Treue Kameraden 06/22

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November/Dezember 2022 132. Jahrgang –Nr. 6

4 LEITARTIKEL

Richard Drexl:

RESERVE

Wie leistungsfähig wäre die Bundeswehr ohne ihre Reserve? Eine Frage, der BSB-Präsident Richard Drexl in seinem Leitartikel auf den Grund geht. Dabei zitiert er auch den Generalinspekteur Eberhard Zorn, dessen Gedanken zur Zeitenwende bei der Bundeswehr Sie ab Seite 9 lesen können. Einen grundlegenden Schwachpunkt sieht Autor Drexl dabei in der Freiwilligkeit von Reservedienstleistungen. Wie das Bad Reichenhaller Gebirgsjägerbataillon 231 in der Praxis damit umgeht, erfahren Sie auf Seite 26.

GENERALINSPEKTEUR

General Eberhard Zorn: DIE BUNDESWEHR IN DER „ZEITENWENDE”

Margit Hufnagel (Stv. Leiterin Politik und Wirtschaft bei der Augsburger Allgemeinen): „Wie die Deutschen zu ihrer Bundeswehr stehen”

Dr. Klaus Jochen Arnold, Militärhistoriker: Stalingrad, Teil 2„RETTUNG DER 6. ARMEE?”

Ein Glanzpunkt dieser Ausgabe dürfte der Namensartikel des 16. Generalinspekteurs Eberhard Zorn sein. Speziell für unser Verbandsmagazin „tK” setzt sich der ranghöchste Soldat der Bundeswehr mit der Zeitenwende bei der Bundeswehr auseinander. Ausgehend vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beschreibt General Zorn die „.. sogenannte Zeitenwende ..” als Wendepunkt in unserem Umgang mit Sicherheit und Verteidigung – ein Thema, mit dem Deutschland sich aufgrund der Geschichte seit Jahrzehnten bekanntlich schwertut. Lesen Sie auch, wie das „100 Mrd. Sondervermögen” eingesetzt werden soll, um die materielle Einsatzbereitschaft zu stärken oder wie weit die Bundeswehr mit der im Koalitionsvertrag von Dezember 2021 geforderten kritischen Bestandsaufnahme inzwischen gekommen ist.

Deutscher und britischer Eurofighter in einer Combined Air Mission über dem Baltikum.

Quelle: Bundeswehr

„STALINGRAD“, TEIL 2

Titelfoto: Erinnerung an Kriegszeiten zu Weihnachten 1914 - ein schlichtes Tannenbäumchen, geschmückt mit lediglich ein paar roten Schleifen, winzigen Zieräpfeln und schwarz-weiß-roten Fähnchen des Deutschen Kaiserreiches (Quelle: Archiv Ingrid Zasche; Projektarbeit eines Kaufbeurer Gymnasiums 2018 zum Ende des 1. Weltkrieges)

Bereits in unserer letzten Ausgabe befasste sich der Historiker Jochen Arnold mit dem Angriff der Wehrmacht auf Stalingrad, der Operation “Blau”. Im zweiten von drei Teilen schildert er die Auswirkungen der russischen Offensive “Uranus” im November 1942 auf die 6. Armee der Deutschen Wehrmacht, nämlich die Einschließung im Kessel von Stalingrad.

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INHALT 6/2022
„ES LIEGT IM INTERESSE DER BUNDESWEHR, DIE RESERVE ZU STÄRKEN” 6 RUND UM DAS PRÄSIDIUM Termine ................................ 6 Aus der Redaktion ........................ 7 Rückschau 2022 von Richard Drexl ............ 8 9 TITELTHEMA I 12 SICHERHEITSPOLITIK & MILITÄR
14 TITELTHEMA II 21 SICHERHEITSPOLITIK & MILITÄR
aus der Bundeswehr .............21 Aus bayerischen Standorten .................25 38 AUS DEN BEZIRKEN Sportschützen .......................... 80 Reservisten ............................. 83
Nachrichten
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GEDENKEN AN DIE REICHSKRISTALLNACHT

Seit zwei Jahren unterstützt das Technische Ausbildungszentrum der Luftwaffe, Abteilung Süd, in Kaufbeuren den Erhalt der dort verlegten Stolpersteine. In Zusammenarbeit mit dem Kaufbeurer Stadtmuseum kümmern sich Soldaten der Luftwaffenschule um die jährliche Reinigung der bisher vier verlegten Steine. Laut Kaufbeurens OB Stefan Bosse sollen im Frühjahr 2023 weitere Stolpersteine als Gedenken an die Reichskristallnacht des 9. auf den 10. November 1938 verlegt werden. Foto: Ingrid Zasche

INTERNATIONALE MARINEÜBUNG „HEIMDALL 2022”

Auch wenn sich das eigentliche Betätigungsfeld unserer Marine weit außerhalb Bayerns befindet, gibt es doch Berührungspunkte mit den bayerischen Standorten. Bei „Heimdall 2022” waren Angehörige der bayerischen Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall aktiv daran beteiligt. Informieren Sie sich, wie komplex die Vorbereitung solch einer internationalen, teilstreitkraftübergreifenden Übung ist.

treue Kameraden

Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.

ZU DIESER AUSGABE

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde des Magazins „treue Kameraden”, Mit unserer dritten Ausgabe als neues Redaktionsteam nach rund zehn Jahren personeller Kontinuität schließen wir das tK-Jahr mit der Ausgabe 6/22 ab. Ein Jahr, das die Welt und besonders Europa durch den russischen Angriffskrieg - bis März vollkommen unvorstellbar - zurückgeworfen und enorme Verwerfungen unserer vermeintlich heilen Welt, wie auch durch Corona, gnadenlos offengelegt hat: Uneinigkeit, nationale Egoismen, teils falsche Rücksichtnahmen, aber auch übertriebene Befindlichkeiten, politisches Gezänk und einiges mehr. Und es gab auch Überraschungen: die Ausrufung einer sogenannten „Zeitenwende”, das Umschwenken grüner Politiker weg vom bekennenden Pazifismus hin zu fast schon glühenden Verfechtern verstärkter deutscher Lieferungen auch schwerer Waffen an die Ukraine. So mancher dürfte sich im ablaufenden Jahr die Augen gerieben haben, selbst unter unseren Politikern.

Noch scheint der soziale Friede im eigentlich stabilen und reichen Deutschland gewahrt zu sein. Öffentliche Kundgebungen und Demonstrationen haben meist den Klimaschutz, die Unterstützung der Ukraine oder aktuell der Menschen im Iran zum Ziel – aber auch das ist notwendig und gut. In wenigen Wochen beginnt ein neues Jahr und dieses wird uns mit der Fortsetzung der enormen Probleme und sicher auch mit neuen Katastrophen konfrontieren. So ist es sicher nicht ganz abwegig, den Iran als nächstes humanitäres Krisengebiet zu sehen.

Das Titelbild dieser Ausgabe symbolisiert mit seinem spartanischen Eindruck eines Weihnachtsbaumes zu Zeiten des Ersten Weltkriegs vielleicht etwas die Notwendigkeit, die heutige Zeit selbstreflektiert zu Abstrichen bei den Ansprüchen zu nutzen, etwas mehr Bescheidenheit walten zu lassen, aber auch um „runterzukommen” und zumindest eine kurze Atempause einzulegen, bevor uns 2023 wieder den Atem nehmen könnte. Die Menschen in der damaligen Kriegszeit mussten sich dafür entscheiden – wir dürfen es freiwillig! In diesem Sinn wünscht Ihnen das Redaktionsteam „treue Kameraden” ein wirklich besinnliches, friedvolles Weihnachtsfest. Kommen Sie gut in das Jahr 2023 und bleiben Sie uns weiterhin „treue Kameraden“.

Ihr

Michael Mäusly – Redakteur BSB „treue Kameraden”

IMPRESSUM

treue Kameraden ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden.

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Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen:

83 ALLGEMEINES

Von Michael Kaiser, Historiker Reichswehr und Landespolizei in Nürnberg zu Zeiten des Ersten Weltkriegs, Teil I ...........85

Buchbesprechung: „Die Kubakrise 1962” von Rainer Pommerin ........................88

Gelebte bayerische Militärtradition: Das Militär-Max-Josef-Ordensfest 2022 ..........90

92 KRIEGERDENKMAL

Gefrees, Landkreis Bayreuth, Oberfranken

Michael Mäusly. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, E-Mail: redaktion.tk.my@bsb-1874.de, Tel. 08232 9978072, Mobil 0152 34378887

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Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de

Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2023 ist der 10. Januar 2023

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Foto: Bundeswehr/Rodewald

ES LIEGT IM INTERESSE DER BUNDESWEHR, DIE RESERVE ZU STÄRKEN

Beorderte und nicht beorderte Reservisten werden gebraucht

Neben dem Internationalen Krisenmanagement und subsidiären Aufgaben im Rahmen der Amtshilfe Inland steht für die Bundeswehr spätestens seit 2014 wieder der Kernauftrag Landes- und Bündnisverteidigung im Mittelpunkt. Die Stärkung der Reserve ist unerlässlich, um die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte im gesamten Aufgabenspektrum zu gewährleisten. So schreibt es der amtierende Generalinspekteur der Bundeswehr

General Eberhard Zorn in seinem Artikel zur Zeitenwende ab Seite 9. Für uns sind diese Maßgaben als Soldaten- und Reservistenverband Anlass genug, uns damit näher zu befassen.

Eine entscheidende Stellgröße ist in diesem Zusammenhang die Sicherung der Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte. Reservisten sind in vielen Fällen unabdingbar, um die notwendige Durchhaltefähigkeit der Truppe nicht nur mit Spezialfunktionen zu gewährleisten. Dass militärische Verbände in organisatorischer, materieller wie insbesondere auch personeller Hinsicht Leistungsgrenzen haben, zeigte sich nicht zuletzt während der Pandemie und in der Fluthilfe. Im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung sind Heimatschutz und territoriale Verteidigung auf eine funktionsfähige Reserve angewiesen, um die erforderliche Leistungsfähigkeit im gesamten Spektrum aufbauen und halten zu können. Unter Heimatschutz sind dabei die Aufgaben zu verstehen, die zum Schutz Deutschlands und seiner Bürger im Rahmen der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge wahrzunehmen sind. Dies außerhalb des Spannungs- und Verteidigungsfalls, mit dessen Auslösung die Territorialverteidigung zum entscheidenden Akteur wird. Die Indienststellung des Heimatschutzregiments 1 in diesem Jahr in München war ein deutliches Zeichen zur Steigerung der Sichtbarkeit der Reserve insgesamt. Die sechs derzeit geplanten Heimatschutzregimenter dürften für einen flächendeckenden Einsatz im Interesse der Sicherheitsvorsorge des Staates aber lediglich eine Minimalausstattung darstellen. Neben dem beorderten Dienst in der Reserve in Form von Wehrübungen oder Reservistendienstleistungen kommt in einer Zeit ohne Wehrpflicht einer aktiven und engagierten Mittlerfunktion in der Gesellschaft von nicht beorderten Reservisten eine umso höhere Bedeutung zu, je mehr die Präsenz von Bundeswehrstandorten in der Fläche abgenommen hat. Eine Armee hinter Kasernenmauern,

die in der Öffentlichkeit kaum noch präsent ist und über die nur bei vermeintlichen oder tatsächlichen Skandalen geredet wird, ist für ein demokratisches Staatswesen ein Unding. Der Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz und die Grundbeorderung werden zusätzlich dazu beitragen, die personelle Einsatzbereitschaft zu erhöhen. Dass dies für unser Land durchaus ernst gemeinte Absichten sind, zeigt sich auch an der Indienststellung des Territorialen Führungskommandos im Oktober 2022, das die weitere Stärkung der Reserve zu koordinieren hat.

In der seit 2019 gültigen neuen Strategie der Reserve ist die Grundbeorderung ein zentrales Kernelement. Ziel ist die Sicherstellung einer einsatzbereiten Reserve in voll ausgestatteten Strukturen, das heißt in Verbänden, die über Personal auf festen Dienstposten, sowie über ausreichend Ausrüstung und Material verfügen. Bisher klare Schwachpunkte: Anspruch und Wirklichkeit stimmen nicht überein. Seit 1. Oktober 2021 unterliegen grundsätzlich alle wehrdienstfähig aus dem aktiven Dienst ausscheidenden Zeit- und Berufssoldaten für den Zeitraum von sechs Jahren einer Einplanung auf festen Reservedienstposten. Damit soll die personelle Grundlage für einen zügigen Aufwuchs in einem möglichen Bereitschafts-, Spannungsoder Verteidigungsfall sichergestellt werden. Ein grundlegender Schwachpunkt bleibt dabei die Freiwilligkeit. Eingeplant werden sollen zwar alle Ausscheider, jedoch wird niemand gegen seinen Willen zum Reservistendienst herangezogen. Der Grundsatz der Freiwilligkeit bleibt im Frieden erhalten, auch mit der Grundbeorderung wird dieses politisch vorgegebene Prinzip nicht infrage gestellt. Lediglich im Bereitschafts-, Spannungs- oder Verteidigungsfall können Reservisten gegen ihren Willen eingezogen werden. Das ist gültige Gesetzeslage. Für die Beorderung gilt eine Altersgrenze von 57 Jahren. Das freiwillige Engagement in der Reserve bleibt darüber hinaus bis zum 65. Lebensjahr möglich, lediglich eine automatische Beorderung findet nicht mehr statt. Die frühere Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat zusätzlich eine neue Form freiwilligen Wehrdienstes gestartet. Das Programm Dein Jahr für Deutschland soll das Interesse junger Menschen am einjährigen Dienst in der Bundeswehr wecken, indem sie für den Heimatschutz ausgebildet werden. Den Schutz der Heimat jungen Bürgern schmackhaft zu machen und damit in die Gesellschaft zu tragen, ist ein Angebot vor dem Einstieg ins Berufsleben oder Studium wie auch zur Überbrückung eines Lebensabschnittes. Rekruten erhalten in diesem Dienst eine dreimonatige Grund- und eine darauf aufbauende viermonatige Spezialausbildung. Danach sind

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treue Kameraden 6/2022 Leitartikel
Foto: Angie Ehinger

innerhalb von sechs Jahren fünf weitere Monate bei Reserveübungen oder Einsätzen abzuleisten. Eine wohnortnahe Verwendung in den Streitkräften wird zugesichert. Persönliche Interessen sollen für die konkrete Tätigkeit den Ausschlag geben. Die Erfahrungen mit diesem Programm sind bisher gemischt. Tatsächlich interessierte Bewerber verpflichten sich häufig gleich für den regulären Dienst in den Streitkräften. Bei Anderen mangelt es nicht selten an schulischen Voraussetzungen oder auch an der Motivation. Etwa 8.000 BSB-Verbandsangehörige sind beorderte Reservisten. Eine exakte Zahl zu nennen, ist infolge unvollständiger Meldungen zu Einzelpersonen nicht möglich. Zudem fehlen oftmals Angaben zu Ausbilderbefähigung oder Ausbildungsstand, zum Ausscheiden aus dem aktiven Dienst oder zur letzten Reservedienstleistung. Unabhängig von der Anzahl stehen die Bedürfnisse von beorderten Reservisten zum Erhalt und wenn möglich zum Ausbau ihrer militärischen Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Selbstverständlich ist genau dies das Kerninteresse unserer Streitkräfte. Dabei geht es im Bereich unseres Verbandes in aller Regel um einfach zu realisierende Ausbildungsinhalte ohne große gerätemäßige und fachliche Voraussetzungen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass neben der Verbandsaufgabe Betreuung beorderter Reservisten die Vermittlung sicherheitspolitischer Informationen und allgemeiner militärischer Anliegen der Streitkräfte einen Schwerpunkt für nicht beorderte Reservisten darstellt. Die Mittlerfunktion in der Gesellschaft ist eine nahe liegende Möglichkeit, für die Bedürfnisse, für Sorgen und Nöte der Streitkräfte einzutreten. Ob Reservistenverband oder Kameradenkreis Gebirgstruppe, ob Bayerische Soldatenund Kameradenvereinigung oder Gesellschaft für Sicherheitspolitik, oder eben für den Bayerischen Soldatenbund ist dies von erheblichem Interesse.

Verantwortliche der Bundeswehr vermitteln allerdings nicht unbedingt den Eindruck, als dass ihr die nicht beorderten Reservisten ebenfalls am Herzen liegen. Hierzu gibt es eine ganze Reihe von Wünschen und Forderungen aus unserem Verband, deren Realisierung der allgemeinen Reserve das Leben erleichtern würde. Ein Auszug:

Generell sollte der Grundsatz gelten: Unterstützt wird, was wirtschaftlich vertretbar ist und Vorschriften nicht widerspricht.

Gesetze und Vorschriften sollten so überarbeitet werden, dass auch nichtbeorderte Reservisten bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen ohne bürokratischen Aufwand eine Uniformtrageerlaubnis einschließlich Uniform-Grundausstattung erhalten können. Ggf. sind Tauglichkeitsgrade und Verwendungsanforderungen anzupassen.

Nichtbeorderten Reservisten sollte die Gastteilnahme an Ausbildungsabschnitten der Heimatschutzeinheiten ermöglicht werden.

Die Bundeswehr sollte ausreichend Lehrgangs- und Ausbildungsplätze auch für nichtbeorderte Reservisten vorhalten, um diese im möglichen Rahmen auf Stand zu bringen bzw. zu halten.

Der Gesetzgeber sollte finanzielle Anreize auch für diesen Personenkreis schaffen (Reisekosten, Tage- und Verpflegungsgeld).

Die Unterstützung von Vorhaben der beorderungsunabhängigen Reservistenarbeit (buResArb) durch Bw-Dienststellen mit Unterkunft, Verpflegung und Material bedarf insbesondere an Wochenenden einer Verbesserung. Dies sollte in den einschlägigen Gesetzen und Vorschriften verankert werden. Eine Kann-Bestimmung wird der Lage nicht gerecht.

Beklagt wird nicht selten die mangelhafte Unterstützung von Vorhaben der buResArb durch StOffzRes/FwRes wie auch von OrgLeitern des VdRBw. Die Spanne reicht von vorbildlicher Unterstützung bis zu „Störung unerwünscht“. Es mangelt offenkundig an Dienstaufsicht durch das Landeskommando.

Wieso es im digitalen Zeitalter bis heute nicht möglich ist, einschlägige Vorschriften auf einer Bw-Netzseite, alternativ des VdRBw einzustellen, versteht kein Mensch. Auf das IntranetBw haben Nichtbeorderte bekanntlich keinen Zugriff.

Nachdem Weisungen und Befehle der Kommandobehörden den Verband ebenfalls oft nicht erreichen, sollten auch diese auf entsprechenden Netzseiten eingestellt werden.

Ein immer wieder auftretendes Ärgernis ist auch die Zusammenarbeit mit dem VdRBw bei der Abrechnung von Vorhaben der buResArb. Unserem Verband mussmuss!! - rechtzeitig bekannt sein, welche Mittel für geplante Vorhaben zur Verfügung stehen. Die bisherige Verfahrensweise lässt nur langfristig planbare Aktivitäten zu und benachteiligt Antragsteller außerhalb des VdRBw. Aktuelle (spontane) Vorhaben sind bei einer Mindestvorlaufzeit von zwei Jahren für die Antragstellung unmöglich. Nicht wenige VdRBw-OrgLtr erwecken zudem den Eindruck, Angehörige anderer Verbände als Konkurrenz möglichst außen vor halten zu wollen.

Es gibt also viel zu tun, um den Forderungen des Generalinspekteurs zur Stärkung der Reserve gerecht zu werden. Es muss nicht gleich ein heißer Krieg wie in der Ukraine ausbrechen um festzustellen, dass die Reserve unabdingbar ist. Soll die Bundeswehr wieder zur Einsatzarmee werden, geht an einer gut ausgebildeten und ausgestatteten Reserve kein Weg vorbei. Und eine wohl verstandene und unterstützte allgemeine Reserve kann für die Bundeswehr zur Bürgerbewegung werden.

Auch dabei ist gewaltig Luft nach oben.

In Treue fest!

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Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn: „ZEITENWENDE” FÜR DIE BUNDESWEHR

Der abscheuliche russische Angriffskrieg gegen die Ukraine fügt der Zivilbevölkerung der Ukraine immenses menschliches Leid zu. Größere Unterbrechungen der Nahrungs- und Energieversorgung zeigen die Verwundbarkeit unserer globalisierten Welt in beispielloser Weise. Die Auswirkungen sind in allen Lebensbereichen angekommen. Wir spüren sie jeden Tag im Supermarkt, an der Zapfsäule und am Heizungsthermostat. Dieser Krieg stellt gleichzeitig einen schweren Angriff auf die regelbasierte internationale Ordnung dar, die seit Jahrzehnten für Freiheit, Sicherheit und Wohlstand in Europa sorgt. In Deutschland markiert dieser Krieg eine sogenannte „Zeitenwende“, einen Wendepunkt in der Geschichte, in unserem Umgang mit Sicherheit und Verteidigung.

Im Kern der „Zeitenwende“ steht die Erkenntnis, dass eine freiheitliche, demokratische Staatenordnung in Europa einsatzbereiter militärischer Streitkräfte bedarf, um sie im Ernstfall zu verteidigen.

Der erste Aspekt der „Zeitenwende“ ist die Bereitstellung von Waffen für ein Konfliktgebiet. In der Folge hat die Ukraine in enger Abstimmung mit unseren Verbündeten und Partnern in der NATO, der EU und den Vereinten Nationen umfassende Lieferungen von Fahrzeugen, Waffen und Ausrüstung erhalten. Darüber hinaus bieten wir Schulungen in deutschen Einrichtungen, Munition, Logistik und Einsatzunterstützung für das Material an, das an der Front umfassend eingesetzt wird.

Der zweite Aspekt der „Zeitenwende“ ist ein deutlicher Mentalitätswandel in Deutschland. Quer durch alle Teile der Gesellschaft spüre ich eine neue Dringlichkeit mit Blick auf die Bedeutung einsatzfähiger und voll ausgerüsteter Streitkräfte als integralen Bestandteil der Gewährleistung von Freiheit, Sicherheit und Frieden in Deutschland und Europa.

Der dritte und für die Bundeswehr wesentliche Aspekt der „Zeitenwende“ ist die konsequente Ausrichtung auf den Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung. Nach dem Ende des Kalten Krieges

und den Terroranschlägen des 9. September 2001 trat diese Kernaufgabe in den Hintergrund, was zu einer fast ausschließlich auf Krisenmanagementeinsätze optimierten Bundeswehr führte, zum Beispiel im Kosovo, in Afghanistan oder in Mali. Nach der rechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 begann die Bundeswehr, sich wieder auf ihren ursprünglichen Kernauftrag zu konzentrieren, wenn auch mit begrenzter Ressourcenausstattung während verschiedener wirtschaftlicher und sozialer Krisen. Durch die konstitutionelle und operative Einbindung in Systeme kollektiver Sicherheit orientiert sich das deutsche militärische Ambitionsniveau eng an der NATOVerteidigungsplanung und deren Forderungen. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg hat die NATO auf ihrem Gipfel in Madrid im Juni 2022 ein neues Streitkräftemodell beschlossen, das sich der geänderten Bedrohungslage anpasst. Strategisches Ziel der NATO und somit auch der Bundeswehr ist die kontinuierliche Bereitstellung kaltstartfähiger und kohäsiver Großverbände bzw. einsatzbereiter Kräfte in allen Dimensionen.

Kaltstartfähigkeit im Detail

Das bedeutet für mich zunächst voll ausgebildetes, einsatzbereites Personal inkl. einer starken Reserve. Parallel dazu benötigen wir auch eine materielle Vollausstattung, inklusive Munition, Ersatzteile und Verbrauchsgüter sowie eine tragfähige, robuste Infrastruktur.

In jüngster Vergangenheit hat die Bundeswehr Kaltstartfähigkeit vorwiegend mit geplanten Verbänden bewiesen. Beispiele hierfür sind unsere Beiträge zu den schnellen Eingreiftruppen der NATO und der EU, die Gestellung von Anfangskontingenten in Missionen des Internationalen Krisenmanagements von Somalia über den Balkan bis Afghanistan und Mali, den militärischen Evakuierungsverband zur nationalen Krisenvorsorge und vor allem auch unsere umfassenden Unterstützungskontingente in der Amtshilfe.

Diese Kaltstartfähigkeit benötigen wir in der gesamten Bundeswehr. Hierbei handelt es sich um ein abgestuftes Modell der Bereitschaftszeiten, wie es auch das neue

Streitkräftemodell der NATO vorsieht. Auch im Kalten Krieg war es übrigens nicht so, dass alle innerhalb kürzester Zeit aus dem Tor gerollt sind. Auch da gab es Alarmkalender und abgestufte Bereitschaften. Aber allen war klar, dass es jederzeit losgehen kann!

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die Bundeswehr ihre Einsatzbereitschaft durch die schnelle Entsendung von Kräften an die Nato-Ostflanke gezeigt. Beispiele sind die Verstärkung unserer enhanced Forward Presence Battlegroup in Litauen, unsere Beiträge zum Air Policing im Baltikum und in Rumänien sowie zur neuen Battlegroup in der Slowakei und der Einsatz unserer Marine in der Ostsee. Darüber hinaus stehen wir bereit, im nächsten Jahr den Großteil der Verantwortung für die NATO Response Force zu übernehmen, deren Kern die Very High Readiness Task Force 2023 ist.

Wir sind ein verlässlicher Bündnispartner. Daran gibt es keinen Zweifel, und das wird auch in Zukunft unser Anspruch sein. Deutschland muss seiner sicherheits- und verteidigungspolitischen Verantwortung als Partner und Verbündeter in der Mitte Europas weiterhin gerecht werden. Auf uns wird geschaut!

Die Bundeswehr steht dabei vor einer dreifachen Herausforderung: neben dem Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung stehen die Bewältigung von Aufgaben im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements und weitere subsidiäre Aufgaben im Rahmen der Amtshilfe im Inland. Auch Afghanistan ist nicht vergessen. Für die Streitkräfte ist es wichtig, dass wir nicht wieder denselben Fehler machen wie Anfang der 2000er bei der Landes- und Bündnisverteidigung und alle Erfahrungen aus Afghanistan und dem Internationalen Krisenmanagement über Bord werfen. Wir müssen die Expertise erhalten!

Unser Meilensteinjahr wird 2025 sein. In diesem Jahr wird der Übergang zum NATOStreitkräftemodell in vollem Gange sein. Wir werden in allen Bereichen maßgeblich zum NATO-Streitkräftemodell beitragen, unter anderem mit einer voll ausgestatteten und voll einsatzfähigen Heeresdivision inklusive Unterstützungskräften. Darüber hinaus werden die Anforderungen des

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Titelthema I treue Kameraden 6/2022

NATO-Streitkräftemodells weitere Anforderungen an unsere Rolle als zentrale Drehscheibe für die Verlegung und logistische Unterstützung alliierter Streitkräfte stellen. Parallel dazu haben wir uns verpflichtet, die EU Battlegroup für zwölf Monate als Kern der neuen EU Rapid Deployment Capacity bereitzustellen.

Kurzum: Für unsere anspruchsvollen Aufgaben brauchen wir die richtige Ausrüstung, effektive Abläufe und Strukturen sowie motivierte und gut ausgebildete Menschen mit dem richtigen Mindset.

Angefangen bei der materiellen Einsatzbereitschaft ermöglicht uns das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, die Ausrüstung der Bundeswehr zu modernisieren und damit die militärische Handlungsfähigkeit Deutschlands zu stärken.

Die Schwerpunkte werden in den Bereichen Digitalisierung, Führungsfähigkeit sowie Interoperabilität mit unseren Partnern und Verbündeten liegen. Ein weiteres Handlungsfeld sind Rüstungsprojekte. Zu den ersten Entscheidungen über die Verwendung des Sondervermögens zählte die Beschaffung von F-35-Kampfflugzeugen und speziell für den elektronischen Kampf ausgelegten EUROFIGHTERN als Nachfolger der alternden TORNADO-Flotte. Diese Projekte sind maßgeblich für die Fortführung der nuklearen Teilhabe und unseren Beitrag zur Lastenteilung in der NATO. Ein weiteres Beispiel ist die dringend benötigte Beschaffung von schweren Transporthubschraubern vom Typ CH-47F Chinook, die in allen Szenaren von der Landes- und Bündnisverteidigung über die Auslandseinsätze bis hin zur Amtshilfe wesentlich zur schnellen und robusten Verlegefähigkeit von Menschen und Material beitragen werden. Wir wählen diese Projekte nach den Kriterien des Mehrwerts für die Bundeswehr in Verbindung mit schneller Verfügbarkeit aus. Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf marktverfügbare Produkte. Gleichzeitig setzen wir uns für eine resiliente und leistungsfähige nationale und europäische Rüstungsindustrie inklusive Forschung und Entwicklung ein. Gerade im Hinblick auf neue und Dual-Use-Technologien wie Künstliche Intelligenz müssen wir unsere Bemühungen intensivieren, bereits vorhandene Instrumente besser nutzen und neue Initiativen gestalten.

Ein wichtiger Aspekt des Sondervermögens ist die schnelle Spürbarkeit in der Truppe. Daher werden wir bis Ende 2025 allen aktiven Soldatinnen und Soldaten das komplette Sortiment an persönlicher Einsatzbekleidung und -ausrüstung zur Verfügung stellen.

Mit dem Sondervermögen einher gehen grundlegende Verbesserungen in unserem Beschaffungssystem. Innerhalb weniger Monate hat Frau Ministerin Möglichkeiten zur besseren Nutzung von Ausnahmeregelungen im EU-Vergaberecht aufgezeigt, das Handgeld für Kommandeurinnen und Kommandeure erhöht und das Bundeswehrbeschaffungsbeschleunigungsgesetz auf den Weg gebracht.

Auch die Infrastruktur in unseren Kasernen muss mit der Erhöhung der Einsatzbereitschaft mithalten, nicht umgekehrt. Wir brauchen eine moderne, robuste und funktionale Infrastruktur, zum Beispiel mit Blick auf Unterkünfte, Abstellflächen, Hallen und Munitionslagerung. Das ist gleichzeitig ein wesentlicher Beitrag zur Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber. Wichtig ist hierbei die Synchronisation von Infrastrukturmaßnahmen, Materialzulauf, Personalaufwuchs und Reserve. Die Räder müssen ineinandergreifen.

Mit Blick auf Verfahren und Strukturen sind wir dabei, die im Koalitionsvertrag vom Dezember 2021 geforderte kritische Bestandsaufnahme der Bundeswehr mit Bezug auf Personal, Material und Finanzen abzuschließen. Im Gegensatz zu einer groß angelegten und kaum umzusetzenden Streitkräftereform ermöglicht die kritische Bestandsaufnahme gezielte Maßnahmen zur Anpassung unserer Strukturen mit dem Ziel, die Einsatzfähigkeit und Funktionalität unserer Streitkräfte zu verbessern. Meine übergeordnete Absicht ist es, die taktische Ebene zu stärken, indem Handlungsspielräume geschaffen werden und schwerfällige und oft selbstgemachte Bürokratie abgebaut wird.

In einem ersten Schritt müssen wir weg vom Kontingentdenken des Internationalen Krisenmanagements mit langen und planbaren Vorbereitungszeiten und breitgefächerter Ausstattung für verschiedene Aufgaben. Stattdessen benötigen wir voll ausgerüstete, einsatzbereite Streitkräfte, die rasch im Einsatzraum wirksam werden. Die strategisch-operative Forderung nach Kaltstartfähigkeit muss sich also auch in den Strukturen der Bundeswehr widerspiegeln.

Wir benötigen eine durchgängige Führungsstruktur von der strategischen über die operative bis hin zur taktischen Ebene mit der Befähigung zur Führung von Operationen im Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung. Das beinhaltet eine stärkere operationelle Autarkie der Großverbände. Dies soll unter anderem durch die Zuordnung von Kampf- und Einsatzunterstützung in direkten Couleur-Verhältnissen erreicht werden.

Die Indienststellung des Territorialen Führungskommandos in Berlin am 1. Oktober 2022 ist ein deutliches Signal, dass den

Worten auch Taten folgen. Das Territoriale Führungskommando übernimmt alle Aufgaben der Territorialverteidigung bzw. der Amtshilfe im gesamten Spektrum von Frieden über hybride Bedrohungen bis hin zum Krieg. Diese Aufgaben reichen von der subsidiären Unterstützung lokaler Behörden im Notfall, wie Corona, Waldbrände und Überschwemmungen, über den Heimatschutz bis hin zur Koordinierung und Unterstützung der Verlegung alliierter Streitkräfte durch die „Drehscheibe Deutschland“. Zusätzlich bildet das Territoriale Führungskommando den Nukleus für eine schnelle Krisenreaktionsfähigkeit nach dem Vorbild des Corona-Krisenstabs, der von November 2021 bis Mai 2022 im Kanzleramt eingerichtet war.

Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, koordiniert das Territoriale Führungskommando die weitere Stärkung unserer Reserve. Die Reserve ist für unsere Einsatzbereitschaft unerlässlich. Sie gewährleistet die Aufwuchsfähigkeit, stärkt die Einsatzbereitschaft und erhöht die Durchhaltefähigkeit der Truppe. Im Bereich der Amtshilfe haben wir das in jüngster Vergangenheit insbesondere während der Pandemie und in der Fluthilfe gesehen. Der Ukrainekrieg zeigt zudem deutlich: die territoriale Verteidigung und der Heimatschutz sind Kernbestandteile der Landes- und Bündnisverteidigung. Diese Aspekte spiegeln sich schon in der Strategie der Reserve von 2019 wieder, die wir seitdem konsequent umsetzen.

Die Indienststellung des Heimatschutzregiments 1 in München am 30. April 2022 war keine direkte Reaktion auf den Ukrainekrieg, sondern war von langer Hand geplant. Gleichwohl war sie zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Schritt, die Sichtbarkeit der Reserve im Heimatschutz zu erhöhen. Insgesamt ist bundesweit die Aufstellung von sechs Heimatschutzregimentern geplant. Durch die Präsenz in der Fläche steigern wir die Resilienz und Reaktionsfähigkeit und leisten damit einen sichtbaren Beitrag im Rahmen der gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge.

Gleichzeitig sind unsere Reservistinnen und Reservisten in der aktuellen Lage engagierte Mittler in die Gesellschaft, die für eine starke und einsatzbereite Bundeswehr eintreten. Weitere Maßnahmen wie der Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz und die Grundbeorderung werden die personelle Einsatzbereitschaft weiter erhöhen.

Deutschland ist seit dem Ende des Kalten Krieges kein Frontstaat mehr. Vielmehr kommt uns eine besondere Funktion als Drehscheibe, also als Transitland für unsere Verbündeten und Partner zu. Diese Funktion wurde bereits seit der Annexion der Krim sukzessive ausgebaut, unter anderem durch die Initiativen zur Steigerung der mi-

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litärischen Mobilität, besser bekannt unter dem englischen Begriff Military Mobility. Dabei stellen wir nicht nur die notwendige Verkehrsinfrastruktur, sondern auch logistische Versorgung und administrative Unterstützung sicher. Für die NATO übernimmt die Koordination das Joint Support Enabling Command in Ulm. In Deutschland wird das Territoriale Führungskommando dafür der zentrale Ansprechpartner. Gerade im Bereich Military Mobility ist aber auch die zivil-militärische Zusammenarbeit besonders wichtig, da wir auf zivile Verkehrsinfrastruktur angewiesen sind. Hier ist die EU von sehr großer Bedeutung. Wir profitieren zum Beispiel vom Ausbau der Fernverkehrsnetze durch die EU, die seit einigen Jahren nicht nur den Güterverkehr, sondern eben auch unsere militärischen Anforderungen in ihre Planungen einbezieht. Den Fortschritt unserer Einsatzbereitschaft überwachen wir im Rahmen des neuen Übungsclusters QUADRIGA, das zur besseren Koordination unseres nationalen Übungsprogramms mit unseren Verbündeten in der NATO, der EU und bilateral, zum Beispiel mit den USA, beiträgt. QUADRIGA ermöglicht es uns, die Interoperabilität in einem mehrschichtigen Ansatz von computergestützten Übungen bis hin zu großen multinationalen Übungen mit großen Truppenkörpern, wie zum Beispiel bei der Großübung STEADFAST DEFENDER im Jahr 2024, zu bewerten. Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse von QUADRIGA unseren operativen Planungsprozess maßgeblich beeinflussen und wir gemeinsam mit unseren Partnern und Verbündeten wesentliche Erkenntnisse zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Interoperabilität gewinnen werden.

Schließlich konzentrieren wir uns auf unsere Soldatinnen und Soldaten, die das Herzstück der Einsatzbereitschaft bilden. Nur mit einem robusten, demografiefesten Personalkörper können wir im Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung bestehen. Seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 haben sich unsere Truppen allen Herausforderungen gestellt, von umfangreichen Hilfsmaßnahmen für die Kommunen, der Katastrophenhilfe in Westdeutschland nach den Überschwemmungen im Juli 2021, dem gefährlichen Evakuierungseinsatz in Afghanistan im August 2021, und die schnelle Verstärkung der Ostflanke der NATO nach der russischen Invasion in der Ukraine Anfang des Jahres. Alle Beteiligten haben das Mindset und die Kaltstartfähigkeit bewiesen, die wir in der gesamten Bundeswehr brauchen.

Wir haben unseren Soldatinnen und Soldaten, den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unseren Reservistinnen und Reservisten in den letzten Jahren viel zugemutet. Und sie haben geliefert. Trotz

oft widriger Rahmenbedingungen. Genau diese Rahmenbedingungen für die Auftragserfüllung werden wir stärker in den Blick nehmen. Dabei geht es nicht nur um Zahlen, Daten, Fakten. Es geht um die Besonderheiten unseres Berufes, unser Selbstund Rollenverständnis und unsere Bereitschaft, sich voller Überzeugung mit aller Kraft der jetzt vor uns liegenden Zeit zu stellen. Auf allen Ebenen. Über alle Dienstgradgruppen hinweg.

Das Mindset der Landes- und Bündnisverteidigung erfordert dabei eigenständiges Handeln, Risikobereitschaft und Entscheidungsfreude – auch und gerade von jungen Vorgesetzten. Und von den Erfahreneren, die Bereitschaft, Dinge neu zu betrachten und eingelaufene Pfade und Denkmuster zu verlassen.

Für größtmögliche Handlungssicherheit müssen wir daher vermehrt in die politische Bildung, die Weiterentwicklung der Inneren Führung und eine effektive Rechtsausbildung bzw. -beratung insbesondere unseres Führungsnachwuchses investieren. Das fordert auch der Koalitionsvertrag. Wir müssen das Mindset der Landes- und Bündnisverteidigung auf allen Ebenen durchgängig leben und durch konkrete Maßnahmen erlebbar und belastbar machen.

Insbesondere die Corona-Pandemie hat zu erheblichen Lücken in der Ausbildung auf allen Ebenen, von der Individualausbildung bis zur Zertifizierung von Verbänden, geführt. Diese gilt es nun rasch zu schließen. Dabei bauen wir auf den erheblichen Anstrengungen der vergangenen Jahre auf, die Effizienz unseres komplexen Ausbildungssystems zu steigern und auf den Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten.

Erst die Pandemie hat den nötigen Druck erzeugt, die Digitalisierung in der Ausbildung voranzutreiben und dem allgegen-

wärtigen digitalen Veränderungsdruck im positiven Sinne nachzugeben. Wir setzen dabei auf eine adaptierte Didaktik, angepasste Methoden sowie hoch verfügbare, kollaborative und agile Lernplattformen, die sich schnell und unkompliziert den individuellen Bedürfnissen und Bedarfen anpassen lassen. Gute Ausbildung ist eine unabdingbare Investition in die Zukunft! Ich sehe es als meine Verantwortung an, die Bedingungen für unsere Soldatinnen und Soldaten sowie für unser Zivilpersonal kontinuierlich zu verbessern – von den politischen Rahmenbedingungen über die Bereitstellung angemessener Ausrüstung und Infrastruktur bis hin zu einer erstklassigen Ausbildung und der Unterstützung von Familien.

Neben den oben aufgeführten militärischen Überlegungen hat der Ukrainekrieg in bisher nicht gekanntem Maße die Frage nach der Wehrhaftigkeit unserer Gesellschaft aufgeworfen. Fest steht: Die Verteidigung eines Landes gegen einen Angriff von außen kann nur in einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung gelingen. Dazu bedarf es einsatzbereiter Streitkräfte. Das sehen wir gerade sehr deutlich in der Ukraine. Daher ist es wichtig, dass wir in den unterschiedlichsten Formaten die Frage der Wehrhaftigkeit bzw. der gesamtgesellschaftlichen Resilienz diskutieren. Zusammenfassend bedeutet die „Zeitenwende“ für die Streitkräfte, dass wir schnell eine umfassende personelle und materielle Einsatzbereitschaft für den Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung herstellen müssen. Mit einer rundum kaltstartfähigen, einsatzbereiten Bundeswehr können wir auch alle weiteren, gleichzeitigen Aufträge im Internationalen Krisenmanagement und in der Amtshilfe erfüllen. Schnelles und entschlossenes Handeln ist das Gebot der Stunde. tK

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Deutsche Soldaten der Minusma-Mission auf Patrouille. Foto: Bundeswehr/Rabe

Krieger- und Soldatenverein (KSV) Rathsmannsdorf

Traditionelles Fahnenmutterbitten

NEUE FAHNENMUTTER: SUSANNE PREISINGER

Rathmannsdorf/Punzing - Etwa 30 Mitglieder des KSV Rathsmannsdorf haben sich Ende August vor der Veranstaltungshalle Rathsmannsdorf getroffen, um ins knapp 3 km entfernte Punzing zum Fahnenmutterbitten zu marschieren. Die Kameraden wollten Susanne Preisinger fragen, ob sie die neue Fahnenmutter des KSV Rathsmannsdorf werden will. Der Zug wurde von einem prächtig geschmückten Leiterwagen angeführt.

In Naßkamping wurde bei Familie Klement ein Zwischenstopp eingelegt, bei dem sich die Kameraden mit Kaltgetränken stärken konnten. In Punzing am Kapellenplatz war Aufstellung zum Festzug mit Fahne zum Haus von Susanne Preisinger. Angeführt und musikalisch begleitet wurde der Zug von der Blaskapelle Thurmansbang. Bereits während des Festzugs mussten die ersten Aufgaben erfüllt werden: Die Straße war mit einem Trassierband gesperrt, das durchgeschnitten und mitgenommen werden musste. Holzstämme lagen auf der Straße, die auf Holzstapel zurückgelegt werden mussten. Kurz vor dem Ziel mussten große Steine aus dem Weg geräumt werden.

Nach der Ankunft im Hof wurde der Verein von der Familie Preisinger empfangen. Albert Preisinger, Ehemann der Fahnenmutter und 2. Vorstand des Vereins, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei allen, die einen Beitrag für das Gelingen des Festes geleistet haben. Er freute sich, dass so viele Vereinsmitglieder und Gäste der Einladung gefolgt waren. Insgesamt wurden 65 Teilnehmer gezählt. Ein besonderer Dank galt Robert Kühberger, der das Holzscheit für das Fahnenmutterbitten gehobelt, und Franz Ragaller, der das Holzscheit bemalt hat. Unter den Gästen waren auch die bisherige Fahnenmutter Rita Endl mit Gatten, der 1. Bürgermeister Franz Langer und Altbürgermeister Gerhard Bernkopf.

Im Anschluss trug der 1. Vorstand Hans Anetsberger das Anliegen des Vereins in Gedichtform vor. Susanne forderte noch zwei Aufga-

ben: Die Vorstandsmitglieder mussten unter Anleitung mit verbundenen Augen Schnaps einschenken. Nachdem diese Aufgabe mit Bravour gemeistert worden war, sangen alle Gäste im Chor das Lied „Gute Freunde“. Anschließend knieten die Vorstandsmitglieder auf dem Holzscheit und flehten Susanne Preisinger an, Fahnenmutter zu werden. Für das Ja-Wort gab es einen kräftigen Beifall. Schließlich bauten sich alle Teilnehmer für ein Gruppenfoto auf, bevor zu Speis und Trank in die Halle eingeladen wurde. Der erste Bürgermeister Franz Langer lobte in seiner Ansprache den Verein für das aktive Vereinsleben. Der Krieger- und Soldatenverein sei ein wichtiger Bestandteil in der Gemeinde. Der Abend klang mit gemütlichem Zusammensein und musikalischer Begleitung der Blaskapelle Thurmansbang aus. Text / Fotos: Michael Baumgartner

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Beim Fahnenmutterbitten (sitzend von links): Ehrenmitglied und Gatte der bisherigen Fahnenmutter Hans Endl, Erster Bürgermeister Franz Langer, Fahnenmutter Susanne Preisinger, bisherige Fahnenmutter Rita Endl und Altbürgermeister Gerhard Bernkopf.
treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Auf dem Scheit knien (von links) der 1. Vorstand Hans Anetsberger, der 2. Vorstand Albert Preisinger, Beisitzerin Annemarie Hillmann und Kommandant Alexander Schmid.

Krieger- und Soldatenverein (KSV) Rathsmannsdorf

Dreitagesfahrt nach Triest und Umgebung

HERRLICHE

AUSFLUGSTAGE

Nach der Corona-Pause konnte endlich der lange geplante 3-Tages-Ausflug des Krieger- und Soldatenvereins Rathsmannsdorf nach Triest in Italien stattfinden. Vor vier Jahren hatte der Verein bereits einen Ausflug nach Slowenien ins Isonzotal unternommen, in dem während des Ersten Weltkriegs die blutigen Isonzo-Schlachten stattfanden. Der diesjährige Ausflug ins Mündungsgebiet des Isonzo war die Fortsetzung. Die Reise wurde wieder von Albert Preisinger organisiert.

Über 40 Teilnehmer brachen füllten den Bus. Nach einer Brotzeit-Pause beim Rasthof Eben auf der Tauernautobahn war das erste Reiseziel die Stadt Villach, wo die Mittagspause verbracht wurde. Die nächste Rast wurde an der Küstenstraße kurz vor Triest gemacht. Dort hatten die Teilnehmer an einem Aussichtspunkt einen großartigen Blick auf das Meer. In Triest wurde die Gruppe von der Reiseführerin empfangen, die in einer Stadtführung per Bus die Sehenswürdigkeiten erklärte und einen geschichtlichen Überblick gab. Besichtigt wurde auch die berühmte Kathedrale, ein Wahrzeichen der Stadt. Abends bezog man Quartier in der Stadt Monfalcone. Der Samstagvormittag wurde beim Schloss Miramare in der Nähe von Triest verbracht. Nach einem Spaziergang in der Gartenanlage wurde die Gruppe durch die Innen-

räume des Schlosses geführt, das im Jahr 1860 von den Habsburgern erbaut wurde. Der restliche Tag gehörte der Erinnerung an die Kriegsschauplätze im Ersten Weltkrieg. Österreichische und italienische Truppen lieferten sich hier blutige Stellungskriege. Die Gedenkstätte Redipuglia ist das größte Kriegerehrenmal Italiens und wurde in den 30er Jahren unter der Herrschaft Mussolinis erbaut. Sie birgt die Gebeine von ca. 100.000 Gefallenen. Die nächste Station der Reisegruppe war der Berg San Michele, auf dem ein Geschütztunnel und Schützengräben besichtigt wurden. Die letzte Station des Tages war die Stadt Gorizia (deutsch Görz), die bis 1947 eine politische Einheit

war, und heute aus einem italienischen und slowenischen Teil besteht. Der Bus hielt am Bahnhofsvorplatz, über den sich der Grenzverlauf zieht. Anschließend wurde die Burg besichtigt.

Auf dem Heimweg über Slowenien und Österreich war Graz die letzte Station der Reise. Die Gruppe hatte einige Stunden Zeit zur freien Verfügung, um die Stadt zu erkunden. Viele Teilnehmer besichtigten den Uhrturm am Schlossberg, das Wahrzeichen der Stadt, von dem sich ein wunderbarer Ausblick auf die Stadt bot. Abends wurde noch beim Huberbauern in Suben eingekehrt. Text / Foto: Michael Baumgartner

Kreisverband Passau-Pfarrkirchen

Vorstandschaft in der Kreisversammlung bestätigt

ALOIS HAUSRUCKINGER WEITER KREISVORSITZENDER

Bei der Jahreshauptversammlung des Bayerischen Soldatenbundes (BSB), Kreisverband Passau-Pfarrkirchen, wurde der bisherige Vorsitzende Alois Hausruckinger mit seiner Vorstandschaft im Amt bestätigt. Damit setzt der Kreisverband seine bewährte Arbeit zum Wohle der Ortsverbände und der Bundeswehr fort. „Ihr seid Mahner für den Frieden und unterstützt die Bundeswehr“, machte Vizelandrat Hans Koller deutlich, und dieses Bekenntnis sei in unserer Zeit besonders wichtig.

Nach dem traditionellen Einmarsch der Fahne, heuer des KSV St. Korona, wurden

diese und der Verein von Vorstand Johann Winklmeier vorgestellt, einem ehemaligen Berufssoldaten. Seit 1954 gebe es den Verein, der einschließlich fünf Frauen 85 Mitglieder zähle mit steigender Tendenz. Es folgte ein beeindruckendes Totengedenken, das mit dem „Guten Kameraden“ endete, auf der Trompete gespielt von Christian Vordermeier.

In seinem Grußwort betonte Vizelandrat Hans Koller, dass sein Besuch ein Bekenntnis der Spitze des Landkreises zum BSB und zur Bundeswehr bedeute. In diesem Jahr habe sich nach dem Überfall Russlands auf

die Ukraine die Sichtweise Vieler auf die Bundeswehr geändert. Früher als nicht mehr notwendig gesehen, seien Defizite entstanden, die heute sichtbar werden. „Wir alle wünschen uns Frieden, haben das aber vielleicht etwas zu leichtfertig genommen“, heute sei in unmittelbarer Nähe ein Despot am Werk, dessen sinnloses Treiben es ist, ein Volk abzuschlachten. Die Politik müsse sich selbstkritisch fragen „waren wir zu leichtgläubig, haben wir die Gefahr nicht gesehen, haben wir uns zu leichtfertig in eine Abhängigkeit begeben?“ Jetzt sehe man, dass zu den Grundbedürfnissen

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Die Teilnehmer in der Gartenanlage von Schloss Miramare

auch die Verteidigung gehöre. „Doch eines wünschen wir uns jetzt in ganz besonderer Weise: den Frieden“, schloss der Vizelandrat.

Auch Vizebürgermeister und Oberstleutnant der Reserve Alois Kreipl erinnerte an Zeiten, in denen in Deutschland Leute Soldaten als Mörder bezeichnen durften, in denen es hieß, „lieber rot als tot“. Nun habe es zwar eine Zeitenwende gegeben, weg von einer Bundeswehr, die überwiegend im Katastrophenschutz eingesetzt war. Doch auch der weltweite Einsatz habe bereits Tote und Verletzte gebracht. Er könne sich nicht vorstellen, dass deutsche Panzer durch das Gebiet unserer östlichen Nachbarn gen Osten rollen. Deshalb werbe er dafür, dass man als Zeugen auftreten und sich gegen die Scharfmacher wehren solle. „Zeigen Sie Flagge, mahnen Sie für den Frieden“, schloss Alois Kreipl.

Der Präsident des BSB, Oberst a.D. Richard Drexl, lobte die Vertreter des KSV St. Korona. Er sei stolz darauf, derart aktive Kameradschaften im Verband zu haben. Er machte deutlich, dass es im BSB klare Trennungslinien zu Links- und Rechtsradikalen gebe. Lange Zeit wur-

de auch von Seiten politisch Verantwortlicher Pazifismus gepredigt. Bei einer Bundeswehr von 180 000 Mann sei man mit 3000 im Auslandseinsatz überfordert, habe es da geheißen. Die Bundeswehr brauche neue Strukturen wie auch eine bessere Unterstützung aus der Bevölkerung. Es genüge nicht, nur Geld hineinzupumpen. „Sanktionen sind problematisch, die der eigenen Position zumindest kurzfristig mehr schaden, als der Gegenseite. In Russland laufen derweilen die Geldspeicher über und bei uns gehen Firmen reihenweise pleite“, kritisierte der Oberst. Es gebe keine Patentlösung, aber Kritik müsse erlaubt sein. Das sei keine Querdenkerei, das sei Meinungsfreiheit in einer Demokratie. Der Bezirksvorsitzende Manfred Langer mahnte, man brauche wieder einen Bezirksreservistenbeauftragten. Positiv sei, dass der Bezirk wieder eine Pressebeauftragte habe. Böllerreferent Karl Thuy aus Deggendorf teilte mit, dass der Platz zur Beschießung der Kanonen dort nicht mehr zur Verfügung stehe. Derzeit habe man eine Kiesgrube, doch die Einhaltung der Vorschriften seien auch dort nicht einfach. In seinem Jahresbericht blickte Alois Hausruckinger auf die Einschränkungen durch die Pandemie zurück, unter deren Folgen

iDer im Amt bestätigte Vorstand des Kreisverbandes Passau-Pfarrkirchen: Alois Hausruckinger (Vorsitzender), Christian Farnhammer, Karl Berger, Alois Krenn, Max Meindl (Stellvertreter), Josef Zauner (Kassier), Max Schwarz (Schriftführer), Rudi Kaiser (Kreisreservistensprecher), Franz Schreiner (Kreisschießwart), Josef Ponigl und Peter Birner (Kassenprüfer). Bis auf die Kassenprüfer sind alle auch gleichberechtigte Stellvertreter des Vorsitzenden.

Folgende Ehrengäste nahmen an der JHV teil: Vizelandrat Hans Koller, der 2. Bürgermeister und Oberstleutnant der Reserve Alois Kreipl, der Präsident des BSB Oberst a.D. Richard Drexl, der Bezirksvorsitzende des BSB Manfred Langer sowie der BSB Ehrenbezirksvorsitzende Hermann Diermeier.

man noch heute leide. Es habe nur wenige Veranstaltungen gegeben, darunter aber noch die Friedensmaiandacht in Pleinting und den Vielseitigkeitswettbewerb, der allerdings unter dem Regen litt. Deshalb sei sein Bericht auch relativ kurz. Es habe eine Reihe von Führungswechseln in den Ortsvereinen gegeben. 57 Vereine im Kreisverband zählten derzeit nicht ganz 4000 Mitglieder. Hausruckinger warb für die Kriegsgräbersammlungen, die am besten auf den Friedhöfen angesiedelt seien. Auch bei den Maiandachten habe es einen Rückgang gegeben, bedauert der Vorsitzende. Bei den Orientierungsmärschen sei das Problem noch größer. Kellberg werde aber einen ausrichten.

Nach einem Kassenbericht mit geordneten Finanzen von Josef Zauner erfolgte die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft. Bei den anschließenden Neuwahlen, die Manfred Langer leitete, wurde die Kreisvorstandschaft im Wesentlichen im Amt bestätigt.

Kreisschießwart Franz Schreiner wies auf die notwendigen Meldungen und die sorgfältige Führung der schriftlichen Unterlagen hin. Wenn Einträge fehlen, dann könne das Probleme für den Böllerschützen zur Folge haben. Über die segensreiche Einrichtung BSB Sozialwerk berichtete Hermann Diermeier. Er ermunterte die Anwesenden, bei Bedarf Anträge für diese Kameradenhilfe zu stellen. Text / Foto: Josef Heisl

Die Ehrengäste gratulierten den neu Gewählten (vorne von links): 2. Bürgermeister Alois Kreipl, BSB Ehrenbezirksvorsitzender Hermann Diermeier, Kreisvorsitzender Alois Hausruckinger, Fahnenmutter des KSV St. Korona Marion Plettl, stellvertretender Kreisvorsitzender Christian Farnhammer, Bezirksvorsitzender Manfred Langer, stellvertretender Kreisvorsitzender Alois Krenn; (hinten von links) stellvertretender Landrat Hans Koller, BSB Präsident Oberst a. D. Richard Drexl, Kreisreservistensprecher Rudi Kaiser, stellvertretender Kreisvorsitzender Karl Berger, Schießwart Franz Schreiner, Kassier Josef Zauner, Kassenprüfer Josef Ponigl, Schriftführer Max Schwarz, stellvertretender Kreisvorsitzender Max Meindl.

Redaktionsschluss

für treue Kameraden 1/2023 ist der 10. Januar 2023

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken

Soldaten und Kameradschaftsverein (SKV) Denkhof

JHV mit Neuwahlen

VORSTANDSVERJÜNGUNGSKUR

Denkhof - Eingangs gab 1. Vorstand René Wiedenbein einen kurzen Rückblick auf die vergangenen Jahre, die geprägt waren von den allgemein bekannten Corona Be- und Einschränkungen. So durfte die „Stoabruchweihnacht“ in dieser Zeit ebenso wenig stattfinden wie der allseits bekannte und beliebte „Winterzauber“ anlässlich des 3-König-Singens in der Denkhofer Pfarrkirche. Zu lange wollte er jedoch nicht in dieser grauen Vergangenheit verweilen und informierte über die Aktivitäten, die nach den lang ersehnten Lockerungen in diesem Jahr möglich waren wie eine gemeinsame Feier mit dem Patenverein Röhrnbach, der erfolgreichen Teilnahme am Bürgerschießen des EC Büchlberg mit Gewinn des 2. Platzes und der Hüttenwanderung anlässlich der großen Eröffnung des Wanderweges. Auch das viel bewunderte und immer zu Müßiggang und Verweilen einladende Kriegerdenkmal wurde mit einer großen gemeinsamen Aktion wieder auf Vordermann gebracht. Man sei stolz auf das Lob für das schöne Denkmal, welches den Verein immer wieder erreiche. Wiedenbeins Dank galt allen Helfern und im Besonderen Reinhard Meiringer, der hier mit seinen Gerätschaften die große Menge an Heckenschnitt fachgerecht entsorgte. Aber auch Johann Krenn, der sich das ganze Jahr über um die Pflege dieses Juwels kümmert, sei der Verein zu Dank verpflichtet. Des Weiteren galt seine Anerkennung auch allen Spenderinnen und Spendern am Allerheiligentag, die mit einem kleinen oder großen Geldbetrag die Kriegsgräberfürsorge unterstützten. Dieses Jahr wurden exakt 400 € gesammelt, welche ausschließlich für die Umbettung und Pflege der im Ausland befindlichen Gräber der im 1. und 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten verwendet werden. Schriftführer Josef Schröger referierte über die zahlreichen Termine der letzten Monate wie beispielsweise die Teilnahme am Volksfest Büchlberg, am Festzug zum 50-jährigen Jubiläum des Schützenverein Denkhof und einigen Geburtstagsfeierlichkeiten. Kassier Josef Bartl informierte über einen soliden Kontostand, wonach die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte.

Der 3. Bürgermeister Franz Eibl meinte in seinem Grußwort, er sei stolz, dass dieser Verein zu seiner Gemeinde gehöre und lobte den Zusammenhalt und die gute Führung. Er sprach seine Anerkennung in Be-

zug auf den Erhalt und die Pflege des Kriegerdenkmals aus und hoffe, dass man keine Namen mehr hinzufügen müsse. Im Anschluss fungierte er als Wahlleiter, wobei diese für den 1. Vorstand und 1. Hauptmann schriftlich und geheim abgehalten wurde. Die Wahl der übrigen Vorstände erfolgte per Akklamation. Die Kassenprüfer Ludwig Weidinger und Max Thoma, die über 40 bzw. 24 Jahre diese verantwortungsvolle Aufgabe erfüllt hatten, legten ihr Amt nieder. René Wiedenbein dankte den beiden für ihr Engagement mit einem Geschenkgutschein, der jedoch die Arbeit nie aufwiegen könne.

Der 1. Hauptmann Heinrich Zillner informierte über die Teilnahme an der diesjährigen „Stoabruchweihnacht“ und bat um tatkräftige Mithilfe bei Aufbau und Durchführung. Er freue sich auf den bald stattfindenden Kameradschaftsabend und auch auf den „Winterzauber“ im Januar. Reservistenführer Gerhard Krenn stellte fest, dass der Verein derzeit nur aus Reservisten bestehe und befürwortete die Entscheidung, den Gewinn aus der Winterzauber-Aktion an die Hutthurmer Tafel zu spenden. Es werde neben den zahlreichen Nahrungsmittelund Kleiderspenden natürlich auch Geld für Kosten benötigt, welche zum Beispiel durch das Fahrzeug entstehen. Sein Bericht schloss auch die zahlreiche Teilnahme am Bürgerschießen und dem anschließenden Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins Denkhof mit ein.

Abschließend bedankte sich der erste Vorstand René Wiedenbein nochmals für die vielen helfenden Hände bei den zahlreichen Aktivitäten rund um das Kriegerdenkmal, aber auch bei den Kanonieren Alois

Stadler und Stefan Krenn. Wiedenbein wünschte sich, dass die Kanone nicht nur bei traurigen Anlässen wie Beerdigungen oder dem Volkstrauertrag zum Einsatz kommen, sondern auch bei freudigen Ereignissen wie Hochzeiten, runden Geburtstagen von verdienten Mitgliedern oder Jubiläen der Ortsvereine eine Stimme bekommen solle. Auch regte er an, dass sich der Verein der Jugend öffne, sei es durch Einladung zu Kameradschaftsveranstaltungen oder durch Informationsabende, denn die gesellschaftliche und kameradschaftliche Verbundenheit sei einer der Grundpfeiler des SKV Denkhof und solle auch der jüngeren Generation nahegebracht werden. Am Ende gab Wiedenbein den anwesenden Mitgliedern noch die Möglichkeit Wünsche zu äußern. Max Gründinger hofft beispielsweise, dass wieder ein Ausflug stattfindet, evtl. auch zusammen mit einem weiteren Ortsverein, und Markus Niedermeier regte an, man solle das Pokalschießen in der Kaserne Freyung wieder beleben. Text / Foto: Helga Wiedenbein

iDer neue bzw. im Amt bestätigte Vorstand des SKV Denkhof: René Wiedenbein (1. Vorstand), Max Thoma (2. Vorstand), Heinrich Zillner (1. Hauptmann), Johann Krenn (2. Hauptmann), Josef Bartl (Kassier), Gerhard Krenn (Reservistenführer), Stefanie Kurz (Schriftführer neu), Franz Eibl, Martin Reichart, Josef Schröger (Beisitzer). Markus Niedermeier, Johann Krenn, Stefan Krenn (Fahnenjunker), Josef Krenn, Stefan Krenn (Kassenprüfer neu).

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Der neue Vorstand (von links): René Wiedenbein, Gerhard Krenn, Fahnenmutter Veronika Pfeifer, Max Thoma, Stefanie Kurz, Markus Niedermeier, Johann Krenn, Josef Bartl, Heinrich Zillner, Josef Schröger, Franz Eibl

Krieger-

und Soldatenkameradschaft (KSK) Engertsham

150 Jahre KSK Engertsham

MAHNER FÜR DEN FRIEDEN

Engertsham - Am 10. Oktober 1871 wurde der Veteranenverein Engertsham gegründet. So wurde für 2021 die 150-Jahr-Feier anberaumt. Corona hat allerdings die Vereine, so auch die KSK Engertsham, arg in Bedrängnis gebracht und so musste diese Jubelfeier auf 2022 verschoben werden. Nun aber freute man sich, diesen Ehrentag in würdevoller Weise mit einem Festgottesdienst mit Bänderweihe, einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal und einem Ehrenabend begehen zu können.

