Residentenkurier Onl i ne z e i t un g f 端 r de ut sc h sp r ac hi ge Re si de nt e n i n S pa ni e n
Macarena, Sevilla. Foto: Consorcio Turismo Sevilla
Jahrgang 3, Ausgabe 22
April/Mai 2011
Editorial Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Residentenkuriers
Ich werde sie vermissen: Kristina, die fröhliche Praktikantin, die nicht nur die Seiten des Kuriers schön bunt gemacht hat, sie hat auch den R edakti onsa llta g etwas b un te r gemacht. Vielen Dank. Hier haben wir wieder für Sie einen b un te n R e i g e n a n T h e m e n zusammengestellt, natürlich zur Osterzeit über die Semana Santa, die Feria de Abril, das Musical Jesus Christ Superstar, und natürlich einen passenden Gartentipp. Für alle, die eine deutschsprachige Ärztin für Homöopathie, Akupunktur suchen, stellen wir das neue Instituto médico D.A.M.A.S. vor, von Frau zu Frau....
Inhaltsverzeichnis ● Abschied Kristina
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● Semana Santa
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● Feria de Abril
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● Jesus Christ, Superstar
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● Kathedrale von Jerez
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● Instituto Médico
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D.A.M.A.S. ● Computerfachmann
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● Urbanisation Chiclana
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● Spanische Multas
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● Gabirele Hefele:
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Gruppendynamik ● Der Junge von der Hüh-
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nerfarm ● Kreuzworträtsel
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● Spanische Ortsnamen
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Viel Spaß beim Schmökern und
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farbenfrohe Ostertage
Öffnungszeiten:
Herzlichst
Mo – Do: 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr (Termine nur nach Vereinbarung)
Beatrice Hohler
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Neue Adresse Konsulat Jerez
Residentenkurier
Abschied Kristina Die
Ära meines Praktikums beim
Residentenkurier geht mit dieser 22. Ausgabe zu Ende. Schön war´ s, danke! Nein Quatsch. Natürlich schreibe ich noch ein paar Zeilen zum Abschied. Ich führe einfach ein imaginäres Gespräch mit Euch, liebe Residenten und Ihnen, liebe Leser des Residentenkuriers. Der Einfachheit wegen verwende ich die männliche Ansprechform, einverstanden? Nun, ich bin ein Mensch, der generell keine Erwartungen an neue Lebenssituationen stellt,- man wird schon sehen, was das Leben bereit hält. So könnte ich auch nicht sagen, ob das Praktikum hier in Andalusien genau so war, wie ich es mir vorgestellt hatte, ob die mir anvertrauten Aufgaben genau mein „Ding“ waren oder ob ich das Praktikum auch dann gemacht hätte, wenn ich im Vorfeld ganz genau gewusst hätte, wie alles ablaufen würde. Auf jeden Fall werde ich mich rückblickend mit einem weinenden und einem lachenden Auge an die Zeit hier erinnern. Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, wirkliche Beziehungen zu Personen zu knüpfen – aber die wenigen, dich ich kennenlernen durfte, werden mir stets in guter und lustiger Erinnerung bleiben. Dazu gehört jeder von Euch, liebe Residenten, mit denen ich mich unterhalten und sogar privat getroffen habe :) Und natürlich Beatrice, Roland und Tino :) Aber ein Fazit aus der ganzen Geschichte kann ich dennoch schon mal ziehen: Andalusien/ Spanien ist für mich ein Urlaubsland und keines zum Arbeiten. So ist meine heutige Position dazu. Vamos a ver que será… Sobald ich wieder in Deutschland/Bielefeld bin, fängt sofort der pure Stress an: Klausuren, Facharbeit und Vorlesungen—und dazwischen sollte
Jahrgang 3, Ausgabe 22
ich noch mit einer Arbeit meinen Lebensunterhalt verdienen können… Oh nein, warum bricht das alles so über mich herein?! Oder kann ich schon den gemütlichen Lebensstil der Andalusier und deren Sicht auf solche Dinge übernehmen? Kann ich zu all den Pflichten sagen: Manaña es otro día… Jaja, so ein Praktikantenleben hat auch seine guten Seiten… Was ich von hier vermissen werde, wenn ich wieder zurück bin? VIELES! Da wären zum Beispiel die
Tapas. Oder auch die leckren Oliven und der iberische Schinken. Das günstige und gute Bier oder auch mein Lieblingsgetränk: Aquarius lemón oder… oder… Ja, es gibt auch Sachen, die nichts mit der Lebensmittelaufnahme zu tun haben: Der Favorit: Die Landschaft. Die“ Pueblos Blancos“, die schönen Strände und das super salzige Meerwasser. Die Musik und der Flamenco… und die Meeresfrüchte. Ups, schon wieder beim Essen. Aber das Besondere daran ist wirklich, dass ich Meeresfrüchte vermissen werde, weil ich April/Mai 2011
nämlich eine ziemlich starke Fisch– und Meeresbewohnerallergie habe! Nur hier in Spanien/Andalusien darf ich in diesen Genuss kommen! Und wie geht’s dann weiter? Naja, nach eben genanntem Stress will ich mich um eine Stelle beim Radio-/ Fern-sehen bewerben. Darauf hab ich nach der ganzen Onlinearbeit richtig Lust! Die Aufgaben hier beim Residentenkurier waren nämlich ganz bewusst gewählte Herausforderungen. Mit dem ganzen Onlinebereich hatte ich vorher gar nichts am Hut! Jetzt aber sehe ich die Basis gesichert, jetzt kann ich mich auch nach den anderen Bereich ausstrecken… Was habe ich für mich persönlich durch die Zeit hier gewonnen? Den Genuss von Meeresfrüchten! Ich kann mir die schöne Zeit am Strand hervorrufen, wenn ich im „Kopfkino“ ein bisschen Pause brauche. Ich habe auch gelernt, dass es wichtig ist, eigene Grenzen zu erkennen, sie ernst zu nehmen und zu vertreten. Die Zähne zusammenzubeißen, aber bloß nicht die wohltuende Siesta vernachlässigen! Und wie üblich, kommt der Dank zum Schluss, wie auch das Dessert: Mein Dank gilt an erster Stelle tatsächlich ERASMUS, FHM Bielefeld, Gott, meiner Familie inkl. Freund und meinen Freunden! Denn ohne sie hätte ich gar nicht ans Ausland denken können. Und dicht darauf Dir, Beatrice: Danke, dass ich mein Praktikum hier in Andalusien machen durfte. Du weisst, ich habe vieles dazugelernt und die zahlreichen schönen Ausflüge genossen und einen tollen Geburtstag mit euch im Arabischen Bad verbracht. Danke Dir Tino, dass du immer so geduldig mit mir warst. All das hätte ich aber nicht erfahren, hättest nicht Du, Roland, meinen Körper mit Kartoffeln, Fleisch, Nutellakuchen und Witzen gestärkt :) Schön war´ s! Kristina Lorents
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Muchas
Gracias!
Semana Santa Wer
die Osterzeit
Andalusien ve rb rin gt, sollte unbedingt bei den Karwochenfeierlichkeiten in Sevilla dabei sein. Denn vom 17.04 bis 24.04 wird dort wieder die „Semana Santa“ (Karwoche) auf eine ganz besondere und seit dem 16. Jahrhundert traditionelle und äußerst katholische Art gefeiert. 58 Osterprozessionen, die „cortejos“, die bis zu acht Stunden dauern können, finden Einzug in den Straßen der Stadt. Fadrique Enríquez de Ribera, der erste Marquis von Tarifa, setzte 1521, nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land, den Ursprung der Semana Santa. Und im Jahr 1604 legte Kardinal Niño de Guevara den Gr u nd st ei n f ü r de n Prozessionsweg, wie er heute noch üblich ist. Heiligenskulpturen in Lebensgröße werden auf Podesten von Menschen getragen, den „costaleros“. Sinnbildlich nehmen sie diese Last auf sich, um Buße zu tun. Bei den ursprünglichen Prozessionen der Bruderschaften kasteiten sich die T e il ne hm er so ga r sel b st d ur c h Gei ßelu ng. Di ese Heilige nbild er, „pasos“, können bis zu mehreren Tonnen schwer sein: barocke Gestalten mit Silber- oder Goldkronen, bestickten Umhä nge n u nd Samt ge wä nd ern, brennende Kerzen und zahlreiche Verzierungen stellen verschiedene Szenen aus dem Leidensweg von Jesus Christus dar. Blasmusiker spielen traurig e u nd a ndäc htig e Musik. Rund 50.000 Personen nehmen aktiv an den Umzügen teil. Dabei sind sie als Nazarener in schwarze oder weisse, bodenlange Gewänder gehüllt, bei denen nur Augen und Hände frei bleiben.
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Wegen der langen Spitzhüte sind Fremde erstmals erschrocken: denn sie ähneln Mitgliedern des Kuckucksclans. Die Teilnehmer sehr traditioneller Bruderschaften haben auf ihren weissen Gewändern sogar Blutspritzer – dies geht a u f d e n Ur spr u ng d e r Selbstkasteiung zurück.
in
NT, Matthäus 27, 27-31: „Da nahmen die Kriegsknechte des Statthalters Jesus in das Prätorium und versammelten die ganze Schar um ihn. Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel um und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand und beugten vor ihm in die Knie, verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! Dann spuckten sie ihn an und nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an. Und sie führten ihn hin, um ihn zu kreuzigen.“ Eine Szene aus dem Passionsweg von Jesus Christus. Bibelzitat nach
Ma nc he ro rt s l a uf e n d i e Teilnehmer die gesamte Strecke auch barfuß. Veranstaltet wird jede Prozession von Bruderschaften aus der jeweiligen Kirchengemeinde. So hat jede Bruderschaft ihren eigenen Straßenverlauf, der stets zur Kat he drale fü hrt – der Rückweg zur eigenen Kirche jedoch erfolgt über einen anderen Weg. Doch ganz so düster wie die eingehüllten Gestalten ist die Stimmung unter den Be-suchern gar nicht! Zwar ist es eine religiöse Ver a nsta lt u ng , m it d em Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu Christi, aber die Andalusier können ihr freudiges und feierfrohes Temperament nicht unterdrücken: Spo nta ne a cappell a Flame ncoGesänge, die „saetas“ sind von den Balkonen aus zu hören, die zu Ehren der Heiligenfiguren gesungen werden. Lauter Applaus erschallt, wenn einer der „pasos“ das enge Eingangstor der Kirc he pa ssi ert hat. Auc h da s neu gier ige Au ssc ha uhalte n nac h B e k a n nt e n, V e r w a n d t e n u nd Freunden, die an den Prozessionen teilnehmen, versetzten den Andalusier in Verzückung und auch die Besucher werden davon angesteckt. Emotionsgeladen und fromm verbindet diese Tradition Kunst, Musik, Kultur und Glaube.
