Treue Kameraden 03/22

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Mai/Juni 2022

KULTURKAMPF IN DER UKRAINE

132. Jahrgang – Nr. 3


INHALT 3/2022 4

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LEITARTIKEL Richard Drexl:

„BSB-Landesversammlung 2022 / Kulturkampf in der Ukraine“

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Würdigung Jürgen Reichardt: „Der BSB verdankt Oberstleutnant Klaus D. Treude viel“

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„BAYERN IST BUNDESWEHRLAND“ Der Chef der Bayerischen Staatskanzlei Staatsminister Dr. Florian Herrmann – das Foto zeigt ihn (r.) beim kürzlichen Besuch der Panzerbrigade 12 in Cham – bekennt sich in seiner Außenansicht zu Wehrhaftigkeit, Verteidigungsfähigkeit, NATO und Bundeswehr und unterstreicht die Bedeutung der Reser© Bayerische Staatskanzlei visten und Traditionsverbände.

AUS DEM PRÄSIDIUM inkl. Terminübersicht

BSB - Hymne Text von Birgit Schönberger

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AUSSENANSICHT Dr. Florian Herrmann:

Gesang

„Unsere Demokratie braucht Wehrhaftigkeit und Verteidigungsfähigkeit“

Musik von Hans Orterer

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TITELTHEMA Klaus Hammel:

„Die ethischen Grundlagen des Offizierberufs, Entwicklung über die Jahrhunderte”

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MEINUNG

4, 30 LANDESVERSAMMLUNG Am 18. Juni 2022 findet die BSB-Landesversammlung in Deggendorf statt. Lesen Sie allerlei Interessantes zu Ort und Ablauf der Veranstaltung. Freuen Sie sich auf die Uraufführung der BSB-Hymne! © Hans Orterer

Richard Drexl: „Neue Kampfflugzeuge für die Luftwaffe“

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AUS BAYERISCHEN STANDORTEN

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NACHRICHTEN AUS DER BUNDESWEHR

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LANDESVERSAMMLUNG 2022

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Vorbericht zur BSB-Landesversammlung 2022 in Deggendorf einschließlich BSB-Hymne

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AUS DEN BEZIRKEN inkl. Sportschützen

Titelfoto: Kiew, Ukraine: Ein Blick auf das demontierte sowjetische Denkmal der ukrainisch-russischen Freundschaft, das 1982 als Symbol der Wiedervereinigung der Ukraine und Russlands errichtet wurde. Inmitten der russischen Invasion in der Ukraine nach der Eskalation des Russland- Ukrainekriegs verkündete Kiews Bürgermeister Vitaliy Klitschko am 25.04.22, dass die Skulpturenkomponente des Denkmals entfernt und der riesige Bogen über den Arbeitern umbenannt werde. – Lesen Sie auch „Kulturkampf in Europa, aus Brüdern werden Feinde“ (S. 5). © Sergei Chuzavkov/picture alliance/SOPA Images via ZUMA Press Wire

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ETHISCHE GRUNDLAGEN DES OFFIZIERBERUFS Ausführlich befasst sich Klaus Hammel im Titelthema mit der Entwicklung der ethischen Grundlagen des Offizierberufs über die Jahrhunderte. – Das Gemälde von Robert Alexander Hillingford zeigt den Herzog von Marlborough, der nach der Schlacht von Höchstädt (1704) eine Depesche an seine Ehefrau über den Sieg gegen die Franzosen und Bayern unterzeichnet. Der Herzog hatte den gegnerischen Truppen Zeit zur Herstellung der Gefechtsbereitschaft gewährt. © Sotheby‘s / akg-images


treue Kameraden Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.

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ZU DIESER AUSGABE Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden,

HEIMATSCHUTZREGIMENT FÜR BAYERN Als erstes Bundesland bekam Bayern ein Heimatschutzregiment. Fünf sollen bundesweit folgen.– Foto: Generalleutnant Jürgen Weigt (l.) verleiht dem Heimatschutzregi© Bundeswehr/Thomas Sauer ment 1 das Fahnenband.

79 DIE ARST – EINE BAYERISCHE BESONDERHEIT Die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern stellt Jürgen Reichardt in seinem Beitrag dar. – Foto: Fahnenabordnungen beim alljährlichen Militär-Max-Joseph-Ordens© Klaus D. Treude fest.

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sehr geehrte Damen und Herren! Von ethischen Grundfragen des Soldatenberufs (S. 12) bis zu einer ganz speziellen Facette des Krieges in der Ukraine (S. 5) und vom Wiedererstarken der Verteidigungsfähigkeit unseres Landes (S. 22), über die bevorstehende Landesversammlung (S. 30) bis hin zum wieder aufblühenden Verbandsleben im BSB (ab S. 34) reichen diesmal die Themen in unserer Verbandszeitschrift. Mit dieser Ausgabe unseres Verbandsmagazins treue Kameraden beende ich nach fast zehn Jahren meine Tätigkeit als Verantwortlicher Redakteur. Ich gehe mit Wehmut, habe ich doch sehr viel Herzblut und Zeit in das Projekt investiert. Aber: Alles hat seine Zeit – und die sehe ich für mich in dieser Aufgabe jetzt als gekommen an. Ich danke allen, mit denen ich in dieser Zeit zusammenarbeiten durfte. Mit Impulsgebern wie Präsident Richard Drexl, den Autoren und Fotografen unzähliger Beiträge und Bilder, dem ROTABENE-Medienhaus für Gestaltung, Druck und Vertrieb des Magazins. Ich danke Ihnen, den Lesern, für Ihr Interesse an unserer Zeitschrift und schließlich all denen, die mich wie auch immer unterstützt und meine Arbeit wohlwollend begleitet haben. Ich bitte Sie, auch meine Nachfolger Ingrid Zasche und Michael Mäusly so zu unterstützen, wie Sie mich unterstützt haben. Beiden wünsche ich viel Erfolg und Zufriedenheit bei Ihrer Arbeit. Mein besonderer Dank gilt unserem Ehrenpräsidenten Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt dafür, dass er mich einst mit der Redakteursaufgabe betraute und meine Arbeit in diesem Heft würdigt. Ich wünsche Ihnen allen eine gute Zeit! Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund! Mit freundlichen, kameradschaftlichen Grüßen! Ihr Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D. Verantwortlicher Redakteur

ALLGEMEINES

IMPRESSUM

Jürgen Reichardt: „Die ARST – eine bayerische Besonderheit“ . . . . . . 79 UniBw M: „Forschungsprojekt Desinformationskampagnen“ . . 82 Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Buchbesprechungen Richard Drexl: „Nationale Interessen“ (Klaus von Dohnanyi) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Erwin Reus: „Ungleiche Brüder“ (Andreas Kappeler) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Dr. Michael Stumpf: „Spuren des napoleonischen Russlandfeldzuges 1812 in bayerischen Kirchen“ . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Richard Drexl: „Mahnen allein genügt nicht – Eintreten für die wehrhafte Demokratie“ (zum Kriegsende vor 77 Jahren) . . . . . . . . . . . . . . 91

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KRIEGERDENKMÄLER (Walsdorf, Landkreis Bamberg / Oberfranken)

treue Kameraden ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel. 08232 9978072 (Mäusly), E-Mail: redaktion.tk.zasche@bsb-1874.de, redaktion.tk.my@bsb-1874.de. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom September 2017 (s, S. 41 sowie www.bsb-1874.de). BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX BSB-Versicherungsreferent: Stefan Schmid, Am Tradl 29, 92545 Niedermurach; Tel. 09671/8269473, Telefax 0941/46392812; Email: versicherung.schmid@gmail.com Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o.d.T., Telefon 09861/400-135, Fax 09861/400-139 Bezugspreis: 3,60 € + Versandkosten Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2022 ist der 4. Juli 2022

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Landesversammlung des Bayerischen Soldatenbundes

Leitartikel treue Kameraden 3/2022 4

Foto: Angie Ehinger

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AUF GEHT’S NACH DEGGENDORF – FAHNEN MARSCH!

er Pandemie ist es geschuldet, dass die letzte Landesversammlung in Heßdorf/Mittelfranken entgegen den Vorgaben unserer Satzung bald vier Jahre zurückliegt. Für den 11. September 2021 geplant mussten wir absagen, sie wird nun am 18. Juni 2022 in Deggendorf nachgeholt. Covid 19 hat uns aber nicht nur die fällige Landesversammlung gekostet, zahlreiche Jubiläen und viele weitere Termine fielen ins Wasser. Konsequenzen aus dieser veranstaltungsarmen Zeit zeigten sich insbesondere im ersten Pandemiejahr. Nicht wenige Kameradschaften lösten sich auf, ohne Zusammenkünfte fehlte vielen das notwendige Amalgam für das Vereinsleben. Sind wir froh, dass uns heuer diese Einschränkungen erspart bleiben. Die Landesversammlung als höchstes Beschlussorgan unseres traditionsreichen Bundes besteht aus Delegierten kraft Amtes und gewählten Delegierten. Es kann und muss hier nicht die WaDO (Wahl- und Delegiertenordnung) wiedergegeben werden, aber die zentralen Modalitäten sollten bekannt sein. In aller Kürze: Unsere Vereine haben je angefangene 100 Mitglieder jeweils eine Stimme. Hinzu kommen die Kreis- und Bezirksvorsitzenden oder deren Vertreter. Mitglieder des Präsidiums und Revisoren komplettieren dieses Gremium. Für die demokratisch-legitimierte Verbandsführung sind diese Bestimmungen von zentraler Bedeutung. Was werden bei unserer kommenden Versammlung die wichtigsten Punkte sein? Im internen Teil wird es darum gehen, eine neue Satzung zu beschließen. Erforderlich ist dies geworden aufgrund einer Auflage des Finanzamtes wegen geänderter gesetzlicher Bestimmungen. Die Änderungen waren aber eher formalistischer Natur, sodass deren Umsetzung zurückgestellt werden konnte. Die Gemeinnützigkeit des BSB stand zu keinem Zeitpunkt in Frage. Hinzu kommt die Erweiterung der Satzungszwecke um Heimat und Brauchtum sowie unser Sozialwerk. Zum formalen Teil der Versammlung gehört selbstverständlich auch die Neuwahl stimmberechtigter Mitglieder des Präsidiums – ein gewichtiges Element der Demokratie. Und nicht zuletzt soll Rechenschaft abgelegt werden über die letzten Jahre. Die Verbandsangehörigen haben ein Anrecht darauf zu erfahren, wofür die Beitragsgelder verwandt wurden und welche Schwerpunkte verfolgt werden. Der offizielle Teil der Landesversammlung gehört wichtigen Repräsentanten unseres Landes, die uns mit ihren Gruß-

worten und Vorträgen ihre Referenz erweisen werden. Dass uns diesmal mit Hubert Aiwanger der stellvertretende Ministerpräsident beehrt, ist durchaus ein Zeichen. Nicht umsonst wird der Bayerische Soldatenbund inzwischen mit staatlichen Mitteln gefördert. Der Erhalt der bayerischen Militärtradition, sowie die Unterstützung der Reservistenund Veteranenarbeit ist Landtag und Staatsregierung ein Anliegen. Mit der Uraufführung der BSB-Hymne soll aber auch ein kulturelles Ausrufezeichen gesetzt werden. Dieses traditionelle Musikstück soll sich, so ist zu hoffen, zu unserer Erkennungsmelodie entwickeln. In diesem Jahr treffen wir uns zur Landesversammlung mal wieder im schönen Niederbayern. Die Stadt Deggendorf ist mit ihrer großzügigen und modernen Stadthalle ein idealer Austragungsort. Wir werden dort alle Voraussetzungen vorfinden, um diese Zusammenkunft zum Erfolg werden zu lassen. Zahlreiche Kameraden der umliegenden Vereine werden – maßgeblich unterstützt von der Geschäftsstelle – zusammen mit dem Heeresmusikkorps 10 aus Ulm und der Blaskapelle Zenting einen guten Rahmen schaffen. Ein herzliches Dankeschön all denen, die sich an der Vorbereitung beteiligen. Es wäre sehr schön, wenn auch diesmal zahlreiche Vereine mit ihrem stattlichen Fahnen an diesem Fest von Gemeinsamkeit und Kameradschaft teilnehmen würden. Unsere Militärtradition ist ein höchst ehrenwerter Bestandteil der bayerischen Geschichte. Wir dürfen auch 100 Jahre nach Auflösung der bayerischen Armee stolz auf unsere Vorfahren sein. Die sich darin widerspiegelnde Wehrhaftigkeit unseres Landes ist heute so wichtig wie ehedem, wir brauchen sie gerade in diesen kriegerischen Zeiten im Interesse der sicheren Zukunft unseres Landes. Lassen Sie uns auch künftig an der Weiterentwicklung des Bayerischen Soldatenbundes arbeiten. Auf dass die Landesversammlung in Deggendorf ein weiterer positiver Meilenstein in der Geschichte des Verbandes werden möge. In Treue fest!

Richard Drexl Oberst a.D.


Kulturkampf in Europa, aus Brüdern werden Feinde

AUS DER UKRAINISCH-RUSSISCHEN FREUNDSCHAFT WIRD EINE GEGNERSCHAFT FÜR GENERATIONEN von Richard Drexl

Was in unseren Medien kaum thematisiert wird, zeigt exemplarisch unser Titelbild. Begleitend zu den militärischen Kämpfen in der Ukraine nimmt ein rücksichtsloser Kulturkampf immer extremere Formen an. Die Invasion der Russen im Nachbarland artet mittlerweile in einen regelrechten Krieg der Kulturen aus, in dem kulturelle Symbole der Gegenseite systematisch beschädigt oder gar zerstört werden. Die russische Armee hat sich offenbar ukrainische Kulturgüter vorgenommen. Kirchen, Museen und Denkmale werden gezielt angegriffen, umliegende Gebäude bleiben oftmals unbeschädigt. Weit über 400 Kulturstätten haben seit Beginn des Krieges erheblichen Schaden genommen oder sind komplett verloren gegangen. In Einzelfällen erhalten laut Zeitungsberichten ukrainische Museen in den besetzten Gebieten Besuch von russischen Fachleuten, die mit weißen Handschuhen und Laborbesteck Kostbarkeiten vergangener Jahrhunderte sorgfältig verpacken und abtransportieren. Das Vorgehen folgt den Vorgaben von Präsident Putin, der alles zerstören will, was die ukrainische Identität ausmacht. Die historische Präsenz der Ukraine soll mit einer Politik der verbrannten Erde beseitigt werden. Als unmittelbare Wirkung des Krieges sind zerschossene Wohnquartiere und getötete Menschen zweifellos schlimm genug, der ausgerufene Kulturkrieg wirkt auf seine Art aber nicht weniger gründlich. In dieser feindseligen Stimmung halten die Ukrainer mit dem Abriss von Denkmalen aus der Sowjetzeit dagegen, die einst der ukrainisch-russischen Partnerschaft gewidmet waren. Kommunistisch-geprägte Monumente wie LeninStatuen waren in ukrainischen Städten bereits seit Jahren an der Reihe, nun trifft es letzte öffentliche Wahrzeichen der vergangenen Völkerfreundschaft. Zerstörung und Plünderung von Kulturgütern waren noch immer regelmäßige Begleiter kriegerischer Auseinandersetzungen. Oft genug folgt die Beseitigung kultureller Symbole einem ideologischen Programm. Das kulturelle Erbe ins Visier zu nehmen, zielt auf Demütigung, Schwächung und Unterwerfung eines gegnerischen Volkes. Das war bei den alten Ägyptern nicht grundsätzlich anders als bei den Taliban oder in den Balkankriegen. Im Zweiten Weltkrieg plünderten die Russen systematisch deutsche Museen. Oft genug spielte auch die Trophäenjagd Einzelner eine maßgebliche Rolle. Nazibonzen hatten sich europäische Kulturgüter reihenweise unter den Nagel gerissen. Der Haager Landkriegsordnung zufolge sind Kriegsparteien

zum Schutz von Kulturstätten verpflichtet. Deren bewusste Zerstörung wird als Kriegsverbrechen eingestuft. Das allein schon verdeutlicht, dass der Kampf gegen Sprache, Geschichte und Kunst einem Angriff auf die kulturelle Identität eines Volkes gleichkommt. Dabei sollte heutzutage allen Beteiligten klar sein, dass mit der Auslöschung kultureller Symbole der gegenseitige Hass kurzfristig maximal angestachelt werden kann, das gegenseitige Verhältnis aber auf Generationen hinaus vergiftet wird. Ob mit diesem Vorgehen mittel- oder langfristig die gewünschten Ziele erreicht werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wo wird das nun hinführen, wenn das Tischtuch zwischen zwei Brudervölkern derart systematisch zerschnitten wird? Die Geographie ist jedenfalls unveränderlich, das Schicksal einer unmittelbaren Nachbarschaft wird den Kontrahenten erhalten bleiben. Die Eliminierung des selbständigen Staates Ukraine wird Russland nicht gelingen, so viel dürfte mittlerweile feststehen. Je nach Ergebnis des Krieges wird die Grenze zwischen beiden Staaten auch künftig eine Gesamtlänge von in der Größenordnung 2.000 Kilometern aufweisen. Zwei feindliche Brüder, die sich hochgerüstet misstrauisch beäugen, zwischen denen Grenzstreitigkeiten andauern, sind, alle Antennen in Feindesrichtung ausgefahren bleiben, um nicht in einem Moment der vermeintlichen Ruhe überrascht zu werden, die sich wirtschaftlich bekriegen und gegenseitig Steine in den Weg legen, wo es nur geht, jeden Austausch nach Möglichkeit vermeiden, ob nun kulturell, wirtschaftlich oder wissenschaftlich! Wird das die Zukunft sein? Was geschieht mit den Menschen auf beiden Seiten der verminten Grenze, mit verwandtschaftlichen Beziehungen und Freundschaften, die viele Leben geprägt haben? Soll das Grenzregime zwischen Nord- und Südkorea zum Vorbild werden? Diese Fragen sind derzeit nicht zu beantworten. Die Bürger beider Seiten werden jedenfalls noch in Generationen neben den immensen wirtschaftlichen Schäden und Menschenverlusten auch die mentalen Folgen des Konfliktes zu tragen haben. Keine guten Aussichten, egal wie der Krieg zu Ende gehen wird. Wenn Nachbarn zu Feinden werden, kann das weitere Leben seinen Glanz verlieren. Deutschland und Frankreich haben diese bittere Erfahrung hinter sich.

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DER BSB VERDANKT OBERSTLEUTNANT KLAUS DIETER TREUDE VIEL Mit diesem Heft endet seine Tätigkeit als unser Redakteur. Würdigung treue Kameraden 3/2022

Mit dieser Ausgabe endet eine Epoche Energie und Willenskraft. Im 5.000 Meter- Jahre der Preis. Ein verständiger Vorgesetzder traditionsreichen Verbandszeit- lauf konnte er als Hauptmann mit Zeiten ter war übrigens Brigadegeneral Hermann schrift des Bayerischen Soldatenbun- unter 16 Minuten (Bestzeit: 15:14!) den Hambach, Vater des derzeitigen Kommandes: Der verantwortliche Redakteur für Offizieranwärtern ein Beispiel geben. Er be- deurs Landeskommando Bayern. Höhetreue Kameraden, Klaus Dieter Treu- stritt etwa 30 Marathonläufe, mehrfach punkte der sportlichen Herausforderungen de, beendet seine Tätigkeit für den unter zweieinhalb Stunden, lief in Mün- bildeten Wettkämpfe in der Cross-CountryBSB. Als er im August 2012 das erste chen, Hamburg, Frankfurt, Wien oder Ve- bzw. Biathlonmannschaft der OffizierschuHeft neu gestaltet hatte, le der Luftwaffe gegen das hochstand fest, daß dem BSB ein favorisierte Cross-Country-Team Glücksgriff gelungen war. des britischen Royal Airforce ColUnter seinem Vorgänger Wolf lege, oder der Wettkampf gegen Kittel war aus dem spröden die Biathlon-Mannschaft der OSH Mitteilungsblatt bereits eine Hannover beim Sportfest der Offilesenswerte Soldatenzeitzierschulen. schrift geworden, die weit Während seiner Amtszeit als über den BSB hinaus VerbreiKommandeur des I./Luftwaffentung gefunden hatte. Seitdem ausbildungsregiments 3 in Menhat sich unser Heft ständig gen/Hohentengen hatte der Ertinweiterentwickelt und ist ger Bürgermeister 1996 einen deutschlandweit zu einem BeStaffellauf zur Erinnerung an griff geworden. den Reaktorunfall in Tschernobyl Klaus D. Treude ... (l.) begleitet den Bundesminister der VerDas konnte nur gelingen, weil (1986) auf den Weg gebracht. Die teidigung Volker Rühe (2.v.l.) beim Feierlichen Gelöbnis der der neue Redakteur sowohl Mannschaft bestand aus Ertinger Soldaten seines Bataillons in Bad Saulgau (August 1996). beste fachliche VoraussetzunReservisten, Soldaten des I. Batailgen für seine Aufgabe mitgebracht hatte als auch für einen derart verschiedenartigen landesweiten Verband über die nötige Sympathie, das Gespür für soldatisches Wesen und die Urteilskraft für die Auswahl anspruchsvoller Beiträge verfügte. Die Richtung stimmte. Hinter dem damals sechzigjährigen höheren Stabsoffizier lag eine gerade abgeschlossene militärische Karriere, wie sie nur mit eiserner Energie, hoher Begabung und ständig herausragenden Leistungen zu erreichen ist. 1970 wurde der gelernte Industriekaufmann als Panzergrenadier einberufen. Er wechselte zunächst zur Fernmeldetruppe und dann als Freiwilliger zum Führungsdienst der Luftwaffe, wo er bald für die Offizierslaufbahn ausgewählt wurde. Im steten Wechsel zwischen Verwendungen im Truppendienst, als Ausbilder, Lehroffizier wie in höheren Stäben der Bundeswehr und NATO überall in Deutschland wurde er 1994 für über vier Jahre Kommandeur eines Luftwaffenausbildungsbataillons. Diese vielfältigen Herausforderungen schufen sein ausgeprägtes Verständnis für Reservisten wie für Soldatenkameradschaften, das in seiner späteren Arbeit als unser Redakteur so spürbar zum Ausdruck kam. Seine häufigen Verwendungen als Ausbilder, auch an der Offizierschule, verdankte er auch seiner vorbildlichen sportlichen

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nedig mit. Er gewann u. a. 1984 in Augsburg den Sri Chinmoy-Marathon in 2:26:28 h und lief 1991 beim berüchtigten ultralangen Swiss-Alpine-Marathon in Davos nach 67 km über dreieinhalbtausend Meter Höhendifferenz (bis hinauf auf 2.740 m) in einer Zeit von 6:58:46 h als 107. von über tausend Läufern über die Ziellinie. Das unerbittliche Trainingspensum von bis zu 150 – 180 km pro Woche und die entsprechende Lebensführung sowie viel Verständnis seiner Familie waren über lange

lons im Luftwaffenausbildungsregiment 3, an der Spitze dessen Kommandeur, und weißrussischen Läufern. Während des ca. 2.000 km langen Laufes von Ertingen über Ulm, Roth, Bayreuth, Dresden, Görlitz, Breslau, Brest nach Minsk (Weißrussland) sammelten die Läufer rund 50.000 DM Spenden ein, die an von dem Reaktorunglück gezeichnete Kinder einer Klinik außerhalb von Minsk übergeben wurden. Erstaunlich ist, daß offenbar Treudes Rücken, Hüften und Knie immer noch einigermaßen intakt zu sein scheinen!

... (vorn) beim Zieleinlauf des Hanse-Marathons 1988, zugleich Deutsche Meisterschaften. © Susanne Treude


... als wehrpflichtiger Panzergrenadier während der Grundausbildung in HannoFoto: privat ver (1970).

... beim Interview als Leiter des Presse- und Informationszentrums der Luftwaffe.

Nach seinem Einsatz als Presseoffizier in Zweitfunktion im Luftwaffenversorgungsregiment 3 (Landsberg a. Lech) übernahm er 1991 die Aufgaben des hauptamtlichen Leiters der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim NATO-Hauptquartier der 4. Alliierten Taktischen Luftflotte (4 ATAF) in Heidelberg. In seiner Zeit als Bataillonskommandeur war er als Pressestabsoffizier in das NATO-Hauptquartier der Luftstreitkräfte in Vicenza/Italien (AIRSOUTH) in den SFOREinsatz kommandiert worden. Damit war sein weiterer Weg vorgezeichnet: Er wurde 1998 Leiter des Presse- und Informationszentrums der Luftwaffe im Luftwaffenamt in Köln-Wahn. In diese Zeit fiel während des Kosovo-Krieges die „Operation Allied Force“ der NATO und seine Verwendung als Direktor des Presse- und Informationszentrums im HQ KFOR in Pristina (2000). In zwei weiteren Auslandseinsätzen war Oberstleutnant Treude als Stellvertretender Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im HQ KFOR in Pristina (2006) und des Deutschen Einsatzkontingents KFOR in Prizren (2011) eingesetzt.

Militär-Max-Joseph-Ordens festlich aus. Das alles sollte ihm später als Verantwortlicher Redakteur beim BSB vortrefflich zugutekommen. In seiner Verwendung in München leitete er alljährlich das Medienzentrum der Münchner Sicherheitskonferenz, wo er gründliche Einblicke auf höchster internationaler Ebene in Schnittstellen von Politik, Medien, Wirtschaft und Militär gewann. Er hatte 2001 der Öffentlichkeit die Auflösung der 1. Gebirgsdivision zu vermitteln, erlebte die Umgliederung des WBK VI in WBK IV „Süddeutschland“ und schließlich – während seiner zahlreichen Wehrübungen – dessen Auflösung. Seiner – wenn auch nur kurzen – Erfahrung mit der Gebirgstruppe ist wohl zuzuschreiben, daß diese Truppengattung in seiner Zeit als Redakteur stets eine besondere Beachtung in unserem Verbandsheft gefunden hat. Die lange Geschichte der Wehrbereichskommandos in München ging

Von Köln aus wurde er als Leiter der Presseund Öffentlichkeitsarbeit nach München ins Wehrbereichskommando VI/1. Gebirgsdivision versetzt. Das war 2001, gerade als Oberstleutnant Kittel die Redaktion „Treue Kameraden“ übernommen hatte. Die Verbindungen zwischen beiden waren von Anfang an gut, der BSB erfuhr aus dem Pressestab vielseitige Unterstützung. In den folgenden Jahren lernte Oberstleutnant Treude die bayerischen Standorte und Truppenteile kennen (soweit er nicht dort schon gedient hatte), kam in Verbindung zu den Soldatenverbänden und in Berührung mit der bayerischen Militärgeschichte. Damals richtete das WBK noch den jährlichen Gedenktag des

... abflugbereit im KFOR-Einsatz (2000). Foto: privat

© PIZLw

dem Ende zu, als er 2010 in den Ruhestand versetzt wurde – ausgezeichnet mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in GOLD, der Bundeswehr-Einsatzmedaille Kosovo und KFOR (NATO), als Träger des Leistungsabzeichens in GOLD und anderer Medaillen, darunter die ersten beiden Stufen der Medaillen des niederländischen Vierdaagse-Marsches über 200 km. In seiner Zeit änderte unser Heft Aussehen und Charakter. Er führte den durchgehenden Farbdruck ein, verbesserte das Meldeund Vorlagewesen der Vereine und Kameradschaften, gliederte übersichtlich und wohlabgewogen in aktuelle und Meinungsbeiträge, Nachrichten aus dem Verbandswesen, Bildberichte und Expertenbeiträge. Bald wurden Inhalte aus treue Kameraden von zahlreichen anderen Publikationen übernommen. Dabei wußte er in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit

... im „Unruhestand“ als Verantwortlicher Redakteur treue Kameraden (Bildmitte m. schwarzem Mund-/Nasenschutz) beim Feierlichen Gelöbnis in Schloss Nymphenburg © Bruno Haelke/LKdo Bayern (2021).

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Aus dem Präsidium

dem ROTABENE-/Schneider-Druck-Verlag den Kostenrahmen zugunsten des BSB trotz des stetig wachsenden Umfangs zu wahren. Seine Kunst bestand u. a. auch darin, immer wieder renommierte Autoren für unentgeltliche Beiträge zu gewinnen und eine ansprechende Bildauswahl zu treffen.

Durch den jahrelangen engen Kontakt zu den Kameradschaften des BSB wie zu den Kreis- und Bezirksebenen ist Oberstleutnant a. D. Treude im BSB und weit darüber hinaus bekannt und geschätzt. Wie auch in den bayerischen Truppenteilen. Vielleicht wird es die künftig gewonnene Zeit ihm erlauben, gelegentlich in seinem reichhalti-

Termine

gen Archiv zu blättern und hin und wieder für die Zeitschrift treue Kameraden zur Feder zu greifen. Die Autoren aus seiner Zeit und der große Freundeskreis wünschen ihm alles Gute! Jürgen Reichardt Generalmajor a.D. und Ehrenpräsident des BSB

(Stand: 22.05.2022)

treue Kameraden 3/2022

Wegen der Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus kann es zu Absagen/Verschiebungen von Veranstaltungen kommen. Vorherige Rücksprache mit dem Veranstalter wird empfohlen. Wann?

05.06./06.06.2022 12.06.2022 16.06. – 19.06.2022 17.06.2022 18.06.2022 18.06.2022 22.06.2022 25./26.06.2022 25./26.06.2022 25.06.2022 25.06.2022 26.06.2022 03.07.2022 03.07.2022 04.07.2022 16./17.07.2022 23.07.2022 24.07.2022 30./31.07.2022

Wo?

Marktbergel Deggendorf Deggendorf Bischwind Freihung Traunfeld Großhöbing Röttenbach Estenfeld Schmidgaden Weiden Forstenried Königstein Ilsenbach Nürnberg Türkenfeld-Zankenhausen

32. KW 15.08.2022 05.09.2022 10.09.2022 17./18.09.2022 24.09.2022 40. KW 08.10.2022 16.10.2022 18.10.2022 23.10.2022 28./29.10.2022 29.10.2022 29.10. – 01.11.2022

Was?

Landesgeschäftsstelle geschlossen Infostand BV MFR im Muna-Museum Landesgeschäftsstelle geschlossen Präsidiumssitzung 2/2022 BSB-Landesversammlung 100 Jahre KK Bischwind Feierliches Gelöbnis i.V.m. Patenschaftsjubiläum mit 18. CSSB Landesschießen 100 Jahre SKKV Großhöbing-Schutzendorf 150 Jahre SK Röttenbach 150 Jahre SK Estenfeld 100 Jahre SuKK Schmidgaden 125 Jahre SKV 1897 Weiden 150 Jahre VSV Forstenried Redaktionsschluss tK 4/2022 150 Jahre SKV Königstein Soldatenwallfahrt nach St. Quirin Jahrestagung Sportschützen mit Neuwahlen 150 Jahre KSV Türkenfeld-Zankenhausen Erscheinungsdatum tK 4/2022 Landesgeschäftsstelle geschlossen

Ostheim v.d.R. Traunfeld Landsberied Traunfeld Großlangheim Schloss Schleißheim Kürnach Paulushofen Paulushofen

13.11.2022 28. – 30.11.2022 Quartal IV/2022 – Quartal I/2023 05.11.2022

Redaktionsschluss tK 5/2022 150 Jahre Ostheim (Friedenswallfahrt m. KV-Treffen) Kyffhäuser-Bundesschießen Bezirksversammlung BV Oberbayern Erscheinungsdatum tK 5/2022 Reservistenschießen Bezirksversammlung m. Wahlen BV Unterfranken Militär-Max-Joseph-Ordensfest u. Leibertag Kreisversammlung KV WÜ/MSP Landesreservistenseminar Präsidiumssitzung 3/2022 im Anschluss an d. Landesreservistenseminar Landesgeschäftsstelle geschlossen Volkstrauertag ARST-Seminar 2022 Fernrundenwettkampf 2022/23 Redaktionsschluss tK 6/2022

Angaben ohne Gewähr! Nutzen Sie treue Kameraden (tK) zur Information über bedeutende BSB-Termine! Meldungen bitte frühzeitig.

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Redakteurswechsel

TREUDE GEHT, MÄUSLY UND ZASCHE ÜBERNEHMEN München (tK) – Der bisherige Verantwortliche Redakteur des BSB-Verbandsmagazins treue Kameraden beendet mit dieser Ausgabe seine Tätigkeit. Ihm folgen ab dem 1. Juni 2022 Michael Mäusly und Ingrid Zasche als Redakteure nach. Sie werden sich in der nächsten, ihrer ersten Ausgabe vorstellen. An der Zuarbeit aus den Vereinen/Kameradschaften, Kreis- und Bezirksverbänden des BSB ändert sich nichts. Reichen Sie Ihre Beiträge wie bisher über die Bezirkspressebeauftragten (Mailadressen: s. AUS DEN BEZIRKEN in diesem Heft) ein.

WIR BEGRÜSSEN Wir freuen uns, den Soldaten- und Kameradschaftsbund (SKB) Schwabach im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. willkommen heißen zu können! Die SKB ist seit dem 1. Januar 2022 Mitglied im BSB und gehört zum Bezirksverband Mittelfranken.

Sammlung für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge

„STUMME ZEUGEN SIND UNS MAHNUNG“ München (18.05.22) – 1,682 Millionen Euro kamen in Bayern bei der letztjährigen Sammlung für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge zusammen. Anlässlich eines Empfanges im Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales würdigten (v.l.) Staatsministerin Ulrike Scharf, der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Soldaten-, Reservisten- und Traditionsverbände in Bayern, Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, der Vorsitzende des Volksbund-Landesverbandes, Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning und der Stellvertretende Kommandeur im Landeskommando Bayern, Oberst Knuth Jung die hervorragende Hilfe seitens der Bundeswehr, der Reservisten und vieler Altgedienter bei der Sammlung. Mit rund 280.000 Euro trugen die Sammlerinnen und Sammler des BSB erneut eine große Summe zu dem Gesamtergebnis bei. Text: StMAS Foto: Gert Krautbauer für StMAS

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Außenansicht

UNSERE DEMOKRATIE BRAUCHT W VERTEIDIGUNGSFÄHIGKEIT Von Staatsminister Dr. Florian Herrmann

treue Kameraden 3/2022

Russischer Angriff auf Frieden und Freiheit in Europa er durch nichts zu rechtfertigende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine führt uns auf furchtbare Weise vor Augen, wie wichtig Wehrhaftigkeit und Verteidigungsfähigkeit unserer Demokratie sind. Frieden und Freiheit in Europa sind nicht mehr selbstverständlich. Aus der Ukraine erreichen uns barbarische Bilder. Russland muss diesen Bruch des Völkerrechts umgehend beenden. Der russische Überfall auf die Ukraine stellt eine historische Zäsur dar. Die Konsequenzen dieses Krieges treffen uns alle weltweit – politisch, ökonomisch und militärisch. Wir müssen uns auf eine dramatisch veränderte Bedrohungslage einstellen.

Die Bayerische Staatsregierung dringt schon seit Jahren darauf, dass die Bundeswehr endlich die Ausrüstung und Ausstattung bekommt, die sie zur Landes- und Bündnisverteidigung braucht. Wir begrüßen deshalb die Ankündigungen des Bundes, künftig jährlich mehr als 2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Verteidigung zu investieren und mit 100 Mrd. Euro die Fähigkeiten und die Ausrüstung der Bundeswehr zu verbessern. Dieser Ankündigung müssen jetzt Taten folgen, Geld und Ausrüstung müssen tatsächlich bei der Truppe ankommen. Gleichzeitig braucht die Bundeswehr langfristige Planungssicherheit: 2 Prozent der Wirtschaftsleistung müssen nicht nur in den nächsten Jahren, sondern dauerhaft und verlässlich für Verteidigung zur Verfügung stehen.

Transatlantische Partnerschaft als Grundpfeiler unserer Sicherheitspolitik

Ausrüstung für Einsatzbereitschaft und Verteidigungsfähigkeit

D

Im gesamten westlichen Bündnis herrscht große Einigkeit darüber, gemeinsam die Ukraine zu unterstützen und alles zu tun, um diesen Krieg möglichst schnell zu beenden. Außer Frage steht auch, wie wichtig die Zusammenarbeit in der NATO und der Zusammenhalt der westlich geprägten Staaten in der Welt ist. Für uns gilt dies ganz besonders für die Sicherheitspartnerschaft mit den USA. Diese Partnerschaft – das haben die vergangenen Jahre gezeigt – ist keine Selbstverständlichkeit. Klar wurde in den vergangenen Wochen auch: Deutschland und die Bundeswehr haben eine zentrale Rolle in der NATO und in der europäischen Sicherheitsarchitektur.

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Investitionen in Bundeswehr sind überfällig

Der Freistaat hat im März dieses Jahres ein Konzept für die Neuausrichtung von Bundeswehr und Verteidigung mit konkreten Vorschlägen im Bundesrat eingebracht. Darin fordern wir kurzfristig ein Sofortprogramm für Ausrüstung und Einsatzbereitschaft, mittelfristig die Neuausrichtung der Bundeswehr auf Landes- und Bündnisverteidigung und langfristig eine Reform unserer Sicherheitsarchitektur. Mit dem Sofortprogramm für Ausrüstung und Einsatzbereitschaft sollen die unmittelbaren Mängel in der Bundeswehr schnellstmöglich abgestellt werden. Das heißt: Alle vorhandenen Systeme müssen einsatzfähig sein, die „hohlen Strukturen“ bei den Verbänden ohne Vollausstattung müssen zeitnah aufgefüllt werden.

Die Bundeswehr braucht eine Vollausstattung für die acht Brigaden des Heeres und wieder funktionierende Divisionen. Das Heer braucht ausreichend fliegende Helikopter und eine bodengebundene Flugund Drohnenabwehr. Die geleasten Drohnen müssen zum Eigenschutz der Truppe bewaffnet werden, bei der Eurodrohne muss Deutschland zeitnah in die Bewaffnung einsteigen. Außerdem benötigt die Bundeswehr dringend eine Vollausstattung mit sicheren Kommunikationsmitteln für die Zusammenarbeit mit den Armeen der NATO-Partner. Nur wer voll interoperabel ist, kann auch Anlehnungsnation für kleinere Bündnispartner sein. Um die Bundeswehr für die Landes- und Bündnisverteidigung fit zu machen, braucht es außerdem neue Trägersysteme wie die F-35 zur Gewährleistung des nuklearen Schutzschirms der NATO über Europa, weiterentwickelte Eurofighter für den elektronischen Kampf in der Luft, optimierte bewaffnete Drohnen, neue Helikopter zur Abwehr von Panzern und weitere UBoote und Fregatten.

Wehrhaftigkeit braucht eine starke Reserve Bayern setzt sich dafür ein, dass Auftrag, Strukturen, Ausrüstung und Personal der Reserve weiter gestärkt werden. Die Zielgröße für den Verteidigungsfall sollte auf 250.000 Soldaten erhöht werden, indem die Reserve ausgebaut wird. Bayern setzt sich schon lange und aus Überzeugung für eine starke Reserve ein. Zum Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur brauchen wir starke Heimatschutzkräfte. Die Reservisten sind schon heute ein unverzichtbarer Teil der Bundeswehr. Sie sind es, die in Extremsituationen einspringen und dringend benötigte Unterstützung leisten. Ob bei Einsätzen für die Landes-


WEHRHAFTIGKEIT UND

und Bündnisverteidigung, für den Heimatschutz oder im Rahmen des internationalen Krisenmanagements: Sie unterstützen mit ihrem Beitrag ganz wesentlich die aktive Truppe. Wie bedeutend die Unterstützung durch die Reserve ist, haben wir in Bayern bei den Naturkatastrophen 2013, 2016, 2019, 2021 und in der Pandemie erlebt. Die Bundeswehr leistete während der Pandemie im Freistaat in fast 1.300 Fällen Amtshilfe. Die Reservisten waren stets elementare Stützpfeiler dieser Hilfseinsätze. Die Menschen in Bayern sind den Soldatinnen und Soldaten, darunter viele Reservisten, zutiefst dankbar für ihre engagierte und kompetente Unterstützung.

Reserve und Traditionsverbände als Multiplikator in der Gesellschaft Die Debatte über unsere äußere Sicherheit und den Beitrag der Bundeswehr dazu hat die Mitte der Gesellschaft erreicht. Dies ist die Stunde der Reservistenorganisationen. Sie können sich als modern aufgestellte Organisationen mit sicherheitspolitischer Expertise präsentieren. Der breite und weit zurückreichende Erfahrungsschatz in den Reihen der Mitglieder gibt ihnen die Möglichkeit, authentische Vermittler sicherheitspolitischer Kompetenz zu sein – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der ausgesetzten Wehrpflicht. Reservisten sind hervorragende Botschafter der Bundeswehr: Sie sind das Bindeglied zwischen Bundeswehr und Gesellschaft. Sie pflegen den Kontakt zu den Streitkräften und ihren Kameraden. Sie machen die Leistungen der Bundeswehr im öffentlichen Raum sichtbar. Gerade angesichts des wachsenden Bewusstseins für sicherheitspolitische Fragen sind alle Reservisten- und Traditionsverbände aufgerufen, verstärkt in den Dialog mit jungen Menschen in unserer Gesellschaft zu

treten. Dabei bietet es sich an, neue Ideen und Formate zu entwickeln, beispielsweise in Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen, Akademien und Bildungseinrichtungen oder als eigene, moderne Online-Angebote. Gerade Reservisten sind ideale Gesprächspartner besonders auch für die Generationen, die erst nach Ende des Kalten Krieges geboren sind und daher diese damals reale Bedrohungslage nur noch aus dem Geschichtsunterricht kennen.

Bayern ist Bundeswehrland Die Bayerische Staatsregierung legt großen Wert auf das öffentliche Bekenntnis zur Bundeswehr. Wir treten ein für Solidarität, Respekt und gesellschaftliche Anerkennung für alle unsere Soldatinnen und Soldaten. Mit regelmäßigen öffentlichen Gelöbnissen rücken wir die Wertschätzung unserer Soldatinnen und Soldaten in die Öffentlichkeit und würdigen ihren Eid zur Einsatzbereitschaft. Als Zeichen besonderer Anerkennung verleiht unser Bayerischer Ministerpräsident das Ehrenzeichen für Verdienste im Auslandseinsatz. Und unsere Solidarität mit den Angehörigen der Bundeswehr symbolisiert die gelbe Schleife im Eingangsbereich der Bayerischen Staatskanzlei. Gesellschaftlicher Rückhalt für die Bundeswehr und unsere Soldatinnen und Soldaten lässt sich jedoch weder politisch noch rechtlich verordnen. Er entsteht durch Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit, durch Dialog auch mit denen, die kritisch oder bislang noch nicht informiert sind. Bayern dankt allen Reservisten und Traditionsverbänden, die das Leitbild der Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Uniform leben und für die feste Verankerung der Bundeswehr in unserer Gesellschaft werben. Sie tragen damit unmittelbar zum Fortbestand unserer freiheitlichen und wehrhaften Demokratie bei.

Foto: privat

Zum Autor: Geboren am 07.12.1971 in Kelheim, römisch-katholisch, verheiratet. 1991: Abitur, anschl. Studium der Rechtswissenschaften in München, Frankfurt/Main und Bonn als Stipendiat der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk (1991 - 1995). 1996: Prädikatsexamen. 1996 – 1997: Master of Laws-Programm (LL.M.) an der University of Pennsylvania in Philadelphia, USA. 1997 - 1999: Promotion am MaxPlanck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt/Main. 1999 – 2001: Rechtsreferendariat in Landshut, Freising und Kelheim; Prädikatsexamen. 2001 bis 21.03.2018: Rechtsanwalt; 2003: Gründung einer Kanzlei; 2010 bis 2018 Herrmann & Mey Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft, Freising. 1998: Eintritt in die CSU. 1999 – 2001: Geschäftsführer des CSU-Ortsverbandes Freising. 2001 – 2007: Stellvertretender Kreisvorsitzender, 2003 – 2007: CSU-Ortsvorsitzender in Freising, ab 2007: Kreisvorsitzender CSU-Kreisverband Freising. Ab 2008: Mitglied des Bayerischen Landtages. Seit 21.03.2018 Leiter der Staatskanzlei und Bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten. Mitglied des Bundesrates seit 17.04. 2018.

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Titelthema treue Kameraden 3/2022

Landsknechtshaufen im Gefecht.

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„DIE ETHISCHEN GRUNDLAGEN DES O ÜBER DIE JAHRHUNDERTE“1 von Oberst a.D. Klaus Hammel 1. Einführung Die Bandbreite der Ursachen, Beweggründe und Zwecke bei der Austragung von Konflikten mit Mitteln der Gewalt reicht vom Verlangen nach Ruhm und Ehre über persönliches Machtstreben bis zu den politischen Bestrebungen der Nationen oder Völker zum Erringen, zum Erhalt oder zur Erweiterung von Machtpositionen durch die Unterwerfung oder Beseitigung eines Gegners, der Einnahme geostrategischer Positionen oder die Beherrschung von Rohstoffressourcen. Oft handelt es sich bei der Konfliktaustragung um eine Überlebensfrage. So ist es erstaunlich, dass schon in frühzeitlichen Kulturen, im Zeitalter der Antike, im Mittelalter und in der Neuzeit die kriegerischen Auseinandersetzungen durch Regeln oder Gesetze bestimmt bzw. beeinflusst waren, die auf religiösen, philosophischen oder kulturell-zivilisatorischen Auffassungen beruhten.2 Recht häufig standen sie im Wi-

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derspruch zur „Nützlichkeit“ und zum rein zweckorientierten Handeln. Nicht immer hatten die Regeln einen begrenzenden Einfluss auf die Art der Kriegführung, die Verwendung von Kriegsmitteln und –methoden und das Verhalten des Siegers gegenüber dem Besiegten. Prinzipiell standen die vorgegebenen Regeln und das Verhalten der Kämpfer in einer Wechselwirkung zueinander. Während einerseits allgemein verbindliche Regeln das Verhalten im Kampf bestimmten, hatte andererseits die „Natur“, das „Wesen“ des Kampfes rückwirkend Einfluss auf die Regeln. In der Frühzeit, in den Primitivkulturen bis weit in die Neuzeit (siehe dazu bestimmte ethnische Gemeinschaften in Asien, Afrika oder Nordamerika, als Beispiele kann man Stämme der Indianer, Eskimos oder gewisse Nomadenstämme nennen) war eine funktionelle Arbeitsteilung nicht üblich. Führte

ein Clan, ein Stamm oder eine größere soziale Gruppierung Krieg, so waren alle männlichen Angehörigen dieser Gruppe „Krieger“. War die Lebensweise durch die Jagd bestimmt (im Gegensatz zum Hirten, später zum sesshaften Bauern), überlappten sich die Funktionen Jäger und Krieger. Die Leistung im Kampf, die Tugenden des Kriegers, waren ausschlaggebend für die soziale Stellung, die das einzelne Stammesmitglied in der Hierarchie einnahm – Mitwirkung an den Geschicken des Stammes, Privilegierung bei der Auswahl weiblicher Lebensgefährten. In der Regel wurde der Kampf als Zweikampf ausgetragen, körperliche Gewandtheit, Mut, Tapferkeit waren ausschlaggebend für den Ausgang. In den Primitivkulturen war ein Antrieb zum Kampf das Recht auf Beute, der Körper des Besiegten stand zur Disposition des Siegers. Je nach Lage wurde diesem das Leben geschenkt oder genommen, seine Arbeits-


kraft als Sklave ausgebeutet. Anstelle des Vorweisens von Beute konnten Symbole treten, der Skalp des Besiegten, abgeschnittene Ohren oder besondere Waffen des Gegners. Im Altertum waren die Heere der Griechen, Perser, Makedonier, Römer wohl geordnete Formationen, die meist aus berufsmäßigen Kriegern bestanden. Die Trennung zwischen dem „civis“ (Bürger) und dem „miles“(Krieger) wurde üblich. Der berufsmäßige Krieger erhielt als materielle Kompensation einen „Sold“ (abgeleitet von „Solidus“, einer Goldmünze; die späteren Bezeichnungen „Söldner“, „Soldat“ rühren von daher). Während die Römer 387 v.Chr. gezwungen wurden, durch das auf die Waagschale geworfene Schwert des Galliers Brennus das Lösegeld zu erhöhen („Wehe den Besiegten“) und sie selbst durch das Caudinische Joch der Samniter gebeugt in die Gefangenschaft gingen (321 v.Chr.), zeigte Germanicus bei seinem Triumphzug der römischen Bevölkerung Thusnelda, die Frau des Arminius, die durch ihren Vater Segest an die Römer ausgeliefert worden war. Auf der anderen Seite ist die großherzige Behandlung der besiegten Perser durch Alexander hervorzuheben. Die Griechen schon-

In der germanischen Mythologie wird der „ritterliche“ Zweikampf verklärt, die Waffen waren offen zu führen, der „hinterlistige Hagen“ im Nibelungenlied hatte keinen besonders guten Ruf.3 Noch im Mittelalter und beim Übergang zur Neuzeit galten Verträge, beispielsweise Bündnis- oder Friedensverträge, heilig, sie wurden mit Bezug auf Gott oder die Götter beschworen und feierlich verkündet. Unterhändler, heutzutage Parlamentäre, waren unverletzliche Personen. Ein gegenteiliges Beispiel in dieser schlagwortartigen Aufzählung: Dschingis Khan und Timur-Lenk ließen im 12./13. bzw. 14. Jhdt. unterlegene Heere und die Bewohner eroberter Städte hinmetzeln, die Besatzungen mittelalterlicher Burgen ergaben sich dem Belagerer auf „Gnade oder Ungnade“. Der Feldherr der Katholischen Liga im Dreißigjährigen Krieg, Tilly, ließ die Stadt Magdeburg nach ihrer Einnahme plündern, brandschatzen und verwüsten. Am Beispiel der Ausbreitung des Christentums lässt sich aufzeigen, wie gegensätzlich sich religiöse oder kulturelle Auffassungen auf das Regelwerk für kriegerisches Handeln auswirken konnten. Unzweifelhaft trug der Einfluss des Christentums zur Humanisierung der Kriegführung bei, wenn

flussten die Tugenden des Rittertums - neben der kriegerischen Tüchtigkeit, dem Eintreten für die Schwachen und einem christlichen Lebenswandel, vor allem die Selbstzucht und das Maßhalten - die Kampfweise der Heere. Die Beispiele der Kreuzzüge oder die Eroberung Mittelamerikas und von Teilen Südamerikas durch sehr kleine spanische Ritterheere zeigen aber auf, dass die Prinzipien dieser Kampfweise nur gegenüber Gleichgestellten galten. Gegenüber „Ungläubigen“, gleich welcher Art, galt auf Grund des eigenen Sendungsbewusstseins das Gegenteil als eine Tugend: Die Niedermetzelung auch sich ergebender Gefangenen, Plünderung, Verwüstung oder Ausbeutung des Landes, Brandschatzung von Städten und Dörfern, die Verschickung von Männern, Frauen und Kindern in die Sklaverei – Grausamkeiten unvorstellbaren Ausmaßes. Auch die Heere der „Ungläubigen“ wandten die gleichen Praktiken an. Ungeachtet dessen ist aber festzustellen, dass sich gewisse ritterliche Verhaltensweisen als Tugenden über Jahrhunderte erhalten haben und zum selbstverständlichen Bestandteil des Ethos des abendländischen Soldaten geworden sind, denken wir an die Zweikämpfe der „Ritter der Luft“ während

S OFFIZIERBERUFS, ENTWICKLUNG ten religiöse Stätten der unterlegenen Kriegspartei und pflegten auch Gefangene nicht zu töten und auszutauschen. Der babylonische König Hammurabi (17.-16. Jhdt. vor Christus) verfügte mit dem „Kodex Hammurabi“ den Schutz der Schwachen gegen die Unterdrückung der Starken.

