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DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR RHEUMATOLOGIE
Empfehlungen zur Impfung gegen SARS-CoV-2 bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
Die Ad-hoc-Kommission COVID-19 und der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) haben sich erneut mit dem Thema Impfung gegen SARS-CoV-2 befasst und aktualisierte Empfehlungen für Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (ERE) ausgesprochen.
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Stand Mitte Februar gibt es weiterhin keine Studiendaten zur Sicherheit und Effektivität der verschiedenen SARS-CoV2-Vakzine speziell bei Patienten mit ERE bzw. solchen unter einer immunsuppressiven/immunmodulierenden (IS/IM)Therapie. Immunkompromittierte Patienten waren von den Phase-III-Studien der Impfstoffe von BioNTech, Moderna und AstraZeneca ausgeschlossen, entsprechend wurden bis dato nur wenige mit einem dieser Vakzine geimpft.
Was es zu beachten gilt
Alle derzeit gegen SARS-CoV-2 zugelassenen Vakzine sind Nicht-Lebendimpfstoffe und somit bei Patienten mit ERE und solchen unter IS/IM-Therapie uneingeschränkt einsetzbar. Klassische Totimpfstoffe gegen SARS-CoV-2, die sich in Entwicklung befinden, sind Vakzine auf der Grundlage adjuvantierter Proteine. Vakzine auf der Grundlage nicht-replizierbarer Vektoren (AstraZeneca) und auf der Grundlage von mRNA („mRNA-Vakzine“ von BioNTech und Moderna) werden ebenfalls von den Lebendimpfstoffen unterschieden. Der Einsatz entspricht dem von Totimpfstoffen. Auch „mRNA-Vakzine“ und Vektorimpfstoffe sind also keine Lebendimpfungen. Die mRNA und die in den Vektoren befindliche DNA integrieren sich nicht in das menschliche Genom und es werden keinerlei Substanzen mit dem Vakzin verabreicht, aus denen der geimpfte Organismus komplette oder infektiöse Viruspartikel zusammensetzen könnte. Die Vakzine führen zur temporären Produktion von Virusproteinen, gegen die das Immunsystem potenziell protektive Antikörper produzieren kann.
Somit kann der Einsatz sowohl der mRNA- wie auch der Vektorimpfstoffe auch bei Patienten mit ERE und unter IS/IM-Therapie empfohlen werden. Abgesehen von bekannten Allergien gegen Impfstoffkomponenten gibt es keine Kontraindikationen für die COVID-19-Impfung. Das gilt auch für Patienten mit ERE und solche unter einer IS/IM-Therapie. Wenn Patienten mit ERE und unter IS/IM-Therapie keinen ausreichend hohen oder langanhaltenden Titer neutralisierender Antikörper aufbauen, muss ggf. eine Auffrischung oder eine dritte Impfung erwogen werden. Dafür werden Daten der Impfstudien und -beobachtungen kontinuierlich ausgewertet. bestimmtes Vakzin. Daher sollten Patienten mit ERE jeden verfügbaren Impfstoff erhalten unter Berücksichtigung der STIKOEmpfehlungen im Hinblick auf die Altersbegrenzung beim AstraZeneca-Impfstoff (nur für Patienten <65 Jahre). Nach der SARS-CoV-2-Impfung sollten Patienten mit ERE auch weiterhin alle geltenden Abstand-, Hygiene- und Atemschutzmaskengebotsregeln befolgen. Unabhängig von SARS-CoV-2 sollte die Impfung gegen Pneumokokken und insbesondere Influenza gemäß den STIKO-Empfehlungen erfolgen. Daten zu Wechselwirkungen zwischen diesen und anderen bekannten Vakzinen und den SARS-CoV-2-Impfstoffen liegen nicht vor. Ein Mindestabstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der Impfserie gegen SARS-CoV-2 sollte bei anderen Impfungen (mit Ausnahme von Notimpfungen) eingehalten werden.
Aus grundsätzlichen Überlegungen zur Effektivität sollte die Immunsuppression zum Zeitpunkt der Impfung so gering wie möglich sein. Für SARS-CoV-2 gilt aber, dass das Risiko einer Reaktivierung der rheumatischen Erkrankung nach Absetzen einer IS/IM-Therapie in Abwägung gegen eine potenzielle Verbesserung der Impfantwort als so groß eingeschätzt wird, dass derzeit nicht empfohlen wird, eine bestehende IS/IM-Therapie wegen einer Impfung, deren Verfügbarkeit noch nicht flächendeckend garantiert ist, zu verändern. Als Ausnahme gilt hier die Gabe von lang wirksamen B-Zell-depletierenden Substanzen (Rituximab). Hier sollte unter Abwägung der Gefahr einer Reaktivierung der Grunderkrankung und Erhöhung einer potenziellen Impfantwort ein Pausieren oder die Umstellung auf alternative Therapien erwogen werden. m