Die Jubelfeier begann mit dem Empfang der Vereine auf dem Kirchenparkplatz. Dazu begrüßte der 1. Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft Engertsham neben den Ortsvereinen auch zahlreiche Ehrengäste. Den Kirchenzug führte die Holzlandler Blasmusik an. Pfarrer Christian Böck ging in seiner Predigt auf die 150-jährige Vereinsgeschichte der Krieger- und Soldatenkameradschaft Engertsham ein. Die Menschen hätten aus Kriegen und Leid nichts gelernt. „Umso wichtiger ist Ihr Einsatz – ihr seid Mahner für den Frieden und damit für eine Zukunft ohne Krieg und ohne Hass.“

„150 Jahre Krieger- und Soldatenkameradschaft Engertsham sind ein Grund zum Feiern und zum Danken“, sagte Fahnenmutter Brigitte Huber, die seit 35 Jahren die Kameradschaft begleitet. Für die Jubelfeier hatte sie ein Fahnenband gestiftet, das sie nach dem Segen durch Pfarrer Böck an die

Vereinsfahne heftete. Nach dem Festgottesdienst betete Pfarrer Christian Böck am Kriegerdenkmal für den Frieden. Gemeinsam mit Vorstand Josef Ponigl legte der Vorsitzende des Kreisverbandes PassauPfarrkirchen, Alois Hausruckinger, im Gedenken an die gefallenen Kameraden der Kriege 1870/1871 und der beiden Weltkriege einen Kranz nieder. Zum Lied vom „guten Kameraden“ wurden drei Böllerschüsse abgegeben. In seinem Grußwort gratulierte Hausruckinger der KSK Engertsham und überbrachte gleichzeitig die Glückwünsche von von BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl. Das Denkmal in Engertsham wurde 1921 errichtet und habe somit in der Ortsmitte einen würdigen Standort, merkte Hausruckinger an. „Die Mahnmale rufen uns und nachfolgenden Generationen ins Bewusstsein, dass Kriege schmerzliche Wunden in Familien und Ortschaften hinterlassen haben“. Der wachsende zeitliche Abstand aber lasse diese Denkmäler immer mehr zu stummen Zeugen werden. Damit dem Vergessen Einhalt ge-

boten wird, hat der BSB-Kreisverband eine Initiative gestartet, wonach die Kriegerdenkmäler digital erfasst werden sollen. Alle Denkmäler und die Krieger- und Soldatenvereine sollen in dem Nachschlagewerk dargestellt werden. Dazu leiste das Kulturreferat des Landkreises Passau wertvolle Unterstützung, sagte Hausruckinger. „Wir sind es den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft schuldig, sie nicht zu vergessen – ihr Andenken müssen wir wachhalten und weiterhin Mahner für den Frieden sein“. Im Sportvereinsstadl ging der Vorsitzende auf die Geschichte des Veteranenvereins Engertsham ein. Der heutigen Vereinsführung gehören Fahnenmutter Brigitte Huber, die Vorstände Josef Ponigl und Alois Engleder, Schriftführer Konrad Güthling, Kassenprüfer Robert Kollmeier und als Beisitzer Andreas Gruber, Walter Schützenberger und Alfred Kaiser-Resch an. Kassier Josef Zauner übt zugleich im Kreisverband des BSB seit 27 Jahren das Amt des Kreis-Kassiers und stellvertretenden Kreisvorsitzenden aus.

Mit einer Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal im Ortszentrum

auf dem

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Ehrungen (von links): Ehrenvorstand Alfred Kaiser-Resch, 1. Vorstand Josef Ponigl, 2. Vorstand Alois Engleder, stellv. Kreisvorsitzender Josef Zauner, Konrad Güthling, Hildegard Zauner, Fahnenmutter Brigitte Huber, Alois Zöls, Johann Elender, 2. Bürgermeisterin Ursula Berchtold, Helmut Brummer, Rudolf Hausmann und Kreisvorsitzender Alois Hausruckinger. Zu einem Festzug wurde Kirchenparkplatz Aufstellung genommen. Angeführt von der Holzlandler Blasmusik marschierte man zur Engertshamer Pfarrkirche St. Michael. von Engertsham wurde der gefallenen und vermissten Soldaten gedacht (von links): Pfarrer Christian Böck, 2. Bürgermeisterin Ursula Berchtold, Vorstand Josef Ponigl, Kreisvorsitzender Alois Hausruckinger.

Die Pflege echter Kameradschaft sowie ehrenamtliches Engagement setze die Krieger- und Soldatenkameradschaft Engertsham seit 150 Jahren erfolgreich um, sagte die zweite Bürgermeisterin Ursula Berchtold, die im Namen der Marktgemeinde Fürstenzell gratulierte. Der Verein gebe den Mitgliedern und der Dorfgemeinschaft durch das gesellschaftliche Miteinander ein Stück spürbare Heimat.

Die Jubelfeier war auch Anlass, langjährige und verdiente Mitglieder auszuzeichnen. Eine besondere Ehrung wurde dabei der Fahnenmutter Brigitte Huber mit der Verleihung des Verdienstordens für Frauen in Gold mit Rubin zuteil.

Text / Fotos: Markus Lindmeier

Soldatenkameradschaft (SK)

Heining

Lautstarke Geburtstagsgratulation

VORSTAND ALOIS KRENN

WURDE 80

Schaldingen - Ein Schaldinger Urgestein, Alois (Ali) Krenn, konnte kürzlich bei bester Gesundheit und Lebensfreude seinen 80. Geburtstag gebührend feiern. Mehrere Abordnungen, darunter auch die Soldatenkameradschaft Heining, bei der er schon 25 Jahre umsichtiger Vorstand ist, machten dem Jubilar mit einem reichhaltigen Geschenkkorb und einer wichtigen Dankesurkunde ihre Aufwartung.

Als gebürtiger Schaldinger besuchte Alois Krenn sechs Jahre die Volksschule in Schalding, dann zwei Jahre das Knabeninstitut in Fürstenstein mit den Zusatzfächern Klavier, Latein und Steno. Wie sein Vater gefordert hatte, erlernte er drei Jahre in der Zahnradfabrik Passau den Beruf des Maschinenschlossers. Die Lehre schloss er mit sehr guten Ergebnissen ab. Anschließend war Krenn zwei Jahre als Facharbeiter bei ZP beschäftigt.

Statt achtzehn Monate Grundwehrdienst zu leisten, diente Alois Krenn acht Jahre beim Bundesgrenzschutz (BGS), der heutigen Bundespolizei. Neben dem allgemeinen Dienst absolvierte er die Ausbildung in verschiedenen Sportarten wie Judo, Jiu-Jitsu, Karate, Fußball, Handball, Faustball, er legte die Boxprüfung und Skilehrerprüfungen in Alpiner und Nordischer Disziplin ab, absolvierte eine Schießausbildung für Scharfschützen sowie eine Ranger-Ausbildung bei den Amerikanern. Des Öfteren war er mit einem Kameraden an der damaligen Ostgrenze zum Warschauer Pakt eingesetzt. Selbstverständlich liefen sie die Grenze mit Langlauf-Skiern ab. Neben den

iFolgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: der Kreisvorsitzende Alois Hausruckinger, der Patenverein Krieger- und Reservistenverein Fürstenzell mit Vorstand Peter Birner und Fahnenmutter Ursula Berchtold, der Krieger- und Soldatenverein Eglsee mit Vorstand Peter Spindler und der oberösterreichische Kameradschaftsbund Stadtverband Schärding mit Obmann Günter Stockenhuber.

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Fahnenmutter Brigitte Huber (Verdienstorden für Frauen in Gold mit Rubin); Hildegard Zauner (Verdienstorden für Frauen in Gold); Vereinswirt Alois Zöls (Verdienstnadel mit Goldenem Eichenkranz); Konrad Güthling (Böllerschützenabzeichen in Gold); Johann Elender, Alois Engleder (Verdienstkreuz zweiter Klasse).

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Helmut Brummer, Rudolf Hausmann (50 Jahre)

dienstlichen Aktivitäten war er auch privat überaus sportlich erfolgreich, eine Menge Pokale bestätigten seine Leistungen. Nach der Dienstzeit beim BGS wechselte er nahtlos zur damaligen Bayerischen Grenzpolizei. Die Aufgaben waren ähnlich, nur der Dienstherr war ein anderer. Sein Hauptaufgabengebiet waren neben der Grenzkontrolle auch die Verkehrs-Kontrollen an den Grenzübergängen hinsichtlich Zoll, Verkehrs- und Fahrzeug-Sicherheit. Mit der Auflösung der damaligen Bayerischen Grenzpolizei wurden Alois Krenn und alle seine Kolleginnen und Kollegen zur Bayerischen Polizei überführt. Sein Aufgabengebiet war ihm schon im Großen und Ganzen bekannt, nämlich hauptsächlich Verkehrskontrollen und Radarkontrollen im Passauer bis Pfarrkirchener Raum. Mit Erreichen des 60. Lebensjahres wurde Alois Krenn in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Als Vorstand der Soldaten-Kameradschaft Heining war er besonders gefragt und erfolgreich. Seine größte Herausforderung war die Organisation des 150. Gründungsfestes im Juni 2016. Nun ist Alois Krenn schon 25 Jahre erfolgreicher Vorstand und wird in dieser Funktion auch noch dringend einige Zeit gebraucht.

Seit 2007 ist er zudem bei den Passauer Stadtwerken als Aufsicht und Fahrkartenkontrolleur am ZOB tätig, zusätzlich war er acht Jahre auch als Schülerlotse am Römerplatz im Einsatz. Eine Abordnung der Stadtwerke überbrachte Krenn daher einen Geschenkkorb und die besten Glückwünsche der Stadtwerke-Verwaltung. Der Besuch freute Krenn besonders, weil er diese Tätigkeit besonders gerne ausübt.

Auch gesellschaftlich bringt sich Ali Krenn gut ein. So war er acht Jahre Statist beim Stadttheater, ist beim Volkstanzkreis aktiv, singt in den verschiedensten Chören, ist aktiver Tänzer beim Kocherl-Ball, das SingleWandern macht ihm ebenfalls auch viel Freu-

SK-Heining Alois Krenn: Geburtstagsgratulation für Alois Krenn (rechts) mit (von links) Ausschussmitglied Peter Bauer sowie Ehrenvorstand und Schriftführer Josef Fischl.

de, und, soweit es die Zeit erlaubt, ist er bei der Perchtengruppe „Passauer Burgdeiffen“ eingebunden. Nicht vergessen darf man die jahrzehntelange Tätigkeit im Schaldinger Pfarrgemeinderat. Seit 1960 ist er als Lektor tätig. Als Kirchenchormitglied erhielt er die goldene Bistum-Chornadel für treue Dienste. Seit 1950 ist/war Krenn Ministrant in Schalding, schon in der ehem. Lagerkirche war er dabei. Wenn bei einer Beerdigung wieder einmal kein Ministrant da ist, ist er unserm Pfarrer als Ministrant gerne behilflich. Ein ganz besonderer Überraschungs-Geburtstagsgruß war der Auftritt der acht Mann starken Böllerschützen aus Neukirchen am Inn mit Salutschüssen in verschiedenen Schussfolgen, das war ein Geschenk vom Polizeisportschützenverein Fürstenzell mit der Abordnung der gesamten Vorstandschaft unter der Regie von Franz Schmid.

Text: Josef Fischl / Foto: Severin Krenn

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Niederbayern

Veteranen- und Reservistenverein (VRV) Riggerding

VRV Riggerding feiert 100-jähriges Bestehen

EIN JAHRHUNDERT IM DIENST DES FRIEDENS

Riggerding - Mit zwei Jahren Verspätung hat der Veteranen- und Reservistenverein Riggerding sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Der Tradition gemäß feierten die Riggerdinger Kameraden mit Abholung von Fahnenmutter Traudl Moser und des Patenvereins, des Krieger- und Soldatenvereins Zenting, mit Festzug, Bänderweihe im Gottesdienst und Totenehrung am Kriegerdenkmal. Pfarrer i.R. Josef Göppinger zelebrierte den Festgottesdienst und gratulierte den Vereinskameraden zum Jubiläum. Der Veteranen- und Reservistenverein trage mit Zeichen und Ritualen dazu bei, dass die verheerenden Auswirkungen der Kriege nicht in Vergessenheit geraten. „Euer Auftrag ist es, die Erinnerung aufrechtzuhalten um des Friedens willen“, so Pfarrer Göppinger.

Oberst a.D. Drexl mahnt: „Unsere Armee ist blank“

Als der Veteranen- und Kriegerverein Riggerding im Jahr 1920 gegründet wurde,

war der erste Weltkrieg gerade vorbei. „Der Vereinszweck war es damals, den Kriegsheimkehrern und Hinterbliebenen in einer Zeit ohne Sozialstaat beizustehen“, sagte der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes, Oberst a.D. Richard Drexl. Heute habe der Verein andere Aufgaben: „Veteranen- und Reservistenvereine haben sich um den Gedanken der wehrhaften Demokratie zu kümmern, der unserer Gesellschaft abhandengekommen ist“, so Drexl. In den vergangenen 20 Jahren sei die Bundeswehr durch die Politik stark geschwächt worden, „unsere Armee ist blank“. Jetzt werde zwar wieder Geld in die Bundeswehr gesteckt, doch ob dies von Dauer sei, werde sich zeigen. „Wir Soldaten- und Reservistenvereine haben darauf zu achten, dass nach einem Abflauen des Ukraine-Krieges die Bundeswehr nicht wieder aus dem Blick gerät“, mahnte Drexl.

Der stellvertretende Landrat Josef Färber stellte sich die Frage, ob es überhaupt einmal echten Frieden auf dieser Welt geben könne. Jeder einzelne müsse dazu seinen Beitrag leisten und in der Familie, im Verein, in der Nachbarschaft und Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen. Im Kleinen anzufangen, dazu appellierte auch Bürgermeister Alois Oswald, der selbst seit 40 Jahren Mitglied im Veteranen- und Reservistenverein Riggerding ist.

Ihre Bitten für den Verein, den Patenverein und alle Mitglieder trugen Fahnenmutter

Traudl Moser und die Bänderdamen Sina Pledl, Emily Moser, Emelie Habereder und Xenia Unholzer vor, Taferlbua Hannes Unholzer bat um den Segen für die neue Standarte, die der stellvertretende BSB-Kreisvorsitzende Franz Moser gestiftet hatte. Nach dem Gottesdienst führte Josef Sagerer den Festzug noch einmal durch Riggerdings Straßen, ehe die Ehrengäste zum Gedenken an die Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen eine Schale am Kriegerdenkmal niederlegten.

Den Werten verpflichtet

VRV-Vorsitzender Josef Zechmann blickte zurück auf die Gründung des „Veteranenund Kriegervereins“ im Jahr 1920. Ab den 1960er Jahren wurden nicht nur Kriegsteilnehmer, sondern auch Bundeswehrsoldaten und Reservisten im Verein aufgenommen. „Seit Abschaffung der Wehrpflicht nehmen wir auch Mitglieder auf, die keine aktiven Dienst geleistet haben, aber sich unseren Werten verpflichtet fühlen“, erklärte Zechmann. Aktuell hat der Veteranen- und Reservistenverein Riggerding 70 Mitglieder, darunter sind 15 Fördermitglieder. Josef Zechmann ist der siebte Vorsitzende in der Geschichte der Kameradschaft. Die erste Fahne des Vereins wurde nach dem zweiten Weltkrieg von den Amerikanern beschlagnahmt, über ihren Verbleib ist nichts bekannt. 1954 wurde die zweite Fahne beschafft. Die heutige Fahne

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Dem widrigen Wetter zum Trotz versammelten sich die Kameraden des VRV Riggerding zum Gruppenbild um ihren Vorsitzenden Josef Zechmann (vorne, 3. von rechts) und Fahnenmutter Traudl Moser (Mitte) mit Festdamen und Taferlbub.

iFolgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl, der stellvertretende Landrat Josef Färber, Franz Moser, der stellv. BSBKreisvorsitzende; Hubert Duschl, VRV-Vorsitzender Josef Zechmann, Manfred Langer, BSB-Kreisvorsitzender, und die beiden Bürgermeister Dirk Rohowski und Alois Oswald

Die Ehrengäste legten eine Schale am Kriegerdenkmal nieder

zeigt die denkmalgeschützte Kirche St. Josef mit dem Kriegerdenkmal, das im Jahr 1977 errichtet wurde. Um die Bepflanzung des Kriegerdenkmals kümmert sich seit über 30 Jahren Fahnenmutter Traudl Moser.

Kameradschaft und Zusammenhalt sind nicht selbstverständlich

Manfred Langer, Kreis- und Bezirksvorsitzender des Bayerischen Soldatenbunds und zugleich Vorsitzender des benachbarten Veteranen- und Reservistenvereins Schöllnach, bedankte sich bei den Riggerdinger Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz, die Tradition, Geschichte und Erinnerung aufrechtzuhalten. Er bat die Riggerdinger Kameraden darum, ihre Vereinsarbeit weiter fortzusetzen und den Geist der Kameradschaft zu stärken. Als Vertreter des Patenvereins, des Krieger- und Soldatenvereins Zenting, bedankte sich Gerhard Penzenstadler beim Jubelverein für die Ausrichtung der Feier. „Jede Gemeinde lebt und stirbt mit ihren Vereinen. Kameradschaft und Zusammenhalt sind nicht selbstverständlich – ich wünsche euch, dass ihr beieinanderbleibt und euch auch in Zukunft gegenseitig unterstützt.“

Text / Fotos: Sabine Süß

Bänderweihe: der Riggerdinger Vorsitzende Josef Zechmann bringt das Fahnenband an der Fahne des Patenvereins, des Krieger- und Soldatenvereins Zenting, an.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an die Pressebeauftragte des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks:

Niederbayern: Sabine Süß, E-Mail: info@sas-medien.de

* gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Kreisverband (KV) FreyungGrafenau

Kreiskegelturnier des KV FreyungGrafenau

KNAPPER SIEG DES SKV RÖHRNBACH I

Vorderschmieding - Das diesjährige Kreiskegelturnier des „Kreisverbandes Freyung-Grafenau im Bayerischen Soldatenbund“ (BSB) fand auf den Kegelbahnen des Hotels Breit in Vorderschmiding statt. Auch heuer gab es bei diesem Traditionsturnier, Brotzeitteller mit leckeren Schmankerln darauf sowie Getränke – etwa eigens für den BSB abgefüllten Wein – zu gewinnen. Ausrichter war der Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Grainet mit dem Vorsitzenden Josef Ranzinger an der Spitze. Eingeladen zu diesem Turnier hatte Franz Rothkopf als Kreisvorsitzender des BSB. In den Austragungsmodi „15 Schub in die „Vollen“ sowie „15 Schub Einzelwertung“ versuchten die Teilnehmer von zehn Mannschaften jeweils „Alle Neune“ umfallen zu lassen. Was natürlich nicht immer gelang, sonst hätte es am Ende lauter erstplatzierte Kegler gegeben. Doch wie auch immer: Die Motivation an diesem Abend war groß. Ging es dabei doch nicht nur um Siege, sondern auch um Kameradschaft. Man traf sich ganz einfach mal wieder – zuerst auf den Kegelbahnen – anschließend bei der Siegerehrung im Hotelgasthaus. Und dabei kam schnell kameradschaftliche Stimmung auf. Denn die war bei einer solchen Veranstaltung eigentlich schon „vorprogrammiert“. Dabei wurden Erlebnisse ausgetauscht, zum Beispiel bei gemeinschaftlichen Ausflügen in „Nah und Fern“: von der traditionellen Herbstwanderung des BSB-Kreisverbandes bis hin zur Teilnahme an Großveranstaltungen, sei es im geselligen Bereich bei solchen Festen oder bei Gedenkveranstaltungen wie dem Volkstrauertag. Dazu kommt – als einer der Höhepunkte – das alljährliche zweitägige Bezirksreservistenseminar des BSB in der Freyunger Kaserne mit heuer 80 Teilnehmern, welche sich zusammen mit einheimischen Politikern für die Vorträge rund um die aktuelle Sicherheitspolitik der Bundeswehr interessierten.

Freilich: Die Mitgliederzahlen in den Ortsvereinen schrumpfen. Es gibt eben keine Wehrpflicht mehr. Aus solchen ehemaligen Soldaten haben sich die Soldaten- und Kriegervereine oder Soldaten- und Krieger-

BSB-Kreiskegeln: Der BSB-Kreisvorsitzende Franz Rothkopf (links) ehrte zusammen mit Grainets SKV-Ortsvorsitzendem Josef Ranzinger (rechts) die Sieger beim diesjährigen Kreiskegelturnier des KV Freyung-Grafenau in der Mannschafts- bzw. der Einzelwertung Franz Brunner (v. l.), Reinhard Mitterbauer, Gerald Irlesberger, Max Meier und Peter Klein.

kameradschaften entwickelt, sind immer mitgliedsstärker geworden. Doch das sei nun eben, wie Rothkopf weiß, Geschichte. Dennoch gebe man es nicht auf, Mitglieder zu gewinnen.

Wirklich programmiert waren hingegen die Anzeigetafeln hin auf richtige Anzeigen sowie der Auswertungscomputer. Und die brachten dann die Ergebnisse des Kreiskegelturniers, bekanntgegeben von Rothkopf

sowie Josef Ranzinger, zutage: SKV Röhrnbach I gewinnt Kreiskegelturnier des BSBKreisverbandes Freyung-Grafenau knapp vor den „Schiebern“ des SKV Röhrnbach II mit 427 gegen 420 Kegeln. Gerald Irlesberger vom SKV Röhrnbach I gewinnt in der Einzelwertung gegen Franz Brunner von der RK Böhmzwiesel mit 125 gegen 123 Kegeln noch knapper.

Text / Foto: Volkmar Hiksch

iDie Ergebnisse des Preiskegelns: Mannschaftswertung: 1. SKV Röhrnbach I: (427 Gesamtkegel; Peter Klein 101 Punkte, Reinhard Mitterbauer 103. Gerald Irlesberger 125, Max Meier 98. 2. SKV Röhrnbach II: (420 Gesamtkegel; Hans Hobelsberger 97, Andreas Fuchs95, Rudolf Peschl 120, Josef Madl 108. 3. SKV Waldkirchen (403 Gesamtkegel (Franz Barth 95, Max Seidl 93, Herbert Ebertsberger 95, Alfons Eisner 120. 4. SKV Fürsteneck (397 Gesamtkegel (Marco Fuchs 104, Lukas Kölbl 85, Siegfried Bauer 110, Martin Lerchl 98). 5. RK Böhmzwiesel I (385 Gesamtkegel (Franz Brunner 123, Josef Pauli 94, Bernhard Eggerstorfer, 78, Franz Hanus, 90). 6. SKV Böhmzwiesel II (383 Gesamtkegel (Stephan Bauer 49, Florian Bauer 104, Christoph Hanus 102, Heinz Nußer 83), 7. SKV Grainet II (375 Gesamtkegel ( Josef Kern 106, Josef Bloch 83, Josef Weber 87, Helmut Schmidbauer 99). 8. SKV Grainet II 365 Gesamtkegel, Klemens Kanamüller 108, Fritz Schmidt 81, Martin Ranzinger 110, Florian Ranzinger 66). 9. SKV Kumreut 329 Gesamtkegel (Ludwig Groß 94, Ludwig Lenz 111, Josef Groß 85, Josef Reihofer 39). 10. SKV Grainet II 301 Gesamtkegel (Leon Ranzinger 68, Rojana Ranzinger 62, Carolin Ranzinger 63, Josef Ranzinger 108).

Platzierung Einzelwertung: 1. Gerald Irlesberger (SKV Röhrnbach I, 125 Kegel). 2. Franz Brunner (RK Böhmzwiesel I, 123 Kegel. 3. Rudolf Peschl (SV Röhrnbach II, 120 Kegel). 4. Alfons Eisner (SKV Waldkirchen, 120 Kegel). 5. Ludwig Lenz (SKB Kumreut, 111 Kegel). 6. Martin Ranzinger (SKV Grainet II, 110 Kegel). 7. Siegfried Bauer (SRK Fürsteneck, 110 Kegel). 8. Josef Ranzinger (SKV Grainet III, 108 Kegel). 9. Klemens Kanamüller (SKV Grainet II, 108 Kegel). 10. Josef Mandl (SKV Röhrnbach II, 108 Kegel).

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken

Jura-Kreisverband Parsberg

Herbsttagung mit Wahlen

WOLFGANG BURGER BLEIBT KREISVORSITZENDER

Heitzenhofen - Zur Herbstversammlung des Jura-Kreisverbandes Parsberg im Bayerischen Soldatenbund fanden sich um die 30 Vertreter von 17 Ortskameradschaften im Gasthaus Naabtal in Heitzenhofen ein, wählten eine neue Kreisvorstandschaft und ernannten Wolfgang Fröhler zum Ehrenmitglied. Broschüren, Volkstrauertag, Barbara-Böllern und Rechenschaftsberichte waren weitere Tagespunkte.

Als gastgebender Ortsvorsitzender begrüßte Ludwig Zenger von der KSK Duggendorf die Kreisvorstandschaft, sowie die Ehrengäste und Ortsvorsitzenden. Bei der Totenehrung erinnerte Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer namentlich an die seit der letzten Frühjahrsversammlung verstorbenen 18 Kameraden, für die das Trompetensolo vom „guten Kameraden“ erklang. Die Grüße der Gemeinde Duggendorf überbrachte Bürgermeister Thomas Eichenseher und bezeichnete die Soldatenkameradschaften als erste Friedensbewegungen. Vor allem beim Volkstrauertag zeigen sich die Kameradschaften der Öffentlichkeit, mahnen zum Frieden und Nichtvergessen. Erfreulich, dass 2022 in seiner Gemeinde, in Wischenhofen und Duggendorf, zwei 100-Jahrfeiern abgehalten wurden, und dass die vor zwei Jahren gegründete Reservistenkameradschaft mit Hemau eine Partnerschaft eingegangen ist.

Ausgehend von der Frühjahrsversammlung in Wischenhofen gab Wolfgang Burger einen kurzen Rückblick und berichtete von drei Kreisvorstandssitzungen, der Marienwallfahrt, von zwei 100-Jahrfeiern, die mit der Kreisstandarte besucht wurden, von einer Bezirksversammlung, einer Bezirksvorstandssitzung, vom Blaulichttag und von der Landesversammlung in Deggendorf. Außerdem informierte er, dass der Bezirksvorsitzende Horst Embacher ins Landesgremium gewählt wurde, weiter zur Sammelbüchse des Sozialwerks, zur neuen Mitgliederverwaltung, Anforderung der Kreisstandarte und Anschaffung von Vereinsuniformen. Aktuell laufe die Kriegsgräber-Haussammlung und der Volkstrauertag sollte in würdiger Form begangen und eine Mahnung zum Frieden sein.

Kreisschießwart Roland Scherbaum informierte, dass der Jura-Kreisverband aktuell 33 Böllerschützen habe und deren An- bzw. Abmeldung jährlich erfolgen müsse. Kreisreservistenbetreuer Wolfgang Burger verwies auf ein Schießen in Gailoh, dass VdRBw-Kreis-

vorsitzender Christian Ascher zurückgetreten sei, auf den Waffensachkundelehrgang und die Bezirksmeisterschaft.

Trotz höherer Umsätze aufgrund der Beitragsabwicklung über den Kreis-, Bezirksund Landesverband berichtete Kreiskassier Alois Schmidt von einer guten Finanzlage. Unter Angabe der Org.-Nr. und Mitgliederzahl sind alle Beiträge bis Ende Februar 2023 an den Kreisverband zu überweisen.

4,50 Euro pro Mitglied für den Landesverband, 60 Cent für den Kreisverband und je gemeldeten Böllerschützen zwei Euro. Kassenprüfer Thomas Brenner bestätigte einwandfreie Kassenführung und beantragte, das Sparbuch aufgrund der aktuellen Zinslage aufzulösen.

Der Böllerbeauftragte Franz Zott berichtete, dass das Übungsböllern zwecks Corona einige Zeit ausgesetzt wurde. Anfragen zum Böllerbeschuss sollte bereits im Januar gestellt werden. Geschäftsführer Alfons Kollmer informierte zur Stärkemeldung und dass die SRK Oberpfraundorf nicht mehr Mitglied im BSB sei. Weiter erinnerte er an die Broschüren, Kriegerdenkmäler, Fahnen und 30 Jahre Marienwallfahrt und wies auf einige Termine hin, wie das traditionelle Barbara-Böllern am 4. Dezember in Hemau am Volksfestplatz, die achte Kreismeisterschaft im KKSchießen in Oberweiling sowie die runden Jubiläen der SRK Hamberg, der SKK Hemau und der SKRK Parsberg im nächsten Jahr (s. Rubrik „Termine“ auf Seite 6).

Die Neuwahlen verliefen einstimmig und bestätigten den größten Teil der Vorstandschaft in ihren Ämtern. Neu hinzugekommen sind als stellv. Reservistenbetreuer Thomas Brenner (KSK Duggendorf) und als Beisitzer Josef Paulus (SKK See). Die beiden

scheidenden Ausschussmitglieder Bernhard Götz und Wolfgang Fröhler wurden mit Präsenten verabschiedet, letzterer zum Ehrenmitglied ernannt.

Mit der Bayern- und Deutschlandhymne beendeten die Ortskameradschaften die Herbstversammlung 2022 „In Treue fest“. Die nächste Vorstandssitzung ist in Hörmannsdorf geplant und die Frühjahrsversammlung 2023 beim KV Neukirchen/Eichlberg. Text/Foto: Alfons Kollmer

iDer neue Vorstand des Kreisverbandes

Parsberg: Kreisvorsitzender: Wolfgang Burger (SKRK Parsberg), Stellvertreter: Josef Pirkl (SKK Oberweiling) und Josef Paulus (SKK See), Kreiskassier: Alois Schmidt (SKK Hörmannsdorf), Geschäftsführer: Alfons Kollmer (SKK Hemau), Beisitzer: Georg Pirzer (SKK See), Reservistenbetreuer: Wolfgang Burger, stellv. Reservistenbetreuer: Thomas Brenner (KSK Duggendorf), Schießwart: Roland Scherbaum (SKRK Parsberg), Böllerbeauftragter: Franz Zott (SKK Laaber). Kassenprüfer: Josef Paulus und Thomas Brenner.

Folgende Ehrengäste nahmen an der Herbsttagung teil: Duggendorfs 1. Bürgermeister Thomas Eichenseher, der Ehrenkreisvorsitzende Richard Preis und die Ehrenmitglieder Josef Kohnhäuser und Franz Huber.

Folgende Ortsvereine nahmen an der Herbsttagung teil: Beratzhausen, Deuerling, Duggendorf, Frauenberg, Hamberg, Hemau, Hohenfels, Hohenschambach, Hörmannsdorf, Laaber, Neukirchen/Eichlberg, Oberweiling, Parsberg, See, Thumhausen, Willenhofen-Herrnried und Wischenhofen

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Oberpfalz
Die neue Kreisvorstandschaft, von links: Wolfgang Burger, Thomas Brenner, Bürgermeister Thomas Eichenseher, Ehrenmitglied Wolfgang Fröhler, Josef Pirkl, Alois Schmidt, Franz Zott, Josef Paulus und Roland Scherbaum.

Oberpfalz

Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Sorghof

Hohe Auszeichnung für den scheidenden Vorsitzenden:

WERNER STUBENVOLL ERHÄLT DAS BSB-GROSSKREUZ

Sorghof - Der Kameradschaftsabend des SKV Sorghof bot einen würdigen Rahmen für die Ehrung langjähriger und verdienter Mitglieder. Die Auszeichnungen nahmen der Kreisvorsitzende

Norbert Bücherl, Bürgermeister HansMartin Schertl und der Vorsitzender

Werner Stubenvoll vor. Für Stubenvoll war es zugleich der endgültige Abschied von diesem Amt, welches er 34 Jahre lang in vorbildlicher Weise ausübte. Ihm wurde für seine Verdienste mit dem BSB-Großkreuz verliehen.

Wehmut kam auf, als Oberst a.D. Bernd Grygiel an die vielfältigen Begegnungen und Veranstaltungen in der Zeit der Patenschaft von 1973 bis 2002 erinnerte. Höhepunkte dieser Verbindung waren ein öffentliches Gelöbnis von Bundeswehrsoldaten auf dem Dorfplatz in Sorghof im Jahr 1993 sowie gemeinsame Manöverbälle in den 70er- und 80er Jahren. Grygiel würdigte das Engagement von Stubenvoll als Motor und treibende Kraft dieser Patenschaft. Als Dank- und Abschiedsgeschenk überreichte er an Stubenvoll eine geschnitzte Heiligenfigur der Schutzpatronin der Soldaten, Sankt Barbara.

Der 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl bezeichnete Stubenvoll als den Motor für das Vereinsleben und den SKV als bedeutenden Kulturträger der Stadt Vilseck. Der Fortbestand des Vereins sei ihm ein besonders Anliegen, bekräftigte der Bürgermeister.

Die ausgezeichneten Mitglieder mit den Ehrengästen, von links, stehend: Kreisvorsitzender Norbert Bücherl, Walter Kleindienst, Hubert Merkl, Martin Stubenvoll, Herta Grollmisch, Alexander Jitschin, Harald Herbst, Asta-Magdalena Suttner, Karl-Heinrich Federer, HansGeorg Wolf, Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Claus Platzer, Oberst a.D. Bernd Grygiel, Hans-Jürgen Hüttner; sitzend: Josef Lehner, Vorsitzender Werner Stubenvoll, Karl Federer, Hartmut Schendzielorz.

