Treue Kameraden 05/22

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STALINGRAD WOLGOGRAD

September/Oktober 2022132. Jahrgang –Nr. 5

RUND UM DAS

AUS DEN BEZIRKEN

Titelfoto: Kriegsgräberstätte Rossoschka nahe Volgograd, dem früheren Stalingrad (Verfasser „Rob“). Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons Attribution 2.0 Generic Lizenz. Die Aufnahme wurde redaktionell angepasst, ohne den Wesenskern zu verändern.

MEDIENSEMINAR

Nicht nur die Zeiten ändern sich, auch beim Medienverhalten gehen Menschen andere, neue Wege. Noch nie waren nahezu barrierefreie Informationsquellen so breit gefächert wie heutzutage - das Internet macht es möglich. Und Printmedien, wie auch wir eines sind, haben es zunehmend schwerer, mit der rasenden Aktualität der Informationen Schritt halten zu können. Was gerade noch aktuell ist, kann kurz darauf schon überholt sein. Um sich besser aufstellen zu können, holte sich der BSB externe Expertise ins Haus, um in einem Seminar grundlegende Strategien zur Verbesserung der medialen Außenwirkung zu erarbeiten.

AUSSENANSICHT

Klaus Dieter Naumann war nicht nur General, sondern national und in der Nato zeitweise auch der ranghöchste Soldat: in den 1990zigern Generalinspekteur der Bundeswehr, ab 1996 folgten drei Jahre auf dem harten Stuhl eines Vorsitzenden des NATOMilitärausschusses, dem höchsten militärischen Gremium des Verteidigungsbündnisses. Während dieser Zeit war er insbesondere für militärpolitische Grundsatzentscheidungen in Bezug auf den Kosovo-Krieg verantwortlich. Wer nun glaubt, dass der General a.D. seit seiner Pensionierung dem Ruhestand frönt, täuscht sich und kann seine Überlegungen zu Putins Zivilisationsbruch in dieser Ausgabe lesen. Foto: BMVg

TITELTHEMA „STALINGRAD“

dem

dem

Stalin-

nahm „tK” als

diesem dunklen Kapitel deutscher Geschichte eine mehrteilige Serie zu widmen, die mit Teil 1 in dieser Ausgabe beginnt. Der Militärhistoriker Dr. Jochen Arnold aus der Nähe Berlins beschreibt detailliert Aspekte der

die Einkesselung der 6. Armee und geht auf die strategische Lage im Jahr 1942 ein. Durch einprägsame Kartendarstellungen lassen sich dabei damalige Strategieüberlegungen noch besser verstehen.

2 INHALT 5/2022
Foto: Rolf Patzke
4 LEITARTIKEL Richard Drexl: „100 Milliarden-Schatz – Fortschritte werden dauern“ 6
PRÄSIDIUM Wichtige Termine (Stand 30.09.) ............. 6 Richard Drexl: Medien-Seminar in Oberbayern ............... 7 Von Dieter Scholle und Redaktion „tK” Zuwachs in der BSB-Familie ................. 13 8 AUSSENANSICHT General a.D. Klaus Naumann: „Putins Zivilisationsbruch - Europäische Krise oder Auftakt zu Jahren globaler Krisen?“ 12 TITELTHEMA 20 MEINUNG Dr. med. Reinhard Erös: Taliban „Reloaded“ 22 AUS BAYERISCHEN STANDORTEN 29 NACHRICHTEN AUS DER BUNDESWEHR 32
einschließlich der Sportschützen ............. 76 Reservisten ............................. 80 Dr. Klaus Jochen Arnold: Stalingrad, Teil 1 - „Der Fall Blau“ 8
80 Jahre seit
deutschen Angriff auf
grad,
heutigen Wolgograd,
Anlass,
Offensive,
12 7

treue Kameraden

Bayerischen Soldatenbundes 1874

ZU DIESER AUSGABE

AUGSBURGER SICHERHEITSDIALOG

Nach einer der Pandemie geschuldeten längeren Unterbrechung haben drei sicherheitspolitische Organisationen den Augsburger Sicherheitsdialog wiederbelebt und dazu die breite Öffentlichkeit eingeladen. Augsburg International lebt die Beziehungen zwischen Augsburg und der Welt, die bundesweit vertretene Gesellschaft für Sicherheitspolitik gehört zu den Mitbegründern des UrVorläufers der heutigen Münchner Sicherheitskonferenz im Jahr 1963 und der VdRBw bringt die Expertise der Reserve ein. Kompetente Podiumsgäste beleuchteten bei der Veranstaltung den Konfliktherd Ukraine aus historischer, geografischer, politischer und sicherheitpolitischer Sicht. Auch was sie dabei zu der zukünftigen Sicherheitspolitik Deutschlands zu sagen hatten, finden Sie in unserer Rubrik „Allgemeines” in einer Zusammenfassung.

BUCHBESPRECHUNG

Dass die Wiederkehr nuklearer Abschreckung besonders seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine deutlich an Aktualität gewonnen hat, kann man nicht nur den Medien und zahlreichen Polit-Talkshows entnehmen, sondern auch seriösen Büchern. Richard Drexl hat sich deshalb dem Lesen des Buches von Autor Peter Rudolf mit dem Titel „WELT IM ALARMZUSTAND” gewidmet. Im hinteren Teil unseres Magazins erfahren Sie, wie der Rezensent das Buch einordnet und bewertet.

85 ALLGEMEINES

überfällige

Drexl

Bayern in den Vogesen”

Dr. Michael Stumpf

Ukrainisches

in München”

Egon Johannes Greipl

6. Augsburger

Michael Mäusly

100 KRIEGERDENKMAL

Das Kriegerdenkmal in Lederdorn

Cham, Oberpfalz

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Magazins „treue Kameraden”,

Viel zu schnell verging die Zeit seit dem Höhepunkt des BSB-Jahres 2022, der Deggendorfer Landesversammlung, und schon will die nächste Ausgabe das journalistische Tageslicht erblicken.

Nicht zuletzt mit Ihrer Unterstützung haben wir die Zeit genutzt, ein prallvolles Magazin zusammenzustellen, in dem sich jedes BSB-Mitglied wiederfinden kann: Neben dem obligatorischen Leitartikel unseres Präsidenten und über Geschichte bis hin zu aktuellen hochpolitischen Themen werden verschiedene Bereiche angesprochen. Zuschriften der Kameradschaften, Sportschützen oder der Reservisten zeigen, dass das Leben nach bald drei Jahren Corona in die Kameradschaften und Vereine zurückgekehrt ist, der BSB wieder von Aktivitäten geprägt ist.

In dieser Ausgabe finden Sie gleich zwei herausragende Themenbereiche, nicht zuletzt durch deren Autoren. General a.D Klaus Naumann, ehemaliger Generalinspekteur, nimmt ausführlich und gewohnt klar Stellung zum Ukraine-Krieg; der Militärhistoriker Dr. Jochen Arnold beschreibt in einem ersten Beitrag den „Fall Blau”, den Angriff der Deutschen auf Stalingrad. Diese Epoche wird „tK” über mehrere Ausgaben als kleine Serie darstellen.

Und unser Titelbild des Soldatenfriedhofs Russoschka in der Nähe des heutigen Wolgograd mag mit seinen grünen Helmen die vage Hoffnung symbolisieren, dass die Ursachen solcher Gedenkstätten zukünftig abnehmen werden – trotz des zurzeit stattfindenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine, fast mitten in Europa.

Stetig ist der Wandel und das versucht „tK” sinnvoll umzusetzen. Sie, liebe Leser, werden in den kommenden Ausgaben einige Änderungen in der Gestaltung feststellen können, die etwas das Gesicht Ihres bisher gewohnten BSB-Magazins, nicht aber den seriösen Charakter verändern werden. Näheres verraten wir in der nächsten Ausgabe, die in der ersten Dezemberwoche erscheinen wird.

Zum Schluss eine Bitte: wenn Sie Fragen oder Anliegen haben - zögern Sie nicht und schreiben Sie uns direkt oder schicken einen Leserbrief an den „tK”. Ihr Michael Mäusly – Redakteur BSB „treue Kameraden”

IMPRESSUM

treue Kameraden ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden.

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Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Michael Mäusly. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, E-Mail: redaktion.tk.my@bsb-1874.de, Tel. 08232 9978072, Mobil 0152 34378887

Redakteurin Bezirke: Ingrid Zasche, E-Mail: redaktion.tk.zasche@bsb-1874.de. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom September 2017 (s, S. 75 sowie www.bsb-1874.de).

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Zeitschrift des
e.V.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 6/2022 ist der 5. November 2022
Buchbesprechung ......................... 86 Rezensent: Richard Drexl Autorenbeitrag: ........................... 88 „Eine
Diskussion in Europa” von Richard
......................... 89 „Die
................ 91 von
„Ein
Grab
........... 93 von
Leserbrief ............................... 96 Der
Sicherheitsdialog ........... 97 von
LKr.
3 97
86

100

–FORTSCHRITTE WERDEN DAUERN

Das

und Sondervermögensgesetz

wurde

100.000.000.000 Euro sind eine Stange Geld. Kein Mensch hat jemals so viel gesehen, außer vielleicht die wenigen, die die Inflation 1923 noch erlebt haben. Diese Riesensumme sinnstiftend für die Bundeswehr auszugeben, ist ein hehres Unterfangen. Einerseits ist Eile angesagt, weil unserer Bundeswehr gewaltige Ausrüstungsdefizite nachgesagt werden. Andererseits darf es nicht darum gehen, möglichst rasch Auftrag ausgeführt zu melden. Was also tun, wo liegen Stolpersteine und wann sind Ergebnisse zu erwarten?

Die Ausgangslage

Beschaffungen für Militärgüter haben tunlichst auf aktuellen Forderungen zu beruhen. Gegenwärtig leichter gesagt als getan, das sog. Fähigkeitsprofil der Bundeswehr hat trotz Überarbeitung vier Jahre auf dem Buckel. Nach der reinen Lehre müsste zunächst die Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands einer schonungslosen Analyse unterzogen und mit Erkenntnissen aus der heutigen Bedrohungslage angereichert werden. Daraus wäre ein aktueller Forderungskatalog sinnvoll ableitbar. Erst danach dürften konkrete Beschaffungsentscheidungen getroffen werden, um nicht Gefahr zu laufen, für überholte sicherheitspolitische Zielsetzungen und Kriegsbilder Geld aus dem Fenster zu werfen. Wer nach diesen Kriterien vorgeht, wird allerdings Jahre warten müssen, bis Verträge geschlossen werden können. Und so funktioniert Politik auch nicht. Das Risiko von Fehlinvestitionen ist damit aber groß. In der Rückschau ist unabhängig davon zu fragen, wie eigentlich die Zahl 100 Mrd. Euro zustande kam. Eine durchgerechnete Grundlage hierfür kann es den Umständen nach kaum gegeben haben. So war es denn auch. Dem Vernehmen nach hatte eine interne Berechnung im BMVg noch weit vor dem Regierungswechsel einen Investitionsbedarf in der Größenordnung von 200 Mrd. Euro bis 2032 ergeben. Diese Summe relativierte sich bei den Koalitionsverhandlungen der Ampel-Regierung im Gezerre verschiedener Interessen. Heiß wurde diese Kiste über Nacht nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine. Kanzler Scholz hat diese willkürlich festgelegte, nichtsdestoweniger beeindruckend hohe Zahl vor der Sondersitzung des Bundestages am 27. Februar lediglich den Spitzen der Koalitionsparteien und -fraktionen

verabschiedet

vorgelegt. Die nur dem eigenen Gewissen verantwortlichen Abgeordneten des Deutschen Bundestages wurden damit überfahren. So viel zu deren Selbstständigkeit. Soviel auch zum Zustandekommen einer wegweisenden politischen Stellgröße, die in der Öffentlichkeit nicht mehr hinterfragt wird und nun in Gesetzesform gegossen vorliegt (BwFinSVermG). Der tatsächliche Bedarf zur Runderneuerung der materiellen Ausstattung unserer Armee dürfte vermutlich weit darüber liegen. Eine durchaus wichtige Erkenntnis: Ohne zusätzliche Steigerung des Wehretats werden wieder nur halbe Lösungen möglich sein. Die Bäume wachsen auch mit dem Sondervermögen nicht in den Himmel.

Sparsamkeit bleibt das Gebot der Stunde

Auf die Bundeswehr wie auch die Verteidigungsindustrie sind damit über Nacht gewaltige Aufgaben zugekommen, wie es sie vielleicht seit der Aufbauphase nicht mehr gegeben hat. Von einem überbürokratisierten und sich ständig rückversichernden Verwaltungshandeln werden nun rasch brauchbare Ergebnisse erwartet. Geld ist zunächst keine Mangelware, bisher oft genug eine billige Entschuldigung für Fehlleistungen. Die Zeit wird in Anbetracht der Bedrohungssituation wie auch der öffentlichen Erwartungen zum kostbaren Gut, um in angemessener Frist zu brauchbarem Wehrmaterial zu kommen.

Der Entstehungsgang von Wehrmaterial beginnt mit den Forderungen der Bedarfsträger. Dafür wurde eine eigene Behördenstruktur mit Planungsabteilungen und -ämtern eingerichtet. Gründlich bis zur Unterlegscheibe entstehen in einem vielschichtigen Prozess aus Wünschen der Truppe Forderungsdokumente, die - vom Generalinspekteur unterzeichnet - der Beschaffungsorganisation Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAINBw) zur Realisierung überantwortet werden. Systematisch ausgehebelt wird dabei seit Einführung des neuen Rüstungsverfahrens CPM (Neusprech: Customer Product Management) die Vorgabe, in den Beschaffungsdokumenten keine technischen Details mehr festzulegen, sondern die Wünsche lediglich funktional zu beschreiben. Hintergrund hierfür ist eine über 20 Jahre alte Vorgabe vom damaligen Verteidigungsminister Scharping, sich auf marktverfügbares Wehrmaterial zu konzentrieren und spezielle deutsche Forderungen zu unterlassen. Zuletzt hat Ministerin Lambrecht darauf gedrungen. Mal sehen, ob das nun durchzusetzen ist. Die Entscheidungen zur Einführung des Kampfflugzeuges

des schweren Transporthubschraubers

4
F-35 und
CH-47
MILLIARDEN-SCHATZ
Bundeswehrfinanzierungs-
(BwFinSVermG)
vom Bundestag
treue Kameraden 4/2022 Leitartikel Foto: Angie Ehinger

gehen in diese Richtung. Ob dies glückliche Auswahlentscheidungen sind im Hinblick auf die europäische Souveränität und die militärischen Erfordernisse, steht auf einem anderen Blatt.

Germanisierung

Im Gegensatz zu dieser Vorgabe türmen die Teilstreitkräfte immer noch Spezialforderungen auf - im Bundeswehrjargon Germanisierung genannt - und erschweren die Beschaffung von verfügbarem Wehrmaterial oder hebeln gemeinsame Entwicklungen mit Partnern aus. Der Schützenpanzer Puma wurde mit den Maßgaben des Heeres um Milliarden teurer und brauchte zehn Jahre, bis zur Truppenverwendungsreife. Auch der Hersteller Rheinmetall hat sich dabei nicht mit Ruhm bekleckert. Der mit Firmenmitteln ohne deutschen Goldrand entwickelte Schützenpanzer Lynx ist dagegen im Export erfolgreich.

Der zusammen mit Frankreich und Spanien entwickelte Kampfhubschrauber Tiger geriet zum Desaster. Die Franzosen entwickelten eine eigene Version mit einer beweglichen Bordkanone am Bug und seitlichen Raketenbehältern. Der deutsche Tiger mit kompliziertem Mastvisier für die Panzerbekämpfung muss zum Einsatz der Bordkanone millimetergenau auf das Ziel ausgerichtet werden, ein Anachronismus. Diese Milliarden teure Fehlentscheidung sollte ausgesondert und durch einen neuen Kampfhubschrauber ersetzt werden, anstelle in diese Fehlentwicklung weiter zu investieren. Diese unrühmlichen Beispiele zeigen prototypisch die Fallstricke derzeitiger Rüstung. Überhöhte Forderungen der Bedarfsträger führen zu einer Übertechnisierung von Panzern, Schiffen und Flugzeugen, die auch dem heutigen Kriegsbild nicht gerecht wird. In Teilen werden Leistungsfähigkeiten des Wehrgerätes erzeugt, die auch noch so gut trainierte Spezialisten nicht nutzen können. Die weit über 4000 Seiten Flughandbuch des neuen Marinehubschraubers NTH mögen als Beispiel genügen. Die Industrie macht das Spiel gerne mit, weil ihr mit den deutschen Exportrestriktionen höhere Stückzahlen verwehrt sind. Das Beispiel Ukraine zeigt aber, dass überlegen eingesetztes Wehrmaterial, das nicht dem vordersten Rand der Technik entspricht, eine entscheidende Rolle spielen kann. Im Krieg ist modernste Technik keine wirkliche Hilfe, wenn sie zu spät kommt, nur in geringen Stückzahlen verfügbar ist und ständig ausfällt.

Überzogene finanzielle Forderungen

Ein häufiges Ärgernis sind überzogene finanzielle Forderungen der Industrie. Der Rüstungsmarkt ist eben nicht frei, politische Einflussnahme zur Auslastung von Firmen und Werften ist der Normalfall. Die Kosten der Beschaffung von zwei Tankschiffen der Marine stiegen beispielsweise von veranschlagten 570 auf 915 Mio Euro. Zwar gelang eine Technik- Reduzierung auf 870 Mio, was immer noch einen Aufschlag von 300 Mio Euro bedeutet. Interne Prüfungen sprechen von „deutlich überzogenen Forderungen der Werft“. Bundestagsabgeordnete helfen gerne nach, um regionalen Arbeitgebern lukrative Rüstungsaufträge zuzu-

schanzen. Im Gegenzug die Beschaffungsstellen für Zeitverzüge und Kostensteigerungen verantwortlich zu machen, ist unlauter und vernebelt die Ursachen. Gefordert ist nun, gegen politischen und öffentlichen Druck zwar konzentriert zu handeln, aber sich auch die erforderliche Zeit zu nehmen, um nicht Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Das Gegenteil deutet sich aber bereits mit der Nachbestellung von weiteren 111 Schützenpanzern Puma an. Die unabdingbare Teilerneuerung der Armee wird lange Jahre in Anspruch nehmen.

Befreiungsschlag nicht in Sicht

Das vorgelegte Beschaffungsbeschleunigungsgesetz greift Kernprobleme im Vergaberecht nicht auf. Für die zahlreichen Beschaffungen unterhalb der 25-Mio-Euro-Grenze für Parlamentsvorlagen sollten standardisierte Einkaufs-Vertragsmuster verwendet werden. Zudem bleibt es bei der strikten Trennung von Staat und Industrie auch bei den der Vergabe vorgelagerten Prozessen Bedarfsermittlung, Planung und Genehmigungsverfahren, obwohl die Unternehmensexpertise mit den militärischen Erfahrungen sowie den vergaberechtlichen Möglichkeiten zusammengeführt werden müssen. Zügige Beschaffungen erfordern aber ein umstandsloses Zusammenwirken von Amtsseite und Wehrwirtschaft. Die strenge Reglementierung der Zusammenarbeit aus Angst vor Korruption und Rechtsstreitigkeiten erschwert den Austausch, schafft zusätzliche Hürden und begrenzt gegenseitige Lerneffekte. Franzosen und Amerikaner handhaben das ganz anders: Industrie und Amtsseite tauschen ihr Personal, um die jeweils andere Seite besser verstehen zu können. Beschaffer und Nutzer sitzen mit Vertretern der Industrie an einem Tisch, hierzulande läuft der Informationsaustausch in juristisch festgelegten Bahnen. Deutsche Verteidigungsminister verlangen in schönes Regelmäßigkeit Reformen im Beschaffungswesen. Tatsächlich verdichten sich immer noch mehr Vorschriften mit entsprechendem Zeitbedarf zu deren Erfüllung. Ist aber auch kein Wunder in einer Gesellschaft, in der jeder Fehler zu neuen Paragrafen führt, anstatt daraus lernen zu lassen. Noch mehr Kommissionen und Arbeitskreise statt unternehmerischem Handeln, Verantwortung können aber schlussendlich nur Personen tragen. Langjährig tief gestaffelte Prozesse sind die Folge, die insbesondere in europäischen Rüstungsprojekten kaum noch jemand überblickt. Dabei war vom immensen Gewerkschaftseinfluss im BAINBw in Koblenz noch gar nicht die Rede. Mal sehen, was denen einfällt, wenn sie zu der Auffassung gelangen, dass die Mitarbeiter im Rüstungsbereich überarbeitet sind. Keine rosigen Aussichten auf die Rüstungsprojekte im Rahmen des Sondervermögens. Gegner wie Partner werden sich schon gedulden.

5
In Treue fest!

Niederbayern

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Rainding Jahreshauptversammlung

VORSTAND KANN SICH AUF DIE MITGLIEDER VERLASSEN

Rainding - „Ein Verein lebt und wächst mit seinen Mitgliedern. Bringen sich diese Mitglieder aktiv ein und kann man sich auf sie in jeder Situation verlassen, ist das eine stabile Basis für einen funktionierenden Verein“. Das sei bei der Raindinger Reservistenkameradschaft der Fall, betonte nicht ohne Stolz der Vorsitzende Klaus Kellberger bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung.

Zusammen mit seiner Vorstandsmannschaft freute er sich, dass nach gut zwei Jahren coronabedingter Ruhepause ansatzlos und ohne „Startschwierigkeiten“ eine Wiederaufnahme des Vereinslebens möglich gewesen ist. Beim Gedenken an verstorbene Kameraden erinnerte der Vorsitzende an Josef Sonnleitner aus Rainding und an den im Juni verstorbenen früheren Schriftführer Hans Lorenz aus Dobl sowie an die ehemalige Herbergswirtin Judith Fuchs.

Ein „ruhiges“ Vereinsjahr 2021 zeigte der Tätigkeitsbericht von Schriftführer Erwin Wagner. Lediglich mehrere Vorstandssitzungen und der der Situation angepasste Volkstrauertag im November haben stattgefunden. Die Teilnahme an der BSB- Friedensmaiandacht in Pleinting und die Beteiligung an der alljährlichen Fronleichnams-Prozession

„Mit dieser Mannschaft macht die Arbeit im Verein Spaß“, betont Vorstand Klaus Kellberger (von links): Schriftführer Erwin Wagner, Kassier Georg Bauer, Vorstand Klaus Kellberger, Reservistensprecher Wolfgang Raster, 2. Vorstand Kurt Preisinger, Reservistensprecher Albert Engleder und Hauptmann Georg Sonnleitner.

waren ein Einstieg in ein hoffentlich wieder normales Vereinsjahr 2022.

Dass Einnahmen und Ausgaben im entsprechenden Zeitraum einigermaßen im Gleichgewicht waren, verdeutlichte der ausführliche Kassenbericht von Kassier Georg Bauer. Lediglich die außerplanmäßigen Ausgaben für die Reparaturarbeiten an der vereinseigenen Salutkanone haben zu einer Reduzierung des Kontostands geführt. Max Zöls bestätigte eine einwandfreie und lückenlose Führung des Kassenbuchs. Kassier und Vorstand wurden einstimmig entlastet. Nachdem man während der Coronazeit immer wieder auf bereits geplante Ehrungen verzichtet hatte, war bei der Versammlung der Tagesordnungspunkt „Auszeichnungen für langjährige Mitgliedschaft“ ein we-

sentlicher Bestandteil im Ablauf des Abends. So überreichten der Vorsitzende Klaus Kellberger, Stellvertreter Kurt Preisinger und Kassier Georg Bauer an insgesamt 48 Mitglieder Urkunden und Treuenadeln für langjährige Treue zum Verein. Abschließend erinnerte Vorstand Klaus Kellberger noch an weitere für 2022 geplante Veranstaltungen. So etwa an die für Oktober festgesetzte Kas-Party, den im November stattfindenden Volkstrauertag oder die kurz vor Hl. Abend eingeplante besinnliche Weihnachtsfeier.

Text: Klaus Kellberger

Fotos: Christoph Fuchs, Sebastian Kellberger

iFür langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Josef Stolz, Max Zöls, Alois Hartl, Rudi Tischler, Richard Maier, Helmut Demelbauer (50 Jahre); Helmut Bamesreiter, Joh.Nep. Bernwinkler, Franz Hofbauer, Bernhard Senkmüller, Walter Senkmüller, Michael Griebl, Alois Ortner jun., Josef Bernwinkler, Alfred Hutstein, Franz Aigner, Josef Sonnleitner, Dieter Bergbauer, Roland Diewald, Josef Stelzenberger (45 Jahre); Georg Bauer, Franz Benda, Josef Aderbauer, Otto Moosbauer, Franz Spiel, Georg Kellberger, Alfred Kraus, Wolfgang Raster, Hans Steinleitner, Josef Steinhuber, Erich Sonnleitner, Josef Maier, Konrad Hüttinger, Konrad Schindler, Franz Feicht, Josef Kraus jun., Georg Sonnleitner, Georg Wagner, Hans Sammereier, Franz Grausam, Klaus Kellberger (40 Jahre); Johann Baumgartner jun., Sebastian Kellberger, Stefan Penninger, Mario Bamesreiter, Josef Bergbauer, Fritz Pflugbeil, Josef Tischler jun. (15 Jahre).

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Dank für 50 Jahre Vereinstreue (vorne, von links): Josef Stolz, Alois Hartl, Max Zöls; (hinten, von rechts): Kassier Georg Bauer, Hauptmann Georg Sonnleitner, Reservistensprecher Wolfgang Raster, der stellvertretende Vorstand Kurt Preisinger, Reservistensprecher Albert Engleder, Schriftführer Erwin Wagner und Vorsitzender Klaus Kellberger.

Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK)

Erste JHV mit Ehrungen seit 2019

BEWEGUNG IM VORSTAND

Bad Birnbach - Die KSRK konnte nach der Pandemie-Pause bei der Jahreshauptversammlung 2022 mehrere Ehrungen für besondere Verdienste und langjährige Vereinstreue vornehmen. Auch zwei neue Ehrenmitglieder gibt es: Joachim Sprenger und Rudolf Perzl. Letzterer war 30 Jahre lang 2. Vorsitzender der KSRK, hat sich um die Satzung und die Kassenordnung gekümmert sowie einen wesentlichen Beitrag zur Festschrift zum 150-Jährigen im Jahr 2014 geleistet. Daneben sorgte er sich um die Bekleidung im Verein und organisierte Ausflüge und Schießveranstaltungen.

In der Vorstandschaft gab es Bewegung: Der bisherige 2. Vorstand Rudolf Perzl trat nicht mehr an. Für ihn wurde Franz Schreiner gewählt. Dieser war zuvor seit 1995 Schriftführer. Er hat sich sehr große Verdienste um die Schriftarbeit des Vereins erworben, eine „Ahnengalerie“ ins Leben gerufen und viel in der Verbandsarbeit getan. Das Amt des Schriftführers übernimmt nun Armin Perzl, der neu in der Vorstandschaft ist. Der 1. Vorstand Ludwig Ruf, Kassier Thomas Schöttl und Schießwart Franz Schreiner wurden im Amt bestätigt. Die KSRK hat aktuell 90 Mitglieder. Franz Schreiner ließ die letzten Jahre Revue passieren. Er erinnerte an die durchgeführten

Ehrungen (v.l.): Erich Bleier, Horst Kühn, Hans Grabmeier, Siegfried Zauner, Franz Jungmeier, Alfred Märzendorfer, Max Hackl, Ehrenbürger Josef Hasenberger, Franz Baumgartner, Bürgermeisterin Dagmar Feicht, Johann Müller, Franz Schreiner, Heinrich Glinski, Joachim Sprenger, Rudolf Perzl, der Kreisvorsitzende Alois Hausruckinger und Vorstand Ludwig Ruf.

