126. Jahrgang – Nr. 6 November/Dezember 2016 W un
d
ir fr
ei
n
w
ün
oh
sc
he
n u W gu ei nse r te hn ac en s ne L h ue ten ese rn s Ja hr ! e
Titelthema:
Ermittlung von Soldatenschicksalen – Deutsche Dienststelle (WASt)
INHALT
4
Leitartikel
Von der Weihnachtsstimmung in Kriegszeiten schreibt Oberst a.D. Richard Drexl in seinem Leitartikel. Weihnachtspost erhält in solch schweren Zeiten eine völlig andere Bedeutung. Feldpostbriefe aus dem 2. Weltkrieg vermitteln einen Eindruck davon, wie dankbar Soldaten im Felde allein schon dafür waren, wenigstens nicht frieren zu Abb.: privat müssen.
Richard Drexl: „Weihnachtspost“
4
Aus dem Präsidium 6 7
Termine Neues aus dem Präsidium
Außenansicht Julia Obermeier (MdB/CSU): „Die Bundeswehr für neue Aufgaben rüsten“
8
Titelthema Richard Drexl: „Ermittlung von Soldatenschicksalen – Deutsche Dienststelle (WASt)
10
Nachrichten aus der Bundeswehr
15
Aus bayerischen Standorten
8
17
Aus den Bezirken
27
Leserbrief
74
Die Bundeswehr für neue Aufgaben rüsten
Die CSU-Bundestagsabgeordnete Julia Obermeier, hier vor dem Bundeswehr-Transporthubschrauber CH-53G, ist Mitglied des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages. Sie gehört auch einem BSB-Ortsverein, dem Veteranen- und Kriegerverein Laim 1890/2010 e.V., an. In ihrer Außenansicht setzt sie sich dafür ein, die Bundeswehr materiell gut und modern auszurüsten sowie mit hervorragend qualifiziertem und motiviertem Personal zu besetzen. So werde die Bundeswehr die großen Herausforderungen Foto: Julia Obermeier der Zukunft meistern.
17
(München, Bad Reichenhall, Bischofswiesen, Bogen, Mittenwald, Oberviechtach, Pöcking, Fürstenfeldbruck, Amberg)
Weihnachtspost
Soldatenempfang des Bayerischen Ministerpräsidenten
Alle zwei Jahre lädt der Bayerische Ministerpräsident Angehörige der Bundeswehr und der in Bayern stationierten befreundeten Streitkräfte zum Empfang ein. Unter den Eingeladenen war auch eine Abordnung des Bayerischen Soldatenbundes mit Präsident Richard Foto: N.N. Drexl an der Spitze.
Allgemeines Lorenz Stengel: „Kriegserlebnisse eines Feldartilleristen“
74
Dr. Michael Stumpf: „Bayerisches Kulturgut in Lothringen braucht Hilfe“
76
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: „Weichen gestellt“
77
Volkstrauertag 2016 Zentrale Gedenkstunde
78
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Kriegsgräberfahrten 2017
78
Carat: „Dieter und sein Engelchen“
79
Kriegerdenkmäler 80
(Stadtlauringen/Unterfranken) Titelfoto: Regalreihen in der WASt.
Foto: Richard Drexl
2
treue Kameraden 6/2016
10
Ermittlung von Soldatenschicksalen
Die Deutsche Dienststelle (WASt) hilft bei der Ermittlung von Soldatenschicksalen. In endlosen Regalreihen finden sich auf 16.000 m2 etwa 4.300 t Akten- und Karteimaterial (Karteikarten der Zentralkartei, Wehrstammbücher, Verlustmeldungen der Einheiten und Sanitätsformationen, Einzelunterlagen des Krankenbuchlagers Berlin, Gräberkarteikarten und Grabmeldungen, Meldungen über deutsche Kriegsgefangene, Hinweise aus dem ehemaligen Berlin Document Center, Veränderungsmeldungen in den Erkennungsmarkenverzeichnissen von Heer und Luftwaffe, Marine-Stammrollen, Marine-Personalakten, FeldpostnummernFoto: Richard Drexl. verzeichnisse).
Kufsteiner Kaiserjäger feierten bei Kaiserwetter
Bei Kaiserwetter feierten Kufsteiner Kaiserjäger das 90-jährige Bestehen ihrer Ortsgruppe und der sogenannten Kufsteiner Heldenorgel. Unter den 900 Gästen war auch eine oberbayerische BSB-Delegation mit Oberst a.D. Richard Drexl an der Spitze. Foto: Gerhard Krämer
67
Die russische Sicht der Dinge
Einen besonderen Gast hatten die Veranstalter zu einem sicherheitspolitischen Abend am Niederrhein eingeladen. Der russische Verteidigungsattaché Oberst i.G. Mikhail Starov trug seine Sicht der Dinge zu verschiedenen sicherheitspolitischen Themen vor. Er ergänzte Ausführungen des Militärhistorikers Oberstleutnant d.R. Ralph W. Göhlert, der auch Beauftragter für Sicherheitspolitik im Reservistenverband ist.
77
Weichen gestellt
Viel Unruhe gab es zuletzt im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Einen Tag vor Beginn des diesjährigen Bundesvertretertages trat dessen Präsident, Markus Meckel, zurück. Sein Stellvertreter, General a.D. Wolfgang Schneiderhan, übernahm auf Bitte des Bundesvertretertages bis zur Wahl eines neuen Präsidenten dessen Aufgaben. Der ehemalige Generalinspekteur will die aufgetretenen Gegensätze innerhalb des Volksbundes wieder vereinen und benötigt eine vertrauensvolle und von gegenseitiger Wertschätzung getragene Zusammenarbeit zwischen allen, die an diesem Werk beteiligt sind.“ Nur wenige Wochen später begrüßte er anlässlich der zentralen Gedenkstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages über tausend Gäste aus dem In- und Ausland sowie hunderttausende vor den FernFoto: N.N. sehbildschirmen.
Editorial Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser! Foto: Kai Mörk
60
Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende und es hat uns mannigfach berührt. Wir werden viele Aufgaben in das neue Jahr mit herübernehmen, wobei jetzt bereits abzusehen ist, dass dieses neue Jahr schon voller geplanter Ereignisse steckt. Wir können die Herausforderungen meistern, wenn wir zusammenstehen. So wie wir in unserem Verband, dem Bayerischen Soldatenbund zusammenstehen. Ein Blick in diese Ausgabe von treue Kameraden zeigt wieder, wie breit gefächert das Angebot an Aktivitäten in unseren Vereinen ist. Über die Beteiligung der Kameradschaften am diesjährigen Volkstrauertag berichten wir in der nächsten Ausgabe. Aber nicht nur über BSB-Veranstaltungen lesen Sie in diesem Heft. Ein Blick auf die nebenstehenden Anreißer zeigt bereits, dass wir wieder ein Bündel interessanter, lesenswerter Informationen geschnürt haben. Rainer Hillebrand, mein erster Ansprechpartner im ROTABENE-Verlag, ging Ende November in den Ruhestand. Ich habe mich bei ihm für die hervorragende Zusammenarbeit bedankt – er hat z.B. die Erneuerung von treue Kameraden kreativ mitgestaltet – und wünsche ihm auch noch einmal an dieser Stelle alles Gute für den neuen Lebensabschnitt! Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein schönes Weihnachtsfest und ein in jeder Hinsicht gutes neues Jahr 2017! Das wünschen wir auch unseren Soldaten im Einsatz, die für uns einen großartigen Dienst leisten! Ihr
Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D.
IMPRESSUM „Treue Kameraden“ ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen oldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im ahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München, Tel. 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o. d.T., Telefon 09861/400-152, Fax 09861/400-154
Rainer Hillebrand (l.) erhielt aus den Händen von tK-Chefredakteur Klaus D. Treude (r.) den Bayerischen Löwen des BSB. Foto: Achim Schneider
Bezugspreis: 2,60 € + Versandkosten Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de
Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2017 (Jan./Feb.) ist der 2. Januar 2017 treue Kameraden 6/2016
3
Leitartikel
Weihnachtspost "... wer einmal an der Front zu Hause war, trägt im Leben ein Sonntagsgesicht."
dankbar Soldaten im Felde allein schon dafür waren, wenigstens nicht frieren zu müssen. Als Beispiel mag der 21-jährige Soldat Ekkehard Johler aus Hamburg gelten. Er schrieb zu Weinachten 1942 aus Stalingrad einen seiner letzten Briefe an die Familie: In einer Zeit des Überflusses und der sozialen Sicherheit Weihnachten zu feiern, sollte prinzipiell eine leichte Übung sein. Man nimmt sich wochenlang vorher Zeit Besuchstermine abzustimmen, den weihnachtlichen Speiseplan aufzustellen, Einkäufe zu tätigen und Karten für ein Weihnachtskonzert zu kaufen. Nicht zu vergessen die Weihnachtspost rechtzeitig aufzugeben, was noch in vielen Familien guter Brauch ist. Statistiken bestätigen allerdings, dass die friedliche Weihnacht gar nicht so selbstverständlich ist. Wenn die Erwartungen hoch sind und genügend Zeit da ist, sich im Familien- und Verwandtschaftskreis zu unterhalten, entwickeln sich nicht selten anstatt eines harmonischen Familienfestes handfeste Konflikte. Verdrängte Differenzen und unausgesprochene Gegensätze können die Feiertagsstimmung rasch dahinschmelzen lassen. In Zeiten des Krieges haben die Menschen andere Sorgen. Selbst wenn die physiologischen Grundbedürfnisse nach Speis und Trank befriedigt werden können, was je nach Lage keineswegs selbstverständlich ist, steht die Frage nach der Sicherheit der eigenen Familie und anderer wichtiger Bezugspersonen ständig im Raum. Weihnachtspost erhält in solch schweren Zeiten eine völlig andere Bedeutung. Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg vermitteln einen Eindruck davon, wie
4
treue Kameraden 6/2016
22. Dez. 1942 Liebe Eltern und Geschwister! Es ist noch früh am Tage. Ich bin eben aufgestanden und sitze am Klappenschrank der Vermittlung. Heute, wie stets, gelten meine ersten Gedanken Euch Lieben! JMx hat ja übrigens heute Geburtstag. Da werde ich mich zur Feier des Tages waschen und rasieren. Dazu kommt man in der Feuerstellung nicht jeden Tag. Im Winter kennen wir glücklicherweise keinen Wassermangel. Es liegt ja genug Schnee vor der Tür, der auf dem dauernd brennenden Ofen in einer kleinen Waschschüssel geschmolzen wird. Aus dem „dauernd brennenden Ofen“ könnt Ihr entnehmen, dass wir nicht frieren. Das ist wenigstens ein Plus. Leider scheint es mit der Post bis zu den Feiertagen nicht mehr zu klappen. Na, man kann nichts daran tun und muss froh sein, wenn man heil und gesund ist! Seid nur ja alle recht vergnügt und munter und lasst Euch die unterschiedlichen Festessen gut schmecken. So ein Weihnachtsfest, wie ich es heuer erleben werde, hat einen riesigen erzieherischen Wert, denn eigentlich bin ich das erste Mal in weihnachtlicher Stimmung, nur um des Weihnachtsfestes willen, werde also nicht von Geschenken abgelenkt. Erst jetzt wird mir u.a. auch klar, wie überaus hoch Muttis Pfeffernüsse, Schmalznüsse, Klöben usw. einzuschätzen sind. Das kann man in diesem Maße erst merken, wenn man alles entbehren muss und keinerlei Ersatz dafür hat. Freilich wird Mutti aus technischen Gründen in diesem Jahr nicht so reichlich gebacken haben, ich denke eben an einige Jahre früher, wo alles vorhanden war und jede Blechdose vor den feinsten Gebäcken fast platzte. Ich habe mal irgendwo die Worte gehört: „... wer einmal an der Front zu Hause war, trägt im Leben ein Sonntagsgesicht.“ Ich bin überzeugt, dass es mir ebenso ergehen wird. Wenn ich daran denke, wie ich früher oft unzufrieden war, und manches total verkehrt einschätzte, dann bleibt mir nur die Hoffnung ein Trost, später durch die neue Mentalität das begangene Unrecht wieder gutmachen zu können. Lebt wohl, auf Wiedersehen! Herzliche Grüße und Küsse! Euer Ekki.
Leitartikel Ekkehard Johler gilt seit dem Ende der Schlacht von Stalingrad als vermisst, es gibt keine weitere Spur von ihm. Er kam nicht mehr nach Hause zurück, um dem Leben sein Sonntagsgesicht zu zeigen als Ausdruck dafür, dass die Alltagssorgen vergleichsweise unbedeutend sind. Die erhalten gebliebenen Feldpostbriefe, die zwischen ihm und seiner Familie im Laufe des Jahres 1942 geschrieben wurden, deuten auf eine innige Verbindung hin. Was werden seine Eltern gedacht haben, als sie an Weihnachten 1942 ihren Sohn in 3.000 km Entfernung in einer lebensgefährlichen Stellung wussten?
Man macht sich die fürchterlichsten Gedanken. Im Oktober haben wir noch keinen Brief von Dir bekommen. Wir haben doch sonst regelmäßig von Dir Post gekriegt. Hier regnet es auch fast jeden Tag. Wir sind alle gesund und munter und hoffen von Dir dasselbe. Ich möchte bloß mal wissen, wie lange ich noch vergebens warten muss, bis uns der Postbote einen Brief von Dir bringt. Sei tausendmal gegrüßt von allen Deinen Lieben. Schreib sofort. Mamma
Wie muss die Welt für diese Mutter zusammen gebrochen sein, als nach wochenlangem Warten dieses letzte Schreiben mit einem Vermerk auf dem Umschlag zurückkam:
Zurück, Empfänger gefallen für Großdeutschland, 2. 11. 1942, Förster, Gefreiter
Zu dieser Zeit waren bereits Tausende von Soldaten vor Stalingrad gefallen, die Siegespropaganda dürfte nicht mehr glaubwürdig gewesen sein. Was geht in Vater und Mutter vor, was denken die Geschwister, wenn einer ihrer Liebsten in einer lebensbedrohlichen Situation aushalten muss? Ein Weihnachtsfest ohne Lebensgefahr allein wäre schon für jeden von ihnen als Wohltat empfunden worden. Auf den heute üblichen Weihnachtskonsum und die Übertreibungen unserer modernen Medienwelt hätten sie vermutlich liebend gerne verzichtet. Ein weiteres aufschlussreiches Beispiel für die Tragödien, die sich damals abgespielt haben, ist der erhalten gebliebene Feldpostbrief einer höchst besorgten Mutter an ihren vermutlich in Russland kämpfenden Sohn. Er gibt uns einen Hinweis darauf, wie die Sorge um ihn zunahm, nachdem er auf einige Briefe nicht geantwortet hatte. Godshorn, den 23. 10. 1942 Unser lieber guter Heinz! Ich muss erst an Dich schreiben, eher habe ich keine Lust, was zu tun. Es sind nun 4 Wochen her, wo wir noch keine Post von Dir erhalten haben. Wir schreiben doch immerzu. Ich will Dir mal mitteilen, wie viele Briefe wir im Oktober abgeschickt haben. Am 1.10. 1 Brief und 2 Päckchen vom 5.10. und 12.10., vom 14.10., vom 19.10., heute ist der 23. und ich schreibe schon wieder. Liegt das an dem Schlamm, der dort bei Euch herrscht, oder bist Du krank.
Ihr Sohn kam nie mehr wieder, er hatte sein Leben in diesem mörderischen Krieg verloren. Einige Wochen vor dem Fest eine derartige Nachricht erhalten zu haben, dürfte jede Weihnachtsstimmung im Keim erstickt haben. Im Internet sind zahlreiche Beispiele für Feldpostbriefe aus der damaligen Zeit zu finden. Unzufriedenen Zeitgenossen der Gegenwart wäre die Lektüre des einen oder anderen Briefes zu empfehlen. Zumindest diejenigen Menschen, die sich eine gewisse Sensibilität bewahrt haben, könnten sich damit erden und zurück besinnen darauf, was im Leben eigentlich zählt. Und Dankbarkeit dafür entwickeln, dass wir in unserem stabilen Mitteleuropa mit einer weitgehend gefestigten inneren und äußeren Sicherheitslage leben dürfen. Übrigens: Seit einigen Jahren gibt es wieder Feldpost zu Weihnachten. Von und für Soldaten der Bundeswehr, die an zahlreichen Orten auf dem Globus eingesetzt sind. Zum Glück überwiegend nicht in einer mörderischen Umgebung, wie sie wehrpflichtige Wehrmachtssoldaten zum großen Teil gegen ihren Willen auszuhalten hatten. Sind wir den Bundeswehrangehörigen dankbar dafür, dass sie um des Friedensdienstes willen Weihnachten ohne ihre Liebsten feiern. Hoffentlich mit der Aussicht auf eine gesunde Heimkehr. In Treue fest!
Richard Drexl Oberst a.D. treue Kameraden 6/2016
5
Aus den Bezirken/Niederbayern SK Heining
150 Jahre gelebte Kameradschaft Heining – Mit prominenten Gästen feierte die Soldatenkameradschaft (SK) Heining mit ihrem Vorsitzenden Alois Krenn ihr 150. Gründungsfest. So nahm neben dem im Ort aufgewachsenen Parlamentarischen Verteidigungsstaatssekretär a.D. Dr. Klaus Rose auch der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB), Oberst a.D. Richard Drexl, an den Feierlichkeiten mit Festzug, Festgottesdienst und Kranzniederlegungen sowie Festakt teil. „Die Soldatenkameradschaften“, so Dr. Rose, „mögen das weitertragen, was Generationen vorher erlebt, erlitten und mit Freude wiedergefunden hätten.“ Die Kameradschaften seien auch Brückenköpfe zu den Soldaten und umgekehrt. Der BSBPräsident erinnerte daran, dass es immer weniger Zeitzeugen des Kriegsgeschehens gäbe und betonte, dass Gedenken und Mahnen wichtige Aufgaben des BSB seien. Die Soldatenkameradschaften seien der „Stachel im Fleisch des Vergessens“. Schirmherr Jürgen Dupper bescheinigte
Vorn v. r.: Oberst a.D. Richard Drexl, SK-Vorsitzender Alois Krenn. den Kameradschaften, sie hätten sich nach dem 2. Weltkrieg zu einer großen Friedensbewegung entwickelt. Auch Pfarrer Tho-
mas Brandl bestätigte, man brauche heutzutage die Vereine als Mahner für den Frieden. Quelle: Bernhard Brunner, PNP
Ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Zu Ehrenmitgliedern ernannt Heining – Ein besonderes Geburtstagsgeschenk hielt die Soldatenkameradschaft (SK) Heining für ihre Mitglieder Anton Sandner (Fahnenvater) und Fritz Fellner (Vereinskoch) bereit. Anlässlich ihres 80. Geburtstages wurden sie zu Ehrenmitgliedern ernannt. Beide Kameraden waren jahrelang überaus treue Helfer und brachten sich sehr gut in das Vereinsgeschehen ein.
Ob es darum ging, seine Hofstelle für Feste zur Verfügung zu stellen, Schreinerund Holzarbeiten für die SK anzufertigen, die Kriegerdenkmäler zu pflegen oder den Kassierer zu unterstützen – stets war Anton Sandner zur Stelle. Fritz Fellner ist von Anfang seiner Mitgliedschaft an eine feste Größe, wenn es ums Organisieren von Vereins-Angelegen-
heiten und Beschaffen von Vereinsbedarf geht. Ihm ist es z. B. zu verdanken, dass die örtliche Raiffeisenbank die Hissfahnen vor der Heininger Kirche sponserte. Fellner ist ein exzellenter Koch und konnte manche Bekannte und Freunde als Vereinsmitglied werben. Text: Josef Fischl/tK, Fotos: privat
V. l.: Ehrenvorstand und Schriftführer Josef Fischl, Jubilar Fritz Fellner und Vorstand Alois Krenn.
V. l.: Ehrenvorstand und Schriftführer Josef Fischl, A. Sandner (Fahnenmutter), Kommandant Manfred Baier, Jubilar Anton Sandner und Vorstand Alois Krenn. treue Kameraden 6/2016
27
Niederbayern KRK Vilshofen
150-jähriges Bestehen gefeiert Hermann Diermeier zum Ehrenvorsitzenden ernannt Vilshofen – Die Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Vilshofen wurde 1866, vor 150 Jahren nach dem Bruderkrieg mit Österreich, gegründet. Auch wenn es seit 71 Jahren in Deutschland keinen Krieg mehr gegeben hat, so ist es umso wichtiger, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges in Erinnerung zu rufen. Gemeinsam mit den Ehrengästen und Abordnungen aus 14 Vereinen zog die KRK, angeführt von der Stadtkapelle Vilshofen und dem Patenverein KSV Aunkirchen zum Kriegerdenkmal, um der gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden zu gedenken. Zusammen mit dem Schirmherrn, Bürgermeister Florian Gams, legte KRK-Vorsitzender Stephan Schwarzmeier an beiden Kriegerdenkmälern Kränze nieder. Gäste von der Ostseeküste und aus Österreich Zur Heiligen Messe in der gut gefüllten Stadtpfarrkirche, die Domprobst a. D. Hans Striedl zelebrierte, begrüßte Schwarzmeier auch viele Ehrengäste, neben vielen Ortsvereinen und dem Bürgermeister auch den stellvertretenden Landrat Raimund Kneidinger und den Präsidenten des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) Oberst a.D. Richard Drexl. Besonders freute er sich über Abordnungen der Marinetechnikschule unter Führung von Kapitän Steffen Vogelreuter und des Österreichischen Kameradschaftsbunds aus Yspertal. Gams stellte die Bedeutung der Krieger- und Soldatenvereine heraus und bedauerte die geringe Anteilnahme der Bevölkerung: „Dies wird der Bedeutung nicht gerecht, die Krieger- und Soldatenvereine haben sollten. Frieden darf nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Dazu mahnt jeder einzelne Name an den Denkmälern für die 435 Vilshofener Gefallenen der beiden Weltkriege. Sie waren keine Helden, sie waren Opfer.“ Mahner für den Frieden
Salut für die Toten der beiden Weltkriege: Zwei Soldaten der Marinetechnikschule flankieren das Denkmal. Dort legten (v. l.) Obmann Johann Auer vom österreichischen Partnerverein ÖKB Yspertal, KRK-Vorsitzender Stephan Schwarzmeier, Bürgermeister Florian Gams und BSB-Ehrenbezirksvorsitzender Hermann Diermeier einen Kranz nieder – ebenso wie zuvor beim gegenüberliegenden Denkmal.
hängte Festdame Katharina Scharnböck im Gegenzug an die Fahne des Patenvereins. „Am Ende eines Krieges gibt es immer nur Verlierer“, stellte der Dompropst in seinen Schlussworten fest. „Danke, dass Sie Mahner sein möchten für den Frieden.“ Bei strahlendem Wetter marschierte der Festzug dann durch die Vilshofener Vorstadt zum Vereinslokal am Stadtplatz, wo beim Kameradschaftsabend langjährige, verdiente Mitglieder des Vereins
i
An die Gefallenen der Stadt erinnerte auch BSB-Präsident Drexl: „Gäbe es ohne die KRK noch Spuren der Vorfahren oder wäre alles längst im Nebel der Vergangenheit verschwunden? Gedenken und Mahnung sind wichtige Aufgaben des BSB und seiner 1.100 Kameradschaften. Wir halten die Erinnerung an das Grauen des Krieges wach“, so Drexl. Schließlich segnete Domprobst Striedl zwei Fahnenbänder. Das erste befestigte Fahnenmutter Helga Kirchmayer vom Krieger- und Soldatenverein Aunkirchen an der Vilshofener Fahne. Das zweite
Für besondere Verdienste wurden geehrt: Wolfgang Plattner und Norbert Scharnböck (Großes Verdienstkreuz am Bande); Peter Töpfer und Ludwig Messerklinger (Verdienstkreuz 1. Klasse); Ludwig Aigner und Tobias Scharnböck (Ehrenkreuz); Christa Scharnböck und Maria Anthofer (Verdienstorden in Gold). Für langjährige Verbandstreue wurden ausgezeichnet: Willi Breit (50 Jahre); Heinz Dick (35); Max Greiler und Stephan Schwarzmeier (30); Peter Anthofer und Rosa Huber (25); Gabriele Richter (10).
Festzug durch Vilshofen.
Domprobst a. D. Hans Striedl weihte zwei Fahnenbänder.
28
treue Kameraden 6/2016
Niederbayern geehrt wurden. Hermann Diermeier wurde dabei eine besondere Ehre zuteil: Die KRK Vilshofen ernannte ihn zu ihrem Ehrenvorsitzenden. Der Geehrte stand weit über Vilshofen hinaus jahrzehntelang für die Arbeit von Krieger- und Soldatenvereinen. Er stand nicht nur an der Spitze der KRK, sondern engagierte sich auch im Kreisvorstand und war Bezirksvorsitzender des BSB, der ihn zum Ehrenbezirksvorsitzenden ernannte. Neben seinem Engagement im Heimatverein treibt Diermeier auch seit Jahren unermüdlich die Vilshofener Partnerschaft mit der Marinetechnikschule Parow bei Stralsund voran. Text: Helene Baumgartl (Vilshofener Anzeiger)/Stephan Schwarzmeier Fotos: Helene Baumgartl (Vilshofener Anzeiger)
Redaktionsschluss
Die Urkunde mit seiner Ernennung zum Ehrenvorsitzenden hält Hermann Diermeier in Händen. Es gratulierte ihm (v. l.): 1. KRKVorsitzender Stephan Schwarzmeier, BSBPräsident Oberst a.D. Richard Drexl, stellvertretender Landrat Raimund Kneidinger und Bürgermeister Florian Gams.
für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.kameraden. redaktion@gmx.de
KSV Aicha vorm Wald
Rathsmannsdorfer Doppelsieg Vielseitigkeitswettbewerb des BSB Kreisverbands Passau-Pfarrkirchen Aicha v. Wald – Der 18. Vielseitigkeitswettbewerb/Orientierungsmarsch des BSBKreisverbandes Passau-Pfarrkirchen fand in diesem Jahr in Aicha v. Wald statt. Den Siegerpokal holte sich die Mannschaft vom KSV Rathsmannsdorf III mit Simon Seidl, Albert Preisinger, Michael Preisinger und Markus Preisinger (weitere Platzierungen: Info). Insgesamt nahmen 24 Mannschaften teil. Hauptmann Dr. Martin Seidl und Vorsitzender Siegfried Bürgermeister jun. hatten mit Ihrem Team vom Krieger- und Soldatenverein (KSV) Aicha v. Wald vorzügliche Vorarbeit geleistet und den Wettbewerb mit Unterstützung von weiteren örtlichen Vereinen (Ohetal Schützen Aicha, AC-Automobilclub Aicha, den ABT-Freunden, den Volleyballdamen des SV Aicha und den Feuerwehren Aicha und Weferting) glänzend organisiert. Trotz des Starkregens am Veranstaltungstag machten sich 24 Teams mit je vier Personen auf den zwölf Kilometer langen Rundkurs. Es mussten zehn Stationen angegangen werden, um dort be-
stimmte militärische oder zivile Aufgaben wie Kartfahren, Feuerstellenbauen, Bogenschießen, Bootfahren, Handgranatenzielwerfen usw. zu erfüllen. Zur Siegerehrung am Abend konnte Dr. Seidl neben der Fahnenmutter Gudrun Bürgermeister noch den Schirmherrn, Bürgermeister Georg Hatzesberger, den stellvertretenden BSB-Kreisvorsitzenden Walter
von der Sitt, Ehrenvorstand Josef Drexler und Ehrenhauptmann Michael Greil begrüßen. Hatzesberger und von der Sitt dankten dem KSV Aicha für die Ausrichtung des Wettbewerbs und den teilnehmenden Mannschaften fürs Mitmachen trotz des Dauerregens. Treffend sagte von der Sitt: „Der Soldat kennt kein Wetter!" Text/Foto: Georg Bauer
i Platzierungen: 1. KSV Rathsmannsdorf III ; 2. KSV Rathsmannsdorf IV; 3. SKB Kirchberg v.W. II; 4. SBK Kirchberg v.W. I; 5. Aichaer Frohsinn; 6. SKB Kirchberg v.W. III; 7. AC Aicha II; 8. KSV Walchsing; 9. SKB Kirchberg v.W. IV; 10. Hoibeschwoaba Ronschdoaf.
