Retroblatt - 2/2019 - Das Vintage-Magazin vom Retrokiosk

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t t a l b O R T RE

RETRO KIOSK

2/2019

unbezahlbar

ISSN 2627-0927 retrokiosk.net


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Damals

Lufthansa-cocktail

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meine rakete

solex

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show n tell

ddr-alltag

Impressum: Herausgeber/Redaktion/V.i.S.d.P: Roman Steiner, Stötthamerstr. 12, 83339 Chieming. E-Mail: kontakt@retrokiosk. net, Fax: +49 3222 3945980, impressum.retrokiosk.net. Druck: SPEEDY`S Kopie + Druck Helminger GmbH, St-Georg-Str. 1, 83278 Traunstein. Das Retroblatt ist ein nicht-kommerzielles Projekt. Genannte Marken gehören den jeweiligen Eigentümern. Alle Rechte vorbehalten. Technische Angaben beruhen auf Informationen der Hersteller und sind ohne Gewähr. ISSN 2627-0927.


Der Kaufmann vo n nebenan: In den 1950er Jahren existiere n noch viele kleine Geschäfte für den Einkauf de r alltäglichen Din ge.

itte der

eschäft, M Vor einem Ladeng 1950er Jahre.

Bilder: © Archiv Tegut

Adrett und freund lich: Kassiererin vor der Registrie rkasse, 1960.

Einkaufen im Wan del der Zeit: Von de r Bedienung im wei ßen Kittel in den 50 er Jahren bis zum S elbstbedienungsKonzept der 70er Jahre.

Filiale der „Tegut“, 1965

supermarkt

in Fulda.

Damals


lufthansacocktail Um Platz zu sparen und gleichzeitig eine ideale Qualität sicherzustellen, entwickelte man bei der Deutschen Lufthansa fertig gemixte Cocktails fßr das damals noch exklusive Erlebnis Fliegen. Seit 2015 gibt es wieder Lufthansa-Cocktails in neuem Gewand und mit neuen Geschmacksrichtungen. Von Roman Steiner.


Bilder: © Lufthansa AG (hist. Bilder + Titelbild), Spreewood Distillers GmbH

Schon in den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts entstand bei der Lufthansa die Idee, aus der Not des Platzmangels eine Tugend zu machen und Cocktails fertig gemixt mit an Bord zu nehmen. Indem man die Cocktailzutaten nach erprobten Rezepten mit Markenspirituosen schon vorab in die Flasche füllte, konnte man nicht nur Platz sparen, sondern auch eine gleichbleibend hohe Qualität des Cocktails versprechen. Als die Lufthansa dann 1955 die ersten Flüge unter neuer Flagge anbot, wurde fortan jeder Gast in der First Class mit einem eigens entwickelten Cocktail an Bord begrüßt. In den 60er Jahren galt das Fliegen zunehmend als Statussymbol. Aus diesem Anlass wurde vom damaligen Lizenznehmer Mampe ein Sortiment von drei Bottled Cocktails im Einzelhandel eingeführt: Party, Bitter und Dry Martini. So transportierten Produkte wie der Lufthansa Cocktail den Luxus und die Exklusivität des Fliegens in die Wohnzimmer der Nation. Seit 2015 besitzen die beiden ehemaligen Bartender Steffen Lohr und Bastian Heuser die Markenrechte am Lufthansa Cocktail. Unter dem Motto „Wherever you are, your favorite cocktail is here.“ konzipierten die beiden eine Auswahl an First-Class Cocktails auf Basis von Markenspirituosen, wie sie in den Bars der Welt täglich verwendet werden. Alle Cocktails sind flaschen-gereift und servierfertig. Zwischen 15 und 30 Euro kosten die Cocktails in diversen Größen und Geschmacksrichtungen. www.lufthansa-cocktail.de


Bild: © www.etsy.com/shop/MyCupOfRetro

Die „Valentine“ ist eine Schreibmaschine der Firma Olivetti. Sie wurde von 1969 bis 2000 in den Farben rot, blau, grün und weiß produziert. Ihr unkonventionelles Design machte sie zu einem Meilenstein des Industriedesign. Die „Valentine“, die unter anderem David Bowie zum Schreiben seiner Texte nutzte, ist heute in allen bedeutenden Designsammlungen zu sehen.

Bild: © Qualini

retro-things

Von 1955 bis 1958 produzierte Grundig die Stenorette S, ein analoges Diktiergerät fürs Büro. Was heute jedes Smartphone kann, war in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch eine teure technische Leistung: 315 DM kostete das Gerät, das wären heute über 700 Euro. Dafür war die Qualität Made in Germany und mit massiver Bauweise äußerst robust.