Veranstaltungen wie an die Friedenswallfahrten zum Gartlberg, Fronleichnams- und Erntedankumzüge. An Allerheiligen wurden 2019 rund 1600 Euro für die Kriegsgräber gesammelt, und auch den Volkstrauertag konnte man wie gewohnt begehen. Ludwig Ruf teilte mit, dass Allerheiligen letztes Jahr ebenfalls wieder eine Kriegsgräbersammlung stattfand und 1584 Euro erbrachte.

Der Kreisvorsitzende Alois Hausruckinger sagte, man müsse jetzt von neuem starten, nachdem Corona die Vereinstätigkeiten

lange stark beschränkt habe. Die Gesellschaft sei nicht nur belastet worden, er beklagte mehr Gleichgültigkeit und Passivität.

Auch blickte er besorgt auf das Kriegsgeschehen in der Ukraine. Niemand wisse, wie sich der Krieg weiter entwickeln werde.

Die KSRK werde Mahner für den Frieden bleiben. „Seit dem 24. Februar wissen wir, wie zerbrechlich dieser Frieden ist“, so der Kreisvorsitzende. Text: Armin Perzl

Fotos: Viktor Gröll

iDer neue Vorstand der KSRK Bad Birnbach: Ludwig Ruf (1. Vorstand), Franz Schreiner (2. Vorstand), Armin Perzl (Schriftführer), Thomas Schöttl (Kassier), Franz Schreiner (Schießwart), Roland Bauer (Beisitzer für die Reservisten), Johann Lang, Markus Feilhuber und Alfred Märzendorfer (Beisitzer).

Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Joachim Sprenger, Rudolf Perzl (Ehrenmitglieder); Franz Jungmeier (BSBAbzeichen in Gold für Fahnenträger); Franz Schreiner (BSB-Auszeichnung für Böllerschützen in Silber); Max Hackl (BSB-Auszeichnung für Böllerschützen in Bronze), Hans Grabmeier, Horst Kühn (55 Jahre); Heinrich Glinski (50 Jahre); Erich Bleier, Siegfried Zauner, Franz Baumgartner, Franz Jungmeier, Alfred Märzendorfer, Johann Müller, Rudolf Perzl (40 Jahre); Max Hackl (25 Jahre).

35 Niederbayern
Vorstandschaft (v.l.): Markus Feilhuber, Alfred Märzendorfer, Max Hackl, Ehrenbürger Josef Hasenberger, Roland Bauer, Bürgermeisterin Dagmar Feicht, Johann Lang, Vorstand Ludwig Ruf, Thomas Schöttl, Franz Schreiner, Armin Perzl, Rudolf Perzl und Kreisvorstand Alois Hausruckinger.

Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Neureichenau

150-jähriges Gründungsfest

FRIEDEN BEGINNT IM EIGENEN HERZEN

Neureichenau - Wenn ein Verein 150 Jahre besteht, dann sind Werte wie Kameradschaft, Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und bei einem Soldaten- und Kriegerverein besonders auch das Gedenken an die Gefallenen und Verstorbenen sowie das Eintreten für Frieden und Freiheit die Basis. Diese Werte vertritt seit seiner Gründung am 22. November 1871 der Soldaten- und Kriegerverein Neureichenau. Mit einem Jahr Verspätung feierte er sein 150-jähriges Gründungsfest. Eigentlich wäre es bereits 2021 fällig gewesen, musste aber Pandemie bedingt auf heuer verschoben werden.

Nicht mit Festzelt, dafür aber im würdigen Rahmen mit Vereinsabordnungen und Ehrengästen beging der Verein mit Festgottesdienst und anschließend im Vereinslokal diesen besonderen Tag seines Bestehens. Mit den Vereinskameraden und Ehrengästen, angeführt von den Fahnenabordnungen und der Blaskapelle Neureichenau, eröffnete der Verein im großen Kirchenzug durch den Ort seinen Festtag. Als erstes holte der Zug die Fahnenmutter Helga Ascher mit den Festdamen an ihrem Wohnhaus ab. Die Vorstandschaft des SKV hatte zur Begrüßung für alle drei schöne Blumensträuße mitgebracht. Beeindruckend waren anschließend der Marsch und der Einzug in die Pfarrkirche St. Leonhard, wo BGR Monsignore Klaus Hoheisel und Pfarrer Emil Dragula den Festgottesdienst

Abholen der Fahnenmutter und Festdamen, von links, vorne: Franz Rothkopf, Hubert Schanzer (Kommandant), Festdame Luisa, Bürgermeisterin Kristina Urmann, Fahnenmutter Helga Ascher und Festdame Nora; hinten: BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl, 2. Vorstand Hubert Pfoser, 1. Vorstand Franz Raab.

zelebrierten. Musikalisch begleitet wurde er von der Blaskapelle Neureichenau. Pfarrer Dragula stellte in der Einführung heraus, wie wichtig gerade in unserer Zeit Erinnerung und Gedanken seien. „Frieden beginnt im kleinen Bereich, in der Familie, vor allem aber im eigenen Herzen“.

Vereinsvorstand Franz Raab freute sich, „dass so viele Gäste aus nah und fern der Einladung gefolgt sind, um mit uns dieses Jubiläum zu feiern“. Sein besonderer Gruß galt den Ehrengästen und der Fahnenmutter Helga Ascher („was wäre das große Fest ohne dich“). Raab stellte fest, der Verein könne und müsse das Jubiläum feiern, auch „wenn Soldaten zweier Nationen sich feindlich gegenüberstehen und der Zivilbevölkerung unermessliches Leid zugefügt wird…weil wir auf das dortige Geschehen keinen Einfluss haben“.

Als eine besondere Ehre und mit großem Dank nahm der Verein das Fahnenband des

Bayer. Soldatenbundes entgegen. Bevor es seinen Platz an der Vereinsfahne bekam, segnete Pfarrer Dragula dieses einmalige Erinnerungsgeschenk.

BGR Monsignore Klaus Hoheisel nahm in seiner leidenschaftlichen Predigt den Faden aus dem Evangelium vom barmherzigen Samariter auf. Er sei ein Beispiel, wie man mit seinem Mitmenschen umgehen sollte. Auch im alten Testament gebe es eine Fülle von Lebensweisheiten, „die seit Jahrtausenden gelten“. Aber auch unter den Kirchen und den Christen gab und gibt es Streit, wobei sich alle auf den einen Jesus berufen. „In den beiden Weltkriegen mit zig Millionen Toten haben christliche Völker erbarmungslos aufeinander eingeschlagen“. „Hitler wollte ganz Europa unterjochen und hat es in Schutt und Asche gelegt“. Auf den Soldatenfriedhöfen seien junge Männer mit 17, 20, 25 Jahren begraben. „Da läuft es einem eiskalt den Buckel runter“. Und weiter:

36 Niederbayern
treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Kirchenzug mit Fahnenabordnungen, Vereinskameraden und Ehrengästen, angeführt von der Blaskapelle Neureichenau.

iFolgende Ehrengäste haben das Vereinsjubiläum besucht: Richard Drexl, Präsident des Bayerischen Soldatenbundes; Franz Rothkopf, BSB-Kreisvorsitzender FreyungGrafenau; Landrat Sebastian Gruber; Kristina Urmann, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Neureichenau.

„Russen und Ukrainer haben sich über lange Zeit als Brudervolk verstanden“. Er griff einen sonst wenig bedachten Wortsinn des Kriegerdenkmals heraus: „denk mal“ darüber nach. Die Erinnerung der Soldaten- und Kriegervereine an die Geschehnisse sei „von ungeheurer Bedeutung“.

Beim Totengedenken nach dem Gottesdienst legte Vorstand Franz Raab am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder und die Blaskapelle spielte das immer wieder ergreifende Stück „Ich hat einen Kameraden“.

Nach dem Sektempfang am Vereinslokal und dem gemeinsamen Abendessen ergriff zunächst BSB-Präsident Richard Drexl das Wort. Er zollte eingangs Monsignore Hoheisel großen Respekt für die „tolle Ansprache“ und lobte das „grandiose Können“ der Blaskapelle.

Der frühere Bundeswehr-Oberst erwies sich als sehr guter Redner mit klarem Bekenntnis zur Heimat, zur Bundeswehr und zur Bundesrepublik Deutschland. „Wir stehen alle auf den Schultern unserer Vorfahren“. Sechs Generationen hätten in den 150 Jahren des Vereins dafür gesorgt, dass dieses Erinnerungswerk heute noch existiert. Heimat habe im „wunderschönen“ Bayerwald einen ganz besonderen Klang. Die Menschen seien bodenständig, lieben die Arbeit und das Leben und wissen die Tradition zu schätzen. „Unsere gemeinsame Sprache, die möglichst alle verstehen, ist der wichtigste Schatz, den wir haben“. Aber, „wir leben in einer Zeit der Umbrüche, wir erleben wieder Krieg in Europa“. Auch wenn es „schwer zu verdauen“ sei, „Krieg ist seit Urzeiten ein ständiger Begleiter der Menschheit“. Selbst Europa sei nach dem zweiten Weltkrieg durch die Balkankriege in den 90er Jahren nicht verschont worden. Der entscheidende Grundsatz für das staatliche Handeln sei, die Bürger in sicheren Grenzen leben zu lassen. „Sicherheit ist das

alles Entscheidende, was wir von unserem Staat erwarten“. Mit dem Auflösen der Bundeswehr-Kampfeinheiten in den letzten Jahrzehnten sei die Wehrlosigkeit zum Programm gemacht worden. „Unsere Armee ist heute blank“. Der Angriff der russischen Armee auf die Ukraine sei für viele Menschen ein großer Schock gewesen. Heute seien Deutschland und Europa wieder einmal an einem Wendepunkt angelangt. „Noch immer sind wir auf die USA angewiesen, um den Frieden auf unserem Kontinent zu bewahren“. Priorität sei deshalb, den Verteidigungswillen der Bürger wieder zu wecken. Die Reservisten-, Soldaten- und Kriegervereine müssen für den Gedanken der wehrhaften Demokratie werben und daran arbeiten, dass die Bundeswehr wieder in die Mitte unserer Gesellschaft zurückkommt. Der Bayerische Soldatenbund stehe für die Wehrhaftigkeit unseres Landes. Er halte aber auch die bitteren Erfahrungen gefallener Soldaten aus dem 1870er Krieg und den beiden Weltkriegen wach. „Wir kämpfen für den Frieden, damit unsere Soldaten möglichst nicht in den Krieg ziehen müssen. Unsere Demokratie muss wieder wehrhaft werden“.

Grußworte

Für Bürgermeisterin Kristina Urmann ist der SKV ein aktiver Verein mit langer Tradition.

Zu seinen Aufgaben gehören das Gedenken, die Kameradschaft zu pflegen und füreinander da zu sein. Mit 150 Jahren sei der SKV Neureichenau einer der ältesten Vereine in der Gemeinde. Lob, Dank und Anerkennung gebühre allen, die den Verein eineinhalb Jahrhunderte unterstützt und sich ehrenamtlich engagiert haben. „Die Vereinsgründer wären sicher stolz zu sehen, dass es ihren Verein noch gibt“. Fahnenmutter Helga Ascher beglückwünschte „unseren“ Verein zum großen Fest. In der Vereinsgeschichte sei es über Höhen und Tiefen gegangen, „wir können stolz auf unsere Gemeinschaft sein“. Ihr Wunsch: „Mögen der Zusammenhalt und die Kameradschaft weiterhin bestehen bleiben“. Das unterstrich sie mit einer großzügigen Spende an „ihren“ Verein.

Vorstand Franz Raab blieb zum Schluss die angenehme Aufgabe für einen großen Dank. Das Jubiläumsfest sei von Kameradschaft und Zusammengehörigkeit geprägt gewesen. Sein besonderer Dank galt dem Präsidenten Richard Drexl, den Frauen für die Dekoration und die Vorbereitung des Saales und, vor allem, der Fahnenmutter Helga Ascher mit ihren Festdamen Luisa und Nora. „Ihr seid ein wichtiger Mittelpunkt in unserem Fest“.

Text/Fotos: Ludwig Süß, Franz Raab, Foto-Schüll

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an die Pressebeauftragte des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Sabine Süß, E-Mail: info@sas-medien.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Gruppenfoto vom Verein vor dem Kriegerdenkmal bei der Kirche.

Oberpfalz

JAHRE DAS GLEICHE VEREINSLOKAL“

Königstein - Ein langer Kirchenzug, angeführt vom evangelischen Posaunenchor, marschierte am Sonntagvormittag in die St. Georgskirche, als der SKV Königstein u.U. zu seinem 150-jährigen Bestehen einen ökumenischen Festgottesdienst mit den Pfarrern Ahnert und Zeltsperger feierte. In seiner sehr persönlichen Predigt erzählte der evangelische Pfarrer Matthias Ahnert, dass beide Großväter im Krieg gefallen seien. „Das Ziel für uns Christen sollte sein, Frieden zu stiften“, erklärte er. Am Kriegerdenkmal erinnerte der Ehrenvorsitzende Horst Pirner an die gefallenen Soldaten und betonte, wie wichtig es sei, Kameradschaft zu pflegen und den Frieden zu erhalten. Nach dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ legten Bürgermeister Jörg Kaduk und der Vorsitzende Stefan Vogl zwei Kränze am Ehrenmal nieder.

Nachmittags gingen die Feierlichkeiten mit einem Festzug zum Sportplatz weiter. Die Soldaten- und Reservistenvereine des Kreisverbandes Amberg-Sulzbach waren mit ihren Fahnenabordnungen gekommen.

Der Ehrenvorsitzende Horst Pirner hatte nicht nur eine Ausstellung über die Geschichte des Vereins vorbereitet, sondern gab auch einen Rückblick über die 150-jährige wechselvolle Geschichte des Vereins. „100 Jahre das gleiche Vereinslokal, das schafft nicht jeder! Noch dazu eine Vereinswirtin, die die Fahnenbänder im Zweiten Weltkrieg versteckte, um sie für den Verein zu retten“, erklärte Pirner. Der Verein hatte eine wechselvolle Geschichte, wurde im zweiten Weltkrieg aufgelöst, danach wieder gegründet. Auch setzt sich der Verein

aus drei ursprünglich getrennten Vereinen zusammen.

Landrat Richard Reisinger, der auch gleichzeitig der Vizepräsident des Deutschen Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge ist, erklärte: „Diese Tage belehren uns eines Besseren, es braucht auch das Militär!“ Er übergab eine Spende an den Jubelverein. BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl bemerkte: „Wir haben die Wirklichkeit verdrängt und dach ten, dass der Frieden in Mitteleuropa bleibt. Nun sind wir verteidigungsunfähig und froh, dass uns die US-Freunde zur Seite stehen.“

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Soldaten- und Kamerad schaftsverein (SKV) Königstein und Umgebung 150 Jahr-Feier mit Ausstellung „HUNDERT
treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Übergabe BSB-Fahnenband (von links): Jason Turner, Richard Reisinger, Horst Embacher, Norbert Bücherl, Richard Drexl, Stefan Vogl, Horst Pirner, Jörg Kaduk und Torsten Brunner. Totengedenken
am Ehrenmal

Oberpfalz

Deutschland brauche eine wehrhafte Demokratie, für die eine allgemeine Dienstpflicht nötig sei. Er übergab dem Vorsitzenden Ste fan Vogl ein Fahnenband des BSB mit Urkunde. Der Kreisvorsitzende Norbert Bücherl war beeindruckt vom Jubiläumgottesdienst und dem würdigen Totengedenken am Ehrenmal. Er schloss mit dem Gruß des BSB: „In Treue fest!“

Bürgermeister Jörg Kaduk bezeichnete die Kameradschaft im Verein als wichtig und ehrenhaft. Lieutenant Colonel Jason Turner von der Field Artillerie Schwadron vom 2. Striker Regiment war die Partnerschaft mit Königstein und dem Soldaten- und Kameradschaftsverein wichtig. Er überreichte Stefan Vogl eine Gedenkmünze der Einheit. Die Musikanten Ben und Rudi spielten zwischen den Grußworten zünftige bayerische Volksmusik. Anschließend gab es eine Fahrzeugschau des US-Partnerschafts-Bataillons. Text / Foto: Heidi Kurz

Soldatenkameradschaft (SK) Erzhäuser

Jahreshauptversammlung EINE ÄRA GEHT NACH

40 JAHREN ZU ENDE

Erzhäuser - Nach rund 40 Jahren ging bei der Soldatenkameradschaft Erzhäuser die Ära Amand Ehrlich endgültig zu Ende. Vier Jahrzehnte stand er der Kameradschaft als 1. oder 2. Vorsitzender vor. Ihm folgt nun ein siebenköpfiges Führungsteam. Neben den anwesenden Kameraden konnte der

Festzug zum Sportplatz

mit der kommissarischen Führung der Kameradschaft beauftragte Randolf Alesch auch Bürgermeister Georg Hoffmann und Altbürgermeister Albert Bauer zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen willkommen heißen.

Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Kameraden teilte Alesch der Versammlung mit, dass der im Jahr 2019 nochmals als Vorsitzender gewählte Amand Ehrlich vor rund eineinhalb Jahren sein Amt aus gesundheitlichen Gründen infolge eines Unfalls abgeben musste und ihn mit der kommissarischen Führung der Kame-

radschaft beauftrag hatte. Im Oktober 2021 beschloss man, baldmöglichst Neuwahlen durchzuführen, was wegen Corona erst jetzt realisiert werden konnte.

Nach intensiven Gesprächen und Vorschlägen von Bürgermeister Georg Hoffmann, der als Wahlleiter fungierte, wurde nun anstelle der üblichen Vorstandschaft mit Randolf Alesch, Albert Bauer, Johann Fischer, Franz Rösch, Siegfried Spitzer, Christian Lang und Max Schiener ein siebenköpfiges Führungsteam gewählt, das die Arbeiten unter sich aufteilt.

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Von links: Bürgermeister Georg Hoffmann gratulierte dem neuen Führungsteam mit Siegfried Spitzer, Max Schiener, Christian Lang, Albert Bauer, Franz Rösch, Johann Fischer und Randolf Alesch zur Wahl. Vier Jahrzehnte stand Amand Ehrlich der Soldatenkameradschaft Erzhäuser als 1. oder 2. Vorsitzender vor.

Oberpfalz

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung

Nicht nur dem Verein die Treue gehalten:

DIAMANTENE HOCHZEIT

IM HAUSE SEITZ

Hemau - Im Kreise von Familie, Verwandten, Freunden und Bekannten feierten im August Roswitha und Georg Seitz ihr Diamantenes Hochzeitsjubiläum. Zahlreiche Gratulanten, darunter Bürgermeister Herbert Tischhöfer mit Gattin, der das Geschenk der Stadt Hemau überreichte, wünschten dem Jubelpaar viele weitere schöne, glückliche und gesunde zweisame Jahre. Georg Seitz ist 1940 in Pielenhofen, dem heutigen Truppenübungsplatz geboren, musste als Elfjähriger innerhalb von acht Wochen die Heimat verlassen und zog nach Oberfecking bei Kelheim. 1953 kam er nach Hemau. „Saure Zipfel“ beim Bürgerfest und „Brotwürscht“ zur Christbaumversteigerung sind seitdem seine Spezialität. Roswitha stammt aus Beratzhausen und beide lernten sich 1961 am Hemauer Volksfest kennen. Ein Jahr später wurde geheiratet, zuerst im Standesamt in Hemau und noch am selben Tag traute sie Stadtpfarrer Georg Desing in der Stadtpfarrkirche Hemau. Drei Kinder mit Enkeln und Urenkeln sind der Stolz der Seitzens.

Der SKK-Vorsitzende Alfons Kollmer überreicht dem Jubelpaar die Diamant-Urkunde.

In seiner Laudatio würdigte SKK-Vorsitzender Alfons Kollmer besonders die Verdienste der beiden Jubilare, die nun über 60 Jahre verheiratet sind. Es ist wohl bekannt, dass „die Roswitha“ und „der Girgl“ den Kriegerverein über Jahrzehnte nicht nur geprägt, sondern auch stets mit Herzblut, wo immer es ging, gefördert und unterstützt haben. Aber nicht nur deshalb kam der Verein mit einer Abordnung und sechs Böllerschüssen zum Gratulieren, sondern weil das Jubelpaar als auch als Freunde hochgeschätzt sind. Alle Verdienste und Auszeichnungen aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen, deshalb sollen lediglich die besonderen Ehrungen erwähnt werden. Mit dem Verdienstorden in Gold mit Rubin hat Roswitha die höchste Auszeichnung des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) für Frauen erhalten. Vom VDK wurde sie für langjähriges Kriegsgräbersammeln mit der Verdienstspange ausgezeichnet. 26 Jahre war sie Kassier und gefühlt 30 Jahre unsere „Ratsch-Kathl“ beim SKK-Ball. Bei der letzten Generalversammlung wurde sie zur Ehren-Schatzmeisterin ernannt. Für den Girgl sind die höchsten Auszeichnungen das Ehrenkreuz in Gold, das Große Verdienstkreuz am Band, sowie jeweils in Gold das Böllerschützenund Fahnenträgerabzeichen. Außerdem ist

er schon über 50 Jahre Mitglied und inzwischen Ehrenmitglied in der Vorstandschaft. Ein Hinweis vom Vorsitzenden für Roswitha: „Bei so viel Gold an der Brust könnte dein Schatz leicht gestohlen werden - also gut aufpassen!“

Abschließend gratulierte der SKK-Vorsitzende mit einem Vers zum 60. Hochzeitstag: „Nun ist der Tag für Euch gekommen, auch wir haben es mit Freude vernommen, endlich habt Ihr es geschafft, das wäre ja wohl auch gelacht. Wir wollen Euch heute gratulieren, und Euch hiermit motivieren, auch die nächsten Jahre sollt Ihr glücklich sein, das fänden wir alle sehr, sehr fein. Wir wünschen Euch für alle Zeit viel Glück, Gesundheit und Zweisamkeit.“

iFolgende Ehrengäste gratulierten zur Diamantenen Hochzeit: die Soldatenund Kriegerkameradschaft Hemau und Umgebung, Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Pollinger mit Gattin, Pfarrvikar Santosh Thomas als Vertretung von Stadtpfarrer Berno Läßer sowie Bürgermeister Herbert Tischhöfer mit Gattin.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Das Jubel-Paar mit Pfarrvikar Santosh Thomas und den beiden Bürgermeister-Paaren.

Oberpfalz

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung e.V.

Vorbereitungen für 2023 zur 150-JahrFeier im vollen Gange

FESTDAMEN IN NEUEN

T-SHIRTS

Hemau - Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Hemau und Umgebung e.V. feiert am 20./21. Mai 2023 ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum. Beim Auszug zum Tangrintel-Volksfest in Hemau präsentierten sich erstmals die Festdamen und Festmadl mit ihren neuen T-Shirts der Öffentlichkeit. Weitere Aktionen im Rahmen der 150-Jahr-Feier sind vorgesehen. Mit dem Eintrag ins Vereinsregister und der damit verbundenen Gemeinnützigkeit wurden auch die Voraussetzungen für die Auflistung von Firmen und Privatpersonen in die Spenderliste der Festschrift erfüllt. An den Festtagen ist am Samstag die Totenehrung bei den Kriegerdenkmälern und der Kriegergedächtniskapelle vorgesehen, mit anschließendem Bunten Abend in der Tangrintelhalle, wozu auch die Festdamen einen Auftritt planen. Nach dem Weckruf am Sonntag folgt am Vormittag der Festgottesdienst und am Nachmittag der große Festzug durch Hemau, mit allen Vereinen und Ehrengästen, anschließend ein Fahneneinmarsch in die Festhalle.

Text/Foto: Alfons Kollmer

ABSCHIED VON EHRENMITGLIED JOSEF SCHIEFERL

Beratzhausen - Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Beratzhausen trauert um ihr Ehrenmitglied: Am 14.7.2022 ist Josef Schieferl, geboren am 6.6.1927, verstorben. Mit ihm verliert die Kameradschaft nicht nur ihr ältestes Mitglied, sondern auch ihren letzten Kriegsteilnehmer aus dem Zweiten Weltkrieg. Josef Schieferl ist bereits nach der Wiedergründung 1961 der Kameradschaft beigetreten und hielt damit über 60 Jahre dem Verein die Treue. Er erhielt alle Treuenadeln und wurde noch in diesem Jahr mit der Treuenadel in Gold für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Kamerad Schieferl war ein aktives Mitglied, er fehlte fast nie bei den Kirchenzügen und Ausflügen oder bei Beerdigungen seiner Kameraden. Jahrelang war er auch Mitglied der Vorstandschaft. Zudem war er als Sammler für die Kriegsgräber lange Zeit in den Dörfern rund um Hinterthann unterwegs. 2003 erhielt er für seine Treue und Verdienste die Ehrenmitgliedschaft des Vereins. Vom Bayerischen Soldatenbund wurden ihm die Auszeichnungen vom Ehrenkreuz bis zum Verdienstkreuz 1. Klasse sowie die Verdienstnadel mit goldenem Eichenkranz verliehen. Auch der Markt Beratzhausen widmete ihm als letzten Gruß und in Dankbarkeit eine Schale am Grab. Herr Schieferl prägte von 1972 bis 1977 das Geschehen im Gemeinderat als 2. Bürgermeister der früheren Gemeinde Schwarzenthonhausen und von 1978 bis 1990 im Marktgemeinderat Beratzhausen mit. Seine Tätigkeit war für ihn Auftrag und Verpflichtung. In all den Jahren hat sich Herr Schieferl als 2. Bürgermeister und Gemeinderat immer uneigennützig für das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger eingesetzt. Der Markt und die SKK werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

„In Treue fest“, lieber Kamerad Josef - Ruhe in Frieden! Soldaten- und Kriegerkameradschaft Beratzhausen Markt Beratzhausen - Matthias Beer, 1. Bürgermeister

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Bereits in Feierlaune sind die Festdamen der SKK Hemau
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Beratzhausen

Oberpfalz

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Untertraubenbach

Jahreshauptversammlung

INTENSIVES VEREINSJAHR TROTZ PANDEMIE

Untertraubenbach - Bei der Jahreshauptversammlung der SuKK im Gasthaus Luger in Penting standen die Ehrungen von verdienten und langjährigen Vereinskameraden im Fokus. Josef Winterl aus Obertraubenbach wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Zunächst fanden sich die Mitglieder und Reservisten in der Pentinger Filialkirche zum Gottesdienst ein, zelebriert von Pater Mejo. Der Seelsorger hat in den letzten drei Jahren seines Wirkens auch in der SuKK viele Freundschaften geschlossen und gehört dem Verein als Mitglied an. Nun heißt es leider schon bald Abschied nehmen, am 21. August wird dem Geistlichen in Untertraubenbach offiziell auf Wiedersehen gesagt. Nach der Messe formierten sich die Mitglieder mit Pater Mejo beim Kriegerdenkmal zum würdevollen Totengedenken. Der Erste Vorstand Daniel Zimmermann sagte: „Wir gedenken allen Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege, allen Bundeswehrsoldaten, die im Einsatz ihr Leben lassen mussten und besonders unseren verstorbenen Mitgliedern“. Im letzten Vereinsjahr verstorben sind Felix Breiski und Rudolf Sauer. Bei gesenkter Fahne und begleitet von Böllerkrachern stimmte ein Musikant mit der Trompete das Lied vom guten Kameraden an. Statt der Kanone kamen erstmals die beiden neuen Schaftböller zum Einsatz, die sich der Verein angeschafft hat.