V. l.: 1. Hauptmann Dr. Martin Seidl, Siegermannschaft KSV Rathsmannsdorf III, 1. Bürgermeister Georg Hatzesberger und der Stellvertretende BSB-Kreisvorsitzende Walter von der Sitt. treue Kameraden 6/2016
29
Niederbayern SKV Grainet
Seit 140 Jahren Kameradschaft und Einsatz für den Frieden Grainet – Es kommt nicht allzu häufig vor, dass ein Verein auf eine 140-jährige Geschichte zurückblicken kann. Der Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Grainet feierte dieses Jubiläum deshalb mit besonderem Stolz. Die Freude zum Anlass war außerdem doppelt so groß, weil sich nach langem Suchen mit Jasmin Ranzinger auch eine neue Fahnenmutter gefunden hatte. Start beim ersten Hahnenschrei In den Festtag startete der SKV schon beim ersten Hahnenschrei. Es war um 6 Uhr in Vorderfreundorf noch stockdunkel, regen- und nebelverhangen, als rund 25 Mann des SKV und das nahezu vollständige Ensemble der Blaskapelle Grainet vom Feuerwehrhaus zum elterlichen Wohnhaus der neuen Fahnenmutter marschierte. „Fahnenmutterwecken“ nennt sich der alte Brauch, bei dem die Blaskapelle vor dem Haus aufspielte. SKV-Vorsitzender Josef Ranzinger, zugleich Vater der Fahnenmutter, wünschte artig einen guten Morgen und überreichte einen bunten Blumenstrauß, den die Fahnenmutter dann den ganzen Tag über beim Fest mitführte. In der Ranzinger-Garage war für die vielen Frühaufsteher bereits der Tisch gedeckt, sodass sich alle mit Kaffee, Kuchen, Weißwürsten und Brezen stärken konnten. Ihnen allen stand ja noch ein anstrengendes Programm bevor.
In der übervollen Graineter Pfarrkirche feierten nahezu dreißig Vereine mit dem SKV Grainet einen festlichen Gottesdienst. Der Graineter Männerchor (hinten Mitte) sang dazu die „Passauer Messe“. Gegen 8 Uhr wurde in Grainet der Patenverein, die Reservistenkameradschaft Böhmzwiesel, empfangen und zur Mehrzweckhalle geleitet. Hier trafen dann nach und nach die Soldaten- und Kriegervereine
Die neue SKV-Fahnenmutter Jasmin Ranzinger (Mitte) heftete ein Fahnenband an die Fahnenstange des Patenvereins SRK Böhmzwiesel. Links der Böhmzwieseler Fahnenjunker Franz Berger, rechts der Graineter SKV-Vorstand Josef Ranzinger.
30
treue Kameraden 6/2016
der näheren Umgebung und alle Graineter Ortsvereine ein. Stattlicher Kirchenzug Rund eine Stunde später formierte sich auf der Graineter Dorfstraße der überaus stattliche Kirchenzug. Der Graineter Ortspfarrer Dr. Michael Gnan durfte sich über ein (über-)volles Gotteshaus freuen, in dem mehr als vierhundert Besucher und 26 Vereinsfahnen gezählt wurden. Eindringlich warnte der Geistliche in seiner Predigt vor der Gefahr eines Krieges auch in unseren Breiten: „Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen.“ Umso wichtiger sei es, gerade auch für die Soldatenund Kriegervereine, zum Frieden zu mahnen und auch im privaten Bereich den Frieden zu lernen. Anschließend segnete der Pfarrer die vier Fahnenbänder, die von Festdamen zum Altar gebracht worden waren. Wortgottesdienstleiter Ludwig Eckmüller besprengte die Bänder zusätzlich mit Weihwasser, bevor die „Spender“ sie an der jeweiligen Fahnenstange befestigten: SKV-Fahnenmutter Jasmin Ranzinger heftete ihr eigenes Band an die SKV-Fahne und ein Erinnerungsband an die Fahne des Patenvereins, die Fahnenmutter der SRK Böhmzwiesel, Silvia Nußer, brachte ein Band an der SKVFahne an. Zuletzt überreichte Bürgermeister Kaspar Vogl dem SKV ein Trauerband,
Niederbayern das die Gemeinde Grainet gestiftet hatte. Beim Totengedenken wurden die Namen der seit der letzten Jubiläumsfeier verstorbenen Vereinsmitglieder verlesen, darunter war auch Margarete Paster, die langjährige SKV-Fahnenmutter. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes in der Graineter Dreifaltigkeitskirche lag in den Händen von Helmut Poth an der Kirchenorgel und vor allem beim Graineter Männerchor und seiner Stubenmusi mit Leiter Ruppert Hannig, die für diesen festlichen Anlass den „Passauer Messgesang“ mit den ausdrucksstarken Texten des früheren Domkapitulars Max Huber eingeübt hatten.
i Aus der 140-jährigen Geschichte des SKV Grainet. „Es war im schönen Monat Mai 1876, als sich einige Männer der damaligen großen Pfarrei Grainet zusammenfanden um die Kameradschaft und die Vaterlandsliebe zu pflegen. Aus dem Nachklang der Erlebnisse des 70er-Krieges heraus wurde dieser Verein gegründet“. So beginnt die Chronik des SKV Grainet, die von Vorstand Josef Ranzinger beim Festakt in der Mehrzweckhalle in Auszügen vorgetragen wurde. Erster Vorstand war Metzgermeister Georg Dafinger, der 1899 von Karl Weidinger abgelöst wurde. Über die schmerzlichen Mitgliederverluste im Zuge des I. Weltkrieges heißt es in der Chronik: „Viele Krieger, die auf dem Felde der Ehre kämpften, kamen nicht wieder heim und ihre Namen auf den Ehrentafeln des jetzigen Kriegerdenkmals künden Trauer und mahnen ihren Heldentod.“ Im Jahr 1921 wurde nicht nur das Kriegerdenkmal bei der Pfarrkirche errichtet, sondern auch ein zweiter Verein, der Kriegerund Militärverein, gegründet. Nach schwierigen Jahren der NS-Herrschaft und der Nachkriegszeit erfolgte 1950 durch Josef Lenz aus Unterseilberg eine Wiedergründungsversammlung. Im Jahr 1968 erhielt der Verein die noch heute gültige Bezeichnung „Soldaten- und Kriegerverein“. Herausragende Persönlichkeit war in den nachfolgenden Jahren die Vereinswirtin Margarete Paster als Fahnenmutter; ihr Amt übte sie von 1976, als das hundertjährige Gründungsfest gefeiert wurde, bis zu ihrem Tod im Jahr 2012 aus. Die Vorsitzenden des SKV Grainet seit 1950 waren: Josef Lenz (1950–1954), Alois Stadler (1954–1964), Karl Wurm (1964–1971), Hermann Wagner (1971–1972), Karl Wurm (1974–1989), Fritz Schmid (1989–2001) und Josef Ranzinger (seit 2001).
Der Präsident das Bayerischen Soldatenbundes, Oberst a.D. Richard Drexl (rechts), und der Graineter SKV-Vorstand Josef Ranzinger legten am Graineter Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. BSB-Präsident Drexl: „Soldatenkameradschaften wichtiger denn je!“ Ein weiteres Totengedenken folgte am Graineter Kriegerdenkmal, zu dem sich der zweiteilige Festzug bewegte, angeführt von den Blaskapellen aus Grainet mit Martin Schönberger an der Spitze und aus Herzogsreut mit Dirigentin Angelika Fuchs. Am Mahnmal bei der Nikolauskirche lud Pfarrer Dr. Gnan zu einem gemeinsamen „Vater-
unser“ für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege ein, bevor der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes, Oberst a.D. Richard Drexl, und der Graineter SKV-Vorsitzende Josef Ranzinger einen Kranz niederlegten. Beide salutierten anschließend zwischen den beiden Graineter Reservisten Josef und Markus Bloch, die zur Ehrenwache angetreten waren, zur Melodie vom guten Ka-
Hohe Auszeichnungen gab es anlässlich des 140-jährigen Vereinsjubiläums für besonders verdiente Mitglieder des Graineter Soldaten- und Kriegervereins (v. l.): BSB-Präsident Richard Drexl, Rudi Gutsmiedl, Fritz Schmid, Fahnenmutter Jasmin Ranzinger, Manfred Preuß, SKV-Vorstand Josef Ranzinger und Josef Wurm. treue Kameraden 6/2016
31
Niederbayern meraden, während die beiden Fahnenjunker Florian Ranzinger (Grainet) und Franz Berger (Böhmzwiesel) die Fahnen neigten und aus der Böhmzwieseler Salutkanone drei Schuss Ehrensalut abgefeuert wurden. Trotz Nieselregen bewegte sich der Festzug anschließend durch das Dorf und zurück bis zur Mehrzweckhalle. Hier hatten im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen die Ehrengäste Gelegenheit zum Gratulieren. BSB-Präsident Richard Drexl holte weiter aus und ging auf die aktuelle politische Situation in Europa ein. Angesichts des Lebens in einer unruhigen Welt sei die Zukunft durchaus unsicher. Deshalb seien Soldatenkameradschaften heute wichtiger denn je: „Ihr Weltbild ist noch in Ordnung, sie halten Gedanken wehrhafter Demokratie am Leben, sie verkriechen sich nicht hinter dem Pantoffelkino, sondern gehen hinaus und bringen Sicherheitspolitik zum Bürger.“ Gedenken an die Kriegsopfer und Mahnung zu Frieden bezeichnete Drexl als wichtige Aufgaben des Soldatenbundes und seiner 1.100 Kameradschaften. So mache sich auch der SKV Grainet als „wichtiger Baustein für eine friedvolle Zukunft“ um den Frieden verdient, und dieser traditionsreichen Einrichtung und insbesondere ihrem Vorsitzenden Josef Ranzinger, der den Verein bereits seit fünfzehn Jahren sehr erfolgreich führe, gebühre aller Respekt. „Machen Sie weiter so, und lassen Sie sich
„Pack ma’s!“ (Jasmin Ranzinger, neue Fahnenmutter) nicht vom Zeitgeist beirren“, rief der BSBPräsident den Graineter SKVlern zu. Dem Verein wünschte er neue, junge Mitglieder und eine gute Zukunft. Spende für die Kriegsgräberpflege Glückwünsche zum Vereinsjubiläum überbrachten ebenso die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger und Grainets Bürgermeister Kaspar Vogl, der Schirmherr der Jubiläumsfeier. Vogl dankte bei dieser Gelegenheit dem Verein auch für die zuverlässige Pflege des Kriegerdenkmals und für die jeweils perfekte Ausrichtung der jährlichen Gedenkfeier am Volkstrauertag. Ranzinger dankte allen beteiligten Ehrengästen, Vereinen, Mitwirkenden und Helfern, die zum Gelingen der Jubiläumsfeier beigetragen hatten, ebenso dem früheren Patenverein, der SRK Herzogsreut, die 40 Jahre lang das Patenamt ausgeübt hatte, sowie allen Spendern für ihre finanzielle Unterstützung. Viel Zustimmung fand Ranzinger für die Ankündigung, statt Erinnerungsgeschenken der Deutschen Kriegsgräberfürsorge eine Spende zukommen zu lassen. Der Vorsitzende des Böhmzwieseler Patenvereins, Franz Brunner, überreichte ein Bildalbum mit Fotos vom zünftigen Patenbitten im Böhmzwieseler Schützenheim.
Schließlich ergriff die neue Fahnenmutter Jasmin Ranzinger noch einmal das Wort. Sie dankte für das in sie gesetzte Vertrauen und versicherte: „Ich bin bereit, die Herausforderungen anzunehmen und trotz beruflicher Anspannung (sie befindet sich zurzeit in der Ausbildung zur Polizistin) so oft wie möglich da zu sein.“ Sie sei ja auch schon in den Jahren zuvor als Festdame immer wieder zusammen mit dem Verein zu festlichen Anlässen ausgerückt. Dem Verein wünschte die neue Fahnenmutter für die Zukunft Glück und Zusammenhalt und meinte salopp: „Pack ma’s!“ Dass sie bereits eine Gruppe zu führen versteht, bewies die Fahnenmutter beim Dirigieren der Graineter Blaskapelle, die sich auch durch die „Fingerzeige“ von SKVVorstand Josef Ranzinger und dem Böhmzwieseler SRK-Vorstand Franz Brunner nicht aus dem Takt bringen ließ. Verdiente Mitglieder wurden für ihre großen Verdienste um den Verein mit hohen Ehrungen bedacht (Info). Text/Fotos: Florian Duschl
i Für besondere Verdienste um den Verein wurden geehrt: Rudi Gutsmiedl und Fritz Schmid (Ehrenmitglied); Josef Wurm (Großes Verdienstkreuz am Bande); Manfred Preuß (Essensgutschein).
SKV Neureichenau
Vom Bayerischen Wald in den Schwarzwald
Triberg – In den Schwarzwald führte heuer der alljährliche Jahresausflug des Soldaten- und Kriegervereins (SKV) Neureichenau. Das Interesse an den wegen ihrer angenehmen Atmosphäre und dem gesellschaftlichen Beisammensein beliebten Ausflügen ist sehr groß, der Reisebus war entsprechend voll besetzt. Erstmals dauerte der Ausflug drei Tage. Unter Reiseleitung von Georg Grimbs und seiner Ehefrau Anneliese steuerte die Gruppe zunächst den Bodensee an. Bei einer kurzweiligen Führung im Zeppelinmuseum in Friedrichshafen informierte sich die Reisegruppe über die großen Luftschiffe des vergangenen Jahrhunderts, um anschließend nach Waldau im Hochschwarzwald weiterzureisen. Am zweiten Reisetag stand bei herrlichem Wetter die Besichtigung des höchsten Wasserfalls Deutschlands (160 m) und der weltgrößten Kuckucksuhr in Triberg (Foto), ein Besuch der Stadt Freiburg mit ihrem südländischen Flair und ein kurzer Spaziergang am Titisee auf dem Programm. Aufgrund des schlechten Wetters am dritten Tag wurde bei der Rückreise nur mehr kurz der Quelltrichter „Blautopf“ in Blaubeuren bei Ulm gestreift. Text: Franz Raab, Foto: Hubert Schanzer
32
treue Kameraden 6/2016
Niederbayern SKV Saldenburg
Auf den Spuren der bayerischen Geschichte Jahresausflug zum Kloster Weltenburg und zur Befreiungshalle Saldenburg – Der Jahresausflug des Soldaten- und Kriegervereins (SKV) Saldenburg führte die Kameraden und Mitglieder in diesem Jahr an den Scheitelpunkt der Donau. Das Kloster Weltenburg stand dabei ebenso auf dem Programm wie die Besichtigung der Befreiungshalle bei Kelheim. Kühl war es, windig und zuweilen auch etwas nass, doch diese Aussicht schreckte die Teilnehmer des SKV nicht davon ab, sich wie jedes Jahr zum Vereinsausflug auf die Reise zu machen. Bevor das eigentliche Programm allerdings so richtig losgehen konnte, wartete Fahnenmutter Edeltraud Braml mit dem schon traditionellen Fahnenmutterfrühstück auf, das auf der Hinfahrt aufgetischt wurde. Im Kloster Weltenburg angekommen konnten die Mitglieder einen Blick in die weltberühmte Asamkirche werfen, die mit dem großen Deckenfresko vom Jüngsten Gericht und den feinen Stuckarbeiten zu den bedeutendsten barocken Sakralbauten Europas zählt. Auch das typische AsamLicht ließ das kleine Rund erstrahlen und erhellte den Kircheninnenraum um den heiligen Georg, den Schutzpatron der Klosterkirche. Nach diesem Kunstgenuss durfte aber auch ein Schluck dunkles Bier aus der Weltenburger Klosterschänke nicht fehlen. Mit dem Schiff donauabwärts ging es dann frisch gestärkt durch den Donaudurchbruch an der Figur des heiligen Nepomuk vorbei bis nach Kelheim. Nach dem Mittagessen stand ein weiteres Highlight der bayerischen Geschichte auf dem Programm: Die Befreiungshalle bei Kelheim präsentierte sich zum Teil schon wieder in ihrem frisch restaurierten Farbkleid, das die Kolossalstatuen und den Kelheimer Kalkstein in gelb und rötlich schimmernden Nuancen ins rechte Licht setzt. Über den Siegesgöttinnen in der Halle bestaunten die
Der Geschichte auf der Spur: Die Kameraden des SKV Saldenburg mit Fahnenmutter Edeltraud Braml (vorn, 2. v. l.)
Kameraden aus Saldenburg unter der Kuppel die Wucht und die Größe dieses Denkmals, das anlässlich des Sieges der deutschen Allianz gegen Napoleon im 19. Jahrhundert von König Ludwig I. errichtet worden war. Zur abendlichen Einkehr ging es wieder zurück nach Saldenburg. Für den SKV-Vorsitzenden Josef Liebl war der Ausflug auch heuer wieder ein Erfolg. „Viele hatten im Vorfeld geäußert, sie würden das Ausflugsziel schon kennen“, so der Vorsitzende. „Dennoch waren alle wieder begeistert von
den besichtigten Denkmälern der bayerischen Geschichte. Zwar war die Teilnehmerzahl nicht groß, doch war diese Tagesfahrt auch der Versuch, wieder einen kürzeren Ausflug im Vereinsleben zu etablieren, da größere Ausflugsfahrten – drei bis vier Tage wie früher – nicht mehr zu realisieren sind. Und das Ziel, einen abwechslungsreichen Tag für die Kameraden und für alle Gäste zu gestalten – das haben wir erreicht. Das gibt Schwung für die Kameradschaft im alltäglichen Vereinsleben.“ Text: Stefan Hundsrucker, Foto: privat
Mitglied werden! treue Kameraden abonnieren! Förder- und Einzelmitgliedschaft, Abonnement München – Dem Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. (BSB) gehören automatisch die Mitglieder eines dem BSB angeschlossenen Ortsvereins/-kameradschaft an. Darüber hinaus gibt es die Einzel- und Fördermitgliedschaft, beide müssen separat beantragt werden. Im Jahresbeitrag für Einzelmitglieder (18 Euro) ist der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Verbandszeitschrift treue Kameraden bereits enthalten. Auch bei den Fördermitgliedern ist die Lieferung der Verbandszeitschrift bereits im Jahresbeitrag von (mindestens) 49 Euro eingeschlossen. Fördermitglieder unterstützen den BSB mit ihrem „nach oben offenen“ höheren Jahresbeitrag in besonderer Weise. Sie erhalten eine Spendenquittung. Bleibt noch anzumerken, dass treue Kameraden auch im Einzelabonnement bezogen werden kann. Das Heft kommt zum Preis von 15 Euro/Jahr alle zwei Monate druckfrisch an die angegebene Adresse. Eine kombinierte Beitrittserklärung (Förderund Einzelmitglieder) und Abonnement-Bestellung finden Sie unter http://www.bsb-1874.bayern/Mitglied-werden/ treue Kameraden 6/2016
33
Niederbayern SKV Wollaberg-Jandelsbrunn
Er ist 93 – und 70 Jahre Mitglied beim SKV Soldaten- und Kriegerverein Wollaberg-Jandelsbrunn ist stolz auf Josef Kern – Erinnerungen, die nicht verblassen Jandelsbrunn/Lenzmühle – 14. Juni 1949 –- ein Dienstag. Der ehemalige Kriegsgefangene Josef Kern, Jahrgang 1923, wird in Hof-Moschendorf aus russischer Gefangenschaft entlassen. Er bekommt vom Ministerium der Streitkräfte der UdSSR einen Ausweis, wird auf die Heimreise geschickt – mit 90 Mark Entlassungsbeihilfe und gebrauchter Kleidung. Zehn Tage war er mit dem Zug über Frankfurt an der Oder in das Durchschleusungslager Oelsnitz nach Hof unterwegs. Von seinen Kriegserlebnissen und von der fünf Jahre dauernden Gefangenschaft erzählte der Veteran anlässlich der Ehrung zu seiner 70-jährigen Mitgliedschaft beim Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Wollaberg-Jandelsbrunn, wobei Kriegseinsatz und Gefangenschaft angerechnet werden. Zu diesem seltenen Jubiläum gratulierten der Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes (BSB), Franz Rothkopf, Bürgermeister Roland Freund, Fahnenmutter Anita Zieringer sowie eine Abordnung des SKV mit ihrem Vorsitzenden Alfred Bauer. Rothkopf überreichte dem Jubilar die goldene Treuenadel und die Urkunde des Verbandes, die SKV-Kameraden hatten einen großen Korb mit Schmankerl für das leibliche Wohl im Gepäck. Stalingrad Mit 19 Jahren bekam Josef Kern 1942 den Einberufungsbefehl. Nach kurzem Exerzieren in Prachatitz und Bayreuth kam er mit den Besatzungstruppen nach Holland und Frankreich. „Es dauerte nicht lange, dann ging das mit Stalingrad los“, erinnert er sich. „Wir wurden rausgezogen und kamen mit der 6. Armee in die Steppe vor Stalingrad. Dann ging‘s nach Donezk, da lagen wir bis August 43. Die 6. Armee ist
Sie gratulierten zu der Gold-Ehrung vom BSB (v.l.): SKV-Vorsitzender Alfred Bauer, Max Kinateder, Fahnenmutter Anita Zieringer, Kommandant und Reservistensprecher Johann Zoidl, Bürgermeister Roland Freund, BSB-Kreisvorsitzender Franz Rothkopf, Josef Gadringer – und sitzend Josef Kern, der seit 70 Jahren beim Verein ist. wieder neu aufgestellt worden. Dann bekam ich Urlaub. Ich hatte aber den Fehler gemacht, dass ich die Tabletten gegen Malaria nicht eingenommen hatte, sondern heimlich verschwinden ließ. Da hat‘s mich dann erwischt. Ich kam in ein Lazarett nach Bamberg, ein ehemaliges Priesterseminar. Nach ungefähr drei Wochen wurde ich geheilt entlassen.“ Nun teilte man Kern der 14. Panzergrenadier-Division in Hannover zu, wo er eine Spezialausbildung als Panzerjäger mit den Kalibern 3,7 – 5 und 7,5, sowie an der Pan-
Josef Kern (l.) stöbert mit Bürgermeister Roland Freund im Fotoalbum – darin ist auch jene Weihnachtskarte, die er 1946 schrieb und die ein halbes Jahr später im Sommer zuhause ankam.
34
treue Kameraden 6/2016
zerfaust und am sogenannten „Ofenrohr“, einem Raketenwerfer, bekam. Als Panzergrenadier kämpfte er wieder an der Ostfront. Dabei kann er sich noch an einen C34-Panzer erinnern, den er abgeschossen hat. Im Jahr 1944 begann der Rückzug aus dem Gebiet am Schwarzen Meer bis an den Fluss Pruth an der rumänischen Grenze. Dabei wurde er verwundet, erlitt einen Oberschenkeldurchschuss und einen Steckschuss dicht daneben. Von da weg kam er im August in russische Gefangenschaft und
Grüße aus der Gefangenschaft.
Niederbayern wurde in ein Kohlenrevier bei Kiew transportiert. „Hier waren wir ungefähr sechs Wochen, viele Kameraden starben an Dystrophie wegen der schlechten Ernährung. Ich wog Weihnachten 1944 noch 38 Kilo“, blickt Kern zurück. „Schließlich ging’s rauf nach Minsk. Hier bekam ich Arbeit als Zimmerer, wir haben in einem Stadtviertel dreistöckige Wohnhäuser gebaut. Untergebracht waren wir in riesigen Baracken einer ehemaligen russischen Garnison zu 700 Kameraden im Raum. Nach Kriegsende wurden wir an den entgegengesetzten Stadtrand verlegt." Nach der Verpflegung gefragt, meinte Kern: „Es gab drei Mal täglich eine Suppe, ‚Wasserschnalzn‘ ham mia g‘sagt, und ein Pfund Brot. Im Wasser schwammen mit ein paar Tropfen Öl vereinzelt Krautblätter. Sonntags hat‘s was Festes gegeben, Erdäpfel- oder Hirsebrei." Und die Behandlung? „Na ja, die Bewacher, alles Strafversetzte, waren nicht zimperlich und haben uns schon den Gewehrkolben spüren lassen." Kern erinnert sich auch noch an die grellen Scheinwerfer bei den nächtlichen Verhören: „Mit denen wollten sie Geständnisse erpressen.“ Ihm fällt zwar nicht mehr alles ein, er untermalt jedoch seinen Rückblick immer wieder mal mit russischen Ausdrücken. „Ich hab mich schon mit ganzen Sätzen verständigen können, weil ich den ganzen Sommer lang Kontakt mit Zivilisten hatte“, erzählt er stolz.