Lineare Gefechtsordnung.

wir an das Verhalten des Siegers gegenüber dem besiegten Gegner oder an das Verhalten gegenüber den „Nicht-Beteiligten“, Frauen, Kinder, ältere Menschen denken. Die Feldzüge des frühen Mittelalters und die Kreuzzüge unternahmen Ritterheere. Grundsätzlich, so kann man sagen, beein-

des 1. und 2. Weltkrieges. Ein weiteres Beispiel lässt sich aus dem ritterlichen Verhalten während des Zweikampfes ableiten. Vor Beginn des Kampfes öffneten die Gegner das Visier, um die Identität ihrer Person zu beweisen.

Quelle: Wörterbuch der Deutschen Militärgeschichte

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Über die Zeit entwickelte sich daraus in allen Armeen der Welt der soldatische Gruß. Die Religionskriege des 16. und 17. Jahrhunderts, hauptsächlich in Frankreich und Deutschland, aber auch in den Niederlanden und in England (sie spiegelten natürlich auch machtpolitische Bestrebungen wider) zeigten auf, dass religiöses Sendungsbewusstsein und religiöser Fundamentalismus, die

Beseitigung von Andersgläubigen, selbst wenn dies Christen waren, nicht nur erlaubte, sondern geradezu verlangte, und dabei auch unglaubliche Grausamkeiten angewandt wurden. Wie wir im Verlauf der weiteren Darstellung sehen, scheinen künftig Söldnerheere eine neue Bedeutung zu gewinnen. So ist mit einem weiteren Einschub auf den Gegensatz zwischen den seinerzeit aufkommenden Söldnerheeren der Landsknechte und

den Ritterheeren hinzuweisen. Die Landsknechtshaufen folgten keinem übergeordneten ethischen Antrieb, sie waren sozusagen „Kriegsunternehmer“. Wie es im Text aus einem Landsknechtslied heißt: „Unsere Linke an dem Schwerte, in der Rechten einen Spieß, kämpfen wir so weit die Erde mal für das und mal für dies“. Ihr ethisches Regelwerk war mehr nach innen gerichtet. Treue zur Fahne, Tapferkeit, strenge Regeln für das Aufrechterhalten der Disziplin.

2. Die begrenzte Kriegführung im Zeitalter des Absolutismus 1625, also noch während des Dreißigjährigen Krieges, erschien das Buch des Holländers Hugo Grotius „De iure belli ac pacis“ – „Über das Recht des Krieges und des Friedens“. Über das Buch lautet eine Wertung: „Er (Anm. K.H.: d.h. Grotius) beschrieb nichts anderes als den völligen Zusammenbruch des ius ad bellum und des ius in bello im Mittelalter….“.4 Die aufgewachsenen Rechtsregeln waren vor allem im Dreißigjährigen Krieg missachtet worden: Die schonungslose Kriegführung unter Missachtung aller humanen Regeln hatte zu einer Entvölkerung geführt. Die ursprüngliche Bevölkerungsstärke in Mitteleuropa war um rd. 50 Prozent reduziert worden. Die Inhumanität traf vor allem die Zivilbevölkerung. Die Infrastruktur war mehr oder minder zerstört, das Wirtschaftssystem und der Handel waren zusammengebrochen. Die Ernährung der Bevölkerung war nicht sichergestellt, Hungersnöte trugen zur Dezimierung bei. Noch schlimmer war die allgemeine sittliche Verwahrlosung, die alle ethischen Grundlagen zum Zusammenleben der Menschen praktisch aufgehoben hatte. Aus den zahlreichen Quellen über diese sittliche Verwahrlosung sei vor allem auf das Werk „Simplicius Simplicissimus“ von Grimmelshausen verwiesen. Es bedurfte einer Neuordnung der Staatenwelt durch die Regelung des Verhältnisses der Staaten zueinander. Hier traf es sich gut, dass die Landesherren, die später so bezeichneten absoluten Fürsten, ihre Macht gegen die Ansprüche des Kaisers, der Kirchen, des Adels und der Städte gefestigt hatten. Das neue Staatensystem, das sich auf dieser Grundlage herausbilden konnte, beruhte auf dem Prinzip der Gleichberechtigung der Staaten. Zur Gleichberechtigung der absoluten Fürsten gehörte das Recht, Krieg zu führen. Dafür

musste das Recht im Kriege enger gefasst werden. Mit der Gleichgewichtigkeit der absoluten Fürsten verbunden war der Wille, dieses System unter allen Umständen zu erhalten und nicht mit der Ausschaltung einzelner Mächte aus der Balance zu bringen. Die Staatenbildung und ihr Bestand bedurften geregelter Finanzen und einer ständig funktionierenden Wirtschaft. Dies war nur sichergestellt, wenn die Bevölkerung sich nicht am Kriege beteiligte oder den Wirkungen des Krieges nicht ausgesetzt war. Geregelte Finanzen erlaubten das Schaffen stehender Heere mit einer permanenten Gliederung und einer sich von unten nach oben aufbauenden Hierarchie, die wiederum auf festgelegten Befugnissen oder Durchgriffsmöglichkeiten beruhte. Die rechtlichen Regeln wurden durch taktische Regeln ergänzt. Das Gleichgewicht der Mächte führte zu begrenzten Kriegszielen und einer begrenzten Kriegführung, d.h. einer Begrenzung der Verwendung von Gewalt. Man sprach von einer „Manöverstrategie“, bei der nicht die Vernichtung des Gegners in der Schlacht, sondern die Ausschaltung auf andere Weise das Ziel war. Die stehenden Heere, die „Kombattanten“, waren rechtlich abgegrenzt von der Bevölkerung, den „Nicht-Kombattanten“. Stehende Heere mit einer langen Dienstzeit konnten einer strikten Disziplin unterworfen werden. Das Requisitionssystem (Leben aus dem Lande, Ausbeutung der Bevölkerung für die Zwecke der Kriegführung) wurde aufgegeben. Die geregelten Finanzen ermöglichten eine Versorgung aus Magazinen, die vor Beginn der Kämpfe zu befüllen waren. Dadurch wurde aber die operative Reichweite begrenzt. Weite Teile des Territoriums der Kriegsparteien wurden von den Kampfhandlungen nicht betroffen. Wie wirkte sich die neue Form der Kriegführung auf die Kriegsregeln und Kriegs-

gebräuche, auf das Ethos des Offiziers und der Soldaten aus? Die begrenzte Kriegführung, die Begrenzung im Einsatz von Gewalt verlangte eine Schonung der Zivilbevölkerung oder von Personen, die nicht am Kampf beteiligt waren. Dem eigenen Heer standen gleichrangige Gegner gegenüber, denen im Gefecht in gewisser Weise Respekt zu erweisen war, nicht ein Feind, den es galt, unter allen Umständen zu vernichten. Die von den Söldnerheeren übernommenen „Kriegsartikel“ bezogen sich nicht mehr nur auf das innere Gefüge des Truppenteils. Gemeinsame Regelwerke wurden bei den Regimentern in Brandenburg-Preußen ab 1656 geschaffen, deren Inhalte in das Militärstrafgesetzbuch übernommen wurden, als man ein solches ab 1845 erließ. Nicht nur Nicht-Kombattanten waren zu schonen, zu schonen galt auch der gefangene Gegner. Bedeutende Gefangene wurden ausgetauscht, ggfs. nach der Zahlung von Lösegeldern. Ein plakatives Beispiel: Am Morgen des 13. August 1704, zu Beginn der „Schlacht von Höchstädt“ im Spanischen Erbfolgekrieg, näherten sich die gefechtsbereiten Truppen Prinz Eugens und Marlboroughs dem Lager der Franzosen und des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern, die ihre Kampfbereitschaft noch nicht hergestellt hatten. Man gab dem Gegner Zeit, um die Gefechtsbereitschaft herzustellen. Sie unvorbereitet zu überfallen, wäre gegen die soldatische Ehre gewesen. In den Heeren der absoluten Fürsten hatte sich ein Standesbewusstsein ausgebildet, da sich das Offizierskorps vor allem aus dem Adelstand rekrutierte. Bei der Ausbildung eines alle Kriegsparteien überwölbenden Ethos war es auch möglich, Dienst in fremden Heeren zu nehmen. Das Anliegen einer nationalen Sache gab es nicht. Beispiele: Prinz Eugen, Maréchal de Saxe, Feldmarschall Keith im Heer Friedrichs des Großen.


3. Krieg ohne Grenzen – 19. Jahrhundert bis zum Beginn des 1. Weltkrieges Die französische Revolution zog gesellschaftliche Änderungen nach sich, die heute noch das Leben der Gesellschaften intern bzw. das Verhältnis der Staaten untereinander bestimmen. Kriege waren nun nicht mehr Angelegenheit der souveränen Fürsten. Der neue „Souverän“ war das Volk - jeder Bürger ein Soldat, jeder Soldat ein Bürger (Scharnhorst). Mit der Beteiligung der Nation am Kriege kehrten in gewisser Weise die Glaubenskriege zurück. Der Krieg wurde ohne Begrenzung geführt. Der Krieg tendierte dazu, seine absolute Form anzunehmen, wie Clausewitz sie später beschrieb. „Fürwahr, ein neues Zeitalter hatte begonnen, das Zeitalter der nationalen Kriege, der Kriege, die keine Fesseln mehr kennen würden. Denn diese Kriege waren dafür bestimmt, alle Hilfsquellen der Nation in den Kampf einzubeziehen; sie setzten sich selbst das Ziel. Es ging nicht um dynastische Interessen, nicht um die Eroberung oder den Besitz eines Gebietes, sondern in erster Linie um die Verteidigung oder Verbreitung philosophischer Ideen und weiter um die Prinzipien der Unabhängigkeit, der Einigkeit, um immateriellen Gewinn jeder Art. Diese Kriege setzen das Interesse und das Glück jedes einzelnen Menschen für den Erfolg aufs Spiel. Daher rührt das Erwachen der Leidenschaften, dieses Ursprungs der Gewalt, die bisher kaum angesprochen worden waren.“5 Durch die Beteiligung des Volkes, durch die Wehrpflichtarmeen war die Bildung von Massenheeren möglich, die andere Formen der Führung und Versorgung verlangten, auch eine andere Armeeorganisation, bei der den Untergliederungen eine gewisse Selbstständigkeit zugestanden werden musste. Die Massenheere konnten nicht mehr aus Magazinen versorgt werden, man kehrte zum Requisitionssystem zurück – als eindrucksvolles Beispiel möchte ich dabei den Russlandfeldzug Napoleons von 1812 nennen: In einem immer breiter werdenden Bewegungsstreifen operierte die „Grande Armée“ in einer verwüsteten Zone, in der weder die russische Bevölkerung noch die weiter rückwärts marschierenden Truppen Überlebensmöglichkeiten hatten. Im Vergleich zu den Berufsarmeen des Absolutismus hatten die Wehrpflichtarmeen eine schlechtere Disziplin. Die zeitlich begrenzte Ausbildung beeinträchtigte sowohl die Herausbildung eines gefestigten inneren Gefüges als auch die Anwendung komplizierter Formen im Gefecht. Die geschlossene Ordnung löste sich auf, dies ergab eine Reduzierung der Kontrolle durch die Vorgesetzten – dem am Krieg beteiligten „citoyen“ musste ohnehin eine gewisse Selbständigkeit im Handeln eingeräumt

werden, dies bedingte hohe Anforderungen an die Selbstdisziplin des einfachen Soldaten und damit die Vermittlung entsprechender Standards in der Erziehung. Größere Heere operierten in größeren Räumen, in der Folge wurde die Raumabdeckung total. Die Trennung Kombattant – Nicht-Kombattant wurde aufgegeben. Die Führung des Krieges erfolgte nicht nur mit den Streitkräften, sondern mit der gesamten Wirtschaftskraft eines Landes. Zunächst war das neue Kriegsbild die Folge sozialer Umwälzungen gewesen. Etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wirkten sich auch technische Entwicklungen und die beginnende Industrialisierung aus. Die Heere verfügten über eine höhere Beweglichkeit, anfangs durch die Nutzung der ausgedehnten Eisenbahnnetze, zum Ende des Jahrhunderts aber auch durch die Motorisierung. Der Luftraum, die dritte Dimension, wurde in die Kampfhandlungen einbezogen. Dadurch wurde die bisherige Trennung zwischen „Front“ und „Hinterland“ allmählich aufgegeben. Die Bevölkerung wurde den Wirkungen der Gewalt ausgesetzt, ohne selbst über Abwehrmaßnahmen – außer passiven Schutzmaßnahmen – zu verfügen. Die Feuerkraft erfuhr eine bisher unvorstellbare Steigerung: Reichweite, Feuergeschwindigkeit, Präzision, Sprengkraft. Durch die weitreichenden Waffensysteme wurden die Wirkungen, die Folgen des eigenen Waffeneinsatzes anonymisiert. Nicht die Beschreibung oder Ansprache einer Ansammlung von Menschen, Pferden oder Geschützen bildete die Zielangabe, sondern eine Anzahl geografischer Koordinaten. Wenn zuvor die Folgen des Gebrauchs der Waffen, die unmittelbar beim Feind oder am eigenen Körper spürbar wurden, zu einer Mäßigung oder Begrenzung geführt hatten, so ließen die nicht mehr sichtbaren Wirkungen des eigenen Gewalteinsatzes alle Hemmungen der Kämpfer fallen. Vom Schlachtfeld von Verdun während des 1. Weltkrieges wird berichtet, dass Infanteristen bei wiederholten Einsätzen kein einziges Mal eine direkte Konfrontation mit Schützen der Gegenseite erlebten. Der Kampf wurde durch die gegnerischen Artillerien im Rahmen der Materialschlacht ausgefochten. Den Besatzungen der alliierten Luftflotten während des strategischen Luftkriegs gegen Deutschland wurden die Folgen ihres Einsatzes erst klar, als sie ab Mai 1945 deutsches Gebiet betraten. Die Mannschaften der nachfolgenden Bombergeschwader beim Luftangriff auf Dresden im Februar 1945 sind angeblich von Entsetzen befallen worden, als sie über die Entfernung von hunderten von Kilometern den Lichtschein des sich ausbreitenden

Feuersturms wahrnahmen, der durch die voraus fliegenden Maschinen der ersten Wellen verursacht worden war. Gleichlaufend zu der beschriebenen Entgrenzung der Kriegszwecke und Kriegsmethoden wurde die Notwendigkeit erkannt, durch eine Anpassung des Regelwerks die Auswirkungen der absoluten Kriegführung wieder zu mildern. Die Impulse dazu gingen von Militärs und Politikern, aber auch von individuellen Persönlichkeiten aus: Die Engländerin Florence Nightingale versuchte während des Krim-Krieges (1853-1856) das Los der Verwundeten zu verbessern, der Schweizer Henri Dunant erreichte mit zwei Schritten (1862/1880) die Schaffung der Organisation des Internationalen Roten Kreuzes. Den Staatsmännern gelang es, ausgehend von der Haager Konferenz von 1899 eine Anpassung des Regelwerks durch das IV. Haager Abkommen über die Gesetze und Gebräuche des Landkrieges von 1907 (mit einem Anhang, der später so genannten Haager Landkriegsordnung - HLKO), zu schaffen. Die HLKO umfasst 56 Artikel. Artikel 1-3 sind die grundlegenden Artikel, welche die „berechtigte Kriegführung“ behandeln. Welche Formationen der Streitkräfte eines Staates sind als rechtmäßige Kombattanten anzusehen? Die Artikel 4-20 umfassen die Regeln zur Behandlung von Kriegsfangenen. Die Artikel 21-41 befassen sich u.a. mit den Regeln zum berechtigten Waffeneinsatz, zur Einstellung der Kampfhandlungen oder mit dem Verbot der Plünderung. Die Artikel 42-56 behandeln sowohl die Rechte/Pflichten einer Besatzungsmacht, die sie gegenüber der Bevölkerung eines besetzten Gebietes hat als auch – umgekehrt – die Pflichten oder Rechte einer Bevölkerung gegenüber der Besatzungsmacht. Dem Haager Abkommen von 1907 folgten 1929 die so genannten Genfer Abkommen zur Behandlung von Kriegsgefangenen und Verwundeten auf der Grundlage der Erfahrungen des 1. Weltkrieges. Nach dem 2. Weltkrieg, in dem der Gebrauch von Gewalt eine neue Dimension erreicht hatte, wurde versucht, das Völkerrecht mit dem Genfer Abkommen von 1949 den veränderten Erfordernissen anzupassen. Die Bestimmungen des IV. Haager Abkommens und der HLKO waren im Reichsgesetzblatt von 1910 verkündetet worden. Damit wurden sie zum Bestandteil des innerstaatlichen Rechts in Deutschland. Sie wurden damit grundlegend nicht nur für die Rechte und Pflichten von Offizier und Mann, sondern auch für das soldatische Ethos, das in der Ausbildung und Erziehung zu vermitteln ist.

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Die Bestimmungen der Haager wie auch der Genfer Abkommen wurden in das Militärstrafrecht der deutschen Streitkräfte übernommen, bei der Wiedereinführung des Militärstrafrechts in der deutschen Wehrmacht ab 1935 regelten beispielsweise die Paragraphen 129-133 das Verbot und die Strafen bei Plünderungen.6 In unserem Soldatengesetz werden die ethischen und rechtlichen Pflichten der Soldaten der Bundeswehr wiedergegeben, so wie sie sich über die Zeit entwickelt haben, im Militärstrafgesetz die Vorgaben des Völkerrechts. Einige allgemeine Merkmale der Haager Abkommen: 앫 Da es keine übergeordnete Autorität über den Staaten gibt, beruht die

앫 Wie eingangs erwähnt: Krieg ist häufig eine Überlebensfrage. Wer kontrolliert sich dabei selbst und legt sich Beschränkungen auf, wenn es vordergründig um Alles oder Nichts geht? 앫 Aus der Tatsache, dass es offensichtlich einer übergeordneten Macht mangelt, die ggfs. auch die Einhaltung der Bestimmungen des Völkerrechts erzwingen kann, entwickelte sich 1880 ein Diskurs zwischen dem deutschen Generalstabschef, Generalfeldmarschall von Moltke, und Professor Bluntschli, einem gebürtigen Schweizer, der seinerzeit ein bekannter Völkerrechtler an der Universität Heidelberg war. V. Moltke vertrat die Auffassung, jedes Gesetz bedinge eine Autorität, die dessen Ausführung überwache.7

4. Asymmetrische Kriege, der „technische“ Krieg Die Militärwissenschaftler sind sich darüber einig, dass gegenwärtig wieder eine Wende in der Kriegführung bevorsteht, wie wir sie in Bezug auf das Zeitalter des Absolutismus oder die Zeiträume in der Folge der gesellschaftlichen Umwälzungen nach der Französischen Revolution oder der ersten industriellen Revolution beschrieben haben. Eine Auswertung von 160 kriegerischen Konflikten zwischen 1945 und 1990 hat ergeben, dass nur ein Viertel der Vorstellung eines herkömmlichen Krieges entsprach. Dreiviertel dieser Konflikte wurden in der Form von „low intensity wars“ oder

Französische Partisanen bei der Ausbildung.

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Einhaltung der Haager Prinzipien auf einer freiwilligen Selbstbindung der Staaten. 앫 Die Haager Abkommen bildeten erstmals ein kodifiziertes Recht; das Völkerrecht beruht auf dem „Gewohnheitsrecht“, dem Kodifizierten Recht und auf Rechtsgrundsätzen, die aus dem allgemeinen Recht übernommen worden sind. 앫 Das Schädigungsrecht im Krieg ist nicht unbegrenzt. Der Einsatz militärischer Gewalt muss auf einen militärischen Zweck gerichtet sein. Die Zufügung übermäßiger (überflüssiger) Kriegsleiden/-übel ist nicht gestattet. Übermäßige Kriegsleiden können auch durch den übermäßigen Einsatz eines an sich legalen Kriegsmittels oder einer an sich legalen Methode bewirkt werden.

„low intensity conflicts“ geführt. Hierbei standen sich in der Regel reguläre Streitkräfte und Guerillas, Aufständische, Partisanen oder gar Terroristen im Kampf gegenüber. Man nennt diese Kriegsform „asymmetrische Kriege“. Der israelische Militärtheoretiker Martin van Creveld spricht vom Zusammenbruch des „Trinitarischen Systems“ – Staat, Armee, Volk –, das die Vorstellungen von Clausewitz und seinen Zeitgenossen/Schülern geprägt hatte: 앫 Die Zahl der „failing states“ nimmt zu. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es nur wenige staatliche Gebilde, die in der Lage sind, die üblichen Funktionen eines

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Staates wahrzunehmen. Der Krieg zwischen Staaten wird abgelöst von Kriegen zwischen Ethnien, Religionsgemeinschaften oder gesellschaftlichen Gruppierungen innerhalb von Staaten, ggfs. auch mit Unterstützung von Mächten außerhalb des Staates. Vergleichbare Szenarien finden wir im Nahen Osten oder in Zentralasien. 앫 Da ein innerer Zusammenhalt im Volk nicht mehr besteht, findet der Krieg innerhalb der Gesellschaft statt. Die Konfliktformen „innerer Konflikt“ bzw. „Konflikt/Bedrohung von außen“ vermischen sich. 앫 Nicht festgefügte Armeen, die der Autorität eines Staates unterworfen sind, bilden die „Streitkräfte“, sondern Guerillas ohne komplizierte Waffentechnik, bewaffnete Horden bis hin zu kriminellen Banden. „Kriegsunternehmer“ oder Söldnertruppen, die sich jedermann verdingen, erleben eine Renaissance. In Afghanistan stützte sich auch die Bundeswehr bei vielen Aufgaben, die nicht „Kampf“ oder „Sicherheit“, dagegen im weitesten Sinne „Logistik“ bedeuteten, auf zivile Wirtschaftsunternehmen ab. Für besonders komplizierte oder gefährliche Aufgaben bedienten sich die USStreitkräfte im Irak ziviler Sicherheitsunternehmen oder privater Sicherheitsfirmen. Privilegierte Bürger in den Großstädten des Westens oder der Dritten Welt werden in besonders gesicherten Zonen nicht von der Polizei, sondern von zivilen Firmen geschützt. 앫 Der Krieg wird mit ideologischen Motiven und den Mitteln des ideologischen Kampfes geführt. An die Stelle des Krieges mit „horizontalen Dimensionen“ tritt der Krieg „vertikal“. Dabei gibt es keine


Tiger-Panzer mit aufgesessener Infanterie.

festen Fronten. Operative Zielsetzungen sind nicht das Gewinnen von Raum oder die physische Vernichtung des Gegners. Angestrebt wird ein Machtgewinn, der auf ideologischer, politischer oder wirtschaftlicher Dominanz beruht. Die Regeln des Völkerrechts haben die Existenz von Staaten zur Voraussetzung. Wenn der Krieg - wenigstens von einer Seite aus - ohne die kontrollierende Autorität eines Staates geführt wird, sind dann die am Kampf beteiligten Kräfte noch Subjekte des Völkerrechts? Die Erfahrung zeigt, dass es geradezu ein Wesensmerkmal irregulärer Kräfte ist, die Gesetze und Gebräuche des Krieges zu missachten. Die Sanktionsmaßnahmen regulär kämpfender Streitkräfte oder auch die der internationalen Völkergemeinschaft laufen in der Regel ins Leere. Eine angemessene Reaktion darauf kann jedoch nicht die umgekehrte Missachtung des Kriegsrechts sein. Die oben beschriebene Entwicklung wird gegenwärtig durch die fortlaufende Technisierung des Krieges überlagert. Im Hinblick auf die „Digitalisierung“ wird inzwischen von einer „3. industriellen Revolution“ gesprochen. Auch wenn noch Waffen eingesetzt werden, ist dies kaum mehr ohne elektronische Kontrolle möglich. Der Krieg wird vor allem elektronisch geführt. Es geht darum, die Informationsdominanz zu gewinnen, die Führungsorganisation des Gegners auszuschalten und die eigene Führungsorganisation intakt zu halten. Welche Möglichkeiten dabei gegeben sind, kann an einem „zivilen Beispiel“ erläutert wer-

Quelle: Archiv Hammel

den. Bei der Zeitumstellung von der Sommerzeit auf die Winterzeit und umgekehrt werden die Funkuhren von einer zentralen Stelle umgestellt. Welche Störungs- oder Einflussmöglichkeiten auf Waffensysteme bestehen, die durch elektronische Regelkreise gesteuert werden, kann man sich daher gut vorstellen. Eine fiktive Geschichte, die aber durchaus Realitäten wiedergibt: An einem sommerlichen Juni-Tag 2018 fährt in der Nähe Phoenix, Arizona, Oberleutnant Miller von

der US-Air Force zur Schicht im verbunkerten Gefechtsstand des Strategischen Kommandos der US-Streitkräfte. Es ist heiß, Oberleutnant Miller trägt eine Sommeruniform mit kurzem Arm und Halbschuhe. Eine Waffe hat er schon lange nicht mehr bedient – zuletzt in der Grundausbildung und während der Offiziersausbildung an der Luftwaffenakademie in Colorado Springs. Seine Frau hatte ihm gesagt, er möge seine Schicht pünktlich beenden, da er anschließend die Kinder im Kindergarten abholen müsse. Im Gefechtsstand übergibt ihm der Leitende Schichtoffizier, Oberstleutnant Harrison, ein Formblatt, in das Miller kodiert einträgt: Beschreibung und Ort eines Zieles (angeblicher Aufenthaltsort eines Terroristenführers an der Nordgrenze von Afghanistan), Bekämpfungsart (Einsatz eines Marschflugkörpers), geografische Angaben für den Weg des Marschflugkörpers zum Ziel, ausführender Truppenteil (Kreuzer „Minnesota“, der im Golf von Bengalen ankert), Uhrzeit des Einsatzes. Miller überträgt diese Daten auf seinen Rechner und übermittelt sie an den Kreuzer. Die Einsatzdaten werden weder durch den Führer des Flottenverbandes noch durch den Kommandanten des Kreuzers in Frage gestellt. Neben dem Terroristenführer Murad-el-Basir und seinem engeren Stab werden durch den Sprengkopf des Marschflugkörpers 60 weitere Personen, darunter Frauen und Kinder, getötet. In einer Pressemitteilung wird der Einsatz als voller Erfolg erklärt. Der Einsatz war militärisch nützlich, Murad-el-Basir galt

Jagdflugzeuge der US-Luftwaffe im 2. Weltkrieg.

Quelle: Archiv Hammel

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Titelthema treue Kameraden 3/2022 18

als verantwortlich für eine Anzahl von Sprengstoffattentaten im zentralen Asien und in Afrika, bei denen mehrere hundert Personen den Tod gefunden hatten. Was aber hat die Form seiner Ausführung noch mit dem Ethos eines Soldaten zu tun? Keiner der am Einsatz beteiligten „Soldaten“ hatte Einfluss auf den Ablauf der Aktion. Niemand in der Befehlskette trug ein persönliches Risiko durch eine Waffenwirkung des Gegners. Eine Kampfhandlung fand nicht statt. Die Aktion hatte mehr den Charakter einer Hinrichtung. Der Marschflugkörper durchflog den Luftraum von Indien und Pakistan, zwei Staaten, die an der militärischen Aktion überhaupt nicht beteiligt waren. Der Einsatz hätte auch von einer Anzahl technisch befähigter Zivilisten ausgeführt werden können. Bereits der Gebrauch von „Massenvernichtungswaffen“ ab dem Abwurf von Atombomben am Ende des 2. Weltkrieges entsprach nicht dem Gebot, „die Waffen offen zu tragen“ oder dem Gebot der Vermeidung des Einsatzes übermäßiger Kriegsmittel. Die Minimierung eigener Verluste oder Schäden ist ein berechtigtes Anliegen, aber eine übermäßige und unkontrollierte Schädigung des Gegners ist nicht nur ein Verstoß gegen die Kriegsregeln, sondern auch gegen das soldatische Ethos. Im Rahmen der Nutzung sogenannter künstlicher Intelligenz scheint das selbstfahrende (das „autonome“) Auto einen besonderen Stellenwert zu haben. Gilt ein Gleiches in naher Zukunft für „autonome“ Waffensysteme, bei denen das betreffende Waffensystem „selbständig nach Zielen sucht, diese auswählt und bekämpft – ohne menschliche Aufsicht und Kontrolle“8, d.h. ohne das Eingreifen eines Menschen. Werden in das elektronische Regelwerk Rechtsvorgaben und moralische Imperative mit eingebaut, die den Einsatz des Waffensystems bestimmen oder gar verhindern? Wer beeinflusst eine mögliche Duellsituation zwischen autonomen Waffensystemen? „Denn der Terminus Krieg“, so der bereits erwähnte israelische Militärtheoretiker Martin van Creveld in klarer Abgrenzung zu Clausewitz, „stelle weniger auf den Willen ab, möglichst viele Feinde zu töten, als auf die Bereitschaft der Kämpfer, den eigenen Tod zu riskieren.“9 Meint Martin van Creveld damit, dass die ethisch fragwürdige Handlung, einen Menschen zu töten, wenigstens einigermaßen zu rechtfertigen wäre, wenn auch der „Täter“ dabei sein Leben einsetzt, und ist er mit dieser Behauptung in Bezug auf das oben aufge-

Atombombenabwurf über Hiroshima.

führte Beispiel noch auf der Höhe der Zeit oder gibt er überholte „romantische“ Auffassungen wieder? Wird eine solche „Romantik“ nicht durch die ukrainischen Soldaten bei der Abwehr der Invasion russischer Truppen bestätigt? Anmerkungen: 1 Die nachfolgende Ausarbeitung konzentriert sich auf den Zeitraum des beginnenden Absolutismus bis in das Zeitalter der Massenvernichtungswaffen und der neuartigen „asymmetrischen Konflikte“. Erst mit dem Aufkommen der absoluten Fürsten kann man von „stehenden Heeren“, vergleichbar mit den heutigen, sprechen. Eine weitere Anmerkung: Die hier beschriebenen ethischen Forderungen und Regeln beziehen sich natürlich nicht nur auf den Offizier, sondern auf den Soldatenstand generell. 2 Literaturgeschichtlich spiegelten sie sich bereits in der griechischen, römischen oder später in der germanischen Sagen- und Mythenwelt wider. 3 Ein kurzer Einschub an dieser Stelle: Solche Gebräuche oder Regeln überdauerten oft die Zeiten. Nach Artikel 1 der Haager Landkriegsordnung von 1907 ist nur rechtmäßiger Kämpfer, wer seine Waffen offen führt. Im Hinblick auf die rechtswidrige Kampfweise von Partisanen im 2. Weltkrieg wurde diese

© akg-images / Science Source

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Pflicht durch ein internationales Gericht, im Falle des sogenannten „Südost-Prozesses“ gegen deutsche Generale noch 1948 bestätigt. Siehe Armin Steinkamm, „Die Streitkräfte im Kriegsvölkerrecht….“, Würzburg 1967, u.a. Kapitel 5; zur Bedeutung von Grotius hier auch Walter Schwengler, „Völkerrecht, Versailler Vertrag und Auslieferungsfrage…“, Stuttgart 1982, S. 22 und 24f. bzw. Rainer Thesen, „Keine Sternstunde des Rechts…“, Bielefeld/Garmisch-Partenkirchen 2017, S. 26 ff. Nach J.F.C. Fuller, „Die entartete Kunst Krieg zu führen 1789-1961“, Köln 1964, Wiedergabe einer Aussage des frz. Marschalls Foch, S. 35. Das Militärstrafgesetzbuch in der ab 1. Aug. 1935 geltenden Fassung, München/Berlin 1935, S. 36ff. „Deshalb verspreche er (Anm. K.H.: das heißt Moltke) sich die Beachtung der Kriegsgebräuche nicht von der Kodifizierung, sondern von der religiösen und sittlichen Erziehung des Einzelnen, von dem Ehrgefühl und dem Rechtssinne der Führer‘“. Zitierung Moltkes nach Walter Schwengler, a.a.O., S. 27 bzw. S. 37. Frank Bauer, „Algorithmen kennen keine Moral“, in „Der Infanterist“, Ausgabe Winter 2018/2019, S. 29ff. Martin van Creveld, „Die Zukunft des Krieges“, München 1998, aus dem Vorwort von Peter Waldmann.


Meinung

Der 100 Milliarden Euro Schuldentopf macht es möglich:

NEUE KAMPFFLUGZEUGE FÜR DIE LUFTWAFFE F-35: Strategischer Fortschritt oder Preisgabe der nationalen Souveränität? Von Oberst a.D. Richard Drexl Die Firma Lockheed ist in der Bundeswehr seit den 1960er Jahren bekannt. Das Kampfflugzeug F-104 „Starfighter“ verdiente sich infolge zahlreicher Abstürze den Beinamen „Witwenmacher“. Nun soll nach dem Willen von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht der Tarnkappenflieger F-35 des US-Konzerns Lockheed Martin beschafft werden. Ist dies ein überfälliger Beitrag zur Erneuerung der Luftwaffe? Oder geraten wir damit in eine noch weitergehende Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten und laufen Gefahr, die nationale Souveränität an der Garderobe abzugeben? Das Waffensystem Tornado jedenfalls ist in die Jahre gekommen und soll bis 2030 ersetzt werden. Die noch in Betrieb befindlichen Maschinen haben bereits 30 oder mehr Betriebsjahre auf dem Buckel. Zunehmende Obsoleszenzen verteuern den Restbetrieb, Ersatz ist angesagt. Bevor dieses Multi-Milliarden-Geschäft über die Bühne geht, ist aber nach den Konsequenzen einer F-35-Beschaffung zu fragen. Die sollten vor Beginn von Vertragsverhandlungen gründlich abgewogen sein. Wie diese Verhandlungen ausgehen wird sich zeigen. Es besteht wenig Hoffnung, dass die Deutschen aus ihrer Position der Schwäche heraus dem großen Bruder gegenüber werden klare Bedingungen durchsetzen können. Wer zudem wie die aktuelle Bundesregierung eine pauschale Vergabeentscheidung bekannt gibt, noch bevor ernsthafte Vertragsverhandlungen begonnen haben, muss sich nicht wundern, wenn er über den Tisch gezogen wird. Mit derartig amateurhaftem Vorgehen ist im Geschäftsleben kein Blumentopf zu gewinnen.

Systemmerkmale der F-35 Die F-35 Lightning II wird als Mehrzweckkampfflugzeug der fünften Generation bezeichnet. Für die Luftwaffe ist die Variante F-35A mit konventioneller Start- und Landefähigkeit vorgesehen. Das erste Serien-

flugzeug der A-Version wurde 2011 an die US-Luftwaffe ausgeliefert. Verkleidete Waffenstationen sorgen zusammen mit der Formgebung und komplizierter Elektronik für einen geringen Radarquerschnitt. Als Stealth- oder Tarnkappentechnik bezeichnet, soll dies die Entdeckbarkeit für gegnerische Radare und weitreichende Lenkwaffen reduzieren. Zusammen mit leistungsfähigen Sensoren und fortschrittlichen Datenlinks ist das Fluggerät auf vernetzte Kriegsführung ausgelegt. Feindliche Kräfte sollen durch das Zusammenwirken anspruchsvoller Technologien in großer Entfernung geortet und bekämpft werden können, noch bevor das Kampfflugzeug selbst erfassbar ist. Der Erfüllung der hohen Anforderungen im Luftkampf dient das leistungsstärkste Triebwerk, das für Jagdflugzeuge zur Verfügung steht. Mit der einmotorigen Auslegung wurde auf die zusätzliche Sicherheit verzichtet, die ein zweiter Antrieb bietet. Für die Deutschen war dies bisher in Anbetracht der schlimmen Erfahrungen mit dem Starfighter unabdingbar: Die Partner der in Entwicklung befindlichen Eurodrohne wurden aus diesem Grund zu einer Lösung mit zwei Antrieben genötigt. Nun eine Kehrtwende, plötzlich ist auch ein Triebwerk ausreichend! In der F-35 setzte sich das Pratt & Whitney-F135-Strahltriebwerk mit Nachbrenner gegen ein Konkurrenzprodukt von General Electric durch. Lärmmessungen ergaben einen 10 bis 18 dB höheren Schalldruck im Vergleich zum USKampfflugzeug F-15, was eine Steigerung der Lärmbelastung um das Drei- bis Achtfache bedeutet. Die Anlieger von Militärflugplätzen werden das zu schätzen wissen. Die Bewaffnung für Luft-Luft- und LuftBoden-Operationen besteht aus einer vierläufigen Gatling-Kanone vom Kaliber 25 mm mit 180 Schuss Munition. In zwei internen Waffenschächten der F-35A befinden sich vier Laststationen zur Aufnahme von lasergesteuerten Bomben oder

Luft-Luft-Raketen. An sechs Außenlastträgern können schwere Bomben, Luft-Boden-Raketen oder auch Zusatztanks mitgeführt werden. Außenlasten vergrößern allerdings erheblich die Radarrückstrahlfläche und reduzieren damit die Tarnkappeneigenschaften. Die hochintegrierte Avionik der F-35 führt die Daten der Sensoren und Subsysteme in einem zentralen Rechnersystem zusammen. Das Ergebnis ist eine hochkomplexe Sensorfusion mit flexibler Integration beispielsweise der elektronischen Kampfführung. Der Flugzeugführer soll möglichst weitgehend von der Interpretation von Daten und der Systembedienung entlastet werden. Seine Konzentration soll der Analyse der taktischen Situation und der Entscheidungsfindung in komplexen Luftkampfsituationen gelten. Das „Herz“ der Avionik sind einige wenige hochintegrierte Steckkarten, auf denen die komplette Daten- und Signalverarbeitung stattfindet. Das Multifunktionsradar mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung soll – wie künftig auch im Eurofighter – die Erfassung ausgesendeter Radarstrahlen verhindern, oder wenigstens verzögern. Der Preis sind enorm hohe Rechenleistungen, um eigene Radarimpulse vom Hintergrundrauschen und natürlichen Störquellen zu unterscheiden. Die elektronische Kampfführungsanlage soll auch offensive elektronische Gegenmaßnahmen durchführen können. Ein Infrarotzielsystem und ein infrarotgestütztes Sensorsystem zur Rundumüberwachung runden die Ausstattung des Kampfflugzeuges ab. Soweit so gut, das im Vergleich zu F-16 oder Starfighter klotzig wirkende Flugzeug verfügt zweifellos über anspruchsvolle Eigenschaften, die die Konkurrenz der vierten Generation wie Eurofighter oder auch Rafale in der Breite so nicht zu bieten hat. Immerhin haben es die Amerikaner damit geschafft, mit diesem Produkt den europäischen Kampfflugzeugmarkt aufzurollen. Großbritannien, Italien und die Niederlan-

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Meinung treue Kameraden 3/2022 20

de, des weiteren Polen, Norwegen, Dänemark und Belgien führen die F-35 in verschiedenen Versionen ein. Nach einer Vergleichserprobung haben sich auch Finnland und die Schweiz dafür entschieden. Außereuropäisch kommen unter anderem Australien, Israel, Japan und Südkorea hinzu. Die Bestellung der Türkei wurde durch US-Präsident Trump storniert, nachdem Recep Tayyip Erdoğan das russische S-400 Flugabwehrsystem in Auftrag gegeben hatte. Die USA sehen darin ein Auge Moskaus zur Gewinnung von F35-Waffensystemdaten.

Heftige Kritik an der F-35 Was ist aber nun von diesem komplexen technischen Wunderwerk in der Praxis zu halten? Kann es im Truppenalltag den hohen Erwartungen aus den Hochglanzprospekten gerecht werden? Absicht der US-Luftwaffe war, bis 2030 sämtliche der noch über 1.000 noch im Flugdienst befindlichen F-16 Kampfflugzeuge durch die F-35 zu ersetzen. Im Internet finden sich Länderbestelllisten mit weltweit über 2.400 F-35A Maschinen. Sollten sich die Beschaffungskosten pro Flugzeug im Durchschnitt auf unter 100 Millionen US-Dollar senken lassen, ist von Gesamtkosten von annähernd zweieinhalb Billionen US-Dollar auszugehen. Die Beschaffungskosten sind das eine, überhandnehmende Betriebsausgaben aber das andere. Es entsteht der Eindruck, dass sich Lockheed Martin mit einem knapp kalkulierten Stückpreis über erhöhte Ersatzteil- und Systempflegekosten im Betrieb der Flugzeuge eine goldene Nase verdient. Mit dieser Kaufentscheidung würde dem Betriebskostentitel der Bundeswehr eine Schlinge um den Hals gelegt. Aber was soll‘s, nach Jahren des harten Sparens ist für die Bundeswehr nun anscheinend das Teuerste gerade gut genug. Im US-Repräsentantenhaus ging man im November 2019 von umgerechnet 42.000 Euro pro F-35-Flugstunde aus. Der durchschnittliche Netto-Arbeitslohn eines ledigen Arbeitnehmers liegt 2022 in Deutschland bei ca. 25.500 Euro. Ist das Polemik? Die ausufernden Betriebsausgaben hängen inzwischen auch dem US-Verteidigungsetat wie ein Mühlstein um den Hals. In USMedien wird heftige Kritik am explodierenden Finanzaufwand für die F-35 geäußert. Ursprünglich als preiswerter Ersatz für die F-16 konzipiert, wurde das System durch lange Entwicklungszeiten, hohe Forderungen der Bedarfsträger und technologisch anspruchsvolle Lösungen des Herstellers immer komplexer und damit teurer. Laut dem Stabschef der US-Luftwaffe General

Charles Brown sei die F-35 „ein Ferrari, mit dem man nicht jeden Tag zur Arbeit fahre, sondern den man nur sonntags nutze“. Der General zog einen Vergleich mit der nach dem Bau von 195 Exemplaren aus Kostengründen eingestellten F-22. Er legte die Einstellung des F-35-Programms und eine komplette Neuentwicklung nahe. Diese Aussagen im US-Magazin Forbes liegen mal gerade ein Jahr zurück.

Betriebsaufwand läuft aus dem Ruder Die aus dem Ruder laufenden finanziellen Lasten finden ihr Pendant in massiven technischen Problemen. Zuletzt blieben laut einem aktuellen Medienbericht knapp die Hälfte der US-Flieger wegen technischer Probleme infolge von 845 Einzelfehlern am Boden. Das Triebwerk tendiert zur Überhitzung und muss häufig außer der Reihe gewartet oder gar ausgetauscht werden. Das von der deutschen Luftwaffe anvisierte A-Modell soll zuletzt bei über einem Drittel der Startversuche gepatzt haben. Für 2020 steht eine durchschnittliche Verfügbarkeit von gerade mal 54 Prozent in den Büchern. Fehlende Ersatzteile und extrem lange Instandsetzungszeiten werden kritisiert. Derartige Probleme sind der Bundeswehr bei vorhandenem Großgerät wohlbekannt. Will man allen Ernstes ein neues System für sündteures Geld einführen, um sich mit den gleichen Problemen wie bei Tornado und CH-53 herumzuschlagen? Zudem sind auch einige der hochstilisierten technischen Eigenschaften des Wundervogels zu hinterfragen. Dieses moderne Kampfflugzeug, das kurz vor der Zulassung für das Tragen von Nuklearwaffen steht, verfügt wie oben gesehen über Tarnkappenfähigkeiten. Inzwischen gibt es allerdings Entwicklungen, die die aufwendige Stealth-Technik in ihrer Wirkung konterkarieren. So genannte Passivradare nutzen zur Ortung die zahlreichen Funk-, Radiound Fernsehfrequenzen, die den gesamten Luftraum durchfluten. Jedes Flugobjekt produziert daher unfreiwillig ein messbares Echo, während es sich durch die unterschiedlichen Frequenzbereiche bewegt. Dieses Echo können Passivradare aufnehmen und verarbeiten. Damit werden selbst modernste Tarnkappenflieger in Echtzeit ortbar. Für jedes Mittel auf dem Gefechtsfeld ist es eben nur eine Frage der Zeit, bis Gegenmittel verfügbar sind.

Programmieraufwand ein Fass ohne Boden Wer dann noch von grundlegenden Software-Problemen des Flugzeuges hört, dem

schwant Übles. Sämtliche Funktionen der F-35 sind Programm gesteuert, deren Pflege und Änderung ist – wer hätte das gedacht – weit aufwendiger als erwartet. Dabei handelt es sich um acht Millionen Programmzeilen (lines of code) für die Einsatzsoftware sowie 24 Millionen für Wartung, Instandsetzung und Logistik. Fehler, die schon lange beseitigt sein sollten, treten Berichten zufolge immer wieder auf. Die Wartungssoftware sollte eigenständig Fehler und Schäden ausfindig machen, sowie Ersatzteile und Reparaturarbeiten bestellen können, was nicht funktioniert. Um die Probleme zu beheben, bedürfe es weiterer Investitionen in Milliardenhöhe, von einem weiteren Zeitverzug von zwei Jahren ist die Rede. Zu der Scheinlösung von gestern, für die nukleare Teilhabe nach dem Willen der Bundesregierung mit der F-35 auch künftig ein Kampfflugzeug einsetzen zu wollen, wurde in der letzten Ausgabe treue Kameraden (Ausgabe 2/2022) bereits Stellung genommen (S. 14: „Es kommt darauf an, was man daraus macht“). Diese Aufgabe wäre bei einer U-Boot gestützten Lösung weit besser aufgehoben, alternativ kommen mobile Raketenstartrampen in Frage. Dies noch aus einem ganz anderen Grund: Ab dem Status „General Release“ wäre das Waffensystem F-35 auch für keine andere Aufgabe mehr einsetzbar. Ab einem atomaren Einsatzbefehl hat im Kriegsfall alles andere zurückzustehen, die Konzentration aller fliegenden Kräfte gilt den nuklearen Aufgaben. Also ausgerechnet dann, wenn die miltärische Not am größten ist, steht das Waffensystem nur noch für atomare Aufgaben zur Verfügung. Ein in sich gefährliches Muster mit der Folge, dass der Einsatz von Atomwaffen mehr oder weniger automatisch priorisiert werden muss. Dies allein spricht fundamental gegen die Wahrnehmung der nuklearen Teilhabe durch Flugzeuge und für U-Boote oder mobile Startrampen. Das Interesse der europäischen Rüstungsindustrie kommt bei dem Projekt F-35 ebenfalls zu kurz. Für alle Aufgaben außer der nuklearen Teilhabe ist der Eurofighter auf absehbare Zeit eine ausreichende Lösung, zumal das Waffensystem für den elektronischen Kampf hochgerüstet werden soll. Die Luftwaffe hat den Eurofighter inzwischen im Griff, Logistik und Instandsetzung funktionieren, sie kann mit eigenen Kräften Änderungen durchführen und ist nicht auf außereuropäische Unterstützung angewiesen. Für geringe Stückzahlen ein weiteres Waffensystem mit hochkomplexen logistischtechnischen Ansprüchen einzuführen, ist unverantwortlich. Jedes neue Waffensystem ist zudem mit einer Unzahl an Periphe-


Eine F-35A ist gelandet und wird geparkt. Es sollen Betriebstests durchgeführt werden. © US Air Force-Foto von Airman 1st Class Connor J. Marth

riegerät für Wartung und Instandsetzung verbunden. Nicht zuletzt entscheidet neben den zum Flugzeug gehörenden Waffen und Sensoren auch die Ausbildung der Flugzeugführer und Techniker über den künftigen Einsatzwert. Die Begeisterung der Luftwaffenführung für das US-Gerät ist durchsichtig: Die finanziellen, personellen und organisatorischen Herausforderungen der Beschaffungsorganisation wie auch des logistischen Systems der Luftwaffe werden unter den Teppich gekehrt, Hauptsache, man kann sich mit diesem Prestigeprojekt auf Augenhöhe mit Amerikanern und Partnern fühlen. Dabei achtet die US-Regierung sorgfältig darauf, dass Exportkunden nicht den neuesten Modifikationsstand erhalten. Der ist üblicherweise für die eigenen Streitkräfte reserviert. Nicht zuletzt wird die Verhandlung und Durchführung des Beschaffungsprozesses das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) lange Jahre belasten und Auswirkungen auf die zügige Umsetzung des 100 Milliarden-Beschaffungsplanes für die Streitkräfte mit sich bringen.