In seiner ausführlichen wie fundierten Laudatio würdigte Kreisvorsitzender Bücherl chronologisch die zahlreichen Aktivitäten und Verdienste von Stubenvoll in den über 40 Jahren seines Wirkens als 1. und 2. Vorsitzender, die letztendlich zur zweithöchsten Auszeichnung des Bayerischen Soldatenbundes mit dem Großkreuz führten. 1988 übernahm der zu Ehrende das vakante Amt des 1. Vorsitzenden. Sieben Jahre zuvor war ihm bereits das Amt des 2. Vorsitzenden durch die Mitglieder anvertraut worden. Auch in der Kreisvorstandschaft des Kreisverbandes Amberg brachte Stubenvoll von 2000 bis 2022 seine große Erfahrung und unermüdliches Engagement als stellvertretender Kreisvorsitzender ein. Unter seiner Verantwortung wurde die Partnerschaft zu Einheiten der Bundeswehr gepflegt und fortgeführt. Die lange Patenschaft zwischen der Gebirgsbeobachtungsbatterie 8 aus Landsberg/Lech und der örtlichen Kameradschaft gemeinsam mit der Stadt Vilseck wurde am 5. Mai 1973 begründet. Die mit viel Leben erfüllte Patenschaft mit der Bundeswehr endete endgül-

tig im Dezember 2002, nachdem die nachfolgenden Patenverbände mit dem Gebirgsbeobachtungsartilleriebataillon 83 und später das Raketenartilleriebataillon 42 in Hemau aufgelöst wurden. Seit Jahrzehnten finden unter der Regie der örtlichen Kameradschaft alljährlich würdevolle Gedenkfeiern am Ehrenmal in Sorghof zum Volkstrauertag statt. Das ehrenvolle Gedenken für die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt wird durch die Pflege und Schmuck des historischen Ehrenmales von Sorghof in besonderer Weise dokumentiert. Das Ehrenmal stammt aus der Ortschaft Haag, welche im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr in der NS-Zeit 1938 vollständig geräumt werden musste. Markanter Höhepunkt in Stubenvolls Amtszeit war das 100-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1996. Zu diesem Gründungsfest mit Fahnenweihe, Bezirks- und Heimattreffen fanden sich über 2000 Gäste zum Festzug ein, darunter auch der damalige Präsident des Deutschen Soldaten- und Kameradschaftsbundes (DSKB) in Bayern, Dr. Horst Siegel, sowie der damalige bayrische

Hohe Auszeichnung für Vorsitzenden Werner Stubenvoll: Bürgermeister Hans-Martin Schertl (li.) und Kreisvorsitzender Norbert Bücherl (re.) gratulieren Werner Stubenvoll zur Ehrung mit dem Großkreuz.

Persönliches Geschenk für die langjährige Patenschaft zur Bundeswehr und für die gelebte Freundschaft und Kameradschaft: Oberst a.D. Bernd Grygiel (rechts) mit Gattin Claudia überreichte die Heilige Sankt Barbara aus geschnitzten Holz an Werner Stubenvoll mit Gattin Hedwig (links).

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken

Folgende Ehrengäste nahmen an der Feier teil: Der 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl, der 2. Bürgermeister Thorsten Grädler, der Kreisvorsitzende Norbert Bücherl, der Volksbund-Kreisvorsitzender Hartmut Schendzielorz und der frühere Kommandeur der ehemaligen Landsberger Pateneinheit, Oberst a.D. Bernd Grygiel, Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Norbert Stubenvoll (BSBGroßkreuz Nr. 467), Alexander Jitschin (Verdienstkreuz 1. Klasse), Hans-Georg Wolf (Verdienstkreuz 2. Klasse), Karl-Heinrich Federer (Ehrenkreuz)

Für langjährige Vereinstreue wurden

geehrt: Asta-Magdalena Suttner (10 Jahre); Herta Grollmisch, Harald Herbst, Alexander Jitschin, Hubert Merkl, Martin Stubenvoll (25 Jahre); Hans-Jürgen Hüttner, Walter Kleindienst, Claus Platzer (40 Jahre); Hartmut Schendzielorz (50 Jahre); Karl Federer, Adam Göppner, Josef Lehner (60 Jahre).

Innenminister Dr. Günther Beckstein, der als Festredner wirkte.

Stubenvoll setzt sich maßgeblich für die Belange des „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ ein und organisiert seit vier Jahrzehnten die alljährlichen Sammlungen in seinem Heimatort. Im Jahr 2010 zeichnete ihn der Volksbund mit der Medaille „Madonna von Stalingrad“ für seine 30-jährige Sammlertätigkeit aus. Vor kurzem wurde Stubenvoll für seine 40-jährige Tätigkeit mit der „Weißgoldenen Verdienstspange“ geehrt. Seit mehr als 20 Jahren organisiert Stubenvoll auch die alljährliche Friedhofsbesuche in den ehemaligen Ortschaften Haag und Langenbruck im be-

nachbarten Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Die Ruhestätten gelten als historische Kulturgüter. Die US-Armee gestattet den Nachkommen der Toten aus den 1938 abgelösten Ortschaften die Friedhofsbesuche. Auch in diesem Jahr wird um den Volkstrauertag erneut ein Omnibus für die Angehörigen eingesetzt.

Unter Stubenvolls Verantwortung stand der Aufbau einer Partnerschaft zu der in der USKaserne Rose Baracks, im Volksmund „Südlager Vilseck“ genannt, beheimateten aktiven Veteranenverband „Veterans of Foreign Wars“ (VFW) der amerikanischen Streitkräfte. Zusammen mit den amerikanischen Partnern führte der SKV Sorghof seit den 1980er Jahren ein „deutsch-amerikanisches Kinderfest“ durch, letztmals wegen Corona im Jahr 2019. Bei diesem jährlich stattfindenden Fest wird eine große Anzahl von Kindern aus allen Nationen mit kostenlosen Speisen und Getränken bewirtet sowie mit vielerlei Attraktionen und Spielen unterhalten.

In den 1990er Jahren führte die Ortskameradschaft zusammen mit dem amerikanischen Freunden des VFW Hilfsaktionen für Waisenhäuser in Amberg und in der tschechischen Stadt Most durch. Auch hier knüpfte Stubenvoll die Kontakte und war treibender Motor.

Norbert Bücherl überbrachte die Glückwünsche des Präsidenten des Bayerischen Soldatenbundes, Oberst a.D. Richard Drexl, sowie des verhinderten Bezirksvorsitzenden Horst Embacher, und heftete das Großkreuz an das Revers des sichtlich ergriffenen Vorsitzenden. Die zahlreichen Gäste erhoben sich von ihren Plätzen, als der Kreisvorsitzende den Urkundentext verlas,

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Wischenhofen

ZUM TODE VON MANFRED REH

und brachten damit ihren Dank, ihre Anerkennung und Wertschätzung mit langanhaltendem Beifall zum Ausdruck. Die Textpassage der Urkunde lautet: „In Anerkennung und Würdigung seiner herausragenden Verdienste um das deutsche Soldatentum, insbesondere um den Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. wird dem Kameraden Werner Stubenvoll das Großkreuz (Nr. 467) verliehen.“

Außerordentliche Mitgliederversammlung wegen drohender Vereinsauflösung

Im Hinblick auf die bevorstehende außerordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen am 17. November 2022 gab Vorstandsmitglied Wilhelm Ertl einen ausführlichen Überblick über die aktuelle Situation. Die erforderliche Neubesetzung des vakanten Amtes des 1. Vorsitzenden nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Werner Stubenvoll konnte bisher in zwei Ausschusssitzungen nicht gelöst werden. Es bestünde aber die Möglichkeit, dass künftig ein mehrköpfiger Vorstand, bestehend aus drei gleichberechtigten Vorsitzenden mit Kassier und Schriftführer an der Spitze des Vereins steht. Aufgabenteilung und Teamwork sei dabei der Lösungsansatz, dazu ein abgespecktes Vereinsleben mit klaren Prioritäten. Falls dies nicht gelingt, dann droht dem Verein in seinem 126. Jahr des Bestehens die Auflösung. Kreisvorsitzender Bücherl appellierte an die Mitglieder: „Der SKV Sorghof ist der viertgrößte Verein im Kreisverband mit über 125 Jahren Tradition. Dieser Verein darf nicht untergehen“. Text/Fotos: Wilhelm Ertl

Duggendorf/Wischenhofen - Der Jura-Kreisverband Parsberg, vertreten durch Alois Schmidt, Richard Preis und Thomas Brenner, verabschiedete bei der Beerdigung in Duggendorf den Vorsitzenden Manfred Reh von der SKK Wischenhofen mit der Kreisstandarte. Er war am 24. Oktober nach längerer Krankheit im Alter von 63 Jahren verstorben.

Für die SKK Wischenhofen, so Robert Sollender beim Nachruf am Grabe, sei es ein trauriger Tag. Tief ergriffen müsse man den allzu früh verstorbenen Vorsitzenden auf seinem letzten Weg begleiten, um von ihm in würdiger Weise Abschied zu nehmen.

Der „Mane“, wie er von allen genannt wurde, trat 1995 der SKK bei und nahm von Beginn an aktiv am Vereinsgeschehen teil. 2007 wurde er zum 2. Vorsitzenden gewählt, erhielt 2013 das Verdienstkreuz 2. Klasse und 2017, als er den Posten des 1. Vorsitzenden übernahm, wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse überreicht. Pflichtbewusst und mit Stolz vertrat er die SKK, denn der kameradschaftliche Zusammenhalt und der Fortbestand des Vereins waren ihm ein Anliegen. Beim 100-jährigen Gründungsfest, das wegen Corona um ein Jahr verlegt und im September 2022 nachgeholt wurde, war er, obwohl gesundheitlich sehr angeschlagen, die treibende Kraft. Bewundernswert mit welcher Energie er die Planungen vorbereitete und mit letzter Willenskraft seinen Vereinstraum verwirklichte.

Lieber „Mane“, du hast Dich um den Verein verdient gemacht und im Nachhinein gebühren Dir dafür höchster Dank und Anerkennung. Als Zeichen des Dankes und der Verbundenheit legte die SKK Wischenhofen eine Schale nieder.

Wir werden Dich als guten Kameraden, Freund und Vorstand stets in bester Erinnerung behalten und verabschieden uns „In Treue fest“. Ruhe in Frieden! SKK Wischenhofen

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Oberpfalz
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Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Duggendorf

Würdiger Rahmen für das Jubiläum

100-JÄHRIGES NACHGEFEIERT

Heitzenhofen - Ein Jahr nach dem eigentlichen Datum feierte die KSK Duggendorf ihr 100-jähriges Bestehen. Angeführt von der Naabtalblaskapelle folgten die Fahnenabordnungen des Jubelvereins KSK Duggendorf, des Patenvereins aus Wolfsegg, die Fahne des Jura-Kreisverbandes Parsberg i.BSB sowie der weiteren Kriegerkameradschaften der Gemeinde Duggendorf. Geschlossen zogen die Vereine in die Pfarrkirche ein, um mit einem Abendgottesdienst die Feierlichkeiten zu beginnen. Dieser sowie die anschließende Andacht am Kriegerdenkmal wurde von Pfarrer Andreas Giehrl gestaltet. In seiner Ansprache zum Totengedenken sprach der Vorsitzende der KSK Duggendorf, Ludwig Zenger, über die Notwendigkeit des Erinnerns an die Opfer und an die Folgen von Gewalt und Kriegen. Er brachte seine Trauer darüber zum Ausdruck, dass es so vielen Menschen nicht gegönnt war, ihr Leben zu leben, weil sie Opfer von Krieg, Willkür und Vertreibung geworden sind. Der Blick auf das Kriegerdenkmal zeige unwiderlegbar die Sinnlosigkeit von Krieg und fordere von uns allen den aktiven Einsatz für den Frieden. Als Zeichen des Gedenkens und Hoffnung auf Frieden, legte er einen Kranz am Ehrenmal nieder. Mit dem Lied vom guten Kameraden, der Deutschen und Bayerischen Nationalhymne fand das Totengedenken seinen ergreifenden Abschluss.

Anschließend versammelten sich die Fahnenabordnungen in der Vereinswirtschaft „Gasthaus Naabtal“ in Heitzenhofen, um mit den Gästen vom Patenverein, der Abordnung des Jura-Kreisverbandes, unter Führung von Kreiskassier Alois Schmidt, im Kreise der Kameraden das Jubiläum zu feiern.

In den Grußworten von Kamerad Alois Schmidt und Bürgermeister Thomas Eichenseher wurde zum Ausdruck gebracht, wie wichtig die Kameradschaften für die Pflege der Traditionen, Soldatenfriedhöfe und die Friedenssicherung seien. In Zukunft müsse man nun auch mahnen und erklären, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit sei, sondern mit Entschlossenheit und Wehrbereitschaft unsere Freiheit verteidigt werden müsse.

Mit den Worten „mit Gott für Volk und Vaterland und in Treue fest“ wurde der offizielle Teil durch den Vorsitzenden Ludwig Zenger beendet. Mit einem stimmungsvollen Kameradschaftsabend fand die Feier

zum 100-Jährigen der Krieger- und Soldatenkameradschaft Duggendorf einen würdigen Ausklang. Text/Fotos: Bürgermeister Thomas Eichenseher

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Oberpfalz
Das gemeinsame Kriegerdenkmal für Heitzenhofen, Hochdorf, Duggendorf, Wischenhofen und Wolfsegg mit der Fahne des Jubelvereins und der Standarte des Kreisverbandes. Der Jubelvereinsvorsitzende Ludwig Zenger bei der Festrede vor dem Kriegerdenkmal in Duggendorf.

Kameradschaft

1883 Rothenstadt

Tagesausflug nach Leipzig

EIN BESUCH IM ZOO

Nach zwei Jahren Pause war es Mitte September wieder so weit, dass die Kameradschaft 1883 Rothenstadt einen Tagesausflug durchführen konnte. Mit einem annährend vollbesetzten modernen Reisebus steuerte man das Ziel Zoo Leipzig an. Als Mitfahrer konnte der Kameradschaftsvorsitzende Alfons Landgraf den ersten Vorsitzenden Peter Ertl von der Patenkameradschaft 7er aus Weiden sowie den Kreisvorsitzenden Josef Lang aus Weiden begrüßen. Auch die beiden Ehrenmitglieder Hans Baierl und Lorenz Kiener, sowie der Kreisvor-

sitzende Heinrich Scheidler vom Kreis Neustadt/WN waren mit an Bord. Gegen 10 Uhr kam man bei Sonnenschein am Zielort an. Der außergewöhnliche Zoo in Leipzig steht im Ranking in Deutschland an erster Stelle, europaweit an zweiter. Einmalig ist auf alle Fälle das Gondwanaland. Dort kann man drei Kontinente unter einem Dach entdecken. Man erlebt den tropischen Regenwald Afrikas, Asiens und Südamerikas. Auf einer Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern leben fast 170 exotische Tierarten und 500 verschiedene Pflanzenarten. Es besteht die Möglichkeit, mit einem gezogenen Kahn auf einem Fluss durch den Regenwald die Einzigartigkeit bei 70 % Luftfeuchtigkeit und 27 Grad Temperatur zu bestaunen. Ein Fußweg, gleich einem Dschungelpfad, führt auf Baumwipfel-Höhe

Kreisverband Neunburg v. Wald / SK Bodenwöhr

Abschied vom Ehrenkreisvorsitzenden

TRAUER UM JOHANN GRUBER

durch die tropische Landschaft. Auch sonst besticht der Zoo durch seine weitläufig angelegten Gehege und gut ausgeschilderten Wege. Leider war wie immer die Zeit zu knapp, um sämtliche Gehege und Tiere ausführlich zu bestaunen. Auf alle Fälle lohnt sich hier ein Wiederkommen.

Auf der Rückfahrt wurde das Gasthaus Obst in Pechbrunn angesteuert, wo eine deftige Brotzeit oder ein wohlschmeckendes warmes Essen eingenommen werden konnte. Gegen 20 Uhr war man dann wieder zu Haus an den einzelnen Haltestellen. Am Ende eines sehr gut gelungenen Ausflugs bedankte sich Alfons Landgraf bei allen Teilnehmern herzlich und wünschte einen guten Nachhauseweg.

Text: Lorenz Kiener

Bodenwöhr - Die Soldatenkameradschaft Bodenwöhr und der BSB-Kreisverband Neunburg v. Wald trauern um ihren Ehrenvorsitzenden und Ehrenkreisvorsitzenden Hans Gruber, der mit 93 Jahren verstorben ist. Er wurde am 12. Oktober 1928 in Katzdorf bei Neunburg geboren. In seinem Leben hat der Jubilar mit Kriegsdienst, Gefangenschaft und Eiserner Hochzeit viel erlebt. Über viele Jahrzehnte engagierte sich Gruber ehrenamtlich bei verschiedenen Vereinen und Verbänden. Er verstarb am 25. August 2022 und wurde von Pfarrer Trescher am Bodenwöhrer Friedhof unter großer Anteilnahme beigesetzt. Beim Kirchberger-Schmied erlernte er das Schmiedehandwerk, diese Tätigkeit prägte ihn bis zu seinem Lebensende. Bei seinem 90. Geburtstag, den er mit zahlreichen Gästen noch gebührend feierte, sagte er: „In meiner Werkstatt bin ich heute noch am liebsten“. Dort war er beschäftigt, Dekorationen aus verschiedenen Materialien herzustellen, über die sich Familie und Freunde freuten. Die Schmiedelehrzeit konnte er allerdings nicht beenden, da er mit 16 Jahren zum Kriegsdienst einberufen wurde. Letztendlich waren es Glück und ein paar beherzte Soldaten, die dafür sorgten, dass diese jungen Burschen nicht mehr an die vorderste Front mussten. Nach Krieg und Gefangenschaft arbeitete Gruber in verschiedenen Betrieben, ehe es ihn zum Bergbau ins Rheinland zog. Später arbeitete er in der Flussspatgrube in Schwarzenfeld und kam letztendlich zum Forstmaschinenbetrieb nach Bodenwöhr, wo er bis zum Renteneintritt tätig war. 1953 heiratete er Elisabeth Beer aus Windmais, mit der er noch die Eisernen Hochzeit (65 Jahre) feiern konnte, bevor sie 2021 verstarb. Um die geliebten Menschen trauern die Töchter Elisabeth und Ingrid, Sohn Hans, fünf Enkel und mehrere Urenkel.

Gruber war Motor und Ratgeber für die Kameradschaft, so der SK-Vorsitzende Karl Zwerenz bei seiner Abschiedsrede am Grab. Ein „guter Kamerad, hilfsbereiter Mensch und verlässlicher Freund“, sei er immer gewesen. Unter seiner Führung hat die Kameradschaft viele Höhepunkte in ihrer Vereinsgeschichte erlebt. Ein Highlight war das 100-jährige Gründungsfest 1978. In die SK ist er 1966 eingetreten und blieb ihr 56 Jahre treu. Nach dem Tod des Vorsitzenden Ruß übernahm er die Führung und stand 15 Jahre an der Spitze der Bodenwöhrer Soldatenkameradschaft. Sie war seine große Leidenschaft, die er mit viel Herzblut und persönlichem Einsatz führte.

Als Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit ernannte ihn die Kameradschaft zum Ehrenvorsitzenden. All dies wurde auch überörtlich wahrgenommen und so wurde er bald auch im BSB Kreisverband Neunburg v. Wald zu Höherem berufen. Von 1983 bis 1998, war Gruber Kreisvorsitzender. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenvorsitzenden des BSB-Kreisverbandes ernannt und Träger des Großkreuzes des Bayerischen Soldatenbundes. Seine Verdienste würdigten unter anderen die Siedlergemeinschaft, die Katholische Arbeiterbewegung, der Sozialverband VdK und die Gemeinde Bodenwöhr.

„In Treue fest“, lieber Kamerad Hans – Ruhe in Frieden!

Kreisverband Neunburg v. Wald

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks:

Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Oberpfalz

Kreisverband Eschenbach

Kreisversammlung 2022

NEUE FÜHRUNG

Eschenbach - Der Kreisverband Eschenbach des Bayerischen Soldatenbundes 1874 gab sich einen neuen Vorsitzenden. Als Nachfolger des im Dezember 2021 verstorbenen Richard Hofmann steht nun Peter Lehr an der Spitze der 630 Mitglieder starken Gemeinschaft. Der eigentlichen Versammlung vorausgegangen war eine Totenehrung mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal in Eschenbach.

Im Gasthof „Weißes Roß“ freute sich der amtierende Vorsitzende Max Wagner über ein „volles Haus“ und über die Anwesenheit von Bürgermeister Marcus Gradl, des Bezirksvorsitzenden Horst Embacher und des Ehrenkreisvorsitzenden von Neustadt/WN, Alfons Betzl. Er hatte es als Ehrensache betrachtet, nach dem plötzlichen Ableben von Richard Hofmann die Leitung des Kreisverbandes zu übernehmen. Zu den Aufgaben zählte er die stete Kontaktpflege mit den Kameradschaften des Altlandkreises, die Besuche von Hauptversammlungen, Jubiläumsveranstaltungen und Geburtstagsjubiläen. „Erlebenswert war die Teilnahme an der Landesversammlung in Deggendorf“, versicherte Wagner und bekundete: „Ich habe mich bei den Kameradschaften stets wohl gefühlt.“

Josef Rupprecht, der einen kommentarreich vorgetragenen Kassenbericht abgab, sprachen die Revisoren Josef und Willi Lehner Lob und Anerkennung aus. Schießwart

Herbert Betzl sprach von 41 Sport- und 11 Böllerschützen, die sich an vier digital ausgestatten Schießstätten treffen. Er berichtete von den Ergebnissen des Landesschie-

Die neu gewählte Kreisvorstandschaft mit Ehrengästen, von links: stv. Bezirksvorsitzender Alfons Betzl, Bgm. Marcus Gradl, stv. Schriftführer Martin Reiß, stv. Vors. Max Wagner, Vors. Peter Lehr, Kassier Josef Rupprecht, Kassenprüfer Josef Lehner, Schriftführer Berthold Götz, Kassenprüfer Josef Kroher, stv. Vors. Uwe Fischer, Kreisschießwart Herbert Betzl, Bezirksvorsitzender Horst Embacher.

ßens, bei dem die Schützen aus Grafenwöhr und Michelfeld in sieben Disziplinen den Sieger stellten. Das nächste Kreisvergleichsschießen kündigte er für März 2023 an.

Für die Kreisversammlung 2023 in Michelfeld wurde der 22. September festgelegt. Die dortige Kameradschaft begeht am 13. August ihr 150. Gründungsfest. Gemeinsamkeiten von Polizei und Militär fand Marcus Gradl. Der ehemalige Polizeibeamte erinnerte sich, dass in den Polizeidienst hinsichtlich der Ausrüstung erst dann Bewegung gekommen war, „als wir mit Terror konfrontiert wurden“. Es sei jahrelang gespart worden und „wir machten Dienst ohne Schutzwesten“. Er räumte ein, dass Sicherheit und Gesundheit Geld kosten und sah es als verbindende Aufgabe von Polizei und Militär, Menschenleben zu schützen.

Die kritische Frage, warum Ungediente und Frauen das Amt des Verteidigungsministers ausüben, warf Horst Embacher in den Raum und zeigte sich unter Nennung von Beispielen erfreut, dass beim BSB Frauen auf dem Vormarsch sind. Er forderte, „Sicherheit sollte Pflichtfach in den Schulen werden“ und bekannte für den BSB mit Nachdruck: „Wir sind Kriegsverhinderer!“ Bürgermeister Gradl wickelte die gut vor-

bereiteten Neuwahlen zügig ab. Neuer Kreisvorsitzender ist Peter Lehr (Eschenbach). In seiner Antrittsrede erklärte Lehr, an das Vorstandskollegium gerichtet: „Eure Bereitschaft, mit mir zusammen die Geschicke unserer Organisation die nächsten drei Jahre gemeinsam zu lenken, hat mich bewegt, die mögliche Nachfolge von Richard Hofmann im Falle der Wahl anzutreten.“ Lehr dankte den Aktiven, die in den Ortsverbänden zur Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens beitragen und „die Erinnerung an unsere Gefallenen und Vermissten der Weltkriege, aber auch an unsere Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die in den Einsätzen ihr Leben gelassen haben, wachhalten“. Er räumte aber auch ein, dass die diesjährige Kreisversammlung, wie sicherlich keine andere in der Geschichte des Kreisverbandes, unter dem Zeichen des völkerrechtswidrigen Angriffs der russischen Armee auf die Ukraine steht, und dieser Krieg die „bewusste Wahrnehmung der Bedeutung einer einsatzfähigen und schlagkräftigen Bundeswehr bewirkt hat“. Am Beispiel vom Rückgang von einst mehr als 70 Panzerbataillonen in den 70er-Jahren auf derzeit sechs sprach Lehr vom „Eindampfen“ der Bundeswehr bis an die Schmerzgrenze. Ein persönliches Anliegen war ihm der Zusammenhalt der Ortskameradschaften durch gemeinschaftspflegende Veranstaltungen.

Text/Fotos: Walther Hermann

iDer neue Vorstand des Kreisverbandes

Eschenbach: Vorsitzender Peter Lehr (Eschenbach), Stellvertreter Max Wagner (Speinshart) und Uwe Fischer (Michelfeld), Reservistenbetreuer Josef Horvath (Mosenberg), Schießwart Herbert Betzl (Vorbach), Kassier Josef Rupprecht (Eschenbach), Schriftführer Berthold Götz (Vorbach), stellvertretender Schriftführer Martin Reiß (Vorbach), Revisoren Willi und Josef Lehner, Josef Kroher.

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Oberpfalz treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Totenehrung am Kriegerdenkmal mit stv. Vors. Max Wagner (am Rednerpult), der Stadtkapelle Eschenbach (hinter den Fahnenabordnungen), den Fahnenabordnungen (re), den Ehrengästen und Kameraden aus den Ortskameradschaften (li).

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Mockersdorf und Umgebung

100 Jahre KSK Mockersdorf – 50 Jahre Kriegerdenkmal

DOPPELJUBILÄUM

Mockersdorf - Ein ganzes Wochenende lang feierte die KSK Mockersdorf und Umgebung im Kreisverband Kemnath/Stadt dieses Jahr ihr Doppeljubiläum. Die Kameradschaft wurde vor 100 Jahren gegründet und vor 50 Jahren wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht. Wegen der Unsicherheit in der Coronakrise wurde das im letzten Jahr vorbereitete Fest erst Ende April diesen Jahres konkret geplant, als sich die Pandemie besserte.

Am Samstag konnten am Heimatabend fünf Kameraden für 25 Jahre Treue geehrt werden. Der 1. Vorsitzender Alois Kausler erhielt die Treuenadel für 40 Jahre Zugehörigkeit. Als besondere Überraschung konnte der Kreisvorsitzende Thomas Semba den 1. Vorsitzenden für seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit in der Vorstandschaft mit dem Verdienstkreuz am Bande und einer Urkunde auszeichnen.

Am Sonntag war dann in aller Frühe Aufstellung zum Kirchenzug, an welchem dreizehn Vereine mit ihren Fahnen teilgenommen haben. Zunächst wurde das Kriegerdenkmal von Pfarrer Sven Grillmeier gesegnet, wobei alle Fahnenträger am Treppenaufgang zum Kriegerdenkmal eindrucksvoll Stellung bezogen.

Nach seiner Ansprache verlas Alois Kausler die Namen der gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege, die zur Pfarrei Mockersdorf gehörten und im Stein eingraviert sind. Nach dem „guten Kameraden“ und einem dreifachen Ehrensalut aus der Kanone zogen die Abordnungen zur Kirche weiter. Den Festgottesdienst gestaltete die Stadtkapelle Grafenwöhr wunderbar mit ihrer Blasmusik. In der treffenden Predigt ging Pfarrer Grillmeier auf die wichtigste Aufgabe der Krieger- und Soldatenkameradschaften ein, nämlich die Schaffung und Erhaltung von Frieden. Auch Pater James, der frühere Pfarrer war

gekommen, um den Festgottesdienst mitzufeiern.

Beim anschließenden Weißwurstfrühschoppen konnte dann der 1. Vorsitzende die Ehrengäste begrüßen, welche alle kurze Grußworte sprachen.

Nach Kaffee und Kuchen am Nachmittag klang das Fest gegen Abend langsam aus. Die Kameradschaft war mit dem Fest zufrieden, vor allem mit dem Eifer und Fleiß der Mitglieder und Bevölkerung, bei der Mithilfe bei den verschiedenen Arbeiten.

Text/Fotos: Norbert Kaußler

iFolgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: der Bezirksvorsitzende Horst Embacher, der Kreisvorsitzende Thomas Semba, Bürgermeister und Schirmherr Wolfgang Haberberger mit seinen Stadträten, beide Herren der Geistlichkeit, und Helmut Schmidt, der 1. Vorsitzende der Patenkameradschaft KSK Speinshart Für besondere Verdienste wurde ausgezeichnet: Alois Kausler (Verdienstkreuz am Bande).

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Alfons Schäffler, Markus Walter, Gerhard Müller, Konrad Krywinski, Michael Biersack (25 Jahre), Alois Kausler (40 Jahre).

Redaktionsschluss

für treue Kameraden 1/2023 ist der 10. Januar 2023

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Oberpfalz
Segnung des Kriegerdenkmals mit Pfarrer Grillmeier und die Fahnen am Treppenaufgang, oben links: 1. Vorsitzender Alois Kausler bei seiner Ansprache. 24 Kameraden von 61 Mitgliedern erschienen zum Gruppenbild mit Pfarrer Sven Grillmeier (Ehrenmitglied), gleich dahinter der 1. Vorsitzende Alois Kausler und Norbert Kaußler (Ehrenvorsitzender und Schriftführer).

Kreisverband Kemnath

Kreisversammlung mit Wahlen

VORSTAND EINSTIMMIG IM AMT BESTÄTIGT

Kemnath - Pünktlich um 19.30 Uhr eröffnete der Kreisvorsitzende Thomas Semba die Kreisversammlung im Gasthaus zur Fantasie in Kemnath. Ortsvorsitzender Raimund Pinzer hatte zuvor für die gastgebende Kameradschaft die Anwesenden begrüßt und seinen Verein mit seinen vielseitigen Aktivitäten kurz vorgestellt. Ein besonderer Willkommensgruß galt dem Ehrengast des Abends Horst Embacher, der in seiner Funktion als stellvertrender Präsident und Bezirksvorsitzender der Oberpfalz im Bayerischen Soldatenbund nach Kemnath gekommen war. Nach Genehmigung der Tagesordnung und dem Totengedenken wurden die umfangreichen Tätigkeitsberichte und

Von links: Stv. Kreisvorsitzender Ingo Pürner,

die Kassenberichte erstattet. Aufgrund der Coronapandemie hatte die letzte Kreisversammlung im Jahr 2019 in Unterlind stattgefunden.

Zeitraum September/Oktober zu organisieren.

iDer im Amt bestätigte Vorstand des Kreisverbandes Kemnath: Kreisvorsitzender Thomas Semba (SKV Kirchenlaibach) Stellvertreter Marcus Köppel (SKV Kirchenlaibach) und Ingo Pürner (SRK Brand), Kreiskassier Alois Melzner (KSK Immenreuth). Revisoren Alois Schönfelder und Eberhard Besold (beide KSK Immenreuth), Beisitzer Reinhard Bauer (KSK Fuhrmannsreuth) und Norbert Kaußler (KSK Mockersdorf), Kreisreservistensprecher Stefan Gewinner (KSK Immenreuth), Kreisschießwart Thomas Semba.

