Inside Arla DAS MAGAZIN FÜR ARLA LANDWIRTE
Castello®: Erfolg über das klassische Käsekonzept hinaus SEITE 8
Molkereierweiterung bringt die Produktion näher an die Verbraucher heran SEITE 14
Arla Landwirte erforschen das Thema regenerative Landwirtschaft SEITE 18
Unsere „Big5“:
Die fünf Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz SEITE 4
MÄRZ / 2022
8 Castello® macht Appetit auf Käse Arlas globale Käsemarke findet neue Wege, um Verbraucher zu erreichen und zu begeistern
20 Ein Blick hinter die Kulissen der Milchwirtschaft Arla Betriebe heißen Besucher wieder willkommen
2 Big5: Gemeinsam das Klima verbessern Benchmarking und mehr Unterstützung sollen Landwirten dabei helfen, ihre Klimabilanz zu verbessern
14 Bahrain: Wachstumspotenzial ausschöpfen Arlas Molkerei im Königreich Bahrain ist bereit, das wachsende Potenzial der Region voll auszuschöpfen
Editorial
Liebes Mitglied,
in den vergangenen Wochen haben wir etwas erlebt, von dem wir alle gehofft hatten, dass wir es zu unseren Lebzeiten nicht erleben würden – Krieg in Europa. Die Auswirkungen und Folgen der russischen Invasion in die Ukraine sind tragisch und unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen, einschließlich der ukrainischen Kolleginnen und Kollegen bei Arla und der ukrainischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Ihren Betrieben. Wie Sie wissen, haben wir Maßnahmen ergriffen, um unsere Geschäftsaktivitäten in Russland auszusetzen. Dies betrifft sowohl lokale Aktivitäten als auch Importe. Zudem arbeiten wir mit humanitären Organisationen zusammen, um Nahrungsmittelspenden und finanzielle Hilfe für die Ukraine und ihre Flüchtlinge bereitzustellen. Wir arbeiten darüber hinaus mit internen und externen Stakeholdern daran, die Geschäftsrisiken zu bewältigen, die die Situation für Sie als Landwirte und für Arla als Unternehmen mit sich bringt. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Editorials erarbeiten wir Pläne, um diesen Risiken so gut wie möglich zu begegnen. Sie schließen auch die Volatilität auf den Energiemärkten sowie die Preisanstiege und die Verfügbarkeit von Futter- und Düngemitteln ein, die die inflationären Herausforderungen, mit denen Sie ohnehin schon zu kämpfen haben, noch verschärfen. Wir werden Sie weiterhin über die Entwicklungen auf Arla Farmers informieren. Während wir diese schwierige Situation bewältigen, richten wir unseren Blick auch in Richtung Zukunft und schauen auf unsere neue Strategie Future26, die sich in ihrem ersten Jahr der Umsetzung befindet. In dieser Ausgabe von Inside Arla erklären wir, wie wir auf unserer starken Ausgangsposition aufbauen werden, um die Chancen zu nutzen, die der wachsende globale Markt für Milchprodukte zu bieten hat. Wir sehen uns außerdem unsere Molkerei in Bahrain näher an, die wir erweitert haben, um unsere Position in einer Region zu stärken, in der unsere Produkte bereits sehr gefragt sind. Darüber hinaus erfahren Sie, wie unsere Käsemarke Castello® erfolgreich neue Verbraucher erreicht und im vergangenen Jahr damit unsere Wachstumserwartungen übertroffen hat. Auch auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit machen wir gemeinsam große Fortschritte. Fast 8.000 Landwirte nehmen bereits am Klima-Check teil. Damit verfügen wir über eine einzigartige Grundlage für weitere Verbesserungen. In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen, wie wir diese Erkenntnisse nutzen werden, um Ihnen als Landwirten ein breiteres Wissen, mehr Unterstützung und neue Lösungen zugänglich zu machen – damit wir weiterhin eine Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit einnehmen können. Viel Spaß beim Lesen!
PEDER TUBORGH CEO
18 Für eine bessere Zukunft 24 Arla Pilotbetriebe erforschen die Vorteile der regenerativen Landwirtschaft
Unsere „Big5“
Fünf universelle Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz In diesem Jahr verstärkt Arla seine Bemühungen, um seinen Mitgliedern dabei zu helfen, ihre Emissionen mithilfe der fünf Ansatzpunkte zur Verbesserung der Klimabilanz - den sogenannten „Big5“ - zu senken. Bei der Analyse der Klima-Check-Daten wurden die fünf universellen Klimafaktoren als jene Faktoren identifiziert, die auf den Betrieben das größte Verbesserungspotenzial in punkto Klimaauswirkungen aufweisen: Zusammen sind sie für 78 Prozent der Unterschiede zwischen Arla Betrieben mit einem hohen bzw. niedrigen CO2-Fußabdruck verantwortlich. Um Verbesserungen anzustoßen, besteht ein wichtiger erster Schritt darin, sicherzustellen, dass alle
Landwirte sehen können, wo sie aktuell in Bezug auf die fünf Klimafaktoren stehen. Zu diesem Zweck führt Arla ein neues Benchmarking-Modell ein, das im Rahmen der Klima-Check-Resultate den Vergleich zu anderen Betrieben ermöglichen soll. Das Modell ist so konzipiert, dass die Betriebe mit der besten Leistung einer Gruppe als Norm für das gelten, was potenziell jeder Betrieb erreichen kann.
Hanne Søndergaard Hanne Søndergaard leitet bei Arla den Bereich Agriculture, Sustainability and Communications. Sie ist für Arlas Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den Betrieben sowie für Initiativen zur Einbindung der Mitglieder verantwortlich. Zwar gehören Arla Landwirte im Hinblick auf eine nachhaltige Milchproduktion bereits zu den besten der Welt. Dennoch ist sie der Meinung, dass die Mitglieder noch mehr erreichen können:
Arthur Fearnall Der Brite Arthur Fearnall ist Mitglied in Arlas Board of Directors (BoD, Aufsichtsrat) und gleichzeitig Vorsitzender der neuen globalen Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit, die 13 weitere Arla Mitglieder umfasst. Sie wurde eingerichtet, um die Wirksamkeit von Arlas Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den Betrieben zu prüfen und entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Hier erzählt er, warum er die fünf Klimafaktoren als Ausgangspunkte sinnvoll findet:
„Einer unserer wichtigsten langfristigen Fokusbereiche ist es, die CO2Emissionen pro Kilogramm Milch zu senken. Auch wenn viele von uns bereits gut sind, können wir noch mehr unternehmen. Die „Big5“ sind aktuell eines der wenigen Instrumente, die uns Milchproduzenten dabei helfen können, nachhaltiger und zudem rentabler zu arbeiten. Angesichts der derzeit unglaublich hohen Futter- und Düngemittelpreise werden wir ohnehin nach Möglichkeiten suchen müssen, um deren Einsatz zu optimieren.“ Warum ist es sinnvoll, Landwirte miteinander in Bezug auf die fünf Klimafaktoren zu vergleichen?