Anschließend eröffnete der Erste Vorstand Daniel Zimmermann im Luger-Saal die Jahreshauptversammlung. „Es war trotz der Pandemie ein intensives Vereinsjahr, so Zimmermann. Schriftführer Michael Wenzl ließ die wichtigsten Aktivitäten nochmals kurz Revue passieren. In Cham hat man sich an der Kommandoübergabe Panzerbrigade 12 beteiligt, ebenso an der BSB-Bezirks- und Kreisversammlung. Vor Ort wurde ein Vortrag zum Kriegsende in Untertraubenbach organisiert und an der Tradition der Streicherröhren-Wallfahrt am Pfingstmontag festgehalten. Zudem wurde aufgrund des Ukraine-Krieges eine Friedenswallfahrt nach Streicherröhren durchgeführt. Was Fronleichnam und Volkstrauertag angeht, ist sowohl in Untertraubenbach als auch in Penting teilgenommen worden.

Tobias Klein informierte in seiner Funktion als Reservistensprecher. Man hatte sich sowohl am sicherheitspolitischen Seminar „Bundeswehr und Tradition“ als auch am Marsch der Kreisgruppe rund um den Lamberg beteiligt. Beim Kreisvergleichsschießen konnten die Reservisten von 22 Mann-

schaften einen sehr guten 4. Platz belegen. Ebenfalls mit fünf Schützen dabei war man beim Feierabendschießen mit Handwaffen an der Bundeswehr-Schießanlage in Roding. Bei der Ferienfreizeit in Untertraubenbach brachten sich die Reservisten mit Schlauchbootfahren ein. Wie die Bilanz von Kassier Christian Jakob aufzeigte, ergab sich durch Ausgaben für die beiden neuen Schaftböller und die Renovierung des Kreuzes am Weinberg ein Minus.

Rainer Weiß, Vorsitzender Oberpfalz Ost im Verband der Reservisten der Bundeswehr, stellte vor allem die erfolgte Neugründung der Reservistengruppe in Untertraubenbach heraus. Damit sei ein wichtiges Zeichen in Bezug auf die Zukunft des Vereins gesetzt worden. „Der Verein lebt“, so Weiß mit Bezug auf den guten Besuch bei der Versammlung. Der stellvertretende BSBKreisvorsitzende Manfred Göttlinger freute sich über den Gottesdienst mit anschließender Totenehrung am Kriegerdenkmal zum Auftakt, „das ist hier vor Ort etwas ganz Besonderes“. Hätte man zuletzt viele Jahrzehnte in Frieden leben können, so sei der Krieg nun durch die Ukraine auch

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Vor der Jahreshauptversammlung formierten sich die SuKK-Mitglieder mit Pater Mejo beim Pentinger Kriegerdenkmal zum Totengedenken. Die für besondere Verdienste und langjährige Vereinstreue geehrten Mitglieder der SuKK Untertraubenbach.

Oberpfalz

Josef Winterl wurde zum Ehrenmitglied ernannt, die beiden Vorsitzenden Daniel Zimmermann (links) und Armin Kramer sowie der stellvertretende BSB-KV Manfred Göttlinger (rechts) gratulierten herzlich.

Deutschland plötzlich wieder ganz nahe.

„Die Lage ist und bleibt nach wie vor sehr ernst und auch die zeitliche Dauer ist weiter ungewiss“, so Göttlinger, der wie Weiß ein dickes Lob an die SuKK Untertraubenbach für das aktive Vereinsleben aussprach. Die Jahreshauptversammlung klang mit einem geselligen Mittagessen sowie einem musikalischen Ständchen für den Ehrenvorstand Max Daiminger aus, der im Laufe der Woche seinen 70. Geburtstag feiern konnte. Text / Fotos: Antonia und Leonhard Schmidbauer

i

Ein Ständchen zum 70. Geburtstag für Ehrenvorstand Max Daiminger

Folgende Ehrengäste nahmen an der Versammlung teil: Der stellvertretende BSB-Kreisvorsitzende Manfred Göttlinger; Rainer Weiß, der Vorsitzende der Reservistenkreisgruppe Oberpfalz-Ost; Rudolf Drexler und Manfred Weiß von der ehemaligen Patenkompanie; Ehren fahnenmutter Maria Kerscher, die beiden Ehrenvorsitzenden Alois Berthold und Max Daiminger sowie Ehrenmitglied Gerhard Kerscher.

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Josef Winterl (Ernennung zum Ehrenmitglied); 2. Vorsitzender Armin Kramer (Großes Verdienstkreuz am Bande); Richard Höcherl (Verdienstkreuz II. Klasse)

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Rudolf Luger, Erich Schwarzfischer (Treuenadel 40 Jahre); Rudolf Drexler, Manfred Weiß (Treuenadel 35 Jahre)

SOMMERFEST IM ZELT

Kareth - Die Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth feiert schon traditionell in jedem Jahr ein Sommerfest beim Gasthaus Berghammer. Eingeladen sind dazu neben den Mitgliedern auch ihre Lebenspartner, sowie Freunde und Gönner des Vereins. Vorsitzender Franz Wimmer freute sich über einen guten Besuch im eigens vor dem Gasthaus Berghammer aufgebauten Zelt, darunter auch Vertreter des Nachbarvereins Krieger- und Soldatenverein Lappersdorf. Wimmer bedankte sich bei allen Helfern und Organisatoren, besonders bei den Grillern mit Obergriller Franz Koller, bei den Damen, die köstliche Salate zubereitet hatten und bei der Vereinswirtin Brigitte Berghammer, die alle für das leibliche Wohl der Gäste sorgten. Text/Foto: Josef Dummer Ein zünftiges Sommerfest feierte die KSRK Kareth beim Gasthaus Berghammer.

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Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Penting

Sommerstockturnier

WANDERPOKAL GEHT AN ERZHÄUSER

Penting - Auf der Sommerstockbahn der Eissportfreunde begrüßte der Vorsitzende Herbert Promberger neun Teams aus sieben Kameradschaften des BSB-Kreisverbandes Neunburg v. Wald zum sechsten Sommerstockturnier. Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Penting hat mit dieser Veranstaltung im Kreisverband einen ausgezeichneten Wettbewerb ins Leben gerufen, der die Kameradschaft untereinander hervorragend vertieft. Der Zuspruch zur Veranstaltung, bei der es um den Wanderpokal des Ehrenkreisvorsitzenden Hans-Werner Habel und um Präsentkörbe ging, war auch nach der CoronaPause gut. Neben dem Ausrichter beteiligten sich Kameradschaften aus Erzhäuser, Neunburg, Seebarn und Neukirchen-Balbini. Die SuKK Klein-

winklarn und SRK Thanstein stellten gleich zwei Mannschaften zum kameradschaftlichen Turnier. Vorstand Herbert Promberger sorgte mit Wettbewerbsleiter und Schiedsrichter Michael Ziegler für einen perfekten Ablauf der Veranstaltung. Zusätzlich unterstützten die Mitglieder der Pentinger Stockschützen die Teilnehmer mit wertvollen Ratschlägen und gaben Hilfen beim Wettkampf. Mit viel Ehrgeiz und doch kameradschaftlich fair wurde auf den drei Bahnen um Punkte und Stocknoten gekämpft. Vier Stockschützen bildeten bei der „Dauben-Jagd“ ein Team, unter ihnen auch zwei Damen. Nach dem ersten Durchgang lag die SK Erzhäuser vorne und gab die Führung nicht mehr ab. Am Erfolg waren Franz Rösch, Hans Rösch, Herbert Jakob, Siegfried Spitzer, Johannes Karl und Christian Urban beteiligt. Den zweiten Platz belegte die SRK Thanstein mit Wolfgang

Der Wanderpokal ging an die SK Erzhäuser. Der Vorsitzende der SKK Penting, Herbert Promberger (rechts), überreichte Trophäe und Urkunde.

Schwab, Walter Duschner, Ludwig Dirscherl und Bernhard Fuchs. Der dritte Geschenkkorb ging an die KRK Neukirchen-Balbini mit Gerhard Held, Markus Held, Josef Graßmann, Simone Graßmann, Hans Biebl und Wolfgang Forster. Der Kreisvorsitzende Ulrich Knoch dankte dem Veranstalter für die Ausrichtung des Turniers und beanstandete die Nichtteilnahme einiger Kamerad-

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Sechstes
Oberpfalz treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Die stolzen Mannschaftssieger Erzhäuser, Neukirchen-Balbini und Thanstein (Mitte) und die weiteren Mannschaftsführer; ganz rechts Stadtrat Herbert Wartha neben dem Vorsitzenden Herbert Promberger, ganz links der Kreisvorsitzende Ulrich Knoch und Turnierleiter Michael Ziegler, die für eine erfolgreiche Veranstaltung sorgten.

schaften des BSB-Kreisverbandes. Stadtrat

Herbert Wartha freute sich in einem kurzen Grußwort über das gelungene, kameradschaftliche Treffen. Stellvertretend für alle Kameradschaften bedankte sich Hans Schmidt (SRK Seebarn) für den fairen Wettkampf und die gelungene Veranstaltung. Vorstand Herbert Promberger bedauerte, dass bei den letzten Durchgängen der Wettkampf durch Regen beeinträchtigt wurde. Er dankte allen Helfern, die zum Gelingen beigetragen haben, besonders den Pentinger und Neunburger Stockfreunden für die Unterstützung. Dank ging auch an die Sponsoren der drei Präsentkörbe und der Wandertrophäe.

Text/Foto: L. Dirscherl

Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) 1897 Weiden

Vereinsjubiläum der „1897er“

125 JAHRE FÜR KAMERADSCHAFT UND FRIEDEN

Weiden - Mit einem Gottesdienst, einem Festzug und einem rauschenden Fest feierte die Soldatenkameradschaft 1897 Anfang. Juli 2022 ihr 125-jähriges Bestehen.

Am 21. Oktober 1897 haben Karl Burger, Georg Simbeck, Nikolaus Morgenroth, Johann Albrecht und Hans Sier die Soldatenkameradschaft gegründet.

Nach dem Gottesdienst und einem Totengedenken am Kriegerdenkmal zogen die Mitglieder des Jubelvereins, angeführt von der Stadtkapelle Weiden und dem Oldtimer „Adler“ der Stadt Weiden an der Spitze, durch den Hammerweg. Die Reservisten-

DENKEN SIE DARAN …

uns Beiträge zu „zeitlosen“ Ereignissen in Ihren Vereinen zuzusenden. Damit können wir auch in veranstaltungsarmen Zeiten alle zwei Monate im wahrsten Sinne des Wortes vielseitige treue Kameraden gestalten. Ihre Redaktion

iErgebnis des Sommerstockturniers: Platzierungen: 1. SK Erzhäuser (15:1 Punkte, 188:48 Stockpunkte, Stocknote 3,917); 2. SRK Thanstein I (11:5, 119:84, 1,417); 3. KRK Neukirchen-Balbini (10:6, 80:116, 0,690); 4. SKK Penting (9:7, 132:103, 1,282); 5. SRK Seebarn (8:8, 106:107, 0,991); 6. SuKK Kleinwinklarn I (6:10, 95:126, 0,754); 7. SuKK Neunburg (6:10, 75:125 0,600); 8. SuKK Kleinwinklarn I,( 5:11, 118:113 1,044); 9. SRK Thanstein I (2:14, 55:146, 0,377)

kameradschaft aus Michelfeld und aus Schwarzenbach, die 7er-Kameradschaft, die Technischen Truppen und die EAW-Siedler waren mit ihren Fahnen dabei. 125 Jahre Eintreten für Frieden und Pflege der Kameradschaft, das sei schon etwas Besonderes, würdigte Pfarrer Lukas die Arbeit des Vereins. Er segnete ein von der Frauengruppe der 1897er gestiftetes Fahnenband zum 125-jährigen Jubiläum und dem 45-jährigen Bestehen der Frauengruppe. Die Frauengruppe, deren Vorsitzende heute Erna Ermer sei, wurde im Jahr 1977 ins Leben gerufen. Den Hauptverein führen Ferdinand Sabathil und Anton Schlosser. Oberbürgermeister Jens Meyer ging auf Veränderungen im Leben der Kameradinnen und Kameraden ein. Zum Glück gebe es bei den 1897 keinen Nachwuchsmangel. Der Bezirksvorsitzende Horst Embacher würdigte die 125-jährige unbezahlbare, eh-

renamtliche Friedensarbeit für Vaterland, Bayern und Stadt. Die Frauengruppe bekam ein besonderes Lob vom Kreisvorsitzenden Josef Lang. Text/Fotos: Andrea Klein

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Totengedenken am Kriegerdenkmal Festzug durch den Hammerweg mit der Stadtkapelle Weiden Segnung des Fahnenbandes der Frauengruppe

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein

Schlauchbootwettkampf und Fischerstechen

SIEG DER

„WILDEN HÜHNER“

Thanstein - Zum 16. Mal veranstaltete die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Thanstein am Mühlweiher einen Schlauchbootwettkampf. Die Schirmherrschaft hatte Bürgermeister Walter Schauer übernommen. Der Schlauchbootwettkampf, der seit 1988 ausgetragen wird, gehört zum gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde. Ulrich Knoch, der Kreis- und Vereinsvorsitzende, freute sich über die Beteiligung von 19 Teams, obwohl die Teilnahme früherer Jahre deutlich reger war. Knochs Gruß galt den Vereinsmitgliedern, den Gemeindevereinen, Kundlmühl-Campern und den drei teilnehmenden Teams des BSB-Kreisverbandes - KRK Neukirchen-Balbini, SKK Kulz und SRK Seebarn. Die Ausbildung der Reservisten entfiel, da militärische Unterstützung heuer fehlte. Dafür leistete die FFW Thanstein wichtigen Ausbildungsdienst. Sie gab Einweisung in die Handhabung von Kleinlöschgeräten, Feuerlöscharten und informierte über die Fahrzeugausstattung der Ortsfeuerwehr. Aufgefrischt wurden Kenntnisse der Ersten Hilfe bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Für Kinder war ebenfalls ein interessantes Programm geboten, zu welchem natürlich Bootfahren zählte. Viele nützten

bei dem herrlichen Sommerwetter den Mühlweiher auch zum Baden. Beim Wettkampf auf dem Wasser ging es um Technik, Kraft und Schnelligkeit. Mit großen Bundeswehr-Booten wurde auf dem Mühlweiher übergesetzt. Die Ruderzeit der sechs Personen im Boot war entscheidend. Für die 19 Teams, unter ihnen auch Jugend- und fünf Damengruppen, war es eine große Herausforderung. Das Fischerstechen dagegen diente der allgemeinen Belustigung der Gäste. Bürgermeister Walter Schauer, der zweite BGM Wolfgang Niebauer und die Vorstände Ulrich Knoch und Karlheinz Trägler nahmen abends die Siegerehrung vor. Schauer lobte die Resonanz bei der Bevölkerung und bedankte sich für den ausgerichteten Wettkampf, zu dem auch Teilnehmer aus den Nachbarkommunen gekommen waren.

Der Burgverein konnte die Wanderscheibe, gestiftet von Ingo Illers verteidigen. Bei den Damen gewannen „Die Wilden Hühner“ die Wandertrophäe. Anton Höcherl stand beim mittelalterlichen Fischerstechen am sichersten und wurde König. Vorstand Ulrich Knoch überreichte Geschenkkörbe an die Sieger und Gastpräsente in Form von Holzpaddeln an die Gäste.

Text / Fotos: Ludwig Dirscherl

iErgebnisse des Schlauchbootwettbewerbes: Die Damen-Wanderscheibe konnten „Die Wilden Hühner“ (Magdalena Niebauer, Heike Fuchs, Kerstin Lößl, Maria Schmidt, Daniela Kahler und Patricia Legl) mit 3:42 Minuten gewinnen. Zweite waren „Die Kundlmühlcamper“ (3:53 Minuten), knapp vor den „Wilden Weibern“ (3:57 Minuten). Auf den 4. Und 5. Platz folgten VPC Thanstein (3:59 Minuten) und KLJB Kulz (4:21 Minuten).

In der Herrenwertung siegte erneut der Burgverein (Tobias Fuchs, Thomas Babl, Josef Mösbauer, Stefan Legl, Hermann Bücherl und Maximilian Schmidt) mit 3:04 Minuten. Die Mannschaft der SKK Kulz war zeitgleich und kam per Losentscheid auf den zweiten Platz. Das Paddelteam vom VPC Thanstein belegte mit 3:09 Minuten den dritten Platz. Weitere Plätze: 4. FFW Thanstein-Berg (3:11 Minuten); 5. SKK Kulz (3:12 Minuten); 6. SRK Thanstein (3:18 Minuten); 7. FFW Dautersdorf (3:20 Minuten); 8. KLJB Kulz (3:21 Minuten); 9. SRK Seebarn (3:33 Minuten); 10. KRK NeukirchenBalbini (3:43 Minuten); 11. MTA FFW Thanstein-Berg (3:51 Minuten); 12. Kundlmühlcamper (4:01 Minuten); 13. SRK Seebarn (4:02 Minuten); 14. FFW Thanstein-Jugend (4:39 Minuten).

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Die Mannschaftsführer der besten Paddelteams mit Vorstand Ulrich Knoch (rechts) und Bürgermeister Walter Schauer (links). Das beste Damen Paddelteam waren „Die Wilden Hühner“ sie gaben auf den letzten Me-
tern
alles und bekamen am Ende Geschenkkorb und Wanderscheibe überreicht.
treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken

7er-Kameradschaft Weiden Gartenfest zum Schnapszahl-Jubiläum

111-JAHR-FEIER

Mit einem großen Gartenfest feierten die Mitglieder das 111-jährige Bestehen des 7er- und Kameradschaftsbundes Weiden.

Die 110-Jahr-Feier war 2021 der Pandemie zum Opfer gefallen. Umso größer war nun die Feier in der Almhüttn.

Das Gartenfest mit dem Jubiläum wurde wie alle Jahre gemeinsam mit dem „Gebirgstrachtenverein Almrausch“ gefeiert.

Der Vorsitzende Peter Ertl eröffnete die Jubiläumsfeier der 254 Mitglieder zählenden Kameradschaft, die den Grundgedanken hat - „Kameradschaft und Freundschaft“. Alfons Betzl, stellvertretender Vorsitzender des BSB-Bezirks Oberpfalz, würdigte die Mitgliedschaft der „7er“ seit 26 Jahren im BSB.

Die Chronik der 7er Kameradschaft wurde vom zweitem Vorsitzenden Bernhard Czichon vervollständigt und auch vorgelesen. Er berichtete von den Anfängen im Jahr 1911, den Gründern aus den Reihen des

7er-Kameradschaft Weiden

Soldatenwallfahrt nach St. Quirin

GEBETE FÜR DEN

FRIEDEN

Ilsenbach - Zur alljährlichen Friedenswallfahrt im Rahmen des „Quirin-Festes“ trafen sich Soldaten-, Krieger- und Reservistenvereine aus Weiden sowie den Landkrei-

Die Geehrten mit ihren Urkunden (Bildmitte von links): Ehrenmitglied Karl-Heinz Gürtler, Franz Stadler, Ehrenmitglied Bernhard Kellner, zusammen mit dem BSB-Kreisvorsitzenden Josef Lang (links), dem Ehrenkreisvorsitzenden Hans Kohl (3.v.li.), dem 1.Vorsitzenden der 7er-Kameradschaft, Peter Ertl (5.v.li.) und dem Stellvertretenden BSB-Bezirksvorsitzenden Alfons Betzl (rechts)

„7. Bayerischen Infanterieregiments“ und von der Entwicklung bis in die heutige Zeit, in der die „7er“ mit gesellschaftlichem Wirken und Erfolgen der Schützengruppe auf sich aufmerksam machen. „In Treue fest“ lautet der Wahlspruch bis heute. Anlässlich des Jubiläumsfestes wurde Franz

sen Neustadt/WN und Tirschenreuth. 22 an der Zahl waren es heuer am 23. Juli. Von Ilsenbach aus setzte sich, nach Kanonenschlägen und Salutschüssen, der Festzug mit der Flosser Landwehr an der Spitze in Bewegung, angeführt vom Ehrenkreisvorsitzenden Alfons Betzl (Schwarzenbach).

Nach gut eineinhalb Kilometern erreichte der Zug mit einem Dutzend Fahnen und gut 300 Teilnehmern die Wallfahrtskirche St. Quirin. Im Festgottesdienst betonte

Stadler mit dem Ehrenkreuz des BSB ausgezeichnet.

Für ihre langjährigen Verdienste wurden Karl-Heinz Gürtler (seit 45 Jahren Mitglied) und Bernhard Kellner, der seit 2006 die Schießgruppe leitet, zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Text/Foto: Bernhard Czichon

Stadtpfarrer Thomas Jeschner, dass „Frieden mehr als die Abwesenheit von Krieg“ ist. „Suchet Frieden und jaget ihm nach“, sind Worte Jesu. Nach dem Gottesdienst in Konzelebration mit Pater Antony D´Cruz feierten die ehemaligen Soldaten im und neben einem Festzelt mit schmackhaften Speisen und reichlich Getränken bei Musik der Störnsteiner Blaskapelle. Text/Foto: Bernhard Czichon

Die Flosser Landwehr und Alfons Betzl (rechts) führten den Festzug an.

47 Oberpfalz

Oberfranken

Kreisverband Forchheim

Als Mahnung für den Frieden 31. FRIEDENSWALLFAHRT IN PINZBERG

Nach einer zweijährigen Zwangspause trafen sich die Soldatenvereine im Kreisverband Forchheim des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. heuer bereits zum 31. Male zur Friedenswallfahrt in Pinzberg, um gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken und für den Weltfrieden zu beten. Am Ehrenmal in der Ortsmitte fand zunächst die Ehrung der gefallenen, verstorbenen und vermissten Kameraden statt. Zwei aktive Soldaten der Bundeswehr bildeten beiderseits des Denkmals die Ehrenwache und die Fahnenabordnungen bezogen im Halbkreis Aufstellung. Der Kreisvorsitzende Roland Schäfer wies darauf hin, dass man sich bei der letzten Friedenswallfahrt vor zwei Jahren nicht hätte vorstellen können, dass man die jetzige Veranstaltung begehen würde, wenn nebenan Krieg herrscht.

Schäfer mahnte, dass die Bundeswehr einerseits kaputtgespart und destabilisiert wurde, andererseits aber Millionen von Euros in Beraterverträge geflossen seien. Zudem müsse man sich schon noch fragen dürfen, wer hier wessen Ziele und Interessen vertritt und was Deutschland macht, wenn es von Russland plötzlich als Kriegspartei angesehen wird, da zwischenzeitlich aktiv Waffen an die Ukraine geliefert wer-

den. In sein Totengedenken schloss er auch den erst kürzlich verstorbenen Otto Simmerlein aus Elsenberg mit ein. Simmerlein war für den Kreisverband 15 Jahre lang als Kreisbeirat aktiv. Anschließend zogen die Wallfahrer zum Lohranger, wo Pfarrer Michael Gereth den Gottesdienst im Freien neben der Marienkapelle zelebrierte. Neben Staatsminister Thorsten Glauber und MdL Michael Hofmann konnten die

Soldaten und Reservisten auch Landrat Dr. Hermann Ulm und Altlandrat Reinhardt Glauber sowie Bürgermeisterin Elisabeth Simmerlein in ihrer Mitte willkommen heißen. Alle Redner gingen in ihrem Grußwort auf die Wichtigkeit einer solchen Veranstaltung ein, gerade vor dem aktuellen Hintergrund der territorialen und militärischen Konflikte in der Ukraine, in Israel und Nahost sowie im Chinesischen Meer. Als Mahner für den Frieden seien die Soldatenkameradschaften unersetzlich, betonten die Politiker.

Abschließend dankte der Kreisvorsitzende Schäfer Herrn Pfarrer Gereth für den eindrucksvollen Gottesdienst und allen Helferinnen und Helfern, die zur Ausrichtung dieses Gedenktages beigetragen hatten. Insbesondere der Soldatenkameradschaft Gosberg, die für die Organisation und Bewirtung verantwortlich war. Sein Dank ging auch an Max Güthlein aus Langensendelbach, der die Verköstigung sicherstellte, sowie an den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Michael Schmitt, der die treibende Kraft im Hintergrund war und stetig für den Neustart nach Corona warb. Die musikalische Begleitung der Wallfahrt und des anschließenden gemütlichen Teils hatten die Effeltricher Musikanten übernommen.

Text: Roland Schäfer / Fotos: Josef Rauh

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
31. Friedenswallfahrt des BSB-Kreisverbandes Forchheim in Pinzberg Pfarrer Michael Gereth zelebrierte den Gottesdienst im Freien neben der Marienkapelle.

KV und SK gratulieren dem hochdekorierten Jubilar

WOLFGANG SCHMITT

WURDE 75

Hetzles - Der Ehrenkreisvorsitzende des Kreisverbandes Forchheim im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V., Wolfgang Schmitt aus Hetzles konnte jüngst seinen 75. Geburtstag feiern. Dazu gratulierten ihm der Kreisvor sitzende Roland Schäfer und sein Stellvertreter Michael Schmitt im Namen des Kreisverbandes Forchheim und seiner 34 angeschlossenen Ortskameradschaften ganz herzlich. Der Jubilar ist bereits seit Jahrzehnten für den Soldatenbund aktiv. So engagierte er sich von 1978 bis 1993 als Kreisbeirat und erledigte unmittelbar anschließend bis 2001 als Kreisgeschäftsführer die schriftlichen und organisatorischen Aufgaben des Kreisverbandes. Nahezu zeitglich fungierte

er von 1995 bis 2005 als stellvertretender Kreisvorsitzender, ehe er im Zeitraum von 2005 bis 2019 die Geschicke des Verbandes als 1. Kreisvorsitzender mit großem Erfolg leitete.

Anlässlich seines 70. Geburtstages verlieh ihm der stellvertretende BSB-Präsident Dr. Klaus-Dieter Nitzsche als 123. Inhaber das Großkreuz mit goldenem Strahlenkranz des Bayerischen Soldatenbundes. Im März 2019 wurde Schmitt für seine langjährigen Verdienste um den Kreisverband Forchheim zu dessen Ehrenkreisvorsitzenden ernannt.

In seiner Ansprache ging der amtierende Kreisvorsitzende auf die Verdienste Schmitts ein und betonte, dass er ihm insbesondere für seine Unterstützung mit Rat und Tat außerordentlich dankbar sei.

Auch eine Abordnung der örtlichen Vorstandschaft, darunter der 1. Vorstand Michael Schmitt, der 2. Vorstand Martin Schmidtlein, Kassier Thomas Kraus sowie Schriftführer Georg Trautner gratulierte Wolfgang Schmitt zum Ehrentag, wünschte alles Gute und noch viele kameradschaftliche Stunden bei bester Gesundheit.

Oberfranken

Gleichzeitig bedankte sich Vorstand Michael Schmitt beim Jubilar für seine 25jährige Tätigkeit als 1. und 2. Vorstand der SK Hetzles und überreichte einen Präsentkorb mit Essensgutschein.

Bereits ein Jahr nach seinem Eintritt in die Soldatenkameradschaft 1976 wurde Schmitt zum 2. Vorstand gewählt. In dieser Zeit wurde 1979 das 80jährige Gründungsfest mit Einweihung des Ehrenmals von Hetzles gefeiert. Ab 1984 - 2002 fungierte er als 1. Vorstand. Unter seiner Regie wurde dabei 1989 das 90jährige sowie 1999 das 100jährige Gründungsfest mit Weihe der neuen Vereinsfahne abgehalten. Aufgrund seiner hervorragenden Verdienste für den Verein wurde Wolfgang Schmitt 2008 zum Ehrenvorstand ernannt. Beim 110. Gründungsfest 2009 übernahm er die Schirmherrschaft und überreichte als Geschenk eine geschnitzte Figur vom hl. Sebastian. Eine private Feier im Familien- und Kameradenkreis, die bis spät in die Nacht andauerte, rundete den Tag ab.

