Treue Kameraden 03/2020

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130. Jahrgang – Nr. 3 Mai/Juni 2020

Titelthema

NUKLEARE TEILHABE UND NEUE KAMPFFLUGZEUGE FÜR DIE LUFTWAFFE


INHALT

3/2020 4

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LEITARTIKEL Richard Drexl:

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„Postengeschacher auf dem Rücken der Bundeswehr“

Nachfolge Tornado, nukleare Teilhabe

AUS DEM PRÄSIDIUM

Titelthema: Die noch verbliebene und in die Jahre gekommene Tornado-Flotte soll durch Boeing-Kampfflugzeuge des Typs F18 und bis zu 93 Eurofighter von Airbus ersetzt werden. Dabei geht es auch um die nukleare Teilhabe. – Das Foto zeigt einen Eurofighter (unten) und Tornado IDS (oben) vom Fliegerhorst Laage.

Termine

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AUSSENANSICHT

KOMPLEXE GEMENGELAGE

(© Bundeswehr/Björn Wilke)

Ulf von Krause:

„Die (Unter-)Finanzierung der Bundeswehr“

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NACHRICHTEN AUS DER BUNDESWEHR Hammelburg, Bad Reichenhall, Manching, Erlangen-Höchstadt

Wehrbeauftragte(r)

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POSTENGESCHACHER AUF DEM RÜCKEN DER BUNDESWEHR

TITELTEMA Richard Drexl:

„Komplexe Gemengelage“

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AUS BAYERISCHEN STANDORTEN

Richard Drexl kommentiert im Leitartikel die Ausbootung von Hans-Peter Bartels – hier 2017 bei einem Besuch der EUTM Mali – als Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. (© Bundeswehr/Simon Hofmann)

Landeskommando Bayern, Bad Reichenhall, Füssen

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AUS DEN BEZIRKEN

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ALLGEMEINES Heinz Magenheimer: „Die Abwehrschlacht an der Weichsel“ . . . . . . . . 70 Interview Josef Kraus/Christian Hardinghaus: „Die verdammte Generation“ . . . . . . . . . . . . . . . 73 Werner Paa: „Das ehemalige Heimatvertriebenenlager Heuberg“ . . . . . . . . . . 76

Titelfoto: Zweisitziges Mehrzweckkampfflugzeug Panavia 200 (PA-200) Tornado in der Nähe der Mountain Home Air Force Base (Idaho/USA) im Flug. © Bundeswehr/Marcus Rott

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8 Verteidigungshaushalt

DIE (UNTER-)FINANZIERUNG DER BUNDESWEHR Außenansicht: Der Zustand der Streitkräfte ist durch jahrzehntelange Unterfinanzierung beklagenswert. Dennoch sind Zweifel angebracht, ob mehr Geld die Misere beseitigen wird. Zu komplex sind die Wechselwirkungen zwischen Haushaltsrecht und den eingeleiteten Trendwenden. – Das Foto zeigt ein U-Boot der Klasse (© Bundeswehr/Björn Wilke) 212 A auf See.


treue Kameraden Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.

ZU DIESER AUSGABE Sehr geehrte Leserinnen und Leser! sehr geehrte Kameraden,

18 Corona-Krise

UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE BUNDESWEHR Medizinisches Personal übernimmt am 29.03.20 am Flughafen Hamburg die gelandeten Corona-Patienten aus Italien für den Weitertransport in ein Bundeswehr(© Bundeswehr/Sandra Herholt) krankenhaus.

70 Kriegsende vor 75 Jahren

DIE ABWEHRSCHLACHT AN DER WEICHSEL Zur Jahreswende 1944/45 war der Krieg für Deutschland verloren. Zahlenmäßig hoffnungslos unterlegene deutsche Truppen kämpften an der Weichsel gegen überstarke sowjetische Kräfte. – Das Foto zeigt Panzer der 1. Weißrussischen Front auf dem Vormarsch. (© RIA Novosti archive, image #611869 / Alexander Kapustyanskiy / CC-BY-SA 3.0)

Werner Gross: „Der Tod des Reichstagstenografen Berger“ . . . . 79 Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Buchbesprechung: „Alexander Grau: Politischer Kitsch“ (Rezensent: Richard Drexl). . . . . . . . . . . . 81 „Denglisch” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Laila Mirzo: „Wir können stolz sein auf uns“ . . . . 84 „Freiheit und Demokratie sind bleibender Auftrag“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Sie halten bereits die zweite Ausgabe unseres Verbandsmagazins treue Kameraden während der Corona-Krise in Händen. Wer weiß, wie viele Ausgaben noch folgen vor diesem Hintergrund. Momentan ist jedenfalls nicht abzuschätzen, wann die Maßnahmen so gelockert werden, dass das gewohnte Vereinsleben wieder stattfinden kann. Wir haben zwar eine ganze Reihe von Artikeln im Stehsatz, aber es wäre großartig, wenn wir auch aktuelle Beiträge aus den Vereinen abdrucken könnten. Dankbar sind wir auch für Ihre Artikel, die Sie uns zu „zeitlosen“ Ereignissen in Ihren Vereinen zusenden. Eine Anregung hat Ludwig Dirscherl aus Thanstein für eine neue Serie über Böller und Böllerschützen im BSB gegeben. Den ersten Artikel hat er gleich selbst geschrieben (S. 66). Genau in diese Richtung gehen auch Beiträge über Zeitzeugen des 2. Weltkrieges. Bei der Arbeit an dieser Ausgabe fielen mir wieder viele Artikel auf, die an diese Zeit erinnern. Alois Praller aus Fuhrmannsreuth z.B. ist ein solcher Zeitzeuge. Lassen Sie doch auch Ihre Zeitzeugen in treue Kameraden zu Wort kommen! Jetzt wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre dieses Heftes, die folgende Ausgabe wird wohl nicht ganz so dick werden wie die aktuelle. Bleiben Sie gesund! Mit kameradschaftlichen Grüßen! Ihr Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D. und Verantwortlicher Redakteur

Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V. Internet: www.bsb-1874.de GENERALSEKRETARIAT: Post: Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München Telefon (089) 18999962 · Telefax (089) 18999963 E-Mail: kontakt@bsb-1874.de

IMPRESSUM „Treue Kameraden“ ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München, Tel. 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Es gilt die Anzeigenpreisliste vom September 2017 (s. S. 56). BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX BSB-Versicherungsreferent: Stefan Schmid, Am Tradl 29, 92545 Niedermurach; Tel. 09671/8269473, Telefax 0941/46392812; Email: versicherung.schmid@gmail.com Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o.d.T., Telefon 09861/400-135, Fax 09861/400-139 Bezugspreis: 3,60 € + Versandkosten

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KRIEGERDENKMÄLER (Wülfershausen/Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken)

Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2020 ist der 6. Juli 2020

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Wehrbeauftragten-Wahl Leitartikel Foto: Angie Ehinger

treue Kameraden 3/2020

POSTENSCHACHER AUF DEM RÜCKEN DER BUNDESWEHR

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nsere Verbandszeitschrift treue Kameraden ist im engeren Sinne kein Politikmagazin, das soll auch so bleiben. Die Vorgänge um die Ausbootung von Hans-Peter Bartels als Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages können aber nicht unkommentiert bleiben. Es geht um unsere Bundeswehr, die hat es so schon schwer genug.

Der Wehrbeauftragte als Verschiebebahnhof Bei allen Vorbehalten, die in der grundpazifistischen SPD der Verteidigungs- und Militärpolitik sowie der Bundeswehr gegenüber gelten, hat sie doch erstaunlich respektable Verteidigungsminister wie etwa Helmut Schmidt, Georg Leber und auch Peter Struck hervorgebracht. Auch in der Riege der Wehrbeauftragten erinnern wir uns an langjährige Verteidigungsexperten wie beispielsweise Reinhold Robbe, der sich von 2005 bis 2010 einen sehr guten Ruf erworben hatte. Als vormaliger Vorsitzender des Verteidigungsausschusses war er bestens im Bilde über die Zustände in der Bundeswehr. Seine Kritik an den Verhältnissen in deutschen Kasernen und bei der Besoldung der Soldaten war glaubwürdig, weil er die Verhältnisse von innen heraus kannte. Sein Satz „Wer goldene Sterne links und rechts trägt, der muss auch mal den Mund aufmachen“ hallt bis heute nach. Mit Hans-Peter Bartels, hochangesehen in Bundeswehr, Parlament und Öffentlichkeit, ist nun ein Wehrbeauftragter gegen seinen Willen aus dem Amt gedrängt worden, der mit seinen ungeschminkten Beschreibungen der Mangelzustände der Bundeswehr gut getan hat. Seine Jahresberichte waren an Deutlichkeit nicht zu überbieten, er legte zielsicher seine Finger in die zahllos schwärenden Wunden. Mit fundierten Argumenten forderte er Nachbesserungen zugunsten der Soldaten wie auch der Einsatzbereitschaft unserer Armee. Wiederholt klagte er über zu wenig Material, zu wenig Personal, hingegen eine ausufernde Bürokratie. Die Rüstungsbeschaffung müsse radikal vereinfacht und beschleunigt werden. Mit seinen Bestandsaufnahmen hatte er durchaus Erfolg, seine Worte fanden Gehör. An den seit einigen Jahren wieder steigenden Verteidigungsausgaben hatte er zweifellos seinen Anteil. Wie wir nun erkennen mussten, hat Bartels‘ Wirken aber

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durchaus nicht jedem gefallen. Dem linkspazifistischen SPD-Fraktionsvorsteher im Bundestag Rolf Mützenich anscheinend gar nicht. Dieser war dem Vernehmen nach seit geraumer Zeit darauf aus, seinen sozialdemokratischen Parteigenossen Bartels loszuwerden, mit dem er in verteidigungspolitischen Grundsatzfragen über Kreuz liegt. Klar, wenn jemand dazu beiträgt, die Bundeswehr voran zu bringen und hierzu praktikable Vorschläge macht, muss der ausgetauscht werden. Das ist immerhin gelungen. Zur Wehrbeauftragten wurde nun also Eva Högl gewählt, eine Innen- und Rechtspolitikerin, von der man das Wort Bundeswehr noch nicht gehört hat. Immerhin hat sie bereits im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages mitgewirkt.

Aufgaben des Wehrbeauftragten Schauen wir uns bei dieser Gelegenheit die Aufgabe etwas näher an, um die es hier geht. Das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages wurde 1956 mit Ergänzung des Art. 45b Grundgesetz als Hilfsorgan des Bundestages bei der Ausübung der parlamentarischen Kontrolle der Bundeswehr geschaffen. Für den damaligen Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Strauß hatte diese Funktion keine Priorität. Erst 1959 trat mit dem früheren Wehrmachtsgeneral Helmuth von Grolman der erste Wehrbeauftragte seinen Dienst in Bonn an. Dessen erster Jahresbericht löste prompt heftige Diskussionen aus. Äußerungen über einen zu schnellen Aufbau der neuen Streitkräfte mit nachteiligen Auswirkungen auf Stimmung und Geist der Truppe bezeichnete Strauß als Zuständigkeitsüberschreitung. Nach Vorwürfen einer homosexuellen Beziehung bat Grolman bereits nach zwei Jahren um seine Entlassung. Von Anfang an wurde der Spagat deutlich, den die Amtsinhaber zu bewältigen haben zwischen erkannten Problemen der Truppe einerseits und dem, was die politisch Verantwortlichen zu akzeptieren bereit waren andererseits. Im Laufe der Jahre hat sich der Wehrbeauftragte aber als Hilfs- und Kontrollorgan des Parlamentes bei der Ausübung der „Dienstaufsicht“ über die Streitkräfte etabliert. Als „Anwalt der Soldaten“ entwickelte sich eine herausgehobene Stellung innerhalb des parlamentarischen Systems, wobei er weder Mitglied des Bundestages noch Beamter sein darf. Der Wehrbeauftragte wird entweder auf eigene


Initiative oder auf Weisung des Bundestages bzw. des Verteidigungsausschusses tätig. Zu seinen Rechten gehört, jede Bundeswehrdienststelle ohne Anmeldung besuchen und Auskunft und Akteneinsicht einfordern zu dürfen. Er unterliegt – außer gegenüber dem Parlament – keinerlei Weisungsrecht. Informationen erhält er zusätzlich über Gespräche und Eingaben aus der Bundeswehr. Jeder Soldat hat das Recht, sich direkt und ohne Einhaltung des Dienstweges unmittelbar an den Wehrbeauftragten zu wenden. Wegen dessen Anrufung darf kein Soldat dienstlich gemaßregelt oder benachteiligt werden. Die Grundrechte der Soldaten zu wahren und über die Einhaltung der Grundsätze der Inneren Führung zu wachen, wurde von den inzwischen zwölf Amtsinhabern mit unterschiedlichen Schwerpunkten interpretiert. Ursprünglich als Ombudsmann für die Wehrpflichtigen konzipiert, behielt die Funktion des Wehrbeauftragten aber auch nach Auslaufen der Wehrpflicht seine Relevanz. Tausende von Eingaben jährlich legen Zeugnis davon ab, dass für die „Klagemauer Wehrbeauftragter“ nach wie vor Bedarf besteht.

Keine Kenntnis der Bundeswehr In Anbetracht dieser Ausgangslage darf mit Fug und Recht die Frage gestellt werden, was von einer Wehrbeauftragten ohne Kenntnis der Bundeswehr und der Nöte seiner Soldaten erwartet werden kann. Oder andersherum: Wie können nur die Kontrollrechte, die ja auch Pflichten beinhalten, in unbedarfte Hände gelegt werden, die dieser Aufgabe gar nicht gewachsen sein können? Werden die Wirkungsmöglichkeiten derart geringgeschätzt, dass sie auch ein sprichwörtlicher Laie ausüben kann? Werden die fundamentalen Probleme der Bundeswehr auf allen Ebenen so wenig ernst genommen, so dass sich jedermann damit auseinandersetzen kann? Und wie verträgt sich das mit dem hochhehren Schlagwort von der Parlamentsarmee? Eva Högl mag ihre politischen Verdienste haben, die größte und diffizilste Organisation der Bundesrepublik Deutschland zu kontrollieren, dazu fehlen ihr alle fachlichen Voraussetzungen und jegliche eigene Erfahrung. Diese Personalie sorgte bei allen Bundestagsparteien für erhebliche Unruhe, insbesondere aber bei den Soldaten. Aus innerparteilichem Machtkalkül wurde das angesehene Amt des Wehrbeauftragten des Bundestages beschädigt. Einem schmierigen Theaterstück gleich wurden parteiliche Interessen vor das Staatswohl gestellt hat. Innerhalb der SPD-Fraktion warf der Bundestagsabgeordnete und Oberst d.R. Kahrs die Brocken hin, er hatte sich selbst Hoffnung auf den Posten gemacht. Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nannte Högls Nominierung einen „Affront gegen die Soldaten“. „Frau Högl hat mit der Bundeswehr so viel zu tun wie ich mit dem Mäusemelken“ lautete ihr Kommentar. „Jetzt jemanden zu nehmen, der von der Materie keine Ahnung hat, zeigt einfach, dass Herr Mützenich null Bock auf die Institution Bundeswehr hat.“

Grünen-Abgeordnete und Verteidigungsexperte Winfried Nachtwei bat den SPD-Fraktionsvorsitzenden schriftlich um eine Korrektur der Entscheidung: „Mit Hans-Peter Bartels eine so bewährte, über alle Parteigrenzen hinweg anerkannte ,erste Vertrauensperson‘ der Soldaten ,abzuwählen‘, ist fachlich in keiner Weise begründbar und … in der Art und Weise des Vorgehens menschlich unanständig.“ Nachtwei beklagte, dass die „Personalentscheidung, offenbar von fraktions-/partei-internen Motiven bestimmt sei und keine erkennbare Rücksicht auf die Belange der Soldaten“ nehme. Er sah in dem Vorgang gar eine Vorlage für antidemokratische Kräfte. Immerhin hatte sich mit Gerold Otten ein Luftwaffen-Oberst der Reserve und Bundestagsabgeordneter der AfD für das hohe Amt zur Wahl gestellt. Rundum enttäuschend ist, was von den erklärten Bundeswehrfreunden in den konservativen Parteien zu hören war. Anstatt für eine halbwegs qualifizierte Besetzung des Amtes des Wehrbeauftragten des Bundestags zu kämpfen, hat man lieber der SPD-Fraktion tatenlos zugesehen, wie sie dem SPD-Fraktionsvorsitzenden in die vernunftfreie Zone folgte. Es waren so laue Sätze zu hören wie die des CDU-Verteidigungspolitikers Henning Otte, der anmahnte, Högl müsse sich schnell in die neue Funktion einarbeiten. Schlimmer noch: „Die Verteidigungspolitiker des Parlaments werden sie hierbei unterstützen. Umfassende sicherheitspolitische Vorbildung ist zum Ausfüllen dieses Amtes nicht zwingend notwendig.“ Nicht zu fassen diese Respektlosigkeit einer Institution gegenüber, die ein Herz für die Soldaten nur entwickeln kann, wenn wenigstens ein Grundverständnis für die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen gegeben ist. Dabei wäre die einzig richtige Antwort bei der interfraktionellen Abstimmung gewesen, als CDU/CSU-Fraktion in Anbetracht der SPD-Verirrung mit einem eigenen Kandidaten zu drohen. Das hätte die Sozis rasch zur Vernunft bringen können. Man hielt sich aber lieber an die ungeschriebene Regel, als größte Regierungspartei nicht den Wehrbeauftragten zu stellen. Immerhin warf Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer der SPD eine Abkehr von der „Realpolitik“ als umgekehrte Entwicklung der Grünen vor, die nach und nach ihre „Fundis“ entmachtet hätten. Was hat es aber bewirkt? Mit Duldung der CDU/ CSU haben sich SPD-Fundis durchgesetzt und einen Scherbenhaufen angerichtet. Ein Postenschacher, der vorhandene Vorurteile über politische Kuhhandel eindrucksvoll bestätigt. Kompetenzen spielen anscheinend keine Rolle. Ausschlaggebend sind allein parteitaktische, völlig sachfremde Erwägungen. Was bleibt ist die vage Hoffnung, dass sich Eva Högl trotz des Fehlens aller Voraussetzungen in ihr neues Amt halbwegs brauchbar einfinden wird. Die Bundeswehr wird es so oder so aushalten müssen.

In Treue fest!

Ein Scherbenhaufen als Ergebnis Selbst die Grünen beklagten den unwürdigen Umgang mit der Personalie. Deren Obmann im Verteidigungsausschuss, Tobias Lindner, verlangte eine Erklärung, wieso Hans-Peter Bartels keine zweite Amtszeit erhalten sollte. Der frühere

Richard Drexl

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Niederbayern Kreisverband (KV) Deggendorf-Straubing

Aus den Bezirken

Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

MAHNER FÜR DEN FRIEDEN Ehrenpräsident war Ehrengast

treue Kameraden 3/2020

Haselbach – Die Vertreter von 19 Vereinen und zahlreiche Ehrengäste hatten sich zur Jahreshauptversammlung des KV Deggendorf-Straubing im Gasthaus Häuslbetz eingefunden. Nach dem Einmarsch der Vereinsfahne der Krieger- und Soldatenkameradschaft Haselbach stellte deren Vorsitzender Ludwig Zollner den Verein vor. Beim Ehrengedenken durch den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Johann Stöger wurde den Gefallenen beider Weltkriege, den Soldaten der Bundeswehr, welche bei ihren Einsätzen im Inneren oder im Ausland getötet wurden, sowie den verstorbenen Kameraden des Kreisverbandes, namentlich Oswald Blaschko, gedacht. Haselbachs Bürgermeister Hans Sykora gab Einblicke in die aufstrebende Gemeinde und zeigte sich sehr erfreut, dass die wichtige Versammlung in seinem Ort abgehalten wird. Landrat Josef Laumer sagte, dass die Krieger- und Soldatenkameradschaften gerade in Bayern große Anerkennung in der Gesellschaft genießen. Mit ihrer festen Verwurzelung mit dem Land sind sie ein absoluter Stabilitätsfaktor. Hauptreferent und Ehrengast Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, Ehrenpräsident des BSB, stellte fest, dass gerade Verbände wie der BSB aus der Tradition heraus Mahner für den Frieden sind. Der BSB mit seinen über tausend angegliederten Vereinen sei in seiner Art einmalig in der Bundesrepublik. Er genieße weit über Bayern hinaus großes Ansehen. Die Welt von heute, so der General, sei sehr unruhig geworden. Da sei gradlinige Gesinnung ein fester Anker in der Kameradschaft, da wachse der Zusammenhalt.

BSB-Ehrenpräsident Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt (l.) sowie Landrat Josef Laumer und Bürgermeister Hans Sykora (hinten v.l.) waren Ehrengäste bei der Jahreshauptversammlung des KV Deggendorf-Straubing. Hauptmann Käfer (2.v.l.), Chef der Patenkompanie, war sehr angetan von der herzlichen Freundschaft.

Kreisvorsitzender Manfred Langer blickte auf diverse Veranstaltungen, Vorträge und Sitzungen zurück. Das Reservistenseminar in Freyung sei dem Corona-Virus zum Opfer gefallen. Ein Höhepunkt im Vereinsjahr sei immer auch die Friedenswallfahrt in Altenmarkt, so Langer. Kreiskassier Ludwig Atzinger konnte dank der guten Beteiligung von 34 Mannschaften beim Kegelturnier in Hengersberg eine stabile Kassenlage vorweisen. Kreisschießwart Christian Bauer sowie Reservistensprecher Manuel Schneider berichteten von immer mehr Vorschriften, welche ihre Arbeit gewaltig beeinträchtigen. Die Vorsitzenden des Reservistenverbandes und des BKV sprachen kurz über ihre Tätigkeiten in ihren Organisationen. Hauptmann Käfer von der Patenkompanie 901 aus Bogen stellte fest, die Verbindung einer KuSK wie Haselbach und der Bundeswehr sei einmalig. Eine so herzliche Freundschaft habe er noch nirgends vorgefunden. Text/Foto: Johann Stöger/Franz Ziegler

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Für besondere Leistungen wurden geehrt: Ludwig Zollner, Johann Kainz und Josef Zechmann (Großes Verdienstkreuz in Gold am Bande); Heinrich Stahl, Zollner Hans Jürgen, Christian Seidl, Thomas Brandl, Franz Moser und Christian Bauer (Verdienstkreuz 1. Klasse); Roland Siegrün, Bernhard Lehner und Markus Sykora (Verdienstkreuz 2. Klasse); Marianne Zollner (Verdienstorden des BSB mit Rubin). Der neue Vorstand des KV Deggendorf-Straubing: Manfred Langer (1. Vorsitzender); Franz Moser (1. Stellvertreter); Johann Stöger (2. Stellvertreter); Ludwig Atzinger (Kreiskassier); Thomas Brandl (Schriftführer); Christian Bauer (Schießwart); Manuel Schneider (Reservistensprecher); Erwin Schober und Adolf Weber (Kassenprüfer); Martin Aumer und Dieter Woisczyk (Beisitzer).