Nachträgliche Ehrung der Sieger der Kreismeisterschaft im Kleinkaliberschießen aus dem Jahr 2019:

Gewehr (Mannschaftswertung): 1. KSK

Immenreuth I (779 Ringe), 2. KSK Immenreuth II (712 Ringe), 3. SRK Neusorg (653 Ringe),

Pistole (Mannschaftswertung): 1. KSK

Immenreuth I (791 Ringe), 2. SRK Brand I (780 Ringe), 3. KSK Waldeck (748 Ringe), Gesamtwertung (Gewehr und Pistole): 1. KSK Immenreuth I (1570 Ringe), 2. KSK Immenreuth II (1456 Ringe), 3. KSK Fuhrmannsreuth (1320 Ringe)

Gewehr (Einzelwertung): 1. Peter Hößl und Manfred Veigl (KSK Immenreuth I) 266 Ringe, 2. Hans Stahl (KSK Immenreuth II) 251 Ringe, 3. Ralf Kastner (SRK Neusorg) 250 Ringe

Pistole (Einzelwertung): 1. Florian

Schmidt (SRK Brand I) 272 Ringe, 2. Markus Schmidt (KSK Waldeck) 270 Ringe, 3. Thomas Krenzer (KSK Immenreuth I) 268 Ringe

In seinem umfangreichen Tätigkeitsbericht, gewürzt mit kurzen persönlichen Anmerkungen, stellte der Kreisvorsitzende auch zwei neue Ortsvorsitzende der Versammlung vor. Es sind dies Alois Würstl (SRK Neusorg) und Andrea Hofmann (KSK Fuhrmannsreuth). Andrea Hofmann ist die erste Frau im Kreisverband Kemnath, die einem Ortsverein vorsteht. Auf die Bemerkung des Bezirksvorsitzenden Embacher: „Frauen können das genauso gut wie Männer!“ Setzte Semba noch einen drauf und merkte hierzu an: „Wenn nicht sogar besser!“ Nach einer kurzen Aussprache zu den Berichten wurde die Vorstandschaft einstimmig von den anwesenden Delegierten entlastet. Im Anschluss leitete Horst Embacher sicher und souverän die anstehenden Neuwahlen. Er zeigte sich im Anschluss in seinem Grußwort erfreut über die harmonisch verlaufene Wahl und die Tatsache, dass alle Ämter wieder besetzt werden konnten. „Es geht immer nur im Miteinander“, so Embacher. „Den Frieden und die Sicherheit gibt es aber auch nicht im Supermarkt zu kaufen“, führte er weiter aus und nahm zum Konflikt in der Ukraine Stellung. Wichtig sei ihm auch die Gewinnung junger Menschen für die Vereinsarbeit, denn nur so seien die Vereine langfristig überlebensfähig. „Weg vom Wischerkästl und rein in die Vereine“, so lautete sein Aufruf an die Versammlung. Nun übernahm wieder der Kreisvorsitzende die Leitung. Die Sieger der Kreismeisterschaft im Kleinkaliberschießen aus dem Jahr 2019 waren noch zu ehren. Die jeweiligen Kameradschaftsvorsitzenden nahmen stellvertretend für die Mannschaften die Urkunden entgegen. Eine Kreismeisterschaft im Kleinkaliberschießen soll dieses Jahr nicht mehr durchgeführt werden, so das einstimmige Votum der Delegierten. Thomas Semba wurde jedoch beauftragt für das kommende Jahr 2023 wieder eine solche Veranstaltung im bisher gewohnten

Danach stellte Semba den Anwesenden die geänderte Mitgliedermeldung im Verband vor. Er erinnerte eindringlich daran, die Melde- und Bezahlfristen für den Landesbeitrag pünktlich einzuhalten.

Beim Ausblick auf die Veranstaltungen innerhalb des Kreisverbandes kündigte Semba für 2023 zwei Veranstaltungen an (s. Terminliste auf Seite 6). Näheres wird hierzu noch bekannt gegeben werden.

In seinem Schlusswort dankte der Kreisvorsitzenden allen Vorständen für ihre Arbeit in den Vereinen, die durch die Pandemie und ihre Folgen nicht leicht ist. Ebenso bedankte er sich bei seiner neuen und alten Kreisvorstandschaft für die konstruktive und kameradschaftliche Zusammenarbeit. Besonders stellte er heraus, dass die Friedensarbeit und der Einsatz für die freiheitliche demokratische Grundordnung in den einzelnen Kameradschaften und im Gesamtverband der Grund sind, warum er sich so intensiv und gerne engagiere. „Wir sind eine zutiefst pazifistische Bewegung“, so Semba. „Jedes Jahr am Volkstrauertag erinnern wir daran, welches unsägliche Leid Krieg über die Menschheit gebracht hat und bis zum heutigen Tag bringt. Wenn das kein gelebter Pazifismus ist, dann weiß ich persönlich nicht, was dann unter diesem Begriff zu verstehen ist. Den Frieden und die Freiheit unseres Landes haben wir als Soldaten beschützt und uns so für dessen demokratische Grundordnung über das normale Maß hinaus engagiert. Darauf können und dürfen wir stolz sein. Nicht weil es Soldaten gibt, herrscht Krieg, sondern weil Krieg herrscht oder ausbrechen kann, deswegen gibt es Soldaten. Mit Blick auf den völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine wird uns das leider nur allzu deutlich vor Augen geführt“.

Mit einem Dank für die gute Bewirtung und an den Ehrengast für seine Teilnahme beendete der Kreisvorsitzende die harmonisch verlaufene Kreisversammlung 2022.

Text/Foto: Thomas Semba

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Oberpfalz
treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Kreisrevisor Eberhard Besold, Beisitzer Reinhard Bauer, Kreisvorsitzender Thomas Semba, Kreiskassier Alois Melzner, stv. BSB-Präsident Horst Embacher, Kreisrevisor Alois Schönfelder, stv. Kreisvorsitzender Marcus Köppel.

Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Mantel

Langjähriger Kreiskassier geehrt

GROSSKREUZ AM BANDE FÜR UDO MATYSIAK

Mantel - Im Traditionsraum des Gemeindehauses wurde Udo Matysiak mit dem Großkreuz am Bande des Bayerischen Soldatenbundes ausgezeichnet. Um diese Ehrung vorzunehmen, waren der Kreisverbandsvorsitzende Heinrich Scheidler und der Ehrenkreisvorsitzende Alfons Betzl eigens angereist. Scheidler dankte Matysiak für seine vielfälitgen Amtsübernahmen innerhalb des Bayerischen Soldatenbundes.

Sechs Jahre lang führte er die Kasse der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Mantel und war im Anschluss von 1994 bis 2000 deren Vorsitzender. Im Kreisverband Neustadt war er zunächst zwei Jahre als Beisitzer tätig und führte dann 23 Jahre lang bis zum Jahr 2016 mit akribischer Sorgfalt die Amtsgeschäfte des Kassiers. Für diese Leistungen beantragte die KSRK Mantel mit Zustimmung des Bezirksvorsitzenden Horst Embacher das Großkreuz am Bande des Bayerischen Soldatenbundes.

Der Kreisvorsitzende Heinrich Scheidler (links) und der Ehrenkreisvorsitzende Alfons Betzl (rechts) zeichneten Udo Matysiak (Bildmitte) mit dem Großkreuz am Bande des BSB aus. Der Vorsitzende Erhard Neubauer (2.v.r.) und Fahnenträger Karl-Heinz Kuschidlo (2.v.l.) gratulierten zur Ehrung.

Betzl dankte Matysiak außerdem für die Erstellung der vortrefflichen Vereinschronik, die bis zur Gründung im Jahr 1879 zurück reicht. Der Vorsitzende Erhard Neubauer und Fahnenträger Karl-Heinz Kuschidlo er-

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung

Vorlauf zum Jubiläum im nächsten Jahr:

WEINFEST MIT LIVE-MUSIK

Hemau - Quasi als Vorlauf zum bevorstehenden 150-Jährigen der SKK am 20./21. Mai 2023 veranstalteten die Festdamen der Soldaten- und Kriegerkameradschaft He-

mau und Umgebung e.V. im EichenseherStodl (beim alten Feuerwehrhaus am Stadttor) ein großes Weinfest. Neben verschiedenen Weinsorten gab es Zwiebelkuchen

gänzten, dass Udo Matysiak immer da war, wenn Hilfe und guter Rat gebraucht wurden. Matysiak dankte für die Ehrung und bekundete seine Treue zum Verein.

Text/Foto: Hans Kneißl

und Brotzeitteller, aber auch das Goss-Bier und nichtalkoholische Getränke standen zur Auswahl. Bis auf den letzten Platz füllte sich der „Weinstadel“ und auch im Hof, wo eine große Feuerschale die Besucher wärmte, war das Gedränge groß. Bereits am Freitag und Samstag bis Festbeginn wurde die Lokation picobello gesäubert und fleißig dekoriert. Drei Musiker aus Aichkirchen sorgten für Stimmung, die Festdamen waren für das Kulinarische zuständig und der große Andrang sowie das milde Wetter gaben dem Fest eine besondere Note. Ein Dank gilt hier vor allem Christian Eichenseher für die Zurverfügungstellung seines Stadels, den fleißigen Helfern von der SKK beim Auf- und Abbau, sowie allen Besuchern, die dazu beitrugen, dass das Weinfest für alle zu einem Erlebnis wurde„Schee wars“. Text/Foto: Alfons Kollmer

Die Festdamen der SKK Hemau e.V. feierten ein tolles Weinfest mit Live-Musik, links: die beiden Festleiter Christian Eichenseher und Marcus Paul.

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Oberpfalz

Soldatenkameradschaft (SK) Erzhäuser

Reaktivierung des Vereinslebens

KAMERADSCHAFTSABEND MIT EHRUNGEN

Erzhäuser - Zu einem gemütlichen und geselligen Abend mit Ehrung langjähriger treuer Kameraden und einer Foto-Show mit zahlreichen Bildern aus der „guten alten Zeit“ lud die Soldatenkameradschaft Erzhäuser ihre Mitglieder ein. Rund 20 Anwesende, darunter auch Altbürgermeister Albert Bauer, durfte der Sprecher des kürzlich neu gewählten Führungsteams, Randolf Alesch, hierzu im Sportheim des SV Erzhäuser willkommen heißen.

Nach einer kurzen Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder führte Alesch aus, dass wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch wegen der Erkrankung des langjährigen bisherigen 1. Vorsitzenden, Herrn Amand Ehrlich, in den letzten zweieinhalb Jahren nur im sehr begrenzten Maße Aktivitäten der Soldatenkameradschaft durchgeführt werden konnten. Einzig im November letzten Jahres wurden die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag am Kriegerdenkmal in Penting ausgerichtet, zum Gedenken und gegen das Vergessen der Gefallenen und Vermissten bei beiden Weltkriegen.

Darüber hinaus habe eine Stockschützen-Mannschaft der Soldatenkameradschaft das Sommerstockturnier mit insgesamt neun Mannschaften auf der Bahn in Penting gewonnen und durfte den Wanderpokal entgegennehmen.

Das im Mai dieses Jahres neu gewählte siebenköpfige Führungsteam habe sich zur Aufgabe gesetzt, das Vereinsleben wieder etwas zu aktivieren, so Alesch, deshalb habe man zu diesem Abend mit Brotzeit, der der Kameradschaftspflege, der Unterhaltung und dem gegenseitigen Austausch dienen soll, eingeladen. Nach einer

Mehrere langjährige treue Mitglieder wurden für ihre Treue zur Kameradschaft durch Randolf Alesch (links) und Albert Bauer (mittig) geehrt.

herzhaften Brotzeit wurden etliche langjährige Mitglieder der Kameradschaft durch Alesch und Altbürgermeister Albert Bauer mit einer Urkunde geehrt: Im Anschluss sorgten rund 30 alte Fotos und Zeitungsbericht aus den letzten 45 Jahren der Kameradschaft für regen Gesprächsstoff und man konnte zum Teil schon vergessene Erinnerungen wieder aufleben lassen. Text/Foto: Randolf Alesch

iFür langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Michael Bollinger, Reinhard Borkenstein, Ludwig Neft, Michael Schwarz, Siegfried Spitzer und Johann Wild für 35 Jahre; Josef Windl für 40 Jahre; Michael Fischer, Franz Rösch, Johann Rösch und Josef Rösch für 50 Jahre sowie Ernst Alesch für 55 Jahre.

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Wischenhofen

Gründungsjubiläum 100 Jahre +1

EIN KRIEGERDENKMAL ZUM JUBILÄUM

Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Wischenhofen feierte am Sonntag, den 16. September 2022, durch die Corona-Pandemie um ein Jahr versetzt, ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum. Pünktlich um 9.30 Uhr begann bei strömenden Regen unter der Führung der Blaskappelle Duggendorf der Kirchenzug durch die Ortschaft Wischenhofen, einem Ortsteil der Gemeinde Duggendorf.

Im Anschluss begrüßte Schriftführer Robert Soleder in Vertretung von Vorstand Manfred Reh die anwesenden Krieger- und Ortsvereine sowie Ersten Bürgermeister Thomas Eichenseher von der Gemeinde Duggendorf und die Abordnung des Jura-Kreisverbandes Parsberg. Besonders erfreut zeigte er sich über die Flexibilität des Herrn Pfarrers, der den Festgottesdienst im Zelt zelebrierte. Nach den Grußworten des Bürgermeisters und des Kreisverbandes legten diese ein Blumengebinde auf dem eigens für diesen Anlass erstellten Kriegerdenkmal nieder. Die SKK Wischenhofen besitzt kein eigenes Kriegerdenkmal die Namen ihrer Gefallenen sind auf dem Denkmal in Duggendorf verewigt.

Im Anschluss des feierlichen Aktes gab es bei Kaffee und Kuchen sowie Grillspezialitäten ein kameradschaftliches Beisammensein. Überrascht zeigten sich alle Besucher und Gäste mit welchem Einsatz und Einfallsreichtum eine solch kleine Kameradschaft zu feiern versteht.

Text/Foto: Richard Preis

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Oberpfalz treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Das eigens zum 100-Jährigen erstellte Kriegerdenkmal

Oberpfalz

7er- und Kameradschaftsbund

Weiden

Ausflug ins Fränkische Seen-Land zum Brombachsee

7ER KAMERADSCHAFT STICHT IN SEE

Trotz Regens machte sich die 7er Kameradschaft auf den Weg ins Fränkische SeenLand, zum Brombachsee. Nach kurzer Pause zwischen zwei Regenschauern ging es bei Ramsberg mit Europas einzigartigem und größten Fahrgast-Trimaran auf die eineinhalbstündige Rundfahrt auf dem Brombachsee. Auf dem Erlebnisschiff erwartete die Kameradinnen und Kameraden eine leckere Brotzeit. Nach der Erlebnisschifffahrt ging es mit einer kurzen Pause mit Kaffee und Kuchen bei Freystadt nach Altmannshof bei Kienlohe. Text/Fotos: Peter Ertl

7er Kameradschaft Weiden

Führung durch die Justizvollzugsanstalt (JVA) Weiden

FREIWILLIG GESIEBTE LUFT SCHNUPPERN

Weiden - 1857 bezog das Königliche Bezirksgericht mitsamt Bezirksgefängnis den Waldsassener Kasten in Weiden, der bis 1966 Sitz des Weidener Landgerichts und bis 1989 Sitz des Landgerichtsgefängnisses war. 1989 ging die neu erbaute Justizvollzugsanstalt (JVA) am Almesbacher Weg mit 120 Haftplätzen in Betrieb. Die JVA ist zuständig für die Vollstreckung von Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren an erwachsenen männlichen Verurteilten im Erstvollzug, sowie bis zu einem Jahr im Regelvollzug. Der Leiter der JVA, Herr Bäumler, und Herr Gösl führten uns in lockerer und humorvoller Weise durch die JVA. Wir konnten

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Die Brombachsee-Reisegruppe mit dem BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher (unterm rechten Busspiegel), BSB-Kreisvorsitzender Josef Lang (links daneben mit grauer Jacke), Peter Ertl, 1. Vorsitzender 7er Kameradschaft Weiden (ganz rechts). Gemütliche Kaffeepause auf dem Rastplatz Einstieg in den Fahrgast-Trimaran Die 7er Kameraden in der JVA, links: Herr Bäumler (Leiter der JVA Weiden); rechts: Peter Ertl (1. Vors. 7er Kameradschaft Weiden); vor dem mittleren Fenster: Heinrich Scheidler (Kreisvorsitzender KV Neustadt).

Oberpfalz

den Aufnahmebereich, die Küche, die Wäscherei und die Werkstatt besichtigen. Die Zellen durften wir sogar von innen kennen lernen. Wir hatten Glück, keiner unserer 7er Kameraden musste zurückbleiben.

Es ist schon ein nachhaltiges Erlebnis, wenn sich die Zellentür hinter einem schließt, denn an der Innenseite der Tür befindet sich kein Türgriff. Außerhalb der JVA ist das Freigängerhaus, das nur den Häftlingen zugänglich ist.

Text/Fotos: Peter Ertl

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK)

Schwarzenbach

Ältestes Mitglied und letzter Kriegsteilnehmer geehrt EHRENURKUNDE

FÜR HANS RÖMISCH

Dießfurt - Eine Abordnung der KSK Schwarzenbach, bestehend aus Alfons Betzl, dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden vom BSB-Bezirksverband Oberpfalz, sowie Vorstandsmitglied und Fahnenträger Reinhard Götz und Gründungs- und Ehrenmitglied Hermann Hennig, besuchte das Gründungsmitglied Hans Römisch aus Dießfurt. Er ist das älteste Vereinsmitglied und der letzte Kriegsteilnehmer in der KSK Schwarzenbach. Sie überreichten Hans Römisch im Namen des BSB-Landesverbandes Bayern eine ungewöhnliche Ehrenurkunde: „Als Dank für seine

dem Vaterland geleisteten treuen Dienste als Frontsoldat im Weltkriege und für seine Verdienste um unseren Verband verleiht der Bayerische Soldatenbund 1874 an Hans Römisch diese Ehrenurkunde. München – Der Präsident Richard Drexl, Oberst a.D.“ Hans Römisch freute sich über den Besuch und die seltene Ehrung.

Im August 1943 wurde Hans Römisch mit 17 Jahren zur Wehrmacht einberufen. In der Nähe von Posen kam er zu einem Übungsplatz in Polen, dann im Februar 1944 nach Prag zum Arbeitsdienst der Wehrmacht und zur militärischen Ausbildung. Im Oktober 1944 ging es nach Tarnovin/Polen zurück. Im Januar 1945 erfolgte die erste Großoffensive der Russen. Nach Rückzug der deutschen Wehrmacht kam Hans Römisch in Gutenberg/Schlesien in Gefangenschaft. Über Tschechien, Ukraine, Rumänien ging es wieder nach Russland. 1949 kam endlich die Kunde von seiner Entlassung. Aber erst Ende November 1949 erreichte Hans Römisch seinen Heimatort Dießfurt. Er war der letzte Heimkehrer seines Heimatdorfes Dießfurt in der Oberpfalz. Alfons Betzl dankte dem treuen Gründungsmitglied Hans Römisch für seine Ausführungen. Er wünschte im Namen der KSK Schwarzenbach noch schöne Jahre im Kreise seiner Familie.

Text/Fotos: Hermann Hennigw

Überreichung der Ehrenurkunde, von links, vorne: Gertraud und Hans Römisch; hinten: Vorstandsmitglied und Fahnenträger Reinhard Götz, Alfons Betzl, der Stellvertretende Bezirksvorsitzende vom BSB-Bezirksverband Oberpfalz, sowie Gründungs- und Ehrenmitglied Hermann Hennig.

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Haupteingang der JVA, links Freigängerhaus Hans Römisch kam mit 17 Jahren zur Wehrmacht.

Soldatenkameradschaft (SK) Neuses

Wenig Änderung bei den Vorstandswahlen

JHV MIT ERNENNUNG VON

SECHS EHRENMITGLIEDERN

Neuses - Günther Hanna, der Vorsitzende der SK Neuses, konnte nach 3 Jahren endlich wieder zu einer Jahreshauptversammlung ins Sportheim des SV Neuses einladen. Nach dem ehrenden Gedenken der in den letzten Jahren Verstorbenen musste Hanna berichten, dass in der Corona Phase außer einer gut besuchten Ausschusssitzung leider keine weiteren Veranstaltungen stattfinden konnten.

Dennoch gab es in diesen Jahren auch Höhepunkte. So hatte man mit einer Fahnenabordnung an der feierlichen Einweihung der Ehrenmale in Welitsch und in Friesen teilgenommen. Besonders habe in Friesen der abendliche große Zapfenstreich beeindruckt. Pflichtgemäß erfolgte mit einer Fahnenabordnung die Teilnahme an der jährlichen Fronleichnamsprozession. Ausfallen mussten leider die beliebten Fahrradtouren, die jeweils im August stattgefunden hatten, ebenso die Tagesfahrten und die Weihnachtsfeiern. Die Kirchweih konnte jedoch in diesem Jahr wieder gefeiert werden. Und selbstverständlich hat sich die Kameradschaft im November wie jedes Jahr an der Kriegsgräbersammlung beteiligt. Insgesamt konnte ein beträchtlicher Betrag gesammelt und an die Stiftung überwiesen werden. Der Volkstrauertag, an

Zahlreiche Ehrungen für Verdienste und langjährige Treue - zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: (untere Reihe von rechts) Gerhardt Pötzl, Barbara Fiedler, Günther Hanna, Roswitha Hummel, Raimund Schwarz. In der Oberen Reihe mit Urkunde Michael Zwingmann

dem der gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden der beiden großen Weltkriege und der Kriegshandlungen der letzten Jahre sowie der Heimatvertriebenen gedacht wird, wurde von der Stadt Kronach nur in verkürzter Form ausgerichtet. Am 20. Januar jeden Jahres, dem Tag des Kirchenpatrons Sebastian, der auch als Patron der Soldaten gilt, wird dieser Gedenktag

iDer neue Vorstand der SK Neuses: Günther Hanna (1. Vorsitzender), Gerhardt Pötzl (2. Vorsitzender), Gerda Schülein (Geschäftsführerin), Hans Stalph (Kassenverwalter), H.J. Schwarz (Schriftführer), Ottmar Hummel, Michael Zwingmann (Kassenprüfer), Herbert Doppel, Barbara Fiedler, Angelika Geiger, Jens Jagusch, Edeltraud Schedel, Alfred Schmidt, Raimund Schwarz, Michael Simon (Ausschuss), Jens Jagusch (Fähnrich), Herbert Doppel, Albrecht Ott, Raimund Schwarz (Fahnenbegleiter), Alfred Schmidt, Günther Hanna, Gerhard Pötzl (Salutschützen)

Folgende Ehrengäste nahmen an der JHV teil: 2. Bürgermeister Michael Zwingmann, einige Vertreter von Neuseser Vereinen und die Ehrenmitglieder Hans Schmidt und Heinz Kempf

Für besondere Verdienste wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Alfred Schmidt, Gerhard Pötzl, Herbert Doppel, Edeltraud Schedel, Barbara Fiedler, Günther Hanna.

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Roland Wich, Gerhard Kögel (10 Jahre), Anneliese Gäßlein, Jürgen Erhardt, Henrik Hauguth, Stefan Harthan, Michael Zwingmann, Roland Schedel (25 Jahre), Peter Stiborsky, Wolfgang und Veronika Zeuss, Ursula Bayer, Barbara Fiedler, Edeltraud Schedel, Renate Wohlfahrt (30 Jahre), Heinz Schmidt, Siegfried Bayer, Günther Böhm, Angelika Ebitsch, Rainer Gäßlein, Silvia Richter, Helga Schedel (35 Jahre), Jürgen Seubold (40 Jahre), Albin Fischer, Heinz Kempf, Albrecht Ott, Hans Schmidt Gerhard Pötzl, Alfred Schmidt, Raimund Schwarz, Helmut Wohlfahrt, Friedrich Schedel, Wolfgang Weidner (50 Jahre).

abends mit einer heiligen Messe beendet. Die Soldatenkameradschaft Neuses hat in diesem Gottesdienst - wie schon in den Jahren zuvor - der Verstorbenen der Soldatenkameradschaft Neuses gedacht. Zurzeit hat der Verein 94 Mitglieder und Schatzmeister Hans Stalph konnte einen soliden Kassenbestand vorweisen. Nach der einstimmigen Entlastung der gesamten Vorstandschaft bedankte sich Stadtrat Michael Zwingmann bei den Verantwortlichen, vor allem auch für die Pflege des Ehrenmals. Sei dies doch eine Mahnung für den Frieden, der in der letzten Zeit immer wieder in der Welt in Frage gestellt werde. Im Anschluss leitete er die Vorstandswahl: Bei der Neuwahl ergaben sich kaum Änderungen da sich alle bisherigen Vorstandsund Ausschussmitglieder wieder zur Verfügung stellten. Einzige Ausnahme: Für den scheidenden 2. Vorsitzenden Heinz Kempf wurde Gerhard Pötzl gewählt. Dessen Platz im Ausschuss nahm Michael Simon ein.

Nun wurden die in den letzten drei Jahren angefallenen Ehrungen vorgenommen. Die langjährigen Mitglieder erhielten die entsprechende BSB-Ehrennadel und jeweils eine Urkunde. Am Ende wurden für ihre vielfachen Verdienste sechs Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt. Wie immer endete die Jahreshauptversammlung mit einem gemeinsamen „In Treue fest“.

Text / Foto: Günther Hanna

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Oberfranken

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Friesen

96 Jahre altes Kriegerdenkmal erhält neuen Platz

EINWEIHUNG IM FACKELSCHEIN

Friesen – Vor 96 Jahren, am 16.Mai 1926, weihten die Friesener zum Gedenken an ihre Gefallenen des 1. Weltkrieges ihr Krieger-Denkmal ein. Zahlreiche Ehrengäste und Vereinsabordnungen aus dem Frankenwald wohnten dem ganztätigen Festakt bei.

Das Denkmal, entworfen vom akademischen Bildhauer Carlo Müller aus Würzburg und mitgeschaffen vom Friesener Steinmetzmeister Karl Burger, krönte den Dorfplan. Ein Jahr hatten die Gemeinde unter der Leitung der Soldaten und Kriegerkameradschaft dafür gesammelt, Feste und Theaterspiel organisiert, bis sie das nötige Geld für das Denkmal hatten.

Im Rahmen der Dorferneuerung und Neugestaltung des Dorfplatzes bekam das Denkmal nun wieder einen neuen, zentralen und würdigen Platz. Zur feierlichen Einweihung und im Gedenken an das Motto des Denkmals “Liebe hört niemals auf”

wohnten viel Friesener zur nächtliche Stunde beim Schein brennender Fackeln den Weiheakten bei: Ein Wortgottesdienst, geleitet von Pfarrer Raube in Sankt Georg in Friesen, eine Kirchenparade der örtlichen Vereine mit Fahnen und der Ehrenzug der Soldaten und Kriegerkameradschaft eröffneten traditionell die feierlichen Weihe des Denkmals am neuen Dorfplatz.

Wie früher, zog man aus der Kirche Sankt Georg zum frisch renovierten Denkmal, wo Pfarrer Raube in stimmungsvoller Atmosphäre den erneuten Weiheakt vollzog. Der Musikverein Friesen spielte unter Leitung

von Markus Schnappauf zum großen Zapfenstreich auf, wie dies vor 96 Jahren die 2. Kompanie des 7. Bayerischen Pionier- Bataillon tat. Eine feierliche Serenade, vorgetragen vom Gesangverein Cäcilia unter der Leitung ihres Dirigenten Theo Wich, umrahmte den stimmungsvollen Abend. Die Krieger- und Soldatenkameradschaft mit ihrem Ehrenzug und die Fackelträger der Freiwilligen Feuerwehr schufen eine beindruckende Kulisse für die Weihehandlung. In ihren Reden erinnerten Dr. Phil KlausDieter Nitzsche und Bernd Liebhardt, der 3. Bürgermeister der Stadt Kronach, an die großen europäischen Katastrophen der beiden Weltkriege und an ihre dramatischen Verwerfungen und Schicksale. Durch den Krieg in der Ukraine sind sie aus der Vergangenheit in die Aktualität zurückgekehrt und gemahnen an die Fragilität des Versprechens: Nie wieder Krieg. Der große Zapfenstreich, vorgetragen durch den Musikverein Friesen und begleitet vom Ehrenzug der Krieger und Soldatenkameradschaft mit ihren Kommandanten, waren Höhepunkt und Gruß an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Mit der dritten Strophe der Nationalhymne schloss die von der SKK Friesen organisierte Veranstaltung und regte zu langen und intensiven Gesprächen in der neuen Dorfscheune an.

Text: Heidi Hansen; Fotos: Verein

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Oberfranken treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Die Fackelträger der Freiwilligen Feuerwehr schufen eine beindruckende Kulisse für die abendliche Weihehandlung Erneute Weihe des 96 Jahre alten Kriegerdenkmals an seinem neuen Platz

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Friesen

Kriegerverein bildet das Leben der Friesener Juden ab

ZEITREISE PER QR-CODE

Friesen - Geschichte und Geschichten im Friesener Alltag, so könnte man Friesens neueste Errungenschaft nennen. Plötzlich befinden sich an den Lichtmasten Quellcodes, kleine unverständliche Rechtecke, sogenannte moderne Merkmale der Kommunikation. Eine Errungenschaft, die für die Kinder der Zukunft eine Selbstverständlichkeit ist. Diese neuen medialen Informationsvermittler haben die Friesener Kriegerund Soldatenkameradschaft geschaffen und damit ein Stück Friesener Geschichte in den Alltag gebracht.

Im 19. Jahrhundert lebten in Friesen nicht wenige jüdische Mitbürger, die das dörfliche Alltagsleben mitgestalteten. Die Dörfler begegneten einander mit Respekt. Um die Jahrhundertwende sind diese Mitbürger nach Beseitigung der politischen Schranken in die kleinen wie großen Städte abgewandert, um dort ihr Glück zu finden. Zum Beispiel nach Kronach oder gleich nach Amerika. Dort haben sie Karriere gemacht, wie zum Beispiel die Familie Friedmann, die internationale Bedeutung erlangte. Der ehemalige Heimatforscher Christoph Zeckai hat in seinen kleinen Schriften das Schicksal unserer Mitbürger festgehalten. Heute vergessen, aber trotzdem ein Teil unserer Identität und unseres Schicksals, können sich alte Kronacher Mitbürger noch an die fruchtbare Arbeit ihrer jüdischen Mitbürger erinnern, deren Geburtsort in Friesen liegt.

Für die Friesener Krieger- und Soldatenkameradschaft war es eine geschichtliche Erinnerungsaufgabe, dies für die Gegenwart bewusst zu machen. Unauffällig versahen sie Häuser und Masten mit Quellcodes und machten dadurch die Häuser zu Erinnerungsobjekten des jüdischen Lebens. Zeit zum Nachdenken wurde dadurch ganz einfach geschaffen.

Steht man vor einem Quellcode und hat das obligatorische Handy dabei, das nicht mehr wegzudenken ist, kann man sich für einen kurzen Moment in die Vergangenheit des 19. Jahrhunderts katapultieren und er-

fahren, was damals in Friesen los war, welche Menschen in den Häusern lebten und von ihrem Schicksal erfahren. So wird für einen Moment Geschichte in unseren Köpfen zum Erlebnis und Heimatgeschichte kann zur Verantwortung für die Gegenwart werden.

Deshalb kam der Antisemitismusbeauftragte Dr. Spaenle aus München, machte sich vom Judenweg ein Bild und dankte den Mitgliedern der Krieger- und Soldatenkameradschaft Friesen für diese beispielhafte Aktion.

Text: Heidi Hansen / Foto: Verein

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks:

Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Oberfranken
Der Bayerische Antisemitismusbeauftragte Dr. Ludwig Spaenle (Mitte), rechts von ihm Rudolf Schnappauf, Miriam Spaenle, Joachim Tesching, Heidi Hansen

Kreisverband Pegnitz

JHV mit Vorstandswahl

VORSTAND UND SCHRIFTFÜHRER IN PERSONALUNION

Nach mehrjähriger Pause fand beim Kreisverband Pegnitz wieder eine mit Neuwahlen verbundene Jahreshauptversammlung statt.

Der 1. Kreisvorsitzende Jürgen Hädinger eröffnete die Versammlung und entrichtete einen besonderen Gruß an den anwesenden Robert Fischer, Bezirksgeschäftsführer Volksbund Deutscher Kriegsgräber.

Nach den Grußworten gab der Kreisvorsitzende einen Überblick über die Vereinsaktivitäten der letzten beiden Jahre, die seit Februar 2020 leider wegen Corona nicht stattfinden konnten. Aufgrund einiger Sterbefälle ist die Gesamtmitgliederzahl des Kreisverbandes Pegnitz von 767 um 15 Mitglieder gesunken. Gleichzeitigt wurden die Anwesenden über die Erfolge der Schützen informiert. Acht Kameraden hatten in verschieden Disziplinen 1. und 2. Plätze im Landesschießen errungen.

