131. Jahrgang – Nr. 5 September/Oktober 2021
Afghanistan-Einsatz beendet
FIASKO MIT ANSAGE
INHALT
5/2021 4
LEITARTIKEL Richard Drexl:
„Die Bundeswehr kann mehr, als sie können soll“
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4 DIE BUNDESWEHR KANN MEHR Richard Drexl nimmt die Evakuierung Tausender Menschen aus Afghanistan im August zum Anlass klarzustellen, dass die Bundeswehr mehr kann, als sie können soll. Leitartikel. – Das Foto zeigt einen Airbus A400M, der von Taschkent aus zu einem Eva© Bundeswehr/Marc Tessensohn kuierungsflug nach Kabul startet.
MEINUNG Richard Drexl:
„Was nun? – Anmerkungen zur Bundestagswahl“
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AUS DEM PRÄSIDIUM
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Termine, Neuvorstellung von Fördermitgliedern
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AUSSENANSICHT Lorenz Hemicker:
„Afghanistan im Kopf“
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TITELTHEMA Dr. Reinhard Erös:
„Afghanistan aus erster Hand“
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MEINUNG Dr. Thomas Sarholz: „So war es wirklich in Afghanistan!“ . . . . . . . . . . . 12 Richard Drexl: „Doppelmoral: Ablehnung einer Flutopferspende“ . 14
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IMMER WIEDER AFGHANISTAN Der Einsatz in Afghanistan und die Zukunft des Landes beschäftigen uns weiterhin. Was sagen Zeitzeugen? Lesen Sie die Interviews mit Dr. Reinhard Erös (unser Foto zeigt ihn mit einer Gruppe Mujaheddin während des sowjetisch-afghanischen Krieges 1987) und Dr. Thomas Sarholz. Titelthema, Meinung. © privat
AFGHANISTAN IM KOPF Den 11. September 2001 erlebte er als Soldat, den Afghanistan-Einsatz verfolgte er als Journalist. Nach dem Ende der Mission nach zwanzig Jahren ist für Lorenz Hemicker klar: Wir haben uns etwas vorgemacht. Außenansicht. – Foto: USPräsident George W. Bush beurteilt die Schäden des Terrorangriffs vom 11. September 2001 in New York. Bild mit freundlicher © akg-images / UIG / Gado Genehmigung der National Archives.
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NACHRICHTEN AUS DER BUNDESWEHR Evakuierung aus Afghanistan
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AUS BAYERISCHEN STANDORTEN
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AUS DEN BEZIRKEN
Titelfoto: Evakuierungsoperation Afghanistan: Am Flugfeld in Kabul sichern und begleiten Fallschirmjäger den Abflug von Zivilisten (22.08.21). Foto: Bundeswehr/Einsatzkameratrupp
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19 RETTUNG AUS DER LUFT Der Hochgebirgszug der Mittenwalder Gebirgsjäger ist als handlungssicher und kampferprobt in schwierigem Gelände bekannt. Als Spezialisten am Berg sind die Jager vielfältig einsetzbar. Auch die Rettung von Personen zählt dazu und muss regelmäßig ge© Bundeswehr / Lisa Petersen übt werden.
treue Kameraden Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.
ZU DIESER AUSGABE
46 DIE ANZIEHUNGSKRAFT DER VOGESENHÖHEN Die Namen mancher Kriegsschauplätze sind unsterblich geworden. Andere, an denen vielleicht mehr Soldaten und unter dramatischeren Umständen ihr Leben gelassen haben, sind unspektakulär geblieben und ihre Namen nennt man eher verschämt. Dr. Michael Stumpf (Foto) © Rolf Kaiser berichtet von seiner Reise in die Vogesen.