Kristina Lorents
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Feria de Abril, Sevilla Der Auftakt der Ferias ist die „Feria de Abril“ in Sevilla. Nach der eher andächtigen und vergleichsweise ruhigen „Semana Santa“, wird im Anschluss wieder das Leben gefeiert: Die Feria de Abril in Sevilla ist eine der internationalsten un d b e l ie b te sten V ol k sf e ste Spaniens. 1847 als Viehmarkt ins Leben gerufen, ist heute so gut wie nichts me hr von d em ursprünglichen Handels-charakter übriggeblieben – bis auf die Pferde. Ein Fest von Sevillanern für Sevill ane r. D er Fe stpl at z im Neubauviertel „Los Remedios“ auf der anderen Seite des Flusses Guadalquivir erstrahlt jedes Jahr mit d e m „ El A l um br ao “ – de r „Erleuchtung“: Durch tausende und abertausende Lampen und Glühbirnen wird der Beg inn zur Feiersaison eröffnet. Über tausend bunte Festzelte und Buden, die „casetas“ bieten den Besuchern leckeren Sherry, köstliche Tapas und Produkte aus der Region zur Stärkung, während impulsiv und ausgelassen die „Sevillanas“ getanzt werden und man die Gesellschaft der Freunde und Verwandten genießt. Doch diese Buden werden meist von Familien und privaten Firmen geführt. Das heisst, man kommt nur in den heimischen Genuss, wenn man auch jemanden kennt, der wiederum einen anderen kennt, der mit einem anderen verwandt ist, dessen Onkel die Bude betreibt… Sollten Sie als Tourist also nicht zur Familie von José, Paco oder María gehören – tja, Pech gehabt! Doch verzagen Sie nicht. Zwischen den Buden kann ebenfalls fröhlich feiert werden und allein schon durch den Rundgang über den Festplatz gewinnen Sie berauschende und faszinierende Einblicke in diese volkstümliche Tradition. Es gibt auch Buden, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, wie zum Beispiel von Parteien oder Vereinen – dort steckt der offene Charakter der Sevillaner die Touristen zwar zum Mitfeiern an, ist jedoch eben nicht ganz so familiär. Bei dieser Feria geht es wirklich um den Start in die warme Saison und die damit verbundenen Feste: Die Besucher tragen d i e f ar be nfr o he n u nd t yp i sc h andalusischen Trachten: Frauen mit Rüschenkleidern im Stil der Flamencotänzerinnen- oder Zigeunerinnen, die Jahrgang 3, Ausgabe 22
Männer in der ursprünglichen Bauerntracht mit Lederstiefeln und Hut. Ringsherum blühen die Bä u me u nd Pf la nze n, e i n betörender Duft strömt durch die Straßen.
V ermischt
Textauszug eines der typischen Lieder, den “Sevillanos”: Sevilla es de chocolate y la Giralda es de piñonate la Torre del Oro es de caramelo… Sevilla ist aus Schokolade und die Giralda aus Pinienkernkuchen und der Goldturm ist aus Karamel… Sevilla es un jardín florido de brillante colorido y entre azucenas la Macarena…
Ganz Sevilla ist ein blühender Garten aus strahlenden Farben und zwischen weißen Lilien die Jungfrau Macarena...
Düften
von
leckeren Gerichten und Süßigkeiten wird diese Feria zu einem Rausch für die Sinne. Tagsüber ist DAS Tra nspor tm itte l, ga nz traditionell, das Pferd. Wenn stolze Spanier mit ihrer schicken Begleiterin hoch zu Ross sitzen, nennt man dies den „Paseo de los Caballos“. Auch für Touristen gibt es die Möglichkeit, sich in einer Kutsche ganz elegant herum fahren zu lassen. Die Leichtigkeit beim Feiern der Spanier entzückt Besucher immer wieder – doch bevor es dazu kommt, hoffen die Sevillaner alle Jahre wieder inbrünstig auf gutes Wetter. Bei Rege n verw and elt sich die Festwiese zu einer matschigen Rutschpartie. Hitze jedoch macht es gerade den Frauen schwer,- denn die hübschen Kleider wiegen bis zu 10 Kilogramm und mehr! Da kann man die Leichtigkeit beim Tanzen auch nicht durch Literweise Sherry herbeiführen. Das beste Wetter ist also: kühl und trocken. Für die feurige und quirlige Atmosphäre sorgen schon die Sevillaner selbst! Es gibt auch noch ein Alternativprogramm zum Festplatz der Sevillaner: Die Straße der Hölle, „La Calle del Infierno“. Es ist eine riesige Kirmes mit schwindelerregenden, turbulenten und Fahrgeschäften, die ebenfalls für berauschende Unterhaltung sorgen. Und dann, nach einer Woche bunten, lauten und fröhlichen Feierns, ist Schicht im Schacht: „El Apagon“ - die Dunkelheit. Alle Lampen und Lichter gehen auf einen Schlag aus. Das ist zwar das Ende der Feria de Abril in Sevilla, aber erst der Anfang zahlreicher Fiestas in allen Orten, bis in den Oktober hinein… Wenn sich ein Sevillaner nach der Feria de Abril keine neuen Schuhe kaufen muss, hat er nicht richtig gefeiert, sagt man. Denn während dieser Feierwoche werden Schuhabsätze wahrlich „geopfert“. Kristina Lorents
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Jesus Christ, Superstar
Fast zwei Jahre lang haben sie geprobt, jeden Freitag abend, die Choreographie mit dem Sportlehrer einstudiert, haben sich die Kostüme selbst geschneidert, die Deko mit dem Leiter Miguel Angel und seiner Frau Montse selbst erdacht und gebaut, und schließlich alles mit Hingabe gespielt: Die Jugendlichen vom Colegio Madre de Dios aus Jerez. Seit der Erstaufführung am 19. März 2010 hat die Gruppe das Muscial 17 mal aufgeführt. Aus Chiclana fuhren sie fast weinend ab, weil momentan keine weiteren Auftritte geplant sind. Sie hoffen sehr auf noch viele Einladungen. Sie spielen gratis. Es wird lediglich ein Unkostenbeitrag für den Transport und Essen verlangt. Gesucht werden daher kulturelle Einrichtungen, Vereine, die diese Au f f ü h r u ng bu c h en m ö c h ten. Kontakt: Miguel Angel, 651421512 http://www.colegiomadrededios.es/principal.html
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Man kann also nur hoffen, dass sich noch etliche Vereine und kulturelle Einrichtungen finden, die diesen jungen Menschen die Chance zur Aufführung geben, und gleichzeitig Besuchern einen wunderbaren , ergreifenden Abend bescheren, besonders passend zur Zeit der Semana Santa. Einen kurzen Einflick gibt das Video: http://youtu.be/ZyeZPOp1JLY
Ich kann es persönlich absolut empfehlen. Es war erstaunlich, mit welcher Inbrunst die Jugendlichen dieses Drama umgesetzt haben, vor allem die Hauptdarsteller Jesus, Maria Magdalena und Judas. Mitreißend der Ausdruck von Wut, Verzweiflung, Angst, Sorge, Verachtung, Hass, aber auch Liebe. Mit viel Liebe und Eifer wurden auch Kostüme und Bühnenbild erstellt. Ein einmaliges Erlebnis, sehr professionell aufgeführt.
Der Direktor des Teatro Modernos, Jesús Romero, hat es sogar gewagt, innerhalb von 2 Tagen das gleiche Musical von 2 Gruppen aufführen zu lassen. Nach den Jugendlichen kamen die Senioren aus San Fernando, und boten ebenfalls eine sehr überzeugende Darstellung. Text: Beatrice Hohler
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Unter Wein und Pferden zu Hause Jerez de la Frontera gilt als DIE Stadt des Sherrys. Die Reben auf den sanften Weinhügeln der Region gedeihen hier unter idealen Bedingungen. Jerez gilt auch als DIE Stadt der Pferde. Denn sie hat die königliche Hofreitschule mit den rassigen Spaniern „ Pura Raza Española“ – den reinrassigen Pferden. Desweiteren gilt Jerez als DIE Wiege des Flamencos. Zahlreiche Veranstaltungen bezeugen das Temperament und die Lebhaftigkeit dieser starken und traditionellen Tanzkultur. Jerez ist eine bedeutsame und pulsierende Stadt, das steht fest. Zahlreiche Fiestas werden das ganze Jahr über gefeiert: Spektakuläre Pferdeauftritte, temperamentvolle Flamencotänze, bei denen fröhliche Spanier und internationale Reisende Sherry und Tapas genießen. Anfang September zum Beispiel gibt es die „ Fiestas de Otoño“ (Herbstfeste). In dieser Zeit werden auch die kostbaren Reben des Sherrys geerntet und dazu gibt es eine Tradition: Die ersten abgeernteten Reben werden auf den Stufen der Kathedrale San Salvador zertreten und die neue Ernte gesegnet. Der Name dieser Kathedrale aus dem 18. Jahrhundert, San Salvador, „Heiliger Retter“ wurde dem König Alfonso X El Sabio, aus dem Jahre 1264 gewidmet, der die damaligen Bewohner aus den Händen der Moslems zurückeroberte. Für die Kathedrale wurden sogar eigens Straßenverläufe geändert und neue Räume geschaffen, wie die „Plaza de la Encarnación“. Und die Lage schien schon von jeher für ein Gotteshaus geeignet: Die Kathedrale wurde nämlich
Die Kathedrale von Jerez: San Salvador
zuerst auf den Fundamenten der größten maurischen Moschee von Jerez und später über den Resten der ehemaligen Salvador-Kirche erbaut. Was im Jahre 1695 begann, wurde erst im Jahre 1778 beendet. Eine Abfolge der verschiedenen Stilrichtungen aus Gotik (Gewölbe und Strebebögen), Barock (Tore und Türme) und Neoklassizismus (Eingangsfassade) machen die Kathedrale zu einem historisch faszi nierende m und architektonisch interessantem Bauwerk. Die Architekten Diego Moreno Meléndez, Rodrigo del Pozo, Diego Díaz, Juan de Pina, Torcuato Cayón de la Vega, Juan de Vargas und Pedro Ángel de Albizu waren an ihrer Entstehung beteiligt. Um einen ungestörten Blick auf die wunderschöne Silhouette der Stadt werfen zu
können, bietet sich der freistehende Glockenturm neben der Kathedrale an. Dort stand vermutlich das ehemalige Minarett der Moschee. Die Front der Kathedrale lädt den Besucher ein, das Innere des rechteckigen Gebäudes zu erkunden. Unter der gemauerten Vierungskuppel des fünfschiffigen Bauwerks gibt es dort zum Beispiel das großzügig geschmückte Gemälde „La Virgen Niña“ (Die schlafende, kindliche Jungfrau Maria ) von Zurbarán. Ebenfalls beeindrukkend sind die barocke Freitreppe und die weit ausladend konstruierten Strebepfeiler, die dem Schutz vor Erdbeben dienen.