„Wenn man Veränderungen voranbringen möchte, muss man immer zuallererst verstehen, wo man derzeit im Vergleich zu anderen steht. Das Benchmarking-Modell ermöglicht dies und zeigt darüber hinaus auf, was vergleichbare Betriebe bereits erreichen konnten. Viele von uns haben ihr Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft und können sich weiter verbessern. Aktuell erzielen nur zwölf Landwirte unserer gesamten Genossenschaft in Bezug auf alle fünf Faktoren eine Top-Leistung. Doch in gewisser Weise ist das auch etwas Positives: Denn wenn wir alle bereits in diesem Leistungsbereich wären, würde es sich deutlich schwieriger gestalten, unsere CO2-Emissionen pro Kilogramm Milch zu senken.“ Viele Landwirte werden bei einem oder mehreren der Faktoren vermutlich im grauen Bereich eingestuft. Wie ist diese Einstufung zu interpretieren?
„Insgesamt gesehen zählen die Arla Landwirte zu den klimaeffizientesten Milchproduzenten der Welt. Doch innerhalb der Genossenschaft sind einige Landwirte bereits weiter als andere. Und diejenigen, die derzeit die besten Leistungen erzielen, zeigen auf, was andere noch erreichen können. Eine Einstufung im grauen Bereich ist entsprechend nicht schlimm, sondern bedeutet lediglich, dass noch Verbesserungspotenzial besteht – sowohl in Bezug auf die Emissionen als auch die Rentabilität.“
„Milchprodukte liefern wichtige Makro- und Mikronährstoffe, die Menschen auf der ganzen Welt benötigen, um gesund zu bleiben sowie einer Mangelernährung und verstecktem Hunger vorzubeugen. Es besteht jedoch auch ein wissenschaftlicher Konsens darüber, dass die Milchwirtschaft Auswirkungen auf das Klima hat. Wir tragen Verantwortung dafür, die nationalen Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig müssen wir den Verbrauchern versichern, dass es keinen Grund gibt, auf Alternativen zu Milchprodukten umzusteigen. Ein Blick auf die KlimaCheck-Daten sowie auf die Maßnahmen, die einige der effizientesten Arla Landwirte bereits umsetzen, zeigt uns, dass das Potenzial für Verbesserungen nach wie vor groß ist. Diese können sich zudem positiv auf die Rentabilität der Betriebe auswirken.“ Können alle Landwirte ihre Rentabilität verbessern?
„Die fünf Faktoren zur Verbesserung der Klimabilanz sind im Grunde genommen Ansatzpunkte zur Effizienzsteigerung. Verbesserungen in Bezug auf diese Bereiche wären also auch dann sinnvoll, wenn wir nicht vor der Herausforderung des Klimawandels stehen würden. Es kann natürlich nicht garantiert werden, dass jedes einzelne Mitglied seine Rentabilität verbessert. Doch die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Der Weg zu mehr Effizienz gestaltet sich für jeden Betrieb anders. Viele Landwirte werden zum Beispiel in der Lage sein, den Eiweißgehalt im Futter zu reduzieren, ohne dadurch den Ertrag zu verringern. Andere müssen vielleicht etwas mehr verwenden, um das Futter zu optimieren. Die kurzfristigen Mehrkosten dürften allerdings durch höhere Erträge ausgeglichen werden.“
Unsere „Big5“
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Ganz gleich, wo wir heute stehen – es geht immer noch besser. Roger Hildreth ARLA LANDWIRT
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Unsere „Big5“
Verbesserung der Klimabilanz: „Ich muss auf mein Futter vertrauen können“ Arla Landwirt Roger Hildreth hatte mit einem Ertragseinbruch gerechnet, wenn er den Eiweißgehalt im Futter reduzieren würde. Sein Futtermittelberater belehrte ihn eines Besseren. Heute gehört Hildreths Betrieb in Bezug auf Eiweißeffizienz zu den besten überhaupt.
„Wir haben festgestellt, dass ein geringerer CO2-Fuß abdruck sich oft auch positiv auf die Finanzen auswirkt. Und da unsere Futtermittel für uns den größten Kostenfaktor darstellen, ist es sinnvoll, sich die Zeit zu nehmen und zu überlegen, was wir noch tun können“, so Roger Hildreth, Arla Landwirt aus Yorkshire. Als Arla begann, nach Pilotbetrieben zu suchen, um Daten über den optimalen Eiweißgehalt – einen der sogenannten „Big5“, der fünf Faktoren zur Verbesserung der Klima bilanz – zu sammeln, entschied er sich, mitzumachen.
„Ich hole mir gerne Rat bei Leuten, die selbst nichts verkaufen wollen“, sagt er. Tatsächlich war es der Berater, der Roger Hildreth empfahl, einen wesentlichen Schritt zur Verringerung des Eiweißgehalts zu unternehmen.
„Es hat eine ganze Weile gedauert, bis er mich davon überzeugen konnte, den Eiweißgehalt in unseren Futterautomaten von 18 Prozent auf 16 Prozent zu reduzieren. Ich hatte dadurch mit einem Ertragseinbruch gerechnet, aber das war nicht der Fall. Und nun versuchen wir weiter, den Kraftfutteranteil in unseren Futterautomaten so weit wie möglich zu senken und mehr auf Grundfutter zu setzen.“
Im Rahmen der Teilnahme am Pilotprojekt kann er sein Wissen mit anderen Landwirten austauschen und seine Futtermitteldaten noch stärker im Detail untersuchen lassen als im Rahmen des Klima-Checks. Die Untersuchungen bestätigen, dass die 120 Milchkühe auf dem Betrieb in Yorkshire in Bezug auf die Umwandlung von Eiweiß in Milch zu den effizientesten überhaupt gehören.
Vertrauen ist entscheidend
Zu den täglichen Routinen gehört das Wiegen sämtlicher Futteranteile und das Aufzeichnen jeglicher Veränderungen. Um den optimalen Eiweißgehalt zu erreichen, ist es außerdem wichtig, mehrmals im Jahr die Silage zu analysieren. Auch wenn der Nährstoffgehalt nicht sehr stark schwankt, ist die Analyse ein wichtiges Mittel, um sicherzustellen, dass nicht zu viel Eiweiß verfüttert wird.