Bild: © Siemens Historical Institute

meine rakete Staubsaugen ist für die meisten von uns wohl nicht gerade eine Lieblingsbeschäftigung. Schnorchelnd rollt der Plastiksauger hinter einem her, der automatische Kabeleinzug und eine Eco-Taste machen die Geräte nicht gerade charismatischer. In den 1950er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war ein Staubsauger noch eine durchaus luxuriöse Anschaffung, die auf Ratenzahlung erworben wurde. Klangvolle Namen wie Rapid, Tiger oder Präsident hoben die Geräte in die Sphären von erstrebenswertem Luxus, den es zu besitzen galt. Wollte man doch schließlich zeigen, dass man es „geschafft“ hatte. Markant präsentierten sich die Geräte jener Zeit: Glänzendes Chrom, kräftige Farben und große Herstellerlogos. Nach sich gezogen wurden die nicht gerade leisen Maschinen auf wuchtigen Kufen, die wohl auch eine Bergabfahrt als Schlitten problemlos überstanden hätten, oder Rollen mit groß verchromten Radkästen. Auch hatte die in der Werbung jener Zeit typischerweise eingesetzte Hausfrau mit dem neuen Hilfsgerät gut zu heben: Im

Vergleich zu heutigen Geräten waren die Vorgänger aus den 50ern schwerer und größer. Das Gewicht erklärt sich auch mit den massiveren Materialien, die für den Bau zum Einsatz kamen und so teilweise heute noch für eine intakte Funktion sorgen. Dabei wurden die Geräte seinerzeit nicht geschont, sahen die Werbeprospekte doch diverse Nutzungsmöglichkeiten für die Sauger vor: Vom Haare trocknen mit der Zubehör-Trockenhaube bis hin zum Vieh reinigen mit spezieller Viehbürste. Wenn man so will, war der Staubsauger der Thermomix der 50er Jahre. Heute kehren die alten „Raketen“, wie die Sauger aufgrund Ihrer damals üblichen Bauform genannt werden, in viele Haushalte zurück, meist allerdings nicht mehr, um Ihren eigentlich angedachten Zweck zu erfüllen. Als Dekoobjekt sollen sie einen besonderen Eye-Catcher abgeben. Interessanterweise finden heute vor allem Männer die alten Geräte optisch spannend und dass, obwohl das in den 50er Jahren vorherrschende Rollenbild vor allem Frauen als Nutzer vorsah. ST


Massiv und knallrot: Ein Siemens Rapid mit Kippschalter. Mit dem Gerät kann nicht nur gesaugt, sondern auf der gegenüberliegenden Seite auch geblasen werden.

Bilder Staubsauger: © Martina Löw, Uwe Kiesl, Michael Fraufarth, Kerstin Hevesi, Bastian Böcker Bilder hist. Werbung: © Siemens Historical Institute, Archiv Miele AG

Protos, Tiger und Präsident: Klangvolle Namen hoben die Geräte in die Sphären von erstrebenswertem Luxus, den es in den 50ern zu besitzen galt. galt

Klassisches Rollenbild: Die Frau ist auf Werbemotiven die stolze Nutzerin eines Staubsaugers, der in den 50er Jahren für weit mehr als nur Saugen verwendet wird. Vom Haare trocknen bis zum Vieh putzen werden die Geräte eingesetzt.

Nach sich gezogen wurden die nicht gerade leisen Maschinen auf wuchtigen Kufen, die wohl auch eine Bergabfahrt als Schlitten problemlos überstanden hätten, oder Rollen mit groß verchromten Radkästen. Omega-Staubsauger aus Thüringen.


Bild Staubsauger: © Robert Glaser

Beliebt als Dekorationsobjekt: Als Eye-Catcher erweisen die verchromten Geräte einen sehr guten Dienst, Bastler bauen sich zuweilen auch Lautsprecherboxen in die Gehäuse ein. So oder so: Ordentlich Lärm machen die Geräte.

Bilder © Alois Steffgen, Alexander Schneller

Nicht nur größer. auch schwerer sind die alten Staubsauger gegenüber heutigen Geräten. Die robuste Bauweise sorgt allerdings auch dafür, dass viele Sauger von damals bis heute noch funktionieren und sich zudem leicht reparieren lassen.