An der Nabelschnur der USA Über all diesen unübersehbaren Schwierigkeiten rangiert aber letztendlich aus Sicht der Europäer noch ein ganz entscheidender weiterer Punkt: die fehlende Souveränität über das kostbare Kriegsgerät. Die USA werden nach aller Erfahrung die Steuerungsprogramme dieses Kampfflugzeuges für ausländische Nutzer nicht vollständig freigeben. Lediglich Israel hat es mit seinem Sonderstatus wohl geschafft, die F-35 mit eigener Avionik und Software ausrüsten und auch die Wartung selbst übernehmen zu dürfen. Wenn dies nicht gelingt, wird in US-Laboren, Programmierzentren und Dienstzimmern über die Leistungsfähigkeit der deutschen Flugzeuge entschieden, und zwar ohne effektive Mitsprache der europäischen Nutzer und sogar ohne vollständige Kenntnis einsatzentscheidender Details. Erfolgswichtige Systemeinstellungen wären damit sogar hinter dem Rücken der Luftwaffe änderbar. Bei kriegswichtigen Waffensystemen ein unhaltbarer Zustand, der über Sieg oder Niederlage in künftigen Kriegen entschei-

den kann. Die elektronischen Steuerungsprogramme machen den entscheidenden Unterschied zu früheren Projekten: Starfighter und Phantom waren analoge Flugzeuge mit vergleichsweise einfachen analogen Steuerungen. Diese waren im Griff der deutschen Betreuungsfirmen und Luftwaffendienststellen. Das elektronische Flaggschiff F-35 beherrschen anscheinend nicht einmal die US-Streitkräfte mit machbarem Aufwand. Für die deutschen und auch europäischen Nutzer wird dieses Waffensystem eine Black Box, ein Brief mit sieben Siegeln bleiben. Deutschland gerät damit in eine dauerhafte Abhängigkeit vom Wohlwollen kommender US-Regierungen. Gegenwärtig bemühen wir uns mit großem Aufwand und großen Riskiken um die Reduzierung der Energieabhängigkeit von Russland. Kann es sinnvoll sein, im gleichen Atemzug eine gerade im Konfliktfall nicht korrigierbare militärische Abhängigkeit von einer Weltmacht mit sehr eigenen Interessen einzugehen? Können wir tatsächlich sicher sein, über die nächsten Dekaden ein wohlgelittener Partner der USA zu bleiben?

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Aus bayerischen Standorten treue Kameraden 3/2022

Die Bundesministerin der Verteidigung, Christine Lambrecht, schreitet gemeinsam mit (v.l.) Generalleutnant Jürgen Weigt, Brigadegeneral Thomas Hambach und Oberst d.R. Stefan Berger die Front ab.

München (Landeskommando Bayern/LKdo Bayern)

Landesregiment 1 in Dienst gestellt

BAYERN ERHIELT DAS BUNDESWEIT ERSTE HEIMATSCHUTZREGIMENT Startschuss für eine Neuorganisation der Territorialen Reserve in Deutschland Bei einem feierlichen Appell hat der Stell- schutzkompanien, ergänzt um eine Stabs- Wildflecken sowie weiterer regionaler Ausbildungsstützpunkte in den Folgejahren an. vertreter des Inspekteurs der Streitkräfte- und Versorgungs- sowie eine Unterstütbasis, Generalleutnant Jürgen Weigt, am zungskompanie mit speziellen Fähigkeiten 30. April 2022 im Beisein der Bundesminis- in den Bereichen Infanterie, Aufklärung Lehren aus dem und Pionierwesen, dem Heimatschutzregiterin der Verteidigung, Christine LambUkraine-Krieg recht, und des Stellvertreters des General- ment 1. Es ist das erste von insgesamt fünf inspekteurs, Generalleutnant Markus Lau- geplanten Heimatschutzregimentern (das Ministerin Lambrecht ging zunächst auf den nächste wird in Nordrhein-Westfalen auf- russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine benthal, in dessen Funktion als Beauftragter ein, der eine Zäsur für Deutschland für alle Reservisten in der Bundeswehr, und die Bundeswehr darstelle. Lambdas Landesregiment Bayern in Heimatrecht: „Denn er gilt auch uns: unserer schutzregiment 1 umbenannt. Zuvor „Wer dauerhaft in Frieden und Freiheit hatte Brigadegeneral Thomas Hamleben möchte, braucht militärische Stärke Sicherheit und Freiheit, unserer Demokratie.“ Die russische Aggression mabach, Kommandeur des Landeskomund Abschreckung.“ che mit voller Wucht klar: Landes- und mandos Bayern, das Landesregiment 1 Christine Lambrecht, Bundesministerin der Verteidigung Bündnisverteidigung ist kein Relikt aus von Oberst d.R. Stefan Berger an Zeiten des Kalten Krieges. „Wer dauOberst d.R. Markus Andreas Wick erhaft in Frieden und Freiheit leben übergeben. Das Pilotprojekt „Landesregiment“ von Bundeswehr und Reservis- gestellt) in ganz Deutschland und der Start- möchte, braucht militärische Stärke und tenverband habe sich, so alle Redner, be- schuss für eine Neuorganisation der Territo- Abschreckung. Das hat Putin uns gelehrt. Dazu müssen wir die Bundeswehr mit rorialen Reserve. Als nächste Meilensteine währt. Im Zuge der Indienststellung unterstellte stehen die Aufstellung des zentralen Aus- busten und zuverlässigen Fähigkeiten ausHambach die sieben bayerischen Heimat- bildungsstützpunktes Heimatschutz in statten. Wir müssen die Einsatzbereitschaft

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unserer Streitkräfte in kürzester Zeit erhöhen und nachhaltig stärken. Und wir müssen die Bundeswehr so ausstatten, dass sie ihren Auftrag auch erfüllen kann. Jederzeit, an jedem Ort.“ Der Auftrag der Bundeswehr werde auch in Zukunft aus mehreren Elementen bestehen: Internationale Einsätze zum Krisenmanagement und Friedenssicherung gehören ebenso dazu wie nationale Krisenvorsorge und Heimatschutz als Kernbestandteile der Landes- und Bündnisverteidigung.

Nationale Territoriale Verteidigung und Heimatschutz: Kernbestandteile der Landes- und Bündnisverteidigung „Die nationale Territoriale Verteidigung und der Heimatschutz sind Kernbestandteile der Landes- und Bündnisverteidigung“, hob Lambrecht in ihrer Rede hervor. Dabei komme der Reserve eine besondere Rolle im Heimatschutz zu, die entscheidend für die Einsatzbereitschaft sei. „Eine starke Reserve garantiert, dass die Bundeswehr für die Menschen vor Ort da ist, wenn sie gebraucht wird.“ Das diene auch der Verankerung in der Gesellschaft. Dass diese von großer Bedeutung ist, hätten nicht zuletzt die Herausforderungen der vergangenen Jahre deutlich gemacht: „Mit den Heimatschutzregimentern und ihren Kompanien stärken wir die Widerstandsfähigkeit

Brigadegeneral Thomas Hambach (M.) besiegelt die Übergabe des Landesregiments Bayern von Oberst d.R. Stefan Berger (l.) an Oberst d.R. Markus Andreas Wick (r.)

unseres Landes gegenüber Krisen und Katastrophen.“ Nach der Rede der Ministerin verlieh der Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis, Generalleutnant Jürgen Weigt, dem frisch umbenannten Heimatschutzregiment 1 das Fahnenband. Die Soldatinnen und Soldaten des bis dahin als Landesregiment benannten Pilotprojekts hätten eine Vorreiterrolle bei der Erprobung der neuen Strukturen eingenommen. Text: LKdo Bayern, tk Fotos: Thomas Sauer/LKdo Bayern

Generalleutnant Jürgen Weigt (l.) verleiht dem Heimatschutzregiment 1 das Fahnenband.

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Das Landesregiment Bayern wurde am 18. Mai 2019 in Roth in Dienst gestellt. Der Weg dazu begann bereits 2014, fußend auf der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland und der daraus in der Nato gezogenen Konsequenz, der Bündnisverteidigung mit Priorität Aufmerksamkeit zu schenken. Die Strukturen der Territorialen Reserve waren mit dem Ende des Kalten Krieges weitgehend aufgelöst worden, 2006/2007 wurden schließlich alle verbliebenen Heimatschutzbataillone von der Streitkräftebasis außer Dienst gestellt. Fünf Jahre später wurde für die Landeskommandos die Aufstellung Regionaler Sicherungsund Unterstützungskräfte (RSU-Kompanien) beschlossen, die heutigen Heimatschutzkompanien. Von nun an besitzt die Bundeswehr im Freistaat Bayern die Fähigkeit, die aktive Truppe in der subsidiären Katastrophenhilfe, beim Host Nation Support befreundeter Streitkräfte oder bei Schutz- und Sicherungsaufgaben kritischer Infrastruktur in Notstandslagen sowie im Verteidigungsund Spannungsfall mit einem kompletten Heimatschutzverband zu entlasten. Die Reservistinnen und Reservisten im Heimatschutz entlasten nicht nur die aktive Truppe, sondern sind zugleich ein wichtiges Bindeglied zwischen der Bundeswehr und der Gesellschaft.

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Aus bayerischen Standorten

Cham (Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“/PzBrig 12)

Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten

SOLDATEN FÜR VERDIENSTE IM AUSLANDSEINSATZ AUSGEZEICHNET Staatsminister Dr. Herrmann: „Größter Respekt vor Leistungen unserer Soldaten“

treue Kameraden 3/2022 Staatsminister Dr. Florian Herrmann im Gespräch mit Soldaten vor einem Schützenpanzer „Puma“ und (unteres Bild) mit den ausgezeichneten Soldaten.

Cham (28.04.22) – Dr. Florian Herrmann, bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, zeichnete anlässlich eines Besuches bei der PzBrig 12 Sol-

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daten aus den Standorten Cham, Freyung, Oberviechtach, Pfreimd und Roding mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Auslands-

einsatz aus. Er informierte sich zudem über die Leistungsfähigkeit des Verbandes. Der Staatsminister ging auch auf den Krieg in der Ukraine ein, der „uns auf furchtbare Weise vor Augen (führt), wie wichtig die Wehrhaftigkeit und Verteidigungsfähigkeit unserer Demokratie ist. Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten täglich Außerordentliches, gerade in Auslandseinsätzen. Frieden und Freiheit werden eben nicht vom Schreibtisch aus geschützt, sondern in gefährlichen Einsätzen wie in Mali und Afghanistan. Dafür gebührt unseren Soldatinnen und Soldaten größter Respekt und Anerkennung. Dafür stehen wir in Bayern ein, heute mehr denn je.“ Zugleich forderte er die zügige Umsetzung von Investitionen in die Bundeswehr: „Unsere Soldatinnen und Soldaten sind gut ausgebildet und hochmotiviert. Wir schulden ihnen für ihre Aufgaben die bestmög-


liche Ausrüstung. Bayern begrüßt ausdrücklich die Ankündigung der Bundesregierung, 100 Mrd. Euro zusätzlich in Ausrüstung und Fähigkeiten der Bundeswehr zu investieren. Wir haben diese bessere Finanzierung der Bundeswehr seit Jahren gefordert. Aber die Ampel muss jetzt auch liefern, damit die Ausrüstung zügig bei der Truppe ankommt. Ankündigungen allein reichen nicht.“ Text/Fotos: Staatskanzlei Bayern

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Das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten für Verdienste im Auslandseinsatz ist ein Zeichen ehrender Anerkennung und öffentlicher Würdigung hervorragender persönlicher Verdienste im Auslandseinsatz. Der Personenkreis ist bewusst offen gestaltet. Voraussetzung ist die Teilnahme an Einsätzen im Ausland, die im öffentlichen Auftrag oder Interesse durchgeführt werden sowie ein herausgehobener persönlicher Beitrag im den Bereichen Friedenssicherung, Katastrophenhilfe, Demokratie- und Menschenrechtsförderung.

Bayern

Neuaufstellung der Bundeswehr

WIEDER VOM KOPF AUF DIE FÜSSE STELLEN München (tK) – Bernhard Pohl (MdL), stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FREIEN WÄHLER (FW) im Bayerischen Landtag und deren verteidigungspolitischer Sprecher für Fragen der Bundeswehr, tourte einige Wochen durch 14 Bundeswehrstandorte im Freistaat. Richard Drexl, Oberst a.D. und BSB-Präsident begleitete ihn zu einigen Stationen. Auslöser für die Rundreise war Bundeskanzler Olaf Scholz‘ Ankündigung, die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr über ein 100 Milliarden Euro-Sondervermögen zu stärken. Der Landtagsabgeordnete (und BSB-Bezirksvorsitzende Schwaben) hatte seine

Rundreise Anfang April anlässlich einer Pressekonferenz in München angekündigt. Man wolle sich über die Sorgen und Nöte der Soldaten informieren. Pohl nach Abschluss der Tour: „Bayern kann und muss eine zentrale Rolle bei der Neuaufstellung der Bundeswehr spielen. Wir haben beste Voraussetzungen, um entscheidend zur Landes- und Bündnisverteidigung beizutragen. Unsere Standorte haben Entwicklungspotenzial; mit der jahrzehntelangen Partnerschaft von Bevölkerung und Armee können wir auch ausreichend Nachwuchskräfte gewinnen, um den personellen Aufwuchs zu gewährleisten.“ Bei der Krisen-

und Katastrophenbewältigung komme dem Sanitätsdienst besondere Bedeutung zu. In einem Zehn-Punkte-Plan fasst die FW-Landtagsfraktion die wichtigsten Maßnahmen zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit zusammen. Richard Drexl legte erneut seinen Finger in Wunden, die durch verteidigungspolitische Fehlentscheidungen in der Vergangenheit verursacht wurden. Er freut sich über die neue Wertschätzung für die Bundeswehr und fordert, diese durch eine Neuorganisation wieder „vom Kopf auf die Füße“ zu stellen.

Murnau (Informationstechnikbataillon 293/ITBtl 293)

MURNAUER IT-PROFIS UNTERSTÜTZEN AN DER NATO-OSTFLANKE Seit dem 24. Februar herrscht in der Ukraine Krieg. Eine verminderte IT-Staffel des ITBtl 293 unterstützt seit geraumer Zeit den NATO-Einsatz an der Ostflanke des Bündnisses. Kommunikationstechnik ist essenziell, um Befehle und Informationen über weite Strecken an alle Beteiligten übertragen zu können. Deshalb benötigt man auch die Murnauer IT-Profis, die als Spezialisten des Organisationsbereichs Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr genau dafür einen wesentlichen Fähigkeitsbeitrag leisten können. – Foto: Verabschiedung in den AuslandseinText/Foto: ITBtl 293 satz.

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Aus bayerischen Standorten

Murnau (Informationstechnikbataillon 293/ITBtl 293)

NEUER KOMMANDEUR BEI DEN IT-PROFIS

treue Kameraden 3/2022

Das ITBtl 293 hat einen neuen Kommandeur. Ende April übergab Brigadegeneral Dietmar Mosemann (M.), Stellvertreter des Kommandeurs Kommando Informationstechnik der Bundeswehr und Kommandeur IT-Truppen, das Kommando über das Bataillon von Oberstleutnant Marc Richter (l.) an Oberstleutnant Stefan Eisinger (r.), der den Verband nun als erster Luftwaffenoffizier führt. Richter erhielt als Dank für sein herausragendes Engagement die Ehrenmedaille des Kommandeurs Kommando Informationstechnik der Text/Foto: ITBtl 293 Bundeswehr.

Bad Reichenhall (Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“/GebJgBrig 23)

Simulationsgestützte Brigadegefechtsübung

STELLVERTRETENDER HEERESINSPEKTEUR ZUR DIENSTAUFSICHT Wildflecken – Der ), Kommandeur Einsatz und stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Johann Langenegger (hinten, Mitte, im Gespräch mit dem Kommandeur des GebJgBtl 231, Oberstleutnant Sebastian Becker), besuchte kürzlich die simulationsgestützte Brigadegefechtsübung „Edelweiß“ im Gefechtssimulationszentrum des Heeres. Dort übte das Führungspersonal der GebJgBrig 23 den Angriff im Hochgebirge. Für den General kein Neuland, war er einst doch selbst einmal Kommandeur der Brigade und deshalb mit den taktischen Inhalten des Übungsszenarios bestens Text: GebJgBrig 23 vertraut. Foto: Bauer/GebJgBrig 23

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Bad Reichenhall (Gebirgsjägerbataillon 231/GebJgBtl 231)

REICHENHALLER JAGER HABEN EINEN NEUEN KOMMANDEUR Das GebJgBtl 231 hat einen neuen Kommandeur. Anfang April übergab der Kommandeur der GebJgBrig 23, Brigadegeneral Maik Keller (kleines Bild, M.), in der Alten Saline in Bad Reichenhall das das Kommando über den Verband von Oberstleutnant Dennis Jahn (r.) an Oberstleutnant Simon Werner. Wenige Tage zuvor hatten die Angehörigen des Bataillons ihrem damaligen Kommandeur einen außergewöhnlichen Einsatz verschafft: Als Gast im Tandemsitz eines Gleitschirmfliegers ließen sie ihn von der Zwieselalm auf den Sportlatz der Hochstaufenkaserne einschweben, wo sich 400 Soldaten des Bataillons zu einer großen „231“ formiert hatten. Text: GebJgBtl 231 Fotos: Bundeswehr/Selina Vogl, Thomas Heintz

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Nachrichten aus der Bundeswehr Einsätze

DIE STÄRKE DER DEUTSCHEN KONTINGENTE Aktuelles treue Kameraden 3/2022

Berlin (16.05.22) – 2.111 Bundeswehrsoldaten beteiligen sich derzeit unmittelbar an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr, 1.537 sind bei anerkannten Missionen eingesetzt. Dabei operieren sie gemeinsam mit Soldaten der Bündnispartner und befreundeter Nationen. Die meisten deutschen Soldaten sind bei den Auslandseinsätzen MINUSMA/Mali (1.087), EUTM Mali (315), COUNTER DAESH Syrien/Irak (261) und SEA GUARDIAN (199) eingesetzt. In den weiteren Missionen sind eingesetzt: enhanced FORWARD PRESENCE, Litauen (1.089), enhanced VIGILANCE ACTIVITIES, Slowakei (252) und NATO-Unterstützung Ägais/Teil von SEA GUARDIAN, (bundeswehr.de) Mittelmeer (199).

PANZERHAUBITZEN UND FLUGABWEHRPANZER FÜR DIE UKRAINE Berlin – Die Bundesregierung beschloss, den Streitkräften der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 zu liefern und ukrainische Soldatinnen und Soldaten an diesem Waffensystem auszubilden. Die Ausbildung wird in Idar-Oberstein statt. Dafür arbeitet die Bundeswehr mit der niederländischen Armee zusammen. – Die Ukraine

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht wird anlässlich ihres Besuches in Niger Anfang April von Commandant des Opérations Spéciales, le Général de Brigade Moussa Sa© Bundeswehr/Sebastian Wilke laou Barmou, in Tillia/Niger mit militärischen Ehren empfangen. soll zudem gebrauchte Panzer Gepard erhalten, die die Bundeswehr bis zu deren Ausmusterung zur Flugabwehr einsetzte. (bmvg.de, bundeswehr.de)

ALTE, NEUE PANZERTRUPPENSCHULE Munster (18.05.22) – Das Ausbildungszentrum Munster heißt nun wieder Panzertruppenschule. Im Jahr 2008 erhielt sie den Namen Ausbildungszentrum. Doch gab es seitens der Truppe immer wieder den Wunsch, den ursprünglichen Namen zu tra(bundeswehr.de) gen.

Die Besatzung einer Panzerhaubitze 2000 übt den scharfen Schuss als Feuerunterstützung der Artillerie auf dem Truppenübungsplatz bei Rukla/Litauen bei der Enhanced Forward © Bundeswehr/Andy Meier Presence Battle Group.

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VOLLAUSSTATTUNG MIT PERSÖNLICHER AUSRÜSTUNG BIS 2025 Berlin (07.04.22) – Der Haushaltsausschuss hat den Weg für eine kurzfristige Beschaffung weiterer Ausrüstung für die Soldaten geebnet. Noch ausstehende Formalitäten werden nachgezogen. Damit wird das Ausstattungsvorhaben beschleunigt, um die Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit der Bundeswehr in der gegenwärtigen Bedrohungslage schneller als bisher geplant zu erhöhen. Als erste Maßnahme wurde dabei die vorgezogene Beschaffung zusätzlicher Artikel für die aufgabenorientierte Ausstattung der Bundeswehr mit Bekleidung und persönlicher Ausrüstung identifiziert. Bis

Schießen mit dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard auf Luftziele. © Bundeswehr/Michael Mandt


Ende des Jahres 2025 könnten weitere 305.000 Schutzwestensysteme MOBAST (Modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung), 150.000 Kampfbekleidungssätze Streitkräfte, 122.000 Gefechtshelme sowie 250.000 Rucksäcke 110 l geliefert werden. Damit würde eine vorgezogene Vollausstattung der aktiven Truppe unter Einbeziehung von Regenerationsmengen erreicht. Der Gesamtfinanzbedarf für diese Ausrüstung beläuft sich auf etwa 2,36 Mrd. (bmvg.de) Euro.

BUNDESTAG EBNETE DEN WEG FÜR DIE BEWAFFNUNG VON DROHNEN Berlin (07.04.22) – Nach dem Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages hat auch der Haushaltsausschuss über die Bewaffnung von Drohnen beraten. Er hat einer Änderung der deutsch-israelischen Regierungsvereinbarung für das Projekt German Heron TP zugestimmt. Diese sieht die Herstellung der vollständigen Bewaffnungsfähigkeit des Systems und die damit einhergehende Ausbildung und Munitionsbeschaffung vor. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 150 Mio. Euro. Seit dem Jahr 2016 setzt die Bundeswehr das System Heron 1 zur abbildenden Aufklärung und Überwachung im Norden Malis ein. 2018 wurde der Vorgang zur Beschaffung des israelischen Systems Heron TP initiiert. Eine Bewaffnung des Systems war bislang nicht vorgesehen, sodass spezielle Modifikationen für die German Heron TP vorgenommen wurden. Das Bundesministerium der Verteidigung hatte im Mai 2020 eine breite Debatte zur Beschaffung bewaffneter Drohnen und den damit einhergehenden rechtlichen, politischen und ethischen Fragen eingeleitet und die Ergebnisse in einem Bericht zusammengefasst. Dem folgte im Oktober 2020 eine öffentliche Anhörung im Verteidigungsausschuss. Auf dieser Grundlage konnten Verhandlungen mit der israelischen Regierung über die erforderlichen Leistungen zur Bewaffnung des Systems stattfinden. Nach der Zustimmung des Haushaltsausschusses, der stets bei Investitionen mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Euro beteiligt wird, können nun die Voraussetzungen für die Durchführung von bewaffneten Überwachungs- und Schutzmissionen geschaffen werden. Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die sicherheitspolitische Lage in Europa grundlegend geändert und die Dringlichkeit der Vollausstattung der Bundeswehr noch einmal verstärkt. Dazu gehört auch,

Aufklärungssystem Heron 1

© Bundeswehr/Susanne Hähnel

militärische Angriffe abzuwehren und die Soldatinnen und Soldaten sowie Partner im Einsatz und in einsatzgleichen Verpflichtungen bestmöglich schützen zu können. (bmvg.de)

EUTM MALI WIRD VORERST BEENDET Brüssel (11.04.22) – Die EU beendet vorerst ihre Ausbildungsmission in Mali. Dazu Verteidigungsministerin Christine Lambrecht: „Der Schritt der EU, die Ausbildung malischer Soldaten im Rahmen der Mission EUTM (European Union Training Mission) vorerst zu beenden, ist konsequent und richtig. Angesichts möglicher massiver Menschenrechtsverletzungen, die malische Truppen gemeinsam mit russischen Kräften - womöglich sogar Söldnern - begangen haben, müssen wir uns fragen, wen wir da eigentlich ausbilden.“ Das Engagement im Sahel ist dennoch weiterhin wichtig.

Indienststellung Landesregiment 1

Deutschland wird weiterhin die UN-Missionen MINUSMA in Mali und im Libanon un(bmvg.de) terstützen.

BAYERN HAT ERSTES HEIMATSCHUTZREGIMENT Berlin/München (30.04.22) – Im Juli 2021 ist in Wildflecken im Zuge der Neuordnung der Territorialen Reserve erstmals eine Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie in Heimatschutzkompanie umbenannt worden. Jetzt folgte der nächste Schritt: Das Landesregiment Bayern heißt jetzt Heimatschutzregiment 1, darunter vereint sind alle sieben bayerischen Heimatschutzkompanien. Vier weitere Heimatschutzregimenter sind deutschlandweit noch geplant: in Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen. Damit wird die Territoriale Reserve ge(bundeswehr.de) stärkt. (s. auch S. 22)

© Thomas Sauer/LKdo Bayern

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Landesversammlung 2022

Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Deggendorf (Niederbayern)

treue Kameraden 3/2022

Der Bayerische Soldatenbund 1874 e.V. gehört zu den großen bayerischen Vereinen, in dem viele ehemalige Soldaten und Wehrdienstleistende und Gleichgesinnte ihre Heimat finden. Ich freue mich sehr, dass die Landesversammlung 2022 in Deggendorf, dem Herzen Niederbayerns, stattfinden kann. Schon heute wünsche ich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern interessante Tage mit anregenden Beiträgen und Gesprächen sowie einen schönen Aufenthalt in Deggendorf. Es ist mir ein Anliegen, allen, die für den Bayerischen Soldatenbund oder in einem der über 1.000 angeschlossenen Ortskameradschaften und Ortsvereinen Bayerns mit Zeit, Arbeitsleistung und Verantwortungsbereitschaft die Pflege der Kameradschaft, das Eintreten für die Ehre und für die guten soldatischen Traditionen oder für die Erhaltung der Ehrenmäler zur Verfügung stehen, herzlich zu danken. Damit leistet der BSB wichtige freiwillige Reservistenarbeit und Fürsorge für ehemalige Soldaten und ihre Hinterbliebenen. Foto: Stadt Deggendorf

Landesversammlung

München/Deggendorf (kdt) – Am 18. Juni 2022 findet im niederbayerischen Deggendorf die nächste Landesversammlung des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) statt. In der dortigen Stadthalle werden nicht allein bis zu 500 Delegierte aus den Bezirks- und Kreisverbänden sowie Ortsvereinen, sondern darüber hinaus viele Ehrengäste erwartet. Anlässlich der Versammlung wird auch ein neues Präsidium gewählt. – Auf den folgenden Seiten erfahren Sie – beginnend mit dem Grußwort des Deggendorfer Oberbürgermeisters Dr. Christian Moser – mehr zum Tagungsort und zum Ablauf der Veranstaltung. Der Bayerische Soldatenbund und alle 60.000 Mitglieder stehen jederzeit für die Grundrechte unserer Demokratie – für Frieden, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit ein. Frieden ist die Grundlage für all die freiheitlichen Rechte, die es in unserem Land gibt und auf die alle Länder einen Anspruch haben. Viele hatten nach dem Ende des kalten Krieges und des Zusammenbruchs des Warschauer Paktes geglaubt, nun sei endlich eine Epoche friedlichen Zusammenlebens aller Völker angebrochen. Jedem Realisten muss heute klar sein, dass diese Hoffnung leider unbegründet ist und der Frieden in Europa durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf eine harte Probe gestellt wird. Die ukrainische Bevölkerung und die Streitkräfte des Landes werden von Deutschland in enger Abstimmung mit den europäischen und internationalen Verbündeten unterstützt. Aber auch Institutionen und jeder einzelne von uns kann der Ukraine beistehen und alles tun, damit den Menschen geholfen werden kann, denen solches Leid widerfährt. In der Hoffnung, dass auch der Bayerische Soldatenbund weiterhin einen wichtigen Beitrag zu einem Frieden leisten kann, freue ich mich auf die Landesversammlung und wünsche dem BSB für die Zukunft alles Gute. Ihr Dr. Christian Moser Oberbürgermeister der Stadt Deggendorf

ALLERLEI WISSENSWERTES ÜBER DEGGENDORF (tK) – Deggendorf wurde erstmals im Jahre 1002 urkundlich erwähnt, eine erste mittelalterliche Ansiedlung in der Deggenau gab es allerdings bereits im 7. Jahrhundert n. Chr. Um 1250 wurde Deggendorf zur Stadt erhoben, das Stadtrecht erlangte Deggendorf im Jahre 1316, 1544 die niedere Gerichtsbarkeit. Im 30-jährigen Krieg (1618 – 1648) wurde die Stadt mehrfach von gegnerischen Truppen heimgesucht. 1822 fielen bei einem Stadtbrand ca. 200 Gebäude den Flammen zum Opfer. In der NS-Zeit erhielt die Stadt eine Garnison, ab 1935 wurde die Riga-Kaserne für das Infanterieregiment 85 der Wehrmacht errichtet. Am 5. Februar 1945 fielen die ersten alliierten Bomben auf Deggendorf, nach nur rund fünf Wochen bis 14. März wurden bereits insgesamt 300 Fliegeralarme gezählt. Nach zahlreichen schweren Luftangriffen auf den großen benachbarten Eisenbahnknotenbahnhof in Plattling, wurde am 20. und 24. April 1945 auch der Hafen Deggendorf und die Sirius-Werke in zwei Bombenangriffen auf die Öl-Depots zu großen Teilen zerstört.

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Von 1985 bis 2013 gedachte die Stadt auf dem Geiersberg der Opfer der Weltkriege. Nachdem im Frühjahr 2013 bekannt geworden war, dass sich auf dem als Heldenhain bezeichneten Areal auch Gedenktafeln für Angehörige der SS befanden, ließ die Stadt diese entfernen. Seitdem wird die Stätte an Gedenktagen unter dem Namen „Gefallenenhain“ genutzt. 1972 wurde Deggendorf Große Kreisstadt. Durch Eingemeindungen in den Folgejahren bis 1978 wuchs das Stadtgebiet um das Fünffache. Das neue Rathaus (mit Volkshochschule) wurde 1991 fertiggestellt. 1994 nahm die Fachhochschule Deggendorf ihren Lehrbetrieb auf, 1999 wurde der Neubau fertiggestellt. Der Schiffsverkehr auf der Donau spielte seit dem Mittelalter eine wichtige Rolle in Deggendorf. Im Jahre 2000 wurde die Schiffsanlegestelle eingeweiht. Heute zählt die im Donautal, gegenüber der Mündung der Isar in die Donau und am Fuße des Bayerischen Waldes gelegene „Donaustadt“ Deggendorf – das „Tor zum Bayerischen Wald“ – etwa 37.000 Einwohner.

Willkommen in der „Knödelstadt“ Genuss wird in Deggendorf großgeschrieben. Die Stadt ist als einer der 100 Genussorte Bayerns ausgezeichnet und empfängt seine Gäste mit hochwertigen Produkten aus der Region. Einst soll die bayerische Köstlichkeit schon die ganze Stadt gerettet haben: Als König Ottokar von Böhmen 1266 Deggendorf belagerte, verteidigten die tapferen Deggendorfer Bürger ihre Stadt. Nach Wochen der Belagerung kletterte ein böhmischer Soldat die Burgmauer hoch, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Als er über die Mauer schaute, brachte die Frau des Bürgermeisters gerade Knödel aus letzten Vorratsresten zu den Männern. Als sie den Eindringling sah, erschrak sie und warf ihm einen stattlichen Knödel mitten ins Gesicht. Der Soldat verlor den Halt, purzelte von der Mauer und berichtete dem König, dass die Deggendorfer noch so viele Vorräte hätten, dass sie sogar damit werfen könnten. Das Heer zog in dieser aussichtslosen Situation ab. Deggendorf war gerettet – und trägt


seither den stolzen Beinamen „Knödelstadt“. Bei einer Stadtführung erzählt übrigen die „echte“ Knödelwerferin von ihrer heldenhaften Rettung der Stadt. Deggendorf ist eine Stadt der Vielfältigkeit und sorgt – sommers wie winters – für abwechslungsreiche Urlaubsabenteuer: Wandern, Mountainbiken, Radeln, oder Langlaufen in den höheren Lagen – Erholen, Einkaufen und Genießen in der Innenstadt und an der Donau. Deggendorfs Geschäfte und malerische Gassen laden zum Einkaufsbummel ein. Alle zwei Jahre wird in Deggendorf das weit über die Stadtgrenze hinaus bekannte Donaufest gefeiert. Im August lädt das Weiße Dinner zu einem ganz besonderen Picknick im Stadthallenpark ein. Ein Sommernachtstraum! Bei einem Ausflug per Schiff erleben Besucher entlang der Donau wundervolle Uferpanoramen und im beeindruckenden Naturschutzgebiet der Isarmündung – die einzige noch intakte Mündung eines Alpenflusses in die Donau – entdecken sie seltene Vogel- und bedrohte Pflanzenarten in natürlicher Umgebung. Deggendorf ist eine Stadt mit Geschichte, die im Kulturviertel auf modernste Weise erlebbar wird. Im Stadtmuseum kann man hautnah zeitgenössische Kunst und die Stadtgeschichte bestaunen und sich im einzigen Handwerksmuseum Niederbayerns in eine andere Zeit zurückversetzen lassen. Die Deggendorfer Stadthallen gelten als kultureller Mittelpunkt der Region Ostbayern und bieten namhafte Künstler und Events über das Jahr hinweg.

halle“ über ausreichend Platz bis zu 1.000 Sitzplätzen und zahlreiche Möglichkeiten von Raumkombinationen zum multifunktionalen Gebrauch für die unterschiedlichsten Anforderungsprofile. Mit jährlich 100.000 Besuchern galt die „Deggendorfer Stadthalle“ über Jahre hinweg als der kulturelle Mittelpunkt der Ostbayerischen Region. Im Laufe der Zeit wurden auch in den Nachbarregionen zusätzliche Veranstaltungsflächen errichtet, die den kulturellen wir kommerziellen Veranstaltungsmarkt mit bedienten. Bedingt durch die große Nachfrage und den steigenden Anforderungen der Kunden wurde im Jahre 2008 ein funktionaler Erweiterungsbau mit 2.500m² direkt an die „alte Stadthalle“ realisiert. Der Anbau wurde im Januar 2009 feierlich eröffnet. Seit dieser Zeit bieten die „Deggendorfer Stadthallen“ eine beispielhafte Symbiose an Kombinationsmöglichkeiten der unterschiedlichsten Räume für annähernd alle Ansprüche. Mit ihren zwei, direkt miteinander verbundenen Stadthallen bieten sie unzählige Möglichkeiten für Veranstaltungen aller Art: von 40 bis 6.000 Personen sind keine Grenzen gesetzt. In den Gebäuden der Stadthallen wird den Besuchern beste Lüftungs- und Klimatechnik durch eine moderne automatisierte Frischluft-Großraum-Lüftungsanlage geboten. Diese sorgt auch bei geschlossenen Fenstern und Türen für die Versorgung mit Frischluft von außen. Die Saalluft wird vier Mal pro Stunde mit 100 Prozent Frischluft Quellen: www.deggendorf.de, ausgetauscht.

Die Stadthalle(n)

Informationen zur Landesversammlung 2022

Mit der feierlichen Eröffnung der „Deggendorfer Stadthalle“ im Dezember 1984 wurde im Einzugsbereich zwischen Passau, Landshut, Straubing und Regensburg die Möglichkeit geschaffen, kulturelle wie kommerzielle Veranstaltungen in der Stadt abzuhalten. Damals als typische Mehrzweckhalle konzeptioniert, verfügte die „Deggendorfer Stadt-

Broschüre Deggendorf, Wikipedia

(Stand: 16.05.22 – Änderungen möglich)

Die Stationen des Meldekopfes in der Stadthalle Deggendorf sind am 18. Juni 2022 ab 8:30 Uhr besetzt. Nach der von Böllern begleiteten Meldung der Versammlung an den BSB-Präsidenten und Oberbürgermeister (10:30 Uhr) marschieren unter den Klängen des vom Hee-

resmusikkorps Ulm gespielten Bayerischen Defiliermarsches die Fahnenabordnungen mit der BSB-Standarte und den Fahnen ein. Anschließend erfolgt die Totenehrung, wobei ebenfalls Böller erklingen und die Versammlung das „Lied vom guten Kameraden“ singt. Die Ehrenformation marschiert aus. Um 11 Uhr wird der Präsident des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB), Oberst a.D. Richard Drexl, Teilnehmer und Ehrengäste begrüßen und Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser seine Stadt vorstellen. Nach der „BSB-Hymne“ (s. folgende Seite) folgen Grußworte des Deggendorfer Landrats Bernd Sibler, des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Eberhard Zorn, des Kommandeurs des Landeskommandos Bayern, Brigadegeneral Thomas Hambach und des Präsidenten des Österreichischen Kameradschaftsbundes Ludwig Bieringer. Die Reihe der Grußworte schließt der Stellvertretende Bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger ab. Im Anschluss wird der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, zum Thema „Soldatenverbände“ sprechen. Es folgt der Fliegermarsch, das Lied der Bayern und die Nationalhymne. Mit dem Mittagessen endet auch der öffentliche Teil der Landesversammlung. Der nicht-öffentlichev Teil der Landesversammlung beginnt um 14:30 Uhr mit der Ansprache des BSB-Ehrenpräsidenten, Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt. Nach der Abarbeitung der Formalien folgen der Tätigkeitsbericht des Präsidenten (einschl. Haushaltsbericht), der Bericht der Revisoren und deren Vorschlag zur Entlastung des Präsidiums. Alsdann werden die eingegangenen Anträge (bis Redaktionsschluss ging lediglich der Neuentwurf der BSB-Satzung ein) erörtert. Nach der Aussprache wird das neue BSB-Präsidium verpflichtet sowie die ausscheidenden Mitglieder des Präsidiums verabschiedet. Mit der Ansprache des Präsidenten endet die Landesversammlung.

Foto: Broschüre Deggendorf

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BSB-HYMNE

ne, eine Verquickung der gegebenen Vokabeln mit eigenen Anliegen. Dazu ein paar Worte:

Landesversammlung

Gedanken zum Text

treue Kameraden 3/2022

1. Strophe: Heimat – darf man das heute noch sagen? Aber Ja! Wir brauchen sie mehr denn je! Sinn ergibt - (war mir wichtig) schlechte Übersetzer kleben an einzelnen Wörtern, statt den Sinn zu übertragen. Besonders im Amerikanischen finden wir die großen Macher; da wird Liebe „gemacht“, Freundschaft „gemacht“, Krieg „gemacht“ und auch Sinn „gemacht“ – welch ein Unsinn! Eine Sache kann einen Sinn haben, es kann sich auch durch Einsicht, Abwägung, Diskussion ein Sinn ergeben, aber machen können wir ihn nicht. Treu‘ und Glauben werden oft in einem Atemzug genannt. Das kommt nicht von ungefähr. Es ist überlebenswichtig, dass wir uns zu unseren christlichen Wurzeln bekennen, auf denen Grundgesetz und Recht-

von Birgit Schönberger Als Oberst a.D. Richard Drexl seine Idee an mich herantrug, dem BSB eine Hymne zu dichten, hatte ich zwei Vorbehalte. Zunächst war mir das Gedankengut des BSB zu wenig vertraut, und außerdem habe ich großen Respekt vor dem enormen Schatz bester Dichtung in deutscher Sprache, der mich sehr zurückhaltend sein lässt, noch Laienhaftes hinzu zu fügen. Der Initiator versorgte mich mit der Geschichte des Bundes und mit einer Liste der Schlüsselworte, die Verwendung finden konnten. Schließlich packte mich doch die Lust, es zu versuchen. Entstanden ist die nachfolgende Hym-

sprechung genauso fußen wie der gesellschaftliche und familiäre Jahresablauf. Fahnen gehören zur Hymne und verorten uns zunächst in Bayern, aber auch in der Bundesrepublik. eure Kinder ahnen, dass ihr den Frieden wollt. „Frieden schaffen ohne Waffen“ wäre unser aller frommer Wunsch. Die Realität sieht leider so aus, dass, wer Frieden bewahren will, sich bewaffnen muss. Das ist zunächst ein Widerspruch, den besonders junge Menschen ablehnen. Und doch ahnen sie vielleicht den wirklichen Wert eines Verteidigungsheeres. Kehrreim: Wer zusammengehört, sich zur Gemeinschaft bekennt muss auch feiern können – hoch die Becher! 2. Strophe: Seid wachsam . . . und beherzt – Unsere Demokratie stößt an ihre Grenzen, wenn die freie Meinungsäußerung dazu führt, dass alle und jeder gehört und beachtet

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werden will; es entsteht Orientierungslosigkeit. Wie wichtig sind dann Menschen, die klar und sicher Wege aufzeigen. 3. Strophe: Tradition und Werte – Was eint uns denn, was fördert den Zusammenhalt? Es sind Gemeinsamkeiten auf der Basis dessen, was wir unseren Vorfahren verdanken. Wenn wir keine gemeinsame Sprache mehr sprechen, keine gemeinsamen Lieder mehr kennen, Kultur nur noch erhebend ist, wenn sie möglichst exotisch daherkommt, dann wird es jungen Menschen schwerfallen, stolz auf ihr Land zu sein; es fehlt generationenübergreifend der „Kitt“ der Zusammengehörigkeit. aus Krieg lernen – die Vergangenheit kennen und bewerten können, ist die eine Seite der Medaille. Mit diesem Wissen ausgerüstet weder kriecherisch, noch überheblich die eigene Welt gestalten, Visionen haben und – ein Apfelbäumchen pflanzen, wenn morgen die Welt untergehen soll . . . Es würde mich sehr freuen, wenn diese Hymne helfen könnte, den Zusammenhalt in den Vereinen und Kameradschaften weiter zu festigen. – Was schweißt mehr zusammen als gemeinsames Singen? Als unverwechselbares Erkennungszeichen des BSB könnte die Hymne identitätsstiftend für den Bund sein und anziehend auf viele Mitmenschen wirken.

Info Birgit Schönberger:

Foto: privat

Was ist das für eine Frau, die im einundzwanzigsten Jahrhundert Hymnen dichtet? Geboren und aufgewachsen ist sie im südlichen Ruhrgebiet. Nach der Heirat führte die berufliche Herausforderung ihres Mannes die vierköpfige Familie nach Niederbayern. Sohn und Tochter, noch im Kindergartenalter, erleichterten dort das Heimischwerden für die junge Familie.

Schon im eigenen Elternhaus war die Freude an der Muttersprache lebendig. Es wurde viel gesungen und erzählt. Aufenthalte in England und Frankreich mündeten letztlich in ihrer Berufswahl Dolmetscher. Die intensive Beschäftigung mit Fremdsprachen (z.T. auch Spanisch und Italienisch) führte fast logisch zur Muttersprache zurück. Im Verein Deutsche Sprache e.V. bekleidete sie 15 Jahre den Posten der Regionalleiterin für Niederbayern und neun Jahre den eines Vorstandes. Heute nun, als vierfache Großmutter, versucht sie unermüdlich mit Gedichtewanderungen und Literaturlesungen den Menschen klar zu machen, welch reicher Schatz verloren ginge, wenn die Kultursprache Deutsch durch um sich greifende Schludrigkeit und Geringschätzung ihre Klarheit und Ausdruckskraft verlöre.

rains „nur“ noch die Melodie für die Strophen zu finden. Sie sollte eine gewisse Spannung aufbauen, auf den Refrain hinführen. Und da kommt jetzt Erfahrung ins Spiel: Wenn man seit 45 Jahren komponiert, hat man einen gewissen Melodienvorrat irgendwo im Hirn gespeichert. Von daher ist es dann nicht mehr allzu schwer, diese Aufgabe in den Griff zu bekommen. Noch die richtige Tonart finden für die Sanglichkeit (nicht zu hoch, nicht zu tief) – fertig!

Info Hans Orterer:

BSB-HYMNE Anmerkungen zur Komposition von Hans Orterer Für das Entstehen einer Komposition gibt es im Grunde nur zwei immer wiederkehrende Voraussetzungen: Entweder hat der Komponist selbst einen musikalischen Einfall, den er unbedingt als Komposition – in welcher Form auch immer – ausarbeiten will. Oder es ergeben sich Notwendigkeiten von außen: Sei es, dass er für sich und sein Orchester dringend ein bestimmtes Musikstück braucht oder dass ein Auftrag zu einer Komposition an ihn herangetragen wird. Letzteres ist dann auch die am schwierigsten zu bearbeitende Form. So geschehen bei der BSB-Hymne. Die Anfrage von Oberst a.D. Drexl an mich, für eine noch zu schaffende Hymne des Bayerischen Soldatenbundes die Musik zu schreiben, ließ mich mit gemischten Gefühlen zurück: Das eine war „Schaffst du das noch auf deine alten Tage?“ und das andere „Interessant wär’s schon …“. Das zweite hat gesiegt und ich sagte zu. Die Schwierigkeit würde darin liegen, zu einem mir noch unbekannten Text eine Melodie zu finden, die zum Einen den Text unterstreicht, zum Anderen möglichst einprägsam und zum Dritten auch sangbar ist für stimmliche Durchschnittsbürger. Der interessanteste Punkt war jetzt: Welchen Text bekomme ich? Und dann hatte ich richtig Glück: Bereits beim ersten Durchlesen der Dichtung von Birgit Schönberger hatte ich spontan für den Refrain eine Melodie im Kopf! Sowas passiert selten und es hilft ungemein. Denn nun war zu der zentralen Melodie des Ref-

Foto: privat

Oberstleutnant a.D. Hans Orterer (*1948 in Jachenau) trat nach dem Besuch der Vorschule und des Musikgymnasiums der Regensburger Domspatzen im Oktober 1967 als Offizieranwärter der Panzertruppe in die Bundeswehr ein. Nach der Ausbildung zum Leutnant Zugführer im Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 (Freyung). April 1973: Laufbahnwechsel zum Militärmusikdienst, Versetzung zum Stabsmusikkorps der Bundeswehr und Studium an der Musikhochschule Köln (Abschluss: Diplom Dirigieren). April 1976: Versetzung als 2. Offizier zum Heeresmusikkorps 5 (Koblenz); Beförderung zum Hauptmann. Ab Oktober 1976: Verwendung als Chef von Musikkorps des Heeres und der Luftwaffe in Hamburg, Regensburg, Gießen, Münster/Westf. Und Neubiberg. 27. Januar 2010: Versetzung in den Ruhestand. Seitdem wohnhaft in Ebersberg. Hans Orterer ist verheiratet, hat zwei Töchter und zwei Enkel. Intensive Tätigkeit als Kirchenmusiker (Gesang, Orgel) und Klavierbegleiter. Erste Komposition: 1977 (Volksliederpotpourri). Viele weitere Kompositionen (Märsche, Liederarrangements, geistliche Musik (Soldatenwallfahrt nach Lourdes!), Serenaden u.ä. – Und jetzt: Eine Hymne!

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Niederbayern Bezirksverband (BV) Niederbayern

Aus den Bezirken

Kreisverband (KV) Freyung/ Grafenau 25. Sicherheitspolitisches Bezirks-Reservisten-Seminar

EINMAL MEHR EIN VOLLER ERFOLG

treue Kameraden 3/2022

Freyung – Zum 25. Sicherheitspolitischen Bezirksreservistenseminar des BSB hatte der BV Niederbayern in die Freyunger „Kaserne am Goldenen Steig“ eingeladen. Der Einladung zu der zweitägigen Veranstaltung folgten rund 80 Mitglieder des BSB sowie Referenten und Ehrengäste. Die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger dankte für die Einladung und zeigte sich angenehm überrascht von der großen Anzahl der Seminarteilnehmer. „Der BSB ist bekanntlich ein verlässlicher Partner der Bundeswehr“, so Weinberger. Der Organisator, BSBKreisvorsitzender Franz Rothkopf, leitete das Seminar. Unter dem Eindruck der Zeitenwende Als Niederbayerischer Bezirkstagspräsident und Freyungs 1. Bürgermeister betonte Dr. Olaf Heinrich die enge und gute Zusammenarbeit zwischen Kommune und den in Freyung stationierten Soldaten des Bataillons. Man kenne sich hier gegenseitig, die Bürger hätten eine enge Verbundenheit zu den in der Bayerwaldstadt stationierten

v.l.: Kreisvorsitzender Franz Rothkopf, MdL Manfred Eibl, Bezirksvorsitzender Manfred Langer, stellvertretende Landrätin Helga Weinberger, 1. Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich und MdL Max Gibis.

Soldatinnen und Soldaten. „Die Garnisonsstadt Freyung ist ohne die Freyunger Kaserne nicht mehr vorstellbar“, so der Politiker. MdL Max Gibis (CSU) bedauerte, dass es scheinbar erst eines Krieges, nämlich den in der Ukraine, bedurft hätte, um die Wichtigkeit der Wehrbereitschaft zu erkennen. Die Diskussion einer allgemeinen Dienstpflicht sei hierdurch neu entstanden. Landtagsabgeordneter Manfred Eibl (FW) fand es äußerst schade, dass es immer schwieriger werde, Menschen zu motivieren, die sich für die Übernahme von ehrenamtlichen Führungsposten begeistern und überzeugen können. „Freiheit in Frieden ist keine Selbstverständlichkeit“, so Eibl. Die Bundeswehr sei politisch vernachlässigt

Das Bezirksreservisten-Seminar war auch in diesem Jahr gut besucht.