„Es freut uns zu wissen, dass wir schon heute gut dastehen. Gleichzeitig motiviert es uns, weitere Schritte zu unternehmen. Es ist immer noch Luft nach oben“, meint er. Auf dem Betrieb wird der CO2-Fußabdruck schon seit etwa einem Jahrzehnt erfasst. Roger Hildreth entschied sich dazu, als ein großer britischer Einzelhändler Landwirte suchte, um neue Standards zu testen.
„Ich muss auf mein Futter vertrauen können. Andernfalls kann es passieren, dass man am Ende mehr Kraftfutter verwendet als die Kühe brauchen“, erklärt er. Er verweist auch auf den Bereich Zucht, eine sorgfältige Silageproduktion und das genaue Einteilen der Weideflächen, um die Ressourcen des Betriebs optimal zu nutzen.
Innerhalb von diesen zehn Jahren hat Roger seinen CO2-Fußabdruck schrittweise verringert – dieser liegt nun laut Klima-Check bei 1,04 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Milch. Dies gelang ihm nicht zuletzt durch eine präzise Kontrolle des Futters und des Eiweißgehalts.
„Es gibt kein Patentrezept, mit dem sich der CO2Fußabdruck drastisch reduzieren lässt. Im Laufe der Jahre haben wir Schritt für Schritt immer wieder kleine Verbesserungen vorgenommen“, erklärt er.
In seiner Vergleichsgruppe beim Klima-Check gehört er mit seinen Ergebnissen bei vier der fünf Klimafaktoren zur leistungsstärksten Gruppe. Doch er sieht noch immer Raum für Verbesserungen – nicht zuletzt durch den Austausch mit Experten und anderen Teilnehmern des Pilotprojekts.
Dazu gehört beispielsweise das kontinuierliche Optimieren der Futterpläne für jede Kuhgruppe – stets in enger Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Futtermittelberater.
„Ganz gleich, wo wir heute stehen – es geht immer noch besser.“
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Unsere „Big5“
FÜNF UNIVERSELLE FAKTOREN ZUR VERBESSERUNG DER KLIMABILANZ Es gibt verschiedene Mittel und Wege, um den CO2-Fußabdruck eines milchwirtschaftlichen Betriebs zu verbessern. Aus den Ergebnissen der Klima-Checks haben sich fünf zentrale Faktoren herauskristallisiert, auf die der weitaus größte Teil der Unterschiede in Bezug auf den CO2-Fußabdruck der Milchproduktion zurückzuführen ist - und das über alle Betriebsformen und -größen sowie Ländergrenzen hinweg:
FUTTEREFFIZIENZ
MEHR MILCH PRO FUTTEREINHEIT Je effektiver eine Futtereinheit in Milch umgewandelt wird, desto geringer die Auswirkungen auf das Klima. Dies setzt die Reduzierung von Futterverlusten voraus, die in allen Phasen der Milchproduktion auftreten können - vom Anbau und der Ernte der Nutzpflanzen bis hin zu Lagerung, Transport und Fütterung. Präzision in der Zusammensetzung des Futters und die Anpassung der jeweiligen Anforderungen für jede Tiergruppe wirken sich ebenfalls positiv aus. Und zuletzt sind natürlich auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere entscheidend dafür, dass die Herde das Futter effektiv in Milch umsetzen kann.
OPTIMALER EIWEISSGEHALT
DEN EIWEISSÜBERSCHUSS IN DER RATION REDUZIEREN Der richtige Eiweißgehalt im Futter ist entscheidend für die Optimierung der Milchproduktion der Kuh, während gleichzeitig die Stickstoffemissionen begrenzt werden. Wenn die Kuh zu viel Eiweiß erhält, scheidet sie das überflüssige Eiweiß wieder aus, was zu einem höheren Anteil von Stickstoff in der Gülle und zu höheren Emissionen führt. Beschränkt man die Verwendung von zugekauftem proteinreichem Kraftfutter, wirkt sich dies auch positiv auf die Klimabilanz aus, da das Kraftfutter aufgrund von Produktion, Verarbeitung und Transport häufig einen größeren CO2-Fußabdruck aufweist. Präzise Futterpläne für jede Tiergruppe sind entscheidend für gute Ergebnisse.
GESUNDE TIERE
GERINGE STERBLICHKEIT Kühe, die lange und gesund leben, produzieren im Laufe ihres Lebens mehr Milch, wodurch sich der CO2-Fußabdruck - einschließlich der Aufzucht von Jungvieh - über einen längeren Zeitraum und eine größere Menge Milch erstreckt. Eine gesunde Milchkuh trägt am Ende ihres Lebens auch zur Fleischproduktion bei, wodurch sich die Klimaauswirkungen zudem auf Fleisch und Milch verteilen. Die Sterblichkeitsrate gibt auch Auskunft über den allgemeinen Gesundheitszustand der Herde und die Vermeidung von ernsthaften Erkrankungen sorgt dafür, dass die unproduktiven Phasen im Laufe eines Kuhlebens begrenzt bleiben.
EINSATZ VON DÜNGEMITTELN
DEN STICKSTOFFÜBERSCHUSS BEI DER FUTTERMITTELPRODUKTION REDUZIEREN Wenn zu viel Düngemittel ausgebracht werden, erhöht sich der Ausstoß von Stickstoffoxid. Eine Analyse des Nährstoffgehalts in der Gülle ermöglicht eine präzisere Dosierung. Der Zeitpunkt und die Methode der Ausbringung, wie z. B. das Einbringen der Gülle in den Boden, haben einen erheblichen Einfluss auf die Reduzierung der Emissionen. Wird die auf dem Betrieb erzeugte Gülle effektiver genutzt, wird weniger Mineraldünger benötigt, der einen höheren CO2-Fußabdruck hat.
FLÄCHENNUTZUNG BESSERE ERNTEERTRÄGE
Die Verbesserung der Erträge betriebseigener Flächen und die Wahl der Futtermittel wirken sich positiv auf das Klima aus. Möglichkeiten zur Optimierung bieten beispielsweise neue Futtermittel mit höherem Nährstoffgehalt sowie eine optimierte Silageproduktion und Beweidung. Höhere Ernteerträge bedeuten auch, dass der CO2-Fußabdruck von Futtermitteln aus eigenem Anbau reduziert wird. Wenn der Stickstoffverlust geringer ist und mehr von den Pflanzen und letztendlich auch von der Kuh aufgenommen wird, verbessert sich die Kreislaufwirtschaft.
