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Porträts zweier Conseillers Quentin Racine und Philipp Simonius

Quentin Racine, Der Blaue aus dem Chablais

Corneille schrieb: «aux âmes bien nées, la valeur n'attend point le nombre des années» (Für wohlgeborene Seelen wartet der Wert nicht auf die Zahl der Jahre). Racine, unser neuer Conseiller und nicht der gleichnamige Dramatiker, hat diese Maxime in die Tat umgesetzt. Der künftige Chantre feierte letztes Jahr seinen 30. Geburtstag, kann aber einen beeindruckenden Lebenslauf vorweisen: Strafverteidiger, Partner einer Kanzlei in Lausanne sowie Präsident der Vereinigung des Schlosses von Aigle und seiner Museen. Kurz gesagt: Der Neuzuzüger ist kein Anfänger, kein «bleu», wie es in der Romandie heisst. Obwohl… Maître Racine schätzt die blaue Farbe so sehr, dass er sie in der politischen Arena leidenschaftlich verteidigt: Quentin ist seit dem Wahlalter Mitglied der FDP. Mit 21 Jahren wurde er in den Gemeinderat von Ollon gewählt und stieg auf, bis er zehn Jahre später Vizepräsident der Kantonalpartei wurde. Sein Eintritt in die Confrérie du Guillon ist von derselben Frühreife geprägt. Auf einer Party bei einer Klassenkameradin unterhielt sich Quentin Racine mit deren Vater, der als Maisonneur im Guillon tätig war. Da er schnell von den Werten der Freundschaft und Geselligkeit der Confrérie überzeugt war, wurde er 2012 Compagnon. Im Frühjahr 2022 wurde er als Conseiller aufgenommen und hat nun, in der gelben Robe, das grüne Licht, um die Roten und Weissen an Ihren Ressats mit tausend Farbnuancen auszuzeichnen.

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Alexandre Truffer, Echotier

Philipp Simonius, der Chasselas und die Geschichte

Wer könnte besser als Philipp Simonius, der am 30. Oktober 2021 seine Präfektenrobe überzog, die Bande zwischen der Rheinstadt und den Ufern des Genfersees verkörpern, die durch die Agonie des Entreroches-Kanals in Mitleidenschaft gezogen, aber 1970 von der Confrérie du Guillon mit der Gründung des Cotterd von Basel wiederbelebt wurden?

Philipp, ein echter Stadtbasler, der jedoch durch seine grossmütterliche Abstammung in Aigle und als Mitbesitzer der Propriété Veillon sogar im Weinbaugebiet Chablais verankert ist, erwarb 1999 ein Anwaltspatent in einer Zürcher Anwaltskanzlei. Nach seiner Rückkehr nach Basel übt er seinen Beruf derzeit in der Kanzlei Simonius & Partner aus.

Die Arbeit bringt natürlich den Topf zum Kochen, aber der Mann ernährt sich noch mehr von seinen Leidenschaften. Die erste ist, wie man sich denken kann, der Chasselas, der ihn dem Himmel so nahe bringt, dass er ihn durch die Gnade des Cloître, der Cure und des Paradis, die drei Clos des Familienbesitzes rund um Schloss Aigle, fast einschliesst. Die zweite ist die Geschichte, für die er ein lebendiges Lexikon ist: Versuchen Sie, ihn aufs Glatteis zu führen, und Sie werden ins Rutschen kommen!

Schliesslich widmet er sich mit Leib und Seele dem Leben dreier Basler Zünfte: der Gesellschaft der Feuerschützen, der Zunft zum Schlüssel und der Vorstadtgesellschaft zum Rupf, deren Meister er seit 2018 ist.

Ein Fels in der Brandung, ein Hahn im Vereinsleben und ein Vorrat an schönen Waadtländer Weinen: Mehr braucht es nicht für die Mütze eines Conseillers.

Claude-Alain Mayor, Légat

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