Text: Roland Schäfer, Georg Trautner / Fotos: Sabine Lutz

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Kreisverband Forchheim und Soldatenkameradschaft (SK) Hetzles Gratulation vom Kreisverband (v.l.n.r.): Kreisvorsitzender Roland Schäfer, Ehrenkreisvorsitzender Wolfgang Schmitt, stv. Kreisvorsitzender Michael Schmitt Glückwünsche von der SK Hetzles (v.l.): 2.Vorstand Martin Schmidtlein, 1. Vorstand Michael Schmitt, Ehrenvorstand Wolfgang Schmitt, Schriftführer Georg Trautner, Kassier Thomas Kraus
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Oberfranken

Kreisverband Forchheim Kreisversammlung in Weingarts

EINSTIMMIGE WAHL

Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des BSB Kreisverband Forchheim konnte der Kreisvorsitzende Roland Schäfer in Weingarts 18 Delegierte und deren Vertreter, den Ehrenvorsitzenden Wolfgang Schmitt sowie das Ehrenmitglied Lorenz Grillmeier begrüßen. Darüber hinaus hieß er unseren Landrat Dr. Ulm sowie die Bürgermeister Ernst Strian und Paul Steins willkommen.

Im Rahmen seines Rückblicks zum abgelaufenen Geschäftsjahr berichtete der Kreisvorsitzende über die zahlreichen Veranstaltungen, die trotz der Corona-bedingten Einschränkungen erfreulicherweise umgesetzt werden konnten.

In seinem Ausblick auf das neue Geschäftsjahr wies Roland Schäfer unter anderem auf die Landesversammlung

Die Vorstandschaft des KV Forchheim (v. l.): Lorenz Grillmeier, Norbert Wiemann, Wolfgang Schmitt, Winfried Schüpferling, Roland Schäfer, Jürgen Gogolok, Michael Schmitt, Reinhard Spörl, Landrat Dr. Hermann Ulm, Josef Güthlein, BGM Ernst Strian, Richard Stark, Josef Rauh.

vom 18.06.2022 in Deggendorf hin, zudem plante der Kreisverband Forchheim, die diesjährige Friedenswallfahrt in Pinzberg Anfang August durchzuführen.

Die Neuwahl des geschäftsführenden Kreisvorstandes und der Mitglieder des Kreisausschusses erfolgte einstimmig. Als Wahlvorstand fungierte Richard Spörl mit den Wahlbeisitzern Bürgermeister Paul Steins und Landrat Dr. Ulm.

Text: Josef Rauh / Foto: privat

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Der neue Vorstand des Kreisverbandes Forchheim: Roland Schäfer (Kreisvorstand); Michael Schmitt, Norbert Wiemann (stellvertretende Kreisvorstände); Josef Rauh (Kreisgeschäftsführer); Richard Stark (Kassier); Josef Güthlein (Reservistenbetreuer); Reinhard Spörl, Winfried Schüpferling, Edgar Escherich, Jürgen Gogolok, Alfred Hetz (Kreisausschuss).

Soldatenkameradschaft (SK) Creußen und Umgebung

80. GEBURTSTAG VON PAUL KOCH

Paul Koch wurde an seinem 80. Geburtstag von der derzeitigen Vorstandschaft der Soldatenkameradschaft Creußen und Umgebung überrascht. Eine Abordnung gratulierte ihm zu seinem Jubeltag. Auch der 1. Kreisvorsitzende Jürgen Hädinger überbrachte seine Glückwünsche.

Paul Koch war lange Jahre als 1. bzw. 2. Vorsitzender im Ortsverein tätig. Während seiner Zeit wurde durch sein großes Engagement das jetzt alljährlich stattfindende Sommerfest der SK Creußen aus der Taufe gehoben. Er wirkte ebenso tatkräftig mit bei der Umgestaltung der Kriegsgräberstätte im Friedhof in Creußen sowie auch bei der Umbettung eines Soldaten innerhalb des Friedhofes und unzähligen weiteren Aktionen. Um seine langjährigen ehrenamtlichen Aktivitäten zu würdigen, wurde er von Jörg Weigel, dem 1. Vorsitzenden der SK Creußen, zum Ehrenmitglied ernannt.

Nach zwei Jahren

GELUNGENES SOMMERFEST

Nach 2 Jahren Pandemie konnte endlich wieder das bis dahin alljährlich stattfindende Sommerfest der Soldatenkameradschaft Creußen und Umgebung durchgeführt werden. Das vereinsinterne Zelt diente den Besuchern als Sonnenschutz, und so konnten die Mitglieder, Freunde und Gönner der SK Creußen bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen einen schönen Nachmittag verbringen. Es gab wieder hausgemachte Tellersülze sowie Bratwürste und Steaks vom Grill. Ein großer Dank gilt allen helfenden Händen, ohne die das Fest nicht stattfinden könnte. Auch Abordnungen von anderen Ortsverbänden waren anwesend.

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Ehrenmitgliedschaft für langjähriges Engagement
Pandemie-Pause:
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

Oberfranken

Soldaten- und Traditionskameradschaft (STK) Lettenreuth

Bernd Wenzel löst Manfred Sünkel als Vorsitzenden ab

JHV MIT NEUWAHLEN

Nach mehrjähriger Pause fand bei der Soldaten- und Traditionskameradschaft Lettenreuth wieder eine Jahreshauptversammlung, verbunden mit Neuwahlen, statt.

Der 2. Vorsitzende Bernd Wenzel eröffnete die Versammlung und entrichtete einen besonderen Gruß an Kameraden aus Österreich und Baden sowie an die Ehrengäste. Nach deren Grußworten gab Schriftführer Sven Dietel einen Überblick über die Vereinsaktivitäten der letzten beiden Jahre: Seit Februar 2020 fanden wegen Corona kaum Vereinsaktivitäten statt. Nach der letzten Jahreshauptversammlung gab es 2020 und 2021 noch je eine Ausschusssitzung. Leider musste dann auch die vereinsinterne Adventsfeier abgesagt werden. In diesem Jahr konnten bisher drei Ausschusssitzungen gehalten werden.

Die Soldatenwallfahrt in Vierzehnheiligen, an welcher die STK immer teilgenommen hatte, entfiel in den letzten Jahren ebenso wie der Volkstrauertag 2020. Zumindest die Kriegsgräbersammlungen brachten in den letzten drei Jahren jeweils ca. 400.Euro an Spenden ein. Auch die jährlichen Weihnachtaktionen des CSLI Deutschland für die Tafel in Burgkunstadt konnten trotz allem unterstützt werden.

Aufgrund einiger Sterbefälle beträgt die Mitgliederzahl derzeit 88, das Traditions-

kontingent ist mit 21 Mitgliedern aufgestellt. Mittlerweile ist der langjährige 1. Vorsitzende Manfred Sünkel aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Für dieses Amt stellte sich der bisherige 2. Vorsitzende Bernd Wenzel zur Verfügung. Sven Dietel informierte die Gäste, dass er nach fast 30 Jahren zum letzten Mal den Bericht als Schriftführer abgegeben hatte. Er kandidierte als 2.Vorsitzender.

Thomas Brecht als Wahlleiter sowie Udo Rudel und Jürgen Panzer als Beisitzer übernahmen die Durchführung der Neuwahlen. Nach der Entlastung der alten Vorstandschaft wurde der neue Vorstand per Akklamation gewählt:

Ab Oktober sollen wieder die monatlichen Übungsschießen stattfinden, im Dezember wird eine Jahresabschlussfeier gehalten. Eventuell wird nächstes Jahr auch ein Vereinsausflug durchgeführt.

Text/Fotos: Marcus Sachs

iDer neue Vorstand der STK Lettenreuth: Bernd Wenzel (1. Vorsitzender), Sven Dietel (2. Vorsitzender), Christian Nuscher (Schriftführer), Katja Dietel (Kassiererin), Christian Nuscher (Schießsportbeauftragter), Marcus Sachs (Pressewart), Rocco Schröder (Internetreferent), Manfred Winter (Referent für Kontaktpflege im Ausland), Christian Volgger (Sportreferen)t, Sonja Tischer, Franz Garbarek, Andrea Woischke (Beisitzer). Annerose Schönheit, Thomas Fischer (Kassenprüfer).

Folgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: der BSB-Bezirksvorsitzende Thomas Brecht, der Ehren-Kreisvorsitzende Udo Rudel, der Kreisvorsitzende Jürgen Panzer und der erste Bürgermeister der Gemeinde Michelau, Jochen Weber.

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Die neugewählte Vorstandschaft mit Bürgermeister Jochen Weber (links), dem Bezirksvorsitzenden OTL d. R. Thomas Brecht (rechts) und dem Kreisvorsitzenden Jürgen Panzer Verabschiedung von Manfred Sünkel mit dem 1. Bürgermeister Jochen Weber (rechts), dem BSB-Bezirksvorsitzenden OTL d. R. Thomas Brecht (links) und dem Kreisvorsitzenden Jürgen Panzer (2. von links)

Oberfranken

Kreisverband (KV) Coburg

Captain a. D. Walter Schramm – ein deutsch-amerikanischer Kriegsheld

BEGRÄBNIS UNTERM STERNENBANNER

Heilgersdorf - Sein Leben könnte Stoff für dicke Bücher liefern. Er wurde Hubschrauberpilot aus Leidenschaft bei der US-Armee und in vielen Krisengebieten auf der Welt eingesetzt. Nun ist Walter Schramm aus Heilgersdorf (Landkreis Coburg) als „Held“ im Alter von 92 Jahren verstorben. Ende August wurde er in Heilgersdorf unter großer Anteilnahme unterm Sternenbanner beigesetzt.

Er war ein Pilot und Kriegsheld, geschätzter Freund und Kamerad, liebevoller Ehemann und Vater. „Nach 92 Jahren ist ein beeindruckendes Leben zwischen Himmel und Erde, Leben und Tod, Deutschland, den USA und der ganzen Welt zu Ende gegangen“, sagte Pfarrer Tobias Knötig in seiner Traueransprache. Nun gelte es, Abschied zu nehmen „von einem respektierten Mitglied der Gesellschaft, dessen Gesinnung und Taten uns mit Dankbarkeit und höchster Achtung erfüllen“. Schramms Leben sei „so voller Erfahrungen und Ereignisse gewesen, dass es wohl leicht für zehn Leben gereicht hätte“, hatte ein Freund, dem Geistlichen gesagt. Schon in seiner Kindheit blieb der im Juni 1930 in Bautzen Geborene nicht von dem Wahnsinn des

Krieges verschont: Mit gerade mal 14 Jahren wurde er eingezogen und an Waffen ausgebildet. Mit 15 wurde er Teil des Volkssturms und kam so 1945 in russische Gefangenschaft. „Nur seiner Jugend und seiner inneren Kraft ist es wohl zu verdanken, dass er an dem Grauen nicht zerbrochen ist, welches er in diesen Tagen erlebte“, meinte Knötig. Als er nach einem halben Jahr entlassen wurde, waren sein Vater gefallen und seine Mutter verschollen. So kam er zu einer befreundeten Familie nach Bamberg. Nach der mittleren Reife heuerte er bei der US-Armee an, zunächst als Tellerwäscher, später als Fahrer. Dem Standortleiter, den er chauffierte, vertraute er seinen sehnlichsten Wunsch an: Fliegen zu lernen. Weil ihm das in Deutschland nicht möglich war, nahm der Major den inzwischen Verheirateten und zweifachen Vater mit nach Amerika. In Wisconsin vermittelte der Major Schramm 1953 eine „Ersatzfamilie“, in der er stets „Junior“ genannt wurde. Er leistete Wehrdienst, bei dem er fünf Monate im Korea-Krieg eingesetzt und dann in Japan stationiert war. Danach streckte der Sponsor seinem Ziehsohn das Geld für die ersehnte Pilotenausbildung vor. 1960 wurde Schramm nach Deutschland versetzt (bis 1964).

Als er in Alabama gelernt hatte, Hubschrauber instand zu setzen, brach 1965 der Vietnamkrieg aus. Schramm wurde als einer der ersten Soldaten dorthin versetzt. Mit 1300 Flugstunden kehrte Schramm als Kriegsheld zurück, denn er flog spektakuläre Einsätze zur Versorgung der Truppen im Dschungel.

Mehr noch: Der Hubschrauberpilot widersetzte sich einem Befehl des Flugverbots, um nach der blutigen Schlacht im Ia-DrangTal sieben Mal Kameraden, darunter auch Schwerstverletzte, aus dem Kampfgetümmel zu retten. In dem Buch „We Were Soldiers Once…And Young“ von Generalleutnant a. D. Harold G. Moore und Kriegsberichterstatter Joseph L. Galloway über diese erste große Schlacht wird Schramm namentlich erwähnt. 2002 wurde das Buch unter dem Titel „Wir waren Helden“ von Regisseur Randall Wallace mit Mel Gibson verfilmt. Schramms selbstloser Einsatz brachte ihm den „Silver-Star-Orden“ ein, die dritthöchste Auszeichnung der US-Armee für Tapferkeit, nach dem Fliegerehrenkreuz und dem Fliegerorden mit 13-fachen Ehrenlaub, den der „Iron Soldier“ für seine Evakuierung von 20 Kameraden aus den Bon-Son-Bergen bei seinem zweiten Vietnameinsatz 1968 erhielt. Auch für die „Medal of Honor“ als höchste Ehrung war der Stabshauptmann a. D. vorgeschlagen.

„Walter Schramm folgte nicht einfach nur seinen Befehlen, sondern auch seinem Gewissen“, würdigte der Pfarrer. Zwischen seinen Einsätzen war Schramm in Hanau stationiert. Mit einem Freund aus Bamberger Tagen, besuchte er 1970 die Heilgersdorfer Kirchweih, wo er sich in der Gastwirtschaft Späth in seine spätere Ehefrau Ingrid verliebte. Fünf Jahre später, als ihm ein weiterer Einsatz in Vietnam drohte, schied er aus dem Militärdienst aus. 1979 heirateten die beiden. Nach der Pensionierung schlugen die Schramms in ihrem Heimatort Heilgersdorf Wurzeln, wo sie 1996 ihr Elternhaus bezogen. Und so verzichtete der Kriegsheld bewusst auf das Ehrengrab, das ihm auf dem Nationalfriedhof in Arlington nahe Washington zugestanden hätte. Stattdessen ließ er sich in Heilgersdorf beisetzen, nah bei seiner Frau Ingrid – „ein Zeichen der Liebe“, wie der Pfarrer es nannte. „Egal, wo Herr Schramm war: Er beeindruckte und zog die Menschen in seinen Bann“. „Seine absolute Geradlinigkeit, seine Ehrlichkeit und die Bereitschaft, für seine Überzeugungen mit dem eigenen Leben einzustehen, machten ihn zu einem Vorbild.“ Bis zuletzt sei Schramm stets hochinteressiert an den Geschehnissen dieser Welt und auch bestens informiert gewesen, „so dass er keine Diskussion scheuen musste und sich jedes Gespräch mit ihm lohnte“. „Seine Freundlichkeit und Wärme, sein Dasein für andere und sein brüderlicher Rat bleiben in Erinnerung.“ Buchstäblich über Nacht hatte den rüstigen 92-Jährigen seine Kraft verlassen.

Text: Peter Vietze

Foto: Familie Walter Schramm

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Sieben Soldaten vom Air Defense Artillery Regiment aus Ansbach und einige Veteranen begleiten den US-Staatsbürger im mit dem Sternenbanner geschmückten Sarg auf seiner letzten Reise. Ein Trompetensolo würdigte den Kriegshelden am Grab.

Mittelfranken

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Kriegenbrunn gegr. 1920

Neues Bürgerhaus in Kriegenbrunn

BESUCH VOM INNENMINISTER

Kriegenbrunn - Mitte Juni 2022 wurde das neue Bürger- und Feuerwehrhaus von der Stadt Erlangen, vertreten durch OB Dr. Florian Janik und BGM Jörg Volleth, offiziell an die Kriegenbrunner Bürgerschaft und die Kriegenbrunner Vereine übergeben. Zu diesem Anlass war auch Innenminister Herrmann nach Kriegenbrunn gekommen.

Von allen Festrednern wurde betont, dass mit dieser Investition für Kriegenbrunn eine hervorragende Grundlage für bürgerschaftliches Engagement, ehrenamtliches Wirken und für die Vereinsarbeit geschaffen wurde. Das Bürgerhaus ist mit einem großen Saal, Gruppenraum, Lagerräumen mit Sozialräumen und einer Küche ausgestattet. Angebaut ist eine Fahrzeughalle für die örtliche Freiwillige Feuerwehr.

Die Vereine, als Hauptnutzer des Bürgerhauses, konnten sich auf Schautafeln mit ihrer Historie und ihren gegenwärtigen Ak-

tivitäten darstellen. Diesem Angebot ist auch die Krieger- und Soldatenkameradschaft gerne nachgekommen. Der Vorstand der KSK, Alfred Ott, nutzte die Gelegenheit, dem Innenminister die Kame-

radschaft und ihre Arbeit anhand der Illustration vorzustellen. Herr Herrmann dankte ausdrücklich für die bisherige Arbeit und brachte beste Wünsche für die Zukunft zum Ausdruck. Text: Alfred Ott / Fotos: Verein

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Kriegenbrunn gegr. 1920 Erste Feste im neuen Bürgerhaus

WEINFEST DER KSK

Endlich ist die lange Zeit der Zurückhaltung aufgrund der Coronapandemie vorbei und das normale Leben und die gewohnten Veranstaltungen und Aktivitäten können wieder aufgenommen werden. Das ist nach dieser langen Zeit für die Kameradschaften auch wichtig.

So konnten wir Mitte Juli wieder unser traditionelles Weinfest ausrichten - dieses Mal in unserem neuen Bürgerhaus in Kriegenbrunn. Es war einmal mehr ein gelungenes Fest. Vorstand Alfred Ott konnte viele Kameradinnen und Kameraden, aber auch Gäste aus Kriegenbrunn und Umgebung begrüßen. Besonders hieß er die Kameraden der Soldatenkameradschaft aus Eltersdorf willkommen, an ihrer Spitze Klaus Böhner, den Vorsitzenden. Beide Kameradschaften waren schon immer fest verbunden.

Der erste Vorsitzende Alfred Ott hob aber dieses Mal die vielen Helferinnen hervor, ohne die eine Vorbereitung und Durchführung einer solchen Veranstaltung gar nicht möglich wäre. Sie bereiten Speisen und Getränke vor, bauen mit auf und sorgen für eine angenehme Raumgestaltung. Für den Service am Platz sind sie ebenfalls unentbehrlich. Ist das Fest zu Ende geht es ans Aufräumen und Reinigen. Also ein ganz besonderer Dank an unsere Damen, wir sind wirklich stolz auf Euch. Mit so einer Mannschaft kann man eben viel gestalten. Aus diesem Grund sind sie auch mit als Hauptpersonen auf dem Gruppenbild. Herzlichen Dank an alle.

Text: Alfred Ott / Bild: Jörg Buff

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Der Vorstand der KSK, Alfred Ott (links), präsentiert Innenminister Joachim Herrmann die Kameradschaft und ihre Arbeit. Der Kriegenbrunner KSK-Vorsitzende Alfred Ott (ganz rechts) mit der fleißigen Helfertruppe.

Krieger- und Kameradschaftsverein (KKV) HüssingenZirndorf e.V.

Zweitägige Jubiläumsfeier mit Umzug und Großem Zapfenstreich

125-JAHRE KKV HÜSSINGEN-ZIRNDORF

Der Krieger- und Kameradschaftsverein Hüssingen-Zirndorf e.V. feierte Ende August zwei Tage lang sein 125jähriges Bestehen. Der Kriegerverein Hohentrüdingen mit seinem Chef Jürgen Dürnberger hatte anlässlich des Jubiläums die Patenschaft übernommen.

Kommers am Samstag mit Ehrungen

Der Kommers am Samstag bot einen festlichen Rahmen, um die aufgeschobenen fälligen Ehrungen vorzunehmen und Verdienste zu würdigen. Neben einer Reihe von verdienten Mitgliedern wurde auch der langjährige Vorsitzende Gerhard Pfitzinger geehrt. Außer Pfitzinger wurden Werner Baurenschmidt und Karl Held zu Ehrenmitgliedern ernannt und mit Urkunde und Krug bedacht. Der Bieranstich erfolgte zu Beginn durch den Schirmherrn Jens Ueckert.

Nachdem die letzten Ehrungen 2018 erfolgt waren und das Fest 2020 coronabedingt verschoben werden musste, holten der Vorsitzende Gerhard Pfitzinger und sein Stellvertreter Günther Reichardt alle Ehrungen für langjährige Vereinstreue und Verdienste um den Verein nach. Die Festdamen begleiteten die jeweiligen Jubilare unter den flotten Klängen der Band auf die Bühne. Eine besondere Ehrung wurde dem ehemaligen Fahnenträger Friedrich Haffelt zuteil. Von 1978 bis 2020, also über 40

Jahre, trug er die Fahne des Vereins. Auch der Soldatenbund würdigte diese Leistung und überreichte eine Urkunde und ein besonderes Abzeichen für Fahnenträger, das bisher seit Gründung erst das 142. Mal in Bayern vergeben wurde. Die BSB-Kreisvorsitzenden Jens Krüger und der Ehrenkreisvorsitzende, Hans Bauernfeind, brachten auch für den Vereinsvorsitzenden Gerhard Pfitzinger eine hohe Auszeichnung mit: das große Verdienstkreuz in Gold. Der Verein erhielt außerdem eine Urkunde zum 125. Jubiläum.

Dem Vorsitzenden und dem Verein war es auch immer wichtig, den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge zu unterstützen. Der Geschäftsführer der Bezirksstelle, Dirk Mewes, überbrachte die „Weißgoldene Verdienstspange“ des Verbandes und für überragende Förderung und Mitarbeit das Fahnenehrenband mit der Aufschrift: „Mortui viventes obligant“, zu deutsch: Die Toten verpflichten die Lebenden. Die Kriegsgräberfürsorge hat auch im Jahre 2020/2021 über 5000 Gefallene geborgen und einer würdigen Ruhestätte übergeben. Erich Meyer, Vorstandsmitglied und Kassier

des Jubelvereins, blieb es vorbehalten, dem wichtigsten Mann des Vereins, dem Vorsitzenden Gerhard Pfitzinger, eine Laudatio zu halten. Nach der Ära Ordner sei es vor 30 Jahren nicht ganz einfach gewesen, einen neuen Vorsitzenden zu finden. Doch Pfitzinger hat in den vergangenen drei Jahrzehnten den Verein geprägt wie kein anderer. Viele Aktivitäten für die Dorfgemeinschaft wurden durchgeführt und unterstützt. Sein Rat werde gesucht, sagte Meyer, und obendrein sei der „Schorsch“ auch ein Mann der Tat und packe an. Mit seiner Ehefrau Irmgard ging Pfitzinger unter Applaus auf die Bühne. Sie erhielt eine Rose und er ein gerahmtes Bild seines Jubelvereins. In seiner bescheidenen Art bedankte sich der „Schorsch“ bei seiner Familie, die ihn stets unterstützt habe, beim Verein und der Vorstandschaft und allen, die geholfen hatten, das Jubiläum auf die Beine zu stellen.

Festsonntag mit Totengedenken, Umzug und Großem Zapfenstreich Am Sonntag begann der Tag bei angenehmen Temperaturen mit dem Abholen des

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Mittelfranken treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Totenehrung (von links): Der Vereinsvorsitzende Gerhard Pfitzinger und der stellvertretende Vorsitzende Günther Reichardt mit den Fahnen von Jubelverein und Patenverein Festumzug des Jubelvereins KKV Hüssingen-Zirndorf e.V., allen voran: Der Vereinsvorsitzende Gerhard Pfitzinger (rechts) und der Festausschussvorsitzende Sven Meyer (links) Ehrung durch den BSB (von links): Der Vereinsvorsitzende Gerhard Pfitzinger, der BSBKreisvorsitzende Jens Krüger, der BSB-Ehrenkreisvorsitzende Hans Bauernfeind, der stellvertretende Vereinsvorsitzende Günther Reichardt

Mittelfranken

Patenvereins Hohentrüdingen und der Krieger der Nachbargemeinden am Dorfrand. Gemeinsam marschierte der Verband zum Kriegerdenkmal an die Kirche. Das einzige aktive Bundeswehrmitglied des Vereins, Stabsfeldwebel Ralf Baurenschmidt, leitete das Gedenken. Der Festprediger, Dekan Hermann Rummel, erinnerte an das grausige Geschehen der Vergangenheit und gab der Hoffnung Ausdruck, wir mögen in Zukunft von solchem Unheil verschont bleiben. Der Posaunenchor begleitete alles musikalisch und spielte auch die Nationalhymne. Die Festdamen trugen einen selbst verfassten Prolog in Gedichtform vor. Eine Abordnung mit dem Vorsitzenden Gerhard Pfitzinger legte ein Blumengebinde am Ehrenmal nieder, ebenso beim kurzen Halt am Friedhof. Der Gottesdienst im Festzelt mit Dekan Rummel gab Raum für geistliche Besinnung im Rahmen des Kriegerfestes. Der Posaunenchor unter der Leitung von Herbert Bederke spielte anspruchsvolle Stücke dazu.

Am Nachmittag zog der Festumzug mit 50 Gruppen viele Zuschauer an. Auch zahlreiche Ehrengäste gaben sich ein Stelldichein. Etwas Besonderes war der Einzug der prächtigen und schweren Fahnen ins Zelt unter den Klängen der Feuerwehrkapelle Wettelsheim.

Abends musizierte die Trachtenkapelle Marktoffingen aus dem nahen Ries bis in die Nacht. Einen letzten Glanzpunkt bei Einbruch der Dunkelheit setzte der Verein mit einem „Großen Zapfenstreich“. Unter Fackelbegleitung setzte sich der imposante Zug mit Kapelle, Kameraden mit Fahnen und Gästen Richtung Dorfplatz in Bewegung. Die halbstündige Zeremonie benötigt fast Orchesterstärke, und Fackeln als Beleuchtung sind Pflicht. Die pompöse Darbietung machte mächtig Eindruck. Zum feierlichen Ausklang des Jubiläums läuteten auch die Kirchenglocken.

Text: Helmut Burmann, Friedrich Völklein Fotos: F. H.

iFolgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: Landrat Manuel Westphal, MdL Wolfgang Hauber, Ortsbürgermeister Herbert Weigel, Schirmherr Jens Ueckert mit Ehefrau Carolin, Bürgermeister Martin Weiß aus Auhausen für den Ortsteil Zirndorf, Hans Popp vom Bezirk Mittelfranken und Peter Schiele vom Bezirk Schwaben sowie die Oberhäupter der Nachbargemeinden: Susanne Fellner, Karl Kolb, Klaus Engelhardt und die Altbürgermeister Friedrich Minderlein und Günther Oberhauser, der Zweite Bürgermeister Werner Schülein, der Westheimer Gemeinderat und der Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbunds, Jens Krüger.

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Werner Baurenschmidt, Karl Held, Karl Pfitzinger (Ernennung zu Ehrenmitgliedern); Gerhard Pfitzinger (großes Verdienstkreuz in Gold).

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Werner Baurenschmidt, Willy Büttner, Georg Engelhardt, Karl Held, Friedrich Hübler, Ludwig Kipfmüller, Hermann Kröppel, Friedrich Ordner, Karl Pfitzinger, Helmut Wagner (50 Jahre); Ralf Baurenschmidt, Harald Oberhauser (20 Jahre).

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Trachtenkapelle Marktoffingen aus dem nahen Ries mit Abordnungen von Jubelverein und Nachbarvereinen, jeweils mit Vereinsfahnen sowie die Festdamen
Gruppenbild der Vereinsmitglieder des KKV, der Festdamen und des Schirmherrn Jens Ueckert.