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Niederbayern Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Neureichenau Jahreshauptversammlung

STARK ENGAGIERT UND AKTIV Neureichenau – Wenn es um die Beteiligung am gesellschaftlichen Leben in Gemeinde und Pfarrei geht, ist der SKV Neureichenau dabei. Das wurde kürzlich auch bei der Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Resch wieder deutlich. Der neue Vorstand wurde einstimmig per Akklamation gewählt. Dem Verein gehören aktuell 91 Mitglieder an, 2006 waren es 127. Interessant ist die Altersstruktur: So sind 71 Prozent der Mitglieder über 60, 24 Prozent zwischen 40 und 60, und nur mehr 5 Prozent unter 40 Jahre alt. „Wir hatten wieder ein intensives Vereinsjahr, es war einiges los“, stellte Franz Raab eingangs fest. Beim Totengedenken erinnerte die Versammlung an die verstorbenen Wolfgang Bauer und Robert Stehli. Raab lobte die gute Beteiligung bei öffentlichen Auftritten, kirchlichen und vereinsinternen Veranstaltungen und Beerdigungen. Allein an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag beteiligten sich 26 Kameraden und die Fahnenmutter. Die Reservistenkameradschaft mit ihrem Vorsitzenden und Sprecher Manuael Schanzer ist selbständig, ihre Mitglieder gehören aber auch dem SKV an. Aktuell zählt die RK 29 Kameraden. Franz Raab lobte die RK, weil sie „selbstverständlich mit dem Gesamtverein bei weltlichen und kirchlichen Auftritten stark vertreten ist“. Kreisvorsitzender Franz Rothkopf lobte den SKV und die RK als aktive Vereinigungen im

V.l.: Hubert Schanzer, Josef Windorfer, Franz Raab (1. Vorsitzender), Fahnenmutter Helga Ascher, Reinhold Eggerstorfer, Kreisvorsitzender Franz Rothkopf und Hubert Pfoser.

Kreisverband. Der Kreisvorsitzende ist bekannt für eine klare Aussage. So sei die Definition, „dass wir alle Veteranen sind, schon sehr eigenartig“. Er sprach auch „Ungereimtheiten im Beschaffungssystem“ der Bundeswehr an und nannte als Beispiele Unterhosen und persönliche Ausrüstung. Rothkopf stellte auch die Frage, ob man das Segelschulschiff Gorch Fock instandsetzen müsse, wenn ein neues für den halben Preis zu haben sei. Bürgermeister Walter Bermann bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Verein und Gemeinde. Man wisse die Arbeit des SKV zu schätzen. Für ihn sei es während seiner Amtszeit stets eine ehrenvolle Aufgabe, bei den Volkstrauertagen am Kriegerdenkmal in der besonderen Atmosphäre die Gedenkrede halten zu dürfen. Leopold Piller vom Patenverein KSV Breitenberg lobte das kameradschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Vereinen: „Frieden beginnt bei uns, auf dieser Ebene.“ Mit einem Blumenstrauß bedankten sich die Kameraden bei Fahnenmutter Helga Ascher für ihre Großzügigkeit und die rege Teilnahme am Vereinsleben. Zusammen mit Christa Süß sorgt sie seit V.l.: KSV-Vorsitzender Franz Raab, Gerhard Hable Jahren für die Bepflanzung am und Fahnenmutter Helga Ascher. Kriegerdenkmal. Gerhard Hable

und Franz Raab mit Ehefrau Margit sowie die Gemeinde kümmern sich während des Jahres um die Anlage. Dank ging auch an den Vorstand, die Fahnenträger und an die Kanoniere. Zu danken sei aber auch der Gemeinde für die beiderseits gute Zusammenarbeit und nicht zuletzt für die finanziellen Hilfen an den Verein. Musikalisch umrahmt wurde die Versammlung von Franz Raab, dem Sohn des Vorsitzenden. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Uwe Manowski geehrt, für 25 Jahre Manfred Schanzer und Franz Raab sen. Eine besondere Ehrung wurde dem aus dem Vorstand ausscheidenden Gerhard Hable zuteil. Er war sechs Jahre zweiter Vorsitzender, stellte sich aber nicht mehr zur Wahl. Mit seinem Wissen und seiner Erfahrung als ehemaliger Berufssoldat habe er zunächst als Schriftführer, vor allem aber als zweiter Vorsitzender, loyal und zuverlässig dem Verein gedient, so Franz Raab in seiner Laudatio. „Ihm ist das Wohl des Vereins und die Kameradschaft wichtig“. Text/Foto: Ludwig Süß

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Der neue Vorstand des SKV NBeureichenau: Franz Raab (1. Vorsitzender); Hubert Pfoser (2. Vorsitzender); Hubert Schanzer (Kassier und Kommandant); Reinhold Eggerstorfer (Schriftführer); Josef Windorfer (2. Kommandant); Manuel Schanzer (Reservistensprecher).

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Niederbayern Soldaten- und Kriegerbund (SKB) Kirchberg vorm Wald Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

ZUSAMMENHALT, TEAMGEIST UND HERVORRAGENDE FÜHRUNG BESCHEINIGT

treue Kameraden 3/2020

Kirchberg vorm Wald/Tiefenbach – Zusammenhalt, Teamgeist und eine hervorragende Führungsmannschaft wurden dem SKB Kirchberg vorm Wald durch den Vertreter der Gemeinde Tiefenbach, 2. Bürgermeister Uwe Urtel und durch Klaus Pakulla (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.) bei der Jahreshauptversammlung Ende Februar im Gasthaus Zacher bescheinigt. Dies zeigte sich auch bei der Vielzahl der übergebenen Auszeichnungen, viele verdiente Kameradinnen und Kameraden wurden geehrt. Bei den Neuwahlen wurden alle Kandidaten einmütig wiedergewählt, die Vorstandsriege setzt auf Kontinuität. Höhepunkt der Jahreshauptversammlung waren viele Ehrungen. Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Veteranen Günter Herde führte Hauptmann Walter Markl nach Begrüßung der Ehrengäste und Teilnehmer durch die Tagesordnung. Schriftführer Hans Aschenbrenner ließ das Vereinsleben 2019 Revue passieren und

hob als Höhepunkte die Organisation der Summer-Night-Party, die Renovierung des Kriegerdenkmals und das überörtliche Jahresfest des SKBs heraus. Reservistensprecher Thomas Rohde freute sich über die zahlreiche Beteiligung an 16 Reservistenwettkämpfen und über die guten Ergebnisse und Erfolge der Kameradinnen und Kameraden. Als Motor für die vielen Aktivitäten erwähnte er auch Rudi Sickinger und die Reservisten-Frauen. SKB-Vorsitzender Christian Farnhammer freute sich über die gelungene Renovierung des Kriegerdenkmals, wobei der Gemeinde Tiefenbach großer Dank galt für die Übernahme der entstandenen Baukosten von rund 9.000 Euro. Der freie Blick zum Kriegerdenkmal, dessen Gestaltung und Lage würdigen die Erinnerung, das Gedenken an die Gefallenen und verstorbenen Kameraden. Er freute sich besonders auch über das Zusammenwachsen und gegenseitige Unterstützen der drei Ortsvereine innerhalb der Gemeinde Tiefenbach, die durch gemeinsame Aktivitäten zum Ausdruck kommt. Besonderer Dank galt Fahnenmutter Angelika

Markl, den Festdamen, den Fahnenjunkern Florian Gerlesberger, Willi Gottschaller, Josef Fischl für ihre Einsätze und der Freiwilligen Feuerwehr Kirchberg v.W., der Dorfgemeinschaft sowie der Blaskapelle Kirchberg v.W. Als neues Mitglied konnte Farnhammer Hermann Stanislav begrüßen. 2. Bürgermeister Uwe Urtel lobte den Verein auf vielfältige Weise. Er sei ein fester Bestandteil des Kirchberger Dorf- und Vereinslebens, Vorbild für Reservistenarbeit,

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Der neue Vorstand des SKB Kirchberg v. W.: Christian Farnhammer (1. Vorsitzender); Johann Mayer (2. Vorsitzender); Walter Markl (1. Hauptmann); Johann Mayer (2. Hauptmann); Daniel Ranzinger (3. Hauptmann); Hans Aschenbrenner (Schriftführer); Josef Zacher (Kassier); Josef Fischl und Stefan Klapp, Johann Eder und Alfred Dorfmeister (Beisitzer, Schussmeister); Thomas Rohde (Reservistensprecher); Rudi Sickinger und Florian Killinger (Stellvertretende Reservistensprecher); Herbert Schneider und Franz Zacher (Kassenprüfer). Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Alfons Schopf (Ehrenmitglied); Johann Eder (Verdienstkreuz I. Klasse); Franz Grubwinkler (Ehrenkreuz). – Herbert Rohrhofer und Josef Eibl (50 Jahre); Johann Eder, Edi Zilch, Alois Fischl, Josef Fehrer, Simon Farnhammer und Hans Aschenbrenner (40); Johann Brunthaler (25); Manfred Klenner, Maier Matthias, Sebastian Zilch, Dr. Ralf Uphues (10). Beate Farnhammer, Georg Unfried, Edith Unfried und Florian Gerlesberger (Reservistentätigkeitsabzeichen Gold); Johann Mayer aus Rötzing (Silber); Johann Mayer (Bronze).

2. Bürgermeister Uwe Urtel, Fahnenmutter Angelika Markl und Ehrenvorstand Heinrich Fischl (vorne mittig) gratulierten dem neuen Vorstand. V.l.: Hans Aschenbrenner, Walter Markl, Herbert Schneider, Johann Mayer (Ötzing), Johann Mayer (Rötzing), Johann Eder, Thomas Rohde, Rudi Sickinger, Florian Killinger, Josef Zacher, Stefan Klapp, Christian Farnhammer und Josef Fischl.

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Josef Fischl, Walter Markl und Josef Zacher (Goldene Verdienstspanne Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge); Christian Farnhammer, Wilhelm Gottschaller, Stefan Klapp und Johann Mayer (dto. in Silber); Margarethe Dorfmeister, Florian Killinger, Johann Mayer (Rötzing), Daniel Ranzinger und Rudi Sickinger (dto. in Bronze). – Wolfgang Sonndorfer (Albert-Schweitzer-Medaille). des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge entgegennehmen.


Niederbayern Botschafter für Soldaten und Rückhalt für die Bundeswehr, damit diese auch in der Bevölkerung spürbar wahrgenommen werde. Schließlich trage die Bundeswehr und ihre Reservisten wesentlich dazu bei, dass in Europa seit vielen Jahrzehnten Frieden herrsche.

Der Repräsentant des Landesverbandes Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Klaus Pakulla lobte das rege Vereinsleben der Kirchberger Kameradschaft und informierte über die vielfältigen Aufgaben des Dachverbandes. Das Sammlergebnis der Kirchberger für die Kriegsgräberfürsor-

ge 2019 von 1.380 Euro freute ihn besonders. Ergänzend dazu berichtete Hans Aulinger mit eindrucksvollen Bildern und Schilderungen über seine Mitarbeit beim Instandsetzen des Soldatenfriedhofes in Pomezia (Italien). Text/Foto: Hans Aschenbrenner

(Vorne v.r.): Ehrenvorstand Heinrich Fischl und Walter Markl freuten sich zusammen mit Klaus Pakulla (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge), Fahnenmutter Angelika Markl und 2. Bürgermeister Uwe Urtel über die vielen Auszeichnungen beim SKB Kirchberg vorm Wald.

Krieger- und Reservistenverein (KRV) Fürstenzell

TRAUER UM EHRENMITGLIED LUDWIG GEIGER Fürstenzell – Der KRV Fürstenzell trauert um sein Ehrenmitglied Ludwig Geiger. Der Altbürgermeister und Ehrenbürger der Marktgemeinde Fürstenzell verstarb am 7. April im Alter von 101 Jahren. Der Verstorbene war das vorletzte kriegsgediente Mitglied des Vereins. Er wurde im Oktober 1936 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und ging im November 1937 zur Wehrmacht. Zum Kriegsbeginn musste er an die Front. Im Juli 1945 kam er schwer verletzt aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Bei der Neuaufstellung des KRV am 22. November 1955 war er von Anfang an dabei. Bei der Fahnenweihe 1967 und beim 125. Gründungsfest war er als Bürgermeister Schirmherr. 2004 wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und an seinem 100. Geburtstag mit der Ehrennadel für 75 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Text/Foto: Peter Birner

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Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Beratzhausen Franz Huber erforschte die Fakten der Toten des 2. Weltkriegs

Aus den Bezirken

GEFALLENEN-SCHICKSALE OFFENGELEGT

treue Kameraden 3/2020

Beratzhausen – Da sich am 8. Mai zum 75. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa jährte, soll dieses Gedenken als Mahnung zum Frieden und zur Versöhnung zwischen den Völkern betrachtet werden. Viele Millionen Menschenleben auf fast allen Erdteilen forderte der bis August 1945 dauernde Krieg. Die Angehörigen der Pfarrei Beratzhausen, die als Soldaten und Zivilisten zwischen 1939 und 1945 – zum Teil auch noch später – gefallen und unter Kriegseinwirkung gestorben, beziehungsweise bis heute vermisst sind, hat Franz Huber dokumentiert. Knapp einen Monat war Franz Huber jung, als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach. Am 6. August erblickte er in Beratzhausen das Licht der Welt. Sein Jahrgang gehörte mit zu den ersten, die als Wehrpflichtige zur 1955 gegründeten Bundeswehr einberufen wurden. Der gelernte Schreiner diente 1960/61 bei den Pionieren in Bogen, seit 1966 gehörte der später als Zugführer bei der Bundesbahn Tätige der SRK an, seit den 1980er Jahren auch im Vorstand. Das Gedenkkreuz am Sixenfelsen hat auch Franz Huber geschaffen.

fallenen aus seiner Familie, von denen er aussagekräftige Daten hatte. Nachdem er hier positive Ergebnisse erhalten hatte, weitete er seine Forschung auf die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges der Pfarrei Beratzhausen aus. Auf dem Kriegerdenkmal am Friedhof gegenüber der Priestergruft sind die Gefallenen der Kriegsjahre, die Vermissten und die aus Beratzhausen stammenden beim Fliegerangriff am 17. August 1943 auf die Messerschmitt-Werke in Regensburg Getöteten mit ihrem damaligen Lebensalter verzeichnet. Doch diese Daten erwiesen sich als zu wenig. „Voraussetzung waren Sterbebilder“, blickt der 80-Jährige zurück. Diese waren nicht nur nötig, um den Namen Bilder zuzuordnen, sondern um Sterbedatum und -ort zu erhalten. Dank mehrerer Sammler von Sterbebildern und durch persönliche Kontakte zu Angehörigen der damaligen Soldaten bekam Huber von einem guten Teil der auf dem Kriegerdenkmal verzeichneten Personen Sterbebilder. Zu Fotos kam er aber auch durch Bilder in den Kirchen in Mausheim, Hardt und Schwarzenthonhausen, auf denen die Gefallenen dieser Ortschaften dokumentiert sind.

Namen vom Kriegerdenkmal

Schwierig war die Suche etwa, wenn die Soldaten evangelisch waren, da es von diesen keine Sterbebilder gab oder die Gedenkfeiern andernorts stattfanden. Nach dem Krieg erstellten der VdK und der Kriegerverein Listen ihrer Kriegsteilnehmer, wo dann etwa auch Soldaten Eingang fanden, deren nun in Beratzhausen ansässig gewor-

In der Verbandszeitschrift treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. las Huber einen Beitrag über die Kriegsgräberfürsorge, in dem Adressen im Internet für die Suche nach Soldaten des 2. Weltkrieges genannt waren. Huber wurde neugierig und recherchierte zuerst nach Ge-

Weitere kamen nach 1945 dazu

Franz Huber blättert in seinem prall gefüllten Leitz-Ordner, in dem – nach verschiedenen Kategorien geordnet – die Gefallenen, Getöteten und Vermissten der Pfarrei Beratzhausen verzeichnet sind.

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dene Angehörigen heimatvertrieben waren oder im Zuge der Kriegswirren hierher gelangten. Und die wollte Franz Huber natürlich nicht ausgrenzen. Doch die Recherche wurde um einiges schwieriger, da sich beispielsweise im heutigen Polen und Tschechien die Namen früherer deutscher Orte geändert haben. Mit Ausnahme der Personen aus Hardt und Schwarzenthonhausen konnte Huber die Daten zu allen aus der Pfarrei stammenden Gefallenen via Internetrecherche ausfindig machen. Da war es schon mal möglich, dass er bis zu fünf Stunden an einem Schicksal arbeitete. Via Google Earth spürte er Orte auf, darüber hinaus hat er viele Landkarten gekauft. Im Winter arbeitete er bis zu sieben, acht Stunden pro Tag für die Recherche, Digitalisierung der Fotos usw. 47 Gefallene 1944 und 1945 Deutlich wurde anhand der Daten, wann und wo die meisten Beratzhausener gefallen sind – ohne Berücksichtigung der 51 Vermissten, deren Schicksal noch offen ist. Vor allem in den Kriegsjahren 1944 (20) und 1945 (27) nahm die Zahl stark zu, wobei 1944, so Huber, sehr viele im Kaukasus und in Weißrussland, zum Teil auch in Frankreich (Landung der Alliierten) zu Tode kamen. In den letzten Monaten fielen viele in Deutschland selbst, als das Land zum Kriegsschauplatz wurde. Nur ein Beratzhausener starb in Afrika, einige wenige in der Gefangenschaft. Während alle im Westen gefallenen Soldaten in Kriegsgräberdatenbanken verzeichnet sind, ist es in Sachen frühere Sowjetunion schwieriger. Russland und die Ukraine haben zwar ihre Archive geöffnet, aber die Fremdsprache und die kyrillische Schrift erschwerten die Arbeit. Von Weißrussland bekam er gar keine Rückmeldungen. Zu-

Das von den rumänischen Bildhauern Mihai Buculei und Aurel Vlad geschaffene Kriegerdenkmal beinhaltet die Namen und das Lebensalter der aus der Pfarrei Beratzhausen stammenden Gefallenen, Getöteten und Vermissten.


Oberpfalz 왗 Gedenktafel für die Gefallenen und Gestorbenen des Marktes Beratzhausen im 2. Weltkrieg.

dem waren öfters Gebühren fällig oder es wurden Spenden erwartet – also kein kostenfreies Unterfangen. Sechs Personen ohne Zuordnung Im Jahr 2018 hat Franz Huber seinen letzten Fall, einen Gefallenen aus Buxlohe, ad acta gelegt. Die zuständige Stelle in Berlin teilte ihm

mit, dass die entsprechenden Dokumente wohl in den Kriegswirren verloren gingen. Offen blieben weitgehend die Gefallenen aus dem Raum Hardt/Schwarzenthonhausen, die Vermissten und einige aus dem Kontext „Vertriebene“. Doch es stellen sich immer wieder auch Erfolge ein, wenn etwa von einem bislang als vermisst geltenden Soldaten nun eindeutig Todesdatum und -ort festgehalten werden konnten. Für jeden Gefallenen hat Franz Huber ein Aktenblatt angelegt. In der Überschrift steht das jeweilige Jahr, darunter der Name des Gefallenen, sein Geburts- bzw. Heimatort, das Geburtsdatum und der Todestag. In einem Landkartenausschnitt ist der Ort, an dem der Soldat zu Tode kam, verzeichnet (Ortsname, Region, Land/Staat). Daneben stehen kurze Erläuterungen zur Recherche, zum Ort und ggf. weitere Infos zum Gefallenen. Im unteren Teil der Seite sind die Vorder- und Rückseite des zugehörigen Sterbebildes abgedruckt. So werden die Gefallenen zumindest im Bild wieder lebendig. Der erste Gefallene aus Beratzhausen im 2. Weltkrieg war am 9. September 1939 Michael Spangler (*11. April 1914). Fünf Tage früher fiel mit Johann Sztrna (*17. November 1910) aus Wattenscheid ein Soldat, der familiäre Bezüge nach Beratzhausen hatte. In nackten Zahlen ausgedrückt beschäftigte sich Franz Huber mit 152 Gefallenen (127 bei Kampfhandlungen, sechs beim Fliegerangriff, 19 sonstige Hintergründe) und mit 57 Vermissten. Bei den Gefallenen war es ihm nur bei sechs Personen nicht möglich, klare Zuordnungen zu ermitteln. Und ein anderer Aspekt ist für ihn ebenso wichtig geworden: In den Gesprächen mit den Hinterbliebenen der Gefallenen erfuhr er viele Schicksale von Krieg und Vertreibung, die viele Bücher füllen würden. Doch das ist ein anderes Kapitel. Text/Foto: Markus Bauer

Jura-Kreisverband (KV) Parsberg Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Beratzhausen

EHRENMITGLIED KOHNHÄUSER FEIERTE 80. GEBURTSTAG Beratzhausen – Im Kreise der Familie sowie Vertretern der SKK Beratzhausen und weiterer zahlreicher Gratulanten feierte Josef Kohnhäuser aus Beratzhausen im Landgasthof Seitz in der Friesenmühle seinen 80. Geburtstag. Zum runden Geburtstag gratulierte auch Bürgermeister Konrad Meier im Namen der Marktgemeinde Beratzhausen und überreichte eine Urkunde sowie einen Gutschein. Seit 1971 ist der Jubilar Josef Kohnhäuser aktives Mitglied bei der SKK Beratzhausen und war von 1997 bis 1998 zweiter Vorsitzender. Seither ist er 1. Vorsitzender. Von 2007 bis 2014 war er zudem stellvertretender Kreisvorsitzender und wurde 2014 zum Ehrenmitglied im Jura-KV Parsberg ernannt. Vom BSB wurde Kohnhäuser mit dem Ehrenkreuz, dem Verdienstkreuz II. Klasse, dem Großen Verdienstkreuz in Gold und 2015 mit dem Großkreuz am Band geehrt. Als langjähriger Sammler für die Kriegsgräberpflege wurde er vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit der Ehrenspange in Gold ausgezeichnet. Text/Foto: Alfons Kollmer/Konrad Meier

(v.l.): Bürgermeister Konrad Meier, Jubilar Josef Kohnhäuser mit Ehefrau Maria, Ludwig Stangl, Sohn Josef; hinten die Töchter Lydia und Evi, sowie die Abordnung der SKK Beratzhausen.

