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Unsere Welt im Jahr 2038

Wie sieht die Zukunft in 18 Jahren aus? Ein heute geborenes Baby wird dann volljährig sein und sein Leben selbst in die Hand nehmen. Kinderkram fragte Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern, wie sie sich ihre Zukunft in 18 Jahren vorstellen

„Es wäre wunderbar, wenn Elisabeth ihren persönlichen Sinn im Leben findet.“

In 18 Jahren wird Elisabeth ihre Volljährigkeit feiern. Ich würde mir wünschen, dass sie zu dem Zeitpunkt in einer Ausbildung oder einem Studium ist, welches ihr Spaß bringt und keinem gesellschaftlichen Druck unterliegt. Ich hoffe, dass der Leistungsdruck abnimmt und es wieder mehr um das Menschliche geht. Es wäre wunderbar, wenn Elisabeth ihren persönlichen Sinn im Leben findet und ihren eigenen Weg gehen darf. Ich wünsche Elisabeth wahre Freunde, denen sie vertrauen kann. Die immer für sie da sind und nicht nur ihren eigenen Vorteil in der Freundschaft sehen. Ich wünsche mir, dass die Menschen, die Elisabeth liebt und gern hat, ehrlich zu ihr sind. Dass sie sich angenommen, akzeptiert und geliebt fühlen darf, dort wo sie ist und wie sie ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn Elisabeth Toleranz und Akzeptanz erfahren darf, aber auch selbst offen und tolerant gegenüber anderen Menschen und deren Meinungen sowie deren Lebenseinstellung ist. Anika (Tochter dann 18)

„Mit der Kraft des Optimismus sollte es dann auch für unsere Enkelkinder mit der Zukunft klappen!“

„Nein, das kann ich nicht, unmöglich in diesen Zeiten!“ – So war meine erste Reaktion, als ich gefragt wurde, ob ich nicht einmal einen Blick in die Zukunft werfen möchte, da ich doch gerade zum zweiten Mal Großmutter geworden bin. Viele Tage beschäftigte mich das Thema, bevor ich dann doch zusagte. Ein Gespräch mit einem Bekannten zwischen Supermarktregalen, er ebenfalls Großvater, in dem wir die großen Fragen der Zukunft bewegten, gab den Ausschlag: „Schreiben Sie positiv!“ riet er mir. Die Zukunftsfragen wie Umweltverschmutzung, Raubbau an den Ressourcen, Wassermangel, ungleiche Verteilung weltweit, daraus folgende Fluchtbewegungen und kriegerische Auseinandersetzungen – all dem können wir nur unsere Hoffnung auf die Vernunft und Kreativität der Menschheit entgegensetzen. Konstantin Wecker scheut sich nicht, immer wieder das große Wort „Liebe“ bei seinen Konzerten und sonstigen öffentlichen Auftritten in den Mund zu nehmen. Recht hat er: Letztlich reduziert sich tatsächlich alles darauf. Liebe zu dieser unserer einen Welt, Liebe zum Nächsten, das Zurückstellen unseres großen, gierigen Egos, von Nationalismus, Rassismus und Ausgrenzung – das kann eine Chance bieten, eine Welt zu gestalten, die auch in 18 Jahren noch lebenswert ist. Zusammenhalt, Vertrauen, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Akzeptanz, Toleranz – all das trägt nicht nur in der kleinsten gesellschaftlichen Einheit Familie oder im Freundeskreis, das trägt auch in größeren Gemeinschaften und bildet den fruchtbaren Boden für kreative Lösungen der Zukunftsfragen. Stellen wir gemeinsam und ernsthaft diese Werte wieder in den Mittelpunkt, fällt es auch leichter, den unumgänglichen Verzicht auf viele liebgewordene Konsumgewohnheiten zu leisten, damit es wieder gerechter auf dieser Welt zugehen kann. Und mit der Kraft des Optimismus sollte es dann auch für unsere Enkelkinder mit der Zukunft klappen!

Leila Fuchs (Enkeltochter dann 18)

