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Was möchten Sie weitergeben?

Werte sind die Grundlage des menschlichen Handelns. Sie werden in der Kindheit verinnerlicht, im Prozess des Erwachsenwerdens hinterfragt und gegebenenfalls angepasst, verworfen oder auch als wichtig an die nächste Generation weitergegeben. Kindheit findet nie im luftleeren Raum statt, sondern in einem komplexen, auch politischen Wertesystem. Wie das Zusammenspiel aus persönlicher Erfahrung und Prägung in der eigenen Kindheit mit der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung verknüpft ist, lässt sich gut anhand von Biografien darstellen. Wir haben einige Schleswig-Holsteiner*innen nach ihren persönlichen Erfahrungen in ihrer Kindheit und nach den Werten gefragt, die sie gerne an ihre Kinder weitergeben möchten.

Prof. Dr. Melanie Groß ist Pädagogin und Soziologin und hat eine Professur für Erziehung und Bildung mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit an der Fachhochschule Kiel.

In meiner Kindheit standen vor allem Selbständigkeit und Gerechtigkeit als Wertvorstellungen im Zentrum. Vermutlich auch ein wenig aus der Not geboren, war ich als Kind einer alleinerziehenden berufstätigen Mutter schon früh auch auf mich selbst verwiesen und habe vieles eigenständig entscheiden können. Dazu kam eine frühe Sensibilität für Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten, die mich bis heute begleiten. Diese Werte sind mir auch heute im Umgang mit meinem Kind besonders wichtig. Daneben denke ich aber, dass Kinder von heute als Erwachsene von morgen neue und vielleicht auch andere Fähigkeiten benötigen als vergangene Generationen. Die sozialen und ökologischen Herausforderungen werden die nachwachsende Generation massiv beschäftigen und sie werden insbesondere neue Qualitäten von Handlungsfähigkeit, Solidarität und Offenheit benötigen, wenn der soziale Frieden langfristig gestärkt und erhalten werden soll. Für mich ist es deshalb wichtig, mein Kind teilhaben zu lassen: an Wissen, an Nachrichten, an Entscheidungen, an Gruppen- und an Aushandlungsprozessen. Wir reden viel über die Unterschiedlichkeiten von Menschen, über unterschiedliche Chancen und Möglichkeiten aber auch Begrenzungen. Wir lesen gemeinsam Bücher, in denen ökologische Fragen thematisiert werden oder in denen Menschen unterschiedlichen Aussehens, Herkunft, Geschlecht und sexueller Orientierung miteinander leben und wir thematisieren zuhause Diskriminierungen und Ausgrenzungen, die schon in Kita und Grundschule passieren. Kinder lernen am Modell vor allem von ihren Eltern – gehen wir also mit gutem Beispiel voran! Michael Saitner ist Vorstand des Paritätischen Schleswig-Holstein und Vater zweier Töchter.

Ich bin in einem größeren Familienverbund groß geworden, neben meiner Kernfamilie waren auch Großeltern, Tanten und Onkel sehr präsent. Es gab eine große Vielfalt an Meinungen und Ansichten, wodurch ich in einer ausgeprägten Diskussionskultur aufgewachsen bin. Meine Familie ist sehr politisch und so habe natürlich auch ich Diskussionsfreude, Neugierde und eine politische Haltung mitbekommen. Außerdem ist mein Elternhaus katholisch, was ebenfalls zu meiner Persönlichkeitsprägung beigetragen hat. „Katholisch“ ist hier nicht unbedingt gleichbedeutend mit konservativen Werten, sondern eher mit humanistischen. Was im christlichen Zusammenhang Nächstenliebe ist – und dann im Erwachsenwerden zu einem politischen Begriff wie Solidarität geführt hat – war meinen Großvätern sehr wichtig. Wenn ich darüber nachdenke, welche Werte ich meinen Kindern weitergeben will, dann findet sich da schon einiges von dem wieder, was mir selbst vermittelt wurde. Es gibt das Sprichwort „Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“, das wünsche ich mir für meine Kinder: Dass sie einerseits den Wert der Familie, Geborgenheit und Urvertrauen mitbekommen und andererseits Weltoffenheit, Neugierde, Toleranz und die Haltung von europäischen Weltbürger*innen einnehmen. Das kann man natürlich nur bedingt beeinflussen, aber ich glaube, indem man das vorlebt, manche Leitplanken setzt und sie sich innerhalb dieser Leitplanken entwickeln lässt, dann sollte das schon klappen!