Mittelfranken

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Laibstadt und Umgebung (Heideck)

140-jähriges Jubiläum

LAIBSTADT VERSTEHT DIE FESTE ZU FEIERN

Wieder gebührend feierte die Kriegerund Soldatenkameradschaft Laibstadt und Umgebung Anfang Juli bei strahlend blauem Himmel ihr 140-jähriges Jubiläum mit den zwei Patenvereinen aus Titting und Pfraunfeld, Abordnungen aus Liebenstadt, Walting, Ettenstatt, Bergen, Nennslingen, Thalmässing, Höbing sowie der ganzen Dorfgemeinschaft.

Bereits am Freitag gab es einen Kameradschaftsabend im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne große Reden setzte man sich im Bierzelt zusammen und machte sich einen schönen und gemütlichen Abend. Die eigentliche Jubiläumsfeier aber begann am Samstag. Beim Festgottesdienst am Kriegerehrenmal mahnte Pfarrer Sebastian Lesch in seiner Predigt: „Haltet fest am Glauben, übertrefft euch an gegenseitiger Achtung, denn nur so kann man die Probleme der Zeit meistern“.

Vor der Totenehrung gedachte der Kreisvorsitzende Wolfgang Niebling, Hauptmann d. R., der Menschen, die in den Kriegen leiden mussten, weil sie Deutsche waren oder Deutschen geholfen hatten. „Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor den Opfern anderer Völker, die durch Krieg und Besatzung im letzten Weltkrieg und vor den Opfern aller Völker, die unter politische Gewalt von unserer Seite zu leiden hatten“.

Etwas politischer wurde dann die Ansprache des Präsidenten des Bayerischen Soldatenbundes von 1874 e.V., Oberst a.D. Richard Drexl, der extra von Niederbayern angereist war. Als am 24. Februar 2022 die Nachricht vom Überfall der russischen Armee auf die Ukraine bekannt wurde, sei die Illusion geplatzt, dass alle Konflikte in einer zivilisierten Welt mit friedlichen Mitteln beigelegt werden können. Krieger- und Soldatenkameradschaften verfolgen Zeit ihres Bestehens den Gedanken der wehrhaften Demokratie. Doch die Soldaten wurden im Laufe der Jahre an den Rand der Gesellschaft gedrückt. Die Landesverteidigung wurde aus dem Aufgabenkatalog der Bundeswehr gestrichen. Man habe den Preis für Freiheit, Frieden und Wohlstand nicht mehr bezahlen wollen. Dafür komme jetzt die Rechnung. Genau hier setze heute die Aufgabe der Krieger- und Soldaten-Kameradschaften an, für den Gedanken der wehrhaften Demokratie zu werben und daran zu arbeiten, dass die Bundeswehr wieder in die Mitte unserer Gesellschaft rückt. „Wir sind es den Toten schuldig“, so

Drexl, „dass wir uns um die Sicherheit der Lebenden kümmern.“ Die Wehrpflicht stehe heute nicht mehr zur Verfügung, aber vielleicht könnte mit einer allgemeinen Dienstpflicht für junge Menschen der Gemeinschaftsgeist wieder stärker werden. Drexl forderte „Lassen sie uns dafür kämpfen, dass das „Wir“ wieder wichtiger wird als das „Ich“. Uns jedenfalls ist das Ehrenamt wichtiger als der bequeme Lehnstuhl daheim.“ Das 140-jährige Jubiläum in Laibstadt begehe man im Bewusstsein, dass in diesem Verein seit bald sechs Generationen Menschen beharrlich für den Frieden eintreten. Drexl dankte der Vorstandschaft um den unermüdlichen Mathias Harrer für Jahrzehnte ehrenamtlicher Arbeit und wünschte der KSK Laibstadt im Interesse unseres Landes von Herzen eine gute Zukunft und ein gelungenes Jubiläum. Mit viel Beifall wurde die Rede quittiert. Zur anschließenden Totenehrung reihten sich die neun Fahnenträger und -begleiter mit ihren Fahnen um das Denkmal und Bürgermeister Ralf Beyer und Vorsitzender Mathias Harrer legten gemeinsam unter Salutschuss einen Kranz nieder. Mathias Harrer bedankte sich dann bei Pfarrer Lesch, dem Mesner und seinen Ministranten für den würdevollen Gottesdienst, bei den Rednern für die beeindruckenden Festreden und vor allem bei Lidwina Spieß, die sich seit Jahren um die pflegerische Anforderung des Kriegerdenkmals kümmert.

Danach ging es mit Marschmusik von der Kapelle „Zechfrei“ mit einem sehenswert fahnenbestückten Festzug um die Kirche zum FFW-Haus, wo die weltliche Feier stattfand. Eine besondere Ehrung erhielten dann noch Michael Baumann für sein Ehrenamt zum Tragen der Vereinsfahne und Josef Herler für seine langjährige Arbeit als Kanonier.

Die Stadt Heideck war mit seinem Bürgermeister Ralf Beyer, seinen beiden Stellvertretern Uli Winterhalter und Maria Brunner und etlichen Stadträten vertreten: Ralf Be-

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Der Festzug mit der Kapelle „Zechfrei“, den Fahnenabordnungen sowie den Vereinen und Ehrengästen Zur Totenehrung traten die neun teilnehmenden Vereine mit ihrer Fahnenabordnung im Halbkreis an

iFolgende Ehrengäste haben an der Jubiläumsfeier teilgenommen: Oberst a.D. Richard Drexl, Präsident des Bayerischen Soldatenbundes, der BSB-Kreisvorsitzende Wolfgang Niebling und der Bürgermeister der Stadt Heideck, Ralf Beyer.

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Goldenes Böllerschützenabzeichen (55. Inhaber; 25 Jahre Dienst): Josef Herler; Goldenes Fahnenträgerabzeichen (138. Inhaber; 25 Jahre Dienst): Michael Baumann

yer gestand, dass es immer Spaß macht, mit den Laibstädtern zu feiern und inzwischen habe man auch einen würdigen Rahmen dazu gefunden.

Bis tief in die Nacht ging in der lauen Sommernacht die Feierei dann weiter. Mit dem Schlusslied „An Tagen wie diesen“ brachte die Kapelle „Zechfrei“ das 140-Jährige auf den Punkt.

Text: Josef Baumann, Harald Regensburger

Fotos: Markus Harrer

KV Nürnberg

Kameradschaftsabend mit Vortrag

UMGANG DER BUNDESWEHR MIT RECHTEN TENDENZEN

Nürnberg – In Vertretung des Kreisvorsitzenden Christian Emmerling – der sich auf einem Kriegsgräbereinsatz befand – begrüßte Peter Baumann die zahlreich erschienen Kameraden. Sein besonderer Gruß galt dem Referenten des Abends: Rechtsanwalt Oberst d.R. Rainer Thesen zum Thema „Umgang der Bundeswehr mit „rechten“ Soldaten. Kamerad Thesen

konnte aus seiner beruflichen Erfahrung den Besuchern der Veranstaltung eine Fülle von Informationen geben.

Die Behauptung maßgeblicher Politiker, die Bundeswehr habe ein ernsthaftes Problem mit rechtsextremen Soldaten, werde durch die bei Gericht zu beurteilenden Sachverhal te widerlegt. Das „Haltungsproblem“, das Ursula von der Leyen, die frühere Verteidi gungsministerin, der Bundeswehr bescheinigt hatte, hat nach Auffassung des Referenten niemals existiert. Indessen lasse sich seit Jahrzehnten eine Tendenz der Politik - auch der jeweiligen Verteidigungsminister - er kennen, alle von der politischen Hauptströmung des Landes nach rechts abweichenden politischen Meinungen als verfassungsfeind lich bzw. Verstoß gegen die politische Treuepflicht des Soldaten zu bewerten.

Mittelfranken

Rainer Thesen (links) freut sich über den von Peter Baumann überreichten Bocksbeutel.

Der Referent wies auf den bekannt gewordenen Republikaner-Fall hin, in welchem der Wehrdienstsenat des Bundesverwaltungsgerichts bereits 2001 mit einem Urteil dieser Ansicht der Politik entgegengetreten war. In der Folgezeit habe sich indessen die Problematik wesentlich verschärft. Das erinnere fatal an die spätmittelalterliche „Heilige“ (eigentlich: unheilige) Inquisition.

An einer Reihe von Beispielen konnte der Referent aufzeigen, welche im Grunde ge-

Redaktionsschluss

für treue Kameraden 6/2022

ist der 5. November 2022

nommen lächerlichen Sachverhalte von der Bundeswehrführung als rechtsextreme Verhaltensweisen angesehen werden, bis hin zur Tätowierung mit der sogenannten Odal-Rune, die ja nun in einer ihrer Ausgestaltungen das Dienstgradabzeichen des Hauptfeldwebels ist, oder mit der sogenannten Triskele, die sich unter anderem im Wappen der Stadt Füssen findet. Obgleich höchste Richter unseres Landes - wie der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts - mit gleichlautender Kritik an die Öffentlichkeit getreten sind, wird von den Wehrdisziplinaranwaltschaften auch die Kritik von Soldaten an der ungeregelten und unkontrollierten Duldung der massenhaften Zuwanderung von Menschen aus dem Orient, die sich als Kriegsflüchtlinge oder Asylsuchende ausgaben, verfolgt.

Der Referent konnte seinen Zuhörern jedoch mitgeben, dass diese Versuche der Bundeswehrführung, den Verfassungsgrundsatz der Meinungsfreiheit in der Truppe rechtswidrig einzuschränken, bei den Truppendienstgerichten bisher jedenfalls regelmäßig scheitern.

Die anschließende lebhafte Diskussion vertiefte die angesprochenen Themen und Fakten.

Text/Foto: Rainer Thesen, Peter Baumann

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Für langjährige Verdienste geehrt (von links): Der Kreisvorsitzende Wolfgang Niebling und BSB-Präsident Richard Drexl verleihen Michael Baumann und Josef Herler die Abzeichen. Vorsitzender Mathias Harrer dankt für die langjährigen Dienste

Mittelfranken

Aus den Bezirken

Kameraden

150 JAHRE SKV

WILBURGSTETTEN

WILBURGSTETTEN - Feierlicher Gedenkakt am Kriegerdenkmal, Festumzug, Gottesdienst mit Fahnenbandweihe des Patenvereins, Rückschau und Ausblick und Ehrungen für verdiente Mitglieder – mit diesem runden Programm wurde das 150-jährige Jubiläum des Soldaten- und Kriegervereins (SKV) Wilburgstetten gefeiert.

Zum Auftakt des zweitägigen Jubiläumsfestes zogen - angeführt von der Blasmusik Illenschwang - dreißig Vereinsabordnungen durch Wilburgstetten an das Kriegerdenkmal am BischofRabeno-Platz zum Gefallenengedenken. Die Erinnerungskultur für die Gefallenen und Verstorbenen pflegen und eine Atmosphäre des Friedens zu schaffen, sich für ein friedliches Miteinander, für Toleranz und Respekt einsetzen, führten Pater Thomas Madavana und Joachim Mack, Vorsitzender des SKV Wilburgstetten, beim Gedenkakt als vornehme Aufgaben des SKV an. Ergreifend die musikalische Gestaltung durch die Blasmusik Illenschwang mit dem Choral „Grandioso“ und dem „Lied vom guten Kameraden“ bei zur Ehrerbietung gesenkten Fahnen.

Beim Festabend in der Turnhalle zeigte sich Vorsitzender Mack freudig überrascht von der großen Gästezahl, für ihn ein Zeichen der Solidarität mit den Traditionsvereinen. In der Ansprache führte Bürgermeister Michael Sommer den Grundgedanken der Kameradschaft und Vaterlandsliebe zur

58 Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Wilburgstetten Zweitägiges Jubiläumsfest
treue
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Der Jubelverein SKV Wilburgstetten beim Festumzug Großer Gedenkakt beim 150-jährigen Jubiläum des SKV Wilburgstetten am Kriegerdenkmal am Bischof-Rabeno-Platz an der Pfarrkirche St. Margareta Verdiente und langjährige Mitglieder des SKV Wilburgstetten wurden beim Festabend in der Turnhalle in Wilburgstetten geehrt.

Gründung der Kriegervereine an. Er freue sich als ehemaliger Soldat die Festrede zu halten. Sommer spannte den Bogen von der Gründung über tiefe Einschnitte durch die Weltkriege und den nach 77 Jahren bedrohten Frieden durch einen Krieg in Europa. Er verwies auch auf Bundeswehrsoldaten, die bei Einsätzen ihr Leben verloren hatten. Den Wert des Friedens zu schätzen und schützen sei Aufgabe aller Generationen. Er freue sich, dass diese Klammer mit der Führung des SKV Wilburgstetten durch zwei Berufssoldaten auf gutem Fundament stehe. Die Kameradschaften und Kriegervereine bereichern laut Robert Höhenberger, dem Kreisvorsitzenden des BSB, das kulturelle Leben der Kommunen und mahnen, dass Frieden nicht selbstverständlich, sondern permanente Aufgabe sei. Der Vorsitzende Joachim Mack rief die Vereinshistorie in Erinnerung, ermunterte zur Mitgliedschaft im Verein und dankte allen Helfern für die

Mittelfranken

Organisation des Jubiläumsfestes. Parallel hatte Timmy Zahn, Gemeinderat in Wilburgstetten, eine Bilderrückschau erstellt. Beim Festgottesdienst am Sonntagmorgen wünschte sich Pater Thomas, dass dieses Jubiläumsfest als Botschaft des Friedens, der Zusammengehörigkeit und Kameradschaft ausstrahlen möge. Das afrikanische Sprichwort „lasst die Wüste nicht wachsen“ bedeute für alle Menschen sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen. Am Schluss des Gottesdienstes hefteten Bettina Frank und Jasmin Reichherzer vom Patenverein, der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Schopflohe, zur Bekräftigung des Miteinanders ein von Pater Thomas gesegnetes Fahnenband an die Wilburgstettener Fahne. „Als Erinnerung an diesen Tag, dies Fahnenband uns eng verbinden mag“ proklamierten die beiden Festdamen und „dem Jubelverein zu danken, dass die Freundschaft niemals möge wanken“. Das bekräftigte Hermann Rippl, der Vorsitzende der SRK Schopflohe, in seiner Ansprache mit dem Dank für die seit Gründung des Wilburgstettener SKV bestehende Freundschaft.

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Abmarsch nach dem Festakt am Kriegerdenkmal, links im Bild der Patenverein aus Schopflohe und rechts die Mitglieder des SKV Wilburgstetten Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Vorsitzender Joachim Mack, Manfred Kohnle, Dieter Szczur und Mike Langkammerer (v.li.) geehrt. Vertreter des Patenvereins aus Schopflohe überbrachten an den Jubiläumsverein ein Patenband. Bettina Frank (links) und Jasmin Reichherzer (rechts) hefteten das Band an die Wilburgstettener Fahne.

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) 1872 Nennslingen und Umgebung

Festzug – Kranzniederlegung –Ehrungsabend

150 JAHRE „SKK 1872 NENNSLINGEN UND UMGEBUNG“

Nennslingen – Die „Soldaten- und Kriegerkameradschaft 1872 Nennslingen und Umgebung“ hat im Juni ihr 150-jähriges Bestehen im kleineren Rahmen gefeiert. Nachdem die „Anlautertaler Böllerschützen Nennslingen“ unter ihrem Kommandanten Gerhard Ohl um 17.00 Uhr einen Salut abgefeuert hatten, setzte sich der mit Fahnen begleitete Festzug nach der Aufstellung am gemeindlichen Festplatz mit dem Jubelverein, den Ehrengästen, der Geistlichkeit, sieben Kameradschaften aus der näheren Umgebung sowie Abordnungen von verschiedenen örtlichen Vereinen bei extrem schwülen Temperaturen und unter musikalischer Begleitung der Kapelle „Jura Blech“ in Bewegung. Bei einem kurzen Zwischenstopp am Landjugendhaus gaben die Böllerschützen nochmals zwei Salven ab. Danach wurde zum Kriegerdenkmal weitermarschiert. In einer ökumenischen und würdigen Feier für die Gefallenen der vergangenen Kriege fand

Pfarrer Ulrich Hardt aus Bergen bemerkenswerte Worte und sprach darüber, wie jeder die oft schicksalhaften Ereignisse im Krieg verarbeite und seinen Weg finde. Auch der katholische Pfarrer Michael Sauer aus Raitenbuch war mit den Fürbitten dabei. Der Vorsitzende Alfred Blädel führte das Totengedenken aus und legte einen Kranz am Ehrenmal nieder. Er musste jedoch anschließend die Feier aus gesundheitlichen Gründen wieder verlassen. Sein Stellvertreter Gerhard Ohl übernahm die weitere Gestaltung des Programms. Im gut besetzten Saal des Gasthauses Lehmeier begrüßte er die Ehrengäse, die anwesenden Kameradschaften und örtlichen Vereine mit ihren Vorsitzenden, beide Pfarrer, die Sängerinnen und Sänger vom „Gesangverein Liederkranz Nennslingen“ mit ihrem Chorleiter Hans-Jürgen Kamm, und die Festkapelle „Jura-Blech“ mit ihrem Leiter Karl Scholz. Daran anschließend trug der Stellvertretende Vorsitzende in Kurzform die Chronik des 1872 als „Veteranen- und Kriegerverein

Nennslingen und Umgebung“ gegründeten Vereins vor und gab einenÜberblick über die vergangenen 150 Jahre.

In seinem Grußwort lobte der Erste Bürgermeister Bernd Drescher den Zusammenhalt und die gemeinsamen Aktivitäten im Verein, sowie das unermüdliche Bestreben der Vorstandschaft zum Fortbestand des Vereins als „Sparte SKK Nennslingen“ in der örtlichen Schützengesellschaft. Als Dankeschön übergab er ein Kuvert. Auch der erste Vorsitzende des BSB-Kreisverbandes Weißenburg, Jens Krüger, richtete ein kurzes Grußwort an den Jubelverein und überreichte einen symbolischen Scheck sowie eine Erinnerungsurkunde und ein BSBWappen auf Holz. Breiten Raum nahmen einige erfrischende Stücke des Chores ein. Besonders bejubelt wurde das zurzeit überall gespielte und bekannte Blasmusiklied „Dem Land Tirol die Treue“, wobei die Blaskapelle und der Chor mit einem auf die „Jura-Berge“ zutreffend abgewandelten Textteil harmonierten. Die Stimmung war bestens.

Folgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: Bernd Drescher (Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Nennslingen), Helmut Gloßner (SKK Ehrenvorsitzender), Rudolf Rombs (SKK Ehrenmitglied), Jens Krüger (Vorsitzender des BSB-Kreisverbandes Weißenburg), Hans Bauernfeind (Ehrenkreisvorsitzender)

Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Walter Fellner (Großes Verdienstkreuz am Bande in Gold); Helmut Horlacher, Gabriele Obermeyer, Heinz Schenk, Karl Scholz, Martin Stark, Dieter Stoll, Friedrich Winter, Karl Winter (Verdienstkreuz I. Klasse); Dietmar Gloßner, Robert Lehmeier (Verdienstkreuz II. Klasse); Herbert Obermeyer, Horst Pfitzinger, Rudolf Schraufstetter (Ehrenkreuz); Martin Pfeiffer (Fahnenträgerabzeichen in Bronze); Alfred Blädel, Horst Hilbert, Rudolf Rombs, Manfred Satzinger (50 Jahre); Georg Engelhardt, Erwin Hussendörfer, Günter Obermeyer, Friedrich Winter (40 Jahre).

Roland Juranek, Karl Rosenauer (Landessportschützenabzeichen in Gold); Alfred Blädel, Werner Rittirsch, Karl Winter (Landessportschützenabzeichen in Silber); Michael Blob, Klaus Kress, Gabriele Obermeyer, Margit Pommer, Karl-Heinz Stütz (BSB Sportschützenverdienstabzeichen in Gold); Simon Fellner, Tim Fellner, Michael Knorr, Martin Pfeiffer sowie Lorenz Rittirsch (BSB Sportschützenverdienstabzeichen in Silber).

Hans Eckert, Franz Klemmeier, Dieter Stoll, Grete Winter, Konrad Wippich (MSB Böllerschützenehrenzeichen in Silber); Karl Winter (MSB Böllerschützenehrenzeichen in Bronze); Alfred Blädel, Lotte Blädel, Hans Eckert, Walter Fellner, Egid Hausner, Franz Klemmeier, Lore Obermeyer, Gerhard Ohl, Irene Ohl, Rudi Rengert, Georg Schreiner sen., Gisela Stark, Martin Stark, Dieter Stoll, Grete Winter und Konrad Wippich (BSB Böllerschützenabzeichen in Silber); Herbert Hausmann, Gabriele Obermeyer und Lothar Pappenheimer (BSB Böllerschützenabzeichen in Bronze).

Der offizielle Teil der Jubelveranstaltung wurde mit 63 Ehrungen an langjährige und verdiente Kameraden mit der Übergabe von Urkunden und Anstecknadeln beendet.

Gerhard Ohl versicherte, dass die SKK 1872 Nennslingen und Umgebung auch nach der Neuorientierung als „Sparte SKK Nennslingen“ ein rühriger Verein bleiben und Ausflüge, Kameradschafts-Nachmittage, Kriegsgräbersammlungen, Sport- und Böllerschießen und die Denkmalpflege organisieren wird. Zudem wolle der Verein auch weiterhin bei örtlichen und externen Veranstaltungen teilnehmen, den Kameraden zu Geburtstagen gratulieren, Krankenbesuche durchführen und den Kameraden am Volkstrauertag und am Grab die ihnen gebührende letzte Ehre erweisen. Zusammenhalt, Freundschaft und Wahrung der Tradition – auch in Friedenszeiten - werden besondere Werte unseres Vereins bleiben.

Mit „In Treue fest!“ beendete der Stellvertretende Vorsitzende Gerhard Ohl die Veranstaltung und eröffnete den geselligen Teil.

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Text / Foto: Gerhard Ohl / SKK Nennslingen
Mittelfranken treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
i Kranzniederlegung am Ehrenmal

Soldatenkameradschaft

GENERATIONSWECHSEL

Erlangen-Dechsendorf - Mitte Mai führte die SK Erlangen-Dechsendorf unter Teilnahme von 39 Kameradinnen und Kameraden ihre Jahresmitgliederversammlung mit Neuwah len durch. Der 1.Vorsitzende Hans Niggemann konnte neben den Mitgliedern als Gast auch Dirk Mewes, den Geschäftsführer des Bezirks Mittelfranken vom „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ begrüßen. Eingangs gedachte die Versammlung der sieben Kameraden, die in den Jahren 2020 und 2021 verstorben waren. Die Totenehrung wurde mit dem Abspielen des Liedes vom „Guten Kameraden“ umrahmt. In der Rückschau auf die vergangenen zwei Jahre betonte Hans Niggemann, dass die geplanten Veranstaltungen aufgrund der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden konnten. Einen großen Dank sprach er den Kameradinnen aus, die das Ehrenmal pflegen. Für langjährige Mitgliedschaft wurden 29 Urkunden verliehen und zwei Böllerschützenabzeichen wurden überreicht. Dirk Mewes zeichnete vier Kameraden für ihre langjährige Tätigkeit als Sammler für den Volksbund aus. Mewes bedankte sich bei den Kameraden für ihre Leistungen bei der Sammlung, die im Jahr 2021 den Betrag von 4660 € in Dechsendorf erbrachte.

Gut vorbereitet konnten die Neuwahlen durchgeführt werden, die zu einem Generationswechsel führten. Der 81-jährige bisherige 1. Vorsitzende Hans Niggemann trat nicht mehr zur Wahl an. Als sein Nachfolger wurde der 29-jährige Konrad Schickert jun. gewählt.

In Anerkennung seiner Leistungen und großen Verdienste wählte die Mitgliederversammlung Hans Niggemann zum Ehrenvorsitzenden. Über 25 Jahre Vorstandsarbeitseit 2017 als erster Vorsitzender des Vereins - wurden damit gewürdigt.

Text: Werner Kropp (Schriftführer)

Foto: SK Erlangen-Dechsendorf e. V.

Mittelfranken

Kreisverband (KV) Feuchtwangen

NEUER KREISAUSSCHUSS DES BSB

Der Kreisverband Feuchtwangen des BSB 1874 erstreckt sich über ein weites Gebiet von Ellrichshausen in Baden-Württemberg bis nach Ornbau und Burgoberbach. Ihm gehören über tausend Mitglieder an, die in 19 Ortsvereinen organisiert sind. Nach den Wahlen im letzten Herbst arbeitet nun ein neuer Kreisausschuss, der sich unlängst zum Pressefoto einfand.

Text: Johannes Flierl

Bild: Marc Stümmler

(von links) Der frisch gebackene Ehrenvorsitzende Hans Niggemann und der neue 1. Vorsitzende Konrad Schickert jun.

iDer neue Vorstand der SK Erlangen-Dechsendorf: Konrad Schickert jun. (1. Vorsitzender), Martin Gräber (2.Vorsitzender), Michael Barges (3.Vorsitzender), Erika Link (Kassierin), Werner Kropp (Schriftführer).

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Hans Niggemann (Ernennung zum Ehrenvorsitzenden), Manfred Baumüller (Böllerschützenabzeichen in Gold), Friedrich Stilkerich (Böllerschützenabzeichen in Silber), 29 weitere Mitglieder (Urkunde für langjährige Vereinstreue).

Auszeichungen vom Volksbund: Konrad Schickert sen. (Costermano-Medaille), Konrad Schickert jun. (Verdienstspange in Gold), Michael Barges, Kurt Lang (Verdienstspange in Bronze).

Der neue Kreisausschuss (von links): Otto Rieber (Aurach, Kassier), Sandra Zeh (Heilbronn, Beisitzerin), Marc Stümmler (Rauenzell, 1. Vorsitzender), Johannes Flierl (Bechhofen, Schriftführer), Reinhard Arnold (Königshofen, stellv. Vorsitzender), Stefan Günther (Bechhofen, Beisitzer), Josef Christ (Rauenzell, Beisitzer). Auf dem Bild fehlt: Christian Heuchel (Heilbronn, Beisitzer)

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(SK) Erlangen-Dechsendorf 1913 e.V. Konrad Schickert jun. ist neuer 1. Vorsitzender

IM NEUEN GLANZ

Wettringen - Vor einigen Jahren hatte die KSK Wettringen die beiden Kriegerdenkmäler auf dem Friedhof hergerichtet. Nun beschloss die Vorstandschaft auf Initiative ihres 2. Vorsitzenden Friedrich Häfner, die beiden altersbedingt beschädigten Vereinsfahnen instandsetzen zu lassen. Den Auftrag zur Restaurierung erhielt die Manufaktur Fassmann in Plauen.

Nachdem die erste Fahne fertiggestellt war, wurde diese im Rahmen eines Zweitagesausfluges selbst abgeholt. Bei einer Betriebsführung durch die Manufaktur erhielten die Teilnehmer Einblick, mit wie viel Aufwand und mühevoller Kleinarbeit hier bei einer Restauration vorgegangen wird. Als man auch die zweite Fahne aus Plauen zurückerhalten hatte, wurden beide Fahnen Anfang Juli auf dem Brunnenfest der Krieger- und Soldatenkameradschaft der Gemeinde präsentiert. Dem Fest hatte sich der Kreisverband Rothenburg/ Tauber mit einem Treffen und einer Gedenkfeier an den Kriegerdenkmälern angeschlossen. Ehrengast war der Landrat des Kreises Ansbach, Dr. Jürgen Ludwig. Nach den Grußworten im Festzelt folgten Ehrungen verdienter Vereinsmitglieder durch den neuen 1.Vorsitzenden Volker Mack. Neben weiteren Geehrten konnte hier Rudolf Mack eine besondere Auszeichnung entgegennehmen: Nach über 42-jähriger Tätigkeit als erster Vorsitzender wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der 1. Vorsitzende des Kreisverbandes Rothenburg, Walter Rohn, dankte Mack mit einem gravierten Krug für die geleistete Arbeit in Ortsverein und Kreisverband. Da Kamerad Gerhard Kamm am Brunnenfest nicht teilnehmen konnte, hatte ihn die Vorstandschaft zu seinem achtzigsten Geburtstag besucht und den Jubilaren nun nachträglich mit dem Fahnenträgerabzeichen in Gold geehrt. Laut Urkunde wurde dieses Abzeichen erst zum 140. Mal vergeben.

