132. Jahrgang – Nr. 1 Januar/Februar 2022
Titelthema
DIE SOLDATEN DER WEHRMACHT Ihr Vermächtnis in der Bundeswehr
INHALT
1/2022 4
LEITARTIKEL Richard Drexl:
„Koalitionsvertrag, neue Regierung und Schicksalsschlag für die BKV“
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AUS DEM PRÄSIDIUM Termine, Aktuelles aus dem Präsidium . . . . . . . . . 6
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AUSSENANSICHT
4, 8 WIE GEHT ES WEITER MIT DER DEUTSCHEN SICHERHEITSPOLITIK? Die Karten sind neu gemischt, die neue Bundesregierung ist im Amt und sie sieht sich gewaltigen Herausforderungen gegenüber. Auch sicherheitspolitischen. Deutsche Sicherheitspolitik muss mehr sein als Friedenspolitik, meint Joachim Krause in der Außenansicht. Wie BSB-Präsident Drexl den Kurs der Ampel-Koalition einschätzt, erfahren Sie im Leitartikel. – Foto: NATO-Übung Green Griffin 2021: Soldaten der Division Schnelle Kräfte (DSK) in einem Transporthubschrauber CH-47F Chinook der U.S. Army. © Bundeswehr/Jana Neumann
Joachim Krause:
„Deutsche Sicherheitspolitik muss mehr sein als Friedenspolitik“
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TITELTEMA Jürgen Reichardt:
„Die Soldaten der Wehrmacht – Ihr Vermächtnis in der Bundeswehr“
13, 78 LESERBRIEFE 19
NACHRICHTEN AUS DER BUNDESWEHR
10 DIE SOLDATEN DER WEHRMACHT Mit mehreren Beiträgen zum „Mythos Fallschirmjäger“ und zum Kriegsrecht im II. Weltkrieg haben wir „ein Fass aufgemacht“, wie die Leserbriefe zeigen. Welches Vermächtnis viele ehemalige Wehrmachtsangehörige in die neu aufgestellte Bundeswehr (hier die erste Werbeschrift der Bundeswehr 1956) trugen, beschreibt Jürgen Reichardt im Titelthema. © Archiv Reichardt
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AUS BAYERISCHEN STANDORTEN
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AUS DEN BEZIRKEN inkl. Sportschützen (60) und Reservisten Klaus D. Treude: „Europa im Wandel“ (ARST-Herbstseminar 2021) . . 62
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Felicia Englmann: „Pilotphase erfolgreich abgeschlossen“ (Landesregiment Bayern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
EIN VOLK TRAUERT
Titelfoto: Willibald Brecht (r.), 1916-1993, Großvater des BSB-Bezirksvorsitzenden Oberfranken Oberstleutnant d.R. Thomas Brecht, bei der Brigadeübung Senne der Panzergrenadierbrigade 4 im September 1959. Er diente als Leutnant in der Wehrmacht und als Hauptmann in der Bundeswehr. © Archiv T. Brecht
Am 5. März 1922 fand die erste offizielle, vom Volksbund initiierte Volkstrauertagfeier, in Berlin statt. Reichstagspräsident Paul Löbe hielt eine im In- und Ausland vielbeachtete Rede, in deren Mittelpunkt er den Gedanken der Versöhnung und Verständigung stellte. In den Berichten „Aus den Bezirken“ (Foto: Treuchtlingen) erkennen wir, dass die Gedenk© Reinhard Brauner kultur nach wie vor lebendig ist.
treue Kameraden Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.
62 EUROPA IM WANDEL
Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren! Hoffentlich sind Sie alle gut ins neue Jahr gestartet! Ich wünsche uns allen ein in jeder Hinsicht gutes Jahr 2022! Erfreulicherweise nimmt das Vereinsleben im BSB weiter Fahrt auf. Davon zeugen die vielen Berichte „Aus den Bezirken“. Ich hoffe, dass sich dieser positive Trend verfestigt. In diesem Heft findet die Diskussion um die Ausstellung „Hitlers Elitetruppe? – Mythos Fallschirmjäger“ im Militärhistorischen Museum Dresden ihre Fortsetzung. Die Einsender mehrerer Zuschriften (Titelthema, Leserbriefe) gehen vor allem mit der Replik von Professor Dr. Michael Epkenhans (tK 6/21) hart ins Gericht. Der Professor verzichtet auf eine erneute Stellungnahme, da diese Form der Auseinandersetzung aus seiner Sicht offenkundig nicht weiter führt. Er steht aber dem BSB für eine Podiumsdiskussion zu dieser Thematik zur Verfügung. In eigener Sache: Eigentlich hätte ich mit dem vorliegenden Heft meine Tätigkeit als Verantwortlicher Redakteur treue Kameraden beendet. Da sich jedoch die Nachfolgeplanung zerschlagen hat, werde ich noch zwei weitere Ausgaben gestalten. Parallel sucht der BSB einen neuen Verantwortlichen Redakteur (s. Stellenanzeige auf S. 7). Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Bleiben Sie gesund! Foto: Kai Mörk
Unter der Überschrift „Europa im Wandel“ standen Vorträge aus den Bereichen Sicherheitspolitik, Bundeswehr und Auslandseinsätze auf der Agenda des ARST-Herbst© Klaus D. Treude seminars 2021.
ZU DIESER AUSGABE
67 ERFOLGREICHER PILOT Nach dem Erfolg des „Pilotprojekts Landesregiment“ in Bayern soll es auch in anderen Bundesländern derarti© Bundeswehr/Bruno Haelke ge Verbände geben.
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Ihr Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D. Verantwortlicher Redakteur
ALLGEMEINES
IMPRESSUM
Buchbesprechungen Dr. Michael Stumpf: „Les sauveteurs du patrimoine Lorrain“ (Jean-Claude Laparra u.a.) . . . . . . . . . . . .70 Richard Drexl: „Als Jakob vom Himmel fiel“ (Peter Fuhl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71 Rolf Hilmes: „Komplexe Waffensystemtechnik versus Einsatzfähigkeit“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Vitez Dr. Miklós Bercsényl: „Das wahre Gesicht der Kommunisten“ . . . . . . . . . 75 Michael Baron von Wittken: „In Treue fest – Gelebte Verantwortung für eine alte bayerische Tradition seit über 300 Jahren“ (Leibertag 2021) . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Sammlung Kriegsgräberfürsorge 2021: „Trotz Pandemie wieder erfreuliches Sammelergebnis“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
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KRIEGERDENKMÄLER (Waldeck/Landkreis Tirschenreuth, Oberpfalz)
treue Kameraden ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel. 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Es gilt die Anzeigenpreisliste vom September 2017 (s. S. 49). BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX BSB-Versicherungsreferent: Stefan Schmid, Am Tradl 29, 92545 Niedermurach; Tel. 09671/8269473, Telefax 0941/46392812; Email: versicherung.schmid@gmail.com Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o.d.T., Telefon 09861/400-135, Fax 09861/400-139 Bezugspreis: 3,60 € + Versandkosten Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de Redaktionsschluss für treue Kameraden 2/2022 ist der 1. März 2022
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So manches ändert sich, nicht alles ist erfreulich!
Leitartikel
Foto: Angie Ehinger
KOALITIONSVERTRAG, NEUE REGIERUNG UND SCHICKSALSSCHLAG FÜR DIE BAYERISCHE KAMERADENVEREINIGUNG
Ein Vertrag soll die Zusammenarbeit der Ampel-Regierung regeln treue Kameraden 1/2022 4
Der Koalitionsvertrag zog eine Menge Kritik auf sich. FDP, Grüne und SPD servierten Konservativen insbesondere mit Blick auf deren Pläne in der Gesellschaftspolitik, bei Fragen von Migration und Integration schwer verdauliche Kost. Nur ein Beispiel: Die Möglichkeit, mit einer Versicherung an Eides statt die Identität von Zuwanderern klären zu können, öffne „Straftätern und Identitätsverweigerern Tür und Tor“. So beispielsweise CSU-MdB Michael Frieser in den Nürnberger Nachrichten vom 29. November 2021. Auch Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik werden stiefmütterlich behandelt. Allerdings mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen. Das nach eigenem Bekunden mehr Fortschritt wagende und selbst ernannte Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit der Ampel-Parteien setzt im Koalitionsvertrag denn auch positive Akzente. Im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik gehört dazu die wiederholte Betonung des Ziels einer strategischen Souveränität der Europäischen Union. Ein halbes Dutzend Mal taucht dieser Ausdruck auf, die EU soll als starker Akteur in einer von Unsicherheit und Systemkonkurrenz geprägten Welt wahrgenommen werden. Was immer daraus werden wird, es sind neue Zeichen am europäischen Firmament. Wir erinnern uns: Der französische Präsident Emmanuel Macron forderte seit Jahren mehr eigenständige Handlungsfähigkeit. Allein US-Präsident Donald Trump gab dazu mehrfach Veranlassung. Die Kanzlerin hielt es nicht mal für nötig, Macron zu antworten und überließ es Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, diesem eine harsche Absage zu erteilen. Wenn derzeit US-Amerikaner und Russen über die Ukraine ohne europäische Beteiligung verhandeln wird deutlich, wie weit der alte Kontinent von einer strategischen Souveränität entfernt ist. Solange sich aber die EU nicht mal in ihren Zielen einig wird, bleibt die strategische Souveränität eine Fata Morgana. Wer hätte auch gedacht, dass mit einem grünen Regierungspartner das transatlantische Bündnis (als) zentraler Pfeiler und die NATO (als) unverzichtbarer Teil unserer Sicherheit bezeichnet wird. Man erinnert sich, woher die Grünen als Antikriegspartei und Friedensbewegte kommen. Aber die politische Realität hatte auch schon früher
so seine Zwänge parat, als die rot-grüne Schröder-FischerRegierung den ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr in Ex-Jugoslawien zu verantworten hatte. Als ebenso erstaunlich darf gelten, dass die Ampel-Koalition ein Nachfolgesystem für das Kampfflugzeug Tornado beschaffen und gar den Beschaffungs- und Zertifizierungsprozess mit Blick auf die nukleare Teilhabe Deutschlands (…) sachlich und gewissenhaft begleiten will. Im gleichen Atemzug ist auch von nuklearer Abrüstung die Rede. Eine Beruhigungspille für linke Pazifisten? Immerhin hadert die SPD-Linke um den Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich bekanntlich mit der nuklearen Abschreckung. Abwarten was draus wird lautet daher die Devise. Dem Koalitionsvertrag zufolge soll nun endlich auch der Bundeswehr die Bewaffnung von Drohnen ermöglicht werden. Dies unter „verbindlichen und transparenten Auflagen und unter Berücksichtigung von ethischen und sicherheitspolitischen Aspekten“. Wohltönende Begleitmusik, nachdem das BMVg bereits vor Jahren entsprechende Vorgaben erlassen hat. Kampfdrohnen gehören in das Inventar jeder Streitkraft, wie sich im Kaukasuskrieg zwischen Armenien und Aserbaidschan vor Jahresfrist gezeigt hat und aktuell im äthiopischen Bürgerkrieg zu sehen ist. Ob Kampfdrohnen für die Bundeswehr tatsächlich realisiert werden, muss sich gleichwohl erst noch zeigen: Beim SPD-Parteitag wurde entgegen den Aussagen im Koalitionsvertrag ein Beschluss gefasst, dass nochmals über die Beschaffung zu diskutieren sei. SPD halt, wie sie schon Helmut Schmidt das Regieren schwer gemacht hat. Insgesamt gibt es aber sicherheitspolitisch erfreuliche Anzeichen, die befürchtete Abkopplung der Deutschen von den NATO-Partnern steht nicht ins Haus. Dem Koalitionsvertrag zufolge muss auch nicht mit zusätzlichen Einschränkungen für den privaten Waffenbesitz und den Schießsport gerechnet werden. Das glatte Gegenteil haben Beobachter kommen sehen. Dass zudem selbst Obergrüne den Einsatz eines Bundeswehrgenerals als Leiter des Corona-Krisenstabes beklatschen, passt irgendwie ins Bild.
Neue Bundesregierung vereidigt Neben Kanzler Olaf Scholz durfte – völlig überraschend – auch die neue Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auf der Regierungsbank Platz nehmen. Erneut wird damit eine Frau zur Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt im Frieden, die zuvor keinerlei Verbin-
dung zu Bundeswehr oder zur Sicherheitspolitik hatte. Vielleicht sollten sich die verantwortlichen politischen Entscheider darüber klar werden, dass das Bundesministerium der Verteidigung im Kern den administrativen Führungsapparat für einen Personalkörper von 260.000 Menschen darstellt (Hans-Peter Bartels). Das BMVg ist im Unterschied zu anderen nur am Rande ein Gesetzgebungsministerium. Zentrale Aufgabe ist die Führung der deutschen Streitkräfte im In- und Ausland sowie zusammen mit dem Bundeskanzleramt und dem Auswärtigen Amt die Ausgestaltung der deutschen Sicherheitspolitik. In diese komplizierte Materie soll sich anscheinend jeder politisch Begabte kurzfristig einarbeiten und aus dem Stand die deutschen Interessen in Brüssel und andernorts vertreten können. Respekt auch, was diese Herrschaften sich so alles zutrauen. Was waren das noch für Zeiten, als mit Manfred Wörner ein fliegender Stabsoffizier der Luftwaffe den heißen Stuhl besetzte. Immerhin ist mit Siemtje Möller eine Frau zur Parlamentarischen Staatssekretärin berufen worden, die wenigstens schon mal den Verteidigungsausschuss von innen gesehen hat. Als zweiter Parlamentarischer Staatssekretär fungiert Thomas Hitschler, der in der letzten Legislatur Mitglied im parlamentarischen Kontrollgremium für die Geheimdienste war. Zur Komplettierung der neuen Führung wurde der beamtete Staatssekretär Gerd Hoofe durch Margaretha Sudhoff ersetzt, die mit der Ministerin aus dem Bundesjustizministerium in den Bendlerblock wechselte. Jedenfalls wird es seine Zeit dauern, bis sich die aus mehr oder weniger Nicht-Sachkundigen bestehenden Herrschaften eingearbeitet haben. Aber das muss die Armee, das müssen auch die Bundesbürger aushalten. Anscheinend ist dies der Art von repräsentativer Demokratie geschuldet, wie sie bei uns praktiziert wird. Man darf gespannt sein, wann aus der neuen Leitung des Bundesministeriums der Verteidigung welche Initiativen gestartet werden. Hoffentlich wird es mehr sein als die weitere Intensivierung des Kampfes gegen rechts und die Betonung der transatlantischen Solidarität. Die Bundeswehr bedarf einer neuen Aufstellung, in etwa wie sie aus dem Eckpunktepapier vom April letzten Jahres hervorgeht. Die unüberschaubar komplexen Führungsstrukturen müssen so zurecht gestutzt werden, dass die Bundeswehr ihrem Auftrag zur Landes- und Bündnisverteidigung sowie - nach dem Afghanistan-Debakel - zu sorgfältig dosierten Auslandseinsätzen gerecht werden kann. Nicht ganz unbedeutend: In der nordatlantischen Allianz wird an einem neuen strategischen Konzept gearbeitet, das beim NATO-Gipfel im Juni dieses Jahres in Madrid verabschiedet werden soll. Es dürfte rasch zu erkennen sein, ob der im Koalitionsvertrag vorgesehene drei Prozent-Anteil am Bruttosozialpro-
dukt für Auswärtiges, Entwicklungshilfe und Verteidigung nur einen Taschenspielertrick darstellt, um sich an den der NATO zugesagten zwei Prozent für Verteidigungsausgaben vorbei zu mogeln. Nur mit Durchsetzungsvermögen, Sach- und Fachkenntnis wird es möglich sein, die politischen Prioritäten in der neuen Regierung so zu setzen, dass die militärischen Notwendigkeiten nicht zu kurz kommen. Aber im Militär ist es guter Brauch und lange gepflegte Übung, neuen Vorgesetzten möglichst unvoreingenommen gegenüber zu treten. Durch vergleichsweise kurze Stehzeiten hat die „Nöte von Neuen“ jeder schon mal mitbekommen. So wird es auch hier zu halten sein, die neue Mannschaft an der Spitze verdient Respekt und erhält eine faire Chance.
Präsident Schiener der Bayerischen Kameradenvereinigung verstorben Es gibt immer wieder Unglücke und Todesfälle, anscheinend gehört dies zum menschlichen Dasein, wie auf der anderen Seite die Freude am Leben und die Geburt eines Kindes! Mit dem plötzlichen Tod von Hans Schiener hat die Bayerische Kameradenvereinigung ein schwerer Schicksalsschlag getroffen. Sie hat ihren langjährigen Präsidenten verloren. Seiner Familie gilt unser Beileid, als Folge einer schweren Erkrankung fehlt ihr über Nacht der Mittelpunkt. Hans Schiener hat über viele Jahre der Bayerischen Kameradenvereinigung, einer Schwesterorganisation des BSB, als Präsident vorgestanden. Bei nicht wenigen Treffen im Laufe der Zeit, wie zum Beispiel anlässlich von Tagungen des Beirates Reservistenarbeit oder bei offiziellen Veranstaltungen in München war er ein stets geschätzter Ansprechpartner und umgänglicher Kamerad. Von zurückhaltender Wesensart strahlte er natürliche Souveränität aus in der Führung seiner Organisation. Präsident Schiener wird seiner Vereinigung schmerzlich fehlen. Sein Tod reißt über die BKV hinaus eine schwer zu schließende Lücke in den Kreis derer, die sich um das Gedenken an gefallene Kameraden, um die Militärtradition und die Bewahrung unserer Heimat kümmern. Wir trauern mit seinen Angehörigen. Der Bayerischen Kameradenvereinigung gilt unser Mitgefühl.
In Treue fest!
Richard Drexl Oberst a.D.
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Niederbayern Kreisverband (KV) Freyung-Grafenau Kreisversammlung
Aus den Bezirken
POLITIKER WÜRDIGEN EHRENAMT
treue Kameraden 1/2022
Erlauzwiesel – Etwa 40 Delegierte aus Ortsvereinen bzw. Ortskameradschaften des KV Freyung-Grafenau waren der Einladung zur Kreisversammlung im Waldkirchner „Restaurant am See“ im Ortsteil Erlauzwiesel gefolgt. Kreisvorsitzender und BSB-Justitiar Franz Rothkopf begrüßte die Anwesenden, darunter auch die stellvertretende Landrätin Helga Weinberger, Waldkirchens 3. Bürgermeister Johann Kapfer sowie den niederbayerischen BSB-Bezirksvorsitzenden Manfred Langer. Die Ehrung verstorbener Mitglieder zelebrierte Richard Weiß. Er betonte: „Verstorbene Mitglieder sind uns zwar aus unseren Augen genommen worden, jedoch nicht aus unserem Sinn!“ Rothkopf berichtete aus dem BSB-Präsidium. Bei der Versicherung der Fahnen habe es immer mehr Schadensmeldungen gegeben. Darum sei zu erwarten, dass solche Schäden auch mit Eigenbeteiligung des betroffenen Vereins abgewickelt würden. Eingeführt wurde ein „BSB-Thaler“, der durch den Präsidenten verliehen wird. Rothkopf ging auch auf die Förderung des BSB durch den Freistaat Bayern ein. Das Sozialwerk des BSB unterstützt auch weiterhin bedürftige und in Not geratene Kameraden. Hierzu müssen Anträge beim jeweiligen Orts- bzw. Kameradschaftsvor-
BSB-Kreisvorsitzender Franz Rothkopf.
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v.l.: Manfred Langer (Bezirksvorsitzender Niederbayern), Helga Weinberger (Stellvertretende Landrätin Freyung-Grafenau), Kreisvorsitzender Franz Rothkopf, Fahnenmutter Rita Benkert, Kreiskassier Ludwig Philipp, Richard Weiß und Waldkirchens 3. Bürgermeister Johann Kapfer. sitzenden gestellt werden. Diese würden selbstverständlich streng vertraulich behandelt werden. Das Bezirksreservistenseminar des BSB in der Freyunger Kaserne sei letztes Jahr Corona bedingt ausgefallen. Sollte die Möglichkeit bestehen, so findet diese Veranstaltung 2022 wieder statt (geplant 25./26.03.22). Ein ganz anderes Thema sei die Aufforderung an Reservisten seitens Einkleidungskammern oder Standortverwaltungen, ihre Tarnfleck-Uniform abzugeben. „Nichts abgeben!!!“, forderte Rothkopf. Die Uniformen würden wahrscheinlich doch nur vernichtet, und nicht an aktive Soldaten weitergegeben. Die Bundeswehr sei – nach 15 Jahren Einschränkungen – materiell etwas aufgerüstet worden. Es brauche Verständnis seitens der Politik. Vielleicht solle man als Verteidigungsminister bzw. Verteidigungsministerin einen hochrangigen gedienten Offizier mit reichlich Bundeswehrerfahrung einsetzen? Auch zum Afghanistan-Einsatz der Truppe äußerte sich Rothkopf. Quasi wegen eines Terroristen sei das Land 20 Jahre durch NATO-Truppen besetzt gewesen. Zwar habe die Bundeswehr Einsatzerfahrungen gemacht, aber es bleibe die grundsätzliche Frage: „Ist die Bundeswehr zu solchen Einsätzen berechtigt?“ Jeder einzelne in Afghanistan gefallene deutsche Soldat sei einer zu viel gewesen. Das träfe auch für diejenigen Soldaten zu, die mit der Situation nicht fertig wurden und freiwillig aus dem Leben geschieden seien. Kreisreservistensprecher Franz Brunner betonte, dass die Aktivitäten der Reservisten in den letzten beiden Jahren durch die Corona-Pandemie „ausgebremst“ worden seien. Dennoch habe es einige gut besuchte Aktivitäten, wie etwa das Luftge-
wehrschießen in Grainet, die Herbstwanderung rund um Böhmzwiesel oder das Kreiskegelturnier in Röhrnbach gegeben. Über die Finanzen der BSB-Kreiskasse legte Kreiskassier Ludwig Philipp Rechenschaft ab. Eine ordnungsgemäße Kassenführung bestätigtem ihm die Kassenprüfer Alois Atzinger sowie Karl Haydn. Eine Grundsatzdiskussion über die Rolle der Vereine sowie der ihnen angeschlossenen Reservisten regte Rothkopf an. Er zeigte dabei die Rolle der Reservisten in der Bundeswehr auf. Kontaktpflege zur aktiven Truppe sei notwendig und müsse weiterhin praktiziert werden. Unter dem Motto „Mein Jahr für Deutschland“ habe die Bundeswehr freiwillige Frauen und Männer gesucht, welche ein Jahr lang Dienst bei der Truppe leisten sollten. In der Grundsatzdiskussion über die Rolle der Reservisten und Vereine war man sich einig. Äußerst wichtig sei die Kameradschaftspflege sowie die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen. Im Vordergrund steht die Präsenz in der Öffentlichkeit. Das Gedenken an verstorbene Kameraden darf nie aufhören und muss erhalten bleiben. Manfred Langer würdigte die Arbeit des Kreisverbandes, dieser sei einer der aktivsten im BSB. Helga Weinberger würdigte die Wichtigkeit der Arbeit des BSB. „Die Teilnahme von Politikern an solchen Veranstaltungen gilt als Wertschätzung für euch“, sagte sie. An jedem Volkstrauertag wiederhole sich die Geschichte, mahnte sie. Das müsse so bleiben, forderte sie. Johann Kapfer bedankte sich beim BSB-KV für dessen Engagement und Einsatz. Er wisse, dass das ehrenamtliche Wirken im Vorstand mit oft großem zeitlichem sowie finanziellem Aufwand verbunden sei. „Die Stadt Waldkirchen ist stolz auf solche Vereine, wie die Soldaten- und Kriegervereinen im Stadtgebiet!“ Text: Volkmar Hiksch PNP/Siegfried Wolf/tK Fotos: Volkmar Hiksch
Niederbayern Krieger- und Reservistenverein (KRV) Fürstenzell Volkstrauertag
GEDENKEN IN FÜRSTENZELL UND REHSCHALN Fürstenzell/Rehschaln – Am Vorabend des Volkstrauertages versammelten sich in Fürstenzell Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr, der Ortsgruppe des Bayerischen Roten Kreuzes, der Trachtenkapelle, welche die musikalische Gestaltung übernahm, sowie der Krieger- und Reservistenverein beim Kriegerdenkmal am Marienplatz. Beim Eintreffen von Pfarrer Christian Böck wurde ein Choral gespielt, anschließend betete er für die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror und segnete das Kriegerdenkmal. 3. Bürgermeister Michael Gruber hielt die Gedenkrede. Er sagte: „Wir erinnern uns heute an die Gewalt, das Leid und die Gräueltaten in den beiden Weltkriegen, aber auch an Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen davor und danach. Der Volkstrauertag mahnt uns, im Bemühen um Gerechtigkeit, Vergebung nicht nachzulassen. Ein Tag, der uns bewusst macht, welche Geschichte uns geprägt hat und was wir aus ihr gelernt haben. All dies tun wir heute mit einer Überzeugung: ‚NIE WIEDER KRIEG!‘“ VDK-Ortsvorsitzender Frank Reisinger erinnerte daran, dass neben den zahlreichen
Kriegstoten auch in allen kriegsführenden Ländern sehr viele zivile Opfer in der Bevölkerung zu beklagen sind, vor allem beim Völkermord an den europäischen Juden, an Sinti und Roma und der Ermordung von angeblich „lebensunwerten“ Menschen – sogenannten „Untermenschen“. Diese Untaten seien zu einem wesentlichen Bestandteil der deutschen und der europäischen Erinnerungskultur geworden. Leider sind heute schon wieder rechte Kräfte, sogar politische Parteien dabei, dieses Gedankengut weiterzuverbreiten und sogar umzusetzen. KRV-Vorsitzender Peter Birner sprach an, dass 2020 am Volkstrauertag dem Ende des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren gedacht werden sollte. Doch die Corona-Infektionsschutzmaßnahmen ließen dies nicht zu. Mehr als 60 Millionen Menschen, davon über 6,3 Millionen Deutsche starben bei diesem grausamen Krieg. Auch in der Marktgemeinde waren die Opfer sehr groß. So zählte man in der damaligen Pfarrei Fürstenzell 164 gefallene und vermisste Kameraden. Zusammen mit den ehemaligen Pfarreien Bad Höhenstadt, Engertsham und Jägerwirth hatte die Marktgemeinde Fürs-
tenzell 336 gefallene und vermisste Kameraden zu beklagen. Birner erinnerte auch an die Opfer der Bürgerkriege unserer Tage, an die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, an die Bundeswehrsoldaten und anderer Einsatzkräfte, die im Auslandeinsatz ihr Leben verloren. Alsdann legten die Redner am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. Mit dem „Lied vom guten Kameraden“ und drei Böllerschüssen endete die Gedenkfeier. Am Morgen des Volkstrauertags trafen sich die Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehren Rehschaln und Kleingern sowie des KRV Fürstenzell am Kriegerdenkmal vor der Kirche in Rehschaln zur Gedenkfeier. Pfarrer Böck betete auch hier für die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror und segnete das Kriegerdenkmal. Die 2. Bürgermeisterin und KRV-Fahnenmutter Ursula Berchtold hielt die Gedenkansprache und legte im Namen der Marktgemeinde einen Kranz nieder. Die Trachtenkapelle Fürstenzell spielte zum Abschluss das „Lied vom guten Kameraden“. Text: Peter Birner/Foto: Roland Simmchen
Pfarrer Christian Böck betet am Kriegerdenkmal in Reschaln für die Opfer von Krieg, Gewalt und Terror.