Unsere „Big5“
WAS BEDEUTEN DIE FARBEN IM BENCHMARKING-MODELL? Das Benchmarking-Modell ist so konzipiert, dass es die Unterschiede und die Vielfalt der Betriebe innerhalb der Genossenschaft widerspiegelt. Anstatt einen Vergleich mit allen Betriebsarten aus den sieben Mitgliedsländern anzustellen, werden Sie mit einer Gruppe von Betrieben aus Ihrer eigenen Region verglichen, die eine ähnliche Herdengröße aufweisen und vergleichbare Futterrationen verwenden. Auf diese Weise sollte es möglich sein, die gleiche Leistung zu erzielen wie die leistungsstärksten Betriebe in Ihrer jeweiligen Benchmarking-Gruppe. Auf Grundlage der im Rahmen des Klima-Checks 2020 eingereichten Daten werden Sie zunächst für jeden der fünf Klimafaktoren in eine von drei Kategorien eingestuft: VOLLSTÄNDIG GRÜN: In Bezug auf diesen Klimafaktor sind Sie bereits sehr effizient und gehören mit Blick auf die Reduktion von Emissionen und die Optimierung der Rentabilität zu den Besten in Ihrer Gruppe. Zu Beginn werden jeweils 25 Prozent der Betriebe in jeder Benchmarking-Gruppe als vollständig grün eingestuft. HALB GRÜN: In Bezug auf diesen Klimafaktor besteht noch Potenzial für Effizienzsteigerungen und somit auch gute Möglichkeiten, Emissionen weiter zu senken und die Rentabilität zu steigern. Zu Beginn werden jeweils 50 Prozent der Betriebe in jeder Benchmarking-Gruppe als halb grün eingestuft. GRAU: In Bezug auf diesen Klimafaktor besteht maximales Potenzial für Effizienzsteigerungen und somit auch ein Höchstmaß an Möglichkeiten, um Emissionen zu senken und die Rentabilität zu steigern. Zu Beginn werden jeweils 25 Prozent der Betriebe in jeder Benchmarking-Gruppe als grau eingestuft. Die Schwellenwerte für die Einstufung als vollständig grün, halb grün oder grau basieren auf den Klima-Check-Daten von 2020. Wenn Ihre validierten Daten aus dem Jahr 2021 eine Verbesserung bei einem der fünf Faktoren zeigen, erscheint möglicherweise eine andere Farbe. Ziel ist es, dass die 75 Prozent der Betriebe, die sich derzeit in der grauen oder halb grünen Kategorie befinden, bis 2030 als vollständig grün eingestuft werden. Damit soll im Laufe der Zeit der Anteil der leistungsstärksten Betriebe in Bezug auf die jeweiligen Klimafaktoren steigen, während der Anteil der Betriebe in den Kategorien grau oder halb grün sinkt. Um Ihr eigenes Ergebnis zu sehen, öffnen Sie Ihre Klima-Check-Ergebnisse in Arlagården® und klicken Sie auf den Menüpunkt „Reduktionspotenzial“.
AKTUELLER STAND IM BEREICH NACHHALTIGKEIT Nur zwölf Arla Betriebe werden derzeit auf Basis ihrer Leistungen in Bezug auf alle fünf Klimafaktoren in die grüne Kategorie eingestuft (basierend auf den Klima-Check-Daten von 2020). Das bedeutet, dass fast alle Betriebe über großes Potenzial verfügen, sich in Bezug auf die Klimafaktoren weiter zu verbessern, um ihre Emissionen noch stärker zu senken und die Rentabilität zu erhöhen. Wenn alle Arla Landwirte bis 2030 als grün eingestuft werden, haben wir schätzungsweise 8 Prozent der angestrebten 30 Prozent Emissionen pro Kilogramm Milch einsparen können.
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Unsere Kultmarken
Castello®:
Erfolg über das klassische Käsekonzept hinaus
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Unsere Kultmarken
Arlas Castello® -Käse gewinnt in mehreren Märkten an Bedeutung: Der Umsatz stieg 2021 weltweit um 6 Prozent. Kampagnen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und neue Innovationen bei Geschmack und Design haben mehr Verbraucher dazu inspiriert, Käsespezialitäten im Alltag zu konsumieren. „Man könnte sagen, dass die in vielen Ländern beliebten Käseplatten zu Weihnachten und Ostern in der Vergangenheit sowohl ein Segen als auch ein Fluch für uns waren“, erklärt AnnCamilla Kjæmpe, Senior Director bei Castello®, eine von Arlas fünf strategischen globalen Marken. Die Geschichte der Produkte von Castello® reicht bis ins Jahr 1893 zurück. Heute gibt es eine breite Auswahl, die Gelbkäse wie Gouda und Havarti, aber auch Weiß- und Blauschimmelkäse umfasst. Viele dieser Käsesorten landen auf der traditionellen Käseplatte, wenn sich an den Feiertagen Familie und Freunde versammeln.
„Rund um solche Feiertage hat sich Castello® sehr gut verkauft. Aber es war eine Herausforderung, den Umsatz auch darüber hinaus zu steigern“, so Kjæmpe, die vor drei Jahren die Verantwortung für das Marketing der Marke übernommen hat. Eine Steigerung des Absatzes auch über den Rest des Jahres erforderte einen neuen Ansatz. „Wir mussten die Verbraucher dazu inspirieren, unsere Produkte bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten im Alltag zu verwenden, bei denen unsere Käsespezialitäten für das gewisse Extra sorgen – zum Beispiel als Snack, als Pizzabelag, in einer Soße oder einem Ofengericht“, sagt Ann-Camilla Kjæmpe. Branchenanalysen zeigen, dass das Potenzial vorhanden ist: In den kommenden Jahren wird Käse vor allem als Zutat beim Kochen immer beliebter werden.
Käseinnovation
Wie lassen sich also mehr Verbraucher dazu bringen, Käse täglich beim Kochen und als Snack zu verwenden? Der vor Kurzem eingeführte Käse „Velvet Blue“ ist ein tolles Beispiel dafür, wie das Castello®-Team Produkte optimiert: Der traditionelle Blauschimmelkäse ist etwas milder und cremiger im Geschmack als anderer Käse dieser Art. Er wurde zudem so entwickelt, dass er außen weniger sichtbaren Schimmel aufweist. Das macht ihn auch für Verbraucher attraktiver, die normalerweise keinen Blauschimmelkäse kaufen würden.
bestehender Produktionslinien. So konnten wir mit einer geringen Investition unseren Produkten neues Leben einhauchen und mehr Menschen dazu inspirieren, sie beim Kochen zu verwenden“, erläutert James Prentice, Senior Global Brand Manager. Qualität an erster Stelle
Ein weiterer Schwerpunkt lag darauf, Verbrauchern zu zeigen, inwiefern der Käse von Castello® das gewisse Extra bietet.