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worden, jetzt sehe man die Notwendigkeit der Truppe ein. Er selbst, Eibl, sei ein eindeutiger Befürworter der Dienstpflicht – ob nun bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich – gleichsam für Männer und Frauen. Die „gute und fruchtbare Zusammenarbeit“ zwischen dem BSB und den jeweiligen Kommandeuren der Freyunger Kaserne hob Rothkopf hervor. Zu ihnen habe es immer ein herzliches Verhältnis gegeben. Und somit auch die Möglichkeit zur Nutzung der Kaserne im Rahmen der BezirksReservisten-Seminare. Freyungs Kommandeur, Oberstleutnant Darius Niemm, stellte sich selbst, die Kaserne und die Aufgaben der hier stationierten


Niederbayern Soldatinnen und Soldaten in Vergangenheit und Zukunft vor. Er betonte, dass der momentane Krisenherd in der Ukraine näher an uns dran sei, als ehemals der Krieg in Afghanistan. Ob, wie früher noch ein Feldlager 14 Tage lang in einem Wald möglich sei, stellte er in Frage. Sein Ziel sei es, das Machbare auch möglich zu machen beziehungsweise umgekehrt. „Nichts ist mehr einfach, aber auch nicht unmöglich“, so die Devise des Stabsoffiziers. „Seine“ Soldaten in den vier Kompanien der Kaserne seien samt und sonders binnen 72 Stunden einsatzbereit. Egal wo sie sich gerade befänden. „Die deutschen Streitkräfte zeichnen sich durch Improvisationsfähigkeit aus“, betonte der Kommandeur. Niemm erhielt den BSB-Löwen als Erinnerungsgeschenk und Dank für die Gastfreundschaft in der Kaserne. MdB Thomas Erndl (CSU), auch stellvertretender Präsident des „Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr“, referierte zum Thema „Aktuelle außen- und sicherheitspolitische Herausforderungen für die Bundesrepublik und die Rolle der Bundeswehr“. Die Zeiten und somit die Herausforderungen hätten sich geändert, doch zaubern könne keiner. So etwa habe sich auch die Bedeutung der Landesverteidigung nach der Wiedervereinigung Deutschlands verändert. Ein für viele unvorstellbares Ereignis sei der Beginn des Krieges und dessen Fortsetzung zwischen Russland und der Ukraine. Aber, mahnte der Abgeordnete: „Hinweise in diese Richtung gab es bereits seit zehn bis 15 Jahren!“ Der Einsatz des „Sondervermögens für die Bundeswehr“ in Höhe von 100 Milliarden Euro

sei ein großer Schritt in die richtige Richtung. Dies habe er, Erndl, mit unterstützt. Auf eine neue Zielsetzung der NATO-Staaten werde hingearbeitet. In Deutschland sei die Landesverteidigung kein Schwerpunkt mehr. Dass es wieder zu einer Wehrpflicht komme, sei leider nicht absehbar. Rothkopf betonte, dass die derzeit rund 180.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gute Arbeit leisten. Wichtig sei die Unterstützung der Cyber-Abwehr. Starke Reserve unverzichtbar BSB-Landesreservistenbeauftragter Oberstleutnant d.R. Christian Emmerling hatte „Die Zukunft der Reservisten und der Soldaten- und Kriegervereine“ als Referatsthema. Nach dem Prinzip der Freiwilligkeit unterstütze er die Forderung „Ein Jahr für Deutschland“. Also ein Jahr lang freiwillige Arbeit für unser Land. Für die Möglichkeiten hierzu müsse mehr Werbung betrieben werden. Die Reserve der Bundeswehr sei kein „Auslaufmodell“, sondern wichtig. Die Sichtbarkeit der Bundeswehr mit ihren Reservisten im öffentlichen Raum sei wieder verstärkt nötig. Zwar hoffe Emmerling, dass die seit elf Jahren ausgesetzte Wehrpflicht wieder eingesetzt werde, doch wisse er, dass diese Hoffnung vielleicht vergeblich sei. Ebenso wie die auf ein schnelles Kriegsende zwischen Russland und der Ukraine. Es gebe derzeit über 10 Millionen Reservisten in der Bundeswehr. Schwerpunkte der Reservistenarbeit seien Information und Betreuung der Reservisten. Denn diese seien Mittler und Multiplikatoren zwischen Bundeswehr und Zivilbevölkerung. Die Ab-

V.l.: Bezirksvorsitzender Niederbayern Manfred Langer, Oberstleutnant Darius Niemm und Kreisvorsitzender Franz Rothkopf.

sicht sei eine „starke“ Reserve durch die Gewinnung ausgeschiedener Soldaten der Bundeswehr für die Soldaten- und Kriegervereine mit Reservistenkameradschaften. In Anerkennung seiner Verdienste für den BSB als Landes-Reservisten-Beauftragter und 25 Jahre lang Präsidiumsmitglied, wurde Christian Emmerling das Großkreuz des BSB durch den BSB-Kreisvorsitzenden Franz Rothkopf sowie Bezirksvorsitzenden Manfred Langer verliehen. Text/Fotos: Volkmar Hiksch / Siegfried Wolf

Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Denkhof Volkstrauertag 2021

FRIEDEN GEHT UNS ALLE AN Denkhof – Im Gegensatz zum Vorjahr war es 2021 wieder möglich, die Gedenkfeier zum Volkstrauertag im gewohnten Rahmen, aber unter Einhaltung der Corona-Bestimmungen durchzuführen. Nach dem traditionellen Gottesdienst legten Bürgermeister Josef Hasenöhrl und SKV-Vorsitzender René Wiedenbein zu ihren Ansprachen einen Kranz zum Gedenken an die gefallenen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges, sowie aller Opfer von Gewalt und Terror, nieder. – Das Foto zeigt (v.l.): Pfarrvikar Ajirose Thankayyan, 1. Vorstand René Wiedenbein, Bürgermeister Josef Hasenöhrl, Fahnenjunker Markus Niedermeier. Text/Foto: Helga Wiedenbein

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Niederbayern Krieger- und Soldatenverein (KSV) Kellberg

Aus den Bezirken

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

WILLI LIPPL NACH 13 JAHREN WIEDER VORSITZENDER

treue Kameraden 3/2022

Kellberg - Nachdem Willi Lippl bereits zwischen 1987 und 2009 für sechs Jahre als 2. Vorsitzender des KSV Kellberg fungierte und anschließend 16 Jahre lang als 1. Vorsitzender die Geschicke dieses Vereins lenkte und zum Dank zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, wählten ihn die Kameraden bei der Jahreshauptversammlung in diesem Jahr erneut an die Spitze des Vereins. Er trat damit die Nachfolge von Fritz Andorfer an, der nach 13 Jahren in diesem Amt nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war. Die Jahreshauptversammlung hatte mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Blasius zum Gedenken an die verstorbenen Kameraden und einer würdigen Gedenkfeier am Kriegerdenkmal begonnen. In seinem Bericht für die beiden letzten Jahre bedauerte Andorfer, dass Corona bedingt nur sehr wenige der geplanten Veranstaltungen abgehalten werden konnten. Er erinnerte aber an den Abschluss der Kriegerdenkmal-Erfassung, an die Pflege des Denkmals, an die Volkstrauertage im kleinsten Rahmen sowie an die Gedenkveranstaltung anlässlich des dramatischen Flugzugabsturzes bei Buchsee vor 80 Jahren. In tiefer Trauer erinnerte er auch noch

Bürgermeister Alexander Sagberger (stehend v.l.) und BSB-Kreisvorstandsmitglied Max Meindl gratulierten dem neu gewählten KSV-Vorstand.

an den Tod der geschätzten Fahnenmutter Renate Ortner sowie an eine Reihe von runden Geburtstagen von Vereinsmitgliedern, denen bei persönlichen Besuchen nur zu Hause gratuliert werden konnte. Corona bedingt kurz war auch die Rückblende auf die vergangenen beiden Jahre von Hauptmann Josef Grübl, der dabei an sechs Reservistenstammtische sowie an die beiden Teilnahmen an den Bürgerturnieren des ESV Kellberg erinnerte, bei denen man jeweils nur mit zwei Gruppen antrat und dennoch die Spitzenplätze 1 bis 4 erzielte. In seinem Kassenbericht konnte Schatzmeister Herbert Krumböck für den derzeit 104 Mitglieder (92 Reservisten und 12 fördernde Mitglieder) starken Verein ein gesundes finanzielles Polster belegen. Im Mittelpunkt der Versammlung, die der Kellberger „Bleh Haffa“ unter der Leitung von Leo Schauer musikalisch umrahmte, standen auch eine Reihe von Ehrungen. Besonders wegen der derzeit kriegerischen

Die Geehrten mit Bürgermeister Alexander Sagberger (stehend v.l.), Vorsitzender Willi Lippl und BSB-Kreisvorstandsmitglied Max Meindl.

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Situation in der Ukraine bezeichnete Bürgermeister Alexander Sagberger in seinem Grußwort das Gedenken der Krieger- und Soldatenvereine an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege als besonders wichtig. Sagberger und Lippl dankten Fritz Andorfer für die hervorragende Arbeit und für das herausragende Engagement in den vergangenen 13 Jahren in der Führung des KSV Kellberg. Text/Fotos: Franz Stangl

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Der neue Vorstand des KSV Kellberg: Willi Lippl (1. Vorsitzender); Josef Reif (2. Vorsitzender u. 1. Hauptmann); Josef Grübl (2. Hauptmann); Herbert Krumböck (Kassier); Hans Schiermeier und Franz Stockbauer (Kassenprüfer); Ernst Schinagl (Schriftführer); Siegfried Falkner und Alois Fisch (Fahnenjunker); Georg Böhmisch, Ernst Bremm, Werner Kirchner, Gerhard Schiermeier, Alois Fisch, Martina Reif, Manfred Fellinger, Roland Kastl und Walter Schumann (Beisitzer). Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Alois Schmid (50 Jahre); Robert Haslbeck, Willi Ortner, Alfons Thaler, Helmut Fuchs, Josef Grübl, Hermann Hitzinger, Georg Käser, Franz Lang und Walter Thaler (45); Gerhard Schiermeier, Rudolf Schiermeier, Edmund Zillner und Jochen Reckling (45); Ernst Duschl, Hans Haupt, Gerhard Schmid und Günter Oberneder (35); Ludwig Schinkinger und Holger Thaler (30); Herbert Oberneder (25); Josef Bader, Michael Braumandl, Herbert Eichberger, Alexander Reischl, Franz Grinninger, Andreas Kerber und Herbert Schauer (20); Rudolf Steil und Rudolf Resch (15); Christoph Anetseder, Jürgen Fuchs, Werner Huber, Hubert Weizenberger, Martin Fenzl und Klaus Jell (10); Guido Ilg, Elfriede Steil und Ingrid Sterl (5).


Niederbayern

Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Waldkirchen Jahreshauptversammlung und Neuwahlen

KEINE WECHSEL IM VORSTAND Waldkirchen – Neuwahlen zum Vorstand sowie Ehrungen verdienter und langjähriger Vereinsmitglieder standen bei der Jahreshauptversammlung des SKV Waldkirchen im Vereinsgasthaus Meindl an. Ebenso stand die Mitgliederversammlung des „Sterbekassenvereins“ im SKV auf der Tagesordnung. Nach Begrüßung und Totengedenken ging SKV-Vorsitzender Manfred Mück u.a. auf die Vereinsstruktur ein. Er bezifferte die Mitgliederanzahl auf 160, 28 davon seien im Verein aktiv. Franz Barth, der den Bericht des erkrankten Schriftführers Johann Madl vortrug, informierte über – trotz Pandemie – zahlreiche eigene Veranstaltungen bzw. die Teilnahme an solchen von Nachbarvereinen seit der letzten Jahreshauptversammlung. Die vom SKV durchgeführte Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge an Allerheiligen 2021 erbrachte fast 1.200 Euro. Sowohl über die Vereins- als auch die Sterbekasse legte Kassier Franz Barth Rechenschaft ab. Ein ordentlicher und korrekter Kassenstand wurde von den Kassenprüfern Ludwig Pauli und Ludwig Reischl bestätigt. Der Vorstand konnte einstimmig entlastet werden. „Wir haben pandemiebedingt zwei harte Jahre hinter uns“, stellte Bürgermeister Heinz Pollak für alle Vereine fest. Ein Mitgliederschwund sei bei allen Vereinen zu verzeichnen. Der Ukrainekrieg stelle eine große Herausforderung an die Bundesregierung dar. Doch durch eben diesen Krieg habe die Regierung die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Bundeswehr erkannt. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt gekommen, ein freiwilliges Jahr für Deutschland zu leis-

Bürgermeister Heinz Pollak (2.v.l.), Fahnenmutter Rita Benkert und BSB-Bezirksvorsitzender Manfred Langer (vorne: 5./6.v.l.), 2. Vorsitzender Franz Rothkopf (2.v.r.) und SKV-Vorsitzender Manfred Mück (4.v.r.)

ten, sei es bei der Bundeswehr oder in sozialen Bereichen, so das Stadtoberhaupt Waldkirchens. Dass es für eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht keine Mehrheit im Bundestag gebe, davon ist Kreisvorsitzender Franz Rothkopf überzeugt. Er berichtete über das auch heuer wieder gut besuchte Bezirksreservistenseminar in der Freyunger Kaserne, wünschte sich aber dennoch mehr Teilnehmer an den interessanten und informativen Vorträgen. Zum Ukraine-Krieg meinte der Kreisvorsitzende, dass Putin wohl nicht mit so großem Widerstand seitens der Ukraine gerechnet habe. Richard Weiß hob die Arbeit von Franz Rothkopf als Kreisvorsitzender hervor. Dieser verstehe es immer wieder, Veranstaltungen auf Kreis- oder Bezirksebene zu planen, beantragen und durchzuführen. Bei den Neuwahlen wurden die Vorstandsmitglieder ausnahmslos in ihren Ehrenämtern bestätigt. Text/Foto: Volkmar Hiksch (PNP), Siegfried Wolf

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Der neue Vorstand des SKV Waldkirchen: Manfred Mück (1. Vorsitzender); Franz Rothkopf (2. Vorsitzender); Johann Madl (Schriftführer); Franz Barth (Kassier); Max Seidl (Hauptmann); Herbert Ebertsberger (2. Hauptmann); Klaus Meisl (Fahnenjunker); Manfred Scholz sowie Markus Koblizek (Stellvertretende Fahnenjunker); Peter Dersch, Gerhard Koblizek, Maria Mück und Richard Weiß (Beisitzer); Ludwig Pauli sowie Ludwig Reischl (Kassenprüfer): Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Georg Naglmüller (Großkreuz am Bande); Klaus Meisl(Großes Verdienstkreuz am Bande); Walter Gintenreiter, Gerhard Koblizek und Ernst Schönberger(Verdienstkreuz 1. Klasse); Maria Mück und Renate Seidl (Verdienstorden für Frauen); Max Seidl (Fahnenträgerabzeichen in Silber). - Franz Barth, Günter Deininger, Thomas Eckerl, Max Ehrenthaler, Rupert Eisner und Erich Holzfurtner (40 Jahre); Maximilian Knödlseder (25); Roman Binder, Markus Koblizek, Franz Scheuringer (10).

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Niederbayern Krieger- und Reservistenverein (KRV) Fürstenzell Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

WENIGE VERANSTALTUNGEN

treue Kameraden 3/2022

Fürstenzell – Die Jahreshauptversammlung des KRV begann mit einem Gottesdienst für die verstorbenen Kameraden. Nach dem Marsch zum Kriegerdenkmal legte der 1. Vorsitzende Peter Birner unter dem auf der Trompete gespielten „Lied vom guten Kameraden“ zum Gedenken an die fünf verstorbenen Vereinsmitglieder des letzten Jahres eine Blumenschale nieder. Im Vereinsheim begrüßte Peter Birner alle anwesenden Vereinsmitglieder, ganz besonders die Fahnenmutter und 2. Bürgermeisterin Ursula Berchtold. Er freute sich, dass er alle weiblichen Mitglieder des Vereins begrüßen konnte. Ursula Berchtold überbrachte die Grüße der Marktgemeinde und hob die Wichtigkeit des ältesten Vereins der Gemeinde – insbesondere bei der Traditionspfle-

V.l.: Fredy Höhenberger, Neumitglied Bianka Spieleder, Tobias Neudeck, Fahnenmutter Ursula Berchtold, Ehrenvorsitzender Konrad Birli, 1. Vorsitzender Peter Birner sowie die drei Festdamen Barbara Kopfinger, Anna Seinfeld und Alexandra Deser.

ge und bei der Teilnahme an vielen Veranstaltungen in Fürstenzell – hervor. Birner sprach in seinem Rechenschaftsbericht die – Corona bedingt wenigen – Veranstaltungen im letzten Jahr an, etwa das Aufstellen des Zunftbaums, die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge und die Feiern zum Volkstrauertag in Fürstenzell und Rehschaln. Am 11. April übergab der Verein eine Spende für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Schriftführer Tobias Neudeck berichtete über die Vorstandstätigkeit des letzten Jahres und gab einige Daten der Vereinsstruktur bekannt.

Kassier Markus Spieleder wurde eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt, der Vorstand konnte einstimmig entlastet werden. Da verschiedene Mitglieder, für die Ehrungen vorbereitet waren, aus unterschiedlichen Gründen nicht vor Ort waren, konnte Birner gemeinsam mit der Fahnenmutter nur Fredy Höhenberger für 25 Jahre und Norbert Schön für 20 Jahre Vereinstreue auszeichnen. Text: Peter Birner Fotos: Roland Simmchen

Krieger- und Reservistenverein (KRV) Fürstenzell

KRV SPENDETE FÜR GEFLÜCHTETE AUS DER UKRAINE Fürstenzell – Zur Unterstützung von Geflüchteten aus der Ukraine hatte die Marktgemeinde Fürstenzell zu Spenden aufgerufen. Bei seiner Vorstandssitzung Anfang April beschloss der KRV-Vorstand, 500 Euro aus der Vereinskasse für diesen Zweck zu spenden. Mitte April wurde die Spende vor dem Dom des Rottals offiziell an den Bürgermeister übergeben. „Die Zivilbevölkerung sind immer die Leidtragenden jedes Krieges“, gab der Vorsitzende Peter Birner bei der Überreichung zu bedenken. Rund hundert Geflüchtete aus dem von Russlands Präsident Wladimir Putin so brutal überfallenen Land befinden sich bereits in der Marktgemeinde. Birner verwies auf den einstimmig gefassten Vorstandsbeschluss, einen kleinen Obolus für die von dem ebenso unsinnigen wie grausamen Krieg heimgesuchten und geflüchteten Ukrainer zu entrichten. „Freilich ist das nur ein Tropfen auf den dem heißen Stein, aber nur so ist etwas zu bewegen“, unterstrich er.

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V.l.: Schriftführer Tobias Neudeck, Bürgermeister Manfred Hammer, 1. Vorsitzender Peter Birner, Fahnenmutter und 2. Bürgermeisterin Ursula Berchtold, 2. Vorsitzender Fredy Höhenberger und Walter Berchtold, Vorsitzender Forum Cella Principum e.V.

Namens der Nutznießer bedankte sich Bürgermeister Manfred Hammer für die Spende. Es sei „schlimm, dass Russland ein friedliches Land angreift“, betonte er und machte darauf aufmerksam, dass schon viele Fürstenzeller in der Ukraine zu Besuch gewesen seien. „Bis jetzt sind alle Geflüchteten aus der Ukraine privat untergekommen“, konstatierte Hammer. Er lobte die Bevölkerung für ihre Unterstützung, indem sie Wohnraum zur Verfügung stelle, aber

auch Geld spende. Die 500 Euro vom Krieger- und Reservistenverein seien „eine ganz wertvolle Spende“, fügte der Bürgermeister hinzu, der seine Wahrnehmungen im Beisein von Fahnenmutter und 2. Bürgermeisterin Ursula Berchtold wie folgt zusammenfaste: „Die ukrainischen Flüchtlinge werden positiv aufgenommen und fühlen sich hier wohl.“ Text: Peter Birner Foto: Roland Simmchen


Niederbayern Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thyrnau Jahreshauptversammlung

FEST ZUM 150-JÄHRIGEN WIRD NACHGEFEIERT Thyrnau – Das Jahr 2021 sollte für die SRK Thyrnau nicht nur ein ganz besonderes Jahr, sondern sogar ein absoluter Höhepunkt in der langen Geschichte des Vereins werden. Im vergangenen Jahr hätte nämlich die im Jahr 1871 als Soldaten- und Kriegerverein gegründete SRK Thyrnau ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum feiern können. Vieles war bereits darauf ausgerichtet, so war zum Beispiel die uralte Vereinsfahne für das große Fest vom Kloster Thyrnau bereits meisterhaft restauriert worden. Dann aber hat Corona alles zunichte gemacht. Die in „Jubiläumsfest 150 plus 1“ umgetaufte Veranstaltung soll nun Ende Juli nachgeholt werden, verkündete Vorsitzenden Max Meindl unlängst bei der Jahreshauptversammlung. Der ansonsten immer ausführliche Rückblick auf das vergangene Jahr von Schriftführer Max Schwarz fiel dieses Mal eher kurz aus, Corona hatte so manches geplante Vorhaben im Vereinsgeschehen ausfallen lassen. Einzig an einige Ausschusssitzungen zur Vorbereitung des Jubiläumsfestes konnte er erinnern, dazu an die feierliche Abholung der renovierten Vereinsfahne vom Kloster Thyrnau, das Grillfest bei Ehrenfahnenmutter Monika Grinninger und ein kleiner Wandertag im Gemeindebereich, die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge und die Feier am Volkstrauertag im kleinen Kreis. Eine Fehlanzeige von Aktivitäten der Reservisten gab es von Reservistensprecher Christoph Fenzl, auch hier hatte Corona alle geplanten Aktivitäten verhindert. Beim Totengedenken wurde vor allem an den Tod von Adolf Maier gedacht, der im 102. Lebensjahr als letzter Kriegsteilnehmer des Vereins im letzten Jahr verstorben war. Schatzmeister Roland Zeindl musste in seinem Kassenbericht zwar ein deutliches Minus im Vergleich des Kontostandes des Vorjahres vermelden, dieser Rückgang aber war mit den Kosten für die Renovierung der Vereinsfahne begründet. Ansonsten aber

Stehend v.r.: Bürgermeister Alexander Sagberger, Schatzmeister Roland Zeindl, Vorsitzender Max Meindl und Schriftführer Max Schwarz dankten Ernst Pilsl und Horst Jentsch sowie sitzend v.l.: Stefan Kaponyas, Josef Sonnleitner, Fahnenmutter Anita Stadler, Ehrenfahnenmutter Monika Grinninger und Alfons Falkner für die langjährige Treue zur SRK Thyrnau.

konnte er noch ein gesundes finanzielles Polster für den Verein belegen. Meindl dankte in seinem Rückblick vor allem dem aktiven Kreis aus dem Verein, der im letzten Jahr dem Kriegerdenkmal auf dem Kirchenvorplatz wieder eine würdige Gestaltung verlieh. Der Verein, so gab er noch bekannt, hat derzeit 148 Mitglieder, davon 115 Reservisten, elf fördernde Frauen, 20 fördernde Männer und elf Ehrenmitglieder. Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung standen schließlich noch eine Reihe von Ehrungen durch Bürgermeister Alexander Sagberger und den Vorsitzenden Max Meindl für langjährige Mitglieder des Vereins. Bürgermeister Sagberger versprach, dass künftig angesichts des brutalen Krieges in der Ukraine die Feier am Volkstrauertag als Mahnung gegen Kriege wieder einen höheren Stellenwert bekommen werde. Dem Verein dankte er auch noch für die gewissenhafte Pflege des Kriegerdenkmals. „Angesichts der bereits seit 70 Jahren bestehenden Freundschaft zwischen den beiden

Vereinen wird der SKV Oberdiendorf sehr gerne die Patenschaft an eurem 150-jährigen Vereinsjubiläum übernehmen“, das versicherte dessen Vorsitzender Achim Lempa. Zu diesem Fest wünschte schließlich noch der neu gewählte Vorsitzende Willi Lippl vom KSV Kellberg dem Nachbarverein viel Glück und Erfolg und gleichzeitig versicherte er für die Zukunft eine gleichbleibende Freundschaft zwischen den beiden Vereinen. Text/Foto: Franz Stangl

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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Horst Jentsch, Josef Sonnleitner und Alfons Falkner (50 Jahre); Josef Höfler, Rainer Bauer, Max Allmannsberger und Alfred Zeilberger (40); Herbert Oberneder, Richard Stemplinger, Bernhard Reitberger, Manfred Poschinger jun., Gerhard Fuchs, Andreas Gell, Hubert Edlfurtner, Stefan Kaponyas und Eugen Gell (25); Ernst Pilsl sowie Ludwig und Ulrike Hemmer (10).

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2022 ist der 4. Juli 2022

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Niederbayern

Aus den Bezirken

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KuSK) Loitzendorf Johann Stöger feierte 75. Geburtstag

BELIEBT UND GESCHÄTZT

treue Kameraden 3/2022

Loitzendorf – Eine besondere Ehre wurde dem Ehrenvorsitzenden der KuSK Loitzendorf, Johann Stöger, zu seinem 75. Geburtstag zuteil. Die Konzeller Blasmusik überraschte das verdiente

Mitglied bei seiner Geburtstagsfeier im Gasthaus Birnbrunn mit der Uraufführung einer von Kapellmeister Fritz Fuchs eigens für ihn komponierten Serenade. Der Vereins-Ausschuss der KuSK, der Vorstand des

BSB-Kreisverbandes Deggendorf/Straubing und zwei weitere Vereine waren zu der Feier eingeladen. Fast sein halbes Leben war Stöger Vorsitzender der KuSK Loitzendorf und seit über zwei Jahrzehnten ist er bereits als Stellvertretender Vorsitzender des BSB-Kreisverbandes Deggendorf/Straubing tätig. In seiner langen Amtszeit hat er sich in besonderer Weise um die KuSK verdient gemacht. Zwei große Gründungsfeste, verbunden mit einer Vereidigung von Rekruten der Bundeswehr, wurden in seiner Ära abgehalten. Jährliche Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge übernahm er persönlich. An Kameradschaftsabenden und unzähligen kleineren Veranstaltungen unterhielt der Jubilar die Menschen. In der Dorfgemeinschaft war er der Motor, der gerne Verantwortung übernahm. „Deshalb ist Johann ein beliebter und geschätzter Kamerad“, so der KuSK-Vorsitzende Johann Zach in seiner Geburtstagsansprache. Text: Johann Zach/Foto: Bernd Högerl Schützenmeister Christian Gruber, Ehrenvorsitzender Johann Stöger, KuSK-Vorsitzender Johann Zach, Feuerwehr-Vorsitzender Josef Zeidler (hinten, v.l.), Kapellmeister Fritz Fuchs (mittig stehend) und weitere Mitglieder der Blaskapelle Konzell.

Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Oberdiendorf

TRAUER UM EHRENMITGLIED JOSEF ÖLLER Er schuf das Kriegerdenkmal des Ortes Oberdiendorf – Der SKV Oberdiendorf trauert um sein Ehrenmitglied Josef Öller, der am 17. Feburar 2022 im Alter von 93 Jahren verstarb. Der Verstorbene trat 1956 in den SKV ein und hielt dem Verein 66 Jahre lang die Treue. Mit ihm verliert der SKV seinen letzten Kriegsteilnehmer und Zeitzeugen. Seine herausragenden Verdienste für den Verein wurden u.a. mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse, der goldenen Ehrennadel, dem großen Verdienstkreuz in Gold und den jeweiligen Treuenadeln gewürdigt. Darüber hinaus wurde er 1983 zum Ehrenmitglied ernannt.

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Josef Öller prägte den SKV Oberdiendorf besonders, indem er sich über viele Jahre als Ausschussmitglied mit Rat und Tat, uneigennützig, hilfsbereit und großzügig zur Verfügung stellte. Sein ganz besonderes Vermächtnis an den Verein und alle nachfolgenden Generationen wird immer das beeindruckende Kriegerdenkmal auf dem Oberdiendorfer Kirchenplatz sein – ein Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden. Die Jugendjahre von Josef Öller waren geprägt durch schwere Zeiten, Armut, Krieg und Kriegsgefangenschaft. Als knapp 16-jähriger, fast noch ein Kind, bekam er Mitte Mai 1944 den Einberufungsbefehl zum Reichsarbeitsdienst, wo er eine voll

militärische Ausbildung erhielt. Bereits im Juli 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, mit einem Marschbefehl nach Westen, wo er bei der Abwehrschlacht bei Aachen als Grenadier kämpfte. Am 2. Januar 1945 wurde seine Kompanie bei Eupen eingeschlossen und er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Per Frachtschiff wurde er ca. zwei Wochen später ins US-Gefangenenlager Camp Church Hill nach Centreville im Bundesstaat Maryland transportiert. Dort arbeitete er auf einer deutschstämmig geführten Farm. Der einzige Sohn dieses Farmers war bei der US Navy im Krieg gefallen und das Farmerehepaar hatte Josef Öller so sehr ins Herz geschlossen, dass sie ihn baten, bei ihnen zu bleiben.


Niederbayern

Aber Josef Öller zog es zurück in seine Heimat. Nach der Auflösung des Camps wurde er nach Frankreich zurückverlegt, wo er am 25. Januar 1946 in Le Havre in der Normandie von Bord ging. Dort war er in einem riesigen Gefangenenlager mit ca. 30.000 Gefangenen interniert, anschließend in einem Lager in Ingolstadt. Aus diesem wurde er im März 1946 entlassen. Die unvorstellbaren und schlimmen Erlebnisse und die glückliche Heimkehr waren für ihn sicher auch ein wichtiger Beweggrund, das Andenken an die gefallenen und vermissten Soldaten mit einem würdigen Denkmal zu erhalten. Als Hauptinitiator und Schöpfer entwarf Josef Öller die Pläne für das neue Kriegerdenkmal und formte auch das Modell dafür. In hunderten von Arbeitsstunden hatte er dann in den Wintermonaten 1980/81 das einzigartige Mahnmal aus Granit gehauen – eine unbezahlbare Leistung. Anlässlich des 30-jährigen Gründungsfestes im Juli 1981

wurde das neugeschaffene Kriegerdenkmal eingeweiht. In diesem Rahmen wurde Josef Öller wegen besonderer Verdienste die goldene Ehrennadel mit Eichenkranz, die höchste Auszeichnung, die der DSKB überhaupt vergibt, überreicht. Für seine selbstlose, beispielgebende und unentgeltliche Leistung ehrte ihn auch der damalige Bürgermeister der Stadt Hauzenberg, Josef Greschniok, mit dem Golddukaten der Stadt, ebenfalls eine selten verliehene Auszeichnung. Der SKV Oberdiendorf dankt dem Verstorbenen noch einmal für seinen beispielhaften, unentgeltlichen Einsatz und für sein großartiges Werk. Das einzigartige Mahnmal, das Josef Öller unter dem Motto „MENSCH, ACHTE DEN MENSCHEN“ geschaffen hat, wird für immer zu Frieden und Toleranz aufrufen und auch für immer mit seinem Namen verbunden sein. Text/Foto: SKV Oberdiendorf

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Die Anzeigen können im gesamten Heft platziert werden mit Ausnahme der Titel- und Rückseite, des Leitartikels und der Außenansicht. Bei Abdruck auf der hinteren Umschlaginnenseite erhöhen sich die Preise um 25 Prozent. – Die Seiten 2 und 3 sowie „Aus den Bezirken“ werden online gestellt. Für auf diesen Seiten platzierte Anzeigen ist dennoch kein höherer Preis zu zahlen. Rabatte für Mehrfacherscheinungen der gleichen Anzeige: 3-fach ………. 6 Prozent 6-fach ………. 12 Prozent Für Traueranzeigen von dem BSB angehörenden Vereinen/Verbänden werden 50 Prozent der Geschäftskundenanzeigen berechnet.

Hinweis: Die komplette, detaillierte Anzeigenpreisliste für das Verbandsmagazin treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) finden Sie im Internet unter https://www.bsb1874ev.de/anzeigenpreisliste_stand_september_2017.pdf

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Oberpfalz Bezirksverband (BV) Oberpfalz Bezirksversammlung

Aus den Bezirken

FÜR DEMOKRATIE, FREIHEIT UND GEGEN GEWALTHERRSCHAFT Präsident Drexl von Organisation beeindruckt – Oberpfalz ist mitgliederstärkster Bezirksverband

treue Kameraden 3/2022

Weihern/Pfreimd - Die Bezirksversammlung Oberpfalz, die die Kriegerund Soldatenkameradschaft (KSK) Weihern-Stein erstklassig ausrichtete, fand im Dorfheim Weihern bei Pfreimd statt. Dafür gab es Lob von höchster Stelle, BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl. Um 10 Uhr morgens war der Weiherner Dorfplatz zur Totenehrung voll besetzt. Fast alle Vereine des Bezirksverbandes, die Führungskräfte, die zweite Bürgermeisterin der Stadt Pfreimd, Johanna Mertins, aber auch verschiedene Kameradschaften waren mit je einer Fahnenabordnung dabei. Die Totenehrung übernahm Bezirksvorsitzender Horst Embacher mit dem Vorsitzenden des Gastgebers, Peter Schottenhaml. Die „Kistlmusik“ aus Pfreimd eröffnete die feierliche Zeremonie, der Männergesangverein „Gemütlichkeit“ band sich mit den Lied „So nimm denn meine Hände“ ein. Embacher erinnerte an die schrecklichen Ereignisse der beiden Weltkriege und gedachte auch der Opfer des russischen Krieges in der Ukraine. Für die verstorbenen Kameraden und Kameradinnen des BV Oberpfalz nannte er stellver-

Totengedenken mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal durch den Bezirksvorsitzenden Horst Embacher und Kreisvorsitzendn Peter Schottenhaml.

tretend für alle den Kameraden Richard Hofmann, der am 13. Dezember 2021 verstarb. Als äußeres Zeichen des Dankes und der Verbundenheit wurde am Weiherner Kriegerdenkmal ein Kranz niedergelegt. Mit der Bayern- und Deutschlandhymne sowie dem Ehrensalut und Böllerschüssen wurde das feierliche Totengedenken beendet. Im Weiherner Dorfheim war dann eine Marathonsitzung anberaumt. Die Grußworte für die Stadt Pfreimd übermittelte Bürgermeisterin Mertins. Sie bedankte sich bei allen Vereinen für die Kriegsgräbersammlung, die Pflege der Kriegsgräber und erinnerte an das feierliche Gelöbnis von 159

Vertreter der Kreisverbände und Ehrengäste salutierten bei der Totenehrung.

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Rekruten der 5./Panzerbataillon 104 in der Stadt. BSB-Präsident Drexl bedankte sich bei den Gastgebern und allen Anwesenden für die würdige Gestaltung der Totenehrung, dabei setze die Oberpfalz neue Akzente. Ein großes Dankeschön gebühre der KSK Weihern-Stein, die sehr viel Aufwand betrieben habe, um sich hier wohl zu fühlen. Drexl umriss dann die furchtbaren Ereignisse in der Ukraine. Krieg sei etwas Schreckliches, bringe vor allem Leid und Opfer in der Bevölkerung und bei den Soldaten. Er ging auch auf die Bundeswehr ein, die unterfinanziert und heruntergeregelt wurde, doch „kämpfen können, um nicht kämpfen zu müssen“ sei hier die Vorgabe. In seinem Tätigkeitsbericht wies der Bezirksvorsitzende Horst Embacher auf das Sammelergebnis des Bezirksverbandes hin, man sammelte stolze 279.700 Euro. Der Mitgliederstand des BV bewegt sich auf 13.000 Mitglieder zu. Sein Dank galt dem gesamten Bezirksvorstand. Reden wir miteinander, nicht gegeneinander und übereinander, meinte er „In Treue fest“. Es folgten die Berichte des Schriftführers Peter Ertl, Kassiers Max Kick sowie die Ausführungen des Reservistenbeauftragten Marcus Köppel und des Sozialwerkbeauftragten Alois Lorenz. Schießwart Wolfgang Burger führte die Siegerehrung des Bezirksschießens durch. Es folgten die Ehrungen. Georg Köppl wurde mit Großkreuz des BSB ausgezeichnet und Josef Graf mit dem Großkreuz am Band geehrt. Für besondere Verdienste um die KSK Weihern-Stein erhielten Anna Schottenhaml, Roswitha Meindi und Franz Haider den BSB-Löwen.


Oberpfalz Später informierte BSB-Versicherungsreferent Stefan Schmid über die Sach-, Fahnen-, Haftpflicht- und Unfall-Versicherungen und erklärte auch die neue Versicherung für Vorstände. Außerdem gebe es 20 Prozent Nachlass für alle Versicherungen beim BSB. Heinrich Scheidler, ehemaliger Bezirksschriftführer, erläuterte abschließend noch ausführlich die Vorgehensweise bei den neuen Formblättern zur Mitgliedermeldung. Nach Wünschen und Anträgen folgten die Schlussworte des BSB-Präsidenten und des Bezirksvorsitzenden. Drexl unterstrich dabei die Sparsamkeit des BSB mit ca. 60.000 Mitgliedern in rund 1.000 Vereinen und forderte auf, die Beiträge fristgerecht abzuarbeiten. Ebenso erinnerte er an das Sozialwerk des BSB, das für bedürftige Mitglieder Hilfe anbiete. Text/Fotos: Hans Schlosser/Alfons Kollmer

Auszeichnungen und Ehrungen (v.l.): Horst Embacher und die Geehrten mit Peter Schottenhaml, Präsident Richard Drexl und Bürgermeisterin Johanna Mertins.

BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl.

Siegerehrung Bezirksschießen (v.l.): Bezirksschießwart Wolfgang Burger sowie die erfolgreichen Schützen mit Oberst a.D. Richard Drexl und dem Bezirksvorsitzenden Horst Embacher.

Kreisverband (KV) Eschenbach

ABSCHIED VON RICHARD HOFMANN Eschenbach – Der KV Eschenbach trauert um seinen Vorsitzenden Richard Hofmann, der im Dezember 2021 nach kurzer Krankheit verstarb. Der Verstorbene war von 1992 bis 2000 stellvertretender Kreisvorsitzender und von 2000 an bis zu seinem Tod Vorsitzender des KV Eschenbach. Er erwarb sich große Verdienste um den KV. Eine Perle in seinem Wirken war die Organisation und Durchführung der BSB-Landesversammlung 2014 in Auerbach. Im Jahre 2016, an seinem 70. Geburtstag, wurde er mit dem „Großen Verdienstkreuz am Bande“ ausgezeichnet. Text/Foto: KV Eschenbach

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Oberpfalz Kreisverband (KV) AmbergSulzbach

Aus den Bezirken

Fusionsversammlung des neuen Kreisverbandes Amberg-Sulzbach

FUSIONIERUNG ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN

treue Kameraden 3/2022

Hahnbach – Absolute Einigkeit zeigten die stimmberechtigten Delegierten der beiden Kreisverbände Amberg und Sulzbach-Rosenberg bei der Fusionsversammlung im Gasthof „Ritter“ in Hahnbach. Vor dieser Sitzung hielten die beiden Kreisverbände getrennt ihre letzten selbstständigen Versammlungen ab, bei denen die Berichte der beiden Vorsitzenden Norbert Bücherl (Amberg) und Horst Embacher (Sulzbach-Rosenberg) coronabedingt über die letzten beiden Jahre im Mittelpunkt standen. Nach Vorlage der von den Kassenrevisoren tadellos bescheinigten Kassenberichte erfolgte einstimmig die Entlastung der beiden Vorstände für die Jahre 2019 bis 2021. Fusionierungsversammlung Im Anschluss daran kamen die beiden Kreisverbände im großen Rittersaal zur Fusionsversammlung zusammen. Die Vorbereitung der Versammlung lag in den bewährten Händen der gastgebenden SRK Hahnbach unter Leitung des Vorsitzenden Erich Kelsch. Mit der Begrüßung der Ehrengäste, darunter Landrat Richard Reininger, Hahnbachs Zweiter Bürgermeister Georg Götz und BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl, leitete Bezirks- und Kreisvorsitzender Horst Embacher in die Fusionsversammlung ein. Im Anschluss daran übernahm Norbert Bücherl die Sitzungsleitung und berichtete über den Verlauf und aktuellen Stand der bisherigen Verhandlungen der Fusionskommission, bestehend aus den beiden Kreisvorständen. Wegen der Corona-Pandemie verzögerte sich der Zusammenschluss um zwei Jahre.

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Der Vorstand des neuen BSB-KV Amberg-Sulzbach: Norbert Bücherl (Vorsitzender); Horst Embacher und Horst Pirner (Stellvertretende Vorsitzende); Peter Dotzler (Schriftführer); Norbert Schwendner (Kassier); Gerhard Lindthaler (Reservistensprecher); Heinz-Peter Ertl (Schießwart). – Beirat: Thorsten Brunner, Andreas Schönberger, Günter Winter und Rudolf Gruber.

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Der Vorstand des neuen KV Amberg-Sulzbach mit Beiratsmitgliedern und Ehrengästen (v.l.): Landrat und Fusionspate Richard Reisinger, Thorsten Brunner, Horst Embacher, 2. Bürgermeister Georg Götz, Günter Winter, Rudolf Gruber, Horst Pirner, Norbert Schwendner, Gerhard Lindthaler, Norbert Bücherl, Heinz-Peter Ertl, Peter Dotzler, Andreas Schönberger und BSB-Präsident Richard Drexl.

Die von Bücherl entworfene und vom Finanzamt Amberg auf deren Gemeinnützigkeit bereits vorgeprüfte Satzung wurde von den stimmberechtigten Delegierten ohne Änderungswünsche einstimmig verabschiedet. Wahl des Kreisvorstands Unter Anwendung der neuen Satzung fanden die Wahlen unter der souveränen Leitung des 2. Bürgermeisters Georg Götz, zugleich Mitglied der gastgebenden SRK Hahnbach, statt. Alle Wahlergebnisse fielen einstimmig aus. Zum Kreisvorsitzenden wurde Norbert Bücherl (SRK Freihung) gewählt. Die Ortsvorsitzenden der fünfzehn angeschlossenen Kameradschaften, die weder im Vorstand noch im Beirat eine Funktion ausüben, werden kraft Amtes Mitglied im Beirat sein. Somit besitzt jeder Verein automatisch zumindest eine Stimme innerhalb des Kreisverbandes. Mit der Verpflichtung der Gewählten, die Satzung des Landesverbandes zu wahren und die Kameradschaft zu pflegen, bekräftigte Präsident Drexl formal den Wahlvorgang mit dem BSB-Leitspruch: „In Treue fest!“. Grußwort des Fusionspaten Landrat Richard Reisinger, der sich sehr gerne dem neuen KV als Fusionspate zur Verfügung gestellt hatte, beglückwünschte die Kameradschaften zu deren vorausschauendem Entschluss. „Vor dem Hintergrund der Landkreisgebietsreform vor 50 Jahren bin ich als Sulzbach-Rosenberger mit dem Verlust des einstigen Landkreissitzes in meiner Heimatstadt historisch nicht ganz so nostalgisch im Hinblick auf Fusionen veranlagt und die Mitglieder des BSB-

Kreisverbandes Sulzbach-Rosenberg können das bestimmt nachvollziehen. Aber als Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach bin ich fest davon überzeugt, dass auch hier heute zusammenwächst, was regional und traditionell zusammengehört und so teile ich ihrer aller Vorfreude auf den neuen Kreisverband“, resümierte Reisinger den Zusammenschluss der beiden Kreisverbände in seinem Grußwort. Präsident begrüßt Fusionsentscheidung Präsident Richard Drexl bedauerte, dass aufgrund fehlenden Nachwuchses und auch altersbedingt die Mitgliederzahlen in den Ortskameradschaften in den letzten Jahren, auch bedingt durch die Aussetzung der Wehrpflicht vor über zehn Jahren, einem stetigen Schwund unterliegen. Daher war die Fusion, obwohl dadurch der Landesverband einen Kreisverband weniger aufweist, die richtige vorausschauende Entscheidung. Des Weiteren nahm der pensionierte Stabsoffizier zum Krieg in der Ukraine und der damit einhergehenden finanziellen Aufstockung des Verteidigungshaushaltes der seit Jahren unterfinanzierten Bundeswehr ausführlich Stellung. Unter den Klängen des Kameradschaftsliedes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge „Ich hätt’ einen Kameraden“ gedachte die Versammlung den verstorbenen Vereinsmitgliedern, den gefallenen Kameraden der Bundeswehr und verbündeter Streitkräfte, vor allem aber den unsäglichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit unschuldigen Opfern und den Millionen Vertriebenen und Geflüchteten. Text: Norbert Bücherl Fotos: KV Amberg-Sulzbach


Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung Jahreshauptversammlung mit Wahlen und Ehrungen

NORBERT BÜCHERL GEHT IN LETZTE AMTSZEIT Tanzfleck – Neuwahlen und eine besondere Ehrung standen im Mittelpunkt bei der Jahreshauptversammlung der Reservistenkameradschaft (RK) Freihung im Schützenheim „Gemütlichkeit“ in Tanzfleck. Der bisherige Vorstand erhielt weiterhin einstimmig das Vertrauen der Mitglieder für die nächsten vier Jahre. Relativ gut besucht waren die beiden Jahreshauptversammlungen der RK und SRK Freihung, zu denen der 1. Vorsitzende, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, zahlreiche Ehrengäste, darunter auch hochrangige Vertreter vom Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr begrüßen konnte. Die militärischen Vertreter der beiden amerikanischen Partnerverbände, 18. Combat Sustainment Support Battalion (CSSB) und 702. Explosive Ordnance Disposal Comany (EOD) aus Grafenwöhr waren wegen der angespannten Lage in Osteuropa dienstlich verhindert. Totengedenken Beim Totengedenken unter den Klängen des Soldatenlieds „Ich hatt‘ einen Kameraden“gedachten die Anwesenden dem zum Ende des letzten Jahres nach schwerer Krankheit im 71. Lebensjahr viel zu früh verstorbenen langjährigen Vereinskassier Feldwebel d.R. Gerhard Grünbauer. Bericht des Vorsitzenden In seinem Rechenschaftsbericht für die neun Monate seit der letzten Jahreshaupt-

Der neue Vorstand der Freihunger Reservisten mit den Ehrengästen (v.l.): Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard, BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher, 1. Vorsitzender Norbert Bücherl, Kassenprüfer Manfred Rauscher, 2. Vorsitzender Gerhard Lindthaler, Kassier Klaus Paa, Bürgermeister Uwe König, Schriftführer Michael Wirth, Oberst d.R. Bertram Gebhard.

versammlung erläuterte der Vorsitzende die Schwerpunkte der Vereinsarbeit, die man wegen Corona nur eingeschränkt durchführen konnte. Höhepunkt war das Jubiläumsfest anlässlich 15 Jahre bestehende Partnerschaft mit der 702. EOD (Sprengmittelbeseitigungskompanie) am 24. September des letzten Jahres im Unterkunftsbereich im Camp Normandy auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Mit dem erneuten Austausch von Partnerschafturkunden festigte die US-Einheit mit der Freihunger Reservistenkameradschaft die bestehende und bestens funktionierende freundschaftliche Verbindung. Herausragend war das Sammelergebnis der ehrenamtlichen Sammler für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für den Erhalt und die Pflege deutscher Kriegsgräber bei der letztjährigen Hausammlung in der

Marktgemeinde. Hierbei konnte ein Rekordergebnis von knapp über 3.000 Euro, zu dem die US-Sammler 450 Euro beisteuerten, an den Bezirksverband Oberpfalz übergeben werden. Hierbei lobte Bücherl besonders die „alten Haudegen“ von der SRK, namentlich die beiden Ehrenmitglieder Günther Ernst und Gerhard Lindthaler sowie Georg Dotzler und Johann Nübler für deren seit Jahrzehnten unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Kriegsgräberfürsorge. Kassenbericht und Entlastung Nach den positiven Kassenberichten durch Kassier Klaus Paa, dem seitens der beiden Kassenprüfer Johann Schmidschneider und Manfred Rauscher eine tadellose Kassenführung bestätigt wurde, erfolgte durch die Anwesenden einstimmig die uneingeschränkte Entlastung des gesamten Vorstands für den Berichtszeitraum. Grußworte der Ehrengäste

Besondere Auszeichnung für den 1. Vorsitzenden, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl (v.l.): Bürgermeister Uwe König, Werner Gebhard, Norbert Bücherl und Bertram Gebhard.

In den Grußworten der Ehrengäste wurde einhellig die aktive Reservistenarbeit der Freihunger Kameradschaft, insbesondere aber die guten Kontakte zu den beiden USVerbänden in Grafenwöhr durch den stellvertretenden Landesvorsitzenden des Reservistenverbandes Bayern, Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard, dem Kreisvorsitzenden Oberst d.R. Bertram Gebhard und dem BSB-Bezirksvorsitzenden Horst Embacher einhellig gewürdigt und hervorgehoben. Embacher danke Bücherl, dass er als Kreisvorsitzender dem neugegründeten BSBKreisverband Amberg-Sulzbach seit der Fusionsversammlung am 20. März vorsteht. Bürgermeister Uwe König bedankte sich im Namen des Marktes Freihung bei allen ehrenamtlich Aktiven für deren Bereit-

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Oberpfalz

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2022

schaft, sich für die Kameradschaft, aber insbesondere für die Partnerschaften mit den US-Kameraden, einzusetzen. Da sich in diesem Jahr der Abschluss der Partnerschaft mit der 18. CSSB zum 15. Mal jährt, wird dieses Jubiläum im Anschluss an das Feierliche Gelöbnis des Logistikbataillon 472 aus Kümmersbruck am 22. Juni in der Marktgemeinde würdig gefeiert. Die gute Zusammenarbeit mit der US-Armee sei überwiegend dem Einsatz von seinem Amtsvorgänger, Bürgermeister a.D. Norbert Bücherl, in seiner Funktion als Reservistenchef und von dessen Stellvertreter, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, zu verdanken. Mit unermüdlichem Engagement und den zahlreichen persönlichen Kontakten zu den amerikanischen Kameraden pflegen beide die Partnerschaft, lobte der Rat-

hauschef die beiden Vorsitzenden. Bürgermeister König und Vorsitzender Bücherl warben innerhalb der Kameradschaft, die Vorbereitung und Durchführung des Jubiläumsfestes und das Feierliche Gelöbnis tatkräftig vor Ort zu unterstützen. Neuwahlen Vor den Beginn der Neuwahlen erklärte Vorsitzender Bücherl, dass er sich letztmalig bereit erklärt, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen. Er begründete seine Entscheidung dahingehend, da sich sein Gesundheitszustand in den letzten beiden Jahren zunehmend verschlechtert habe. Daher müsse er sich im kommenden Jahr erneut einer Operation unterziehen. Dennoch fühle er sich derzeit in der Lage, mit tatkräftiger Unterstützung der Kameradschaft, das Amt weiterhin zufriedenstellend auszuüben.