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Niederbayern Krieger- und Soldatenverein (KSV) Neustift-Blindham Generalversammlung
Aus den Bezirken
VORSTAND EINSTIMMIG BESTÄTIGT
treue Kameraden 1/2022
Neustift – Am Vorabend des Volkstrauertages zogen der KSV Neustift-Blindham sowie die Ortsvereine mit der Pfarrgemeinde Neustift, diesmal wegen Regenwetters ohne Fackeln, zum Ehrenmal der Gefallenen und Vermissten bei der Pfarrkirche. Leider mussten die Ansprachen wegen des schlechten Wetters in die Kirche verlegt werden. Am Ehrenmal wachten inzwischen zwei Kameraden (Florian Seitz und Michael Samereier) mit ihren Fackeln. Nach der Ansprache des 3. Bürgermeisters der Marktgemeinde Ortenburg, Michael Straubinger, der wiederholt auf das Grauen des Krieges hinwies, nicht nur in den vergangenen zwei Weltkriegen, sondern auch den heutigen Kriegen weltweit, legte er einen Kranz am Ehrenmal nieder. Der anschließende Gottesdienst wurde von Pater Nobi geleitet und durch den Männerchor Neustift musikalisch begleitet. Anschließend begab sich der Verein ins Gasthaus zum Neustifter Berg zur Generalversammlung. KSV-Vorsitzender Rudolf Kaiser jun. bedankte sich unter anderem bei Pater Nobi für die feierliche Gestaltung des Gottesdienstes, dem 3. Bürgermeister Michael Straubinger für die Kranzniederlegung und seine Ansprache, beim Männerchor Neustift für die musikalische Umrahmung und das „Lied vom guten Kameraden“ sowie bei allen Ortsvereinen für die rege Beteiligung. Er bedankte sich außerdem bei den Vorstandsmitgliedern für die gute Zusam-
Das Ehrenmal der Gefallenen und Vermissten bei der Pfarrkirche
menarbeit. Dank galt ebenfalls Vereinswirtin Renate Gibis für die immerwährende sehr gute Bewirtung, außerdem Fahnenmutter Elfriede Schneiderbanger für die aufopfernde Unterstützung. Nach dem Gedenken an den zu früh und unerwartet verstorbenen Schussmeister Franz Zerreis ließ der 1. Vorsitzende und Reservistensprecher Kaiser jun. die Jahre 2019 bis 2021 in seinem Tätigkeitsbericht Revue passieren. Er berichtete über die Reparatur der Salutkanone, die inzwischen mit 95 Jahren schon ein paar Verschleißerscheinungen hatte und deswegen instand-
gesetzt werden musste. Sie muss sich demnächst einem neuen Beschuss in Schrobenhausen unterziehen. Es folgte der Kassenbericht von Kassier Franz Strenz. Nachdem die Kassenprüfer Josef Scheuer und Hans Pletz die Kasse geprüft und keine Beanstandung an deren Führung festgestellt hatten, konnte der Vorstand einstimmig entlastet werden. Nach den Grußworten des 3. Bürgermeisters endete die Generalversammlung mit Ehrungen und Wahlen. Text/Foto: KSV Neustift-Blindham
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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden geehrt: Josef Bauer (60 Jahre); Werner Singer, Josef Bauer, Siegfried Maier, Johann Halser, Gottfried Kobler und Wilhelm Jungwirth (50); Reinhard Fuchshuber, Norbert Fuchshuber, Josef Hajek und Nepomuk Schlögl (40); Hans Gierg (25); Josef Eder (10). - Helmut Dobler (Böllerschützenabzeichen in Gold). Der neue Vorstand des KSV Neustift-Blindham: Rudi Kaiser jun. (1. Vorsitzender); Wolfgang Seitz (2. Vorsitzender); Ludwig Nothaft jun. (1. Hauptmann); Wolfgang Seitz (2. Hauptmann); Franz Strenz (Kassier); Peter Reinhard (Schriftführer); Michael Nothaft (Fahnenjunker); Helmut Dobler, Markus Helling und Jürgen Willeuthner (Schussmeister); Elfriede Schneiderbanger, Helmut Dobler, Günther Stinglhammer und Kurt Steiger (Beisitzer); Hans Pletz und Sepp Scheuer (Kassenprüfer); Rudi Kaiser jun. (Reservistensprecher).
Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Tittling Ehrungen und Neuwahlen
JOSEF KRENN STEUERT 50 JAHRE VORSITZ AN Tittling – Josef Krenn leitet seit 47 Jahren als 1. Vorsitzender den SKV Tittling. Nachdem er nun einstimmig in diesem Amt für weitere drei Jahre bestätigt wurde, steuert der Unternehmer unglaubliche 50 Jahre als Frontmann an. Bei der Jahreshauptversammlung gab es keine großen Veränderungen, doch es wurde deutlich, dass junger Nachwuchs im Verein mehr erwünscht wäre. Krenn begrüßte im Kaminzimmer des neuen Vereinslokals Habereder ganz besonders
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Bürgermeister Helmut Willmerdinger, seinen Stellvertreter Robert Koller und Ehrenbürger Herbert Stadler. Das sei heute seine 46. Jahreshauptversammlung blickte Krenn zurück, eine sei wegen Corona im Vorjahr ausgefallen. Überhaupt habe sich durch die Pandemie viel verändert, was man auch heute bei der Ehrung der Gefallenen am Kriegerdenkmal gesehen habe. Ohne Musik und nur im kleineren Kreis musste man gedenken, im vorigen Jahr sogar mit noch weniger Kameraden. Der Vorsitzende erin-
nerte auch an Alois Klessinger, der in den letzten beiden Jahren als einziges Vereinsmitglied verstorben sei. Bezirks- und Kreisversammlungen seien ausgefallen und auch die traditionelle Fahrt nach Stralsund zur Marinetechnikschule. Leider habe auch das Reservistentreffen in Freyung nicht stattfinden können. Krenn berichtete über Aktuelles aus der Bundeswehr, zuoberst vom Mali-Einsatz. Als er zu den geplanten Dienstgradänderungen für Frauen kam, wurde es humorvoll und es gab viel Gelächter über diese vorgesehenen Zungenbrecher. Im eigenen Verein kranke es am Nachwuchs, bedauerte der Vorsitzende. Die Mit-
Niederbayern
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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Norbert Behringer, Alexander Graf und Herbert Niedermayer (40); Gerhard Breinbauer, Robert Petri und Harry Unrecht (25); Christian Kanamüller (10). Der neue Vorstand des SKV Tittling: Josef Krenn (1. Vorsitzender); Josef Haidn (2. Vorsitzender); Konrad Baumeister (Ehrenmitglied); Günther Riesinger (1. Hauptmann); Alois Breinbauer (2. Hauptmann); Johann Halser (1. Schriftführer); Josef Haidn (2. Schriftführer); Martina Breu (Kassier); Hans Brunner (Ehrenfahnenjunker); Georg Stadler und Florian Bürger (Fahnenjunker); Franz Farnhammer und Franz Kern (Beisitzer); Karl Graf und Robert Petri (Kanoniere); Doris Kanamüller (Fahnenmutter); Franz Kern und Hans Peter Binder (Rechnungsprüfer). glieder würden immer weniger, was auch seinen Grund in der Aussetzung der Wehrpflicht habe. Durch die Überalterung habe man Probleme, die Führungsposten zu besetzen. Derzeit habe der SKV noch 86 Mitglieder. Auch bei Beerdigungen sei es problematisch Abordnungen zu finden, die den langen Marsch zum Friedhof noch durchhalten können. Es werde sich hier manches ändern. Im nächsten Jahr werde das Kriegerdenkmal 100 Jahre alt, eine dringend notwendige Generalreinigung ist erforderlich. Nach
Vorstand und Geehrte (v.l., sitzend): Harry Unrecht, Franz Farnhammer, 1. Vorsitzender Josef Krenn, Alexander Graf und Ehrenmitglied Konrad Baumeister; stehend: Robert Petri, Franz Kern, Georg Stadler, Florian Bürger, Karl Graf und Bürgermeister Helmut Willmerdinger.
dem Bericht von Kassenprüfer Franz Kern erteilte die Versammlung dem Vorstand einstimmig die Entlastung. Der wiedergewählte 1. Vorsitzende übergab dann eine Reihe von Ehrenzeichen für langjährige Mitgliedschaft. In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Helmut Willmerdinger dem Verein für die Arbeit in den letzten drei Jahren und für die
Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Denkhof
ALTES SCHÜTZEN, SCHÄTZEN UND ERHALTEN Vereinsfahnen restauriert Denkhof – Der SKV Denkhof steht für den Erhalt von Traditionen, aber auch unwiederbringliche Zeitzeugen wie diese über 100 Jahre alte erste Fahne wollen geschätzt und geschützt werden. Diese erste Vereinsfahne
Die erste Fahne des SKV Denkhof von 1920.
konnte 1920 nur mit Geldspenden aus der Bevölkerung, obwohl die Armut nach dem 1. Weltkrieg groß war, im Kloster Thyrnau in Auftrag gegeben werden. Zwischenzeitlich zerschliss die Fahne aber sehr und wurde
Vorbereitung des Gedenkens zum Volkstrauertag. Er freue sich auch, dass Ehrenbürger Herbert Stadler wieder mitmachen könne. Mit großem Wohlwollen habe er vernommen, dass es zwar Probleme mit dem Nachwuchs gebe, dass aber eine Auflösung nicht zu befürchten sei. Das Problem sei hier einfach die ausgesetzte Wehrpflicht. Text/Foto: Josef Heisl
1962 und 1994 durch neue Vereinsfahnen ersetzt. Dass die „Ur“-Fahne nun restauriert wurde, verdankt der SKV Denkhof seinem 1. Vorsitzenden René Wiedenbein, der unermüdlich dafür warb, das wunderschöne Stück nicht weiter verkommen und damit in Vergessenheit geraten zu lassen. Nun kann die Fahne, wenigstens bei besonderen Feierlichkeiten, wieder mitgeführt und präsentiert werden. Text/Fotos: Helga Wiedenbein
Inzwischen gehören dem Verein drei Fahnen.
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Niederbayern Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Oberdiendorf Volkstrauertag 2021
Aus den Bezirken
NICHTS HAT SICH ZUM BESSEREN GEWENDET
treue Kameraden 1/2022
Oberdiendorf – Im Rahmen einer bewegenden Gedenkfeier gedachte der SKV Oberdiendorf am Vorabend des Volkstrauertages nicht nur der gefallenen und vermissten Kameraden, sondern auch der Menschen, die „Schutz vor Krieg und Gewalt gesucht haben und Opfer von Anfeindung und Fremdenhass wurden“. Am mit Fackeln ausgeleuchteten Ehrenmal hielten Franz Hoffmann und Roland Schätzl, beide aus den eigenen Reihen, die Ehrenwache. Den Gottesdienst, musikalisch gestaltet von der Trachtenkapelle D‘ Freudenseer, zelebrierten Pfarrvikar Manfred Wurm und Diakon Hans-Peter Wagner. Nach dem Gottesdienst nahm der SKV Oberdiendorf zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Oberdiendorf Aufstellung am Kriegerdenkmal, wo Pfarrvikar Manfred Wurm im Beisein der Gottesdienstbesucher das Ehrenmal segnete. Trauer, Mitgefühl, Hoffnung und Dankbarkeit – an diese Grundelemente menschlichen Lebens – erinnerte die 1. Bürgermeisterin der Stadt Hauzenberg, Gudrun Donaubauer, in ihrer Gedenkrede. Sie bedauerte aktuell die „kriegerische Brutalität“ der sogenannten freien Meinungen in den angeblich sozialen Medien. Die Klagen über schwindende Teilnehmerzahlen bei
Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer bei der Gedenkrede am Ehrenmal.
den Feiern zum Volkstrauertag verstummen nicht. Die brutalen beiden Kriege im 20. Jahrhundert liegen 76 Jahre und länger zurück, Zeitzeugen leben kaum mehr. Zwei Generationen kennen Gräuel, Todesangst, Gewalt, Schmerzen, Hunger, Trauer und Vertreibung sowie Entsagungen aller Art nur noch aus Erzählungen oder aus dem Geschichtsunterricht. Weltweit hingegen hätten Krieg, Leiden und Flucht deutlich zugenommen. „Den Volkstrauertag verbinde ich immer mit der Hoffnung, dass irgendwann die Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander die Gewaltbereitschaft überwältigt“, sagte Gudrun Donaubauer am Oberdiendorfer Kriegerdenkmal. Aber es werde und werde nicht anders. Nichts habe sich zum Besseren gewendet. Zwar müsse man hierzulande keine Waffengewalt mehr ertragen, die Spaltung der Gesellschaft aber werde immer tiefer und schreite zusehends voran. „Der Krieg der Meinungen und die Brutalität der ‚freien‘ Meinung in den sozialen Medien belastet unsere Gesellschaft seit Jahren“, sagte die Bürgermeisterin. Hinzu komme die Pande-
mie, die „Krankheit, Sorgen und viel zu oft den Tod bringt“. Dagegen aber stünden selbstlose Hilfe und Einsatzbereitschaft Vieler. Jeder Einzelne habe außerdem Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliches Engagement und Familienzusammenhalt persönlich kennengelernt. „Besinnen wir uns also auf unsere Stärken und die Lebensfreude, zu der wir oft Anlass haben. Nehmen wir unsere Kraft, Zuversicht und Empathie zusammen und achten auf uns selbst und auf die anderen“, sagte Donaubauer. Der Kranz, den die Bürgermeisterin zusammen mit dem 2. Vorsitzenden des SKV, Johann Maderer, niederlegte, solle Ausdruck dieser Hoffnung sein auf eine gute, friedvolle Zukunft. Nach den militärischen Ehrenbezeugungen unter dem Kommando von Hauptmann Jürgen Anetzberger und dem „Lied vom guten Kameraden“, gespielt von der Trachtenkapelle D‘ Freudenseer, feuerte SKV-Schussmeister Martin Eindl drei Böllerschüsse ab. Mit der Nationalhymne und der Bayernhymne fand die Gedenkfeier einen würdevollen Abschluss. Text/Foto: Franz Hoffmann
Krieger- und Soldatenverein (KSV) Kellberg Schrecklicher Flugzeugabsturz vor 80 Jahren
ERINNERUNG AN VIER TOTE SOLDATEN
Bürgermeister Alexander Sagberger, Norbert Andorfer, die Musiker Leo Schauer, Franz-Josef Kronawitter und Fritz Poxleitner, Walter Schuhmann, Zeitzeuge Josef Kronawitter, Geistl. Rat i.R. Alois Anetseder, Josef Reif, Alexander Reischl und Fritz Andorfer (v.r.) gedachten am Heiligen Abend 2021 am Gedenkstein der Opfer des Flugzeugabsturzes 80 Jahre zuvor.
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Kellberg – Am 24. Dezember 1941 stürzte eine Junkers JU 88-A5, ein zweimotoriges, horizontal- und sturzflugfähiges Bombenflugzeug, in der Nähe des Kellberger Nachbarortes Buchsee ab und ging vollständig zu Bruch. Die Insassen, vier junge, hoffnungsvolle Soldaten, kamen ums Leben. Der fast 90jährige Kapfhamer Josef Kronawitter kann sich noch genau an diesen Tag erinnern. Die Tragödie ließ ihn nicht mehr los. Er forschte nach und konnte viele Details in Erfahrung bringen. Zusammen mit dem Besitzer des Absturz-Waldstückes,
Niederbayern
Diese Gedenktafel erinnert an den schrecklichen Flugzeugsabsturz vor 80 Jahren.
dem inzwischen verstorbenen Landwirt Josef Böhmisch aus Buchsee, errichtete er viele Jahre später einen Gedenkstein an der Absturzstelle (s. tK 1/2017). Auch am Heiligen Abend 2021, 80 Jahre nach dem Absturz, machte sich wieder eine kleine Gruppe auf Einladung von Fritz Andorfer, dem Vorsitzenden des KSV Kellberg, von Buchsee aus auf in Richtung des Gedenksteines. Und es war wiederum ein bewegender Moment, als der Geistliche Rat i.R. Alois Anetseder mit Gebet und Gesang eine kurze Andacht hielt. Leo Schauer, Franz-Josef Kronawitter und Fritz Poxleitner vom Kellberger „Bleh-Haffa“ umrahmten die Feier mit Weihnachtsliedern und unter den Klängen von „Ich hatt‘ einen Kameraden“ legte Andorfer am Gedenkstein ein Gebinde nieder. Norbert Andorfer, der Vorsitzende der Feuerwehr Kellberg, hatte das erst kurz zuvor eingeholte Friedenslicht von Bethlehem mitgebracht, mit dem er eine
Gedenkkerze entzündete. Bürgermeister Alexander Sagberger und der KSV-Vorsitzende bedankten sich dafür, dass so die Erinnerung an das schreckliche Unglück auch als Mahnung vor den Schrecken eines jeden Krieges erhalte. Bei Josef Kronawitter und posthum bei Josef Böhmisch bedankte sich Sagberger für die Errichtung des Gedenksteines. Abschließend blendete Zeitzeuge Kronawitter nochmals auf das damalige Geschehen zurück. Dabei erzählte er den Teilnehmern, dass er bereits alle weit verstreuten Grabmäler der vier Verunglückten besucht habe und dass auch schon viele Angehörige der verunglückten Soldaten die Gedenkstätte hätten. Sie alle, so versicherte er, hätten sich dabei sehr über die würdige Gedenkstätte zur bleibenden Erinnerung an das schreckliche Flugzeugunglück am Heiligen Abend im Jahr 1941 gefreut. Text/Fotos: Franz Stangll
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
Krieger- und Reservistenverein (KRV) Edenstetten Jahreshauptversammlung
VIEL BEIFALL FÜR MALIRÜCKKHERER PINZL Edenstetten – Dass die diesjährige Jahreshauptversammlung des KRV Edenstetten ganz anders als üblich abgewickelt werden konnte, ging bereits aus der Einladung an die Mitglieder hervor. Nur das Allernotwendigste werde im kleinen Rahmen vorgenommen, um die Satzungsvorgaben zu erfüllen. „Das wird heute eine schnelle Nummer“, so Vorsitzender Florian Pinzl. Unter anderem hielt vermutlich die Kontrolle der 3G-Regeln etliche Kameraden von der Teilnahme an der Versammlung ab. Zum Thema Ehrungen fasste der Vorstand den Beschluss, sie erst 2022 in einem hoffentlich würdigeren Rahmen durchzuführen. Die Urkunden mit entsprechendem Datum seien bereits verfügbar, informierte Pinzl. In seinem nachgeholten Tätigkeitsbericht 2020 schlüsselte er auf, was an wenigen Veranstaltungen möglich war. Pinzl konnte auch von einer erfreulichen Mitgliedersituation berichten. Kein einziger Austritt sei zu verbuchen gewesen, leider aber ein Sterbefall (Josef Haban) zu beklagen. Mit Alfons List habe man heuer im April den letzten Kriegsteilnehmer auf sei-
nem letzten Weg begleitet. Als neues Mitglied sei der Vorstand des KRV Schloss Egg, Rudi Bauer, dem Verein beigetreten, somit sei es bei einer Mitgliederstärke von 105 geblieben. In jedem Fall werde man die Mitgliederwerbung weiterhin vorantreiben, um auch in Zukunft bestens aufgestellt zu sein, um so alle Herausforderungen meistern zu können. Schwierig sei ein Ausblick auf 2022, so Pinzl: „Ich habe leider keine Glaskugel!“ Verschiedene Ideen würden im Raum stehen, wie man zukünftig Vereinsveranstaltungen abhalten könne, konkret sei aber nichts planbar. Ein sehr wichtiges Ziel sei, den Jahrtag in gewohnter Form abhalten zu können, mit Kirchenzug, Gottesdienst und geselligem Beisammensein. Auch soll möglichst eine Ersatzveranstaltung für den erfolgreichen Osterball gefunden werden. Die Alternativen (Ausgaben einschränken oder Beitragserhöhung) seien keine erstrebenswerten Optionen. Pinzl erwähnte die Möglichkeit, sich bei Notlagen vertrauensvoll an das Sozialwerk des BSB zu wenden. Die Leistungen von finanziellen Hilfen könnten hier einfach und ganz vertraulich in Anspruch genommen werden. Der stellvertretende Kassier Andreas Dietrich trug einen zufrieden stellenden Kassenbericht vor. Nachdem Kassenprüfer Stefan Stieglbauer der 1. Kassiererin Daniela Wagner eine konstant gute Haushaltsführung bescheinigte, konnte der Vorstand
KRV-Vorsitzender Florian Pinzl bei seinem Rechenschaftsbericht. einstimmig entlastet werden. Stieglbauer fügte an, man freue sich sehr, dass Florian Pinzl wohlbehalten aus seinem Auslandseinsatz in Mali zurück gekehrt sei. Von den anwesenden Mitgliedern und Ehrengästen gab es für den Heimkehrer starken Beifall. Pinzl schloss die Versammlung mit seinem großen Dank an die Sammler für die Kriegsgräberfürsorge, den Vorstand und alle Mitglieder, Familie Schiefeneder für die anteilige Pflege des Kriegerdenkmals, sowie bei Wirtin Ursula Artmeier. Text/Foto: Florian Pinzl
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Oberpfalz
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung
Aus den Bezirken
Partnerschaft mit US-Verbänden
SPENDEN FÜR KRIEGSGRÄBERFLEGE ÜBERGEBEN Rekordergebnis im Markt Freihung
treue Kameraden 1/2022
Freihung / Grafenwöhr – Wegen der Corona-Pandemie unterlag die diesjährige Sammlung des Marktes Freihung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erneut Einschränkungen. Das herausragende Sammelergebnis überraschte deshalb umso mehr, indem die örtliche Straßen- und Haussammlung durch die unentwegten Sammlerinnen und Sammler der SRK unter Leitung des Vorsitzenden Norbert Bücherl einen absoluten Rekordbetrag von 2.948 Euro erbrachte. Diesen Betrag rundete Bürgermeister Uwe König für den Markt Freihung spontan auf glatte 3.000 Euro auf. Der traditionelle Empfang der Gemeinde für die ehrenamtlichen Spendensammler mit der offiziellen Spendenübergabe an den Volksbund musste wegen der angeordneten Kontaktbeschränkungen wie im letzten Jahr kurzfristig abgesagt werden. Daher fand die offizielle Übergabe der truppeninternen Sammlungen durch die beiden auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr stationierten US-Partnerschaftsverbände, das 18. Combat Sustainment Support Battailon (18.CSSB, Versor-
Spendenübergabe im Stabsgebäude des 18. CSSB (v.l.): 2. Vorsitzender Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, 3. Vorsitzender Stabsgefreiter d.R. Dominik Falk, 1. Vorsitzender Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Bataillonskommandeur Lieutenant Colonel John Abella und Command Sergeant Major Nancy Sainz. gungsbataillon) und die 702. Explosiv Ordnance Disposal Company (702.EOD, Sprengmittelbeseitigungskompanie) in Grafenwöhr statt. Die Spendensumme der US-Soldaten gegenüber dem letzten Jahr habe sich annähernd verdoppelt, resümierte Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl in Vertretung des erkrankten Rathauschefs zufriedenstellend. Dazu hatte auch der freiwillige Obolus der Gäste in die Volksbund-Sammeldose beim diesjährigen Jubiläumsfest 15 Jahre Partnerschaft zwischen der Reservistenkameradschaft und der 702. EOD am 24. September wesentlich beigetragen. Die beiden Truppenführer, Lieutenant Colonel John Abella (18. CSSB) und Captain James Almon (702. EOD), zeigten sich erfreut über
Spendenübergabe durch die 702. EOD (v.l.): 3. Vorsitzender Dominik Falk, 1. Vorsitzender Norbert Bücherl, Captain James Almon und 2. Vorsitzender Gerhard Lindthaler.