Text: Kristina Lorents
Bild: Kai Vogelsaenger
Stadtansicht von Jerez de la Frontera
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Gartentipp zu Ostern In dieser Ausgabe gibt es ganz traditionell und zeitgemäß einen Gartentipp zu: Osterglocken. Allerorts und von jeher beliebt gelten die Osterglocken als Sinnbild für Ostern, Tradition und warme Temperaturen. Hier ein paar einfache Tipps, wie Sie die farbenfrohe Blütenpracht von März über die Osterzeit im April und in den Mai hinein genießen können. Die Osterglocken gehören zu der eher genügsamen Pflanzenart und sind somit mit den meisten Gartenböden zufrieden: Seit der sogenannten orientalischen Phase von 1560 bis 1620 haben die Osterglocken, die zur Familie der Amaryllisgewächse gehören, zusammen mit den Tulpen und Hyazinthen eine b e so nd e re Be d eu t u ng i n d e r mitteleuropäischen Gartenkunst. Die exotischen Zierpflanzen genossen in der Zeit der Renaissance besonders viel Aufmerksamkeit. Heute gibt es mehr als 24.000 Kulturformen der Osterglocken. Osterglocken sehen zwar zart und schön aus, sind aber giftig und enthalten viele hautreizende Stoffe!
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Bei wasserspeichernden und lehmigen Böden ist es wichtig, dass ein guter Wasserabzug garantiert ist. Dieser ist am besten durch Beimischung von Sand gewährleistet. Ein neutraler pH- Wert von 7 im Boden ist den Zierpflanzen am liebsten. Der Abstand zwischen den Zwiebeln sollte zwischen drei bis fünf Zentimetern liegen.
können sich jedes Jahr erneut an den farbenfrohen Blumen erfreuen. Lassen Sie der Osterglocke auch ihre eigene Verwelkzeit: In dieser sammelt und speichert sie notwendige Nährstoffe für die nächste Blütesaison. Die Osterglocke also nicht abmähen, sondern die Blätter stehen lassen, bis sie vergilbt sind. Bei richtiger Pflege können Osterglocken mehrjährig blühen.
Geben Sie vor der Blütezeit ein paar Körner Blaudünger hinzu und während der Blüte etwas mehr Wasser und Sie
Eine hervorragende Nachbarschaft pflegt die Osterglocke gerne mit den Taglilien. Kristina Lorents Wenn es Ihnen also in den Fingern juckt, einen hübschen Strauß zu binden, denken Sie daran, dass Ihnen ohne Handschuhe wahrlich in den Fingern jucken wird! Diese giftige Eigenschaft wird aber gerne genutzt, um unliebsame Wühlmäuse fernzuhalten. Pflanzen Sie Osterglocken um Obstbäume, und die Wurzeln werden verschont. Denn die Wühlmäuse fressen die Wurzeln der Osterglocken nicht und gelangen somit nicht an die Baumwurzeln. Zudem sieht diese Schutzmaßnahme hübsch und dezent aus.
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Instituto Médico D.A.M.A.S (d, frz, engl., span.) Medizin von Frau zu Frau, das ist es, was Dr. Gabrielle Leneutre unter den Namen D.A.M.A.S ausdrücken möchte. „Dabei hat dies keinesfalls etwas mit Feminismus zu tun. Es berücksichtigt lediglich die Erkenntnis der sogenannten GenderMedizin, dass Frauen anders krank werden als Männer, selbst wenn sie die gleiche Krankheit haben, und dass eine Ärztin den Patienten anders zuhört und sie anders behandelt als männliche Kollegen. Es geht nicht darum, ob das eine besser oder schlechter ist, es hat lediglich etwas mit Intuition zu tun, die bei Frauen erfahrungsgemäß deutlicher ausgeprägt ist, so dass man als Frau den Patienten nicht nur über die Symptome, sondern als Ganzes wahrnimmt.“ Denn auch wenn die Krankheit immer die gleiche ist, jeder Mensch reagiert anders auf die Symptome, geht anders damit um, verspürt einen unterschiedlichen Leidensdruck, ist stabiler oder empfindlicher. Psyche und Emotionsfähigkeit spielen dabei eine wesentliche Rolle. „Das heißt jdoch nicht, dass ich nicht auch Männer behandeln würde. Aber ich möchte vor allem, dass sich weibliche Patienten bei mir besonders gut aufgehoben und ernst genommen fühlen. Das ist etwa so, wie wenn man statt zu einem Frauenarzt zu einer Frauenärztin geht. Der Frauenarzt mag die beste Koriphäe auf seinem Gebiet sein, und doch fühlen sich viele Frauen bei einer Ärztin wohler. Genau darum geht es mir mit dem Instituto Medico D.A.M.A.S.“ (Insituto de Arte metafísico aude sapere) .
Diese Ansicht hat mir als Frau sehr gut gefallen, und so machte ich mich auf, Dra. Gabrielle Leneutre in ihrem neuen Instituto Médico D.A.M.A.S. in El Puerto de Santa Maria zu besuchen. Ich schlendere durch die Calle Luna, die Hauptstraße von El Puerto De Santa Maria, wobei damit nicht etwa ein 8-spuriger Boulevard gemeint ist, sondern lediglich eine entzückende schmale Straße, Fußgängerzone, aber eben die Hauptachse des Zentrums, um das sich alles dreht. Und so sticht mir auch sehr schnell das Insituto Médico D.A.M.A.S. ins Auge, nur wenige Meter von der Oficina de Turismo entfernt, oberhalb der Apotheke del Carmen: blitzsauber strahlt die weisse Fassade, dazu elegante Balkongitter, teils vergoldet, mit Blumen verzierte Balkons, dazwischen die Plakate des Instituts. Ja, das paßt, denke ich mir, und irgendwie wirkt es hier mitten im typisch spanischen Chaos ein wenig deutsch, sehr ansprechend. Genauso geht es auch in den Räumlichkeiten weiter: ein wunderbares Blau zieht sich durch alle Räume, angefangen von einer kleinen Sitzecke mit traditionell andalusischen, blauen Fliesen, über Türen und Fenster, Stühle, bis hin zu einigen Details. Das hebt sicher selbst bei depressiven Patienten sofort ein wenig die Stimmung. Página 10
Hat der Name der Straße, calle Luna, auch irgendeine Bewandtnis für den Sitz dieser Praxis? Aber natürlich, es ist geradezu ein Glücksfall, dass i ch di ese Räumlichkeiten hier in dieser Straße gefunden habe. Denn bekanntlich werden dem Mond viele weibliche Energien zugeschrieben, schließlich bestimmt der Mond den weiblichen Zyklus. Er übt auf uns eine magische Kraft aus, strahlt eine wunderbare Harmonie aus. Nicht umsonst ist der Mond im Spanischen weiblich, LA LUNA.“
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Ganzheitliche Gesundheit und Schönheit Und was ist nun das besondere Behandlungskonzept im Instituto Médico D.A.M.A.S.? Das wird mir im Gespräch mir Dra. Gabrielle sehr schnell klar: es ist die optimale Ve rbindung zwischen Schulmedizin, Homöopathie und Akupunktur, dazu Psychotherapie und Psychosomatik. Denn Dra. Gabrielle L. ist in allem ausgebildet und hat auf all diesen Gebieten langjährige Erfahrung. Sie arbeitet sehr eng mit Experten wie Dr. Seth aus Indien, Präsident der Asian homöoptic medical Liga (AHML) in Neu Dehli, zusammen, hält selbst sehr viele Vorträge, bildet offziell Homöopathen aus und hält international anerkannte, wichtige Seminare für Ärzte. „Ich finde es sehr wichtig, die unterschiedlichen Möglichkeiten und Formen, die es gibt, um Krankheiten zu lindern oder zu heilen, nicht in ihren Extremen als komplett falsch oder einzig richtig zu sehen. Es gibt Krankheiten, Unfälle, Operationen, Psychosen, bei denen es absolut notwenig und gut ist, dass wir schulmedizinisch eingreifen können, während bei chronischen Krankheiten die Allopathie wenig helfen kann, und man da mit Homöopathie oder anderen Naturheilverfahren bessere Erfolge erzielt. Zudem kann jede Operation oder Krankheit, die Allopathie erfordert, durch Homöopathie, Akup un ktur, B la chb lüten e tc. unterstüzt werden.“ Bei Dr. Gabrielle L. hat dies nichts mit Esoterik zu tun, sondern sie vereint unterschiedliches Fachwissen und ihre Erfahrungen auf all diesen Gebieten. Warum hat es Sie von Frankreich gerade in die Provinz Cádiz verschlagen?
Liposuction per Ultraschall (Fett weg ohne OP) Neben Krankheiten und psychischen Problemen bietet Dr. Gabrielle Leneutre auch die sogenannte Liposuction per Ultraschall an. Mit einem Spezialgerät wird dabei das Fett an den Problemzonen wie Bauch, Hüfte, Oberarme, Oberschenkel, Gesäß und Knie „weggeschmolzen“ u n d m i t te ls L y m p hd r a i n a g e ausgeschieden, absolut schmerzfrei. „Auch dabei legen viele Patienten großen Wert darauf, dass diese Be handlung sme thode ni cht in irgendeinem Kosmetikstudio stattfindet, sondern von mir als Ärztin durchgeführt und überwacht wird. Ich kann die Behandlung zusätzlich durch Akupunktur oder Infusionen unterstützen.