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Wettringen möchte sich nochmals bei der Manufaktur Fassmann für die tadellose Restauration der beiden Vereinsfahnen bedanken sowie beim Landkreis Ansbach, der Gemeinde Wettringen, der VR-Bank und den Verbänden für ihre Spenden.

Text: Roland Neidlein (Schriftführer) Bilder: Roland Neidlein / Saskia Dänzer

Die beiden frisch restaurierten Fahnen mit dem Gründungsbuch des Vereins

iFür besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Rudolf Mack (Ehrenvorsitzender), der 2.Vorsitzende Friedrich Häfner (Ehrenkreuz), der 1. Vorsitzende Volker Mack, Schriftführer Roland Neidlein, Beisitzer Ernst Bergold und Klaus Fohrer (Verdienstkreuz 1.Klasse). die Beisitzer Hans Haberäcker und Martin Holzner (Verdienstkreuz 2.Klasse), Gerhard Kamm (Fahnenträgerabezeichen in Gold).

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Krieger und Soldatenkameradschaft KSK Wettringen Brunnenfest mit Ehrungen und Fahnenpräsentation
Mittelfranken treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Ehrungen (von links): Beisitzer Martin Holzner, Beisitzer Klaus Fohrer, Beisitzer Ernst Bergold, Schriftführer Roland Neidlein, 1.Bürgermeister Matthias Rössler, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, 2.Vorsitzender Friedrich Häfner, Ehrenvorsitzender Rudolf Mack, Beisitzer Hans Haberäcker, 1.Vorsitzender Volker Mack Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Wettringen beim Festumzug der teilnehmenden Vereine zu den Kriegerdenkmälern auf dem Friedhof

RESTAURIERTE FAHNE

Rohr - Das diesjährigen Grillfest, welches nach der Pandemie erstmals wieder abgehalten wurde, fand diesmal im Sportheim Rohr in Form eines Spanferkelessens statt. Dies nahm die Vorstandschaft zum Anlass, die 2020 abgeholte Fahne, die eine RestaurationsFirma aus Schierling grundlegend mit teils wiederverwertbaren alten Elementen und Stickereien komplett neu aufbereitet hatte, den Vereinsmitglieder vorzustellen. Der erste Vorstand Bernd Timm begrüßte die zahlreich anwesenden Vereinsmitglieder und bat dann den 3. Bürgermeister Erwin Dürr, der auch Vereinsmitglied ist, um ein Grußwort.

Kurz zur Geschichte der Fahne: Der erste, 1880 gegründete Verein nannte sich „Veteranen -und Kampfgenossenverein. “ Der Militärverein von 1900 war ein Verein der „Gedienten“, die nicht am Krieg von 1871 teilgenommen hatten, aber im kaiserlichen Heer ihren Pflichtdienst leisteten. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wurde dieser Verein nicht mehr aktiv. 1969 wurde der VSV Rohr u. Umgebung gegründet. Seitdem wird diese Fahne wieder in Ehren gehalten und bei allen Vereinsfesten mitgeführt.

Da das Stoffmaterial der Vereinsfahne schon langsam sehr porös geworden war, stand der Verein vor der Entscheidung, die Fahne entweder nicht mehr zu benutzen und sie zu archivieren oder aber eine umfassende Restauration zu veranlassen. In der Vorstandschaft wurde die grundlegende Restaurierung beschlossen und - wie das Bild zeigt - wurde die Fahne originalgetreu wieder hergestellt.

Aus diesem Anlass möchte die Vorstandschaft sich für die finanzielle Unterstützung des BSB nochmals ausdrücklich bedanken.

Text: Schriftführer Erwin Lämmermann Fotos: Verein

DENKEN SIE

DARAN …

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Mittelfranken

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Veteranen u. Soldatenverein Rohr u. Umgeb. e.V. Präsentation beim Spanferkelessen Von Links: 1. Vorstand Bernd Timm, Beisitzer Norbert Kießling,2. Vorstand Jürgen Baumeister, Kassier Harry Popp,3. Bürgermeister Erwin Dürr, Schriftführer Erwin Lämmermann, Beisitzer Helmut Sitzmann, 2. Kassiererin Daniela Burkart, ehemaliger Vorstand Hermann Lauchs, Beisitzer Fritz Gastner. Anzeige

49 RUNDE GEBURTSTAGE, NEUWAHL UND EHRUNGEN

Der erste Vorsitzende des Soldatenund Reservistenvereins Reinhold Heinrich konnte 37 Versammlungsteilnehmer begrüßen. Darunter besonders den ersten und den zweiten Bürgermeister der Stadt Velden Herbert Seitz und Roland Gentsch, sowie vom BSB den Kreisvorsitzenden Werner Hasenest aus Neunkirchen und dessen Stellvertreter Manuel Wenzl aus Velden. Vor den Berichten des Vereinsvorsitzenden Reinhold Heinrich zu den CoronaJahren 2020 und 2021 gedachte man der elf Kameraden, von denen man sich in dieser Zeit hatte verabschieden müssen. Derzeit habe der Soldatenverein noch 177 Mitglieder, sagte Heinrich. Zu 49 runden Geburtstagen wurden nachträglich Geschenke überreicht. Die Fei-

Von links: Bürgermeister Seitz, Rainer Bammler, Klaus Kiefer, Willi Gerstacker, Werner Lorenz, Vorsitzender Reinhold Heinrich, Mathias Hörmann, Peter Wölfel, Josef Körber, Werner Drescher, Walter Heinz, Helmut Linke, Rainer Hartmann, Reiner Neumüller, Gerda Hutzler, Holger Werner, Roland Loos

ern mit Kranzniederlegungen zu den Volkstrauertagen in Velden und Hartenstein fanden zwar statt, im Jahr 2020 aber jeweils nur im engsten Kreis mit den Bürgermeistern, Pfarrern und den Vereinsvorsitzenden. Die Schützengruppe des Vereins hatte derweil auch nur die internen Vereinsmeisterschaften ausgetragen. Geplante Versammlungen, Ausflüge und Weihnachtsfeiern wurden wegen der Pandemie abgesagt.

Bürgermeister Herbert Seitz zeigte sich erfreut über den guten Besuch der Versammlung und überbrachte die Grüße der Stadt Velden und des Stadtrates. Zusammen mit Reinhold Heinrich überreichte er die silberne Verdienstspange, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge an den eifrigen Sammler Manuel Wenzl. Velden hat den mitgliederstärksten Verein im Kreisverband Hersbruck-Lauf, stellte der BSB-Kreisvorsitzende Werner Hasenest fest, und erwähnte dabei auch noch die jährlich guten Sammelergebnisse des Vereins für den Volksbund. Er merkte aber auch an, dass verschiedene Ämter im Kreisverband neu besetzt werden müssen und wies dabei auf die anstehenden Neuwahlen bei der Kreisversammlung im September in Velden hin.

Natürlich standen nach den Corona-bedingten Amtszeitenverlängerungen auch Neuwahlen der Vorstandschaft auf der Tagesordnung, unter der Wahlleitung des Zweiten Bürgermeisters Roland Gentsch mit seinen Helfern Klaus Kiefer und Rainer Schreglmann. Die Amtszeit der neu gewählten Mannschaft wird bis zur JHV 2025 gehen, so wurde es vor der Wahl abgesprochen. Zum Versammlungsende wurde noch ein Tagesausflug angeregt.

Text / Fotos: Helmut Taubmann

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Der neue Vorstand des SRV Velden und Umgebung: Reinhold Heinrich (erster Vorsitzender), Manuel Wenzl zweiter Vorsitzender, Robert Wartha Schriftführer, Helmut Taubmann Kassier und Schießwart, Thomas Kroll (stellvert. Schießwart). Als fungieren: Willi Gerstacker, Frank Hollederer, Helmut Kanzog, Josef Körber, Thomas Kroll, Helmut Linke, Roland Loos, Konrad Meyer, Heinz Neumüller, Peter Wölfel (Beisitzer). Die bleiben Konrad Meyer und Rainer Schreglmann Revisoren. Die beiden sind Reinhold Heinrich und Manuel Wenzl Delegierten. ist Roland Loos Erster Fahnenträger; Kurt Kweton, Bernd Reindl (Schussmeister am „Sirius“ Standböller).

Für Besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Hans Hofmann, Helmut Linke, Roland Loos (Ehrenkreuz des BSB). Peter Wölfel (Verdienstkreuz I. Klasse).

Urkunde und Anstecknadel für langjährige Vereinstreue erhielten: Werner Drescher, Josef Körber (50 Jahre); Helmut Friedlein, Heinrich Gebhardt, Willi Gerstacker, Robert Gutschker, Rainer Hartmann, Walter Heinz, Hans Hofmann, Werner Lorenz, Reiner Neumüller, Achim Seitz, Norbert Späth (40 Jahre); Rainer Bammler, Christian Farnbauer, Mathias Hörmann, Christian Hummert, Gerda Hutzler, Klaus Kiefer, Markus Kolb, Jörg Lorenz, Stefan Stein, Karl Stief (25 Jahre); Holger Werner (10 Jahre).

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Soldaten- und Reservistenverein (SRV) Velden u. Umgebung Jahreshauptversammlung 2022
Mittelfranken treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Manuel Wenzl erhält die silberne Verdienstspange des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (von links): Manuel Wenzl, Bürgermeister Herbert Seitz, Vorsitzender Reinhold Heinrich Der Kreisvorsitzende Werner Hasenest bei seinen Ausführungen

Unterfranken

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Estenfeld

150 Jahre SRK Estenfeld

FRIEDENSTAUBEN ZUM JUBILÄUM

Ende Juni 2022 feierte die Soldatenkameradschaft Estenfeld ihr 150-jähriges Bestandsjubiläum. Am Spätnachmittag trafen sich die Kameraden der SK, sowie Abordnungen befreundeter Vereine, Ehrengäste und interessierte Bürger am Ehrenmal der Gemeinde an der alten St. Mauritius Kirche. Zur Einleitung hielt der erste Vorsitzende Friedbert Dittes einen Vortrag: „Das Ehrenmal – seine Geschichte – Tragik der Anschauungen.“

Das Ehrenmal, errichtet zum Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege, beinhaltet vor dem großen Kreuz ein kleines Grab mit Funden vom Schlachtfeld in Verdun / Frankreich. Die Grabplatte trägt folgende Inschrift: IM FRIEDEN VEREINT VERDUN 1916-1996.

Nach der Ansprache segnete Pfarrer Joachim Bayer die neu gestiftete Kriegerkerze und entzündete diese in der Kirche am künstlerisch gestalteten Buch mit den Namen der Toten beider Weltkriege. Im Anschluss sprach der Kreisvorsitzende vitéz Rainer Schmitt das Totengedenken, und unter den Klängen des „Treuen Kameraden“ legten Bürgermeisterin Rosi Schraud und erster Vorsitzender Friedbert Dittes einen Kranz nieder.

Zum Abschluss der Gedenkstunde entsandten Pfarrer Joachim Bayer, Bürgermeisterin Rosi Schraud, und die Kameraden Albin Glück und Klaus Dieter Krüger je eine weiße Friedenstaube in die vier Himmelsrichtungen, verbunden mit einem Friedensgruß.

Nach der Feierstunde traf man sich im Vereinsheim der Arbeiterwohlfahrt zum Festkommers. Hier begrüßte der 1. Vorsitzende die Ehrengäste und Kameraden. Es folgte die Festrede mit dem Thema: „Die Soldatenkameradschaft im Spiegel ihrer Geschichte!“. Kamerad Dittes ließ in teilweise ergreifenden Worten die vergangenen 150 Jahre der Kameradschaft Revue passieren. Alle Höhen und Tiefen der Vereinsgeschichte wurden dargestellt, soweit es möglich war. Es folgten die Grußworte der 1. Bürgermeisterin Rosi Schraud und des BSB-Bezirksvorsitzenden Oberstleutnant d.R. Franz Sennefelder. Zum Abschluss des offiziellen Teils folgten Ehrungen für verdiente Kameraden. Bis in die Abendstunden saßen die Festteilnehmer bei einer Brotzeit noch zusammen und manche Anekdoten aus der Vergangenheit wurden zum Besten gegeben. In der Hoffnung, dass sich in der Zukunft junge Menschen finden, die den Verein in die Zukunft führen können, ging man zur späten Stunde auseinander.

iFür besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Karl Wolz, Gerd Schweidler, Waldemar Lampert (Ehrenmitglieder). Friedbert Dittes, Gerhard Knorz (Großes Verdienstkreuz am Bande), Ottmar Wolz, Richard Suchanek, Stefan Klinger, Hermann Klucker (Verdienstkreuz I. Klasse), Reimund Mückl, Albin Glück (Verdienstkreuz II. Klasse).

Für langjährige Vereinstreue wurden mit der Treuenadel geehrt: Karl Wolz (75 Jahre) Gerd Schweidler (60 Jahre), Waldemar Lampert, Benno Pfister (50 Jahre), Walter Emmert (45 Jahre), Manfred Leier (40 Jahre), Franz-Josef Page, Thomas Pfeuffer (35 Jahre), Stefan Ackermann, Günther Grimm, Kurt Jörg (30 Jahre), Andreas Fischer, Heinz Bär, Jürgen Scheller, Herbert Frankenberger, Frank Wolz, Michael Wolz, Ludwig Münch (25 Jahre).

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Friedenstauben entsandt (von links): Pfarrer Joachim Bayer, 1. Bürgermeisterin Rosi Schraud, 2.Vorstand Albin Glück, Klaus-D. Krüger Ehrenformation am Kriegerdenkmal Die geehrten Kameraden mit Bürgermeisterin Rosi Schraud

Aus

Bezirken

ENTHÜLLUNG EINER SZEKLER HELDENSÄULE

Karbach – Anfang Juli richtete die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Karbach ihren ungarischen Abend aus. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die anlässlich des 140-jährigen Jubiläums von den Hessen-Homburg-Husaren aus Diosig/Rumänien gestiftete Kopjafa enthüllt, eine Szekeler Heldensäule. Aufgrund der Corona Pandemie konnte das erst in diesem Jahr erfolgen. Leider konnte der Stifter und Schöpfer, Husarenkapitän Tamás Benedek, aus familiären Gründen nicht bei dieser Veranstaltung anwesend sein. Am frühen Abend trafen sich die Abordnungen von Vereinen, der Gemeinde, sowie interessierte Bürger am Platz der zu enthüllenden Heldensäule. Nach Ansprachen des Bürgermeisters Bertram Werrlein, des Präsidenten der IGFV Martin Wiegand, des Husarenkapitäns Lászlo vitéz Kiss und des Vorstandes der SRK Karbach Karl-Heinz Vogel wurde die Heldensäule durch Ella Scheiner, das jüngste Mitglied der Kameradschaft, enthüllt. Nach Beendigung der Feierstunde zogen die Teilnehmer in einem Festzug mit Blasmusik zum Platz am gemeindlichen Bau-

iFolgende Ehrengäste nahmen am Ungarischen Abend teil: Fahnenabordnung des Kreisverbandes Würzburg/Main-Spessart, Fahnenabordnung der Mikecz-Kalman-Husaren aus Tököl/Ungarn, die Kameraden der SRK Karbach mit Fahnenabordnung, der Präsident der internationalen Gesellschaft für Friedensarbeit und Völkerverständigung (IGFV) Martin Wiegand mit Gattin, Kameraden des KSV Kürnach mit Vorstand Peter Ockfen und der Kreisvorsitzender Rainer vitéz Schmitt.

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: vitéz Kiss Lászlo mit dem Komturkreuz, vitéz Sándor Balász und KarlHeinz Vogel mit dem Offizier Kreuz der IGFV, Martin Wiegand mit dem Jubiläumskreuz der SRK Karbach und Klaus-Dieter Krüger mit dem Treuekreuz des Fränkischen Soldaten- und Kameradenkreises. KarlHeinz Vogel und der stellvertretende Kreisvorsitzende Wolfgang Güßregen erhielten eine Ehrenurkunde eines befreundeten Vereins aus Sao Paulo.

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Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Karbach Ungarischer Abend
Unterfranken treue Kameraden 5/2022
den
Neu aufgenommenes Ehrenmitglied, von links: vitéz Sándor Balász, Marion Baumstark, vitéz Lászlo Kiss Festzug Fahnenabordnungen Festansprache

hof, um dort den ungarischen Abend der Kameradschaft zu begehen. Bei Langos, ungarischem Gulasch aus der Gulaschkanone, allerlei ungarischen Spezialitäten und Weinen wurde bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen gefeiert. Im Laufe des fortgeschrittenen Abends wurde die Ehefrau des IGFV Präsidenten von den Mikecz-Kalman-Husaren als Ehrenmitglied ins Banderium aufgenommen. Das Jahrhun-

derte alte Zeremoniell schreibt vor, dass die aufzunehmende Person von allen anwesenden Husaren je drei Säbelstreiche auf den Allerwertesten klaglos aushalten muss. Während der Veranstaltung wurden auch eine Reihe von Ehrungen vorgenommen. Ein besonderer Dank gilt Frau vitéz Regina Ockfen für die Dolmetscherarbeit während dieser gelungenen Veranstaltung.

Text: Rainer Schmitt / Fotos: SRK Karbach

Kreisverband (KV) Kitzingen

Neuer Vorsitzender beim KV Kitzingen: AUF WILHELM KÖHLER FOLGT BERNHARD KNIEWASSER

Unterfranken

Gewählt und geehrt (von links): der ausgeschiedene Kreisvorsitzende und neue Ehrenvorsitzende Wilhelm Köhler, sein bisheriger Vize und neuer Kreisvorsitzende Bernhard Kniewasser sowie die Geehrten Reinhold Weber und Hans Lutz; die Ehrungen für den Volksbund übernahm Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer.

Der BSB-Kreisverband hat einen neuen Vorsitzenden. Nachdem Wilhelm Köhler nach rund 20 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte, übernahm sein bisheriger Vize Bernhard Kniewasser das Kommando. Der als Wahlleiter eingesetzte Bezirksvorsitzende Franz Sennefelder musste jedoch die bittere Pille schlucken, dass trotz aller Nachfragen bei den 21 Vereinsvertretern das Amt des Stellvertreters nicht besetzt werden konnte. Da die Versammlung Köhler spontan zum Ehrenkreisvorsitzenden ernannte, wird er nun bis auf weiteres die Vertretung Kniewassers übernehmen. Dieser war ursprünglich mit dem Vorsatz angetreten, nur zu kandidieren, wenn es auch einen Stellvertreter gibt. Er sprach von schwierigen Zeiten für alle Vereine, daher heiße es enger zusammenzurücken, um Vereinsauflösungen zu vermeiden. Köhler erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht, dass er bei den Wahlen im Vorjahr das Amt nur noch befristet für ein Jahr übernommen hatte. Aus dieser Tätigkeit konnte er berichten, dass die bevorstehende Auflösung der Kameradschaften Dreifrankenstein und Geiselwind vom Tisch sei, aber noch ein neuer Vorsitzender gewählt werden müsse.

Hohe Auszeichnung des Volksbundes: Köhler wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit der Costermano-Jüngling-Medaille ausgezeichnet. VolksbundBezirksgeschäftsführer Oliver Bauer würdigte damit namens des Landesverbandes Bayern den Einsatz und die treue Mitarbeit Köhlers bei den alljährlichen Kriegsgräbersammlungen. Der BSB-Kreisverband habe mit insgesamt 8520 Euro ein gutes Sammelergebnis erreicht. Auch die SRK Marktsteft hatte sich wieder eingebracht und auf Anhieb 1500 Euro gesammelt. Bauer zeichnete die Mitglieder der SK Obernbreit Waltraud Faber und Reinhold Weber mit der silbernen und Hans Lutz mit der weißgoldenen Verdienstspange des Volksbundes aus.

Text / Foto: Gerhard Bauer

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Die Kopjafa nach der Übergabe 2020 Rechts der Schöpfer und Stifter der Säule Tamás Benedek, links Sándor Balász Enthüllung durch Ella Scheiner

Würdige Jubiläumsfeier:

STOLZE 150 JAHRE

Ostheim - Das stolze 150-jährige Jubiläum der Soldatenkameradschaft Ostheim wurde im Rahmen einer würdigen Feier mit ansprechendem Programm begangen.

Ein Festgottesdienst in der Kirche St. Michael startete den Festverlauf. Es folgte der als Friedenswallfahrt deklarierte gemeinsame Gang zum Friedhof, um am Ehrenmal im Gedenken an die verstorbenen, gefallenen und vermissten Kameraden einen Kranz niederzulegen. Weiter führte der Weg der stattlichen Abordnung zum Kriegerdenkmal vor dem Hansteinschen Schloss, um auch hier einen Kranz niederzulegen. Der weitere Weg führte zur Markthalle im „Schlösschen“ zum gemeinsamen Mittagessen.

In rascher Folge schlossen sich der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Hans-Peter Amthor, weitere Ansprachen und Grußworte an. Den Anfang machte Bürgermeister und Schirmherr Steffen Malzer. Es folgten die stellvertretende Landrätin Eva Böhm; der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes, Franz Sennefelder; Oliver Bauer vom Volksbund Kriegsgräberfürsorge; Günter Neundorf, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes und Matthias Vey von der befreundeten Soldatenkameradschaft Heufurt. Nahtlos ging die harmonische Versammlung in den unterhaltsamen Teil über. Die Stadtkapelle spielte auf und sorgte einmal mehr für einen kurzweiligen Nachmittag. Text/Fotos: Jörg Gunzenheimer

68 Soldatenkameradschaft (SK) Ostheim
Unterfranken treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Mit dem Gang zur Kirche am Samstagvormittag begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten. Kranzniederlegungen auf dem Friedhof Friedenswallfahrt mit der Stadtkapelle zum Ehrenmal am Hansteinschen Schloss. Station am Ehrenmal vor dem Hansteinschen Schloss

Kreisverband (KV) WürzburgMain-Spessart

Reise nach Rumänien und Ungarn

BESUCH BEIM EHRENMITGLIED DES BSB

Anlässlich einer Privatreise mit dem Zweck, die befreundeten Vereine und Gemeinden des Kreisverbandes Würzburg Main-Spessart in Ungarn und Rumänien aufzusuchen, konnte auch Kamerad Dr. vitéz* Miklós Bercsényi in Eger, dem ehemaligen Erlau, besucht werden. Bercsényi ist seit vielen Jahren Ehrenmitglied des BSB. Gegen Mittag traf man am Haus des im 100. Lebensjahr befindlichen Kameraden ein. Nach einem kurzen Empfang mit Erfrischungen und Knabbereien wurde in einem benachbarten Gasthaus das Mittagessen eingenommen. Hier tauschte man Erinnerungen aus den letzten 30 Jahren der gemeinschaftlichen Freundschaft aus. Nach dem Essen besuchte Kamerad Bercsényi seine Frau im Spital und die Kameraden nutzten die Zeit, um Eger zu erkunden. Viele Gebäude und Denkmäler erinnerten an die Zeit der Türkenbesatzung und den verzweifelten Kampf der Ungarn gegen ihre Besatzer.

Anschließend traf man sich wieder im schattigen Garten des ungarischen Kameraden. Die deutschen Kameraden waren erstaunt über die geistige Vitalität des fast 100-Jährigen. Durch das Beherrschen mehrerer Sprachen verfolgt Bercsényi die Nachrichten in Funk und Fernsehen auf mehre-

ren ausländischen Kanälen. Neben Ungarisch spricht Bercsényi Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch fließend, Russisch und Italienisch beherrscht er für den alltäglichen Gebrauch. Durch die Vielseitigkeit der Informationen, die er durch seine Sprachkenntnisse vergleichen und analysieren kann, konnte er die internationalen politischen Ereignisse besser einschätzen als die deutschen Kameraden, die nur die „westlichen“ Nachrichten konsumieren können.

Interessant waren auch die Erzählungen aus seiner Kriegszeit und der Zeit der kom-

munistischen Regierung in Ungarn. Viele Anekdoten aus seinem langjährigen Arbeitsleben in Ungarn, Frankreich, im Jemen und in den Republiken im asiatischen Teil der Sowjetunion. Leider verging die gemeinsame Zeit viel zu schnell, vieles wäre noch zu erzählen gewesen.

Zum Abschied sandte Miklós Bercsényi noch herzliche Grüße an den Ehrenpräsidenten Generalmajor a. D. Jürgen Reichardt, den Präsidenten Richard Drexl und an alle Kameraden des BSB, die ihn persönlich kennen. Text / Fotos: Rainer Schmitt

* = Ungarisch für „tapfer, Held“ (Anm. d. Red.)

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Unterfranken
(von links) Kreisvorsitzender vitéz* Schmitt Rainer, Generalkapitän in Ehre Oberst a.D. Dr. vitéz* Miklós Bercsényi, stellvertretender Kreisvorsitzender Karl-Heinz Vogel
Das osmanische Minarett in Eger Denkmal zur Schlacht um Eger 1552

Unterfranken

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Marktsteft 150-jähriges Jubiläum

BEWEGTE GESCHICHTE

Marktsteft - Der Vorsitzende Michael Eisenhuth blickte auf die Zeit nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 zurück, als erstmals ein gesamtdeutscher Kaiser gekrönt wurde und sich Kriegsteilnehmer als Kampfgenossen in Vereinen und Verbänden zusammenschlossen.

Eisenhuth bedauerte, dass schon bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen Unterlagen nicht mehr auffindbar waren. Nach der Umbenennung in Soldaten- und Kriegerverein 1913 war in den Folgejahren vor allem das Betätigungsverbot von 1933 bis 1945 wesentlich. Erst 1954 war die Neugründung möglich. Bei der 100-Jahrfeier 1972 zählte

der Verein 80 Personen, die ihr Jubiläum mit Gottesdienst, Kranzniederlegung und Festzug begingen.

Bei allen Aktionen der Kameradschaft stehe bis heute immer das Thema Frieden im Vordergrund, betonte Eisenhuth, und dass sich die Kameradschaft als Verein für alle Bürger verstehe. Daher spende er immer wieder für historische Bausubstanz. Derzeit gehören dem Verein 149 Personen an. Die Kameradschaft ist Mitglied im Bayerischen Soldatenbund (BSB), für dessen Kreisverband dessen Vorsitzender Wilhelm Köhler gratulierte. In Marktsteft erkenne man, was durch Pflichterfüllung und Kameradschaft möglich sei. In 150 Jahren sei eine Vielzahl an Bewährungsproben zu bestehen gewesen, die jedoch sämtlich aus Liebe zur Heimat bewältigt wurden. „Jeder weiß was wir sind und was wir waren: Kameraden“, schloss Köhler.