„Die Bildung wird super interaktiv und individualisiert.“

tion kennt, wie eine Mondbasis, kommerzielle Weltraumausflüge, fliegende Autos, selbstschnürende Schuhe... Oder die Menschheit geht an diesen Problemen zugrunde und es bricht ein Kampf um die Ressourcen aus. Das wäre dann die dunkle Ausgabe der Zukunft. In der „hellen“ Zukunft werden die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit immer weiter verschwinden. Auch die Bildung wird super interaktiv und individualisiert, da man durch computergestütztes Lernen und Künstliche Intelligenz die Kapazitäten dafür hat. Wenn heute ein Lehrer eine Klasse von 30 Schülern unterrichtet, hat er keine Zeit, einen Bildungsplan auf den einzelnen Schüler zuzuschneiden. Da wird man dann in der Zukunft die Technik zu Hilfe nehmen und den Unterricht interaktiver gestalten. Der menschliche Teil des Unterrichts wird aber gleichzeitig an Wert gewinnen, weil man vieles andere auslagern kann. Der Stadtverkehr wird in Zukunft frei von Privatfahrzeugen sein. Alles wird mit sehr leicht zu bedienendem öffentlichen Verkehr möglich sein, da pendelt dann die selbstfahrende Straßenbahn und selbstfahrende Minitaxis sorgen für die Querverbindungen. Ich glaube, es wird normal sein, künstliches Fleisch zu essen, das für alle erschwinglich ist. Was Familien betrifft, glaube ich nicht, dass es eine Rückentwicklung in die 50er Jahre geben wird. Die Frage ist, geht es noch weiter in Richtung Diversität, Familien mit drei Eltern, das wird wahrscheinlich noch häufiger werden. Petr, 20 (dann 38)

„Wir Kinder und Jugendliche brauchen mehr Mitbestimmungsrechte und Gestaltungsmöglichkeiten!“

In zwei Jahrzehnten kann sich viel verändern und Schule beginnt jetzt schon, neue Wege einzuschlagen. Wann hat Lernen eigentlich angefangen weniger Spaß zu machen? Das fragen sich viele Schüler, manchmal sogar schon im Grundschulalter. Viele erleben Tag für Tag ungemeinen Druck durch die Schule und das Notensystem. Ich wünsche mir und glaube fest daran, dass das Schulsystem sich mehr auf unsere Stärken konzentrieren wird, anstatt Schwächen zu bestrafen. Wir Kinder und Jugendlichen brauchen mehr Mitbestimmungsrechte und Gestaltungsmöglichkeiten! Schließlich geht es hier um unsere Zukunft und wir sind die, die 12 Jahre unseres Lebens regelmäßig in Klassenräumen sitzen. Besonders wichtig für einen besseren Schulalltag ist die Digitalisierung, die bereits an vielen Orten auf dem Weg und in Schulen ganz besonders wichtig ist. Gute Ausstattung und erweiterte Lernmöglichkeiten sind genauso bedeutend wie engagierte Lehrer und ein schülerfreundliches System. Es gibt viel zu tun, packen wir es gemeinsam an! Jenna, 16 (dann 34)

„Man muss nicht jeden Tag ein Wurstbrot essen!“

Man bräuchte gar nicht so viele Autos. Die verschmutzen die Umwelt. Man könnte Autos erfinden, die nicht so viele Abgase ausstoßen. Die Elektroautos sind ja auch nicht so umweltfreundlich. Man hätte in der Zukunft vielleicht Fahrräder, bei denen man treten muss, um Energie zu erzeugen, so wie man ein Dynamo betreibt, dass Licht brennt – nur stärker, sodass man Strom erzeugen kann. Ich fände es gut, wenn man morgens ausschlafen kann und später Unterricht hat. Dann beginnt die Schule um 10 Uhr und geht dafür bis 15 Uhr. Ich fände es gut, wenn man vom Kindergarten an zusammenbleibt. Dann käme man mit seinen Freunden in die erste Klasse. Man hätte jeden Tag eine Stunde, in der Kinder vom Kindergarten bis zur 4. oder 5. Klasse zusammen sind, so dass die älteren Schüler den Kleinen etwas beibringen.

Die Masttierhaltung wird abgeschafft und man würde nur noch einmal in der Woche Fleisch essen, so wie früher. Dann wäre Fleisch etwas Leckeres und Besonderes. Man muss nicht jeden Tag ein Wurstbrot essen, das gab es früher auch nicht. Es gibt ein, zwei Höfe rund um eine Stadt, ein bisschen abseits, von da wird das Essen in die Läden geliefert. Dann gibt’s nicht mehr ein Riesenregal mit Würsten, sondern nur einen kleinen Abschnitt. Die Süßigkeiten wären dann noch genauso lecker, aber nicht mehr ungesund. Ich würde gerne später etwas in Richtung Technik machen, vielleicht werde ich aber auch Ärztin. Ich werde nicht alleine leben, ich stelle mir vor, ich habe dann zwei bis vier Kinder.