Dra. Gabrielle Leneutre Fachärztin für psychosomatische Medizin/Psychotherapie, Honorarärztin OA und CA Vertretungen Psychosomatik (hire a doctor) Berlin Internationale Seminarleiterin: Psychosomatische Grundversorgung/ Balintleiterin/Erwerb, ÄK Zusatzbezeichnung Homöpathie Aude supere, Diplom Homöopathische Medizin Schwerpunkte:
Im Grunde geht es bei dieser Methode darum, dass sich der „Abfall“, der sich am Körper abgelagert hat, angeregt wird, auf natürliche Weise wieder ausgeschieden zu werden, wobei das Gute des Abfalls durchaus verwertet wird. Schon nach der ersten Behandlung kommt es zu einem meßbaren Umfangsverlust. Text: Beatrice Hohler
1. Homöopathie 2. Psyhosomatik 3. Akupunktur 4: Begleitung von Krebs und chronischen Krankheiten durch Homöopathie und Naturheilverfahren 5. Liposuction (Fettabschmelzung) ohne OP, mit Ultraschall und Akupunktur Insituto Médico D.A.M.A.S. Calle Luna, 10, 1°, El Puerto de Santa Maria (Cádiz) Tel: 956 859 637, 647 51 19 10 Sprechstunde: 9.30 — 13.00h info@institutomedico.es www.institutomedico.es
„Mich fasziniert das spezielle Licht an dieser „Küste des Lichts“, es gibt hier eine besondere Energie. Das ist genau der Platz, am dem ich wirken möchte. Diese positive Energie paßt wunderbar zu meinem Behandlungsansatz, zum Wohle meiner Patienten“.
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Serie: Unternehmer in Andalusien
Darauf haben viele Residenten und Unternehmer lange gewartet: nun gibt es ihn, den Computerfachmann, der für alles die richtige Lösung findet: Gero aus Vejer ist fleissig, schnell, zuverlässig, ein absoluter Fachmann rund um Computer und Handys, und dazu noch richtig sympatisch. Die Kunden sind begeistert. Die Liste seiner Dienstleistungen ist lang, so dass wir heute einmal alles ausführlich darstellen wollen. Gero ist gelernter Informatiker und war lange IT-Projektleiter. Er hat weltweit Systeme betreut, unter anderem direkt für Microsoft in den USA, oder für Firmen wie Miele, Dr. Oetker, etc. Ein Job, der kaum Freizeit zum Leben oder für ein Familienleben ließ. Daher hat es ihn, wie viele, an die schöne Costa de la Luz verschlagen, an der er zunächst vor allem für die Amerikaner in Rota gearbeitet hat, nun aber ein Herz für Vejer entdeckt hat, wo er mit seiner Familie lebt. Hier hat er vor 1 Jahr ein Büro eröffnet, gleich am Ortseingang, direkt oberhalb des Kreisels beim Tourismusbüro. Er hat hier auch eine kleine Werkstatt, in der er so manches noch repariert, was andernfalls zum Hersteller eingeschickt werden müßte und dann Wochen dauern kann. Página 12
Schulungen In seinem Büro verfügt er auch über Computerarbeitsplätze, die in der Bürozeit als Internetcafe genutzt werden können. In erster Linie geht es ihm aber um Schulungen. “ Ich habe festgestellt, dass viele Leute Probleme mit dem Computer haben, weil ihnen bestimmte Grundkenntnisse fehlen oder sie nicht genau wissen, wie man bestimmte Dateien abspeichert, so dass man sie dann auch leicht wieder findet. Andere wollen vielleicht ihre Fotos besser bearbeiten können, oder ExcelTabellen anlegen etc.“ Egal, ob es um ein kaputtes Netzteil, einen Monitor, oder den Bildschirm am Laptop geht, Gero kann in den meisten Fällen alles selbst regeln und reparieren
Gerade Schulungen stehen bei älteren Residenten hoch im Kurs. Oftmals geht es nur darum, dass man mit emails gut umgehen kann, Bilder hochladen, oder die Bilder, die man
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Vejer Informático beispielsweise von den Enkeln bekommt, ansehen und speichern kann. Wer darüber hinaus auch Fotobearbeitung, Umgang mit Word oder Excel oder was auch immer lernen möchte: Gero bietet Schulungen in seinem Büro an, kommt aber auch gerne zu den Kunden ins Haus und schult vor Ort an den eigenen Geräten, und stellt alles so ein, dass man die Programme leicht findet und gut damit arbeiten kann. Gero sorgt auch dafür, dass die Computer nicht von Viren befallen werden. Sollte es doch einmal passieren (weil man etwas fälschlich angeklickt hat), dann kann Gero das Problem schnell und sicher wieder beheben. Fernwartung Schnell, parktisch, sicher und kostensparend: per Fernwartung kann vieles ohne Hausbesuch erledigt werden. “Oftmals lassen sich Schwierigkeiten, die im Umgang mit dem Computer bestehen, ganz schnell mit wenigen Handgriffen lösen, so dass die Anfahrt länger dauern würde als die Lösung. Daher bieten wir die sogenannte Fernwartung an, das heißt, der Kunde hat ein Programm auf seinem Computer, das er öffnet,. Nur wenn er uns eine ID-Nummer und ein Kennwort nennt, können wir in dem Moment über das Internet direkt auf seinen Computer zugreifen und sehen, wo das Problem liegt, und es lösen. Bei jeder Sitzung wird ein neues Kennwort vergeben, so dass wir nach Ende der Bearbeitung keinen Zugriff mehr auf den Computer des Kunden haben”.
Stick, oder über Satellit, was jedoch bei Wind und Wetter oft instabil ist. Gero hat auch dafür eine Lösung gefunden und kann individuell für die jeweilige Lages des Hauses die optimale Lösung erstellen, so dass man ein schnelles, zuverlässiges Internet hat, das nicht bei jedem Wind oder Regen zusammenbricht. Lassen Sie sich beraten, vor allem auch, wenn es um ein Neztwerk mit mehreren Computern geht und die ganze Familie gleichzeitig das Internet nutzen möchte. Schlechter Handy-Empfang? Ärgerlich, wenn man zum Telefonieren immer erst vor das Haus gehen muss, weil im Haus der Empfang nicht ausreicht. Auch hier kann Gero raten und dafür sorgen, dass ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut wird, so dass der Empfang überall gleichmäßig gut ist. Geschäftskunden Jedes Unternehmen braucht individuelle IT-Lösungen, Backups, Netzwerk, Schulungen, und vor allem Web-Design. Ganz gleich, wie kompliziert eine Seite auch scheinen mag, Gero programmiert, entwirft ein passendes Design, baut Datenbanken ein, optimiert alles für die Suchmaschinen: er ist schlicht DER Computerfachmann an Ihrer Seite. Text: Beatrice Hohler
Vejer Informatica Calle de los Remedios Edificio Los Molinos Local 2 D 11150 Vejer de la Frontera, Cádiz Telefon: 956 451 442 Mobil: 605 396 858 E-Mail: info @ vejerinformatica .es www.vejerinformatica.es Öffnungszeiten: Montags - Freitags: 9:30 - 13:30 h Nachmittags/Wochenende nach Vereinbarung (vor Ort) Notdienst: 956 451 442 bzw. 605 396 858
Grundvoraussetzung ist natürlich eine schnelle, stabile Internetverbindung, und die ist besonders auf dem Campo für viele bisher nicht ohne Probleme zu haben. Doch Gero hat auch dafür immer die passende Lösung. Flottes, stabiles Internet im Campo Da viele im Campo nicht einmal über einen Festnetzanschluss verfügen, kommt das Internet meist über einen
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Urbanisation in Chiclana, Teil 2 Chiclana ist in Spanien hitverdächtig: aber eher im negativen Sinne. Denn hier wurden nicht weniger als 30.000 Häuser illegal errichtet. Nicht etwa nur als Ferienwohnungen, nein, in vielen dieser Häuser leben Familien seit Jahren ohne offiziellen Strom, mit Sickergrube im Garten, weil es keinen Anschluss ans öffentliche Kanalnetz gibt, viele haben Telefon und Internet nur über einen Stick per Satellit, kurzum: man lebt wie in unterentwickelten Ländern, und das mitten in einer touristischen Hochburg. Die meisten haben sich damit arrangiert, man betreibt einen Generator, oder zwackt einfach beim Nachbarn oder Trafohäuschen Strom etc ab. Wie ist das möglich? In einem ersten Beitrag haben wir bereits auf die Entstehung dieser Probleme aufmerksam gemacht. Sie können ihn hier nachlesen: http://residentenkurier.com/pdf/seiten/Res20_Urbanisation.pdf . Die Zusammenhänge sind sehr komplex, daher empfehlen wir, zunächst noch einmal Teil 1 zu lesen, um dann hier in dem Hintergrundbericht mehr zu erfahren. Mittlerweile geht die Junta de Andalucía der Sache auf den Grund und fordert gezielte Stadtplanung, nur eben 30 Jahre zu spät. Es ist ein Unding, im Nachhinein, wo bereits fast das gesamte Stadtareal verbaut ist, Pläne einzureichen, in denen ein bestimmter Prozentsatz für Grünflächen, für offizielle Gebäude wie Schulen, Sportstätten, Hotels etc. vorgesehen sein muss. Wo es dafür keine Flächen mehr gibt, müssen sie eben geschaffen werden, und so hat man den Farbeimer über dem Stadtgebiet ausgeschüttet und einfach festgelegt, was wo hinkommen soll/muss. Pech für diejenigen, die gerade auf solchen Flächen gebaut haben, wo es grün werden soll oder offizielle Gebäude errichtet werden. Sie müssen nun mit dem Abriss ihrer Häuser rechnen. Andere wieder haben ihren Grund in Zonen, die urbanisiert werden können, d.h. modern erschlossen werden, um anschließend legalisiert zu werden (gelb). Bei den extrem starken Regenfällen im Winter 2009/2010 wurde zudem festgestellt, dass bestimmte Zonen dermaßen von Überschwemmungen bedroht sind, dass man sie nicht offiziell urbanisieren und legalisieren kann. (weiss) Was nun? Der Erschließungsplan „PGOU“ ist eingereicht, aber noch immer nicht offiziell von der Junta genehmigt. Die Farbauswahl kann sich also durchaus noch ändern. Besonders viele Ausländer sind von diesen Plänen betroffen. Denn sie haben, meist in Unkenntnis der spanischen Sprache, oftmals aber auch einfach als besonderes Schnäppchen illegale Häuser gekauft. Dabei wurden sie häufig falsch beraten und haben zu sehr auf Notare und Rechtsanwälte vertraut, die in einem unglaublichen Netzwerk vielfach die Unkenntnis ausgenutzt haben. Glück haben jetzt vor allem diejenigen, die neben Politikern oder deren weiter Verwandschaft gebaut haben, denn diese Zonen sind die ersten, die legalisiert werden sollen. Die Stadt steht im Zugzwang, denn die Europäische Union hat festgelegt, dass jeder Bürger ein Grundrecht hat auf sauberes Trinkwasser, auf Anschluss an Kanalisation und an Strom. (in Spanien AGB,. Areas de gestion básica). Am Beispiel Chiclana wird dann vielleicht auch deutlich, wie es in Spanien zu einer derart massiven Immobilienkrise kommen konnte. Und sicher hat der Bankier einen guten F reund, dem e r dieses Schnäppchen dann anbietet, weil der ja eh schon so viele Häuser hat und ein guter Kunde ist.