KSK Engertsham
Ehrenvorsitzender Alfred Kaiser-Resch erhielt Großkreuz am Band Engertsham – Mit dem Großkreuz am Bande des BSB wurde Alfred Kaiser-Resch (l.) im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Engertsham ausgezeichnet. Die Bedeutung dieser hohen Auszeichnung, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Zauner (Bildmitte), komme auch darin zum Ausdruck, dass diese erst 799 Kameraden in Bayern erhielten. Kaiser-Resch hatte die Vereinsführung 1994 übernommen, war aber vorher bereits über viele Jahre hinweg als 2. Vorsitzender tätig. 2011 konnte die KSK unter seiner Federführung ihr 140-jähriges Vereinsjubiläum feiern. 2012 gab er den Vorsitz nach 18 Jahren verantwortungsvoller Führung an
seinen Nachfolger Josef Ponigl (r.) ab. 2013 wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Text/Foto: Markus Lindmeier
i Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Alfred Kaiser-Resch (Großkreuz am Bande); Hermann Karlstetter (Verdienstkreuz II. Klasse). – Manfred Meyer (50); Georg Gerauer (30); Robert Gruber (25); Josef Zerer (20) sowie Florian Hölldobler, Sebastian Hölldobler, Christian Kaim und Robert Kollmeier (10).
Wieder daheim Die Heimkehr nach Oberneureut war eher nicht so erfreulich. Kern hatte angenommen, er würde das Elternhaus übernehmen können. Der Vater hatte aber noch mal geheiratet und das Anwesen seiner Frau und deren Sohn überschrieben. „Da hab i momentan scha a bissl dumm g‘schaut“, meint er. Mit Gelegenheitsarbeiten in der Umgebung und im Steinbruch verdiente er seinen Unterhalt, auch als Zimmerer und Fliesenleger pendelte er nach München. Schließlich arbeitete er 22 Jahre bei der Werkzeugfabrik Gedore in Waldkirchen. Im Jahr 1951 baute er in Lenzmühle ein Haus und gründete eine Familie. Bei Tochter Ursula genießt er, liebevoll umsorgt, seinen Lebensabend. Obwohl Josef Kern durch zwei Schlaganfälle etwas „angeschlagen“ ist, nimmt er durchaus rüstig und interessiert am täglichen Leben teil. Die Gratulantenschar lauschte aufmerksam seinen Erinnerungen und wünschte dem Ehrenmitglied des Soldaten- und Kriegervereins noch viele Jahre bei guter Gesundheit und – „bis zum Hunderter dann“. Text/Fotos: Josef Schinagl treue Kameraden 6/2016
35
Oberpfalz SRK Freihung
50 Jahre Deutscher Soldatenfriedhof Niederbronn Reise zur Gedenkfeier im Elsass Freihung/Niederbronn-les-Bains – Die Fahrt der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung und weiterer Teilnehmer aus der gesamten Oberpfalz vom 30. September bis 3. Oktober führte bei angenehmem Wetter und Temperaturen in den elsässischen Kurort Bad Niederbronn. Anlass der Fahrt war die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. anlässlich der offiziellen Einweihung dieses deutschen Soldatenfriedhofs vor 50 Jahren, exakt am 1. Oktober 1966. Zur Entstehung dieses Soldatenfriedhofs sei angemerkt, dass auf der Anhöhe, auf der heute die deutsche Kriegsgräberstätte Niederbronn liegt, die US-Streitkräfte während des 2. Weltkrieges eigene und auch deutsche Gefallene gemeinsam beerdigt haben. Nach dem Kriegsende im Frühjahr 1945 wurden die amerikanischen Gefallenen nach St. Avold, einem neuen und wunderschön angelegten US-Soldatenfriedhof, umgebettet. In den Départements Bas Rhin und Moselle lagen damals viele Tausend deutsche Gefallene des 2. Weltkrieges auf 774 Gemeinden verteilt und innerhalb dieser Gemeinden wiederum verstreut über Felder und Wiesen, Wegränder und Waldungen. Diese deutschen Gefallenen wurden nach Abschluss des deutsch-französischen Kriegsgräberabkommens auf die zentrale Kriegsgräberstätte Niederbronn umgebettet. In den Jahren 1961 bis 1966 hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Friedhof gärtnerisch und baulich hergerichtet. Dabei entstanden für die 15.472 deutschen Gefallenen würdige Ruhestät-
ten. Da seit der Einweihung vor 50 Jahren die Namensaufschriften auf den Grabkreuzen überwiegend nicht mehr lesbar waren, wurden in den zurückliegenden sechs Jahren die ca. 4.000 Grabkreuze von ehrenamtlichen Helfern – meist von Reservistenverbänden aus Bayern und Baden-Württemberg – im Rahmen von zwölftägigen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen durch Granitkreuze ausgetauscht. An einem solchen Arbeitseinsatz nahm auch die Reservistenkameradschaft Freihung im Sommer des Jahres 2014 mit zehn Kameraden unter der Leitung des Freihunger Reservistenchefs, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, teil. Beim damaligen Abschied sagten die Freihunger Reservisten dem Leiter des Soldatenfriedhofs und der angegliederten Jugendbegegnungsstätte, Bernard Klein, die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des deutschen Soldatenfriedhofs verbindlich zu. Die Einlösung dieses Versprechens war auch der Hauptgrund für die jetzige Bildungsreise. Bildungsreise voller Eindrücke Nachdem die Gruppe bereits am Anreisetag den Dom zu Speyer besichtigte und direkt nach der Ankunft in Niederbronn eine pädagogische Führung am Soldatenfriedhof durch den Leiter Bernard Klein erhielt, stand anderntags zunächst das Fort Schoenenbourg, eine französische Festungsanlage innerhalb der sogenannten „Maginot“-Linie, auf dem Plan. Am Nachmittag fand die bereits eingangs erwähnte zentrale Gedenkveranstaltung „50 Jahre Soldatenfriedhof Niederbronn“ statt. Zu-
sammen mit einer Abordnung der deutschfranzösischen Brigade aus Müllheim unter der Leitung von Brigadegeneral Franz Xaver Pfrengle stellten die Freihunger Reservisten die Ehrenformation am Hochkreuz des Friedhofs. Nach der eindrucksvollen Gedenkansprache durch den vormaligen französischen Staatsminister für Verkehr und Infrastruktur, Daniel Hoeffel, und dem offiziellen Totengedenken mit Kranzniederlegungen, fand durch Militärpfarrer Patrick Gebel die würdevolle Bestattung von 15 deutschen Soldaten, deren sterbliche Überreste in den letzten Monaten in den umliegenden elsässischen Wäldern gefunden wurden, auf dem Friedhof statt. Zum Abschluss der offiziellen Gedenkveranstaltung legten die Freihunger Reservisten unter Bücherls Kommando im Auftrag der Kreisgruppe Oberpfalz-Mitte des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr zum Gedenken an die toten und gefallenen Oberpfälzer Kameraden des 2. Weltkriegs einen Kranz nieder. Einen weiteren Kranz legten sie im Auftrag der Familie Meyer aus Amberg am Grabstein des Obergefreiten Johann Meyer nieder, der am 11. Dezember 1944, seinem 34. Geburtstag, bei Niederbronn fiel dort seine letzte Ruhestätte fand. Mit einem Spatenstich für die Erweiterung der Jugendbegegnungsstätte und einem Empfang durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ging die eindrucksvolle Gedenkveranstaltung zu Ende. Am nächsten Tag stand die europäische Hauptstadt Straßburg auf dem Programm
Ehrenformation am Hochkreuz. (von links: Fahnenträger mit der Reservistenkameradschaft Freihung, deutsch-französische Brigade, französische Veteranenverbände und weitere Reservisten).
36
treue Kameraden 6/2016
Oberpfalz der 26-köpfigen Reisegruppe. Der Stadtrundfahrt mit dem Bus schloss sich eine beeindruckende Führung mit der versierten Gästeführerin Brigitte Michel aus Kehl an. Der Schwerpunkt lag dabei auf militär-historischer Sicht. Den Sonntagabend lies die Gruppe auf dem Weingut „Herztal“ an der Badener Weinstraße kameradschaftlich ausklingen. Der letzte Tag, der „Tag der deutschen Einheit“, war der Rückreise in die Oberpfälzer Heimat vorbehalten. Nach einem Zwischenstopp zur Mittagzeit im wunderschönen, aber an diesem Tag leider verregneten Heidelberg, erreichte die Reisegruppe wohlbehütet die Heimat. Das Resümee der begeisterten Teilnehmer lautete einhellig: „Eine durchwegs gut organisierte Fahrt mit vielen Höhepunkten, vor allem mit der aktiven Teilnahme der Reservisten an der Gedenkveranstaltung in Niederbronn .“ Text: Norbert Bücherl, Fotos: RK Freihung
Gruppenbild vor dem Straßburger Münster.
Jura KV Parsberg
Kreisvorstand bestätigt Richard Preis letztmals für drei Jahre wiedergewählt Hemau/Parsberg – Zur Herbstversammlung des Jura-Kreisverbandes (KV) Parsberg fanden sich im Sportheim Parsberg die Vertreter von 19 Ortskameradschaften ein und bestätigten bei den im dreijährigen Rhythmus stattfindenen Neuwahlen die komplette Kreisvorstandschaft in ihren Ämtern. Als gastgebender Ortsvorsitzender der SKRK Parsberg begrüßte Wolfgang Burger neben dem Kreisvorstand über 40 Vertreter der Ortskameradschaften. Einen besonderen Gruß richtete Kreisvorsitzender Richard Preis an Bürgermeister Josef Bauer, den Ehrenvorsitzenden Lothar Eisenreich und Ehrenmitglied Josef Kohnhäuser. Ein weiterer Gruß galt dem ältesten Versammlungsbesucher und Kriegsteilnehmer Alois Schwendner. Bei der Totenehrung wurde der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege, der Bundeswehr-Soldaten, die bei Auslandseinsätzen ihr Leben verloren sowie der Opfer von Krieg und Gewalt unserer Tage gedacht. Namentlich erinnerte Geschäftsführer Alfons Kollmer an die seit der Frühjahrsversammlung verstorbenen 15 Kameradinnen und Kameraden, denen ehrenvoll mit dem Trompetensolo vom „guten Kameraden“ gedacht wurde. In seinem Grußwort zeigte sich Bürgermeister Josef Bauer erfreut über die Namensgebung „Jura-Kreisverband Parsberg“, ein Überbleibsel aus der Zeit, als Parsberg noch Kreisstadt war. Er unterstrich
die wichtige Aufgabe der Reservisten- und Kriegervereine als Mahner zum Frieden und Treue zum Soldatentum. Die SKRK Parsberg bezeichnete er als guten Ansprechpartner und dankte für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt. Als Zeichen der Solidarität überreichte Preis an Josef Bauer die Reservisten-Schleife. Beginnend bei der letzten Frühjahrversammlung in Laaber erinnerte Preis rückbli-
i Der neue Vorstand des Jura-KV Parsberg: Richard Preis (Vorsitzender); Wolfgang Fröhler (Stellvertreter); Alois Schmidt (Kreiskassier); Alfons Kollmer (Geschäftsführer); Roland Scherbaum (Schießwart); Franz Zott (Böllerbeauftragter); Wolfgang Burger und Bernhard Götz (Reservistenbetreuer); Franz Wurmstein und Josef Paulus (Kassenprüfer).
V. r.: Alfons Kollmer, Wolfgang Burger, Richard Preis, Alois Schmidt, Franz Wurmstein, Franz Zott, Roland Scherbaum, Wolfgang Fröhler, Josef Bauer und Bernhard Götz. treue Kameraden 6/2016
37
Oberpfalz ckend an verschiedene Aktivitäten im Verbandsgeschehen und forderte dazu auf, die elektronische Mitgliederverwaltung beim BSB zu unterstützen. Schießwart Roland Scherbaum informierte, dass der Kreisverband derzeit 49 Böllerschützen verzeichne. Insgesamt seien die Beteiligungen an Veranstaltungen, so Reservistenbetreuer Wolfgang Burger, stark rückläufig. Dienstliche Veranstaltungen gibt es dabei genügend: Angefangen vom Schützenschnurschießen in Gailohe über die Grundausbildung in Kümmersbruck, bis hin zur Bezirksmeisterschaft in Unterrohrenstadt sowie die Waffen-, Sachkunde- und Schießleiterlehrgänge. Sieger der Jura-Kreismeisterschaft im KK-Schießen wurde die SKRK Parsberg, gefolgt von den SKK Hohenfels, Hemau und Hörmannsdorf. Die Glücksscheibe gewann Anton Walter vor Josef
Körbler und Josef Sandner, bei den Damen siegte Karla Kollmer vor Marina und Kim Abele. Böllerbeauftragter Franz Zott berichtete von den verschiedenen Böllerschießen und lud alle Kanoniere und Böllerschützen zum Barbara-Schießen am 4. Dezember auf dem Sportplatz in Hohenfels ein. Außerdem bot er den Ortskameradschaften an, bei Bedarf als Böllerschütze einzuspringen. Geschäftsführer Alfons Kollmer informierte über die Meldung zur Fahnenbewegung, Mitglieder- und Trompeterliste. DAVID 21, die elektronische Mitgliederverwaltung beim BSB, sei für Sportschützen bereits Pflicht und könne auch von Kriegervereinen genutzt werden. Die Erstellung einer Broschüre für alle Kriegerdenkmäler im Kreisverband gehe zügig voran. Von einem gesunden Finanzpolster be-
richtete Kassier Alois Schmidt, Kassenprüfer Franz Wurmstein bestätigte eine hervorragende Kassenführung. Der Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft erfolgte einstimmig. Abschließend dankte Preis besonders den Sammlern für die Kriegsgräberpflege. Diese Aktion sei ihm ein Anliegen, denn wer sonst als Kriegervereine sollten hierfür sammeln. Beim Volkstrauertag sollten Kriegervereine Präsenz zeigen und nicht nachlassen zu mahnen. Die Kriegerwallfahrt in Beratzhausen wird von der SRK Oberpfraundorf organisiert und soll im Mai/Juni 2017 abgehalten werden. Die nächste Frühjahrsversammlung ist in Hohenscham. Mit dem „Lied der Bayern“ und der Nationalhymne klang die Herbsttagung aus. Text/Foto: Alfons Kollmer
Fahneneinsätze melden! Bitte denken Sie daran, Ihre im nächsten Jahr geplanten Fahneneinsätze bis Januar 2017 bei Stefan Schmid, Versicherungsreferent BSB 1874 e.V., Am Tradl 29, 92545 Niedermurach, anzumelden! SRK Thanstein
bis zum Nigerbogen, einschließlich der Ortschaften Gao und Timbuktu verlängert. Aus Mali zurück Nach der Vorausbildung in Hammelburg Thanstein – Einen weiteren Informationslandete Eichner nach sechs Stunden Flug abend veranstaltete die Soldaten- und Reim 4.800 Kilometer entfernten Einsatzgeservistenkameradschaft (SRK) Thanbiet. Neben der Ausbildung der malistein für ihre Mitglieder und Interessenschen Armee hatte das Kontingent unten. In kameradschaftlicher, zwangloter Eigensicherung die Versorgung und ser Runde berichtete Oberstabsfeldweden Transport von Personal zum Flughabel Martin Eichner, Kompaniefeldwebel fen sicher zu stellen. Das Klima, überim Panzerbataillon 4, von seinen Erlebwiegend feucht-heiß im Süden und tronissen in der Republik Mali in Afrika. cken in der Wüste im Norden, unterbroIns Vereinsheim der Thansteiner Rechen von einer feuchtwarmen Regenservisten kamen über 20 Personen, dazeit, machte den Soldaten zu schaffen. runter auch Thansteins Bürgermeister Eichner sprach in seinem interessanWalter Schauer, um die Ausführungen ten Vortrag über die Kultur des Landes, des Pfreimder Soldaten zu hören. Eichden Einsatzauftrag der Soldaten und ner war von Mai 2015 bis Januar 2016 das Lagerleben. Die auszubildenden Solals deutscher Soldat zur Unterstützung daten waren im Camp mit Holzgewehder European Training Mission in Mali ren ausgerüstet und lebten einen varia(EUTM Mali) in der Bezirkshauptstadt blen Tagesablauf, der die ernste Absicht Koulikoro, rund 60 Kilometer nördlich der Ausbildung erschwerte. Ausgestatvon Bamako eingesetzt. In dem Camp tet mit bester Ausrüstung hatten es die waren 800 EU-Soldaten aus 27 NatioAusbilder schwer, den wenig motiviernen sowie 20 UN-Beobachter untergeten Einheimischen die militärisch notbracht. Nach seinen Einsätzen in Afwendigen Grundbegriffe beizubringen. ghanistan, Kosovo, Bosnien, so Eichner, So mancher Dienstgrad verzweifelte an sollte dies sein letzter Auslandseinsatz der Konzentration und dem fehlenden sein. Willen der Teilnehmer, so Eichner. Er Das Land befindet sich seit 2012 in freute sich, dass alle Soldaten wieder einer schweren Krise. Im Februar 2013 gesund nach Hause zurückkehrten, bemandatierte der Deutsche Bundestag dauerte aber, dass ihre Arbeit an den erstmals die Entsendung deutscher SolUmständen, der Lebenseinstellung und daten zur Unterstützung der EUTM. Mentalität mehrfach scheiterte. Ziel ist es, dort die malischen Streitkräf- Oberstabsfeldwebel Martin Eichner (hier im Einsatz) Text: Ludwig Dirscherl te auszubilden bis diese wieder eigen- hielt einen Vortrag bei den Thansteiner Reservisten. Foto: privat
38
treue Kameraden 6/2016
ständig für Stabilität in ihrem Land sorgen können. Mittlerweile wurde das Mandat bis Mai 2017 mit einer Absenkung der Obergrenze auf 300 Soldaten, der Ausweitung des Missionsgebietes in den Norden
Oberpfalz SK 1870 Floss
Kampfjets aus der Nähe betrachtet
Die Besucher aus Floss und Waldthurn in der Flugzeugwerft. Neuburg/Donau – Zusammen mit ihrem Patenverein, der KSRK Waldthurn, besuchte die Soldatenkameradschaft (SK) 1870 Floss angeführt von ihrem 1. Vorsitzenden Hans Eismann und Ehefrau Angelika kürzlich das „Taktische Luftwaffengeschwader 74“ in Neuburg/Donau. Das Geschwader ist ausgestattet mit 22 Exemplaren des modernsten Kampfjets der Bundeswehr, dem EUROFIGHTER (Stückpreis ca. 80 Millionen Euro). Bestens vorbereitet und organisiert hatte diesen Tagesausflug Rainer Sollfrank. Nach dem Geschwaderbriefing zu Struktur, Organisation, Auftrag und Geschichte des Geschwaders und einem sehr guten Mittagessen verlegte die Besuchergruppe zum nahen Fliegerhorst Zell, wo die Flugzeuge stationiert sind. Äußerst interessant und aufregend war der Besuch der Flugzeugwerft, wo die Besucher unter fachkundiger Führung die Hightech-Kampfjets hautnah und von allen Seiten in Augenschein nehmen durften und alle Fragen erschöpfend und informativ beantwortet wurden. Anschließend kletterten die Besucher auf den Tower des Fliegerhorstes und wurden im Radarbunker sehr detailliert über die zahlreichen Flugbewegungen im deutschen Luftraum informiert. Eine Stadtrundfahrt durch Neuburg/Donau und die abschließende Abendesseneinkehr im weltberühmten Kloster Weltenburg bildeten den Abschluss des gelungenen und erlebnisreichen Ausflugstages. Text: Hans Eismann, Foto: Rainer Sollfrank
KV Weiden
Ehrenkreisvorsitzender Kohl wurde 80 Weiden – Hans Kohl (4. v. l.), Ehrenkreisvorsitzender des Kreisverbandes (KV) Weiden, feierte bereits im September seinen 80. Geburtstag. Anlässlich einer Kreisausschusssitzung im Oktober gratulierten (v. l.): Harald Habermann (Marinekameradschaft Weiden), Alfons Landgraf (Kameradschaft 1883 Rothenstadt), Josef Lang (Techn. Truppen und Kreiskassier), Maria Hofmann (7'er Kameradschaft Weiden), Sigmund Wild (Marinekameradschaft Weiden), Claus Fiedler (Kreisvorsitzender) und Herbert Schiller (S. u. K. 1897 WEN). Text: Claus Fiedler, Foto: Hans-Jürgen Sperling
treue Kameraden 6/2016
39
Oberpfalz KuSK Heinrichskirchen
Wiedergründung vor 50 Jahren gefeiert Heinrichskirchen – Die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KuSK) der Pfarrei Heinrichskirchen feierte am 9. September 2016 im internen Rahmen eines Festabends das 50-jährige Bestehen seit der Wiedergründung. Vereinsmitglieder mit Partnern, der BSBBezirksvorsitzende Horst Embacher, der Vorsitzende des BSB-Kreisverbandes Waldmünchen Ernst Spichtinger, der 2. Bürgermeister der Stadt Rötz Wolfgang Spießl sowie die Vertreter des Stadtrates Rötz und der Kirchengemeinde Heinrichskirchen versammelten sich zunächst zum Gottesdienst für die verstorbenen Vereinsmitglieder, den Pfarrer Markus Meier zelebrierte und die Blaskapelle St. Nikolaus Heinrichskirchen musikalisch umrahmte. Anschließend zog die Festgesellschaft zur Gedenkfeier am Kriegerdenkmal. Nach einem Choral verlas Peter Schmid die Namen der verstorbenen Gründungsmitglieder und Pfarrer Meier widmete ihnen ein Gebet. Unter den Klängen des Liedes „Ich hatt’ einen Kameraden“ legten Vertreter der Kameradschaft am Ehrenmal ein Kranzgebinde nieder. Mit dem Lied der Bayern und der Nationalhymne endete die Feierstunde. Beim Ehrenabend im Vereinslokal, dem Gasthaus Wutz, blickte der kommissarische Vorsitzende Ludwig Schmidt nach dem gemeinsamen Essen auf 50 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Der Verein wurde 1966 von ehemaligen Kriegsteilnehmern und Reservisten der Bundeswehr in der Nachfolge des ehemaligen Kriegervereins unter dem Namen „Krieger- und Soldatenkameradschaft der Pfarrei Heinrichskirchen“ wiedergegründet. Die Anzahl der damaligen Mitglieder (65) ist bis heute nur geringfügig auf 61 gesunken. In Wahrung des Andenkens an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege errichtete die KuSK im Jahre 1978 ein neues Kriegerdenkmal auf dem Heinrichskirchner Kirchplatz. An der 40Jahr-Feier nahm der damalige BSB-Präsident, Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, teil. Im Vordergrund des Vereinsgeschehens stehen die Pflege der Tradition, die Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens in der Pfarrei und die kameradschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarvereinen. Wolfgang Spießl stellte die Bedeutung des Jubelvereins für das Gemeinwohl der Stadtgemeinde Rötz heraus, Horst Embacher gratulierte Vorstand und Mitgliedern zu ihrem Einsatz im Ehrenamt in den vergangenen 50 Jahren. Ernst Spichtinger hob die freundschaftliche Verbundenheit mit dem im Mai dieses Jahres verstorbenen
40
treue Kameraden 6/2016
Drei der vier geehrten Gründungsmitglieder mit (v. l.) dem 2. Bürgermeister Wolfgang Spießl, BSB-Bezirksvorsitzenden Horst Embacher, BSB- Kreisvorsitzenden Ernst Spichtinger und 2. KuSK-Vorsitzenden Ludwig Schmidt. KuSK-Vorstand und stellvertretenden Kreisvorsitzenden Josef Killermann hervor. Ludwig Schmidt, der den Verein weiterführt, überreichte Spichtinger zum Jubiläum ein Dankgeschenk. Für 50-jährige Vereins- und Verbandstreue wurden Edmund Bücherl sen., Leo Christoph, Josef Haimerl sen. und Adolf Höcherl mit Treuenadel und Urkunde geehrt und zu KuSK-Ehrenmitgliedern ernannt. Mit einem gemütlichen Beisammensein klang der Abend aus. Text: Ludwig Schmidt, Fotos: Franz Buchner
Auf dem Weg zum Kriegerdenkmal.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.Kameraden. Redaktion@gmx.de
Oberpfalz SK Neustadt/WN
Blick ins Erdinnere Windischeschenbach – Tief ins Erdinnere blickten die Mitglieder der Soldatenkameradschaft (SK) Neustadt/WN mit ihrem Vorsitzender Heinrich Scheidler und des 7er und Kameradschafts-Vereins aus Weiden mit Manfred Hofmann bei ihrem Besuch der kontinentalen Tiefbohrung. Die Entscheidung, gerade hier zu bohren, so war von einem Führer im Besucherzentrum zu hören, sei deshalb gefallen, weil man sich hier erhofft hatte, erst in großer Tiefe auf extreme Temperatur- und Druckverhältnisse zu stoßen. 12.000 Meter seien ursprünglich anvisiert worden. Bei 9.101 Meter habe man aber im Jahr 1994 aufgeben müssen. Angesichts des Erddurchmessers von etwa 12.700 Kilometer und der Dicke tern komme die Tiefbohrung nur einem „Nadelstich“ in den Erdball gleich. Nach der Besteigung des Bohrturms besichtigten die Kameraden noch das Kommunbrauhaus in Windischeschenbach und fanden sich dann zum gemütlichen Zoigl beim „Lingl“ in Neuhaus zusammen. Text/Foto: Bernhard Czichon
Schon mal daran gedacht, ein treue Kameraden Jahres-Abonnement (15 Euro) als Tombola-Preis auszuloben? KV Vohenstrauß
Ernennung zum Ehrenkreisvorsitzenden Döllnitz – Bei der Kreisversammlung des Kreisverbandes (KV) Vohenstrauß in Döllnitz wurde der ehemalige Kreisvorsitzende, Major a.D. Dieter Mirus, durch den amtierenden Kreisvorsitzenden, OStFw a.D. Richard Berger, zum Ehrenkreisvorsitzenden des Kreisverbandes Vohenstrauß ernannt. In seiner Laudatio würdigte der Kreisvorsitzende die 15-jährige Amtszeit von Dieter Mirus. Er führte den Kreisverband voller Umsicht und vorausschauend in die Zukunft. Berger bedankte sich dass er eine solche solide Basis als Kreisvorsitzender übernehmen durfte. Auch Bezirksvorsitzender Horst Embacher schloss sich den Glückwünschen an und würdigte ebenfalls die lange Amtszeit von Mirus. Dieter Mirus war sichtlich überrascht von der Ernennung und zeigte dies auch in seiner Dankesrede. Er dankte für die Auszeichnung und war sich sicher, einen würdigen Nachfolger gefunden zu haben. Berger betonte, dass man auf die Erfahrung eines Ehrenkreisvorsitzenden immer wieder zurückgreifen könne. Text: Richard Berger/Foto: Sieglinde Schärtl
V. l.: Walter Imbs, Horst Embacher, Dieter Mirus, Richard Berger. treue Kameraden 6/2016
41
Oberpfalz KSK Waldeck/SRK Erbendorf
Betroffen an der ehemaligen Grenze
Mödlareuth – Der Tagesausflug der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Waldeck und der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Erbendorf führte zunächst nach Mödlareuth, wo man die früheren noch vorhandenen Grenzanlagen zur ehemaligen DDR besichtigte. Kameraden aus Kemnath hatten sich der Reisegruppe angeschlossen. Sehr interessant die Exponate zur innerdeutschen Grenze. Sichtlich betroffen waren einige Teilnehmer, als man ein Teilstück der Mauer besuchte, das nach der Wiedervereinigung als Mahnmal erhalten wurde. Ebenso interessant waren die nachgebauten Sperranlagen, wie sie damals an der Grenze zur DDR standen. Eine Schifffahrt auf Deutschlands größtem Stausee, der Bleilochtalsperre, stand nachmittags auf dem Programm. Text/Foto: Hans Lukas
7er Weiden
Vor dem Zoiglabend ins Fernsehstudio Weiden – Eine Abordnung der 7er-Kameradschaft Weiden mit Stadtrat Hans Forster besuchte den Fernsehsender Oberpfalz TV (OTV) mit seinem erst kürzlich fertig gestellten Studio. Der Sender produziert Werbespots für deutschlandweite Firmen und in der Region und strahlt tagesaktuelle Berichte aus der Oberpfalz aus. Einige Kameradinnen und Kameraden durften sich dabei in der Wettervorhersage versuchen und über einen Teleprompter kommentieren. Nach diesem Blick hinter die Kulissen ging es zurück ins Vereinsheim „Almhütte“, wo der Tag mit einem Zoiglabend bei deftigen Brotzeiten, zünftiger Musik von Hans Strobl und Witzbeiträgen von Anton Moll ausklang. Der Abend wurde zum zweiten Mal durchgeführt, diesmal mit doppelt so vielen Teilnehmern wie bei der Premiere. Text/Fotos: Peter Ertl
Er scheint gutes Wetter vorausgesagt zu haben.