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KRIEGSRECHT IM II. WELTKRIEG Die aktuelle Sonderausstellung im Militärhistorischen Museum Dresden „Hitlers Elitetruppe? Mythos Fallschirmjäger“ fordert Rainer Thesen heraus, sich mit Fragen des Kriegsrechts im II. Weltkrieg auseinanderzusetzen. (Teil 2) © Aerial Mike - stock.adobe.com
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, sehr geehrte Kameraden, Wir leben in aufregenden Zeiten! Manchmal kommt es mir so vor, als würden besondere Ereignisse in immer höherer Schlagzahl auftauchen. Wer etwa geglaubt hatte, mit dem Abzug unserer Soldaten aus dem Afghanistan-Einsatz sei dieses Thema Geschichte, sah sich getäuscht. In der zweiten Augusthälfte, noch bevor die annähernd 160.000 dort in zwei Jahrzehnten eingesetzten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit einem Großen Zapfenstreich für ihren Einsatz gewürdigt werden konnten, verlegten 600 Einsatzkräfte der Bundeswehr erneut an den Hindukusch. Diesmal um über 5.300 Menschen aus Afghanistan zu evakuieren. Dass es zu dieser Evakuierungsoperation, aber auch zum Afghanistan-Einsatz selbst und zur Zukunft des Landes unterschiedliche Meinungen gibt lesen Sie im Leitartikel, in der Außenansicht und im Titelthema dieses Heftes. Es waren übrigens neben dem Kommando Spezialkräfte auch unsere Fallschirmjäger, die die Evakuierungs-Operation absicherten. Mit dem Thema „Fallschirmtruppe“ beschäftigen wir uns – ausgehend von der laufenden Ausstellung am MHM (Militärhistorisches Museum Dresden) zum „Mythos Fallschirmjäger“ – auch in dieser Ausgabe im zweiten Teil des Beitrags zum „Kriegsrecht im II. Weltkrieg“. Inzwischen landen wieder deutlich mehr Beiträge aus den Verbänden, Vereinen und Kameradschaften des BSB auf dem Redaktionstisch. Das ist erfreulich, zeigt es doch, dass das Verbandsleben nach über eineinhalb Jahren Corona-Beschränkungen auf allen Ebenen wieder erwacht. Hoffen wir, dass es weiter Fahrt aufnimmt! Hoffen wir auch, dass unserem Land in den nächsten vier Jahren eine gute Zukunft bevorsteht! treue Kameraden wird die Politik auch weiterhin in den für uns relevanten Aufgabenfeldern kritisch begleiten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Herbst und bin mit freundlichen, kameradschaftlichen Grüßen!
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ALLGEMEINES
Ihr Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D. und Verantwortlicher Redakteur
Rainer Thesen: „Das Kriegsrecht im II. Weltkrieg und was die Deutschen darüber wissen sollten“ (Teil 2) . . . . . . . 60 Prof. Dr. Walter Krämer: „Die sogenannte ‚gendergerechte‘ Sprache ist behinderten- und fremdenfeindlich“ . . . . . . . . . . . 65 Rainer Schmitt: „Ein Preuße an der Spitze der chilenischen Armee“ . . 66 „Das Böse liegt im Auge des Betrachters“ . . . . . . . 67
treue Kameraden ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM
Buchbesprechungen Richard Drexl: „Der Zweite Weltkrieg und seine Spätfolgen“ (Isolde Schuster) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel. 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Es gilt die Anzeigenpreisliste vom September 2017 (s. S. 50).
Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX
Buchvorstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Aufruf zur Haus- und Straßensammlung Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2021 . . . 71 Hinweis Bayerisches Armeemuseum . . . . . . . . . . . 71
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IMPRESSUM
KRIEGERDENKMÄLER Azannes/Frankreich
BSB-Versicherungsreferent: Stefan Schmid, Am Tradl 29, 92545 Niedermurach; Tel. 09671/8269473, Telefax 0941/46392812; Email: versicherung.schmid@gmail.com Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o.d.T., Telefon 09861/400-135, Fax 09861/400-139 Bezugspreis: 3,60 € + Versandkosten Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de Redaktionsschluss für treue Kameraden 6/2021 ist der 5. November 2021
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Der Westen scheitert in Afghanistan
Leitartikel
DIE BUNDESWEHR KA KÖNNEN SOLL Foto: Angie Ehinger
treue Kameraden 5/2021
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inige NATO-Staaten starteten nach dem totalen Fiasko des überstürzten Truppenabzugs Evakuierungsoperationen, um westliche Staatsbürger und afghanische Helfer sowie politisch genehme Kreise auszufliegen. Darauf muss hier nicht näher eingegangen werden, alle Zeitungen und Medien waren tage- und wochenlang voll davon. Wir wollen hier auch nicht den Problemkreis im Detail ausleuchten, wer sich wohl so alles unter den über 5.000 von der Bundeswehr „Geretteten“ verbirgt. Vorliegenden Informationen zufolge sollen sich gar bereits abgeschobene Gewalttäter darunter befinden, die es im allgemeinen Durcheinander an Bord der westlichen Transportflieger geschafft haben. Dem Schutz der Bürger unseres Landes als vordringlichste Aufgabe der Staatsgewalt wäre damit wiederum ein Bärendienst erwiesen worden. In diesem Zusammenhang wurde in der Süddeutschen Zeitung und anderen Medien die Behauptung aufgestellt, dass keiner der Verbündeten bereit oder in der Lage gewesen wäre, diesen Evakuierungseinsatz ohne die USA auch nur eine Minute fortzuführen. Selbst das NATO-Hauptquartier in Brüssel hat nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen zurückgewiesen, dass die Europäer die Luftbrücke in Eigenregie fortführen könnten. Das sei ohne die Amerikaner, die 6.000 Mann zum Schutz des Flughafens entsandt haben, nicht vorstellbar. Insofern hätten die Vereinigten Staaten darüber zu bestimmen, wie lange Rettungsflüge überhaupt möglich seien. Im Kern bedeuten diese Behauptungen, dass die Europäer ohne US-Unterstützung nicht mal zur Einrichtung einer Luftbrücke im Interesse der Evakuierung ihrer Bürger aus Kabul in der Lage gewesen wären! Dies darf nicht einfach so im Raum stehen bleiben. Wenn dem tatsächlich so wäre, müssten wir die Kasernentore umgehend schließen und unsere Soldaten nach Hause schicken. Um welche Erfordernisse geht es aber bei der Frage des Betreibens einer Luftbrücke? Ein grober Blick darauf genügt, um die zitierten Aussagen als grotesken Unsinn einstufen zu können.
Kräfteverhältnisse im Ungleichgewicht Unstreitig ist zunächst, dass die militärischen Kräfteverhältnisse zwischen den USA und den Europäern in einem massiven Ungleichgewicht sind. Das ist nichts Neues. Deutschland und andere europäische Staaten haben in den vergangenen Jahren zwar ihre Verteidigungsausgaben beträchtlich erhöht. Dennoch geben die USA nach wie vor mehr als doppelt so viel für ihr Militär aus, als die restlichen Verbündeten zusammen. Nur deren Streitkräfte verfügen im nordatlantischen Bündnis über die Fähigkeit zur weltweiten
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Machtprojektion. Ihre auf allen Meeren präsente Marine, die modern ausgerüstete Luftwaffe, das mit Eliteverbänden kampfstarke Heer, die Satelliten- und Cyberfähigkeiten und anderes mehr brauchen gegenwärtig weltweit kaum eine Konkurrenz zu fürchten. Zu welcher Hybris diese Stärke führt, soll hier ebenfalls nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Es geht auch nicht darum, den Europäern einzureden, dass diese im Krieg am Hindukusch eigenständig hätten operieren können. Das wollten und mussten diese nicht, sie hätten es auch nicht gekonnt. Dieser Einsatz hing von Anfang an vom unbedingten Willen der USA ab, nach den Terrorangriffen von 2001 ihre militärischen und finanziellen Ressourcen einzusetzen. Es war ein US-Krieg, dem sich ein Großteil der Verbündeten bereitwillig angeschlossen hat. Die Amerikaner wurden in gewissen Grenzen militärisch, nicht zuletzt aber auch politisch insbesondere von den europäischen NATO-Staaten unterstützt. Der Beitrag der „Willigen“ zum afghanischen Krieg darf denn auch nicht kleingeredet werden. Dahinter lauert insbesondere bei den Deutschen politisches Kalkül.