Banken Kauf auf Pump ......Wir wunderten uns im Jahre 2005 auch über die vielen überdimensionalen Geländewagen, mit denen junge Mütter ihre Kinder zur Schule brachten oder junge Burschen ihre Freundinnen kutschierten. Es war eindeutig, dass diese noch nie im Leben gearbeitet hatten, und selbst wenn, dann gibt es hier doch meist n ur ca . 10 00 € im Mon a t. Wieso konnten sich dennoch alle solche schicken Autos leisten? Die Antwort kam von der Bank: ganz einfach, hier ist ALLES finanziert. Wenn jemand z.B. 450.000 € für ein Haus braucht, gab die Bank ihm 550.000 oder mehr, denn man braucht zum Haus ja noch eine Küche, einen Pool und ein schickes Auto. Página 14
Wie lange kann das gutgehen?
Eigenkapital? Wozu das denn? Sollten sie wirklich ihre Hypothek nicht bezahlen können, nimmt die Bank das Häuschen gerne zurück, das dann ja inzwischen dermaßen an Wert gestiegen ist, dass man sich ins Fäustchen lacht!!!
„Und“- wagten wir zu fragen, „wenn diese ganze Blase mal platzt? Das kann doch nicht ewig so weiter gehen. Hier wird doch weit über Bedarf gebaut, das kann nicht gutgehen, und wenn immer alles teurer wird, kommt der Punkt, an dem es niemand mehr bezahlen kann.“ „Hahahah, selten so gelacht, so können nur vorsichtige Deutsche denken. In Spanien passiert so etwas NIE!!“ Und wenn schon, dann verliert ein Häuschen vielleicht den Wert mal um 20.000 €, Peanuts!!
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spannender als so mancher Krimi….. „Aber in Deutschland ist unser Haus heute weniger wert als zu dem Zeitpunkt als wir es – mit der guten alten D-Mark – gebaut haben!“ Weniger Wert als zum Kaufzeitpunkt? Das gibt es in Spanien NIE!!
Nun hat sie die Realität eingeholt: die Immobilienblase ist geplatzt, es gibt keine Arbeit mehr am Bau. Keine Arbeit heißt, man kann seine Hypothek (oftmals fast 1000 € im Monat, bei 40 bis 50 Jahren Laufzeit) nicht mehr bezahlen. „Na gut, dann schnallen wir halt mal den Gürtel Krise: Und jetzt? etwas enger, in 1 – 2 Jahren geht es dann schon wieder aufwärts, wie eh und je!“ Die Blase ist geplatzt, die Häuser Manche wollen es bis heute nicht werden billiger, aber bei weitem noch wahrhaben, dass dies so schnell nicht nicht in dem Ma ß, wie i hr mehr der Fall sein wird… eigentli cher We rt sein müßte (mindestens um 40% weniger!). Jetzt Bauarbeiter als Köche und Kellner trifft es Spanien gleich doppelt, und Aus Bauarbeiter wurden flugs Kellner das hat alles mit der Weltwirt- und Köche, „Tourismusexperten“ ohne schaftskrise nur wenig zu tun, die jegliche Fremdsprachenkenntnisse. Da Probleme sind hier hausgemacht. man sich ja in Andalusien zunächst selbst helfen muss, kommen solche ungelernten Das schnelle Geld hat dazu geführt, Kräfte eher zum Zug als gut ausgebildete dass man viel bessere Gewinnchancen Fachleute aus dem Ausland, die eh hatte, wenn man – ohne Bildung – immer nur „alles besser wissen“, und gleich auf dem Bau gearbeitet hat. eben mehr Bildung haben als die (ladrillo = Steine hieß das Zauber- eigentlichen Hoteldirektoren und wort). Wozu lange studieren und Tourismusmanager etc. Wenn diese dann wenig verdienen, wenn es doch schon die Lebensläufe ausländischer mit weniger Fleiss und dafür Studenten sehen, die mit 23 bis 25 Schwarzgeld alles viel besser lief? Jahren bereits 4 Seiten an Praktikas vorzuweisen haben, 3 – 5 Sprachen Man sah also nur zwei Alternativen: perfekt beherrschen, dann kommen da auf dem Bau zu arbeiten oder sich als Komplexe auf, die Bewerber werden B e am te r da s süße N i chtstun abgelehnt, statt dessen werden billige vergolden zu lassen. Alle anderen, die Hilfskräfte aus den eigenen Reihen lernen, studieren, und normal eingestellt, der Schwager des Freundes a rb e i te n w o l l e n , z um a l a l s der Tante.... Es wird noch eine Weile Unternehmer, sind selbst schuld. dauern, bis man merkt, dass die Und diese „Dummheit“ muss auch Touristen ausbleiben, weil sie zu noch bestraft werden, also versucht günstigeren Preisen überall auf der Welt man, den Dienstherren auf jede bessere Qualität und besseren Service mögliche Art zu schädigen (Material geboten bekommen. Und was dann? Es für den eigenen Bau mitnehmen, gibt hier nur diese beiden Säulen: Maschinen anderweitig einsetzen, Immobilien und Tourismus. Aber der etc.). Dicke Goldkettchen, coole Andalusier per se denkt nur an jetzt und Autos, Feten und Parties: das Leben heute, was morgen kommt, wird dann ist schön, was will der Andaentschieden, wenn es soweit ist, Planung lusier/Gaditano mehr? ist für ihn ein völliges Fremdwort.
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In diesem Jahr könnte Andalusien sogar noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen. Wie vor kurzem auf der ITB in Berlin festgestellt wurde, steigen die Buchungszahlen für Spanien allein von deutschen Touristen um ca. 40%, weil in Deutschland die Krise überwunden scheint. Dazu kommen noch die Unsicherheiten von Zielen wie Tunesien, Ägypten etc., so dass vo ra ussi chtli ch de r To uri smus deutscher Besucher heuer hier in Andalusien boomt. Und es bleibt spannend... Viele Hausbesitzer könnten hier in Chiclana noch aus einem anderen Grunde Glück haben, ihre Anliegen voranzubringen: im Mai wird ein neues Stadtparlament gewählt, und nun wetteifern die Parteien darum, wer sich mehr für die betroffenen Bürger einsetzt. Die amtierende PSOE (Sozialisten) versuchen nun, durch ein Schlupfloch noch wenigstens rund 4500 Häuser, die nicht legalisiert werden können, zumindest registrieren zu lassen, damit die Bürger offiziell Strom beantragen können. Der Einfallsreichtum der Politiker ist schon erstaunlich: etwas, was nicht legalisiert werden kann, soll aber doch legal im Grundbuch eingetragen werden? Wenn es nicht so ernst damit wäre, könnte man über die Schlitzohrigkeit sogar schmunzeln. Lassen wir uns überraschen, wie es heuer mit dem – immer noch nicht genehmigten- Plan PGOU weitergeht und welche Gebiete einen farbenfrohen Anstrich verpasst bekommen. Wir halten Sie auf dem Laufenden. Text: Beatrice Hohler
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Achtung: Multas in Spanien Bienvenidos (español/castellano), Benvinguts (català/valencià), Benvidos (galego), Ongi etorri (euskara), Welcome (english), Bienvenue Immerhin: in 6 Sprachen kann man das BOE lesen, nur eben nicht auf deutsch! Gibt ja auch so wenige deutschsprachige Residenten in Spanien!!!
Hand auf´s Herz: Kennen Sie schon das BOE.ES? Das Boletín oficial del Estado? Nun, das ist eine sehr praktische Sache: alles, was darin veröffentlicht wird, gilt, und wer es eben nicht gelesen hat, ist selbst schuld! Gerade als ausländischer Resident in Spanien sollte man es sich zur Gewohnheit machen, dieses Boletín als Lektüre vor dem Schlafengehen zu lesen. Es ist so “spannend”, wirkt sicher besser als jedes Schlafmittel. Jedes Gesetz wird darin veröffentlicht, sie können darin nachsehen, ob und welche Beca ihr Nachwuchs vom Staat bekommt, vor allem aber sollten Sie es lesen, um zu erfahren, ob vielleicht irgendeine “Multa” gegen Sie vorliegt, weil Sie zu schnell gefahren, verboten überholt oder bei Rot über die Ampel gefahren sind. Nun mal im Ernst, kaum jemand liest das, auch nicht die Spanier. A b er e s i st wi e ü b er a l l : “Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!” Wir haben im deutschen Konsulat in Malaga nachgefragt: die Antwort ist ganz klar: “Jeder ist verpflichtet, den Verkehrsbehörden mitzuteilen, wo und wie man zu erreichen ist.” Gerade Residenten, die oftmals monatelang nicht in Spanien sind, sollten vorsichtshalber den Behörden eine emailadresse angeben, für den Fall, dass sie irgendwann vielleicht einen Verstoß im Straßenverkehr begehen, damit ihnen dann der Strafzettel “zugestellt“ werden kann. Und, wer keine emailadresse oder Internet hat? Página 16
Heute möchte ich mal ein Thema aufgreifen, das schon öfter von Residenten an mich herangetragen wurde: wie funktioniert das eigentlich in Spanien mit den “Multas?” Dabei beschränke ich mich auf den Fall: Sie haben sich ordnungsgemäß in Ihrem Ort angemeldet, haben ihre NIE und an ihrem Fahrzeug ein spanisches Nummernschild. (wie es mit einem deutschen Nummernschild aussieht, da weiß der ADAC besser Bescheid). Nach fast 6 Jahren in Spanien ist es nun einmal passiert: zum ersten mal geblitzt! (wir haben es jedoch gar nicht registriert, es war angeblich bereits am 3. Oktober 2010) Jetzt kann ich mitreden und erlebe selbst einmal das ganze Procedere, das vielen Residenten passiert ist /bzw. passieren kann, die immer nur ein paar Monate im Jahr hier in Spanien verbringen. Wenn Sie geblitzt werden, kann es Monate dauern, bis die Post Ihnen einen Brief per Einschreiben zustellen möchte. Ist niemand zuhause, gibt es den üblichem Zettel, mit dem man den Brief persönlich, mit Ausweis, abholen darf. Liegt keine Vollmacht vor, kann kein anderer den Brief abholen. Also wird nochmals versucht, ihn zuzustellen, offensichtlich bis zu 3x. Da na c h wi r d e s i m B OE veröffentlich (s. Kasten) und gilt damit praktisch als „zugestellt“. Wir wären natürlich im Leben gar nicht auf die Idee gekommen, in diesem Boletin täglich nachzusehen,
ob eventuell gegen uns ein Strafzettel vorliegt, denn a: wußten wir gar nichts davon, und b) kannten wir das BOE nicht. Doch wir hatten Glück: beim Abschluss der KFZ-Versicherung hat man uns etwas wie „gestion multas“ mit angeboten und erklärt, die würden sich im Zweifelsfalle um die Multas kümmern. Und das taten sie: wir wu r den per mai l von der Versicherung informiert, dass ein Verkehrsverstoß mit unserem Fahrzeug im BOE veröffentlicht wurde, und man hat auch gleich Einspruch eingelegt. (Anfang Februar). Zurück in Spanien, fand ich einen Brief vor vom Ministerio del Exterior, mit einer codenummer, mit der man angeblich im Internet ein Foto ansehen kann, um festzustellen, wer der Fahrer war (auf dem Ausdruck ist nur ein schwar z es Bil d mit dem Kennzeichen, von hinten geblitzt, mehr ist nicht zu erkennen). Im Internet hat es leider nicht geklappt.
