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Gartenarbeit erdet und entspannt

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Kinderseite

Kinderseite

Kinder helfen im Garten: das Arbeiten in der Erde hat einen beruhigenden Einfluss

Zwiebeln stecken

Die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling locken nach und nach nicht nur Frühlingsblüher aus der Erde, sondern auch große und kleine Gärtner aus dem Haus in den Garten. Viel Arbeit wartet hier: Beete müssen, sofern wir das nicht schon im Herbst erledigt haben, umgegraben und für Aussaat oder Bepflanzung vorbereitet werden. Sträucher und Rosen werden zurückgeschnitten, abgestorbene Pflanzenteile entfernt, während auf der Fensterbank im Warmen schon die Sämlinge von Tomaten, Paprika, Kräutern und Salat heranwachsen. Klar kommen die Kinder mit, wenn es in den Garten geht. Viele wollen, sobald es ihnen möglich ist, überall „mithelfen“. Um sie in die vielfältigen Arbeiten einzubeziehen, brauchen wir Geduld, Kreativität und geeignetes Werkzeug und dürfen, gerade am Anfang, nicht zu viel Ausdauer erwarten. Demotivierend und frustrierend für Kinder ist es, sie mit Aussagen wie: „dazu bist du noch zu klein“ oder „das kannst du noch nicht“ wegzuschicken. Es gibt immer kleine Aufgaben, die Kinder erledigen können, und wenn nicht, denken wir uns welche aus, lassen sie, bis sie die Lust verlieren, unter unserer Aufsicht mit „Erwachsenenwerkzeug“ arbeiten, mit ihren kleinen Schubkarren Schnittgut zum Kompost transportieren, mit einer Pflanzschaufel Löcher für Stauden oder Gemüsepflanzen graben oder mit kleinen Gießkannen frisch gepflanzte oder längst eingewurzelte Pflanzen gießen. Arbeit wird hier für Kinder zum Spiel – und spielend und ohne Lernzwang begreifen sie dabei Zusammenhänge in der Natur. Seit über 10 Jahren leite ich im Botanischen Garten Kiel die Kindergruppen „die Kleinen Gärtner“. Jedes Jahr im Frühling dürfen hier die Kinder Kräuter, Blumen und Gemüse aussäen, später die jungen Pflänzchen pikieren, topfen und am Tag der offenen Tür vermarkten. Nach den letzten Frösten graben wir unser Kartoffelbeet um und pflanzen Kartoffeln in unterschiedlichen Sorten und Farben. Die Kinder lieben es, im Spätsommer auf Schatzsuche zu gehen. Sie sammeln selbst die kleinsten Kartoffeln ein, obwohl gerade die dunkelvioletten im feuchten Boden manchmal sehr schwer zu entdecken sind. Und wie köstlich schmecken ihnen dann rote, gelbe und violette selbstgemachte Pommes! Über die Jahre haben sich einige Projekte herauskristallisiert, die den Kindern besonders viel Spaß machen. Das Aussäen von Kräutern gehört dazu. Damit hinterher nicht zu viele Pflanzen versorgt werden müssen, sollte die Samenmenge rationiert werden, sonst artet das spätere Pikieren (Vereinzeln) und Topfen der Pflanzen in echte Arbeit aus. Kinder lieben Sauerampfer, immer wieder naschen sie im Sommer davon. Petersilie, Basilikum, Majoran und Co. lassen sich gut trocknen; mit grobem Salz lässt sich daraus in einem Mörser Kräutersalz herstellen. Die Aussaat von Radieschen bringt schnell sichtbaren Erfolg und funktioniert auch in Töpfen gut. Der Anbau von Kartoffeln ebenso. Auch aus Kübeln auf dem Balkon reicht die Ernte für eine Mahlzeit! Mit Feuereifer sind Kinder dabei, wenn es darum geht, Überschüsse aus dem Garten zum Beispiel in der Nachbarschaft zu vermarkten. Das bessert nicht nur das Taschengeld auf, sondern bestärkt das Gefühl der Sinnhaftigkeit des Tuns. Die meisten Kinder graben sehr gerne um, noch lieber allerdings graben sie tiefe Löcher und füllen sie hinterher mit Wasser, konstruieren Wasserläufe und sorgen für Überschwemmungen. Echten Gärtnern fällt es schwer, dafür Beete zu opfern, aber vielleicht findet sich irgendwo im Garten

Ein Hölzchen sorgt für den richtigen Abstand zwischen den Zwiebeln. Sämlinge müssen pikiert (vereinzelt) werden.