42
treue Kameraden 6/2016
Die Besucher aus Weiden im Fernsehstudio von Oberpfalz TV.
Oberpfalz Zum Wein am Main Volkach – Peter Ertl hatte den diesjährigen Tagesausflug des 7er- und Kameradschaftsbundes Weiden organisiert. Ziel: Volkach an der Mainschleife. Ein Volkacher Ratsherr, stilecht im historischen Gewand, hieß die Kameradinnen und Kameraden am Rathaus willkommen. Der Ratsherrnempfang wurde mit einer Weinprobe mit verschiedenen Sorten im „Schelfenhaus“ fortgesetzt, wobei mancher Tropfen verkostet wurde. Anschaulich erklärte der Ratsherr die Geschichte und die Bedeutung Volkachs für den Weinbau. In einem Weinberg beim nahegelegenen Oberschwarzach wartete bei der 14-Nothelferkapelle bereits die nächste Weinprobe. Dort erfuhren die Weidener viel über den Weinanbau, die verschiedenen Weinlagen und die Weinlese sowie die Verarbeitung. Nach einem kurzen Fußmarsch durch den Weinberg erreichte die Gruppe die „Alte Scheune", wo der Abend mit Musik durch Neumitglied Hans Strobl ausklang. Text: Peter Ertl Fotos: Bernhard Czichon/Peter Ertl
Kaum dabei, sorgt Neumitglied Hans Strobl schon für den musikalischen Rahmen.
Vor dem Volkacher Rathaus. treue Kameraden 6/2016
43
Oberfranken SK Marxgrün/SK Issigau
Geburtstagsbesuch Neuburg/Donau – Das 60. Jubiläum der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst in Neuburg/Donau besuchten einige Kameraden aus den Soldatenkameradschaften (SK) Marxgrün und Issigau. Von den zahlreichen Ausstellungen sowie den Flugvorführungen, unter anderm einer simulierten Rettungsmission mit Eurofightern, Tornados, eines Hubschraubers CH-53 und einer Transall waren die Teilnehmer hellauf begeistert. Die Kameraden der SK Marxgrün und SK Issigau stellten sich mit einem Piloten der Luftwaffe (5. v. l.) zu einem Erinnerungsfoto. Text: Herbert Raithel, Foto: Uwe Grüner
SK Walkersbrunn
Ältester Walkersbrunner Frontsoldat Konrad Zeißler feierte 92. Geburtstag Walkersbrunn/Gräfenberg – Konrad Zeißler, Mitglied der Soldatenkameradschaft (SK) Walkersbrunn & Umgebung von 1924 feierte kürzlich seinen 92. Geburtstag. Er ist ältestes Mitglied der SK. Eine Delegation des Vereins ehrte ihn mit der Ehrenurkunde des BSB, um ihm „für seine dem Vaterland geleisteten treuen Dienste als Frontsoldat im Weltkrieg und seine Verdienste (in der SK und damit) für den Bayerischen Soldatenbund von 1874“ zu danken. SK-Vorsitzender Jörg-Dietrich Schmidt übergab Zeißler die Urkunde und einen Gutschein für das Walkersbrunner Speiselokal Strehl mit der Bemerkung: „Konrad, etzla konnst Dir mehrmals mit dem Gutschaa vom Strehl Dei’n Sunntogsbrotn huln, ohne dass Dich des was kostn tut, moust aber den Gutschein immer mitnehma und der Margit zeign. Mach weiter su, wia bisher und bleib gsund!“ Ehrenvorstand Dettmar Kühlcke zeichnete den Jubilar mit der Treuenadel für seine 40 jährige, aktive Mitgliedschaft aus. Konrad Zeißler ist der älteste Einwohner des 290 Einwohner zählenden Gräfenberger Stadtteiles Walkersbrunn. Er ist noch recht rüstig und lebt selbstbestimmt in seiner angestammten Häuslichkeit. In seinen Wohnräumen herrscht eine fast militärische musterhafte Ordnung und Sauberkeit. Er werkelt häufig in seiner Hofscheune und den angrenzenden obstbaumbestandenen Wiesen seines Anwesens. Einige Walkersbrunner wollen sogar gesehen haben, wie er seinen Alttraktor, Marke Fendt, bewegt. Auch auf das Ernten von Obst versteht er sich immer noch. Seinen Sonntagsbraten und, wenn es im Winter „Schlachtschüssel“ gibt, holt er sich selbst regelmäßig im
44
treue Kameraden 6/2016
nachbarlichen Walkersbrunner Gasthaus von Margit und Kamerad Rudolf Strehl. Was lag da näher, als ihm einen Gutschein für eben dieses Lokal zu schenken. Als Panzergrenadier der Wehrmacht diente Konrad Zeißler an der Ostfront. Zu Kriegsende wurde er auf dem Lusen von den Truppen des US-Panzergenerals Patton gefangen genommen und mit anderen Kameraden an Tschechien zur „Arbeit ausgeliehen“. Die Zwangsarbeit war hart, das Essen unzureichend und die gesundheitliche Betreuung marginal. Daher beschlossen er
und einige seiner Kameraden aus der Oberpfalz sich aus dem tschechischen Lager in Böhmen ins deutsch gebliebene Bayerische abzusetzen. Dank der Ortskenntnisse der Oberpfälzer Kameraden war die Flucht erfolgreich, obwohl die Nachtmärsche durch die tschechisch-bayerischen Wälder – ohne Hilfsmittel – oft lebensbedrohlich waren. Zeißler erreichte nach langen Fußmärschen wohlbehalten seine oberfränkische Heimat Walkersbrunn. Dort übernahm er später den väterlichen Hof, wo er heute noch lebt. Text: Jörg-Dietrich Schmidt
Jubilar Konrad Zeißler (sitzend, mit v. l.): Georg Escherich, Jörg-Dietrich Schmidt und DettFoto: Michaela Lampret mar Kühlcke.
Oberfranken SRK Rossach
Vorbildliche Mitglieder Rossach – Durch den Wegfall der Wehrpflicht haben die Soldaten- und Reservistenkameradschaften großen Nachwuchsmangel. Das stellte der stellvertretende Präsident des Bayerischen Soldatenbundes, Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, in Rossach beim Sommerfest und Reservistentreffen der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Rossach fest. Umso mehr freute sich Nitzsche, dass der Verein in Rossach noch mehr als 80 Mitglieder in seinen Reihen hat und sehr aktiv ist. Zehn Mitglieder erhielten jetzt das Ehrenkreuz und das Verdienstkreuz II. Klasse des Bayerischen Soldatenbundes. Nitzsche bedauerte die Entwicklung der Bundeswehr in Sachen Personalausstattung. Vor rund 20 Jahren hätten ihr noch rund 500.000 Soldaten angehört, heute seien es nicht einmal mehr 150.000. Die Bundeswehr habe deshalb das Problem, sich in der Gesellschaft zu verankern und
präsent zu sein. Aus diesem Grund komme auf die Reservisten die Aufgabe zu, sich an den Volkstrauertagen in der Uniform der Bundeswehr zu zeigen. Der stellvertretende Präsident lobte die Vereinsführung und den Kreisvorsitzenden Dieter Behncke, die die Idee der Reservisten hoch hielten. Die Kameradschaft in der SRK Rossach passt, stellte Bürgermeister Udo Siegel in seinem Grußwort fegt. Das zeige auch die Tatsache, dass alle zu Ehrenden anwesend seien. Darüber hinaus lobte er den Einsatz der Kameradschaft für das Gemeinwohl. Fast jedes Jahr werde in Rossach das beste Sammelergebnis im Landkreis für die Kriegsgräberfürsorge erreicht. „Wir sollten uns in der schwierigen Zeit durch den Terror nicht kleinkriegen lassen“, hierzu rief SRK-Vorsitzender Walter Schmidt auf. „Durch unseren Zusammenhalt sollten wir unsere christliche Wertordnung stärken und auch nach außen zei-
gen.“ Klaus-Dieter Nitzsche zeichnete zusammen mit Bürgermeister Udo Siegel, dem Kreisvorsitzenden Dieter Behncke und dem Vorsitzenden Walter Schmidt zahlreiche Mitglieder mit dem Ehrenkreuz und dem Verdienstkreuz II. Klasse aus. Für jeden Geehrten hatte Schmidt die passende Laudatio parat und würdigte die jeweiligen Verdienste. Alle Geehrten seien Vorbilder für die Kameradschaft, betonte er. Text: sterni Foto: Michael Stelzner (mit freundlicher Genehmigung der „Neue Presse“ Coburg)
i Sie wurden ausgezeichnet: Georg Frey, Hans-Dieter Lieb, Werner Martin, Uwe Fischer und Bernhard Süihlein (Verdienstkreuz Il. Klasse); Fritz Müller, Werner Zeuch, Günther Präcklein, Gerhard Späth und Elmar Schramm (Ehrenkreuz des BSB).
Diese Mitglieder der SRK Rossach wurden mit dem Ehrenkreuz beziehungsweise dem Verdienstkreuz Il. Klasse ausgezeichnet.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de
Neu im Internet: Unter der BSB-Internetadresse www.bsb-1874.de finden Sie allerlei nützliche Informationen zur Arbeit im Verein, etwa zum Sozialwerk, zu Versicherungen, zu Auszeichnungen oder für die Zusammenarbeit mit der Redaktion treue Kameraden. treue Kameraden 6/2016
45
Oberfranken SK Roth b. Lichtenfels
Eine schöne Geste Roth – Verdiente Mitglieder und Gönner hatte der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft (SK) Roth, Andreas Krappmann, mit ihren Partnern zu einem Ehrungsabend eingeladen. Für Speisen und Getränke war bestens gesorgt. Als Ehrengäste begrüßte er Landrat Christian Meißner, die 2. Bürgermeisterin Sabine Rießner, den Kreisvorsitzenden Udo Rudel und Ortssprecher Reinhold Schmidt. Sie alle dankten – wie der SK-Vorsitzende – den Vereinskameraden für ihr Engagement und den Zusammenhalt in der Kameradschaft. Mehrere Mitglieder wurden ausgezeichnet. Text: Andreas Krappmann/ Foto: Stefan Kriegel
i Für besondere Verdienste um den Zusammenhalt in der Kameradschaft und für die Belange des BSB wurden geehrt: Andreas Krappmann und Günter Bezold (Großes Verdienstkreuz am Bande in Gold); Ingrid Englmann (Frauenorden am Bande in Silber); Heinrich Helm und Heinrich Fischer (Silberner Schütze); Hans Russ (Ehrenkreuz I. Klasse); Dominik Krappmann, Roland Reiter, Franz Schwendemann und Herbert Schnappauf (Ehrenkreuz II. Klasse); Herbert Krappmann, Helmuth Bauer, Christian Krappmann-Novotny, Markus Fischer, Sebastian Zeis, Albert Helm und Gerd Schuberth (Ehrenkreuz). Besonders ausgezeichnet mit dem Löwen des Bayerischen Soldatenbundes für sehr lange Mitgliedschaft und besondere Verdienste in der Vorstandschaft wurden: Max Gahn (55 Jahre); Georg Hetzel, Willi Funk, Karl-Heinz Tremel (50) und Erwin Mahr (45).
RK Weißenohe
Führungswechsel Weißenohe – Zu einem Führungswechsel im Amt des Vorsitzenden kam es bei der Jahreshauptversammlung der Reservistenkameradschaft (RK) Weißenohe in der Kloster- Brauerei. Gründungsvorsitzender Hans Hackl (r.) übertrug nach vier Jahren die Führung an Frank Schuhmann (l.). Der Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Oberfranken-West im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V., Philipp Mohr (M), bedankte sich bei Hackl für den Aufbau der freiwilligen Reservistenarbeit im Bereich Weißenohe und wünschte dem neuen Vorsitzenden alles Gute bei der Arbeit im Reservistenverband. In seinem Tätigkeitsbericht der vergangenen Jahre ging der scheidende Vorsitzende auf die Veranstaltungen der letzten Perioden ein. Neben den zahlreichen Teilnahmen an Marschveranstaltungen der Bundeswehr und des Reservistenverbandes ging er auch auf die guten Schießergebnisse der Kameraden der Reservistenkameradschaft Weißenohe bei den Schulschießen mit Handwaffen der Bundeswehr ein, denn es konnten etliche Schützenschnüre der Bundeswehr verliehen werden. Text/Foto: Peter Vietze
46
treue Kameraden 6/2016
Mittelfranken SRK Markt Berolzheim
Ehrenvorsitzender wurde 70 Jahre alt
Markt Berolzheim – Wilhelm Hertlein, Ehrenvorsitzender der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Markt Berolzheim, feierte kürzlich seinen 70. Geburtstag. Das Foto zeigt Hertlein (3.v. l.) mit den Kreisvorstandsmitgliedern (v. l.) Fritz Bauer, Manfred Reichthaler und dem Kreisvorsitzenden Günther Raab. Sie gehörten zu den vielen Gratulanten, darunter auch Bürgermeister Fritz Hörner und SRK-Vorsitzender Tristan Weißlein. Hertlein führte die SRK 25 Jahre lang. Zuvor war er bereits Vorsitzender der örtlichen Reservistenkameradschaft (RK) und strebte – wie Friedrich Cramer, der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft (SK) – die Fusion der beiden Vereine an, die 1991 vollzogen wurde. Text/Foto: Peter Brandl
Fahneneinsätze melden! Bitte denken Sie daran, Ihre im nächsten Jahr geplanten Fahneneinsätze bis Januar 2017 bei Stefan Schmid, Versicherungsreferent BSB 1874 e.V., Am Tradl 29, 92545 Niedermurach, anzumelden! SK Eltersdorf
Eltersdorfer Soldaten feiern Kirchweih und 140-jähriges Bestehen Eltersdorf – Die jährlich Anfang September stattfindende Kirchweih zu Ehren des Heiligen Egidius spielt in Eltersdorf eine zentrale Rolle. Alle Ortsvereine, darunter auch die Soldatenkameradschaft (SK), und wer sonst noch gerne möchte, ist aktiv dabei und trägt mit einem Motto, dargestellt in Gruppen oder mit einem speziellen Kirchweihwagen, zum Gelingen bei. Tausende Besucher aus dem Ort und den umliegenden Ortschaften lassen sich das Ereignis nicht entgehen. Nachdem die SK heuer ihr 140-jähriges Jubiläum begeht, wollten die Kameraden diesmal etwas ganz Besonderes zu zeigen. Wie gewohnt waren die SK-Böllerschützen am Freitagabend bei der Eröffnung der „Kärwa“ mit Gottesdienst und Marsch zum Egidienstein dabei. Dort erhielten die Kinder nach einer kurzen Andacht einen Lebkuchen-Egidius. Ein uralter und sehr beliebter Brauch, die „Kärwa“ zu eröffnen. Für den „großen“ Kirchweihumzug am Sonntag wählten die Kameraden eine Darstellung von Soldaten aus der Gründerzeit des Vereins vor 140 Jahren mit entsprechenden Uniformen, Pickelhauben, Säbeln und allem was seinerzeit dazugehörte, als
Genossen die Fahrt in der eleganten Kutsche: Ehrenvorsitzender Herbert Maar, Ehrenmitglied Alfred Schmidt (90 Jahre alt) und der letzte Kriegsteilnehmer der SK, Ehrenmitglied Lothar Winter. treue Kameraden 6/2016
47
Mittelfranken Motto. Außerdem bauten sie ein Wachhäuschen nach, das nun auch bei anderen Gelegenheiten eingesetzt wird. Der Ehrenvorsitzende und zwei Ehrenmitglieder fanden Platz in einer eleganten Pferdekutsche. Das Wachhäuschen und die Böllerkanone wurden mit einem Wachsoldaten auf einem Wagen postiert, der von zwei Eseln gezogen wurde. Alle Kameraden begleiteten den Wagen in historischen Uniformen. Auf dem Wagen stand ein Fass Bier, das an die Besucher und Teilnehmer ausgeschenkt wurde. Zwei Marketenderinnern versorgten die Besucher mit einem heimischen Zwetschgenbrand. Vom Wagen erklangen auch Soldatenlieder, die von den Umstehenden kräftig mitgesungen wurden. Fotos: Jörg Buff
Dem von zwei Eseln gezogenen und von SKE-Soldaten begleiteten Wachhäuschen war die Aufmerksamkeit der Besucher sicher.
KSK Lehengütingen
Markstein in der Vereinsgeschichte 125-jähriges Bestehen gefeiert Lehengütingen – Zusammen mit rund 30 Vereinen und vielen weiteren Gästen aus dem gesamten Umland feierte die Kriegerund Soldatenkameradschaft Lehengütingen im Juni ihr 125-jähriges Bestehen. Sie arrangierte ein Fest, das als Markstein in die Geschichte des Vereins eingehen sollte. Zum Auftakt des Festabends versammelte sich der Jubiläumsverein zusammen mit dem Patenverein aus Sinbronn am Gedenkkreuz auf dem Lehengütinger Friedhof, um der Opfer der Kriege und Gewalt zu gedenken. Vereinsvorsitzender Gerhard Baumgärtner rief in seiner Rede dazu auf, „dankbar an die Männer zu denken, die vor 125 Jahren in der damaligen selbständigen Gemeinde den Verein gründeten“, und „sich in der Ehrfurcht zu beugen vor den 94 gefallenen Soldaten aus der Kirchengemeinde, die während der beiden Weltkriege ihr Leben lassen mussten“. Das Andenken an die gefallenen und vermissten Kameraden werde bewahrt. Als Zeichen der Verbundenheit und des Dankes legte der Vorsitzende einen Kranz nieder. Die Feier wurde vom Musikverein Lehengütingen unter der Leitung von Jürgen Früh und Siegbert Riedel begleitet. Vom Maibaum aus machten sich die Gäste zusammen mit der Blaskapelle Dürrwangen unter der Leitung von Tobias Hauenstein auf den Weg in die Festhalle Heinlein. Der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Karl Lauth, begrüßte die Festver-
48
treue Kameraden 6/2016
sammlung und führte als Moderator durch den Abend. Der Vorsitzende der Kriegerund Soldatenkameradschaft Lehengütingen, Gerhard Baumgärtner, hieß alle Gäste aus nah und fern herzlich willkommen – an der Spitze Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Bürgermeister Oswald Czech. Das Fest sei nur möglich, weil sich vor 125 Jahren ehemalige Kriegsteilnehmer zusammenschlossen und den Krieger- und Kampfgenossen-
verein der Kirchengemeinde Lehengütingen gegründet hätten, hielt er fest. Diese Kameradschaft halte bis heute an. Der Grundgedanke der Krieger- und Veteranenvereine gehe zurück bis ins Römische Reich. Altgediente Soldaten blieben nach Beendigung ihres aktiven Dienstes miteinander in Verbindung. Dieser Grundgedanke finde sich in der Krieger- und Soldatenkameradschaft Lehengütingen wie-
Bei strahlendem Sonnenschein zogen die Festzugsteilnehmer durch Lehengütingen.
Mittelfranken der. In den Statuten wurde 1891 festgelegt die „Pflege eines auf gegenseitige Achtung gegründeten kameradschaftlichen Verhältnisses aller unter der Fahne im Feld gestandenen Kameraden und Unterstützung in jeglicher Form“, so der Schirmherr und Vorsitzende des Kreisverbandes Dinkelsbühl im Bayerischen Soldatenbund, Robert Höhenberger. Der Verein könne stolz darauf sein, die Tradition der Freundschaft und Kameradschaft, den Einsatz für Frieden und Versöhnung, Tugenden, die vor 125 Jahren ihren Ursprung haben, weiter zu pflegen und der Jugend ein Vorbild zu geben, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Schopflochs Bürgermeister Oswald Czech lobte das Engagement der Krieger- und Soldatenkameradschaft für den Ortsteil Lehengütingen. Sie leiste neben der Feuerwehr, dem Musikverein, der Dorfgemeinschaft und der Kirchengemeinde einen wesentlichen Beitrag für ein lebendiges, gesellschaftliches Leben in diesem Ort, in dem sich die Einwohner wohlfühlen können. Dirk Mewes, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Mittelfranken des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, lobte die zuverlässige Sammelbereitschaft des Vereins, der seit 1992 19.000 Euro für die Kriegsgräberpflege sammelte. Der Pa-
tenverein Sinbronn betonte seine freundschaftlichen Beziehungen zum Jubiläumsverein. Dessen Vorsitzender Heinrich Schöllmann überreichte ein Erinnerungsgeschenk. Während der Feier fanden auch Ehrungen statt. Unter anderem wurden die Urkunde für Kriegsveteranen und die Goldene Ehrennadel an das ehemalige Vorstandsmitglied Karl Hofmann überreicht. Über eine Dankurkunde konnte sich Vorsitzender Gerhard Baumgärtner freuen, der seit über 25 Jahren den Verein führt. Am Sonntag kamen die Vereinsmitglieder und Gäste zum Gottesdienst mit Pfarrer Harald Eyermann, musikalisch begleitet vom Posaunenchor Weidelbach, zusammen. In seiner Predigt rief der Geistliche zu Toleranz gegenüber allen Mitmenschen, Andersgläubigen, Andersdenkenden und Minderheiten auf. Ein Teil des Erlöses aus der 125-Jahr-Feier wurde jetzt für gemeinnützige Zwecke gespendet. Das Geld, das im Rahmen des Helferessens überreicht wurde, stammt aus den Erlösen und weiteren Spenden. Vorsitzender Gerhard Baumgärtner reichte insgesamt 500 Euro weiter. Text: Matthias Baumgärtner Foto: Tobias Dietz
KV Ansbach/RK Groß-Bruck-Zell
Trauer um Hans Günter Vogel Die Reservistenkameradschaft (RK) Großbruckzell trauert um ihren ehemaligen Vorsitzenden Stabsunteroffizier d.R. Hans Günter Vogel, der am 5. Oktober 2016 nach langer und schwerer Krankheit verstarb. Der Verstorbene führte die SK Bruckberg und die RK Groß-Bruck-Zell von 1972 bis 1994. Text: Gernot Teumer, Foto: privat
Hans Günther Vogel †
SK Oberdachstetten
Den aktiven Mitgliedern gedankt Büschelbach – Um die langjährige Mitarbeit der aktiven Mitglieder zu würdigen, hatte der 1. Vorsitzende der Soldatenkameradschaft (SK) Oberdachstetten Robert Krusche seine Kameraden und Kameradinnen zu einem geselligen Nachmittag ins „Zimmermanns-Biergärtla“ eingeladen. Außerdem durfte noch eine weitere Person aus dem Familienkreis mitgenommen werden. Damit niemand verzichten musste, stellte man den Transport per Bus sicher.