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Der neue Vorstand der SRK Freihung: Norbert Bücherl (1. Vorsitzender); Gerhard Lindthaler (2. Vorsitzender); Dominik Falk (3. Vorsitzender); Klaus Paa (Kassier); Michael Wirth (Schriftführer); Heinz-Peter Ertl und Manfred Rauscher (Revisoren); Gerhard Lindthaler und Klaus Paa (Kreisdelegierte). Bei den Neuwahlen wurden überwiegend die bisher bereits ehrenamtlich Tätigen in ihren Ämtern bestätigt. Besondere Ehrung durch Kreisgruppe Zum Abschluss der harmonisch verlaufenden Veranstaltung stand eine besondere Ehrung auf dem Programm. Im Auftrag des VdRBw verlieh Kreisvorsitzender Gebhard Norbert Bücherl die Ehrennadel der Kreisgruppe in Silber. Text: Norbert Bücherl Fotos: Andreas Götz

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Sulzbach-Rosenberg Jahresversammlung

BILANZ GEZOGEN Feuerhof – Nach der Lockerung der CoronaSchutzmaßnahmen zog die SRK SulzbachRosenberg bei ihrer Jahresversammlung im Gasthaus „Bartl“ eine Bilanz des Jahres 2021. Für ihre langjährige Mitgliedschaft konnte der Bezirksvorsitzende Horst Embacher mehrere Kameraden auszeichnen. SRK-Vorsitzender Franz Schneller begrüßte die anwesenden Kameraden und Gäste, anschließend gedachte man der gefallenen und vermissten Kameraden beider Weltkriege, den Bundeswehrsoldaten, den Mitgliedern aus der Kameradschaft und den Toten des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, sowie denen, die auf der Flucht sind. Schneller sagte: „Nach fast 80 Jahren Frieden ist der 24. Februar 2022 der schwärzeste Tag in Europa. Krieg in der Ukraine. Wer hätte gedacht, dass sich so etwas in Europa ereignet. Wir können und müssen nur hoffen, dass der Krieg zwischen den beiden Staaten bald zu Ende geht und der Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen wird.“ Er wünschte sich, dass die Sanktionen gegen Russland bald Wirkung zeigen. In der Coronazeit mussten einige Veranstaltungen abgesagt werden, aber trotzdem hielt man zusammen. Soweit es ging, wurde der Soldatenfriedhof sauber gehalten, man sammelte für den Volksbund Deut-

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V.l.: 1. Vorsitzender Franz Schneller, Alfred Promm, Kreisvorsitzender Horst Embacher, Hans Graf, Waltraud Dütsch, Günter Fleischmann und Martin Lotter.

sche Kriegsgräberfürsorge, nahm am Volkstrauertag und an Veranstaltungen des Bezirks und Veranstaltungen auf Kreisebene teil. Kassier Alfred Promm konnte einen positiven Kassenbericht abgeben. Kassenrevisor Kurt Falk berichtete von einer ordentlich und sauber geführten Kasse. Der Bezirksvorsitzende ging kurz auf die Fusion der beiden Kreisverbände Amberg und Sulzbach-Rosenberg am 20.03.2022 ein (s. Bericht auf S. 36). Vorsitzender Schneller gab noch das weitere Programm für das Jahr 2022 bekannt,

das u. a. eine Besichtigung und ein Schießen beinhaltet. Text: Alfred Promm/Foto: Reinhold Dütsch

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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Norbert Meier, Martin Lotter und Franz Schneller (40 Jahre); Günter Fleischmann und Hans Graf (35); Alfred Promm (25); Waltraud Dütsch (10).


Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Berg Jahresversammlung

GROSSE EHRE FÜR HEINRICH BERSCHNEIDER Berg - Die Funktionäre der SKK Berg, die im Jahre 1874 gegründet wurde und somit ältester Verein unter den über 70 Vereinen in der Schwarzachtal-Gemeinde Berg ist, gaben bei der Jahresversammlung im Vereinslokal Knör ihre Rechenschaftsberichte ab. Insgesamt zogen sie eine positive Bilanz. BSB-Kreisvorsitzender Christian Emmerling – ein oftmaliger und gerngesehener Gast bei der SKK Berg – ehrte den Kreisschießwart Heinrich Berschneider mit dem Ehrenkreuz erster Klasse. Die Bilanz des Vereins ist positiv. Eröffnet wurde der Jahrestreff mit einer Gedenkminute für die verstorbenen Vereinsmitglieder und dem Lied „Ich hatte einen Kameraden“, begleitet vom Trompeter Jürgen Fürst. Beeindruckt von den Aktionen der SKK und der Reservisten waren Bürgermeister Peter Bergler, Ortspfarrer Martin Fuchs, BSB-Kreisvorsitzender Christian Emmerling und Christian Ascher, Vorsitzender der Reservisten der Kreisgruppe Oberpfalz-West. Sie lobten die Arbeit des Vereins trotz der Corona-Pandemie. Gestreift wurde der derzeit schreckliche Krieg, der von Russland gegen das ukrainische Land und Volk geführt wird.

Ottomar Hein, der im vergangenen Jahr zum Vorsitzenden der RK Berg, die im Verband der Reservisten der deutschen Bundeswehr (VdRBw) beheimatet ist, gewählt wurde, ging auf die Veranstaltungen der „Ehemaligen“ der Bundeswehr ein. Dazu gehörte die militärische Ausbildung beim Wach- und Schulschießen, Fernmeldeausbildung und Beteiligung an Leistungsmärschen, Teilnahmen an den Videokonferenzen der Kreisgruppe sowie die Aus- und Weiterbildung des Führungspersonals. Derzeit sind 34 Reservisten im VdRBw Mitglied. Die Sollstärke der RK Berg steht bei 48 Personen. Schriftführer Christoph Hein

ging in seinem Rechenschaftsbericht auf einige Veranstaltungen der Vereins- und Öffentlichkeitsarbeit ein. Kassenwart Ottomar Hein gab einen ausführlichen Bericht ab. Ein Großteil der Einnahmen kamen von den 108 Mitgliedern, die bei der SKK Berg registriert sind. Zu Buche schlagen bei den Ausgaben nahezu 600 Euro, die an den BSB weitergeleitet wurden. Nachdem das Revisoren-Duo Albert Federer/Jürgen Götz keine Beanstandungen an der Kassenführung hatten, wurde dem Kassier und der gesamten Vorstandschaft die Entlastung erteilt. Text/Foto: Hans Stepper

BSB-Kreisvorsitzender Christian Emmerling (r.) zeichnete den Kreisschießwart Heinrich Berschneider im Beisein des SKK-Vorsitzenden Rudolf Bergler (l.) mit dem BSB-Ehrenkreuz 1. Klasse aus.

Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth Johann Glötzl feierte 75. Geburtstag

AKTIVPOSTEN

V.l.: Stellvertretender KSRK-Vorsitzender Thomas Wimmer, Jubilar Johann Glötzl und Schriftführer Alexander Held.

Kareth/Lappersdorf – Im Kreise seiner Verwandten, Bekannten und vieler Vereinsvertreter feierte Johann Glötzl im Gasthaus Berghammer seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar kam 1950 mit seinen Eltern Anna und Johann Glötzl nach Kareth, wo sie ein Haus bauten. Nach der Schulausbildung begann Glötzl 1961 seine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei der Firma Siemens, um 1969 als Lokführer zur Deutschen Bundesbahn zu wechseln. 1968 heiratete er und 1969 kam sein Sohn zur Welt. Nach 43 Jahren bei der Bahn ging er Ende 2012 in den verdienten Ruhestand. Ein Großteil seines Lebens widmete sich Glötzl den Karether Ortsvereinen. Bei der KSRK Kareth ist er seit über 40 Jahren Mitglied und seit 2013 als Schriftführer tätig, ebenso war er als Aktivposten des Vereins Reiseleiter bei verschiedenen Fahrten und als Reservist. Eines seiner Hobbys ist das Spielen auf dem Keyboard als Alleinunterhalter. Text/Foto: Josef Dummer

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Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung

Aus den Bezirken

Generalversammlung

BLICK AUF 150-JÄHRIGES JUBILÄUM

treue Kameraden 3/2022

Hemau – Bei der Generalversammlung 2022 der SKK Hemau im Gasthof Schlossbräu standen nach einer corona-bedingt dreijährigen Amtszeit die Neuwahlen des Vorstands, Ehrungen für die Jahre 2021 und 2022 und das 150-jährige Vereinsjubiläum 2023 im Vordergrund. „In Treue fest“ wurden 36 Mitglieder geehrt. Der Versammlung voraus ging ein Gedenkgottesdienst in der Stadtpfarrkirche, feierlich umrahmt von der Liedertafel Hemau. Anschließend begrüßte SKK-Vorsitzender Alfons Kollmer die Kameradinnen, Kameraden und Ehrengäste. Bei der Totenehrung gedachten die Anwesenden mit dem Lied vom „guten Kameraden“ der gefallenen und vermissten Soldaten sowie der verstorbenen Kameraden. Namentlich erinnerte Kollmer dabei an die seit der letzten Jahresversammlung 2020 verstorbenen Mitglieder. In seinem Rückblick auf die letzten beiden Jahre berichtete der Vorsitzende von corona-bedingten Absagen aber auch durchgeführten Veranstaltungen, von Geburtstagsbesuchen, acht Ausschusssitzungen, 16 Sterbefällen und einer Neuaufnahme. Der Volkstrauertag wurde mit einer Kranz-

niederlegung an der Kriegergedächtniskapelle würdig begangen. Schatzmeisterin Roswitha Seitz berichtete von mehr Ausgaben als Einnahmen, bedankte sich für die Vereinsförderungen bei der Stadt und bei den großzügigen Spendern. Bei der Haussammlung 2021 für die Kriegsgräberpflege wurden über 2.100 Euro erzielt und die Reservisten sammelten mit Spendenbüchsen vor den Friedhöfen 975 Euro. Insgesamt wurden in den letzten 18 Jahren 56.428 Euro an den Volksbund übergeben. Kassenprüfer Lothar Kellermann bestätigte die hervorragende Arbeit. Mahnen wir zu wenig? 3. Bürgermeister Thomas Gabler überbrachte die Grüße der Stadt Hemau, bezeichnete die Vereine als wichtige Säulen in der Gesellschaft und bedankte sich für deren Arbeit. Zum Frieden mahnen und beim Volkstrauertag in Erinnerung rufen, sei vornehmliche Aufgabe der Kriegervereine. Doch im Hinblick auf den mörderischen Ukraine-Krieg stelle sich die Frage: „Mahnen wir zu wenig - oder was haben wir nicht gehört beim ‚Nie wieder Krieg?‘“ Altbürgermeister und Ehrenbürger Hans Pollinger blickte auf seine 24-jährige Amtszeit aus Sicht der SKK zurück. Zum Einen ging es um den Standort des Kriegerdenkmals und zum Anderen um den gemeinsam gestalteten Volkstrauertag in seiner heutigen Form. Besonders in Erinnerung geblieben sei ihm aber der Weckruf beim 125-Jährigen der SKK. Der Krieg in der Ukraine mache ihm Sorgen, denn es gehe um Frieden und Freiheit. Zur anstehenden

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Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Karoline Götz (Verdienstorden für Frauen in Silber am Band mit Schleife); Anton Götz (Verdienstkreuz 1. Klasse); Batholomäus Trettenbach (BSB-Ehrenkreuz); Michael Hertle und Georg Seitz (Böllerschützen-Abzeichen in Gold); Waltraud Hertle (dto. in Silber); Albert Zednik (dto. In Bronze). – Eugen Nutz und Norbert Frühwald (50 Jahre); Georg Kratzer und Hermann Burgmeier (40); Ingrid Körbler, Johann Dietz, Josef Eichhammer, Josef Niebler, Ludwig Meier, Rudolf Gotteswinter, Robert Seitz, Alois Pöppl, Josef FerstlBruckmeier, Sebastian Wittmann, Andreas Baumer, Rudolf Hierl und Alfons Kollmer (25); Marcus Paul, Margrit Paul, Boris Kollmer, Stefan Mirbeth, Karin Mirbeth, Dietmar Pritschet, Ingrid und Roland Vögerl, Hermann Weinmann, Markus Rath und Gerhard Meyer (10). Der neue Vorstand der SKK Hemau und Umgebung: Alfons Kollmer (1. Vorsitzender); Marcus Paul (2. Vorsitzender); Karoline Götz (Schatzmeisterin); Irene Meyer (Schriftführerin); Michael Hertle, Ingrid Körbler, Julia Weinmann, Waltraud Hertle (Reiseleiterin), Dieter Fink und Josef Sandner (Beisitzer); Walter Schmidt und Georg Kratzer (Ersatzbeisitzer); Margrit Paul und Gerhard Donauer (Kassenprüfer); Marcus Paul, Georg Seitz, Josef Sandner, Dieter Fink und Walter Schmidt (Fahnenträger); Waltraud und Michael Hertle, Walter Schmidt, Albert Zednik, Georg Seitz, Julia und Hermann Weinmann (Böllerschützen).

Die Geehrten (v.l.): Eugen Nutz, Josef Niebler, Schatzmeisterin Karoline Götz, Boris Kollmer, Anton Götz, Rudolf Hierl, Beisitzerin Ingrid Körbler, Revisorin Margrit Paul, Ehrenkreisvorsitzender Richard Preis, die Kanoniere Waltraud und Michael Hertle, Ehrenmitglied Georg Seitz, 2. Vorsitzender Marcus Paul, 1. Vorsitzender Alfons Kollmer, Norbert Frühwald und Bürgermeister Thomas Gabler.

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Oberpfalz

150-Jahrfeier wünsche er vor allem Frieden, so wie es sich die Gründungsväter 1873 nach der Rückkehr aus dem Krieg gewünscht haben. Ehrenkreisvorsitzender Richard Preis überbrachte die Grüße des Jura-Kreisverbandes. Kriegervereine, so Preis, seien Traditionsvereine und mit den Broschüren „Denkmäler“, „Fahnen“ und „30 Jahre Marienwallfahrt“ wurden Erinnerungen geschaffen. Bei der Frühjahrskreisversammlung in Wischenhofen werde der Einsatz zur Kriegs-

gräberpflege in Lommel/Belgien gewürdigt. Sein Dank richtete sich an die Kriegsgräberfürsorge-Sammler und Spender. Preis erinnerte auch an die Marienwallfahrt. Ehrenamtlich in Verantwortung Zusammen mit Bürgermeister Gabler und dem Ehrenkreisvorsitzenden Preis nahm SKK-Vorsitzender Kollmer die Ehrungen vor (Info). Nach 26 Jahren als Kassier wurde Roswitha Seitz zur Ehren-Schatzmeisterin ernannt. Bei den Neuwahlen gab es einen

einstimmigen Vertrauensbeweis. Alfons Kollmer führt die SKK auch weiterhin. Mit einem Dank für das Vertrauen in das Vorstandsgremium sowie dem Hinweis, dass die Kriegergedächtniskapelle immer samstags und sonntags tagsüber geöffnet sei, schloss der Vorsitzende die Generalversammlung 2022 „In Treue fest“. Er hofft auf ein wieder normales Vereinsleben sowie ein gutes Gelingen beim 150-Jährigen am 20./21. Mai 2023. Text/Foto: Alfons Kollmer

Jura-Kreisverband (KV) Parsberg Kreisversammlung

FRÜHJAHRSTAGUNG Ehrung für Kriegsgräberpflegeeinsatz Wischenhofen – Zur Frühjahrsversammlung des Jura-KV Parsberg im Gasthof Hummel konnten der örtliche SKK-Vorsitzende Manfred Reh und Kreisvorsitzender Wolfgang Burger etwa 30 Vertreter von 18 Ortsvereinen sowie einige Ehrengäste begrüßen. Bei der Totenehrung erinnerte Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer namentlich an die seit der letzten Kreisversammlung verstorbenen 16 Mitglieder der Ortsvereine und gedachte auch der Opfer des UkraineKrieges sowie der im Auslandseinsatz ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten. Die Folgen des Krieges in der Ukraine, so der stellvertretende Duggendorfer Bürgermeister Franz Gehr, werde auch die Aufgaben der Bundeswehr verändern, was die Wehrbereitschaft und Friedenssicherung betrifft. Er selbst habe eine ukrainische Familie aufgenommen und hoffe, dass bald wieder Frieden einkehre. Kreisvorsitzender Wolfgang Burger berichtete über verschiedene Veranstaltungen im Berichtsjahr, Ehrenkreisvorsitzender Richard Preis vertrat den KV bei verschiedenen Jahreshauptversammlungen. Burger wies auch auf das Sozialwerk des BSB hin, welches auf Antrag die Erhaltung von Denkmälern und Fahnen sowie bedürftige Kameraden mit finanziellen Hilfen unterstütze. Im Gegenzug werden gerne Geldspenden angenommen. Als Reservistenbetreuer betonte Burger, dass die freiwillige Reservistenarbeit wieder in Schwung kommt und erwähnte dabei

Die für den Kriegsgräberpflegeeinsatz geehrten Kameraden mit dem Kreisvorsitzenden Wolfgang Burger (l.) und Bürgermeister Franz Gehr (4.v.r.): Michael Hertle, Werner Wenrich, Friedrich Axinger, Anton Götz, Johann Heß, Richard Preis und Alois Schmidt.

die Reservistenwallfahrt in Deining, das Schießen in Gailoh, den Rundenwettkampf mit Kreismeisterschaft in Oberweiling. Auch Waffen- und Sachkundeausbildungen stehen wieder auf dem Programm. Aufgrund der Beitragsabwicklung über den Kreisverband berichtete Kreiskassier Alois Schmidt von erhöhten Umsätzen, aber guten Finanzen in der Kreiskasse. Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer informierte über neue Meldeverfahren. Das neue Meldeformblatt werde Ende des Jahres an die Vorsitzenden übermittelt. Der Kreisverband habe aktuell 1.351 Mitglieder, davon sind 39 als Böllerschützen gemeldet. Böllergerätschaften werden von Böllerbeauftragten Franz Zott nach Mellrichstadt zum Beschuss gefahren. Die Broschüren „Kriegerdenkmäler“, „Fahnen“ und „60 Jahre Kriegerwallfahrt“ sind wieder vorrätig. Bereits fest

stehen die Termine für die 150-Jahrfeiern 2023: Die SKRK Parsberg feiert vom 14. bis 16. Juli und die SKK Hemau und Umgebung vom 20. bis 21. Mai 2023. Am Arbeitseinsatz zur Kriegsgräberpflege im vergangenen November auf dem Soldatenfriedhof in Lommel/Belgien, beteiligten sich acht Kameraden des KV. Mit der Ehrenurkunde „Die Toten verpflichten die Lebenden“ wurden ausgezeichnet: Friedrich Axinger, Werner Wenrich, Johann Mayer, Johann Heß, Michael Hertle, Anton Götz, Alois Schmidt und Kommandoführer Richard Preis. Auf dem Soldatenfriedhof befinden sich 19.000 Kreuze, jedes für zwei Gefallene, also 38.000 deutsche Soldaten. Für die Totenehrung zum Abschluss des Einsatzes spendete der KV einen Kranz. Text/Foto: Alfons Kollmer

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Oberpfalz

Aus den Bezirken

Soldaten-, Krieger- und Reservistenkameradschaft (SKRK) Parsberg Jahresversammlung

BLICK IN DIE ZUKUNFT

treue Kameraden 3/2022

Parsberg – Bei der Jahresversammlung der SKRK unter der Leitung ihres Vorsitzenden Wolfgang Burger standen einige Ehrungen im Fokus, ebenso wie die Aufforderung mitzumachen, wenn es um die Vorbereitung der 150-Jahrfeier im nächsten Jahr geht. Die Ehrengäste, zeigten in den Grußworten auch ihre Meinung zum Ukraine-Krieg auf. Christian Ascher, Vorsitzender der Kreisgruppe OberpfalzWest des Reservistenverbands, der selbst zwei Monate als Soldat in der Ukraine verbrachte, sagte: „Die Ukraine war schon immer in gesellschaftlicher, religiöser und sachlicher Hinsicht ein sehr russisch geprägtes Land.“ Thema „Ukraine“ Der Ehrenvorsitzende des Jura-KV Parsberg, Richard Preis, schlug in dieselbe Kerbe, meinte allerdings: „Was haben wir falsch gemacht? Wir haben doch unsere Aufgabe, daran zu erinnern, dass ein Krieg nichts bringt, erfüllt.“ Er freute sich, dass man sich nach all den Corona-Einschränkungen endlich wieder „ganz normal“ treffen kann und im Hinblick auf die anwesenden Damen mit Humor: „Jetzt erkennt man eure Schönheit wieder.“ Er zeichnete Gundolf Dietze mit dem BSBEhrenkreuz sowie Marina Bieberbach und Julia Carel mit dem Verdienstorden für Frauen in Bronze am Band mit Schleife aus. Ascher ehrte Thomas Vatterodt mit der Ehrennadel der Kreisgruppe Oberpfalz-West in Bronze.

Kreisverband (KV) Neumarkt Jahresversammlung

UNTER DEM EINDRUCK DES KRIEGES IN DER UKRAINE Seubersdorf – Bei der Jahresversammlung des KV Neumarkt mit seinem Vorsitzendem Christian Emmerling stand der Krieg in der Ukraine im Vordergrund. „Die Zeitwende durch den Krieg ist eingetreten“, stellte der stellvertretende Landrat Günter Müller fest und ergänzte, dass wohl keiner mehr gewusst hätte, welche Auswirkungen ein Krieg habe. Herbert Lautenschlager, Vor-

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V.l.: Wolfgang Burger, Richard Preis, die Geehrten und Christian Ascher (r.).

Kurzer Rückblick, guter Ausblick

gottesdienst geplant. Es wurde bereits neue Festkleidung angeschafft, zu der der Verein einen Zuschuss gibt.

Der Rückblick der SKRK fiel kurz aus, konnte man doch kaum etwas unternehmen, meinte Wolfgang Burger. Aber bei der Vorschau auf 2022 verwies er auf bereits festgelegte 90 (!) Termine. Interessant war die Mitgliederstatistik. 202 Mitglieder gibt es gesamt in der SKRK. Erfreulich dabei, dass es trotz Corona keine Austritte gab, sondern einen Zuwachs von vier Personen. Die Kameradschaft gliedert sich auf in 71 Reservisten und 131 Sportschützen. Kassierin Julia Carel bezeugte, dass die SKRK gut gewirtschaftet hat. Im Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr stand für Wolfgang Burger die 150-Jahrfeier vom 14. Juli bis 16. Juli 2023 im Fokus: „Bitte helft alle mit, die drei Tage zu gestalten, wir haben nur noch ein Jahr Zeit.“ Gleich zwei Minister werden anwesend sein, Finanzminister Albert Füracker (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW). Es werde ein großes Festzelt geben und natürlich einen großen Festzug durch die Stadt. Am Sonntag ist ein Fest-

Erfolgreiche Schützen Burger berichtete von großen Erfolgen der Sportschützen in den beiden abgelaufenen Jahren. So kam die Mannschaft Parsberg I bei den KK-Kreismeisterschaften in der Disziplin KK-Gewehr liegend freihändig auf den hervorragenden 1. Platz in der Wertungsklasse I. In den Einzelwertungen derselben Kategorie belegte Alois Zeitler mit 282 Ringen den ersten Platz. In der Disziplin GK-Kurzwaffen waren Raimund Kollmann mit 263 Ringen und Patrick Bergbauer mit 226 Ringen erfolgreich, sie belegten die Plätze drei und vier. Abschließend gab Franco Trefz, Ansprechpartner der Bogen-Sport-Schützengruppe, die neuen Trainingszeiten bekannt. In den Sommermonaten (ungerade Wochen) sonntags von 10 Uhr bis 12 Uhr in Mantlach bei See und in den Wintermonaten in der Sporthalle der Mittelschule Beratzhausen. Text/Foto: Günter Treiber

sitzender der SRK Daßwang, lud daher gleich zur Friedenswallfahrt am 29. Mai ein. Bereits einen Tag zuvor feiert die SRK ihr 100. Gründungsjubiläum. Dass die Friedenswallfahrt sehr wichtig sei, bestätigte Bürgermeister Eduard Meier. Geschäftsführer Dario Vidojkovic vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Oberpfalz berichtete von den Sammelergebnissen der vergangenen Jahre. Vom finanziellen Einbruch 2020 durch Corona habe sich das Sammelergebnis im vergangenen Jahr durch Spenden in Höhe von rund 235.000 Euro wieder erholt, so dass man nach wie vor die 832 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern auf der Welt weiter

pflegen könne. Auch könnten jetzt noch Vermisstenfälle aufgeklärt werden. Nach dem Grußwort des stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Peter Schottenhaml stellte Emmerling in seinem Rechenschaftsbericht fest, dass in den 29 Ortsvereinen das Vereinsleben langsam wieder anlaufe. An die anwesenden Vereinsvorsitzenden gerichtet, betonte er, wie wichtig alleine aus versicherungsrechtlichen Gründen die jährliche Stärkemeldung sei. Gleichzeitig stellte er die neuen Abzeichen für Fahnenträger und Böllerschützen vor, die in einem würdigen Rahmen an Mitglieder übergeben werden könnten. s. auch : S. 77 (Sportschützen) Text: Vera Gabler


Oberpfalz Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Weihern–Stein Jahreshauptversammlung

PETER SCHOTTENHAML ZUM VORSITZENDEN GEWÄHLT Weihern-Stein – Im Januar 2020 fand die letzte Jahreshauptversammlung der KSK Weihern–Stein statt, dann kam Corona. Jetzt gab es eine gut besuchte Neuauflage im Dorfheim. Dabei standen viele Ehrungen und die Neuwahl des gesamten Vorstands auf dem Programm. „Es waren zwei schwere Corona-Jahre“, so Vorsitzender Martin Mayer, trotzdem versuchte man die Tradition aufrechtzuerhalten, die Volkstrauertagsfeiern in Weihern und Stein so gut wie möglich abzuhalten, sowie auch die Pflege der Ehrenmale durchzuführen. Zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Peter Schottenhaml und Bürgermeister Richard Tischler führte er viele Ehrungen durch. Peter Schottenhaml wurde zum neuen KSK-Vorsitzenden ernannt, Andreas Holzgartner in Anerkennung der langjährigen treuen Mitgliedschaft zum neuen KSK-Ehrenmitglied. Pfreimds Bürgermeister Richard Tischler meinte, dass die Jahreshauptversammlung ein Sprung zur Normalität sei, die Pandemie habe tiefe Spuren hinterlassen und das auch in allen Vereinskassen. Tischler bedankte sich für die geleisteten Arbeiten an den Ehrenmälern sowie die Abhaltung der Volkstrauertage. Diese seien eine Mahnung gegen den Krieg, den wirklich niemand braucht. Respekt zollte der Bürgermeister für die jahrzehntelangen Sammlungen für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge, dies sei keine Selbstverständlichkeit. Auch Kreisvorsitzender Peter Schottenhaml hoffte, dass das gesamte Vereinsleben langsam wieder in Fahrt kommt. Bei den anschließenden Neuwahlen war schon lange klar, dass der amtierende Vorsitzende Martin Mayer nach 37 Jahren Tätigkeit sein Amt einem jüngeren Kameraden überlassen wird, aber auch die erweiterte Vorstandsriege wurde verjüngt. Der neue Vorsitzende Peter Schottenhaml wünschte allen eine baldige coronafreie Zeit und vor allem Frieden auf der Welt, denn einen dritten Weltkrieg wolle bestimmt niemand erleben. Text/Fotos: Hans Schlosser

Einige der geehrten Mitglieder der KSK Weihern-Stein mit dem Kreisvorsitzenden Peter Schottenhaml (vorne links) sowie Bürgermeister Richard Tischler (hinten rechts).

Der neue Vorstand der KSK Weihern-Stein, vorne links der neue Chef Peter Schottenhaml, sowie hinten rechts Bürgermeister Richard Tischler.

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Der neue Vorstand der KSK Weihen-Stein: Peter Schottenhaml (1. Vorsitzender); Rudolf Schmid (2. Vorsitzender); Franz Haider (Schriftführer); Philipp Meindl (Kassier); Georg Meindl, Gerhard Meindl, Alexander Meindl, Gerhard Ram, Nickolas Denkewitz, Matthias Bodensteiner, David Fischer, Josef Zimmermann und Thomas Blau (Beisitzer, Kassenprüfer und Fahnenabordnung). Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Georg Rauch und Martin Mayer (Weißgoldene Verdienstspange des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge – 40 Jahre); Peter Schottenhaml (dto. – 30 Jahre). - Josef Preßl, Martin Mayer, Xaver Lindner, Richard Haug und Georg Holzgartner (50 Jahre Vereinstreue); Gerhard Meindl, Hans Schlosser, Harald Denkewitz, Johann Mayer, Georg Schmittner, Helmut Schlosser, Hermann Preßl und Josef Zimmermann (40); Simon Seibert, Markus Haug und Stefan Lindner (25); Matthias Bodensteiner, Gerhard Schmid, Alexander Meindl und Philipp Meindl (10).

Andreas Holzgartner wurde auf Grund seiner langjährigen treuen Mitgliedschaft zur KSK Weihern-Stein zum Ehrenmitglied ernannt. (v.l.): Kreisvorsitzender Peter Schottenhaml, Andreas Holzgartner und Vorstand Martin Mayer.

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Oberpfalz Kreisverband (KV) Tirschenreuth

Aus den Bezirken

Kreis-Versammlung mit Neuwahlen

KRIEG IN DER UKRAINE ÜBERSCHATTET DIE VERSAMMLUNG

treue Kameraden 3/2022

Schönkirch – Gastgeber der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des KV Tirschenreuth Ende März war die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Schönkirch in ihrem Vereinslokal „Zur Sonne“. Kreisvorsitzender Ferdinand Lienerth freute sich, dass bis auf eine Kameradschaft alle 17 Ortsvereine vertreten waren. Bei den Neuwahlen wurde der bisherige Vorstand einstimmig bestätigt. „Überschaubarer“ Mitgliederrückgang In den Rechenschaftsberichten und Grußworten standen durchwegs die Corona-Pandemie und die Ukraine-Krise im Mittelpunkt. Lienerth erwähnte, dass im vergangenen Vereinsjahr fast keine Vereinstermine stattfinden konnten. Erfreulicherweise sei aber die Durchführung der Volkstrauertage in den meisten Ortschaften mit kleinen Einschränkungen möglich gewesen. Das Sportschießen sorge dafür, dass der Mitgliederschwund überschaubar sei. Mit einem Rückgang von 15 Mitgliedern zählen die Ortskameradschaften im Kreisverband Tirschenreuth aktuell 1.147 Mitglieder. Die Vorstände der Ortsvereine sieht der Kreisvorsitzende hervorragend besetzt.

Kreisschießwart Martin Schneider bat darum, dass die Jahresmeldungen über die Schützen gesammelt bis 30. November an ihn erfolgen und bei allen Vorgängen die aktuellen Vordrucke zu verwenden sind. Falls es die Hygienevorgaben zulassen, wolle man wieder ein Kreisschießen durchführen. Allerdings sei hier Unterstützung bei Organisation und Durchführung nötig. Es gebe immer mehr Probleme, geeignete Schießstätten für die Schützen zu finden. Tatkräftige Hilfe der Reservisten Kreis-Reservistenbetreuer Matthias Seidl wusste von 11.000 Reservisten, die während der Corona-Pandemie in Altenheimen, Impfzentren, Testzentren und Gesundheitsämtern freiwillig Dienst taten. Im Landkreis Tirschenreuth waren zwischenzeitlich über 40 Soldatinnen und Soldaten in diesen Bereichen aktiv. Besonderen Dank richtete Seidl an die KSRK Mitterteich, die eine riesige und zeitintensive Meisterleistung vollbrachte, indem sie eine großartige Unterstützung für die Flüchtlingsunterkunft in Fockenfeld leistet. Er bat die Kameradinnen und Kameraden, sich zu melden, da weitere Helfer gebraucht werden können. Krieg in der Ukraine macht direkt betroffen Landrat Roland Grillmeier freute sich, erstmals als Landrat an der Kreisversammlung teilnehmen zu können. Es sei ihm wichtig, dabei zu sein und die Versammlung zeige, dass es Stück für Stück zurück in eine gewisse Normalität gehe und die Vereinsarbeit wieder Fahrt aufnimmt. Zuerst habe man Schulter an Schulter den Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgenommen und

nun müsse man Schulter an Schulter die Folgen des Kriegs in der Ukraine bewältigen. Der Landrat dankte für die wertvolle Corona-Hilfe der Soldaten im Landkreis, die wegen der Situation in der Ukraine vorzeitig beendet wurde. Seinen herzlichen Dank sprach er auch allen Mitgliedern der Kameradschaften im Landkreis aus, die bei der Betreuung und Versorgung der Kriegsflüchtlinge unterstützen. Ziel werde es sein, langfristige Wohnungen für die Geflüchteten zu finden. Bürgermeister Lothar Müller erzählte von der Partnerstadt Plößbergs in Polen Goczałkowice-Zdrój, die sehr stark von dem Flüchtlingsstrom betroffen sei. Ende Mai sei man hier zur Feier „30 Jahre Unabhängigkeit“ eingeladen. Müller geht allerdings davon aus, dass im Mittelpunkt des Treffens eine Unterstützung bei der Flüchtlingsarbeit stehen könnte. Der Bürgermeister betonte auch, dass die Bedeutung des Volkstrauertags durch den Krieg in der Ukraine eine neue sein werde. Oberstes Ziel sei es, diese Gedenkfeiern aufrechtzuerhalten, um an das Leid des Krieges zu erinnern und den Opfern der Kriege zu gedenken. Gast bei der Kreisversammlung war auch Dr. Dario Vidojkovic, der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Bezirksverband Oberpfalz. Auch er betonte, dass durch die aktuelle Lage in der Ukraine der Arbeit der Kriegsgräberfürsorge eine neue Bedeutung zukomme. Während des kalten Krieges war es nicht möglich in Osteuropa Erinnerungsstätten zu organisieren. Aufgrund der neuen Lage müssen auch nun wieder alle Gedenkveranstaltungen in Russland und der Ukraine abgesagt werden.

Der wiedergewählte Kreisvorstand mit den Ehrengästen: KV-Vorsitzender Ferdinand Lienerth (6.v.l.), BKV-Kreisvorsitzender Anton Hauptmann (l.), Landrat Roland Grillmeier (2.v.l.), Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Dario Vidojkovic (8.v.l.), Stellvertretender BSB-Bezirksvorsitzender Thomas Semba (4.v.r.) und Bürgermeister Lothar Müller (r.).

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Oberpfalz Der stellvertretende BSB-Bezirksvorsitzende Thomas Semba ging in seinem Grußwort vor allem auf das unsägliche Leid der Menschen in der Ukraine ein. Er betonte, dass dieser Krieg bereits im Jahr 2014 mit der Annexion der Krim begann. Mit ein Grund für die aktuelle Lage sei auch die Sorglosigkeit der westlichen Politik. Die Situation in der Ukraine habe alle wieder aufgeweckt bei der Friedensarbeit aktiver zu werden. Wichtig sei ein Frieden in Freiheit und ohne Unterdrückung. Die Ukrainer hätten unsere Solidarität verdient, denn auch sie seien Brüder und Schwestern im christlichen Glauben. Dem Bezirksvorsitzenden gehe das Herz auf, wenn er sieht, wie die Gesell-

schaft wieder näher zusammenrückt und was innerhalb kürzester Zeit für die Flüchtlingshilfe auf die Beine gestellt wird. Der Kreisvorsitzende der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung Tirschenreuth, Anton Hauptmann gab seiner Freude Ausdruck, dass Landrat Roland Grillmeier bei den Versammlungen der ver-

schiedenen Soldatenvereinigungen dabei sein wolle. Besonderen Dank sprach er allen Helferinnen und Helfern bei der Ukraine-Hilfsaktion aus. Unter der Federführung der Mitterteicher Kameraden arbeiten hier Kameradschaften aus verschiedenen Verbänden Hand in Hand zusammen. Text/Foto: Florian Trißl

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Der neue Vorstand des KV Tirschenreuth: Ferdinand Lienerth (Kreisvorsitzender); Josef Meisl (Stellvertretender Kreisvorsitzender); Robert Venzl (Kassier); Meinhard Köstler (Schriftführer); Mathias Seidl (Reservistenbetreuer); Martin Schneider (Schießwart); Werner Hoschopf (Internetbeauftragter); Josef Böhm und Gerhard Franke (Kassenrevisoren).

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein Friedensmarsch und Spendenaktion

SCHNELLE HILFE FÜR DIE MENSCHEN IN DER UKRAINE Thanstein – Betroffen sieht man täglich die schockierenden Bilder und verfolgt die grausamen Nachrichten aus dem europäischen Kriegsgebiet. Viele Menschen fliehen aus ihrer Heimat, meist sind es Kinder, Frauen und ältere Personen. Sie suchen vorübergehend Sicherheit in Nachbarländern. Die Spendenbereitschaft ist groß und läuft seit Wochen, vor allem mit Bargeld kann zielorientiert geholfen werden. Die SRK Thanstein brachte nun schnelle Hilfe auf den Weg. Seit dem letztem Jahr arbeitet das Vereinsmitglied der SRK Thanstein, Generalmajor Norbert Wagner, Commander des Joint Force Training Center (JFTC) der Nato im polnischen Bydgoszcz (Bromberg). Die SRK nutzte den kameradschaftlichen Kontakt zu dem hochrangigen Nato-General, um eine Spendenaktion für die Ukraineflüchtlinge zu organisieren. Insgesamt kamen bisher bei mehreren Aktionen über 3.000 Euro zusammen und konnten über den General direkt an die Betroffenen übergeben werden. Den Auftakt bildete eine spontane Sammlung der SRK-Schießsportgruppe beim Kameradschaftsschießen mit 272 Euro. Der BSB-Kreisverband mit seinen Kameradschaften, unterstützt von Privatspenden, übergaben 910 Euro und ein Friedensmarsch zur Wallfahrtskapelle Schönbuchen mit Initiator Wolfgang Schwab und Pfarrer Eugen Wismeth stand unter dem Motto: „Putin, stopp den Krieg!“. Mit 700 Euro unterstütze die teilnehmende Bevölkerung

An der Wallfahrtskapelle Schönbuchen beteten alle mit Pfarrer Eugen Wismeth (l.) für den Frieden.

und der CSU-Ortsverband Thanstein-Kulz diese Aktion. Mit ihrer Teilnahme zeigten die Akteure ihre Solidarität und Verbundenheit zum ukrainischen Volk. Eine weitere beachtliche Summe von 1.200 Euro spendeten die Kun-

den und der Biohof Ferstl beim Schlachttag mit Fleischverkauf. Weitere Spenden sind geplant und gelangen unbürokratisch direkt an die Betroffenen. Text/Fotos: Ludwig Dirscherl

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Oberpfalz

Aus den Bezirken

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Untertraubenbach

WALLFAHRT FÜR DEN FRIEDEN

treue Kameraden 3/2022

Untertraubenbach – Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine im Osten von Europa bewegt derzeit die Menschen in ganz Europa und darüber hinaus. Auch in Untertraubenbach treibt die Menschen die Angst vor den aktuellen Geschehnissen und die unsichere Zukunft um. Deshalb wurde kürzlich die Idee geboren, eine Friedenswallfahrt für die Bevölkerung nicht nur der Pfarreien Sankt Martin in Untertraubenbach sowie Sankt Michael in Penting zur Kapelle nach Streicherröhren zu organisieren. Normalerweise pilgert die SuKK seit 1879 jeweils am Pfingstmontag bei angenehmen Temperaturen nach Streicherröhren, um für den Frieden zu bitten.

Daniel Zimmermann von der SuKK und Andreas Bielke von der Feuerwehr übernahmen zusammen mit Gerlinde Dendorfer von Seiten des Katholischen Deutschen Frauenbunds die Initiative und luden kurzfristig dazu ein. Hochaktuell Wie präsent das Thema Frieden aktuell ist und wie sehr es die Menschen bewegt, sah man an diesem Sonntag im Frühjahr 2022. Nach dem Gottesdienst fanden sich die Mitglieder der drei Vereine zusammen mit zahlreichen Menschen aus der Umgebung auf dem Kirchplatz ein, um sich dem Wallfahrtszug anzuschließen. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und einem

Trotz eisiger Temperaturen schlossen sich zahlreiche Gläubige der Friedenswallfahrt an.

schneidenden kalten Ostwind ließen sich die Frauen und Männer allen Alters sowie zahlreiche Kinder nicht von diesem Bittgang zur Marienkapelle am Fuße des Traubenbergs abhalten. Lektor Michael Liegl übernahm an der Spitze des Zuges die Aufgabe des Vorbeters, begleitet vom Kreuzträger und den beiden Fahnen der SuKK, deren Mitglieder in Uniform mitmarschierten. An der Wallfahrtskapelle betonte Ruhestandspfarrer Josef Amberger, dass der Krieg im Osten Europas uns alle fassungslos mache. „Wir müssen miterleben, dass auf unserem Kontinent, in unserer Nachbarschaft Krieg herrscht“, stellte er fest. Hoffnungen

Bürgermeister Martin Stoiber, 2. Bürgermeister Walter Dendorfer und die SuKK Ehrenvorsitzenden Alois Berthold und Max Daiminger (von rechts) schlossen sich der Wallfahrt an.

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Alle Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konfliktes wurden zunichte gemacht. Die schrecklichen Bilder in den Medien machen Angst. Tausende von Menschen sind auf der Flucht, dazu tote Soldaten und Zivilisten sowie zerbombte Häuser. Hinzu kommen negative wirtschaftliche Folgen, die ganz Europa und darüber hinaus betreffen. „Hier wird uns wieder bewusst, dass der Friede nicht selbstverständlich ist“, so der Prediger. Josef Amberger sprach die Hoffnung aus, dass der Hass nicht weiter zunimmt und die Wunden wieder heilen können. Was Hoffnung macht ist die Tatsache, dass die Not mit dem Kriegs- und Flüchtlingselend eine Welle von Hilfsbereitschaft und Mitgefühl


Oberpfalz

Pfarrer Josef Amberger zelebrierte, eingerahmt von den Fahnen der SuKK, vor der Kapelle die Friedensandacht.

Die SuKK mit den beiden Vorsitzenden Daniel Zimmermann und Armin Kramer (von links) hatte die Wallfahrt mit der FFW und dem KDFB organisiert und eingeladen.

auslöst und ungezählte Menschen bereit sind zu helfen. Was bleibt, so Josef Amberger, ist vor allem das Gebet für die Menschen in der Ukraine und in ganz Osteuropa, auf dass die Gewalt so schnell wie möglich beendet wird. „Beten wir für die Verantwortlichen in der Politik, dass sie Wege aus dieser Situation herausfinden“, so der Wunsch des Pfarrers. „In schweren Zeiten hat das gläubige Volk immer im Gebet Zuflucht gesucht und auch gefunden“, resümierte Josef Amberger. Gerade an Orten wie am Marienwallfahrtsort Streicherröhren können wir unsere Sorgen und Nöte der Gottesmutter als Königin des Friedens anvertrauen, damit sie Fürsprache einlegt bei ihrem Sohn Jesus Christus auf dass die Kriegstreiber zur Einsicht kommen. Walter Dendorfer als 2. Bürgermeister und Kirchenpfleger sprach der gesamten Dorf-

beendet werden müsse. „Ohne Grund werden hier unschuldige Menschen getötet“, so das Stadtoberhaupt. Man sieht, wie brüchig der Frieden ist. Wichtig ist es nun den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. Auch die Chamer Bürgerspitalstiftung stellt zu diesem Zweck Wohnungen bereit. SuKK-Vorsitzender Daniel Zimmermann dankte allen Wallfahrern und betonte, dass man am Beispiel dieser innerhalb weniger Tage organisierten Friedenswallfahrt sieht, dass die Dorfgemeinschaft funktioniert. Josef Niklas, der die gesamte Andacht auf der Trompete musikalisch begleitet hatte, intonierte zum Abschluss die Bayernhymne, die die Anwesenden mitsangen bevor sie wieder gemeinsam betend nach Untertraubenbach zurück gingen. Text/Fotos: Konrad Groitl

gemeinschaft seinen Dank dafür aus, dass so viele an diesem Sonntagmorgen die Bittwallfahrt unterstützten. Sein besonderer Dank galt den organisierenden Vereinen, allen voran der SuKK. Diese habe immer schon Zeichen gegen den Krieg und für den Frieden gesetzt. Sei es mit der seit 1879 durchgeführten Friedenswallfahrt oder dem 1916 errichteten Heimkehrerkreuz auf dem Weinberg. Wie schnell es mit dem Frieden vorbei sein kann, hat der Machtmensch Putin mit seinem auf Lügen aufgebauten Angriffskrieg der gesamten Menschheit gezeigt. „Hoffen wir auf Gespräche, die Vernunft und den Frieden“, so Walter Dendorfer. Große Hilfsbereitschaft Auch Chams Bürgermeister Martin Stoiber betonte, dass der Angriffskrieg schnellstens

Kameradschaft 1883 Rothenstadt

EMMAUS-WANDERUNG Rothenstadt – Nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause konnte die Kameradschaft dieses Jahr am Ostermontag wieder eine Emmaus-Wanderung durchführen. Start war in der Schießhalle des Sportzentrums, wo der 1. Vorsitzende Alfons Landgraf die Teilnehmer begrüßte. Nach einer kleinen Stärkung mit Ostereiern, Süßigkeiten und einem Schnapserl machte man sich auf den Fußweg zur Gaststätte Hubertus in Ullersricht. Dort angekommen gab es Kaffee und Kuchen oder eine Brotzeit. Nach ein paar geselligen Stunden Aufenthalt trat man so gestärkt wieder den Rückweg an. – Unser Foto zeigt die Wandergruppe mit dem Vorsitzenden Alfons Landgraf (vorne Mitte) und dem Vorsitzenden der 7er-Kameradschaft Peter Ertl (mit gelben Anorak). Text/Foto: Lorenz Kiener

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Oberpfalz Kameradschaft 1883 Rothenstadt

Aus den Bezirken

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen

KAUM PERSONELLE VERÄNDERUNGEN AN DER VEREINSSPITZE

treue Kameraden 3/2022

Ullersricht – Am 29. April 2022 fand die wegen der Corona-Pandemie bereits zweimal verschobene Jahreshauptversammlung der Kameradschaft unter Leitung des 1. Vorsitzenden Alfons Landgraf im Gasthof Hubertus statt. Beim Totengedenken wurde besonders an den verstorbenen zweiten Vorsitzenden Max Amm, sowie den Böllerschützen Robert Thomas gedacht. In seinem Rückblick über die vergangenen zwei Jahre berichtete Landgraf über die wegen der Pandemie sehr eingeschränkten Aktivitäten. Es konnten fast keine offiziellen Veranstaltungen durchgeführt werden. Umso erfreulicher ist die Möglichkeit, endlich wieder ohne Einschränkungen zu Versammlungen zusammen zu kommen. Die Berichte des Kassiers Hans Baierl und des Schießwarts Hans-Jürgen Sperling zeigten durchaus erfreuliche Ergebnisse.

Der neue Vorstand zusammen mit den Geehrten und den neuen Ehrenmitgliedern Lorenz Kiener und Hans-Jürgen Sperling (vorne sitzend), 1. Vorsitzender Alfons Landgraf (l.) und Kreisvorsitzender Josef Lang (r.).

Der Mitgliederstand beträgt aktuell 96 Mitglieder. Die Neuwahlen ergaben kaum personelle Veränderungen. Im Anschluss konnten zehn Mitglieder für 30- bzw. 40-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Unter diesem Tagesordnungspunkt sorgte der 1. Vorsitzende für eine Überraschung. Er er-

Soldatenkameradschaft (SK) 1873 Neustadt/WN Jahreshauptversammlung und Neuwahlen

VORSTAND IM AMT BESTÄTIGT Neustadt/WN – Auch in den kommenden zwei Jahren steht Engelbert Eckart an der Spitze der SK Neustadt/WN. Wie der ge-

Der neue SK-Vorstand.

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samte Vorstand wurde er bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Weißes Rössl wiedergewählt.

nannte die Kameraden Hans Baierl, Lorenz Kiener und Hans-Jürgen Sperling wegen ihrer über 40-jährigen Vereinszugehörigkeit und aktiver ehrenamtlicher Tätigkeit im Vorstand zu Ehrenmitgliedern. Lorenz Kiener bedankte sich im Namen aller Geehrten, besonders für die neuen Ehrenmitglieder. Text/Foto: Lorenz Kiener

Da im Jahre 2021 die Jahreshauptversammlung der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, ging Eckart in seinem Bericht, auf die beiden letzten Jahre ein. Waren in den ersten drei Monaten 2020 noch Geburtstags- und Veranstaltungsbesuche möglich, wurden dann bis Juli alle Veranstaltungen abgesagt. Die danach geplanten Veranstaltungen wurden ab September erneut abgesagt. Auch das Jahr 2021 begann mit der Absage der Jahreshauptversammlung. Unter erschwerten Bedingungen konnten ab Juli wieder Termine abgehalten werden. Dazu zählte dann die Ehrung der Sportschützen, das Pokalschießen im Schützenheim Neustadt, die Teilnahme am Gottesdienst der örtlichen Vereine und der Besuch der Bezirksversammlung in Schondorf. Es konnte wieder eine Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge, die fast 1.500 Euro erbrachte, durchgeführt werden. Auch beim Volkstrauertag in Neustadt war die SK präsent. In Wöllershof wurde die Gedenkfeier in kleinem Rahmen ohne Gräbersegnung und Böllerschießen mit einer kleinen Fahnenabordnung durchgeführt. Die Soldatenkameradschaft hat derzeit 75 Mitglieder. Dies ist ein leichter Rückgang. Erfreulich jedoch, dass mit Sebastian Dip-


Oberpfalz

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2022 ist der 4. Juli 2022

pold, Kevin Hammer, Thomas Steiner, Fabian Stich und Martin Schmidberger neue Mitglieder gewonnen wurden. 3. Bürgermeister Heribert Schubert lobte die Soldatenkameradschaft für ihre Gemeinnützigkeit und Überparteilichkeit zum Wohle Bayerns und Deutschlands. Er rief die Mitglieder zur Unterstützung der Ukraine auf. Ausblickend erklärte der wiedergewählte Vorsitzende, dass im kommenden Jahr das 150-jährige Bestehen der Kameradschaft gefeiert wird. Dies wird aber nicht im großen Rahmen, sondern mit mehreren kleineren Veranstaltungen erfolgen. Soldatenkameraden geehrt In einer kleinen Feierstunde ehrte die SK ihre langjährigen Mitglieder mit Urkunden und Nadeln. Vorsitzender Engelbert Eckart lobte das Engagement der zu Ehrenden. Text/Fotos: Johann Adam

Vorsitzender Engelbert Eckart (4.v.l.) überreichte Urkunde und Nadel an verdiente Mitglieder.