„Besondere Geschmackserlebnisse sind für uns alle ein grundlegendes Bedürfnis. Hier können wir uns von unseren Mitbewerbern abheben, die
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Wir mussten die Verbraucher dazu inspirieren, unsere Produkte bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten im Alltag zu verwenden, bei denen unsere Käsespezialitäten für das gewisse Extra sorgen.
Darüber hinaus wurde der Käse durch die geschickte Nutzung der bestehenden Produktionsanlagen der dänischen Molkerei Høgelund rechteckig geformt – und nicht traditionell als Dreieck oder Halbmond. Auf diese Weise hebt er sich nicht nur von der Konkurrenz ab, er lässt sich auch leichter schneiden oder raspeln, um damit zu kochen.
„Unsere Molkereien spielen wirklich eine wichtige Rolle und waren sehr erfinderisch bei der Anpassung 9
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manchmal einfach ein simples Stück Gelbkäse liefern. Wichtig ist, Verbrauchern auch die Handwerkskunst zu vermitteln“, sagt AnnCamilla Kjæmpe. Castello® soll die Augen und Geschmacksknospen der Verbraucher ansprechen. Dabei war die globale Partnerschaft mit der Food-Content-Plattform „Tastemade“ ein wichtiger Schritt. Deren Mitarbeiter sind Experten für Werbung, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Unsere Kultmarken
Das Ergebnis war die vor zwei Jahren gestartete Kampagne „Feed Your Senses“ (Begeistere deine Sinne), die die Verbraucher seither dazu anregt, Castello®-Käse auf unterschiedliche Weise auszuprobieren.
„Indem wir den Creamy White im Ofen backen, Aged Havarti auf Toast schmelzen und etwas Danablu in ein Gericht geben, verändern wir die Wahrnehmung dafür, wie Käsespezialitäten verwendet werden können. Und es funktioniert“, so James Prentice. Die Online-Kampagne „Begeistere deine Sinne“ erwies sich auch zu Beginn der Corona-Pandemie als bedeutsam. Zwar brach der Umsatz stark ein, als Verkäufe an Restaurants, Kantinen und Frische-Theken abrupt zum Erliegen kamen. Das bedeutete aber auch, dass Verbraucher im Inter-
net zunehmend nach Inspiration für das Kochen zu Hause suchten.
„Viele Verbraucher haben die Zeit, die sie sonst für den Arbeitsweg gebraucht haben, in der Pandemie fürs Kochen genutzt. Und viele dieser neuen Gewohnheiten werden auch in Zukunft bestehen bleiben“, so Ann-Camilla Kjæmpe. Hohe Qualität bewahren
Castello® hat das Potenzial, weiter zu wachsen. Dies erfordert jedoch, dass jeder wichtige Markt seinen eigenen, maßgeschneiderten Ansatz verfolgt. In Kanada und den USA konnte die Marke Fuß fassen – in Australien ist sie sogar bereits eine der führendenden Marken für Käsespezialitäten. In Europa soll vor allem die Position bei Gelbkäse gestärkt werden. Diese
Kategorie ist von sehr großen Wettbewerbern und starkem Preisdruck geprägt.
„Wir können nicht durch den Preis gewinnen und das wollen wir auch gar nicht. Denn dafür haben wir einfach nicht die nötigen Produktionseinrichtungen. Wir wollen eine hohe Qualität liefern und den Verbrauchern ein besonderes Geschmackserlebnis bieten. Es geht also darum, auf unserem guten Ruf im Bereich von Käsespezialitäten aufzubauen und zu zeigen, wie Castello® einen Mehrwert schafft“, erklärt AnnCamilla Kjæmpe. Das Potenzial und die Ambitionen der Marke Castello® spiegeln sich auch in der Strategie Future26 wider. Darin wird unter anderem eine Verdoppelung des Umsatzes von Castello® bis 2026 angestrebt.
EIN „ECHT DÄNISCHER“ DURCHBRUCH IN DEN USA Der Markt war schwer, aber nicht unmöglich zu knacken: 2021 wurde die Hälfte des weltweiten Wachstums von Castello® in den USA erzielt. Ein Teil des Erfolgs war die Konzentration auf eine einzige Produktreihe - Havarti. Ein Käse, der auf dem US-Markt einzigartig ist, denn Havarti hat den Status einer sogenannten „geschützten geografischen Angabe“ (g. g. A.). Das bedeutet: Nur Käse, der in Dänemark unter Anwendung bestimmter Herstellungsverfahren produziert wird, darf den Namen „Havarti“ tragen. So wurde „Authentically Danish“ (echt dänisch) zur Überschrift einer gezielten Kampagne. „Indem wir das Budget auf ein einziges Produkt konzentrierten, anstatt es auf viele Produkte aufzuteilen, konnten wir wirklich etwas bewirken“, so James Prentice. In Verbindung mit neuen Vertriebsvereinbarungen, durch die das Produkt in mehr USSupermärkte als zuvor gebracht werden konnte, stieg der Absatz von Havarti im letzten Jahr um 25 Prozent. 2021 machte der Havarti fast die Hälfte des Umsatzes von Castello® in den USA aus. „Nachdem wir für unser Havarti-Sortiment bekannt geworden sind, können wir nun darauf aufbauen und die Verbraucher auf andere Produkte in unserem Angebot hinweisen. Wir folgen der Entwicklung eines typischen Verbrauchers: Beginnend mit einem milden Schnittkäse wird bald auch Schimmelkäse interessant, der ein komplexeres Geschmackserlebnis bietet“, erläutert James Prentice.
Umsatz 2021: Die Zukunft gestalten: „„Velvet Blue“ wurde als rechteckiger Block mit weniger sichtbarem Schimmel und milderem Geschmack entwickelt, um eine neue Verbrauchergruppe anzusprechen und um die Verwendung beim Kochen zu erleichtern.
188 MIO. EUR (gestiegen von 177 Mio. EUR im Jahr 2020)
ARLA PRODUZIERT CASTELLO®-KÄSE in mehreren Molkereien in Dänemark, Großbritannien, Schweden, Kanada und den USA.
51 %
DES IM JAHR 2021
produzierten Castello®-Volumens entfallen auf Blau- und Weißschimmelkäse. Dabei gehören die Sorten in Halbmondform – Creamy Blue und Creamy White – zu den weltweiten Bestsellern.
DIE GRÖSSTEN MÄRKTE VON CASTELLO® NACH UMSATZ IM JAHR 2021
sind die USA, Kanada sowie Australien/Neuseeland.