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Oberpfalz Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Fuhrmannsreuth Ein Zeitzeuge berichtet

Aus den Bezirken

GLÜCK IM UNGLÜCK

treue Kameraden 3/2020

Fuhrmannsreuth – In diesen Tagen wird überall an das Ende des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren erinnert. Auch treue Kameraden hat diesem Thema diverse Beiträge gewidmet. Einige davon finden Sie in diesem Heft. Viele ehemalige Weltkriegsteilnehmer fanden nach dem Krieg eine militärische Heimat im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V., so wie Alois Praller aus Fuhrmannsreuth, Gemeinde Brand/Oberpfalz. Er ist der letzte Kriegsteilnehmer der KSK Fuhrmannsreuth. Der gelernte Schlosser ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter. Praller feiert in diesem Monat seinen 95. Geburtstag. Für tK erinnert er sich an seine Kriegszeit. Keine großen Sorgen um Einberufung

Am Palmsonntag 1944 war Praller mit einem Eisenbahntransport unterwegs, als dieser bei Jassi in einen russischen Luftangriff geriet. Was dann passierte, wird Praller nie vergessen: „Der Zug hält an. Neben der Bahnlinie eine Böschung, darunter ein Fluss. In der Nähe eine Hütte. Die meisten laufen in Richtung der Hütte. Ich stolpere über einen Baumpfahl und stürze in den Fluss. Meine Kameraden, die die Hütte erreichen, werden durch Beschuss der Russen getötet. Ich komme mit dem Schrecken davon, mir ist nichts passiert.“ Am 22. August 1944 geriet er in russische Gefangenschaft. Dabei erlitt er einen Unterkiefer-Durchschuss. Per Sammeltransport ging es weiter in ein provisorisches ukrainisches Lager. Im November wurden die meisten der rund tausend Gefangenen nach Kubiansk bei Stalingrad verlegt. In Arbeitsgruppen zu 30 Mann mussten sie in einem Bergwald Holz fällen und die Stämme einzeln ins Lager tragen.

Alois Praller bei einem Heimaturlaub.

burg, Gießen, Frankfurt/Main, Aschaffenburg, Würzburg und Bayreuth auf den Weg nach Hause. Dort traf er am 30. September 1945 ein, wurde aber von Ortsbewohnern wegen seiner zerlumpten Kleidung nicht gleich erkannt. Verdienste erworben

Zusammen mit seiner Familie habe er damals die Einberufungen der aufgerufenen Jahrgänge verfolgt und sich gefragt „Wann bin ich an der Reihe?“ Große Sorgen aber hätten sich weder er noch die Familie gemacht. „Andere müssen auch gehen“, habe man sich gesagt. Am 12. Januar 1943 war es dann soweit. Alois Praller wurde eingezogen. Zunächst zum Arbeitsdienst nach Mimbach bei Amberg, aber schon einen Monat später ging es weiter zum Jagdfliegerhorst Perpignan in Südfrankreich. Als Obervormann wurde er zur Pflege und Instandhaltung der Anlagen eingesetzt. Ab dem 26. Juli 1943 wurde er im Infanterieregiment 42 (Bayreuth) auf den Partisaneneinsatz in Jugoslawien vorbereitet, der im September 1943 begann. Im Dezember wurde Praller – inzwischen Gefreiter – zur 146. Infanteriedivision, Gebirgsinfanterieregiment 96, nach Rumänien versetzt, wo er im Stellungskrieg in vorderster Front als MG-Schütze 1 an der Hauptkampflinie kämpfte.

Kriegsende

Am 1. Mai 1945 wurde Praller nach Druschkowska in der Ukraine verlegt, wo er in einer Brotfabrik arbeitete. Er erkrankte an Malaria und wurde nach Rückgang des Fiebers auf seine Entlassung vorbereitet. Am 19. September 1945 wurde er in Frankfurt an der Oder aus der russischen Kriegsgefangenschaft entlassen und machte sich zu Fuß und per Anhalter über Berlin, Magde-

Am 6. Januar 1954 gründete er mit einigen Kameraden die KSK Fuhrmannsreuth und hat sich im Verein viele Verdienste erworben. Von 1973 bis 1999 stand er an der Spitze der KSK, zunächst als 2., ab 1976 als 1. Vorsitzender. Praller war auch der Motor zur Gründung der Reservistenkameradschaft im Jahr 1987 und der Schützengruppe im Jahr 1993. Die Pflege der Kameradschaft war und ist ihm besonders wichtig. Auch in anderen Vereinen brachte sich Praller ein und war von 1972 bis 1990 Gemeinderat in Brand. Seine besonderen Verdienste wurden vielfach gewürdigt. Er erhielt die Max-Reger-Medaille seiner Heimatgemeinde, wurde zum KSK-Ehrenvorsitzenden und -Ehrenmitglied ernannt sowie mit Auszeichnungen des BSB bis hin zum Großkreuz des BSB geehrt. Auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ehrte ihn mehrfach. Text: Reinhard Bauer/Klaus D. Treude Foto: privat

Kreisverband (KV) Neumarkt

an Emmerling informierte ausführlich über Neues aus dem BSB-Kreisverband Neumarkt, aus der Bundeswehr, über den Reservistenverband und aus dem Präsidium des Bayerischen Soldatenbundes. Ehrungen. s. S. 65. Den meisten Vorsitzenden der Soldatenund Reservistenkameradschaften und anderen Vereinsfunktionären macht der fehlende Nachwuchs zu schaffen. Probleme gebe es auch bei der Beschaffung bezahlbarer Vereinsjacken.

Keine Nachwuchssorgen hat die Soldatenund Reservisten-Kameradschaft Pyrbaum, die in fünf Jahren ihr 150-jähriges Gründungsfest feiert und derzeit 110 registrierte Mitglieder zählt. Davon sind immerhin 20 jüngere Mitglieder, die früher bei der Bundeswehr ihren Dienst leisteten, noch aktiv. Immer wieder würden neue Mitglieder dazukommen. Dafür tue die aktive SRK sehr viel mit Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit oder auch mit Spenden für Kindergärten, so deren Vertreter. Text: Hans Stepper

Kreisversammlung

FEHLENDER NACHWUCHS MACHT SORGEN Lauterhofen/Traunfeld – Trotz der schwierigen Corona-Situation in Bayern fand die Frühjahrsversammlung des KV Neumarkt im Vereinsheim der „Hochlandsteig-Schützen” in Traunfeld statt. Kreisvorsitzender Christi-

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Mit dem Schrecken davongekommen

Prallers Unterkiefer-Durchschuss heilte nicht. Er wurde im April 1945 im Lazarett operiert. Das Kriegsende erlebte Alois Praller in diesem Lager. „Wir waren ca. 30 deutsche Soldaten“, erzählt er. „Ein russischer Posten informierte uns, dass der Krieg zu Ende sei. Es war für uns wie eine Erlösung. An diesem Tag haben wir nicht mehr gearbeitet.“ Nach und nach begriffen er und seine Kameraden, wie jeder einzelne von ihnen von den Machthabern geblendet und getäuscht worden waren. Der lange Weg nach Hause


Oberpfalz Kreisverband (KV) Waldmünchen Jahresversammlung

STEFAN RÖTZER NEUER KREISVORSITZENDER Ernst Spichtinger nach 24 Jahren abgelöst Treffelstein – Stefan Rötzer ist der neue Vorsitzende des BSB-KV Waldmünchen. Der bisherige Vorsitzende Ernst Spichtinger hat nach 24-jähriger Amtszeit den Vorsitz in jüngere Hände abgegeben. Für seine Verdienste wurde Spichtinger zum Ehrenkreisvorsitzenden ernannt. Auch der langjährige Kassier Ludwig Bauer stellte sich nicht mehr zur Wahl und wurde zum Ehrenkreiskassier des BSB-Kreisverbandes Waldmünchen ernannt. Zu seiner letzten Jahresversammlung als Vorsitzender begrüßte Spichtinger im Gasthaus Emmer die Vertreter der sieben Kameradschaften des KV und die Ehrengäste. In seinem Tätigkeitsbericht blickte er auf die verschiedenen Aktivitäten zurück, etwa die Teilnahme an den Gedenkfeiern zum Volkstrauertag in Schönthal und Treffelstein.

V.l.: Bürgermeister Helmut Heumann, Schriftführer Hans Babl, 2. Kreisvorsitzender Karl Heinz Liegl, Kassenprüfer Rudolf Gilch, der neue Kreisvorsitzende Stefan Rötzer (Mitte), Kassier Anton Bauer, Bürgermeister Ludwig Prögler und Bezirksvorsitzender Horst Embacher.

Rückblick zum Abschied Seinen Abschied als Kreisvorsitzender nutzte Spichtinger, um an besondere Ereignisse der vergangenen 24 Jahre zu erinnern, wie etwa Jubiläumsfeste der Ortskameradschaften oder die Treffen mit dem damaligen BSB-Präsidenten Generalmajor a.D.

Jürgen Reichardt 2006 zum 40-jährigen Gründungsfest in Heinrichskichen und 2007 zum Trenkfestspiel in Waldmüchen mit Empfang in Rathaus. Bürgermeister Helmut Heumann (Treffelstein) betonte, dass Spichtinger seine Auf-

gaben als Kreisvorsitzender bestens gemeistert habe. Er habe sich voll im Ehrenamt eingebracht. In seiner Amtszeit sei die gemeindeeigene Kapelle an der Biberacher Straße renoviert worden. Auch die Tradition der Kriegsgräbersammlung habe er aufrechterhalten und immer sehr gute Ergebnisse erzielt. Für seine fast 24-jährige Tätigkeit als Kreisvorsitzender gebühre ihm aufrichtiger Dank. Tiefenbachs Bürgermeister Ludwig Prögler lobte, dass in den Ortskameradschaften die Tradition aufrechterhalten und ein Beitrag zum Erhalt des Friedens geleistet werde. Nach der Aussetzung der Wehrpflicht leiste der BSB dazu einen wichtigen Beitrag. Bezirksvorsitzender Horst Embacher betonte, dass ein gutes Miteinander wichtig sei. Bei Ernst Spichtinger bedankte er sich für die sehr gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit mit einem Präsent. Text: Ernst Spichtinger Fotos: Franz Bucher

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V.l.: Bürgermeister Helmut Heumann, Kreisvorsitzender Stefan Rötzer, Ehrenkreiskassier Ludwig Bauer, Ehrenkreisvorsitzender Ernst Spichtinger, Bürgermeister Ludwig Prögler und Bezirksvorsitzender Horst Embacher.

Ergebnis der Neuwahlen: Stefan Rötzer (Kreisvorsitzender); Karl Heinz Liegl (Stellvertretender Kreisvorsitzender); Hans Babl (Schriftführer); Anton Bauer (Kassier); Karl Heinz Liegl (Reservistensprecher); Rudolf Gilch und Franz Hofmann (Kassenprüfer).

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Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Cham Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

DAMIT DIE KAMERADSCHAFT NICHT AUSSTIRBT

treue Kameraden 3/2020

Cham – Der 1. Vorsitzende der SuKK Cham, Peter Kausche, hätte sich durchaus mehr Zulauf zur Jahreshauptversammlung Anfang März gewünscht. Ehrenmitglied und Altbürgermeister Leo Hackenspiel betonte jedoch, dass die Anwesenheit von 20 Prozent der Mitglieder bei Vereinsveranstaltungen heutzutage ein durchaus befriedigender Durchschnitt sei. Überhaupt zog sich die Sorge um die Mitgliederzahl der SuKK Cham wie ein roter Faden durch die Versammlung. Dabei hat sich die Mitgliederstärke sogar auf 89 erhöht. Aber aufgrund der Tatsache, dass die Bundeswehr eine Freiwilligenarmee geworden ist, bricht bei allen Reservisten- und Kameradschaftsvereinigungen allmählich der Mitgliedernachwuchs weg. Da hilft auch wenig, dass mittlerweile sogar Ungediente aufgenommen werden. Zudem scheint die Verbundenheit der Bundeswehr mit ihrer ehemaligen Kameraden nicht mehr allzu groß zu sein. Peter Kausche vermisst die früher üblichen gemeinsamen Veranstaltungen, Kameradschaftsabende, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Schießen. Früher mehr Austausch Es dränge sich der Eindruck auf, dass der Bundeswehr nicht mehr viel an ihren früheren Angehörigen liege. Fakt sei, dass es früher mehr Austausch und Verbindungen mit der aktiven Truppe gab. Demgegenüber bemühe sich die SuKK intern um Kameradschaftspflege. Das zeigte der umfassende Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden. Da gab es verschiedene Veranstaltungen, auch von anderen Vereinen, an denen die

V.l.: Manfred Göttlinger, Claus Frank, Ehrenmitglied Heinrich Mühlbauer und Peter Kausche (Vorsitzender der SuKK Cham).

Mitglieder teilnahmen. Diese Rührigkeit lobte der stellvertretende BSB-Kreisvorsitzende Manfred Göttlinger. Er erinnerte dabei auch an verschiedene kreisübergreifende Veranstaltungen. Aufgabe der SuKK war und ist die Erinnerung an die zwei Weltkriege. Durch das Glück der längsten Friedenszeit seit Jahrhunderten werde diese Erinnerung immer weiter verdrängt. Ähnlich äußerte sich Ehrenmitglied und Altbürgermeister der Stadt Cham a.D. Leo Hackenspiel, der bedauerte, dass Erinnerung und Achtung vor den vielen Kriegsopfern mittlerweile weithin fehlen. Als Beispiel nannte er die wiederholt zu findenden Glasscherben am Gedenkstein im Chamer Stadtpark. Ein Zeichen, dass dieser immer wieder mit Flaschen beworfen werde. Zum Ehrenmitglied ernannt In einer sehr persönlichen Ansprache dankte Peter Kausche dem langjährigen Mitglied Heinrich Mühlbauer (85) für sein Vereins-

engagement und ernannte ihn zum Ehrenmitglied der SuKK Cham. Seit 1992 gehört er der SuKK Cham an. Sein größtes Hobby ist der Schießsport. Der Schießgruppe von der SuKK Cham gehört er schon mehrere Jahrzehnte an und ist bis heute aktiver Sportschütze. In den letzten Jahren nahm er immer an BSB-Landes- und Bundesschießen teil, teilweise sogar in vier Disziplinen. Fast immer errang er einen „Stockerlplatz“. Zum Abschluss erzählte Ehrenmitglied Paul Schrauf, Jahrgang 1939, von seinen Erinnerungen an das Kriegsende vor 75 Jahren, das er in Schlehdorf am Kochelsee erlebte. Vielleicht erscheinen Soldaten- und Kriegerkameradschaften manchem heute als nicht mehr zeitgemäß. Man sollte aber dabei nicht vergessen, dass sie ein Teil der Erinnerungskultur an schlimme Zeiten sind. Und auch, dass ihre Tradition nicht in der Verherrlichung des Krieges, sondern in der Hilfe bei der Bewahrung des Friedens Text/Foto: Heinz-Herbert Schild liegt.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenverein (SRV) Eilsbrunn Jahresversammlung

ERINNERUNGSKULTUR GESCHAFFEN Eilsbrunn – Nach dem Motto „Traditionen hochhalten und in die Zukunft tragen“ verlief die Jahresversammlung des SRV Eilsbrunn im März im Vereinslokal Röhrl. Bürgermeister Patrick Grossmann dankte dem Verein, der als ein wichtiger Eckpfeiler in der Gestaltung des Dorflebens und der Aufrechterhaltung der Ortsgeschichte gelte. Großartiges ehrenamtliches Engagement präge den Verein, halte ihn stabil und trage das über Jahrzehnte Gewachsene und die von geschichtlichen Ereignissen geprägte Dorfgeschichte in die Zukunft. Erinnerungen wachhalten Das Hochhalten von Erinnerungen und Brauchtum soll auch in Zukunft im Zentrum der Vereinsaktivitäten stehen, sagte Vorsitzender Hans Gnad zu Beginn seines Rechenschaftsberichtes. Hier hoffe man auf das Engagement der zehn Jungen, die als Neumitglieder gewonnen werden konnten. Beispiel sei hier die junge Kassenwartin Laura Salvermoser, die sich sehr engagiert einbringe. Mit Thomas Karius als neuem Kanonier sei ebenfalls die junge Generation vertreten, sagte Gnad. Insgesamt setze der Verein mit dem Erhalt und der Pflege des Kriegerdenkmals in der Ortsmitte ein täglich sichtbares und deutliches Zeichen „gegen das Vergessen“, so Gnad. Man habe eine Erinnerungskultur geschaffen, die gerade in den jetzigen unruhigen Zeiten eine wichtige Rolle spiele. Hierzu trage im Besonderen auch das Engagement des Vereinsschriftführers Oberstleutnant a.D. Hans Nama mit seinen Publikationen und Forschungen zu den Kriegervereinen in der Gemeinde und im Besonderen der Historie des örtlichen SRV bei. Die Vereinsforschung von Nama in Verbindung mit der Weltgeschichte der Kriegs- und Nachkriegsjahre sei einzigartig und überregional anerkannt. Deshalb wünsche sich Gnad, dass die Teilnahme der Dorfbevölkerung am Volkstrauertag und damit an der Erinnerung an die Kriegsopfer wieder intensiver werde. Man solle dadurch zeigen, dass man sich durchaus bewusst ist, wie wertvoll der Frieden ist, in dem die Bürger seit mehr als siebzig Jahren leben dürfen. Die Ereignisse in und außerhalb Europas sollen hierzu eine Mahnung sein. Ehrungen Die Jahresversammlung stand auch im Zeichen von Ehrungen von Mitgliedern und Personen, die sich um den Verein verdient ge-

macht haben. Erfreulich, so Gnad, sei die Änderung der Statuten, wonach neuerdings Ehrenabzeichen für Fahnenträger eingeführt wurden. Die Fahnenträger haben im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur eine „schwere Aufgabe“, sie geben den Vereinen auch ein Gesicht und verdienen deshalb große Anerkennung. Vor Ort habe man nun die Möglichkeit, Fritz Humer für sein langjähriges Engagement zu ehren. Verabschiedet wurde Johann Dechand, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Vereins niederlegen musste. Hans Gnad würdigte seine Verdienste um den SRV mit der Verleihung des „Großen Verdienstkreuzes am Bande“. Bis zur den turnusgemäßen Vorstandswahl übt Franz Kerschl dieses Amt aus. Rück- und Ausblick Die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen wie Vereinsjubiläen in der Umgebung, örtliche Termine und die Präsenz bei Veranstaltungen des BSB prägten neben der Instandhaltung der örtlichen Gedenkstätten das jährliche Programm, informierte Gnad. Der SRV war im abgelaufenen Jahr Ausrichter der traditionellen Friedenswallfahrt Anfang Mai nach Mariaort. Auch durch großartige Sammelergebnisse für die Kriegsgräberfürsorge bringe sich der Verein ein, um das Andenken an die Kriegsopfer zu sichern. Heuer im August wird das kleine Kriegerdenkmal im Friedhof bei der Kirche hundert Jahre alt. Dieses Jubiläum wolle man zum Anlass nehmen und mit einem Gedenkgottesdienst an dessen Entstehungsgeschichte und der Historie hierzu erinnern, betonte Gnad im Ausblick.

SRV-Vorsitzender Hans Gnad (r.) verabschiedet und ehrt Johann Dechand (l.) in Anwesenheit von Bürgermeister Patrick Grossmann. BSB-Kreisvorsitzender Markus Stöckl lobte die Mitglieder für die Traditionspflege und die stete Mitgestaltung von Veranstaltungen auf Orts- und Gemeindeebene und für die Beteiligung an Jubiläen anderer Vereine. Text/Foto: Gertraud Pilz

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden geehrt: Georg Rosenmeier (60 Jahre); Johann Mandl (50); Gernot Seybold (25). - Johann Dechand (Großes Verdienstkreuzes am Bande); Gertrud Kerschl und Theresia Humer (Verdienstorden in Gold mit Schleife); Ludwig Meir (Verdienstkreuz 1. Klasse); Fritz Humer (Fahnenträgerabzeichen); Egon Gröschl (Verdienstnadel in Gold für Nichtmitglieder).

Die geehrten Mitglieder (v.l.): Anton Nenning, SRV-Vorsitzender Hans Gnad, Johann Dechand; dahinter: Gernot Seibold, Ludwig Meir, Hans Mandl sowie Egon Gröschl und Bürgermeister Patrick Grossmann.

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Oberpfalz Reservistenkameradschaft (RK) Hemau Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

ÜBERRASCHENDER RÜCKTRITT NACH 23 JAHREN

treue Kameraden 3/2020

Hemau – Nach 23 Jahren als RK-Vorsitzender überraschte Anton Götz die zur Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Landgasthof Ferstl-Bruckmeier zusammengekommen Vereinsmitglieder und Ehrengäste mit dem Rücktritt von seinem Amt „mit sofortiger Wirkung“. Umgehendes Handeln war angesagt und so wurden die SKK-Mitglieder Bartholomäus Trettenbach und Josef Sandner für die nächsten beiden Jahre als neue Vorsitzende gewählt. Zunächst fasste Götz nach der Totenehrung das abgelaufene Vereinsjahr zusammen. Bei der Kriegsgräbersammlung vor den Friedhöfen wurde mit über 1.000 Euro ein gutes Ergebnis erzielt. Damit übergaben die Reservisten seit 2003 insgesamt 18.600 Euro an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Beim Volkstrauertag in Hemau legte die RK einen Kranz nieder, stellte die Mahnwache und bildete zusammen mit der SRK Hohenschambach und RK Aichkirchen den Ehrenzug. Auch beim Volkstrauertag in Hohenschambach war die RK als Mahnwache im Einsatz. Schriftführerin Karoline Götz berichtete von diversen Aktivitäten der RK, Kassier Jürgen Maier listete die Ausgaben und Einnahmen wie Verbandsrückflüsse und Vereinsförderung auf. Die Kassenprüfer bestätigten ordentliche Finanzen und der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Dann gab Anton Götz seinen Rücktritt bekannt und bedankte sich für die langjährige Zusammenarbeit und Unterstützung.