Das Staubsauger-Museum in BruchmühlbachMiesau in Rheinland-Pfalz zeigt viele alte Schätze, die die Entwicklung des Staubsaugers optisch verdeutlichen. Dies immer im Kontext zur gesellschaftspolitischen Entwicklung der Industrialisierung. Kurioses findet sich in der langen SaugerGeschichte auch zuhauf: Zubehörteile, etwa für das Lackieren von Autos oder zum Duft spenden kann man ebenfalls bewundern. Aber auch technisch widmet sich das Museum dem Thema Staubsauger: Unterdruck, Luftleistung und Geschwindigkeit werden anschaulich am Haushaltsobjekt verdeutlicht. Der Eintritt ist frei. www.staubsauger-museum.de

Das einzige bayerische Staubsauger- und Küchenmaschinen-Museum befindet sich in Mühldorf am Inn. In der Sammlung von Alexander Schneller stehen jahrzehnte alte Stücke des einst täglichen Gebrauchs. Der älteste Staubsauger stammt aus dem Jahr 1904. Alexander Schneller, der Staubsauger auch repariert, hat zu jedem Gerät dessen Geschichte parat, von Mixi bis Miele. Im Internet aber auch bei Kunden entdeckt Schneller regelmäßig weitere Schätzchen für sein Museum. Viele Stücke waren sogar sehr preiswert, denn „Staubsauger sammeln nicht viele“, so Schneller. Auch hier ist der Eintritt frei. www.haproas.de/museum


solex Die Solex ist ein Moped mit gerade einmal knappen 1 PS Leistung und Reibrollenantrieb. Bis 1988 wurden über 6 Millionen dieser Krafträder gebaut. Norbert Tauscher fährt auch heute noch am liebsten mit seiner Solex. Ein Gespräch über Beschaulichtkeit und Weltreisen. Das Interview führte Roman Steiner.


Bilder: © Norbert Tauscher

Herr Tauscher, wie sind Sie zu Ihrem Solex-Moped gekommen?

immer vorrausschauend zu fahren.

1988 wurde ja die Produktion der klassischen Solex Die Liebe zur Solex habe ich schon 1973 entwickelt. eingestellt. Wie verhält es sich mit Reparaturen und In der Bretagne, genau gesagt in Rennes habe ich Ersatzteilen? mehrere Jahre meine Sommerferien bei einer befreundeten Familie verbracht. Dort gab es eine So- Ersatzteile sind eigentlich gut zu erhalten und mit lex mit der ich als damals 13 jähriger schon fahren etwas Geschick lässt sich auch vieles selbst repadurfte. Ab dieser Zeit war ich infiziert. Und jedes Jahr rieren. habe ich mich auf die Ferien und das Solexfahren gefreut. Später als mittlerweile 40-Jähriger habe Gibt es eine Solex-Fahrt, die Ihnen besonders in Erich zufällig eine Solex in Köln auf dem Trödelmarkt innerung geblieben ist? gesehen. Der Zustand war zwar eher schlecht, aber alle schönen Erinnerungen kamen wieder zurück Es gibt Freaks, die machen mit der Solex weite Reiund diese Solex habe ich sofort gekauft und auch sen, sogar Weltreisen. Ich selber habe weite Reisen wieder flott gemacht. noch nicht damit gemacht. Ich nutze die Solex lieber hier zu Hause, um mal irgendwas zu besorgen. Dann Die Leistung der Solex ist ja mit 1 PS überschaubar. kann ich mit ihr schnell auch mal eine Abkürzung Was macht dieses Mofa so besonders? durch die für Fahrzeuge gesperrten Innenstadtzonen nehmen (Motor hochklappen, ausmachen und Solex fahren mit 1 PS ist etwas beschauliches. Man mit dem ausgenutzten Restschwung weitertreschnurrt mit typischem Geräusch des Motörchens ten….. ist die Zone vorbei, Motor runterklappen, die dahin. Da geht’s nicht um Schnelligkeit und wenn Reibrolle auf dem Vorderreifen dreht den Motor zum ein Berg kommt, dann tritt man halt mit. Die Solex Starten an und weiter geht’s mit Motorkraft). Sowas kann man nämlich auch wie ein Fahrrad mit treten kann man nur mit der Solex. vorwärts bewegen. Das ist manchmal von Vorteil. Der Verbrauch liegt bei einem Liter Gemischben- Wer sich darauf einlässt wird das Maschinchen mözin. Die Technik ist sehr simpel, man muss sagen, gen müssen. leider auch die Bremsen. Vorne eine Felgenbremse, die man bei Nässe vergessen kann. Hinten ist eine Herr Tauscher, vielen Dank für das Gespräch. Trommelbremse mit mäßiger Wirkung. Es ist daher


Bilder: © thumpsUp!