Eingeladen war, wer regelmäßig an den Mitgliederversammlungen teilnahm und die Kameraden und Kameradinnen, die bei den Dorfveranstaltungen, an denen sich die SK beteiligt, schon jahrelang mithilft. Sie alle hatten sich die Einladung sprichwörtlich selbst „verdient“, da aus den Erlösen der Veranstaltungen stets auch der Verein profitierte. Die herrliche Lage des Biergartens und das schöne Wetter trugen dazu bei, dass
eine ausgezeichnete Stimmung unter den Teilnehmern herrschte. Als positiver Nebeneffekt konnten auch vier neue Mitglieder gewonnen werden. Ein junger Mann war durch den neuen BSB-Info-Stand im MunaMuseum auf die SK aufmerksam geworden und brachte gleich seinen Freund zum Kameradschaftsnachmittag mit. Einstimmiges Fazit: Wiederholung baldmöglichst erwünscht! Text/Fotos: Robert Krusche
Ein kleines Dankeschön zollte die SK Oberdachstetten Helfern und dem „harten Kern“ bei Veranstaltungen. treue Kameraden 6/2016
49
Mittelfranken SKK Obermässing und Umgebung
Letzter Kriegsteilnehmer der SKK wurde 90
Hagenbuch – Im Kreise seiner Familie sowie in Anwesenheit der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Obermässing und Umgebung sowie weiterer Vereine feierte Willibald Hofbeck (weißes Hemd) in bester körperlicher und geistiger Verfassung im August 2016 seinen 90. Geburtstag. Hofbeck ist SKK-Mitglied und einer der letzten Teilnehmer am 2. Weltkrieg. Er nimmt noch regelmäßig an den Veranstaltungen der Kameradschaft teil und ist dort immer gern gesehen. Text: Stephan Neubauer Foto: Margarethe Heinloth
RK Röttenbach
„PLUS JAMAIS, NEVER AGAIN, NIE WIEDER“ Inschrift auf einer Gedenktafel in der KZ-Gedenkstätte Dachau Dachau – Die Soldatenkameradschaft (SK) Röttenbach besuchte kürzlich die KZ-Gedenkstätte Dachau. Alexandra Hiersemann (MdL/SPD) hatte die Fahrt finanziell großzügig unterstützt. Zwei Referenten führten die Gruppe über das Gelände führten und berichteten über die unvorstellbaren Gräueltaten während der Diktatur der Nationalsozialisten. Nach seiner Ansprache legte RK-Ehrenvorsitzender Richard Schleicher ein Blumengebinde am internationalen Mahnmal nieder (Foto). Der Besuch zeigte Wirkung: Auf der Heimreise und beim gemeinsamen Abendessen tauschten sich die Teilnehmer rege über das Erlebte aus und stellten fest, welcher Schatz unsere Demokratie ist. Text/Fotos: Philipp Holzmann
SKK Streudorf
Weinfest der SKK Streudorf – Bereits zum achten Male hatte die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Streudorf mit ihrem 1. Vorsitzenden Günther Raab zu ihrem Weinfest im „Reuleins-Stodel“ eingeladen. Auch aus benachbarten Kameradschaften (SRK Unterwurmbach, RK Langlau) waren Gäste nach Streudorf gekommen. Zur Auflockerung der Veranstaltung zeigten die „Siedler“ eine Varietétheater-Aufführung, was von den Zuschauern mit viel Applaus quittiert wurde. Für die musikalische Unterhaltung sorgte wieder Martin Näßer, der alles aus seiner Musikschatztruhe hervor holte und alle Altersschichten beText/Foto: Peter Brandl geisterte.
50
treue Kameraden 6/2016
Mittelfranken Patentreffen Streudorf – Zu einem Patentreffen mit Kaffee und Kuchen hatte der Vorsitzende der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SRK) Streudorf die SRK Unterwurmbach und die KRK Gräfensteinberg mit ihren Frauen in den Gasthof „Frankenhof“ eingeladen. Das jährliche Treffen dient zur Pflege der Kameradschaft. In der stressigen Herbstzeit sollte man sich Gelegenheit zum Auszuspannen nehmen und den Gemeinschaftsgeist in gemütlicher Ruhe und bei gutem Essen pflegen. Raab nutzte die Gelegenheit, die Gäste über die Kriegsgräberfürsorge und die Pflege von Kriegsgräbern im Ausland zu informieren. Text/Foto: Brandl
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.kameraden.redaktion@gmx.de
SRK Unterwurmbach
Vor Einbrechern schützen! Zu einem Informationsabend mit dem Thema „Technische Einbruchsicherung – Wie kann ich meine Familie und mein Wohnobjekt schützen?“ hatte die Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SRK) Unterwurmbach in das Gasthaus Seßler eingeladen. Ortsvorsitzender Heribert Wagner war freudig überrascht über die vielen Zuhörer auch aus den benachbarten Kameradschaften. Als Ehrengäste begrüßte er den Kreisvorsitzenden Günther Raab, Stadtrat Dr. Werner Winter sowie Polizeihauptkommisar Armin Knorr. Der Fachmann vom Einbruchsdezernat in Ansbach verdeutlichte gleich zu Beginn seines zum Teil mit beeindruckenden Bildern angereicherten Vortrags, dass ein Einbruch in den eigenen vier Wänden für viele Menschen einen großen Schock bedeutet. Die weit verbreitete Meinung vieler Menschen „Bei mir ist nichts zu holen“ ist ein Irrtum. Die Überzeugung vieler Wohnungseigentümer, dass die Einbrecher gut ausgerüstete „Profis“ seien, bestätigt sich laut polizeilicher Erfahrung nicht. Den Gangstern wird es vielmehr durch gekippte Fenster, nur zugezogene Türen und mangelhafte Kellerfenster viel zu leicht gemacht in Wohnräume einzudringen.
Überzeugend zeigte Hauptkommissar Armin Knorr (l.) und SRK-Vorsitzender Heribert Wagner, mit welch einfachen Hilfsmitteln ein Fenster zu öffnen ist. Neben den vielfältigen technischen Möglichkeiten – auch zum Nachrüsten – die den Einbrechern den Zugang erschweren sollen, sei ein Einbruchschutz durch aufmerksame Nachbarn oftmals die beste Alterna-
tive für eine Einbruchsbekämpfung. „Polizeiliche Beratungsstellen“ oder die nächstgelegene Polizeidienststelle erteilen gern weitere Auskünfte. Text: Brandl, Foto: Göttler treue Kameraden 6/2016
51
Mittelfranken SKV Rednitzhembach
Zum Törggelen nach Südtirol Bruneck/St. Leonhard (Italien) – Bereits seit fünf Jahren fahren Mitglieder des Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Rednitzhembach 1884 im Herbst nach Südtirol. Erstes Ziel der diesjährigen Reise war der Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg in Bruneck (Pustertal), wo SKV-Vorsitzender Josef Naglmüller der Toten gedachte und eine Blumenschale niederlegte. Eine Führerin der Stadtverwaltung Bruneck informierte die Gruppe über die Geschichte des Soldatenfriedhofs, der vom Frauenkomitee des Schwarzen Kreuzes, einer Schwesterorganisation des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, gepflegt wird. Naglmüller überreichte der Vorsitzenden des Komitees, Frau Oberhammer, für die sehr
gute Pflege der Anlage eine Spende des Vereins. Ein weiteres Reiseziel war der Sandwirt in St. Leonhard im Passeiertal. Das dortige Museum informiert anschaulich über das Leben und Sterben des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer. Am Abend war dann Törggelen in der Stube eines mehrere hundert Jahre alten Bauernhofes im Eisacktal angesagt. Auf der Heimreise besichtigte man noch das Kaiserjägermuseum in Innsbruck. Vor allem das imposante Rundgemälde mit der Darstellung der Kämpfe am Berg Isel im Jahre 1809 hinterließ bei allen Fahrtteilnehmern sehr großen Eindruck. Text: Harald Rösch
Die Rednitzhembacher Gruppe im Passeiertal.
Gedenkstätte auf dem Soldatenfriedhof Foto: Harald Rösch Bruneck.
Foto: Georg Winter
DSKB Speikern/Neunkirchen a. S.
Volles Programm im Zillertal Saalbach/Hinterglemm (Österreich) – In das Zillertal zog es die Mitglieder des Deutschen Soldaten- und Kameradschaftsbundes (DSKB) Speikern/Neunkirchen bei ihrem diesjährigen Zweitagesausflug Anfang Oktober. Nach einem Vesper-Zwischenstopp nahe München erreichte die Gruppe später ihr Ziel. Mit einer Bimmelbahn ging es dort zum Baumwipfelpfad. Jeder, der sich auf die Brücke mit gläsernem Boden in 32 Meter Höhe wagte, durfte eine grüne Zipfelmütze mit nach Hause nehmen. Weniger Wagemutige machten es sich auf der Lindlingalm mit einem herrlichen Blick auf die Bergwelt bequem. Ob im Hochseilpark, in Schnitza`s Holzpark, vielleicht auch am Teufelswasser – für alle Teilnehmer war der Tag ein tolles Erlebnis. Der Tag klang bei gutem Essen und Musik aus. Am nächsten Morgen musste das Programm regenbedingt vollständig geändert
52
treue Kameraden 6/2016
Zwei Tage Zillertal gönnten sich die Mitglieder des DSKB Speikern/Neunkirchen.
werden. So wurde die Tour zu den Krimmler Wasserfälle über die Serpentinen mit Fotoaufenthalt über den Fällen abgeändert. Daraufhin ging es über spektakuläre Kehren zum bekannten Skiort Mayerhofen, wo man sich ausgiebig dem Essen,
Trinken, Shoppen und mehr hingeben konnte. Die Heimfahrt wartete noch mit einem Sightseeing am Tegernsee und einem Zwischenstopp in Kinding auf. Text/Foto: Kurt Meußel
Mittelfranken KV Hersbruck-Lauf
Mehrere Ämter neu besetzt Kreisvorsitzender Adolf Lederer übergab nach 34 Jahren sein Amt an Thomas Winter Pommelsbrunn – Bei den Neuwahlen des Kreisverbandes Hersbruck-Lauf mussten in 2016 wichtige Ämter neu besetzt werden. Nachdem der langjährige Kreisvorsitzende Adolf Lederer nach 34-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte, wurde Thomas Winter zum Kreisvorsitzenden gewählt. Anita Meußel wurde in ihrem Amt als neue Kreisschießwartin bestätigt, ihr Stellvertreter ist Roland Bezold. Gewählt wurde sie von den Vereinsschießwarten des Kreisverbandes. Meußel ersetzt damit offiziell die langjährige Kreisschießwartin Margot Nast, die in der Versammlung mit viel Beifall und einem Geschenkkorb verabschiedet wurde. Adolf Lederer erlebte in seiner 34-jährigen Amtszeit als Kreisvorsitzender allein fünf Präsidenten des BSB. Leider, so der scheidende Vorsitzende, ging in seiner langen Amtszeit die Mitgliederzahl im Kreis-
i Costermano-Medaille – Der Name der Medaille bezieht sich auf den Ort Costermano in Italien, unweit des Gardasees. Südlich des Ortes befindet sich ein Soldatenfriedhof, mit nahezu 22.000 Gräbern deutscher Soldaten, die im zweiten Weltkrieg dort fielen. Die Anlage wurde zwischen 1955 und 1967 durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. errichtet und wird seitdem auch durch diesen gepflegt.
V. l.: Marco Plan, Jörg Fritsch, Adolf Lederer, Stefan Simon, Christian Hauenstein, Manuel Wenzl, Wolfgang Köth, Thomas Winter, Stefan Kratzer, Reinhold Heinrich, Werner Hasenest, Anita Meußel, Marion Schober, Wolfgang Stengl, Wolfgang Niebling und Roland Bezold. verband stark zurück und liegt derzeit bei 1.350. Der stärkste Verein sei nach wie vor Velden (ca. 210 Mitglieder), gefolgt von Speikern-Neunkirchen und Kirchensittenbach. Besonders bedauerte Lederer, dass die Vereine Alfeld, Altensittenbach, Diepoltsdorf, Hartmannshof und Kainsbach nicht mehr dem BSB angehören. Die Gründe sieht Lederer in der veränderten Mitgliederstruktur von ursprünglich reinen Kriegsteilnehmern zu den – zunächst zögerlich aufgenommenen, dann aber doch drin-
i Vorstand des KV Hersbruck-Lauf: Thomas Winter (Vorsitzender), Stefan Kratzer und Manuel Wenzl (1. bzw. 2. Stellvertretender Vorsitzender), Wolfgang Köth (Schriftführer), Werner Hasenest (Schatzmeister), Christian Hauenstein und Wolfgang Stengl (Revisoren), Reinhold Heinrich, Roland Bezold, Marion Schober, Stefan Simon und Marco Plan (Beisitzer).
treue Kameraden 6/2016
53
Mittelfranken
Ehrung für Margot Nast. V. l. Wolfgang Niebling, Roland Bezold, Margot Nast und Jörg Fritsch.
gend benötigten Bundeswehrreservisten. Die allerdings fielen seit Aussetzung der Wehrpflicht fast ganz weg. Pommelsbrunns Bürgermeister und „bekennender Wehrpflichtiger“ Jörg Fritsch betonte seine Verbundenheit zu den Soldatenkameradschaften und erhielt die Auszeichnung „Ich habe gedient“. Wolfgang Niebling, Stellvertretender BSB-Präsident und Bezirksvorsitzender von Mittelfranken ehrte gemeinsam mit dem Bürgermeister zwei eifrige Sammler für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Stefan Kratzer erhielt die bronzene Verdienstspange für fünf Jahre, Kurt Michelberger die Verdienstspange in Weißgold für 25-jährige Sammlertätigkeit. Zuvor bereits hatte Adolf Lederer beim Empfang des Regierungspräsidenten von
Fahneneinsätze melden! Bitte denken Sie daran, Ihre im nächsten Jahr geplanten Fahneneinsätze bis Januar 2017 bei Stefan Schmid, Versicherungsreferent BSB 1874 e.V., Am Tradl 29, 92545 Niedermurach, anzumelden!
54
treue Kameraden 6/2016
Adolf Lederer (r) übergibt sein Amt an Thomas Winter.
Mittelfranken, Dr. Thomas Bauer, für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Bezirksverband Mittelfranken), die „Costermano-Medaille“ erhalten. Mit dieser Medaille des Landesverbandes Bayern würdigt der Volksbund besondere Verdienste um das Werk der Kriegsgräberfürsorge, das der Völkerverständigung und der Förderung des Friedens dient. Lederer erwarb diese Verdienste in seiner langen Amtszeit als Vorsitzender des BSB-Kreisverbandes Hersbruck-Lauf und damit als langjähriger Sammlungsleiter für die Kriegsgräberfürsorge. Die Auszeichnung wurde im Ansbacher Schloss durch den Regierungspräsidenten und Volksbund-Geschäftsführer Dirk Mewes überreicht. Text/Fotos: Helmut Taubmann
Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer (l.) mit Adolf Lederer.
Unterfranken BV Unterfranken
Sorge um sinkende Mitgliederzahlen Bezirksversammlung – Franz Sennefelder weiter an der Spitze Bad Königshofen-Merkershausen – Mit 1.443 Mitgliedern liegt der Kreisverband Rhön-Grabfeld im Bezirksverband (BV) Unterfranken des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) an der Spitze, gefolgt von Bad Kissingen mit 1.244 und Würzburg/MainSpessart mit 1.194 Mitgliedern. Das stellte Bezirksvorsitzender Franz Sennefelder bei der Bezirksversammlung im Sportheim von Merkershausen fest. Der Mitgliederschwund mache sich mittlerweile auch bei den Soldaten- und Reservistenkameradschaften immer mehr bemerkbar. Insgesamt gibt es im Bezirk Unterfranken 132 Kameradschaften (zwei weniger als im Vorjahr) mit 6.784 Mitgliedern. Sennefelder wurde bei den Neuwahlen zum Bezirksvorstand (Info) in seinem Amt bestätigt, zugleich nimmt er die Aufgaben des neu geschaffenen Postens eines Bezirks-Pressereferenten wahr. Die musikalische Gestaltung der Veranstaltung hatte die Blaskapelle Merkershausen unter der Leitung von Udo Schneider übernommen. Sie untermalte auch die Totenehrung mit dem „Lied von guten Kameraden“. Günter Neundorf, Vorsitzender der Ortskameradschaft und Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld, begrüßte die erschienenen Delegierten. Ein besonderer Gruß galt der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Wetzlar. „Sie haben den weitesten Weg auf sich genommen, viele andere sind leider heute nicht gekommen“, stellte der Kreisvorsitzende mit Bedauern fest. Dem Bezirksverband dankte er, dass die Zusammenkunft in Merkershausen stattfinden konnte. Grund dafür sei unter anderem das 50-Jährige Bestehen des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld. Die Grüße der Stadt Bad Königshofen
überbrachte Stadtrat Anton Schneider (Merkershausen). Er erinnerte an die hervorragende Organisation der 50-Jahrfeier in diesem Jahr in Bad Königshofen und an die Friedenswallfahrt, die schon des Öfteren in Merkershausen zur Schutzmantelkapelle führte. In diesem Jahr startete sie am Marktplatz in Saal zum Findelberg. Schneider: „Solche Friedenswallfahrten sind ein wichtiges Zeichen in unserer heutigen Zeit!“ Großkreuz mit Strahlenkranz für Siegbert Diemer Sennefelder hatte mit zwei Ehrungen Überraschungen für Günter Neundorf (Merkershausen) und Siegbert Diemer (Sondheim/Rhön) parat. Für ihr langjähriges Engagement, vor allem bei der 50-Jahrfeier aber auch in vielen anderen Funktionen, die sie ausüben, gab es Dankesworte. Der Kreisvorsitzende Günter Neundorf wurde mit dem Großen Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Siegbert Diemer wurde mit dem Großkreuz mit Strahlenkranz des BSB ausgezeichnet. Diese höchste Auszeichnung des Bayerischen Soldatenbundes wurde erstmals im Landkreis RhönGrabfeld verliehen. "Herzlichen Dank für Euren Einsatz" sagte Bezirksvorsitzender Franz Sennefelder, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Ewald Vogel die Auszeichnungen überreichte. In seinem Rechenschaftsbericht erläuterte Franz Sennefelder die Gliederung des Bezirksverbandes Unterfranken. Demnach sind sieben Kreisverbände sowie die SRK Wetzlar mit 218 Mitgliedern aktiv. Der Kreisverband Haßberge hat 14 Kameradschaften und 528 Mitglieder, Gerolzhofen (16/823), Kitzingen (13/636), Rhön-Grabfeld (27/1.443), Schweinfurt (17/676),
Bezirksvorsitzender Franz Sennefelder (l.) ehrte gemeinsam mit seinem Stellvertreter Ewald Vogel (r.) Günter Neundorf und Siegbert Diemer mit hohen BSB-Auszeichnungen.
Würzburg/Main-Spessart (25/1.194) und Bad Kissingen (19/1.244). Der Bezirksvorsitzende berichtete von diversen Sitzungen des Bezirksvorstandes sowie des BSB Präsidiums. Außerdem war er als Bezirksvorsitzender bei einigen Kreisverbänden. Angesprochen hat er die Beitragssystematik in Unterfranken, mit dem weiterhin geltenden Anteil von 15 Cent pro Mitglied im Jahr. Die Kassenprüfer trugen ihr Prüfergebnis vor, die Vorstandschaft wurde entlastet. Informationen gab es noch zur neuen Satzung des BSB, zu den Formularen im Internet wie Ehrungs- und Unterstützungsanträgen. Der Bezirksvorsitzende berichtete abschließend von 761 Sportschützen, die unterfrankenweit in 26 schießsporttreibenden Kameradschaften registriert sind. Abschließend informierte der Bezirksgeschäftsführer des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Stefan Wagenhäuser, noch über Neuigkeiten, Verbands-Infos, durchgeführte Ausflüge 2016 und geplante 2017, sowie über die beginnende Sammlung der Kriegsgräberfürsorge. Er stellte das Engagement der BSB-Ortskameradschaften heraus, die sich hier persönlich einsetzen. Text: Hanns Friedrich, Siegbert Diemer Fotos: Hanns Friedrich
i Der Bezirksvorstand Unterfranken: Franz Sennefelder (Vorsitzender); Ewald Vogel (Stellvertretender Vorsitzender); Erich Weidinger (Kassenwart); Gerd Radimirsky (Schriftführer); (Gerolzhofen); Volker Rommel und Erich Müller (Revisoren); Klaus Lutz, Herbert Karg und Stefan Wagenhäuser (Beisitzer); Klaus Lutz (Sozialwerksreferent); Gerhard Heilmann (Bezirksschießwart); Erich Weidinger (Reservistensprecher); Franz Sennefelder (Pressereferent).
Der wieder gewählte Bezirksvorstand: Vordere Reihe v. l.: Franz Sennefelder, Gerd Radimirsky und Ewald Vogel; hintere Reihen v. l.: Volker Rommel, Herbert Karg, Gerhard Heilmann, Erich Weidinger, Stefan Wagenhäuser und Klaus Lutz. treue Kameraden 6/2016
55
Unterfranken KV Würzburg/Main-Spessart
Besuch beim Vitéz-Orden in Budapest Budapest (Ungarn) – Ende September fand in der Ferences-Kirche die alljährliche Feier zur Aufnahme der neuen Vitéz-Ritter statt. In diesem Jahr wurde Armin Hoh, 2. Vorsitzender der Soldatenkameradschaft (SK) Karbach, als Ehrenmitglied in die Gemeinschaft aufgenommen. Damit wurde er für seinen jahrelangen Einsatz um die deutsch/ungarische Kameradschaft belohnt. Normalerweise werden nur Personen ungarischen Blutes, die in kriegerischen Auseinandersetzungen, bzw. bei friedensschaffenden Maßnahmen hohe Verdienste erworben haben, in diesen Orden aufgenommen. Sie tragen den Titel „vitéz“ (Held) als Namenszusatz, den sie dann auf ihre Nachkommen vererben können. Ehrenmitglieder tragen diesen Titel nicht und können diesen auch nicht vererben. Die kleine Delegation des BSB traf sich zunächst mit den Mikecz-Kalman-Huszaren in Tököl, dem Partnerverein der Karbacher Kameradschaft. Am folgenden Morgen hatte der Bürgermeister zum Empfang geladen, kurz darauf ging es weiter nach Budapest, wo die Gäste registriert und im nebenliegenden Kloster gesammelt wurden. Der Gottesdienst und die Aufnahmefeierlichkeiten dauernden vier Stunden. Armin Hoh wurde als erster der neu aufzunehmenden Personen zum Ehrenritter geschlagen, wie immer ein bewegender Augenblick. Nach den Feierlichkeiten lud der Generalkapitän des Vitéz-Ordens zu einem kleinen Stehempfang ein. Hier konnten die Kameraden aus Karbach und die Vorstandsmitglieder des Kreisverbandes Würzburg/Main-Spessart alte Verbindungen vertiefen und neue Bekanntschaften knüpfen. Am Samstagabend luden die Husaren aus Tököl zu einem – wie immer langen – Kameradschaftsabend ein, bei dem auch Gäste aus Siebenbürgen und verschiedenen ungarischen Landesteilen anwesend waren. Höhepunkt des Abends war die Aufnahme des Karbacher Bürgermeisters als Ehrenmitglied in das Husarenbanderium (s. S. 57). Text: Rainer Schmidt Fotos: Vitézi-Rend Budapest
Einzug der Heiligen Ungarischen Krone (Stefanskrone), dem Nationalheiligtum der Ungarn.
Die neu aufgenommenen Ritter beim Ablegen des Eides, vorne links Armin Hoh.
In gespannter Erwartung.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.kameraden.redaktion@gmx.de 56
treue Kameraden 6/2016
Unterfranken SRK Karbach
Karbacher Bürgermeister als Ehrenhusar Tököl/Ungarn – Kameraden der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Karbach mit ihrem Vorsitzenden Karl-Heinz Vogel (r.) besuchten kürzlich ihren Patenverein „Mikecz Kalman Huszaren“ in Tököl, einer Kleinstadt wenige Kilometer südlich von Budapest. Die aus einem Traditionsverbändetreffen entstandene Verbindung pflegen die Kameraden seit 2009 und es wuchs eine tiefe Freundschaft zu den Ungarn. Die Herzlichkeit war auch beim Kameradschaftsabend zu spüren, der nach gutem Essen und dem obligatorischen Palinka recht fröhlich endete. An dem Besuch nahm auch der Bürgermeister von Karbach, Bertram Werrlein (2. v. l.), hier mit dem Hauptmann der Husaren, Laszlo Kiss, teil. Wie schon einige der Karbacher Kameraden, wurde auch er ehrenhalber per Säbelhieben auf den Allerwertesten zum Husar geschlagen. Dem Abend vorausgegangen war ein Besuch beim deutschstämmigen Bürgermeister von Tököl, Pal Hoffman. Dieser begrüßte den Amtskollegen und die Gäste mit der bekannten ungarischen Freundlichkeit und bat nach dem Austausch der Gastgeschenke, herzlich Grüße ins Frankenland nach Karbach zu überbringen. Text/Foto: Rainer Zorn
SRK Mönchstockheim
Genscher-Medaille und zahlreiche Ehrungen Mönchstockheim – Zahlreiche Ehrungen nahmen Kreisvorsitzender Gerd Radimirsky sowie der Vorsitzende der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Mönchstockheim, Manfred Grimme, im Rahmen eines Kameradschaftsnachmittags vor. Radimirsky lobte den Zusammenhalt der Kameradschaft über Jahrzehnte. Besonderes Lob erfuhren die Akteure des Vorstands. Lorenz Makowski, seit 1980 Schriftführer und für verschiedene Aktivitäten im Verein verantwortlich, erhielt das Große Verdienstkreuz des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) am Band. Er erstellte zudem eine Liste aller Mönchstockheimer Kriegsteilnehmer sowie ein Sterbebuch aller Kameraden. Bürgermeister Jürgen Franz Schwab stellte die Wichtigkeit der Bundeswehr sowie der Kameradschaften vor Ort in der heutigen Zeit außer Frage und hoffte auf dauerhaften Fortbestand. Für das hervorragende Sammelergebnis für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberpflege erhielt die SRK als eine der ersten Kameradschaften Bayerns die Medaillen-Ehrenprägung Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts „HansDietrich-Genscher“. Text/Foto: Christian Knetzger
Vorne v. l.: Edgar Nüßlein, Lorenz Lenhardt, Theobald Schmitt, Adam Orth, Stefan Barth und Edgar Wilhelm; hinten v. l.: Josef Rippstein, Patrick Grimme, Jürgen Franz Schwab, Anton Konrad, Erich Markert, Lorenz Makowski, Alfons Pickel, Manfred Grimme, Erich Radimirsky und Gerd Radimirsky.
i Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereins- und Verbandstreue wurden ausgezeichnet: Lorenz Makowski (Großes Verdienstkreuz am Band); Berthold Horn, Anton Konrad und Erich Markert (Verdienstkreuz zweiter Klasse); Josef Orth (Ehrenkreuz); Manfred Grimme (Verdienstkreuz 1. Klasse, Reservistenverdienstkreuz in Gold); Erich Markert und Lorenz Makowski (Reservistenverdienstkreuz in Silber). – Josef Sahlmüller und Theobald Schmitt (60 Jahre); Stefan Barth, Ludwig Burger, Erhard Glos, Hubert Gräb, Lorenz Lenhardt, Edgar Nüßlein, Winfried Ort, Adam Orth, Erich Radimirsky, Josef Rippstein, Werner Rippstein, Edgar Wilheim (50); Alfons Pickel (40); Patrick Grimme (10). Mit Verdienstspangen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurden ausgezeichnet: Lorenz Makowski und Josef Rippstein (Gold); Manfred Grimme (Silber) treue Kameraden 6/2016
57
Unterfranken SRK Schallfeld
Herrliche Tage im Dachsteingebirge Bergmarsch 2016 Schladming – In das Dachsteingebirge (Steiermark) mit dem Hohen Dachstein (2.995 m ü. A.) als Hauptgipfel führte Ende September der diesjährige Bergmarsch der Bergkameraden von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Schallfeld. Es herrschte bestes Bergwetter, entsprechend viele Menschen waren unterwegs und entsprechend stark war der Andrang an der Bergbahn. Gegen Mittag erreichte die Gruppe die Bergstation auf 2.700 m Höhe. Vier Kameraden gingen unverzüglich das Abenteuer Klettersteig auf den Großen Koppenkarstein an. Die vierstündige, interessante Bergtour führte gleich steil über eine Leite senkrecht nach oben und dann über einen Seilsteg weiter über den kleinen Koppenkarstein. Eine wunderbare weite Rundumsicht bei blauem Himmel bescherte den Bergsteigern eine phänomenale Weitsicht, die die Strapazen vergessen ließ. Da lagen unter ihnen der Gletscher und das Karsthochland des Dachsteinmassives, die Schladminger Alpen im Süden und in Richtung Norden Oberösterreich mit dem schönen Salzkammergut. Die Kameraden genossen es als Privileg dort sein zu dürfen. Der Rest der insgesamt 14-köpfigen Gruppe schaute sich derweil einige außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten auf dem Dachsteinmassiv an wie z.B. auf Österreichs höchster Hängebrücke laufen, den Eispalast mit vielen Eisskulpturen anschauen, auf der Treppe ins Nichts gehen oder eine Gletscherwanderung durchführen. So konnten sich alle Teilnehmer beim Abendessen in
Am Klettersteig in der Silberkarklamm.