V.l.: Herbert Keil, Johann Geitner, Johann Pritschet, Bartholomäus Trettenbach und Josef Sandner (RK-Vorsitzende) sowie Bürgermeister Herbert Tischhöfer. Grußworte der Ehrengäste Überrascht vom Rücktritt des 1. Vorsitzenden zeigte sich Bürgermeister Herbert Tischhöfer, denn Anton Götz war 23 Jahre der Inbegriff für die Hemauer Reservisten. Aufgrund der Einschränkungen in der Gesellschaft hoffe er nicht, dass das Vereinsleben zum Erliegen komme, denn die RK zeige durch Aktivitäten ihre Verbundenheit in der Gemeinde. Auch nach 75 Jahren Frieden sollte der Volkstrauertag als wichtige Friedensarbeit erhalten bleiben. Für den Ehrenzug galt sein Dank den Kameradschaften. Der Stellvertretende Kreisvorsitzende Herbert Keil dankte der RK für ihren Einsatz als Funktioner auf Kreisebene und zusammen mit den anderen Kameradschaften eine gute Zusammenarbeit beim Volkstrauertag. 17 Jahre ohne Bundeswehrstandort in der Region gingen auch bei den Reservisten, was den Nachwuchs betrifft, nicht spurlos vorüber. Dem scheidenden Vorsitzenden Götz dankte er für seine engagierte Arbeit. VdRBw-Bezirksorganisationsleiter Johann

Geitner forderte einen modernen Begriff für den Volkstrauertag. Die Bundeswehr brauche Reservisten und deshalb können sich auch Zivilisten dazu ausbilden lassen. Der Status Reservist unterliegt keiner Altersgrenze und die Uniform darf lebenslang getragen werden. Geplante Termine: KK-Schießen (11.07.20); Bürgermeister-Pokalschießen (13.09.20). Text/Foto: Alfons Kollmer

Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Johann Pritschet, Gottfried Gruber und Michael Bernhard (25 Jahre); Michael Hutterer, Dominik Kinast und Wolfgang Einwang (10). – Udo Laubsch und Bartholomäus Trettenbach (Ehrenadel Bronze Kreisgruppe West); Manuel Skinkat (Verdienstspange in Bronze des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge).

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2020 ist der 6. Juli 2020

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Oberpfalz Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung Jahreshauptversammlung

ERINNERUNGSKULTUR WIRD GEPFLEGT Hemau – Ehrungen standen bei der Jahreshauptversammlung der SKK Hemau im Gasthof Schlossbräu im Vordergrund. Die Rechenschaftsberichte verwiesen auf eine aktive und traditionsbewusste Kameradschaft. Der Versammlung voraus ging ein Gedenkgottesdienst in der Stadtpfarrkirche mit dem „Lied vom guten Kameraden“ als Trompetensolo. Im Vereinslokal begrüßte SKK-Vorsitzender Alfons Kollmer neben 32 Kameradinnen und Kameraden mehrere Ehrengäste, allen voran Bürgermeister Herbert Tischhöfer. Bei der Totenehrung gedachten die Anwesenden beim „Lied vom guten Kameraden“ der Verstorbenen. Von über 80 Aktivitäten berichtete Kollmer in seinem Rückblick. Hauptpunkte waren dabei die Herbstversammlung mit Neuwahlen und die sechs 100-Jahrfeiern im Jura-Kreisverband mit Patenschaft bei der SRK Hohenschambach, der Besuch des VSV München-Forstenried bei der Kriegergedächtniskapelle und die 30. Marienwallfahrt nach Beratzhausen. Die Böllerschützen waren u.a. beim Kanonentreffen in Rothenburg aktiv. Die SKK beteiligte sich am Bürgermeister-Pokal- und Jura-Kreisschießen. Der Volkstrauertag wurde mit einer Kranzniederlegung an der Kriegergedächtniskapelle und in Verbindung mit der Gedenkfeier der Stadt an beiden Kriegerdenkmälern würdig begangen. Schatzmeisterin Roswitha Seitz berichtete von einem guten Plus und hob dabei die Vereinsförderung, Beiträge und Spenden hervor. Bei der Haussammlung für die Kriegsgräberpflege wurde mit über 2.000 Euro ein gutes Ergebnis erzielt, die Reservisten sammelten vor den Friedhöfen mehr als 1.000 Euro. In den vergangenen 17 Jahren wurden fast 35.000 Euro, mit dem Er-

(v.l.): Bürgermeister Herbert Tischhöfer und Ehren-Kreisvorsitzender Richard Preis, sowie die Geehrten Franz Pollinger, Peter Schröder-Kopp, Georg Seitz, Karl-Heinz Rauscher, Harald Lichtenegger, Josef Sandner, Marcus Paul, Karoline Götz und Michael Hertle.

gebnis der Reservisten sogar über 53.000 Euro an den Volksbund übergeben. Hier galt ein Dank allen Spendern und Sammlern. Flaggschiff Hemau Vor allem von der Vielzahl an Terminen war Bürgermeister Herbert Tischhöfer überrascht. Mit ihrer Präsenz bei kirchlichen und weltlichen Festen sei die SKK im Vereinsleben fest verankert. Die Vereinsförderung wurde angepasst und es sei gut, wenn sich Vereine untereinander austauschen. Der Volkstrauertag in Hemau sei eine würdige Veranstaltung gegen das Vergessen, hebe sich durch seine Art der Gestaltung besonders hervor und

zähle nach 75 Jahren Friedenszeit zur Erinnerungskultur. Nach Hemau, so Ehren-Kreisvorsitzender Richard Preis, komme er gerne, denn die SKK stelle mit ihrem Vorsitzenden Alfons Kollmer nicht nur den Kreisgeschäftsführer, sondern auch den Pressebeauftragten der Oberpfalz, dem er für die Berichte in treue Kameraden dankte. Der Jura-Kreisverband zähle in 18 Ortskameradschaften etwa 1.400 Mitglieder und Hemau sei hier das Flaggschiff. Text/Foto: Alfons Kollmer

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Georg Seitz, Franz Pollinger, Karl-Heinz Rauscher und Georg Gaul (50 Jahre); Michael Hertle (40); Johann-Peter Schröder-Kopp, Manfred Künzel und Harald Lichtenegger (25); Franz Riepl, Engelbert Riepl und Karl Rosenhammer (10). – Georg Seitz (Fahnenträgerabzeichen Gold); Marcus Paul und Josef Sandner (Fahnenträgerabzeichen Bronze). – Karoline Götz (Verdienstspange Bronze des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge).

Dieser Aufnahmeantrag aus dem Jahr 1885, ein Unikat aus dem Nachlass des verstorbenen Karl-Heinz Willax, präsentierten Richard Preis und Alfons Kollmer bei der Jahreshauptversammlung.

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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Deinschwang 100-Jahrfeier

Aus den Bezirken

GRUNDPFEILER ZUSAMMENHALT, FREUNDSCHAFT UND MENSCHLICHKEIT

treue Kameraden 3/2020

Deinschwang – „Haltet die Fahne weiterhin aufrecht!“ Dazu hat Landrat Willibald Gailler die Mitglieder der SRK Deinschwang anlässlich der Feier ihres 100. Gründungsjubiläums im Sichert-Altmann-Saal in Ballertshofen aufgerufen. Als höchste Auszeichnung des BSB-Kreisverbandes Neumarkt verlieh der Kreisvorsitzende Christian Emmerling an den Vorsitzenden des Jubelvereins, Richard Kotzbauer, zusammen mit seinem Vater, dem Ehrenvorsitzenden Georg Kotzbauer, gemeinsam den „Bayerischen Löwen“. Der 93 Jahre alte Georg Kotzbauer ist der einzige noch lebende Kriegsteilnehmer des Vereins und stand 22 Jahre als Vorsitzender an der Spitze der Kameradschaft, bis er im Jahr 2002 von seinem Sohn Richard abgelöst wurde, der bis heute die Geschicke des Vereins leitet. Auftakt des Jubiläums war der Festgottesdienst in der St. Martin Kirche mit Prodekan Gerhard Ehrl aus Lauterhofen. Vertreten waren neben dem Jubelverein noch Fahnenabordnungen der Patenvereine sowie der örtlichen Feuerwehr. Der Geistliche mahnte, die Opfer des Krieges nicht zu vergessen.

Georg Kotzbauer (93, Bildmitte) ist der einzige noch lebende Kriegsteilnehmer der SRK Deinschwang. Es folgte die Ehrung der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege am Kriegerdenkmal. Die Ehrenformation mit Fackeln bildeten vier Reservisten der SKK Traunfeld. Kreisvorsitzender Emmerling aus Sulzkirchen, sprach ebenfalls Worte der Erinnerung und Bürgermeister Ludwig Lang aus Lauterhofen legte namens des Marktes einen Kranz nieder. Bei der anschließenden Jubiläumsfeier freute sich der Vorsitzende des Jubelvereins besonders, dass sein Vater, Georg Kotzbauer, als einziger ehemaliger Kriegsteilnehmer der SRK dem Jubiläum beiwohnte. Der Bürgermeister erinnerte an die Geschichte des Jubelvereins. Nach den Schrecken des 1. Weltkrieges hatten sich im Jahr 1919 die Kriegsheimkehrer zu einem „Krieger- und Kampfgenossenverein“ formiert, der nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1955 wieder neu belebt wurde. Zusammenhalt, Freundschaft und Menschlichkeit nannte der Bürgermeister als Grundpfeiler des Jubelvereins. Bei der SRK Deinschwang stehe die Pflege der Kameradschaft im Vordergrund der Vereinsaktivitäten. Lang dankte den Mit-

Viele Ehrungen standen auf der Tagesordnung der 100Jahrfeier der SRK Deinschwang.

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gliedern für die Pflege und den Erhalt des Ehrenmals im Deinschwanger Friedhof. Landrat Willibald Gailler freute sich über die aktive Arbeit des Jubelvereins, der damit auch einen Friedensbeitrag leiste. Emmerling rief die Mitglieder zum Zusammenhalt auf, „sonst sterben unsere Krieger- und Soldatenvereine aus“. Der Kreisvorsitzende weiter: „Eine friedliche Welt zu schaffen, das ist unsere Aufgabe!“ Text/Fotos: Hans Braun

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Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Richard und Georg Kotzbauer (Bayerischer Löwe). – Anton Dengler, Leonhard Gottschalk, Hans Hirschmann, Ludwig Kerschensteiner Senior, Ludwig Kerschensteiner jr., Josef Meier und Karl Sichert (40 Jahre); Albert Atzmannsdorfer, Clemens Deinhard, Helmut Deinhard, Hubert Frauenknecht, Peter Kerschensteiner, Erwin Kotzbauer und Martin Schottner (25).


Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Sulzbach-Rosenberg Jahresversammlung

VEREINSFÜHRUNG BESTÄTIGT Sulzbach-Rosenberg – Mit dem Ende des Weltkriegs vor 75 Jahren kehrte in Europa eine Zeit des Friedens ein. Dieser wird aber in vielen Teilen der Welt nicht eingehalten. Für dieses hohe Gut einzustehen, hat sich unter vielen gleichen Gruppen die SRK Sulzbach-Rosenberg zur Aufgabe gemacht. Die Jahresversammlung zeigte auf, wie dies bewältigt wird. Dem Jahresrückblick im Gasthof „Zum Bartl“ schickte 1. Vorsitzender Franz Schneller das Gedenken an die verstorbenen Kameraden voraus. Zum aktiven Vereinsleben zählten neben Teilnahmen an einer Gelöbnisfeier der Bundeswehr und am Volkstrauertag u.a. auch zwei vereinsinterne und das Kreispokal-Schießen sowie eine Wanderung. Einige Kameraden sorgten für die Pflege des Soldatenfriedhofs bei der Georgskapelle, die Sammmlung für die Kriegsgräberfürsorge erbrachte eine schöne Summe. Schnellers Dank galt allen Mithelfern und der Stadt, die bei den Denkmälern mit einsprang. Bürgermeister Michael Göth lobte die gute Arbeit und die Pflege von Denkmal und Soldatenfriedhof. Die SRK bereichere das Vereinsleben. Der Kreis- und Bezirksvorsitzende des BSB, Horst Embacher, bestätigte den zuverlässigen ehrenamtlichen Einsatz. Er informierte über die im Kreisverband geplante Fusion mit dem Amberger Land, die wohl nach letzten Klärungen im Jahr 2021 kommen wird. Nach Ablauf der Amtszeit folgte die Neuwahl des Vorstands. Der bisherigen Vereinsspitze wurde wieder das Vertrauen ausgesprochen. Per Handschlag nahm Embacher für den BSB die Verpflichtung zu dessen Satzung ab. Text/Foto: Franz Müller

Bei den Ehrungen (v.l.): SRK-Vorsitzender Franz Schneller, Dieter Meidenbauer, Kreis- und Bezirksvorsitzender Horst Embacher, Günter Fleischmann, Gerd Geismann und Bürgermeister Michael Göth.

Die Führungsspitze der SRK mit Bürgermeister Michael Göth, Franz Schneller und Horst Embacher (vorne v.l.).

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Für besondere Leistungen bzw. langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Günter Fleischmann (Verdienstkreuz 2. Klasse). – Gerd Geismann (30 Jahre); Dieter Meidenbauer (25). Der neue Vorstand der SRK Sulzbach-Rosenberg: Franz Schneller (1. Vorsitzender); Helmut Pilhofer (Stellvertretender Vorsitzender); Alfred Promm (Kassier); Otto Gareis (Fahnenträger); Günter Fleischmann (Schießmeister); Werner Zeltner, Gerd Meier, Leo Kurz und Hans Graf (Beisitzer); Reinhold Dütsch und Kurt Falk (Kassenprüfer).

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Oberpfalz Krieger- und Soldatenverein (KSV) Zeitlarn Generalversammlung

Aus den Bezirken

REKORDSAMMELERGEBNIS FÜR KRIEGSGRÄBERFÜRSORGE

treue Kameraden 3/2020

Zeitlarn – Zur Generalversammlung des KSV Zeitlarn konnte Vorsitzender August Baier im Saal der Vereinsgaststätte Götzfried 22 Mitglieder sowie mehrere Ehrenmitglieder und Ehrengäste begrüßen. Bürgermeister Franz Kröninger dankte dem KSV für die Arbeit, die der Verein das ganze Jahr über zum Wohl der Gemeinde geleistet hat. Er hob dabei besonders die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie die Gestaltung des Volkstrauertages hervor. Sein Dank galt auch der Mithilfe bei der Einweihung des neuen Rathauses. KSV-Vorsitzender Baier wies in seinem Jahresbericht noch einmal auf alle wichtigen Ereignisse und Veranstaltungen des Jahres hin. Besonders erfreut zeigte er sich über das mit fast 5.000 Euro sehr erfreuliche Sammelergebnis für

Franz Lorenz (l.) wurde für 40 Jahre Treue zur KSV geehrt. Vorsitzender August Baier und 1. Bürgermeister Franz Kröninger (v.l.) gratulierten.

die Kriegsgräberfürsorge. Hier bedankte sich Baier auch bei den Kameraden, die ihn bei der Sammlung unterstützt hatten. Für eine zielstrebige und erfolgreiche Reservistenarbeit fehlen dem KSV die engagierten

und jungen Mitglieder, so der Vorsitzende. Auch wesentlich mehr Interesse für die Veranstaltungen des Vereins könnten manche Kameraden aufbringen. Die Neuwahlen zum Vereinsvorstand gingen zügig vonstatten, nachdem schon Vorgespräche für die Ämterbesetzung geführt wurden. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurde Thomas Brandl und für 40 Jahre Franz Lorenz ausgezeichnet. Anton Hartmann und Johann Mathes jun. legten ihre Ämter als Böllerschützen nieder und erhielten ein Geschenk. Der wiedergewählte Vorsitzende August Baier informierte die Anwesenden über das anstehende 100-jährige Gründungsfest und das 20-jährige Bestehen der Friedenskapelle „Maria, Königin des Friedens“ im September 2021. Text/Foto: August Baier

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Thomas Brandl wurde für 25 Jahre KSV-Mitgliedschaft geehrt. KSV-Vorsitzender August Baier (l.) und 1. Bürgermeister Franz Kröninger gratulierten.

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Der neue Vorstand des KSV Zeitlarn: August Baier (1. Vorsitzender); Dr. Erik Schlegel (2. Vorsitzender); Eduard Pflügl (Kassier); Karl Heinz Kornburger (Schriftführer); Josef Feuerer und Franz Lorenz (Kassenprüfer); Johann Mathes und Karl Allmeier (Beisitzer); Martin Pflügl und Dr. Erik Schlegel (Fahnenträger); Christian Dirnberger und Stephan Krohn (Kanoniere).


Oberfranken Bezirksverband (BV) Oberfranken Bezirksversammlung

BEZIRKSVORSITZENDER NITZSCHE TRITT 2021 NICHT MEHR AN Himmelkron – Der Mitgliederstand des BV Oberfranken ist nach Aussage des Bezirksvorsitzenden Dr. Klaus-Dieter Nitzsche bei der Bezirksversammlung knapp unter die Grenze von 9.000 Mitgliedern gesunken. Trotzdem gibt es Kameradschaften, wie die SK Waischenfeld, die seit vielen Jahren die Zahl von 120 Mitgliedern halten können und die sich stetig verjüngen. In eigener Sache erklärte Nitzsche, dass er bei der Neuwahl 2021 nicht mehr zur Verfügung stehe. Einer seiner beiden Stellvertreter, Thomas Brecht, versicherte, dass er als Nachfolger bereit wäre. Der Datenschutzbeauftragten des BSB Marcus Köppel referierte zum Thema Datenschutz. Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist auf der Internetseite des BSB verfügbar. Nach Beendigung eines Vorstandsamtes, so Köppel, müssen die personenbezogenen Daten vernichtet oder zurückgegeben werden. E-Mails an einen größeren Empfängerkreis sollte man immer in „BCC“ versenden. Damit sehen die Empfänger nicht, an welche E-Mail-Adressen das Dokument verschickt wurde. Insgesamt sind die Anforderungen im Bereich Datenschutz verständlich und übersichtlich auf der Internetseite des BSB dargestellt und kein „Hexenwerk“.

Gut besucht war die Bezirksversammlung in Himmelkron. Johann Riedlinger wurde im Dezember 2019 zum Bezirksschießwart gewählt wurde. Zur Erreichbarkeit der Kreisverbände erhielt er vom Bezirksschriftführer Sven Dietel eine aktuelle Liste mit den erforderlichen Kontaktdaten. Nitzsches Stellvertreter Thomas Brecht stellte fest, dass nur eine geringe Anzahl von

BSB-Mitgliedern eingekleidet ist. Er würde es begrüßen, wenn aus dem Bereich des BSB die angebotenen Veranstaltungen für Reservisten stärker genutzt würden. Dies bekräftigte auch Michael Ries als VdRBw-Kreisorganisationsleiter. Ries gab einen ausführlichen Bericht über das Reservistenwesen, besonders in Oberfranken, ab. Sozialreferent Udo Rudel forderte die Anwesenden der Kreisverbände auf, verstärkt auf die Kameradenhilfe hinzuwirken. Die derzeit aktuellen Antragsformulare stehen zur Verfügung. Text: Sven Dietel Fotos: Alfons Reithmeier V.l.: Bezirksschießwart Johann Riedlinger, Stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Brecht, Bezirksvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Bezirksschriftführer Sven Dietel, Stellvertretender Bezirksvorsitzender Gerhard Will, BSB-Datenschutzbeauftragter Marcus Köppel.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberfranken Bezirksverband (BV) Oberfranken

Aus den Bezirken

Statt Soldatenwallfahrt nach Vierzehnheiligen

VERBÄNDE LEGTEN KRÄNZE NIEDER

treue Kameraden 3/2020

Vierzehnheiligen – Obwohl wegen der Corona-Maßnahmen in diesem Jahr die Soldatenwallfahrt nach Vierzehnheiligen ausfiel, wurde trotzdem der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege am dortigen Kriegerdenkmal gedacht. Mitglieder der ARGE Vierzehnheiligen-Wallfahrt trafen sich zu einem Gedenken, wobei die Vorsitzenden der BKV, Roland Leicht sen., und des BSB, Udo Rudel, einen Kranz niederlegten. Robert Fischer, Bezirksgeschäftsführer Volksbund Deutscher Kriegsgräberfür-

sorge Oberfranken, legte eine Blumenschale nieder. Roland Leicht sen. bedankte sich bei den Anwesenden, besonders beim Ideengeber, dem Lichtenfelser Stadtrat, Oberfeldwebel d. R. Roland Lowig.

Mit dem Abspielen des „Lieds vom guten Kameraden“ durch drei Mitglieder der Islinger Musikanten und dem „Vaterunser“ wurde das kurze Gedenken beendet. Text/Foto: Hartmut Klamm

BV Oberfranken

FLIEGERGRAB ALS MAHNMAL Mainroth – Beim Absturz seines Jagdflugzeugs bei Mainroth vor 75 Jahren musste der 19-jährige Fähnrich Waldemar Klüpfel im Wald bei Mainroth sein Leben lassen. Nach einem Angriff auf die bei Mainroth lagernden Amerikaner wurde sein Jagdflugzeug abgeschossen und zerschellte im Wald. Am 13. April 1945 schlugen die aus Rich-

Das Fliegerehrenmal im Wald nahe Mainroth (Archivfoto).

