 18.09.2011
04.11. - 06.11.2011
Länge: 5,077 km
Länge: 4,005 km
Der Circuit de la Comunitat Valencia Ricardo Tormo ist eine 4,005 km lange Motorsport-Rennstrecke in Cheste, rund 20 Kilometer von der spanischen Stadt Valencia entfernt. Sie ist nach dem früheren spanischen Motorradrennfahrer Ricardo Tormo benannt, der aus der Nähe von Valencia stammte, und wird entgegen des Uhrzeigersinns befahren. 1999 wurde sie modernisiert. Viele langsame, langgezogene Kurven. Eine flache Strecke mit guten Sicherheitseinrichtungen. Es gibt mehrere Streckenvarianten. Die Rennstrecke in Cheste ist mit modernster Technik ausgestattet und bei den Einrichtungen wurde großer Wert auf die Funktionalität und Modernität der Anlage gelegt. Den Zuschauern wird jederzeit ein vollständiger Blick auf die gesamte Strecke und das Renngeschehen geboten.
Gleich sechs deutsche Fahrer werden bei der Motorrad Weltmeisterschaft 2011 an den Start gehen. Zwei von ihnen wollen wieder in der Weltspitze mitfahren und ein Wort bei der Vergabe des WM-Titels mitsprechen.
Deutsche Fahrer beim GP 2011 Stefan Bradl war letzte Saison von der 125cc-Klasse in die Moto2 aufgestiegen. Nach einem eher holprigen Start, schlug am Ende ein Grand Prix-Sieg und WMRang neun für ihn zu Buche. 2011 will er von Beginn an angreifen und in der Moto2 vielleicht das schaffen, was ihm bei den 125cc nicht geglückt war: Weltmeister werden. Diese kleine Hoffnung hat auch Sandro Cortese, der beste Deutsche im letzten Jahr. Er schloss das Jahr auf Platz sieben ab, verfehlte einen GP-Sieg jedoch knapp. 2011 soll es gelingen. Dabei wird er sich auch mit Jonas Folger und Marcel Schrötter messen müssen, die ihr Potenzial konstant zeigen wollen. Jonas Folger hat sich nach seinem Wechsel zum AjoRennstall hohe Ziele für die neue Saison
der Motorrad-WM gesetzt. "Ich hoffe, in die Top 5 zu kommen", sagte der 17Jährige aus Schwindegg dem Magazin "Red Bulletin". Auch der deutsche Fahrer Daniel Kartheininger dürfte sich über jeden Punkt freuen. Der einzige WMDebütant ist Max Neukirchner, der direkt in der Moto2 angreifen möchte. Homepages der jeweiligen Rennstrecken:
www.circuitodejerez.com/ www.circuitcat.com www.sachsenring.de www.motorlandaragon.com www.circuitvalencia.com/ Quellen: www.mendetta.com, www.motorsport-total.com, www.rennstrecken.tv
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Kunstausstellung im Picasso-Museum Málaga
„Kippenberger trifft Picasso“ vom 21.02.2011 bis 29.05.2011 Ein Künstler überträgt seine Gedanken und Gefühle auf die Leinwand. Wie er zum Beispiel die Gesellschaft, in der er lebt, sieht, interpretiert man aus seinen Kunstwerken. Der Künstler hinterlässt seine Werke. Sie werden Bestandteil der Epoche und der Kultur. Doch wie ist es anders herum? Welche Rolle spielt ein Künstler in der Kultur? Wann gilt er als
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Bestandteil der Kultur, wann wird der Künstler selbst integriert? Solche und ähnliche Fragen haben sich zum Beispiel Martin Kippenberger und Pablo Ruiz Picasso gestellt – wenn auch nicht zeitgleich. Kippenberger ( 25. Februar 1953 in Dortmund ; † 7. März 1997 in Wien ) gehörte einer Generation deutscher Künstler an, die diese Thematik untersuchten. Ende der achtziger Jahre lebte Kippenberger in Carmona (Provinz Sevilla) und entwickelte eine ganz besondere Beziehung zu Picasso (* 25. Oktober 1881 in Málaga, Spanien; † 8. April 1973 in Mougins, Frankreich) und seinen Werken. Beide Künstler hatten die gemeinsamen Themen: Verlust, Spiegelung der eigenen Erfahrung in der Kunst und das Portrait als Genre. Daraus inspiriert malte Kippenberger die Serie „Sin título― (Ohne Titel 1988).
Werke daraus gibt es in der Ausstellung „Kippenberger trifft Picasso“ . Der Betrachter sieht die Reflexionen zum Thema: Welche Rolle hat der Künstler in der Kultur? in Form von insgesamt 55 Skulpturen, Zeichnungen und Gemälden. Die Ausstellung ist durchgehend geöffnet, auch an Sonn– und Feiertagen:
10:00 bis 20:00 Uhr Kristina Lorents
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Pflicht in Deutschland: Dachdämmung bis Ende 2011 „Sind sie noch ganz dicht?“ – gemeint sind die Dächer älterer Eigenheime in Deutschland. Denn diese müssen bis Ende 2011 isoliert sein. Das schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) seit 2009 vor. Ältere Gebäude sind diejenigen, die vor 2001 gebaut wurden. Schätzungen zufolge genügt die Dämmung bei rund 90 Prozent der vor 2001 gebauten Häuser nicht den Anforderungen. Betroffen sind über 15. Millionen Immobilien. Deren Besitzer zögern jedoch mit der Komplettsanierung – wegen der Kosten, dem Aufwand und des Risikos.