Namens des Bezirksverbandes Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gratulierte

iFür besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Gisela Stark (Verdienstorden für Frauen in Gold); Jürgen Krämer, Reiner Seitz (Ehrenkreuz); Rudolf Erk, Karl Winterstein (Verdienstkreuz 2. Klasse)

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Helmut Fahmer, Heinrich Siebert (40 Jahre); Friedrich Appold, Thomas Geiersbach, Heinz Jacob, Armin König, Heinz Reuthal (25 Jahre); Alfred Anger, Marion Erk, Matthias Haag, Peter Himmel, Thomas Kanzok, Achim Leybach, Detlev Roth, Norman Schliewenz, Stefan Stadelmeyer, Robert Stupac, Bülent Tanriverdio, Stefan Ullrich, Adelgunde Will (10 Jahre);

Gerhard Bauer zum Jubiläum. Er unterstrich die mit rund 1500 Euro guten Sammlungserfolge in Marktsteft, selbst in der Pandemiezeit, das sei nicht in allen Orten so gewesen.

Text/Foto: Gerhard Bauer

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Die Geehrten der SRK Marktsteft mit (von rechts) dem Vorsitzenden Michael Eisenhuth und dem Kreisvorsitzenden Wilhelm Köhler.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

Münchner Traditionsverein des ehemaligen königlich bayerischen 4. Chevauleger-Regiments „König“ e.V. 4. Chevauleger-Regiment „König“ begeistert Jung und Alt

KAVALLERIE REPRÄSENTIERT BAYERISCHE

GESCHICHTE

München/Gröbenzell - Der Münchner Traditionsverein des ehemaligen königlich bayerischen 4. Chevauleger-Regiments „König“ e.V. übernimmt seit 1892 die Nachfolge der Traditionspflege dieser bayerischen Kavallerie-Einheit. Als historischer Verein wurde er im Juli zum Vereinsjubilä-

um der sogenannten Gröbenhüter, dem Historischen Verein Gröbenzell e. V. (westl. von München) eingeladen. Diese feierten ihr 25-jähriges Bestehen und luden weiträumig Vereine mit lokalem Bezug zu Geschichte und Handwerk zu einem groß angekündigten öffentlichen Festtag mit zahlreichen Ständen und einer sehenswerten Ausstellung ein.

In ihren „Bunten Röcken“, der Friedensuniform vor 1914, machen die abgebildeten Vereinsmitglieder um den Vorstand Josef Giggenbach auch heute noch einen schneidigen Eindruck. Die Kavalleristen konnten den interessierten Besuchern aller Altersklassen Einblicke in die bayerische Militärgeschichte bieten. Neben Uniformen (das zeitgenössische Original ist von der

Vereinsanfertigung kaum zu unterscheiden) gab es sowohl Bildtafeln als auch ausgesuchte militärische und patriotische Gegenstände zu bestaunen. Angeregte Gespräche und die Beantwortung konkreter Fragen ermöglichten es den Interessenten, dem Alltag zu entfliehen und in eine Zeit einzutauchen, die sie bisher nur in Schwarz-Weiß aus dem Fernsehen kannten. Erfreulich war, dass auch Jugendliche angetan von der dargebotenen Thematik waren. Es wäre wünschenswert, wenn sich diese Begeisterung für bayerische Geschichte auch weiterhin in Form von Zuwachs von Vereinsmitgliedern spiegeln würde. (weitere Informationen unter www.chevauleger.de)

Chevaulegers in ihrem „Bunten Rock“ (v.l.n.r.): Leutnant Eugen Deißer, Unteroffizier Anton Ettner, Rittmeister Giggenbach

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Taufkirchen

Alois Schröder feierte 90. Geburtstag

GRATULATION

Taufkirchen - Das goldene Ehrenzeichen der Kameradschaft mit Urkunde für langjährige Mitgliedschaft hatte Alois Schröder schon letztes Jahr auf der Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Taufkirchen erhalten. Jetzt konnte der Hauptfeldwebel a.D. seinen 90. Geburtstag feiern und erhielt Besuch vom 1. Vorstand Ferdinand Huber und 2. Vorstand Eckhard Kalinowski, die ihm den Ehrenteller der Kameradschaft und ein Geschenk überbrachten.

Alois Schröder revanchierte sich bei der Kameradschaft, indem er dem 1. Vorstand Ferdinand Huber ein wertvolles historisches Sportgewehr aus seiner umfangreichen Waffensammlung übergab. Die Kameradschaft wird es in Erinnerung an den ehemaligen Waffenmeister der Bundeswehr in Ehren halten.

Text und Bild: Eckhard Kalinowski

71 Oberbayern
Zeitgenössische Exponate sorgen für Aufmerksamkeit Ehrenteller überbracht (v.l.n.r.): Ferdinand Huber (1. Vorstand), Jubilar Alois Schröder, Eckhard Kalinowski (2. Vorstand)

Oberbayern

Kreisverband München

Treffen mit der HSz-Delegation RACOCZY-FEST IN BAD KISSINGEN

München/Bad Kissingen – Seit gut 10 Jahren verbindet den Kreisverband München eine Partnerschaft mit der ungarischen Honvédelmi Szövetség (HSz), Heimwehrverband, früher TKOE, aus Budapest. Erste Kontakte gehen bereits auf das Jahr 2000 zurück. Der letzte persönliche Besuch war inzwischen, nicht zuletzt coronabedingt, auch schon wieder vier Jahre her. So war es sehr erfreulich, dass uns der Präsident der HSz Dr. Zoltán Tóth bat, sich mit seiner ungarischen Delegation in Bad Kissingen zu treffen. Eine offizielle Mission führte ihn nämlich zum Rakoczy-Fest. Er sollte vor Ort abklären, inwieweit sich Ungarn dort eventuell kulturell einbringen könnte, trägt die Veranstaltung doch den Namen eines ungarischen Freiheitskämpfers aus dem 18. Jahrhundert.

Mit Hilfe des Bad Kissinger BSB Kreisvorsitzenden Klaus Lutz fanden wir (Kreisvorsitzender Klaus Käfer und Kreisrevisor George Jones) preiswerte Unterkunft im nahegelegenen Oberthulba. Das bereits zum 70. Mal veranstaltete Rakoczy-Fest ist eine Mischung aus Kostüm- und Straßenfest und ist nach Ferenc II. Rákóczi (1676 – 1735) benannt, Fürst von Siebenbürgen und Ungarn. Der Fürst selbst war allerdings nie in Bad Kissingen, aber seine große Popularität zu Hochzeiten des Kurbetriebes machten ihn zum Namenspatron einer der Heilquellen, vermutlich auch weil dessen Wasser eine befreiende Wirkung nachge-

sagt wird. Im Juni 1991 wurde ihm sogar ein Denkmal vor dem Eingang zur Wandelhalle gesetzt.

Die ungarische Delegation und wir zwei Abgeordneten des BSB Kreisverbandes München wurden sehr herzlich von der Stadtverwaltung empfangen. Nach der Begrüßung durch den dritten Bürgermeister Thomas Leiner, bekamen wir eine individuelle Stadtführung und wurden zu den Feierlichkeiten und einem Platz auf der Ehrentribüne beim Festzug, eingeladen. Während der vier Tage, besuchten wir allerlei Attraktionen des Rakoczy-Festes und folgten außerdem im Stadtgebiet den Spuren des Krieges von 1866. Auch machten wir einen Ausflug zum interessant arrangierten Militärmuseum in Stammheim bei Schweinfurt. Es war eine wirklich gute Idee und ein toller Anlass, sich so wieder einmal mit den ungarischen Kameraden treffen zu können. Wir hoffen natürlich darauf, dass wir uns bald wiedersehen werden.

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Vorstellung der historischen Persönlichkeiten (v.li.) Kreisrevisor George Jones, Präsident HSz Dr. Zoltán Tóth, Elisabeth Kirják Lászlóné, OR-9 Nándor Bujtár, Kreisvorsitzender München Klaus Käfer Italienisches Flair im Kurpark Fürst Ferenc II. Rákóczi und die Quellenkönigin

Kreisverband (KV) München Ausflug nach Kipfenberg

DER RÖMISCHE „LIMES“

München - Der Kreisverband München hatte die letzten Jahre keinen Ausflug durchführen können, weshalb sich die Vertreter der Ortskameradschaften auf ihrer letzten Versammlung entschlossen, 2022 nach Kipfenberg zu fahren. Mit dem vereinbarten Termin hatten wir einen der heißesten Tage ausgesucht, was die Fahrt im nichtklimatisierten Kleinbus einigermaßen erschwerte.

Am vereinbarten Treffpunkt erwartete uns unser Führer vor Ort, OTL d.R. Heinrich Sohmen. Als ehemaliger Lehrer an der hiesigen Mittelschule kennt er sich bestens mit den örtlichen Begebenheiten aus, speziell mit den dort hinterlassenen Spuren der Römer. In dem 1971 eingemeindeten Böhming befand sich ein kleines Römerkastell, das die Wachmannschaft für den quer durch Kipfenberg verlaufenden „Limes“ beherbergte. Im 12. Jahrhundert wurde in die vorhandene Umfriedung die Kirche „St. Johannes der Täufer“ gebaut. Der Obergermanisch-raetische Limes erstreckte sich über 550 Kilometer vom Rhein bis an die Donau und war Schutzwall gegen die Germanen. In die Palisaden waren in Sichtweite Wachtürme eingebaut, sodass im Falle eines Angriffs sofort die Soldaten gewarnt und Verstärkung aus den Kastellen angefordert werden konnte. Ein Aufstieg zum rekonstruierten Wachturm sowie auf den gegenüberliegenden Michelsberg, musste der Hitze geschuldet entfallen.

Der heutige Markt Kipfenberg hatte sich einst am Übergang der „Altmühl“ entwickelt, welcher dort von den Römern unterhalten wurde. Wir sichteten auch einen 1861 unter dem bayerischen König Max II. errichteten Gedenkstein an den hier verlaufenden „Limes“. Auch erfuhren wir in kurzen Geschichten, von einem Schelmenstück des Eichstätter Fürstbischofs bzgl. eines Grenzstreits oder der Erhängung einer Geiß an der Stadtmauer in Schildbürger-Manier.

aus den Jahrhunderten im Altmühltal. So konnten wir u.a. die Gebeine des „Urbayern“, der im nahegelegenen Kemathen gefunden worden ist, samt den reichen Grabbeigaben näher in Augenschein nehmen. Selbstverständlich erfuhren wir auch alles über die seit dem Jahr 122 bis Mitte des 3.

Oberbayern

Jahrhunderts hier stationierten Römer. Zum Abschluss des sehr informativen Ausflugs fuhren wir noch zum ganz in der Nähe liegenden Geografischen Mittelpunkt Bayerns, bevor es nach Hause ging.

Text / Fotos: Klaus Käfer

Nach einer gemütlichen Einkehr besuchten wir das in der Burg untergebrachte Römerund Bajuwaren-Museum & Infopoint Limes. Ein Museum mit allerlei Interessantem OTL d.R. Heinrich Sohmen (2.v.r.) weist die Teilnehmer vor Ort ein

Bitte

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Die Kipfenberger Burg Gisela Pfeifle und Klaus Käfer am Mittelpunkt Bayerns
senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

ENDLICH WIEDER „NORMALES“ VEREINSLEBEN!

Nachdem die Coronapandemie über einen längeren Zeitraum sämtliche geplanten Aktivitäten unmöglich gemacht hatte, hat die SRK Oettingen inzwischen zu einem normalen Vereinsleben zurückgefunden.

Nach der langen Pause konnten wir endlich wieder unser traditionelles Sommerfest im idyllischen Hof des Heimatmuseums abhalten. Bei herrlichem Sommerwetter besuchten zahlreiche Mitglieder und Freunde das Fest und verbrachten dort einige schöne Stunden. Engagierte Mitglieder unter der bewährten Leitung von Horst Schübel sorgten wiederum dafür, dass das Fest zu einem vollen Erfolg wurde.

Der 1. Vorstand Josef Ruhland begrüßte zu Beginn die Anwesenden und sprach die Planungen für die kommenden Veranstaltungen an. Vor allem auf die 150-Jahrfeier im kommenden Jahr ging er detailliert ein. Dabei übte er Kritik an der

Stadtverwaltung, die sich nicht im Stande sah, die SRK bei der Durchführung des Jubiläums wie angedacht zu unterstützen und daher eine ganz neue Planung des Jubiläums erforderlich macht. Die geplante Ausstellung „150 Jahre SRK in der Stadt Oettingen“ im Heimatmuseum kollidiere mit der bereits terminierten Sonderausstellung des Museums, so die Verantwortlichen, und lehnten daher ab. Bei den Anwesenden stieß diese restriktive Haltung auf völliges Unverständnis, da sich der Verein seit seinem Bestehen immer aktiv am

gesellschaftlichen Leben Oettingens beteiligte und auch bei städtischen Veranstaltungen stets präsent war.

Eine weitere Veranstaltung konnte die SRK Oettingen im Mittelfränkischen besuchen.

Anlässlich der 125-Jahrfeier des benachbarten KKV Hüssingen nahmen wir mit einer kleinen Abordnung und der Vereinsfahne bei hochsommerlichen Temperaturen am Festumzug durch das Dorf teil.

Text: Werner Paa Bilder: Werner Paa, Josef Ruhland

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Soldaten-
und Reservistenkameradschaft (SRK) Oettingen 1873 e.V. Sommerfest
Schwaben treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Der 1. Vorsitzende Josef Ruhland konnte im Hof des Heimatmuseums zahlreiche Mitglieder begrüßen. Bei herrlichem Sommerwetter verbrachten die Gäste unterhaltsame Stunden im Museumshof und genossen Speis und Trank. Die
Abordnung der Oettinger SRK mit Fahne nimmt am Umzug bei der 125-Jahrfeier des KKV Hüssingen/Mittelfranken teil. Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

Reservisten und Veteranenkameradschaft (RuVK) Pfronten Festzug, Blasmusik, Schuhplattler und Volkstanz

VIEHSCHEID IN PFRONTEN

Pfronten - Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte endlich wieder der traditionelle Festzug am Vorabend zur Pfrontener Viehscheid mit den Pfrontener Vereinen stattfinden. Mit über 1440 Teilnehmern haben sich dazu so viele Menschen wie noch nie angemeldet.

Auch die Kameradinnen und Kameraden der Reservisten und Veteranenkameradschaft Pfronten waren mit 13 Teilnehmern und Festwagen wie immer dabei, als sich

der Festzug durch die Straßen von Pfronten bewegte. Direkt nach der Abordnung der Pfrontener Kameradschaft folgte auch eine Delegation des 2. Gebirgsaufklärungsbataillon 230 aus Füssen unter der Führung von Major Mathias Rautenberg. Der Panzerspähwagen Fennek war ein absoluter Hingucker für die zahlreichen Zuschauer aus Nah und Fern am Wegesrand. Drei Musikkapellen, unter anderem auch aus dem nahen Tirol, waren ebenfalls mit im Zug dabei. Beim anschließenden Heimatabend im Festzelt wurde bis spät in die Nacht hinein bei guter Stimmung mit Blasmusik sowie Schuhplattler- und VolkstanzVorführungen der Trachtenvereine gefeiert.

Schwaben

Anzeigengröße

Ganze Seite (DIN A 4)

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Preis

(Euro zzgl. MWSt)

x 185 mm 540,00

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Halbseite 136 x 185 mm 280,00

Eindrittelseite 90 x 185 mm 190,00

Viertelseite 136 x 92 mm 145,00

Achtelseite 68 x 92 mm 75,00

Die Anzeigen können im gesamten Heft platziert werden mit Ausnahme der Titel- und Rückseite, des Leitartikels und der Außenansicht. Bei Abdruck auf der hinteren Umschlaginnenseite erhöhen sich die Preise um 25 Prozent. – Die Seiten 2 und 3 sowie „Aus den Bezirken“ werden online gestellt. Für auf diesen Seiten platzierte Anzeigen ist dennoch kein höherer Preis zu zahlen.

Rabatte für Mehrfacherscheinungen der gleichen Anzeige: 3-fach ………. 6 Prozent 6-fach ………. 12 Prozent

Für Traueranzeigen von dem BSB angehörenden Vereinen/Verbänden werden 50 Prozent der Geschäftskundenanzeigen berechnet.

Hinweis:

komplette, detaillierte

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(von links) Dieter Eckart, Gudrun Eckart mit Festwagen und der Bayerischen Salutkanone sowie Wolfgang Baisch Die Mitglieder des Festzuges der Pfrontener Kameradschaft; Mitte hinten der Vorsitzende Johann Haug.
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Die
Anzeigenpreisliste für das Verbandsmagazin treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) finden Sie im Internet unter https://www.bsb1874ev.de/anzeigenpreisliste_stand_september_2017.pdf ANZEIGENPREISLISTE

Sportschützen

NEUE SCHIESSANLAGE EINGEWEIHT

Arzberg - In den neuen Räumen im Bürgerhaus der Stadt Arzberg begrüßte der Vorsitzende Reinhard Schramm die anwesenden Mitglieder, Gäste und Freunde der SK-Röthenbach sowie zahlreiche Ehrengäste. In seinem Rückblick berichtete er über Aktionen, Sitzungen, Tagungen, Geburtstagsbesuche und Veranstaltungen der vergangen zwei Jahre. Schramms besonderer Dank galt allen Helfern, die in 128 Stunden die Schießanlage und die Aufenthaltsräume in ein Schmuckstück verwandelt haben. Es mussten auch etliche Neuanschaffungen getätigt werden, diese Kosten waren eine harte Belastung für die Vereinskasse. Aus diesem Grund bat der Vorsitzende Reinhard Schramm den Kreisvorsitzenden Siegfried Haas um finanzielle Hilfe. Diese wurde ihm zugesichert.

Der Bürgermeister der Stadt Arzberg, Stefan Göcking, überbrachte die Grüße der Stadt. Nur durch die Städtebauförderung konnte das alte Schulhaus zum heutigen Stand so zurück- und umgebaut werden.

Der Bau ist innen wie außen zu einem Sahnestück für Arzberg geworden. Göcking wünschte der Kameradschaft viel Erfolg und gutes Gelingen aller Aktivitäten in den neuen Räumen und „Glück auf“

Der Bezirksvorsitzende des BSB Oberfranken, Thomas Brecht, war zum ersten Mal bei den Röthenbacher Kameraden. Er freute sich über die Einladung zu dieser Jahres-

hauptversammlung und die Einweihung der neuen Schießanlage. Für einen finanziellen Zuschuss des Bezirks Oberfranken für die Vereinskasse werde er sich einsetzen. Er sagte, wenn es seine Zeit zulasse, komme er gerne, möchte er doch seine Kreiskameradschaften kennenlernen. Er war von den hellen Räumen und der Ausgestaltung sehr beeindruckt und wünschte weiterhin viel Erfolg in allen Dingen und vor allem allzeit „Gut Schuss“. Reinhard Schramm bedankte sich für sein Kommen und überreicht ihm als Geschenk ein „Arzberger Bilderbuch“.

Der Kreisvorsitzende Siegfried Haas zeigte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit der drei Arzberger Kameradschaften Arzberg, Röthenbach und Seussen. Hier wird gemeinsam an Festlichkeiten teilgenommen, auch eine gemeinsame Weihnachtsfeier gibt es seit einigen Jahren. Die Zusammenführung der drei Kameradschaft ist ihm ein Anliegen und er wird diese unterstützen. Auch er wünschte weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen in allen Belangen und überbrachte die zugesagte finanzielle Spende vom Kreisverband Wunsiedel.

Die Vorsitzende der SK-Seussen, Christa Hartwich, lobt das gute Miteinander von

Röthenbach und Seussen. Mit ihrem Schiesswart Manfred Hartwich überreichte sie einen alten Karabiner zur Ausschmückung der Schießanlage. Auch Erika Perschke von der SK-Arzberg übergab im Namen der Vorstandschaft ein Kuvert zur Unterstützung der Vereinskasse. Kamerad Karlheinz Seidel hatte anlässlich

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Soldatenkameradschaft (SK) 1899 Röthenbach/Oberfranken JHV der SK 1899 Röthenbach
treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Thomas Brecht, Reinhard Schramm Manfred Hartwich, Karlheinz Seidel, Reinhard Schramm Der neue Schießstand Dieter Bauer, Manfred Hartwich, Sven Perschke, Reinhard Schramm

Geehrte Schützen, vorne: Michael Simmler, Ursula Seidel, Karlheinz Seidel, Werner Meinel, hinten: Manfred Hartwich, Thomas Brecht, Reinhard Schramm, Stefan Göcking, Siegfried Haas

seines 70. Geburtstages eine Ehrenscheibe gespendet. Alle Schützen der SK Röthenbach und Seussen haben diese ausgeschossen. Mit dem besten Teiler (86,5) sicherte sich Reinhard Schramm die Ehrenscheibe. Schließlich übergaben der Bezirksvorsitzende Thomas Brecht und Bürgermeister Stefan Göcking die Abzeichen für langjährige Vereinstreue und gratulierten den Geehrten und Ausgezeichneten.

Der Vorsitzende Reinhard Schramm dankte allen anwesenden Ehrengästen und Mitgliedern für die Geschenke und guten Wünsche. Er schloss die Jahreshauptversammlung mit dem Leitspruch „In Treue fest“. Text / Fotos: Ortsverein

Soldatenkameradschaft (SKV) Niederlindach/Mittelfranken

Heringskerwa und Böllerschiessen

FISCH SATT UND

EHRENSALUT

Heßdorf-Niederlindach - Die Kerwa ohne Baum, dafür mit Donnerhall und Pulverdampf und rauchendem Grill – das konnte pandemiebedingt nach zwei Jahren wieder stattfinden. Die von vielen Seebachgründern sehnlichst erwartete „Heringskerwa“

Heringskerwa und Böllerschießen: mit Ralf Olmesdahl, dem stellvertretenden Präsidenten des BSB (3. von links), sowie den Böllerschützen aus Eltersdorf, Frauenaurach, Kleinseebach/Möhrendorf, Röttenbach und Niederlindach.

Sportschützen

vorne v. li: Hildegard Fischer, Erika Perschke, Richard Fischer, Jochen Wanzke hinten v, li: Thomas Brecht, Josef Pecher, Sven Perschke, Reinhard Schramm, Stefan Klaubert, Bürgermeister Stefan Göcking

iFolgende Ehrengäste nahmen an der JHV teil: Der 1. Bürgermeister der Stadt Arzberg Stefan Göcking, der Bezirksvorsitzende des BSB Oberfranken Thomas Brecht, der Kreisvorsitzende Siegfried Haas, die stellvertretende Kreisvorsitzende Erika Perschke sowie die Vereinsvorsitzende der SK-Seußen Christa Hartwich mit dem 1. Schießwart Manfred Hartwich.

Für langjährige Vereinstreue wurden folgende Mitglieder ausgezeichnet: Josef Pecher, Reinhard Schramm (25 Jahre); Erika Perschke, Hildegard Fischer, Sven Perschke, Richard Fischer (20 Jahre); Jochen Wanzke, Stefan Klaubert (15 Jahre)

Auch die Sportschützen wurden ausgezeichnet: Ursula Seidel, Karlheinz Seidel, Dieter Bauer und Reinhard Schramm (Jahresanhänger in Gold); Werner Meinel (Sportschützenabzeichen in Gold); Micheal Simmler (kleine Schießnadel in Bronze, Silber und Gold)

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Sportschützen

der Soldatenkameradschaft Niederlindach und Umgebung lockte Mitte Juli wieder viele Liebhaber von Heringen und Makrelen in den Heßdorfer Ortsteil.

Diese besondere Kerwa dauert nur einen Tag und wird seit einigen Jahren von Böllerschützen aus dem hiesigen Kreisverband unterstützt. Für die vielen Besucherinnen und Besucher war es wieder ein wunderschöner Nachmittag und abwechslungsreicher Abend. Insbesondere konnte der Vorsitzende Stefan Weber in diesem Jahr neben den

anwesenden Vereinen mit ihren Kameradinnen und Kameraden sowie den mitgereisten Böllerschützen den stellvertretenden BSB-Präsidenten, Herrn Ralf Olmesdahl, begrüßen. Beste Genesungswünsche richtete Weber an Horst Rehder, den 1. Bürgermeister der Gemeinde Heßdorf und Mitglied der Soldatenkameradschaft, der krankheitsbedingt diese Veranstaltung nicht besuchen konnte.

Um 19 Uhr stellten sich die Böllerschützen und ihre Geräte auf dem Spielfeld des 1. FC Niederlindach in Reihe auf und feuerten nach Vorgabe der Schussfolge ihre Böller

und Kanonen ab. KSK-Mitglied Oberstlt.d.R. Jürgen Dreßel übernahm hierzu das Schiesskommando. Zu Ehren der beliebten und geachteten Niederlindacherin Anna Dittrich, die an diesem Tag ihren 100. Geburtstag gehabt hätte, erfolgte ein Extrasalut der Schützen.

Zum Ausklang der „Heringskerwa“ stimmte der Stammtisch der „Lindier Lausbuam“ noch ein paar bekannte Lieder an, und er wurde dabei von zwei Trompetern und den Gästen nach Kräften unterstützt.

SRK Kirchensittenbach / Mittelfranken

ERFOLGREICHES RESERVISTENSCHIESSEN

Nach zwei Jahren Zwangspause konnte Schießwart Roland Dietrich die Schützen der SRK Kirchensittenbach wieder zum Reservistenschiessen an den Schießstand einladen. 11 Schützen und Schützinnen sind der Einladung gefolgt, gab es doch eine interessante Mischung an Disziplinen zu bewältigen. Es musste / durfte mit jeweils 5 Schuss in der jeweiligen Disziplin geschossen werden. Mit dem Kleinkalibergewehr (ein chinesischer Nachbau des K98 im Kaliber 22 lfb.) wurde auf die Klappscheibenanlage geschossen. Es galt, fünf Stück der Scheiben mit einem Durchmesser von 85 mm zu treffen. Dies stellte sich als gar nicht so ein-

fach heraus. Trotzdem schafften es drei der Schützen, vier Treffer zu erzielen. Pro Treffer gab es 10 Punkte.

Dann folgte der Revolver im Kaliber 38. spez. Wadcutter. Auch hier mussten fünf Schuss abgegeben werden. In dieser Disziplin hatte niemand eine 0. Zum Abschluss folgten noch fünf Schuss mit dem Mauser Karabiner im Kaliber 8 x 57. Hier wurde eine spezielle Indoor-Munition verwendet. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Zwischen 18 und 42 Ringen (das Maximum lag bei 50) waren alle sehr zielsicher.

Nach der Pflicht gab es vom Kameraden Peter Löffler zur Stärkung ein leckeres Chili mit Weißbrot satt. Anschließend warteten alle gespannt auf das Ergebnis: Den 3. Platz holte sich Patrick Bräunlein. Der 2. Platz ging an Klaus Elterlein und der 1. Platz an Schießwart Roland Dietrich. Der 1. Vorstand Wolfgang Köth gratulierte allen Teil-

nehmern. Nach der Siegerehrung wurden die Ergebnisse noch ausgiebig besprochen. Der nächste Schießtermin steht schon an. Am Samstag, 05.11.2022, findet das Großkaliberschiessen am Stand in Dietershofen statt. Hier wird mit Revolver ab Kaliber 357. mag. oder mit 9 mm geschossen. Auch größere Kaliber sind möglich, aber nicht darunter.

Text: Roland Dietrich / Foto: Verein

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Kniend (von links): Schießwart und Pokalgewinner Roland Dietrich, Klaus Elterlein. Stehend (von rechts): 1. Vorstand Wolfgang Köth, Patrick Bräunlein. Revolver im Kaliber 38. spez. Wadcutter mit Munition Mauser Karabiner im Kaliber
8 x 57

Sportschützen

Redaktionsschluss

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung / Oberpfalz

Wanderpokale für Karla Kollmer und Josef Sandner

20. POKAL- UND

PREISSCHIESSEN

Hemau - Nach drei Absagen (2019 wegen dem Eichenprozessionsspinner, 2020 und 2021 aufgrund von Corona) fand am Mitte Juli auf der Schießanlage bei Bügerl endlich die 20. Vereinsmeisterschaft im Kleinkaliber-Schießen statt. Damit verbunden war ein offenes Pokal- und Preisschießen für Vereine der Großgemeinde, RK-Mannschaften und Einzelschützen. Bereits am Vormittag wurde Michael Sonnleitner für 50 Jahre RK-Mitgliedschaft geehrt.