58
treue Kameraden 6/2016
Die Bergkameraden aus Schallfeld. der Unterkunft in Schladming über ihre Eindrücke austauschen. Am nächsten Tag ging es in die Silberkarklamm am Fuße des Dachsteinmasives. Zur Hälfte des Weges durch die Klamm hieß es für die vier kletterbegeisterten Kameraden Helm auf und Sicherungen anlegen. Der schwierige Klettersteig mit dem Schwierigkeitsgrad D ging sofort steil nach oben, und lies den Bergkameraden kaum Luft zum verschnaufen. Oben angekommen ging es über einen Bergweg zur Silberkarhütte, wo
sie sich mit dem Rest der Truppe trafen. Der Rückweg durch die Klamm führte zu einem klaren, kalten, türkisblauen Bergsee. Kurz entschlossen sprang ein mutiger Kamerad hinein, um eine Runde zu schwimmen. Eine weitere Tour, zum Alpin-Steig in Rohrmoos im Untertal beendete das Tagesprogramm. Der Steig führte an verschiede – darunter der größte der Steiermark – zum Riesachsee. Am Abreisetag fuhren die Reservisten um das Dachsteinmassiv herum, zum Grundelsee und weiter zum sagenumwobenen Toblitzsee. Hier soll zum Ende des zweiten Weltkrieges ein Goldschatz versenkt worden sein. Gefunden hat man diesen zwar nicht, aber tonnenweise gefälschte britische Pfundnoten. Nach der kleinen Wanderung erreichte die Truppe den Hallstättersee mit schönem Blick auf die Nordseite des Dachsteingebirges. Dann ging es heimwärts. Text/Foto: Peter Pfister
Auf dem Dachstein angekommen.
Unterfranken RSK Schonungen
Gemeinsam für eine gute Sache Schonungen – „Gemeinsame Sache“ machten kürzlich der Schonunger Bürgermeister Stefan Rottmann, der 1. und 2. Vorsitzende der Reservisten- und Soldatenkameradschaft (RSK) Schonungen sowie Stefan Wagenhäuser, Bezirksleiter der Deutschen Kriegsgräberfürsorge e.V. in Unterfranken. Mit einem Pressetermin im örtlichen Rathaus eröffneten sie die diesjährige Haus- und Straßensammlung des Volksbundes. Rottmann ist zugleich Schirmherr der Sammlung. Wagenhäuser nutzte die Gelegenheit, auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit der regelmäßigen Sammlungen zum Erhalt der bereits bestehenden und in Zukunft neu erbauten Gedenkstätten zur Förderung von Frieden, Demokratie und dem Erhalt der Gedenkstätten für zukünftige Generation hinzuweisen. Text: Philipp Hartmann/Foto: Holger Gehles
V. l.: 1.Bürgermeister Stefan Rottmann, RSK-Vorsitzender Jochen Brand, 2.Vorsitzender und Sammlungsleiter Philipp Hartmann, Volksbund-Bezirksleiter Stefan Wagenhäuser.
KRV Unterpreppach
SK Ostheim
Burgenmarsch mit steigender Beteiligung
Trauer um Artur Mäuser
Unterpreppach – Im Rahmen der militärischen Möglichkeiten führte der Kameradenund Reservistenverein (KRV) Unterpreppach mit seinem Vorsitzenden Hauptfeldwebel d. R. Michael Bezdeka in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Soldatenbund 1874 e. V. (BSB) Kreisverband Haßberge und dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. (VdRBw) Kreisgruppe Schweinfurt – Haßberge, Bezirksgruppe Unterfranken den 10. Burgenmarsch als Verbandsveranstaltung mit ziviler Beteiligung durch. Mit 63 Marschierern zwischen 11 und 82 Jahren und zirka 20 Funktionern wurde eine neue Bestmarke gesetzt. Marschstrecken zu Burgen und Schlössern mit 10, 15 und 20 Kilometer waren ausgeschrieben, der Start der Teams erfolgte im Beisein von Eberns Stadträtin Irene Jungnickel. Die drei stärksten Teilnehmergruppen waren die RK Gochsheim, Knetzgau und Biswang im Altmühl. Mit dabei auch der BSB-Kreisvorsitzende Werner Müller. Die ersten Plätze errangen bei den Reservisten Lothar Bonfig (10 km), Steffen Lamprecht (15 km) und Martin Hirsch (20 km). Bei den zivilen Teilnehmern kamen Elmar Barth (10 km), Ralph Schneider (15 km) und Ralf Häfner (20 km) auf die jeweils ersten Plätze. Text/Foto: Peter Vietze
Ostheim/ Rhön – Die Soldatenkameradschaft (SK) Ostheim/Rhön trauert um ihren langjährigen Kameraden und Vereinsschießwart Artur Mäuser, der am 12. August 2016 nach schwerer Krankheit im Alter von nur 58 Jahren verstarb. Er war immer ein Vorbild in Disziplin und Kameradschaft. Die Kameraden werden ihm stets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren. Text: Eva Wienröder, Foto: privat
KRV-Vorsitzender Michael Bezdeka, die Vertreter der drei stärksten Mannschaften mit dem jüngsten Teilnehmer Ben Gocker, dem ältesten Teilnehmer Heinz Winkelmann, dem Leitenden Sven Kuhn und Leitungsgehilfen Berthold Barth.
Artur Mäuser † treue Kameraden 6/2016
59
Oberbayern BV Oberbayern
Kaiserjäger feierten bei Kaiserwetter Seit 90 Jahren heißt es in Kufstein: „In Treue fest“ Kufstein (Österreich) – Am 10. September 2016 wurde in Kufstein das 90-jährige Bestehen der Kufsteiner Heldenorgel und der Kaiserjäger-Ortsgruppe Kufstein gefeiert. Fast 900 Gäste – alle in historische Gewänder oder farbenprächtige Uniformen gekleidet – darunter auch eine Abordnung aus Oberbayern unter Führung des BSBPräsidenten Oberst a.D. Richard Drexl und der beiden stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Bernhard Bienek und Dieter Scholle, nahmen an den Feierlichkeiten teil. Mit
über 140 Teilnehmern stellten die Oberbayern die größte Gruppe. Der Kufsteiner Traditionsverein ist seit vielen Jahren mit mehreren Ortsvereinen des Bezirks verbunden. Der BSB-Präsident betonte in seinem Grußwort die freundschaftlichen Verbindungen über die Landesgrenzen hinweg. „Bayerischer Soldatenbund wie Österreichische Kaiserjäger fühlen sich der Geschichte verpflichtet. Sich der guten Seiten unserer Militärtradition zu erinnern und das Gedenken an Gefallene zu pflegen, ist Frie-
densdienst im besten Sinne. Wir verstehen uns als aktive Mitglieder der europäischen Familie: Europa ist uns Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft." Bei strahlendem Sonnenschein starteten die Feierlichkeiten mit einem großen Festumzug durch die Innenstadt zum Unteren Stadtplatz der Festungsstadt. Bei einer Feldmesse wurden die neuen Vereinsfahnen geweiht. Zahlreiche hochrangige Vertreter aus der Politik und von befreundeten Traditionsverbänden würdigten die Arbeit
Der Präsident des BSB, Oberst a.D. Richard Drexl, übergibt das Gastgeschenk aus Oberbayern an den Bezirks-Obmann, Hauptmann Engelbert Raffeiner.
Angeführt von der Standarte marschierten die Teilnehmer aus Oberbayern zu Ehren der Kaiserjäger im Festumzug durch Kufstein.
60
treue Kameraden 6/2016
Feldmesse am Unteren Stadtplatz.
Oberbayern und die Bedeutung der militärhistorischen Vereine in der Region Kufstein. Im Anschluss an die offiziellen Feierlichkeiten führte der Festumzug wieder zurück zu den Sportanlagen der Stadt. Fleißige Hände bauten bereits am Vortag die große
Halle zu einem Festzelt um. Bei gutem Essen, schmissiger Musik und guten Gesprächen klang der Tag aus. Text: Dieter Scholle, Fotos: Gertrudis Prömper/Solveig Sedlmeir/VKV Laim
Mit großem Stolz präsentierte sich die Fahnenabordnung des Soldatenvereins Landsberg a. Lech zum ersten Mal mit der neuen Uniform. Die Vereinsfahne schmückt nun ein neues Fahnenband mit der Aufschrift „Fahnenweihe Tiroler Kaiserjäger“.
Die Delegation des VKV Laim.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.kameraden.redaktion@gmx.de
VKV Laim
„Ganz schön schwer!“ – die Olympiamedaille Laim – Einen besonderen Bezug hat auch der Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim zu Olympia-Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch, hier mit Goldmedaillengewinnerin Oberfeldwebel Barbara Engleder und den bayerischen Athleten in Uniform. Die Bundestagsabgeordnete Julia Obermeier (Bildmitte) durfte beim Empfang zur Ehrung der bayerischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bundeswehr an den Olympischen Spielen von Rio 2016 zum ersten Mal eine Olympiamedaille anfassen. „Die sind fei ganz schön schwer!“ postete sie bei Facebook und weiter: „Unter den 423 Olympia-Startern nahmen 127 Sportsoldatinnen und Sportsoldaten an den Spielen teil, sie haben dabei 6 Gold-, 5 Silber- und 8 Bronzemedaillen erkämpft – das ist fast jede zweite der deutschen Medaillenausbeute! Das zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und wirkungsvoll die Spitzensportförderung der Bundeswehr ist.“ Text: Gerhard Krämer/Julia Obermeier, Foto: Julia Obermeier MdB
treue Kameraden 6/2016
61
Oberbayern Rott
Rotter Reservisten bejubeln Silber Olympiareifer Empfang – Rotter empfingen ihre Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch Rott – Mit einem großen Empfang begrüßten die Rotter Monika Karsch, die im Sommer mit einer Silbermedaille im Gepäck von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zurückkehrte (s. tK 5/2016). Die Weltklasse-Schützin ist Mitglied der Reservistenkameradschaft (RK) Rott, die wiederum zum BSB gehört. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro wurden deutschlandweit intensiv verfolgt. In Rott am Lech war der Fokus vor allem auf die Schützen gerichtet. Schließlich stand in der deutschen Mannschaft mit Monika Karsch eine gebürtige Rotterin. Entsprechend groß war die Freude in der Lechraingemeinde, als die 33-jährige Spitzensportlerin in Uniform die Silbermedaille in der Disziplin Sportpistole holte. „Wir freuen uns riesig über diesen Erfolg“, strahlte Florian Schilcher, der Chef der Rotter Reservisten, die mit zahlreichen Helfern beim gemeinsamen Empfang mit dem Rotter Schützenverein im Seefeststadl für die Silbermedaillengewinnerin im Einsatz waren. Über 300 Gäste, darunter viele aus Karschs jetzigem Wohnort Regensburg, würdigten ihre Leistung. „Du hast Rott in der ganzen Welt bekannt gemacht“, lobte Rotts Bürgermeister Quirin Krötz die erfolgreiche Schützin, die mit einem Spalier der Vereinskameraden des Schützenvereins und mit Salutschüssen der Reservistenkameradschaft begrüßt wurde. Karsch nahm danach die vielen Gratulationsreden und die persönlichen Glückwünsche der fast nicht enden wollenden Schar an Gratulanten – viele davon mit phantasievollen Geschenken – gut gelaunt und stets lächelnd entgegen. Von der Größe der Begrüßungsfeier zeigte sie sich über-
Unzählige Gratulanten wollten Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch beim Empfang im Rotter Seefeststadl die Hand schütteln. rascht: „Ich dachte, wir gehen wieder in die Pizzeria“, scherzte sie auf der Bühne, ehe sie unterstützt von ihrem Mann Thomas Karsch von ihren Erlebnissen in Brasilien in Wort und Bild berichtete. „Für die Siegerehrung gab es sogar silberne Schuhbändchen für die Schuhe“, erzählte sie unter anderem von der bis ins Detail durchgeplanten und vorgegebenen Kleiderordnung für die Olympioniken. Mit ihrer Lockerheit und Ungezwungenheit sorgte sie bei ihrer Schilderung, die mit dem Video ihres Finalkampfes abgerundet wurde, immer wieder für lautstarken Applaus. Auch die eine oder andere Freudenträne lösten die Bilder aus. „Das war ganz großes Kino“, schloss Karsch ihre Ausfüh-
rung, um im Anschluss weiter fleißig Glückwünsche entgegenzunehmen. Zur Musik der Blaskapelle Rott, die Karsch zwischendurch auch noch dirigierte, wurde danach bei Rollbraten und vielen Gesprächen zusammen mit vielen hochkarätigen Gästen, wie den Weltklasseschützinnen Petra Horneber und Sonja Pfeilschifter, bis spät in die Nacht gefeiert. „So ein Fest gibt es nur auf dem Dorf“, gab es hinterher von Thomas Karsch viel Lob für die Organisatoren von den Hubertusschützen, den Reservisten und der Gemeinde. „Auch beim Feiern ist Rott medaillenwürdig“, fügte einer der Gäste treffend an. Text/Fotos: Roland Halmel
Fahneneinsätze melden! Bitte denken Sie daran, Ihre im nächsten Jahr geplanten Fahneneinsätze bis Januar 2017 bei Stefan Schmid, Versicherungsreferent BSB 1874 e.V., Am Tradl 29, 92545 Niedermurach, anzumelden!
Mitglied werden! treue Kameraden abonnieren! Förder- und Einzelmitgliedschaft, Abonnement München – Dem Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. (BSB) gehören automatisch die Mitglieder eines dem BSB angeschlossenen Ortsvereins/-kameradschaft an. Darüber hinaus gibt es die Einzel- und Fördermitgliedschaft, beide müssen separat beantragt werden. Im Jahresbeitrag für Einzelmitglieder (18 Euro) ist der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Verbandszeitschrift treue Kameraden bereits enthalten. Auch bei den Fördermitgliedern ist die Lieferung der Verbandszeitschrift bereits im Jahresbeitrag von (mindestens) 49 Euro eingeschlossen. Fördermitglieder unterstützen den BSB mit ihrem „nach oben offenen“ höheren Jahresbeitrag in besonderer Weise. Sie erhalten eine Spendenquittung. Bleibt noch anzumerken, dass treue Kameraden auch im Einzelabonnement bezogen werden kann. Das Heft kommt zum Preis von 15 Euro/Jahr alle zwei Monate druckfrisch an die angegebene Adresse. Eine kombinierte Beitrittserklärung (Förderund Einzelmitglieder) und Abonnement-Bestellung finden Sie unter http://www.bsb-1874.bayern/Mitglied-werden/
62
treue Kameraden 6/2016
Schwaben RK Oberbeuren
SV Minderoffingen
Sportlich, sportlich!
Nachruf Tief betroffen müssen wir Abschied nehmen von unserem 1. Vorstand des Soldaten- und Veteranenvereins Minderoffingen,
Karl Stimpfle *26. Juni 1936
Stockheim – Siegfried Kratz (2. v. r.), Vorsitzender der Reservistenkameradschaft (RK) Oberbeuren, erfuhr kürzlich besondere Erwähnung für sein außergewöhnliches sportliches Engagement. Bezirkssportabzeichen-Referent Rudi Broda (l.) gratulierte ihm im Rahmen der Verleihung der Deutschen und Österreichischen Sportabzeichen an rund 160 Teilnehmer zur 52. Wiederholung des Deutschen Sportabzeichens, des Österreichischen Sportabzeichens in Gold und des Bad Wörishofener Fitness-Abzeichens. Kratz gehört selbst zur Riege der DOSB-Sportabzeichenprüfer. Paul Gruschka (Bildmitte), Erster Bürgermeister der Stadt Bad Wörishofen, lobte das gesamte Prüferteam für das besonders gute Arrangement mit ca. 750 abgenommenen Abzeichen durch Teilnehmer Text/Foto: Siegfried Kratz aller Altersgruppen.
† 29. August 2016
In den 45 Jahren seiner Vereinszugehörigkeit war er seit 1995 1. Vorstand des Vereins. In diesem Amt hat sich der Verstorbene in höchstem Maße um seinen Verein verdient gemacht. Seiner Familie gehört unsere aufrichtige Anteilnahme. Mit großem Dank werden wir ihn in würdiger Erinnerung behalten. Die Vorstandschaft Des Soldaten- und Veteranenvereins Minderoffingen – Enslingen – Bühlingen
Selbstständige Kameradschaften RK Wisserland
ABC-Abwehr aller Truppen: Reservisten bilden Reservisten aus Wissen – Die Vermittlung und Überprüfung von individuellen Grundfertigkeiten (IGF) und körperlicher Leistungsfähigkeit (KLF) sind auch für die Angehörigen der Reserve mittlerweile ministerielle Vorgaben. Die klar definierten Leistungen auf beiden Gebieten müssen in turnusmäßigen Abständen von einem bzw. zwei Jahren erfolgreich abgelegt werden. Dazu gehören auch die ABC-Ausbildung aller Truppen und der Selbstschutz. Bereits zu Beginn des Jahres wurden die Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland und ihrer Ortsverbände in die Grundlagen der ABC-Abwehr aller Truppen und den Selbstschutz eingewiesen. In einer weiteren Lerneinheit rückten die heimischen Reservisten nun die atomaren Waffen und deren Wirkungen in den Fokus ihrer Ausbildungsreihe. Mit zahlreichen Vi-
deosequenzen und einer Bildschirmpräsentation lockerte Reservistenchef Oberstleutnant d.R. Axel Wienand, ausgebildeter ABC-Abwehr- und Selbstschutzstabsoffizier, diese zweite Unterrichtseinheit auf. Unterstützt wurde er von Stabsunteroffizier d.R. Wolfgang Ziolkowski, der als ABC-Abwehrunteroffizier seine profunden Fachkenntnisse zusteuerte. Welche Detonationsarten existieren und wie man diese erkennt, was man unter Fallout, Kernstrahlungsarten bei einer Atomdetonation und deren militärischer Bedeutung sowie Halbwertschichten versteht, erläuterte Wienand anschaulich anhand von Bild- und Fotomaterial. Weitere Themen: Wirkungskomponenten einer Atomdetonation, Strahlenbelastung bei Anfangsund Rückstandsstrahlung sowie Schutzwirkung von Kampfständen und Deckungen.
Auf reges Interesse stießen die elektromagnetischen Wirkungen einer Atomdetonation. Einigen Teilnehmern waren diese so gar nicht bekannt. In weiteren Lerneinheiten sollen das Thema „Biologische und Chemische Kampfstoffe“ und deren Wirkung und Abwehr vertieft werden. Bei der Wissener RK schlägt besonders positiv zu Buche, dass sie über qualifizierte, militärische Ausbilder mit fundierten Fachkenntnissen verfügt. Ob im Sanitäts- und Rettungsdienst (Ärzte, Rettungssanitäter, Rettungsschwimmer und Lehrscheininhaber) sowie im Bereich der ABC-Abwehr aller Truppen oder im Sportwesen, personell sind die Ex-Soldaten bestens aufgestellt und auch autonom. Solide Ausbildung ist bei den Wissenern somit garantiert und wird besonders großgeschrieben. Text: aw treue Kameraden 6/2016
63
Selbstständige Kameradschaften RK Wisserland
Angepackt Freusburg/Wissen – Vor 22 Jahren übernahm die Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland die Patenschaft über die Gedenkstätte auf dem Freusburger Soldatenfriedhof. Die Pflege der 38 Soldatengräber ist mittlerweile fester Bestandteil im Jahresablauf der Kameradschaft. Kürzlich rückten wieder einige Mitglieder zum Herbstarbeitseinsatz mit Reinigungsarbeiten, Unkraut jäten und Entfernung von Laub und Schnittgut an. Bei guten Witterungsverhältnissen brachten Volker Rosenthal, Klaus Schneider, Axel Wienand und Wolfgang Ziolkowski innerhalb von zwei Stunden die Gedenkstätte auf Vordermann. Dem Bewuchs auf den drei Gräberreihen galt dabei besonderes Augenmerk, besonders war der Storchenschnabel zurückzuschneiden. Nun sind die Namensplatten der gefallenen Soldaten wieder gut sichtbar. Ein weiterer Arbeitseinsatz auf dem Friedhof am Vortag des Volkstrauertages sollte folgen. Text/Foto: Axel Wienand
Die Arbeiten gestalten sich vielschichtig. – (V. l.): Wolfgang Ziolkowski, Klaus Schneider und Volker Rosenthal
RK Wisserland
Wieder dabei beim Kreisheimattag Altenkirchen – Bereits zum dritten Mal präsentierte sich die Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland mit ihren Ortsverbänden (ROV) beim Heimattag des Landkreises Altenkirchen. Mit dabei auch Kameraden der RK’s Otterbach mit ihrer Feldküche, zweifelsohne einem Publikumsmagneten, und Rheintal. Zwischen 15.000 und 20.000 Besucher interessierten sich für den Kreisheimattag. Ziel war es, die Menschen in der Region über die ehrenamtliche Tätigkeit zu informieren und dafür zu begeistern, sprich: Nachwuchswerbung zu betreiben. Unter-
stützung erfuhren die Kameradschaften durch das Soldatenhilfswerk, das mit einer Tombola und attraktiven Preisen aufwartete und damit für eine weitere Attraktion sorgte. Dargestellt wurden die Vereinsarbeit der Kameradschaften und des Soldatenhilfswerks sowie der Schießsport mit Infoständen und einer Presseschau. Für Informationen zur Reservistenarbeit von Bundeswehr und Bayerischen Soldatenbund standen vor Ort kompetente Ansprechpartner bereit. Die Kameradschaften waren mit FFW, THW (inkl. Rettungshundestaffel) und DRK
Die RK Otterbach bei der Arbeit. Die „legendäre“ Erbsensuppe wird natürlich frisch zubereitet.
64
treue Kameraden 6/2016
in der „Blauchlichtmeile“ bestens aufgehoben. Gegenseitige Besuche unter Nachbarn mit angeregten Gesprächen waren Pflicht und unterstrichen das hervorragende Miteinander vor Ort. Landrat Michael Lieber und viele interessierte Bürgerinnen und Bürger informierten sich umfassend etwa über die Bundeswehrreform. Die Reservisten in Uniform mischten sich unter die Besucher erwiesen sich bei der Beantwortung von Fragen ausgesprochen sattelfest. Mit ihrer Feldküche, einem absoluten Publikumsmagneten, erzielte die RK Otter-
Bereits vor dem Startschuss kamen die ersten Besucher und Besucherinnen.
Selbstständige Kameradschaften bach mit ihrer Erbsensuppe einen Gewinn von 250 Euro, den sie an die Seniorenhilfe „Alt-Arm-Allein“ Kaiserslautern spenden wird. Der gemeinnützige Verein unterstützt im Raum Kaiserslautern über 700 sozial schwache Menschen mit Geld und Gütern. Das Soldatenhilfswerk konnte gar aus Spenden und Tombola 461 Euro sammeln. Das Geld kommt unverschuldet in eine Notlage geratenen Soldaten und ihren Angehörigen zugute. Text: aw, Fotos:Gerd Kaminski
V. l.: Stabsunteroffizier d.R. Wolfgang Ziolkowski und Oberstleutnant d.R. Axel Wienand, Vorsitzender der RK Wisserland, präsentierten u.a. die „Presseschau“ der Kameradschaft.
Knoten & Bunde Wissen – Auf dem Gebiet der Ausbildung militärischer Fertigkeiten (AMF) übten die Wissener Reservisten kürzlich in einer Abendversammlung gemeinsam mit ihren Ortsverbänden im Vereinsheim der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland das Anfertigen von Knoten (Stichen) und Bunden als Pionierdienst aller Truppen mit gleichzeitiger Bootsführerweiterbildung. Denn schließlich sollen die RK-eigenen Bootsführer auf aktuellem Wissensstand gehalten werden. Dazu gehören selbstverständlich auch Kenntnisse im Wasserrettungsdienst. Bevor es aber diskutierten die Kameraden zunächst einmal kontrovers über die Präsidentenwahl in den USA. Neben RK-eigenem Übungsmaterial durfte Knotenbrett (Foto), Rettungsball, Rettungswurfleine, DLRG-Gurtretter und Rettungsboje der DLRG-Ortsgruppe Hamm an der Sieg genutzt werden. Besondere Aufmerksamkeit widmete Reservistenchef Axel Wienand dem wichtigsten Knoten an Bord, dem sogenannten Palstek. Später standen weitere Knoten wie Kreuzknoten, einfachen und doppelter Schotstek, Roringstek, Stopperstek, Slipstek und Webeleinstek auf dem Stundenplan. Marcus Klein (Leiter Medizin, DLRG Landesverband RheinlandPfalz e.V.) übernahm das Thema "Wasserrettung und Wasserrettungsgerät". Dazu stellte er zunächst das Gerät und seinen Nutzen im Wasserrettungsdienst im Detail vor. Anschließend ging es unter fachkundiger Anleitung des DLRGlers ans Üben. Text: aw, Foto: privat
Am Knotenbrett der DLRG-Ortsgruppe Hamm (Sieg) konnten nahezu alle Stiche und Bunde ausgeführt und einstudiert werden. Die Ausbilder Marcus Klein (Mitte) und Axel Wienand (r) beobachten gerade Björn Reiter (l.), der Stopperstek übt.