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V.l.: Robert Fischer (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge), Roland Leicht sen. (Stellvertretender Bezirksvorsitzender BKV Oberfranken), Udo Rudel (BSB-Kreisvorsitzender Lichtenfels) und Roland Lowig (Stadtrat in Lichtenfels).

tung Burgkunstadt anrückenden Amerikaner ein riesiges Lager mit Zelten und Armee-Fahrzeugen auf den Mainwiesen bei Mainroth auf. Plötzlich kurvten vier deutsche Jagdflugzeuge vom Typ Me 109 des Jagdgeschwaders 300 (Eigenname: „Wilde Sau“) am Himmel und beschossen die US-Fahrzeuge. Es kam zu einem kurzen Gefecht, bei dem eines der deutschen Flugzeuge abgeschossen wurde. Brennend flog die Maschine über die Dächer von Mainroth, verlor dabei immer mehr an Höhe und stürzte in ein Waldstück oberhalb des Dorfes. Der kurze Angriff der deutschen Jagdflieger und der darauffolgende Absturz wird wie folgt beschrieben: „Am Nachmittag des 13. April fliegen vier deutsche Me 109 G-10 der III. Gruppe des Jagdgeschwaders 300 einen Angriff mit Bordwaffen gegen US-Truppenansammlungen auf den Mainwiesen bei Mainroth. Dabei wird mindestens ein Fahrzeug in Brand geschossen. Dem 575. Luftabwehrbataillon der 11. US-Panzerdivision gelingt es, eine Me 109 zu beschädigen und eine weitere Maschine abzuschießen. Beim Absturz in ein Waldstück bei Mainroth kommt der Flugzeugführer Fähnrich Waldemar Klüpfel ums Leben.“ Die Amerikaner beauftragten einige Mainrother Männer damit, den Leichnam zu bergen und an Ort und Stelle neben den Resten der Messerschmidt zu begraben. Ein Augenzeuge berichtet wie dieser schreckensreiche Tag begann:

„Am Freitag den 13. April 1945 um 6.30 Uhr rollten die amerikanischen Panzer, Spähwagen, Lastwagen und Jeeps in nicht enden wollender Kolonne durch die engen Straßen der Unterstadt. Staunend und schweigend standen die Burgkunstadter am Straßenrand oder schauten verstohlen zu den Fenstern heraus und betrachteten die Kolonnen, die bis abends pausenlos Richtung Kulmbach fuhren. Eben diese Truppen schlugen dann in den Mainwiesen von Mainklein bis Rothwind ihr Lager auf. Dieses Ereignis sowie weitere vereinzelte Luftkämpfe bei Kirchleus, Ludwigschorgast und anderen östlich von Burgkunstadt gelegenen Orten führten vermutlich dazu, dass es im Wehrmachtsbericht diesem Tag hieß: Heftige Kämpfe im Raum Lichtenfels.“ An diesem Tag ruhte der Eisenbahnverkehr und der allgemeine Straßenverkehr war täglich auf wenige Stunden beschränkt. Noch gab es vereinzelte Kampfhandlungen in der weiteren Umgebung, da sich überall in den Wäldern noch versprengte deutsche Soldaten aufhielten. In den ersten Tagen nach der Besatzung war Ausgangssperre. Die Bevölkerung durfte nur morgens von 8 bis 10 Uhr und nachmittags von 14 bis 18 Uhr die Häuser verlassen, so lautete die erste Anordnung der Sieger. Erst am 8. Mai 1945, also knapp vier Wochen nach der Besetzung Burgkunstadts und des Obermaingebietes durch die Amerikaner, endete der schreckliche Zweite Weltkrieg mit


Oberfranken der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Am 4. März 1950 wurde der gefallene Fähnrich auf Veranlassung seines Vaters in seine Heimatstadt Miltenberg am Main überführt und dort beerdigt. Geblieben ist der Gedenkstein mit dem blanken Propeller, den sein Vater an der Absturzstelle errichten ließ.

Das Fliegergrab ist heute eine Stätte des Erinnerns. Direkt am 7-er Rundwanderweg der Stadt Burgkunstadt gelegen, wird es immer noch von vielen Wanderern aufgesucht. In augenfälliger Weise erinnern die Inschriften an die Schrecken des Krieges, in dem so viele hoffnungsfrohe junge Menschen vorzeitig aus dem Leben gerissen wurden.

Bis heute pflegen die Mitglieder der Soldatenkameradschaft Mainroth die Gedenkstätte, auch wenn die sterblichen Überreste des jungen Soldaten schon lange in seine Heimat überführt wurden. So wurde das Fliegergrab zu einem Mahnmal. Text/Foto: Peter Vietze

Soldatenkameradschaft (SK) Waischenfeld und Umgebung Generalversammlung

GROSSES VERDIENSTKREUZ AM BAND FÜR ROBERT SÖNNING Waischenfeld – Über eine hohe Auszeichnung des BSB konnte sich der langjährige Kassier und Geschäftsführer der SK Waischenfeld und Umgebung, Robert Sönning, während der Generalversammlung im Sportheim des SV Bavaria Waischenfeld freuen. BSB-Vizepräsident, Bezirks- und Kreisvorsitzender Klaus-Dieter Nitzsche verlieh ihm das „Große Verdienstkreuz am Band“ des BSB. Sönnig ist nicht nur einer der Aktivposten der 122 Mitglieder zählenden SK, sondern im BSB auch stellvertretender Kassenrevisor. Neben den Ehrungen standen auch Neuwahlen zum Vorstand auf der Tagesordnung, die nur Formsache waren. SK-Vorsitzender Werner Tiedtke erstattete wie immer einen umfassenden Tätigkeitsbericht, u.a. sprach er den sehr gelungenen Vereinsausflug mit 46 Teilnehmern zum Korbmarkt nach Lichtenfels an. Auch in

diesem Herbst soll ein Vereinsausflug durchgeführt werden. Zunächst aber wurde der im letzten Jahr verstorbenen Kameraden Horst Rühr, Franz Schuster und Fritz Brendel gedacht und als neues Mitglied Fritz Schrüfer begrüßt. Bürgermeister Edmund Pirkelmann, der aktuell auf Abschiedstour bei den Vereinen war, blickte insbesondere auf die Vereinstätigkeiten der Kameradschaft in den letzten 22 Jahren seiner Amtszeit zurück. Für Pirkelmann war es die erste Schirmherrschaft überhaupt, die ihm die Soldatenkameradschaft einst zu ihrem Jubiläum angetragen hatte. Die SK Waischenfeld bezeichnete Pirkelmann als einen der aktivsten Vereine in der Stadtgemeinde, der noch dazu der älteste Traditionsverein der Stadt ist. „Es war für mich eine schöne Zeit, mit den Vereinen zusammenzuarbeiten“, betonte Pirkelmann und wünschte sich, dass

sein Nachfolger und alle zukünftigen Stadträte die Zukunft unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ weiterhin gemeinsam gestalten. Sorge bereitete Pirkelmann das Erstarken der AfD, die in Waischenfeld bei der letzten Landtagswahl 15 Prozent erhielt. „Da war ich geschockt“, so Pirkelmann, der die AfD als „Katastrophe für Deutschland“ bezeichnete. „Ich hoffe und wünsche, dass der neue Bürgermeister und der neue Stadtrat die Kultur der Gemeinsamkeit erhalten“, so Pirkelmann. Denn nur dadurch könne man die Stadt nach vorne bringen. Pirkelmanns ganz besonderer Dank galt dem rührigen Vereinsvorsitzenden Tiedtke, der es immer wieder schaffe, neue und auch junge Mitglieder für den Verein zu gewinnen und zu begeistern. Auch Nitzsche hob in seinem Grußwort die große Gemeinsamkeit von jüngeren und älteren Kameraden in Waischenfeld hervor. Dies sei beispielgebend für den gesamten Kreisverband und darüber hinaus. Denn Vereine gestalten das Leben in den Städten und Gemeinden, so Nitzsche. Text/Foto: Thomas Weichert

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Kaspar Hager (65 Jahre); Wilbert Neumeister (40); Klaus Löhr, Friedolin Schnörer, Georg Söllner, Alfons Zeilmann, Hans Adelhardt, Peter Bartsch und Reinhard Schrüfer (25). - Martin Müller (Ehrenkreuz).

V.l.: 2. Vorsitzender Manfred Huppmann, Bezirks- und Kreisvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Nitzsche und SK-Vorsitzender Werner Tiedtke gratulieren Kassier Robert Sönnig zum „Großen Verdienstkreuz am Band“.

Der neue Vorstand der SK Waischenfeld u. Umgebung: Werner Tiedtke (1. Vorsitzender); Manfred Huppmann (2. Vorsitzender); Georg Söllner (3. Vorsitzender); Robert Sönning (Kassier); Wolfgang Tiedtke (Schriftführer); Hans Dinkel, Klaus Löhr, Tobias und Siegfried Wolf sowie Martin Müller (Beisitzer); Konrad Schrüfer und Franz Eckert (Kasenprüfer).

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Mehrzweckkampfflugzeuge Tornado im Formationsflug. © Bundeswehr/PIZ Luftwaffe

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Oberfranken Soldatenkameradschaft (SK) Creußen Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

ZAHLREICHE EHRUNGEN

treue Kameraden 3/2020

Creußen – Bei der Jahreshauptversammlung der SK Creußen und Umgebung mussten einige Vorstands-Posten neu vergeben werden. Zudem gab es zahlreiche Ehrungen. SK-Vorsitzender Jörg Weigel bedankte sich bei den Mitgliedern für ihre aktive Teilnahme bei den zahlreichen Veranstaltungen, die die SK Creußen im Laufe des vergangenen Jahres besucht hatte und für die Unterstützung bei der Durchführung von Vereinsveranstaltungen. Text/Fotos: Brigitte Freiberger

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Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Georg Wendl (50 Jahre); Dieter Kürzdörfer und Johann Traxler (35); Brigitte Freiberger (20); Günter Keller (15); Kurt Ackermann, Michael Krug, Dieter Scherm, Helmut Vizethum, Karl-Heinz Vogel, Berta Weigel und Jörg Weigel (10); Franziska Neuner und Jürgen Späthe (5). Der neue Vorstand der SK Creußen: Jörg Weigel (1. Vorsitzender); Helmut Neuner (2. Vorsitzender); Wilfried Engelbrecht (Schriftführer); Emilie Richter (1. Kassier); Thomas Peller (2. Kassier); Brigitte Freiberger, Jürgen Späthe und Reinhardt Späthe (Beisitzer); Hans Schirmer und Egbert Wölfel (Revisor); Michael Leyerer und Günter Keller (Fahnenträger).

Soldatenkameradschaft (SK) Seybothenreuth Jahreshauptversammlung

2022 WIRD 100-JÄHRIGES GEFEIERT Seybothenreuth – Vorsitzender Herbert Kennerknecht gab nach der Totenehrung für die verstorbenen Kameraden bei der gut besuchten Jahresversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft und der Kassenprüfer in der Gaststätte Ruckriegel einen Rückblick auf das vergangene Jahr 2019 und einen Ausblick auf die geplanten Aktivitäten der SK Seybothenreuth im Jahr

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Die Geehrten mit dem SK-Vorsitzenden Jörg Weigel (vorn r.), dem Kreisvorsitzenden Jürgen Hädinger und Bürgermeister Martin Dannhäußer (hinten 1. bzw. 3.v.l.).

Der neue Vorstand der SK Creußen (v.l.): vorne: Helmut Neuner, Thomas Peller, Reinhardt Späthe, Jürgen Späthe, Günter Keller, SK-Vorsitzender Jörg Weigel; hinten: Egbert Wölfel, Kreisvorsitzender Jürgen Hädinger, Michael Leyerer, Brigitte Freiberger, Emilie Richter, Bürgermeister Martin Dannhäußer, Wilfried Engelbrecht.

2020. Im Jahr 2022 wird die SK Seybothenreuth 100 Jahre alt. Planungen zur Ausgestaltung dieses Jubiläums sollen 2021 angegangen werden. Neben Festbesuchen örtlicher Vereine und Teilnahme an Veranstaltungen der Gemeinde führte die SK Seybothenreuth drei Dorfabende für die gesamte Bevölkerung durch. Diese sind auch im Jahr 2020 wieder vorgesehen. Die SK beklagte wieder mehrere Todesfälle in ihren Reihen und einen stark rückläufigen Mitgliederschwund aufgrund des hohen Durchschnittsalters der Mitglieder. Allerdings konnte auch wieder ein Neumitglied geworben werden. Der Verein zählt aktuell 42 Mitglieder. Text: Bernd Swatschek

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Günther Fischer und Hans Unterburger (40 Jahre); Karl-Heinz Probst, Alexander Porsch und Andreas Albert (25). – Adolf Hundshammer (Fahnenträgerabzeichen Silber); Philip Grimm (Fahnenträgerabzeichen Bronze). Der neue Vorstand der SK Seybothenreuth: Herbert Kennerknecht (1. Vorsitzender); Bernd Swatschek (2. Vorsitzender); Adolf Hundshammer (Schriftführer); Philip Grimm (Kassier); Hans Kauper, Fritz Keil, Armin Hagen, Reinhard Preißinger (Beisitzer); Heinz Lauterbach und Alexander Porsch (Kassenprüfer).


Oberfranken

Soldatenkameradschaft (SK) Isling

KERZE ZUR ERINNERUNG AN DAS UNFASSBARE Isling – In der Osternacht weihte Pfarrer Hendrik Chelkowsky neben den Osterkerzen der Pfarrgemeinden auch eine Gedenkkerze, die von der SK Isling zur Erinnerung an ein Ereignis in den letzten Kriegstagen 1945 gestiftet wurde. Am Ostersonntag jährte sich der Beschuss von Isling durch US-Truppen zum 75. Mal. Durchziehende Soldaten schossen auf ein Aufklärungsflugzeug, das über den kleinen Ort flog, weil sie von einem Bauern kein Fahrrad bekamen. Kaum 20 Minuten später brach über Isling die Hölle herein. Die US-Artillerie schoss mit Phosphorgranaten. Gott sei Dank schlugen viele von ihnen ins freie Feld ein, sonst wäre kein Gebäude mehr stehen geblieben. Die ersten Treffer schlugen am Marktplatz ein, keine 15 Meter neben der Tanzlinde von Isling, die über 850 Jahre alt und seit einigen Jahren Baum der Bayern ist. Acht Häuser und neun Scheunen wurden zerstört und ein Raub der Flammen. Die junge 22-jährige Anni Fischer wurde von einen Granatsplitter getötet. Die Kerze zum Gedenken an diesen schrecklichen Tag wird bei jeder Messe in der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer entzündet. Text/Foto: Roland Lowig

V.l.: SK-Ehrenvorsitzender Johannes Webepals, Pfarrer Hendrik Chelkowsky und der 2. Vorsitzende Roland Lowig.

Soldatenkameradschaft (SK) Sachsendorf/Neuhaus Jahreshauptversammlung

ANERKENNUNG FÜR VEREINSTREUE Sachsendorf/Neuhaus – Mit Handschlag begrüßte SK-Vorsitzender Gerhard Stadter zum Auftakt der Jahreshauptversammlung des Vereins Ende Februar die beiden neuen Mitglieder Dominik Schwarzmann und Paul Schilling. In einer kurzen Schweigeminute gedachten die Mitglieder anschließend den

gefallenen Kameraden beider Weltkriege. Nach den Grußworten des Bezirks- und Kreisvorsitzenden Klaus-Dieter Nitzsche wurden Mitglieder für langjährige Treue geehrt. Stadter berichtete über die Aktivitäten des Vereines im vergangenen Jahr. Text/Foto: Wolfgang Schrenker

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Für ihre langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Hans Lang und Gerhard Stadter (50); Bruno Bächmann, Erwin Bernard, Josef Brehm, Theo Fuchs, Bernard Güldner, Georg Niegel, Hans Schrenker, Dieter Schwarzmann, Georg Söhnlein und Siegfried Stadter (40); Karl-Wilhelm Götz, Erwin Hahn, Helmut Lang, Wolfgang Schrenker, Meinhard Stadter und Dieter Wolf (10).

Die Geehrten mit dem SK-Vorsitzenden Gerhard Stadter (l.) und dem Bezirks- und Kreisvorsitzenden Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (4.v.r.).

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Mittelfranken Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Streudorf Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

ERSTMALS FAHNENTRÄGERABZEICHEN VERLIEHEN

treue Kameraden 3/2020

Streudorf – Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder standen neben einem umfangreichen Jahresbericht im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der SKK Streudorf im „Frankenhof“. SKK-Vorsitzender Markus Reithmeier begrüßte besonders den Ehrenvorsitzenden Günther Raab sowie den BSB-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Kittsteiner. Nach dem Gedenken der Toten und Gefallenen ging Reithmeier auf Schwerpunkte des vergangenen Jahres ein, etwa die Teilnahme am Volkstrauertag, die Radl-Tour mit Bogenschießen sowie den „Limesmarsch“ am Altmühlsee. Das traditionelle Weinfest im Reulein’s Stodl und das Ergebnis der Sammlung für den Volksbund „Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ erbrachte 555 Euro. Sein Dank galt den Sammlern und Spendern bei der Hauslistensammlung. Mit einer Vorschau auf das Vereinsjahr 2020 sowie Wünschen und Anträgen beendete der der 1. Vorsitzende die Versammlung. Text/Foto: Peter Brandl

Die Geehrten mit dem SKK-Vorsitzenden Markus Reithmeier (l.) sowie (v.r.) Ehrenvorsitzenden Günther Raab und BSB-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Kittsteiner.

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Friedrich Glotz und Herbert Ringler (35 Jahre); Thomas Friedel, Roland Herzog, Werner Roll, Rüdiger Leiner, Gerhard Loy und Friedrich Meyer (25); Thomas Gutmann, Manfred Monninger, Markus Ringler, Werner Barthel, Ronny Beckert, Wolfgang Löhner, Thomas Ruß und Martin Wagner (20); Michael Sörgel (10). – Hans Hahn, Eduard Sand, Jürgen Beierlein, Alfred Dörr und Karlheinz Herzog (Fahnenträgerabzeichen „Bronze“).

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2020 ist der 6. Juli 2020

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Cronheim

NACHTWANDERUNG ZUR ‚BRUI‘ Cronheim – Im März führte die KSK Cronheim ihre jährliche Nachtwanderung – heuer nach Obermögersheim in die Traditionsgaststätte „Zur „Brui“ – durch. Das Brauhaus besteht seit dem 17. Jahrhundert und ist ein Haus mit privatem Braurecht auf Lebenszeit, das von Braumeisterin Wilhelmina Bickel, der „Brui Mina“, bis zu deren Tod in der traditionellen alten Brauweise betrieben wurde. Die Wandergruppe mit Senioren, Frauen und Kindern nahm fünf Kilometer unter die Füße, bevor sie nach rund einer Stunde an der bekannten Braustätte eintraf, wo bereits deftiges Essen und Getränke warteten. Norbert Schulz übernahm mit seinem Akkordeon die musikalische Umrahmung des Abends. Es wurde kräftig gesungen und so kam es zu einem lustigen Kameradschaftsabend mit Jung und Alt, bevor der Rückweg anText/Foto: Peter Brandl getreten wurde.

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Gemütliches Beisammensein mit gemeinsamem Singen. Die Liedtexte liegen schon parat.


Mittelfranken Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Gräfensteinberg Jahreshauptversammlung

VERDIENTE MITGLIEDER AUSGEZEICHNET Geiselberg – Die KSK Gräfensteinberg führte Ende Februar im Vereinslokal „Rutz“ ihre Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen durch (Info). Dazu konnte KSK-Vorsitzender Friedrich Steinbauer auch Haundorfs 1. Bürgermeister, Karl Hertlein, sowie den BSB-Kreisvorsitzenden KarlHeinz Kittsteiner und den Ehrenkreisvorsitzenden Günther Raab begrüßen. Nach dem Totengedenken wandten sich Hertlein und Kittsteiner an die Versammlung. Der Kreisvorsitzende sprach von der guten Zusammenarbeit im Kreisverband, sowie den erwarteten Zuwendungen der Bayerischen Staatsregierung an den BSB. Steinbauer berichtete über Aktivitäten im Vorjahr und Planungen für 2020 und gab den derzeitigen KSK-Mitgliederstand mit 28 Kameraden, davon zwei Ehrenmitglieder und drei Böllerschützen, bekannt. Text/Fotos: Peter Brandl

Der neue Vorstand mit Bürgermeister Karl Hertlein, Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Kittsteiner und KSK-Vorsitzenden Friedrich Steinbauer.

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: 45 Jahre: Erwin Dörsch und Friedrich Steinbauer (45 Jahre); Hermann Edel, Karl Frabscha und Friedrich Jäger (40 BSB u. Verein); Klaus Steinbauer (35). - Reiner Hirsch (Verdienstkreuz 2. Klasse); Hermann Edel und Kurt Knoll (Ehrenkreuz); Andreas Nehmeier (Fahnenträgerabzeichen in „Silber“). Der neue Vorstand der KSK Gräfensteinberg: Friedrich Steinbauer (1. Vorsitzender); Rene Laux (2. Vorsitzender); Reiner Hirsch (Kassier); Karl Frabscha (Schriftführer); Klaus Oswald und Lothar Fuchs (Kassenrevisoren); Kurt Knoll, Andreas Nehmeier und Daniel Röcker (Revisoren).

Die geehrten Kameraden mit dem Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Kittsteiner.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Mittelfranken Kameraden- und Reservistenverein (KRV) Bechhofen Hauptversammlung

Aus den Bezirken

VOLKSLIEDERSINGEN FINDET VIELE FREUNDE

treue Kameraden 3/2020

Bechhofen – Der KRV Bechhofen hat im vergangenen Jahr wieder verschiedene Aktivitäten entwickelt und dabei die Gemeinschaft gepflegt. Wie der Vorsitzende Dieter Leis in der Hauptversammlung mitteilte, habe das eingeführte Volksliedersingen viele Freunde gefunden, so dass beim letzten Treffen rund 40 Interessenten anwesend waren. Aber auch über weitere Aktivitäten konnte Leis berichten, z.B. einen Ausflug nach Mellrichstadt, das Bürgerschießen in Reichenau und die Beteiligungen an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Er dankte allen Vereinsmitgliedern für ihre Mithilfe bei den verschiedenen Aktionen. Leis informierte auch über diverse Planungen für 2020. Ob diese Veranstaltungen aller-

V.l.: Max Linsenmeier, Edmund Lechner, Markus Schober und Rudolf Seifert erhielten das BSB-Ehrenkreuz.

dings stattfinden werden, hängt von den geltenden Corona-Schutzmaßnahmen ab. Johannes Flierl teilte mit, die Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge habe 475 Euro erbracht. Allen Sammlern wurde für ihren Dienst gedankt. Die Grüße des Altkreises Feuchtwangen überbrachte dessen Vorsitzender Josef Christ. Er gab bekannt, dass im hiesigen

Kreis 18 Kameradschaften mit rund 1.050 Mitgliedern vertreten seien. Dem KRV Bechhofen gehören zahlreiche Mitglieder an, die der Organisation seit vielen Jahren die Treue gehalten haben bzw. sich über das normale Maß hinausreichende Verdienste erworben haben. Etliche davon wurden nun in der jüngsten Hauptversammlung geehrt. Kreisvorsitzender Christ betonte, die Geehrten hätten wiederholt ihre Verbundenheit mit der Organisation bewiesen und einen Teil ihrer freien Zeit der Gemeinschaft gewidmet, was eine besondere Anerkennung verdiene. Text: Reinhard Dugas/tK

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Zahlreiche KRV-Mitglieder wurden für langjährige Vereinstreue ausgezeichnet.

Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Max Linsenmeier (60 Jahre); Werner Feldner, Edmund Lechner, Herbert Maurer, Jakob Hedrich und Franz Kristen (50); Roland Endres (40); Johannes Flierl und Sven Waidmann (15). – Rudolf Seifert und Edmund Lechner (Ehrenkreuz 2. Klasse); Max Linsenmeier und Markus Schober (Ehrenkreuz Bronze).