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das positive Spendenaufkommen ihrer Soldaten und sagten weiterhin deren Unterstützung zum Wohle des Volksbundes zur Pflege und Erhalt deutscher Soldatengräber zu. „Ich denke, dass die SRK Freihung, die großzügig spendende Bevölkerung innerhalb der gesamten Marktgemeinde, aber auch die befreundeten US-Partner, erneut in eindrucksvoller Art und Weise ihrer Verpflichtung aus der seit nunmehr fast zwanzig Jahren bestehenden ‚Partnerschaft für den Frieden‘, die mit dem Volksbund-Bezirksverband Oberpfalz im Jahr 2002 begründet wurde, voll und ganz nachgekommen sind und auch erfüllt haben“, zog Bücherl erfreut Bilanz bei der Geldübergabe. Explizit dankte er den unermüdlichen Haussammlern der SK, die sich seit Jahren im Wechsel mit den Kameraden der örtlichen Feuerwehren erfolgreich in den Dienst der guten Sache für den Volksbund stellen. Dies waren in diesem Jahr Günther Ernst und Brigitte Böhm in Freihung, Heidi und Gerhard Lindthaler sowie Astrid Kroontje in Thansüß, Wolfgang Rauscher in Tanzfleck und Rothaar, Alfons Merkl jun. und Isolde Schmidt in Seugast und Weickenricht, Carsten Spöth in Elbart sowie Georg Dotzler und Johann Nübler in Groß- und Kleinschönbrunn. Zum Ende der Geldübergabe gab Bücherl bekannt, dass die RK im September 2022 einen zwölftägigen Kriegsgräberarbeitseinsatz im französischen Lothringen im Raum Metz durchführen wird. Dies wird bereits der vierte Arbeitseinsatz dieser Art nach 2000, 2008 und 2014 sein, allesamt auf Kriegsgräberstätten im benachbarten Frankreich umgesetzt. Text/Fotos: Norbert Bücherl / US-Armee
Oberpfalz 7er- und Kameradschaftsbund Weiden Vereinsjubiläum
110-JÄHRIGES WIRD ZUM 111-JÄHRIGEN Weiden – Eigentlich wäre in 2021 das „110-Jährige“ der „7er“ fällig gewesen. Wegen Corona wurde eine Feier abgesagt. Sie soll nun 2022 als „111-Jähriges“ nachgeholt werden. Von den Wurzeln Die Wurzeln des Vereins entspringen dem „7. Bayerischen Infanterie-Regiment“, das Prinz Leopold von Bayern direkt unterstellt, unter anderem auch in Bayreuth stationiert war und bis 1919 bestand. Hier leisteten auch junge Weidener ihren Pflicht-Militärdienst. Nach einem Aufruf von Metzgermeister Hermann Müller und dem Königlichen Gerichtssekretär-Assistenten Karl Spoerer wurde am 15. Januar 1911 von 25 „wackeren Männern“ die „Vereinigung ehemaliger Angehöriger des 7. Infanterieregiments Prinz Leopold“ gegründet. „Liebe zur Heimat“, „Treue und Kameradschaft“ und „in Not geratenen Kameraden zur Seite zu stehen“, waren Leit- und Grundgedanken. 1914 schaffte man die erste Fahne an. Der 1. Weltkrieg forderte viele Opfer. Von den 98 Mitgliedern lebten danach nur noch 43. Schnell erholte sich jedoch die Mitgliederzahl. Am 17. April 1926 wurde eine Unterabteilung „Sportschützengruppe“ ins Leben gerufen. Zum Stillstand kamen die Aktivitäten durch die verstärkte Arbeitslosigkeit ab 1930 und ab 1933 nach der Machtübernahme durch die Nazis. Dann legte der 2. Weltkrieg alles lahm.
die Gründung einer Frauengruppe nach starkem Zustrom weiblicher Mitglieder. Mit der Wahl von Manfred Hofmann am 6. Januar 1992 zum 2. und 1994 zum 1. Vorsitzenden begann die „Ära Hofmann“. Er übte das Amt bis 2018 aus. 1995 zählte die „7er-Kameradschaft“ 300 Mitglieder. 1996 wechselte man vom Pfarrheim Herz Jesu als Vereinsheim in die „Almhüttn“. 2011, am 28. Mai, feierten die „7er“ unter der Schirmherrschaft von BSB-Präsident Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt das 100-jährige Jubiläum. Damals wie heute die größte Soldatenkameradschaft in weitem Umkreis, zählten die „7er“ 265 Mitglieder und waren durch gemeinsame Unternehmungen und durch
Gambrinus, im Vulkanerlebnis, Dutzende von anderen Ausflügen (Kehlheim, Kloster Speinshart, Synagoge in Weiden, Waldsassen, Röthenbach), Zoiglabende, Gartenfeste, Faschingsbesuche. Alljährlich nehmen die „7er“ am Quirin-Festzug in Ilsenbach teil, sowie am Volkstrauertag in der Konrad-Adenauer-Anlage. Auch der Gedenkgottesdienst in Herz Jesu, immer am „Christ-Königs- Fest“ im November, ist eine schöne Tradition geworden. 2018 gab es einen „Stabwechsel in Weiden“. Seither führen Peter Ertl und Bernhard Czichon die „7er“. Auch einige traurige Nachrichten gab es: „Kameradschaft gestorben: `21´er aufgelöst“ (19.12.11) zur Auflösung einer traditionsreichen Weidener Ka-
Vorsitzender Peter Ertl mit der historischen Fahne, die jetzt im Stadtmuseum Weiden untergebracht ist.
Neugründung Mit Stolz kann heute vermerkt werden, dass der damalige Vorsitzende, Metzgermeister Georg Kärner, die Chronik, die Fahne und das Inventar vor der Plünderung durch die Siegermächte retten konnte und am 6. Juni 1952 im Gasthaus „Zur Scheibe“ die Wiedergründung initiierte. Schnell war wieder eine Mitgliederzahl von 50 erreicht. 1956 waren es bereits 100 und 1958, besonders durch Werbung bei den „Eisenbahnern“, 250 Mitglieder. Rühriges Vereinsleben Erste gemeinsame Bus-Ausflüge – damals ein großes Erlebnis – gab es ab 1962. Man beteiligte sich an Festlichkeiten und gründete im September 1973 auch wieder eine Sportschützengruppe. 1981 wurde zum 70-jährigen Jubiläum eine neue Vereinsfahne für 6.000 Mark beschafft. 1982 erfolgte
Erfolge der Schießgruppe weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die nächsten zehn Jahre in Zeitungs-Schlagzeilen: Alljährlich fünf bis sieben Mal wird über Schießerfolge auf lokaler und auf Landesebene berichtet (von „Die 7er schwächeln“ bis „Ruhige Hand und gutes Auge“, „Erfolgsverwöhnte 7er“, „Erfolge auf Landesebene“ oder „Hofmann: Alle tauglich für den Heimatschutz“), über Pokalschießen (Jens Meyer-Pokal, Horst Fuchs- und Hans Forster-„Gedächtnis“-Schießen, Jagdschießen („Schützenduell unter Tierfreunden“), Oster- und Weihnachtsschießen u.v.m. Es wird über Ehrungen berichtet: „Landesschützenliesl Gerda Riedl“, „Hochdekorierter Ehrenamtlicher“ (Manfred Hofmann zu seinem 70. im Jahr 2013), runde Geburtstage der Vorstands- oder Ehrenmitglieder, Ernennung von Ehrenmitgliedern, Besuche bei
meradschaft, „Schande für die Stadt“ (11.11.14) und „Ehrenamt wird abgewürgt“ (28.11.14) zum durch die Stadt verfügten Ende der Traditionsräume in der Asylstraße. Corona-Bremse In den Jahren 2020 und 2021 hat die Corona-Pandemie die „7er-Kameradschaft“ schwer getroffen. Das Vereinsleben kam fast gänzlich zum Erliegen. 2021 fiel sogar die Jahreshauptversammlung aus. 2020 und 2021 auch der Quirin-Kirchzug. Und die Weihnachtsfeiern 2020 und 2021, sowie der Fasching 2021 und 2022. Ein Bericht am 16. Juni 2021 „Es geht wieder los“ erlöste uns nur kurze Zeit. Trotzdem versuchen die Vereinsvorsitzenden die Gemeinschaft zusammen zu halten. Es gilt nach wie vor der Leitspruch „In Treue fest“. Text/Foto: Bernhard Czichon
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Oberpfalz Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Neukirchen-Balbini
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung
EHRUNGEN
treue Kameraden 1/2022
Neukirchen – Neben den routinemäßigen Berichten standen bei der Jahreshauptveranstaltung auch die Ehrungen von elf verdienten Mitgliedern auf dem Programm. Die KRK besitzt derzeit 71 Mitglieder, davon kamen 19 zur Versammlung. Vorsitzender Gerhard Held informierte über die wenigen Veranstaltungen, die durchgeführt wurden. Für das kommende Jahr kündigte Reservistensprecher Johann Plößl mehrere Aktivitäten an. Für ihre Treue wurden elf Kameraden der KRK Neukirchen-Balbini ausgezeichnet. Bürgermeister Markus Dauch und Kreisvorsitzender Ulrich Knoch dankten den Geehrten für ihre langjährige Vereinstreue, die gelebte Kameradschaft und den überdurchschnittlichen Einsatz. Zusammen mit dem KRKVorsitzendem Gerhard Held nahmen sie die Ehrungen vor. Text: Ludwig Dirscherl Foto: Helga Probst
KRK-Vorsitzender Gerhard Held, Bürgermeister Markus Dauch (v.r.) und Kreisvorsitzender Ulrich Knoch (2.v.l) gratulierten den Geehrten.
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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Johann Biebl und Josef Meier (40 Jahre); Wolfgang Probst, Georg Keil, Günther Kemmitzer, Josef Krottenthaler und Michael Meier (25). – Josef Meier und Michael Gruber (Fahnenträgerabzeichen Gold); Johann Plößl und Peter Götz (Böllerschützenabzeichen Gold).
Kameradschaft 1883 Rothenstadt Ältestes Mitglied
DER ‚KÜHNER-BOART‘ FEIERTE 90. GEBURTSTAG
Von links: Schriftführer Lorenz Kiener, Christl Kühner, Jubilar Herbert Kühner, 1. Vorsitzender Alfons Landgraf und Bürgermeister Martin Schregelmann.
Etzenricht – Das älteste Mitglied der Kameradschaft Rothenstadt, Herbert Kühner, konnte im Dezember seinen 90. Geburtstag feiern. Geistig voll fit und körperlich erstaunlich rüstig ist der immer lebensfrohe und gesellige „Kühner-Boart“ ein Original auf seine Art. Sein großes Hobby, die Fischzucht, pflegt er nach wie vor mit Unterstützung seiner Ehefrau Christl und seines Sohnes. Auch der tägliche Stammtisch in eins der örtlichen Wirtshäuser gehört für ihn zum Leben. Bei dieser Gelegenheit konnte ihm der 1. Vorsitzende Alfons Landgraf zusammen mit Schriftführer Lorenz Kiener Urkunde und Ehrennadel für 30-jährige Mitgliedschaft überreichen. In geselliger Runde saß man mit Gästen und Freunden zusammen. Dabei wurden viele Anekdoten aus dem bewegten Leben des Jubilars ausgetauscht. Text/Foto: Lorenz Kiener
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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Heng/Köstlbach 100-jähriges Vereinsjubiläum
DIE WURZELN REICHEN WEIT ZURÜCK Heng/Köstlbach – Am 1. Oktober 2021 feierte die SRK Heng/Köstlbach ihr 100-jähriges Gründungsfest. Die Feier wurde mit einem Festgottesdienst unter Mitwirkung der Blaskapelle Eppelein und den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine eröffnet. Nach dem Gottesdienst fand vor dem Mahnmal am Kirchplatz eine feierliche und würdige Totenehrung statt, bei der Pfarrer Markus Fiedler Fürbitten und Gebete für die gefallenen und vermissten Kriegsteilnehmer, aber auch für die verstorbenen Vereinsmitglieder, sprach. Bürgermeister Horst Kratzer legte mit der SRK im Namen der Gemeinde vor dem Mahnmal einen Kranz nieder und würdigte den Verein für seine Verdienste während seines 100-jährigen Bestehens, besonders für die Errichtung des Friedensmales 1995. Der 2. Vorsitzende Alois Kerschsteiner verlas beim stillen Gedenken die Namen der vermissten und gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Mit dem „Lied vom guten Kameraden“ endete die Totenehrung. Beim Festabend im Vereinslokal Stiegler begrüßte der 1. Vorsitzende Roland Hartmann die Festgäste und die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine. In seinem Festvortrag ging er auf die 100-jährige Geschichte des Vereins ein. Die Wurzeln der SRK gehen bis zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 zurück. Nach diesem Krieg wurde in Pölling 1884 ein Veteranenverein gegründet, dem die Henger und Köstlbacher Kriegsteilnehmer beitraten. Erst nach dem 1. Weltkrieg wurde 1921, also vor genau 100 Jahren, die Krieger- und Soldatenkameradschaft Heng/Köstlbach,
Die SRK Heng/Köstlbach mit ihrem Patenverein Pavelsbach. Sitzend Josef Kratzer, der noch lebende Kriegsteilnehmer des Vereins.
die heutige SRK gegründet. Initiator der Gründung war Johann Rackl, der im Jahre 1900 in China als Kämpfer beim Boxeraufstand eingesetzt war. Rackl wurde auch zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bereits im folgenden Jahr fand die Fahnenweihe des neu gegründeten Vereins statt und der Kriegerverein Pölling wurde zum Patenverein bestellt. Leider wurde die Fahne im April 1945 infolge der Entnazifizierung von den Amerikanern mitgenommen. Im Dritten Reich wurden bestehende Vereine durch die Gleichschaltung verboten, so dass es 1956 zu einer Neugründung der SRK kam. Zum 1. Vorsitzenden wurde Michael Lehmeier, Gastwirt aus Köstlbach, gewählt. Ein Jahr darauf wurde wieder eine neue Fahne geweiht, die heute im Besitz des Vereins ist.
In ihren Grußworten betonten die Stellvertretende Landrätin Susanne Hierl und Bürgermeister Horst Kratzer die Bedeutung des Vereins auch für die heutige moderne Gesellschaft. Der Verein wird gebraucht als Mahner und Friedensstifter, denn 76 Jahre Frieden hierzulande bedeutet nicht, dass dies überall auf der Erde so ist. Bei der Gründung des Vereins nach den Weltkriegen war die Menschheit in ihren Grundfesten erschüttert. Viele bei uns wissen heute nicht mehr, was Krieg wirklich bedeutet. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns weiter für eine friedliche Welt einsetzen. Bevor zum Schluss das Essen gereicht wurde, wurden noch einige Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft bzw. für ihre Verdienste im Verein geehrt. Text/Fotos: Klaus Rehberger
Aufstellung der Fahnenabordnungen vor dem Friedensmal.
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Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hörmannsdorf
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung, Wahlen, Ehrungen
ALOIS SCHMIDT SEIT 30 JAHREN VORSITZENDER
treue Kameraden 1/2022
Hörmannsdorf – Zur Jahreshauptversammlung der SKK Hörmannsdorf begrüßte Vorsitzender Alois Schmidt am Vorabend des Volkstrauertages die anwesenden Mitglieder im Vereinslokal Gasthaus Rödl und dankte allen fürs Kommen. Nachdem coronabedingt im letzten Jahr eine Pause eingelegt wurde, konnte endlich wieder eine Jahresversammlung abgehalten werden. Sein besonderer Gruß galt dem Ehrenkreisvorsitzenden Richard Preis aus Hohenschambach. Bei den Neuwahlen wurde Schmidt in seinem Amt bestätigt. Nach dem Totengedenken für alle verstorbenen Vereinsmitglieder folgte der Bericht der vergangenen Vereinsjahre. Man konnte kaum Veranstaltungen besuchen oder abhalten. Lediglich einige Geburtstage wurden besucht. Ein kurzer Bericht über die am 22. Oktober 2021 abgehaltene Herbstverbandstagung des Jura-Kreisverbandes wurde verlesen. Der anschließende Kassenbericht durch Hubert Paulus zeigt die Einnahmen und Ausgaben der letzten beiden Jahre. Eine einwandfreie Kassenführung bestätigte Kassenprüfer Johann Zitzelsberger. Ehrungen und Dank Auf der Tagesordnung standen auch Ehrungen für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen. Als besondere Ehrung bekam Josef Rödl für 30-jährige Mitarbeit im Vorstand ein Geschenk und für die lange Zeit von 30 Jahren als SKK-Vorsitzender wurde Alois Schmidt von seinen Kamera-
Der neugewählte Vorstand mit dem Ehrenkreisvorsitzenden Richard Preis (l.) und dem SKK-Vorsitzenden Alois Schmidt (r.).
den mit einem Präsent überrascht. Ebenso wurde seiner Frau Gertraud für 30-jährige Pflege des Kriegerdenkmals mit einem Blumenstrauß gedankt. Richard Preis überbrachte die Grüße des Kreis- und Bezirksverbandes. Er bedankte sich bei allen, die wieder ein Amt übernommen hatten und wünschte dem Verein für die kommende Zeit alles erdenklich Gute. Preis appellierte auch an die Frauen, der SKK beizutreten, was bei manchen Vereinen schon der Fall sei. Vorschau und Hinweis Bei der Vorschau auf das kommende Vereinsjahr gab der Vorsitzende diverse Termine bekannt (s. auch S. 6). Die 80-seitige Broschüre der seit 60 Jahren im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Marienwallfahrt in Beratzhausen wurde vorgestellt, mit dem Hinweis, dass diese beim Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer käuflich zu erwerben sei. Zum Ende der Versammlung bedankte sich der wiedergewählte Vorsitzende bei allen,
die die Kameradschaft unterstützen und ihre Zeit im Sinne des Vereins opfern, was heutzutage nicht immer selbstverständlich sei. „In Treue fest“ schloss Vorsitzender Alois Schmidt die Jahresversammlung 2021 und leitete zum gemütlichen Teil über. Text: Alfons Kollmer Foto: SKK Hörmannsdorf
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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Albert Bayerl (25 Jahre); Florian Stein, Andreas Eichenseer und Hubert Öttl (10). – Thomas Rödl und Christian Frank (Böllerschützenabzeichen Silber). Der neue Vorstand der SKK Hörmannsdorf: Alois Schmidt (1. Vorsitzender); Hubert Paulus (Kassier); Anton Walter, Josef Rödl, Josef Achhammer, Karlheinz Meyer, Bernhard Zollbrecht und Albert Stigler (Beisitzer); Johann Zitzelsberger und Josef Geitner (Kassenprüfer).
Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth
DENKEN SIE DARAN … uns Beiträge zu „zeitlosen“ Ereignissen in Ihren Vereinen zuzusenden. Damit können wir auch in veranstaltungsarmen Zeiten alle zwei Monate im wahrsten Sinne des Wortes vielseitige treue Kameraden gestalten. Ihre Redaktion
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EHRENABEND STATT JUBILÄUMSFEIER Kareth – Das Gründungsfest der Kameradschaft wäre eigentlich schon 2020 angestanden. Doch damals fiel es den CoronaHygienevorschriften zum Opfer. Und auch 2021 war dem Festausschuss die Pandemielage zu unsicher und so wurde das Fest ganz abgesagt. Aber einen Ehrenabend mit Vereinsessen, Musik und Ehrungen im Pfarrsaal wollten sich die Mitglieder doch nicht nehmen lassen. Er fand am Volkstrauertag nach der Kranzniederlegung statt.
Bei der Versammlung im Gasthaus Berghammer blickte Vorsitzende Franz Wimmer auf einige Veranstaltungen zurück, wie ein Sommernachtsfest mit fast 40 Teilnehmern. Sehr gut kam das erstmals organisierte Fischessen an. Nach der Neuaufnahme von Florian Engl stieg die Mitgliederzahl auf 54. Wimmer gab bekannt, dass im Frühjahr 2022 ein ebenso für das Jubiläum schon geplantes Benefizkonzert mit dem „Steiger Mich und seiner Band“ im Aurelium nachgeholt wird. Text: Josef Dummer
Oberpfalz
Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth Kriegerdenkmal weihnachtlich geschmückt
ALLE JAHRE WIEDER Kareth – Die KSRK Kareth kümmert sich um die Pflege des Kriegerdenkmals, das unmittelbar beim hinteren Eingang zur Pfarrkirche steht. Alle Jahre wieder um die Weihnachtszeit schmückt Konrad Lachner (Foto) das Denkmal mit einem Christbaum. Die Aktion mit dem leuchtenden Christbaum im Ehrenmal, für die sich KSRK-Vorsitzende Franz Wimmer ausdrücklich bedankte, erfährt in jedem Jahr große Bewunderung und Anerkennung von den Kirchenbesuchern. Text/Foto: Josef Dummer
Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Holzheim am Forst Ehrenabend
VIER JAHRZEHNTE KAMERADSCHAFT Holzheim a. Forst – 24 Mitglieder der RK Holzheim a. Forst waren unlängst der Einladung ihres Vorsitzenden Karlheinz Jobst ins Vereinslokal „Gasthaus Lau“ gefolgt. Nach einer Schweigeminute für verstorbene Mitglieder – besonders gedacht wurde der verstorbenen Gründungsmitglieder Karl Schmidt, Hubert Lautenschlager und Peter Igl – ließ Jobst 40 Jahre RK Holzheim Revue passieren; die Kameradschaft war am 18. Juli 1981 auf Initiative von Anton Frankerl von 22 Mitgliedern gegründet worden. Auf Anregung des 2. RK-Vorsitzenden Richard Wittl und dem 1. Vorsitzenden des Krieger- und Soldatenvereins Fritz Grösser wurde am 23. Februar 1985 einstimmig die
Zusammenlegung der beiden Vereine zur KRK beschlossen. Dank Karl Maiers guten Kontakten zur US-Armee in Hohenfels konnten die US-Soldaten für eine Patenschaftsübernahme gewonnen werden. Die feierliche Zeremonie fand am 14. Juli 1985 in Holzheim am Forst statt. Mit den US-Kameraden führte man viele militärische Übungen, Schießen sowie gemeinsame Schlauchbootfahrten auf dem Regen durch. Maiers Nachfolger Walter Sickinger suchte ab 1987 Kontakte zur Bundeswehr. Aus dieser Zeit ging die Patenschaft mit der 3./ Beobachtungsbataillon 43 hervor. Es folgten gemeinsame Barbarafeiern, Waffenausstellungen, gemeinsame Schießen mit Bundeswehr und KRK Holzheim.
1990 wurde Karl Maier wieder zum Vorsitzenden gewählt. Es folgten zahlreiche gemeinsame Übungen mit der Bundeswehr, US-Armee und KRK. Die 75-Jahr-Feier der KRK im Juli 2001 wurde mit den Pateneinheiten der Bundeswehr sowie der US-Armee begangen. Highlight war die Verlosung von fünf Ballonfahrten. Am 12. Dezember 2015 wurde Michael Mader zum KRK-Vorsitzenden gewählt. Es folgten Aktivitäten wie Schlauchbootfahrt auf der Donau, Winterwanderung mit Frauen sowie Fahrten zur Militärschau der tschechischen Armee nach Bahna. Der heutige Vorsitzende Karlheinz Jobst wurde am 8. Januar 2018 gewählt. Durch die Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland und der Altersstruktur im Verein wurde es immer schwieriger, attraktive Programme zu erstellen. Doch Karlheinz Jobst gelang es mit dem Vorstand, den Verein wieder mit Leben zu erfüllen. Der militärische Charakter des Vereins wandelte sich ins Gesellschaftliche. Unter dem Tschechien-Experten Walter Sickinger wurden Fahrten nach Karlsbad, Franzensbad, Marienbad, Loket und Bahna unternommen. Wanderungen, Besichtigungen und Kleinkaliberschießen standen nun im Jahresprogramm. Text/Foto: Karlheinz Jobst (v.l.): Vorsitzender Karlheinz Jobst mit den Gründungsmitgliedern Alois Igl, Michael Scheuerer, Johann Dietrich, Max Beer, Johann Schneider, dem 2. Vorsitzenden Walter Sickinger, Peter Kerres und Schriftführer Toni Frankerl.