In der „Pulvermühle im Fuchs-Canyon“ wurde ganztägig in allen Wertungsklassen liegend aufgelegt auf 50 Meter Entfernung mit dem Kleinkalibergewehr um die Platzie-

Pokalsieger und Sachpreis-Gewinner 2022 mit dem RK-Vorsitzenden Bartholomäus Trettenbach und dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden Herbert Keil (rechts).

rungen gekämpft. Die Schießleitung und Schussauswertung hatte Udo Laubsch übernommen. Am Meldekopf waren Gabi Laubsch sowie Bartholomäus Trettenbach im Einsatz. Die Standaufsicht hatten Hans Weigert und Walter Eitter vom Vorderladerclub. Als Schießaufsicht fungierten Jürgen Maier, Josef Sandner, Thomas Brenner, Markus Schardt, Dieter Rankl und Andreas Hollenberger. Für den Cateringservice sorgten Karoline Götz, Christine und Josef Sandner.

Insgesamt gingen acht Vereinsmannschaften und sechs RK-Mannschaften in der Teamwertung sowie drei Gäste und 17 Mitglieder in der Einzelwertung an den Start. Dem Sicherheitspersonal bestätigte der stellvertretende Kreisvorsitzende Herbert Keil eine hervorragende Ausrichtung. Zur anschließenden Pokalverleihung begrüßte der RK-Vorsitzende Bartholomäus Trettenbach neben den Pokal- und Preisgewinnern besonders Herbert Keil von der Kreisgruppe Oberpfalz-West und den SKKVorsitzenden Alfons Kollmer. Bürgermeister Herbert Tischhöfer war bereits am Vormittag am Schießstand. Einen Dank richtete Trettenbach an die Organisatoren, an alle Helfer beim Auf- und Abbau, an die Kuchenspender und Caterer sowie an die Teilnehmer für den disziplinierten Wettkampf. Weiter galt sein Dank dem Vorderladerclub für die Überlassung der Schießanlage sowie Günter Eckl für die Erlaubnis zur Nutzung der Örtlichkeiten.

Text/Fotos: Alfons Kollmer

iErgebnisse des Pokalschießens: Neuer Vereinsmeister 2022 und damit Wanderpokalsieger wurde mit 46 Ringen Josef Sandner, gefolgt von Gabi Laubsch (45) und Reinhold Riepl (44). In der Mannschaftswertung „Reservisten“ belegte die RK Hemau II mit Johann Körbler, Josef Sandner und Bartholomäus Trettenbach mit insgesamt 123 Ringen den ersten Platz, gefolgt von der RK Hemau I, SRK Hohenschambach, RK Duggendorf und RK Aichkirchen.

Beim Mannschaftsschießen für Vereine der Großgemeinde belegte die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Hemau und Umgebung, die am 20./21. Mai 2023 ihr 150-jähriges Jubiläum feiert, die ersten drei Plätze. Auf Platz 1 die SKK Hemau I mit Karla Kollmer, Waltraud Hertle und Anton Götz, die zusammen 131 Ringe erzielten. Auf den weiteren Plätzen folgten der Kriegerverein III (120), SKK Hemau IV (115), CSU Herren, SKK Hemau II, CSU Damen, SPD I und II. Damen- und Herren-Einzelwertung „Gäste“: Nach 2009, 2011 und 2014 sowie 2016, 2017 und 2018 gewinnt Karla Kollmer von der SKK Hemau mit 47 Ringen zum siebten Mal und konnte somit den neuen Wanderpokal in Empfang nehmen. Auf den nächsten Plätzen folgten Waltraud Hertle (46) und Ingrid Körbler.

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Michael
Sonnleitner (links) seit 50 Jahren Reservist
für treue Kameraden 6/2022 ist der 5. November 2022

Reservisten

Oberpfalz

Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw)

Bezirksverband Oberpfalz des Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V.

Uniformierte werben gemeinsam für ihre Organisationen

1. BLAULICHTTAG IN ALTENSTADT/WALDNAAB

Altenstadt – Beim 1. Blaulichttag Anfang August waren viele Uniformierte vor Ort. Sie veranstalteten gemeinsam den Tag der Blaulichtorganisationen. Geräteausstellungen, Vorführungen und viele Gespräche gab es an diesem Tag, der auch als Nachwuchswerbung dienen sollte. Mehr als 3000 Gäste besuchten die Vorführungen und informierten sich vor Ort an den Ständen. Gewitter in der Nacht mit Regen bescherte Abkühlung von den sommerlich-heißen Temperaturen der letzten Wochen, der Veranstaltungstag begann frisch. Beste Bedingungen für die Kreisgruppe Oberpfalz-Nord des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) und den Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. (BSB), Bezirksverband Oberpfalz, um den Tag der Blaulichtorganisationen gemeinsam zu starten.

Während auf dem Gelände rund um das Gasthaus „d‘Wirtschaft“, die Sportgaststätte des SV Altenstadt, noch die Stände, Fahrzeuge und Geräteausstellung der beteiligten Organisationen von den zahlreichen freiwilligen Helfern aufgebaut wurden, versammelten sich die Ehrengäste auf der überdachten Bühne im Hofgarten des Sportgeländes.

1. Blaulichttag in der Region: Hauptfeldwebel d.R. Hartmut Schütze (am Rednerpult), links daneben Bezirksvorsitzender Horst Embacher und Staatsminister Albert Füracker mit den weiteren Ehrengästen.

Hauptfeldwebel der Reserve (d.R.) Hartmut Schütze, Organisationleiter der Kreisgruppe Oberpfalz-Nord, unterstrich in seiner Begrüßung die umfangreichen Vorbereitungen für diesen 1. Blaulichttag in der nördlichen Oberpfalz. Diese Veranstaltung stieß bereits im Vorfeld auf so großes Interesse, dass sich viel politische Prominenz angesagt hatte, darunter Albert Füracker aus Lupurg, Staatsminister für Heimat und Finanzen. Er eröffnete die Veranstaltung mit den Worten: „An diesem Fest beteiligen sich überwiegend ehrenamtlich tätige Menschen. Das ist nicht selbstverständlich, denn es sind diese Menschen, die auch nachts kommen, wenn wir Hilfe brauchen“, betonte Füracker. Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine sagte der Staatsminister: „Unsere Bundeswehr müssen wir stärken. Wenn wir es jetzt noch nicht begriffen haben, wann dann.“ Die Reserve nannte Füracker eine sehr wichtige, entscheidende Säule für die Landesverteidigung. Denn sie greife mit ein, wenn es wie in den letzten Jahren zunehmend um verheerende Naturkatastrophen gehe oder die personelle Unterstützung beim Infektions-

schutz. Zudem lobte der Minister ausdrücklich die Ehrenamtlichen, deren Arbeit unbezahlbar sei. Ins gleiche Horn stieß der CSU-Landtagsabgeordnete Stephan Oetzinger und warb - wie weitere Grußwortredner, darunter der Schirmherr, Altenstadts Bürgermeister Ernst Schicketanz - für Anerkennung für alle ehrenamtlich Tätigen. Der BSB-Bezirksvorsitzende Horst Embacher dankte allen im Ehrenamt Wirkenden und bezog explizit die Familien und Angehörige dieser Männer und Frauen mit ein, die ihnen für deren Engagement während Ausbildung, Übung und Einsatz den Rücken freihalten.

Organisator der Veranstaltung, Hauptfeldwebel d.R. Hartmut Schütze, der nach der Begrüßung die Ehrengäste von Stand zu Stand über das Gelände führte, erläuterte den Hintergrund dieser Veranstaltung. Ziel und Motivation es sei, den regionalen Blaulichtorganisationen und allen Einsatzkräften eine Stimme zu geben und sie öffentlich in Form eines Sommerfests zu präsentieren. Man wolle damit ein klares Statement setzen, dass es grundsätzlich egal ist, wer welcher Organisation ange-

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Zur Eröffnung begrüßten die Organisatoren und Ehrengäste die zahlreichen Besucher zum Freiwillige Feuerwehr Altenstadt Stand der Verkehrspolizei Neustadt a. d. WN

Getarnter Gefechtsstand eines vorgeschobenen Beobachters vom Artilleriebataillon 131 aus Weiden.

hört, „denn hinter jeder Uniform steckt auch ein Mensch“. Schütze weiter: „Wir stehen gemeinsam für mehr Akzeptanz und gegen jegliche Übergriffe auf Einsatzkräfte.“

Zudem verdeutliche die sicherheitspolitische Lage, wie wichtig es sei, dass Rettungsdienste auch untereinander gut miteinander funktionieren. Dazu gehöre auch eine entsprechend gute Ausstattung mit Material und Gerät und gut ausgebildete Helfer sowie eine ordentliche Personalde-

Am Informationsstand des Bayerischen Soldatenbund, Bezirksverband Oberpfalz, informierte sich Staatsminister Albert Füracker über die Organisation, Auftrag und Arbeit des Verbandes (von links): Bezirksvorsitzender Horst Embacher, Stellvertreter Alfons Berzl, Staatsminister Albert Füracker, Landesreservistenbeauftragter Norbert Bücherl und Bezirksschriftführer Peter Ertl.

cke, hörten die Gäste bei ihrem Rundgang von den Uniformierten, die sich an der Ausstellung beteiligten - ob Polizei, Bundeswehr, Bayerisches Rotes Kreuz, DLRG oder Mitglieder der weiteren zehn Organisationen. Auch die in Vilseck beheimatete 615th Military Police Company der US-Streitkräfte sowie der Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik (ASB) nahmen an der Veranstaltung teil. Mit dieser Leistungsschau warben die Organisationen auch um Nachwuchs. Als besonderer Gast nahm die aus Funk-

und Fernsehen bekannte Profisportlerin, Kickboxweltmeistern, Boxweltmeisterin, Bodybuilding-Weltmeisterin, Ringsprecherin, Moderatorin und Schauspielerin Tina Schüssler als Markenbotschafterin vom Roten Kreuz an der Veranstaltung teil. Am Nachmittag lief ein Kinderprogramm und am Abend fand ein Benefizkonzert mit ihr statt.

Text: Rita Kreuzer / Hartmut Schütze Fotos: Oberpfalzmedien, VdRBw, BSB

Oberpfalz

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung

Führungswechsel beim US-Partnerschaftsverein

FEIERLICHER ABSCHIED

VON CAPTAIN JAMES ALMON

Freihung/ Grafenwöhr - Bei einer feierlichen Zeremonie im Freizeitcenter Wild B.O.A.R auf dem Truppenübungslatz Grafenwöhr wurde beim Führungswechsel symbolisch die Kompaniefahne der 702. Explosive Ordnance Disposal Company (kurz: 702. EOD) übergeben.

Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Militär und Gesellschaft übertrug Lieutenant Colonel (LtCol, Oberstleutnant) Dennis A. Louck, Kommandeur des 15. Engineer Battalion (15. US-Pionierbataillon), das Kommando über die seit annähernd 70 Jahre in Grafenwöhr stationierte US-Sprengmittel-

Ehrengäste und hochrangige Militärs (von links): Feldwebel d.R. Johann Rötzer, Dolmetscher Franz Zeilmann, Oberstleutnant Florian Rommel, Oberst d.R. Bertram Gebhard, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Abteilungsdirektor a.D. Richard Glombitza, Captain James M. Almon, BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher, Ehefrau Janlie Reyes Almon, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, Captain Heather D. Krznarich, Heidi Lindthaler, Lieutenant Colonel Dennis A. Louck, Oberstabsgefreiter d.R. Dominik Falk (3. Vorsitzender), Command Sergeant Major Edwin L. Dirck (15 th EN BN), Bürgermeister Uwe König, Colonel Chad D. Froehlich, Brigadekommandeur 18. Military Police Brigade.

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Reservisten

Reservisten

beseitigungskompanie vom scheidenden Kompaniechef, Captain James M. Almon, an dessen Nachfolgerin, Captain Heather D. Krznarich, Vor der offiziellen Kommandoübergabe dankte Oberstleutnant der Reserve (d.R.) Norbert Bücherl als Vorsitzender der Freihunger Soldatenkameradschaft dem zu verabschiedenden Offizier für die gelebte Partnerschaft und Freundschaft in den vergangenen vier Jahren, zuerst in seiner Dienststellung als Kompanieoffizier und anschließend als Kompaniechef. Seit mehr als fünfzehn Jahren pflegen die Freihunger Reservisten mit den amerikanischen Feuerwerkern von der 702. US-Sprengmittelbeseitigungskompanie eine Partnerschaft.

i

Geschichte der 702. Explosive Ordnance Disposal Company (EOD)

Die 702nd EOD hat eine bewegte Geschichte. Aufgestellt wurde die Einheit noch während des Zweiten Weltkrieges am 15. Januar 1943, als 2nd Ordnance Bomb Disposal Squad im Bundesstaat Maryland. Am 15. April 1944 begann die Verschiffung nach England. In den letzten beiden Kriegsjahren von 1944 bis 1945 nahm die Einheit an verschiedenen Einsätzen teil, so in der Normandie, in Nordfrankreich, in den Ardennen und im Elsass, im Rheinland, in Tunesien und zuletzt in Zentraleuropa. Nach einer kurzzeitigen Deaktivierung der Einheit Ende November 1945 wurde sie am 13. August 1946 reaktiviert, und zunächst in Manila auf den Philippinen bis Juni 1949 stationiert. Nach einer erneuten kurzzeitigen Außerdienststellung wurde die Kompanie am 11. September 1950 in 2nd Explosive Ordnance Disposal Squad umbenannt und in Aberdeen/Maryland erneut reaktiviert. Im September 1951 erfolgte die Verschiffung nach Deutschland mit der anschließenden Unterstellung zur 7th US-Army in Grafenwöhr. Seit Juli 1953, somit fast 70 Jahre ununterbrochen, hat die Sprengmittelbeseitigungskompanie dort ihren dauerhaften Stützpunkt. Seit Juni 1998 wird sie unter ihrer jetzigen Bezeichnung, 702nd EOD, geführt und wurde vor drei Jahren dem 15th Engineer Battalion unterstellt. Seit August 2006 besteht eine Patenschaft mit der Reservistenkameradschaft Freihung. Das 15-jährige Bestehen feierte man am 24. September 2021 bei einem Grillfest mit Familien und Freunden auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und besiegelte das weitere Bestehen mit dem Austausch von neuerlichen Patenschaftsurkunden.

Mit der Übergabe der Kompaniefahne wird symbolisch die Befehlsgewalt an die neue Kompaniechefin, Captain Heather D. Krznarich (Bildmitte), vollzogen.

Bücherl blickte in seiner Laudatio, die von Pressesprecher Franz Zeilmann übersetzt wurde, auf die gemeinsam veranstalteten Ausbildungs- und Schießvorhaben, sowie den Feierlichkeiten zur Pflege der deutschamerikanischen Freundschaft zurück. Trotz der Einschränkungen wegen der CoronaPandemie war man gegenseitig stets bemüht, zueinander den Kontakt im kleineren Rahmen aufrecht zu erhalten. Besonders erinnerte er an die gelungene Jubiläumsveranstaltung am 24. September des letzten Jahres anlässlich von „15 Jahre Partnerschaft“ zwischen den US-Soldaten und den Freihunger Reservisten. Im Namen der Kameradschaft übergab er zusammen mit dem vereinsinternen US-Beauftragten, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, das selbst gefertigte Erinnerungsbrett als Dank und Anerkennung für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.

Auch Bürgermeister Uwe König von der Marktgemeinde Freihung dankte für die gute Zusammenarbeit und überreichte an Captain Almon einen guten Tropfen aus der hauseigenen Destillerie der Kulturscheune Elbart. Da die neue Kompaniechefin erstmals in Deutschland als Soldatin ihren Dienst verrichtet, erhielt sie zur Begrüßung den Freihunger Bildband zum ersten Kennenlernen der Kommune.

Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bezirksverband Oberpfalz, dankte der stellvertretende Bezirksvorsitzende, Abteilungsdirektor a.D. Richard Glombitza, den Soldaten der US-Kompanie für die seit mehr als einem Jahrzehnt durchgeführten truppeninternen Sammlungen zu Gunsten deutscher Soldatengräber. Diese bemerkenswerte Unterstützung der Freihunger

Reservisten verdiene höchstes Lob und Anerkennung, resümierte der Redner anerkennend in Vertretung des verhinderten Bezirksvorsitzenden, Regierungspräsident a.D. Axel Bartelt. Im Namen des Landesverbandes Bayern heftete er die Bronzene Verdienstspange des Volksbundes an das Revers des scheidenden US-Offiziers.

Im Auftrag des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. verlieh der Bezirksvorsitzende Horst Embacher das Ehrenkreuz in Bronze an Captain Almon für dessen vorbildliche Haltung und Pflichterfüllung sowie für die Kameradschaftspflege zu den befreundeten Reservisten und Veteranen.

Oberstleutnant Florian Rommel, Kommandant bei der Deutsch-Militärischen Vertretung (DMV) der Truppenübungsplatzkommandantur, erinnerte als selbstausgebildeter Feuerwerker an die gemeinsam bewältigten Aufgaben auf dem Truppenübungsplatz und dankte dem scheidenden Kompaniechef für die gute wie harmonische Zusammenarbeit. Zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit übergab er eine Kopie der Patenschaftsurkunde zwischen der DMV und der 702. EOD, die vor drei Jahren besiegelt wurde.

Beim anschließenden Empfang überreichte Bücherl an Captain Krznarich den Ehrencoin der Freihunger Kameradschaft, verbunden mit der Hoffnung auf weiterhin gute wie erfolgreiche partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Der scheidende Kompaniechef James Almon freut sich zusammen mit Gattin Janlie Reyes auf seine neue Aufgabe im zivilen Verwaltungsbereich der US-Armee in Los Alamos im Bundesstaat New Mexico.

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treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken

Oberpfalz

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung

Gemeinsame Feier:

15 JAHRE PARTNERSCHAFT

MIT US-VERBAND

Freihung - Am 22. Juni war es so weit. Im Anschluss an das Feierliche Gelöbnis der Bundeswehr (s. Seite XX) feierten die Marktgemeinde Freihung und die SRK Freihung mit dem 18th Combat Sustainment Suppport Battalion (18. CSSB) der US-Armee aus Grafenwöhr das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft. Nach einem Festakt mit Empfang und dem abschließenden Eintrag ins Goldene Buch im katholischen Pfarrheim erfolgte die Unterzeichnung der neuerlichen Partnerschaftsurkunden vor annähernd eintausend begeisterten Besuchern auf dem gemeindlichen Festplatz „Am Harranger“.

Bürgermeister Uwe König und der US-Bataillonskommandeur, Lieutenant Colonel (LtCol) John Abella, unterschrieben unter dem Jubel der Anwesenden die beiden Urkunden. Dabei ließen sich die beiden im Anschluss an der Unterzeichnung von der Freude über die erfolgreiche, über 15 Jahre währende Beziehung, von den anwesenden Soldaten mit ihren Angehörigen und den zahlreichen Bürgern aus der Marktgemeinde anstecken und feierten enthusiastisch die erneute formelle Bekräftigung der Partnerschaft mit amerikanischer Musik, präsentiert vom DJ des Bataillons. Kurzer Rückblick: Am 12. Juni 2007 unter-

zeichneten, ebenfalls im Rahmen eines Feierlichen Gelöbnisses der Bundeswehr, der damalige Erste Bürgermeister und heutige Vorsitzender der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung Norbert Bücherl sowie der damalige Kommandeur des 18th CSSB, LtCol David J. Lüders am Harranger in einem feierlichen Festakt die Urkunden zur offiziellen Partnerschaftsbegründung zwischen dem Markt Freihung und dem US-Verband. Der damalige und zwischenzeitlich pensionierte Bürgermeister Norbert Bücherl betonte in seiner Ansprache, dass mit dieser offiziellen Partnerschaft, die bereits seit mehreren Jahren durch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Freihunger Reservisten und den US-Soldaten von der 702. EOD (damals noch der 18. CSSB unterstellt) gefestigt wurde, nunmehr auf die gesamte Gemeinde und auch auf Bataillonsebene ausgedehnt werde. Diese Partnerschaft soll das seit Jahrzehnten gepflegte gute Miteinander zwischen der Marktgemeinde Freihung - als Randgemeinde zum Truppenübungsplatz - und den Soldatinnen und Soldaten mit deren Angehörigen fördern und vertiefen.

Bürgermeister Uwe König betonte in seiner Ansprache, wie perfekt die bestehenden Partnerschaften innerhalb der beiden USGarnisonen Grafenwöhr und Vilseck unter der Führung des 7. Army Training Center (ATC) mit den angrenzenden Kommunen durch die Partnerschaft des Marktes Freihung mit der 18th CSSB ergänzt wird. Durch zahlreiche Besuche und die Teilnahme an gemeinsamen Veranstaltungen und Aktivitäten wurden die Freundschaften ste-

tig gepflegt und es entstanden gute Freundschaften, die bis heute und künftig Bestand haben werden. Zum jährlichen Programm gehören u.a. die Teilnahme an Kommandowechseln und Events zu diversen Anlässen wie im Frühjahr am Spring Meeting, dem US-Nationalfeiertag, Thanksgiving und im Gegenzug die Teilnahme an Kirchweih, Weihnachtsmarkt und sonstigen Festen. Das gute Miteinander wurde seitens der Reservisten durch gemeinsame militärische Aktivitäten wie die Teilnahme an Leistungsmärschen, Abhalten von Feldbiwaks und die Durchführung von mehrtägigen Schießausbildungen an den Waffen der Bundeswehr und der US-Armee auf kameradschaftlicher Ebene intensiv gepflegt.

Als besonders Alleinstellungsmerkmal gilt dabei besonders die jährliche, gemeinsame Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Wohle deutscher Soldatengräber. Dadurch wird in eindrucksvoller Weise die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge durch freiwillige Spenden vorbildlich unterstützt.

Zum Abschluß lobte der Bürgermeister die Freihunger Reservistenkameradschaft, die sich um die Pflege der Partnerschaft und Freundschaften besonders verdient gemacht hat. Mit diesen Kontakten wird ermöglicht, den US-Soldaten und ihren Familien die Bräuche und Traditionen ihres Gastgeberlandes Deutschland – besser Oberpfalz – näher zu bringen. Damit verbindet sich eine Willkommenskultur und ermöglicht den Soldaten und ihren Familien, sich hier wie zuhause zu fühlen.

Text: Uwe König / Fotos: Gertrud Zach

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Reservisten
LtCol John Abella trägt sich in das Goldene Buch des Marktes Freihung ein, stehend v.l.: Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Oberstleutnant Sebastian Erbe, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, dahinter SRK-Fahnenabordnung und US-Colour Garde. Bürgermeister Uwe König (links) und LtCol John Abella unterzeichnen die Urkunden anlässlich 15 Jahre Partnerschaft - im Hintergrundspalier die anwesenden Ehrengäste.

Reservisten

Freie Reservisten-Gruppe

Rhein-Siegburg und SK Rheintal

RESERVE-SUPERSOMMER-SAUSE IN SIEGBURG

Siegburg - „Wir müssen nun endlich wieder was machen, was für die Kameraden“, so hieß es bei einer Sitzung der Reservisten der Soldatenkameradschaft Rheintal. Das Leben der Reservisten der SK war in der Coronazeit weitgehend eingeschlafen. Der Aufbruch findet langsam statt und konnte einen deutlichen Anschub gebrauchen. Olaf Kortenhoff, der die RK in Siegburg bis zum Anfang dieses Jahres leitete und durch die Coronazeit brachte, fühlte sich berufen und erklärte sich bereit, eine Kameradschaftsveranstaltung mit Kameraden aus dem engen Umkreis der SK unter der Schirmherrschaft der SK Rheintal und des Bayrischen-Soldatenbundes (BSB) zu organisieren.

So startete Mitte September die erste Super-Sommer-Sause in der OHG der Brückbergkaserne in Siegburg mit einem Vortrag zur deutschen Geschichte und der Entwicklung der deutschen Flagge. Im militärischen Teil nahm man sich eines lange vernachlässigten Themas an, welches mit Hinsicht auf den Krieg in der Ukraine wieder mehr Bedeutung gewinnt: die Fliegerabwehr. Ein Thema, das für die Reservisten sehr wichtig ist, denn diese Aufgaben kommen immer und überall auf Kombattanten zu.

Im geselligen Teil des Nachmittags wurden Guido Hautz und Jana Fuss für Ihren Einsatz und ihre Unterstützung bei Veranstaltungen geehrt. Dazu gab es ein dermaßen üppiges Buffet im rheinischen Stil (((von der Metzgerei Gebrüder Kolzem))), dass die Kameraden für den folgenden Sonntag gefüllte Behälter mitnehmen konnten. Olaf Kortenhoff betonte, dass es ein wichtiges Anliegen war, auch die Angehörigen einzuladen und er sehr glücklich sei, dass diese auch der Einladung gefolgt waren. Schließlich wäre ohne den Rückhalt in den Familien eine Reservistenarbeit gar nicht möglich. Oft sind die Kameraden an Wochenenden auf Ausbildungen, Übungen oder Veranstaltungen, das müssen die Familien mittragen. Da sei ein kleines Fest als Anerkennung das Mindeste, um dem Respekt zu zollen.

So verbrachten die Reservisten einen interessanten und lustigen Nachmittag, an dem viele Pläne für das kommende Jahr entstanden.

Die nächste Super-Sommer-Sause ist im September 2023 im Rahmen eines Militärradfahrertages zusammen mit den Kameraden der Schweizer-Historischen-Radfahrerkompanie geplant. Die Kameraden Kaminski, Sülzen und Kortenhoff stehen hier gern mit Informationen bereit. Der Radfahrertag ist nicht nur für Reservisten und Soldaten gedacht, die Veranstaltung soll für alle Menschen offen sein, die an Reservistenarbeit Interesse haben oder die einfach in einer Gruppe ein interessantes Programm mit dem Fahrrad absolvieren wollen.

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„Etwas für die Kameraden machen“
treue Kameraden 5/2022 Aus den Bezirken
Aufmerksam lauschen die Gäste den Vorträgen Ehrung von Guido Hautz und Jana Fuss Vortrag Fliegerabwehr

KRIEGERDENKMAL IN LEDERDORN

Chamerau, Landkreis Cham/ Oberpfalz)

Das Kriegerdenkmal in Lederdorn wurde 1966 bis 1967 zur Erinnerung an die gefallenen und vermissten Kameraden der beiden Weltkriege 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 aus der damaligen Gemeinde Lederdorn unter der Leitung von Bürgermeister Vitus Irrgang errichtet. Es wurde vom Kötztinger Kunstmaler Philipp Henneberger gestaltet. Gebaut wurde es von den Maurern Wolfgang Klein und Konrad Fischer aus Steinen vom Hohenbogen. Das Zentrum bildet ein gemauertes Kreuz aus Natursteinen, worin die Gottesmutter mit dem Leichnam Christi in Mosaikform dargestellt ist. Jedem gefallenen oder vermissten Kameraden ist eine von 37 kleinen Granittafeln in der Mauer um die moderne Pietà gewidmet.

Am 6. August 1967 wurde im Beisein von Hunderten Gästen das Kriegerdenkmal sowie eine neue Fahne von Pfarrer Kiermeier geweiht. Schirmherr des Festes war der Präsident des Deutschen Krieger- und Soldatenbundes Oberst a.D. Auer. Fest- und Fahnenmutter war Maria Weber.

Text/Fotos: Johann Raab

100
(Gemeinde

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