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Kirchensittenbach

TRAUER UM GEORG GERSTACKER Kirchensittenbach – Die SRK Kirchensittenbach trauert um ihr am 30. April nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenes Ehrenmitglied Georg Gerstacker. Er hinterlässt eine große Lücke im Verein. Der Verstorbene diente im Jahr 1959 als Funkwart beim Panzerpionierbataillon 4 in München. Im gleichen Jahr trat er in die SRK Kirchensittenbach ein und war lange Jahre deren 2. Vorsitzender. 1979 wurde er mit dem BSB-Verdienstkreuz 2. Klasse und im Jahre 2004 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Zum SRK-Ehrenmitglied wurde Georg Gerstacker 2017 ernannt. Text: SRK Kirchensittenbach/tK

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Mittelfranken Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Obermässing Kriegsende 1945

KRIEG VON SEINER SCHLIMMSTEN SEITE Obermässing – Am 24. April 1945, zehn Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner in Obermässing, ereignete sich ein für das kleine Dorf einmaliger Vorgang, der den Krieg von seiner schlimmsten Seite zeigte. In Obermässing wurde ein russischer Kriegsgefangener erschossen. Der 18- oder 19jährige Mann sollte eine goldene Uhr gestohlen haben. Er war mit

weiteren ca. 3.000 Kriegsgefangenen verschiedener Nationen in mehreren Scheunen in Obermässing untergebracht, die von der SS bewacht wurden. Die Einheit war Teil der SS-Panzergrenadierdivision „Götz von Berlichingen“, die in Südfranken und der angrenzenden südlichen Oberpfalz jeden Quadratzentimeter Boden zu verteidigen versuchte. Der junge Mann, so wird von den „Alten“ erzählt, war hilfsbereit und arbeitete bei verschiedenen Bauern auf dem Hof mit. Bei dem Bauern, dem die goldene Uhr angeblich gestohlen wurde, hackte er in diesen Tagen Holz und wie Zeitzeugen erzählen, kam er gar nicht in dessen Haus. Aber die Uhr war weg und der stellvertretende Kommandant der SS-Einheit, ein

Mitglieder der SKK Obermässing errichteten vor fast 30 Jahren das Denkmal.

fanatisierter Offizier, ließ ihn erschießen. Das Grab am Waldrand nahe der Ortschaft hatte der junge Mann selbst oder auch andere Gefangene mit ihm ausheben müssen. Nach der Erschießung tauchte die Uhr wieder auf, sie war angeblich nur verlegt gewesen. Das Grab wurde nach dem Krieg mit einem Holzkreuz versehen und seitdem gepflegt, ehe die „SKK Obermässing und Umgebung“ 1991 einen Sandstein zurecht haute und eine Gedenktafel mit der Inschrift „Hier ruht ein russischer Soldat † 1945“ anbrachte. Das Grab soll auch weiterhin der Mahnung und der Erinnerung dienen. Text/Fotos: Stephan Neubauer

Das Grab des russischen Soldaten heute.

Kreisverband (KV) Ansbach

TRAUER UM SIEGFRIED SCHNEIDER Ansbach – Der KV Ansbach trauert um Siegfried Schneider, langjähriger Kreisreservistenreferent und Vorsitzender der Soldatenkameradschaft (SK) Neunkirchen, der am 9. März im Alter von 70 Jahren überraschend verstarb. Der Verstorbene leistete seinen Grundwehrdienst vom 1.1.1968 bis 31.3.1970 bei der Marine in Glückstadt ab. 1970 trat er in die SK Neunkirchen ein und bekleidete im Laufe der Zeit die Ämter Schriftführer, Vereinsschießwart, Reservistensprecher und fungierte ab 2018 als 1. Vorsitzender. Im Kreisverband engagierte er sich von 2001 bis 2014 als Kreisreservistenreferent. In dieser Funktion sorgte er dafür, dass das Schießen um den Wanderpokal „Oberstleutnant Dr. Sturm-Pokal“ des KV Ansbach trotz mancher Widerstände seitens der Bundeswehr, alljährlich auf der Standortschießanlage Roth durchgeführt werden konnte. Wegen seines ruhigen, besonnenen Wesens war Siegfried Schneider allseits beliebt. Zahlreiche Abordnungen aus den Kameradschaften des Kreisverbandes sowie der Kreisvorsitzende Fritz Netter und Landesreservistenbeauftragter Christian Emmerling verabschiedeten den verdienten Kameraden ehrenvoll. Text/Foto: Robert Krusche

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Mittelfranken Kreisverband (KV) Neustadt/ Aisch – Bad Windsheim Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

SCHWIERIGE ZEITEN

treue Kameraden 3/2020

Lenkersheim – Die Jahreshauptversammlung des KV Neustadt/Aisch – Bad Windsheim fand trotz der schwierigen Situation rund um COVID-19 Anfang März statt. Im Kreisverband gibt es derzeit noch 29 Kameradschaften mit 1.030 Mitgliedern. Zur Hauptversammlung begrüßten Vorsitzender Bernd Finkenberger und dessen Vertreter Daniel Pfeiffer aus Rauschenberg zahlreiche Mitglieder aus 20 erschienen Vereinen sowie den Landrat und weitere Gäste, darunter auch Teilnehmer von Vereinen, die noch nicht Mitglieder im BSB sind. Den Einzelberichten der Vereine konnten man entnehmen, dass sie zwar mit Veranstaltungen das Leben in den Orten bereichern, es aber seit Aussetzung der Wehrpflicht Probleme gebe, neue Mitglieder zu finden. Finkenberger ist allerdings der Auffassung, allein die Abschaffung der Wehrpflicht könne man nicht mehr als Grund für die abnehmende Mitgliederzahl nennen, dieses Problem hätten auch Sportvereine und freiwillige Feuerwehren. Selbst hier fehle der Nachwuchs.

Die Soldatenvereine müssten zu Familienvereinen werden, d.h. für die Familien Anlaufpunkte sein. Viele Kameradschaften aus dem Kreis haben sich bereits geöffnet und ihre Satzung angepasst. So berichtete Pfeiffer, dass auch sein Verein, die SK Rauschenberg, dieses Jahr ihre Satzung geändert habe und nun hoffe, damit den Verein am Leben erhalten zu können. Vor allem in den Städten fehle der kameradschaftliche Zusammenhalt. Ortsverbände in Bad Windsheim und Uffenheim wurden bereits aufgelöst, in Neustadt und Scheinfeld mehren sich die Anzeichen für ein Ende. Dies berichtete auch Roland Pachtner, der seit einem Jahr die Vereinigung der Soldatenkameradschaften Neustadt und Umgebung führt. Landrat Helmut Weiß stellte die wertvolle Arbeit der Soldatenkameradschaften zum Gedenken an die Gefallen und Vermissten heraus. Er selbst habe beim BGS gedient und betonte, wie wichtig die Wehrpflicht, auch im Hinblick auf das zivile Leben, war. Viele Soldaten konnten ohne großen Kostenaufwand den LKW-Führerschein erwerben, der im Anschluss an die Dienstzeit auch nicht-militärisch, oft bei der freiwilligen Feuerwehr von großen Nutzen sein konnte. Gegenwärtig haben auch diese Vereine hierdurch einen entsprechenden Mangel an Fahrzeugführern. Der Landkreis wolle daher solche Führerscheine fördern, da der Preis dafür mittlerweile in einem

fünfstelligen Euro-Preisbereich angekommen sei. Der Bad Windsheimer Bürgermeister Bernhard Kirsch erinnerte an das historische Datum 15. April 1945, an dem vor 75 Jahren die letzten Kampfhandlungen während des Zweiten Weltkrieges bei Bad Windsheim stattfanden. BSB-Landesreservistenbeauftragter Christian Emmerling stellte das Sozialwerk des BSB und dessen Aufgaben kurz vor. Der Bezirksorganisationsleiter des Reservistenverbandes, Dieter Hummel, hob die gute Kameradschaft mit dem BSB hervor. Er überreichte Bernd Finkenberger als Dank das Buch „60 Jahre Reservistenverband“. Dirk Mewes als Vertreter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge bedankte sich für die großartige Unterstützung durch den BSB. Er berichtete über die aktuellen Sammelergebnisse und stellte die große Spendenbereitschaft

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Für besondere Verdienste um den BSB bzw. den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurden geehrt: Roland Pachtner, Heinrich Kortum und Erich Paulitsch (BSB-Verdienstkreuz). – Thomas Schöler und Reinhold Beck (Silberne Verdienstspange des Volksbunds); Heinrich Stiegler (Albert-Schweitzer-Medaille).

V.l.: Dieter Hummel, Kreisvorsitzender Bernd Finkenberger, Roland Pachtner, Erich Paulitsch, Heinrich Kortum, Helmut Weiß und Daniel Pfeiffer.

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Mittelfranken

V.l.: Bernhard Kirsch, Reinhold Beck, Heinrich Stiegler, Thomas Schöler, Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Dirk Mewes, Helmut Weiß und Kreisvorsitzender Bernd Finkenberger. in Bayern heraus. Leider würden es immer weniger Sammler und so immer schwerer die notwendigen Spenden zu bekommen. Zum Ende dankte Finkenberger nochmals den Soldatenkameradschaften für 75 Jahre Frieden. Ihre Arbeit für die Erinnerung an die Kriege der Vergangenheit und Gegenwart halte diese Erinnerung in den Köpfen

der Menschen aufrecht. Diese Mahnung dürfe nicht verloren gehen. Auch die Unterstützung der Bundeswehr gehört dazu. Dies alles sind unbezahlbar wichtige Dienste, die Soldatenvereine für die Allgemeinheit in Deutschland leisten. Sie haben somit einen großen Verdienst um 75 Jahre Frieden in Freiheit.

Zum Ende der Versammlung erinnerte Bernd Finkenberger an bevorstehende Veranstaltungen. Er freue sich schon heute, viele Kameraden und Freunde wieder zu sehen. Er beschloss die Versammlung mit dem Abspielen und Singen der Nationalhymne. Text/Foto: Daniel Pfeiffer

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2020 ist der 6. Juli 2020

Soldaten- und Kriegerkameradschaft 1872 (SKK) Nennslingen Jahreshauptversammlung

SCHRIFTFÜHRER DRINGEND GESUCHT Nennslingen – Bei der Jahreshauptversammlung der SKK 1872 Nennslingen Ende Februar im Vereinslokal „Gasthaus Lehmeier“ konnte Vorsitzender Alfred Blädel u.a. den Kreisvorsitzenden Hans Bauernfeind und den Ehrenvorsitzenden Helmut Gloßner willkommen heißen. Mehrere Mitglieder wurden geehrt. Nach dem Totengedenken bedankte sich Blädel für das rege Vereinsleben und schloss hierbei auch die Schießgruppe und die Böllerschützen mit ein. Vorausschauend für das Jahr 2020 hob er insbesondere den

4-Tages-Vereinsausflug „Rhein-Mosel-Eifel-Luxemburg“, die 4-Tageswanderung der Böllerschützen in die „Sächsische Schweiz“ und den regelmäßig im November stattfindenden Kameradschaftsnachmittag mit weiteren elf Kameradschaften aus dem Kreisverband Weißenburg hervor. Gerhard Ohl, der im Verein eine ganze Reihe von Ämtern auf sich vereinigt, hatte seinen Rücktritt als Schriftführer angekündigt. Es war fast voraussehbar, dass eine Neuwahl schwierig werden würde, da sich bereits bei den vorausgegangenen persönlichen Ansprachen keine Mitglieder hierzu bereit erklärten und auch in der Versammlung selbst kein Bewerber gefunden werden konnte. Nach längerem Hin und Her erklärte Ohl, dass er die Tätigkeit doch noch bis zum Ende der Wahlperiode ausüben werde. Hans Bauernfeind gab Informationen zu

diversen bevorstehenden Veranstaltungen des Kreisverbandes im Jahr 2020. Mit dem Dank an alle Vorstandsmitglieder für die gute Zusammenarbeit, an alle HelferInnen, Frauen, Sammler für die Kriegsgräberfürsorge, die Feuerwehr und die Marktgemeinde Nennslingen schloss Blädel die Versammlung. Text: Gerhard Ohl

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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden geehrt: Fritz Lehmeier und Karl Schabdach (50 Jahre); Herbert Hausmann (10). – Herbert Hausmann (10 Jahre Böllergruppe). – Gerhard Ohl (Großes Verdienstkreuz am Bande); Dieter Stoll (Fahnenträgerabzeichen in Gold).

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Mittelfranken Soldaten- und Kameradschaftsbund (SKB) Ettenstatt-Kaltenbuch

Aus den Bezirken

Jahreshauptversammlung

FESTER BESTANDTEIL DES GEMEINDELEBENS

treue Kameraden 3/2020

Ettenstadt – Zur Jahreshauptversammlung des SKB Ettenstatt-Kaltenbuch 1889 im Gasthaus Treiber in Ettenstatt konnte der 1. Vorsitzende Kurt Schade neben zahlreich erschienen Mitgliedern auch den 1. Bürgermeister der Gemeinde Ettenstatt Wilhelm Maderholz und den BSB-Kreisvorsitzenden Hans Bauernfeind begrüßen. Für langjährige Vereinstreue konnten mehrere Mitglieder geehrt werden. Nach der Totenehrung erfolgte Schades Bericht über die Termine und Aktivitäten des vergangenen Jahres und der Ausblick auf das Jahr 2020. Kassier Martin Pihale konnte einen befriedigenden Kassenbestand vortragen, somit stand einer Entlastung von Kassier und Vorstand nichts im Wege. Der SKB umfasst 58 zum Teil sehr lang-

V.l.: Martin Hölzel, Kreisvorsitzender Hans Bauernfeind, Stefan Sillinger, Martin Pihale, Bürgermeister Wilhelm Maderholz, Walter Eckerlein, SKB-Vorsitzender Kurt Schade. jährige Mitglieder und ist fester Bestandteil des Vereinslebens der Gemeinde. Wichtige Termine im Kalenderjahr sind u.a. die Sammlung für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge, die regelmäßig dank des Engagements der Sammler und Spender mit einem hohen Sammelergebnis durchgeführt wird,

und der Volkstrauertag mit Kranzniederlegung am Ehrenmal. Hieran beteiligen sich auch andere Ortsvereine. Mit einem Bratwurstessen und kameradschaftlichem Beisammensein klang die harmonische Versammlung aus. Text: Erich Grimm/Foto: Helmut Popp

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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Martin Foistner, Edwin Gloßner, Martin Hölzel, Martin Pihale und Stefan Sillinger (25 Jahre); Karl Amler (20).

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Cronheim Frühschoppen

CORONA UND DIE FOLGEN Cronheim – Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr trafen sich Mitglieder der KSK Cronheim mit ihrem Vorsitzenden Werner Glas zum Frühschoppen im Gasthaus „Freytag“. Hauptthema: Die wegen der Corona-Krise voraussichtlich ausfallenden Veranstaltungen in nächster Zeit. Mit einem Video-Rückblick auf das letzte Vereinsjahr kam es dennoch zu einem unterhaltsamen Text/Foto: Peter Brandl Vormittag.

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Gunzenhausen

ABSCHIED VON JOSEF ARNOLD Die SRK Gunzenhausen trauert um ihren Kameraden, den Vereinswirt Josef Arnold, der Ende März im Alter von 82 Jahren verstarb. Der Verstorbene war seit 1963 Mitglied in der Kameradschaft und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a mit dem „Verdienstkreuz II. Klasse“. Die SRK wird dem „Gunzenhäuser Original“ ein ehrendes Andenken bewahren. Text: Peter Brandl/Foto: Horst Kuhn

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Mittelfranken Krieger- und Reservistenkameradschaft (KRK) Spalt Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen

ERFOLGREICH NEUE MITGLIEDER GEWORBEN Spalt – Anlässlich der Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der KRK Spalt Anfang März konnte der 1. Vorsitzende Dieter Heubusch über die sehr positive Vereinsentwicklung der letzten drei Jahre und speziell des Vereinsjahrs 2019 bei berichten. Ohne weitere Bemühungen um den Verein und Mitgliederwerbung wäre derzeit ein Stand von nur noch 75 Kameraden von anfänglich 90 zu verzeichnen. Die Sportschützengruppe wäre nur noch mit zwei bis drei Aktiven formal auf dem Papier vorhanden gewesen. Noch 2017 war die Überlegung den Verein aufzulösen, da ein neuer Vorstand gefunden werden musste. Letztendlich ging es aber um den Verein und die lange Tradition. Zudem hätte eine Auflösung nicht den Grundwerten entsprochen. Im neuen Vorstand wurden Aufgaben verteilt und das Vereinsleben erst einmal, wenn auch geringfügig reduziert, so weitergeführt. Schnell war klar, dass man Neuzugänge heutzutage nur über die Sportschützengruppe und das Groß- und Kleinkaliberschießen gewinnen konnte. Hier können junge Menschen noch ohne großen Zwang aber mit großem Interesse ge-

funden werden. Das Sportschießen mit anschließendem Zusammensetzen zur Kameradschaftspflege hat sich dabei als sehr wichtig herausgestellt. So konnte Heubusch, der zugleich Vereinsschießwart ist, bei der Jahreshauptversammlung verkünden, dass der Verein seit vielen Jahren wieder 100 Mitglieder, davon 27 aktive Sportschützen, zählt. Die Sportschützengruppe hatte rund 30 Schießtermine im Jahr 2019 und damit eine sehr positive Entwicklung hinter sich. Die Neuwahlen konnten in Rekordgeschwindigkeit mittels Handzeichen abgeMaximilian Schwarz (l.) wurde vom KRK-Vorsitzenden Diewickelt werden. Selbst ter Heubusch (r.) für 40 Jahre Vereinstreue geehrt. zwei neue Beisitzer und zwei neue Kassenprüfer fanden sich sehr schnell aus den Neuzu- aber es ist ein Beispiel, dass es doch auch gängen. entgegen dem Trend gehen kann. Es mag nicht für alle Vereine das adäquate Text/Foto: Dieter Heubusch Mittel sein, um neue Mitglieder zu werben,

Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Unterwurmbach Jahreshauptversammlung

DER GEFALLENEN GEDACHT Unterwurmbach – Rund 940 Euro sammelte die SRK Unterwurmbach im vergangenen Jahr für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge. Eine stattliche Summe für eine kleine Kameradschaft mit 53 Mitgliedern, wie SRK-Vorsitzender Wolfgang Fuchs (stehend) bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Seßler“ feststellte. Vor Fuchs‘ Jahresrückblick gedachte die Versammlung der Gefallenen sowie aller im Krieg und in dessen Folge Verstorbenen. In seiner Vorschau wies Fuchs auf das am 25. Juli 2020 geplante 10-jährige Jubiläum der „BöllerText/Foto: Peter Brandl schützen“ hin.

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Unterfranken Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Wülfershausen Am 7. April vor 75 Jahren marschierten US-Truppen in Wülfershausen ein

Aus den Bezirken

GEDENKFEIER FÄLLT WEGEN CORONA AUS

treue Kameraden 3/2020

Wülfershausen – Am 8. Mai vor 75 Jahren endete mit der Kapitulation Deutschlands endgültig der Zweite Weltkrieg, was nicht nur in unserem Land, sondern in vielen anderen Ländern Anlass zu zahlreichen Gedenkveranstaltungen ist. In Wülfershausen endete dagegen der Krieg allerdings praktisch schon am 7. April 1945 mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, wenngleich sich noch viele Männer im Krieg oder bereits in Gefangenschaft befanden. Angst vor den anrückenden Alliierten Die Angst vor den heranrückenden Alliierten muss damals sehr groß gewesen sein, denn bereits am 27. Dezember 1944 war mit Reinholde Pfeuffer eine Ortsbewohnerin bei einem Bombenangriff in Fulda ums Leben gekommen. Noch Angst einflößender dürfte der Tod von Leonhard Drenkard und dessen Sohn Josef vier Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner gewesen sein. Die beiden waren mit ihrem Pferdegespann unterwegs und wurden kurz vor dem nördlichen Ortsrand bei einem Tieffliegerangriff getötet. Zudem hatten die Wülfershäuser

bis dahin schon 25 Gefallene und drei Vermisste zu beklagen. Natürlich hatte auch die Propaganda der Nationalsozialisten die Furcht vor den Feinden, besonders vor den „Negern“, angeschürt. Beim Einrücken der feindlichen Truppen blieb der Ort jedoch vor größeren Schäden verschont. Drei Wehrmachtssoldaten verloren ihr Leben Allerdings kamen drei Wehrmachtssoldaten ums Leben. Sie befanden sich auf dem Rückzug und waren von den Ortsbewohnern vergeblich aufgefordert worden, doch im Ort zu bleiben und sich den Amerikanern zu stellen. Sie wurden von den anrückenden Amerikanern getötet. Der damalige Bürgermeister Silvärius Heil beauftragte den Totengräber Georg Peter, die drei Gefallenen am Sterbeort beizusetzen. Bis Anfang der 50er Jahre pflegten die Mädchen der achten Schulklasse das Grab mit den drei Birkenkreuzen, bis die Toten auf einen Heldenfriedhof in Würzburg umgebettet wurden. Mit der Zeit ging die Erinnerung an dieses Grab verloren – bis vor 25 Jahren. Damals beschloss die örtliche SRK, eine Gedenkfeier anlässlich des 50. Jahrestages des Einmarsches der US-Truppen abzuhalten und

Bis Anfang der 50er Jahre waren drei deutsche Soldaten, die beim Einmarsch der US-Truppen in Wülfershausen getötet worden waren, in diesem Grab bestattet, bevor sie nach Würzburg umgebetFoto: Archiv Elmar Heil. tet wurden.

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dazu das Grab auf Kosten der Kameradschaft wiederherzurichten. Intensive erfolgreiche Nachforschungen zu den Namen der Gefallenen Anhand einer alten Fotografie mit den Namen der Getöteten stellte Elmar Heil, Vorsitzender der Soldatenkameradschaft, langwierige Nachforschungen an im Gemeindearchiv, auf den Heldenfriedhöfen in Gemünden und Würzburg, beim DRK-Suchdienst, bei der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der Angehörigen von Gefallenen sowie beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – mit Erfolg. Bei den Gefallenen handelte es sich um den 31jährigen Stabsgefreiten Karl Fröhlich aus Breitenfeld in der Steiermark, um den 17 Jahre alten Gefreiten Gerhard Jakel aus Vielbach im Westerwald sowie den 22jährigen Obergefreiten Josef Miller aus Weißenhorn bei Ulm. Heil fand die Adressen der Angehörigen heraus, schickte ihnen Bilder des alten sowie des neuen Grabes mit der dazugehörigen Geschichte und erhielt sehr dankbare Rückantworten und auch freiwillige Spenden für die Vereinskasse. Seit 25 Jahren kümmert sich Heil mittlerweile zusammen mit seiner Frau Helene um die Pflege des Grabes.

Neues Grab mit Elmar und Helene Heil. Vor 25 Jahren errichtete die Soldatenkameradschaft Wülfershausen zum Gedenken an die drei getöteten Wehrmachtssoldaten wieder das Gefallenengrab, das der erste Vorsitzende der Kameradschaft Elmar Heil zusammen mit seiner Ehefrau Helene nunmehr schon seit 25 Jahren pflegt. Foto: Silvia Eidel.