Möglichst wenig können, um möglichst wenig zu müssen Zum einen macht sich speziell unsere Regierung gerne möglichst unsichtbar hinter dem breiten Rücken der Vereinigten Staaten. Damit sollte von Anfang an die Angreifbarkeit für Misserfolge klein gehalten und gleichzeitig ein dauerhafter Druck auf die Abgeordneten des Bundestages zur Zustimmung zu den diversen Mandaten aufgebaut werden. Zum anderen trägt das Kleinreden eigener Fähigkeiten auch zu der bequemen Haltung bei, wann immer es geht, Bündnispartner die Kohlen aus dem Feuer holen zu lassen. Dieses Kalkül ist über bald zwei Jahrzehnte aufgegangen. Insbesondere Kanzlerin Merkel perfektionierte die Arithmetik politischer Machtfragen und schaffte es, eigene Schwächen insbesondere durch bereitwillige Medien zu vorgeblicher Führungsstärke aufblasen zu lassen. Im Zuge der Evakuierungsoperationen der NATO-Verbündeten wird dieser Mechanismus überdeutlich. Unabhängig davon, was von den fünf oder gar sechsstelligen Zahlen zu evakuierender Afghanen zu halten ist, unabhängig auch von der aus durchsichtigen Gründen befeuerten Hysterie, es würden abertausende Afghanen der Lynchjustiz der Taliban ausgeliefert, betreiben weite Teile der deutschen Medien systematisch das Geschäft der Regierung: möglichst wenig können, um möglichst nichts zu müssen. Die oben zitierte Behauptung, dass der Evakuierungseinsatz ohne die USA
ANN ABER MEHR, ALS SIE
nicht eine Minute hätte fortgeführt werden können, ist schlichter Blödsinn. Diese Behauptung zeugt entweder von völliger Unkenntnis der deutschen militärischen Fähigkeiten. Alternativ ist es nichts weniger als der Versuch einer glatten Irreführung der Öffentlichkeit. Ein Redakteur der das behauptet, kennt die Bundeswehr nicht oder will sie nicht kennen, er sollte sich ins Feuilleton versetzen lassen.
Die Bundeswehr kann mehr Bei aller berechtigten Klage über die Unzulänglichkeiten unserer Streitkräfte: Allein die Bundeswehr verfügt über die erforderlichen Ausstattungen und Geräte, um mit etwas Vorlauf einen Feldflugplatz aufbauen und betreiben zu können. Verlegefähige Radargeräte, Abfertigungsanlagen, Feuerwehrfahrzeuge und sonstige, für den Betrieb eines Flugplatzes erforderliche technische Systeme sind in der Luftwaffe verfügbar. Das gilt namentlich auch für das erforderliche Personal. Auch waren noch rund 800 zivile NATO-Mitarbeiter in Kabul im Einsatz. Größtenteils handelte es sich dabei um afghanische sowie internationale Vertragskräfte von Unterstützungs- und Kommunikationsagenturen. Diese hatten etwa dafür zu sorgen, dass die Landebahnen und Rollwege beleuchtet sind, Flugzeuge betankt werden können und Feuerwehren für Notfälle bereitstehen. Der gesamte Flugverkehr wurde von US-Lotsen gesteuert. Dabei ist offenkundig, dass die Evakuierungsoperation nur deshalb ohne Kampfhandlungen durchgeführt werden konnte, weil es hinter den Kulissen Absprachen mit den neuen Machthabern gegeben hat. Ohne diese hätte sich rasch ein schwer kalkulierbarer Kampfeinsatz entwickeln können. Zu derartigen Absprachen wären die Deutschen bzw. die Europäer allerdings nicht weniger als die USA in der Lage gewesen. Die Taliban haben ein Interesse