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Oberpfalz Jura-Kreisverband (KV) Parsberg
Aus den Bezirken
Soldatenfriedhof Lommel/Belgien
OBERPFÄLZER KAMERADEN IM ARBEITSEINSATZ
treue Kameraden 1/2022
Hemau – Im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. waren acht Kameraden des Jura-KV Parsberg vom 2. bis 12. November 2021 zur Kriegsgräberpflege in Lommel/Belgien im Einsatz. Vom Feldjägerregiment aus München stellten sich zwei aktive Kameraden der Bundeswehr als Fahrer der Transportfahrzeuge zur Verfügung. Am Pflegeeinsatz beteiligten sich vier Kameraden aus Hohenschambach (Friedrich Axinger, Johann Heß, Werner Wenrich und Johann Mayer), zwei Hemauer (Anton Götz und Michael Hertle) sowie Alois Schmidt aus Hörmannsdorf. Kommandoführer war Jura-Kreis-
Totenehrung zum Abschluss des Einsatzes.
Vor der EU-Landesvertretung in Brüssel.
ehrenvorsitzender Richard Preis aus Hohenschambach. Die Gruppe wurde in einer Jugendbegegnungsstätte untergebracht und verpflegt. Die Arbeiten während des Kriegsgräberpflegeeinsatzes auf dem 16 Hektar großen Soldatenfriedhof umfassten vom Reinigen der Dachrinnen über das Freimähen der Steinkreuze und das Sammeln und Abtransportieren des Laubes auch alle Fried-
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Soldatenfriedhof Lommel/Belgien Auf dem größten deutschen Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkriegs im westeuropäischen Ausland fanden 39.000 Soldaten ihre letzte Ruhestätte. Jedes Kreuz steht für zwei Gefallene. Schilder auf beiden Seiten tragen die Namen, Lebensdaten und die Grabnummer. Auch auf dem Friedhof in Brüssel sind 1.500 Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg beigesetzt. Während der Kämpfe in Belgien und Westdeutschland, insbesondere bei Aachen, im Hürtgenwald und am Brückenkopf Remagen, bestattete der amerikanische Gräberdienst die in diesem Kampfbereich geborgenen deutschen Gefallenen provisorisch auf vier Sammelfriedhöfen: Henri-Chapelle, Fosse, Overrepen und Neuville-en-Condroz. Aus den vier genannten Orten wurden die Toten in den Jahren 1946/47 nach Lommel umgebettet. 1946 übergab der amerikanische Gräberdienst die provisorische deutsche Sammelanlage den zuständigen belgischen Behörden. Diese betteten weitere deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkrieges aus den verschiedenen Landesteilen Belgiens nach Lommel um. Außerdem erhielten hier 542 deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges ihren letzten Ruheplatz. Im Jahr 1952 wurde das in einem großen Heidegebiet liegende Gräberfeld gärtnerisch gestaltet. Das Eingangsgebäude wurde 1993 für die Unterbringung von Jugendlichen als Jugendbegegnungsstätte ausgebaut. Von den 39.094 Gefallenen, die hier ihre letzte Ruhe erhalten haben, waren ursprünglich 13.000 unbekannt. Bis heute konnten fast 7.000 Schicksale geklärt werden. Das Gräberfeld wird durch eine Krypta begrenzt und liegt in der Provinz Limburg in Belgien, ca. 37 km nördlich Hasselt, ca. 4 km südlich der Stadt Lommel, an der Straße Lommel-Leopoldsburg. Kurze Pause zwischen den Kreuzreihen.
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Oberpfalz hofsarbeiten, die im Herbst anfallen. Während der Freizeit unternahm die Gruppe Ausflüge nach Antwerpen und Brüssel und lernten dabei die belgischen Städte und ihre Bevölkerung kennen. Besonders beeindruckt waren die Oberpfälzer Kameraden von der Freundlichkeit der Friedhofsverwaltung und ihrer Arbeit während des
gesamten Jahres, die sie für die gefallenen deutschen Soldaten leisten. Von dem gelungenen Einsatz beeindruckt, überlegten sich die Kameraden aus der Oberpfalz während der 650 Kilometer langen Heimreise, diesen vielleicht in den nächsten Jahren zu wiederholen. Text/Foto: Alfons Kollmer
Redaktionsschluss für treue Kameraden 2/2022 ist der 1. März 2022
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung Volkstrauertag
GEDENKEN IN EINER BESONDEREN ZEIT Hemau – Vor der offiziellen Gedenkveranstaltung am Hauptdenkmal auf der Stadtplatzterrasse bewegte sich der Gedenkzug mit Vertretern der Stadt, einer Ehrenformation der Reservisten, der Stadtkapelle Hemau und Vereinsabordnungen mit Fahnen zur Kriegergedächtniskapelle in der Kelheimer Straße. Dort legte die SKK Hemau unter den Klängen des „Liedes vom guten Kameraden“, begleitet von Böllerschüssen am Vorabend des Volkstrauertages einen Kranz nieder und gedachte der Gefallenen und Vermissten der Weltkriege. Vor genau 30 Jahren wurde das damalige „Pflegerkircherl“ offiziell zum Gedenkort für die Gefallenen der Pfarrei Hemau erklärt, seitdem hat die SKK Hemau die Patenschaft für die Kriegergedächtniskapelle inne. Dort erinnert unter anderem eine Gedenktafel an einen unbekannten Soldaten, der im April 1945 hingerichtet wurde. Die Pandemie sei die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg, meinte SKKVorsitzender Alfons Kollmer in seiner Rede. Es gelte den Blick in zwei Richtungen zu lenken: Zurück in Erinnerung und nach vor-
Offizielle Gedenkfeier am Hauptdenkmal auf der Stadtplatzterrasse.
ne in eine friedliche Zukunft. „Die Ereignisse von damals verblassen mehr und mehr, da die Zeitzeugen immer weniger werden“, sagte er. Trotzdem werde auch heute noch um die Opfer von sinnloser Gewalt getrauert. Anschließend ging es weiter zum „alten Kriegerdenkmal“ am Ringweg, wo bei einer Schweigeminute innegehalten wurde. Mit Fackeln und im Trauermarsch zogen die Teilnehmer weiter zum Hauptdenkmal am Stadtplatz. Dort begannen Stadtpfarrer Berno Läßer und Pfarrerin Sibylle Thürmel den Festakt mit Gedenkworten und einem Gebet. Gerade die Zeit der Pandemie, so Bürgermeister Herbert Tischhöfer, habe tiefe Risse in der Gesellschaft offenbart. „Wir sehen Verschwörungstheorien, Hass und Gewalt. Wo ist die Debattenkultur geblieben, wo der Zusammenhalt?“, fragte der Bürgermeister. Er forderte, alles zu tun, um eingerissene Brücken wieder aufzubauen. Denn Schweigeminute am „alten Kriegerdenkmal“ von 1870/71. der Volkstrauertag sei ne-
ben dem Gedenken auch der Erinnerung gewidmet. Mit einer solchen Erinnerung begann Tischhöfer auch seine Rede. Er las den Brief eines Soldaten aus einer Nachbargemeinde vor, den dieser von der Ostfront an seine Mutter geschrieben hatte. Es war das letzte Lebenszeichen, das die Mutter von ihrem Sohn erhielt. Sie musste sterben, ohne zu wissen, was mit ihm geschah. Im Jahr 1979 wurde auch der Soldat für tot erklärt. Es galt als wahrscheinlich, dass er im Krieg gefallen war. Nach ihren Reden legten Tischhöfer für die Stadt Hemau und Martin Preuschl für den VdK sowie Bartholomäus Trettenbach für die Reservisten drei Kränze vor dem Kriegerdenkmal nieder. Begleitet von der Stadtkapelle wurde dazu die Nationalhymne gesungen. Den Abschluss bildete nach dem Gedenkakt der Kriegergedächtnisgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Johannes. In seiner Predigt kritisierte Stadtpfarrer Berno Läßer den Egoismus, der heute immer mehr um sich greife. Wo Menschen wieder beginnen, neben ihrer Freiheit auch Verantwortung zu übernehmen, dort wird die Welt auch wieder menschenfreundlicher, betonte er. Text/Foto: Alfons Kollmer
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Oberpfalz Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Duggendorf
Aus den Bezirken
Neuwahlen und Ehrungen bei der KSK
VORSITZENDER ZENGER SEIT FAST 40 JAHREN IM EINSATZ
treue Kameraden 1/2022
Heitzenhofen – Die Jahreshauptversammlung der KSK Duggendorf fand im Gasthaus Naabtal in Heitzenhofen statt. Der 1. Vorsitzende Ludwig Zenger konnte 16 Mitglieder und zwei Gäste begrüßen. Eine gute Beteiligung! Auf der Tagesordnung standen auch Wahlen und Ehrungen. Nach der Gedenkminute für verstorbene Mitglieder und dem Kassenbericht von Anna Eichenseher, die ein stabiles Ergebnis vorweisen konnte blickte Zenger auf die vergangenen beiden Vereinsjahre zurück. Viele Veranstaltungen, so der Vorsitzende, seien ausgefallen. Trotz widriger Voraussetzungen konnten er selbst, Dubravka Zenger und Rudi Klotzsch in 2020 560 Euro für die Kriegsgräberpflege sammeln. Der Volkstrauertag fand 2020 ohne Vereine im kleinen Rahmen statt. Nach einer kurzen Andacht von Pfarrer Andreas Giehrl wurde der Opfer der beiden Weltkriege gedacht. Bürgermeister Thomas Eichenseher, dem 2. Vorsitzenden der SKK Wischenhofen und Zenger legten in einer stillen Zeremonie die Gedenkkränze nieder.
Der KSK-Vorstand mit dem Ehrenkreisvorsitzenden Richard Preis (2.v.l.): Thomas Eichenseher, Ludwig Zenger, Anna Eichenseher, Thomas Brenner und Harry Giebels (v.l.).
In seinem Grußwort verglich der Ehrenkreisvorsitzende Richard Preis die Vereinsarbeit mit einem Zug. Es brauche eine starke Lokomotive an der Spitze, an der im Prinzip alles hängt. In diesem Zusammenhang dankte er dem bisherigen Vorstand für den Einsatz und wünschte sich für die anstehenden Neuwahlen wieder eine „zugkräftige“ Führungsmannschaft. Besonders stellte er dabei den fast 40-jährigen Einsatz (seit 24. November 1984) von Ludwig Zenger als Vorsitzender der KSK Duggendorf heraus. Aus seiner Sicht sollte
er für diesen Einsatz zur Ehrung mit der kommunalen Verdienstmedaille vorgeschlagen werden. Ihr hundertjähriges Gründungsjubiläum will die KSK im kleinen Rahmen nachholen. Auf Anfrage sagte der Bürgermeister zu, die Kosten für die regelmäßigen KanonenÜberprüfungen aus der Gemeindekasse bezahlen zu lassen. Sie komme schließlich ja auch bei offiziellen Terminen wie dem Volkstrauertag zum Einsatz. Erneut wurde die Zusammenlegung der Kameradschaft mit Wischenhofen diskutiert. Hinsichtlich der Umsetzung bestehen jedoch nach wie vor große Zweifel. Es sollen jedoch entsprechende Gespräche zu einem besseren Zusammenwirken geführt werden. Text/Fotos: Thomas Eichenseher
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Der neue Vorstand der KSK Duggendorf: Ludwig Zenger (1. Vorsitzender); Thomas Brenner (2. Vorsitzender); Anna Eichenseher (Kassier); Thomas Eichenseher (Schriftführer); Rudi Klotzsch und Harry Giebels (Kassenprüfer).
Die Geehrten (v.l.) mit dem Ehrenkreisvorsitzenden Richard Preis (2.v.l.): Thomas Eichenseher, Ludwig Zenger, Josef Graf, Anna Eichenseher, Josef Bauer, Emmeram Iberl, Herbert Forster, Thomas Brenner und Josef Mandl.
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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Franz Scheibinger, Josef Bauer, Rudi Klotzsch und Emmeram Iberl (40 Jahre); Josef Graf, Herbert Forster und Thomas Eichenseher (25); Josef Mandl (10). - Thomas Eichenseher (Großes Verdienstkreuz am Bande); Anna Eichenseher (Verdienstorden für Frauen in Silber); Thomas Brenner (Verdienstkreuz 2. Klasse); Thomas Brenner (Reservistentätigkeitsabzeichen in Silber).
Oberfranken Kameradschaft Bayreuther Infanterie e.V.
150 JAHRE ALTES FRANZOSENGRAB GEWÜRDIGT Bayreuth – Im Verlauf seiner Recherchen zum deutsch-französischen Krieg von 1870/71 stieß der 1. Vorsitzende der Kameradschaft und Leiter des Museums für Militärtradition in Weidenberg, Oberstleutnant d.R. Martin Götz, nach einem Hinweis auf ein vergessenes Grab im Friedhof St. Georgen, Bayreuth. Mit Unterstützung von Robert Fischer, Bezirksgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Stadtarchiv Bayreuth konnte ermittelt werden, dass dort sechs französische Kriegsgefangene begraben sind. Diese waren fern der Heimat im Winter 1870/71 an Typhus verstorben. Alter, Herkunft und Regimentszugehörigkeit konnten aber immer noch festgestellt werden. So erhielten die französischen Soldaten nach 150 Jahren ihre Würde wieder.
Am Volkstrauertag 2021 wurden bei einer Gedenkfeier unter Mitwirkung der Reservistenkameradschaft Markgrafenkaserne mit ihrem 1. Vorsitzenden Oberstleutnant
d.R. Manfred Albinger (l.) und Oberstleutnant d.R. Martin Götz (2.v.r.) ihre Namen nochmals genannt. Text/Foto: Martin Götz
Kameradschaft Bayreuther Infanterie e.V.
EHEMALIGER KOMMANDEUR JETZT EHRENVORSITZENDER Bayreuth – Bei der Jahreshauptversammlung der Kameradschaft Bayreuther Infanterie im September 2021 wurde der ehemalige Kommandeur des aufgelösten Panzergrenadierbataillons 102 „Bayreuther Jäger“, Oberst a.D. Heinz Gerhard Schröder (Bildmitte), der auch fast 20 Jahre 1. Vorsitzender der Kameradschaft und Kreisvorsitzender des BSB war, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Karl Schott und Hans Pöhlmann wurden für 35 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Der Bayreuther Oberbürgermeister Thomas Ebersberger – der auch Mitglied in der Kameradschaft ist – gratulierte persönlich. Rechts der 1. Vorsitzende, Oberstleutnant d.R. Martin Text/Foto: Martin Götz Götz.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Fliegende Tankstelle über Augsburg: Bei über 500 Kilometern in der Stunde ist ein Eurofighter an den Betankungsschlauch eines Airbus A400M angedockt. Das komplexe Manöver muss regelmäßig geübt werden, um im Einsatz zuverlässig zu funktionieren. Lesen Sie auch S. 19. © Bundeswehr/Frank Engel
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Oberfranken Soldatenkameradschaft (SK) Isling Volkstrauertag
Aus den Bezirken
MISSSTÄNDE IN BELARUS THEMATISIERT
treue Kameraden 1/2022
Isling – Nach dem Gottesdienst am Vorabend des Volkstrauertages konnte die SK Isling 2021 die Gedenkfeier im größeren Rahmen am Ehrenmal abhalten. Nach kirchlichem Gedenken spielten die Islinger Musikanten einen Choral. Der Stadtrat und stellvertretende SK-Vorsitzende Roland Lowig begrüßte die Teilnehmer zur Gedenkfeier. Anschließend hielt die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (Bildmitte) die Gedenkrede. Sie ging darin auch auf die Missstände in Belarus ein und gedachte ausdrücklich der in Auslandseinsätzen der Bundeswehr gefallenen Bundeswehrsoldaten, bevor sie mit Lowig einen Kranz niederlegte. Mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“ und Salutschüssen endete die Gedenkfeier. Text/Foto: Roland Lowig
Soldatenkameradschaft (SK) Marxgrün
60 JAHRE VORSITZENDER Michael Quecke insgesamt 60 Jahre Vorsitzender Marxgrün – Bereits 60 Jahre ist Michael Quecke (3.v.l.) Vorsitzender – zumindest, wenn man seine Amtszeiten als Chef der SK Marxgrün und des Kreisverbandes Naila addiert. Da nun beide Ereignisse mit Queckes 60. Geburtstag zusammenfielen, gratulierten ihm seine Vorstandskameraden (v.l.: Kassier Herbert Raithel, Fahnenträger Frank Spindler, Vereins- und Kreisschießwart Harald Geissler, Ehrenfahnenträger Hans Hönl, 2. Vorsitzender Claus Bischoff und Vorstandsmitglied Fritz Kreil) persönlich. Der Jubilar hatte vor 35 Jahren , nach seiner militärischen Dienstzeit im Standort Ebern, den Vorsitz der SK Marxgrün (Landkreis Naila) übernommen. Kurz danach wurde er zum Vorsitzenden des Kreisverbandes Naila gewählt. Michael Quecke ist über den Landkreis Naila hinaus als Hobbyhistoriker bekannt. In den vergangenen Jahren beschäftigte er sich mit der jüngeren Zeitgeschichte seit den napoleonischen Kriegen in Europa. 2022 ist eine Vortragsreihe über die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich geplant: „Der Krieg 1870 / 71“. Text: Herbert Raithel/K.-D. N./Foto: Iris Quecke
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Mittelfranken Bezirksverband (BV) Mittelfranken Bezirksversammlung mit Neuwahl des Bezirksvorstands
WAHRE FREUNDSCHAFT SOLL NICHT WANKEN Niebling übergab Bezirksvorsitz an Olmesdahl – BSB-Ehrenpräsident würdigte Nieblings Verdienste
Prominente Gäste, so auch der BSB-Ehrenpräsident Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt (5.v.r.), nahmen an der „Kommando-Übergabe“ von Wolfgang Niebling (r.) an Ralf Olmesdahl (l.) teil. Pleinfeld – Volles Haus hatte der BV Mittelfranken bei seiner Bezirksversammlung, zu der der Bezirksvorstand um seinen langjährigen Vorsitzenden Hauptmann d.R. Wolfang Niebling die Mandatsträger der verschiedensten Kreisverbände und Ortskameradschaften des BSB in Mittelfranken eingeladen hatte. Neben etlichen organisatorischen Themen standen hohe Auszeichnungen und Neuwahlen an. Niebling konnte dabei sein Amt an Ralf Olmesdahl abgeben, da er nicht erneut kandidierte. Zunächst begrüßte Niebling die zahlreichen Anwesenden und bedankte sich bei den Kreisvorsitzenden Hans Bauernfeind (KV Weißenburg) und Josef Christ (KV Feuchtwangen) für deren langjährige Arbeit im Bayerischen Soldatenbund. Den Nachfolgern Jens Krüger und Oberstleutnant a.D. Marc Stümmler wünschte er das notwendige Glück und Geschick in ihren Ämtern. Im Anschluss gab Pleinfelds 1. Bürgermeister Stefan Frühwald einen interessanten und detaillierten Überblick über seine Marktgemeinde. Mit 19 Ortsteilen und 7.500 Einwohnern eine Gemeinde, die mit über 80 Vereinen und elf Feuerwehren, großes bürgerliches Engagement zeigt.
Mittelfranken. Dabei hoben die Redner das stets konstruktive und harmonische Miteinander hervor. Freundschaften seien aufgebaut worden, betonten alle, die Niebling seit Jahren kennen. Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, BSBEhrenpräsident, würdigte seinen langjährigen BSB-Weggefährten Wolfgang Niebling mit einen zeitlichen Rückblick. Er begann seine Rede mit einem ausgesprochen treffenden Einstieg. „Es war Samstag, der 17. Juni 1999. Der Bayerische Soldatenbund beging sein 125-jähriges Jubiläum. Der Verband hatte damals noch weit über 100.000 Mitglieder.
Entsprechend aufwendig wurde das Fest begangen: Ein gewaltiger Festzug mit endlosen Fahnenabordnungen rückte unter den Klängen bayerischer Militärmärsche in die gut besetzte Olympiahalle in München ein. An der Spitze ein schneidiger junger Hauptmann in Luftwaffenuniform. Er hätte nach Haltung, Präzision und Erscheinung jedem Offizier im Wachbataillon Ehre gemacht. Als Truppenführer lernt man, Männer an ihrer äußeren Haltung zu erkennen. ‚So lange Sie solche Leute in ihren Reihen haben‘, wandte ich mich an den neben mir stehenden Ehrenpräsidenten Dr. Siegel, ‚brauchen Sie sich um den BSB keine Sorgen zu machen!‘“
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Diese Ehrengäste nahmen an Wolfgang Nieblings Amtsübergabe teil: Marlen Mortler (CSU/MdEP) – Wolfgang Hauber (FW/MdL) – Dr. Thomas Bauer (Regierungspräsident von Mittelfranken und Bezirksvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge) – Dirk Mewes (Bezirksgeschäftsführer Mittelfranken des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge) – Manuel Westphal (CSU/Landrat Weißenburg-Gunzenhausen) – Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt (BSB-Ehrenpräsident, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern)
Prominente Gäste
Für besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Bernd Finkenberger, Ralf Olmesdahl und Peter Baumann (Großes Verdienstkreuz am Bande); Fritz Netter und Robert Höhenberger (Großes Verdienstkreuz in Gold).
Zahlreiche hochkarätige Ehrengäste würdigten in ihren Ansprachen die herausragende, jahrzehntelange Arbeit von Wolfgang Niebling um den BSB und seinen BV
Der neue Vorstand des BV Mittelfranken: Ralf Olmesdahl (Vorsitzender); Bernd Finkenberger und Robert Höhenberger (stellvertretende Vorsitzende); Fritz Netter (Reservistenbeauftragter); Erich Grimm (Schatzmeister); Gerd Silberhorn (Schießwart); Josef Wegehaupt und Werner Hasenest (Beisitzer); Jens Krüger und Dietmar Eitel (Revisoren).
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Mittelfranken
Aus den Bezirken treue Kameraden 1/2022 44
„Wenn es künftig galt“, so Reichardt weiter, „schwierige Entscheidungen durchzusetzen und ungewohnte Opfer zu verlangen, konnte ich mich als Präsident auf das Präsidium verlassen. Einer jedoch – Vizepräsident Niebling - ragte dabei oft besonders heraus: Mit eigenständigen Überlegungen, durchaus auch mit kritischen Anmerkungen, mit vorausschauenden Abwägungen. Aber nie in wohlfeiler Ablehnung, sondern stets mit durchdachten Alternativen.“ Der General a.D. berichtete weiter von
Nieblings gastlichem Haus und von Versammlungen, Konferenzen und Tagungen, denen sich stets fröhliche Geselligkeit anschloss. Dabei prägte der Gesang die besondere Verbundenheit, besonders der zweistimmige Gesang „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“. Ernennung zum Bezirksehrenvorsitzenden Abschließend ließ der neue Bezirksvorsitzende Ralf Olmesdahl seinen Vorgänger zum Ehren-Bezirksvorsitzenden wählen. Er
sprach von schweren und großen Aufgaben, die sein Vorgänger ihm gestellt habe, die er aber gerne über- und annehme und sich jetzt schon auf die hilfreiche Zusammenarbeit mit den neugewählten Vorstandsmitgliedern … und auf die Unterstützung von Wolfgang Niebling freue. Auch Olmesdahl bedankte sich bei Niebling nicht allein für dessen geleistete „enorme Arbeit für die gemeinsame Sache“, sondern auch für die wahre Freundschaft, die sich zwischen ihm Niebling entwickelt habe. Text: Ralf Olmesdahl
Kreisverband (KV) Roth Kreisversammlung mit Neuwahlen
NIEBLING ZUM ZWÖLFTEN MAL IM AMT BESTÄTIGT Eysölden – Ende Oktober fand die Kreisversammlung des KV Roth in der TSV-Sporthalle Eysölden statt. Coronabedingt war es im Jahr 2020 nicht möglich die Jahreshauptversammlung mit den anstehenden Wahlen des Vorstands zeitgerecht durchzuführen. Wolfgang Niebling wurde zum zwölften Mal als Kreisvorsitzender gewählt. Nach der Begrüßung durch Bernd Pohlers, 1. Vorsitzender des KSV Eysölden, begrüßte Wolfgang Niebling die Ehrengäste und die Delegierten recht herzlich. Sein besonderer Gruß galt dem neu in den Deutschen Bundestag gewählten Abgeordneten Ralph Edelhäußer. Weiterhin konnte er den Landrat des Landkreises Roth, Herbert Eckstein (Ehrenmitglied des KV Roth), den 2. Bürgermeister der Marktgemeinde Thalmässing, Michael Kreichauf, und den Organisationsleiter des Reservistenverbandes (VdRBw) Mfr-Ost, Oberstabsfeldwebel Artur Gerhäuser, begrüßen. Eine besondere Ehre war es ihm, BSB-Präsident Oberst a.D., Richard Drexl, und seinen designierten Nachfolger als Bezirksvorsitzenden, Ralf Olmesdahl, begrüßen zu dürfen. Nach der Totenehrung und dem „Lied vom guten Kameraden“ folgten die Grußworte. Bürgermeister Kreichauf stellte die Marktgemeinde Thalmässing vor, MdB Edelhäußer ging auf die Sicherheitspolitik und den Standort Roth mit der Otto-Lilienthal-Kaserne ein. Landrat Eckstein bedauerte die defacto Abschaffung der Wehrpflicht und die verlorene Friedenspolitik. Bei Niebling bedankte er sich für die in den letzten 33 Jahren geleistete Arbeit als Kreisvorsitzender. OrgLeiter Gerhäuser berichtete über seinen Verband und sprach die Auskleidung für
Der neue Kreisvorstand mit Ehrengästen (v.l.): Philipp Seitner, Wolfgang Niebling, Jürgen Nagel, Ralph Edelhäußer, Harald Rösch, Christopher Ludwig, Richard Hetzelein, Michael Kreichauf und Richard Drexl.