Unterfranken Absage der Gedenkfeier wegen Corona-Virus Für den 7. April hatte die Kameradschaft geplant, am Gefallenengrab eine Gedenkfeier „75 Jahre Einmarsch der US-Truppen und 25 Jahre Gefallenengrab“ abzuhalten, zu der bereits einige Ehrengäste ihre Zusage erteilt hatten. Im Anschluss daran wollte

Elmar Heil im Sportheim anhand gesammelter Augenzeugenberichte über die Ereignisse am Tag des Einmarsches vor 75 Jahren berichten. Vorgesehen war auch eine Ausstellung mit Bildern und Texten zu Ereignissen während der beiden Weltkriege, unter anderem Passagen aus dem Tagebuch eines Weltkriegsteilnehmers, der sei-

ne Erlebnisse vom Tag seiner Einberufung am 28. März 1944 bis zum Ende seiner Gefangenschaft am 25. Oktober 1948 niedergeschrieben hat. Doch aufgeschoben ist nicht abgehoben, und so beabsichtigt Heil, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Text: Elmar Heil

Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Kleinbardorf Jahreshauptversammlung

ERINNERN IST FRIEDENSARBEIT Kleinbardorf – Die SKK Kleinbardorf zählt mit 36 Mitgliedern eher zu den kleineren Vereinen im BSB-Kreisverband Rhön-Grabfeld. Was sie aber zu leisten im Stande ist, kann sich sehen lassen. Sie sorgt für die Pflege der Kriegerdenkmale und ist außerdem zuständig für die Gedenkfeier am Volkstrauertag, für ein Sommerfest, die Teilnahme an Festzügen befreundeter Vereine und örtlichen Prozessionen. Tradition ist es, beim Begräbnis verstorbener Mitglieder präsent zu sein und ihnen mit einer Fahnendelegation die letzte Ehre zu erweisen. Oder jährlich von Haus zu Haus zu gehen und für die Kriegsgräber zu sammeln. 2019 kamen fast 300 Euro zusammen, wie SK-Vorsitzender Bernhard Guck nicht ohne Stolz bei der Jahreshauptversammlung Anfang des Jahres im Pfarrgemeindehaus verkündete. Im Rückblick erinnerte er an die Aktivitäten in guter Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern und Aktiven. Besonders hervor hob Guck in seinem Rechenschaftsbericht für 2019 das 100. Gründungsjubiläum der SKK hervor. Die Feier des 100. Geburtstags in kleinerem Rahmen sei ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte gewesen. In den Ansprachen sei immer wieder deutlich geworden, dass Erinnern Friedensarbeit sei. Geehrt wurden dort Fabian Gessner und er selbst für 30-jährige Sammlertätigkeit zugunsten der Kriegsgräberfürsorge.

Fabian Gessner und Wilhelm Kleinhenz (vorn v.l.) wurden für 45- bzw. 20-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Es gratulierten (hinten, v.l.) stellvertretender Bürgermeister Gerhard Eckert, Kreisvorsitzender Günter Neundorf und SK-Vorsitzender Bernhard Guck. Kassier Matthias Hellmuth musste feststellen, dass die aufwändige Organisation der Geburtstagsfeier zum Jubiläum ein Minus von fast 1.400 Euro in der Kasse hinterlassen hatte. Insgesamt jedoch darf er mit den finanziellen Vereinsverhältnissen recht zufrieden sein. BSB-Kreisvorsitzender Günter Neundorf warb für die Kriegerwallfahrt am 5. Juli in Arnshausen bei Bad Kissingen. Ihm liegt daran, dass wieder zahlreiche Vereine teilnehmen, um sich für den Frieden stark zu machen. Der Stellvertreter des Bürgermeisters, Gerhard Eckert, fand freundliche Grußworte im Namen der Gemeinde. Er dankte der SKK für ihren gesellschaftlichen Beitrag. Der Kameradschaft gehören zehn Prozent der Ortsbevölkerung an.

Die Wahl des neuen Vorstands ging schnell über die Bühne. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig jeweils ohne Gegenkandidat per Akklamation wiedergewählt. Neundorf verpflichtete die Wiedergewählten per Handschlag und wünschte weiterhin viel Erfolg. Text/Fotos: Josef Kleinhenz

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Der neue Vorstand der SKK Kleinbardorf: Bernhard Guck (Vorsitzender); Fabian Gessner (Stellvertretender Vorsitzender); Matthias Hellmuth (Kassier); Reinhold Heppt (Schriftführer); Gerhard Rümmler sowie Reiner Heuchler (Kassenprüfer).

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Unterfranken Kreisverband (KV) Würzburg/ Main-Spessart Mehr als Freundschaft

Aus den Bezirken

TREFFEN MIT FOLGEN

treue Kameraden 3/2020

Karbach – 2007 besuchte eine Abordnung des ungarischen Vitézi-Rend auf Einladung des KV Würzburg/ Main-Spessart das zum 2. Internationale Würzburger Verbändetreffen in Kürnach und Bad Mergentheim. Vitéz Laszló Kiss und seine Ehefrau Andrea gehörten zur Delegation und kamen damals beim Gastgeber vitéz Rainer Schmitt unter. Seit diesem Ereignis besteht eine herzliche Freundschaft zwischen den beiden Familien. Private gegenseitige Besuche wurden zur regelmäßigen Tradition. Laszló Kiss, der neben seiner Tätigkeit als Törszkapitány beim Vitézi-Rend auch Vorstand des Mikecz-Kálmán-Huszáren-Bánderium ist, richtete mit Schmitt viele gemeinschaftliche Aktionen beider Verbände aus. Bei allen Ereignissen war die Tochter Regina

(v.l.): Bürgermeister Thomas Eberth, Braut und Bräutigam Regina und Joachim Ockfen, Andrea Eberth.

Hoch- und Deutschmeister Baden. So auch Weihnachten 2015. Zu dieser Zeit fand auch der Kürnacher Weihnachtsmarkt statt an, dem auch der Kameradenund Soldatenverein Kürnach beteiligt ist. Das Vereinslokal wird zum Getränkeausschank genutzt und einige Kameraden übernehmen im Schichtdienst die Bewirtung der Gäste. Am Nachmittag besuchte Schmitt mit seinem ungarischen Kameraden den Vitéz László Kiss und seine Tochter vitéz Regina Kiss. Weihnachtsmarkt. Sie trafen Bürgermeister Thomas der Familie Kiss als Husarin zugegen und Eberth und bei Glühwein, Punsch und fungierte aufgrund ihrer hervorragenden Weihnachtsbier entwickelten sich interesDeutschkenntnisse stets als Dolmetscherin. sante Gespräche. Als man sich verabschieNach dem Abitur hegte die junge Frau den dete, sagte der Bürgermeister: „Heute Wunsch in Deutschland Germanistik und Abend ab 22 Uhr gibt es erst richtig StimGeschichte zu studieren. Ohne viel Aufhe- mung hier.“ Obwohl Familie Kiss an diesem Abend eibens bot ihr die Familie Schmitt-Raaber kostenlos Unterkunft an, die sie sofort an- gentlich andere Planungen hatte, übernahm. 2014 zog das Husarenmädel nach zeugte der Husarenkapitän seine Familie Kürnach um und nahm ihr Studium an der davon, dass ein Abend unter Kameraden Julius-Maximillians-Unversität in Würzburg viel interessanter sei. Dieser Entschluss sollauf. Am Dorfleben konnte sie wegen des te einschneidende Folgen haben. Schmitt vielen Lernens und der Ausübung mehrerer nahm seinen Freund mit zum Weihnachtsmarkt. Dessen Tochter erklärte sich bereit, Jobs allerdings wenig teilnehmen. den Spüldienst für den restlichen Abend zu Die Eltern kamen regelmäßig zu Besuch, übernehmen. Eine Entscheidung, die ihr privat und auch zu Veranstaltungen des Kreisverbandes oder des Freundeskreises Leben verändern sollte. Als sie das Vereins-

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lokal betrat, erblickte sie Joachim Ockfen, den 2. Vorsitzenden des KSV Kürnach! – Es war Liebe auf den ersten Blick! Regina und Joachim sind seit diesem Augenblick unzertrennlich. Einige Wochen später zogen beide zusammen. Regina Kiss integrierte sich in jeder Hinsicht in die Kürnacher Dorfgemeinschaft. Sie ist mittlerweile Mitglied in mehreren Kürnacher Vereinen. Am 7. März 2020 wurde die beiden von Thomas Eberth getraut, begleitet von Böllerschüssen und vielen lustigen Sprüchen von Seiten des Bürgermeisters. Nach dem offiziellen Teil wurde am Vereinslokal des KSV, wo alles begann, mit etwa 200 Gästen aus dem In- und Ausland bei ungarischem Wein und von der Kameradschaft Karbach gesponserter ungarischer Geigenmusik das letzte große Fest vor der Corona-Sperre in Kürnach gefeiert. Schmitt: „Auch so lebt Europa! Hoffen wir, dass beide eine glückliche Ehe haben und dass das Husarenmädel die Zügel nicht all zu fest in Händen hält!“ Die kirchliche Trauung soll im nächsten Jahr in Budapest stattfinden. Text: Rainer Schmitt Foto: Josef Laudenbacher, Christa Eberth

Redaktionsschluss für treue Kameraden 4/2020 ist der 6. Juli 2020


Unterfranken Kreisverband (KV) Rhön-Grabfeld Kreisversammlung

INTERESSE AM SCHIESSSPORT SCHWÄCHELT Gollmuthhausen – Zur Kreisversammlung konnte der Kreisvorsitzende Günter Neundorf zahlreiche Mitglieder und einige Ehrengäste im Gemeindehaus begrüßen. Von 20 Ortskameradschaften waren die Vorsitzenden mit Abordnungen erschienen. Als Gastgeber gab der Vorsitzende der SK Gollmuthhausen, Rudi Übelacker, einige Einblicke in seine Kameradschaft. Er zeigte dazu auch die renovierte Vereinsfahne, deren Renovierung er als sehr gelungen und kostengünstig bezeichnete. Wie er freute sich auch Bürgermeister Michael Hey, dass die Kreisversammlung wieder einmal in Gollmuthhausen abgehalten wird. Er informierte über Geschichte, Infrastruktur und das Leben in seiner Gemeinde und wünschte dem Verband und der Kreisversammlung alles Gute. Die Ehrengäste Franz Sennefelder (BSB-Bezirksvorsitzender) und Otto Jahrsdörfer (Stellvertretender Bezirks- und Kreisvorsitzender des VdRBw-Unterfranken/Kreisgruppe Rhön-Saale) berichteten von aktuellen Themen aus der jeweiligen Verbandstätigkeit und stellten sich eingehenden Diskussionen. Zum Totengedenken wurden

die Namen der verstorbenen Mitglieder aus den Kameradschaften verlesen und zum Abschluss spielte ein Trompeter das „Lied vom guten Kameraden“. Neundorf berichtete über Aktivitäten des letzten Vereinsjahres und dankte allen Kameradschaften, die wieder die Kriegsgräbersammlung durchführten und die Gedenkfeiern am Volkstrauertag in den Gemeinden mitgestalteten. Einen besonderen Dank sprach er der Kameradschaft Aub mit

ihrem Vorsitzenden Harald Crestani für die sehr gut organisierte Friedenswallfahrt 2019 aus und dankte allen Kameradschaften, die daran teilnahmen. Am Schießsport im Kreisverband nehmen leider nur noch einige Kameradschaften teil. Die Funktion des Kreisschießwartes ist derzeit nicht besetzt. In der Diskussion wurde nach Lösungen gesucht, um den Schießsport aufrecht zu erhalten. Text/Foto: Siegbert Diemer

V.l: Stellvertretender VdRBw-Bezirks- und Kreisvorsitzender Otto Jahrsdörfer, BSB-Bezirksvorsitzender Franz Sennefelder, Bürgermeister Michael Hey, Vorsitzender SK Gollmuthhausen Rudi Übelacker, Kreisvorsitzender Günter Neundorf und Kreiskassenwart Thomas Neundorf.

Soldaten- und Bürgerkameradschaft (SBK) Obernbreit Jahreshauptversammlung

VIEL EHRE FÜR HANS LUTZ Obernbreit – Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der SBK Obernbreit wurde der stellvertretende SBK-Vorsitzende Hans Lutz für 45 Jahre Mitgliedschaft in der Kameradschaft geehrt. Die Auszeichnung nahm der Vorsitzende Reinhold Weber mit dem BSB-Kreisvorsitzenden Wilhelm Köhler vor. Zugleich wurde Lutz aufgrund seiner herausragenden Verdienste um die Kameradschaft zum Ehrenmitglied ernannt. In den mehr als vier Jahrzehnten hatte der Geehrte verschiedenste Funktionen im Verein inne, war Beisitzer, Fahnenträger und stellvertretender Vorsitzender. Vom BSB wurde er mit dem Verdienstkreuz 1. und 2. Klasse sowie dem Ehrenkreuz ausgeV.l.: 1. Vorsitzender Reinhold Weber, Stellv. Vorsitzender Hans zeichnet, vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit Lutz und Kreisvorsitzender Wilhelm Köhler der bronzenen Ehrennadel. In der Versammlung erinnerte Weber an Höhepunkte des vergangenen Jahres, etwa die Teilnahme am BSB-KK-Kreisschießen in Wiesenbronn mit erreichtem 2. und 3. Rang oder die Ausrichtung der Gedenkfeier zum Volkstrauertag gemeinsam mit der Marktgemeinde und der evangelischen Kirchengemeinde. Höhepunkt jedoch war die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Zum fünften Mal erreichte die Kameradschaft mit über 1.800 Euro ein höheres Ergebnis als im Vorjahr. Text: Reinhold Weber Foto: Wolfgang Lutz

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Oberbayern Kreisverband (KV) München Gedenkfeier zum Ende des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren

Aus den Bezirken

IM KLEINSTEN KREIS GEDACHT

treue Kameraden 3/2020

München – Eine große Gedenkfeier hatten der Landesverband Bayern des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der BSB-KV München aus Anlass des Endes des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren auf der Kriegsgräberstätte am Münchner Waldfriedhof geplant. Wegen der Corona-Pandemie fand lediglich eine Kranzniederlegung im kleinsten Kreise statt. Der Volksbund-Landesgeschäftsführer Jörg Raab erinnerte an die furchtbaren Auswirkungen des Krieges auf die

Menschen in Deutschland und in aller Welt. Allein die Zahlen der Toten seien schier unvorstellbar: „Der 2. Weltkrieg dauerte insgesamt sechs Jahre und einen Tag oder 2.194 Tage oder 52.641 Stunden. In jeder Stunde verloren 1.139, in jeder Minute 19 Menschen gewaltsam ihr Leben. Insgesamt an die 60 Millionen Tote“, so Raab. Der 2. Vorsitzende des Volksbund-Bezirksverbandes München, Oberstleutnant a.D. Heinrich Stadelmaier, betonte den heute immer wichtiger werdenden Wert von Kriegsgräberstätten als geschichtliche

Lernorte, die auch heutigen Generationen die Schrecken der Kriege und den unschätzbaren Wert eines friedlichen Zusammenlebens in Europa verdeutlichen. Danach sprach der BSB-Kreisvorsitzende München, Klaus Käfer, das Totengedenken zur Erinnerung an alle Opfer von Gewalt und Krieg. Den Abschluss bildete ein gemeinsam gebetetes „Vater unser“. Text: Thomas Koterba und Klaus Käfer Foto: Norbert Winkler

Mit einer Kranzniederlegung im kleinsten Kreis wurde auf der Kriegsgräberstätte am Münchener Waldfriedhof an das Ende des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren erinnert. Das Foto zeigt (v.l.): Thomas Koterba (Volksbund-Bezirksgeschäftsführer München), Klaus Käfer (BSB-Kreisvorsitzender München), Heinrich Stadelmaier (2. Vorsitzender Volksbund-Bezirksverband München), Jörg Raab (Volksbund-Landesgeschäftsführer Bayern) und Gerhard Krämer (Vorsitzender VKV Laim).

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberbayern

Kreisverband (KV) Fürstenfeldbruck Kreisversammlung

KOMPLETT NEUE FÜHRUNG Landsberied – Der BSB-Kreisverband Fürstenfeldbruck hat mit Franz Leckenwalter nicht nur einen neuen Vorsitzenden, sondern wählte einen komplett neuen Vorstand. Nachdem der bisherige Vorstand geschlossen seine Ämter zur Verfügung gestellt hatte, wurde am 13. März anlässlich der Jahreshauptversammlung die neue Führungsmannschaft gewählt. Bernhard Bienek, der stellvertretende Bezirksvorsitzende Oberbayern, nahm die Verpflichtung der neuen Mandatsträger vor. Zuvor aber bedankte er sich im Namen der Versammlung bei den ausgeschiedenen Vorstandskameraden und deren Frauen für die geleistete ehrenamtliche Verbandsarbeit. Text: Franz Leckenwalter/tK Foto: Martin Sedelmeier

Bernhard Bienek (vorn) verpflichtete die neuen Mandatsträger des KV Fürstenfeldbruck mit ihrem Kreisvorsitzenden Franz Leckenwalter (3.v.l.).

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Der neue Vorstand des KV Fürstenfeldbruck: Franz Leckenwalter (1. Vorsitzender); Andreas Sedlmayr (2. Vorsitzender); Günther Westermair Kassenwart); Annemarie Koch (Schriftführerin); Franz Wütschner (1. Revisor); Annemarie Oppermann (2.Revisor).

Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Taufkirchen

EHRUNGEN BEIM ÄLTESTEN VEREIN TAUFKIRCHENS Taufkirchen – Die KSK Taufkirchen konnte noch rechtzeitig vor Beginn des Versammlungsverbotes eine Mitgliederversammlung durchführen und zwei Ehrungen vornehmen. Robert Friedrich (r.) ist seit 40 Jahren KSK-Mitglied und erhielt für dieses seltene Jubiläum die Ehrennadel in Gold. Eckhard Kalinowski (l.) ist seit zehn Jahren Vereinsmitglied und wurde für seine langjährige Mitarbeit im Vorstand mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet. Ferdinand Huber (M.), KSK-Vorsitzender, gratulierte. Die KSK Taufkirchen ist die rechtmäßige Nachfolgerin des im Jahre 1874 gegründeten „Veteranen- und Krieger-Vereins Taufkirchen“ und damit der Verein mit der ältesten Geschichte in Taufkirchen. Text/Foto: Eckhard Kalinowski

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Oberbayern Soldaten- und ReservistenKameradschaft (SRK) Dachau Jahreshauptversammlung

Aus den Bezirken

VORSTAND VERJÜNGT Dachau – Bei der Jahreshauptversammlung der SRK Dachau von 1874 wurde turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt. Ludwig Gasteiger wurde in seinem Amt bestätigt. Zu seinem neuen Stellvertreter wählten die Anwesenden

mit Markus Erhorn (31) das aktuell jüngste Mitglied ihres Vereins. Erhorn versprach, dass er bis zum Ende des Jahres mindestens fünf neue Mitglieder anwerben wolle, „damit unser Verein auch in der Zukunft an die vergangenen Kriege erinnern und somit für den Frieden einstehen kann“. Gasteiger bedankte sich bei Peter Wiedemann, der als Dank für 30 Jahre Mitarbeit im Vorstand zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt wurde. Außerdem gedachten die Vereinsmitglieder ihrem 2019 verstorbenen

Ehrenvorsitzenden Walther Gresser. Johann Ulrich erhielt das Fahnenträgerabzeichen in Silber. Text/Foto: Markus Erhorn

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Der neue Vorstand der SRK Dachau: Ludwig Gasteiger (1. Vorsitzender); Markus Erhorn (Stellvertretender Vorsitzender); Dr. Johannes Engl (Schriftführer); Wolfgang Hüskes (Kassier); Franz X. Polz (Kassenrevisor).

treue Kameraden 3/2020 V.l.: Peter Wiedemann, Wolfgang Hüskes, Franz X. Polz, SRK-Vorsitzender Ludwig Gasteiger, Markus Erhorn, Dr. Johannes Engl und Johann Ulrich.

Kreisverband (KV) Landsberg am Lech Vorankündigung

FAHRT NACH VERDUN 2021 Landsberg a. Lech – Der KV Landsberg a. Lech plant eine Informationsfahrt nach Verdun vom 9.–11. Juli 2021. Die Führung vor Ort übernimmt Ingrid Ferrand. Sie hat sich auf Verduns Geschichte spezialisiert. Weitere Informationen bei Bernhard Bienek (Uttinger Str. 27, 86938 Schondorf a. Ammersee, Tel. 08192/452, Mail: bernhard.b@dg-email.de). Text: Bernhard Bienek

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Schwaben Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Oettingen 1873 e.V. Jahreshauptversammlung

POSITIVE JAHRESBILANZ Oettingen – Zur Jahreshauptversammlung der Oettinger SRK konnte Vorsitzender Josef Ruhland in der „Goldenen Gans“ zahlreiche Mitglieder begrüßen. Zu Beginn wurde mit einer Schweigeminute an die im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder Fred Dögl, Willi Deffner, Josef Uhl und an den ehemaligen BSB-Kreisvorsitzenden Georg Ostermeyer erinnert. Ruhland ging in seinem detaillierten Rückblick mit Bildern auf die zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen der Kameradschaft ein. Höhepunkte waren dabei neben vielen anderen sicherlich die Fahrt in den Bayerischen Landtag nach München, die Dreitagesfahrt nach Wien, die Besichtigung des ehemaligen KZ in Dachau und die Feier zum 100-jährigen Bestehen der Kameradschaft in Heuberg. Der Verein zählt derzeit 161 Mitglieder. Ruhland bat die Anwesenden, im Bekanntenkreis verstärkt um neue Mitglieder zu werben. Durch die Aussetzung des Wehr-

dienstes werde es zunehmend schwieriger, neue Mitglieder zu bekommen. Er betonte, dass es daher besonders wichtig ist, dass sich der Verein durch Aktivitäten in der Öffentlichkeit präsentiert, um auch für interessierte Personen attraktiv zu sein. Für die Schützengruppe berichtete Peter Einsele über eine gute Beteiligung an den Schießabenden, am Schießen um die Vereinsmeisterschaft und um den Löffler-Pokal. Im Bericht der Reservistengruppe äußerte sich Josef Ruhland kritisch zum mangelnden Engagement einiger Nordrieser Vereine. Ob es in Zukunft einen neuen Kreis-Vorstand gibt, ist unsicher. In seiner Vorschau für das Jahr 2020 wies Josef Ruhland auf die geplanten Veranstaltungen, wie eine Fahrt nach Mödlareuth und Coburg, den Besuch des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr sowie die traditionelle Bergtour hin. Für die geplante Teilnahme an den Jubiläumsfeiern in den benachbarten Orten Munningen und Hüssingen mahnte er eine regere Beteiligung der Mitglieder an. Für seine umfangreichen Tätigkeiten als Kassier und als Organisator verschiedenster Veranstaltungen überreichte Josef Ruhland dem Kassenwart Horst Schübel das Große

Josef Ruhland übereichte Horst Schübel für seinen jahrelangen vorbildlichen Einsatz für die Kameradschaft die hohe Auszeichnung des Bayerischen Soldatenbundes.