QUALITÄT AUS TRADITION Die Geschichte von Castello® geht auf das Jahr 1893 und den dänischen Käsemeister Rasmus Tholstrup zurück. Auf seinen Reisen ließ er sich von anderen Käsemeistern inspirieren und erschuf im Laufe seiner Karriere eine Reihe von hochwertigen Käsesorten. Sein Sohn trat in seine Fußstapfen und entwickelte 1944 ein klassisches Castello®-Produkt: einen Brie mit einer dünnen Rinde und einem milden, cremigen Geschmack. Im Jahr 2006 erwarb Arla Tholstrup Cheese und damit auch die Marke Castello®.
Kurzmeldungen
Kurzmeldungen ÜBERMITTLUNG DER KLIMA-CHECK-DATEN BIS 30. JUNI FÜR LÜCKENLOSE AUSZAHLUNG DES ZUSCHLAGS
Fast 8.000 Arla Landwirte haben im Jahr 2021 am KlimaCheck teilgenommen. In diesem Jahr ist die Übermittlung Ihrer Betriebsdaten vom 1. März bis zum 30. September möglich. Die Landwirte, die im vergangenen Jahr am Klima-Check teilgenommen haben, erhalten den finanziellen Anreiz bis einschließlich Juni 2022. Um eine Lücke bei der Auszahlung des Anreizes zu vermeiden, ist es notwendig, die Daten für dieses Jahr bis spätestens Ende Juni zu übermitteln. Bedenken Sie außerdem, dass die Termine für die Beratungsbesuche chronologisch nach Eingang der Daten vergeben werden. Je früher Sie also Ihre Daten übermitteln, desto früher findet auch Ihr Beratungsbesuch statt.
KLEINE SCHNÜFFLER: TRAINING VON POLIZEIHUNDEN IN SCHWEDISCHER ARLA MOLKEREI Kürzlich hat eine Gruppe vierbeiniger Mitglieder der schwedischen Polizei Arlas Lagerhaus in der Molkerei Jönköping zu Übungszwecken einen Besuch abgestattet. Die schwedische Polizei hält regelmäßig nach geeigneten Plätzen Ausschau, um ihre Spürhunde auszubilden – und Arla war gerne bereit zu helfen, als die Polizei im Februar anklopfte. Auch wenn es weder Drogen noch Waffen zu erschnüffeln gab, hat sich das Lager dennoch als gute Herausforderung für die Hunde erwiesen.
Kurzmeldungen
BBC BERICHTET ÜBER ARLAS „GÜLLE-STROM“ Anfang des Jahres hat die BBC ihren Zuschauern in Großbritannien gezeigt, wie Arla Mitglied Neil Ridgway aus der Gülle, die auf seinem Betrieb anfällt, Methan gewinnt, um Strom zu erzeugen. Im Rahmen der beliebten langjährigen Sendung Countryfile, die über ländliche und landwirtschaftliche Themen in Großbritannien berichtet, hat die BBC den Betrieb von Neil Ridgway in Wiltshire besucht. Für die Sendung demonstrierte Neil, wie er die Gülle seiner Kühe mithilfe einer Biogasanlage in Strom umwandelt, der den Betrieb versorgt und zudem ins regionale Netz eingespeist wird.
„Mit dieser Reportage möchten wir die Botschaft untermauern, dass die Arla Landwirte mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit nicht das Problem, sondern vielmehr Teil der Lösung sind“, so Theis Brøgger, Leiter der Kommunikationsabteilung bei Arla in Großbritannien. „Damit wollen wir nicht sagen, dass alle Betriebe nun Biogasanlagen installieren sollen. Es geht uns vor allem darum, mit dem Konzept, aus Gülle Strom zu erzeugen, die Vorstellungskraft der Verbraucher anzuregen. So stoßen wir gezielt eine Diskussion über die verschiedenen Möglichkeiten an, die es gibt, um auf den Betrieben unserer Mitglieder mithilfe von erneuerbaren Ressourcen Energie zu erzeugen. Unsere Mitglieder setzen auf ihren Betrieben immer mehr Technologien für die Erzeugung erneuerbarer Energien ein. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, den CO2-Fußabdruck der Milchwirtschaft weiter zu verringern. Diese Reportage würdigt, was wir bereits geschafft haben, und drängt gleichzeitig auf eine noch nachhaltigere Zukunft.“
NEUE TECHNOLOGIE ERMÖGLICHT HÖHERE MOLKEPRODUKTION Dank einer neuen Methode zur Trennung von Milch, die von Arla Foods Ingredients (AFI) entwickelt wurde, ist AFI bei der Produktion von Molke nicht länger auf die Käseherstellung angewiesen. Die neue Technik der Milchfraktionierung gibt AFI die Möglichkeit, die Molkeproduktion zu erhöhen - mit weniger Verarbeitungsschritten sowie mehr Kontrolle und Transparenz.
„Bei der traditionellen Käseherstellung werden große Mengen an Milch benötigt, um die von unseren Kunden geforderten Mengen an Molke zu produzieren. Da wir nun nicht mehr von der Käseherstellung abhängig sind, können wir unsere Molkeproduktion erheblich steigern. Gleichzeitig können wir unseren Kunden und Verbrauchern größere Transparenz in Bezug auf die Herkunft der Produkte bieten, da nur einige wenige Landwirte die dafür verwendete Milch liefern“, erklärt AFI Leiter Henrik Andersen. Das neue Verfahren zur Fraktionierung von Milch wird zur Herstellung von Säuglingsnahrung unter Arlas Bio-Marke Baby&Me® verwendet. Damit soll die wachsende Nachfrage nach Bio-Säuglingsnahrung gedeckt werden, die in den kommenden zwei Jahren schätzungsweise um 14,1 Prozent steigen wird. AFI erwartet, im Jahr 2022 die ersten Eigenmarkenprodukte für BioSäuglingsnahrung auf den Markt bringen zu können, die auf dieser Technologie basieren.
Geschichten rund um die Milch
Bahrain:
Mehr Effizienz durch Skalierung Mit der Erweiterung der Molkerei in Manama hat Arla seine Produktion an diesem Standort im Königreich Bahrain vervierfacht. So konnten zum einen Skaleneffekte erzielt werden. Zum anderen wird der Schmelzkäse nun näher bei den Verbrauchern produziert, wodurch sich die Haltbarkeit verbessert.
In diesem Jahr sollen in Arlas Molkerei in Manama, der Hauptstadt des Königreichs Bahrain, voraussichtlich 85.000 Tonnen Käse produziert werden.
Versorgung eines wachsenden Markts
Der Großteil der in Manama gefertigten Produkte – ca. 65.000 Tonnen pro Jahr – wird unter der Marke Puck® vertrieben. Doch an dem Standort wird noch ein weiteres wichtiges Produkt hergestellt. Als Arla den Standort im Jahr 2019 von Mondelēz International übernahm, erwarb Arla auch die Lizenz für die Produktion und den Verkauf von Schmelzkäse unter der Marke Kraft® im Nahen Osten.