über 65-jährige Reservisten an, die im Moment ausgesetzt sei. Er wies auf die Nachweise der Teilnahme an DVag/VVag zum Erhalt der Trageerlaubnis hin. BSB-Bezirksgeschäftsführer Olmesdahl berichtete von den wenigen Veranstaltungen auf Bezirksebene, die trotz Corona möglich waren. Der BV hat in den letzten Jahren viele Mitglieder und Kameradschaften verloren. Eine Mitgliedergewinnung sollte daher im Vordergrund der gemeinsamen Arbeit stehen. BSB-Präsident Drexl ging zunächst auf die Afghanistanpolitik der Bundesregierung ein. Im Bericht zum BSB führte er u.a. an, dass die Stadt München Kriegerdenkmäler verlegen oder beseitigen will, weil sie als Treffpunkte für Rechtsradikale dienen. In seinem Bericht führte der Kreisvorsitzende an, dass der Kreisverband Roth noch aus 39 Kameradschaften mit 2.790 Mitgliedern besteht. Die Zahl der Kriegsteilnehmer gab er mit 28 Kameraden an. Bei der Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge kamen im Jahre 2020 nur noch knapp 8.000 Euro zusammen. Im Vorjahr
waren es noch mehr als 21.000 Euro. Er wies auf die notwendigen Anträge für Spendenbescheinigungen hin und auf den Wechsel von David 21 zu NETXPD. Der Kassenbericht wurde durch Jürgen Nagel vorgetragen, dem die Revisoren eine hervorragende Kassenführung bescheinigten. Die Entlastung des gesamten Vorstands erfolgte einstimmig. Bei den Neuwahlen wurden die vorgeschlagenen Kameraden jeweils einstimmig gewählt, ihre Verpflichtung übernahm Oberst a.D. Drexl. Text: Harald Rösch Fotos: Ralf Olmesdahl
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Der neue Vorstand des KV Roth: Wolfgang Niebling (1. Vorsitzender); Philipp Seitner und Richard Hetzelein (Stellvertretende Vorsitzender); Harald Rösch (Kreisgeschäftsführer); Jürgen Nagel (Kreiskassier); Christopher Ludwig (Reservistenreferent); Günter Brücher und Matthias Harrer (Revisoren); Norbert Sauerborn, Werner Ellinger, Kristine Niebling und Helmut Rickert (Beisitzer).
Mittelfranken Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Sausenhofen Volkstrauertag
BESSER DENKEN STATT GEDENKEN Sausenhofen – Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie verzichtete die Dorfgemeinschaft im mittelfränkischen Sausenhofen 2020 auf die Durchführung einer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag. 2021 hingegen wurde diese wieder durchgeführt, das sei man den vielen Toten und Opfern der Kriege, Flucht und Vertreibung schuldig. Mit dem Läuten der Kirchenglocke von St. Michael am Morgen des Volkstrauertages nahm die KRK Sausenhofen unter Führung ihres Vorsitzenden Herbert Kühnlein Aufstellung vor dem Gedenkstein, auf dem die Namen der Sausenhöfer Soldaten eingemeißelt sind, die im Ersten und im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren. Mit einem Musikstück eröffnete der Sausenhöfer und Sammenheimer Posaunenchor die Gedenkveranstaltung. Der zweite Bürgermeister Dittenheims, Dieter Friedl, wies darauf hin, dass die Generation der heutigen Jugend die letzte sein wird, die noch mit Zeitzeugen des 2. Weltkrieges reden kann. Nach dem Abspielen der Nationalhymne sprach Oberstleutnant d.R. Ralf Loos zu den Versammelten. Er brachte seine Irritation zum Ausdruck, dass unsere Volksvertreter die tollsten Reden halten, was die Opfer von Kriegen, Gewalt, Frieden und Versöhnung anbelangt, aber im gleichen Atemzug – über zwei Jahrzehnte hinweg – für das Entsenden deutscher Soldaten an den Kriegsschauplatz Afghanistan stimmten, obwohl es genügend Berichte darüber gab, dass die Ausbildung der afghanischen Armee nicht ausreiche um das Land zu stabilisieren. Afghanistan, so Loos, sei ein Bei-
2 DEUTSC H-FRA NZÖSISC KRIEG HER 1870/7 1
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Der Afghanistan-Einsatz endet
FRAGEN BLEIBEN
spiel allerjüngsten Datums, wie erneut Fehleinschätzungen seitens der Politik zu weiteren unnützen Opfern führten. Er schloss mit den Worten: „Gäbe es mehr Bedenken bei unseren Politikern, so müssten wir nicht so vielen Opfern von Krieg, Gewalt, Flucht und Vertreibung gedenken. Wir, als Sausenhöfer, können uns allesamt glücklich und dankbar schätzen, dass keiner unserer Söhne oder Ehemänner in den Einsatz nach Afghanistan musste und niemand aus unserem Dorf an Leib oder Seele Schaden genommen hat. Mit Scham, Trauer und Demut denken wir an die armen geschundenen Seelen, mögen diese Seelen von unserem Herrgott zum ewigen Frieden wohl aufgenommen worden sein.“ Der Vorsitzende der KRK Sausenhofen Herbert Kühnlein beschloss die Veranstaltung mit einem Gedenken an die Opfer von Krieg, Gewalt, Flucht und Vertreibung, und gedachte dem Ende Oktober verstorbenen Karl Kirsch. Mit ihm starb der letzte Kriegs-
teilnehmer der Kameradschaft, der als 17jähriger in den Krieg, an die Ostfront, eingezogen wurde. Text Ralf Loos Fotos: Frank Lichtenberg
Kränze schmücken den Gedenkstein in Sausenhofen.
Abonnement treue Kameraden
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Eine Abordnung der KRK Sausenhofen unter Führung des Vorsitzenden Herbert Kühnlein hat Aufstellung am Gedenkstein für die in den Weltkriegen gefallenen Soldaten genommen.
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Mittelfranken Soldatenkameradschaft (SK) Eltersdorf
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Volkstrauertag 2021
ERINNERN UND WACH BLEIBEN Eltersdorf – Jedes Jahr Mitte November wird in allen deutschen Gemeinden der Volkstrauertag begangen, so auch in Eltersdorf. Diesen richtet federführend die SK, gemeinsam mit dem Ortsbeirat und den beiden christlichen Kirchen aus. Meist mit einem ökumenischen Gottesdienst, der aufgrund der Nähe zum Friedhof und dem dort aufgestellten Ehrenmal in der evangelischen Egidienkirche stattfindet. Inzwischen sind 76 Jahre seit Ende des 2. Weltkrieges vergangen, drei Generationen sind nachgewachsen und damit sind auch die Schrecken eines Krieges, die Erinnerung an das Leiden und Sterben der Soldaten und das große Leid der Frauen und Mütter bei vielen schon verblasst. In dem seinerzeit ca. 500 Seelen zählenden Dorf ist fast jeder zum Wehrdienst gerufen worden und aus vielen Familien sind der Sohn, der Bruder oder Vater nicht mehr zurückgekommen. Im Grunde war jede Familie betroffen. Wie also kann in der heutigen Zeit diese wichtige Erinnerungskultur in der Gemeinde wach gehalten werden, damit der Wert zur Erhaltung des Friedens und um Tod und sinnlose Zerstörung zu vermeiden im Bewusstsein jeden Mitbürgers bleibt. Diese Gedanken machte sich auch der evangelische Pfarrer Christian Schmidt. Die SK besitzt ein großes Bild aus dem Jahre 1956 mit allen Kriegsteilnehmern und Gefallenen der Gemeinde. Pfarrer Schmidt bat darum, dieses während des Gottesdienstes in der Kirche aufzustellen. Zudem fotografierte er die Bilder jedes Einzelnen ab. Außerdem sollen die Konfirmanden den Gottesdienst mitgestalten und auch die Viertklässler wurden gebeten teilzunehmen. Zum Gottesdienst war die Kirche voll besetzt und während eines auf der Violine vorgetragenen Stücks wurden die einzelnen Bilder aller Soldaten und auch der zivilen Opfer der Gemeinde mit einem Beamer an die Wand projiziert. Die Konfirmanden sprachen Gedenkworte und zündeten Kerzen an. Es war interessant zu beobachten, wie die Gemeinde und vor allem die Jugend die Bilder ihrer verstorbenen Gemeindemitglieder aufmerksam aufnahmen. Nach dem Gottesdienst marschierte die gesamte Gemeinde, voran die SK Eltersdorf
Konfirmanden sprechen zur Andacht
Ehrenabordnung am Soldatengrab
Kranzniederlegung am Ehrenmal
Mittelfranken mit ihrer Fahne, geschlossen zum nahen Ehrenmal. Die Gedenkfeier wurde unter Mitwirkung von Posaunenchor, Männergesangverein und Freiwilliger Feuerwehr von der SK Eltersdorf gestaltet und auch die Gedenkrede gehalten. Ebenso sprachen der Oberbürgermeister der Stadt Erlangen und der Vorsitzende des Ortsteilbeirates. Den Abschluss bildeten wieder die Konfirmanden mit ihren Gedenkworten. Als anschließend das „Lied vom guten Kameraden“ gespielt und mit Salut aus der Böllerkanone geschossen wurde, waren die Jungs alle bei den Artilleristen zu finden. Die Soldatenkameraden erwiesen zum Abschluss noch einem Soldatengrab die Ehre, wo ein junger Soldat, der in den letzten Kriegstagen in der Nähe fiel, seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Das Grab liegt in der Pflege der SK. Es war eine würdige Veranstaltung und vielen Teilnehmern war wieder bewusst, welche harten Schicksale sich in der Gemeinde abspielten. Es ist wichtig wach dafür bleiben und sich immer für Frieden und Freiheit einzusetzen. Text/Fotos: Jörg Buff
Ehrentafel
Soldatenkameradschaft (SK) Oberdachstetten Jahresabschlussversammlung
SICH ENDLICH WIEDER VERSAMMELN DÜRFEN! Oberdachstetten – Erstmals seit dem März 1920 hielt die SK Oberdachstetten Anfang November wieder eine Versammlung ab. Die anwesenden Mitglieder freuten sich sichtlich, dass erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie wieder eine Zusammenkunft stattfinden konnte. Hauptteil der Versammlung waren verschiedene Ehrungen. Hauptthemen waren der bevorstehende Volkstrauertag und die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Wegen des hohen Alters von drei langjährigen Sammlern könne man diesen das Sammeln nicht mehr zumuten. Glücklicherweise fand sich aber ein jüngerer Kamerad, der sich bereit erklärte, die Sammlung in einem Teilbereich des Ortes zu übernehmen. Kreisvorsitzender Fritz Netter bedankte sich schriftlich bei den Sammlern im Jahre 2020 und bei den Mitgliedern, die sich im Verein und in der freiwilligen Reservistenarbeit engagierten. Text/Foto: Robert Krusche
Die geehrten und ausgezeichneten Mitglieder (v.l.): Robert Krusche, Heinz Schächer, Hermann Moll, Ernst Steingruber, Lore Kern und Horst Frühwirth.
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Für langjährige Vereinstreue und besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Lore Kern (10 Jahre). – Hermann Moll (Fahnenträgerabzeichen in Gold); Horst Frühwirth (Böllerschützenabzeichen in Gold); Robert Krusche und Heinz Schächer (Böllerschützenabzeichen in Silber) und Ernst Steingruber (Böllerschützenabzeichen in Bronze).
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Mittelfranken Kreisverband (KV) Nürnberg Vortragsabend
Aus den Bezirken
FLUCHT UND MIGRATION
treue Kameraden 1/2022
Nürnberg – Deutschland vor einer erneuten Flüchtlingskrise – immer mehr Menschen drängen über die verschiedensten Fluchtrouten nach Europa und vorzugsweise nach Deutschland. Jüngstes Beispiel: Die Situation an der Grenze zwischen Polen und Belarus hatte Ende des vergangenen Jahres eine neue Eskalationsstufe erreicht. Tägliche Provokationen der belarussischen Seite verstärkten den Konflikt. Fraglich die Unterstützung Polens und Litauens durch die Europäische Union mit ihren aktuellen Möglichkeiten. Mit einem Zitat des UN-Flüchtlingskommissars António Guterres begrüßte der Kreisvorsitzende Peter Baumann Oberstleutnant d.R. Frank Hauenstein als Referenten des Abends über das Thema Flucht und Migration: „Wir werden aktuell Zeugen eines Paradigmenwechsels. Wir geraten in eine Epoche, in der das Ausmaß der globalen Flucht und Vertreibung sowie die zu deren Bewältigung notwendigen Reaktionen alles davor Gewesene in den Schatten stellen.“ Hauenstein ist im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) beschäftigt und hat
daher einen kurzen Draht zu diesem Thema. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung und Information über die Aufgaben des BAMF spannte er einen weiten Bogen über verschiedene Arten von Migration sowie die Migrationsgeschichte Deutschlands seit dem Dreißigjährigen Krieg. Ein- und Auswanderung hat die deutsche Geschichte schon immer begleitet und ist an und für sich kein neues Phänomen. Schon das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten aus dem Jahre 1819 sprach davon, dass „... man etwas Besseres als den Tod überall finden würde! ...“ Aufgrund mangelnder Perspektiven und wegen verkrusteter Strukturen sind z.B. alleine von 1814 bis 1914 ca. sechs Millionen Deutsche in die USA ausgewandert. Erst als die Bismarck‘schen Sozialreformen Wirkung zeigten, ließ dieser Strom langsam nach. Nach Darstellung der typischen Fluchtursachen wie z.B. Klimawandel, Umweltzerstörung, Korruption, Krieg, Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung zeigte der Referent anhand von Push- und Pullfaktoren auf, wie diese in einer Tabelle mathematisch bewertet werden können, um am Ende festzustellen, ob Migration aus einem Land eher weniger wahrscheinlich oder eben auch höchst wahrscheinlich sei. In diesem Zusammenhang erklärte Hauenstein das Modell des Erweiterten Sicherheitsbegriffes der Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Sicherheit ist sehr viel-
schichtig und besteht vorrangig aus den Feldern Äußeres, Inneres, Rechtsstaatlichkeit, Wirtschaft und Soziales. Sicherheit jedoch nur mit Streitkräften abzubilden, reicht bei weitem nicht aus, um für jeden Menschen Frieden, Freiheit, Wohlstand und Gerechtigkeit als Normalität zu generieren. Statt nur den Einsatz der Bundeswehr im Bundestag zu beschließen, plädierte der Referent dafür, den Einsatz der Bundesrepublik Deutschland zu beschließen und damit auch die o.a. Ressorts neben dem Verteidigungsministerium in die Pflicht zu nehmen und für ein Einsatzland ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln. Im letzten Teil ging Hauenstein auf die Kooperation mit anderen Behörden und Organisationen ein, die im Themenbereich Flucht und Migration tätig sind. Neben der EUGrenzschutzagentur FRONTEX ist dies auch das europäische Büro für Asylunterstützungsfragen EASO, sowie die beiden UNOOrganisationen IOM (für grundsätzliche und planbare Fragen der Migration) und UNHCR (die vor allem in der Nothilfe tätig sind). Vor der abschließenden, aufgrund des polarisierenden Themas durchaus lebhaften und kurzweiligen Diskussion, zeigte der Referent noch die Möglichkeiten der Fluchtursachenbekämpfung auf, die wiederum den Kreis zum Erweiterten Sicherheitsbegriff schloss. Text/Foto: Frank Hauenstein/ Peter Baumann
Soldatenkameradschaft 1873 (SK) Treuchtlingen Volkstrauertag
GEDENKFEIER AUF DEM KRIEGSGRÄBERFRIEDHOF Treuchtlingen – An der diesjährigen Gedenkfeier der Stadt Treuchtlingen zum Volkstrauertag auf dem Kriegsgräberfriedhof beteiligte sich auch die SK Treuchtlingen mit ihrem 1. Vorsitzenden Dieter Neumann, einer Fahnenabordnung und der Böllerkanone mit drei Mann. Die Bürgermeisterin der Stadt Treuchtlingen, Dr. Dr. Kristina Becker (CSU), hatte aufgrund der derzeit geltenden Bestimmungen die Besucher, Vereine und Organisationen dazu aufgerufen, sich nur in geringem Umfang an der Veranstaltung zu beteiligen. Trotzdem kamen einige hochrangige Vertreter, darunter auch der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer (CSU). Nach den Ansprachen der Bürgermeisterin und der beiden Pfarrer Bastian Müller und Matthias Fischer beendete der evangelische
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Kanonier Ernst Moosrainer beim Abfeuern der Böllerkanone zum dreifachen Salut.
Posaunenchor die Veranstaltung mit dem „Lied vom guten Kameraden“. Dazu erfolgte ein dreifacher Salut. Seitens der Soldatenkameradschaft 1973
waren außer dem Vorsitzenden eine Fahnenabordnung und die Abteilung Böllerkanone mit drei Mann beteiligt. Text/Fotos: Reinhard Brauner
Unterfranken Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Karbach
EHRENVORSITZENDER WOLFGANG GÜSSREGEN FEIERTE 75. GEBURTSTAG 31 Jahre Vorsitzender und 48 Jahre Mitglied Karbach – Mit einem Präsentkorb in der Hand und einem Lied auf den Lippen gratulierte eine Delegation des SRK-Vorstands dem verdienten Vereinsmitglied Wolfgang Güßregen zum 75. Geburtstag. Viele Geschichten aus dessen Zeit in der Kameradschaft machten an dem folgenden fröhlichen Abend die Runde. Nachdem der Jubilar im Jahr 1973 dem Verein beigetreten war, engagierte er sich schon zwei Jahre später im Vorstand. Besondere Verdienste erwarb er sich in seinen 31 Jahren als Vereinsvorsitzender, in denen er dem Verein diente und diesen prägte. In diese Zeit fielen Höhepunkte wie mehrere, teils mehrtägige Schlauchbootfahrten auf dem Main und seinen Nebenflüssen. Auf Güßregens Betreiben hin fand ein Steckerlfischessen statt, welches seitdem seinen ständigen Platz im Dorfleben findet. Zu Ehren des früheren Vorsitzenden Peter Scheiner wurde auf Kreisebene ein belieb-
(v.l.): Armin Hoh, 2. Vorsitzender Otto Väthröder, Schriftführer Karl-Heinz Vogel, Jubilar Wolfgang Güßregen und Siegfried Zorn.
tes KK-Vergleichsschießen durchgeführt. Auch dieses regte Güßregen an. Besondere Verbindungen mit Kameraden des Tököl Huszaren Banderiums aus Ungarn bereichern seit vielen Jahren das Vereinsleben. Die 2009 geschlossene Patenschaft mit den ungarischen Kameraden war ihm ein Herzensanliegen. In der Folge kam auch die
Verbindung zum ungarischen Ritterorden Vitéz Rend zustande, in den er aufgenommen wurde. Auch auf Kreisebene nahm Güßregen seine Verantwortung wahr. Seit 1998 fungiert er als stellvertretender Kreisvorsitzender. Text/Foto: Karl-Heinz Vogel
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Hinweis: Die komplette, detaillierte Anzeigenpreisliste für das Verbandsmagazin treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) finden Sie im Internet unter https://www.bsb1874ev.de/anzeigenpreisliste_stand_september_2017.pdf
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Unterfranken Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Arnshausen Volkstrauertag
Aus den Bezirken
RHÖN-SAALE-RESERVISTEN SIND PRÄSENT
treue Kameraden 1/2022
Bad Kissingen – Trotz der angespannten Corona-Lage fand 2021 in Bad Kissingen wieder eine offizielle Feier zum Volkstrauertag statt. Etwa 20 Fahnenabordnungen der Bad Kissinger Vereine sammelten sich am Eingangstor zum Parkfriedhof und marschierten unter Führung des Jugendmusikkorps zur neu gestalteten Gedenkstätte. Unter den Fahnenabordnungen, die um das große Rondell Aufstellung nahmen, war auch die Abordnung der SRK Arnshausen mit der Fahne der ehemaligen Kriegerkameradschaft von 1812. Die RK hatte wieder eine Abordnung für die Niederlegung des Kranzes des Reservistenverbandes zusammengestellt. Bereits am Friedhofseingang zeigte auch die Bundeswehr Präsenz: Zwei Soldaten der Infanterieschule sammelten hier erfolgreich für die Kriegsgräberfürsorge. Der kleinste Spender war gerade mal zwei Jahre alt. An den zentralen Kreuzen der Gedenkstätte waren inzwischen zwei weitere Soldaten als Fackelträger aufgezogen.
Fahnenabordnung der Soldatenkameradschaft und Kranzabordnung der RK Arnshausen, von links: Freya Wedler, Stefan Greubel, Tobias Lutz, Jürgen Bauer und Vorsitzender Georg Wedler. Nach einem Musikstück des Jugendmusikkorps folgte eine kurze gemeinsame Andacht von Hochwürden Gerd Greier von der Pfarreiengemeinschaft „Jesus Quelle des Lebens“ und der neuen evangelischen Pfarrerin Jaqueline Barraud-Volk. Dann legten Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Abordnung des Reservistenverbands ihre Kränze an den drei Gedenkkreuzen nieder. In seiner Ansprache hob der OB besonders
das Schicksal der Vertriebenen und Opfer des 2. Weltkrieges hervor und mahnte die zukünftigen Generationen vor dem Hintergrund der zahlreichen aktuellen Krisen und bewaffneten Auseinandersetzungen in der Welt, ihre Konflikte friedlich zu lösen. Das „Lied vom guten Kameraden“, begleitet von Böllerschüssen der Kanoniere und Gerald Wedler, sowie die von allen Anwesenden gemeinsam gesungene Nationalhymne beendeten die würdevolle Gedenkfeier. Text/Fotos: Ulrich Feldmann
Die Abordnungen der Infanterieschule mit Hptm Jürgen Bauer sowie die Fahnenabordnung der Reservisten aus Bad Kissingen und Umgebung mit Oberstleutnant a.D. d.R. Ulrich Feldmann (2.v.r.)
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Oberbayern
Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim 1890/2010 Jahresabschluss
HOFFNUNG AUF EIN NORMALES VEREINSLEBEN Laim – Bei seiner diesjährigen Jahresabschlussfeier, die wegen der Corona-Pandemie im verkleinerten Kreis der Mitglieder stattfand, konnte der Kreisvorsitzende Klaus Käfer einige Vereinsmitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft ehren. Norbert Winkler, der das Amt des Fahnenträgers übernahm, konnte mit dem Fahnenträgerabzeichen geehrt werden. Nach den Ehrungen der verdienten Vereinsmitglieder ging man zum gemütlichen Teil über, der von Hans Feistbauer musikalisch unterstützt wurde. VKV-Vorsitzender Gerhard Krämer gab abschließend seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Vereinsleben endlich wieder zum normalen Ablauf zurückfindet. Text: Gerhard Krämer Fotos: Rosi Grüner
Kreisvorsitzender Klaus Käfer (l.) und VKV-Vorsitzender Gerhard Krämer (r.) konnten (v.l.) Max Gensler, Norbert Winkler, Josef Hiel und Peter Grüner für langjährige Vereinstreue auszeichnen.
Norbert Winkler (l.) wurde von Klaus Käfer mit dem Fahnenträgerabzeichen geehrt.
Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim 1890/2010 Volkstrauertag
ERINNERUNG UND MAHNUNG Laim – Mit dem jährlichen Volkstrauertag soll die Erinnerung an die Opfer der Kriege wach und lebendig gehalten werden. Zudem soll damit im Münchener Stadtteil Laim in München die Erinnerung an die nachwachsenden Generationen weitergegeben werden. Die Gedenkfeier am Laimer Feldkreuz, das an die Gefallenen erinnern soll, wurde durch die Bläsergruppe Kaiser, die Menzinger Böllerschützen sowie durch ortsansässige Vereine, politische Parteien und den Bezirksausschuss Laim unterstützt. Die Kranzniederlegung nahmen der Bezirksausschuss der VKV Laim vor. Geschäftsführerin Stephanie Ritter und Oberstleutnant Hubert Reiter vom Landesverband Bayern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge übergaben dem VKV das Fahnenband des Verbandes. Es wurde bei der ökumenischen Gedenkveranstaltung durch die anwesenden Pfarrer Adriano Struchio und Lorenz Küneth gesegnet. Text: Gerhard Krämer/Foto: Max Gensler
Anwesende Fahnenabordnungen verschiedener Vereine aus Laim, Pasing, Bezirksausschuss Laim und Schlesier Vereine
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Oberbayern Veteranen- und Soldatenverein (VSV) Rott Volkstrauertag
Aus den Bezirken
TUN WIR GENUG UND TUN WIR DAS RICHTIGE?
treue Kameraden 1/2022
Rott – Beim Volkstrauertag wird nicht nur den Gefallenen der Kriege gedacht. Der VSV Rott lädt an diesem Tag traditionell auch zur Hauptversammlung ein. Diese musste bereits zum zweiten Mal in Folge coronabedingt ausfallen. Die gemeinsamen Messe und die anschließende Gedenkfeier mit den Fahnenabordnungen der Vereine und mit musikalischer Begleitung durch die Musikkapelle Rott am Kriegerdenkmal fanden aber statt. Rotts Bürgermeister Fritz Schneider erinnerte dabei nicht nur an die zahlreichen Kriegstoten, sondern auch an die Opfer der Nazis und des Terrors. „Unser Bestreben muss es sein, die Opfer vor dem Vergessen zu bewahren“, erklärte Schneider. „Der Volkstrauertag setzt ein Zeichen, wo wir stehen und für welche Werte wir einstehen“, ergänzte der
Vor dem Kranz Bürgermeister Fritz Schneider (l.) und VSV-Vorsitzender Ottmar Schilcher (r.) Rotter Bürgermeister, der auch zum Nachdenken aufforderte. „Wir müssen uns fragen, ob wir genug tun und ob wir das richtige tun.“
Im Anschluss legte Schneider zusammen mit Vereinsvorstand Ottmar Schilcher einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Text/Foto: Roland Halmel
Veteranen- und Reservisten-Kameradschaft (VRK) Unterhaching Gedenkfeier in Österreich
GRENZÜBERSCHREITEND ERINNERT Unterhaching/Bischofshofen – Erstmals konnte die VRK Unterhaching 2020 coronabedingt nicht an der Gedenkfeier für die Gefallenen der Kriege im österreichischen
Bischofshofen teilnehmen. 2021 ließ es die pandemische Lage wieder zu und so reisten die Kameraden mit den offiziellen Vertretern Unterhachings an einem herrlichen
Die angetretenen Vereine vor der Georgikapelle.
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Herbsttag Ende Oktober in die Partnergemeinde. Nach einem kurzen Anmarsch zur Kirche fand dort die liturgische Messe statt. Danach nahmen die Vereine wieder Aufstellung, um bergan zum unterhalb der bekannten Skisprungschanze gelegenen Friedhof zu marschieren. Dort versammelten sich die Teilnehmer bei der Georgikapelle gegenüber dem imposanten Kriegerdenkmal von 1931. Auf sechs hohen gefalteten Mauerabschnitten wird in Bildern die Geschichte eines Soldaten erzählt, der sich von den Seinen verabschiedet, ins Feld zieht und tödlich getroffen fällt. Zuletzt wird er vom Gevatter Tod ins Jenseits geleitet und am heimischen Grab von der Familie beweint. Das Bundesheer hatte wieder zwei Ehrenwachen abgestellt. Der Bürgermeister von Bischofshofen, Hansjörg Obinger, und VRK-Mitglied Richard Reiser, der 3. Unterhachinger Bürgermeister hielten die Ansprachen. Die Bauernmusik umrahmte mit dem örtlichen Gesangsverein die Gedenkfeier. Nach der Kranzniederlegung, bei der auch der walisische Kamerad George Jones einen „Poppy-Kranz“ ablegte, gaben die
Oberbayern
V.l.: Obmann Peter Schwarzenberger, Kassier Franz Laner und KRK-Vorsitzender Klaus Käfer
Das Kriegerdenkmal mit den Ehrenwachen. Standschützen Ehrensalut. Wie immer ein beeindruckendes Zeremoniell! Anschließend erfolgte der Rückmarsch zur Ortsmitte, wo sich die Vereine zerstreuten. Wie üblich fand dann im Gasthof „Alte Post“ die Jahreshauptversammlung der
Kameradschaft Bischofshofen unter dem Vorsitz ihres Obmanns Peter Schwarzenberger statt. Neben vielen Geehrten für langjährige Vereinstreue wurde der Vorsitzende der Unterhachinger Veteranen, Klaus Käfer, mit dem Landesverdienstkreuz
in Silber des Salzburger Kameradschaftsbundes ausgezeichnet. Seinerseits konnte er dem langjährigen Kassier der Bischofshofener, Franz Laner, die goldene BSB-Ehrennadel überreichen. Text/Fotos: Klaus Käfer und Wolfgang Gschwandtner
Ein beeindruckendes Bild! Die Standschützen beim Ehrensalut.
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Oberbayern Veteranen- und Reservistenkameradschaft (VRK) Unterhaching
Aus den Bezirken
CORONA-WEIHNACHT 2021
treue Kameraden 1/2022
Unterhaching – Nachdem sich die Inzidenz-Werte im Herbst bundesweit auf einem niederen Niveau befanden, konnten endlich wieder Veranstaltungen durchgeführt werden. So plante auch Klaus Käfer, Vorsitzender der VRK Unterhaching, für 2021 die Organisation einer Weihnachtsfeier am 4. Advent. Ab dem Volkstrauertag verteilte er die Einladungen und beschaffte Preise für die geplante Tombola. Leider verschlechterten sich im November die Fallzahlen wieder, „Omikron“ wurde eingeschleppt und etliche befreundete Vereine stornierten ihre Weihnachtsfeiern. Nach Rücksprache mit dem Vorstand und Wirt des Vereinslokals „Kammerloher“ beschloss man, die gesetzlichen Vorgaben abzuwarten und erst ab der Regel 2G-plus für Gaststättenbesuche bzw. Kontaktbeschränkungen unter 50 Personen, abzusagen. Inzwischen lagen dem Vorsitzenden aber auch schon diverse Anmeldungen vor und seines Wissens waren alle bereits durchgeimpft. Da sich bis zum Veranstaltungstermin die Coronalage nicht mehr verschlechtert hatte, konnte die Feier tatsächlich stattfinden. Der Zuspruch war erfreulich groß. Es bestätigte sich, dass keiner der Teilnehmer ungeimpft war. Die Anwesenden wurden zwischen den einzelnen Programmpunkten von Vereinsmusiker Hannes Beham bestens musikalisch unterhalten und auch die Lose der Tombola fanden reißenden Absatz. Ve-
Reservistenkameradschaft (RK) Ingolstadt Geschichts- und Erinnerungstafeln auf dem Ingolstädter Westfriedhof
PROJEKT ABGESCHLOSSEN Ingolstadt – Mit der Enthüllung der Geschichts- und Erinnerungstafeln fand das gemeinsame Projekt „Geschichts- und Erinnerungstafeln auf dem Westfriedhof Ingolstadt“ der Stadt Ingolstadt, des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und der RK Ingolstadt seinen Abschluss. Die RK Ingolstadt engagiert sich bereits seit Jahren mit Arbeitseinsätzen zur Pflege und Instandhaltung des städtischen Ehrenhains. Schon bald kamen Fragen zu den Hintergründen der Kriegsgräberstätten und zu den
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Trotz Corona war die Weihnachtsfeier 2021 gut besucht.
Auszeichnung MBE George Jones durch den VRK-Vorsitzenden Klaus Käfer.
Heinrich Stadelmaier vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zeichnet Konstanze Schlee mit der Ehrenspange in Bronze aus.
ronika Schlee-Hartmann und Klaus Käfer trugen Geschichten zur Adventszeit vor und mit gemeinsam gesungenen Weihnachtsliedern endete der offizielle Teil.
Alle waren sich einig, eine gelungene Weihnachtsfeier in Zeiten von Corona erlebt zu haben. Text: Klaus Käfer Fotos: Konstanze Schlee
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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Manfred Gmeinwieser (50 Jahre); Georg Schelle und Günter Stierstorfer (35); Prof. Dr. Alfons Hofstetter (30); Klaus Käfer (25) und Stefan Zöllinger (10). - George Jones, MBE (Ehrenkreuz Bronze); Gerhard Eiwen und Hannes Beham (Ehrenkreuz Silber); Josef Griesberger (Böllerschützenabzeichen in Bronze). - Konstanze Schlee und Gerhard Eiwen (Ehrenspange Bronze des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge).
hier beigesetzten Kriegsopfern auf. So wurde die Idee geboren durch Geschichts- und Erinnerungstafeln auf dem Westfriedhof in Ingolstadt, entsprechende Informationen und Erklärungen zu geben – aber auch als Mahnung zum Frieden. Nachdem vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Bayern, die grundsätzliche Freigabe erteilt wurde das Projekt zu verwirklichen wurde nach vielen Gesprächen und Abstimmungsterminen festgelegt, dass auf dem Westfriedhof im Arkadengang Geschichtsund Erinnerungstafeln aufgehängt und an den jeweiligen fünf Kriegsgräberstätten kleinere Hinweistafeln aufgestellt werden sollen. Es war bayernweit das erste Projekt dieser Art und hat bereits Nachfolgeprojekte in Fürstenfeldbruck und Schönau am Königssee gefunden, Pfaffenhofen wird folgen.
Im November 2017 wurden die Tafeln zum Ehrenhain des Zweiten Weltkrieges der Öffentlichkeit übergebe, im Juli 2018 folgte die Enthüllung der Tafeln zum Ersten Weltkrieg. tK berichtete in Heft 5/2018. Ende des vergangenen Jahres nun wurden die Tafeln zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 im Beisein zahlreicher deutscher und französischer Ehrengäste durch die Ingolstädter Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll und Volksbund-Landesgeschäftsführer Jörg Raab enthüllt. Die Tafeln wurden von Dr. Tobias Schönauer und Dr. Oliver Stein vom Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt bearbeitet. Auf den Tafeln sind Hintergrundinformationen und alte Fotodokumente zu finden. Nach den Begrüßungs- und Einleitungsworten von Dr. Deneke-Stoll erläuterte Raab in
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Die bayerische Landesfestung Ingolstadt wurde während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 vor allem als Lazarett und als Kriegsgefangenenlager genutzt. 85 Angehörige der Königlich Bayerischen Armee starben hier zwischen August 1870 und Dezember 1872 an ihren Verwundungen, die sie im Feldzug davongetragen hatten. Ein Monument auf dem Westfriedhof ist diesen Kriegsopfern gewidmet. Im Verlauf des Krieges wurden in Ingolstadt bis zu 10.000 französische Kriegsgefangene gleichzeitig auf dem Stadtgebiet untergebracht, bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 20.000 Einwohnern. Der Gesundheitszustand der französischen Soldaten war sehr schlecht. Sie kamen bereits krank, verwundet und stark geschwächt in Deutschland an. So starben allein in Ingolstadt 381 Franzosen während ihrer Gefangenschaft. Sie wurden auf dem städtischen Friedhof, dem heutigen Westfriedhof beerdigt. Ein Gemeinschaftsgrab zeugt auch heute noch von diesen Kriegsopfern.
Oberbayern
Vor der Grabstätte Französischer Soldaten. Wolfgang Christmann (r.) – neben ihm die französische Generalkonsulin Corinne Pereira da Silva – spricht zu den Teilnehmern.
seiner Ansprache seine Gedanken zu den Kriegsgräberstätten auf dem Westfriedhof, dem geschichtlichen Hintergrund der Jahre 1870/71, sowie zu der Notwendigkeit Kriegsgräberstätten als „Lernorte der Geschichte“ z.B. durch das Aufstellen von Geschichts-
und Erinnerungstafeln zu erschließen. Der Initiator des Projekts und Projektverantwortliche Stabsunteroffizier d.R. Wolfgang Christmann, Vorsitzender der RK Ingolstadt, berichtete über die Hintergründe zum Erarbeiten der Geschichts- und Erinnerungstafeln.
Die Tafeln können auch in der Mediathek des Volksbunds angeschaut und als pdfDatei heruntergeladen werden. Text/Fotos: Wolfgang Christmann
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Dachau
Stadtpfarrer Benjamin Gnan in St. Jakob fand am Kriegerdenkmal die eigentliche Gedenkfeier statt. Ludwig Gasteiger und Markus Erhorn von der SRK begrüßten die Teilnehmer und erinnerten in ihren Ansprachen an die „bei kriegerischen Auseinandersetzungen zum Opfer gefallenen Soldaten und Zivilisten sowie an die Opfer von Massakern und Genoziden.“ Oberbürgermeister Florian Hartmann nannte speziell die Dachauer Toten, erinnerte aber auch an die weltweiten Opfer von Krieg und Gewalt und betonte die Wichtigkeit des Erinnerns. Nach seiner Ansprache legte Hartmann den
städtischen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Landrat Stefan Löwl, der in seiner Funktion als ehemaliger Soldat und Major d.R. an der Gedenkfeier teilnahm, ermutigte in seiner Ansprache, die die Gedenkfeier abschloss, alle Bürger „sich für unsere Demokratie einzusetzen.“ Dank der Teilnahme der Dachauer Böllerschützen mit Kommandant Dr. Klaus Schmid und des musikalischen Beitrags durch Oberstleutnant d.R. Stefan Schmidhofer konnte das Gedenken in einem besonders würdigen Rahmen stattfinden. Text: Markus Erhorn/Foto: Daniela Erhorn
Volkstrauertag
MUTIG FÜR DEMOKRATIE EINSETZEN Dachau – Nachdem 2020 der Volkstrauertag in Dachau nur in kleinerem Rahmen begangen werden konnte, richtete die Dachauer Soldaten- und Reservistenkameradschaft im Auftrag der Stadt Dachau diese 2021 wieder wie gewohnt aus. Nach dem Gottesdienst unter Leitung von
Die Fahnenabordnungen des Sparvereins (l.) und der SRK Dachau (r.) umrahmen Oberstleutnant d.R. Stefan Schmidhofer, Markus Erhorn, Oberbürgermeister Florian Hartmann, Dr. Benjamin Gnan, Landrat Stefan Löwl und Ludwig Gasteiger.
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Oberbayern Krieger- und Soldatenverein (KSV) Eitensheim
Aus den Bezirken treue Kameraden 1/2022
100 Jahren und an den Beginn des zweiten Weltkrieges vor über 80 Jahren. Er stellte fest, dass die Welt Volkstrauertag / Jahrtag noch nie „so klein war“ wie heute und Kriege auf der ganzen Welt 4.000 EURO FÜR KRIEGS- näher sind denn je! Danach legte er zusammen mit dem KSV-VorsitGRÄBERFÜRSORGE zenden Rudolf Wecker einen Kranz GESAMMELT nieder. Die Eitensheimer Blaskapelle spielte das Lied „Ich hatt‘ eiRenovierung des Kriegerdenkmals nen Kameraden“, während sich hat begonnen die Fahnen der Abordnungen würEitensheim – Im Zeichen vieler Ehrun- devoll senkten. Die Böllerschützen gen stand der 32. Jahrtag des KSV Ei- vom Schützenverein „Orient“ tensheim am Volkstrauertag. Zuvor schossen Salut. Nach der Bayernnahmen die Kameraden des Vereins an und Deutschlandhymne ging es ins der Hl. Messe teil. Anschließend ging Sportheim, um den 32. Jahrtag des es zum Kriegerdenkmal, um den ge- Kriegervereins zu begehen. fallenen und vermissten Kameraden Vor dem Essen dankte der KSV-Vorbeider Weltkriege zu gedenken. Kaplan sitzende allen, die sich am GelinThe Hai Nguyen gestaltete das Libera, gen der Veranstaltung beteiligt gesanglich begleitet vom Männerge- hatten. Auch er fand passende Worte zum Volkstrauertag und zur sangverein. Bürgermeister Manfred Diepold fand in aktuellen Pandemie. Danach stand seiner Rede richtige und mahnende eine Reihe von Ehrungen an, bei Worte und erinnerte besonders an das der leider nur wenige der zu ehEnde des ersten Weltkrieges vor über renden Kameraden anwesend waren (Info). Bei der Sammlung Die Eitensheimer Mariensäule mit neuer Inschrift. 2021 für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sammelten sieben Mitglieder des Vereins im Dorf 4.000 sten und Vertriebenen wurden schon vom Für langjährige Vereinstreue wurden aus- Euro. Ein noch nie dagewesenes Rekor- Steinmetzbetrieb Fieger abgebaut. Ein von gezeichnet: Alfons Schneider und Xaver dergebnis! Wecker dankte allen Sammlern ihm vorgeschlagener und zeitgemäßer Zäch (50 Jahre); Romuladas Bitautas, Kon- und besonders den Mitbürgerinnen und Spruch hat er bereits in die Mariensäule rad Löffler, Alfred Pürzer, Karl Senft, Willi Mitbürgern für ihre großzügigen Spenden! eingebracht. Die Fertigstellung der neuen Schriften für die Kreuze und das Setzen der Schneider, Hubert Templer und Johann Der Vorsitzende wies auch auf die Winhard (40); Alfred Jörg, Manfred Knörr Renovierung des Denkmals hin, die bereits Steine wird im Frühjahr erfolgen. Die Einund Roland Schneider (30); Anton Beck, voll im Gange ist. Die sechs Gedenkkreuze weihung, so Wecker, ist für den 22. Mai Dionys Schiebel und Werner Schießler (25). mit den Inschriften der Gefallenen, Vermis- 2022 geplant, pünktlich zum 100-jährigen Bestehen des Denkmals. Bürgermeister Diepold bedankte sich abschließend beim Verein und dessen VorVeteranen- und Soldatenverein (VuSV) Friedberg1871 e.V. sitzenden für die OrganisaDer Veteranen- und Soldatenverein Friedberg 1871 e.V. trauert um sein Ehrenmitglied tion des Volkstrauertages und bei allen, die am guten Gelingen mitwirkten. Auch gratulierte er den zu ehrenden der am 5. Dezember 2021 im Alter von 94 Jahren verstarb. Kameraden für ihre Treue Seit 28 Jahren hielt der Verstorbene dem VuSV mit viel Engagement und Sachverstand zum Verein. Er sei froh, so die Treue. Er war ein allseits geachteter Kamerad. 2017 wurde Stephan Huber zum Diepold weiter, dass es einen Ehrenmitglied ernannt. Besondere Ehrungen wurden ihm auch vom Bayerischen Soldatenbund überreicht, so aktiven Krieger- und Solunter anderem das Ehrenzeichen in Gold für Kriegsteilnehmer und das Verdienstkreuz Erster Klasse in Gold. datenverein in Eitensheim Mit seinem Einsatz hat er in vorbildlicher Art zum Bestand des Vereins beigetragen. gibt. Es sei ihm persönlich Stephan Huber wurde am 6. Februar 1927 als 14. (!) Kind von Josef und Walburga Huber geboren. Zu Kriegsbeginn überlebte er zweimal knapp die Bombennächte. Im Juli 1944 erfolgte die Einberufung in die auch sehr wichtig, das Weststeiermark bis Dezember 1944. Kurz vor Kriegsende im März 1945 hätte er noch an die Front versetzt Gedenken an die toten werden sollen, kam aber nur noch bis Ingolstadt an der Donau. Hier geriet er noch im März 1945 in KriegsKameraden zu erhalten, desgefangenschaft. Das Kriegsgefangenenlager Bretzenheim, eines der unmenschlichsten Lager überhaupt, halb habe die Gemeinde auch überlebte er nur mit Mühe und Not. einen großen Betrag für die 1952 lernte er seine Frau Babett kennen, die er 1958 heiratete. Zwei Töchter und ein Sohn wurden in den Renovierung der Mariensäule Jahren 1959 bis 1966 geboren. 1962 bezog das Ehepaar ihr Haus in Friedberg. 1987 ging Stephan Huber und Gedenksteine bereitin den wohlverdienten Ruhestand. gestellt. Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit der Familie und den Angehörigen. Die Mitglieder des Veteranen- und Soldatenvereins Friedberg 1871 e.V. Text: Dieter Scholle/Foto: privat Text/Foto: Werner Mogl
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Stephan Huber
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Oberbayern
Veteranen- und Soldatenverein (VuSV) Friedberg 1871 Neuer Vorsitzender
EINE ÄRA GING ZU ENDE Michael Winkler prägte den Verein 34 Jahre Friedberg – „Die 150-Jahrfeier möchte ich noch mitgestalten, dann werde ich in die zweite Reihe zurücktreten.“ – Schon seit längerem plante der VuSV-Vorsitzende Michael Winkler seinen Rückzug aus dem Verbund der bayerischen Traditionsvereine. Über die gewaltige Zeitspanne von 34 Jahren prägte er den Verein mit seinem Führungsstil und führte ihn durch manche Höhen und Tiefen, wie z.B. den Verlust des Vereinsheims im alten Wasserturm. Das Problem an einem solchen Führungswechsel ist, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Jemand, der bereit ist, sich in ein sehr zeitintensives Ehrenamt einzubringen. Vor der Pandemie führte der Verein bis zu 30 Veranstaltungen im Jahr durch. Jetzt hat die Suche ein erfolgreiches Ende gefunden, im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 13. November wurde Georg Kindler einstimmig als Winklers Nachfolger
gewählt. Er war zuvor bereits 20 Jahre lang 2. Vorsitzender. Die Versammlung fand nach einer 18-monatigen Corona bedingten Pause statt. Michael Winkler ernannten die Kameraden zum Ehrenmitglied des Vereins. Winkler sei es zu verdanken, so Bezirksvorsitzender Dieter Scholle, dass der Verein zu einer festen Größe im öffentlichen Leben der Stadt herangewachsen ist. Nachdem die Versammlung im letzten Jahr ausfallen musste, wurden jetzt etliche Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Dem neuen Vorsitzenden obliegt es nun, den Verein durch unsichere Zeiten zu steuern. Die meisten Vereinsveranstaltungen ruhen coronabedingt schon seit März 2020. Auch der Vereinsraum, den die Veteranen für ihre wöchentlichen Treffen gemietet hatten, musste aus Kostengründen bis auf weiteres gekündigt werden. Sogar die 150-Jahrfeier konnte, bedingt durch die Hygienevorschriften, nur in einem deutlich kleineren Rahmen begangen werden. Ursprünglich war eine große Feier im Wittelsbacher Schloss geplant. Eventuell gibt es für die beliebten Vereinsnachmittage, die früher jeden Donnerstag stattfanden, bald einen Ersatz. Der Vorstand arbeitet bereits an einem Konzept für
Übergabe abgeschlossen – Michael Winkler (rechts) übergibt an Georg Kindler. Links im Bild BSB-Kreisvorsitzender Bernhard Bienek.
einen „Stammtisch“. Treffpunkt könnte das Begegnungszentrum der Pfarrei St. Jacob werden. Text: Dieter Scholle/Fotos: Johann Weiser
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Der neue Vorstand des KuSV Friedberg: Georg Kindler (Vorsitzender); Dieter Scholle (Schriftführer); Hans Weiser(Kassier). Weitere Vorstandsmitglieder: Karl Greppmair, Gerhard Weiser, Margit Scholle, Heinz Bucher und Peter Klapczynski. Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Georg Kindler (50 Jahre); Hubert Kügele, Ernst Wollrab und Anton Kainar (45); Dieter Büchler, Gerhard Trinkl, Erich Oefele und Franz Sonnberger (40); Franz Böse und Emil Rietzler (35); Claudia Winkler, Richard Scharold, Friedrich Marhofer, Karl Greppmair und Hans Bruckmüller (30); Markus Zaby, Robert Kern, Stefan Folcher, Richard Mayr, Werner Käser und Hugo Weigl (25); Margit Scholle und Veronika Knecht (15). – Heinz Bucher, Peter Klapczynski und Gerhard Spielberger (Verdienstkreuz II. Klasse); Hans und Gerhard Weiser (Böllerschützenabzeichen in Silber).