daran, es sich mit dem Westen als künftige Geldgeber nicht vollständig zu verscherzen. Zudem wird für sie die Lage kalkulierbarer, wenn sich das Protestpotential durch Ausreisen verringert. Dass die Evakuierung ohne die US-Streitkräfte eine gewaltige Kraftanstrengung geworden wäre, ist unbestritten. Bei Bedarf hätten sich aber erforderliche Verstärkungen der Sicherheitskräfte auch von europäischen Verbündeten organisieren lassen. Man hätte dies nur wollen müssen. Zumal in Kabul ein betriebsbereiter Flughafen vorhanden ist, der für den militärischen wie auch zivilen Betrieb seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt hat. Die größte Herausforderung wäre bei einem Flugbetrieb ohne die Amerikaner die notwendige Sicherung der Anlage gewesen. Das Kommando Spezialkräfte wie auch die Fallschirmjäger sind aber ohnehin zum Einsatz gekommen. Zweifellos eine
große Herausforderung, aber die dazu erforderlichen paar Tausend Soldaten hätten die Deutschen bzw. Europäer kurzfristig auch auf die Beine gebracht. Dass die Bundesregierung dies kategorisch ablehnt, entstammt einem bekannten Drehbuch das da lautet: wir können nichts, wir wollen nichts außer dem Weltfrieden und wir sind auf andere angewiesen. Aus Unterwürfigkeit der Führungsnation USA gegenüber bestätigt auch das NATO-Hauptquartier bereitwillig deren Unverzichtbarkeit.
Das Licht nicht unter den Scheffel stellen Dass die zweifellos vorhandenen Fähigkeiten der Bundeswehr immer wieder unter den Scheffel gestellt werden, kann nicht ohne Rückwirkungen auf die Truppe bleiben. Wer jahraus jahrein konsequent ausbildet und trainiert und dann doch immer wieder als nicht leistungsfähig genug aus dem Spiel genommen wird, dessen Selbstbewusstsein wird dadurch nicht gerade gefördert. Was ist das für ein Bild, das nach außen transportiert wird? Was sagt eigentlich der Steuerzahler dazu? Und warum wird nicht mal die Frage nach den EU-Kampfgruppen (Battlegroups) gestellt? Diese bestehen aus je einem verstärkten Infanterieverband in Bataillonsstärke. Hinzu gehören Kampfunterstützungs- und Einsatzunterstützungskräfte, wie Pionier-, Instandsetzungs-, Transport-, ABC-Abwehr-, Fernmelde- und Flugabwehrkräfte. Was ist für eine Logik dahinter, Truppen aufzubauen und vorzuhalten, wenn sie für einen Einsatz nicht mal in Erwägung gezogen werden? Um nicht missverstanden zu werden: Hier wird nicht dafür plädiert, mit einer eigenen Luftbrücke zusätzliche Afghanen zu evakuieren. Es geht um das systematische Unterschlagen eigener Fähigkeiten aus durchsichtigen politischen Motiven. Eine derartige Politik verfolgen die verschiedenen Bundesregierungen spätestens seit der Jahrtausendwende. Die hehren Beschwörungen der Bündnissolidarität gelten anscheinend nicht sehr viel. Und unsere sogenannten Qualitätsmedien machen bereitwillig mit; sie betreiben bereitwillig das Geschäft derjenigen, die aus politischen Gründen möglichst wenig können wollen. Die Öffentlichkeit wird so hinters Licht geführt, den Tatsachen wird keine Ehre gegeben. Soviel auch zum Funktionieren der vierten Gewalt in diesem unserem Lande. Medien als Büchsenspanner der Regierung! In Treue fest!
Richard Drexl Oberst a.D.