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ALLES ist registriert ….. Wir haben daher Anwälte in Cádiz befragt, hier ihr Rat: Man sollte in jedem Fall dafür sorgen, dass man von tráfico erreicht werden kann. Wer Internet und emailadresse hat, kann sich auf der Seite https:// sede.dgt.gob.es/sede/faces/paginas/ dev/index.xhtml registrieren und man erhält die sogenannte DEV (Dirección Ele ctrónica Via l) . Andernfalls: Freunden oder Nachbarn eine Vollmacht für den Empfang von Einschreiben geben, mit Kopie des NIE oder Personalausweises. Schnell zahlen: nur die Hälfte!! Falls es einen Strafzettel gibt und man die Strafe innerhalb von 20 Tagen bezahlt, werden 50% erlassen! Wird di e S t ra fe e rs tm a l o f fi zi e l l veröffentlicht, geht das nicht mehr, auch nicht, wenn man einen Einspruch eingelegt hat.
Wer auf das Boletin und die weiteren Zustellversuche nicht reagiert oder keinen Fahrer angeben kann, der ist als Fahrzeughalter verpflichtet, die Strafe zu zahlen. Tut man es nicht, wird sie einfach irgendwann vom Ko n to abg e zog en, mi t ei nem Aufschlag von 20%, zuzüglich Verzugszinsen. Das kann ins Geld gehen. Eine Engländerin berichtete mir von einer Strafe über 1000 €, nur weil sie erst nach ca. 2 Jahren von dem S tra fze tte l e rfa hre n ha t (spätestens wenn Sie ihr Auto ab– oder ummelden wollen, erfahren Sie, ob etwas gegen Sie vorliegt). Bei höheren Strafen wird empfohlen, den Ein spruch von An wä lten erledigen zu lassen, vor allem, wenn es um Punktabzug oder gar Führerscheinentzug geht. Text: Beatrice Hohler
Sie standen uns Rede und Antwort, da wir bei Tráfico von niemandem Auskunft bekamen: RA Alberto Maslá, RA Yolanda Nimo, RA José LuisJuliá Illescas, von der Kanzlei Maslá Abogados , in Cádiz. Sie sind spezialisiert auf Verkehrsrecht, und helfen vor allem bei Unfällen, Nicht nur mit Rechtsberatung, sondern sie arbeiten mit Partnern zusammen, so dass man eine Art „Schutzbrief“ mit allen nötigen Hilfestellungen rund um jeden Unfall hat: Abschleppwagen, Krankenwagen, Ersatzfahrzeug, Kostenerstattung der Krankenhausleistungen, etc. Tel: 956 263 961
http://www.bufetemasiaabogados.com
Auszug aus dem seitenlangen Register eines einzigen Tages: Erstaunlich, wie viele Daten da so veröffentlicht werden: Name des Fahrzeughalters, seine DNI-Nummer, das KfZ-Kennzeichen, wenn das nur mal nicht in die falschen Hände gerät! Interessant auch die Beträge: 100 € ist Minimum, dann 200, 300, 500, 900, 1.500 €! Na ja, der Staat braucht ja dringend Geld! Spannende Abendlektüre, oder? https://sede.dgt.gob.es/sede/faces/paginas/testra/index.xhtml
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Gruppendynamik die Zustimmung dafür. Es sind Menschen mit Tatkraft, oft Pioniere auf ihrem Gebiet, Reformer, es gibt verschiedene Ausformungen der Charaktere. Er hat meist Charisma. „Ein Clan, in dem kein starker Alpha-Typ zur Verfügung steht, funktioniert nicht,“ formuliert es Elisabeth Heller, eine Unternehmensberaterin auf diesem Gebiet. Früher oder später kristallisiert sich zum Alpha ein ähnlich dominanter Gegentyp heraus, der Alpha-Eigenschaften und ebenfalls Führungsqualitäten haben kann:
Autorin Dr. Gabriele Hefele
Von Alpha-Tieren, Gamma-Mitstreitern, Beta- und Omega-Typen
Von der Psychologie und Dynamik in Gruppen Wir berichten ja immer wieder aus und über Residententreffen, Stammtische, überhaupt Gruppen aller Art. Höchste Zeit, mal die Geschehnisse in und hinter den Gruppen zu beleuchten, deren Gesetzmäßigkeiten die Sozialpsychologie längst erforscht hat. Man nehme eine jede Clique, einen Club, einen Gesangsverein, eine Sportmannschaft, ein Dschungelcamp oder eine TV-Diskussion: Immer laufen gesetzmäßig die gleichen Gruppenprozesse ab. Wird man Mitglied in einer Gruppe, so ist es hilfreich, die Gruppenpsychologie zu kennen, zu wissen oder auch zu hinterfragen, welchen Platz man in der Gruppe einnimmt. Von Alpha-Rüden und Außenseitern Es ist noch nicht lange her, da geisterte Russlands Präsident Putin als „AlphaRüde“ durch die Medien. Was aber hat man sich darunter vorzustellen? So definiert die Sozialpsychologie die Typen: Der Alphatyp bezeichnet einen Charakter, der im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und stehen will, er ist und fühlt sich verantwortlich für die Gruppe, er gibt die Ziele vor, die Regeln und die Orientierung. Er koordiniert die Gruppenmitglieder. Er ist Chef, Moderator, Motivator und Ermahner, er hat die Entscheidungskompetenz, sucht Página 18
2. Der Omegatyp. Diese Personen können liebenswürdig sein, aber auch emotional, leidenschaftlich oder sehr kühl und intrigant. Meistens ist es ein Exzentriker, ein Revolutionär, der den Widerspruch liebt und Zweifel äußert. Konflikte in der Gruppe können nun vorprogrammiert sein, wenn es der eigentliche Chef nicht schafft, diesen Omega mit seiner Kreativität in die Gruppe einzubinden. Denn die Auseinandersetzung zweier starker Typen kann fruchtbar für die Gruppe sein. Im Berufsleben kann sich so ein Team zu besseren Ergebnissen hochschaukeln. Die Kehrseite der Medaille: Die Entwicklung kann auch dahin gehen, dass sich zwei Lager bilden, die sich jeweils um Alpha und den Gegenalpha scharen. Diese beiden dominanten Typen versuchen nu n, d i e Be t a - u nd Gammatypen zu sich hinüber zu zi ehe n, greife n im schlimmsten Fall zu Intrigen und Mobbing. In unserem Clubleben im Ausland spaltet sich dann meist unter einem Gegenalpha ein neuer Club aus dem alten ab.
schrittenen Alters mit Erfahrungen sein, die sogenannten „Grauen Eminenzen“. Die „Frau, die hinter einem erfolgreichen Mann steht“ gehört zum Beispiel dazu, sie will nicht als Alpha in den Vordergrund. Das gängigste Beispiel dieser alten Frauenrolle ist wohl Nancy Reagan. Keine Gruppe kommt ohne Betas aus. Sie beteiligen sich an den Diskussionen, auch Streitereien im Club, versuchen aber, zu versachlichen und zu schlichten. Manchmal geht dies bis zur Attitüde eines Weisen. Doch sie handeln meist nicht im Eigeninteresse, sie suchen Lösungen im Interesse des Ganzen und damit der Gruppe. 4. Gammatypen sind die Kumpels, im Schachspiel: die zahlreichen Bauern, die Waffenbrüder und im negativen Sinne die Mitläufer. Sie handeln nur nach Anweisungen von oben. Sie sind aber nützlich in der Gruppe, sie übernehmen die praktischen Arbeiten. Frauen dieses Typus benehmen sich sowohl im Familienleben als auch im Berufsleben wie die Gluckenmutter: bei ihnen kann man sich immer aussprechen, sie haben immer ein offenes Ohr für die Sorgen der anderen. In der Clique sind Gamma s die Organisationshelfer, die Fotoarchive anlegen, denen man die Protokollführung aufhalsen kann. Sie tun nichts gegen irgend jemanden und schon gar nichts gegen die Gruppe.