V.l.: Gerhard und Hans Weiser erhalten eine besondere Auszeichnung vom BSB-Bezirksvorsitzenden Dieter Scholle – Rechts der neue Vereinsvorsitzende Georg Kindler.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Schwaben Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Giengen/ Brenz
Aus den Bezirken
Volkstrauertag
CORONA-PANDEMIE THEMATISIERT
treue Kameraden 1/2022
Giengen – Zum Volkstrauertag 2021 gab es zwei Feierstunden in Giengen. Für die Kernstadt fand sie im Rahmen einer Gedenkstunde in der Katholischen Kirche St. Maria statt. Pfarrer Mathias Michaelis und Oberbürgermeister Dieter Henle sprachen hier die Gedenkworte. Die Kranzniederlegung mit der SRK und dem VdK-Ortsverband Giengen an der Kriegsopfer-Gedenkstätte fand später im kleinsten Kreis statt, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Giengen. Im Stadtteil Hürben folgte die zweite Gedenkfeier auf dem dortigen Friedhof im Anschluss an den Gottesdienst. Pfarrer Tom Fröhner und – in Vertretung des Oberbürgermeisters – Stadträtin Gaby Streicher, hielten die Ansprachen. Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde begleitete die Feier am dortigen Kriegerdenkmal unter Teilnahme des VdK-Ortsverbandes Dettingen-Hürben musikalisch. Sein Gedenkwort widmete OB Henle zunächst traditionell den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft in Krisenregionen. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass „in vielen Gebieten der Erde jeden Tag Menschen aufwachen, die sich ihres Lebens nicht sicher sein können“, skizzierte er beispielhaft die Situation in Afghanistan, Bela-
V.l.: 1. Stellvertretender SRK-Vorsitzender Claudius-Michael Klatt, 2. Stellvertretender SRKVorsitzender Klaus Strehle, Konrad Heidler und Klaus Keller bei der Kranzniederlegung am Mahnmal in Giengen. rus, Syrien, Mali, Somalia, im Sudan und in Nigeria. Er bezeichnete die dortige Gewalt als „sprichwörtlich, spürbar, beklemmend. Und das Gedenken an diese Menschen hat gerade heute ausdrücklich seinen Raum.“ Ganz bewusst wolle er aber den Blick, nach fast zwei Jahren Pandemie, auch auf das Thema Covid 19 richten: „Wir möchten es eigentlich nicht mehr hören. Es hat uns viele schwierige Monate beschert und kostet uns Kraft. Nicht wenigen, in manchen Ländern sehr vielen Menschen aber kostet es das Leben.“ Auch wenn es gelungen sei, sehr schnell Impfstoffe zu entwickeln, „sind wir längst nicht soweit, wie wir es gerne wären.“ Seit fast zwei Jahren gehört das Sterben an Covid 19 zum Alltag. Darum möchte er den Volkstrauertag auch dem Andenken an die Menschen widmen, die an Covid 19 gestorben sind - hier bei
uns und in aller Welt – ganz besonders dort, wo politische Machthaber bewusst zum Sterben ihrer Bevölkerung beitragen. Denn die Chancen, zu überleben, seien schon von Staats wegen durchaus unterschiedlich. „Nach wie vor gibt es Staaten, deren politische Machthaber sich einer absurden Waffe bedienen: der Ignoranz. Wir haben die zugehörigen Worte des früheren US-Präsidenten Trump noch im Ohr. Wir haben die Auftritte des brasilianischen Staatschefs Bolsonaro gesehen. Über 600.000 Menschen in seinem Land sind bis heute an oder mit Covid 19 verstorben. Die Regierung hat Impfungen bewusst verzögert, Impfstoffe bewusst nicht bestellt. Sie hat nichts getan zu einem Zeitpunkt, zu dem sie hätte helfen können. Wer die Bilder der Massengräber dort gesehen hat, dem bleiben sie im Gedächtnis.“ Diese perfide Möglichkeit, politische Macht auszuspielen, sei aber nur eine Seite, mahnte der Oberbürgermeister. „Es gibt noch eine zweite. Wir halten die Mittel zur Bekämpfung der Pandemie mittlerweile in Händen. Und so ist es die Verantwortung und Möglichkeit jedes Einzelnen, deren Ende schneller herbeizuführen. Da müssen wir nicht nach Brasilien blicken: Es gilt, sich impfen zu lassen. Und es gilt, Gespräche zu führen mit Menschen, die dieses Mittel nach wie vor nicht nutzen möchten: im Guten – und immer wieder.“ Text/Fotos: Dieter Henle / Ursula Gerschewski V.l.: Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle, SRK-Vorsitzender Wolfgang Baisch, 2. Stellvertretender SRK-Vorsitzender Klaus Strehle und die VdK-Vorsitzende Evi Mack bei der Kranzniederlegung am Mahnmal in Giengen.
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Schwaben
Redaktionsschluss für treue Kameraden 2/2022 ist der 1. März 2022
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Oettingen 1873 Vereinsarchiv
NEUE BLEIBE GEFUNDEN UND BEZOGEN Erfreuliche Lösung in Eigenleistung Oettingen – Die jahrelange Suche nach einer dauerhaften und geeigneten Unterbringung des Vereinsarchivs, von Bildern, Pokalen und vielen anderen Gegenständen der SRK Oettingen war endlich erfolgreich. Zwar war der SRK nach ständigen Vertröstungen und nicht eingehaltenen Versprechungen von Seiten der Stadt ein Raum in einem höchst sanierungsbedürftigen und völlig ungeeigneten Gebäude angeboten worden. Vereinsmitglieder renovierten und bezogen ihn, um kurze Zeit später überraschend aus der Presse erfahren zu müssen, dass das Gebäude an einen Investor verkauft wird. Man musste also über kurz oder lang wieder ausziehen. Es war ein Glücksfall, dass Vereinsmitglied Erhard Gartenschläger der SRK aus der Klemme half, und einen Raum in seinem Haus zur Verfügung stellte. Nachdem der Vorstand das Zimmer gründlich renovierte und es sich jetzt in einem guten Zustand präsentiert, konnte man endlich aus dem alten Gebäude umziehen. Die Vereinsutensilien haben nun einen sicheren Platz gefunden. SRK-Vorsitzender Josef Ruhland bedankte sich bei der Familie Gartenschläger mit einem Präsent und einem Blumenstrauß für das großzügige Entgegenkommen und die Unterstützung. Allen Helfern spendierte der Vorstand ein gemeinsames Essen. Text/Fotos: Werner Paa und SRK Oettingen
Der frisch renovierte neue Raum für das Archiv der SRK Oettingen. Eine gelungene Lösung zum Erhalt der umfangreichen Archivalien, dank der Unterstützung der Familie Gartenschläger.
Viele eifrige und fleißige Helfer erbrachten ihren Beitrag bei der Renovierung des neuen Vereinsraumes. Das Ergebnis der gelungenen Aktion kann sich sehen lassen. Den Handwerkern schmeckte das Helferessen und sie können sich über das Gemeinschaftswerk freuen.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Sportschützen Soldatenkameradschaft (SK) Seußen/Oberfranken Weihnachtsfeier
Aus den Bezirken
SCHÜTZEN AUS ARZBERG, RÖTHENBACH UND SEUSSEN FEIERTEN GEMEINSAM
treue Kameraden 1/2022
Seußen – Bereits zum dritten Mal trafen sich die Kameradschaften im Gasthaus Krone zur gemeinsamen Weihnachtsfeier. Die Vorsitzende Christa Hartwich von der SK Seußen begrüßt ihre Vorstandskollegen Reinhard Schramm und Wolfgang Perschke sowie alle anwesenden Kameradinnen und Kameraden mit ihren Angehörigen. Helmut Rieß spielte auf der Harmonika einige Weihnachtslieder. Auch besinnliche Geschichten wurden vorgetragen. Nach einem guten Essen gab Schießwart Manfred Hartwich von der SK Seußen die Sieger des Weihnachtsschießens 2020/21 bekannt. Vorjahressieger Karlheinz Seidel spendierte und Reinhard Schramm gestaltete die Ehrenscheibe 2021. Alle Schützen hoffen, dass 2022 wieder Kreis-, Landes- und Bundesschießen stattfinden können. Im festlichen Rahmen wurden auch Ehrungen durchgeführt. Beim Schießen auf den Christbaum durfte der Schütze für jeden Treffer ein Los ziehen. Manfred Hartwich konnte mit der Nummer 100 die größte Gans mit nach Hause nehmen. Bei der großen Adventskalender-Tombola wurden viele tolle Preise verlost. Lustige Beiträge kamen bei den Gästen gut an. So wurde über einen Sketch von Reinhard Schramm und Christa Hartwich herzlich gelacht. Auch eine etwas ungewöhnliche „Malerin“ war zu Besuch, ihre „Gemälde“ malte sie zur Freude des Publikums mit einigen Gästen, die sich zur Verfügung stellten. Reinhard Schramm bedankte sich bei Christa Hartwich für die gute Zusammenarbeit und Kameradschaft. Er übergab ihr und dem Schießwart ein Geschenk. Text: Christa Hartwich Fotos: Reinhard Schramm
V.l.: Christa Hartwich, Karlheinz Seidel, Horst Glässel, Reinhard Schramm, Erika Perschke, Manfred Hartwich und Ursula Seidel.
V.l.: Wolfgang Seifert (40 Jahre), Vorsitzende Christa Hartwich, Renate Horn (Damenorden) und Reinhard Hahn (10 Jahre).
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Ergebnisse Weihnachtsschießen 2020/21 Damen: 1. Ursula Seidel (SK Seußen), 2. Erika Perschke (SK Röthenbach), 3. Birgit Lippert (SK Seußen). – Herren: 1. Horst Glässel (SK Seußen), 2. Manfred Hartwich (SK Seußen), 3. Reinhard Schramm (SK-Röthenbach). - Weihnachts-Ehrenscheibe: 1.Erika Perschke (31,6-Teiler), 2. Dieter Bauer (74,0), 3. Reinhard Schramm (78,7). – Ehrenscheibe: 1. Karlheinz Seidel (SK Seußen/58,0-Teiler), 2. Manfred Hartwich (77,6), 3. Reinhard Schramm (143,0) Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Werner Meinel (Sportschützenabzeichen in Silber); Dieter Bauer und Reinhard Schramm (Jahresanhänger für das goldene Gewehr und das goldene Schützenabzeichen); Ursula Seidel, Horst Glässel, Karlheinz Seidel, Siegfried Haas, Heinrich Bernath und Manfred Hartwich (Jahresanhänger in Gold). - Renate Horn (Damenorden in Silber). – Wolfgang Seifert (40 Jahre); Reinhard Hahn (10).
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Sportschützen Soldaten- und Reservistenverein (SRV) Velden und Umgebung / Mittelfranken Vereinsmeisterschaft 2021
ROBERT WARTHA ERNEUT HERAUSRAGEND Velden – Bei der Schützengruppe des SRV Velden und Umgebung trägt Robert Wartha zum dritten Mal in Folge den Titel des Luftgewehr-Vereinsmeisters! In der Klasse bis 70 Jahre siegte 2021 Helmut Linke und die Klasse ab 71 Jahren gewann wie im Vorjahr Werner Lorenz. Die Platzierungen beim Teilerschießen und um den Soldatenpokal wurden mit jeweils nur einem Blatt’lSchuss ermittelt. Erneut lag Wartha auch beim Teiler-Preisschießen vorne, den Soldaten-Wanderpokal nahm dieses Mal aber Roland Loos mit. Insgesamt hatten sich wieder 14 Schützen beteiligt. Die Schießtermine wurden, coronabedingt einzeln, nur nach telefonischen Absprachen wahrgenommen, ebenso die Übergabe der Preise. Text/Fotos: Helmut Taubmann
Sieger Seniorenklasse II Werner Lorenz
Vereinsmeister Robert Wartha
Sieger Seniorenklasse I Helmut Linke
Sieger Soldatenpokal Roland Loos
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Ergebnisse Vereinsmeisterschaft Schützenklasse bis 50 Jahre: 1. Robert Wartha (277 Ringe), 2. Frank Hollederer, 3. Linda Fischer. - Senioren I, 51-70 Jahre: 1. Helmut Linke (255), 2. Holger Werner, 3. Ingrid Beck. - Senioren II, ab 71 Jahren: 1. Werner Lorenz (250), 2. Reinhold Heinrich, 3. Helmut Taubmann. - Teilerschießen: 1. Robert Wartha (223 Teiler), 2. Helmut Taubmann, 3. Fritz Pfeffer. - Soldatenpokal: 1. Roland Loos (69 Teiler), 2. Helmut Taubmann, 3. Reinhold Heinrich.
DER LANDESSCHIESSWART INFORMIERT Liebe Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren, ich bitte alle Mandatsträger ausschließlich die aktuellen Formulare unter https://www.bsb1874ev.de/antraege_und_ordnungen.html zu verwenden. Die Organisationsnummer muss zwingend auf allen Meldungen und Listen angegeben werden. Bitte verwenden Sie für alle Schreiben die Postanschrift der Geschäftsstelle: Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München. Für elektronische Post bitte ausschließlich die zentrale Mailadresse der Sportschützen sportschuetzen@bsb-1874.de verwenden. Bitte melden Sie sich auch für den Sportschützen-Infobrief „BSB-aktuell-Sportschützen“ unter https://bsb1874ev.de/bsb_aktuell. html an. Ich bedanke mich für Ihre Arbeit und Engagement im Jahr 2021. Bleiben Sie gesund. Mit kameradschaftlichen Grüßen Thomas Stelzer
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Reservisten treue Kameraden 1/2022
ARST1-Herbstseminar 2021
EUROPA IM WANDEL Kloster Banz – Lange stand es wegen der Corona-Infektionsschutzmaßnahmen auf der Kippe, konnte aber dann doch vom 15. – 17. Dezember 2021 im Bildungszentrum Kloster Banz durchgeführt werden: das Herbst-Seminar der ARST in Kooperation mit der Hanns-Seidel-Stiftung, dem Verband der Reservisten der Bundeswehr und der Gesellschaft für Sicherheitspolitik. Unter der Überschrift „Europa im Wandel“ standen Vorträge aus den Bereichen Sicherheitspolitik, Bundeswehr und Auslandseinsätze auf dem Programm. Die Leitung des Seminars lag bereits zum fünfzehnten Mal in den bewährten Händen von Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt. Mehr als 30 Teilnehmer und hochkarätige Referenten konnte der ARST-Präsident begrüßen. Immer, so Reichardt, habe in diesen Seminaren das „freie Wort“ gegolten. Auch die Kameradschaftspflege kam nicht zu kurz, wenngleich Corona auch hier den Rahmen vorgab. Jedoch, singen unter Maske? Das habe schon „damals unter ABCSchutzmaske nicht sonderlich gut geklungen“, so der General.
zweiten Halbjahr 2015 gesammelt hatte. Es gelang ihm dabei sehr anschaulich, die Beziehungen – einschließlich der Konflikte – auf allen Ebenen (EU, national) zwischen Politik und Diplomatie, Regierungs- bzw. Nicht-Regierungsorganisationen sowie Militär darzustellen. Herausforderungen in und für Mali sieht Pfrengle vor allem in der Demographie, der hohen Arbeitslosigkeit, der Staatsfunktion bzw. Staatsform, dem Konflikt von Individualinteressen und politischem Willen, dem Bildungssystem und der Wirtschaft. Man müsse den Menschen – vor allem den jungen – eine Zukunftsperspektive in Mali schaffen. Die Destabilisierung Afrikas sei zu verhindern. Das sei aber nur möglich, wenn der Sicherheitsrahmen (militärisch/zivil)
Ertüchtigung von Streitkräften (Mali) Den Reigen der durch die Bank informativen und mit vielen sicherheitspolitischen Aspekten gespickten spannenden Vorträge, denen sich äußerst lebhafte, teils kontroverse Diskussionen anschlossen, eröffnete Brigadegeneral a.D. Franz Pfrengle mit seinem Beitrag „Ertüchtigung von Streitkräften am Beispiel Mali“. Dabei konnte er aus seinen Erfahrungen als Mission Commander EUTM2 Mali schöpfen, die er im
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Brigadegeneral a.D. Franz Xaver Pfrengle
passe und die Malier selbst entscheidend zur Problemlösung beitrügen. Ein ganzheitlicher Ansatz sei richtig. Der Aufwand lohne sich, er sei eine gute Investition. Mit den Worten „Mali darf nicht fallen!“ schloss Pfrengle. Beirat Reservistenarbeit In einem weiteren Vortrag befasste sich Brigadegeneral Pfrengle mit Aufgaben und Tätigkeiten des Beirats Reservistenarbeit, dessen Vorsitzender er ist. Diesem Gremium gehören z.B. Verbände und Vereinigungen aus den Teilstreitkräften/Organisationsbereichen (u.a. Bund der deutschen Infanterie, Freundeskreis Luftwaffe), Soldaten- und Traditionsverbände wie die ARST, Deutscher BundeswehrVerband und Verband der Reservisten der Bundeswehr (VdRBw), sonstige Verbände und Einrichtungen der Höheren Kommandobehörden bzw. des Verteidigungsministeriums an. „Der Beirat ist“, stellte Pfrengle klar, „keine Untergliederung des VdRBw! Der VdRBw unterstützt den Beirat und seine Arbeit administrativ.“ Vor allem in der „Erarbeitung gemeinsamer Vorschläge“ sieht Pfrengle gute Chancen, die Beiratsarbeit aktiv einzubringen. Immer wieder macht die „Sicherstellung der Unterstützung der Beiratsverbände durch den VdRBw“ Schwierigkeiten in der Umsetzung. Davon weiß auch die ARST ein Lied zu singen. Die neue Geschäftsordnung des Beirats soll dazu beitragen, dies in Zukunft zu vermeiden. Nachdem er nun persönlich an einem ARST-Seminar teilnahm, konstatierte er glasklar: „Hier wird Reservistenarbeit geleistet! Sie leisten Multiplikatorenarbeit in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik!“
Gut besucht war das ARST-Herbstseminar 2021 in Kloster Banz.
Pfrengle informierte auch über die aktuellen Sachstände der Beirats-Positionen zur Uniformtrageerlaubnis für über 65-Jährige (UTE ü65) und zur unbeorderten Reserve. In beiden Fällen gibt es aktuell keine abschließenden Entscheidungen, aber noch jede Menge Gesprächsbedarf. Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ Oberst Andreas Kühne, der seit Oktober 2021 die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“ in Cham führt, stellte ausgesprochen lebendig seinen der 10. Panzerdivision (Veitshöchheim) unterstellten Großverband vor. Die 3.700 Soldaten (davon 8 Prozent Frauen) starke Brigade ist in der Oberpfalz voll integriert. Ihr unterstehen das Panzerpionierbataillon 4 (Bogen), das Panzerbataillon
104 (Pfreimd) sowie das nicht aktive Gebirgspanzerbataillon 8 (Pfreimd), die Panzergrenadierbataillone 112 (Regen) und 122 (Oberviechtach), das Aufklärungsbataillon 8 (Freyung) und das Versorgungsbataillon 4 (Roding). Die Dienstposten sind zu über drei Viertel besetzt, über 3.300 Soldaten kommen aus Bayern. Anhand der Jahresvorhabenübersicht der Brigade erklärte Kühne die zahlreichen ineinander verschachtelten internationalen und nationalen Einsatz-, Ausbildungs- und Übungsaktivitäten seines Verbandes. Ab Ende März 2022 hat die Brigade vorerst keinen Einsatzauftrag mehr und kann sich im Schwerpunkt wieder auf ihr Kerngeschäft, Ausbildung undGefechtsübungen für die Bündnis- und Landesverteidigung konzentrieren. Ab 2022 wird die Brigade als Truppensteller bzw. Leitverband diverser Einsatzverpflichtungen gefordert. Stichworte: „Readiness“ und „Kaltstartfähigkeit“. Voller Feuer trug der Brigadekommandeur zum neuen Schützenpanzer „Puma“ vor, der den „Marder“ ablösen wird. Das sei ein „komplett neues Waffensystem“, so der Oberst, „extrem dynamisch“. Er rühmte seine „hohe Mobilität und Feuerkraft“ und „hundertprozentige Treffsicherheit“. Andreas Kühne: „Der neue Schützenpanzer ‚Puma‘ ist ein ‚Weltklasse-System‘! Das Fahrzeug ist super!“ Natürlich gebe es noch das eine oder andere Problem zu beheben, aber der ‚Puma‘ ist ‚state oft the art‘!“ Über 1.000 Soldaten wurden bisher zur Unterstützung der zivilen Kräfte in der Corona-Krise eingesetzt. Das habe, so der Oberst, Auswirkungen auf die übrigen Einsätze, die Ausbildung bleibe auf der Strecke. Kühne sprach von einem außergewöhnlich hohen Impfstatus in der Brigade, allerdings gebe es auch vereinzelt Impfverweigerer, denen schlimmstenfalls dienstrechtliche Konsequenzen drohen. Afghanistan – Bilanz und Ausblick
Oberst Andreas Kühne, Kommandeur der Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“
Über „Afghanistan, das rätselhafte Land“ referierte Heinrich B.3, ehemaliger Mitarbeiter des AMK4. In drei Jahrzehnten lernte der Oberstleutnant a.D. das Land am Hindukusch in verschiedenen Funktionen intensiv persönlich kennen, er hatte Zugang zu den Taliban der 1990er Jahre ebenso wie zu hochrangigen Politikern und einfachen Menschen. Seine Bilanz des 20-jährigen Engagements des Westens nach „9/11“ ist ernüchternd, über die Zukunft des Landes ist er besorgt.
Oberstleutnant a.D. Heinrich B.