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Der neue Vorstand der SK Neustadt/WN: Engelbert Eckart (Vorsitzender und Reservistenbeauftragter); Jürgen Buhl (2. Vorsitzender); Henry Rehfeldt (Kassenwart); Jürgen Hecht (Schriftführer); Ulli Kelnhofer, Peter Heinrich und Evelyn Kelnhofer (Beisitzer); Karl Schmidberger und Wolfgang Huber (Kassenprüfer). Für langjährige SK-Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Helmut Kreuzer (55 Jahre); Peter Forster (50); Günther Regn, Dieter Neubauer und Hans Dirschedl (35); Adolf Klein (30); Dr. Hans Sixt (25); Alois Zehrer, Dr. Hans-Georg Zahner, Josef Schmid, Roland Kraft, Manuel Färber (15); Wolfgang Schwarz, Zacharias Rebl und Peter Heinrich (10).

Krieger- und Soldatenverein (KSV) Zeitlarn Generalversammlung

GUT BESUCHT Zeitlarn – Der KSV Zeitlarn traf sich Mitte März zur diesjährigen, gut besuchten Generalversammlung im Vereinslokal Belvedere. In seinem Rechenschaftsbericht hob Baier vor allem die Festlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Vereins und den 20. Geburtstag der in Eigenleistung erbauten Kapelle „Maria Königin des Friedens“ am Bräuberg hervor. Drei Tage hatte der KSV gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Vereinen aus Zeitlarn und den Kriegervereinen aus der Umgebung sein Bestehen gebührend zelebriert. Rückblickend war es eine sehr gute Entscheidung – auch aufgrund der umfangreichen Vorbereitungen – die Feierlichkeiten wie geplant und unter Einhaltung der damaligen Hygieneregeln durchzuführen. So konnte zur Generalversammlung per Diashow und Film die Feier noch einmal nacherlebt werden. Andere Veranstaltungen mussten Pandemie bedingt ausfallen.

Der neue Vorstand des KSV Zeitlarn mit seinem 1. Vorsitzenden August Baier und Bürgermeisterin Andrea Dobsch (3. bzw. 8. v.r.). Neben Baier gehören dem Vorstand an: 2. Vorsitzender Dr. Erik Schlegel, Kassier Eduard Pflügl, Schriftführer Karl-Heinz Kornburger, Kassenprüfer Manfred Islinger und Josef Feuerer, Beisitzer Johann Mathes und Karl Allmeier, 1. Fahnenträger Martin Pflügl, 2. Fahnenträger Dr. Erik Schlegel.

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Oberpfalz

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2022

Durchgehend seit 1995 sind Kameraden vom KSV im Gemeindebereich unterwegs und unterstützen den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. bei der jährlichen Haussammlung, so auch im Jahr 2021. Bürgermeisterin Andrea Dobsch dankte dem KSV Zeitlarn für die Gestaltung des Volkstrauertages und informierte über die Lage der ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine. Der dortige Krieg war bei der Versammlung ein wichtiges Thema und wurde mit Blick auf die Schrecken des Krieges in Europa und dessen Auswirkungen besprochen.

Bei den Vorstands-Neuwahlen stellte sich Kassenprüfer Franz Lorenz, der dieses Amt zehn Jahre innehatte, nicht mehr zur Wahl. An seine Stelle rückte Manfred Islinger. Alle anderen Funktionsträger wurden in ihren Ämtern bestätigt. Eine besondere Auszeichnung wurde KarlHeinz Kornburger zu teil. Er wurde für seine 20-jährige Sammlertätigkeit vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. mit der Verdienstspange in Gold geehrt. Für 50 Jahre Vereinstreue wurde Siegfried Lorenz, für 40 Jahre Franz Tausendpfund und für 25 Jahre Helmut Bosl geehrt. Text: August Baier/Fotos: KSV Zeitlarn

7er- und Kameradschaftsbund Weiden

zu Bodenbelägen, Fallschutzmatten und Gummimatten verarbeitet oder im Sportplatzbau eingesetzt werden. Das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens um-

Besuch im Recycling-Unternehmen

fasst die Altbatterieentsorgung, Ölfilteraufbereitung und konsequente Werkstattentsorgung. Text/Fotos: Peter Ertl

ROHSTOFFE FÜR DIE ZUKUNFT Der 7er- und Kameradschaftsbund Weiden konnte endlich die 2021 coronabedingt abgesagte Besichtigung eines der modernsten Recycling-Betriebe in Europa nachholen. Es ging zu ESTATO Umweltservice GmbH in Weiden. Durch das jahrelang gewachsene Know-How und modernste Anlagentechnik ist die Firma in der Lage, Altreifen umweltgerecht und wirtschaftlich sinnvoll zu recyceln. Ca. 20 LkwLastzüge liefern täglich Reifen aus ganz Europa bei ESTATO an. Hartmut Krapfl, Angehöriger der SRK Schönkirch, führte durch das Unternehmen. Die Verwertungskapazität liegt bei 110.000 Tonnen Altreifen pro Jahr. Sechs Granulierlinien produzieren Gummigranulate in den unterschiedlichsten Größen, die

Die Besuchergruppe mit Hartmut Krapfl (gelbe Schutzweste) und 7er-Vorsitzender Peter Ertl (r.).

ESTATO-Mitarbeiter Hartmut Krapfl (l.) führte die Besuchergruppe aus Weiden.

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V.l.: Die Geehrten mit Bürgermeisterin Andrea Dobsch, Helmut Bosl, Karl-Heinz Kornburger und dem Vorsitzenden August Baier.

Altmaterial wird einer neuen Verwendung zugeführt.


Oberfranken Bezirksverband (BV) Oberfranken 65. Soldaten- und Friedenswallfahrt nach Vierzehnheiligen

TRADITION VERPFLICHTET Lichtenfels/Vierzehnheiligen – Die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Vierzehnheiligen hatte sich dieses Jahr noch einmal entschlossen, die 65. Soldaten- und Friedenswallfahrt nach Vierzehnheiligen im kleinen Rahmen abzuhalten. Wie immer – wenn auch in kleinerem Rahmen – wurde am dortigen „Ehrenmal“ (Kriegerdenkmal) nach dem Motto „Tradition verpflichtet“ der gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege sowie der Soldaten der Bundeswehr gedacht, die in den Einsätzen ihr Leben verloren. Die Mitglieder der ARGE trafen sich vor der Basilika und zogen mit den anwesenden Kameradschaften, die es sich nicht nehmen ließen dabei zu sein, zu einem Gedenkgottesdienst in die Basilika, der von Pater Johannes zelebriert, und von Organist Georg Hagel – einem Hauptmann der Reserve musikalisch umrahmt wurde. Der Pater fand auch am Ehrenmahl eindrucksvolle Worte. Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst begrüßte der Bezirks– und Kreisvorsitzende der Bayerischen Kameradenvereinigung (BKV) Kreisverband Bad Staffelstein, Roland

Kreisverband (KV) Kronach Hauptversammlung und Neuwahlen

ARMIN ZWINGMANN ÜBERNIMMT VORSITZ Kronach – Der KV Kronach startete nach zwei ruhigen Corona-Jahren mit neuer Mannschaft und Zuversicht in die Zukunft. Kreisvorsitzender Reinhard Schülein und Kassier Wolfgang Romig waren aus gesundheitlichen Gründen von ihren Ämtern zurückgetreten. Armin Zwingmann erhielt in der Hauptversammlung das Vertrauen als neuer Kreisvorsitzender. Wolfgang Förtsch stellte in seinem Rückblick fest, dass trotz der Pandemie die Kriegsgräbersammlungen durchgeführt wurden, und die Vereine an kirchlichen Festen und am Volkstrauertag mit Fahnenabordnungen präsent waren. Die Vereine verstünden sich als Mahner für den Frieden. Durch Bilder aus der Ukraine würden den Menschen die Schrecken eines Krieges täglich vor Augen geführt. Den Ukrainekrieg nahm der Vizepräsident des BSB, Klaus-Dieter Nitzsche, zum Anlass,

Oberst d.R. Dr. Klemens M. Brosig bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Leicht sen., am Ehrenmal alle Ehrengäste – allen voran die oberfränkische Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz - Gäste und Kameradschaften. Oberst d.R. Dr. Klemens M. Brosig, Landesvorsitzender (Bayern) des Reservistenverbandes (VdRBw), richtete lobende und mahnende Worte an die Teilnehmer und legte im Anschluss zu den Klängen des „Liedes vom guten Kamera-

den“, begleitet von Salutschüssen des Kanoniers Alfred Göring von der SK Isling am Ehrenmal einen Kranz nieder. Das folgende Totengedenken wurde vom neuen BSB-Bezirksvorsitzenden Oberstleutnant d.R. Thomas Brecht vorgetragen. Mit dem Abspielen der Nationalhymne wurde die Gedenkfeier beendet. Text/Foto: Peter Vietze

um kritische Worte zum Zustand der Bundeswehr zu äußern. Es wäre in der Rückschau betrachtet ein fataler Fehler gewesen, dass Deutschland nur friedliebende Völker um sich wähnte. Heute sei die Sachlage leider eine andere. Nitzsche lobte die Aktivitäten der Kameradschaften. Beispielhaft nannte er die SK Welitsch und die SK Friesen. Beide engagieren sich sowohl im Dorfleben als auch überregional mit der historischen Traditionstruppe in weißblauen Uniformen. Grußworte sprachen stellvertretender Landrat Bernd Steger und zweiter Bürgermeister Michael Zwingmann. Text/Foto: Klaus-Dieter Nitzsche

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Der neue Vorstand des KV Kronach: Armin Zwingmann (Vorsitzender); Heidi Hansen (Kassiererin); Wolfgang Förtsch (Stellvertretender Vorsitzender und Reservistenbetreuer); Werner Pasbrig (Schriftführer); Josef Porzelt aus Reitsch und Georg Bienlein (Kassenprüfer); Hans Reier aus Langenau und Dieter Kleiner (Beisitzer).

Der neue Kreisvorstand mit Ehrengästen (v.l.)- 1.Reihe: Kreisvorsitzender Armin Zwingmann, Heidi Hansen und Wolfgang Förtsch, 2.Reihe: Werner Pasbrig und BSBVizepräsident Dr. Klaus Dieter Nitzsche, 3.Reihe: Josef Porzelt und Georg Bienlein, 4.Reihe: Stellvertretender Landrat Bernd Steger und 2. Bürgermeister der Stadt Kronach Michael Zwingmann, 5.Reihe: Hans Reier und Dieter Kleiner.

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Oberfranken Soldatenkameradschaft (SK) Isling Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

ZAHLREICHE EHRUNGEN

treue Kameraden 3/2022

Isling - Nach einem Jahr Pause freute sich SK-Vorsitzender Dominik Mahr, zahlreiche Mitglieder zur Jahreshauptversammlung begrüßen zu können. Der Verein besteht aktuell aus 95 Mitgliedern, davon neun Ehrenmitglieder. Mahr zeigte sich erfreut, auch drei neue Mitglieder begrüßen zu können. Ein weiterer erfreulicher Tagespunkt waren zahlreiche Ehrungen. Ehrenmitglied Josef Brückner, der unter anderem 35 Jahre als Vereinskassier wirkte, konnte für sechzig Jahre Mitgliedschaft Urkunde und Nadel des Bayerischen Soldatenbundes entgegennehmen. Für das aktuelle Vereinsjahr sind laut Mahr diverse Veranstaltungen von der Teilnahme an der Soldatenwallfahrt in Vierzehnheiligen, über das beliebte Schnauzturnier bis hin zur traditionellen Sebastianifeier mit den Kameradschaften aus Obersdorf, Roth und Mistelfeld vorgesehen. Schriftführer Daniel Scheumann verlas den Jahresbericht 2021/2022, der auf Grund der Pandemie diesmal etwas kürzer ausfiel. Stadtrat Roland Lowig, zugleich 2. SK-Vor-

V.l. stehend: Roland Lowig, Philipp Lauer, Erwin Pusch, Markus Schütz, Josef Brückner, Valentin Gründel, Edmund Zeulner und Dominik Mahr; (sitzend): Rudolf Weberpals, Eva Schütz, Julia Weberpals, Manuela Mahr und Alfred Deuerling. sitzender, überbrachte die Grüße der Stadt. Die Planung für einen mehrtägigen Ausflug soll nach Abstimmung mit den Ortsvereinen für nächstes Jahr stattfinden. Hier wird er sich mit Zuständigen der Deutschen Kriegsgräberfürsorge in Verbindung setzen. Auf Antrag eines Kameraden soll in diesem Jahr das Konzentrationslager Bu-

chenwald besucht werden. Lowigs Dank galt den Mitwirkenden bei der Reinigung des Kriegerdenkmals. Wie immer erwähnenswert war die erfolgreiche Sammlung für die Kriegsgräberhilfe. Für den Ehrenvorsitzenden Johann Weberpals und in sei dies seit vielen Jahren ein großes Anliegen. Text/Foto: Gabriele Schardt

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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Josef Brückner (60 Jahre); Alfred Deuerling, Klaus Handke, Erwin Pusch, Rudolf Weberpals und Edmund Zeulner (35); Daniel Zeulner (15); Daniel Brückner, Lukas Dinkel, Sebastian Fischer, Margarete Greiner, Valentin Gründel, Lukas Haselmann, Julian Knauer, Philipp Lauer, Karin Mahr, Manuela Mahr, Robert Mahr, Simon Mahr, Bernd Paul, Werner Reysen, Andreas Schreck, Eva Schütz, Markus Schütz, Natali Stoisch, Susanne Tischer, Marian Tribale, Julia Weberpals, Manuela Weiß-Lauer und Steffen Zollnhofer (10).

Soldatenkameradschaft (SK) Mistelfeld Generalversammlung

KOMPLETTE FÜHRUNGSMANNSCHAFT IM AMT BESTÄTIGT Mistelfeld – Die Generalversammlung der SK Mistelfeld fand in der Schießanlage der SK statt. SK-Vorsitzender Jürgen Panzer erwähnte, dass das Vereinsleben seit nunmehr seit zwei Jahren fast zum Erliegen

kam. Deshalb seien rückblickend nicht viele Aktivtäten zu verzeichnen, Reinigungsarbeiten in der Alten Schule von Mistelfeld gehörten jedoch dazu. Bei den Neuwahlen wurde der gesamte Vorstand mit Jürgen

Panzer an der Spitze einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Kassier Stephan Ernst berichtete, dass sich die Vereinskasse aufgrund der Ausgaben für Miete und fehlenden Einnahmen geleert habe. Schießwart Bernd Höppel berichtete von einigen Übungsschießen in den letzten beiden Jahren und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich in diesem Jahr wieder mehr tut. Über Renovierungsarbeiten am Toilettenwagen berichtete Mario Luthardt. Text/Foto: Jürgen Panzer

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V.l.: Schießwart Bernd Höppel, Schriftführerin Yvonne Rauch, stellvertretender Vorsitzender Christian Köhnlein, Vorsitzender Jürgen Panzer und Kassier Stephan Ernst.

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Der neue Vorstand der SK Mistelfeld: Jürgen Panzer (1. Vorsitzender); Christian Köhnlein (stellvertretender Vorsitzender); Yvonne Rauch (Schriftführerin); Stephan Ernst (Kassier); Bernd Höppel (Schießwart); Mario Bauer (Reservistenbeauftragter); Mario Luthardt (Toilettenwagendisponent); Anja Hofmann, Andrea Kotschenreuther, Johann Köhnlein, Markus Höppel und Robert Herbst (Beisitzer); Robert Herbst und Niklas Höppel (Fahnenträger); Thomas Matthias und Dieter Müller (Kassenprüfer).


Oberfranken Kameraden- und Soldatenvereinigung (KSV) Wonsees und Umgebung Jahreshauptversammlung

VERDIENTE EHRUNGEN IM MITTELPUNKT Wonsees – Anlässlich der Jahreshauptversammlung Mitte März im Gemeindezentrum konnte KSV-Vorsitzender Roland Kauper einige Ehrengäste und zwei neue Vereinsmitglieder begrüßen. Er hob hervor, dass immer noch Corona-Fälle zu verzeichnen seien. Dies betreffe auch vier Mitglieder. Zur Totenehrung erhoben sich die Anwesenden und es wurde u.a. dem langjährigen Kreiskassier Georg Förch gedacht. Erfreut zeigte sich Kauper, dass gerade in Wonsees das Vereinsleben nicht zum Erliegen kam. Er berichtete von verschiedenen Aktionen. Bürgermeister Andreas Pöhner stellte aus seiner Sicht dar, welche vor kurzem noch kaum vorstellbare Situation plötzlich durch die aktuell schwelende Ukraine-Krise/-Krieg in Europa entstanden ist. Er bedankte sich beim KSV, der örtlichen Feuerwehr sowie beim Posaunenchor für die Ausgestaltung der Volkstrauertags-Veranstaltung. In den beiden Corona-Jahren war der KSV überaus erfolgreich bei den Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge. Im Jahr 2021 konnte die Kameradschaft das bisher beste Sammelergebnis von fast 820 Euro für die Arbeit des Volksbunds erzielen. Dies würdigte der Bezirksgeschäftsführer des Volksbunds, Robert Fischer, in seinem Grußwort und zeich-

v.l.: Volksbund-Geschäftsführer Robert Fischer, 1. Bürgermeister Andreas Pöhner, Jürgen Feulner, Martin Hupfer, Frank Löwlein, Leo Schobert, 1. Vorsitzender Roland Kauper und Kreisvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Nitzsche.

nete gleich mehrere Kameraden der KSV mit der bronzenen Verdienstspange aus. Fischer berichtete auch über den aktuellen Stand der „Arbeit für den Frieden“ des Volksbundes. Hier beschrieb er die derzeit außerordentlich schwierige Situation in den Gebieten der Ukraine, Weißrussland und der Russischen Föderation. Verständlicherweise ruht hier aktuell die Arbeit. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter in den verschiedenen Ländern ist uns sehr wichtig“, versicherte Fischer. BSB-Kreisvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Nitzsche hielt einen zeitgeschichtlichen, bis in die aktuelle Situation reichenden Vortrag zum Ukraine-Krieg. Er legte zudem die möglichen Auswirkungen eines Einsatzes

nuklearer Waffensysteme in all ihren Facetten dar. Seinen Vortrag rundete er durch einige Einblicke zur aktuellen Situation der Bundeswehr in der Landesverteidigung ab. Text/Foto: Dr. Thomas Kupfer

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besonders erfolgreiche Sammeltätigkeit für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurden ausgezeichnet: Werner Ganzleben und Peter Hübner (50 Jahre). – Jürgen Feulner, Martin Hupfer, Frank Löwlein, Leo Schobert und Dieter Schwarz (Volksbund-Verdienstspange in Bronze).

Kreisverband (KV) Pegnitz

EHRENKREISVORSITZENDER ERNST KRODEL VERSTORBEN Schnabelwaid - Der KV Pegnitz und die SK Schnabelwaid trauern um ihren Kameraden und Ehrenkreisvorsitzenden Ernst Krodel, der im hohen Alter von 95 Jahren verstarb. Kameraden des BSB gaben ihm das letzte Geleit. Ehrenbezirksvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Kreisvorsitzender Jürgen Hädinger und Rüdiger Goller, Vorsitzender der SK Schnabelwaid, hielten die Traueransprachen. Der Verstorbene war zehn Jahre lang Vorsitzender des Kreisverbandes und 13 Jahre Vorsitzender der SK Schnabelwaid. Er war für seine ruhige und besonnene Vereinsführung bekannt und hatte immer ein offenes Ohr für seine Kameraden. Im Jahr 2011 wurde ihm das Große Verdienstkreuz in Gold verliehen, 2019 wurde er für 75 Jahre Vereinstreue ausgezeichnet. Text/Foto: KV Pegnitz / Jürgen Hädinger

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Mittelfranken

Kreisversammlung mit Neuwahlen

KREISVORSTAND BLEIBT IM AMT

Mitgliederstand beträgt aktuell 803 Mitglieder. Ein Kreisausflug ist für 2022 noch nicht vorgesehen. Er regte die Auszeichnung mit Fahnenträger- und Böllerschützenabzeichen an und dankte allen Ortsvorsitzenden des Kreisverbandes und deren Unterstützern. Die Berichte der Funktionäre ergaben nicht viel Neues, da durch die Coronakrise die meisten Aktivitäten eingeschränkt waren. So fiel etwa das Kreisvergleichsschießen aus, soll aber nachgeholt werden. Luftgewehrschießen in den Vereinsschießständen funktioniert nur noch elektronisch, allerdings sind die BSB-Scheiben nicht konform mit denen des Deutschen Schützenbundes. Das Problem ist noch nicht gelöst. Kreisgeschäftsführer Robert Krusche konnte einen guten Kassenstand vermelden. Er

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Der neue Vorstand des Kreisverbands Ansbach: Fritz Netter (Vorsitzender); Josef Wegehaupt (Stellvertretender Vorsitzender); Robert Krusche (Geschäftsführer); Peter Greß (Schießwart); Florian Spiller (Reservistenbetreuer).

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kündigte an, dass ab 2023 mit den Mitgliedsbeiträgen, auch die Schützengebühren mit eingezogen werden. Die anschließende Wahl ging dann ohne Überraschungen über die Bühne. Der alte Vorstand wurde mit Fritz Netter an der Spitze auch wieder der Neue. Text/Foto: Robert Krusche

Abonnement treue Kameraden

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November/Dezember 2021

Titelthema

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Der neue, alte KV-Vorstand mit dem Bezirksvorsitzenden (v.l.): Robert Krusche, Peter Greß, Ralf Olmesdahl (Bezirksvorsitzender), Fritz Netter (Kreisvorsitzender), Gerhard Putz, Heinz Schächer, Hans Rudelberger, Bernd Vogt, Christian Rebelein.

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– Nr. 1

treue Kameraden 3/2022

Ansbach – Der KV Ansbach traf sich unter der Leitung des Kreisvorsitzenden Fritz Netter erstmals nach zwei Jahren im Landgasthof Gotzenmühle wieder zur Kreisversammlung. Nach der Totenehrung wandte sich der Bezirksvorsitzende Ralf Olmesdahl an die Versammlung. Nach der Coronakrise, die ja noch nicht vorbei ist, träfe uns nun die nächste Krise: der Überfall auf die Ukraine. Die positive Auswirkung für Deutschland: Sie hat erkannt, dass sie sich als starke Wirtschaftskraft nicht selbst versorgen kann. Positiv vielleicht auch für die Truppe. Das zugesagte Sondervermögen muss sinnvoll verwendet werden. Die Beschaffung der F35 sei ein Fehler. Erstens schwäche man dadurch die europäische Rüstungsindustrie, zweitens sei die F35 mit einer Reichweite von nur ca. 1.400 km sinnlos als Atomwaffenträger und damit Geldverschwendung. Raketenträger oder U-Boote mit Atomwaffenabschussmöglichkeiten wären die bessere und billigere Variante. 20 Milliarden werden allein für die Auffüllung der Munitionsbestände der Bundeswehr benötigt. Olmesdahl hofft, dass es mit der Vereinsarbeit jetzt wieder vorwärtsgeht. Der Kreisvorsitzende sprach diverse Termine an, darunter auch die Landesversammlung am 18. Juni in Deggendorf. Der KV-

131. Jahrgang – Nr. 6

Aus den Bezirken

Kreisverband (KV) Ansbach

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Mittelfranken Kreisverband (KV) Gunzenhausen Jahreshauptversammlung

KITTSTEINER BLEIBT KREISVORSITZENDER Streudorf - Nach der Lockerung der Corona-Bestimmungen hielt der KV Gunzenhausen erstmals nach zwei Jahren wieder eine Jahreshauptversammlung ab. Die Veranstaltung, für die die SKK Streudorf verantwortlich war, fand in der Gaststätte „Frankenhof“ in Streudorf statt. Ortsvorsitzender Markus Reithmeier als Gastgeber begrüßte die anwesenden Ortsverbände und gab einen kurzen Einblick in die SK Streudorf. Ein besonderer Gruß des Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Kittsteiner, der bei den Neuwahlen in seinem Amt bestätigt wurde, galt dem neugewählten BSB-Bezirksvorsitzenden Ralf Olmesdahl, der in seinem Grußwort auf das aktuelle Thema Ukraine-Krieg und das Verhalten der NATO ein. Corona bedingt wurden 2019 bis 2021 keine Hauptversammlungen durchgeführt, so Kittsteiner in seinem Bericht. Er berichtete von den wenigen Terminen, die von Corona nicht betroffen wurden, etwa Geburtstagsfeiern. Im Juli 2021 feierte die KRK-Oberasbach-Unterasbach-Frickenfelden in der Mitgliederversammlung ein internes Vereinsfest zum 100-jährigen Bestehen.

Der Vorstand des KV Gunzenhausen (v.l.): Heribert Wagner, Albert Reithmeier, Karl-Heinz Kittsteiner, Friedrich Bauer und Friedrich Hertlein.

In einem ausführlichen Fachbeitrag vermittelte Reinhold Rebelein als Feuerwerker und Sprengmeister Wissenswertes über Panzerabwehrmunition und deren Wirkung. Mit Fallbeispielen und Anschauungsmaterial gelang es ihm, den Anwesenden wichtige Information zu geben. Text/Foto: Peter Brandl

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Der neue Vorstand des KV Gunzenhausen: Karl-Heinz Kittsteiner (1. Vorsitzender); Friedrich Bauer (Stellvertretender Vorsitzender); Albert Reithmeier (Kassenwart und Schriftführer); Heribert Wagner und Friedrich Hertlein (Kassenrevisoren).

Soldaten- und Kriegerkameradschaft 1872 (SKK) Nennslingen

TOTALAUFLÖSUNG GERADE NOCH EINMAL ABGEWENDET SKK soll Sparte der örtlichen Schützengesellschaft werden Nennslingen – Zur Jahreshauptversammlung 2022 am 5. März konnte SKK-Vorsitzender Alfred Blädel den Ersten Bürgermeister der Marktgemeinde Nennslingen, Bernd Drescher, den Ehrenvorsitzenden Helmut Gloßner und weitere 31 Vereinsmitglieder begrüßen. Nach dem Totengedenken und seinem Bericht folgten die Berichterstattungen von Schriftführer, Kassiererin, Kassenprüfer, Schießwart der Schießgruppe sowie des Schussmeisters der Böllerschützengruppe. Kassenprüfer Georg Engelhardt bescheinigte der Kassiererin eine hervorragende Arbeit, wobei er die saubere und übersichtliche Kassenführung hervorhob. Die Mitgliederversammlung entlastete Kassiererin und Vorstand. Vor der Durchführung der periodischen Neuwahlen ging Blädel auf die derzeitige

Situation zum Fortbestand des Vereins ein. Er erläuterte, dass sich trotz intensiver Bemühungen und persönlicher Befragung der einzelnen Mitglieder durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr kein Mitglied für eine Wahl in den Vorstand zur Verfügung stellte. Da sich an dieser Situation auch bei den angesetzten Neuwahlen am Versammlungstag nichts änderte, wurde der Beschluss gefasst, den eigenständigen Verein „Soldaten- und Kriegerkameradschaft 1872 Nennslingen und Umgebung“ aufzulösen und als „Sparte SKK Nennslingen“ bei der „Schützengesellschaft Nennslingen 1456 e.V.“ zu gründen. Unter dieser Voraussetzung erklärte sich der bisherige Vorstand bereit - bis zur geplanten Auflösung des Vereins weiter im Amt zu bleiben. Somit war die

komplette Auflösung der SKK Nennslingen gerade noch einmal abgewendet worden. Im Vorgriff auf die Spartengründung wählte die Versammlung einstimmig hierzu Martin Pfeiffer zum Spartenleiter, welcher dann in den Vorstand der Schützengesellschaft Nennslingen integriert ist. Somit war auch sichergestellt, dass das 150-jährige Jubiläum der SKK Nennslingen verbunden mit einem Ehrungsabend voraussichtlich am 11. Juni 2022 stattfinden kann. Mit dem Dank an die Vorstandsmitglieder für die gute Zusammenarbeit, allen Helfern, Frauen, Kriegsgräbersammlern, der Feuerwehr und die Marktgemeinde Nennslingen schloss 1. Vorsitzender Alfred Blädel die Versammlung. Text: Gerhard Ohl

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Mittelfranken Soldatenkameradschaft (SK) Oberdachstetten Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

EHRUNGEN NACHGEHOLT

treue Kameraden 3/2022

Oberdachstetten – Nach zweijähriger Pause konnte kürzlich endlich wieder eine Jahreshauptversammlung bei der SK Oberdachstetten durchgeführt werden. Der 1. Vorsitzende Robert Krusche bedankte sich bei den Anwesenden für ihre Unterstützung in diesen schweren Zeiten. Die SK Oberdachstetten hat einen Mitgliederstand von aktuell 31 Mitgliedern. Davon sind sechs Frauen und sechs Kameraden im Reservistenverband. Die SK hat eine Sportschützengruppe mit acht Böllerschützen, davon sind drei als Sportschützen gemeldet. Drei auswärtige Böllerschützen kamen als Neuzugang 2022 dazu. Die Kriegsgräbersammlung 2021 erbrachte gut 460 Euro. Es hätte mehr sein können, wenn nicht während der Sammlung der Lockdown dazwischen

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Unterwurmbach Mitgliederversammlung

VORSTAND BESTÄTIGT Unterwurmbach – Pandemie bedingt konnten weder 2020 noch 2021 Mitgliederversammlungen der SRK Unterwurmbach stattfinden. Mitte März traf man sich nun

V.l.: Heinz Schächer, Hartmut Kahl, Christian Moll, Hermann Moll, Erika Krusche und Inge Sikora.

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gekommen wäre und damit abgebrochen werden musste. Die Kameradschaft beschloss, in diesem Jahr am „Marsch der Verbundenheit“ teilzunehmen, falls dieser stattfinden würde. Das gleiche gilt für das Dorffest in Oberdachstetten, an dem die Kameradschaft immer für das sonntägliche Mittagessen sorgte. Text/Foto: Robert Krusche

Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Hartmut Kahl (Böllerschützenabzeichen in Gold); Carsten Liebelt (Fahnenträgerabzeichen in Silber). - Hermann Moll (60 Jahre); Christian Moll und Heinz Schächer (25); Inge Sikora und Erika Krusche (10).

wieder zur Mitgliederversammlung im Gasthaus „Sessler“. SRK-Vorsitzender Wolfgang Fuchs konnte hierzu den Kreis-OrgLeiter Mittelfranken-Süd, Dietmar Eitel, sowie den Vorsitzenden der Kreisgruppe Mittelfranken-Süd des Reservistenverbandes, Christian Schröppel, begrüßen. Nach dem Totengedenken berichtete Fuchs über Veranstaltungen im vergangenen Jahr und gab eine Vorschau auf den Veranstal-

tungsplan 2022. Der stehe allerdings wegen der Pandemie unter Vorbehalt. Kassier Gerhard Kettler gab einen Einblick in den Kassenstand und nachdem die Kassenrevisoren ihm eine korrekte und gewissenhafte Kassenführung bescheinigt hatten konnten Kassier und Vorstand entlastet werden. Nachdem sich der bisherige Vorstand erneut zur Wahl stellte, wurde diese zügig vollzogen. Text/Fotos: Peter Brandl

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Der alte und neue Vorstand der SRK Unterwurmbach: Wolfgang Fuchs (1. Vorsitzender); Gerhard Kastner (Stellvertretender Vorsitzender); Marion Fuchs (Schriftführerin); Gerhard Kettler (Kassier); Thomas Schnotz und Stefan Gutmann (Kassenrevisoren); Sonja Riesch und Florian Reuter (Beisitzer); Stefan Gutmann, Norbert Arzten und Gerhard Kettler (Delegierte).

Der neue SRK-Vorstand (v.l.): Stefan Gutmann, Florian Reuter, Sonja Riesch, Thomas Schnotz, Marion Fuchs, Wolfgang Fuchs (1. Vorsitzender), Gerhard Kastner, Gerhard Kettler und Kreisvorsitzender Christian Schröppel.

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Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Reinhard Betz, Thomas Schnotz, Werner Schuster, Werner Seegmüller, Martin Kettler, Karl Loy und Claus Rubensdörfer (Gründungsmitglieder) (40 Jahre); Stefan Gutmann (25 Jahre Mitgliedschaft im VdRBw).


Mittelfranken Soldatenkameraden (SK) Markt Bibart Neue Führung

SIEGFRIED VÖLKER ÜBERNIMMT VORSITZ EINER STABILEN KAMERADSCHAFT Friedrich Dürr zum Ehrenvorsitzenden ernannt Markt Bibart – Seit 1999 war Friedrich Dürr Vorsitzender und treibender Motor der Markt Bibarter Soldatenkameraden. Er blickt auf 23 Jahre Vorstandsarbeit zurück, zu der er gekommen sei, wie die sprichwörtliche Mutter zum Kind, erzählte er den Mitgliedern in der endlich wieder möglichen Versammlung. Als Zeichen des Dankes ernannten ihn die Kameraden zum Ehrenvorsitzenden. Dürr wird dem Verein auch weiterhin helfend und beratend zur Seite stehen. Dürr hatte angesichts der anstehenden Neuwahl des Vorstands dafür Sorge getragen, dass der Verein nicht nur gesichert dasteht, sondern auch mit einer zuverlässigen Mannschaft weitergeführt werden kann. So folgten die Mitglieder seinem Vorschlag, Siegfried Völker zum neuen Vorsitzenden zu wählen. Ganze zwei Jahre war wegen der Pandemievorschriften keine Präsenzveranstaltung möglich und auch die geplanten Veranstaltungen des Vereins, die das Markt Bibarter Kulturleben immer wieder bereichert haben, mussten verschoben oder gar abgesagt werden. Nun sei es endlich wieder möglich, sich zu treffen und er hoffe sehr, dass die vorbereiteten Veranstaltungen zusammen mit den Garten- und Blumenfreunden im Ort doch noch stattfinden können. Zwei hochkarätige Bühnenkünstler haben sich in der „Meier’ Scheune“ angesagt und wollen ihr Können unter Beweis stellen. So kommt am 25. Juni Constanze Lindner und am 3. September kein Geringerer als Christian Springer. Die vor zwei Jahren erworbenen Karten haben ihre Gültigkeit behalten. Was der 96 Mitglieder starke Verein ebenfalls bietet sind selbst vorbereitete und organisierte Busreisen. Eine solche war vor zwei Jahren noch geplant und sollte in die Goldene Stadt Prag führen. Aber auch hier machte Corona einen Strich durch die Rechnung der Vereinsverantwortlichen. Sobald hier wieder mit Planungssicherheit gerechnet werden kann, wird man dieses Angebot wieder aufgreifen. Einen sichtbaren Beitrag zur Ortsverschönerung hat der Verein im vergangenem Jahr umgesetzt. Eine

Der neugewählte Vorsitzende Siegfried Völker (r.) steckt seinem Amtsvorgänger Friedrich Dürr (M.) das Ehrenzeichen an und Andreas Nahrhaft überreicht ihm die Ehrenurkunde.

farbig gefasste Bienenbeute aus einem Stück heimischen Holz geschnitzt steht am Ortseingang an der Bibartaue. Die Kosten von insgesamt über 5.000 Euro wurden mit 2.000 Euro von der LAG unterstützt. Den Rest haben die Soldatenkameraden aus eigenerwirtschafteten Mitteln finanziert. Gelitten unter Corona habe auch die jährliche Haussammlung. So hat sich der Verein entschlossen, aus eigenen Mitteln 500 Euro an die Kriegsgräberfürsorge zu überweisen. Text/Foto: Andreas Nahrhaft

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Der neue Vorstand der Soldatenkameraden Markt Bibart: Siegfried Völker (1. Vorsitzender); Andreas Nahrhaft (Stellvertretender Vorsitzender); Jakob Zehn (Kassier); Alexander Tuschl (Schriftführer); Bernd Angl, Klaus Haas, Klaus Nölp und Florian Kleinteich (Beisitzer); Wolfgang Müller und Helmut Stütz (Kassenprüfer).

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Mittelfranken

Aus den Bezirken

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Gräfensteinberg Jahreshauptversammlung

NACH ZWEI JAHREN WIEDER VERSAMMELT

treue Kameraden 3/2022

Geiselsberg – Pandemie bedingt konnten auch bei der KSK Gräfensteinberg 2020 und 2021 keine Mitgliederversammlungen stattfinden. In diesem Jahr aber fand wieder eine solche statt. Hierzu hatte der KSK-Vorstand in das Gasthaus „Rutz“ eingeladen. 1. Vorsitzender Friedrich Steinbauer eröffnete die Versammlung und begrüßte die Teilnehmer, darunter Vereinswirtin Luise Rutz und Ehrenmitglied Hermann Wiedmann, den ältesten Vereinsangehörigen und Kriegsteilnehmer. Nach dem Totengedenken folgte der Bericht des 1. Vorsitzenden für die Jahre 2020/21, wobei nur wenige Aktivitäten – etwa die Teilnahme an den Volkstrauertagen in Obererlbach und Gräfensteinberg – stattfanden. Die Kameradschaft hat 29 Mitglieder, davon drei Ehrenmitglieder. Wie die drei Böllerschützen sind alle beim BSB gemeldet. 1. Bürgermeister Christian Beierlein trat der Kameradschaft im Januar 2022 als förderndes Mitglied bei.

V.l.: Kurt Knoll, Lothar Fuchs, Klaus Oswald, Andreas Lehmeier, Manfred Laubinger, Reiner Hirsch und 1. Vorsitzender Friedrich Steinbauer.

Zum Schluss seines Berichts bedankte sich Steinbauer bei den Vorstandsmitgliedern, dem Fahnenträger sowie den Böllerschützen und allen Mitgliedern für die geleistete Arbeit in den letzten Jahren. Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der Kameradschaft sowie beim BSB beendeten die Versammlung. Text: Peter Brandl/Foto: Karl Frabscha

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Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Verein – Lothar Fuchs (KRK-Abzeichen in Gold/40 Jahre); Dietmar Eitel und Klaus Oswald (KRK-Abzeichen in Silber/25). BSB Jahre: Werner Dörsch (50 Jahre); Kurt Knoll und Manfred Laubinger (45); Lothar Fuchs (40); Reiner Hirsch (30); Dietmar Eitel und Klaus Oswald (25); Andreas Nehmeier (20).

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Gräfensteinberg

TRAUER UM KASSIER REINER HIRSCH Gräfensteinberg – Die KSK Gräfensteinberg trauert um ihren Kassier Reiner Hirsch, der am 6. April 2022 im Alter von nur 57 Jahren unerwartet viel zu früh verstarb. Durch sein geselliges, kameradschaftliches und immer korrektes Auftreten war er in der KSK sehr beliebt und geachtet. Nach seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr bei der 5./Nachschubbataillon 10 in Heidenheim trat er im Jahr 1992 in die KSK ein. Er übte bis zu seinem Tod über 15 Jahre lang das Amt des Kassenwartes aus. 2017 wurde er für 25-jährige Zugehörigkeit zum Verein mit dem Vereinsabzeichen in „Silber“ ausgezeichnet. 2018 absolvierte er den Böllerschützen-Lehrgang und wurde als solcher auch eingesetzt. Vom Bayerischen Soldatenbund wurde er für 30-jährige Mitgliedschaft und mit dem Verdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte in der Jahreshauptversammlung am 25.03.2022, an der er letztmals in offizieller Funktion teilnahm. Text: Peter Brandl/Foto: Frabscha

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html

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Mittelfranken Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Laibstadt und Umgebung Jahreshauptversammlung

GELUNGENE VERJÜNGUNG IM VORSTAND Laibstadt – Zahlreich beteiligten sich die Mitglieder der KSK Laibstadt und Umgebung an der Jahreshauptversammlung, die nach zwei Jahren Corona-Pause am 1. April 2022 im Sportheim stattfand. Vorsitzender Mathias Harrer freute sich sichtlich, dass vor allem so viele junge Mitglieder den Weg ins Sportheim gefunden hatten und auch Josef Singer, mit 87 Jahren eines der ältesten Mitglieder an der Versammlung teilnehmen konnte. Voller Stolz begrüßte er ebenfalls den Vorsitzenden des Patenvereins des Krieger- und Militärvereins Titting, Anton Wittmann, der in seinen Grußworten das freundschaftliche Verhältnis mit Laibstadt hervorhob. Nach einem kurzen Totengedenken berichtete Schriftführer Johann Struller, dass in den letzten beiden Jahren viele Veranstaltungen ausfallen mussten. Doch die Sammlungen für die Kriegsgräberfürsorge und die Totenehrungen am Volkstrauertag konnten auch in den Coronajahren unter besonderen Auflagen ehrwürdig durchgeführt werden. Auch die Feier zum 100-jährigen Bestehen des Kriegerehrenmales am Volkstrauertag im vergangenen Jahr konnte gefeiert werden. Franz Eigner hatte hierzu eine ausführliche Broschüre erstellt.

Der neue KSK-Vorstand (v.l.): Mathias Harrer, Franz Eigner, Norbert Hausner, Harald Regensburger, Stefan Baumann, Jürgen Eigner, Sebastian Hammerl, Gabriel Regensburger, Johann Struller und Anton Wittmann, der 1. Vorsitzende des Patenvereins aus Titting.

Kassier Franz Eigner legte einen positiven Bericht vor. Die KSK zählt aktuell 102 Mitglieder. Vorsitzender Mathias Harrer übernahm dann wieder das Kommando und erläuterte den Stand der Dinge zum 140-jährigen Jubiläum im Juli. Doch der wichtigste Teil des Abends stand noch an – die Neuwahlen. Zahlreiche Kriegervereine mit einer langen Tradition müssen sich auflösen, da ihnen der Nachwuchs fehlt und sich niemand mehr findet, der diese Vereine weiterführt. Nicht so in Laibstadt. Vor Jahren schon hat der Vorstand erfolgreich die jungen Soldaten nach dem

Wehrdienst und ganz bewusst die jungen Männer angesprochen und erfolgreich im Verein integriert und so stand eine ziemlich junge Truppe bereit, um Verantwortung zu übernehmen. Der langjährige Vorsitzende Mathias Harrer erklärte sich noch einmal bereit, für die nächsten vier Jahre zu kandidieren, was ihm die 29 wahlberechtigten Mitglieder mit einem einstimmigen Ergebnis dankten. Abschließend ehrte der Vorsitzende die langjährigen Vorstandsmitglieder Johann Struller und Gabriel Regensburger für deren langjähriges Engagement. Nach der Ehrung entschieden sich vier weitere junge Männer der KSK beizutreten. Harrer war sichtlich erfreut über den Mitgliederzuwachs und beendete die Versammlung zu später Stunde. Text: Josef Baumann/Fotos: Franz Eigner

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Der neue Vorstand der KSK Laibstadt und Umgebung: Mathias Harrer (1. Vorsitzender); Harald Regensburger (2. Vorsitzender); Jürgen Eigner (Schriftführer); Franz Eigner (Kassier); Stefan Baumann, Norbert Hausner und Sebastian Hammerl (Beisitzer); Wolfgang und Bernhard Struller (Kassenprüfer); Michael Baumann (Fahnenträger).

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2022 V.l.: Die Geehrten Johann Struller und Gabriel Regensburger sowie Vorsitzender Mathias Harrer.

ist der 4. Juli 2022

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Mittelfranken Kameraden- und Reservistenverein (KRV) Bechhofen

Aus den Bezirken

KRIEGSGRÄBER FÜR DIE ZUKUNFT ERHALTEN

treue Kameraden 3/2022

Bechhofen – Fünf Gräber in Bechhofen aus der Zeit des 1. Weltkriegs sollen auch in Zukunft erhalten bleiben. Deswegen trafen sich Ende März 2022 verschiedene Akteure, denen es um den dauerhaften Bestand dieser Denkmäler geht. So kamen der mittelfränkische Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dirk Mewes, die Heimatpflegerin Claudia Dommel, Annette Rank als Vertreterin der Marktgemeinde Bechhofen (Friedhofsverwaltung) und Vorstandsmitglieder des KRV Bechhofen zusammen. Dirk Mewes als ausgewiesener Experte für Kriegsgräber klärte die Anwesenden über den rechtlichen Status der fünf Begräbnisstätten auf: So seien diese keine eigentlichen Kriegsgräber, da sie sich in der Vergangenheit im Eigentum und der Pflege von Privatpersonen befanden. Diese hatten die sterblichen

V.l.: Annette Rank, Claudia Dommel, Dietmar Schopp und Dirk Mewes bei den fünf Kriegsgräbern.

Überreste ihrer gefallenen Angehörigen in die Heimat überführen lassen. Deswegen komme auch die Kriegsgräberfürsorge für den weiteren Erhalt der Grabstätten auf. Er ermutigte jedoch alle Anwesenden, sich um die weitere Pflege und eine eventuelle Sanierung der einzelnen Gräber zu bemühen. Laut den Vertretern des KRV Bechhofen stehen wohl in den nächsten Jahren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an:

Reservisten/Kriegerverein (R/K) Burgsalach/Indernbuch Jahreshauptversammlung

BLICK NACH VORN Burgsalach - Zur Jahreshauptversammlung der R/K Burgsalach/Indernbuch am 6. März 2022 konnte der 1. Vorsitzende Willi Auernhammer im Sportheim trotz Coronazeit 24 Mitglieder begrüßen. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung und der Totenehrung

berichtete er über die abgelaufenen zwei Vereinsjahre. Das Jahr 2020 hatte mit der Jahreshauptversammlung noch ganz normal begonnen, dann folgte die Pandemie und mit ihr das große Absagen der geplanten Termine.

So haben sich mehrere der Grabsteine im Lauf der Jahrzehnte gesenkt. Auch haben die Witterungseinflüsse den Grabmälern stark zugesetzt. Alle waren sich einig, dies als gemeinschaftliche Aufgabe der Marktgemeinde und des KRV anzugehen. So wird es eine große Aufgabe der nächsten Zeit sein, von verschiedenen Stellen Spenden und Fördergelder einzuholen. Text/Foto: Johannes Flierl

Einzig der Volkstrauertag fand statt, sieben Kameraden nahmen teil. Bis auf zwei Veranstaltungen -Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge sowie Volkstrauertag – war auch 2021 das gesamte Vereinsleben zum Erliegen gekommen. Anlässlich der diesjährigen Jahreshauptversammlung waren vor allem die ausgefallenen Ehrungen nachzuholen. Als Beisitzer für den verstorbenen Gerd Blobner bestätigte die Versammlung Hans Klein. In diesem Jahr soll wieder ein Kameradschaftsabend stattfinden, eine 4-Tagesfahrt nach Wien, eine Grillfeier und verschiedene andere Veranstaltungen wie die schon obligatorische Weihnachtsfeier. Text: Willi Auernhammer Foto: Michael Struller

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Sie wurden geehrt.

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Hermann Maurer, Gerhard Schwarz und Willi Auernhammer (50 Jahre). – Stefan Satzinger (Verdienstkreuz 1. Klasse ); Ernst Satzinger, Gerhard Meyer, Oskar Geck, Hans Klein, Helmut Heckel und Thomas Auernhammer (Verdienstkreuz 2. Klasse); Alfred Schweinesbein, Michael Brenner, Dieter Krauß, Siegfried Lang und Jens Bernt (Ehrenkreuz); Manfred Pappler (Böllerschützenabzeichen in Gold)


Mittelfranken

Soldaten-Kameradschaft und Kriegerverein (SKK) Göggelsbuch-Lampersdorf Jahreshauptversammlung mit Ehrungen

46 KAMERADEN AUSGEZEICHNET Göggelsbuch-Lampersdorf – Die SKK Göggelsbuch-Lampersdorf ehrte im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 11. März insgesamt 46 Kameraden. Der stellvertretende Kreisvorsitzende Philipp Seitner nahm die Auszeichnungen zusammen mit dem ersten Allersberger Bürgermeister Daniel Horndasch und dem SKK-Vorsitzenden Helmut Rickert vor. Neben den Auszeichnungen für 50, 40 und 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Ehrungen für besondere Leistungen vorgenommen. Text/Fotos: Michael Goll

Die ausgezeichneten Kameraden von der SKK Göggelsbuch-Lampersdorf

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Für besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Georg Holland (Böllerschützenabzeichen Silber); Erwin Harrer, Michael Herzog und Michael Goll (Fahnenträgerabzeichen Bronze); Hubert Mederer und Richard Großhaußer (fünfmaliger Sammeleinsatz für die Kriegsgräberfürsorge).

Vorne v.l.: Fahnenträger Erwin Harrer, Kreisvorsitzender Philipp Seitner, 1. Bürgermeister Daniel Horndasch; hinten: 2. Vorsitzender Hubert Mederer, 1. Vorsitzender Helmut Rickert.

V.l.: Philipp Seitner, Hubert Mederer, Helmut Rickert, 1. Bürgermeister Daniel Horndasch.