irecorder Früher war Musik hören unterwegs kein ganz leichtes Unterfangen, wog der gute alte Ghettoblaster doch einiges. Umso mehr freute man sich, je kleiner die Geräte wurden. Heute kann jedes Smartphone einen Raum beschallen, mal mehr mal weniger gut. Mit Spotify und Co. ist zudem noch fast jedes beliebige Musikstück mit dabei. Trotz dieser Perfektion sehnen sich viele zurück an die Zeiten, in denen mühselig aufgenommene Mixed-Tapes die Freizeit begleiteten. Hatte dies doch trotz kleinerer Musikauswahl und schwerem Equipment mehr Charme. Eine kleine Abhilfe kann hier der „iRecorder“ der Firma thumpsUp! schaffen. Hinter der authentischen Fassade eines Kassettenrekorders verbirgt sich ein Lautsprecher für das Iphone 4 & 5/SE. Öffnet man das „Kassettendeck“, lässt sich das Smartphone an einen 3,5 mm Klinkenstecker anstecken und in die Öffnung legen. Der eigentliche

Clou: Die Tasten des iRecorder steuern nun die Musikwiedergabe. „Wiedergabe/Pause“, „Vor“ und „zurück“ sowie „lauter“ und „leiser“ können nun verwendet werden. Das Smartphone weilt derweil gut geschützt im „Kassettenschacht“. Wer kein Iphone hat, kann den „iRecorder“ auch verwenden, jedoch ist dann die Funktionalität der Tasten nicht mehr garantiert. Bei einem Preis von rund 10 Euro zzgl. Versand ist dies aber zugunsten des Überraschungseffektes beim Vorführen zu verschmerzen. Der Klang ist gagdet-typisch nicht überragend, so manche abgenudelte Kassette lieferte aber auch früher keinen Dolby-Surround-Klang. Der Lautsprecher wird mit 3 AA-Batterien oder über Micro-USB-Kabel mit Strom versorgt. Der „iRecorder“ ist ein perfekter Gag für die nächste 90er Party und - wenn er diese überlebt - ein hübscher Handylautsprecher der etwas anderen Art. ST www.thumpsup.de


Werbe welt

Bild: © Vivi Cola

Werbung für Vivi Cola aus der Schweiz in typischer 1960erJahre-Optik: Twiggy-Look, freizügige Models und eine dominierend große Schrift in klarer Linie. Motiv aus dem Jahr 1967.


Bild: © Wander AG

Der Schweizer Maler und Grafiker Piatti Celestino gestaltete 1963 diese Werbung für die Ovomaltine, ein Instant-Pulver zur Herstellung eines Malzgetränks. Typisch für die Arbeit von Celestino sind die groben Linienzüge seiner Grafiken. Über 6300 Buchumschläge, Bilderbücher und Illustrationen schuf Celestino, der besonders durch seine Arbeit für den Deutschen Taschenbuch Verlag bekannt wurde.


Bild: © Philips

In den 60er Jahren eine Neuheit: Die Compact Cassette, entwickelt von Philips. Zunächst konkurrierte die Cassette mit anderen Tonband-Systemen, setzte sich aber schließlich durch und blieb für Jahrzehnte das Medium, etwa für Musik, gekauft oder mit dem Mikrofon am heimischen Fernseher bei der Hitparade aufgenommen. Vier Stunden Musikgenuss verspricht 1966 diese Werbung.


Bild: © Inter IKEA Systems B.V.

„Wer jung ist, hat mehr Geschmack als Geld“ - das war der Titel des ersten Ikea-Katalogs und die Botschaft, mit der der Möbelhändler aus Schweden 1974 nach Deutschland kam. Während man bis dahin eher traditionelle Massiv-Schrankwände in der Möbel-Werbung sah, propagierte Ikea unkompliziertes Leben mit Selbstaufbau-Möbeln für kleines Geld, was viele Junge ansprach.


Bilder: © www.ebth.com

show n tell Show ´n Tell heißt ein kultiges Gerät aus den USamerikanischen Kinderzimmern. Von 1964 bis in die 70er Jahre produzierte General Electric das Spielzeugsystem, danach wurde es in den 80er Jahren als „Child Guidance“-System verkauft. Was zunächst aussieht wie ein Fernseher, entpuppt sich beim zweiten Hinsehen als eine Kombination von Schallplattenspieler und einer Art Diaprojektor. Während ein schmaler Filmstreifen mit einzelnen Bildern nach und nach projeziert wird, kommt der passende Ton zum Bild von der parallel dazu abgespielten Schallplatte. Für dieses System wurden verschiedene Programme, sogenannte „Picturesound-Programs“ hergestellt. Ein solches Programm wurde in einer Kartonmappe verkauft. Darin befand sich die Schallplatte und der schmale Filmstreifen mit 15 farbigen Bildern zur Projektion. 1965 waren bereits 140 solcher Programme erhältlich, diese gab es in verschiedenen Kategorien. Neben Cartoons erschienen auch eine Reihe von Wissensprogrammen mit kindgerecht aufbereiteten Erklärungen. Auch populäre Inhalte wurden für das System lizenziert, etwa von Disney oder der Sesamstraße. Hier stieß das Schall/Dia-Konzept an seine Grenzen:

Die Handlung musste stets in die Größenordnung 15 Bilder beziehungsweise die Länge einer SingleSchallplatte passen, was zuweilen Inhalte extrem raffte. Auch war der Bildwechsel beim Filmstreifen nicht individuell auszulösen, sondern geschah immer im selben zeitlichen Abstand. Der Grund liegt in der einfachen, dafür aber robusten Konstruktion der Geräte: Der Plattenspieler ist über Lager mit der Mechanik für den Filmtransport verbunden. Gemäß der gleich schnellen Wiedergabe der Schallplatte wird auch das Bild immer in gleich langen Intervallen gewechselt. Show ´n Tell-Geräte findet man heute aufgrund der langen Produktionszeit in Gebrauchtmärkten noch sehr häufig. Passende Nadeln für den Plattenspieler und Glühlampen für den Projektor sind über das Internet zu bekommen. Da die Geräte für den amerikanischen Markt gebaut wurden, sind sie für 110/120V Spannung ausgelegt. Entsprechend sollte man sich für den Betrieb auch einen Transformator, in den das amerikanische Netzteil gesteckt wird, zulegen. Programme gibt es meist in größerer Zahl zu Paketen zusammengefasst. So ausgerüstet steht dem besonderen „Fernsehen“ nichts mehr im Wege. ST


ddr-alltag Im Museum in der Kulturbrauerei in Berlin zeigt die Ausstellung „Alltag in der DDR“ das Leben der 70er- und 80er Jahre im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat.


Die Deutsche Demokratische Republik hört am 3. Oktober 1990 um 0 Uhr auf zu existieren. Sie war weder demokratisch, noch war sie eine Republik. Sie war eine Diktatur, in der es keine freien Wahlen, keine Gewaltenteilung und keine Reisefreiheit gibt. Millionen Deutsche leben 40 Jahre lang in der DDR – aber wie? Wie funktionierte dieser Staat, in dem ein Brötchen 40 Jahre lang 5 Pfennig kostet, Bananen aber Mangelware waren? Der den höchsten Fernsehturm in Deutschland baute, aber nicht genug Wohnungen für alle? Der die schönsten Märchenfilme drehte, aber kritische Künstler ausbürgerte?

Adresse: Knaackstr. 97, 10435 Berlin, Tel. 030/467777911, Eintritt: frei

Bilder: © Stiftung Haus der Geschichte/Christoph Petras

Die Dauerausstellung „Alltag in der DDR“ im Museum der Kulturbrauerei in Berlin zeigt das Leben der Ostdeutschen in den 1970er und 1980er Jahren im Betrieb, in der Öffentlichkeit und im Privaten. Sie zeigt, wie das SED-Regime den Alltag prägt, wie die Menschen mit Mangel und Grenzen umgehen und wo sie Freiräume finden. In den einzelnen Themen-Räumen der Ausstellung werden Original-Objekte gezeigt, die sich in alltägliche Szenen einfügen. Sie können in einer Gaststätte, in einem Wohnzimmer oder an einer Werkbank Platz nehmen und erfahren dort mehr über Freizeit und Improvisation, den Wohnungsbau oder das Arbeitsleben in der DDR. Alltagsgegenstände werden durch historische Dokumente, Zeitzeugen-Berichte und zeitgenössisches Filmmaterial ergänzt, um den DDR-Alltag aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten. www.hdg.de/museum-in-der-kulturbrauerei


Bild LIghtmeter: © David Quiles

Ein Belichtungsmesser ist gerade für die analoge Fotografie wichtig. Nicht immer hat man aber das kleine Messgerät dabei oder die alten Geräte mit Selenzelle arbeiten nicht mehr korrekt. Die App „Lightmeter“ (Android) bzw. „myLightmeter“ als iOSVersion simuliert einen Belichtungsmesser auf dem Smartphone und nutzt die Kamera des Handys um die Helligkeit des Motivs zu messen. Das Layout erinnert dabei originalgetreu an ein typisches Messgerät der 50er oder 60er Jahre. Die nächste Fototour kann starten.


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