B. berichtete über die geschichtliche Entwicklung Afghanistans, die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung des Vielvölkerlandes und Versuche von außen, über die Ethnien Einfluss zu nehmen. Er sprach über das Frauenbild in der afghanischen Gesellschaft und den schier aussichtslosen Kampf gegen die Korruption. Im Jahre 2001 sei bereits der Grundstein für die Ereignisse des Jahres 2021 gelegt worden. In der Entwicklung des Landes seien gravierende Geburtsfehler gemacht worden. Den afghanischen Sicherheitskräften habe es an Moral und Kampfeswillen gemangelt. Die Bundeswehr, so Heinrich B., habe trotz ernsthaften Einsatzes und vieler Opfer nichts Nachhaltiges im Land bewirkt. Ernüchternd in diesem Zusammenhang die geringe Einstufung Deutschlands und anderer Bündnispartner, was deren Zugang zu Informationen anbelangte, durch die US-Kräfte. Auch die politische Bilanz fällt mager aus. Die afghanische Regierung habe total versagt, die Gesellschaft habe oft nicht mitgemacht. „Heute“, so B., „leben die Menschen auf dem Lande schlechter als vor 20 Jahren.“ Staat und Gesellschaft seien schnell verfallen, der Westen habe sich die Erfolge jahrzehntelang schön geredet. Auch wirtschaftlich habe sich die Situation Afghanistans nicht verbessert. Das Land sei reich an Bodenschätzen „und Russland und China stehen bereits in den Startpositionen, um sich diese Ressourcen zu sichern“. Und wie schätzt der Augenzeuge die Zukunft Afghanistans ein? Die Übergangsre-
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Reservisten treue Kameraden 1/2022
gierung mit altbekannten Talibanführern sei international nicht anerkannt. Für alle korrupten männlichen Regierungsbeamte habe es eine Generalamnestie gegeben. Für die Verwaltung des Landes wichtige Personen seien geflohen. Im Land herrscht Hungersnot. Frauenrechte sollen umgesetzt werden, aber für die Ausbildung und Arbeit von Frauen sei „nichts geregelt“. Die Anrainerstaaten blicken besorgt auf die Entwicklung des Landes. Der Heroinexport boomt. Wie es international mit Afghanistan weitergeht, könnte sich Ende Januar 2022 entscheiden. Der UN-Sicherheitsrat forderte den UN-Generaldirektor Antonio Guterres am 18.09.2021 auf, bis zum 31. Januar 2022 über „strategische und operative Empfehlungen für eine Verlängerung des UNAMA Mandates zu berichten. An diesen Empfehlungen werden sich wohl auch die potentiellen ausländischen Unterstützerstaaten orientieren“. Die neue afghanische Führung – sie war in den ersten 100 Tagen fast ausschließlich mit sich selbst beschäftigt – gibt sich pragmatisch. Wie weit dieser Pragmatismus allerdings reicht, wenn es gilt die eigene Überzeugung zu wahren, bleibt abzuwarten. Der Schwung wird nachlassen. Demokratie, so der Afghanistan-Experte, werde es seiner Einschätzung nach nicht geben. Iran Wie Afghanistan gehört der Iran zum „Krisenbogen zwischen Marokko und Pakistan“. Als profunder Kenner der Länder die-
Dr. Wilfried Buchta, Islamwissenschaftler
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ser Region kann mit Fug und Recht der promovierte Islamwissenschaftler Dr. Wilfried Buchta5 6 bezeichnet werden. Er war viele Jahre u.a. in Marokko, Jordanien, im Irak, Afghanistan und eben im Iran tätig. Noch im Oktober 2021 hielt er sich in Kabul auf und konnte das Land nur dank seiner arabischen und persischen Sprachkenntnisse sowie Verbindungen auf abenteuerlichem Wege verlassen. Der Iran unterscheidet sich aufgrund der Dominanz der schiitischen Spielart des Islam und seiner über 2.500jährigen Geschichte grundlegend von den anderen islamischen Ländern der Region. Im Iran bilden das Bekenntnis seiner Einwohner zum schiitischen Islam und deren Stolz auf ihre alte Kultur und imperiale Vergangenheit (das antike Achämenidenreich war Widerpart der Griechen in Athen und Sparta) das Fundament für eine lebendige Nationalidentität, die es in dieser Ausprägung in kaum einem anderen Staat in Nahost gibt – sieht man von Ägypten und der Türkei einmal ab. Dass der Iran seine kulturelle Eigenständigkeit hat behaupten können, liegt nicht zuletzt am Fortleben der persischen Sprache, die nicht, wie sonst fast überall in der Region durch das Arabisch, die Sprache der muslimischen Eroberer, verdrängt worden war. Und so wurden die in der ganzen Welt hochgeschätzten klassischen Werke der Literatur und Poesie Irans, auf Persisch und nicht auf Arabisch verfasst. Im Zuge der Islamischen Revolution von 1978-1979 gelang es einem charismatischen schiitischen Kleriker, Ayatollah Ruhollah Khomeini, zum Führer der Opposition aufzusteigen, die pro-westliche Pahlawi-Monarchie zu stürzen und sie durch eine von ihm geleitete Theokratie zu ersetzen. Die Legitimation des neu installierten religiös-politischen Systems beruht darauf, dass es sich als Vollstrecker des Willen Gottes auf Erden begreift. Da es sich zudem als Vorreiter für die Erneuerung der islamischen Welt sowie als Beschützer aller unterdrückten Muslime der Welt sieht, fürchten sich Irans regionale Nachbarn seit 1979 vor einem Export der Revolution Irans in ihre Länder. Ziel der revolutionären Machtelite ist es, dieses System, und damit auch ihren eigenen Machterhalt, langfristig zu sichern und den regionalen Machteinfluss Irans zu erweitern. Die letzte Chance auf eine Öffnung des Landes sieht Buchta seit der Wahl des Hardliners Ebrahim Raisi zum neuen Präsidenten Irans im Sommer 2021 und der begonnenen Übertragung von Machtbefugnissen des Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei an seinen Sohn Mojtaba Khamenei, als endgültig vertan an. Nach dem Tode Ayatollah Khomeinis im
Jahre 1989 wurde Ayatollah Ali Khamenei zu dessen Nachfolger im Amt des Revolutionsführers, des nach der Verfassung mächtigsten Machzentrums des Iran gewählt. Das zweitstärkste Machtzentrum Irans bilden hingegen die 120.000 Tausend Mann starken Revolutionsgarden. Zu deren Aufgaben gehört nicht nur der Schutz des Regimes im Inneren – einer Aufgabe, der sie im Verbund mit der von ihr kontrollierten Basij-Miliz bei Unruhen und Sozialrevolten stets nachkommen – sondern auch der „Revolutionsexport“. Laut Verfassung sollen sie weltweit alle „unterdrückten Muslime“ schützen und verteidigen. Wenngleich einstmals die Begeisterung der Iraner über die Revolution sehr groß gewesen sei, so Buchta, habe sich dieser Zuspruch für das Regime und seine Führer im Laufe von über 40 Jahren weitgehend verflüchtigt. Aktuell gelten nur noch 12 bis 15 Prozent der 84 Millionen Iraner als „unverbrüchliche Regimeloyalisten“. Da diese Regimeloyalisten jedoch alle Machthebel in Staat, Justiz, Verwaltung, Medien und Militär in der Hand haben, wagt die große Mehrheit der Iraner keinen gewaltsamen Aufstand, zumal sie auch durch Repressalien der iranischen Justiz und Geheimdienstapparate in Schach gehalten wird. Gleichwohl hat sich die Wirtschaftslage in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, woraus bereits 2018 und 2019 bereits landesweite Sozialunruhen erwuchsen. Der Einfluss Irans auf den Jemen, auf Libyen, Irak, Afghanistan und Syrien ist groß und er steigt weiter. Das Verhältnis zu Russland und China wird fester – Iran exportiert 40 Prozent seines Öls nach China. Buchta geht davon aus, dass Iran versuchen wird, „den nordkoreanischen Pfad“ – also die Entwicklung zur Hegemonialmacht – zu beschreiten. Um diese angestrebte Position einer regionalen Hegemonialmacht auch dauerhaft absichern zu können, scheint Irans Führung fest entschlossen, sich durch Nutzung seiner zivilen Nuklearinfrastruktur auch die Option zum Bau einer Atomwaffe zu verschaffen. Atomare Teilhabe Wider Erwarten habe er wenige Tage zuvor das Bekenntnis der neuen Bundesregierung zur nuklearen Teilhabe Deutschlands in der NATO vernommen, so Jürgen Reichardt zu Beginn seines Vortrages über die atomare Teilhabe. Das sei so nicht zu erwarten gewesen. Ihm liege daran, an Wohlbekanntes zur Philosophie und Geschichte der atomaren Kriegführung und der Abschreckung zu erinnern. Die Berechtigung darüber zu sprechen, so der General, möge man seinem militärischen Werdegang entnehmen. Von
Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, ARSTPräsident
der „Atombereitschaft“ mit der „Honest John“7, die er bereits als junger Zugführer im schleswig-holsteinischen Itzehoe geleistet habe, über Führungsverwendungen in mehreren in der Vorneverteidigung eingesetzten Verbänden und Großverbänden des Heeres bis hin zur 4. Panzergrenadier-
division habe er „derart sensible Daten anders aufgenommen als andere“. Nuklearstrategie ist die theoretische Konstruktion einer Apokalypse, so Reichardt, die sich in nüchterner Terminologie beschreiben lässt. Die Idee ist: Durch ihre bloße Existenz sollen Kernwaffen Konfliktparteien gegenseitig von deren Gebrauch abhalten, also „abschrecken“. Das „Gleichgewicht des Schreckens“ soll den Atomkrieg verhindern. Kernwaffen haben somit eine friedenserhaltende Funktion, werden aber auch als Mittel der Kriegsführung bereitgehalten. Sie sind Schutz und Bedrohung zugleich. Im Gegensatz zu den atomaren Kurzstreckenraketen, deren Ziele immer auf deutschem Boden gelegen hätten, gelten strategische Waffen als jene, die das Territorium einer anderen Atommacht erreichen können. Die Fähigkeit zur Abschreckung setzt Unverwundbarkeit voraus, woraus sich wiederum das Streben nach einem Überwinden der Unverwundbarkeit (Ausschalten der generischen Abwehr, Unverletzlichkeit eigener Systeme) ableitet. Bis in die 1970er Jahre entwickelte sich ein atomares Wettrüsten. Dauerhaft einseitige Überlegenheit zu erreichen wurde als aussichtslos angesehen. In den 1980er Jahren kam es schließlich zu Begrenzungs- und Reduzierungsbe-
mühungen bei den strategischen Waffen (START, SALT). So wurde der globale atomare Schlagabtausch verhindert, in Europa aber blieb die Gefahr eines Atomkriegs mit Systemen geringerer Reichweite gewärtig. Mit ihrem Doppelbeschluss (1979) setzte die NATO durch die Stationierung von Pershing IIA-Raketen und Cruise Missiles ein Gegengewicht zur Stationierung sowjetischer SS20-Mittelstreckenraketen, die NATO-Territorium hätten erreichen können. Atomare Gefechtsfeldwaffen blieben unberücksichtigt. Die NATO muss mit Nuklearwaffen drohen können, um glaubhaft abzuschrecken. Im Westen verfügen nur die USA, England und Frankreich über eigene Atomwaffen. Andere NATO-Staaten haben aber Teil daran. Die Atomare Teilhabe besteht seit den 1960er Jahren. Außer in Deutschland sind US-Atomwaffen „vorwärtsdisloziert“ in Belgien, Italien, den Niederlanden und der Türkei. Als potentieller Gegner gilt Russland. Die Entscheidung über den Ersteinsatz der US-Atomwaffen trifft der US-Präsident. Wann der erste Einsatz seitens der NATO erfolgen würde, ist unklar. Reichardt ging im Weiteren auch auf verschiedene Kriegsszenarien (auch mit Blick auf die Ukraine) ein und wandte sich den Trägermitteln atomarer Waffen zu. Hier
Leider verhinderte tagelang dichter Nebel den Blick von Kloster Banz aus über das Maintal.
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Reservisten treue Kameraden 1/2022
sieht er weniger die Neuentwicklung des TORNADO-Nachfolgers oder die amerikanische F 18 als Zwischenlösung, sondern stattdessen unbemannte Flugzeuge (Drohnen). Für NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist „die nukleare Teilhabe (…) für Deutschland und Europa ein Platz an dem Tisch, an dem Entscheidungen getroffen werden“. Im Juli 2021 hatte die frühere Bundesregierung festgestellt: „So lange nukleare Waffen ein Mittel militärischer Auseinandersetzungen sein können, besteht die Notwendigkeit zu nuklearer Abschreckung (…) fort. Die Fähigkeit der NATO zur glaubwürdigen Abschreckung und Verteidigung bewahrt die politische Handlungsfreiheit, indem sie vor militärischer Erpressung schützt“. Dem war bisher besonders der Fraktionsvorsitzende der SPD, Rolf Mützenich, massiv entgegengetreten. Aber auch die neue Außenministerin Annalena Baerbock habe, so Reichardt, bisher nur Kritisches dazu vorgebracht. Insofern war mindestens eine kontroverse Diskussion der Frage von Atomarer Teilhabe oder einseitigem Verzicht erwartet worden. Im Koalitionsvertrag allerdings heißt es zur großen Überraschung: „Die NATO bleibt unverzichtbare Grundlage unserer Sicherheit. Solange Kernwaffen im Strategischen Konzept der NATO eine Rolle spielen, hat Deutschland ein Interesse daran, an den strategischen Diskussionen und Planungsprozessen teilzuhaben.“ „Niemand wollte angreifen“ Gleich zwei Mal trat der Oberstleutnant a.D. der Bundeswehr Siegfried Lautsch ans Rednerpult. Der Oberst a.D. der NVA referierte zunächst über „Sowjetische militärische Konzeptionen 1945-1990, Merkmale des Einsatzes von Kernwaffen“ und anderntags über „Die Angriffsoperation der ‚Warschauer Vertragsorganisation‘ unter besonderer Berücksichtigung des Einsatzes der 5. Armee der NVA – Lehren für die Zukunft“. Lautsch sprach sozusagen aus dem „Nähkästchen“, kann er sich doch auf Interna abstützen, die er aus eigener Erfahrung kennenlernte. Im letzten Jahrzehnt des Ost-West-Konfliktes nahm er an den Planungen der 5. Armee als Leiter der Operativen Abteilung einer der beiden NVA-Ar-
Redaktionsschluss für treue Kameraden 2/2022 ist der 1. März 2022
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Siegfried Lautsch, Oberstleutnant a.D. der Bundeswehr und Oberst a.D. der NVA
meen und damit als 1. Gehilfe der jeweiligen Chefs des Militärbezirks V im Frieden und der Befehlshaber der 5. Armee an den Operativen Planungen für den gedachten Krieg teil. Bei der letzten Operativen Planung 1988 war er bereits als Unterabteilungsleiter für Ausbildung in das Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) versetzt worden und nahm dort in seiner „Kriegsverwendung“ die operative Aufgabe im Verbindungskommando zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Oberkommando der 1. Front wahr. Die Ergebnisse der 1988er-Planung wurden ihm durch einen der federführenden Planer zur Kenntnis gebracht. „Infolgedessen erhalten sie heute und morgen Informationen über frühere Staatsgeheimnisse der DDR aus 1. Hand. Es handelt sich um eine Ära des Wandels im Operativen Denken und Handeln der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages“, so Zeitzeuge Lautsch einleitend zu den Vorträgen. Der Referent stellte dar, dass sich im Verlauf des Ost-West-Konflikts die militärdoktrinären Rahmenbedingungen und damit auch die militärtheoretischen Vorstellungen der Sowjetunion im Bündnis mit den Teilnehmerstaaten der Warschauer Vertragsorganisation (WVO) über grundlegende Fragen der Kriegführung änderten. In den 1980erJahren wurden auf dem Territorium der DDR unter der Federführung der 1. Front mit ihrem Oberkommando in Wünsdorf drei operative Optionen geplant. 1983 folgte die operative Planung noch einem „Zwei-Phasen-Konzept“, das sowohl die Verteidigungs- als auch die Angriffsoperation in Betracht zog. Dabei war die Verteidigungsoperation zweifellos dem Interesse der Angriffsoperation untergeordnet. Ab 1985 trat an Stelle der bisherigen vorwiegend offensi-
ven Auffassungen ein deutlich defensives Konzept, ohne dass eine Angriffsoperation weiter in Betracht gezogen wurde. Mit der letzten Planung 1988 wurden die Truppen der 1. Front unmittelbar an die westliche Staatsgrenze der DDR vorverlegt. Der angreifende Gegner sollte nunmehr in einer Grenzschlacht vernichtet und der Status quo ante wieder hergestellt werden. „Keineswegs wollte die ‘Warschauer Vertragsorganisation‘ die NATO angreifen“, so Lautsch am Ende seiner Ausführungen, auch hohe deutsche NATO-Generale hätten nicht daran geglaubt. Dem stellte Generalmajor a.D. Reichardt die damalige Sicht im Westen gegenüber: Ohne die „Nachrüstung“ wäre Westeuropa den sowjetischen Mittelstreckenwaffen SS 20 ausgeliefert gewesen. Zwar habe man der Sowjetunion keine Angriffsabsichten unterstellt. Doch die Mittel dazu waren vorhanden, und sobald im Westen die Bereitschaft zur Selbstverteidigung abhanden gekommen wäre, wie etwa von der „Friedensbewegung“ gefordert, hätte die Versuchung durchaus bestehen können, dem „Sozialismus“ militärisch zum Sieg zu verhelfen. „Wir haben am Abgrund gelebt“, so der General, mit Blick auf den denkbaren Einsatz der damals so überreichlich vorhandenen Kernwaffen aller Größenordnungen. „Deutschland war das Zielgebiet!“ Die geschilderte Beurteilung der „Feindlage“, also der Kräfte und Operationspläne, sei auf beiden Seiten auch aus seiner Sicht ziemlich übereinstimmend gewesen, so Reichardt. „Wir hätten mit unserer linearen GDP-Aufstellung und ohne operative Reserven nie eine Chance gehabt! Wir mussten uns mit der politisch bedingten Planung der Vorne-Verteidigung abfinden und das Beste daraus mit den verfügbaren Mitteln machen. Die konventionelle Unterlegenheit des Westens barg immer die Gefahr des Einsatzes nuklearer Gefechtsfeldwaffen, die der Warschauer Pakt deshalb immer frühzeitig auszuschalten versucht hätte. Mit Atomschlägen.“ Text: Klaus D. Treude (unter Beteiligung der Referenten) Fotos: Klaus D. Treude Anmerkungen: 1 Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern e.V. 2 European Union Training Mission 3 Name von der Redaktion geändert. 4 Amt für Militärkunde 5 Wilfried Buchta: „Terror vor Europas Toren. Der Islamische Staat, Iraks Zerfall und Amerikas Ohnmacht“, Campus-Verlag 2015, ISBN 9783593502908, 413 Seiten, 8 Karten und Schaubilder. 22,90 Euro 6 https://www.wilfried-buchta.com 7 atomare Mittelstreckenrakete der frühen 1960er Jahre
Herbstausbildung beim Landesregiment Bayern
PILOTPHASE ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN
Ein Spezialist der Unterstützungskompanie entschärft eine Sprengfalle, die von einer Patrouille gefunden wurde. Krach in Kreishausen. Eine Drohne der Bundeswehr ist nahe der kleinen Siedlung abgestürzt. Reservisten des Landesregiments Bayern (LRgt BY) sollen sie bergen. Aber auch feindliche Kämpfer wollen die Drohne. Schaulustige aus dem Dorf kommen
neugierig herbei und fragen die Soldaten, was da los ist. Aus dem Nebel fallen Schüsse. Die Reservisten bekämpfen die Feinde, schnappen sich die Drohne und bringen sie über die Dorfstraße zu einem Lastwagen. – So könnte im Ernstfall ein Auftrag für das
Auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken erwidert ein Reservist feindliches Feuer mit dem Gewehr G36. © Bundeswehr/Thomas Sauer
© Bundeswehr/Bruno Haelke
LRgt BY aussehen. Die Einheit der Reserve der Streitkräftebasis ist vor allem für Raumund Objektschutz ausgebildet. Bei der Herbstausbildung auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken zeigen die Teilnehmenden an verschiedenen Stationen von Sper-
„Stress am Haupttor“: Soldaten des Landesregiments trainieren das © Bundeswehr/Bruno Haelke richtige Verhalten bei Demonstrationen.
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renbau bis Gefechtsschießen, was sie in den vergangenen Jahren in einzelnen Ausbildungen trainiert haben. Der Auftrag an das LRgt BY in der Übung: Schutz von Räumen und Infrastruktur, während die aktive Truppe die feindlichen Bataillone bekämpft. Die Herbstausbildung ist der Höhepunkt des Ausbildungsjahrs für die bayerischen Heimatschützer. Zugleich schließt sie die Pilotphase des Landesregiments ab, einem Projekt von Bundeswehr und Reservistenverband. Im LRgt BY sind seit Mai 2019 die drei fränkischen Heimatschutzkompanien zusammengefasst, zusätzlich wurden im Lauf der Projektphase eine Stabsund Versorgungskompanie und eine Unterstützungskompanie aufgestellt. Das Landesregiment gibt der Reserve im Heimatschutz eine neue Führungsstruktur. Bei der Herbstausbildung beweist diese ihre Tragfähigkeit. Die fünf Kompanien erfüllen einen gemeinsamen Auftrag unter einer einheitlichen Führung und beweisen dabei die Einsatzbereitschaft in verschiedenen Szenarien der Landesverteidigung. Regimentskommandeur Oberst Stefan Berger führt die Männer und Frauen und sagt: „Wir sind auf diese Herausforderung bestens vorbereitet. Auch Corona kann das Landesregiment nicht stoppen.“ „Wir stellen bei dieser Herbstausbildung fest, dass das Gesamtkonzept Landesregiment sich genauso bewährt, wie es sich bislang bewährt hat“, erklärt Generalleutnant Jürgen Weigt, Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis (SKB) und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der SKB. Weigt weiter: „Das LRgt BY war in dem Projekt in einer Doppelrolle. Erstens: Es stellte unter Beweis, dass es ein
einsatzfähiger Verband ist. Zweitens: Dass das Regiment als Role Model für den Ausbau und die Ausfächerung weiterer Heimatschutzverbände sehr wichtige Erkenntnisse liefert.“ Die Führungsstruktur, aber auch die Inhalte der Ausbildung und die Ausstattung sollen als Muster für andere Einheiten des Heimatschutzes dienen. Konzentration im Gefechtsstand. Über Funk und Feldtelefon kommen die Meldungen, dass eine Streife der Heimatschutzkompanie 6.000 NATO-feindliche Flyer entdeckt hat. In Kreishausen sind immer noch Kämpfer unterwegs. In einem anderen Dorf pöbeln zwei Bewaffnete auf dem Markt herum, die Polizei ist nicht mehr in der Gegend, der Bürgermeister bittet um Hilfe. Anderswo sind Fahrzeuge ausgefallen. Die Soldaten im Gefechtsstand aktualisieren die Lagekarten und besprechen kurz, was zusätzlich zu den Sicherungsaufgaben zu tun ist: Lageinformation an die Kompanien im Gelände, verstärkte Streifen und Patrouillen um die Anlage und in Kreishausen, ein Aufklärungstrupp in das andere Dorf. Für eine einzelne Heimatschutzkompanie wären es zu viele Aufträge, ein Regiment schafft das. „Es macht richtig Freude, die Truppe in ihrer Herbstausbildung zu begleiten“, sagt Brigadegeneral Thomas Hambach, Kommandeur des Landeskommandos BY, dem das Landesregiment unterstellt ist „Der Ausbildungsstand ist in allen Bereichen absolut solide und ich konnte deutlich erkennen, wie sinnvoll die Zeit seit der Herbstausbildung 2020 zur weiteren Konsolidierung genutzt wurde.“ Die Gefechtstand-Übung des Regimentsstabs ist für den General ein Ausbildungsschwerpunkt. Hambach: „Der Gefechtsstand hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Da ist
Soldaten des Landesregiments Bayern überprüfen die Fernmeldemittel: Rechts das kabelgebundene Feldtelefon und links das SEM © Bundeswehr/Bruno Haelke 70.
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mir nicht bange um die Zukunft des Heimatschutzes beziehungsweise der Territorialen Strukturen.“ Der General ergänzt: „Last but not least freue ich mich sehr, dass auch mein Stab so schnell und engagiert die für uns neue Rolle als beübender Stab angenommen hat und einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Herbstausbildung leisten konnte.“ Verpflegung vom eigenen Küchentrupp 200 Teilnehmende sind bei der einwöchigen Ausbildung in Wildflecken dabei. Dreiviertel davon sind Reservistinnen und Reservisten. Das VN-Ausbildungszentrum aus Hammelburg ist für die Ausbildung im Gelände zuständig und stellt auch die Rollenspieler und -Spielerinnen. Alle Teilnehmenden sind unter strengen Corona-Schutzmaßnahmen zusammengekommen. Die komplette Verpflegung gibt es in der Feldküche, betrieben von der Unterstützungskompanie des Landesregiments zusammen mit Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg an der Donau. Die Spieße bringen aus der Küche jeden Tag 850 Liter Tee, Kaffee und aus frischen Zutaten zusammengestellte Brühe ins Gelände und zum Gefechtsstand. Auftrag Objektschutz Stress am Haupttor. Soldaten einer Heimatschutzkompanie bewachen die Zufahrt zu einer Kaserne. Bundeswehrfeindliche Demonstranten ziehen aggressiv vor das Tor, werfen Steine, grölen, skandieren „Kindergarten statt Kaserne“. Rollenspieler des VN-Ausbildungszentrums bringen die übenden Soldatinnen und Soldaten in knifflige Situationen. Die Gruppen und Gruppenführer müssen schnell und feinfühlig reagieren. Ob Demonstranten,
Verpflegung gab es in der Feldküche vom Feldküchentrupp des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg an der Donau. © Bundeswehr/Bruno Haelke
Die Patrouille zu Fuß: Mit verschiedenen Übungsszenarios werden die Soldaten auf dem Truppenübungsplatz trainiert. © Bundeswehr/Thomas Sauer
Schaulustige oder Unfallopfer wie in einem anderen Szenario – die Territoriale Reserve dient Deutschland in Deutschland. Die eigenen Bürger sind nicht die Feinde. Deeskalation und klare Ansagen an Störer sind für die Territoriale Reserve der SKB wichtige Waffen. Kämpfen, aber auch in Katastrophenfällen zu helfen ist die Aufgabe der Territorialen Reserve. Einige Soldaten des LRgt BY waren im Frühjahr 2021 bereits im Corona-Amtshilfe-Einsatz in Coburg, andere bei früheren Hilfen bei Hochwasser oder Schnee. Reserve hat viele Gesichter „Ich bin immer wieder berührt von der hohen Motivation, die diese Leute mitbringen“, sagt Generalleutnant Markus Laubenthal, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten. Sein Besuch bei der Herbstausbildung gilt dem Landes-
v.l.: Generalleutnant Markus Laubenthal und Generalleutnant Jürgen Weigt mit Brigadegeneral Thomas Hambach und Oberst Ste© Bundeswehr/Bruno Haelke fan Berger.
regiment, aber auch dem entstehenden Regionalen Ausbildungsstützpunkt der Reserve in Wildflecken. Er ist auch von der Vielfalt der engagierten Reservisten und Reservistinnen des Landesregiments angetan: „Es ist eine wunderbare Mischung von jüngeren und älteren Kameraden, sodass sich Erfahrung, Innovation und Dynamik in jeder Ausbildungsgruppe ergänzen. Das ist wirklich klasse.“ Laubenthal weiter: „Das Landesregiment hat sich wirklich bewährt. Das Engagement und die viele Mühe der Beteiligten, vor allen Dingen der Reservistinnen und Reservisten, hat sich wirklich gelohnt.“ Generalleutnant Weigt pflichtet ihm bei: „Wir sehen, dass wir den richtigen Weg gewählt haben, auch für den Aufbau aller weiteren Strukturen des Heimatschutzes.“ Ein Landesregiment wie in Bayern und Ausbildungsstützpunkte für die Reserve soll es bald auch in anderen Bundesländern ge-
ben. Interessierte Gäste aus einigen Landeskommandos waren bei der Herbstausbildung in Wildflecken zu Gast. Generalleutnant Laubenthal: „Wir lernen hier, wie wir solche Verbände wieder aufstellen und wie wir die Rahmenbedingungen gestalten müssen, damit diese Reserve einsatzbereit wird.“ Obergefreiter Nick Köhler ist mit 19 der Jüngste bei der Herbstausbildung des Landeregiments und ist über den Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz zum Landesregiment gekommen. Der Älteste ist mit 62 Jahren Obergefreiter Frank Heinrich von der Heimatschutzkompanie Oberfranken, der im Alter von 59 Jahren die Ausbildung für Ungediente absolviert hat. Köhler ist im zivilen Leben Student, Heinrich Kraftfahrer für Gefahrguttransporte. Gemeinsam haben sie, mit allen anderen Kameradinnen und Kameraden, das Engagement für den Heimatschutz. Text: Felicia Englmann
STREITKRÄFTEBASIS
Welche Aufgaben kommen
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BAYERN Reserve?
LANDESREGIMENT BAYERN Was erwartet Sie im Landesr
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Download: flyer-lrgt-bayernreserve-data.pdf
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KRIEGERDENKMAL IN WALDECK (Landkreis Tirschenreuth/Oberpfalz)
Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Waldeck besteht seit über 120 Jahren. 1920 wurde beschlossen ein Kriegerdenkmal (l.) zu errichten, das dann trotz der überall finanziell schlechten Lage am 10. Juli 1921 eingeweiht werden konnte. Bildhauer Burger aus Auerbach hat das Denkmal angefertigt. Viele Spenden – sogar aus Amerika – unterstützten die Errichtung. 1953 gründeten 30 frühere Mitglieder den Veteranenund Kriegerverein neu. Zum 80-jährigen Gründungsfest wurde das von der Firma Zwack aus Kohlbühl neu gestaltete und gelieferte an der bisherigen Stelle eingeweiht (r.). Auch das zum 100-jährigen Gründungsfest erneuerte Kriegerdenkmal (großes Foto) wurde wiederum von der Firma Zwack neu gestaltet. Text/Fotos: Hans Lukas †