Fahneneinsätze melden! Bitte denken Sie daran, Ihre im nächsten Jahr geplanten Fahneneinsätze bis Januar 2017 bei Stefan Schmid, Versicherungsreferent BSB 1874 e.V., Am Tradl 29, 92545 Niedermurach, anzumelden!
Der BSB im Internet Sie wollen noch einmal bestimmte Artikel aus älteren Ausgaben dieses Jahrgangs von treue Kameraden am Bildschirm nachlesen? Kein Problem! Folgen Sie einfach folgendem Link: http://www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-undPresse/Verbandsmagazin/Verbandsmagazin-Archiv-2016/ treue Kameraden 6/2016
65
Selbstständige Kameradschaften Niederrhein
AWACS E3A blieb am Boden Nebel verhinderte Aufklärungseinsatz – Blitzeinschlag hinderte Besuchergruppe Geilenkirchen/Brunssum (NL) – Auf Einladung von Hauptmann d.R. Jürgen Barthel, Vorsitzender der Kameradschaft ERH Niederrhein des Deutschen Bundeswehrverbandes, fuhr eine Gruppe ehemaliger Bundeswehrangehöriger und Reservisten der KEHR Niederrhein zur NATO AIR BASE Geilenkirchen. Mit dabei auch Gäste des BSB 1874. In Geilenkirchen angekommen, stellte Hauptmann Neckermann den E3A – AWACS – Verband und die NATO-Aufgabenstellung vor. Neben historischem Hintergrundwissen wurde auch die Aufgabenstellung im NATO-Bündnis mit den aktuellen Aufgabenerweiterungen vorgetragen, was auf reges Interesse stieß und viele Fragen hervorrief. Schwerer, lang anhaltender Nebel verhinderte den Start von zwei AWACS-Aufklärungs-Flugzeugen, die über Stunden keine Startfreigabe erhielten. Dennoch kein Problem: Die Aufgaben wurden von anderen E3A-Flugzeugen anderer NATO-Stützpunkte übernommen! Aber: Ein Blitzeinschlag hatte zur Sperrung genau des Flugzeuges geführt, das die Gruppe besichtigen sollte. So fand die Besichtigung von Flugzeugmustern im Nebel „von außen“ statt, enttäuschend für die meisten Besucher. Doch: Leben in der Lage! Neckermann ließ
Ein Tankflugzeug der U.S. AIR FORCE. seine Kontakte zu den aktiven Soldaten und zur Nationalgarde der US-Streitkräfte spielen, wodurch kurzfristig die Besichtigung eines Tankflugzeuges möglich war. Im Joint Force Command (JFC) Brunssum, der nächsten Station, erfuhren die Besucher viel über die umfangreichen Aufgabengebiete des JFC einschließlich der letzten Reformen und aktuellen Lageaufträge.
Übrigens, ein treue Kameraden Jahres-Abonnement (15 Euro) eignet sich hervorragend als Tombola-Preis!
Leider konnten die Besucher die AWACS E3A nur von außen besichtigen.
66
treue Kameraden 6/2016
Viele Fragen wurden gestellt, Antworten teils diskutiert. Ein interessanter Nachmittag musste aufgrund fortgeschrittener Zeit quasi zwangsweise beendet werden, denn das Interesse der Besuchergruppe war offenkundig und erfreute auch den Vortragenden. Text: Robert Neber, Fotos: Klaus Haschke
Selbstständige Kameradschaften RAG Süchteln Sicherheitspolitik in Süchteln
Naher und Mittlerer Osten Russischer Militärattaché Gast am Niederrhein Niederrhein/Viersen-Süchteln – Auf Einladung der Kameradschaft ERH Niederrhein des Deutschen Bundeswehrverbandes mit ihrem Vorsitzenden Hauptmann d.R. Jürgen Barthel fand kürzlich ein sicherheitspolitischer Abend mit Diskussionsrunde statt, zu der auch Reservisten des BSB 1874 e.V. und speziell der RAG Süchteln und der GRA Viersen geladen waren. Referenten waren der russische Verteidigungsattaché Oberst i.G. Mikhail Starov sowie der Militärhistoriker Dipl. Oekonom, Oberstleutnant d.R. Ralph W. Göhlert, u.a. auch Beauftragter für Sicherheitspolitik im Reservistenverband, gab einen allgemeinen Überblick über die wirtschaftspolitische Lage der um die Türkei und Syrien angesiedelten Staaten und dehnte diese auf afrikanische Anliegerstaaten aus. Er zeigte Zusammenhänge zwischen Staats- und Regierungsform, Religionszugehörigkeiten, ethnischen Gruppen und Auswirkungen auf die Produktivität und Effizienz auf und nannte Beispiele aus diesen Staaten. Oberst d.R. Dr. Axel Bieling (VdRBw) ließ durchblicken, dass gerade die Auslegung der durch die Religion bedingten Zusammenhänge auch zu einem Trugschluss führen könne. Er mahnte zur Vorsicht. Göhlert fand eine Vielzahl von Beispielen aus seinem Erfahrungsschatz als Handelsreisender, die bei vielen Zuhörern Erstaunen, aber auch Schmunzeln, auslösten. Diesen Streifzug durch die Konfliktszenerie des nahöstlichen Krisenraumes ergänzte der russische Oberst i.G. Mikhail Starov, der z.Zt. als Attaché Luftwaffe und Marine in Berlin eingesetzt ist, aber auch bereits als Verteidigungsattaché in Deutschland Dienst verrichtet hat. Oberst Starov wuchs auf der Krim auf. Es war eine emotionale Betroffenheit bei Fragen zum Ukrainekonflikt erkennbar, die aus den Reihen der Zuhörer gestellt wurden, da Starov in der Kiewer Militärhochschule (also in der Ukraine) nach eigenem Bekunden studierte und an vielen Auslandseinsätzen teilnahm. Nach seiner Darstellung sei Russland nicht (mehr) die Weltmacht, die es zu früheren Zeiten des Warschauer Paktes war und dass mehrere Staaten, angeführt von den USA und China, weit höhere Militärausgaben hätten; auch im Gegensatz zur NATO sei Russland der schwächere Kandidat. Propaganda des Westens schüre künstlich eine Angst vor Russland, die auch durch Militärhaushalte nicht zu begründen sei; viele Staaten würden Rüstung modernisieren,
Von links: Oberstleutnant d.R. Ralph W. Göhlert, Oberst i.G. Mikhail Starov und Hauptmann d.R. Jürgen Barthel. würden aufrüsten, Russland sei dabei in keiner Weise an der Spitze zu sehen. Seine Regierung betreibe eine offene Politik und stelle alle Maßnahmen offen dar, was stets auf der Homepage des russischen Verteidigungsministeriums nachzulesen sei. Zudem stellte er die Militärausgaben Russlands denen anderen Staaten gegenüber. Eine allgemeine Fragerunde aus dem Pu-
blikum führte zu interessierten Diskussionen, so dass die Veranstaltung nach über drei Stunden mit großem Dank an die Anwesenden aufgrund vorgerückter Stunde beendet werden musste. Langer Beifall zeigte, dass das Thema und die Referenten gut gewählt waren. Text/Foto: Robert Neber
RAG Süchteln
Nur knapp geschlagen Straberg/Süchteln (NRW) – Am traditionellen, überregionalen Wettkampf der RK Dormagen im VdRBw e.V. (Reservistenverband) nahmen auch Schützen der Reservisten-Arbeits-Gemeinschaft (RAG) Süchteln mit ihrem Vorsitzenden Hauptfeldwebel d.R. KarlHeinz Schymik teil. Es war der vierte Wettkampf, den die RAG-Schützen unter der Flagge des BSB 1874 e.V. überregional schossen. Der Wettkampf setzt eine langjährige Tradition der Dormagener, Süchtelner und Viersener fort und wurde unter Achtung der bayerischen Sportordnung des BSB 1874 e.V. in hervorragender Weise absolviert. Geschossen wurde in verschiedenen Langwaffen-Disziplinen mit verschiedenen Kleinkaliber-Langwaffen (Einzel- und Mehrlader mit Diopter- oder offener Visierung und Zielfernrohr-Präzisionsgewehre). Die Ergebnisse waren beeindruckend. Es hagelte beachtliche Einzelerfolge. Mannschaftssieger wurde in diesem Jahr die GRA Viersen, die RAG Süchteln aber lag nur knapp dahinter und sicherte sich den unumstrittenen zweiten Platz. Die Siegerehrung war beeindruckend, denn neben den üblichen Pokalen für die ersten Drei gab es noch Zusatz-, Sonder- und Trostpreise für viele weitere Schützen. Alle Schützen erfreuten sich eines sehr positiven kameradschaftlichen Miteinanders und lobten die sportliche Fairness und die Organisation des Wettkampfes. Einer der ältesten Reservisten, Paul Kelm, war besonders kameradschaftlich und fair, denn er verlieh sein Gewehr an den späteren Gesamtsieger Robert Neber. Text: Robert Neber treue Kameraden 6/2016
67
Sportschützen KV Donaugau Regensburg (Oberpfalz)
i
Schützen feierten Jubiläum Tegernheim – Zum 25-jährigen Bestehen der Schützengruppe des Kreisverbandes (KV) Donaugau Regensburg begrüßte Kreis- und Vereinsschießwart Rudolf Neumann im Gasthaus Götzfried Ehrengäste und die annähernd vollzählig erschienenen Mitglieder. Anschließend gedachte die Versammlung zum Trompetensolo „Ich hatt‘ einen Kameraden“ der Verstorbenen. Bürgermeister Max Kollmannsberger würdigte den Einsatz der Schützengruppe und dankte Neumann für die fortwährende Instandhaltung der Schießanlage in der Mehrzweckhalle. BSB-Bezirksvorsitzende Horst Embacher und der Kreisvorsitzende Markus Stöckl würdigten den geleisteten Einsatz zur Gründung und Förderung des Schießsports im Kreisverband Donaugau Regensburg. Während des Abendessens konnten die Anwesenden die Filmaufnahmen von der Gründungsversammlung im Jahre 1991 betrachten. Ehrenkreisvorsitzender Alois Lorenz verfasste die Vereinsgeschichte und präsentierte sie den Anwesenden in heiterer Weise. Im Anschluss wurden die Gründungsmitglieder, sowie verdiente Sportschützen ausgezeichnet (Info). Der gelungene Jubelabend fand in geselliger Kameradschaft seinen Ausklang. Text: Jürgen Kammermeier, Foto: Heinz Politzki
Wurden am Jubiläumsabend geehrt: Rudolf Neumann (Großkreuz); Jürgen Kammermeier (Große Verdienstkreuz in Gold); Lorenz Alois (Sportschützen-Verdienstabzeichen in Gold); Anton Englbrecht, Heribert Kautnick und Karl-Heinz Starke (Sportschützen-Verdienstabzeichen in Silber); Martin Brucker, Andreas Englbrecht, Hartmut Fohrmann, Maximilian Fröhlich, Fritz Giebl, Hans Gnad, Georg Hahn, Anton Kainz, Helmut Klatt, Franz Mirter, Heinz Politzki, Alfons Wagner, Franz Werner, Peter Waltner (Sportschützen-Verdienstabzeichen in Bronze)
Die Geehrten mit Ehrengästen.
1. ÖKK Waldsassen (Oberpfalz)
Kriegerkorps sammelte Pokale Waldsassen – Erfolgreiche Schützen seines Vereins konnte der Vorsitzende des 1. Österreichischen Kriegerkorps (1.ÖKK), Bruno Salomon,jüngst bei einer Monatsversammlung mit den Pokalen auszeichnen, die sie beim diesjährigen Kreisvergleichsschießen in Wildenau erkämpft hatten. Hier die Ergebnisse der ÖKK-Schießgruppe: Luftgewehr Senioren Einzelwertung – 1. Bruno Salomon (298 Ringe), 2. Gerhard Bötzl (293), 3. Karl Birner (291), 16. Alfons Reithmeier (257). Möglich waren 300 Ringe. Die Mannschaft mit Bruno Salomon, Gerhard Bötzl und Karl Birner errang den 1. Platz. – Luftpistole Senioren Einzelwertung: 5. Karl Birner (256), 6. Gerhard Bötzl (252), 10. Bruno Salomon und 11. Alfons Reithmeier. Die Mannschaft kam mit der Luftpistole auf den 2. Platz. Mit dem Kleinkaliber-Gewehr erreichte Bruno Salomon mit 234 von 250 möglichen Ringen und damit den 2. Platz. Text/Foto: Dieter Kannenberg
68
treue Kameraden 6/2016
Die Pokalgewinner v. l. Karl Birner, Alfons Reithmeier, Gerhard Bötzl, Hans Riedlinger (mit dem Mannschaftspokal) und Vorsitzender Bruno Salomon.
Sportschützen KV Naila (Oberfranken)
Erfolgreiche Schützen des Kreises geehrt Bobengrün – 30 Schützen aus vier Ortsvereinen hatten an dem Vergleichsschießen der Soldatenkameradschaften des Kreisverbandes Naila teilgenommen. Geschossen wurde mit Luftgewehr und Luftpistole im Schützenhaus in Bad Steben. Die Siegerehrung fand unter der Regie von Kreisschießwart Harald Geisler beim Gartenfest der Soldatenkameradschaft (SK) Bobengrün statt, wozu SK-Vorstand Thomas Baderschneider die Teilnehmer im gut gefüllten Festzelt begrüßte. Kreisvorsitzender Michael Quecke betonte, „gerade das Vergleichsschießen der Vereine fördert den Zusammenhalt der Ortsvereine und ist die einzige Möglichkeit, auch Jugendliche für diesen Traditionsverein zu werben“. Der Bezirksschießwart von Oberfranken Hans Riedlinger stellte sich bei seinem Erstbesuch im Kreis Naila persönlich den Schützen vor und will auf dieser Ebene jeden Ortsverein mit Schießgruppe kennenlernen. „Nur so können wir Probleme erkennen und Ansprechpartner der Schützengruppen werden“, meinte Riedlinger. Die Siegerehrung nahm Kreisschießwart Harald Geisler mit Bezirksschießwart Hans Riedlinger und Kreisvorsitzenden Michael Quecke gemeinsam vor. Bei den Junioren siegte Teresa Quecke von der SK Marxgrün, bei den Damen Tamara Böhm (SK Issigau), Petra Beyerlein (SK Dörnthal) und Gisela Böhm (SK Issigau) jeweils in ihren Klassen.
V. l.: Michael Quecke (Kreisvorsitzender), Tamara Böhm (1. Platz Ehrenscheibe Damen), Hans Riedlinger (Bezirksschießwart), Günther Babl (Kreisschützenkönig), Theresa Quecke (Junioren-Schützenkönigin), Harald Geisler (Kreisschießwart), Gisela Böhm (1. Platz Damen-Veteranenklasse). Bei den Herren belegten Thomas Brecht (SK Marxgrün), Mike Preston (SK Issigau) , Herbert Schiml (SK Obersteben), Günther Babl (SK Marxgrün) und Berthold Hohberger (SK Dörnthal) jeweils die ersten Plätze in den verschiedenen Diziplinen. Bei den Pistolenschützen siegte Thomas Brecht von der SK Marxgrün vor Norbert Honheiser (SK Dörnthal). Theresa Quecke wurde mit einem 15,7 Teiler auf die Ehrenscheibe „Junioren M Schützenkönigin“. Beste Dame wurde
Tamara Böhm von der SK Issigau mit einem 51,8 Teiler vor Margit Hasch und Constanze Lüdke, beide SK Dörnthal. Bei den Herren wurde Günther Babl (SK Marxgrün) mit einem 16,5 Teiler bester Schütze und gleichzeitig Kreisschützenkönig des Jahres 2016. Auf den weiteren Plätzen folgten Michael Quecke (SK Marxgrün) und Herbert Schiml (SK Obersteben). Text: Norbert Honheiser, Foto: privat
KV Lichtenfels (Oberfranken)
Jungschütze Lukas zeigt’s den „alten Hasen“ Bereits im ersten Schützenjahr Ehrenscheibe geholt Neuensee – Bereits im ersten Jahr seiner Schützenkarriere sicherte sich der erst 15 Jahre alte Lukas Höppel von der Soldatenkameradschaft (SK) Mistelfeld beim Kameradschaftsschießen mit Luftpistole auf die Ehrenscheibe den 1. Platz. Er gewann in der offenen Klasse mit einem einen 138,3 Teiler vor dem erfahrenen Schützen Thorsten Reuther (273,3 Teiler) und Seniorschütze Frank Kubat (280,6 Teiler). Weitere Ergebnisse: s. Aufstellung auf Seite 70 oben. Der Vater des Jungschützen und gleichzeitig Vereinsschießwart, Bernd Höppel, freute sich über den großen Erfolg seines Sohnes. Nun hofft man, dass der Erfolg von Höppel jun. Ansporn für die gesamte Jugend sein wird und sich noch mehr junge Leute den Soldatenkameradschaften im Kreisverband (KV) Lichtenfels anschließen. Der KV engagiert sich stark in der Jugendarbeit und dieses Engagement trägt ganz offensichtlich Früchte. Text: Toni Zirkelbach/Hartmut Klamm Foto: Toni Zirkelbach/privat
V. l.: Christian Stadler (Vereinsschießwart SRK Neuensee), Jungschütze Lukas Höppel mit seinem Vater Bernd Höppel sowie Anton Zirkelbach (Vorsitzender der SRK Neuensee, zgl. Stellvertretender Kreis- und Bezirksschießwart). treue Kameraden 6/2016
69
Sportschützen
i Luftgewehr – Schüler I: 1. Cora Dorsch (199,4 Ringe), 2. Emelie Hübner (197,4), 3. Melissa Morzig (195,7). – Schüler II: 1. Niklas Höppel (176,4), 2. Christopher Zech (169,0), 3. Silvana Kraus (156,2). – Jugend: 1. Saskia Bargel (185,2) 2. Ilona Stindl (178,1) 3. Jana Dorsch (172,5). – Damen: 1. Katja Müller (183,5) 2. Doris Dorsch (175,2), 3. Laura Stindl (165,3). – Schützen: 1. Jochen Lauterbach (201,8), 2. Johannes Ritz (197,1), 3. Thomas Henke (193,3). – Damen/Senioren: 1. Brigitte Karl (201,2), 2. Angelika Meindelschmidt (200,8), 3. Maritta Kubat (200,1). – Senioren: 1. Hans Latocha (203,1), 2. Siegfried Kittelmann (201,4), 3. Robert Herbst (200,9). – Damen Veteranen: 1. Irene Köhler (199,6), 2. Regine Engel (198,0), 3.Barbara Barnikel (196,9). – Veteranen: 1. Leonhard Wenninger (199,8), 2. Ottmar Kraus (198,3), 3. Johann Köhnlein (198,1). Luftpistole – Jugend: 1. Lukas Höppel (168,0), 2. Fabian Schlesinger (129,9). – Offene Klasse: 1. Volker Kotschenreuther (192,7), 2. Jens Müller (185,8) 3. Hans Bunzelt (182,9). Mannschaftswertung: Schüler I: 1. SK Obersdorf ( 592,5) mit Cora Dorsch, Emelie Hübner, Melissa Morzik; 2. SK Trieb (542,4) mit Paul Kraus, Franka Kraus, Emma Reuther. – Jugend: 1. SK Obersdorf (509,9) mit Jana Dorsch, Ilona Stindl, Fabian Schlesinger. – Damen: 1. SK Obersdorf (525,0) mit Laura Stindl, Doris Dorsch, Katja Müller. – Schützen: 1. SK Weismain I (587,9) mit Jörg Will, Jochen Lauterbach, Thomas Henke, 2. SK Marktgraitz (569,9) mit Johannes Ritz, Stefan Semleit, Heinz Dauer, 3. SK Trieb (541,9) mit Thorsten Reuther, Ralf Kraus, Matthias Gack. – Damen-Senioren: 1. SK Trieb (601,3) mit Maritta Kubat, Susanne Kraus, Brigitte Karl, 2. SK Obersdorf (579,8) mit Stephanie Hirt, Daniela Schlesinger, Manuela Stindl. – Senioren: 1. SK Mistelfeld (602,1) mit Hans Latocha, Johann Köhnlein, Robert Herbst, 2. SK Kösten (588,8) mit Reimund Bargel, Thomas Lang, Hilmar Schütz, 3. SK Reundorf (569,6) mit Hans Jürgen Nielsen, Richard Woock, Hans-Jürgen Keller. – Damen Veteranen: 1. SK Mistelfeld (591,9) mit Irene Köhler, Johann Kainer, Rosmarie Köhnlein, 2. SK Kösten (584,7) mit Regine Engel, Gertrud Spörlein, Karin Maurer. – Veteranen: 1. SK Oberwallenstadt (585,5) mit Barbara Barnikel, Johann Barnikel, Heinz Voll, 2. SK Obersdorf (578,2) mit Ottmar Kraus, Günter Zachmann, Klaus Franke, 3. SK Weismain ( 571,8) mit Klaus Zahlmann, Herbert Sachs, Leonhard Wenninger. – Luftpistole: 1. Platz SK Trieb (529,3) mit Ralf Kraus, Thorsten Reuther, Jürgen Franke, 2. SK Mistelfeld (529,1) mit Robert Herbst, Jürgen Panzer, Volker Kotschenreuther, 3. Platz SK Obersdorf (505,3) mit Jens Müller, Thiemo Schlesinger, Andreas Dorsch. – Ehrenscheibe: 1. Siegfried Kittelmamm (23,6 Teiler), 2. Anja Hofmann (54,1) und 3. Mario Bartsch (89,4). – Ehrenscheibe Luftpistole: 1. Lukas Höppel (138,3 Teiler), 2. Thorsten Reuther (273,3) und 3. Frank Kubat (280,6). – Preis für die meiste Beteiligung: SK Mistelfeld (26 Schützen).
RK Wisserland (Selbstständige)
RK-Chef „gut in Schuss“ Kausen/Wissen – Einen nicht gerade herkömmlichen Schießstand hatten die Schützen der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland im vergangenen Jahr kennen gelernt, einen in einem alten Stollen auf dem Käuser Steimel befindlichen Jägerschießstand. Im Spätsommer hatte der Hegering Gebhardshain die Kameraden aus Wissen erneut zum Sauschießen dorthin eingeladen. Der Wettbewerb steht jetzt fest im Terminkalender der RK Wissen mit ihrer Schießsportgruppe. Er fördert dabei nicht nur den Schießsport, sondern auch die Geselligkeit im Verein. Geschossen wurde mit den Jagdgewehren „Krieghoff Kaliber .22 Hornet“ und „Karabiner FR-8, Kaliber .308 Winchester“ nach den Regeln des Landesjagdverbandes auf eine Fuchs- bzw. Bockscheibe. Für das Schießen mit der Zentralfeuergebrauchspistole 9 mm wurde eine stehend freihändige Disziplin aus der Sportordnung der Deutschen Schießsportunion gewählt. Mit 129 Ringen in der Gesamtwertung war Reservistenchef Axel Wienand klarer Sieger des Schießens, der sich auch erneut die Ehrenscheibe mit der Wildsau holte. Mit einer Grillparty und gemütlichem Beisammensein bei spätsommerlichen Temperaturen klang das zweite Sauschießen auf dem „Käuser Steimel“ in den Abendstunden aus. Text: aw, Foto: Fotos
Manfred Giebeler beim Schießen mit der Zentralfeuergebrauchspistole 9 mm.
i Ergebnisse – Pistole: 1. Axel Wienand (38 Ringe), 2. Dirk Fischer (30) und 3. Manfred Giebeler (25); Gewehr „FR-8“: 1. Axel Wienand (44), 2. Dirk Fischer (43), 3. Harald Voit (36); Gewehr „Krieghoff“: 1. Manfred Giebeler (50), 2. Axel Wienand (47), 3. Ingolf Wagner und Dirk Fischer (jeweils 40). – Gesamtwertung: 1. Axel Wienand (129), 2. Dirk Fischer (113) sowie Manfred Giebeler (104); Ehrenscheibe: Axel Wienand.
70
treue Kameraden 6/2016
Sportschützen SK Schwabthal-Frauendorf (Oberfranken)
Elf Schießgruppen beim 12. Kameradschaftsschießen Schwabthal-Frauendorf – Alle elf Schießgruppen der Soldatenkameradschaften aus dem BSB-Kreisverband Lichtenfels nahmen mit insgesamt 117 Schützinnen und Schützen am zwölften Kameradschaftsschießen der Soldatenkameradschaft (SK) Schwabthal-Frauendorf teil. Die erste Vorsitzende, Anna-Maria Krappmann, hieß die zahlreichen Teilnehmer zur Siegerehrung im Sportheim in End herzlich willkommen. Ihr besonderer Gruß galt dem Stadtrat Tobias Dusold, dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Anton Zirkelbach und dem BSBKreisvorsitzenden Udo Rudel. Ihr Dank galt allen, die zum Gelingen der Schießveranstaltung beigetragen hatten. Gemeinsam mit dem 1. Schießwart Matthias Möhrlein und seinem Stellvertreter Norbert Lurtz sowie Stadtrat Dusold überreichte sie Pokale und Ehrenscheibe. Text/Foto: Hartmut Klamm
Freuten sich mit den erfolgreichen Schützen – hinten, v. l.: 2. Schießwart Norbert Lurtz, Stadtrat Tobias Dusold; Sitzend: Kreisvorsitzender Udo Rudel (2. v. l.), SK-Vorsitzende Anna Maria Krappmann (r.); vorletzte Reihe 1. Schießwart Matthias Möhrlein (r.).