Dr. Walter Reulecke aus Kiel ist Biologe und hat drei Töchter.

Ich bin auf einem Bauernhof in Niedersachsen aufgewachsen; für meine Eltern waren Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Höflichkeit und Zuverlässigkeit wichtig – ich glaube, dass das bis heute einen großen Einfluss auf mich hat. Ich habe drei Kinder und die Werte, die ich vermittelt bekommen habe, zählen für mich immer noch – es sind aber noch weitere hinzugekommen, die uns als Eltern zusätzlich wichtig sind: Hilfsbereitschaft, Höflichkeit würde ich heute durch „Respekt“ ersetzen, Natur- und Artenschutz. Entscheidend für eine erfolgreiche Weitergabe ist das „Vorleben“ von Werten; die Eltern müssen sich selbst daran halten. In entscheidenden Situationen darf man auch verlangen, dass die Kinder diese Werte gewissermaßen „einüben“. Das ist sehr viel nachhaltiger als wiederholtes Verbalisieren.

Alexandra Arnold ist Diplompädagogin und Geschäftsführerin der Lebenshilfe SchleswigHolstein e.V.

Ich wurde 1976 in der ehemaligen DDR geboren und bin dort auf der Insel Poel aufgewachsen bis ich 13 Jahre alt war. Im Juni 1989 verließ meine Familie nach einer Enteignung und 4 Jahren Ausreiseantrag die DDR – mit 11 Koffern über den Grenzübergang Herrenburg. Seitdem lebe ich in Schleswig-Holstein, bin hier zur Schule gegangen, habe hier studiert und arbeite hier. Meine Eltern haben mir – unsere Geschichte belegt das ganz klar – vor allem die Bedeutung des Wertes „Freiheit“ (vor allem Meinungsfreiheit) vermittelt. Dazu kamen aber auch Werte wie „Loyalität innerhalb der Familie“, Eigenständigkeit, Unabhängigkeit, aber auch Toleranz und Empathie anderen gegenüber. Außerdem durfte ich lernen, wie vergänglich Besitztümer sind und dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist. Unser Sohn Luca ist nun 16 Jahre alt. Er hat eine Diagnose im Autismus-Spektrum und kann nicht sprechen – sehr wohl aber denken, und mittlerweile auch schreiben. Alle Werte aus meiner eigenen Kindheit spielen natürlich auch für ihn eine Rolle – quasi „unbewusst durchgereicht“. Dazu kommt aber noch die Bedeutung von Selbstwirksamkeit (selbst handeln und erleben, was ich bewirken kann), sowie die immense Bedeutung der Fähigkeit zur Kommunikation, um selbstwirksam und eigenständig sein zu können – immer im Rahmen der Möglichkeiten. Ansonsten hoffe ich, dass wir als Eltern Werte wie liebevollen, wertschätzenden Umgang miteinander und Einfühlungsvermögen vermitteln konnten, aber auch die Notwendigkeit des Erkennens und Ziehens von eigenen Grenzen, und Fehlertoleranz! Vermittelt haben wir das immer wieder im täglichen Umgang – ich denke, gerade Werte vermitteln sich in der Beobachtung der Umgebung. Daher ist es wichtig, den eigenen Anspruch an seine Werte zu leben, damit Kinder diese im „Mitleben“ erlernen können. Dazu gehört aber natürlich auch die Reflektion darüber, was ich vielleicht an Werten vermittele, die mir nicht ganz bewusst sind und die ich vielleicht nicht vermitteln will. Und dann gegebenfalls die Fähigkeit, sich zu korrigieren. Und auch um Entschuldigung zu bitten, falls man einfach mal daneben gelegen hat.

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