Bei der anstehenden Neuwahl fungierte Robert Fischer mit den Wahlbeisitzern Pat-

Soldatenkameradschaft (SK) Arzberg Vorstandswahlen aufgeschoben

JHV MIT EHRUNGEN

Arzberg – Zur Jahreshauptversammlung der SK Arzberg Anfang Oktober im „Gasthaus zum Kirchenwirt“ erschienen nur wenige der 26 Mitglieder. Die Wahl eines neuen Vorstands machte keinen Sinn, SK-Vorsitzender Wolfgang Perschke und Kassiererin

rick Bauernschmidt und Rüdiger Goller als Wahlvorstand. Der 1. Kreisvorsitzende Jürgen Hädinger, der 2. Vorsitzende Hans Schleicher sowie die Kreisschießwarte Reinhard Dennerlein und sein Stellvertreter Bernhard Terrok wurden in ihren Ämtern bestätigt. Leider stand der langjährige Schriftführer Gerhard Freier aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Da sich kein weiterer Kandidat zur Verfügung stellte, übernahm der 1. Vorsitzende diese Funktion im Kreisverband. Der Kassier Heiner Schmitt sowie die Revisoren Brigitte Freiberger und (neugewählt) Alfons Müller wurden einstimmig von den anwesenden Mitgliedern gewählt.

Erika Perschke nehmen bis zur nächsten Jahreshauptversammlung die laufenden Geschäfte der SK wahr.

Der Verein schreibt „schwarze“ Zahlen. Bürgermeister Stefan Göcking berichtete von etlichen Aktivitäten. Dazu gehörten unter anderem die Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich des Volkstrauertages und die gemeinsame Weihnachtsfeier der drei Ortskameradschaften.

Bei der Vorschau auf das Jahr 2023 wurde auf die 150-Jahrfeier der SK-Schnabelwaid hingewiesen sowie ein Ausflug auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Aussicht gestellt.

Text: Brigitte Freiberger, Foto: Jörg Weigel

iDer neue Vorstand des KV Pegnitz: Jürgen Hädinger (1. Kreisvorsitzender und Schriftführer), Hans Schleicher (2. Vorsitzender), Heiner Schmitt (Kassier), Reinhard Dennerlein, Bernhard Terrok (Kreisschießwarte), Brigitte Freiberger, Alfons Müller (Revisoren); Robert Fischer (Wahlvorstand)

Weiterhin konnte der Bürgermeister zusammen mit dem 1. Kreisvorsitzenden Siegfried Haas langjährige Kameraden mit Treuenadeln auszeichnen. An Sven Perschke wurde das Verdienstkreuz I. Klasse überreicht. Text: Alexander Perschke, Foto: Verein

iFür besondere Verdienste wurde ausgezeichnet: Sven Perschke (Verdienstkreuz I. Klasse)

Für langjährige Vereinstreue wurden mit der Treuenadel geehrt: Erwin Scherer (10 Jahre); Stefan Göcking, HG Tröger (15 Jahre); Georg Tröger, Berthold Rux (20 Jahre); Jörg-Ulrich Süß (25 Jahre), Wolfgang Perschke (35 Jahre)

Sitzend von links: 1. Bürgermeister Stefan Göcking, 2.Kreisvorsitzender Peter Neumüller, 1. Kreisvorsitzender Siegfried Haas, 1. Vorsitzender Wolfgang Perschke; stehend von links: Robert Schricker, Erika Perschke, Georg Tröger, Manfred Wolf, Sven und Dominic Perschke

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Oberfranken treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Der neue Vorstand des KV Pegnitz (von links): Wahlvorstand Robert Fischer, Brigitte Freiberger, der 1. Kreisvorsitzende Jürgen Hädinger, Bernhard Terrok, Heiner Schmitt, Hans Schleicher, Reinhard Dennerlein

Soldatenkameradschaft (SK) Nankendorf-Löhlitz

Tagesausflug nach Grafenwöhr und Parkstein

TRUPPENÜBUNGSPLATZ, VULKANMUSEUM UND ZOIGLBIER

Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte endlich wieder eine Tagesfahrt am Samstag. 1. Okt. durchgeführt werden. Diesmal ging es mit dem Bus zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Nach der Ankunft gegen 9.00 Uhr wurden wir vom Pressebeauftragten, Herrn Franz Zeilmann, empfangen. Er führte uns im Bus durch das Gelände des Truppenübungsplatzes. Die Rundfahrt dauerte ca. 6 Stunden, die durch eine Brotzeitpause mit Leberkäse und Bier unterbrochen wurde. Es war eine sehr interessante und kurzweilige Besichtigung.

Danach fuhren wir weiter zum Basaltkegel nach Parkstein, wo an der Basaltwand eine Kaffee- und Kuchenpause eingelegt wurde. Einige gingen noch ein paar Stufen höher zum Gipfel, wo ein herrlicher Ausblick über die nördliche Oberpfalz zu sehen war.

Soldaten- und Veteranenverein

(SVV) Kersbach

Volkstrauertag 2022

GEDENKSTUNDE MIT GOTTESDIENST

Kersbach - Die Gedenkstunde wurde auch 2022 vom Soldaten- und Veteranenverein Kersbach durchgeführt. Es war wieder eine gelungene Veranstaltung, bei der sich mittlerweile auch eine gute Routine entwickelt hat.

Am Samstag wurde von den Vorstandskol-

Die anderen sahen sich den Vulkanausbruch im Museum des Vulkanerlebnisses Parkstein an.

Anschließend ging es zur Hauptstadt des Zoiglbieres nach Windischeschenbach, wo bei einem zünftigen Zoiglabend das Abendessen eingenommen wurde. Die Rückfahrt

legen Heinrich Eismann und Georg Herold sowie vom 1. Vorstand Otmar Maldet das Kriegerdenkmal für die Gedenkstunde aufbereitet: Das Umfeld wurde gesäubert, Laub und Unkraut wurden entfernt.

Die Gedenkstunde am Sonntag wurdenach der feierlichen Messfeier von Pfarrer Emge - gut gestaltet. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch die Kersbacher Bläsergruppe mit gesanglicher Unterstützung vom Gesangverein Kersbach und die Fahnenabordnungen der Ortsvereine waren anwesend. Die Ansprachen und die Totenehrung hielten Vorstand Otmar Maldet und Stadtrat Ludwig Preusch. Schwer-

führte über Kemnath und Bayreuth zurück nach Nankendorf-Löhlitz, wo wir gegen 21.00 Uhr angekommen sind. Die Teilnehmer waren alle begeistert und freuen sich schon auf die nächste Tagesreise im kommenden Jahr.

punkte der Reden waren der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Entwicklungen in Europa und in Deutschland. Die Mahnung zum Frieden sei aktueller denn je und jeder könne, ja müsse bei sich selbst anfangen, etwas dazu beizutragen. Vorstand Maldet wies auch darauf hin, wie gut es uns hier in Deutschland noch gehe, aber auch wie fragil dies sei.

Die Reservistengruppe um Dominik Weißmeier unterstützte uns auch dieses Mal und die Freiwillige Feuerwehr Kersbach sorgte mit ihren Absperrungen für einen störungsfreien Ablauf.

Text: Otmar Maldet, Fotos: Georg Herold

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Text / Foto: Günther Graf
Oberfranken
Gruppenfoto aller Teilnehmer vor einen Helikopter im Truppenübungsplatz Grafenwöhr Vorstand Otmar Maldet bei der Ansprache am Kriegerdenkmal Gruppenbild mit Vorstand Otmar Maldet (Mitte) und (in alphabetischer Reihenfolge): Florian Gößwein, Martin Junge, Christoph Müller, Andreas Pfeifer, Dominik Weißmeier

Kreisverband (KV) Roth Jahreshauptversammlung

GENERAL REICHARDT EHRENMITGLIED DES KV ROTH

Rittersbach - Ende Oktober fand im TSV-Sportheim Rittersbach die diesjährige Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Roth im BSB statt. Der Vorsitzende der Ortskameradschaft Rittersbach, Helmut Volkert, eröffnete die Versammlung und stellte kurz seinen Verein vor. Der Kreisvorsitzende Wolfgang Niebling konnte im vollbesetzten Saal neben den Mandatsträgern des Kreises auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. In Ihren Grußworten an die Delegierten gingen alle Redner auf den Krieg in der Ukraine ein. Unisono verurteilten sie den Überfall auf das souveräne Land auf das schärfste. Auch die Flüchtlings- Problematik blieb nicht unerwähnt. Die Abschaffung der Wehrpflicht und fehlende Investitionen im Bereich der Bundeswehr wurden bemängelt. Angesprochen wurde auch das Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden für die Bundeswehr und deren Verwendung. Es sei höchste Zeit diese Mittel einzusetzen. Edelhäußer sprach auch an, das der Etat der Bundeswehr um 300 Millionen gekürzt wurde. Auch der Zivildienst müsse wieder gestärkt werden. Aber auch der Dank an die anwesenden Mitglie-

der und Vorsitzenden der Kameradschaften wurde von allen angesprochen. Die wehrhafte Demokratie sei unverzichtbar und die Bundeswehr brauche zuverlässige Partner in der Politik. Das Ehrenamt sei ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Eine allgemeine Dienstpflicht sollte in Erwägung gezogen werden.

Nach den Grußworten wurde der Tagesordnungspunkt: Ehrungen aufgerufen. General Reichardt wurde zum Ehrenmitglied des BSB-Kreisverbandes Roth ernannt. Damit wurde sein Engagement in der Reservistenarbeit, insbesondere aber sein ständiger Einsatz für den BSB und die ARST gewürdigt. Reichardt war Präsident des BSB von 2000 bis 2014 und ist seit mehr als 20 Jahren Präsident der ARST. In seinem Grußwort ging Reichardt auf seine Zeit als Soldat in Bayern ein. Er sprach die sehr guten Kontakte zu den Krieger- und Soldatenvereinen an allen Orten und in allen Ebenen an. Dies begann beim PzGrenBtl 242 in Feldkirchen, über die Zeit als Chef des Stabes bei der 4. Jägerdivision in Regensburg sowie bei der PzBrig 10 in Weiden. Seine besondere Anerkennung zollte er dem BSB-Bezirksverband Mittelfranken und speziell dem Kreisverband Roth. Mit dem BSB-Verdienstkreuz

I. Klasse wurde MdB Ralph Edelhäußer gewürdigt. Edelhäußer ist Mitglied des BSB (OK Eckersmühlen) und hatte schon in seiner Zeit als 1. Bürgermeister der Stadt Roth die Veranstaltungen der Kameradschaften besucht und die Arbeit unterstützt. Seit seiner Wahl in den Deutschen Bundestag hat er alle Einladungen des Kreises angenommen und seine Unterstützung auch für die Zukunft zugesagt.

In seinem Bericht ging Niebling auf die momentane Situation im BSB und speziell im KV Roth ein. Durch die Abschaffung der Wehrpflicht kommen immer weniger Reservisten als neue Mitglieder in den Verband. Teilweise finden sich keine Mitglieder mehr bereit, Vorstandstätigkeiten zu übernehmen. Der BSB-KV Roth besteht noch aus 38 Kameradschaften (wobei ein Verein ruht). Mit 2790 Mitgliedern ist der KV aber immer noch einer der mitgliederstärksten Verbände im BSB. Zwei Weltkriegsteilnehmer sind noch verzeichnet. Auch 213 Frauen gehören dem BSB an, die überwiegend in den Sportschützengruppen tätig sind. Im Kreis konnten im Jahre 2022 erstmals seit der Pandemie auch wieder größere Veranstaltungen wie Jubiläumsfeiern, beispielsweise in Großhöbing-Schutzendorf und Umgebung, in Thalmässing und in Laibstadt und Umgebung durchgeführt werden. Bei der Landesversammlung in Deggendorf wurde Präsident Richard Drexl wiedergewählt. Als Nachfolger für Wolfgang Niebling als stellvertretender Präsident des BSB wurde der jetzige Bezirksvorsitzende Ralph Olmesdahl gewählt. Niebling wurde bei der letzten Präsidiumssitzung zum Ehrenvizepräsidenten des BSB ernannt. Der Kreisreservistenreferent Christopher Ludwig konnte nur über wenige Tätigkeiten berichten, da durch die Pandemie fast alle Veranstaltungen ausgefallen sind. Der Organisationsleiter des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V., Arthur Gerhäuser, informierte über die Neuerungen im Bereich der Reservistenarbeit. Der vor Kurzem in einer Sportschützenversammlung neu gewählte Kreis-

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Mittelfranken
Die Ehrengäste (von links): Ralph Olmesdahl, General Jürgen Reichardt, Ralph Edelhäußer, Helmut Volkert, Harald Rösch, Walter Schnell, Marlene Mortler, Wolfgang Niebling, Christian Emmerling Im Beisein von Ralph Olmesdahl (links, halb verdeckt) überreicht Wolfgang Niebling das Ehrenkreuz I. Klasse an MdB Ralph Edelhäußer (rechts)

schießwart Thomas Krumm berichtete über das Kreisschießen, welches nach 3 Jahren wieder durchgeführt werden konnte. Knapp 100 Schützen hatten daran teilgenommen.

In der Vorhabenplanung für 2023 wurden zwei Jubiläumsveranstaltungen bekannt gegeben: Das100-jährige Gründungsfest des Krieger- u. Soldatenvereins OffenbauLohen und das 150-jährige Gründungsfest

der Krieger- u. Reservistenkameradschaft Georgensgmünd (s. auch „Termine“ auf Seite 6)

Im Anschluss an die Versammlung wurden die Teilnehmer noch zu einem Pressackwettbewerb eingeladen. Die Produkte dafür wurden von verschiedenen Metzgereien aus der Umgebung bereitgestellt.

Text: Wolfgang Niebling

Fotos: Ralph Edelhäußer

iFolgende Ehrengäste nahmen an der JHV teil: Die Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Frau Marlene Mortler (Ehrenmitglied des BSB-KV Roth), der Bundestagsabgeordnete Ralph Edelhäußer, der stellvertretende Landrat Walter Schnell als Vertreter des Landkreises, der BSB-Bezirksvorsitzende und stellvertretende Präsident Ralph Olmesdahl, der BSB-Kreisvorsitzende des KV Neumarkt-Oberpfalz Christian Emmerling, sowie Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt (Präsident der ARST - Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern - und Ehrenpräsident des BSB).

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: General a.D. Jürgen Reichardt (Ehrenmitglied des KV Roth), MdB Ralph Edelhäußer, Kreisgeschäftsführer Harald Rösch (BSB-Verdienstkreuz I. Klasse)

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Streudorf

Jubiläumsglückwünsche

HANS WURDE 75

Streudorf - Mitglieder der SKK-Streudorf mit ihrem Ehrenvorsitzenden Günther Raab hatten ihren Vereinskameraden und langjährigen Vorstandsmitglied Hans Pachhofer an seinem Jubeltag besucht und die Glückwünsche der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Streudorf überbracht.

Kamerad Pachhofer trat am 01.04.1967 in die Ausbildungskompanie 414 in der „Funk-Kaserne“ in München ein. Im Anschluss erfolgte die Vollausbildung im 1./s. Pi(Lehr)Btl.210 als Sanitätssoldat mit Lehrgängen an der SanAkBw in München. Im Oktober 1967 wurde er zum Gefreiten befördert. Am 30.09.1968 beendete er seine 18 Monate Wehrpflicht. Im Oktober 1968 trat er als Mitglied des Kriegervereins Lang-

Gratulationsrunde (von links): Ehrenvorsitzender Günther Raab, die Vorstandsmitglieder Dieter Fickel und Josef Friedel, Gertraud Pachhofer, der Jubilar Hans Pachhofer, Emmi Friedel und der Pressevertreter der SKK Streudorf Peter Brandl.

lau-Pfofeld ein. Nach seiner Verehelichung 1974 wechselte er von Rehenbühl nach Oberhambach und trat der SKK-Streudorf bei. Dort war er als langjähriges Vorstandsmitglied tätig.

Im Kreise von Familie, Verwandten und Freunden wurde im Gasthaus „Frankenhof“ in Streudorf das Jubiläum gefeiert.

Text: Peter Brandl

Foto: Anita Gutmann

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Mittelfranken
Wolfgang Niebling ernennt General Jürgen Reichardt zum Ehrenmitglied (von links): Christopher Ludwig, Harald Rösch, General Jürgen Reichardt, Wolfgang Niebling, Marlene Mortler (im Bildvordergrund) An der Türe Peter Hasselbacher,
„DER
JAHR“

Mittelfranken

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Streudorf

Kranzniederlegung am Ehrenmal

GEDENKFEIER ZUM VOLKSTRAUERTAG

Streudorf - Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Streudorf hat anlässlich des Volkstrauertages die gesamte Kirchengemeinde zur Teilnahme an der Gedenkfeier am Ehrenmal geladen. Die Ehrenwache wurde erstmals durch die Reservistenkameradschaft und die Freiwillige Feuerwehr Wald gestellt.

Nach dem Gottesdienst, der unter Mitgestaltung des Gesangvereins Wald-Streudorf sowie dem Posaunenchor von Herrn Pfarrer Daniel Kelber durchgeführt wurde, nahm man Aufstellung am Ehrenmal. Vorstandsmitglied Albert Reithmeier sprach die derzeitige Weltkrisenlage bezüglich der Kriege an. Er forderte zu Frieden und zur Beendigung der Kriege auf sowie zu einem friedvollen Zusammenleben mit den Geflüchteten aus den Kriegsgebieten. Für die Evangelische Kirchengemeinde sprach Gerhard

Vorstandsmitglied Albert Reithmeier der Abordnung SKK-Streudorf

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Diebach

Ehrenvorstand verstarb im Alter von 81 Jahren

TRAUER UM KARL GÖGELEIN

Herrmann und es wurde für Frieden und Freiheit zu „Gott, unserem Vater“ gebetet. Nach Weisen vom Gesangverein erfolgte zu dem vom Posaunenchor intonierten Lied vom „Guten Kameraden“ die Kranzniederlegung. Im Anschluss daran sangen die Anwesenden kräftig bei der Nationalhymne mit. Albert Reithmeier bedankte sich bei allen teilnehmenden Vereinen, den Feuerwehren, dem Posaunenchor unter der Chorleitung von Frau Lisa Gößwein, dem Gesangverein Wald-Streudorf sowie Herrn Pfarrer Kelber und seiner Mesnerin. Ein besonderer Dank galt Herrn Gerhard Herrmann für die Pflege des Ehrenmals und dessen Umgebung am Vorplatz der Kirche.

Diebach - Die Vereinsmitglieder der SRK trauern um Karl Gögelein. Sie nahmen Abschied von ihrem Kameraden, Ehrenmitglied und Ehrenvorstand.

Karl war eine prägende Persönlichkeit. Gleich nach Beendigung seiner 18-monatigen Wehrdienstzeit im Jahr 1966 trat er unserem Verein bei. Er stellte sich tatkräftig und hilfsbereit für alle Vereinsaufgaben zur Verfügung. 1994 übernahm er den Posten als Vereinsvorstand, den er dann 16 Jahre lang bis 2010 verantwortungsvoll ausführte. Er liebte die Geselligkeit und Kameradschaft. Der Fortbestand des Vereins war ihm eine Herzensangelegenheit.

In Würdigung seiner Verdienste und der über 50-jährigen treuen Mitgliedschaft im Verein wurden ihm das Verdienstkreuz am Bande des BSB sowie die Urkunde als Ehrenvorstand verliehen.

Seine Kameraden werden sich immer an die gemeinsam verbrachte Zeit erinnern und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Text/Foto: Walter Rohn

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Text / Foto: Peter Brandl
treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Die gesamte Kirchengemeinde war zur Teilnahme an der Kranzniederlegung geladen.

Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Absberg

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

DIETER SCHLEIER BLEIBT VORSITZENDER

Absberg - Die Vorstandschaft der KRK-Absberg hatte in das “Café-Herzog” zur Mitgliederversammlung nach der Pandemie eingeladen. 1.Vorsitzender Dieter Schleier begrüßte die anwesenden Kameraden, sowie den Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Kittsteiner und Pressereferent Peter Brandl. 1. Bürgermeister Helmut Schmaußer hatte sich wegen einer weiteren Veranstaltung entschuldigt.

Zunächst gedachten die Anwesenden ihrer in den Jahren 2020/2021 verstorbenen Mitglieder, sowie aller im Dienst gefallenen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Nach dem Kassenbericht von Michael Ingerl wurde der Vorstandschaft mit Kassier die Entlastung erteilt. Es folgte der Jahresrückblick auf die Jahre 2019 bis 2022, in denen wegen Corona teilweise keine Versammlungen stattfinden konnten. Im Jahr 2019 fand die Versammlung gerade noch kurz vor der Pandemie statt. Die Lockerung im Jahr 2021 ermöglichte es, wieder an Veranstaltungen teilzunehmen. Man war bei der Kreisversammlung, der Bezirksversammlung Mittelfranken sowie bei den Jubiläen in Unterwurmbach und Cronheim anwesend, ebenso am Volkstrauertag. Im Jahr 2022 wurde am Jubiläum in Hüssingen teilgenommen, und beim Feuerwehrjubiläum der FW-Absberg zum Totengedenken am Ehrenmal. Der 1. Vorsitzende bedankte sich bei allen, die stets bereit sind, bei den Veranstaltungen dabei zu sein.

Es folgten nun die Neuwahlen unter der Leitung des BSB-Kreisvorsitzenden KarlHeinz Kittsteiner, ihm stand als Beisitzer Holger Brechtelsbauer zur Seite. Im Anschluss an die reibungslos verlaufenen Wahlen nahm der Kreisvorsitzende die Verpflichtung der Gewählten gemäß BSB-Satzung per Handschlag vor.

In der Vorschau auf das Jahr 2022/2023 sprach der 1. Vorsitzender die dringliche Restaurierung der Vereinsfahne an und bat um Zustimmung für die Angebotseinholung. Es sollte im Jahr 2023 auch wieder zur Geselligkeit und Kameradschaftspflege ein Grillfest stattfinden, jedoch in anderer Form und Stil als bisher. Dies ist allerdings in einer außerordentlichen Versammlung noch zu beschließen.

Nachdem keine weiteren Wünsche und Anträge vorgetragen wurden, schloss der 1.Vorsitzende die Versammlung mit dem Leitspruch „In Treue fest“.

Text / Foto: Peter Brandl

Der neue Vorstand (von links): Kreisvorsitzender Karl-Heinz Kittsteiner, stellvertretender Vorsitzender Josef Hess, Vorsitzender Dieter Schleier, Schriftführer Holger Brechtelsbauer, Kassier Michael Ingerl

iDer neue bzw. im Amt bestätigte Vorstand der KRK Absberg: 1. Vorsitzender: Dieter Schleier, Stellvertreter: Josef Hess, Kassier: Michael Ingerl, Schriftführer: Holger Brechtelsbauer, Beisitzer: Klaus Kienlein, Manfred Gottert, Michael Brechtelsbauer, Reservistensprecher: Helmut Schmaußer

Kreisverband Feuchtwangen

Verabschiedung scheidender Kreisausschussmitglieder

MARC STÜMMLER LÖST JOSEF CHRIST AB

Röttenbach – Der vormalige Kreisvorsitzende Josef Christ wurde auf dem Kreistreffen des BSB-Kreisverbandes Feuchtwangen feierlich verabschiedet. Wie der neue Kreisvorsitzende Marc Stümmler aus Rauenzell ausführte, habe sich der Großenohrenbronner Christ in besonders hervorragender Weise um den Kreisverband verdient gemacht. So war er 40 Jahre lang im Kreisausschuss und fungierte davon 31 Jahre lang als Kreisvorsitzender.

Als besonderes Erinnerungsgeschenk wurde Christ ein individuell gestalteter Ziegel überreicht: Darauf ist das Wappen des BSB mit dem Wahlspruch „In Treue fest!“ zu sehen. Neben dem ehemaligen Kreisvorsitzenden wurden auch alle weiteren scheidenden Kreisausschussmitglieder mit einem Geschenk bedacht.

Text: Johannes Flierl / Foto: Marc Stümmler

Josef Christ mit seinem Abschiedsgeschenk

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Mittelfranken

Kreisverband Hersbruck-Lauf

Kreisversammlung mit Wahl

MANUEL WENZL NEUER KREISVORSITZENDER

Velden - Nach Pandemie-bedingten Unterbrechungen konnte Reinhold Heinrich, der Vorsitzende des Veldener Soldaten- und Reservistenvereins, die Delegierten der Vereine zur Kreisversammlung in Velden begrüßen - unter den Anwesenden besonders den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Hersbruck-Lauf, Adolf Lederer aus Eschenbach. Die Versammlung eröffnete der amtierende Kreisvorsitzende Werner Hasenest. Nach dem Ausscheiden von Hersbruck und Speikern-Neunkirchen, sowie dem Zugang von Entenberg- Gersdorf, sind derzeit 13 Vereine mit insgesamt 803 Mitgliedern dem Kreisverband angeschlossen, so berichtete er. Neben Entenberg sind dies noch Eschenbach, Förrenbach, Hohenstadt, Kersbach-Siegersdorf, Kirchensittenbach, Pommelsbrunn, Reichenschwand, Rollhofen, Schnaittach, Schupf, Velden u. Umgebung und Vorra. Anhand der vereinfachten Meldelisten erläuterte Hasenest das neue PC- Programm des BSB. Die Verbandsbeiträge der einzelnen Vereine gehen erst

Kreisverband Rothenburg

Bergwandern in Südtirol

SONNIGE BERGE UND SCHNEEBEDECKTE GIPFEL

Zum fünften Mal schon fuhr eine Gruppe von Mitgliedern des Kreisverbandes zum Bergwandern nach Mühlbach in Südtirol.

über die Kreis- und dann die Bezirkskasse zum BSB, sagte er. Kreis- und Bezirksverband behalten dabei ihren jeweiligen Anteil ein. Seitdem der DSKB Speikern-Neunkirchen den Verband verlassen hat, ist der Kreisverband Hersbruck-Lauf ohne Kreisschießwart. Roland Dietrich (Dietershofen) will sich mit den Vereinsschießwarten des Kreisverbandes darüber austauschen, wie das in Zukunft gehandhabt werden soll. Zum neuen Kreisvorsitzenden wurde Manuel Wenzl aus Velden gewählt. Die nächste Kreisversammlung wird in Eschenbach stattfinden. Text / Foto: Helmut Taubmann

iDer neue Vorstand des KV HersbruckLauf: Kreisvorsitzender: Manuel Wenzl (Velden), Zweiter Kreisvorsitzender: Heinz Wieczorek (Hohenstadt), Schriftführer: Wolfgang Köth (Kirchensittenbach), Kassier: Werner Hasenest (Neunkirchen), Beisitzer: Reinhold Heinrich (Velden), Markus Horst (Eckelshof), Roland Dietrich (Dietershofen); Revisor: Thomas Humsberger (Rollhofen).

Viele davon waren schon mehrfach dabei, aber es gab noch genug Neues zu entdecken. Nach der Ankunft im Gasthof Huber am Mittwoch ging es zum Eingehen die ersten 300 Höhenmeter wie immer auf die Huber-Alm und zurück. Alle Mahlzeiten wurden in dem urgemütlichen Zirbenstüble eingenommen, wo man auch anschließend gerne noch bei einem (oder mehreren) Viertele Südtiroler beisammensaß. Am

nächsten Tag stieg die Gruppe vom Furkelpass auf den bekannten Schi-Berg Kronplatz. Die Wanderer verzichteten auf eine Liftbenutzung und legte die jeweils 400 Höhenmeter auf eigenen Füßen zurück. Belohnt wurden sie durch eine traumhafte Rundumsicht bei bestem Wetter. Am nächsten Tag stand der Aufstieg aus dem Raintal zur Kasseler Hütte an, den die Gruppe zusammen mit Mitgliedern des Alpenvereins Rothenburg anging. Nach dem kräftezehrenden Aufstieg über 750 Höhenmeter, manchmal auch über vereiste Stellen, schmeckte des Essen auf der Hütte im Angesicht der vergletscherten Riesenferner-Gruppe doppelt gut. Am letzten Tag verhinderte die Wetterlage eine weitere Gipfeltour, aber bei der Tour im Wielental zur Oberen Haidacher Alm über mehr als 500 Höhenmeter zeigte sich, dass auch eine Wanderung durch Nieselregen und Nebelfetzen bis in die tiefhängenden Wolken ihren eigenen Reiz hat. Eine fröhliche Hüttenstunde entschädigte für die nasse Kleidung. Beglückt von den herrlichen Eindrücken und der erlebten Bergkameradschaft ging es am Sonntag wieder heim.

Text / Fotos: Ernst Lippert

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Mittelfranken
Der Vorstand des KV Hersbruck-Lauf (von links): Markus Horst, Manuel Wenzl, Wolfgang Köth, Heinz Wieczorek, Roland Dietrich, Reinhold Heinrich, Werner Hasenest. Mit den Freunden von Alpenverein auf dem Weg zur Kasseler Hütte.

Soldatenkameradschaft (SK) Eltersdorf

Besuch des Privatmuseums von Norbert

AUSFLUG NACH „DEUTSCH-SÜDWEST“

Eltersdorf/Fröhstockheim - Jedes Jahr im Oktober unternimmt die Soldatenkameradschaft Eltersdorf einen Weinausflug in unsere fränkische Weingegend. In diesem Jahr führte die Reise in das historische Iphofen und die Gegend um den Schwanberg mit seinen wunderschönen Rebhängen. Dort war unser Ziel Fröhstockheim und das kleine Privatmuseum über das ehemalige deutsche Schutzgebiet „DeutschSüdwest“, das heutige Namibia. Das Museum wird von Norbert Linke betrieben, dessen Großvater dort auch als Soldat diente. Linke verfügt noch über viele Originalschriftstücke.

Wir lernten gleich zu Beginn, dass dieses Land von dem bremischen Kaufmann Lüderitz den Stammesfürsten um 1885 abgekauft wurde, um dort Handelsstationen zu errichten. So hieß das Land zunächst Lüderitzland. Um es auch völkerrechtlich legal zu gestalten, bat Lüderitz die deutsche Reichsregierung, sein Land als Reichsgebiet anzuerkennen. So wurde es offiziell „Deutsches Schutzgebiet“ genannt mit einer entsprechenden Verwaltung unter deutscher Flagge. Somit hatte Deutschland bis zum Ende des 1. Weltkrieges ca. 25 Jahre lang eine Kolonie.

Norbert Linke zeigte uns anhand der vielen

Exponate die Entwicklung in dieser Zeit sowohl in der Zivilbevölkerung als auch bei den dort stationierten Soldaten und gewährte uns einen guten Einblick in deren Aufgaben und Wirken. Er bewahrt Fahnen, Bilder und Originaldokumente auf. So konnten wir einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit bekommen, ebenso anhand von Originalbriefen aus dem Leben der dort stationierten Schutztruppensoldaten. Das Land entwickelte sich unter der deutschen Verwaltung sehr positiv und prosperierte. Allerdings kam es um 1905 zu Aufständen der Volksgruppe der Hereros, die plündernd und mordend andere Stämme und die deutschen Siedler angriffen. Erst von da an musste die deutsche Schutztruppe verstärkt werden, um die Sicherheit der Stämme und Siedler zu gewährleisten. Höhepunkt war die Schlacht am Waterberg.

Wenn man die historischen Dokumente und damaligen Maßnahmen und Handlungen ansieht, ergibt das ein umfassenderes Bild als alles, was uns politisch korrekt vorgesetzt wird. Insgesamt war es ein für alle sehr interessanter Tag.

Anschließend blieben wir im Museum und begossen im Rittersaal unseren Weinausflug mit Norbert Linke, der uns fürstlich bewirtete. Wir durften guten Frankenwein und eine reichhaltige Häckerbrotzeit genießen. Es wurde noch sehr ausgiebig gefeiert und sogar getanzt.

Der gelungene Ausflug für unsere Kameradschaft erfordert großen Dank an Norbert Linke für seine akribische Arbeit und Darstellung dieses Teils unserer deutschen Geschichte und vor allem für seine Gastfreundschaft. Text: Jörg Buff

Bilder: Wolfgang Victor, Erich Birkholz

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Mittelfranken
Eingang ins Museum Museumsleiter Norbert Linke im Museum Uniformen der Schutztruppe

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Obermässing und Umgebung

Jahreshauptversammlung mit Wahl

DER ÜBERALTERUNG

TROTZ GEBOTEN

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand am Abend des Volkstrauertages traditionell wieder einmal die Jahreshauptversammlung der SKK Obermässing und Umgebung statt. Bei den Neuwahlen wurden in die erweiterte Vorstandschaft einige junge Neumitglieder hineingewählt. Somit trotzt die SKK Obermässing der teilweisen Überalterung von Krieger- und Soldatenvereinen und folglich deren Auflösung.