Foto: www.modernus.de 80 bis 160 Euro Kosten pro Quadratmeter "Die EnEV-Auflagen lassen den betroffenen Eigentümern die Wahl, entweder die oberste begehbare Geschossdecke zu dämmen oder das gesamte Dach energetisch so abzudichten, dass kaum noch Heizwärme entweicht", erläutert Bettina Allewelt, Architektin beim Eigentümerverband Haus & Grund. Werde nur der Dachboden gedämmt, entstünden Kosten von rund 80 Euro pro Quadratmeter Grundfläche. "Bei einem 100 Quadratmeter großen Dachboden wären das 8000 Euro", rechnet die Architektin vor. Deutlich teurer käme eine Dämmung des gesamten Daches. Allewelt: "Wegen des höheren Aufwands betragen die Kosten in diesem Fall bis zu 160 Euro pro Quadratmeter." "Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können Kosten bis zu 24.000 Euro anfallen", sagt Corinna Merzyn, Geschäftsführerin des Verbands Privater
Bauherren (VPB). Sie rät deshalb dazu, nur dann das gesamte Dach zu dämmen, wenn das oberste Geschoss gleichzeitig oder später zu einem Wohnraum ausgebaut werden soll. "Sonst rechnen sich die hohen Aufwendungen nicht." Besitzer können rund 630 Euro pro Jahr sparen Durch die Dämmung verringert sich der Heizenergieverlust über das Dach nach Berechnungen der Deutschen EnergieAgentur (Dena) um rund 75 Prozent. "Bei einem Eigenheim mit einem ungedämmten Dach kommt es pro Jahr im Schnitt zu einem Wärmeverlust von 12.000 Kilowattstunden, bei einem Haus mit einem sehr gut gedämmten Dach gehen nur 3000 Kilowattstunden Heizenergie pro Jahr verloren", sagt Henning Discher, Projektleiter für energieeffiziente Gebäude bei der Dena. Betrage der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde 7 Cent, können Besitzer somit rund 630 Euro pro Jahr einsparen. Für ältere Hausbesitzer reiche die Kostenersparnis jedoch nicht aus, um die Dämmkosten wettzumachen, sagt VPBGeschäftsführerin Merzyn. "Selbst wenn nur der Dachboden für 8000 Euro gedämmt wird, dauert es bei einer jährlichen Ersparnis von 630 Euro 12,7 Jahre, bis sich das investierte Geld amortisiert." Werde das Dach gedämmt, könne es sogar bis zu 38 Jahre dauern, so Merzyn. "Viele Rentner dürften deshalb versucht sein, die Vorschrift zu ignorieren." Ausnahme-Antrag beim Bauamt Wenn der Eigentümer beim zuständigen Bauamt die Unwirtschaftlichkeit der Sanierung nachweisen kann, ist es möglich, einen Ausnahmeantrag zu stellen. Der Ausgang ist völlig offen, da die Ämter mit dem Thema meist erstmals konfrontiert werden. Immobilien-Verkauf schwieriger
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Dämmung
Besitzer, die ihre Dächer also nicht dämmen, müssen damit rechnen, dass ihnen
die Kosten für Dämmung beim Hausverkauf von dessen Marktwert abgezogen werden. Etliche ältere Eigentümer, die bereits Jahrzehnte in ihren Häuser wohnen, würden sich noch aus einem Grund zur Dämmung verpflichtet sehen: Sie wollen nicht, dass die Kosten nach ihrem Tod von den Erben getragen werden müssen. Werden die EnEV-Auflagen nicht erfüllt, kann das Bauamt der jeweiligen Kommune ein Bußgeld verhängen. "Dessen Höhe kann die Kosten einer einfachen Dachbodendämmung deutlich überschreiten", mahnt Merzyn. Die VPB-Chefin bezweifelt zwar, dass die Kommunen stark kontrollieren werden; allerdings könnten die Schornsteinfeger bei der jährliche Kontrolle der Heizungsanlagen auch die Dachdämmung prüfen. "Zudem besteht immer die Gefahr, dass ein missliebiger Nachbar das Bauamt informiert, wenn er selbst sein Dach gedämmt hat, andere sich die Kosten aber erspart haben", sagt Merzyn. Quelle: financial times Verordnete Sanierung Die Energieeinsparverordnung (EnEV) definiert bautechnische Anforderungen für Gebäude. Sie löste 2002 die Wärmeschutzund Heizungsanlagenverordnung ab. Seither wurden die Auflagen stetig angehoben. Zuletzt wurden mit der EnEV 2009 die Vorgaben um 30 Prozent verschärft und der Zwang zur Dämmung aller Dächer bis Ende 2011 festgelegt. Die für 2012 geplante Anhebung der Auflagen um weitere 30 Prozent liegt auf Eis. Die Regierung will erst die Folgen der EnEV 2009 auf den Energieverbrauch untersuchen. Weiterführende Links zum Thema: http://service.enev-online.de/bestellen/ tuschinski_100325_enev2009_sieben_missversta endnisse.pdf http://medien.enev-online.de/ infos_2010/101102_fpx_geschossdecke_daemme n_bares_geld_sparen.pdf
www.luz-consult.com
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Pardon, wie ist denn Ihr Wärmedurchgangskoeffizient? Wenn es nach der Energiesparverordnung (EnEV 2009) in Deutschland geht, dann sollte jeder Hausbesitzer doch wohl den Wärmedurchgangskoeffizienten der Geschossdecke seines Hauses kennen, bzw. für Häuser in Spanien geht es um den „coeficiente de convección“ . Die Formel ist ganz einfach:
Wozu das gut sein soll? Ganz einfach: Sollten sie ein Haus besitzen, das Sie vor 2001 gebaut haben, oder nach dem 1. Februar 2002 käuflich erworben haben, dann verlangt die Neue EnergieEinsparverordnung, dass Sie die Geschossdecke über bewohntem Raum oder das Dach dämmen, und zwar bis Ende 2011. Andernfalls können empfindliche Strafen fällig werden (bis 50.000 €!). Wohl dem, der als Resident sein Haus in Spanien stehen hat, denn dort interessiert es niemanden, ob Ihr Haus gedämmt ist, wie viel Erneuerbare Energien verwendet werden, wie viel Heizenergie sinnlos verpulvert wird, oder eben: welchen Wärmedurchgangskoeffizienten ihr Haus hat. Es bleibt jedem Eigentümer selbst überlassen, was er mit seinem PRIVAT-eigentum macht, und ob man seine Heizkosten durch geeignete Baumaßnahmen reduziert. In Deutschland dagegen ist das anders, denn hier muss man ja mit gutem Beispiel vorangehen und der Welt zeigen, was machbar ist. So hat es die Dämmindustrie offenbar geschafft, politisch durchzusetzen, dass Hausbesitzer — nach Dikatorenmanier —gewzungen werden können, bis zu einem bestimmten Termin festgelegte Baumaßnahmen durchzuführen. Wer nicht bis Ende dieses Jahres entsprechend handelt, kann bestraft werden. Aufgeschreckt von einem Bericht in der Financial Times, den wir Ihnen auf der vorhergehenden Seite präsentieren, wollten wir Genaueres über dieses Ungetüm EnEv 2009 in Erfahrung bringen, und vor allem herausfinden, ob diese Verordnung tatsächlich für ALLE Hausbesietzer, oder nur solche, die auch vermieten, gelten soll. Doch das ist nicht so einfach. Die verschiedensten Stellen geben unterschiedliche Auskünfte. So recht scheint niemand Genaueres zu wissen, nicht einmal in den verschiedenen Pressestellen der Dämmindustrie oder in der Deutschen EnergieAgentur (dena). Ein Auszug aus der Verordnung soll Klarheit schaffen: § 10 Nachrüstung bei Anlagen und Gebäuden „ [..](3) Eigentümer von Wohngebäuden sowie von Nichtwohngebäuden, die nach ihrer Zweckbestimmung jährlich mindestens vier Monate und auf Innentemperaturen von mindestens 19 Grad Celsius beheizt werden, müssen dafür sorgen, dass bisher ungedämmte, nicht begehbare, aber zugängliche oberste Geschossdecken beheizter Räume so gedämmt sind, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschossdecke 0,24 Watt/(m²⋅K) nicht überschreitet. Na das ist doch sehr hilfreich, oder? Das heißt ja wohl, wer weniger als 4 Monate heizt (zweckgebunden), und lieber mit 18 Grad und einem Pulli auskommt, der bleibt verschont von der Energiesparverordnung.
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Man kann also wirklich nur empfehlen, die Wintermonate in Spanien zu verbringen, um die Heizperiode von mindestens 4 Monaten in Deutschland nicht zu überschreiten. Je weiter man recherchiert, umso häufiger tauche bestimmte Firmennamen auf, die mit dieser Verodrnung in Verbindung gebracht werden können. Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese Verordnung eine Art „Krisenmanag-ment― der Dämmindustrie ist, die mit gezielter Lobbyarbeit Druck auf die Politik ausüben, alles unter dem Deckmantel der CO2Einsparung. Macht ja auch so viel Sinn, wenn wenigstens in einem Land eingespart wird, und man nicht verbrauchte Emissionen an andere verkaufen kann, damit die munter weiter alles in die Luft pusten können. Stellt sich noch die Frage: wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld? Na auch dies ist schnell beantwortet. Henning Discher, Projektleiter energieeffiziente Gebäude bei der dena, rechnet vor: "Bei einem Eigenheim mit einem ungedämmten Dach kommt es pro Jahr im Schnitt zu einem Wärmeverlust von 12.000 kWh, bei einem Haus mit einem sehr gut gedämmten Dach gehen hingegen nur 3.000 kWh Heizenergie pro Jahr verloren". Wird die Heizenergie aus Öl oder Erdgas gewonnen, betrage der durchschnittliche Preis für eine kWh 0,07 Cent, sagt Discher. "Durch die Dämmung des Daches können Besitzer somit rund 630 Euro pro Jahr einsparen." Na bravo, wenn die Investion rd. 20.000 € kostet, dann kann man sich ja ausrechen, wie lange man diese Menge einsparen muss, bis sich alles amortisiert. (über 30 Jahre). Wer weiss, welche Verordnungen in dieser Zeit noch auf uns zu kommen. Aber ich kann Sie trösten. Wir haben in den Unterlagen auch einen wichtigen Satz gefunden, den man sich auf der Zunge zergehen lassen muss: (6) Die Absätze 2 bis 5 sind nicht anzuwenden, soweit die für die Nachrüstung erforderlichen Aufwendungen durch die eintretenden Einsparungen nicht innerhalb angemessener Frist erwirtschaftet werden können.“ Im Klartext: vergessen Sie einfach die EnEV, es lohnt sich eh nicht, da Sie nicht in angemessener Zeit so viel einsparen können, wie für die Nachrüstung mit Dämmung ausgegeben werden muss! Vermutlich geht es eher darum, dass viele diese Sätze nicht lesen oder verstehen, und dann brav dämmen, zur Freude und Gewinnoptimierung der Dämmindustrie, aber auch der Umwelt. Ein Kommentar von: Beatrice HOHLER Wir sind noch auf ein „Aufklärungsblatt― gestoßen, das versucht, mit einigen Mißveständnissen bezüglich der EnEV 2009 aufzuräumen und das 7 Mißverständnisse widerlegt: http://service.enevonline.de/bestellen/tuschinski_100325_enev2009_sieben_missversta endnisse.pdf
Weitere Informationen: www.dena.de , http://www.enev-online.org, http://www.ib-rauch.de
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Neue Wohntrends laubsflair in der Tradition mediterraner Hausfarben. Weiß war vor allem auch beliebt bei professionellen Innendekorateuren, weil man damit nichts falsch machen kann. Aber langsam hatte man sich daran satt gesehen. Es lebe die neue Wohnfarbe „Burgund“!