Damit hat sich die Produktionskapazität im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Zurückzuführen ist die Entwicklung auf Investitionen in neue Gebäude und Produktionsanlagen, darunter elf neue Abfülllinien, sowie neue Mitarbeiter. Manama ist jetzt Arlas Hauptproduktionsstandort für Schmelzkäse im Nahen Osten. Dort wurde die Produktion von Schmelzkäse und sterilisierter Sahneprodukte der Marke Puck® konsolidiert, die zuvor auf die Arla Standorte in Riad (Saudi-Arabien) sowie in Bislev und bei AKAFA (Dänemark) verteilt war. Das Ergebnis: eine Reihe finanzieller sowie operativer Vorteile.
In Kombination mit dem Produktportfolio der Marke Puck® verschafft dies Arla eine starke Position in der Region.
„Mit der Übernahme des Käsegeschäfts der Marke Kraft® sind wir in der Region in dieser Kategorie zu einem wichtigeren Akteur geworden. Dies eröffnet uns die Möglichkeit, Partnerschaften mit Kunden zu schließen, um gemeinsam das Wachstum der Milchkategorie in Zukunft zu fördern“, so Kim Villadsen, Senior Vice President bei Arla MENA.
Jørgen Greve, Standortleiter, äußert sich zu der Investition wie folgt:
„Durch die Erweiterung haben wir Synergien geschaffen und konnten so unsere Herstellungskosten senken. Da sich die Produktion nun näher an unserem wichtigsten Markt befindet, konnten wir zudem die Transportkosten reduzieren. Angesichts der stark gestiegenen Versandkosten und längeren Versandzeiten ist dies besonders positiv zu bewerten. Die Erweiterung hat uns zudem in die Lage versetzt, die Distributionszeiten verkürzen zu können, sodass unsere Produkte nun bis zu sechs Wochen länger haltbar sind.“
Weltweit ist der Umsatz der Marke Puck® im Jahr 2021 um 3,1 Prozent gestiegen. Die Marke Kraft® wies ein Umsatzwachstum von 6,5 Prozent auf. Kim Villadsen und sein Team sehen große Chancen für ein anhaltendes Wachstum auf bestehenden und neuen Märkten in der Region.
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Geschichten rund um die Milch
Geschichten rund um die Milch
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Eine hochmoderne Produktion eröffnet uns neue Innovationsmöglichkeiten.
Führend in der Kategorie Schmelzkäse
Seit 2010 hat Arla seinen Umsatz in der Region Naher Osten auf organische Weise mehr als verdoppelt. Damit ist die Region Arlas größter Markt außerhalb von Europa. Die Erweiterung der Produktion in Manama bietet Arla auch einen weiteren Vorteil. Denn in der Region steigt die Nachfrage nach Milchprodukten.
„Mit unserem hochmodernen Produktionsstandort bieten sich uns neue Chancen für Innovationen. Er ermöglicht es uns, regionale Produkte wie süße Aufstriche, die wir vor Kurzem bereits auf den Markt gebracht haben, auf die Verbraucher zuzuschneiden. So können wir besser auf die Verbraucherbedürfnisse und -trends in der Region eingehen“, erklärt Kim Villadsen.
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In Bezug auf Arla insgesamt hat die Kapazitätserhöhung in Bahrain auch eine Verlagerung der Kapazitäten zwischen den Molkereien und damit einhergehende Effizienzsteigerungen ermöglicht. Der Standort Riad hat nun Kapazitäten, um neue Produktkategorien wie Starbucks™ und Kochzutaten (Sahne, Suppen und Saucen) einzuführen. Beide Kategorien weisen im MENA-Markt eine steigende Nachfrage auf. Dies führt wiederum zu freien Kapazitäten in der dänischen Molkerei in Esbjerg. Dort kann die Produktion von Starbucks™ Produkten hochgefahren werden, um die wachsende Nachfrage auf dem europäischen Markt zu bedienen.
EINSATZ VON SOLARENERGIE Im Jahr 2022 schließt die Molkerei im Königreich Bahrain ein Projekt zur Installation von Solarzellen auf dem Dach ab. Mit einer Kapazität von 1,7 MW werden die Paneele voraussichtlich rund 22 Prozent des Stromverbrauchs der Molkerei decken. Während sich die Investition erst nach einigen Jahren amortisieren wird, macht sich die Produktion erneuerbarer Energie für die Umwelt schon früher bezahlt - in Form einer jährlichen Einsparung von 1.600 Tonnen CO2.
MOLKEREI MANAMA, KÖNIGREICH BAHRAIN
2019 von Arla erworben
Produziert Käse und sterilisierte Sahne der Marken Puck® und Kraft®
Die drei wichtigsten Märkte, auf denen die Produkte vertrieben werden:
Königreich Saudi-Arabien
Vereinigte Arabische Emirate
Kuwait
Am Standort sind
315
MITARBEITER IN VOLLZEIT BESCHÄFTIGT
Regenerative Landwirtschaft
Arla Pilotbetriebe erforschen die Vorteile der regenerativen Landwirtschaft 24 Arla Landwirte erforschen aktuell, wie die regenerative Landwirtschaft die positiven Auswirkungen der Milchwirtschaft auf die Umwelt maximieren kann.
Regenerative Landwirtschaft
Als Vorteile der regenerativen Landwirtschaft gelten im Allgemeinen eine bessere Bodengesundheit, eine größere biologische Vielfalt und eine höhere Kohlenstoffbindung. Aber wie lassen sich die Verfahren der regenerativen Landwirtschaft auf Milchbetrieben umsetzen und welche Auswirkungen haben sie? Auf diese Fragen wollen die 24 Landwirte im Rahmen des Pilotnetzwerks, das Arla im letzten Jahr gegründet hat, Antworten finden.
Weidestrategie ändern wird, um die Grasaufnahme seiner Herde zu erhöhen.
Gemeinsam mit Experten für regenerative Landwirtschaft werden die Landwirte die entsprechenden Methoden und Verfahren auf strukturierte und koordinierte Weise in ihren Betrieben erproben.
Die Landwirte des Netzwerks werden mindestens vier Jahre lang daran arbeiten, mithilfe von Experten Verfahren der regenerativen Landwirtschaft einzuführen. Zudem werden sie die Auswirkungen systematisch messen und ihre gewonnenen Erfahrungen mit allen Arla Landwirten teilen.