Verdienstkreuz des Bayerischen Soldatenbundes in Gold. Am Ende der Sitzung bedankte sich Josef Ruhland bei allen Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement für den Verein. Text: Werner Paa Fotos: Eduard Kunstmann und Josef Ruhland

Ein Höhepunkt im abgelaufenen Jahr war der erlebnisreiche Besuch der österreichischen Hauptstadt Wien mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

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Selbstständige Kameradschaften

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2020

Reservisten- und Veteranenkameradschaft (RVK) Pfronten

Gefährlicher Einsatz

Einsatz in Mali

Während der Zeit, in der die Allgäuer Kameraden in Mali im Einsatz waren, gab es ein Massaker in einem Dorf des einheimischen Volksstammes der Peul und die französischen Verbände wurden von Aufständischen angegriffen. In dieser Zeit besuchte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel die deutschen Einheiten. Anhand eindrucksvoller Bilder brachte Bertl den Zuhörern den Einsatz in der Wüste in einem sehr spannenden Bericht näher. Man sah, wie die Soldaten aus Füssen tagelang in der Wüste lebten und überlebten, ihre Feldlager aufschlugen und sich vor gefährlichen Tieren wie Schlangen und Skorpionen zu schützen wussten, aber auch in sehr kurzer Zeit an den Radpanzern vom Typ Fuchs die Reifen wechseln konnten.

MONATE IN SAND UND SCHWEISS

Material- und Spritübernahme in der Sahara.

Pfronten-Berg – Über seinen monatelangen Einsatz in Mali im vergangenen Jahr hielt Stabsfeldwebel Mirko Bertl von der 2./Gebirgsaufklärungsbataillon 230 aus Füssen vor kurzem einen spannenden Vortrag bei seinen Kameraden der RVK Pfronten. Vorsitzender Johann Haug war sehr erfreut über die zahlreichen Zuhörer im Vereinslokal beim „Oberen Wirt“. Zunächst erklärte Bertl den Auftrag der sogenannten MINUSMA-Mission im Norden von Mali, einer Friedensmission unter dem Schirm der Vereinten Nationen. Mali mit der Hauptstadt Bamako im Süden des Landes ist zu zwei Dritteln von der Sahara be-

deckt und dort in der Wüste bei Gao im Norden des Landes lag der Haupteinsatzort der Soldaten aus dem Ostallgäu. Die Amtssprache ist nach wie vor Französisch, was auf die ehemalige Kolonialmacht zurückzuführen ist. Deutsche und die deutschen Soldaten sind zumeist recht beliebt und werden bisher von der Bevölkerung anständig behandelt. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass Deutschland die Unabhängigkeit Malis einst als erstes Land der Welt anerkannt hat. Die Friedensmission in Mali läuft seit dem Jahr 2013 mit mehr als 13.000 Soldaten aus vielen Ländern Europas und dem Rest der Welt.

Mirko Bertl auf seinem Fuchs-Aufklärungspanzer.

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Kameradschaft und Vertrauen sind unverzichtbar Vertrauen und Kameradschaft seien unverzichtbar bei so einem gefährlichen Einsatz, machte Bertl den Zuhörern klar. Da muss jeder Handgriff sitzen, und man muss sich blind auf die Kameraden rundum verlassen können. In seinen 197 Tagen in Mali waren Sand und Schweiß, die sich ständig miteinander verbanden, ständige Begleiter. Entgegen den immer negativen Berichten über die Ausrüstung und Einsatztauglichkeit der Bundeswehr war in Mali alles hervorragend organisiert, und es fehlte an nichts, betonte Bertl. Fahrzeuge und Material waren ausreichend vorhanden und in bestem Zustand, auch die Unterbringung sowie die hygienischen Zustände waren hervorragend und gut organisiert. Viel Applaus und Beifall zum Ende der Veranstaltung war der Lohn für Bertls hervorragenden Vortrag. Text: Wolfgang Baisch Fotos: Mirko Bertl

Mirko Bertl in der Sahara.


SCHIESSPORT IN CORONA-ZEITEN Auswirkungen für die BSB-Sportschützen München (04.05.20) – Der Deutsche Schützenbund und der Bund Deutscher Sportschützen haben bereits vor einigen Wochen ihre gesamten Meisterschaften abgesagt. Um Absagen wenn irgend möglich zu vermeiden, haben wir die Entwicklung der Corona-Lage bisher abgewartet. Aktuell sind alle Schießanlagen geschlossen, ein Zeitpunkt, an dem diese wieder geöffnet werden, ist derzeit nicht absehbar. Sämtliche größeren Veranstaltungen wurden inzwischen mit Verfügung der Bayerischen Staatsregierung bis 31. August untersagt, selbst das Oktoberfest in München wird nicht stattfinden können. Es liegen mithin zwingende Gründe vor, denen wir uns als schießsporttreibender Verband nicht verschließen können. Der Vorstand Sportschützen sieht sich nach gründlicher Prüfung der Lage daher leider gezwungen, das Landesschießen im Sportjahr 2020 abzusagen. Den Fernrundenwettkampf planen wir vorläufig weiter in der Hoffnung, dass derartige Schießveranstaltungen uns im Laufe der nächsten Wochen und Monate ermöglicht werden. Darüber hinaus wird geprüft, anstelle des Bundesschießens im September einen Schießwettbewerb mit noch festzulegenden Wettkampfbedingungen durchzuführen. Für die zwingend vorgeschriebenen Schießnachweise sind, solange die Schießanlagen geschlossen sind, alle hierfür geltenden behördlichen Fristen ausgesetzt. (Quellen: Deutscher Bundestag, Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht vom 27.03.2020) Text: Landesschießwart/Sportschützen-Vorstand Foto: Klaus D. Treude

Kreisverband (KV) Neumarkt/Oberpfalz Kreisversammlung

SIEGER GEEHRT Lauterhofen/Traunfeld – Im Rahmen der Kreisversammlung des KV Neumarkt (S. 32) ehrten Kreisvorsitzender Christian Emmerling und Kreisschießwart Heinrich Berschneider die Sieger des Kleinkaliber-Schie-

ßens, das im Schützenhaus der St.-Georgs-Schützen Loderbach in Kadenzhofen durchgeführt wurde. Bei den Mannschaften siegte die SKK Loderbach mit 382 Ringen vor Burggriesbach (377) und Reichertshofen I (375). Bei den Damen-Teams stand die SRK Oberwiesenacker mit 353 Ringen auf dem obersten „Stockerl”, gefolgt von Holzheim (338).

In der Einzelwertung der Herren gewann Uwe Feierler mit 98 Ringen, vor Jürgen Mederer (98) und Wolfgang Lang (97). Ältester Schütze war Artur Rischewski aus Velburg, der 94 Ringe erzielte. Bei den Damen war Roswitha Schäch mit 91 Ringen die Beste. Dahinter platzierten sich Melanie Niebler (90) und Gislea Kirzinger (90). Text/Foto: Hans Stepper

Bezirksvorsitzender Horst Embacher (l.), daneben der älteste Schütze, Artur Rischewski, Kreisschießwart Heinrich Berschneider (6.v.l.) und Kreisvorsitzender Christian Emmerling (r.) nahmen die Sieger-Ehrung des KK-Schießens vor.

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Sportschützen Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein/Oberpfalz

Aus den Bezirken

DIE ‚DICKE BERTA‘ UND DAS BÖLLERSCHIESSEN IN THANSTEIN Ursprung des Böllerschießens

treue Kameraden 3/2020

Die Böllergruppe des Vorderlader- und Pistolenclubs Thanstein mit ihren Schaftböllern beim Neujahrsanschießen in Thanstein. versuchten die Menschen die Dämonen zu vertreiben. Die einzelnen Bräuche sind sehr mannigfaltig und unterscheiden sich von Region zu Region. Leider ist nur teilweise in alten Chroniken die Geschichte des Böllerschießens nachvollziehbar. Trotz langwieriger intensiver Nachforschungen ist es bis heute nicht zweifelsfrei gelungen, den Zeitpunkt des Brauches schlüssig nachzuweisen.

Tradition und Brauchtum Das Böllern ist vor allem Pflege alten Brauchtums und hat sich vom Kriegs- zum Volksbrauch entwickelt. Einer der ältesten Nachweise, dass in deutschen Gebieten geböllert wurde, ist die Überlieferung des „Hornberger Schießens“ (1564), auf das ich nicht weiter eingehen will. Beim traditionellen „Prangerschießen“ wurde bei besonderen Festen und Ereig-

V.l.: Der damalige Vorsitzende Erhard Ferstl mit den ehemaligen SRK-Böllerkanonieren Georg Obermeier, Georg Gräßl, Erich Schmid, Anton Graßl und Alois Obermeier beim 100-jährigen Jubiläum der SRK Thanstein 1989.

Peter Schmidt in Aktion mit der „Dicken Berta“ beim Chefwechsel der Patenbatterie (4./115).

Dass Menschen gerne knallen, ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern hat wohl schon immer einen besonderen Reiz ausgeübt. Somit kann man davon ausgehen, dass erste „Knallereien“ ausprobiert wurden, als das Schwarzpulver, nach heutigem Wissensstand 1214 in China, erfunden wurde. Das Erzeugen von Lärm hat sicherlich weitaus früher seinen Ursprung. Mit Glocken, Peitschen oder ähnlichen Dingen

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Sportschützen nissen mit Schwarzpulver geböllert. An Fronleichnam, auch Prangertag genannt, ist das Böllerschießen in feierlicher Tracht vielerorts auch heute noch gang und gäbe. Erstmals wurde 1663, das Schießen bei den vier Evangelien in Starnberg nachgewiesen. In der Oberpfalz finden sich weitere Lärmbräuche im kirchlichen Jahreskreis. Dazu gehören die Klöpfel-Nacht in der Adventszeit und kirchliche Umzüge in der Weihnachtszeit. In Altbayern hat das Böllern während kirchlicher Anlässe einen anderen Brauchsinn. Dabei ist es kein Lärmschießen, sondern eine Art von Ehrenbezeigung. In Bayern gibt es viele Schießanlässe, einige dienen zur folkloristischen Vermarktung. Landesweit lassen sich auf guten alten Brauch nur Schießen an Neujahr, Fronleichnam, Volkstrauertag und bei der Beerdigung von Veteranen berufen. Es gibt Bestrebungen, das Böllerschießen im Rahmen der Gesetze und Verordnungen Deutschlands stärker im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern und als altes Kulturgut weiter zu pflegen. Beim Böllerschießen kommt es weniger auf Zielgenauigkeit an, sondern auf möglichst viel Krach und Rauch. Da herkömmliche Gewehre nicht laut genug krachten, wurden Kanonen, Hand- und Schaftböller angeschafft. Das Böllerschießen in Thanstein Auch in Thanstein ist der Anfang des Brauchtums lückenhaft. Eine Salutkanone beschaffte sich der Soldaten- und Kriegerverein Thanstein nach dem ersten Weltkrieg. Erworben wurde sie von der Salut-Kanonenfabrik Hermann Wenig aus Pocking/Niederbayern. Für das Modell 1925 im Kaliber 46 cm werden die Kartuschen mit maximal 60 Gramm Schwarzpulver geladen. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges versteckte man sie bestens in der

Bräu-Scheune. Am 1. Dezember 1958 wurde die Kanone laut Beschussbescheinigung des Herstellers wieder in Betrieb genommen. In den sechziger Jahren wurde bei kirchlichen Anlässen geschossen, so mündliche Überlieferungen. Eine Bestätigung besagt, dass 1975 bis zu 30 Kilogramm Schwarzpulver im Sprengstofflager der Baufirma Dorrer aufbewahrt wurde. Bei der Beschussprüfung am 26. April 1976 wurden Sicherheitsmängel festgestellt. Daraufhin erteilte der Beschussbeamte und das Landratsamt Schwandorf ein Schießverbot. Vorsitzender Wilhelm Schmidbauer veranlasste eine unverzügliche Instandsetzung bei der Herstellerfirma Wenig in Pocking. Dabei wurde der Salutkanonenverschluss repariert und eine neue Abzugsvorrichtung angebracht. Die Gesamtrechnung über 154,73 DM beinhaltete auch eine Kartuschen-Reparatur. Am 4. Juni 1976 wurde das verhängte Schießverbot aufgehoben und die „Dicke Berta“ fand wieder regelmäßig Einsatz. Geschossen wurde bei Fahnenweihen, Gründungsfesten, Hochzeiten, Kommunionen und anderen kirchlichen Feiertagen. Unter Pfarrer Joseph Fersch war es in Thanstein üblich, dass während der Fronleichnamsprozession an jedem Altar die „Dicke Berta“ krachte. Nachdem die Kirche unter Pfarrer Michael Wittmann diesem Brauch nicht freundlich gegenüberstand, wurde das Schießen bei diversen kirchlichen Veranstaltungen untersagt. Lediglich bei Beerdigungen von verstorbenen Kriegsteilnehmern und verdienten Mitgliedern der SRK gehört der Ehrensalut mit drei Schuss zur Zeremonie der Trauerfeier bis heute dazu. Aber auch an den jährlichen Volkstrauertagen wurde mit der Kanone den Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen gedacht. Weitere Anlässe waren BSB-Bezirksver-

Stefan Legl ist seit 2015 Böllerkanonier, hier vor dem Vereinsheim der SRK Thanstein.

sammlungen, Anschießen von Festzügen und Patenbitten. Seit 1973 besteht eine gut gelebte Patenschaft zu Bundeswehreinheiten. Dabei fand die Salutkanone mehrfach bei Kommandoübergaben wie Kompanieoder Batteriechefwechsel einen Einsatz. Seit 25 Jahren gibt es eine Böllergruppe in Thanstein. Sie wird ebenfalls vom Böllerkanonier der SRK, Stefan Legl, geleitet. Die Schützen des Vorderlader- und Pistolenclubs sind akustisch und optisch mit ihren Schaftböllern eine Augenweide bei den jährlichen, deutschlandweit stattfindenden Böllertreffen. Die 1995 gegründete Böllergruppe begrüßt nach altem Brauch das neue Jahr mit zahlreichen Schüssen. Böllerkanoniere der SRK Thanstein Nur durch den Einsatz ehrenamtlicher Helfer – Stefan Legl, Günter Sulzmaier, Georg Obermeier, Engelbert Lautenschlager, Franz Dirscherl, Alois Obermeier, Anton Graßl, Peter Schmidt, Erich Schmid, Georg Gräßl, Wilhelm Schmidbauer – war es möglich, die Salutkanone in einem guten Zustand zu erhalten und regelmäßig zu präsentieren. Sicherheit und Anforderungen Damit das Böllerschießen nicht zur Gefahr für Menschen und Umwelt wird, werden besondere Anforderungen an die Böllerschützen gestellt. Nach vorne, seitlich und hinten müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Nur der Schütze darf sich innerhalb dieses Gefahrenbereiches mit einem Sicherheitsabstand von einem Meter seitlich zum Böller aufhalten. Um mit der „Dicken Berta“ schießen zu dürfen, ist zudem ein Sachkundelehrgang mit anschließender Prüfung nötig. Böllergeräte müssen alle fünf Jahre durch das staatliche Beschussamt auf ihre Sicherheit überprüft und neu beschossen werden.

Günter Sulzmaier und Engelbert Lautenschlager waren Böllerkanonier der SRK Thanstein.

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Sportschützen Voraussetzung und Rechtsvorschriften

Aus den Bezirken treue Kameraden 3/2020

Gültige Beschussbescheinigung, Erlaubnis nach Paragraf 27 Sprenggesetz zum Umgang mit Böllerpulver, Erlaubnis nach Paragraf 45 Waffengesetz zum Böllern und Salutschießen außerhalb von Schießstätten, Erlaubnis oder Anmeldung für das Böllern und/oder Salutschießen nach dem Bundesimissionsschutzgesetz, Erlaubnis für bestimmte Veranstaltungen, gegebenenfalls Erlaubnis der zuständigen Behörde/Polizei, die landesrechtlichen Bestimmungen und allgemeinen Sicherheitsregeln sind stets zu beachten! Quellen: Vereinschroniken, Schönere Heimat, Bay. LV für Heimatpflege (89. Jahrgang) 2000, Das Brauchtum der Böllerschützen (Erich Weiß) 2007, Gesetze, Verordnungen, sonstige Richtlinien. Text/Fotos: Ludwig Dirscherl

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Böller sind Geräte zum Abschießen von Munition oder hülsenlosen Treibladungen, bei denen kein Geschoss durch den Lauf getrieben wird. Sie dienen ausschließlich zur Erzeugung von Knall. Sie müssen mit einem amtlichen Beschusszeichen versehen sein und sich alle fünf Jahre einer Prüfung unterziehen. Es wird unterschieden in Hand- und Schaftböller, Standböller, Vorderlader-Böller-Kanonen und Salutkanonen mit Kartuschen.

BÖLLER & CO. Serie in treue Kameraden geplant – Beiträge erbeten tK – Hat Ihnen vorstehender Artikel des Kameraden Dirscherl gefallen? Möchten auch Sie Ihre Böllerschützen und deren diverse Böllergeräte in Wort und Bild in treue Kameraden vorstellen? Nur zu! Senden Sie Ihre Beiträge an treue.kameraden.redaktion@gmx.de. Wir werden – sofern genügend Beiträge eingehen – in regelmäßigen Abständen über diesen interessanten Bereich berichten.

Viel Zuspruch findet alljährlich das Neujahrsböllern der KSRK Schondorf a. Ammersee. Foto: Klaus D. Treude

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Sportschützen Schützen- und Soldatenkameradschaft (SSK) Schwabthal-Frauendorf/ Oberfranken Jahreshauptversammlung

NORBERT LURTZ WURDE VEREINSMEISTER Unglaublicher 2,3-Teiler Schwabthal-Frauendorf – Zu einem interessanten Abend wurde die Jahreshauptversammlung der SSK Schwabthal-Frauendorf im Landhotel „Schwarzer Adler“ mit ihrer Vorsitzenden Anna Maria Krappmann. Erfreulich viele prominente Gäste waren der Einladung gefolgt. Sie kamen gerne, denn - so Bürgermeister Jürgen Kohmann: „Der Verein ist nicht nur gesellschaftlich, sondern auch sportlich sehr aktiv. Er bietet vielen Schützen eine Heimat.“ Und Kreisvorsitzender Udo Rudel lobte: „Eine Frau am Ruder ist etwas ganz Besonderes. Und es hat sich bewährt.“ Er informierte über Neuerungen im Kreisverband, etwa über die Anschaffung von Abzeichen für die Fahnenträger und Böllerschützen. Stadtrat und Vereinsmitglied Walter Mackert hatte ebenfalls Neuigkeiten dabei: er informierte in seinem Vortrag über die neuesten Maschen der Trickbetrüger, die telefonisch agierten und hemmungslos die Freundlichkeit und leider auch die Unbekümmertheit der Angerufenen ausnutzten. Und das seien nicht nur Senioren, warnte er. Nachgefragt wurde aus der Versammlung auch, ob Schützenvereine und Schießgruppen „unter Beobachtung“ stünden. Diese Anfrage von Ehrenvorsitzendem Bernd Riedel konnten Walter Mackert und Udo Rudel eindeutig mit „nein“ beantworten. Es sei die Gesinnung einer Person oder Gruppe, die zur „Beobachtung“ führe, nicht allein der Besitz von Waffen bei den Schützen, von denen es wohl mehr als zwei Millionen in Deutschland gebe. Spannend in sportlicher Hinsicht war der nächste Tagesordnungspunkt der Jahreshauptversammlung: Schießwart Matthias Mörlein gab die Ergebnisse der Vereinsmeisterschaft bekannt. In einem anderen Modus als sonst hatte er die besten Tiefschüsse der Schützen übers Jahr gesammelt und ausgewertet. Sieger und somit Vereinsmeister 2019/20 wurde Norbert Lurtz mit einem unglaublichen 2,3-Teiler. „Den hat er mit dem Locher gemacht“, hieß es respektvoll. Zweiter wurde Josef Ruppenstein mit einem 7,6-Teiler und Dritte Anna Maria Krappmann mit einem 13,7-Teiler. Auch die übrigen Schützen waren recht fleißig und zielsicher gewesen im letzten Jahr: sie nahmen an 14 Übungs-

Vorne (v.l.): Bernd Riedel (25 Jahre), Mathilde Meußer (35 Jahre), Anna Maria Krappmann (Vorsitzende und 3. der Vereinsmeisterschaft); hinten: Josef Ruppenstein (2. Vereinsmeister), Norbert Lurtz (Vereinsmeister), Josef Eichhorn (25 Jahre) und Bürgermeister Jürgen Kohmann.

schießen teil, besuchten sechs Kameradschaften zum Vergleichsschießen und beteiligten sich am Kreisschießen. Das Landes- und Bundesschießen 2019 fiel leider

aus: Grund war der Rücktritt der Landesund Bezirksschießwarte. Text/Foto: Monika Schütz

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KRIEGERDENKMAL IN WÜLFERSHAUSEN (Landkreis Rhön-Grabfeld/Unterfranken)

Unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg errichtete die Gemeinde Wülfershausen zum Gedenken an 26 Gefallene und einen Vermissten für etwa 800 Reichsmark ein Denkmal (kl. Foto), das am 1. November 1919 feierlich eingeweiht wurde. Als der Friedhof 1955 unter Pfarrer Luitpold Becker völlig neugestaltet wurde, verschwand dieses Denkmal und wurde durch ein neues aus Granit ersetzt (gr. Foto). Darauf sind die Namen der Gefallenen und Vermissten aus den beiden Weltkriegen eingraviert, wobei im Zweiten Weltkrieg in dem 500-Seelen-Ort noch einmal 25 Gefallene und drei Vermisste zu beklagen waren. Jedes Jahr am Totensonntag findet eine Trauerfeier vor dem Denkmal statt, bei dem der SKK-Vorsitzende eine Gedenkrede hält, der Pfarrer für ein geistliches Wort spricht, während die Wülferhäuser Musikanten für den musikalischen Rahmen sorgen. Text/Fotos: Elmar Heil


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