Autorin Dr. Gabriele Hefele Die Wände Ihrer Ferienwohnung sind noch in Wischtechnik gestaltet? Völlig out inzwischen! Mindestens eine Wand sollen Sie jetzt in großformatigen Blüten oder Girlandenmustern gestalten, wie man es schon einmal mal in den 60er oder 70er Jahren hatte. Greifen Sie mutig in den Farbtopf oder, einfacher, geht es mit den neuen Blumentapeten, die bereits in allen einschlägigen Baumärkten auftauchen. Jahrelang, fast jahrzehntelang war weiß DIE Farbe in den Ferienwohnungen und Villen, vielleicht noch etwas aufgelockert durch Accessoires in Blau wie blaue Kissen, Tischdecken und Vasen. Das galt mindestens 20 Jahre lang. Nichts dagegen einzuwenden, es gab den Immobilien einen frischen Anstrich, vermittelt Ur-
Es ist jetzt an der Zeit, die Wohnung etwas aufzupeppen, zu modernisieren und mit wenigen Mitteln ins neue Jahrzehnt zu transportieren. Jetzt heißt die neue Wohnfarbe: Burgund, eine satte Farbe wie der gleichnamige Wein. Schon gibt es Sofas in diesem Stoff, auch bereits bei einschlägigen Mitnahmemöbelhäusern gesehen, Teppiche und Lampenschirme und Küchenfronten. Auch unsere Rastros und Märkte gehen schon mit der Zeit und bieten bereits entsprechende Kissenbezüge und Vorhänge an. Man muss allerdings vorsichtig mit dem Einsatz dieser Farbe umgehen, kann sie doch einen Raum, der nicht über Panoramafenster verfügt, dunkel wirken lassen. Es bietet sich an, diese Farbe zuerst einmal im Schlafzimmer auszuprobieren, das schafft einen heimeligen Boudoir-Effekt. Auch nur ein Zweisitzer in Burgund kombiniert zum alten weißen Sofa des Penthausstudios oder vereinzelt Kissen und Lampenschirme setzen verblüffende Akzente. Ganz Mutige streichen sogar eine Wand in dieser neuen Farbe. Übrigens fällt auf, dass die Möbeldesigner brav den Trends in der Bekleidungsmode folgen: Purpur ist die Modefarbe der Saison bei den Designern!
Neue Tapete in Burgund und großflächigem Muster (von Designersguild)
Sich wohl fühlen in den eigenen vier Wänden Die kühlen Metallic-Töne der letzten Jahre aber bleiben nach wie vor aktuell. Sie sind nicht einfach in der Anwendung, weil sie kalt wirken. So manche Küche hat deshalb die Ausstrahlung eines Chemielabors. Das mag für Restaurantküchen angehen, aber zuhause in den eigenen vier Wänden drückt es aufs Gemüt, besonders an Regentagen. Deshalb werden Grau und Silber gerne in der Küche mit Gelb oder Orange kombiniert. Grau kann aber als ruhiges Gegengewicht wirken, falls man eine Wand im neuen Burgund-Bordeaux streichen will: Es bietet sich dann eine hellgraue Tapete mit silbernen Girlanden beispielsweise auf den anderen Wänden an. Immer aber gilt, was eine große alte Lady der Innenarchitektur und "Erfinderin" des englischen Country-Stiles, Nancy Lancaster, bei der Heimgestaltung propagierte: „Man muss die Seele eines Raumes erspüren.― Sie sollen sich wohl fühlen in Ihrem Zuhause. Eine neue Farbe und Gestaltung muss immer auch Ihren Geschmack treffen. Von Gabriele Hefele
Weiß war jahrzehntelang in Mode
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Vasendesign von Kjell Engman
Residentenkurier
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Gartentipp: Rasenpflege im Frühling Rasenpflege im Frühjahr und Frühling Die Temperaturen steigen langsam wieder, die Sonne versorgt uns länger mit ihren wärmenden Sonnenstrahlen — und man bekommt wieder richtig Lust, im Garten zu sitzen. Doch der möchte vor der Benutzung gepflegt werden. Was wäre es sonst für ein trister Anblick: Farbenfrohe Blumen neben einem braunen, nährstoffarmen und kargen Rasen? Bevor man aber die Ärmel hochkrempelt und sich in die Gartenarbeit stürzt, ist es wichtig, die benötigten Gartengeräte wie etwa den Rasenmäher und den Vertikutierer noch vor dem Frühlings-beginn zu kontrollieren und zu reinigen. Gut vorbereitet kann die Rasenpflege dann losgehen. Vertikutieren bedeutet, dass die Grasnarbe einer Rasenfläche angeritzt wird, um so gründlich Moos und Unkraut aus dem Rasen entfernen zu können. Hierbei wird der Rasen auch etwas belüftet. Bevor der Rasen also gemäht wird, sollte er vertikutiert werden. Dazu kann man einen speziellen Vertikutierer benutzen, oder auch einen einfachen Rechen, wenngleich dieser mehr Aufwand bedeutet. Altes Laub und Zweige sollten vom Rasen entfernt werden, Maulwurfshügel müssen glattgeharkt werden, und sobald es dann frostfrei und sonnig wird, kann der Rasen wieder gemäht werden. Den Rasen beim ersten Schnitt im Frühjahr nicht unter 5cm mähen! Wer gerne ein schönes Muster in den Rasen bekommen möchte, sollte einen schweren Rasenmäher benutzen. Denn je schwerer das Mähgerät, desto deutlicher sind die Streifen im Rasen. Ob es wohl daran liegt, diese meist unliebsame Aufga-