„Mit dieser Kombination kann ich den Einsatz von chemischem Dünger und konzentriertem Futtermittel verringern. Da beides derzeit extrem teuer ist, hoffe ich auf positive Auswirkungen für den Boden und die Wirtschaftlichkeit meines Betriebs.“
Einer von ihnen ist Arla Landwirt Frank Post aus den Niederlanden, der zusammen mit seiner Frau Ilona einen konventionellen Betrieb mit 140 Milchkühen besitzt. Er hat bisher an drei Sitzungen mit den Experten und anderen Landwirten teilgenommen, um Einblicke zu gewinnen und Erfahrungen auszutauschen.
„Dass wir den Boden und nicht allein die Kuh als Fundament des Betriebs betrachten sollten, war für mich ein echter Aha-Moment. In den Niederlanden betrachten wir den Boden normalerweise aus chemischer Sicht. Aber bei diesem Projekt liegt der Schwerpunkt mehr auf dem biologischen Gehalt des Bodens“, erklärt er, bevor er näher auf den Grund für seine Teilnahme am Pilotprogramm eingeht:
NETZWERK FÜR REGENERATIVE LANDWIRTSCHAFT
„Ich hoffe, dass ich zu einem System übergehen kann, das viel mehr Kohlenstoff bindet. Davon profitiert sowohl das Klima als auch die Wirtschaftlichkeit meines Betriebs. Und es macht Arla einzigartig, weil dadurch gesunde, schmackhafte Produkte produziert werden, die auch noch zur Kohlenstoffbindung beitragen“, so Frank Post, dessen Betrieb über 47 Hektar Grünland sowie 13 Hektar für den Maisanbau verfügt.
2021 wurde ein Netzwerk aus 24 Arla Pilot betrieben eingerichtet, um die Auswirkungen der regenerativen Milchwirtschaft zu untersuchen. Derzeit gibt es nur sehr wenige Daten und wissenschaftliche Berichte zu diesem Thema, die Landwirte als Orientierung für die Umsetzung neuer Praktiken auf ihren Betrieben nutzen können.
Jeder Landwirt arbeitet direkt mit einem Berater zusammen. Gemeinsam wird entschieden, auf welchen Bereich der regenerativen Landwirtschaft sich der Landwirt in den kommenden Jahren konzentrieren wird. Im Frühjahr werden die Ausgangswerte gemessen. Frank Post und sein Berater haben sich auf den Einsatz von Düngemitteln als Schwerpunkt geeinigt:
Das Netzwerk besteht aus je zwei Bio-Betrieben und vier konventionellen Betrieben aus den vier größten Arla Gebieten Schweden, Dänemark, Großbritannien und Zentraleuropa. Sowohl Betriebe mit Weide- als auch mit Stallhaltung sind im Netzwerk vertreten.
„Die Idee dahinter ist, den Boden zu nähren und nicht die Pflanzen. Für mich bedeutet das, dass ich weniger chemischen Dünger und mehr organisches Material und Gülle ausbringen werde“, sagt Frank Post, der auch seine
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Corona-Einschränkungen aufgehoben:
Mitgliedsbetriebe können wieder Besucher begrüßen Da sich das Pandemie-Geschehen langsam abschwächt, können in diesem Jahr auf den Mitgliedsbetrieben wieder mehr Tage der offenen Tür stattfinden – mit dem Ziel, das Vertrauen der Verbraucher in Arla zu stärken und ihnen die moderne Milchwirtschaft näherzubringen. In diesem Frühjahr dürfen Arla Landwirte aus allen Mitgliedsländern auf ihren Betrieben wieder die Öffentlichkeit willkommen heißen, um Einblicke in ihre Milchproduktion zu gewähren. Angesichts der Aufhebung der Corona-Einschränkungen in Nordeuropa wurden für die kommenden Monate bereits einige Veranstaltungen auf den Betrieben geplant.
„Den persönlichen Dialog und die Trans parenz in Bezug auf die landwirtschaftli chen Praktiken wissen unsere Besucher besonders zu schätzen. Wir bauen damit auf unseren Stärken als Genossenschaft im Besitz von Landwirten auf. Daher freuen wir uns darüber, dass so viele unserer Mitglied er Interesse daran haben, mitzumachen“, so Graham Wilkinson weiter.
„Tage der offenen Tür bieten eine gute Möglich keit, um mit den Verbrauchern in Kontakt zu treten und ihnen all die gute Arbeit zu zeigen, die unsere Mitglieder auf ihren Betrieben leisten. Im Rahmen dieser Veranstaltungen kann die Öffentlichkeit aus erster Hand mehr über die Milchwirtschaft erfahren. Außerdem können wir Mythen widerlegen und das Ver trauen in unsere Marke stärken“, so Graham Wilkinson, Leiter von Arlas Abteilung Members and Agri Commercial.
Im Jahr 2020 hatten Arlas Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen eines Pilotprojekts die Möglichkeit, freiwillig beim Tag der offenen Tür auf Mitgliedsbetrieben in Dänemark mitzuhelfen. Initiiert wurde das Projekt, um eine engere Verbindung zwischen den Landwirten und Arlas Belegschaft zu schaffen. Aufgrund seines großen Erfolgs wird es in diesem Jahr auch auf den Bio-Tag in Dänemark und die Veranstaltungen im Zuge des Weideaustriebs ausgeweitet.
Bereits terminiert sind Veranstaltungen im April und Mai in Schweden, wenn die Kühe auf die Weide gelassen werden, der Bio-Tag in Dänemark am 10. April sowie der Open Farm Sunday in Großbritannien am 12. Juni. Weitere Veranstaltungen in all unseren Mitgliedsländern sind in Planung.
Schon gewusst?
Auch wenn während der Lockdowns Online-Veranstaltungen abgehalten wurden, ist Graham Wilkinson der Meinung, dass diese eine Veranstaltung vor Ort nicht ersetzen können.
Als Arla während der Lockdowns auf seinen Mitgliedsbetrieben keine Tage der offenen Tür veranstalten konnte, hat das Unternehmen verschiedene Online-Veranstaltungen durchgeführt, um der Öffentlichkeit aus erster Hand Informationen über die Milchwirtschaft bereitzustellen. Insgesamt haben fast eine Million Verbraucher aus aller Welt von zu Hause aus zugesehen, wie die Kühe der Arla Mitglieder auf die Weide gelassen wurden.
BESUCHE AUF ARLA BETRIEBEN IN 2022
Inside Arla ist das Magazin für Arla Landwirte. Es wird in sechs Sprachen veröffentlicht, auf FSC-zertifiziertem, Papier gedruckt und ist auch online abrufbar. Herausgeber: Arla Foods amba, Sønderhøj 14, 8260 Viby, DK. Druck: Stibo Complete. Falls Sie keine gedruckte Ausgabe erhalten möchten, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an: insidearla@arlafoods.com.
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