Es ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Arbeit von Krieger- und Soldatenvereinen in gewisser Weise doch geschätzt wird. Text / Foto: Stephan Neubauer

Der neue Vorstand (stehend von links): Josef Eisenreich, Gerhard Lang, Felix Hildebrandt, Michael Kraft, Thomas Neubauer, Reinhard Korzer, Gerhard Schmidt; (sitzend von links): Werner Holland, Josef

iDer neue Vorstand der SKK Obermässing und Umgebung: Rudolf Kaiser (1. Vorsitzender), Stephan Neubauer (2. Vorsitzender), Johann Vierthaler (Schriftführer), Werner Holland (Kassier), Josef Eisenreich, Felix Hildebrandt, Reinhard Korzer, Michael Kraft, Josef Meyer, Thomas Neubauer, Gerhard Schmidt (Beisitzer), Gerhard Lang (Kassenprüfer)

Reservisten- und Kriegerkameradschaft (RKK) Wolframs-Eschenbach

Gedenken zum Volkstrauertag

IM ZEICHEN DES KRIEGES

Wolframs-Eschenbach – „Vor fast genau hundert Jahren wurde der Volkstrauertag, als Gedenktag für die Kriegstoten des Ersten Weltkriegs eingeführt. Der damalige Reichstagspräsidenten Paul Löbe hielt die Rede bei der ersten offiziellen Gedenkfeier und erklärte, „Es müssen Gesetze geschaf-

fen werden, durch welche die für einen Kriegsausbruch verantwortlichen Diplomaten gezwungen würden, als erste in die Schützengräben zu gehen.“ Beim Blick auf den Kalender stellt sich doch die Frage: Wie viel hat sich eigentlich bis heute, 2022, geändert?“ mit diesen Worten eröffnete Josef Wegehaupt, der 1. Vorsitzende der Reservisten- und Kriegerkameradschaft Wolframs-Eschenbach, die Gedenkfeier. Unter großer Beteiligung der örtlichen Vereine und Verbände fand das traditionelle Gedenken für die Opfer von Krieg, Vertrei-

bung, Auseinandersetzungen und Diskriminierung am Mahnmal in WolframsEschenbach statt. Für die musikalische Umrahmung sorgte wie seit vielen Jahren der Musikverein Wolframs-Eschenbach. Nach einem Festgottesdienst unter der Leitung von Stadtpfarrer Jochen Scherzer begaben sich alle Teilnehmer in einem gemeinsamen Festzug zum Kriegerdenkmal am Dr. Johann-Baptist-Kurz-Platz. „Das Projekt Europa ist ein beispielloser Erfolg, das auch auf anderen Kontinenten Beachtung und Bewunderung gefunden hat. Diesen Erfolg darf man sich nicht durch einzelne machtgierige Despoten nehmen lassen. Wir dürfen eben nicht vergessen, das Frieden und ein friedliches Miteinander nicht selbstverständlich sind.“ Worte, die uns, die wir in großem Wohlstand leben, in welchem man schnell vergisst wie zerbrechlich dieser Frieden doch ist, zu denken geben sollten.

Durch ein gemeinsames Abschlussgebet wurde nach der Ansprache von Josef Wegehaupt und dem Totengedenken durch den 1. Bürgermeister Michael Dörr die Feier beendet.

Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und hoffen auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Dabei gilt unsere Verantwortung dem Frieden unter den Menschen: Im Kleinen, vor der eigenen Haustüre – sowie auch im Großen, in der Weltpolitik.

Text / Fotos: Klemens Wegehaupt

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Mittelfranken
Meyer, Rudolf Kaiser, Johann Vierthaler, Stephan Neubauer Gedenkfeier zum Volkstrauertag - rege Teilnahme der Vereine sowie der Bevölkerung

KV Würzburg/Main-Spessart

Reise nach Budapest

VITÉZ AUFNAHMEFEIERLICHKEITEN 2022

Ende September folgte eine Delegation des Kreisverbandes Würzburg/Main-Spessart der Einladung des Vitézi Rend nach Ungarn. Am 21. September ging es mit einer Tankund Mittagspause im Stift Heiligenkreuz Richtung Ungarn. Nach der Ankunft am späten Abend in der donauschwäbischen Gemeinde Szendehely und Empfang durch den Bürgermeister konnten einige Stunden bei alten Freunden verbracht werden. Interessant sind immer die Erzählungen und Geschichten der dortigen Freunde über die deutsche Kultur, die sich über Jahrhunderte in diesem kleinen Flecken in ihrer ursprünglichen Form erhalten hat.

Am folgenden Donnerstag wurde die malerische Ortschaft Sankt Andrä/Szententre besucht. Leider waren alle Kirchen geschlossen und das im Reiseführer erwähnte serbisch-orthodoxe Gotteshaus nicht zu besichtigen. Der Tag wurde mit einem gemeinschaftlichen Abendessen mit dem Szendehelyer Bürgermeister Ignaz Altsach beschlossen.

Freitags Morgen ging es weiter in Richtung Tököl zu den Mikecz-Kalman-Huszaren. In Pécel Kreis Gödöllö wurde die Fahrt unterbrochen, um eines der drei Schlösser zu besichtigen, die sich in der Stadt befinden. Schloss Ráday mit seiner noch fast ursprünglichen Form und Einrichtung ist überaus sehenswert. Die Fresken des gesamten Schlosses sind bis auf das Deckenfresko im großen Saal, das 1925 durch einen Brand zerstört wurde, noch vollständig erhalten. Die ursprüngliche Bibliothek des Schlosses mit über fünfzehntausend Bänden wurde nach dem Krieg in die Zentralbibliothek nach Budapest gebracht. Am frühen Samstagmorgen ging es dann von Tököl Richtung Budapest zur Franziskaner Kirche. Dort begannen um 10 Uhr die Vorbereitungen zum Festakt der Aufnahme der neuen Vitéz Ritter. Mittlerweile sind der größte Teil der neuen Mitglieder Titelerben. Nur zwei neue Ritter wurden durch eigenen Verdienst aufgenommen: der erste und einzige ungarische Fliegerkosmonaut Bertalan Farkas und der ungarische Tischtennisspieler und mehrfacher Weltmeister in dieser Sportart Jonyer István.

Pünktlich um 12:00 Uhr zogen unter den Klängen eines Chorals der Abt des Franziskanerklosters mit der Priesterschaft, die heilige ungarische Krone, das Adelskapitel und die Ehrengäste in das Gotteshaus ein. Nach der Begrüßung durch den Generalkapitän folgte ein feierliches ökumenisches Hochamt. Im Anschluss an den Gottesdienst folgten die Grußworte der anwesenden Gäste

aus Politik und des öffentlichen Lebens, die Ehrung verdienter Mitglieder des Ordens, sowie Beförderungen aktiver Funktionäre. Ein dreimaliges Schlagen mit dem Schwert auf das Vitéz Schild eröffnete die Zeremonie der Vitéz Weihe. Nun wurden die beiden neuen Ordensritter und die Titelerben durch den Ritterschlag auf die linke Schulter aufgenommen. Nach Beendigung der Zeremonie wurden die neuen Kadetten ernannt. Nach der Festrede eines neuen Vitéz erklangen die ungarische, die siebenbürgische und die deutsche Nationalhymnen. Gegen 16:00Uhr zogen Geistlichkeit, Heilige ungarische Krone, Ordenskapitel und Ehrengäste unter feierlichen Orgelklängen aus der Kirche.

Beim anschließenden Empfang durch den Generalkapitän im Speisesaal des Klosters konnten wieder neue Bekanntschaften gemacht und alte gepflegt werden. Am Abend trafen sich die Kameraden des Kreisverbandes in Tököl mit den Mitgliedern des Mikecz-Kalman-Huszaren-Banderiums zu einem zünftigen Kameradschaftsabend, der bis in die frühen Morgenstunden andauerte. Zum Bedauern aller Teilnehmer mussten die Bayern in diesem Jahr schon ein paar Stunden nach Beendigung des Kameradschaftsabends in Richtung Heimat aufbrechen. Mit dem Versprechen, sich nach Möglichkeit im nächsten Jahr wieder zu treffen, verabschiedete man sich von den ungarischen Freunden. Text/Foto: Rainer Schmitt

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Gruppenbild mit Damen in der Kirche

Soldatenkameradschaft (SK)

Saal a.d. Saale

Jahreshauptversammlung mit Ehrungen

WIEDERAUFNAHME DES VEREINSLEBENS

Saal - Wegen der Pandemie konnte nach fast zweieinhalb Jahren im Juni endlich wieder eine Jahreshauptversammlung stattfinden. Die Kameradschaft traf sich hierzu im Pfarrzentrum der Gemeinde, um die Versammlung abzuhalten und ausstehende Ehrungen durchzuführen. Zu dieser Veranstaltung konnte der 1. Vorsitzende Alois Reichert den Ehrenvorsitzenden der Kameradschaft, Georg Böhm, sowie den Kreisvorsitzenden Günter Neundorf und die 1. Bürgermeisterin der Gemeinde, Conny Dahinten, begrüßen. In seinem Rückblick merkte der 1. Vorsitzende an, dass alle Aktivitäten seit Frühjahr 2020 der Pandemie zum Opfer gefallen sind, was unter anderem auch die geplante Friedenswallfahrt zum 150-jährigen Bestehen betraf. Gratulationen zu runden Geburtstagen konnten aber dennoch überbracht werden. Bei der Totenehrung wurde den Opfern beider Weltkriege, sowie den Opfern der jüngsten Tage in der Ukraine und insbesondere den 7 verstorbenen Mitgliedern des Vereines gedacht. Darunter befand sich auch der letzte Kriegsteilnehmer der Kameradschaft. Zurzeit zählt die Kameradschaft 100 Mitglieder.

Nach der Corona bedingte Pausen standen diverse Ehrungen an. So wurden Treuenadeln für 40-jährige und 25-jährige Vereinszugehörigkeit verliehen und Kameraden für besondere Verdienste mit dem Verdienstkreuz der Klasse I bzw. II ausgezeichnet. Die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräber musste ausgesetzt werden, doch wurde in beiden Jahren eine Spende aus der Vereinskasse überwiesen. Ebenfalls wurde für die Restaurierung der

denkmalgeschützten Orgel am heimischen Wallfahrtsort Findelberg eine Spende über 2000 Euro erbracht und die ebenfalls am Findelberg stehende Kriegerkapelle aus der Vereinskasse teilrestauriert. Zum Schluss bedankte sich der 1. Vorsitzende Alois Reichert bei allen, die den Verein tatkräftig unterstützen sowie bei den Böllerschützen der Kameradschaft, welche zu den diversen Anlässen mit den vereinseigenen Kanonen zum Salut schießen.

Ende Juli dieses Jahres konnte man wieder das traditionelle Weinfest abhalten und für das kommende Jahr auch wieder einen mehrtägigen Vereinsausflug planen.

Text: Alois Reichert und Werner Rink

Foto: Norbert Bauer

iFür besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Norbert Bauer, Werner Rink, Heinz Schön, Volker Zinßler (VK I); Stefan Bayer, Friedhart Eckert, Konrad Friedrich, Wolfgang Kühnel, Ralf Schauer, Rüdiger Umhöfer, Terry Wappes, Arthur Wiener, Matthias Zinßler (VK II)

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Ewald Dahinten, Anita Hermanovski (40 Jahre); Norbert Bauer, Eberhard Dietz, Anton Eckert, Udo Jäger, Werner Muschick, Albin Neunhöfer, Hermann Schneider, Rüdiger Umhöfer, Wolfgang Umhöfer, Max Weigand, Albrecht Wirsing (25 Jahre)

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Unterfranken
von links: Volker Zinßer (Stellv. Vorsitzender), Ewald Dahinten (40 Jahre Vereinstreue), Alois Reichert (Vorsitzender), Günter Neundorf (Kreisvorsitzender) Die für 25 Jahre Vereinstreue Geehrten (von links): Volker Zinßler (Stellv. Vorsitzender) Norbert Bauer, Hermann Schneider, Max Weigand, Anton Eckert, Udo Jäger, Albrecht Wirsing, Günter Neundorf (Kreisvorsitzender) Eberhard Dietz, Alois Reichert (Vorsitzender)

KV Würzburg/Main-Spessart

Zwei ungarische Freunde des BSB verstorben

TRAUER UM VITÉZ VARGA LÁSZLÓ

UND PROF. DR. VITÉZ VÁRHELYI ANDRÁS

Wie uns das Präsidium des ungarischen Vitézi Rend kürzlich mitteilte sind zwei ungarische Kameraden, die eng mit dem BSB 1874 verbunden waren, verstorben.

Am 11. Juni dieses Jahres verstarb der Generalsekretär des Ordens vitéz Varga László im 76. Lebensjahr an einem Krebsleiden. Viele Jahre hat er gegen diese heimtückische Krankheit gekämpft. Varga László war Ehrenmitglied des Kreisverbandes Würzburg/Main-Spessart und mit dem Verdienstkreuz I. Klasse des BSB ausgezeichnet. In seiner Funktion als Generalsekretär und auch im Privaten war er ein begeisterter Anhänger des Bayerischen Soldatenbundes. Gerne erinnern wir uns an die Feiern in seinem Restaurant am Velencer See, wo oft ausgiebig und lange gefeiert wurde. Zahlreiche Pläne für die Partnerschaft und Freundschaft der beiden Verbände wurden dort geschmiedet.

Kurz darauf traf die zweite traurige Nachricht ein. Unser treuer Kamerad und Freund, der Generalkapitän in Ehre Prof. Dr. vitéz Várhelyi András ist nach langjähriger schwerer Krankheit verstorben. Várhelyi war Ehrenmitglied des Landesverbandes des Bayerischen Soldatenbundes. Várhelyi András wurde am 21.10.1953 in Szilvásvárad geboren. Er wuchs, wie er immer erzählte, in jämmerlichen Verhältnissen auf. Seine Familie die zum Székler (siebenbürgischen) Adel gehört, wurde von den kommunistischen Machthabern schwer drangsaliert. Trotz aller Widrigkeiten konnte er in Eger das Gymnasium besuchen und dieses als Meister der Jagd- und Forstwissenschaften mit sehr gutem Erfolg abschließen. Für seine guten Arbeiten erhielt er 1970 den ungarischen Kazinczy-Preis. Von 1973 bis 1978 studierte er an der juristischen Fakultät in Budapest und von 1982 bis 1986 Pädagogik an der Philosophischen Fakultät. Beide Studiengänge konnte er mit Erfolg abschließen. Er lehrte als Professor für Römisches Recht an der juristischen Fakultät in Budapest, war Redakteur mehrerer Zeitungen und Herausgeber und Direktor der Zeitung Új-Magyarország des Ministeriums für Verkehr, Kommunikation und Wasser. Ab Herbst 1992 war er im Büro des Ministerpräsidenten Dr. Antall József zuständig für Presseinformationen und Geheimdienst. Er war Abgeordneter der ungarischen Kleinbauernpartei, in deren Präsidium er vertreten war. 2001 verließ er die Partei aus persönlichen Gründen. 30 Bücher, viele Gedichte und hunderte von wissenschaftlichen Arbeiten waren das Ergebnis seines Lebenswerkes. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2002 den ungarischen Minerva-Preis. Im Jahre 2000 wurde Várhelyi als Nachfolger des verstorbenen Generals und Bischofs vitéz Tábodyi István zum Generalkapitän des Vitéz-Orden gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu Beginn seiner Erkrankung im Jahr 2010 inne. Várhelyi war ein großer Freund des Bayerischen Volkes und des Bayerischen Soldatenbundes. Zahlreiche Treffen wurden unter seiner Federführung durchgeführt. Er wurde vom BSB mit dem Reservistenverdienstkreuz in Silber, mit dem Großen Verdienstkreuz am Bande und dem Großkreuz am Bande ausgezeichnet und als Ehrenmitglied in den Landesverband des BSB aufgenommen. Er starb am 9. August 2022 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren. Wir werden beide Kameraden und Freunde in guter Erinnerung behalten. In Treue fest!

Text: Rainer Schmitt / Fotos: vitezi rend Budapest

Abonnement treue Kameraden

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Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Afghanistan-Einsatz beendet FIASKO MIT ANSAGE
Januar/Februar 2022132. Jahrgang –Nr. Titelthema DIE
Ihr Vermächtnis
MYTHOS FALLSCHIRMJÄGER
SOLDATEN DER WEHRMACHT
in der Bundeswehr
Prof. Dr. Vitéz Várhelyi András Vitéz Varga László

Unterfranken

Soldatenkameradschaft (SK) Sulzheim

Wechsel im Vorstand

STABÜBERGABE

Die SK Sulzheim führte nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause im Sommer 2021 Neuwahlen der Vorstandschaft durch. Der bisherige 1. Vorsitzende Robert Grob trat nicht mehr zu Wahl an. Zu seinem Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Johannes Thurn gewählt. Neuer stv. Vorsitzender wurde Daniel Drexler. Außerdem gab Helmut Weiß das Amt des Schriftführers nach über zwanzigjähriger Tätigkeit an Philipp Bedenk ab.

Text: Philipp Bedenk

Foto: SK Sulzheim

Gruppenfoto nach der Wahl (vorne, von links): Tobias Schnabel, Robert Grob, Johannes Thurn, Philipp Bedenk, Kreisvorsitzender Gerd Radimirsky; (hinten, von links): Albrecht Dazer (2. Bürgermeister), Nico Matthes, Peter Gundelach, Andreas Paulik, Pirmin Bühler, Daniel Drexler. Es fehlt: Uwe Keller.

ANZEIGENPREISLISTE

Anzeigengröße

iDer neue Vorstand der SK Sulzheim: Johannes Thurn (1. Vorsitzender), Daniel Drexler (stv. Vorsitzender), Philipp Bedenk (Schriftführer), Andreas Paulik (Kassenwart), Pirmin Bühler, Robert Grob, Peter Gundelach, Uwe Keller, Nico Matthes, Tobias Schnabel (Beisitzer)

Die Anzeigen können im gesamten Heft platziert werden mit Ausnahme der Titel- und Rückseite, des Leitartikels und der Außenansicht. Bei Abdruck auf der hinteren Umschlaginnenseite erhöhen sich die Preise um 25 Prozent. – Die Seiten 2 und 3 sowie „Aus den Bezirken“ werden online gestellt. Für auf diesen Seiten platzierte Anzeigen ist dennoch kein höherer Preis zu zahlen.

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Für Traueranzeigen von dem BSB angehörenden Vereinen/Verbänden werden 50 Prozent der Geschäftskundenanzeigen berechnet.

Hinweis:

Die komplette, detaillierte Anzeigenpreisliste für das Verbandsmagazin treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) finden Sie im Internet unter https://www.bsb1874ev.de/anzeigenpreisliste_stand_september_2017.pdf

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Preis (Euro zzgl. MWSt) Ganze Seite (DIN A 4) 272 x 185 mm 540,00 Zweidrittelseite 272 x 123 mm 375,00 Halbseite 136 x 185 mm 280,00 Eindrittelseite 90 x 185 mm 190,00 Viertelseite 136 x 92 mm 145,00 Achtelseite 68 x 92 mm 75,00
treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken

Krieger- und Soldatenverein (KSV) Eitensheim

Erneutes Patenbitten

99 JAHRE PATENVEREIN

Eitensheim - Der Krieger- und Soldatenverein Eitensheim ist seit 99 Jahren Patenverein der Krieger- und Soldatenkameradschaft Hitzhofen-Oberzell. Die KSK Hitzhofen-Oberzell steht im nächsten Jahr vor der Feier ihres des 100-jährigen Vereinsbestehens. Dieses soll mit einem großen Gründungsfest im Juli gefeiert werden. Traditionell stand deshalb das Bitten um die Patenschaft eines befreundeten Vereins an. Der KSV Eitensheim war bereits 1923 bei der Gründung des Vereins Pate und so soll es auch 100 Jahre später wieder sein! Hitzhofener und Oberzeller Vereinsmitglieder machten sich deshalb mit ihrem Vorsitzenden Richard Wild auf den Weg in die Nachbargemeinde zum Patenbitten. Angeführt von ihrer zünftigen Blaskapelle, mit reichlich Brotzeit und ausreichend Freibier versorgt, trafen sie in Eitensheim im Pfarrsaal ein. Ihr Bürgermeister, Roland Sammülller, fungiert als Schirmherr und ist dankbar für die Ehre, und stolz auf die – wie er sie nannte - „schönsten Festdamen im Landkreis Eichstätt“, die den Verein im kommenden Jahr begleiten werden, so seine Aussage bevor er gekonnt das erste Fass anzapfte. Danach begrüßten beide Vorsitzende die teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden. Wobei Vorstand Richard Wild, um „einfache Aufgaben“ für das Patenbitten bat. Aber die Eitensheimer hatten sich mit ihrem Moderator Werner Mogl doch einige kleine Gemeinheiten einfallen lassen. Nach der in Versform vorgetragenen Bitte durften die Kameraden aus Hitzhofen-Oberzell zusammen mit ihrer 2. Vorsitzenden Sandra Sandner auf einen „schön eckigen“ Balken knien. Dann wurde zuerst ein Stamperl

„Wüstenschnaps“ (Semmelbrösel) gereicht. Nach dieser eher trockenen Aufgabe, die die Vereinsvertreter auf dem Holzbalken bravourös erfüllten, gab es für jeden ein Weißbier, das in ein Brett gestellt war und dann auf „ex“ ausgetrunken werden musste. Dabei gaben aber Kameraden des zukünftigen Paten den „Ton“ an indem sie das Brett neigten und somit die Trinkgeschwindigkeit vorgaben. Die Hitzhofener und Oberzeller zeigten sich dabei aber als sehr trinkfest.

Den Eitensheimern reichte dies aber immer noch nicht, und so bat Moderator Mogl alle Festdamen zu sich auf die Bühne. Viele lustigen Fragen hatte er für die zukünftigen Festdamen vorbereitet. Dabei zeigten die jungen Damen ein fundiertes Wissen über ihre und auch die Nachbargemeinde. Als sie dann auch noch den Bauchumfang beider Eitensheimer Vorsitzenden ziemlich genau schätzten, wurde die Patenschaft besiegelt. Moderator Mogl wünschte dem alten und neuen Patenverein jetzt schon ein

schönes, unvergessliches Gründungsfest bei bestem Wetter! Bis in die Morgenstunden wurde dann auf die erneuerte Patenschaft angestoßen.

Text/Fotos: Werner Mogl

Redaktionsschluss

für treue Kameraden 1/2023 ist der 10. Januar 2023

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Oberbayern
Moderator: Mit viel Witz führte Kamerad Werner Mogl durch das Patenbitten. Gekonnt zapfte der zukünftige Schirmherr, Bürgermeister Roland Sammüller aus Hitzhofen-Oberzell das erste Fass an. Patenbitten Eitensheim: Das Bild zeigt die Eitensheimer und Hitzhofen-Oberzeller Vorstandschaft zusammen mit den zukünftigen Festdamen nach dem erfolgreichen Patenbitten.

Veteranen- und ReservistenKameradschaft (VRK) Unterhaching

Von der Heldenverehrung zum Friedensmahnmal

TAG DES OFFENEN DENKMALS

Unterhaching - Seit 1993 wird in ganz Deutschland am 2. Sonntag im September der „Tag des offenen Denkmals“ begangen. In diesem Jahr war auf Vorschlag unseres Heimatpflegers und Mitglieds Günter Staudter das Unterhachinger Kriegerdenkmal auf die Liste der zu besichtigenden Objekte gekommen. Weil er selbst krankheitsbedingt den Termin nicht wahrnehmen konnte, sprang Frau Meike Gerchow, Sprecherin des Denkmalnetz Bayern ein, den Interessierten Einzelheiten dazu näher zu bringen. Der Vorsitzende der VRK Unterhaching, Klaus Käfer, und damit Vertreter des Vereins, der 1925 dieses Denkmal für 4600 Reichsmark errichten ließ, stand ihr unterstützend zur Seite. Einst als sichtbares Symbol für die in den Kriegen von 1870/71 und 1914/18 gefallenen Männer unserer Gemeinde errichtet, hat sich mittlerweile seine Sinnhaftigkeit von einer Heldenverehrung zu einem Friedensmahnmal gewandelt. Geschaffen hat es der Münchner Künstler Constantin Frick aus Kirchheimer Muschelkalk. Zum 50jährigen Bestehen des Krieger- und Veteranenvereins, wurde es am 7. Juni 1925 unter großer Anteilnahme der Bürgerschaft in Anwesenheit von Reichswehr und der Militärkapelle des Infanterieregiments 19 eingeweiht.

1955 wurde die Patrona Bavaria auf der Spitze nach Süden ausgerichtet, da der jetzt einzige Zugang aus Platzgründen

dorthin verlegt worden ist. Nach einer Grundsanierung wurden die Steinkugeln gegen Laternen getauscht. Der ursprüngliche Text „Ihren gefallenen Helden gewidmet von der Gemeinde Unterhaching“ wurde – zeitbedingt - nun auch auf der Südseite durch „Gedenket der Toten und bewahrt den Frieden“ ersetzt. Der kleine Brunnen samt dem Heldentext an der Ost-

seite und die Namenslisten wurden entfernt.

2015 wurde das Kriegerdenkmal am Friedensplatz in Unterhaching unter Denkmalschutz gestellt. Auf Antrag des VRK-Vorsitzenden erfolgten 2017 notwendige Reparaturen und eine grundlegende Säuberung. Dabei wichen auch die vier Laternen auf den stilisierten Eckpfeilern den einstigen Steinkugeln. Zu einer kompletten Umgestaltung des gesamten Areals am Friedensplatz kam es 2019. Um allen Unterhachinger Kriegsopfern nun auch sichtbar Namen zu geben, wurden 2020 zudem am Zugang vier halbdurchsichtige Milchglastafeln mit 227 Namen aufgestellt. Der Platz dient seitdem mit der nun das Denkmal umfassenden Ruhebank, zum Innehalten, zur Besinnung und jedes Jahr am Volkstrauertag dem allgemeinen Gedenken an die Opfer der Kriege. Am „Tag des offenen Denkmals“ kamen trotz Regen zu den drei festgesetzten Zeiten interessierte Besucher, um sich über die Geschichte des Denkmals und dessen zeitliche Veränderungen zu informieren.

Text: Klaus Käfer

Fotos: Klaus Käfer + Heimatpflegearchiv

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Oberbayern treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Das renovierte Kriegerdenkmal am Volkstrauertag 2021 Die Einweihungsfeier am 7. Juni 1925 Meike Gerchow (rechts) im Kreise interessierter Zuhörer

Kreisverband München

Kranzniederlegung durch Charles de Gaulle vor 60 Jahren

ANDENKEN AN VERSÖHNUNGSGESTE

München - Am 08.09.1962 besuchte der damalige französische Staatspräsident, General Charles de Gaulle München. Im Rahmen dieses Besuches legte er unter großer Teilnahme der Münchner einen Kranz am Grab des „Unbekannten Soldaten“ im Münchner Hofgarten nieder. Im Andenken an diese Geste der Versöhnung vor 60 Jahren initiierte der Regionalbeauftragte des Souvenir Francais Bayern, Pierre M. Wolff eine Gedenkfeier an gleicher Stätte. Teilnehmer waren neben ihm und seiner Frau Margret als Vertreter der Bayerischen Staatsregierung die Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationa-

les, Melanie Huml, die französische Generalkonsulin Corinne Pereira und der Ehrenpräsident der U.R.A.C. (Union der französischen Reservisten und Kriegsteilnehmer in Bayern) Serge Bernard in Begleitung des Vorsitzenden der U.R.A.C.-A.L.E. (ehemalige Legionäre des Landes Bayern) Daniel Baur. Außerdem nahmen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Geschäftsführerin des Bezirksverbands München Stephanie Ritter mit dem Reservistenbeauftragten Süd, Oberstabsbootsmann a.D. Klaus Pakulla, sowie für die Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern e.V. (ARST) der Münchner Kreisvorsitzende im BSB, Klaus Käfer, teil und legten Kränze nieder. Die Zeremonie hatte zwar nicht die gleiche Beachtung wie damals, aber in ihrer Symbolkraft sicher den gleichen Wert.

Text: Klaus Käfer Fotos: Bayer. HauptstaatsarchivNachlass Ehard und Souvenir Francais

Soldaten- und Kameradschaftsverein Landsberg am Lech e.V. Reservistenkameradschaft Landsberg am Lech

Befreiung des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering/Landsberg vor 77 Jahren

GEDENKVERANSTALTUNG UNTERTAGE

Landsberg/Lech und Kaufering - Am 27. April 2022 jährte sich die Befreiung des KZAußenlagerkomplexes Kaufering/Landsberg durch amerikanische Truppen zum 77. Mal. Anlässlich dieses Ereignisses wurden die 1. Vorstände des Soldaten- und Kameradschaftsvereines Landsberg am Lech e.V. und der Reservistenkameradschaft Landsberg am Lech zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Veranstalter waren die Stadt Landsberg am Lech, die Marktgemeinde Kaufering und die Bundeswehr. Die Gedenkveranstaltung wurde in einem sehr feierlichen Rahmen in der Untertageanlage der Welfenkaserne abgehalten. Der Standortälteste, Herr Oberstleutnant Thomas Sandlein, hielt die Begrüßungsrede, Grußworte wurden durch den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtages, Herrn Karl Feller, gesprochen. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung oblag dem Schülerblasorchester St. Ottilien unter der Leitung von Dirigent Hans-Günter Schwanzer. Sehr emotional waren die Ge-

denkworte des KZ-Überlebenden, Herrn Abba Naor, und von Frau Talia Landsmann, Tochter von Chaim Melech, der leider vor kurzem verstorben ist. Ein gemeinsames Gebet durch Rabbiner Steven Langnas, Pfarrer Gregory Herzel und Militärpfarrer Hans-Jürgen Hoeppke rundete die Veranstaltung ab.

Kranzlegung durch General de Gaulle am 08.09.1962

Zum Ende der Veranstaltung wurde die Ausstellung „A letter do Debbie“ feierlich eröffnet. Ein amerikanischer Offizier schrieb am 30. April 1945 in einem Brief an seine Frau : „Debbie. I have seen today the full, complete bestiality of what was one of the Nazis horror concentration camps. I saw for myself, with my own eyes the ungodly sight. Debbie i hope that you will never see what i will see until i die.“

Hoffen wir, dass wir so etwas nie mehr wieder erleben müssen.

Text: Christian Sedlmeir

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks:

Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de;

* gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Oberbayern
Einladung Gedenkveranstaltung Untertageanlage der Welfenkaserne

Kreisverband Ries

Kreisversammlung mit überraschenden Ehrungen

KLARTEXT GESPROCHEN

Ehingen - Nach der Corona-Zwangspause konnte der Vorsitzende Josef Ruhland nach 2018 endlich wieder zur Kreisversammlung des Bayerischen Soldatenbundes Ries einladen und neben den Vorständen und Mitgliedern aus den Ortsvereinen eine Reihe von Ehrengästen im Gemeindevereinszentrum Ehingen a. Ries recht herzlich willkommen heißen. Außerdem nahm erstmals eine Abordnung des Reservisten- und Heimatvereins Bachtal (Landkreis Dillingen) teil, der seit 2019 dem Kreisverband Ries angehört, sowie eine Abordnung der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Giengen a. d. Brenz. 60 Mitglieder und Gäste fanden sich zur Kreisversammlung ein.

In ihrer kurzen Grußansprache erinnerte die stellvertretende Landrätin Claudia Marb an die 77-jährige Friedensphase auf deutschem Boden. In Anbetracht zweier vorangegangener verheerender Weltkriege ein bisher unerreichter Rekord. Friede ist kein kostenloses Geschenk, so ein Zitat von Richard von Weizäcker. Frau Marb dankte den anwesenden Mitgliedern des BSB für deren Erinnerungsarbeit, auch ein Beitrag zur Friedenssicherung. Bürgermeister Thomas Meyer stellte die am nördlichen Riesrand gelegene Gemeinde Ehingen kurz vor und wünschte der Versammlung einen guten Verlauf.

In einem interessanten und hochaktuellen Grußwort ging BSB-Präsident Richard Drexl

auf die kritische Situation in der Ukraine nach dem russischen Überfall ein. Nicht erst damit kam der Krieg nach Europa zurück, sondern bereits mit dem Krieg auf dem Balkan und dem Einmarsch Russlands in Georgien im Jahr 2008 oder der Besetzung der Halbinsel Krim 2014. Deutsche Soldaten sind seit Jahrzehnten weltweit in Kriegseinsätzen. In diesem Zusammenhang beklagte Drexl die langjährige Stigmatisierung der Bundeswehr. Teilweise wurde Bundeswehrangehörigen sogar der Zugang zu Schulen verwehrt. Die Bundeswehr verschwand gerade nach der Aussetzung der Wehrpflicht zunehmend aus der gesellschaftlichen Wahrnehmung. Die Fehleinschätzung der Politik, man sei nur noch von Freunden umgeben und die Landesverteidigung damit obsolet, habe in letzter Konsequenz dazu geführt, dass die deutschen Streitkräfte nun mehr oder weniger „blank“ dastehen. Der Staat nahm in dieser Hinsicht eine seiner Kernaufgaben, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, nicht annähernd im notwendigen Umfang wahr. Dieser Zustand müsse sich nachhaltig ändern, sprich: verbessert werden, die Landesverteidigung benötige wieder einen angemessenen Stellenwert.