DENKEN SIE DARAN … uns Beiträge zu „zeitlosen“ Ereignissen in Ihren Vereinen zuzusenden. Damit können wir auch in veranstaltungsarmen Zeiten alle zwei Monate im wahrsten Sinne des Wortes vielseitige treue Kameraden gestalten. Ihre Redaktion

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Mittelfranken Kreisverband (KV) Weißenburg Kreisversammlung

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2022 70

WIEDER EIN TOP-SAMMELERGEBNIS FÜR DIE KRIEGSGRÄBERFÜRSORGE Stopfenheim – In Vertretung des krankheitsbedingt verhinderten 1. Vorsitzenden des KV Weißenburg, Jens Krüger, hieß Kreisgeschäftsführer Erich Grimm bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Sportheim in Stopfenheim neben dem Ehrenkreisvorsitzenden Hans Bauernfeind auch den Kreisorganisationsleiter Mittelfranken-Süd des Reservistenverbandes, Dietmar Eitel, willkommen. Grimm zeigte sich erfreut von der gestiegenen Teilnehmerzahl, waren doch immerhin 21 von 29 Ortskameradschaften des KV mit seinen derzeit 1.488 Mitgliedern vertreten. Ziel bleibe aber weiterhin, so der Kreisgeschäftsführer, dass alle Ortskameradschaften an der Kreisversammlung teilnehmen. Der Totenehrung durch den 2. Kreisvorsitzenden und Vorsitzenden der RK Burgsalach/Indernbuch, Willi Auerhammer, folgte der Bericht über die coronabedingt wenigen Aktivitäten und Termine des abgelaufenen Jahres. Besonders positiv war das Sammelergebnis mit über 8.500 Euro (nach 2.500 Euro im Vorjahr) für die Kriegsgräberfürsorge, wenn auch das Ergebnis vor Corona (2019 mit fast 9.700 Euro) noch nicht wieder erreicht werden konnte. Es folgte der Ausblick auf die Termine in 2022. Dietmar Eitel informierte über die Aktivitäten seiner Kreisgruppe, die neuen Dienstgrade Korporal/Stabskorporal und zeigte den Umfang der Verteidigungshaushalte und Militärausgaben ausgewählter Staaten auf. Nach den Berichten erfolgte die Aussprache, bei der es auch um den Mitgliederschwund und die gesellschaftliche Rolle der Ortskameradschaften in der Zukunft ging. Grimm forderte die Vereine auf, das Vereinsleben wieder aufzunehmen und unterbreitete Veranstaltungs- und Unterstützungsangebote von Seiten des KV. Er warb für die Teilnahme an der Landesversammlung, die heuer am 18. Juni in der Stadthalle in Deggendorf stattfindet. Nachdem Kassenwart Walter Bengel seinen Kassenbericht vorgetragen hatte, der ein positives Ergebnis für 2021 aufzeigte und die Kassenprüfer die ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt hatten, wurden Kassier und Vorstand einstimmig entlastet. Kreisschießwart Karl Rosenauer musste über die Auflösung der Schießgruppe Bieswang und den wegen der Coronapande-

Die Geehrten und Ehrenden (v.l.): 3. Kreisvorsitzender Karl Löffler, 2. Kreisvorsitzender Willi Auernhammer, Christian Schöppl, Christopher Schäl, Karl-Heinz Schwarzbach (Vertreter), Werner May (entschuldigt).

mie abgebrochenen Fernrunden-Wettkampf berichten und wünschte allen Schützen für das Jahr 2022 „Gut Schuss“. Bei der Kreisversammlung erfolgten Ehrungen verdienter Mitglieder, die der 2. und 3. Kreisvorsitzende Willi Auernhammer und Karl Löffler vornahmen. Text/Foto: Erich Grimm

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Für besondere Leistungen wurden geehrt: Karl-Heinz Schwarzbach (Großes Verdienstkreuz am Bande); Christopher Schäl, Werner May und Christian Schöppl (Verdienstkreuz II. Klasse).

Veteranen- und Soldatenverein (VSV) Heidenheim 1872 Jahreshauptversammlung

REINHOLD REBELEIN ZUM VORSITZENDEN GEWÄHLT Bisheriger Vorsitzender nun Ehrenvorsitzender Heidenheim – Nachdem die Jahreshauptversammlung des VSV Heidenheim im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pande-

mie nicht stattfinden konnte, traf man sich Ende Februar 2022 Gasthaus zur Rose zur diesjährigen Versammlung. Acht der der-

V.l.: Karlheinz Kittsteiner, Kreisvorsitzender des Bayerischen Soldatenbundes, zeichnet Andreas Arnhold für 40 Jahre VSV-Zugehörigkeit aus. (r.) Reinhold Rebelein, neuer 1. Vorsitzender des VSV.

Der bisherige VSV-Vorsitzende Manfred Kirchdörfer (sitzend) wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt und mit dem Großen Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet. Stehend: Hermann Habermeyer.


Mittelfranken zeit 24 Mitglieder waren anwesend. Als Gast nahm der BSB-Kreisvorsitzende Karlheinz Kittsteiner teil. Für den erkrankten 1. Vorsitzenden Manfred Kirchdörfer leitete Reinhold Rebelein – der im Verlauf der Versammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde – die Versammlung. Kirchdörfer wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der Gefallenen beider Weltkriege und der im Friedenseinsatz getöteten Bundeswehrsoldaten. In den vergangenen zwei Jahren verstarben die VSV-Mitglieder Erich Habermeyer, Walter Pfanz und Hans Binner. Rebelein stellte fest, dass in den vergangenen beiden Jahren wegen der Corona-

Schutzmaßnahmen keine Veranstaltungen stattfinden konnten. Am Kirchweihgottesdienst und am Volkstrauertag nahm nur er mit der Fahne teil. Neue Mitglieder zu gewinnen sei äußerst schwierig, so Rebelein. In diesem Zusammenhang bedauert er auch die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht und die Auflösung des Bundeswehrstandorts Heidenheim. Auf Antrag des Kassenprüfers wurde dem Kassier und dem gesamten Vorstand Entlastung erteilt. Zum Schluss gab Rebelein noch die für 2022 vorgesehenen Termine bekannt, bat um die Werbung neuer Mitglieder und beschloss mit seinem Dank die Versammlung. Text: Quelle Altmühl-Bote Fotos: Privat

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Der neue Vorstand des VSV Heidenheim: Reinhold Rebelein (1. Vorsitzender); Hermann Schirmer (2. Vorsitzender); Hermann Habermeyer (Schriftführer und Kassier); Gerhard Hanneder (Kassenprüfer). Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Manfred Kirchdörfer (Ehrenvorsitzender und Großes Verdienstkreuz in Gold). - Andreas Arnhold, Ernst Karl, Hermann Schirmer und Hans Leberzammer (40 Jahre); Günther Dreger (25).

Soldaten- und Kameradschaftverein (SKV) Niederlindach Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

STEFAN WEBER ALS VORSITZENDER BESTÄTIGT Niederlindach – Die Neuwahl des Vorstands sowie die Ehrungen von langjährigen Mitgliedern prägten das Programm der Hauptversammlung des SKV Niederlindach. Diese fand wie immer, außer im letzten Jahr, als man wegen Corona pausieren musste, am Dreikönigstag im Sportheim des FC Niederlindach statt. Bei den Neuwahlen wurde der 1. Vorsitzende Stefan Weber für die kommende Amtsperiode bestätigt. Vor den üblichen Jahresberichten wurde an die verstorbenen Vereinsmitglieder erinnert. Dann blickte Weber auf die relativ wenigen Vereinsaktivitäten im Berichtszeitraum zurück, darunter auch ein Spalier-Stehen anlässlich einer Hochzeit. Lobend hob der Vorsitzende die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge hervor, bei der wieder stattliche Beträge gespendet wurden. Auch Kassier Willi Loeser konnte in seinem Kassenbericht nur Erfreuliches melden. So konnte er für die zwei letzten Jahre durch die Einnahmen beim Makrelenverkauf und dank der Spenden einiger Mitglieder jeweils ein stattliches Plus verbuchen. Beim Punkt Verschiedenes wurde die Reinigung und Verschönerung des Areals am Ehrenmal angesprochen. Der SKV Niederlindach möchte als ältester Verein im Dorf anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums im Jahre 2024 wieder ein würdiges Kriegerdenkmal vorweisen können. Text/Foto: Jörg Buff

V.l.: Josef Haselmann, Heinz Hedwig, Norbert Gröger, Willi Loeser, Hans Ackermann, Robert Willert, Sebastian Loeser, Valentin Wirth und Thomas Willert.

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Der neue Vorstand des SKV Niederlindach: Stefan Weber (1. Vorsitzender); Heinz Hedwig (Stellvertretender Vorsitzender u. Schriftführer); Robert Willert (stellvertretender Schriftführer); Thomas Willert und Norbert Gröger (Kassierer); Mirko Schreiber und Sebastian Loeser (Kassenprüfer); Jürgen Dreßel und Bernd Geier (Reservistenbetreuer); Robert Willert und Josef Haselmann (Fahnenträger). Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinszugehörigkeit wurden ausgezeichnet: Willi Loeser (Verdienstkreuz 1. Klasse); Thomas Willert und Sebastian Loeser (Böllerscützenabzeichen Bronze); Willi Loeser (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Silber); Heinz Hedwig und Robert Willert (dto. Bronze) - Josef (Sepp) Haselmann (50 Jahre); Hans Ackermann und Valentin Wirth (40).

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2022 ist der 4. Juli 2022

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Unterfranken Kreisverband Würzburg/ Main-Spessart Vielfältige Ukraine-Hilfe

Aus den Bezirken

EINE HERZENSANGELEGENHEIT Kürnach/Schwerte/Budapest – Nach Beginn des Einmarsches der russischen Truppen in die Ukraine und der Ankunft der ersten Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet wurde vielen Bürgern klar, dass sich eine humanitäre Katastrophe anbahnt.

treue Kameraden 3/2022

Schnelle Hilfe für Geflüchtete in Deutschland … Schon nach den ersten Tagen der kriegerischen Auseinandersetzung trafen die ersten ukrainischen Flüchtlinge, zumeist Frauen und Kinder, in Deutschland ein. Auch im Einzugsbereich des KV Würzburg/Main-Spessart. In einer Spessartgemeinde trafen fünf Frauen mit ihren Kindern ein und suchten nach Hilfe und Unterkunft. Die Geflüchteten konnten nur das Nötigste auf ihrer Flucht mitnehmen – Papiere und ein paar wenige Kleidungsstücke. Sie kamen bei einer befreundeten Familie vorläufig unter. Eine Gemeinde im Landkreis Main-Spessart konnte auf die Schnelle ein leerstehendes Gebäude zur Verfügung stellen. Allerdings fehlte es dort an Einrichtungsund Gebrauchsgegenständen jeglicher Art. Aufgrund der Anfrage um Hilfe an den KV Würzburg/Main-Spessart wurde von diesem eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, um entsprechende Hilfe bei den Mitgliedern aufzurufen. So konnten innerhalb kürzester Zeit Matratzen, Bettwäsche, Schlafsäcke, Winter- und Kinderbekleidung gesammelt werden. Auf diesem Wege nochmal herzlichen Dank an die Kameraden. … und aus Deutschland Eine weitere großartige Leistung war die Spendensammlung des Kameraden vitéz Stefan Simon aus Schwerte. Simon ist Mit-

Ausladen der LKW´s im Zentrallager in Budapest

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Spendenflut in Deutschland

glied des KSV Kürnach und Gründer des VRKRN e.V. (ein Ableger der karitativen Abteilung des ungarischen Vitézi-Rend in Deutschland). Zusammen mit einem Bekannten rief er in Schwerte und Umgebung zu einer Spendenaktion für die Ukraine auf. Ziel war es, den LKW seines Bekannten, des Unternehmers Sascha Enders, mit Hilfsgütern nach Ungarn und mit Hilfe des VitéziRend Katastrophenschutz-Geschwaders an die ukrainische Grenze zu bringen. So kamen beide auf die verrückte Idee, den Aufruf in der örtlichen Presse und den sozialen Medien zu veröffentlichen. Gesammelt wurden die Spenden bei der Firma DREKU in Villigst und bei Stefan Simon zu Hause. Schnell zeigte sich, dass die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung nahezu grenzenlos war und es schien sich eine Katastrophe bezüglich der Lagerkapazitäten und auch der Transportmöglichkeiten anzubahnen. Durch die schnelle und unbürokratische Hilfe der Unternehmerin Katharina Metzger, die einen 12-Tonner LKW mit zwei Fahrern zur Verfügung stellte, konnte fürs Erste Luft geschaffen werden. Doch schon nach zwei weiteren Tagen kristallisierte sich heraus, das auch dies nicht reichen würde, um den riesigen Spendenfluss zu bewältigen, sodass noch ein weiterer 40-Tonner bei einer Spedition bestellt werden musste. Drei LKW´s mit über 40 Tonnen Hilfsgütern, darunter hauptsächlich haltbare und schnell zuzubereitende Lebensmittel, Hygieneartikel und Medizinprodukte, Medika-

mente, aber auch ein Ultraschallgerät und ein Defibrillator gingen letztendlich Richtung Ungarn auf die Reise. Im Zentrallager des Katastrophenschutz-Geschwaders des Vitéz-Orden in Budapest wurden die Hilfsgüter für den Weitertransport umgeladen. Ab sofort fährt der bereits vor zwei Jahren vom VRKRN zusammen mit SchrezenmaierKältetechnik gespendete Gelenkbus zur Grenze und verteilt dort die Hilfsgüter bedarfsgerecht und wohl organisiert. Auf dem Rückweg werden Geflüchtete mit nach Budapest genommen, wo sie betreut aufgenommen werden. „Nachhaltige und dauerhafte Hilfe ist uns sehr wichtig“, betont Stefan Simon die Arbeit des Ordens und fügt hinzu „ich bin sehr gerührt, wenn ich sehe, wie die Spenden aus Schwerte sinnvoll genutzt werden und anderen Menschen in dieser schlimmen Zeit helfen“. Die Medizinprodukte sollen mit Hilfe der Kirche in die Ukraine gebracht werden. Weitere Transporte sind wahrscheinlich, denn der Verein geht nicht davon aus, dass die Not der Menschen bald aufhört. „Was hier gerade passiert ist unfassbar und wir freuen uns, wenn wir mit unserem Beitrag zu Linderung des Leids beitragen können. Wenn ich die Bilder sehe, geht mir das Herz auf“, sagt Sascha Enders. Mittlerweile sind die Hilfsgüter mit einem Konvoi von einem Gelenkbus, einem LKW und mehreren PKWs mit Anhängern an die Grenze gebracht worden. Die ungarischen Kameraden des Vitézi Rend verteilen die

Der Bus als mobile Krankenstation und Flüchtlingstransporter, hier im Konvoi an die ukrainische Grenze

Mitglieder des Vitézi-Rend Katastrophenschutzgeschwader und seine Helfer


Unterfranken

Übergabe der Schlüssel des Kinderkrankenwagens an den Generalkapitän des VR, vitéz János Molnár Gaszó (l.) durch vitéz Stefan Simon (r.) in Budapest. Sachen. So wird auch dafür gesorgt, dass nicht Berge auf einmal an der Grenze sind, die gar nicht verarbeitet werden können. Nachhaltige Arbeit zum Wohle der Menschen ist dem Orden sehr wichtig. Es wäre zu schade, wenn die Spenden vergammeln müssten. Deshalb wird alles bedarfsgerecht mitgenommen. Es treffen immer weitere Spenden ein. An mehreren Wochenenden sind bereits weitere Kleintransporter nach Ungarn, aber auch Polen gefahren. „Hand in Hand für die Menschlichkeit“ – nie war es wichtiger als heute. Ein Rettungswagen als mobile Sanitätsstation Ein weiteres Projekt des VRKRN e.V. war die Realisierung der Spende eines gebrauchten Rettungswagens. Er soll zunächst als mobi-

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) 1874 Zeil Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen

KARLHEINZ VOGEL ÜBERGIBT VORSITZ NACH ÜBER DREI JAHRZEHNTEN Zeil – Nach corona-bedingten Verschiebungen der Jahreshauptversammlung konnte der 1. Vorsitzende der SRK Karlheinz Vogel zahlreiche Mitglieder begrüßen. In seiner Begrüßungsrede erklärte er, dass er nach 31 Jahren sein Amt aufgeben und in jüngere Hände legen werde. Michael Stretz wählte die Versammlung zu seinem Nachfolger. Mit 85 Mitgliedern in beiden Teilen der Ka-

Der fertig aufgerüstete Wagen le Sanitätsstation zusammen mit dem bereits 2020 gespendeten Gelenkbus an der ungarisch-ukrainischen Grenze eingesetzt werden. In der Hoffnung, dass der Kriegszustand in der Ukraine nicht mehr zu lange andauert, soll der Wagen danach noch als Babynotarzt in Ungarn eingesetzt werden. Vorsitzender Stefan Simon freut sich, dass durch viele großzügige Spenden ein gut erhaltener Rettungswagen gekauft werden konnte. Das Schwerter Rote Kreuz hat ein Lifepack und ein Beatmungsgerät gespendet. Mehrere Arztpraxen und eine Dortmunder Baustoffunternehmerin haben für die Finanzierung und die Ausstattung mit Medikamenten gesorgt. Am 26. März haben Andreas Pap und Stefan Simon den Wagen beim Wohltätigkeitsball des Vitézi Rend an den ungarischen Orden übergeben. Für Andreas Pap war es auch eine

meradschaft übergibt Vogel ein wohlgeordnetes Haus. Er erinnerte an die vielen zivilen und militärischen Veranstaltungen, an Fahrten und Kameradschaftsabende und nicht zuletzt an die Pflege der Vereinsutensilien sowie die Einrichtung der neuen Kameradschaftsräume im Haag. Er wünsche sich vor allem, dass die gemeinsame Arbeit erfolgreich fortgesetzt wird. Nicht nur lang anhaltender Applaus würdigte seine großartige Leistung über die vielen Jahre, sondern es wurde auch in einer kleinen Laudatio ein großer Dank gesagt. Christoph Winkler sagte im Namen aller Kameraden und Kameradinnen herzlichen Dank für sein langjähriges Engagement und sein Herzblut für die Kameradschaft. Sicher lasse ein solches Amt manchmal verzweifeln, so Winkler, es sei aber das Los des Vorsitzenden

emotionale Reise an einen Ort, wo er als junger Malteser 1989 mit den westdeutschen Maltesern im Hof der Kirche von Zugliget das Lager für die DDR-Flüchtlinge mit aufgebaut hat. „Hier nach 33 Jahren noch einmal zu stehen, wo wir damals an der Demokratie mitgewirkt haben, ist ein sehr bewegender Moment.“ Als weiteres Projekt ist die Anschaffung eines gebrauchten Sprinters geplant, um Hilfsgüter, die im Augenblick mit privaten PKW´s an die Grenze gebracht werden zu entlasten. Text: Rainer Schmitt/Fotos: Stefan Simon Spendenkonto: VRKRN e.V, Sparkasse Schwerte, DE61 4415 2490 0000 0879 99, Kennwort: BSB 1874 + Name des Spenders. Eine Spendenquittung kann ausgestellt werden.

V.l.: Der neue Ehrenvorsitzende Karlheinz Vogel und der neue Vorsitzende Michael Stretz.

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Unterfranken

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2022

die Fäden in der Hand zu halten, die Kameradschaft und den Zusammenhalt zu pflegen. Gerade jetzt im Angesicht des Ukrainekrieges wird das wieder deutlich. „Das hast Du mit Bravour geschafft und so sind wir traurig, wenn Du gehst“, so Winkler. „Du warst und bist eine feste Größe in der Kameradschaft, ein Fels in der Brandung.“ Aber, es sei auch richtig einem Jüngeren Platz zu machen. „Man muss gehen, wenn es bedauert wird“, sagte einmal Heinrich Schneier, Ehrenbürger der Stadt Zeil. „Wir alle in der Kameradschaft bedauern deinen Rückzug sehr. Du warst und bist schon ein besonderes Kaliber, um es militärisch auszudrücken.“ Es war fast selbstverständlich, dass der Antrag an die Versammlung, Karlheinz Vogel zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen einstimmig verabschiedet und noch einmal mit großen Applaus und Schulterklopfen besiegelt wurde. Der neue Vorsitzende Michael Stretz bedankte sich für das in ihn gesetzte Vertrauen, er werde nun in große Fußstapfen treten. Er bedankte sich auch bei allen Kameraden, die auch die vielen weiteren Aufgaben mit übernommen haben. Text/Fotos: Christoph Winkler

V.l.: Alexander Dürrbeck, Matthias Seufert, Michael Stretz, Jessica Seufert und Ewald Göpfert.

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Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Ewald Göpfert (Großes Verdienstkreuz am Bande). – Helmut Fischer (40 Jahre); Harald Seidel, Gerhard Haupt, Uwe Schlossnagel, Udo Nass, Horst Rößler, Alfons Schamberger und Christoph Winkler (25); Daniel Smital und Rainer Hertlein (10). - Franz Frank, Horst Rössler und Michael Stretz (Silberne Vereinsnadel). - Wolfgang Heim und Wolfgang Pottler (Bezirks-Ehrennadel VdRBw). Der neue Vorstand der SRK Zeil: Michael Stretz (1. Vorsitzender); Alexander Dürrbeck (2. Vorsitzender); Franz Sennefelder (Kassenwart); Herta Vogel (Stellvertretende Kassenwartin); Jessica Seufert (Schriftführerin); Matthias Seufert (Stellvertretender Schriftführer); Ewald Göpfert (Fahnenträger).

Oberbayern

Veteranen- und Soldatenverein (VSV) München-Forstenried Jahreshauptversammlung am Volkstrauertag

JOHANN FOYSE IM AMT BESTÄTIGT München-Forstenried – Im Anschluss an den Gottesdienst und die Gedenkfeier zum Volkstrauertag 2021 fand im „Alten Wirt“ die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen des VSV Forstenried statt. Bei den Wahlen wurde der bisherige Vorsitzende Dr. Johann Foyse in seinem Amt bestätigt. Die Veranstaltung zum Volkstrauertag war erneut von der Corona-Pandemie geprägt. Dennoch erinnerte der VSV an seine gefallenen und vermissten Kameraden der vergangenen beiden Weltkriege. In der Pfarr-

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Gedenkfeier am Denkmal Forstenried.

kirche Hl. Kreuz Forstenried fand Pater Klaus Desch im Gottesdienst Worte der Mahnung und auch der Versöhnung. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde am Friedensmahnmal im historischen Dorfkern

mit einer Kranzniederlegung, Ansprachen, Gebeten, sowie verschiedenen Trompetenstücken der Kameraden gedacht. Text: Rudolf Machl Foto: Bernhard Wübert


Schwaben

BR24-Beitrag

VETERANEN-VEREINE: TRADITION ODER AUS DER ZEIT GEFALLEN? Der Bayerische Rundfunk nahm sich in einem Beitrag von Michaela Neukirch, Korrespondentin Studio Allgäu, am 27. April 2022 in seinen Programmen BR24 und Bayern 1 des Themas Krieger- und Soldatenvereine an. BSB-Präsident Richard Drexl war einer der Interviewpartner. Am Beispiel der Krieger- und Soldatenkameradschaft Wilpoldsried (Allgäu) werden die Aufgaben der Vereine dargestellt, aber auch deren Nachwuchssorgen (Stichwort „Aussetzung der Wehrpflicht“) und was

dagegen getan werden kann. Das Veteranenwesen müsse es weiter geben, so Drexl vor dem Hintergrund kriegerischer Auseinandersetzungen in Europa, angefangen von den Balkankriegen bis jetzt zum Krieg in der Ukraine. Die Soldaten müssten wissen, dass sie in der Gesellschaft gut aufgehoben sind. Dazu gehöre das Gedenken an die gefallenen Soldaten. Junge Mitglieder sollen verstärkt über die sozialen Medien erreicht werden. Die Wilpoldsrieder wollen sich übrigens mit

elf weiteren Allgäuer Vereinen zu einer Art Dachverband zusammenschließen, um ihre Kräfte besser zu bündeln und gemeinsam Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Es gehe auch darum, sich neue Aufgaben zu suchen, etwa in der Flüchtlingshilfe, der Heimatpflege oder anderen sozialen Projekten. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine gewinnt aber auch eine ureigene Aufgabe der Krieger- und Soldatenvereine, das aktive Eintreten für den Frieden, an Bedeutung. Quelle: BR

Archivfoto: Klaus D. Treude

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Schwaben

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2022 76

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Oettingen 1873 e.V.

LANGE VERGESSEN UND JETZT WIEDER ENTDECKT Michael Dietrich – ein Soldatenschicksal im 1. Weltkrieg Oettingen – Eigentlich war die Erinnerung an ihn schon längst verblasst. Nur sein Name auf dem Kriegerdenkmal auf dem Friedhof in Ehingen a. Ries erinnerte noch an ihn. Die Rede ist von dem Soldaten Michael Dietrich aus Niederhofen. Nach mehr als einem Jahrhundert konnte nun sein Schicksal aufgeklärt werden. Noch immer tauchen selbst nach langer Zeit bei Haushaltsauflösungen oder baulichen Maßnahmen Relikte auf, mit denen die Finder oftmals nichts mehr anfangen können. Meistens sind es einige vergilbte Fotos oder Schriftstücke, über deren Bedeutung man in aller Regel nichts mehr weiß. Dann werden diese weggeworfen und damit verschwindet auch die letzte Erinnerung an einen Menschen. Es war ein Glücksfall, dass die Familie Dietrich aus dem Oettinger Stadtteil Niederho-

fen bei Umbaumaßnahmen fündig wurde und sich an die Oettinger SRK wandte und einige Bilder, ein Schriftstück sowie eine Plakette übergab. Man wusste zwar, dass in der Familie ein Angehöriger im 1. Weltkrieg gefallen war, die näheren Umstände seines Todes aber kannte man nicht mehr. Michael Dietrich wurde am 17. Mai 1894 in dem kleinen Dorf Niederhofen geboren. Offenbar wurde er im Jahre 1916 zum Königlich Bayerischen 15. Infanterie-Regiment „König Friedrich August von Sachsen“ eingezogen, dessen damaliger Standort Neuburg a. Donau war. Seine beiden älteren Brüder Joseph und Otto dienten zu diesem Zeitpunkt bereits. Wie seinerzeit üblich, ließen sich die Soldaten zur Erinnerung an ihre Dienstzeit im Atelier Richard Schlüter in Neuburg fotografieren. Das erhaltene Bild zeigt die Rekruten mit ihrem Vorgesetzten. Der weitere militärische Werdegang des Soldaten lässt sich nicht mehr genau rekonstruieren. Michael Dietrich muss aber noch 1916 zum Königlich Bayerischen 3. Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ versetzt worden sein. Nach Einsätzen 1915 an der Ostfront und 1916 bei Verdun wurde diese Einheit im Sommer 1916 wieder bei Kämpfen im Osten eingesetzt.

Veteranenabzeichen des Bay. Kriegerbundes 1874

Am 2. Juli war das Regiment bei den Kampfhandlungen während der sog. Borossilow-Offensive in der Ukraine bei der Kolonie Nowi Emilin eingesetzt. Dort offenbar verwundet, kam Michael Dietrich am 3. Juli 1916 in ein Lazarett nach Dresden, wo er am nächsten Tag verstarb. Das vergilbte Dokument, das der Familie Dietrich seinerzeit zugesandt wurde, berichtet: „Das Reservelazarett teilt Ihnen mit, dass Ihr Sohn Michael, vom 3. Bayer. Inf. Rgt., heute Abend verstorben ist. Er wurde am 3.7.16 hier verwundet eingeliefert. Die Beerdigung erfolgt Sonnabend, den 8. Juli 1916 auf dem hiesigen Garnisonsfriedhof. Sollten Sie beabsichtigen, Ihren Sohn nach der Heimat überführen lassen zu wollen, so wird um Ihre umgehende Benachrichtigung gebeten. In dem Falle erhalten Sie aus Reichsmitteln eine Vergütung von 60 Mark“. 1916 ließ sich Michael Dietrich (2. Reihe von oben ganz links) mit seinen Kameraden zur Erinnerung an seine Auf Wunsch der Familie Dienstzeit in Neuburg ablichten. wurde der Verstorbene


Schwaben

Benachrichtigung des Reservelazaretts I in Dresden an die Familie Dietrich über den Tod ihres Sohnes Michael vom 4.7.1916.

in seine Heimat überführt. Auf dem Friedhof von Ehingen fand er dann seine letzte Ruhestätte. Von der Familie Dietrich wurde der SRK Oettingen auch ein Veteranenabzeichen des Bayerischen Kriegerbundes 1874 übergeben. Vermutlich gehörte diese Plakette den Veteranen Otto oder Joseph Dietrich,

da der Verein erst im Jahre 1921 gegründet wurde. So ermöglichten die wenigen erhaltenen Bilder und ein Dokument, dass wir heute wenigstens ein wenig über das Schicksal des Soldaten Michael Dietrich wissen, der nur 22 Jahre alt wurde. Text: Werner Paa/Fotos: Familie Dietrich

Auf dem Helm von Michael Dietrich ist die Ziffer 15 zu sehen. Es handelt sich um die Regimentsnummer des Königlich Bayerischen 15. Infanterie-Regiments.

Sportschützen

Kreisverband (KV) Neumarkt / Oberpfalz

SCHÜTZEN GEEHRT Seubersdorf – Bei der Jahresversammlung des KV Neumarkt (s. S. 50) wurden auch erfolgreiche Schützen geehrt. Urkunden gab es für die erfolgreichen Mannschaften im Kreisschießen mit 45 Teilnehmern (1. Platz Reichertshofen vor Oberwiesenacker und SRK-RK Berg). Bei den Einzelwertungen war Werner Bärnreuther der erfolgreichste Schütze vor Franz Feierler und Gerhard Niebler. Bei den Damen siegte Monika Wolf vor Melanie Niebler und Gisela KirzinText/Foto: Vera Gabler ger.

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Sportschützen

Aus den Bezirken

Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Hannberg / Mittelfranken

ZU GAST BEI DEN NEUENBÜRGER SCHÜTZEN

treue Kameraden 3/2022

Neuenbürg – Nachdem die CoronaSchutzvorschriften es wieder zuließen, nahmen die Hannberger Sportschützen Mitte April eine Einladung des 1. Vorsitzenden Günter Rüdiger vom Schützenverein „Andreas Hofer“ Neuenbürg zum Vergleichsschießen an. Neun Vereinsmitglieder stellten sich der Herausforderung und schossen in drei verschiedenen Disziplinen. Da sich alle als Amateure in diesem Bereich sahen, ging es hierbei in erster Linie um die Geselligkeit. Für die Sieger gab es dennoch auch eine kleine Siegprämie. Für das leibliche Wohl während des Auf-

Die Sieger der einzelnen Disziplinen (v.l.): Andreas Friedel, Klaus Friedel und Stefan Essl.

enthaltes sorgte in gewohnt bewährter Weise Günter Rüdiger, während drei weitere Schützenvereinsmitglieder die Aufsicht und Auswertung beim Schießen übernah-

men. Alle freuten sich über einen ersten Schritt zur Rückkehr in die „Normalität“. Text: Oskar Klinga Foto: Karl-Heinz Schütze

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Diebach / Mittelfranken Pokalschießen

DER OB GEWINNT

V.l.: 2. SRK-Vorsitzender Gerhard Ebert überreicht Dr. Markus Naser den Pokal.

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Steinbach a.d.Holzhecke – Nach einjähriger Corona-Zwangspause konnte das traditionelle Pokalschießen der SRK Diebach wie immer am letzten Sonntag im Kirchenjahr, doch noch organisiert und durchgeführt werden. Mitmachen bzw. ins Schützenhaus kommen konnten nur die Kameraden, die die aktuellen Corona-Vorgaben erfüllten. Markus Naser, Walter Kammleiter, Hannes Reichert, Matthias Franz, Herbert Weiß und Gerhard Ebert nahmen an dem Schießen teil. Trotz aller Einschränkungen war jeder mit viel Herzblut dabei und kämpfte um dem Pokal. Letztendlich konnte sich SRK-Mitglied Dr. Markus Naser (Oberbürgermeister der Stadt Rothenburg o.d.T.) durchsetzen und wurde Pokalsieger. Text/Foto: Walter Rohn


DIE ARST – EINE BAYERISCHE BESONDERHEIT von Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt Die bayerischen Soldatenverbände Die Dichte der Soldatenverbände in Bayern wird nur noch in Österreich übertroffen. In den deutschen Ländern gibt es auch dort, wo es sich um historische deutsche Länder handelt, keine vergleichbare Zahl an Vereinen und Kameradschaften. Bedeutendster und einflußreichster Soldatenverband ist auch hier der Landesverband Süddeutschland des Deutschen BundeswehrVerbandes (DBwV). Seine Struktur, seine Kameradschaften und seine Aufgaben unterscheiden sich von allen anderen durch die politische Aufgabenstellung und die zentrale Führung. Ähnliches gilt für die Landesgruppe des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw). Sie ist zwar mit Abstand stärkster Landesverband des VdRBw in Deutschland, aber nicht stärkster Soldatenverband in Bayern. Das ist mit Abstand der Bayerische Soldatenbund 1874 e.V. (BSB). Seine örtlichen Kameradschaften leiten ihre Geschichte zurück auf die Einigungskriege bis 1871 und waren dereinst in nahezu jeder bayerischen Gemeinde vertreten. Gegründet wurde er 1874 als Landesverband durch königliche Verfügung. Einzelne Kameradschaften lassen sich bis in die Befreiungskriege (um 1813) zurückführen. Generationen wichtiger Gemeindevertreter und prominenter Persönlichkeiten waren führende Vereinsmitglieder. Zahlreiche Mitglieder sind in den Weltkriegen gefallen, weshalb sich die Kriegervereine in besonderer Weise für die Ehrung der Kriegstoten und die Pflege der Kriegerdenkmäler zuständig fühlen. Die Verbandszeitschrift des BSB treue Kameraden steht auch der ARST1 offen. Die Wirren der Revolution 1918 bis 1923, als Frontsoldaten sowohl (in den Großstädten) auf Seiten der aufständischen Kommunisten als auch der von der Regierung eingesetzten Freikorps kämpften, haben seinerzeit ihre Spuren in betroffenen größeren Gemeinwesen hinterlassen. Als nach dem 2. Weltkrieg Soldatenvereine wieder erlaubt waren, kam es überall zur erneuten Grün-

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Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern e.V. Deutscher Soldaten- und Kameradschaftsbund

dung von Soldatenvereinigungen und -kameradschaften. Wegen der durch Flucht, Vertreibung, Ausbombung und Not bedingten Bevölkerungsveränderungen in den Gemeinden unterschieden sich diese Kameradschaften nach Zweck und Mitgliedern. Auf Bundesebene bildeten sich große und einflußreiche Dachverbände, teils neue, teils Wiedergründungen, wie etwa der Kyffhäuserbund. Überwiegend geführt von hochrangigen und bekannten ehemaligen Offizieren. Manche Verbände konkurrierten bei der Bildung von Landesverbänden miteinander, weil oft die Beschaffung finanzieller Mittel für ihre Kameradenhilfswerke im Vordergrund aller Aktivitäten stand, die von den Mitgliedern aufgebracht wurden. 1952 gründete sich der „Bayerischen Kameradschaftsbund im Kyffhäuserbund“. Absichtsvoll „BKB“ genannt um auf die Wiedergründung des „Bayerischen Kriegerbundes von 1874“ (ebenfalls BKB) hinzuweisen. BKB-Präsident Otto Stapf, General der Infanterie a. D., bemühte sich erfolgreich um die Anerkennung der Rechtsnachfolge des im Dritten Reich aufgelösten, aber sehr vermögenden „Bayerischen Kriegerbundes“. Der BKB – ab 1907 „Königlich Bayerischer Veteranen- und Kriegerbund“ – war vor dem 1. Weltkrieg einer von 31 Landesverbänden im „Kyffhäuserbund der Deutschen Landeskriegerverbände“ gewesen. Nach dem preußischen der zweitgrößte. Daran hatte man 1952 angeknüpft. Zugleich hatten sich weitere Vereinigungen ganz unterschiedlicher Art im „Verband Deutscher Soldaten“ (VDS) zusammengeschlossen, der ebenfalls einen bayerischen Landesverband aufstellte. Auch diese Landesgruppe ging im BKB auf, woraufhin dieser sich in „Deutscher Soldaten- und Kriegerverband in Bayern“ umbenannte, um der Fusion Ausdruck zu verleihen. In einzelnen Kameradschaften des heutigen BSB werden noch Embleme des Kyffhäuserbundes und des VDS getragen. 1956 – in dem Jahr, als der „Deutsche BundeswehrVerband“ gegründet wurde – kam es zur Gründung eines weiteren bayerischen Soldatenverbandes, der heutigen „Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung“ (BKV), die sich ebenfalls auf den einstigen Bayerischen Kriegerbund berief. 1962 bestätigte die Staatsregierung dem DSKB2 amtlich, Nachfolger des ehemaligen Bayerischen Kriegerbundes von

1874 zu sein. Ein Zusammenschluß der beiden Landesverbände DSKB und BKV wurde lange Zeit versucht und war schließlich 1985 auch gelungen. Beide Verbände fusionierten und übernahmen den gemeinsamen neuen Namen „Bayerischer Soldatenbund von 1874“. Etwa 2.000 Kameradschaften mit mehr als 200.000 Mitgliedern stellten eine politische Größe dar. Es gab alljährlich eindrucksvolle Großveranstaltungen mit hochrangigen Gästen, stets sichtbar unterstützt von Kommandobehörden und Truppenteilen der Bundeswehr. Dann aber gewannen kleinliche Querelen die Oberhand, und 1996 trat die BKV unter neuer Führung wieder aus dem BSB aus. Der DSKB übernahm den ursprünglich gemeinsamen Namen „Bayerischer Soldatenbund“. Immerhin elf Jahre hatten die zwei großen Verbände unter einer gemeinsamen Führung bestanden. Beide Verbände zusammen weisen heute immer noch deutlich mehr als 100.000 Mitglieder auf. Ihre Vereinsarbeit wird zusätzlich durch Familienmitglieder, Berufskollegen und Freunde unterstützt, insgesamt also ein beträchtliches Wählerpotential, das sich politisch durchaus in die Waagschale werfen läßt. Um so mehr, wenn es gemeinsame Ziele gibt. Heute unterscheiden sich die Kameradschaften beider Ver-

Dr. h.c. Alfons Goppel, ehemaliger Bayerischer Ministerpräsident, Wegbereiter der © Bayer. Staatskanzlei ARST.

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Allgemeines

bände in keiner Weise, außer daß sie regional unterschiedlich vorherrschen und unterschiedliche Auszeichnungen verleihen. 1959 wurde der VdRBw gegründet, der – anders als alle anderen Soldatenverbände – für seine „Reservistenarbeit“ vom Bundeshaushalt unterstützt wurde und wird. Ihm ist per Haushaltsgesetz die Betreuung aller Reservisten der Bundeswehr, unabhängig von einer oder einer bestimmten Mitgliedschaft, übertragen. Dadurch weist der VdRBw eine Doppelstruktur auf, indem er sich einerseits in Kameradschaften, Kreis-, Bezirks- und Landesverbände gliedert, die ehrenamtlich nach den Grundsätzen des Vereinsrechts von gewählten Vorständen geführt werden, anderseits auf jeder Ebene über hauptamtliche, vom Bund besoldete Betreuer und Geschäftsführer in eigener Hierarchie verfügt, denen gegenüber die gewählten Mandatsträger kein Weisungsrecht haben.

treue Kameraden 3/2022

Die soldatische und militärische Orientierung 1969 gründete der damalige Befehlshaber im Wehrbereich VI, Generalmajor Wilhelm Heß, auf Veranlassung des Ministerpräsidenten Alfons Goppel die „Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern“, die ARST. Sowohl der Staatsregierung als auch dem WBK VI3 war daran gelegen, die zahlreichen Verbände, wozu auch die Kriegsopferverbände zählten, in einer Hand zusammenzufassen, ohne deren Unabhängigkeit und Selbständigkeit in Frage zu stellen. Die Bezeichnung „Arbeitsgemeinschaft“ sollte das ausdrücken. Politisches Ziel war in jener Zeit (der ersten Großen Koalition), als in der deutschen Öffentlichkeit starke Kräfte gegen Militär, NATO und Verteidigungspolitik zu polemisieren begannen, dem gewaltigen Potential staatstragender Wähler eine Stimme zu verleihen, ähnlich den mächtigen Gewerkschaften. Diese Erwartung hat sich jedoch nie erfüllt, weil die jeweiligen Präsidenten in dieser Hinsicht große Zurückhaltung übten und auch über kein Mandat der Verbände verfügten. Zeit ihres Bestehens hat sich die Identität der Mitgliedsverbände der ARST in jeder Dekade geändert. Zum Zeitpunkt der Gründung gab es noch zahlreiche Veteranen des Ersten Weltkrieges. Es lebten noch etliche Ritter des Königlich Bayerischen MilitärMax-Joseph-Ordens (1985 z. B. noch 88), 3

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Wehrbereichskommando VI

Militär-Max-Joseph-Ordensfest in Schloss Schleißheim (2018)

zu deren besonderen Geburtstagen Heeresmusikkorps aufspielten und Regierungsvertreter erschienen. Der Gedenktag an die Gefallenen dieses Ordens wurde seit 1813 bis vor wenigen Jahren von der Staatsregierung und dem WBK, nach dessen Auflösung auch noch vom Landeskommando gestaltet. Truppenteile und Dienststellen der Bundeswehr tragen Patenschaften der einstigen Königlich-Bayerischen Orden und Tapferkeitsauszeichnungen. Mitglieder der Soldaten- und Reservistenkameradschaften sind in den ländlichen Gemeinden im Regelfall zugleich auch in anderen örtlichen Vereinen Mitglied. Häufig zudem auch im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dessen Landesverband ebenfalls Mitglied der ARST ist, im DBwV oder sind Doppelmitglieder in VdRBw und Kriegerbund. Die Gesamtstärke läßt sich deshalb nicht präzise beziffern. Es ist jedoch nicht übertrieben, von nahezu 300.000 Mitgliedern auszugehen. Neben diesen großen Landesverbänden gibt es noch verschiedene kleinere ARSTMitglieder. Eine besondere Stellung nimmt unter ihnen der Kameradenkreis der Gebirgstruppe ein. Er ist als einziger an einer Truppengattung orientiert, sehr regional strukturiert und mit der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ eng verbunden. Regelrechte Traditionsverbände früherer Verbände des Königlich Bayerischen Heeres oder bayerischer Weltkriegsverbände existieren immer noch, mit einer geringen Zahl an Mitgliedern. Am prominentesten die Vereine der ehemaligen Chevaulegers in deren einstigen Standorten, oder der „Freundeskreis des Infanterie Leibregiments“. Bis weit in die 1980er Jahre bestimmten Kriegsteilnehmer des Zweiten Weltkrieges und deren Organisationen das Erscheinungsbild der ARST. So lange sie auch in der Bundeswehr, in der Politik und in Behörden gleichermaßen vertreten waren, galt ihnen auch die öffentliche Aufmerksamkeit. Ritterkreuzträger standen in ho-

© Klaus D. Treude

hem Ansehen, auch international. Reine Weltkriegsorganisationen wie der Ring Deutscher Soldatenverbände, der Verband Deutscher Soldaten, die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger oder Kriegsopferverbände (Heimkehrer, Kriegsblinde, Schwerkriegsbeschädigte) repräsentierten den Dachverband. Demgegenüber spielte der VdRBw zwischen diesen und den Kriegerkameradschaften die Rolle eines Nachkömmlings. Nicht wenige Kriegerkameradschaften lehnten noch in den 1970ern Mitglieder ab, die nicht Kriegsteilnehmer gewesen waren. Das hat sich im Laufe der Zeit naturgemäß gewandelt und schließlich umgekehrt: Einzelne Reservistenkameradschaften verweigerten die Fusion mit Kriegervereinen, die zwischenzeitlich häufig den Namen „Kameradenvereine“ o. ä. angenommen hatten. Etwa seit der Jahrhundertwende begann auch im BMVg die allmähliche Gleichsetzung der Weltkriegsveteranen mit politisch dem 3. Reich nahestehenden Strömungen. Dienststellen und Truppenteilen der Bundeswehr wurde nach und nach der langjährig übliche Kontakt zu Verbänden erschwert, deren Satzung auf die Wehrmacht oder den Weltkrieg Bezug nahm; schließlich untersagt. Folge war eine zunehmende Behutsamkeit der Kommandeure und Dienststellen, mit der Zeit sogar eine Scheu vor allen Vereinen, in welchen Jahrgänge vertreten sein konnten, die noch Wehrdienst in der Wehrmacht geleistet hatten. Selbst wenn sie führende Offiziere der Bundeswehr gewesen sind. (Das hat etwa die Bemühungen um eine Definition des Begriffs „Veteran“ ins Groteske verzerrt). Schließlich weigerte sich das BMVg, Mittel für Reservistenarbeit zuzuweisen, wenn unter den Teilnehmern deutsche Kriegsteilnehmer hätten sein können. In jener Epoche war die ARST in dieser Hinsicht stark gefordert. Eine Brücke zu schlagen war satzungsgemäße Aufgabe. Heute unterscheiden sich die Mitglieder-


strukturen der einzelnen Verbände in der ARST nicht mehr. Aktive Mitglieder, die noch Soldat im Kriege waren und in Erscheinung treten könnten, gibt es nicht mehr. Entweder waren die heutigen Mitglieder Soldat in der Bundeswehr oder sind sogar Ungediente (z. B. Sportschützen). Heute sind es eher die örtlichen Gegebenheiten oder dem jeweiligen Ursprung entsprechenden Traditionen, welche gewisse Unterschiede erkennen lassen. Lange Zeit unterschieden sich Kriegervereine und Reservistenkameradschaften an ihrem Vereinsgeschehen. Die RK waren – entsprechend ihrer Altersstruktur - an militärischer Inübunghaltung, an Märschen, Schießen und Wettbewerben orientiert. Und auch an Beorderungen und Beförderungen. Mittlerweile gleichen sich die Altersstrukturen mehr und mehr an. Entsprechend das Vereinsleben.

Der Beirat Die deutschen Soldatenverbände sind in einem Beirat für Reservistenarbeit vertreten, wo sie in regelmäßigen Zusammenkünften ihre Interessen gegenüber dem Bundesverteidigungsministerium erörtern und vertreten können. Der Bund gibt Haushaltsmittel aus zur Förderung der Reservisten der Bundeswehr, unabhängig von einer Mitgliedschaft, aber gebunden an zweckbestimmte Bedingungen. Die Verwaltung ist dem VdRBw übertragen, da dieser über vom Bund bezahlte hauptamtliche Bearbeiter verfügt. Der Beirat ist die Stelle, wo Ansprüche, Ziele und Absichten abgestimmt werden können. Indem sowohl einzelne ihrer Mitgliedsverbände dort vertreten sind als auch die ARST selbst, kommt den bayerischen Verbänden ein besonderes Gewicht zu. Um so mehr, als die Interessen abgestimmt werden können. Unabhängig von der Mitgliederzahl kommt dem VdRBw im Beirat eine dominante Rolle zu, da er nicht nur die HH-Mittel zu verwalten hat, sondern auch über die Organisation mit hauptamtlichem Personal bis hinab in die Kreisebene verfügt. Zeit seines Bestehens bot der Beirat das Forum, spezifische Eigentümlichkeiten der Verbände und ihrer Satzungen zur Geltung zu bringen gegen Tendenzen, sie in Abhängigkeit zu bringen und einzugliedern. (Stichwort: „Schaltstellenerlaß“).

trächtlich gesteigert, wenn dieser Sprecher einen höheren Dienstgrad trägt. Nicht umsonst wählt der VdRBw immer Abgeordnete des Bundestages als Präsidenten, um politischen Einfluß zu gewinnen. Nach langjähriger Erfahrung werden die Vorschläge und Einwände eines Beiratsvorsitzenden von den Vertretern des BMVg aufmerksamer wahrgenommen und seltener verworfen, wenn er einen Generalsrang bekleidet hat. Dann antwortet im Regelfall stets mindestens ein Referatsleiter, der sich der Sache dann auch angenommen hat. Gleiches gilt für die ARST. So konnte die Arbeitsgemeinschaft bei den einzelnen Fassungen der Reservistenkonzeption, des Traditionserlasses oder den Regelungen für Truppenausweise und Uniformtrageerlassen wesentlichen Einfluß nehmen. Auch für den Geschäftsverkehr der Verbände mit militärischen Dienststellen und Truppenteilen wie mit Bundes- und Landesbehörden bis hin zur Staatskanzlei sind Erfahrungen in höherer Stabsarbeit wichtig. Das gilt besonders für das Landeskommando. Es kommt dabei mehr darauf an, Wesen und Arbeitsweise von Stäben und Behörden zu kennen als über Erfahrungen in der Vereinsarbeit zu verfügen. Bei ausgewogenem Verhältnis von an der Aufgabe orientierten Interventionen und Repräsentation bei öffentlichen Veranstaltungen oder in der Truppe lassen sich die Autorität des Ehrenamtes und Durchsetzungskraft beharrlich steigern, ohne daß die Belastung das zumutbare Maß überschreitet. Weil ein Präsident der ARST alle notwendigen Dienstfahrten mit dem privaten PKW unternimmt, ist eine gewisse Vergütung unverzichtbar. Bewährt hat sich dabei die Vertretung durch Mitglieder des Präsidiums, wenn sie kürzere Wege haben. Von nicht minderer Bedeutung ist die Führungsaufgabe gegenüber den Mitgliederverbänden. Zwar galt und gilt die Kamerad-

schaft als eine für Soldaten wesenseigene Tugend. Doch zeigt die lange Geschichte der Traditions- und Soldatenverbände, daß nicht nur Tatendrang, sondern auch Eitelkeiten, Rivalitäten und Vorurteile eine allen nützliche Zusammenarbeit allzu oft behindern können und verhindert haben. Je seltener unmittelbare Begegnungen, desto eher redet man übereinander. Dann aber selten wohlwollend. Die ARST bietet dagegen mit ihren regelmäßigen Zusammenkünften die Gelegenheit, sich kennenzulernen, miteinander zu reden und Gemeinsamkeiten zu entwickeln. Der regelmäßige Gedankenaustausch kommt ersichtlich allen Mitgliedern zugute. Von einzigartiger Bedeutung ist dabei das jährliche mehrtägige Seminar, wo man sich persönlich kennenlernt, sich näherkommt und schätzen lernt. Die gemeinsame Sache verbindet bis in die Geselligkeit.