Die Weisen, die Grauen Eminenzen und die Gluckenmuttis 3. Wer sind nun die Betatypen? Es sind die Experten, die Fachleute und Spezialisten, die jede Gruppe braucht. Wissensträger, die aber weniger Führungsqualitäten und Ehrgeiz in dieser Beziehung besitzen. Sie sind für die Analysen in der Gruppe wichtig, sie können auch die Teilnehmer fortge-
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Museo Picasso, Málaga Das Museo Picasso in Málaga bietet wie jedes Jahr ein reichhaltiges Programm. Zur Zeit beherbergt es noch die Austellung: „K i pp e nber ge r sa h Pi ca s s o“, 2 2 .0 2 . bi s 2 9 . Ma i 2 0 11 Martin Kippenberger hatte von Kindheit an großes Interesse an Picasso. Der außergewöhnliche deutsche Künstler hat verschiedene Serien und Werke dem andalusischen Künstler gewidmet. Die von Eva Meyer-Hermann kuratierte Ausstellung „Kippenberger sah Picasso“ zeigt eine Auswahl von 55 dieser Arbeiten. Darunter sind großformatige Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, ferner zahlreiche Künstlerbücher, Plakate und Einladungskarten, die Kippenberger im Laufe seines Lebens angefertigt hatte. Darüber hinaus versammelt die Ausstellung eine Auswahl von Bildern, Kommentaren und Video-Interviews, die zwischen 1979 und 1997 entstanden sind und die ausgestellten Arbeiten dokumentieren. Dies alles soll uns einen anderen Blickwinkel auf Picasso vermitteln.
Im Zusammenhang mit der Ausstellung Kippenberger miró a Picasso wird im MPM ein Seminar gehalten zum Thema: “Erfolge und Mißerfolge der Malerei in en 80er Jahren“. Man möchte mehr erfahren über die damalige Zeit, als Kippenberger in Spanien lebte, und läßt Zeitzeugen wie Kritiker Galeristen, Künstler, etc. von damals zu Wort kommen. Organisiert wird das Seminar von Pedro Pizarro, Kulturbeauftragter und zuständig für die Ausstellungen. Mittwoch, 27. April, 20.00h:
Una mirada desde la teoría. Mittwoch, 4. Mai, 20.00h:
El papel de los mediadores. Mittwoch, 11. Mai, 20.00h: El estado de la cuestión desde Andalucía Seminar in Zusammenarbeit mit der Universität Malaga. Eintritt frei.
CAJA DE SORPRESAS Kunst, Poesie, Theater, Zirkus und Tanz: Das Museo Picasso Málaga bietet spezielle Programme für Kinder und Familien. Im Auditorio können sie verschiedene Eindrücke erleben. jeweils Sonntags, 24. April, 1. Mai, 11.00 und 12.30 h: Río de Luna. DA.TE Danza Tanze und lasse dich fliessen wie ein Fluss, während der Mond dir zusieht. Es vermittelt einen Eindruck, wie Babys zur Welt kommen und die ersten Schritte zur Entdeckung ihrer Welt unternehmen. Empfohlen für Kinder von 2 – 3 Jahren. Dauer: ca. 35 min. , Eintritt: 4 €
Sonntage 8. und 25. Mai, 11.00, 12.30 und 17.00 h, „Nanas. „Mariontettentheater mit der
Gruppe Nanas ist ein Treffen von Kindern aus unterschiedlichen Kulturen. Sie singen und erzählen, was sie kennen und wissen. Auf diese Weise erfahren sie, dass es andere Formen gibt zu reden, zu leben und Dinge zu erleben.Sie begeben sich so auf eine Reise zu anderen Plätzen. Empfohlenes Alter: von 6 Monaten bis 3 jahre. Dauer: 45 min.
Sonntag 22. Mai, 11.00, 12.30 und 17.00 h: En el jardín. Compañía Teatro Paraíso. Empfohlen von 1 bis 4 Jahre, Dauer: 30 min. , Eintritt: 4 €
Museo Picasso Málaga Palacio Buenavista, C/ San Agustíon 8Málaga Tel. 952 12 76 00 www.museopicassomalaga.org Geöffnet: Dienstag bis -Do.: 10.00 b. -20.00 h Freitag und Samstag: 10.00 b. -21.00 h Sonn– und Feiertage: 10.00 b. -20.00 h
Fotos: Jesús Domínguez © Museo Picasso Málaga
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Jenseits von Andalusien Der Junge von der Hühnerfarm Ein Andalusier ist mit 16 Jahren nach Deutschland ausgewandert, um in der Gastronomie zu arbeiten. Mit 60 Jahren kehrt er als Rentner nach Andalusien zurück und erzählt uns seine Geschichte. Gerade weil er beide Mentalitäten und Kulturen kennt, sind seine Erfahrungen für uns Residenten sehr interessant. Hier Teil 18: Die Reise zum spanischen Generalkonsulat (die vorherigen Kapitel sind in den jeweiligen Ausgaben im Archiv) Zu dieser Zeit zeigte mir das Leben nur seine schönen Seiten, auch wenn ich sehr viel arbeiten musste: Acht Stunden im Restaurant bis 22 Uhr und anschließend noch fünf weitere im Tanzkeller des Hotels, bis es letztlich um drei oder vier Uhr morgens „Feierabend“ hieß. Aber das Geld musste ja reinkommen, wir wollten den Kredit von 1500 DM an meine Schwiegereltern sobald wie möglich zurückzahlen. So arbeitete ich jeden Tag meine 15 Stunden an sechs Tagen die Woche. Die Saison ging von Ostern bis N ov em ber , wob e i d ie me i st e n zahlungskräftigen Gäste im Herbst kamen, damals die Zeit der Kegelclubs. Die hatten genug Geld über das Jahr angesammelt, welches nun auf den Kopf gehauen werden musste. Meine Frau Gaby arbeitete zu dieser Zeit halbtags in ihrem erlernten Beruf als Drogistin und der Kleine war teilweise bei meiner Schwiegermama. Trotz weniger gemeinsamer Zeit war ich glücklich mit meiner kleinen Familie. Leider hielt das kleine Glück nur ein Jahr, dann verstarben kurz hintereinander meine Schwiegereltern und zu dem großen Schmerz kam nun auch noch das Problem mit dem Kind. So suchten und fanden wir eine schöne und große Wohnung mit Wohnzimmer, 2 Kinderzimmern, Bad und Küche. Wir fanden ein junges Mädchen, Iris, welches uns mit dem Kind zur Hand ging und dann auf Manuel aufpasste, wenn wir gleichzeitig arbeiten mussten. Nun hatten wir mehr Platz und endlich konnte ich meine Mama holen, damit sie ihr erstes Enkelkind in den Arm nehmen konnte. Allerdings hatte meine spanische Mama Angst vorm Fliegen und so überlegten wir, ob mein jüngster Bruder Luis sie begleiten sollte… Doch dass auch ich kein Reiseexperte war, erzählt die folgende Geschichte, die ich im Jahre 1964 erlebte: Damals sollte ich zurück nach Spanien, um meinen Wehrdienst zu leisten. Das kam mir natürlich alles andere als gelegen und so wollte ich versuchen, es abzuwenden. Ich wollte nach Frankfurt zum Spanischen Generalkonsulat fahren, den Herren dort alles erklären und um Aufschub bitten. Ich kann deutsch
sprechen (dachte ich) und Angst hatte ich auch keine. Was sollte schon passieren!? Ein spanisches Zimmermädchen aus einem anderen Hotel hörte von meinen Plänen und bat mich, mitreisen zu dürfen, alleine habe sie Angst. Natürlich nahm ich sie mit. Frühmorgens am nächsten Dienstag, meinem freien Tag, ging es dann los: Mit dem Bummelzug von BernkastelKues nach Wittlich, dort umsteigen bis Koblenz und ab da in den Schnellzug bis Frankfurt. Wir genossen die Fahrt und schauten uns die Gegend an, die wir nicht kannten. In Frankfurt nahmen wir uns ein Taxi und ich sagte stolz auf deutsch: „Zum
spanischen Generalkonsulat bitte“. Dort angekommen, waren wir bereits nach einer Stunde fertig und ich schlug vor, die Zeit bis zur Rückfahrt um 20:30 Uhr im Zoo zu verbringen. Alles war „in Butter“. Dort kamen wir uns vor, wie zwei kleine Kinder zu Weihnachten: wir hatten so etwas noch nie gesehen und waren sehr beeindruckt. Rechtzeitig stiegen wir wieder in ein Taxi und ich sagte stolz meine nächsten deutschen Worte: „Zum Hauptbahnhof bitte.“ Meine Mitfahrerin war ziemlich beeindruckt und meinte „Oh Antonio, du kannst ja schon richtig dolmetschen.“ Wir waren früh genug am Bahnhof, ich erkündigte mich nach dem Zug nach Koblenz. Wir kauften uns spanische Zeitungen und Illustrierte, (oh Wunder es gab alles, was das Herz begehrte! Denn in Bernkastel gab es keine ausländische Presse) und machten uns auf
den Weg zu Gleis 7. Dort stand ein langer Zug, in den wir einstiegen, uns einen schönen Platz suchten und es uns bequem machten. Wir wussten ja, was uns erwartete: in Koblenz umsteigen und nochmals in Wittlich. Ja, so hätte es sein sollen, aber es kam ganz anders… Mit uns im Abteil saß nur noch ein junger Mann der die „Frankfurter Allgemeine“ las. Nach Stunden werde ich auf die Zeit aufmerksam und sage zu meiner Reisebegleitung „bald müssten wir aber in Koblenz sein!“ Der junge Mann hörte meine Worte und fragte, wohin wir denn wollten? „Nach Koblenz.“ Er schaut uns entsetzt an und sagt „Oh weh, da sitzen Sie aber im falschen Zug, wir sind kurz vor der Schweizer Grenze und in einer Stunde in Zürich.“ Ich habe, ehrlich gesagt, nicht alles verstanden. Er war sehr nett und ging mit mir zum Schaffner, dem er die Sachlage erklärte. Der Schaffner sagte mir, dass wir am nächsten Bahnhof raus müssten damit wir den Zug zurück nach Frankfurt nehmen könnten, der aber leider erst nachts um 4:30 Uhr fuhr. Er verkaufte mir noch die Rückreise bis Frankfurt und gab mir einen Zettel für seine Kollegen, wo drauf stand, dass wir in den falschen Zug gestiegen seien und nach Koblenz wollten. Nach einer halben Stunde kam ich in unser Abteil zurück und dort saß meine Landsmännin wie ein Häufchen Elend auf ihrem Sitz und weinte sich die Seele aus dem Leib. „Ach Antonio, wir sind verloren in Alemania, ich will zurück nach Spanien, hier sterbe ich, es ist es soooooo kalt“. Ich konnte sie beruhigen und wir stiegen am nächsten Bahnhof aus und gingen in die Bahnhofsgaststätte. Da war es wenigstens warm, um die lange Wartezeit überbrücke zu können. Während wir dort warteten, spielte sich ein ähnlicher Krimi in Bernkastel bei meinen Chefs ab. Sie sollten um 0.30 Uhr von ihrem Wochenende zurück sein. Und auch ich sollte ursprünglich schon wieder da sein; aber mein Zimmer war leer. Aufgeregt riefen sie sofort die Polizei an und wollten wissen, ob diese von einem Unfall mit Antonio wüssten. Die Polizei beruhigte sie, sie sollten die Nacht abwarten und sich gegebenenfalls nochmals melden, falls ich bis dahin immer noch nicht aufgetaucht sein sollte. Aber am kommenden Tag stieg ich um neun Uhr morgens am Bernkastler Bahnhof müde und übernächtigt aus dem Zug und stand eine halbe Stunde später bei Renate und Willi bedrückt und „einen Kopf kleiner“ in der Türe…
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Sprachunterricht in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de Da wir Residenten in Spanien leben, ist es vor allem wichtig, die spanische Sprache gut zu beherrschen. Mit den Kreuzworträtseln stellen wir Ihnen eine unterhaltsame Weise vor, sich im Spanischen zu üben. Sicher gibt es dabei immer wieder neue Wörter zu entdecken und zu lernen. Viele Leser sind mittlerweile treue Fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel des Monats. Auflösung wie immer: im nächsten Heft.