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Foto: www.garten-mainhardt.de be dem „stärkeren― Geschlecht zu überlassen? Zur guten Rasenpflege gehört des weiteren das Kalken, das bereits beschriebene Vertikutieren und das Aussäen neuen Rasens an fehlerhaften Stellen. Ein schöner Rasen braucht auch eine gute Belüftung. Zwar ist das Lüften des Rasens nicht so notwendig wie das Vertikutieren bei dem ja schon etwas „angelüftet― wird, aber dennoch ist es durchaus sinnvoll. Für gute Belüftung ist es sehr wichtig, dass Moos und Unkraut gründlich entfernt werden. Einige Firmen haben sogar Rasenmäher hergestellt, die zu Rasenlüftern umgebaut werden können, um den Vorgang zu erleichtern, da manuelles Lüften sehr anstrengend und zeitaufwendig sein kann: Es müssen viele kleine Löcher in den Rasen gemacht werden. Für einen schönen Rasen ist es gut, ihn ab und zu mit Kalk zu versorgen. Dieser neutralisiert den pH-Wert des Bodens und
verhindert so das (Nach-) Wachsen von Unkraut und Moosen. Der optimale Zeitpunkt zum Kalken ist direkt nach dem Vertikutieren und zu Beginn des Jahres, also bis spätestens Ende März. Nach dem Vertikutieren, Lüften und Kalken braucht der Rasen eine kleine Ruhepause, bis er dann weiter bearbeitet werden kann. Hat der Rasen sich vom Lüften erholt, kann er gedüngt werden. Besonders für angegriffenen, geschwächten Rasen ist dies sehr wichtig. LangzeitRasendünger sind eine gute Wahl. Es sollte nur bei regnerischem, feuchtem Wetter gedüngt werden.
Infos aus: www.hausgarten.net Kristina Lorents
Residentenkurier
Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor, sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.
Ideal sind auch Sprachreisen in Spanien, selbst für Residenten, die ihre Sprachkenntnisse auffrischen wollen, und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen. www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html
Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de
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Jenseits von Andalusien Der Junge von der Hühnerfarm Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu arbeiten. Mit 60 Jahren kehrt er als Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte. Gerade weil er beide Mentalitäten und Kulturen kennt, sind seine Erfahrungen für uns Residenten sehr interessant. Hier Teil 17 : „ DIE spanisch deutsche HOCHZEIT“ (die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv) Vor dem Tag der Hochzeit gibt es in Deutschland den Brauch des Polterabends. Ich selbst kannte mich da noch nicht so aus und war gespannt, wie alles ablaufen würde. Ich bemerkte, dass Gabys Mutter am 20. September 1970, dem Tag des Polterabends, aufpasste, dass keiner in der Strasse parkte und abends um 18 Uhr wusste ich auch, warum: Es wurden zwei Müllcontainer angeliefert. Aber was die mit uns zu tun hatten, konnte ich mir nicht so recht vorstellen. Eine Stunde später sollte ich es erfahren. Viele Menschen kamen in unsere Strasse und schienen auf etwas zu warten. Und dann ging es los: Jeder hatte Teller, Vasen, Schüsseln und Ähnliches dabei.
… und warf es mit Schwung nach draußen auf den Boden, damit es zerbrach. Meine Eltern und ich schauten fassungslos aus dem Fenster und sahen, wie der Scherbenhaufen immer größer wurde. Freunde kamen und stellten einen dicken Holzklotz von 1 m Länge und einem Durchmesser von 50 cm auf. Gaby und ich mussten ihn unter lauten Anfeuerungsrufen und großem Gelächter durchsägen. Das war ein gutes Stück Arbeit und sollte wohl die Anstrengungen in einer Ehe darstellen, und zeigen, dass beide an einem Strang ziehen müssen. Nachdem wir es endlich geschafft hatten, mussten wir noch alle Scherben und das Holz zusammenkehren und in die beiden Container füllen. Sie waren fast voll. Tja, manchmal hat es eben auch Nachteile, wenn man so viele Leute kennt.. Aber es war eine Mordsgaudi und wir hatten trotzdem viel Spaß. Meine Mutter war ganz erstaunt darüber, wie der Junggesellenabschied in Deutschland gefeiert wird. Wir hatten ein Lokal gemietet und feierten dort mit allen Freunden, Bekannten und den beiden Familien bis zum frühen Morgengrauen um 4 Uhr.
Ab heute wird dein Leben schwerer als bisher) Damit sollte er zwar Recht behalten, aber es gab auch viele glückliche Stunden mehr als bisher. Ich war doch immer recht einsam gewesen. Allein wegen meiner Arbeitszeiten konnte ich wenige Freundschaften pflegen.
22.September: Unser Hochzeitstag! Jeder ging mit seinen Gefühlen anders um. Meine Mutter ließ alles raus und weinte schon den ganzen Morgen. Mein Vater hingegen machte alles allein mit sich selbst aus und unternahm einen langen Spaziergang, um seine Gedanken zu ordnen. Meine Geschwister versuchten, sich abzulenken und suchten spanische Programme im TV. Ich versuchte ruhig zu bleiben und zog mich unter den strengen Augen und den helfenden Händen meiner Mutter für die Trauung an. Als wir dann zur Kirche kamen, war alles voller Menschen. Neugierige Menschen, die der ersten spanisch-deutschen Hochzeit in Bernkastel-Kues beiwohnen wollten. Auch in der Kirche war jeder Platz besetzt. Ich war sehr nervös und habe vor lauter Aufregung fast kein Wort während der Messe verstanden. Ich hörte meine Mutter im Hintergrund leise weinen und mir schossen tausend Gedanken durch den
Kopf. Wie würde sich mein Leben nun verändern? Ich war total durch den Wind.