Organisation Der Präsident der ARST verfügt innerhalb der Geschäftsstelle des BSB (in einer Liegenschaft der Bundeswehr, unentgeltlich) über einen Arbeitsplatz; einen Raum, der bei Bedarf genutzt werden kann. In der Praxis läßt sich allerdings der Geschäftsbetrieb in Heimarbeit leisten. Denn der Generalsekretär des BSB ist in Nebenfunktion Geschäftsführer der ARST. Er ist in der Geschäftsstelle anwesend und leitet den laufenden Betrieb. Er wickelt den Schriftverkehr ab, sorgt für Einhaltung von Fristen und Terminen, beantwortet Routineschreiben und unterrichtet den Präsidenten über Wesentliches. Veranstaltungen plant er, bereitet sie vor und protokolliert sie. Der BSB gewährt für den ARST-Geschäftsbetrieb großzügig die Inanspruchnahme seiner Mittel und Mitarbeiter. Dem Präsidenten bleibt es überlassen, die Tätigkeiten zu übernehmen, die er selbst wahrnehmen

Aufgaben und Anforderungen Gäbe es sonst keinen Grund für einen bayerischen Dachverband, wäre allein die Präsenz im Beirat und der Vorteil abgestimmter Positionen Anlaß genug, einen Sprecher ihrer Mitgliedsverbände zu bestimmen. Das Gewicht der Mitgliederzahl wird noch be-

ARST-Seminar in Kloster Banz (2021).

© Klaus D. Treude

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möchte oder sollte. Die Vergütung seines Aufwandes regelt er im Präsidium.

Tradition

Allgemeines treue Kameraden 3/2022

Bayern blickt auf eine eigenständige Militärgeschichte zurück. Alle bedeutenden Städte haben eine Garnisonsgeschichte. Viele Kriegervereine führen ihren Ursprung auf eine Garnison oder einen Truppenteil des Königlich-Bayerischen Heeres zurück. Jahrzehntelang bemühten sich Truppenteile der Bundeswehr um die Pflege örtlicher oder regionaler Traditionen. Herausragendes Ereignis war dabei der jährliche Gedenktag an die Träger des KöniglichBayerischen Militär-Max-Joseph-Ordens, der von 1806 bis 1918 verliehen worden ist. Truppenteile der Bundes-

Zwar ist die ARST nicht offizieller Träger der bayerischen Militärtradition, doch sieht sie im Brückenschlag zwischen Tradition, Geschichte und Streitkräften eine zentrale Aufgabe. In diesem Sinne kommt der Unterstützung der Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge eine große Bedeutung zu. Die bayerischen Soldatenvereine

sammeln alljährlich die größten Beiträge deutschlandweit. Interessengruppen an Militärgeschichte, Militaria, Militärtechnik oder örtlichen Sammlungen in Heimatmuseen finden in unseren Verbänden Sachverstand und Resonanz. Oft kommen den Kommunen die guten Verbindungen der Mitgliedsverbände zur Truppe zugute. Auch lassen sich Wege zu politischen Instanzen öffnen. Die ARST vermag dann oft koordinierend einzugreifen. Ihr Präsident ist organisches Mitglied im Freundeskreis des Bayerischen Armeemuseums. Zum Autor: Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt ist Präsident der ARST und Ehrenpräsident des BSB.

Universität der Bundeswehr München

FORSCHUNGSPROJEKT UNTERSUCHT DESINFORMATIONSKAMPAGNEN Falschinformationen im Netz spielen eine immer größere Rolle, wenn es darum geht, wirtschaftliche und machtpolitische Interessen in der realen Welt durchzusetzen. Das Forschungsprojekt KIMONO am Forschungsinstitut (FI) CODE an der Universität der Bundeswehr München untersucht, wie Desinformations-Kampagnen frühestmöglich erkannt, klassifiziert und beobachtet werden können. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sind die Sozialen Medien zu einer zentralen Informationsquelle für Milliarden Menschen weltweit geworden. Spätestens seit dem Arabischen Frühling 2011 ist klar, wie viel Einfluss Facebook, Twitter und Co. auch auf politische Prozesse haben. Doch gezielte Desinformationskampagnen können Menschen manipulieren und so zu einer massiven Schwächung des Vertrauens in die Demokratie, ihre rechtsstaatlichen Prinzipien sowie in die Meinungsfreiheit führen.

Desinformation kann ganze Staaten destabilisieren Zudem besteht die Gefahr, dass staatliche Akteure Beeinflussungskampagnen in Sozialen Medien nutzen, um gegnerische Staaten zu destabilisieren (hybride Kriegsführung). Im Projekt KIMONO am FI CODE der Universität der Bundeswehr München arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissen-

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wehr tragen Patenschaften der drei Auszeichnungen. Bis zum Ableben des letzten Ordensträgers führte die Staatsregierung Regie. In einer Übereinkunft des WBK VI mit Verbänden und Behörden haben Soldatenverbände und Vereine (Freundeskreis Infanterie-Leibregiment) zunehmend Aufgaben der Durchführung übernommen. Die Staatskanzlei unterstützt dabei.

schaftler daran, derartige Kampagnen möglichst frühzeitig zu erkennen, um deren Entwicklung und Verbreitung zu beobachten und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Prof. Michaela Geierhos, Professorin für Data Science und Technische Direktorin am FI CODE, leitet die deutsch-israelische Forschungskooperation KIMONO. „Um im Ernstfall angemessen reagieren zu können, ist es essenziell, die gezielte Verbreitung von Falschinformationen in Sozialen Medien wissenschaftlich zu untersuchen und die dahinterliegenden Muster und Netzwerke möglichst frühzeitig zu erkennen“, so Geierhos.

An welchen Merkmalen erkennt man Fake News? Das Projektteam nutzt für die Datenakquise eine klassische Pipeline: Diese ruft entsprechende Daten von verschiedenen SocialMedia-Plattformen wie Twitter, Facebook und Instagram ab und speichert sie zunächst in einer Datenbank. Zur Auswertung wenden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedene State-ofthe-Art-Algorithmen des flachen und tiefen Lernens an. In die Analyse und Klassifikation fließen auch Merkmale wie etwa das Beziehungsnetzwerk der jeweiligen nutzenden Person, die sprachliche Gestaltung

der Posts oder Informationen über die Posting-Häufigkeit und Followerzahl ein – die beiden letztgenannten Faktoren sind insbesondere für die Erkennung sogenannter Social Bots relevant.

Anforderungskatalog für ein Frühwarnsystem Im Ergebnis soll eine Softwareunterstützung entstehen, um Kampagnen nicht nur schnell zu erkennen und explizit zu markieren, sondern zusätzlich noch ergänzende Erklärungen bereitzustellen, warum ein bestimmter Social-Media-Beitrag als Teil einer irreführenden Informations- und Beeinflussungskampagne eingestuft wird. Prof. Geierhos: „Es ist wichtig, dass die Nutzenden die Klassifizierung verstehen und das Ergebnis transparent bleibt. Nur so können sinnvolle Maßnahmen abgeleitet werden.“ Ein weiteres Ziel des Projekts ist die Bereitstellung eines Anforderungskataloges, der für die spätere Entwicklung eines EarlyWarning-Systems herangezogen werden soll. Das Projekt KIMONO (Kampagnenidentifikation, -monitoring und -klassifikation mittels Methoden des Social Media Mining zur Integration in ein KI-basiertes Frühwarnsystem) wird vom Bundesministerium der Verteidigung gefördert und läuft noch bis zum Jahr 2023. Text: UniBw München


LESERBRIEFE Zur Diskussion um die Dresdener Sonderausstellung „Hitlers Elitetruppe?“ und den Beitrag von Prof. Dr. Epkenhans in tK 6/2021 erreichte uns dieser Leserbrief von Dr. Christian Medick: Eine historische Ausstellung findet sicher immer aus dem Blick der „Gegenwart“ statt. Sie sollte aber - sofern man nicht unter ideologischer Herrschaft lebt - nicht den politischen Zeitgeist rechtfertigen und auch nicht von einer „ehrenhaften“ pädagogischen Absicht getragen sein. Diese nämlich werden die Ausstellungsmacher von Dresden nicht leugnen können. Zur Darstellung möglichst aller historischen Aspekte sollte man der Sonderausstellung gerade in Dresden die Bombenangriffe auf diese Stadt und deren Zivilbevölkerung zumindest gedanklich gegenüberstellen dürfen, und dazu kontrastierend aktuelle Erscheinungen wie die Februarparole „Bomber Harris höre doch, Dresden gibt es immer noch“, ferner offizielle Verlautbarungen wie „Dresden sei keine unschuldige Stadt gewesen“, womit gleichzeitig mit der Industrie eine Nähe zu Hitlers verbrecherischer Wehrmacht zumindest assoziiert werden könnte und die Greuel des Bombenangriffs relativiert oder gar gerechtfertigt. Erwähnt man dazu auch noch den gegenwärtigen Ukraine- Krieg, der im Bewußtsein vieler Menschen inzwischen wohl doch etwas zurecht gerückt hat, dann dürfte der unlautere Zweck der Dresdener Ausstellung zu einem vermeintlich deutschem Alleinstellungsmerkmal nachträglich mit einem Verfallsdatum zu versehen sein. Auf S. 22 des Beitrags offenbaren zwei Passagen die Grundrichtung bzw. Absicht der Ausstellung: „Insbesondere an der Rechtslastigkeit des Verbandes ...“ und acht Zeilen später „der gleichfalls rechtslastigen Ordensgemeinschaft ...“.- Eine derart wertende Aussage muß nicht weiter kommentiert werden, aber leider kann man sich heute mit solchen Bewertungen bereits vor Gericht legitimieren. Skepsis und Kritik sind a priori zu Antipoden des „Guten“ geworden. Das zeigt sich sogar in der aktuellen Impfkampagne. Dogmatik ist in etlichen Bereichen eben auf dem Vormarsch. Wenn übrigens das NS-Regime 1939 Europa und Welt in Brand gesetzt haben soll ..... wie nimmt sich daneben Hitlers Friedensappell (Reichstagsrede) vom Juli 1940 aus? In Stalins Krieg gegen Finnland wollte man nichts Verwerfliches erkennen. Diesen Diktator brauchte man zur Einkreisung Deutschlands. Für Prof. Epkenhans ist es offenbar logisch, wenn die von Großbritannien aus militärischen Gründen besetzte Insel Kreta nach Landung deutscher Fallschirmjäger auch

gleich von Einheimischen mit der Waffe verteidigt wurde. „Nicht die Bewohner der Insel Kreta haben die Fallschirmjäger überfallen, sondern ...“ (S. 20). Wie wäre das nach der Haager Landkriegsordnung zu beurteilen? - In der Diskussion um das Vorgehen deutscher Fallschirmjäger auf Kreta hätte sich nach meiner Einschätzung auch ein Blick nach Frankreich gelohnt, nach Oradour sur Glane. Der Ort wird gerne als Musterbeispiel für deutsches Wüten unter der Zivilbevölkerung angeführt. Unvermittelt taucht in der Argumentation dieser Fall immer wieder auf, wobei verschwiegen wird, daß französische Partisanen zuvor ein Massaker in einem deutschen Lazarett angerichtet hatten. Selbst die Brockhaus-Enzyklopädie erwähnt diesen Zusammenhang nicht. Hinsichtlich militärischer Vorbilder für die Bundeswehr sollte nach Epkenhans und dem Traditionserlaß von 2018 bei bekannt gewordenen Offizieren nur noch danach entschieden werden, wie sie zum NSRegime standen, welche Rolle sie in „dessen Krieg“ gespielt haben, oder ob sie „überzeugte Demokraten“ waren (S. 22). Der als Flieger bekannte Oberst Rudel z.B. sollte nach Hitlers Vorstellungen als Berater tätig werden, er aber wollte, obwohl er ein Bein verloren hatte, weiterhin sein Leben für das Vaterland einsetzen. Ihm fehlte aus solcher Sicht die „demokratische“ Gesinnung eines Fregattenkapitäns. Zur Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine in tK 2/2022 erreichte uns der folgende Beitrag „Zwei Kriege“ von Peter Conrad: Als 1941 die Wehrmacht in die Ukraine einrückte, war auch der Reichsarbeitsdienst dabei. Ihre Aufgabe war den Vormarsch durch Erbauung von Holzbrücken zu unterstützen. Im November 1941 erübrigte sich ihr Einsatz, wegen der Kälteperiode ist die Abteilung zurück in ihre Standorte gekommen. Alle Offiziere haben eine Ukrainerin als Dienstmädchen mitgebracht. Nachdem ich als Hallenser nach Bad Kösen ins KLV (Kinderlandverschickungslager) kam, war ich glücklich nach Artern von meinem Onkel aufgenommen zu werden. Mein Onkel, im Range eines Oberfeldmeisters, hat oft erzählt, er konnte sich aussuchen für wen er sich entschied. So kam Sonja, so hieß das 18 jährige Dienstmädchen, in dem Zimmer unter, wo früher auch das deutsche Dienstmädchen schlief. Bald legte sie ihre Holzpantoffel ab und ging Sontags mit Stöckelabsätzen mit mir und meinen drei Cousins spazieren. Historisch interessiert habe ich mich mit dem Problem Zwangsarbeiter ( damals Fremdarbeiter) beschäftigt. Sonja hat uns versprochen nach ihrer Ankunft in der Hei-

mat zu schreiben. Von vielen anderen Fällen ist mir dies auch bekannt. Nie hat jemand ein Lebenszeichen von ihren ehemaligen sowjetischen Kollegen erhalten. Stalin hat alle Rückkehrer durch Filtrierlager geleitet, die meisten sind sofort erschossen worden oder sind im Gulag gelandet. Nicht weil sie für die Deutschen gearbeitet haben, sondern weil sie in Deutschland den höheren Lebensstandard kennenlernten. Vor Jahren habe ich viel recherchiert um den weiteren Lebenslauf von Sonja zu erfahren, leider ohne Erfolg. Für die Liebe die Sonja uns Kindern schenkte konnte ich mich nie revanchieren. Durch diese Lebenserfahrungen versuche ich die Lage der leidgeprüften Ukrainer zu verstehen. Zur Buchbesprechung „Als Jakob vom Himmel fiel“ (Peter Fuhl) von Richard Drexl in tK 1/2022 erreichte uns folgende Zuschrift von Peter Baumann: Ich habe das Buch in einer Nacht ausgelesen, weil es mir nicht nur große Freude bereitete, sondern mich auch nachdenklich machte. Bei der Lektüre fand ich mich in Gedanken in meine eigenen zwei Jahre Bundeswehrzeit vor 58 Jahren zurückversetzt, als alles „normaler“ war - ohne Denglisch, Gendergaga oder Kitas in der Kaserne, aber mit viel fairem Miteinander, Kameradschaft, Teamgeist und Motivation, um meine Hauptziele: das begehrte Springerabzeichen und den Dienstgrad Lt d.R. zu erreichen. Fuhl schildert in der ihm eigenen mal ernsten, mal humorvollen Art und Weise die Erlebnisse und Anekdoten des Wehrdienstleistenden Jakob – Monate voll mit witzigen und manchmal auch nachdenklichen Ereignissen - die mich von Seite zu Seite zum Schmunzeln brachte. Jakob erlebt seine Zeit beim „Bund“ während des „Kalten Krieges“ als sich noch der Warschauer Pakt - der „Alte Feind“ - und die NATO, zwei hochgerüstete Militärbündnisse - mit SS 20 und Pershing 2 - gegenüber standen und sich von der Barents See bis zur Adria misstrauisch beobachteten. Somit vermittelt das Buch sogar ein Stück Zeitgeschichte und Aktualität, gerade unter dem Eindruck des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und der damit verbundenen Diskussion über eine Allgemeine Dienstpflicht. Man muss kein Ex-Fallschirmjäger sein, um Begeisterung für dieses lesenswerte Buch zu empfinden. Es bleibt sogar noch eine ganze Weile auf meinem Nachttisch liegen, denn bei besonders anregenden Büchern wie diesem blättere ich oft hin und her und lese die eine oder andere Stelle noch einmal.

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Buchbesprechung Klaus von Dohnanyi:

NATIONALE INTERESSEN Allgemeines treue Kameraden 3/2022 84

Orientierung für deutsche und europäische Politik in Zeiten globaler Umbrüche Rezensent: Richard Drexl Europa ist weit weg von einem Weltmachtstatus. Die Macht Europas ist auf viele Staaten ohne klaren Hegemon verteilt. Klaus von Dohnanyi verlangt in seinem Werk, dass wir Europäer und auch wir Deutschen unsere eigenen Interessen vertreten und uns nicht automatisch von einer ’Wertegemeinschaft‘ leiten lassen. Damit zielt er auf die USA, die ihre ‚Freundschaft‘ „ohnehin nicht im europäischen Sinne praktiziert … . Wenn es den USA in ihre Politik passen würde, würden Sie dann Europa genauso fallen lassen wie jetzt Afghanistan oder andere Staaten zuvor? Ich wage keine Antwort. … So wie die USA ihre Werte leben und wie sie sich selbst verstehen, könnte die EU sie als Mitglied gar nicht aufnehmen!“ – Mit diesen provokanten Sätzen geht der Autor auf deutliche Distanz zur Welthegemonialmacht Vereinigte Staaten. Von Dohnanyi sieht die Welt vor stürmischen Zeiten, auch der bedrohliche Systemwettbewerb mit China verlange Flexibilität und mutige Anpassung. Demokratien müssten mit mehr Vertrauen in den demokratischen Prozess handlungsfähiger werden. „Irrtümer mutig zu korrigieren, (sei) kein Merkmal autoritärer Systeme. … Europa muss sich endlich eingestehen: wir Europäer sind Objekt US-amerikanischen geopolitischen Interesses und waren niemals wirklich Verbündete, denn wir hatten nie ein Recht auf Mitsprache.“ Der Verfasser geht in seiner Argumentation zurück bis auf den Briten Halford Mackinder, der bereits 1904 in der Beherrschung des geopolitischen Herzlandes und im Gleichgewicht gegenüber Russland einen Dreh- und Angelpunkt sah. Deutschland wäre nach dem Ersten Weltkrieg als Folge dieses Denkens von den USA der Rache der Sieger überlassen worden.

nicht militärische Gefahren (sind), die uns in erster Linie bedrohen.“ Diese Bewertung dürfte von Dohnanyi inzwischen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vermutlich so nicht wiederholen. Unabhängig davon weist er auf Entwicklungen hin, an denen kein Vorbeikommen ist. In den internationalen Beziehungen wie auch innerhalb der Europäischen Gemeinschaft stünden mittlerweile nationale Interessen im Vordergrund. Russland war für Klaus von Dohnanyi vor 20 Jahren, als die NATO sich in Afghanistan engagierte, „noch ein Staat mit vergleichsweise geringem weltpolitischem Einfluss“. „Heute ist Russland auf dem besten Wege, für das von den USA zurückgelassene Chaos im Nahen Osten eine politische Ordnungsmacht zu werden.“ Ob sich das im Gefolge des Ukraine-Krieges tatsächlich so entwickeln wird, ist zu bezweifeln. Jedenfalls könnte sich für die Europäer im Nahen Osten nun ein Feld auftun, auf dem sie sich im eigenen Interesse stärker engagieren müssen. Allein die Migrantenströme Richtung Europa wie auch die Energiesicherheit zwingen dazu. In den Hauptteilen des Buches kommen dessen große Stärken zum Tragen. Von Dohnanyi beklagt zu Recht, dass bei uns in Deutschland die Begriffe „Nation“ und „national“ noch immer verdächtig seien, er verlangt die Herausbildung einer nationalen Identität. „Nur Nationalstaaten verfügen über die notwendige demokratische Legitimation zu nationalem und internationalem Handeln. Sie können ihre Rechte übertragen, zum Beispiel auf die UN oder … auf die Europäische Union, bleiben aber immer in der demokratischen Verantwortung.“ Dem schwammigen Begriff „Wertegemeinschaft“ fehle die demokratische Legitimation.

Jahr der Umbrüche

Scheitert die Europäische Union?

Klaus von Dohnanyi beschreibt das Jahr 2021 als „Jahr der Umbrüche. Seuchen, Klimagefahren, ein außenpolitisches Desaster in Afghanistan, die Welt wirft Fragen auf, für die wir in Deutschland noch nach Antworten suchen.“ Im November letzten Jahres konnte der Autor sicherlich mit überwiegender Zustimmung noch schreiben, dass „es…

Eine Gefahr des Scheiterns sieht er darin, wenn „Interessen der EU-Kommission oder des europäischen Parlamentes einseitig und ohne Rücksicht auf die Interessen von Mitgliedstaaten vertreten werden“. In Bezug auf die Rechtsstaatsauseinandersetzungen mit Polen und Ungarn stellt er die Frage, „ob nicht mehr Dialog innerhalb der EU zweck-

mäßiger wäre als der Weg zum EuGH und die Androhung von Geldstrafen. Zu den Werten der EU gehört doch auch der Respekt vor der Selbstbestimmung der souveränen Mitgliedsstaaten.“ Die Schweiz habe 1971 auf Bundesebene das Frauenwahlrecht eingeführt, einzelne Kantone benötigten jedoch bis 1990 zu dessen Einführung. Niemals sei dort erwogen worden, die Kantone mit bundesrechtlichen Mitteln zur Umsetzung des beschlossenen Frauenwahlrechts zu zwingen. Auch in den USA besteht in einigen Mitgliedstaaten noch immer die Todesstrafe. Niemals habe Washington versucht, deren Abschaffung mit Bundesgewalt durchzusetzen. Von Dohnanyi fordert mehr Toleranz und weniger Prinzipienreiterei sowie das Abgehen von Mehrheitsentscheidungen. Europäischer Fortschritt werde sich nicht durch immer mehr Zentralisation auf Kosten nationaler Souveränität erzwingen lassen. Die souveränen Nationalstaaten bleiben für ihn das einzig mögliche demokratische Fundament der europäischen Integration. Den Brexit versteht er als deutliche Warnung. Von Dohnanyi wirft auch einen kritischen Blick auf wirtschaftliche Schwächen der EU. Hierzu zählt er unter anderem das Mitspracherecht der EU-Kommission über Beihilferegelungen in wirtschaftlichen Angelegenheiten. An unternehmerischen Projekten sollte keine Vielzahl von Mitgliedstaaten beteiligt werden, die privatwirtschaftliche unternehmerische Führung müsse stets eindeu-


tig geklärt sein. Jeder Staat sollte Unternehmen helfen können, wo er dies für richtig und verantwortbar halte, ohne um eine Beihilfegenehmigung nachfragen zu müssen. Als Beispiel für den Erfolg einer derartigen Politik nennt er Airbus, das ein Projekt nationaler Mitgliedstaaten und kein Projekt der EU sei. Wenn eine Mehrzahl von Staaten mit ihren jeweils spezifischen Standort- und Beteiligungsinteressen dabei mitreden dürfte, hätte man das Projekt vergessen können. „Klare nationale Führung, keine Einmischung der EU-Kommission, die Unternehmen müssen im Mittelpunkt stehen“ lautet die Devise von Dohnanyis. Nur die Regeln der Welthandelsorganisation WTO, die auch international gelten würden, seien zu beachten. Für von Dohnanyi ist die Russlandpolitik der USA eines der entscheidenden Hindernisse europäischer Souveränität und für deutsche Interessen. Die Vertreibung des christlich-europäischen Russland aus seiner europäischen Orientierung führe das Land an die Seite seines früher eher feindlichen Nachbarn China. Die Folgen des Ukrainekrieges dürften diese Tendenz eher noch verstärken. Nach dem russischen Einmarsch wirkt die Frage des Autors, warum die USA ständig die Angst vor gewaltsamen Aggressionen Russlands beschwören würden, allerdings wie aus der Zeit gefallen. Der Entwicklung seit Ende des Kalten Krieges kann nicht nachträglich eine andere Richtung mit einer ehrlichen Partnerschaft des Westens gegenüber Russland beginnend in der Zeit von Präsident Jelzin über Putins lange Herrschaftsjahre gegeben werden. Mit Sanktionen dürfte allerdings Russlands Politik weiterhin kaum änderbar sein, wie sie es bisher offensichtlich schon nicht war.

US-Russlandpolitik Hindernis für europäische Souveränität Nach Dohnanyi beruhen nationale Mentalitäten auch auf Geographie und Geschichte, die sich vor diesem Hintergrund herausbilden würden. Einen Wandel autoritärer Regierungsformen von Xi oder Putin zu erwarten, bezeichnet der Autor als Illusion. Dies sei weniger eine Frage von Gut und Böse als Folge historischer Pfadabhängigkeiten. Demokratie brauche zur Herstellung ihrer Fundamente Zeit und eine Entwicklung aus sich selbst heraus. Die USA wollen dies aus Sicht des Autors offenbar nicht verstehen. „Ihre vielfachen Versuche, ihr Modell der Demokratie anderen Völkern notfalls auch mit Gewalt einzupflanzen,“ betrachtet von Dohnanyi als rundum gescheitert. Der Verweis auf Deutschland trage nicht, weil Deutschland seinen Kaiser über Jahrhunderte gewählt habe und in seinen vielen kleinen Einheiten schon rechtsstaatliche Strukturen herausgebildet hatte als es die USA noch gar nicht gab. Deutschland hatte bereits im Kaiser-

reich unter Wilhelm II eine starke parlamentarische Beteiligung und auch die Weimarer Republik sei ein demokratisches Beispiel gewesen. Diese scheiterte am Ende weniger an mangelnden demokratischen Traditionen als an den Folgen der von den USA 1929 ausgehenden Weltwirtschaftskrise. Die Nationalsozialisten erzielten 1928 lediglich 2,6 Prozent der Wählerstimmen. Von Dohnanyi behandelt ausführlich die äußere Sicherheit Europas, die letzten Endes über die NATO auf der Verteidigungsstrategie der USA und in erster Linie auf der nuklearen Abschreckung beruhe. Diese Waffen dürften nach seiner Auffassung vermutlich niemals absichtlich eingesetzt werden, „solange die andere Seite mit einer gesicherten Zweitschlagpotenz ausgerüstet ist“. Mit der Strategie der „flexible Response“ werde jedes mögliche Kriegsgeschehen in Europa ausschließlich auf die Staaten der EU verlagert. Aber, so Dohnanyi: „Kein vernünftiger Europäer, der die Sicherheitslage der USA zu Ende denkt, kann glauben, dass die von den USA in Europa gelagerten Nuklearwaffen bei einer terrestrischen Aggression Russlands durch die USA zum Einsatz kämen.“ In der „flexiblen Erwiderung“ sieht von Dohnanyi daher eine Strategie der Verlagerung des Kriegsgeschehens ausschließlich in das bedrohte Land selbst. „Nicht Europa zählt im Falle eines russischen Angriffs, sondern nur die Sicherheit der USA!“ Daher biete die nukleare NATO heute keinerlei Garantie für Europas Unversehrtheit. Dauerhafte Sicherheit in Europa könne es nur mit und nicht gegen Russland geben. Infolge des Ukraine-Krieges werden auch diese Sätze neu interpretiert werden müssen. Nach von Dohnanyi haben die USA unter Mithilfe Großbritanniens jede Chance für ein führungsstarkes und souveränes Europa unter französisch-deutscher Führung schon seit den 1960er Jahren blockiert. Auch heute drücke Washington seine „tiefe Beunruhigung“ darüber aus, dass die Regeln für den europäischen Verteidigungsfond PESCO … eine unnötige Konkurrenz zwischen NATO und EU auslösen würden. „Wenn Europa Geld für eine eigene, souveräne Verteidigungspolitik ausgibt, schwächt das die USbeherrschte NATO“, so der Autor. Resümee: Zusammenfassend einige Schlüsselsätze aus Dohnanyis Werk: „Es wird für viele Menschen nicht leicht sein anzuerkennen, dass es … keine Freundschaften zwischen Völkern und Staaten gibt, sondern nur harte Interessen; dass militärische Bündnisse keine Möglichkeit sind, Gefahren zu vermeiden; dass hoffnungsvolle Eiferer auch Möglichkeiten der Vernunft zerstören können; oder dass unsere moralischen Ansprüche an einer interessengepanzerten Welt abprallen können. … Volkes Stimmen und Stimmungen treiben über

die elektronischen Medien ein böses Spiel, auch mit Politikern. Die Erreichbarkeit für das Wort der Vernunft nimmt ab, Parolen drängen in den Vordergrund. Und unsere wahren Interessen liegen nicht immer offen, entsprechen oft nicht gewohntem Denken; schon gar nicht in Zeiten tiefer Umbrüche. Was wir … in erster Linie brauchen werden, sind politischer Mut und die Geduld für eine große Debatte.“ Genau darin kommt die Stärke des Textes zum Ausdruck, die gesellschaftlichen und politischen Randbedingungen für diesen Prozess der Definition von nationalen Interessen herausgearbeitet zu haben. Er folgt nicht ausgetretenen Denkpfaden sondern fordert dazu auf, den Urgrund der eigenen Anliegen auszuleuchten und danach zu handeln. Trotz der Brüche in der Argumentation infolge der Ukraine-Invasion hat Klaus von Dohnanyi ein überzeugendes Plädoyer für die Ausbildung und Verfolgung nationaler Interessen vorgelegt. Mit dem Veröffentlichungsdatum November 2021 konnte der Autor diesen Rückfall in überholt geglaubte Zeiten bestenfalls ahnen. Sein Eintreten für eine nachhaltige Entspannungspolitik, für Diplomatie und den Ausgleich zwischen souveränen Nationen sollte auch in den gegenwärtigen kriegerischen Zeiten ihre Wirkung nicht verfehlen. Die Zeit dafür wird wieder kommen. Was wir zu lernen haben ist, Entspannung nicht mit Wehrlosigkeit zu verwechseln und den Ausgleich von Interessen nicht zur Arglosigkeit degenerieren zu lassen. Ob sich die kriegerische Zuspitzung mitten in Europa durch eine souveräne europäische Interessenpolitik ohne die machtpolitischen Einwirkungen der Vereinigten Staaten hätte verhindern lassen, muss Spekulation bleiben. Der Leser wünscht sich, an einigen Stellen von Dohnanyis heutige Auffassung lesen zu können, nachdem Putin mit seiner Kriegspolitik bisherige Überzeugungen über den Haufen geworfen hat. Prädikat: Klare Leseempfehlung. Auch wenn infolge des Ukraine-Krieges einige Fragezeichen im Text aufgetaucht sind, überzeugt die stringente Argumentation des Autors für den Nationalstaat. Wer dem Nationalstaat das Fundament abgräbt, torpediert die europäische Einigung. In Brüssel und Berlin wird eine gegenteilige Politik verfolgt, sie wird die EU zum Scheitern bringen. Sage keiner mehr, das hätte man nicht ahnen können. Klaus von Dohnanyi: NATIONALE INTERESSEN Siedler-Verlag, München, 2022. 240 Seiten. Hardcover mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-8275-0154-7. – 22 Euro

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Buchbesprechung Allgemeines

Andreas Kappeler:

UNGLEICHE BRÜDER Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart Rezensent: Erwin Reus

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Wahrscheinlich hat der Autor, als er das Buch 2014, nach der Inbesitznahme der Krim durch Russland, geschrieben hat, nicht damit gerechnet, dass es acht Jahre später noch einmal hochaktuell wird. Der Verfasser ist Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen und Ukrainischen Akademie der Wissenschaften, also ein profunder Kenner der Geschichte beider Länder. Er hat vier Bücher zu dieser Thematik geschrieben, die alle im C.H. Beck Verlag erschienen sind. In zehn Kapiteln handelt er das Thema ab, von der gemeinsamen Wiege beider Völker der Kiewer Rus im Mittelalter, über den Einfluss der Mongolen und Polen, wo die „Geschwister“ getrennte Wege gingen vom 14. bis zum 17. Jahrhundert, der dann eine Annäherung der Ukraine an den großen Bruder Russland vom 17. bis ins 19. Jahrhundert folgte. Obwohl die Russen sich selbst als Großrussen und die Ukrainer als Kleinrussen bezeichnen, kann in diesem Zeitraum von einer Ukrainisierung Russlands gesprochen werden. Russland hat sich immer als den großen Bruder, der den kleineren Bruder, die Ukraine bevormundete, gesehen, worunter die Ukrainer immer gelitten haben. Mit der Bildung eines russischen und ukrainischen Nationalbewusstseins befasst sich der Autor im 5. Kapitel und schon hier wird eine russische Dominanz deutlich. Dieser Komplex wird noch dadurch verstärkt, dass viele, besonders die Westeuropäer, die Ukraine nicht als Nation wahrnehmen und nicht ernst nehmen wollten. Sie sprachen den Ukrainern eine eigene Sprache, Kultur und Geschichte ab und übernahmen damit, vielleicht unbewusst, die russische Sichtweise. Russen und Ukrainer gingen, besonders in ihrer frühen Geschichte häufig getrennte Wege, wozu auch der Einfluss der Kirchen beitrug. Eigentlich sind die Ukrainer griechisch-katholisch orientiert, müs-

sen sich aber unter polnischer Herrschaft nach Rom und dann wieder unter russischem Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche nähern. Russische und ukrainische Geschichte kann als Wechselspiel von Verflechtungen und Entflechtungen, wie der Verfasser meint, beschrieben werden. Im 6. Kapitel werden das asymmetrische russisch-ukrainische Verhältnis im Russländischen Reich des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Politik, Gesellschaft und Kultur abgehandelt. In den Jahren 1917 bis 1921 wird die Geschichte der russischen Revolution durch die Geschichte der ukrainischen Revolution, die zur kurzfristigen Emanzipation des kleinen Bruders führte, ergänzt. Das wechselhafte russisch-ukrainische Verhältnis im Rahmen der Sowjetunion ist Gegenstand des folgenden Kapitels, in dem die umstrittenen Fragen der Ukrainisierung der 1920er Jahre, der Hungersnot von 1932/33 und der Kollaboration von Ukrainern und Russen mit dem nationalsozialistischen Deutschland im 2. Weltkrieg betont wird. Das 9. Kapitel ist der Geschichte der beiden postsowjetischen Staaten bis hin zum russisch-ukrainischen Krieg gewidmet. Das 10. und letzte Kapitel befasst sich mit Russland, der Ukraine und Europa. Der Verfasser betont darin, dass der größere den kleineren Bruder zwar liebt, ihn aber weiterhin bevormundet und versucht, ihm seinen Willen aufzuzwingen. Das westliche Ausland übernahm die Vorstellung der ungleichen Brüder. Die Ukraine wurde nicht als eigenständige Akteurin wahrgenommen. Die Ukraine steht noch immer im Schatten Russlands, das seit mehr als zwei Jahrhunderten die Deutungshoheit über die Geschichte Osteuropas hat. Abschließend sei der Verfasser zitiert: „Ein normales gutnachbarschaftliches Verhältnis wird nur dann hergestellt werden können, wenn Russland sich aus der Ukraine zurückzieht, seine paternalistische Haltung

aufgibt und die Ukraine und die Ukrainer als eigenständige gleichberechtigte Partner anerkennt, wenn es also die Rolle als großer Bruder aufgibt.“ Der Angriff Putins hat diese Grundvoraussetzung in sehr, sehr weite Ferne rücken lassen. Der Bewertung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kann ich mich voll und ganz anschließen, dass dieses herausragende Buch hilft, beide Seiten des Streits der ungleichen Brüder zu verstehen.

Andreas Kappeler: UNGLEICHE BRÜDER Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart Beck-Verlag, München, 2022. 267 Seiten. Broschur. 10 Abbil-dungen und Karten. ISBN: 978-3-406-79006-5. – 16,95 Euro


210 Jahre zurückgeblickt

SPUREN DES NAPOLEONISCHEN RUSSLANDFELDZUGS 1812 IN BAYERISCHEN KIRCHEN In diesen Tagen vor 210 Jahren begann das Ereignis, welches den Abstieg des genialen Feldherrn Napoleon Bonaparte einleitete. Die im Frieden von Tilsit 1807 getroffenen Vereinbarungen zwischen Napoleon und dem russischen Zaren hielten nicht lange. Ab dem 24. Juni 1812 überquerte Napoleon mit seiner Grande Armée den Grenzfluss Memel und marschierte in das Riesenreich des Zaren ein. Bestandteil der Grande Armée war auch ein bayerisches Kontingent von 30.000 Soldaten; weitere 5.000 Soldaten wurden auf Drängen von Napoleon nachgeschickt. Der unselige Verlauf des Feldzugs ist oftmals beschrieben und auch analysiert worden. Als ab dem 12 Dezember 1812 die noch vorhandenen Truppen die Memel ein weiteres Mal, diesmal in Richtung Heimat, überschritten, wurde das Ausmaß der Verluste deutlich. Von den 35.000 Soldaten des bayerischen Kontingents waren 30.000 umgekommen. So ist es auch am Fuß des am Karolinenplatz in München im Auftrag von König Ludwig I. errichteten Obelisken vermerkt. Eine Reihe der glücklichen Heimkehrer brachte ihren Dank für das Überleben in Votivbildern zum Ausdruck; die Bilder zieren heute noch die Kirchen landauf landab. Erheblich zahlreicher jedoch, sind die im Stil von Votivbildern gefertigten Erinnerungsbilder; in großer Zahl berichten sie über den Verbleib einer geliebten Person in der Ferne. Nicht unüblich sind Bilder auf denen eine Dorfgemeinschaft oder Pfarrgemeinde kollektiv der nicht mehr heimgekehrten Soldaten gedenkt.

1 Die Tafel ist in der Kirche St. Korbinian in Dettendorf, Gemeinde Bad Feilnbach zu finden, ebenso wie im Buch „Dem Heil so nah“, 2016 herausgegeben vom Markt Bruckmühl. Korbinian Riedl war Gemeiner beim 1. Dragoner-Regiment und machte die Feldzüge in Tirol und Rußland mit. Im Moment seiner hier dargestellten Gefangennahme verlobte er, bei gutem Ausgang, dem Kirchenpatron Korbinian eine Bildtafel zu widmen, was er 1838 dann auch gemacht hat.

Votivbilder von glücklich nach Hause gekommenen Soldaten 1

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2 Das Votivbild befindet sich in der Wallfahrts- und Pfarrkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit in Weihenlinden, einem Ortsteil des Marktes Bruckmühl. Auch dieses Bild ist in das vorerwähnte Buch aufgenommen. Bemerkenswert: Bartholomä Kellerer, der Verlober der Tafel, ist einer der drei heimgekehrten Soldaten, welche die einmalige, im Gotteshaus von Kleinhöhenkirchen verwahrte Darstellung der Schlacht von Polozk veranlaßt hatten. Die Heilige Dreifaltigkeit nimmt etwa die Hälfte des Bildes ein, symbolhaft für die Bedeutung des Ortes.

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Allgemeines treue Kameraden 3/2022 3 Ein wahrer Schatz ist das Bild der 1. Schlacht von Polozk an der Düna vom 17./18. August 1812 aus dem Jahr 1834. Das Bild ist knapp 120 cm lang und in Öl auf Leinwand ausgeführt. Geschichtlich korrekt ist zwischen der ersten und zweiten Schlacht im Oktober unterschieden. Der Schwerpunkt mußte aus bayerischer Sicht auf der ersten liegen, fand doch dort der hochgeachtete General Deroy den Tod. Drei Soldaten aus dem Gebiet am Mangfallknie hatten das große Glück in die Heimat zurückzukehren: der Anton Messerer von Dilching, der Korbinian Schweiger von Grub und der schon erwähnte Bartlmä Kellerer von Kleinhöhenkirchen. Die drei veranlassten mit der Unterstützung weiterer die Anfertigung des Bildes. Den Rußländerjahrtag am ersten Sonntag im Juli gibt es Quelle: Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg (Foto: Konrad Rainer, Salzburg) noch heute.

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4 Eine andere Einmaligkeit ist das „Blechbuch“ des Jakob Wimmer, aufbewahrt in der Pfarrkirche von Palling im Landkreis Traunstein. Geboren 1790 ging es für ihn vom Militärdienst gleich nach Russland. Im Anschluß daran nahm er an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. Blätter des Buches sind den Schlachten 1814 von Brienne und Bar-sur-Aube gewidmet; wäre Arcis-sur-Aube noch dabei, wären die drei Straßennamen von München komplett. Weiter vorne im „Buch“ nochmal die Schlacht von Polozk, diesmal die vom Oktober. Einem Votivbild ähnlich, beschreibt er die Rettung aus einer äußerst misslichen Situation.


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Erinnerungsbilder für Gefallene 6

5 Wenige Kilometer südlich von Palling steht in der Ortschaft Traunwalchen die Wallfahrtskapelle Frauenbrunn. Dort gibt es ein Erinnerungsbild an Simon Wimmer, den Bruder des vorerwähnten Spenders des Blechbuchs von Palling, Jakob Wimmer. Durch Zufall traf Jakob nach der Schlacht von Polozk dort seinen Bruder Simon, der kurz darauf verstarb. Das Bild zeigt die beiden Brüder umgeben von weiteren durch Krankheit oder Blessuren gezeichneten Kameraden. Das Gnadenbild von Frauenbrunn, die Muttergottes mit Kind wacht über der Szene.

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6 In Irsing, zwischen Traunreut und Stein an der Traun gelegen, ist ein anderes Soldatenschicksal dokumentiert. Erinnert wird an die Brüder Andreas und Georg Dieblinner, die in Russland geblieben sind. Das Kruzifix zwischen den gefalteten Händen weist darauf hin, dass sie tot sind. Ein Gnadenbild, das angerufen hätte werden können, um das Ganze zum Guten zu wenden, gibt es nicht. An seine Stelle ist der Kerkerheiland getreten, ein häufig verwendetes Motiv um das Leiden und die Entwürdigung des Menschen im Krieg auszudrücken.

7 In der selben Friedhofskapelle findet sich das Bild, welches der Prinhauser Bauer zum Andenken an seinen in Russland gebliebenen Bruder Michael herstellen hat lassen. Auch diese Familie ist lokalisierbar: der Weiler Brünhausen befindet sich wenige Kilometer nordwestlich von Oberfeldkirchen. Eine anrührende Darstellung; der Verstorbene mit Kruzifix in den Händen und Raupenhelm am Boden, blickt an dem Dreisproßbäumchen vorbei in den Paradiesgarten. Der Namenspatron Erzengel Michael wacht, ein Engel hält einen Kranz übers Haupt und im Wolkenloch erscheint das Christusmonogramm.

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Zeugnisse kollektiver Erinnerung 8 Die Pfarrei Sachrang widmete ihren „auf Rußlands Eisfeldern Gestorbenen“ eine Erinnerungstafel. Sie befindet sich in der Pfarrkirche St. Michael. Mit viel Liebe und Akribie sind die sechs Personen in ihren individuellen Uniformen gemalt; ihre Raupenhelme sind sauber im Halbkreis vor den Soldaten abgestellt. Auch der aus dem Schwäbischen stammende und in Sachrang lebende Schneidermeister hat den Feldzug mitgemacht – und der hat überlebt; sein Todestag wird mit dem 23. März 1842 angegeben. Das obere Bilddrittel wird von der auf der Mondsichel ruhenden Muttergottes eingenommen, der Kirchenpatronin.

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Allgemeines treue Kameraden 3/2022

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Denkmäler 10

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9 Auf der gegenüberliegenden Seite des Inns befindet sich Oberaudorf. Dort galt es zwölf Gefallene auf der Tafel unterzubringen. Das ist gelungen; die zwölf Personen sind in einer Linie beim Gebet angeordnet. Oben darüber wacht die Gottesmutter mit Kind. Sie hat zwei antik anmutende Krieger an ihrer Seite. Auch sie ruht auf der Mondsichel. Im Text ist darauf Bezug genommen, dass die Soldaten nicht nur im Kampf gefallen sind, sondern auch Opfer der Elemente geworden sind.

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Zwar nicht in einer Kirche, dafür aber zentral für Bayern was den napoleonischen Russlandfeldzug anbelangt, ist das Denkmal am Karolinenplatz in München. Es ist den 30.000 in Russland gebliebenen Bayern gewidmet; errichtet wurde es von Ludwig I., enthüllt 1833. Der Obelisk hat eine Höhe von 100 Fuß, was 29 Metern entspricht. Das Innere des Obelisken ist gemauert; die Bronzehülle überwiegend aus erbeuteten Geschützen hergestellt. Ludwig wurde 1786 im damals französischen Straßburg geboren, wo sein Vater, der nachmalige Max I. Joseph, Inhaber eines Regiments in Diensten des Königs von Frankreich war. In seinem späteren Leben konnte Ludwig mit den Franzosen nicht allzuviel anfangen. Das kommt in Bauwerken wie der Befreiungshalle oberhalb von Kelheim oder eben dem Obelisken zum Ausdruck. Zum Sterben ging er wieder zurück nach Frankreich, nämlich nach Nizza.

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In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg lagen die Verluste in einer Größenordnung, die es ermöglichte, den Gefallenen auf einer schlichten Steinplatte zu gedenken und diese im Bereich der Kirche unterzubringen. So ist es auch der Fall in der Pfarr- und ehemaligen Klosterkirche des Marktes Altomünster. Die vier Gefallenen aus der an Kriegen nicht armen napoleonischen Zeit sind auf einer Steinplatte verewigt, beginnend mit der siegreichen Schlacht von Wagram 1809 bis zu den Befreiungskriegen 1814. Dazwischen zwei Gefallene der Schlacht von Polozk.

Wertvolle Hinweise zum Gelingen dieses Beitrags stammen aus einer Bestandsaufnahme der Hauptabteilung Kunst des Erzbischöflichen Ordinariats München anläßlich der Landesausstellung 2015 „Napoleon und Bayern“, einem Beitrag von Wolfgang Brückner, Würzburg, in Heft 1/1984 der Zeitschrift Volkskunst, dem Buch „Dem Heil so nah - Gnadenstätten und Wallfahrten im Aiblinger Land“, herausgegeben 2016 vom Markt Bruckmühl Alle Fotos, soweit nicht anders angegeben, sind vom Autor

BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl zum Kriegsende vor 77 Jahren:

MAHNEN ALLEIN REICHT NICHT – EINTRETEN FÜR DIE WEHRHAFTE DEMOKRATIE Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation des Deutschen Reiches. Unser Land lag in Schutt und Asche nach den Verheerungen des Nationalsozialismus und dem alliierten Bombenkrieg gegen die deutsche Bevölkerung. Auch angesichts dieser Geschichte wurde mit Spannung und Verunsicherung zugleich die Rede von Präsident Wladimir Putin zum russischen Nationalfeiertag am 9. Mai erwartet. Befürchtet wurde die Verkündigung der Generalmobilmachung Russlands zur Intensivierung des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Wohl kaum jemals vorher stand der Frieden in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg derart zur Disposition wie jetzt. Selten war auch die Verunsicherung so groß wie heute. Bereits in der Corona-Pandemie trugen gezielte Falschinformationen und irreführende Propaganda zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Der Krieg in der Ukraine hat aber auch gezeigt, dass ganz reale Bedrohungen die Sicherheit unseres Landes berühren. Klar wurde, dass die Landes- und Bündnisverteidigung wieder aufgebaut und mit ausgebildetem Personal wie funktionsfähigem Material hinterlegt werden muss. Die Bereitstellung eines 100 Milliarden Euro Sondervermögens für die Bundeswehr darf kein „Freikaufen“ werden, die Herausforderungen für unsere Verteidigungsfähigkeit lassen sich mit Geld allein nicht regeln. Entscheidend wichtig ist die Einstellung der Bevölkerung zu den Grundfragen der äußeren Sicherheit. Unsere Gesellschaft muss nach Jahren der Vernachlässigung angesichts des Ukrainekrieges wieder an sicherheitspolitische Themen herangeführt werden. Es muss wieder deutlich gemacht werden, wofür das Land „seine“ Bundeswehr braucht. Das ukrainische Volk beweist derzeit eindrucksvoll wie wichtig es ist, als Gesellschaft zusammenzustehen und den unbedingten Willen zur Verteidigung zu beweisen. Ich plädiere nachdrücklich dafür, in die gesellschaftliche Debatte die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht aufzunehmen. Alle Frauen und Männer unseres Landes sollten ab dem 18. Lebensjahr für zwölf Monate Dienst für unser Land leisten müssen. Nicht nur in der Bundeswehr, auch in den Blaulichtbereichen, im Sozialwesen oder dem Umweltschutz besteht dauerhaft Bedarf. Ähnlich wie in anderen Ländern sollte diese Pflicht bis zum 30. Lebensjahr abzuleisten sein. Für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt und als Gegenentwurf der weiter zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft halte ich dies für unabdingbar. Der Jahrestag des Kriegsendes ist ein guter Anlass, sich der Wehrhaftigkeit der Bundesrepublik anzunehmen und den Bürgern die Voraussetzungen für ein Leben in Frieden und Freiheit zu verdeutlichen. Eine funktionsfähige Bundeswehr ist dafür eine elementare Voraussetzung.

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KRIEGERDENKMAL IN WALSDORF (Landkreis Bamberg / Oberfranken)

Das Wachhalten der Erinnerung an die Kriegsopfer und die Pflege des Kriegerdenkmals gehören zu den Aufgaben der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Walsdorf (zuvor Krieger- und Militärverein Walsdorf-Kolmsdorf-Erlau). Das 1921 eingeweihte Kriegerdenkmal auf dem örtlichen Friedhof (kleines Bild) war ein Geschenk des akademischen Bildhauers Hans Bauer an seine Heimatgemeinde. Es zeigt den Heiland, der sich zu einem sterbenden Krieger niederneigt und ihm helfend die Hand reicht. Nach dem die Verwitterung des Denkmals immer weiter fortgeschritten war, beschloss der Gemeinderat, eine Überdachung nach einem Entwurf und Modell des Gemeinderatsmitglieds und SRK-Vorsitzenden Andreas Feulner (großes Bild) anfertigen zu lassen. Er übernahm auch die Koordinierung der einzelnen Arbeitsschritte. Die geplante Überdachung auf vier acht Zentimeter starken Stahlsäulen, mit einem nach hinten abfallenden, oval abgerundetem Dach, wurde durch die Firma Alois Schmid aus Walsdorf angefertigt und aufgestellt. Die fünf Modelleinrichtungen für die neuen Schrifttafeln mit erhabenen Buchstaben aus Gussbronze fertigte Modellbaumeister Feulner in über 300 Arbeitsstunden ehrenamtlich an. Den Guss, das Ziselieren und Patinieren der neuen Schrifttafeln übernahm die Firma „3A Kunstguss Lauchhammer GmbH“ übernommen. Steinmetz Harald Severin war für die Befestigung der neuen Schrifttafeln und die komplette Steinrestaurierung verantwortlich. Bürgermeister Heinrich Faatz lobte die Beteiligten nach Beendigung der Renovierung für die gute Zusammenarbeit und die gelungene Ausführung. Text/Fotos: Peter Vietze


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