Berufsbegleitende wissenschaftlich-praxisorientierte Weiterbildung

6. September 2019 bis 30. Juli 2021

Gegenwart begreifen – Zukunft gestalten

NaturSpielpädagogik ist ein nachhaltiges Bildungsangebot für PädagogInnen und NaturwissenschaftlerInnen in pädagogischen Arbeitsfeldern. Ziel der Weiterbildung ist es, die Natur als unerschöpfliche Quelle für Erlebnisse, Spielideen und Kunstwerke schätzen zu lernen, um wieder mit den Wurzeln menschlichen Seins vertraut zu werden. Information unter Tel. 0431/711446, 0157/72901550 oder 0179/2132375 Anmeldung zum Auswahlseminar 6.- 8. September 2019 unter www.fh-kiel.de/naturspielpaedagogik

Beim Umgraben

eine Ecke, in der ungestörtes Buddeln möglich ist? Gemeinsame Arbeit und gemeinsame Projekte im Garten ermöglichen Kindern vielfältige Erfahrungen, die sie in ihrer Entwicklung sehr positiv beeinflussen können. Sie lernen den immerwährenden Zyklus von Werden und Vergehen kennen und können im Idealfall in unsicheren Zeiten Sicherheit daraus schöpfen. Sie erleben, wie die Pflanzen, von denen wir uns ernähren, heranwachsen und lernen zum Beispiel beim Gießen, Verantwortung zu übernehmen. Die Folgen ihres Handelns oder Nicht-Handelns werden schnell sichtbar: Pflanzen können welken oder vertrocknen, wenn sie zu wenig Wasser bekommen oder verfaulen bei zu viel Wasser. Kinder haben im Garten die Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu tun. Sie lernen, Geduld zu haben, bis Samen keimen oder Früchte reifen und erweitern dadurch ihr Zeitgefühl. Sie lernen ebenso, mit Misserfolgen umzugehen, wenn die Ernte aus unterschiedlichen Gründen einmal ausfällt. Sie bewegen sich im Freien unter Inanspruchnahme all ihrer Sinne und spüren: Natur tut gut! Das ist wichtiger denn je, denn nur, wer die Natur schätzt, schützt sie. Und wer nun keinen eigenen Garten hat, besucht Omas, Opas, Tanten, Onkel und Freunde mit Garten, sät und pflanzt auf dem Balkon oder steckt Sonnenblumensamen in die Baumscheiben vor dem Haus. Davon haben später sogar die Vögel etwas. In den Jahren mit den Kleinen Gärtnern habe ich festgestellt, dass selbst die unruhigsten Kinder beim Arbeiten in der Erde ruhig und ausgeglichen werden. Die Erde in jeder Form, so scheint es mir, hat einen beruhigenden Einfluss, nicht nur auf Kinder. Lassen wir uns, zusammen mit den Kindern, darauf ein!

Barbara Braun Gartenbauingenieurin

Fotos: privat

Tipps zum Werkzeugkauf

• Auf gute Qualität achten. Buntlackierte Kinderwerkzeuge sehen gut aus, sind aber eher zum

Buddeln am Strand als für den Einsatz im Garten geeignet. Gut arbeiten können größere Kinder mit Damenspaten, die schmaler und leichter, aber ebenso stabil wie echte Spaten sind. • Gerne arbeiten Kinder mit Gartenscheren, hier gibt es günstige kleine Scheren, die gut für Kinderhände geeignet sind. • Bei Gartenhandschuhen unbedingt auf Schadstofffreiheit achten! • Unverzichtbar für große wie kleine Gärtner:

Schubkarren und Gießkannen in entsprechender Größe.

Kinder bauen Nistkästen

Sonntag, 12. Mai 2019, 10.30 Uhr, Nordfriedhof Die Kieler Friedhöfe sind Naturoasen in der Stadt. Wir wollen die Vögel dabei unterstützen, in diesen Oasen Fuß zu fassen. Deshalb sind Kinder herzlich eingeladen, Nistkästen zu bauen.

Wohnraum für Vogelfamilien

Tre punkt: Eingang Nordfriedhof, Westring 481 c Für Kinder von 8 bis 14 Jahren. Dauer ca. 1,5 – 2 Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich.

UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein

Gesundheitsforum

im CITTI-PARK Kiel

Wir bieten Ihnen ein vielfältiges kostenfreies Programm rund um die Gesundheit Ihrer Familie.

Anmeldung unter:

0431 500-10 741

gesundheitsforum-kiel@uksh.de

uksh.de/gesundheitsforum

Datum Themen im Mai Mo. 6. Parodontitis – Die unterschätzte Krankheit!

18 – 19 Uhr

Di. 14.

18 – 19 Uhr Prof. Dr. Christof Dörfer –Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie

Unschöne Narbenbildung –Was können Chirurgen leisten?

PD Dr. Daniel Drücke –Sektion für Hand-, Plastische- und Mikrochirurgie

Mo. 27.

18 – 19 Uhr

Die Zukunft der Neurodermitisbehandlung

Prof. Dr. Stephan Weidinger –Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie

Datum Themen im Juni Mi. 5. Schädel- und Gesichtsfehlbildungen im Kindesalter

18 – 19 Uhr Dr. Gesa Cohrs – Klinik für Neurochirurgie Dr. Dr. Henning Wieker – Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Do. 20.

18 – 19 Uhr

Rund um das Kniegelenk

Jörg Finn – Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Veranstaltungsort:

CITTI-PARK, Mühlendamm 1, 24113 Kiel, Erdgeschoss (hinter dem CB Modemarkt, gegenüber dem Blutspendezentrum)

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