Fast hätte ich den Ehering an den falschen Finger gesteckt! Irgendwann war die Messe vorbei und wir traten nach draußen ins Sonnenlicht. Die Gäste applaudierten laut und stürmisch, und jede Menge Reis flog als Glückssymbol auf unserem Weg. Die Hochzeitsfeier fand im Lokal „Hubertusklause“ auf der Kueser Seite im Kreise der Familie statt. Am späteren Abend kam noch der Gesangsverein, in dem meine Frau Mitglied war. Auch das Musik- Duo aus dem Hotel, in dem ich arbeitete, war dabei.
Mein Vater nahm mich später zur Seite und meinte: „A partir de ahora tu vida serà màs dificil que hasta ahora!―
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Der Junge von der Hühnerfarm
Es war eine gelungene Feier, ich entspannte mich und war sehr glücklich. Ein paar Tage später fuhr meine Familie nach Spanien zurück. Wir planten eine kleine Hochzeitsreise im Oktober nach Spanien und würden sie dort wiedersehen. Und Gaby würde dann den Rest der Familie kennen lernen: Onkel, Tanten, Cousens, einfach alle! Zurück in Bernkastel gingen wir unserem Alltag nach. Gaby arbeitete zu der Zeit noch in ihrem erlernten Beruf als Drogistin, und ich organisierte die Feiern des Winters (fast jeder Verein feierte seinen Ball) und regelte alles für die Karnevalstage im Hotel. Und während dessen warteten wir beide auf den spannendsten Moment: die Geburt unseres ersten Kindes!
ner. Mein Vater hatte Recht. Mein Leben wurde anstrengender und zugleich behielt ich Recht: Es war nämlich auch sehr viel schöner. Ich genoss jede Minute, die mir mein Beruf an Freiraum ließ, um mit meinem Kind zusammen zu sein: mit ihm spielen, es wickeln, das Fläschchen geben. Ich war ein stolzer Vater und Ehemann. Meine spanische Familie war hin und weg, als ich sie über die Geburt ihres
„Alle sind schon sehr gespannt!“ ersten Enkelkindes informierte. Wir sollten baldmöglichst zu Besuch kommen, um das kleine Enkelchen zu präsentieren. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe
Wir wünschten uns ein Mädchen, das Isabel heißen sollte. Aber wie so oft im
Ich war PAPA, wir waren Eltern geworden. Leben, kam es etwas anders, und am 16. Februar 1971 wurde uns ein süßer, kleiner und sehr lebendiger Junge namens Manuel geboren. Ich war so stolz, dass ich jedem, der es wissen wollte, oder auch nicht, davon erzählte und den Kleinen möglichst herumzeigte. Inspiriert durch die Verliebtheit in meinen eigenen Sohn kreierte ich einen leichten Cocktail mit dem Namen „Manuel― (Orangensaft, 2-4cl Crema de Cacao, Spritzer Zitrone, 2-3 Eiswürfel und auffüllen mit Sekt). Bei den Damen der Kegelclubs, die damals das Hotel in den Herbsttagen zu hunderten bewohnten, war dieser Cocktail der Ren-
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Auf den Spuren spanischer Ortsnamen Nachdem wir uns durch die Unzahl spanischer Nachnamen von Álvarez bis Zunzunegui und Vornamen von Adán bis Zacarías durchgearbeitet haben, bieten sich nunmehr als letztes Kapitel des Themas „Eigennamen in Spanien― die Ortsnamen („topónimos―, Toponyme) an. Wobei natürlich zu den Namen von Ortschaften und Städten auch die von Landschaften, Flüssen und Gebirgen gehören. Die Serie der spanischen Vor– und Nachnamen gibt es in den vorherigen Ausgaben des Residentenkuriers.
Es soll von A bis Z, von den verschiedenen „Alcalaes“ (wie Alcalá de los Gazules) bis zu unseren „Zaharas― (Zahara de la Sierra – de Grazalema- und Zahara de los Atunes am Atlantik) gehen. Aber ohne eine streng alphabetische Reihenfolge einzuhalten. Außerdem ist es angebracht, uns auf das südliche Spanien, also Andalusien und die Provinz Badajoz, Murcia und teilweise Valencia, zu beschränken. Einmal, weil uns eben obige Orte näher liegen als „A Coruña―, ―Iruña‖ , „Lleida―, „Eivissa― oder „Alacant“, also La Coruña, Pamplona, Lérida, Ibiza und Alicante. Zum anderen, weil ein Streifzug durch die spanischen Sprach- und Dialektlandschaften nebst den entsprechenden Ortsnamen auf der „piel de toro“, der spanischen „Stierhaut“ (analog zum italienischen „Stiefel“) ein eigenes Thema für einen Vortrag oder Artikel wäre. Denn sonst müssten wir uns fragen, warum es im eigentlich keltischen Galicien mit keltischer Folklore (Gaita, Queimada) keine keltische Sprache und kaum keltische Namen gibt? Warum die Basken die spanische Schreibweise ihrer Ortsnamen wie Vizcaya, Guipúzcoa, Guernica durch Bizkaia, Gipuzkoa, Gernika mit deutscher Rechtschreibung ersetzt haben? Wie es im viersprachigen Arán-Tal in der katalanischen Provinz Lérida aussieht? Warum in Asturien Gijón seit einiger Zeit amtlich Xixón heißt usw. Darum soll es hier nicht gehen.