Wilma, 9 (dann 27)

„Es wird in Zukunft noch wichtiger, dass die Länder zusammenarbeiten.“

Ich stelle mir die Welt mit fliegenden Autos vor, ich habe dann eine Familie und ein schönes Haus. Straßen bräuchte man nicht mehr. Die würde man als Gehwege benutzen. Man könnte sie abreißen und Bäume pflanzen, damit wieder mehr Natur entsteht. Ich stelle mir die Schule viel moderner vor, man schreibt nicht mehr mit Füller oder Bleistift, sondern auf Tablets, man darf auch Handys mitnehmen. Man hat nicht so lange Schule, sondern nur von 9 bis 11 Uhr. Vielleicht hat man aber auch nur privat zu Hause Unterricht. Das würde ich aber nicht so gut finden, dann könnte man seine Freunde nicht so oft treffen. Ich fände es gut, wenn es nicht zwei Schulen gäbe, eine Grundschule und eine weiterführende Schule, sondern nur eine, in der man von der Grundschule bis zur 11. oder 13. Klasse bleibt. Dann wäre Schule mehr wie ein Zuhause, weil man alles gut kennt. Es wird ganz neues Essen geben, nicht so wie man es kennt aus den verschiedenen Ländern, also nicht mehr Essen aus Deutschland oder China. Es gibt dann auch nicht mehr einzelne Länder, die sich bekriegen, sondern nur noch ein Land für alle. Es gibt Bürgermeister, Landesmeister und Europachefs und einen höchsten für die ganze Welt. Es wird in der Zukunft noch wichtiger, dass die Länder zusammenarbeiten und es wird dann mehr gewählt. Mit 29 Jahren habe ich studiert, etwas in Richtung Technik, vielleicht Klimatechnik und ich werde eine Familie haben. Jannik, 11 (dann 29)

„In 18 Jahren habe ich hoffentlich mehr Freizeit als Arbeit!“

In 18 Jahren bin ich 31 Jahre alt und habe eine Freundin, aber keine Kinder. Ich wohne in einem Haus und arbeite als Reimporthändler. Ich kaufe und verkaufe coole Autos, wie einen Nissan GTR oder Mercedes C63 AMG. Der Tag muss stressfrei sein. Die Arbeit soll ruhig und kurz gestaltet sein, sodass ich noch Zeit für meine Freundin und die Hobbys habe, um ins Kino zu gehen oder Fahrrad zu fahren. Vielleicht helfe ich auch mal Freunden beim Umzug. Mein Chef sollte ein netter Mensch sein und mir viel Urlaub geben, sodass ich auch mal lange irgendwo hin reisen kann, wie nach Österreich oder Frankreich. Meine Freunde sind dann ehrliche Menschen, mit denen man auch mal was unternehmen kann. In 18 Jahren habe ich hoffentlich mehr Freizeit als Arbeit und kann mir trotzdem alles leisten, wozu ich Lust habe. Arthur, 13 (dann 31)

„Die Schule würde ganz anders aussehen.“

Ich glaube, die Schule wäre dann nicht mehr so lang. Man müsste morgens nicht so früh aufstehen. Man hätte auch nur ganze Stunden, in denen immer zwei Fächer zusammen sind, also zum Beispiel Deutsch und Mathe oder HWS und Religion. Die Schule würde ganz anders aussehen! Die Klassenzimmer wären viel schöner, größer und mehr geordnet, es gibt dann Elektrosachen, mit denen man gut arbeiten kann. Wenn man etwas nicht weiß, geben die Tipps. Man hat dann Computer mit Apps, denen man Fragen stellen kann, auch im Test oder Diktat. Es gibt keine Cafeteria mehr, sondern in der Gegend sind so Essenläden, in denen man sich etwas zu Essen kaufen kann in der Mittagspause. Man hätte eine bestimmte Karte, mit der man das Schulgelände verlassen darf. Das ist dann auch nicht gefährlich, weil keine Autos mehr fahren. Mittwochs darf man immer Döner essen! Ich möchte zuerst mein Abi machen, dann möchte ich studieren. Ich möchte gerne Zahnärztin werden. Ich wünsche mir, dass ich dann eine Familie habe mit zwei, drei Kindern. Vielleicht möchte ich aber auch Kindergärtnerin sein, wenn ich keine Kinder habe. Hanna, 9 (dann 27)

Lernen Sie uns näher kennen: Infoabend der Gemeinschaftsschule Mittwoch, 12. Februar 2020, 18 Uhr in der Aula › Ein starkes Fundament: Der Glaube an Gott Leben.Lernen.Vertrauen. › Qualitativ guter Unterricht in allen Fächern › Lernen in überschaubaren Klassen › Ein individueller Blick auf das Kind › Offener Ganztag bis 15 Uhr

Grund- und Gemeinschaftsschule in freier Trägerschaft

Diesterwegstraße 20 24113 Kiel Tel. 0431 / 260 927-0 sekretariat@cskiel.de www.cskiel.de

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