Fahneneinsätze melden! Bitte denken Sie daran, Ihre im nächsten Jahr geplanten Fahneneinsätze bis Januar 2017 bei Stefan Schmid, Versicherungsreferent BSB 1874 e.V., Am Tradl 29, 92545 Niedermurach, anzumelden!
i Einzelergebnisse Luftgewehr: Schüler I: 1. Cora Dorsch (204,9 Ringe), 2. Melisa Morzik (204,0), 3. Emelie Hübner (201,7 ). – Schüler II: 1. Larissa Leicht (179,6), 2. Annika Kellner (163,2), 3. Silvana Kraus (154,7). – Jugend: 1. Jana Dorsch (181,6), 2. Lukas Höppel (179,9), 3. Ringe Ilona Stindl (176,2). – Damen: 1. Katja Müller (193,3), 2. Doris Dorsch ( 166,7), 3. Daniela Schlesinger (164,6 ). – Schützen: 1. Johannes Ritz (200,5), 2. Jörg Will (199,5), 3. Jochen Lauterbach (197,8). – Damen/Senioren: 1. Anja Hofmann (202,0), 2. Manuela Stindl (199,7), 3. Angelika Meindlschmidt (199,6 ). – Senioren: 1. Robert Herbst (201,5), 2. Frank Kubat (200,9), 3. Hilmar Schütz (199,4). – Damen Veteranen: 1. Gertrud Spörlein (197,5), 2. Irene Köhler (199,6), 3. Rosmarie Köhnlein (196,0). – Veteranen: 1. Christian v. Block (199,3), 2. Leonhard Wenninger (198,7), 3. Heinz Voll (197,9). Luftpistole: Jugend: 1. Lukas Höppel ( 138,4), 2. Fabian Schlesinger (132,8). – offene Klasse: 1. Matthias Heft (188,6), 2. Frank Kubat (181,2), 3. Thiemo Schlesinger (178,0). Mannschaftswertung: Schüler I: 1. SK Obersdorf ( 610,6) mit Cora Dorsch, Emelie Hübner, Melissa Morzik; 2. SK Trieb (550,1) mit Collin-Daichi Gack, Paul Kraus, Franka Kraus. – Jugend: 1. SK Obersdorf (524,9) mit Jana Dorsch, Ilona Stindl, Fabian Schlesinger. – Damen: 1. SK Obersdorf (531,3) mit Daniela Schlesinger, Doris Dorsch, Katja Müller. – Schützen: 1. SK Weismain I (592,1) mit Jörg Will, Jochen Lauterbach, Thomas Henke; 2. SK Weismain II (525,5) mit Roland Dauer, Michael Dauer, Stefan Bleyer; 3. SRK Neuensee (524,8) mit Mario Kestel, Stefan Pfadenhauer, Christian Stadler. – Damen Senioren: 1. SK Trieb (585,9) mit Marita Kubat, Susanne Kraus, Brigitte Karl; 2. SK Obersdorf (584,4) mit Manuela Stindl, Daniela Schlesinger, Gabriele Scherer. – Senioren: 1. SK Mistelfeld (596,2) mit Hans Latocha, Johann Köhnlein, Robert Herbst; 2. SK Trieb (588,4) mit Siegfried Kittelmann, Frank Kubat, Gerhard Kastner; 3. SRK Neuensee (571,9) mit Ludwig Gack, Anton Zirkelbach, Gerhard Hofmann. – Damen Veteranen: 1. SK Mistelfeld (583,1) mit Irene Köhler, Johann Kainer, Rosemarie Köhnlein. – Veteranen: 1. SK Obersdorf (579,1) mit Ottmar Kraus, Udo Rudel, Klaus Franke; 2. SK Oberwallenstadt (567,6) mit Barbara Barnikel, Johann Barnikel, Heinz Voll; 3. SK Kösten ( 558,3) mit Christian v. Block, Spörlein Georg, Johann Springer. – Luftpistole: 1. Platz SK Mistelfeld (518,2) mit Robert Herbst, Jürgen Panzer, Matthias Heft; 2. Platz SK Trieb (515,1) mit Ralf Kraus, Jürgen Franke, Frank Kubat; 3. Platz SK Obersdorf (504,6) mit Jens Müller, Thiemo Schlesinger, Walter Dorsch. Glücksscheibe: Brigitte Karl (53,0 Teiler), 2. Ilona Stindl (60,0) , 3. Mario Kestel (77,5).
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2017 ist der 2. Januar 2017. Senden Sie Ihre Beiträge bitte an treue.kameraden.redaktion@gmx.de treue Kameraden 6/2016
71
Reservisten
Der Reservistenverband gibt bekannt:
Neuer Reservistenausweis An die Stelle des 1999 eingeführten „Ausweises für Reservistinnen und Reservisten/Ehemalige Soldatinnen und Soldaten“ tritt ein neues Ausweisdokument der Bundeswehr: der Ausweis für Reservistinnen und Reservisten, kurz Ausweis Res. Ab sofort stehen den Truppenteilen und Dienststellen der Bundeswehr Formulare zur Ausstellung des Ausweises zur Verfügung.
zeit widerrufen werden, wenn Versagensgründe bekannt werden. Die Ausstellung wird zukünftig im Personalwirtschaftssystem gespeichert, um die Nachweisführung zu erleichtern und um Missbrauch vorzubeugen. Die alten Ausweise verlieren unabhängig vom eingetragenen Gültigkeitsdatum mit Ablauf des 30. Juni 2017 ihre Gültigkeit.
Was ist neu?
Unverändert können ehemalige Berufssoldaten sowie beorderte Reservisten den Ausweis Res erhalten. Auch unbeorderte Reservisten, die in der Reservistenarbeit engagiert sind, sowie Mandatsträger und Mitarbeiter des Reservistenverbandes oder einer Mitgliedsvereinigung des Beirats für Reservistenarbeit beim Reservistenverband können den Ausweis Res ebenfalls erhalten.
Zusammen mit dem neuen Ausweis kann nun die allgemeine Uniformtrageerlaubnis (UTE) gemäß § 3 Nr. 1 – 4 Uniformverordnung beantragt werden. Die erteilte UTE wird auf der Rückseite des Ausweises vermerkt. Auch der Ausweis Res ist nur in Verbindung mit dem Personal- oder Reisepass gültig. Die Ausstellung erfolgt, soweit keine Hinderungsgründe vorliegen. Dies könnte beispielsweise der Fall sein, wenn eine Ansehensschädigung der Bundeswehr zu befürchten wäre, der Antragsteller kraft Gesetzes seinen Dienstgrad verloren hat oder der Dienstgrad durch Richterspruch aberkannt wurde. Der Ausweis Res ist zehn Jahre gültig, kann aber jeder-
Wer bekommt den Ausweis?
Lesen Sie die aktuelle Ausgabe von „Reserve aktuell“ – u.a. mit Informationen zum neuen Reservistenausweis – im Internet: www.reservisten.bundeswehr.de
Beantragung Ab sofort besteht die Möglichkeit, den neuen Ausweis bereits am Ende der aktiven Dienstzeit oder auch während einer Dienstleistung nach dem IV. Abschnitt des Soldatengesetzes, insbesondere während Übungen, zu beantragen. Außerhalb eines Wehrdienstverhältnisses ist die Ausstellung des Ausweises Res beim jeweiligen für den Wohnort zuständigen Landeskommando zu beantragen. Bei erstmaliger Antragstellung von früheren Berufssoldaten ist ab Vollendung des 70. Lebensjahrs und bei allen anderen Reservisten ab Vollendung des 65. Lebensjahrs mit dem Antrag ein „Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde“ einzureichen. Mit dem Erreichen der Altersgrenzen stehen im Personalwirtschaftssystem der Bundeswehr für diesen Personenkreis keine Daten mehr zur Verfügung. Das Antragsformular (B-3307) stellt die Bundeswehr zur Verfügung. Quelle: VdRBw Sachgebiet Verbandsarbeit (Tel. 0228-25909-83 / E-Mail: verbandsarbeit@reservistenverband.de (Handreichung 69 v. 12.10.16)
Der Antrag zum neuen Reservistenausweis – eine absurde Diskriminierung für Soldaten der Reserve und Veteranen Als Dr. Wörner im Oktober 1982 Bundesminister der Verteidigung wurde, ließ er Vorschläge sammeln für rasche Verbesserungen im Alltag der Truppe. Zu den Vorschlägen gehörte ein Ausweis für Reservisten, um ihnen den Zugang zu militärischen Anlagen und Veranstaltungen zu erleichtern. In einer der ersten Abteilungsleiterkonferenzen stellte der Minister die Idee vor – und stieß auf nahezu einhellige Ablehnung. Verwechslungsgefahr, Mißbrauch, Gefahr der Weitergabe an Unbefugte und sonstige Befürchtungen wurden eingewendet. Da herrschte Minister Wörner, selbst Reserveoffizier und Strahlflugzeugführer, die Runde an: „Im Kriegsfall sollen wir uns auf unsere Reservisten verlassen, im Frieden sollen wir ihnen pauschal mißtrauen? Das ist nicht nur widersinnig, sondern ehrverletzend. Mißbrauch könnte heute schon jeder Wehrpflichtige begehen!“
72
treue Kameraden 6/2016
Die Bedenken waren augenblicklich ausgeräumt, der Ausweis kam. Er glich dem Truppenausweis, spektakuläre Mißbrauchsfälle wurden nie gemeldet. Er hielt bis in das Jahr 2000. Unter Minister Scharping hatten sich die Bedenkenträger und Grundsatzapostel wieder durchgesetzt. Wegen der „hohen Risiken“ wurde zunächst eine andere Form gewählt, ohne Lichtbild, zeitlich begrenzt, nur gültig mit Personalausweis. Schon 2004 wurde auch er wieder abgeschafft wurde. Es war seinerzeit der BSB, der auf allen verfügbaren Wegen auf die Wiedereinführung gedrungen hatte – im „Beirat Freiwillige Reservistenarbeit“, im BMVg, bei Verbänden und Politikern. Zunächst mit geringer Resonanz. Denn niemand erwartete, daß die gleichen Personen, welche die Abschaffung durchgesetzt hatten, nun erneut einer Einführung zustimmen könnten. Im
Ministerium hatten die Reservisten zwar namhafte Fürsprecher, doch hielt man die Widerstände für unüberwindlich. Vorbehalte, formale Einwände und Prinzipien stießen auf praktische Empfehlungen. Nach wiederholter geduldiger Erörterung ließen sich weitere Fürsprecher gewinnen im Beirat wie im Verband der Reservisten. Am Ende setzten sich truppennah denkende Offiziere im Führungsstab der Streitkräfte durch: Im Oktober 2007 gab es wieder einen Ausweis für Reservisten. Die frühere Altersbeschränkung (65) war entfallen. Seitdem ist das BMVg gründlich umgestaltet worden. Zuständigkeiten wurden neu verteilt. Doch die Bedenkenträger, die offenbar im Reservisten vor allem ein Sicherheitsrisiko erkennen, sind geblieben. 2016 wurde im BMVg ein neuer Ausweis für Reservisten erstellt, der den alten 2017 ersetzen soll. Jeder Antragsteller hat nun
Reservisten im Antragsformular zu erklären: „Ich erkläre hiermit ausdrücklich (!), dass ich die Grundsätze der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes bejahe und dass ich bereit bin, mich jederzeit durch mein gesamtes Verhalten zu der freiheitlichen demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes zu bekennen und für deren Erhaltung einzutreten“. Das ist nichts anderes als die Wiedergabe des Eides oder Gelöbnisses, teilweise verschärft, den oder das jeder Soldat abgelegt hat, und wovon kein Reservist entbunden ist, und der Grundpflicht des Soldaten. Es ist folglich für die Bewertung von Verstößen aller Art ohne jeden Belang, ob ein Reservist einen Ausweis besitzt oder nicht. Seine Rechte und Pflichten sind davon nicht berührt. Verletzt ein Reservist im Rahmen einer dienstlichen Veranstaltung Pflichten oder mißachtet er Dienstvorschriften, so hat der zuständige Vorgesetzte zu prüfen. Die schriftliche Erklärung im Antragsformular spielt dabei keine Rolle. Die Erklärung ist nicht nur diskriminierend, sondern überdies unsinnig. Das Formular verlangt noch mehr: „Ich versichere ausdrücklich, daß ich Bestrebungen, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gerichtet sind, nicht unterstütze (!) und auch nicht Mitglied einer hiergegen gerichteten Organisation bin oder war.“ Das ist geradezu ungeheuerlich und klingt verdächtig nach Gesinnungsprüfung. Eine solche Forderung in einem allgemeinen Formular stellt für Berufssoldaten i. R. wie für ehemalige Zeitsoldaten eine
nicht akzeptable Diskriminierung dar. In deutschen Parlamenten sind oder waren nicht wenige Mandatsträger tätig, die einmal Organisationen angehört haben, welche gegen unsere Verfassung gekämpft, sich polizeilichen Anordnungen widersetzt oder Gewalt gegen Sicherheitskräfte angewendet haben. Es steht keiner Behörde zu, derartige Erklärungen in Formularen ohne besonderen Anlaß zu prüfen und ggf. Nachforschungen anzustellen. Das beschränkt sich auf Sicherheitsbescheide, was ein Ausweis nicht ist. In konkreten Verdachtsfällen hat nicht die für Ausweise zuständige Dienststelle tätig zu werden, sondern der aktuelle Disziplinarvorgesetzte oder die Justiz, wiederum unabhängig vom Antrag auf einen Ausweis oder dessen Besitz. Ehemalige Vorgesetzte, die einen Eid geschworen haben, wie ihn Parlamentarier nicht zu leisten brauchen, die jahrelang Politische Bildung vermittelt haben, die Untergebene erzogen haben, die Zugführer, Kompaniefeldwebel, Disziplinarvorgesetzte oder Ausbilder waren, werden mit einer solchen ausnahmslosen Bedingung auf unerträgliche Weise in ihrer Würde gekränkt. Träger des Bundeswehr-Ehrenkreuzes, des Bundesverdienstkreuzes oder von Auszeichnungen für Leistungen im Einsatz, denen also vorbildliche Haltung und Gesinnung über ihre Pflichten hinaus amtlich bescheinigt wurden, werden zu Erklärungen genötigt, wie sie nicht einmal unbekannte Bewerber für den öffentlichen Dienst abzulegen brauchen. Das Antragsformular verlangt ferner, Angaben über ggf. laufende oder frühere
Strafverfahren zu machen. Auch das ist unsinnig, denn es besteht für Reservisten keine Pflicht, solche Mittelungen irgendwohin zu melden, ob sie nun einen Ausweis haben oder nicht. Schließlich berechtigt ein Antrag die ausstellende Kommandobehörde, ggf. ein polizeiliches Führungszeugnis anzufordern. Und das nur wegen der Ausstellung eines Reservistenausweises. Wie weltfremd sind diese Bürokraten? Jeder Teilnehmer einer Veranstaltung kann Zugang in eine Kaserne oder Liegenschaft erhalten, wenn er auf der Teilnehmerliste steht und seinen Personalausweis der Wache vorlegt. Sollen die Veranstalter oder deren vorgesetzte Kommandos künftig solche Teilnehmerlisten prüfen und die Teilnehmer nach Gesinnung sortieren? Soll die Fortbildung oder Inübunghaltung der Reservisten künftig abhängig gemacht werden vom permanenten Nachweis staatsbürgerlicher Gesinnung? Alljährlich brennen in Kasernen und Werkstätten Fahrzeuge der Bundeswehr, werden Gedenkstätten geschändet, Straftaten gegen Sicherheitskräfte verübt. Hat sich je herausgestellt, daß ein Reservist beteiligt war? Man wird den Eindruck nicht los, daß der Zweck dieses aberwitzigen Formulars ist, den Reservisten einen Antrag von vornherein zu verleiden. Das trifft in erster Linie jene, die ehrenamtlich in der Reservistenarbeit tätig sind, im Interesse Deutschlands. Ein Soldat im Ruhestand mit Ehrgefühl wird ein solches Formular wohl kaum ausfüllen. Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, BSB-Ehrenpräsident
Sicherheitspolitische BSB-Arbeitstagung Entwicklung der Bundeswehr seit 1990, Einsatz im Innern und Fragen zur Wehrpflicht diskutiert Fürstenfeldbruck – Der Einladung zum 16. BSB-Reservisteninformationsseminar, diesmal an der Offizierschule der Luftwaffe (OSLw) in „Fürsty“ durchgeführt, folgten ca. 30 Reservisten und Mandatsträger aus ganz Bayern. Die Organisation der Veranstaltung lag in Händen von Oberstleutnant d.R. Christian Emmerling, seines Zeichens Landesreservistenbeauftagter des Bayerischen Soldatenbundes (BSB). Der neue OSLw-Kommandeur, Brigadegeneral Michael Traut, ließ es sich nicht nehmen, die Seminarteilnehmer herzlich an der traditionsreichen Ausbildungsstätte der Luftwaffe willkommen zu heißen und stellte die Schule in Bild und Wort vor. Sie soll trotz des geplanten Umzugs nach Roth Ende 2021 noch renoviert werden, da hier
jährlich 500–600 Soldaten zum Offizier ausgebildet werden. Die Auswahl für diese Laufbahn ist trotz der Aussetzung der Wehrpflicht in genügend groß. BSB-Präsident Richard Drexl dankte dem Schulkommandeur für die Möglichkeit das Seminar an der OSLw durchführen zu können und überreichte als kleines Dankeschön einen BSB-Bocksbeutelwein. Zuvor bereits hatte der Oberst a.D. über Aktuelles aus dem BSB berichtet. In seinem Vortrag „Entwicklung der Bundeswehr seit 1990“ stellte Drexl viele Änderungen von Gerät und Ausstattung sowie die geänderte Auftragslage hin zur Armee im Einsatz dar. Oberst a.D. Klaus Hammel stellte „Argumente für und gegen eine umstrittene Wehrform“ (Anm.: die Wehrpflicht) gegen-
über. Dabei ging er hauptsächlich auf deren Bedeutung für die Nachwuchsgewinnung ein. Allerdings sind kurzzeitig dienende Wehrpflichtige nicht für den Einsatz im Ausland vorgesehen. Eine grundgesetzlichrechtliche Bewertung eines Bundeswehreinsatzes im Innern stellte Rechtsanwalt und Oberst d.R. Rainer Thesen an. Christian Emmerling stellte das diesjährige Militär-Max-Josef-Ordensfest in Schleißheim in den Fokus seines Berichts: „222 Jahre Bayerische Tapferkeitsmedaille – die höchste Auszeichnung für Unteroffiziere und Mannschaften bis zum Ende des 1. Weltkrieges“. Er trug zudem zu aktuellen Entwicklungen und zur Struktur in der freiwilligen Reservistenarbeit, zu Vorgaben/Voraussetzungen für Dienstliche Veranstaltreue Kameraden 6/2016
73
Reservisten/Allgemeines tungen und zum neuem Reservistenausweis (s. S. 72) vor. Reservisten, so Emmerling, sollten ihre eigenen Erfahrungen weitergeben und für die Nachwuchswerbung nutzen sowie als Multiplikator der Zivilbevölkerung die aktuellen Aufgaben der Bun-
deswehr glaubhaft vermitteln – vor allem nach Aussetzung der Wehrpflicht. Mit den Berichten über die freiwillige Reservistenarbeit aus den Bezirken durch die einzelnen Bezirksreservisten Referenten und der Zusammenfassung durch den ers-
ten Stellvertretenden BSB-Präsidenten Dr. Klaus-Dieter Nitzsche endete das informative Seminar. Text: Christian Emmerling/tK
Leserbrief Zum Leitartikel "Wir gedenken" in tK 6/2016 erreichte uns folgender Leserbrief von Oberst a.D. Alois Hösle, den er nicht als Kritik verstanden wissen will, sondern eher als Anstoß zum Nachdenken: Zunächst darf ich mich für den äußerst interessanten und informativen Leitartikel von Oberst a.D. Drexl bedanken. Er (der Leitartikel) greift jedoch aus meiner Sicht etwas zu kurz; zumindest dann, wenn wir es wirklich erreichen wollen, … „die Schrecken der Kriege im kollektiven Gedächtnis zu verankern.“ Wenn dem so ist, wenn dies das Ziel des BSB ist, lautet die für mich entscheidende Frage: Warum beginnt dann die Totenehrung des BSB mit den m.E. allgemein einschränkenden und damit die ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr ausgrenzenden Worten, „Wir gedenken der für Deutschland gefallenen Soldaten in den beiden Weltkriegen.“ Gut, dies ist offensichtlich – aus Sicht des BSB – der richtige Ansatz, ich habe ihn nicht zu kommentieren. Es sei mir aber dennoch die Frage erlaubt: Was ist mit den gefallenen Soldaten der Bundeswehr, ha-
ben sie kein Gedenken verdient? Was ist mit den vielen Soldaten, die ebenfalls (z.B. in Afghanistan) im Dienst für unser Vaterland ihr Leben verloren haben bzw. gefallen sind? Was kümmern uns die Kriege von gestern, wenn wir die heutigen Kriege außer Acht lassen? Die folgende Formulierung würde m.E. allen gerecht werden, evtl. lohnt es sich ja darüber zu reflektieren: „Wir gedenken der für Deutschland gefallenen Soldaten sowohl in den Weltkriegen als auch bei den Einsätzen der Bundeswehr.“ Oberst a.D. Richard Drexl dankte für die anerkennenden Worte zu seinem Leitartikel und antwortete: Das Gedenken an die gefallenen Soldaten der Bundeswehr ist in der Totenehrung des BSB mit folgenden Worten enthalten: "Wir gedenken in Trauer jener Soldaten der Bundeswehr, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben lassen mussten." Dies zwar nicht am Anfang, denn der erste Satz nimmt Bezug auf die beiden größten Kriege der Menschheit mit grauenhaften Folgen für Millionen von Menschen, ob mit oder ohne Uniform. Dass die-
se Welttragödien an den Anfang gestellt wurden, halte ich nicht für verkehrt, auch nicht aus heutiger Sicht von uns Nachgeborenen. Aus Platzgründen wurde im Leitartikel nur der erste Satz der BSB-Totenehrung angesprochen. Damit sollten selbstverständlich nicht die weiteren beklagten Opfer unseres Volkes und anderer Völker übergangen werden, auf die in unserer Totenehrung Bezug genommen wird. Mit dem Leitartikel wollte ich aber insbesondere nach dem Sinn des Gedenkens an die Weltkriegstoten in der heutigen Zeit fragen, nachdem der zeitliche Abstand naturgemäß immer größer wird und eine persönliche Betroffenheit nur noch in wenigen Fällen gegeben ist. Das ist bei den gefallenen Soldaten der Bundeswehr nun nicht der Fall. Unbeschadet dessen kann ich die Ihrerseits vorgeschlagene Formulierung dennoch gerne im BSB zur Diskussion stellen. Allerdings wären damit nur die im Einsatz gefallenen Soldaten angesprochen. Die Formulierung des BSB hingegen nimmt Bezug auf alle Soldaten der Bundeswehr, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben verloren haben.
Kriegserlebnisse eines Feldartilleristen Teil 2 – Lorenz Stengel aus Mantel (Oberpfalz) führte ein persönliches Kriegstagebuch (1. Weltkrieg). In tK 4/2016 begannen wir mit dem Abdruck seiner Kriegserinnerungen. Lesen Sie hier die Fortsetzung: Als Koch hatte ich viel Arbeit, denn ich musste das Wasser ca. 200 Stufen über einen steilen Berg herauftragen, Holz musste ich täglich von weit her holen und die Verpflegungswaren musste ich jeden Tag 1/4 Stunde den Weg über einen steilen Berg herauftragen. Doch dies alles machte ich gerne. Aber eines verdross mich sehr: Jeden Abend musste ich von der Feldküche fünf bis sieben Flaschen Bier für die Herrn Korporale mit heraufschleppen, das war eine Höllenarbeit. Dies wurde mir bald zu bunt und eines Tages ließ ich die Flaschen einfach stehen. Oben angekommen, ging der Krach gleich los. Auf die Frage, wo ich das Bier hätte, sagte ich kurz: „Ich will es heute und in Zukunft nicht mehr heraufschlep-
74
treue Kameraden 6/2016
pen.“ Das erste war ein dienstlicher Befehl und ich musste noch einmal den Berg hinunter und das Bier holen. Doch Rache ist süß! Ich ging sofort zum Herrn Oberleutnant, erzählte ihm alles und bat um sofortige Ablösung von meinem Posten. Derselbe rannte im größten Zorn zu den Korporälen und kanzelte sie in meiner Gegenwart ganz gehörig herunter. Mir wurde meine Bitte erfüllt, ich wurde als Koch abgelöst. Von diesen Unteroffizieren hatte ich allerdings nichts Gutes mehr zu erwarten. Doch ich hatte Glück. Am anderen Morgen, dem 15. November, wurden wir telefonisch zur Kolonne zurückgerufen. Die fatale Geschichte nahm dadurch ein schnelles Ende. Dort angekommen erwartete
mich eine neue Überraschung, denn beim ersten Appell kam der Futtermeister zu mir und sagte: „Stengel, Sie übernehmen dem Fahrer Pröls (von Mantel) während seiner Krankheit seine Pferde.“ Ich war todunglücklich, denn ich wollte einfach nichts von den Pferden wissen. Auf meine Einwendung, warum ich denn nicht auch einmal freie Zeit haben dürfte wie meine Kameraden, bekam ich kein Gehör, denn der Sergeant sagte barsch: „Sie übernehmen die Pferde!“ Ich war 14 Tage lang Pferdepfleger. Als die 14 Tage um waren, an einem Sonntag, fuhr der Dienst- und Pferdehalter unseres Hauptmanns in Urlaub. Ein älterer Fahrer übernahm die beiden Pferde und ich be-
Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V.
Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Internet: www.bsb-1874.de GENERALSEKRETARIAT: Post: Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München Telefon (089) 18999962 Telefax (089) 18999963 E-Mail: kontakt@bsb-1874.de
Gemeindefriedhof von Stadtlauringen
Auf dem Gemeindefriedhof von Stadtlauringen (Landkreis Schweinfurt/Altlandkreis Hofheim) befindet sich das Grab des Premierleutnants Johann Knies, gewidmet „von seiner dankbaren Schwester“. Johann Knies nahm – wie die Schriften auf dem Grabstein zeigen – Foto: vitéz Schmitt Rainer an den Feldzügen der Kriege 1866 und 1870/71 teil. Das Grab wurde in den vergangenen Jahren renoviert. Unsere Leser-Fotoaktion „Kriegsgräberdenkmäler“ läuft nach wie vor. Wir sind gespannt auf Ihre Fotos! Senden Sie diese bitte mit einer kurzen Information zu dem jeweiligen Denkmal an treue.kameraden.redaktion@gmx.de.
Übrigens, treue Kameraden gibt es auch im Abonnement: 6 Ausgaben pro Jahr für insgesamt 15 Euro druckfrisch zu Ihnen nach Hause! Bestellungen bitte an Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Landesgeschäftsstelle, Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München. 80
treue Kameraden 6/2016