sternförmig in die sechs Hauptrichtungen führen: die N I nach Irún zur Grenze nach Frankreich, die N II nach Barcelona, die N III nach Valencia, die N IV / A 4 / AP 4 nach Andalusien, die N V in die Extremadura und die N VI nach Galicien. Dieser Desfiladero ist kein Gebirgspass, kein „Puerto― (in Spanien das gleiche Wort wie für „Hafen―; in Südamerika wäre es „paso―), sondern eher eine Schlucht. Weswegen er „de Despeñaperros‖, ―da, wo man Hunde hinunter wirft‖ heißt. Jedenfalls bildet er die Grenze zwischen der Provinz Ciudad Real, somit Castilla – La Mancha und der Provinz Jaén, also Andalusien., „unterhalb― , also südlich des Engpasses, der auch eine Dialektgrenze darstellt. Diese historische Grenze zwischen Kastilien und Andalusien mitten in der Sierra Morena hat sich bis heute erhalten. „Richtige―, d.h. hohe Gebirgspässe z.B. in den Pyrenäen bilden zwar die Grenze zwischen Staaten, Staatsvölkern und Staatssprachen, aber diesseits und jenseits dieser Pässe leben Basken, Okzitanier , Katalanen und sprechen ihr Baskisch, ihre „langue d‘oc‖ oder Katalanisch. Auch der Brenner ist keine Dialektgrenze. Er trennt nicht, sondern verbindet die Tiroler aus Nord und Süd. Man verzeihe mir diese Abschweifung von unserer Regionalgrenze in der Sierra Morena.
Eine geographische Unterteilung Südspaniens bzw. Andalusiens erübrigt sich bei unserer Betrachtung der Ortsnamen, denn wir finden sprachliche Spuren von den Urbewohnern wie von den Griechen, Phöniziern, Römern und Arabern überall in diesem Raum. Interessanter ist sicher eine der historischen Entwicklung folgender, vertikaler Untersuchung. Mit nur wenigen Sätzen können wir die Frühgeschichte umreißen: Erste Spuren menschlicher Besiedelung Spaniens fanden sich in Andalusien, in Orce bei Granada. Aber dann klaffen einige Lücken. Was war, wo lag Atlantis? Hat es Atlantis überhaupt gegeben? Dem deutschen Atlantis-Experten Walter Schilling zufolge ist Atlantis gar nicht so weit von uns zu suchen, eine versunkene Insel im Golf von Cádiz, der ja vom Kap Trafalgar bis zum Cabo Santa Maria beim portugiesischen Faro reicht. Wenn wir uns von El Colorado kommend den Lomas de Sancti Petri (Lomas del Novo) nähern, stoßen wir auf den Komplex „Tartessos―. Was war Tartessos, wo war es? Es ist wohl um einiges realer als Atlantis, auch wenn es andere Theorien sogar mit dem sagenhaften Atlantis in Verbindung bringen. Das verschollene Reich von Tartessos, möglicherweise das biblische Tarsis oder Tarschisch, gilt als die älteste Stadtkultur
Bleiben wir also „bei uns dahoam,―, will heißen im Land „de Despeñaperros p‘abajo―. Ich hatte diesen Begriff mit umgekehrten Vorzeichen, „p‘arriba―, schon einmal erwähnt. Er bedarf aber vielleicht einer näheren Erläuterung. Der Desfiladero de Despeñaperros ist ein Engpaß auf der N IV, einer der sechs Radialstraßen, die vom km 0 auf der Puerta del Sol in Madrid Página 22
Residentenkurier
in Andalusien und anderswo in der westlichen Welt. Sie wird einmal mit den Iberern in Zusammenhang gebracht, der eigentlichen Urbevölkerung der Iberischen Halbinsel, die sich in deren Nordhälfte mit den Kelten zu den Keltiberern vermischte, die jedenfalls im 2. Jahrtausend vor Christus Tartessos gegründet haben sollen. Andere Forscher machen dafür die Phönizier „verantwortlich―. Wie dem auch sei, zwischen Tartessos, das von den Historikern in der Nähe der Mündung des Guadalquivir vermutet wird, und sowohl phönizischen als auch griechischen Städten im östlichen Mittelmeer wie in Spanien, fand ein reger Handelsaustausch statt. Zu den phönizischen Gründungen gehörte Gadir, unser Cádiz, Malaka (Málaga) und Onuba (Huelva). Ob und wie „sexy― das heutige Almuñécar in der Provinz Granada war, wissen wir nicht. Es war jedenfalls das phönizische Sexi, und die „almuñequeros― nennen sich daher auch „sexitanos―. Von unseren andalusischen Provinzhauptstädten sind ebenfalls phönizischen Ursprungs, teils gesichert, teils wahrscheinlich, Jaén (Aurgi), Granada und Córdoba (aus Kartatuba = „große Stadt―). Cartagena ist „Neu-Karthago―. Noch älter sind natürlich iberische Gründungen in Südspanien wie Écija (Astigi) , „la sartén de Andalucía“ („Bratpfanne Andalusiens―), Elche mit dem größten Palmenhain Europas und der berühmten „Dama de Elche“ und Sagunto. Die heutige Bezeichnung auf „valenciano―, nämlich Sagunt, ist identisch mit unserem „Sagunt“. Zwei Sprünge von einigen tausend Kilometern über das „Mare Nostrum―, das Mittelmeer, führen uns zu einer ehemals griechischen Stadt auf Sizilien, Selinunt, und einer weiteren griechischen Gründung an der Nordküste Kleinasiens, Trapezunt, dem heutigen türkischen Trabzon, spanisch Trebizonda. Ist „Sagunt― vielleicht der griechische Name für eine iberische Stadt anderen Namens? Die Namen vieler dieser iberischen, griechischen, phönizischen usw. Städte in Spanien wurden von römischen und später von arabischen Namen „überlagert“. So wurde aus Kartatuba Corduba, arabisch Qurtuba und daraus Córdoba, aus Salduba Caesarea Augusta, daraus arabisch Saraqusta und daraus erst Zaragoza (deutsch Saragossa). Und so wurde aus Sexi eben Almuñécar . Typisch für dieses Phänomen ist Medina Sidonia (Medinasidonia) in unserer Nachbarschaft. Leute aus dem phönizischen Jahrgang 3, Ausgabe 21