Ideal sind auch Sprachreisen in Spanien, selbst für Residenten, die ihre Sprachkenntnisse auffrischen wollen, und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen. www.lsw-sprachreisen.de/spanisch_lernen.html
Lösungen der letzten Ausgabe. Weitere Rätsel unter www.super-spanisch.de
Jahrgang 3, Ausgabe 22
April/Mai 2011
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Was ist Sexy an Almuñécar? Nachdem wir uns durch die Unzahl spanischer Nachnamen von Álvarez bis Zunzunegui und Vornamen von Adán bis Zacarías durchgearbeitet haben, bieten sich nunmehr als letztes Kapitel des Themas „Eigennamen in Spanien“ die Ortsnamen („topónimos“, Toponyme) an. Wobei natürlich zu den Namen von Ortschaften und Städten auch die von Landschaften, Flüssen und Gebirgen gehören. Die Serie der spanischen Vor– und Nachnamen gibt es in den vorherigen Ausgaben des Residentenkuriers.
Hoppla! Bei der Formatierung im letzten Residentenkurier ist etwas schief gelaufen— darum hier der fehlende, aber bedeutsame Einschub zuerst:
Was ist Sexy an Almuñécar? (…) Zu den phönizischen Gründungen gehörte Gadir, unser Cádiz, Malaka (Málaga) und Onuba (Huelva). Ob und wie „sexy“ das heutige Almuñécar in der Provinz Granada war, wissen wir nicht. Es war jedenfalls das phönizische Sexi, und die „almuñequeros“ nennen sich daher auch „sexitanos“. (…) Und nun geht es weiter mit den spanischen Ortsnamen: (…) Das Adjektiv oder „gentilicio“ (Volksname, Ortsadjektiv, Ortsubstantiv) „andalusí“ bezieht sich also auf das Spanien unter maurischer Herrschaft. Dazu gehört auch „ m oz á r a b e“ ( „ a r a b is i e r t “) a ls Bezeichnung für einen unter maurischer Herrschaft lebenden Christen, wie auch den entsprechenden Baustil.
das sich bis zu den Balearen und Sizilien erstreckte. Die Römer machten ihnen den Garaus. „Al-Andalus“, entstand aus Wandalehaus, aus dem Vandalicia wure, war also „Vandalenland“. Die Vandalen (oder Wandalen), wie „in Grünwald die oid’n Rittersleit“, leben nicht mehr seit langer Zeit. Leider nicht so der Vandalismus als Zerstörungswut und Verschandelung aller Art. Nun haben wir noch „andalucismo“, „andalu cis ta“ und „andaluz ada“. Ersteres ist einfach eine andalusische Spracheigentümlichkeit, aber auch das Gefühl der landsmannschaftlichen Zugehörigkeit und entsprechendes Verhalten. „-ista“ ist also Gefolgschaft, der „Partido Andalucista“ eine Art andalusische Bayernpartei. Beim Sport ist ein „-ista“ der „hincha“ (Anhänger, Fan, Mitglied) eines Vereins, wie der „Cadis ta“ vom F. C. Cádiz, der „Madr idista“ von Real Madr id. „Andaluzada“ ist „Andalusientümelei“, Üb er t r e ibu ng, Au f s c h n e id er e i, zumindest von kastilischer Warte aus gesehen.
Es gibt in Andalusien offenbar Leute, die mit „Andalucía“ gar nicht zufrieden sind und für „Bética“ bzw. „Comunidad Autónoma Bética“ plädieren. Warum wohl? Ich zitiere aus einem Leserbrief an das „Diario de Cádiz“: „Hispania wurde vom Römischen Reich kolonisiert, und zwei seiner größten Kaiser, Trajan und Hadrian, wurden hier (in Itálica bei Sevilla, dem römischen Hispalis, aus dem das arabische Ischbiliya wurde) geboren. Und unsere Heimatregion nennt sich ausgerechnet nach einem von den Moslems geprägten Wort, das sie s elbs t wiederum von einem germ anisch en Volk übernommen haben! Erst die Moslems haben aus dem Betis einen Guadalquivir gemacht“. Andalusien unter den Römern Nun müssen wir doch einen Schritt in der Zeit zurück zu den Römern gehen: Ihr „Hispania“ war ursprünglich in zwei Provinzen aufgeteilt, Hispania Citerior und H. Ulterior. Erstere, die „nähere“ Hispania, wurde später zur Hispania Tarraconensis, Hispania Ulterior zur
Das Gegenstück dazu ist „mudéjar“ (etwa „assimiliert“) für einen Mauren unter christlicher Herrschaft nebst dem bekannten Mudéjar-Stil. Ein „mercado andalusí“ ist ein maurisch-spanischer Markt, wie wir ihn gelegentlich in Vejer de la Frontera haben.
Das Alhambra oder auch der Löwenhof in Granada
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Bild: www.sierramar.ch
Woher haben nun die Mauren den Namen „Andalus“? Nun, von einem der ost- u n d nor d ge rma nis chen Barbarenvölker, den Vandalen, die im 5.Jhd. zusammen mit anderen, wie den Sueben und Alanen, nach Gallien die Iberische Halbinsel überrannten und unter Geiserich sogar nach Nordafrika übersetzten, wo sie ein Reich gründeten,
Residentenkurier
Auf den Spuren spanischer Ortsnamen Der Alcazar in Toledo
Bild: www.spain.info
Baetica und Lusitana (Portugal südlich des Duero und Teil der heutigen Extremadura). Baetica, nach dem Fluß Baetis (bereits phönizisch Baits), dem späteren Guadalquivir benannt, reichte vom Fluß Anas, dem auch wieder von den Mauren in Guadiana umbenannten Grenzfluß zu Portugal, bis zum Mittelmeer und entsprach mehr oder weniger dem heutigen Andalusien. „Baetis “ lebt noch fort in der „Cordillera Subbética”, dem Gebirgszug, der von der Bucht von Cádiz bis Alicante reicht. Dazu gehört auch unsere Sierra de Grazalema. Und: Einer der beiden Fußballvereine von Sevilla ist der Betis mit seinem „Estadio de Balompié“ an der Avenida de la Raza. „Balompié“, wörtlich „Fußball“, war die vornehmere Bezeichnung für das vulgäre „fútbol”, wie “balonmano” für Handball. Den Baetis, den Strom Andalusiens, haben also die Römer so getauft (wie den Tagus = Tajo/Tejo, den Durius = Duero/ Douro, den Iber oder Iberus Flumen=Ebro, der wahrscheinlich der Iberischen Halbinsel den Namen gegeben hat, und den Anas = Guadiana). Er soll bis zum 5.Jhd. v.Chr. Tartessos geheißen haben, wie die Stadt und/oder das Reich. Extremadura Bevor w ir in And alu s ien ins „Eingemachte“ gehen, noch kurz ein Blick hinüber bzw. hinauf zu unseren Nachbarregionen im Norden, zur
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Extremadura und zur Mancha. Für „Extremadura“ (oft fälschlich mit „s“ wie die portugiesische Estremadura zu lesen) bieten die spanischen Fachleute, also die Philologen und Linguisten, zwei Deutungen an: Der Name kommt vom lateinischen „Extrema Durii“, etwa „hinter dem Duero“, womit alle Gegenden südlich des Duero-Beckens bezeichnet wurden. Im heutigen Licht erscheint offenbar die Erklärung glaubwürdiger, daß damit während der Reconquista alle Gebiete an den „Extremos“, d.h. am äußersten Rand, an der Grenze der christlichen Königreiche im Norden, León und Kastilien, zu Al-Ándalus, also praktisch die Front zum maurischen Feind gemeint war. La Mancha ist natürlich nicht „la mancha“, „der Flecken“, obwohl ein deutscher Kinderbuch-Autor des 19.Jahrhunderts „Don Quijote de la Mancha“ einmal mit „Ritter Ungestüm aus dem Fleckenlande“ übersetzt hat. La Mancha ist arabisch „al-manja“ (almandscha deutsch transkribiert), die Hochebene, in der auch die ManchaStadt und –Provinz Albacete liegt und mit der Bedeutung „die Ebene“ (arabisch „al-basita“) genau dort hineinpaßt. Spanisch heißt übrigens auch der Ärmelkanal „Canal de la Mancha“, was einfach aus dem französischen „Canal de la Manche“ übernommen wurde. Richtig wäre ja „Canal de la Manga“. Dafür haben wir in der Region Murcia „La Manga del Mar Menor“, den
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„Ärmel“, der das „Kleine Meer“ vom offenen Meer abtrennt und im Valencianischen die Albuferas. An der Ostsee spricht man wohl von Haff und Nehrung (Kurisches Haff, Kurische Nehrung). Wenn w ir die Ges ch ich te der Besiedelung der Pyrenäen-Halbinsel und danach den Verlauf der Reconquista betrachten, verwundert es nicht, daß Andalusien die größte Dichte an aus dem Arabischen stammenden Namen für Orte, Flüsse, Gebirge, Landschaften, Baulichkeiten, Anlagen usw. aufweist.
Fortsetzung in der nächsten Ausgabe ......
Zur Person:
Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher für Spanisch und Po r tu g i e si s ch so wi e Ar a b i st (Universitäten Madrid und Tunis): Jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Residenten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern etc. zu begleiten. Wer Fragen hat oder Unterstützung braucht, wendet sich an: erwinpenkert@gmx.de
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