Nachdem mit MdL Bernhard Pohl, der neue schwäbische Bezirksvorsitzende, erstmals an der Kreisversammlung teilnahm, stellten sich alle Mitgliedsvereine samt Fahnenabordnungen vor und berichteten aus ihren Heimatgemeinden. Übereinstimmend verwiesen alle Verantwortlichen auf den anhaltenden Mitgliederschwund, der eine zwangsläufige Folge der ausgesetzten Wehrpflicht ist.

iFolgende Ehrengäste nahmen an der Jubiläumsfeier teil: die stellvertretende Landrätin Claudia Marb, Bürgermeister Thomas Meyer, den BSB-Präsidenten Oberst a.D. Richard Drexl und den neugewählten Bezirksvorsitzenden Schwaben, den Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl

Der im Amt bestätigte Vorstand des Kreisverbandes Ries: Josef Ruhland (BSBKreisvorsitzender), Wolfgang Jaumann (2. Vorsitzender), Hans Stimpfle (Kassier), Manfred Thorwarth (Schriftführer), Arnold Roder und Anton Vogelgsang (Beisitzer).

Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Josef Ruhland (Großkreuz mit Strahlenkranz), Werner Paa (14. BSB-Taler in Gold)

Schließlich ergriff der neue BSB-Bezirksvorsitzende MdL Bernhard Pohl, Kaufbeuren, zugleich stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, das Wort und brachte seine Freude zum Ausdruck, in seiner neuen Funktion das Ries zu besuchen und die Mitgliedsvereine kennen zu lernen. Er berichtete zudem von den Überlegungen, eine Klausur der FW-Landtagsfraktion in Nördlingen abzuhalten. Auch er beklagte die aggressive Propaganda des Kremls gegenüber der Ukraine, die bereits seit einigen Jahren wahrzunehmen war. Die weltpolitische Entwicklung wirkt seit dem Kriegsbeginn zusehends destabilisierend. Pohl warnte dabei vor einer stärkeren Annäherung Russlands an China. Die Frage sei nur, wie weit Putin zu gehen bereit sei. Die Friedensbewegung ist nach Pohls Meinung schlichtweg gescheitert. Deutschland müsse wieder die volle Verteidigungsfähigkeit und Abwehrbereitschaft erlangen. Danach standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Dabei erhielt Josef Ruhland ein

Werner

aus Oettingen erhielt von BSBPräsident Richard Drexl als 14. Person den neu aufgelegten BSB-Thaler in Gold für seine besonderen Verdienste um die Erinnerungskultur im Verband.

einstimmiges Votum als BSB-Kreisvorsitzender. Den Vorsitz hatte er 2014 vom langjährigen Ehrenkreisvorsitzenden Georg Ostermeyer (Marktoffingen) übernommen und erfolgreich fortgeführt. Auch die übrigen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt. Ebenfalls bestätigt in ihren Funktionen wurden 2. Vorsitzender Wolfgang Jaumann, Kassier Hans Stimpfle, Schriftführer Manfred Thorwarth sowie die Beisitzer sind Arnold Roder und Anton Vogelgsang.

Nach der lange herbeigesehnten und rundum gelungenen Kreisversammlung setzte der Kreisvorsitzende Josef Ruhland zum Schlusswort an, als er von Präsident Oberst a.D. Drexl unterbrochen wurde. Dessen Besuch galt nicht nur der Kreisversammlung, sondern einer besonderen Ehrung für überaus verdiente Mitglieder. Solche Überreichungen behält sich der Präsident persönlich vor.

Mit Josef Ruhland erhielt eine außerordentliche Persönlichkeit das Großkreuz mit Strahlenkranz des Bayerischen Soldatenbundes als Dank für seine langjährige verdienstvolle Verbandsarbeit. Drexl hob dabei insbesondere die Einweihung des Mahnmals in Heuberg und der Gedenkstätte für den Fliegerangriff in Oettingen hervor, die auf Initiative von Josef Ruhland und Werner Paa zurückgingen. Damit wird dem Gedanken der Erinnerungskultur des Verbandes an die schlimmen Kriegsereignisse in besonderem Maße Rechnung getragen und die Erinnerung bzw. Mahnung wachgehalten. Folgerichtig erhielt Josef Ruhland als 126. Träger das „Große Verdienstkreuz mit Strahlenkranz“, die höchste Verbandsauszeichnung überhaupt. Werner Paa erhielt als bislang 14. Person den BSB-Thaler in Gold. In seiner Laudatio zeigte sich BSBPräsident Drexl überaus beeindruckt von den Leistungen der beiden und betonte nochmals seinen aufrichtigen Dank.

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Paa

Kreisverband (KV) Ries

Besuch in Mödlareuth

DEUTSCHE GESCHICHTE HAUTNAH ERLEBT

Der diesjährige Ausflug des BSB-Kreisverbands Ries geriet wieder einmal zu einer Begegnung mit der jüngeren deutschen Geschichte. Ziel war in diesem Jahr die an der bayerisch-thüringischen Grenze gelegene kleine Ortschaft Mödlareuth. Bereits im Jahre 1952 wurde mitten im Dorf als Sperreinrichtung ein hoher Bretterzaun errichtet und 1958 durch einen Stacheldrahtzaun ersetzt. 1966 entstand dort schließlich, ähnlich der Berliner Mauer, eine hohe Betonmauer mit Annäherungshindernissen, Sperranlagen und Selbstschussanlagen als deutlich sichtbares Zeichen der Teilung Deutschlands. Dadurch unterband man rigoros die über Jahrhunderte in dem kleinen Dorf bestehenden sozialen und wirtschaftlichen Strukturen. Über zwei Jahrzehnte lang stand der östliche Teil des Dorfes unter schärfster Bewachung, während sich die Mauer auf bundesdeutscher Seite zu einer Touristenattraktion entwickelte. Dadurch gelangte der kleine Ort sehr bald in den Blickpunkt der Medien. Die dort stationierten amerikanischen Soldaten gaben dem Ort den Spitznamen „Little Berlin“. Mit dem Fall der innerdeutschen Gren-

Die Reisegruppe aus dem Nordries vor der ehemaligen Grenzmauer, dem unseligen Symbol der Teilung Deutschlands. Diese wurde nach jahrzehntelanger Trennung friedlich überwunden, was heute als großes Geschenk der Geschichte anzusehen ist, wie die Geschehnisse rund um den Krieg in der Ukraine vor Augen führen.

ze am 9. November 1989 wurde im Dezember 1989 ein Grenzübergang für Fußgänger in Mödlareuth eröffnet.

Die Besuchergruppe aus dem Ries konnte sich bei einer Einführung im dortigen Informationszentrum und einem anschließenden Rundgang vorbei an den Mauerresten und Wachtürmen einen guten Überblick über die damalige Situation an der innerdeutschen Grenze verschaffen.

Im Anschluss ging es weiter nach Bamberg. An der Regnitz gelegen, besitzt die Stadt zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten wie das Alte Rathaus, die Neue Residenz,

den Dom, das Kloster auf dem Michaelsberg und die wunderschönen alten Häuser direkt an der Regnitz. Beim Rundgang durch die Altstadt mit ihren vielen Gasthäusern konnte man das pulsierende Leben einer Universitätsstadt erleben. Natürlich durfte zum Abschluss nicht der Besuch in einem der Gasthäuser mit einer Probe des berühmten Schlenkerla-Rauchbiers fehlen. Alle Teilnehmer waren der Meinung, dass der Ausflug, der von Kreisvorstand Josef Ruhland organisiert wurde, wieder ein wunderschönes Erlebnis war.

Text / Bilder: Werner Paa

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Schwaben
Von der alten Fischersiedlung an der Regnitz hat dieser Stadtteil den Namen „Klein-Venedig“ erhalten. Im Freilichtmuseum Mödlareuth sind noch die Reste der ehemaligen Grenzanlagen erhalten geblieben.

Sportschützen

Landesverband

Empfehlenswerte Körperertüchtigung in frischer Luft BOGENSCHIESSEN

IM BSB

Bewegung in gesunder Umgebung, gepaart mit meditativer Ruhe - viele Menschen suchen das im Urlaub im Ausland oder weit außerhalb ihrer gewohnten Umgebung. Dabei ist diese Ruhe und Abwechslung möglicherweise ganz in der Nähe zu finden: am Bogen-Schießplatz. Ein Sport, der sowohl körperlich fordernd als auch sehr entspannend sein kann, je nach den Bedürfnissen der Erholungssuchenden.

Mit Pfeil und Bogen schießen Herren unter freiem Himmel auf Scheiben in Entfernungen von 30 bis zu 90 Meter, die Damen bis 70 Meter. Natürlich braucht es dazu Übung und Training, es ist anstrengend und fordernd.

Um so größer ist die Freude, wenn sich der Pfeil auf der Scheibe in 70 Meter Entfernung mit einem akustisch gut wahrnehmbaren „Plopp“ in die Scheibenauflage bohrt. Als Ziele werden bei uns die in allen Verbänden üblichen Zieldarstellungen verwendet. Und es steht jedem frei, auch auf die heute immer mehr verfüg-

Lautloser Sport in frischer Luft: Bogenschießen. Bei den Kunststoffzielen (oft in Tierform) im 3D-Parcours gilt es, eine bestimmte, meist nur handtellergroße Fläche zu treffen

baren Bogenparcours zu gehen. Hier wird in einem Gelände ein Weg vorgegeben. Dort sind bis zu 30 Kunststoff Ziele aufgebaut, oft in Tierform, wobei es gilt, eine bestimmte, meist nur handtellergroße Fläche zu treffen. Oft schießt man bergauf oder bergab, ebenfalls auf bis zu 70 Meter Entfernung. Für das sogenannte 3D-Parcours-Schießen wird der BSB-Sportschützenverband die bei anderen Verbänden oft unübersichtlichen und mit vielen Regelungen überfrachteten Vorschriften auf das Nötigste reduzieren, um diesen Sport für alle, die darin in der Hauptsache Freude und Erholung suchen, möglichst zu vereinfachen. Bogenschiessen ist eine attraktive Bereicherung des Schießsportes. Viele Vereine ha-

ben jedoch aufgrund von zu viel Nachfrage keine Möglichkeit zur Aufnahme neuer Mitglieder. Der BSB-Sportschützen-Verband regt deshalb Folgendes an: Wenn Sie als Vereins-Schießwart ein geeignetes Gelände haben, setzen Sie sich mit der Verbands-Geschäftsstelle (Gerd Silberhorn, Verbandsschießwart des Bayerischen Soldatenbundes, Maximilianstr. 3, 90513 Zirndorf, E-Mail srk-zirndorf@outlook.de oder sportschuetzen@bsb-1874.de) in Verbindung. Die Verbands-Schießwarte werden Sie beratend unterstützen, um Ihrer Kameradschaft eine völlig neue Möglichkeit zur Mitglieder Werbung zu eröffnen.

Text: Stephan Bichlmeir / Bild: BSB-Sportschützen-Verband

Verbandsnachrichten

Verbandsmeisterschaft anstelle von Bundesschiessen

HOHES LEISTUNGSNIVEAU

Lauterhofen–Traunfeld – Seit mehr als 10 Jahren ist der BSBSportschützenverband mit Kameradschaften in allen Bundesländern vertreten. Der Verband trägt Verantwortung für die vielen Sportschützen der angeschlossenen Vereine auch außerhalb Bayerns und kann eigene Bundesschießen durchführen. Laut Ausschreibung zur Verbandsmeisterschaft wurden die BSB-Sportschützen jedoch vom Kyffhäuserbund e.V. trotz Mitteilung der Termine nicht für die diesjährige Bundesmeisterschaft eingeplant. Deshalb haben die BSB- Verbandsschießwarte das seit vielen Jahren veranstaltete Bundesschießen dieses Jahr als BSB-Verbandsmeisterschaft durchgeführt.

Mitte September 2022 wurde diese Meisterschaft im Traunfelder Schießsportzentrum Hochlandsteig ausgetragen. Die Organisation konnte bereits unter der Ende Juli neugewählten Führung, allen voran Verbandsschießwart Gerd Silberhorn mit seinen Stellvertretern, geleistet werden. Die Aufgabe, aus den unterschiedlichsten Meldungen eine StarterListe zu erstellen, hat Thomas Kreuzer gemeistert (anders lässt sich das Bewältigen diese Aufgabe nicht beschreiben).

Bis auf zwei Kameradschaften, denen es nicht gelungen war, eine Anmeldung zu erstellen, haben alle Teilnehmer die Qualifikations-Voraussetzungen erfüllt, Startkarten erhalten und einen erfolgreichen Wettkampf bestritten. Dass dabei mit dem Luftgewehr mehrmals 300 von 300 Ringen erreicht wurden, spricht für das hohe Leistungsniveau im BSB-Sportschützen-Verband. Eine detaillierte Auswertung der Wettkämpfe finden Sie auf der BSB-Webseite.

Leider ist die Verpflegungs-Situation auf der Schießanlage unbefriedigend. Wie überall fehlt es an Personal und Freiwilligen, welche sich um die Verpflegung kümmern. Der Betreiber hat jedoch in mühsamer Eigenregie für Wurstsemmeln und ausreichend Kaffe und Getränke gesorgt, so dass niemand hungrig den Heimweg antreten musste. Der Vorstand der Sportschützen im BSB bedankt sich herzlichst für die Hilfe aller Freiwilliger, ohne die die Durchführung dieser Meisterschaft nicht möglich gewesen wäre.

Text: Stephan Bichlmeir

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treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken

Kreisverband Amberg-SulzbachLuftgewehrvergleichsschießen

Kreisschießwettbewerb mit Luftgewehr

WANDERPOKAL GEHT ERNEUT AN SRK EDELSFELD

Großalbertshof - Nach über zwei Jahren

Coronazwangspause lud der im Frühjahr diesen Jahres fusionierte Kreisverband Amberg-Sulzbach im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. zum traditionellen Vergleichsschießen mit Luftgewehr um den Kreiswanderpokal für Mannschaften ein. Auf den elektronischen Ständen der Schützengesellschaft „Germania“ Großalbertshof, die seitens des Hausherren um den 1. Schützenmeister Günter Fleischmann und Sportschießleiter Matthias Schmidt mit seinem Unterstützungsteam bestens vorbereitet waren, traten nur sieben von fünfzehn Ortskameradschaften zum sportlichen Vergleich an.

Lediglich die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung hielt die Fahnen des vormals selbstständigen Kreisverbandes Amberg hoch. Daher zeigte sich der Kreisvorsitzende Norbert Bücherl bei der Siegerehrung sehr enttäuscht und beanstandete die Nichtteilnahme einiger Kameradschaften, die es auch nicht für nötig fanden, sich beim Kreisverband abzumelden. Bücherl betonte, dass bei der Zusammenkunft nicht der Wettbewerb, sondern die Kameradschaft und das Gespräch im Vordergrund stehen.

Die Mannschaftsführer der teilnehmenden Mannschaften mit den Organisatoren vom Schützenverein „Germania“ Großsalbertshof und vom Kreisverband, von links: Kreisvorsitzender Norbert Bücherl, Schießsportleiter Matthias Schmidt, Stefan Vogl (Königstein), Gerhard Windisch (Haunritz-Högen), Michael Schuster (1. Vorsitzender SRK Edelsfeld), Wolfgang Eichenseer (Illschwang), Erwin Hagerer (Edelsfeld), Rudolf Huber (Weigendorf), Michael Wirth (Freihung), Bezirksvorsitzender Horst Embacher.

iErgebnisse des Kreisschießens:

Mannschaftswertung: 1. SRK Edelsfeld (494,1 Teiler); 2. SRK Illschwang (Wolfgang Eichenseer, Erich Langer, Norbert Reinhardt; 515,7); 3. SKV Königstein u.Umg. (Reinhold Koch, Uwe Köller, Stefan Vogl; 519,3); 4. SRK Sulzbach-Rosenberg (Kurt Falk, Günter Fleischmann, Otto Gareis; 661,5); 5. SKK Weigendorf u.Umg. (Horst Embacher, Thomas Göhring, Rudolf Huber; 760,0); 6. SRK Freihung (Heinz Peter Ertl, Wolfgang Rauscher, Michael Wirth; 776,0); 7. SRK Haunritz-Högen (Robert Haas, Siegfried Sörgel, Gerhard Windisch; 779,6).

Einzelwertung: 1. Stefan Vogl SKV Königstein (24,0 Teiler); 2. Heinz Peter Ertl SRK Freihung (52,0); 3. Norbert Reinhardt SRK Illschwang (52,7); außer Wertung: 19. Kreisvorsitzender Norbert Bücherl (363,5).

Die Siegermannschaft SRK Edelsfeld, von links: Ingo Schuster, Ortsvorsitzender Michael Schuster (mit dem Wanderpokal), Erwin Hagerer, Günter Pilhofer.

Geschossen wurde auf 10er-Ringscheiben mit aufgelegtem Luftgewehr. Jede Mannschaft bestand aus drei Schützen, von denen das beste Blattl je Schützen in die Wertung kam. An der Spitze des Feldes kam es zu einem höchstspannenden Dreikampf, den, wie beim letztmals ausgetragenen Wettkampf 2019, die SRK Edelsfeld mit den Schützen Erwin Hagerer, Günter Pilhofer und Ingo Schuster knapp vor der SRK Illschwang und SKV Königstein entschied. Somit ging der Wanderpokal erneut nach

Edelsfeld. Die anderen Mannschaften erhielten zur Erinnerung an den Kreiswettkampf jeweils eine Urkunde durch den Organisator und Stellvertretenden Kreisvorsitzenden Horst Embacher ausgehändigt. Im kommenden Jahr findet der Wettbewerb auf den Schießständen vom Schützenverein „Gemütlichkeit“ Tanzfleck statt mit hoffentlich mehr teilnehmenden Ortskameradschaften.

Text/Fotos: Norbert Bücherl

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Sportschützen

SRK Kirchensittenbach

Mit Pistolen auf die Präzisionsscheibe

GROSSKALIBERPOKALSCHIESSEN

Kirchensittenbach - Der Schießwart der SRK Kirchensittenbach, Roland Dietrich, hat seine Schützen zum Großkaliberschiessen eingeladen. Der Einladung sind 10 Schützen gefolgt. Es musste mit Pistole oder Revolver geschossen werden. Das Kaliber betrug mindestens 9 mm oder :357 Magnum oder größer. Die Aufgabe war es, mit 15 Schuss auf die 10er Präzisionsscheibe so viele Ringe wie möglich zu erreichen. Die abschließende Auswertung hat das ein oder andere Potenzial sichtbar werden lassen. War es doch den Schützen in den beiden vergangenen Jahren nicht in der Form möglich zu trainieren. So konnte Dietrich bei der Siegerehrung die Pokale an folgende Schützen überreichen: Der 3. Platz ging an Gerhard Ziegler mit 95 Ringen, der 2. Platz an Rudi Drechsler mit 103 Ringen und der 1. Platz an Patrick Bräunlein. Er hatte 113 Ringe geschossen. Dies war aber in dem Jahr nicht das letzte Schießen. Es folgt noch das sogenannte Entenschiessen, welches das erste Mal am Stand des SSV Dietershofen stattfindet. Hier gilt es, mit der Flinte die kleinen Luftpistolenscheiben zu treffen und dafür gefrorene Enten zu bekommen, die dann nächstes Jahr beim Kameraden Löffler verspeist werden. So ist bei der SRK Kirchensittenbach immer etwas los.

DENKEN SIE DARAN …

uns Beiträge zu „zeitlosen“ Ereignissen in Ihren Vereinen zuzusenden. Damit können wir auch in veranstaltungsarmen Zeiten alle zwei Monate im wahrsten Sinne des Wortes vielseitige treue Kameraden gestalten.

Ihre Redaktion

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Sportschützen
Text: Roland Dietrich / Fotos: Verein
treue Kameraden 6/2022 Aus den Bezirken
Die Pokalgewinner Patrick Bräunlein (vorne Mitte), Rudi Drechsler (hinten rechts) und Gerhard Ziegler (vorne rechts). Außerdem den 1. Vorstand der SRK Kirchensittenbach, Wolfgang Köth (vorne links) und den Schießwart Roland Dietrich (hinten links). Einzelschütze Klaus Elterlein Pistole 45 ACP Revolver in Kaliber .357 Magnum Pistole Schmeisser in Kaliber 9 mm

Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr in Berlin

7.500 STELLEN FÜR RESERVISTEN BIS 2027

Berlin - Im Auftrag des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. nahm Oberstleutnant der Reserve (d.R.) Norbert Bücherl in seiner Funktion als Landesreservistenbeauftragter an der zweitägigen Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr in Berlin teil. Bei dieser Tagung, die unter der Leitung des Stellvertretenden Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal und dem Präsidenten des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw), Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg , stand, sprach neben den hochrangigen Abteilungsleitern im Verteidigungsministerium am Freitagabend auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht im mit über 300 hochrangigen Zuhörern vollbesetzten Plenum zum Thema „Reserve in der Bundeswehr“. Ziel des Ministeriums sei es, bis zum Ende 2025 eine einsatzbereite Struktur für die im letzten Jahr eingeführte Grundbeorderung für ausscheidende Zeitsoldaten zu schaffen. Des Weiteren werden sukzessive bis 2027 und danach dauerhaft 7.500 Stellen für Reservisten, davon 4.500 Stellen für den Grund-

Reservistenkameradschaft (RK)

Großhaslach

Doppelte Partnerschaft

BESUCH AUS UNGARN

Großhaslach/Petersaurach - Seit einigen Jahren gibt es zwischen den Reservisten der Bundeswehr aus Großhaslach und den Reservisten der Ungarischen Armee aus Ruzsa eine Partnerschaft. Diese entstand aus der Partnerschaft des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) Bezirk Mittelfranken, und dem Verband der Reservisten der Ungarischen Armee (MATASZ) Bezirk Csongrád (Szeged). Wesentlicher Bestandteil dieser Partnerschaften ist der Informationsaustausch zu den Themen Internationale Sicherheitspolitik, Aus- und Weiterbildung der jeweiligen militärischen Ausbildung und Information über die jeweiligen Waffensysteme.

Seit Beginn an ist es gängige Praxis sich gegenseitig jährlich zu besuchen. In den letzten Jahren konnten pandemiebedingt jedoch keine Treffen stattfinden. So aber in diesem Jahr. Ende August besuchte eine Delegation unter der Führung des Vorsitzenden Csaba Cantona aus der Partnerka-

betrieb sowie ca. 3.000 Stellen für die Grundbeorderung und den Freiwilligen Wehrdienst geschaffen. In allen Vorträgen, insbesondere bei den Ausführungen der Verteidigungsministerin und des Stellvertretenden Generalinspekteurs, wurde mehr als deutlich, dass die Bundeswehr ohne schlagkräftige Reserve die anvisierten Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nicht erreichen bzw. umsetzen können wird. Dazu soll nach neuesten Planungen ein weiteres, sechstes Heimatschutzregiment in Niedersachsen, überwiegend zum Schutz der Seehäfen, aufgestellt werden. Laut Aussage von Brigadegeneral Thomas Hambach, Kommandeur Landeskommando Bayern, wird das Heimatschutzregiment 1 (Bayern) eine zusätzliche Heimatschutzkompanie im Standort Ingolstadt in der Pionier-Kaserne in Münchsmünster aufstellen.

Vor der zweitägigen Jahrestagung fand, auch in Berlin, die ebenfalls an zwei Tagen anberaumte 65. Sitzung des Reservistenbeirates im VdRBw statt, an der Bücherl zusammen mit dem BSB-Präsidenten, Oberst a.D. Richard Drexl, die Interessen und Ansichten des Soldatenbundes zur unbeordeten Reservistenarbeit innerhalb der 26 angeschlossenen Beiratsverbände vertrat.

Text/ Foto: Norbert Bücherl

meradschaft Ruzsa die Reservisten in Großhaslach. Da man sich lange nicht begegnete standen natürlich die persönlichen Kontakte und der persönliche Gedankenaustausch im Mittelpunkt. Nach der An-

Landesreservistenbeauftragter Norbert Bücherl im Gespräch mit dem Stellvertretenden Inspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal (rechts), am Rande der Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr in Berlin. Beide kennen sich seit mehreren Jahren persönlich (gemeinsame Zeit von 2012 bis 2014 bei der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ und von verschiedenen Veranstaltungen der US-Armee, vorwiegend auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr).

kunft und einer Pause der ungarischen Kameraden, lud der Vorsitzende der Großhaslacher Reservisten, Hans Rudelsberger, zu einem Kameradschaftsabend in Großhaslach ein, wie immer in sehr herzlicher und

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Reservisten
Gerne stellten sich die Besucher aus Rusza mit den Mitgliedern der RK Großhaslach zu einem gemeinsamen Gruppenfoto auf.

kameradschaftlich/freundschaftlichen Atmosphäre.

Da auch auf kommunaler Ebene zwischen Petersaurach und Ruzsa eine Partnerschaft besteht und die Bürgermeisterin der Gemeinde Ruzsa, Gizella Sánta, Mitglied der ungarischen Delegation war, hatte der Bürgermeister von Petersaurach, Herbert Albrecht, am Freitagvormittag zu einem kleinen Empfang geladen. Da gutes Wetter herrschte, war der Treffpunkt der Gemeindebrunnen von dem Rathaus. Hier stand im Mittelpunkt ein intensives Gespräch zwischen der Bürgermeisterin von Ruzsa, Gizella Sánta, und dem Bürgermeister von Petersaurach, Herbert Albrecht. Themen waren Informationen über die jeweilige Gemeinde sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Für Mai 2023 wurde ein Gegenbesuch in Ruzsa vereinbart, um auch so der Partnerschaft der beiden Kommunen nach Corona wieder Impulse zu geben.

Da zum gleichen Zeitpunkt Kirchweih in Petersaurach war, interessierte sich die Bürgermeisterin sehr für die „Petersauracher Kerwa“. Bürgermeister Albrecht informierte Bürgermeisterin Sánta ausführlich über die Tradition von „Kerwa-Buam“, KerwaBaam und Kerwa-Sauschlachten“.

Am Nachmittag fand im Schützenhaus in Großhaslach ein Schießwettkampf statt. Dies ist natürlich obligatorischer Bestandteil von Reservistentreffen. Ein Wettkampfschießen steht bei jedem Besuch auf dem Programm, wobei in Ruzsa stets die Möglichkeit besteht, Großkaliber zu schießen. Am Samstagvormittag stand der Besuch der Bayerischen Landesausstellung auf dem Programm. Das Thema „Typisch Franken“ war natürlich für die ungarischen Gäste von besonderem Interesse. Für eine verständliche Vorstellung der Landesaustellung sorgte als Dolmetscher der ungarische Reservist, Oliver Toth, Mitglied der Delegation, der ein hervorragendes Deutsch spricht. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht die Geschichte Frankens. Der Bogen spannt sich von den Reichsstädten bis zu den Markgrafentümern

Reservistenkameradschaften (RK) Rettenbach und RK Waffenbrunn Wochenendausflug mit Hüttenaufenthalt

TRADITIONELLER OSSERMARSCH

Anfang Oktober marschierten Teilnehmer der Reservistenkameradschaft Rettenbach gemeinsam mit Kameraden der Reservistenkameradschaft Waffenbrunn auf den Großen Osser. Die Aktion wurde von Vorstand Edmund Beiderbeck geplant und von Vorstand Manfred Göttlinger und Max Gürster mit organisiert. Ebenfalls dabei war der Beauftragte der Kreisgruppe Oberpfalz Ost, Anton Lanzl, der sich speziell für die Seniorenarbeit im Verband einsetzt. An die dreißig Teilnehmer trafen sich am vereinbarten Startpunkt Parkplatz Sattel bei

Lambach. Als Aufstieg hat man sich dieses Jahr, wegen der nasskalten Witterung und der dadurch eingeschränkten Aussicht, für den Forstweg entschieden, der direkt zum Schutzhaus führt. Der Osser-Marsch wird seit über zehn Jahren unter anderem deshalb durchgeführt, um bei der Kühnischen Kapelle unterhalb des Osser-Schutzhauses den verstorbenen Kameraden zu gedenken. Beim gemeinsamen Abendessen und dem anschließenden Kameradschaftsabend tauschten sich die Reservisten der beiden Kameradschaften zu den aktuellen sicher-

Das Ergebnis des Vergleichsschießens: 1. Herbert Pöhlmann, RK Großhaslach; 2. Imre Szabolcs, RK Ruzsa; 3. Csaba Cantona, Vorsitzender RK Ruzsa

und beleuchtet damit auch das frühe Verhältnis von Franken zu Bayern. Zum Mittagessen traf man sich wieder auf der Petersauracher „Kerwa“. Mit großer Spannung erwarteten die ungarischen Gäste das Aufstellen des „Kerwa-Baams“. Diese Zeremonie, in beeindruckender Weise von den „Kerwa-Buam“ zelebriert, war für die ungarischen Besucher etwas ganz Besonderes, Neues, was man noch nie gesehen hatte. Dieses Ereignis war auch Gesprächsthema auf dem abendlichen Kameradschaftsabend in Großhaslach. Hier stand allerdings die Siegerehrung des Vergleichsschießens vom Vortag im Mittelpunkt.

Insgesamt gesehen war das Treffen nach längerer Zeit wieder ein von Herzlichkeit und tiefer Kameradschaft geprägtes Ereignis. Alle hatten sehr viel Spaß und Freude. Text / Foto: Reinhard Gernandt

Ossermarsch der RK Rettenbach und RK Waffenbrunn

heitspolitischen Themen aus. Johann Schmidt überreichte dabei, als besonderes Zeichen der Kameradschaft, die Anstecknadel Eisernes Kreuz und einen Kompass des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr an Rainer Rösl. Rösl reist jährlich, seit Gründung dieser traditionellen OsserMarschveranstaltung, aus Amberg an. Seine Teilnahme begründet er mit der fest verwurzelten Freundschaft, die bei den jährlichen Osser-Märschen über Jahre hinweg entstanden sei. Text: Edmund Beiderbeck

Fotos: Max Gürster

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Reservisten
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KRIEGERDENKMAL IN GEFREES

(Landkreis Bayreuth/Oberfranken)

Gefrees – Vor ziemlich genau 100 Jahren, am 22. Oktober 1922, wurde das Kriegerdenkmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Söhne der Stadt Gefrees und der benachbarten Gemeinden durch den damaligen Bürgermeister Johann Rogler seiner Bestimmung übergeben. Pfarrer Fürst, Vorsitzender des Denkmal-Ausschusses, hielt die Weiherede und erinnerte daran, dass das Denkmal die ehrende Erinnerung an die Todesopfer des Weltkrieges festhalten solle und den Trauernden Trost und zugleich Mahnung zurufen. Ein Vertreter des Bundes der Kriegsbeschädigten wies auf die Pflichten hin, das Gedächtnis der Kriegsopfer durch die zuverlässige Pflege ihrer Gedenkstätten zu ehren. Sowohl Bürgermeister Rogler als auch die Angehörigen der Gefallenen legten eine Fülle prächtiger Kränze nieder. Den Abschluss bildete eine Ehrensalve.

Das Denkmal, gefertigt von der Fa. Karl Haberstumpf, zeigt auf einem etwa 2,5 Meter hohen Aufbau die mächtige Gestalt eines schlafenden Löwen. Das Modell dazu hat der Münchner Künstler Konrad Buchner geschaffen. Alle Bildhauerarbeiten an dem Denkmal aus Gefreeser Granit sind von Gefreesern ausgeführt worden. Der Sockel trug die Inschrift „Unseren Helden 1914-1918“. Leider musste dieses Ehrenmal Zeuge eines weiteren Krieges werden. Die Inschrift lautet deshalb jetzt „Den Opfern der Kriege, 1914-1918 X 1939-1945“. Jeweils am Volkstrauertag gedenken die Gefreeser feierlich ihrer Toten beider Weltkriege.

Text: Bernd Nelkel / Fotos: Stadt Gefrees

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