Sidon, dem heutigen Saida im Libanon, gründeten diese Stadt, welche die Römer dann Villa Sidonia nannten. Aus „villa― wurde dann arabisch „madina― (Stadt―) und fertig ist „Medina Sidonia―. Ganz zu Beginn unserer Namenskunde war u.a. von den zwölf südspanischen, davon zehn andalusischen, „…de la Frontera―-Orten die Rede. Hier ein kleiner Nachtrag, der uns aus unserer Region nach Kastilien entführt. Ich habe nämlich östlich von Salamanca eine Ortschaft namens Zorita de la Frontera entdeckt. Sie passt aber weder in das Schema der während der Reconquista so getauften Grenzstädte (wie Conil de la Frontera), noch zu den Beispielen von Orten an der portugiesischen Grenze (Rosal de la Frontera und Oliva de la Frontera), von der Zorita zu weit entfernt liegt. Die Lösung fand ich im Internet: Zorita lag an der Grenze zwischen den Königreichen Kastilien und León. Es sollte keiner glauben, dass dies heute keine Rolle mehr spielt: Viele Leoneses fühlen sich in ihrer Zwangsehe mit Altkastilien als „Castilla-León― überhaupt nicht wohl und überpinseln auf den Verkehrsschildern „Comunidad de CastillaLeón― einfach das „Castilla―. Aber auch dies gehört eher zum Kapitel Regionen und Regionalismus / Partikularismus in Spanien. Aber davon sind wir in Andalusien doch weitgehend verschont geblieben; obwohl es Leute gibt, die aus dem am anderen Meer, nämlich am Mittelmeer gelegenen Teil der Provinz Cádiz, also dem Campo de Gibraltar, gerne eine eigene Provinz machen möchten.
„El andaluz“ ist natürlich auch das Andalusische als Dialekt oder Mundart, übrigens ein „dialecto post-reconquista―, ein erst nach der endgültigen Wiedereroberung auch des spanischen Südens entstandener Dialekt, im Gegensatz zu einigen nordspanischen Mundarten, die dabei sind, sich zu Amtssprachen zu „mausern―, wie das Bable oder Asturianische oder das Aragonesische. Andalucía bzw. Andalusien ist heute „nur― eine Region bzw. Autonome Gemeinschaft, leitet sich aber von „al-Andalus― ab, und das war für die Mauren bekanntlich das gesamte islamische Spanien bis zu den Pyrenäen, nicht nur das heutige Andalusien. Ich habe heute noch ein vom ehemaligen Leiter des Ägyptischen Kulturinstituts in Madrid, Dr. Hussein Munis, geschriebenes Werk „Rihla ila‘l-Andalus―, „Reise nach Spanien―(!). Das Adjektiv oder „gentilicio“ (Volksname, Ortsadjektiv, Ortsubstantiv) „andalusí― bezieht sich also auf das Spanien unter maurischer Herrschaft. Die Fortsetzung der Erklärung zu spanischen Ortsnamen gibt es in der nächsten Ausgabe des Residentenkuriers.
Andalusien Ein kleines Glossar dazu: Andalucía, AlAndalus, andaluz, andaluza, andaluces, andaluzas, lo andaluz, andalusí, andalucismo, andalucista, andaluzada. ―Lo andaluz‖: In diesen Begriff kann man viel hineinpacken, von der Wesensart des Andalusiers bis zu seiner Folklore im weitesten Sinn, also nicht nur die Sevillanas und der Flamenco, sondern auch die Volkstracht („traje campero―, „traje andaluz―, „traje flamenco―, bei den Frauen noch „traje de lunares―, „traje de faralaes―, „bata de cola“ usw.). „Lo“ ist ja der sächliche Artikel, der hauptsächlich der Substantivierung von Adjektiven dient, wie eben „das Andalusische―. Spanischen Witzbolden zufolge gibt es spanische Wörter, die alle drei Artikel, el, la und lo haben können, z.B. el pez, la pez, López („pez“ ist Hautfarbe), oder el cura, la cura, locura (Pfarrer, Kur, Verrücktheit), oder el té, la te, lote (Tee, das Te, Grundstück). März 2011
Zur Person:
Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher für Spanisch und Portugiesisch sowie Arabist (Universitäten Madrid und Tunis): Jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Residenten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern etc. zu begleiten. Wer Fragen hat oder Unterstützung braucht, wendet sich an: erwinpenkert@gmx.de
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Die hübsche Schülerin zum Lehrer: "Glauben sie mir, ich würde wirklich alles tun, um die Klasse zu bestehen!" Der Lehrer hackt nach: "Wirklich alles?" Sie beugt sich zu ihm und sagt: "Ja, alles!" Und der Lehrer: " Würdest du auch lernen?!" http://www.maria-ward-deg.de/ schueler0607/Witze/Witzseite%201.htm Quelle:
Jahrgang 3, Ausgabe 21
März 2011