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Niederbayern Bezirksverband Niederbayern Niederbayern auf Marinefahrt
Aus den Bezirken
MAL WIEDER OSTSEELUFT GESCHNUPPERT
treue Kameraden 5/2021
Parow – Als Anerkennung für die langjährige Verbindung der Marinetechnikschule (MTS) in Parow mit dem Landkreis Passau (Partnerverbindung) und der Stadt Vilshofen (Patenschaftsverbindung) wurde der Kommandeur der Schule, Kapitän zur See Oliver Jülke, mit dem BSB-Verdienstkreuz in Gold am weiß-blauen Band ausgezeichnet. Die von BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl verliehene Auszeichnung überreichten der stellvertretende BSBPräsident Wolfgang Niebling und der ehemalige BSB-Bezirksvorsitzende Niederbayern, Hermann Diermeyer, anlässlich eines Empfangs beim MTS-Kommandeur. Diermeyer dankte dem Kapitän für die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis, der Stadt und der Marinetechnikschule. Text: Wolfgang Niebling Fotos: Pressestelle Marinetechnikschule
(v.l.) Hermann Diermeyer, Kapitän z.S. Oliver Jülke und Wolfgang Niebling. Im Hintergrund die Delegationsteilnehmer.
Wolfgang Niebling steckt dem MTS-Kommandeur das BSB-Verdienstkreuz an.
Krieger- und Reservistenverein (KRV) Fürstenzell Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen
VEREINSLEBEN ZIEHT WIEDER AN Fürstenzell – Corona bedingt konnte der KRV Fürstenzell erst nach zweieinviertel Jahren, im Juli 2021, wieder eine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen im Vereinsheim durchführen (Info). Vor der Versammlung traf man sich beim Kriegerdenkmal am Marktplatz zum Gedenken an die verstorbenen Kameraden.
Sieben Kameraden sind seit dieser Zeit zu beklagen, vier von ihnen konnte man wegen den Corona-Bestimmungen nicht einmal zu ihrer letzten Ruhestätte begleiten. Auch die letzten beiden Kriegsteilnehmer des Vereins, die Ehrenmitglieder Altbürgermeister Ludwig Geiger und Franz Fuchs, wurden zu Grabe getragen. KRV-Vorsitzender Peter Birner stellte am Mahnmal zum
Gedenken eine Blumenschale nieder, Josef Sonnleitner spielte das „Lied vom guten Kameraden“. Nach der Begrüßung der Mitglieder und Ehrengäste – darunter auch Ehrenvorsitzender Konrad Birli – bedankte sich der 3. Bürgermeister Michael Gruber beim Verein für das Engagement um das Brauchtum, wie zum Beispiel den Zunftbaum am Marktplatz oder die Organisation und Durchführung der Veranstaltungen am Volkstrauertag in Fürstenzell und Rehschaln. Fahnenmutter Ursula Berchtold, die 2. Bürgermeisterin, freute sich, dass der älteste Verein der Marktgemeinde schon so kurz nach den Ausgangsbeschränkungen wieder voll im Vereinsleben steht, wie dass Aufstellen des Zunftbaumes Ende Juni und die Jahreshauptversammlung zeige. In seinem Rechenschaftsbericht erwähnte Birner die vielen Veranstaltungen 2019,
Gedenken an die verstorbenen Kameraden.
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Niederbayern die mit dem Einholen des Zunftbaumes am 28. Dezember endeten. Mit viel Elan begann man gleich am Jahresanfang 2020 den Baum herzurichten, doch wegen der Corona bedingten Ausgangssperre wurde das Vorhaben aufgeben. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt. Ende Mai konnte endlich wieder am Zunftbaum weitergearbeitet werden. Das Aufstellen wäre ab Mitte Juli möglich gewesen, aber es konnte kein Kran zum Aufstellen gefunden werden. Der Verein beschloss Anfang Oktober 2020 den Baum am 1. Mai 2021 aufzustellen, jedoch die erneuten Ausgangsbeschränkungen ließen auch diesen Termin nicht zu. 2020 fanden nur zwei Veranstaltungen statt, die Primiz von Florian Schwarz und eine stille Kranzniederlegung mit den Bürgermeistern und dem Vorsitzenden am Volkstrauertag in Fürstenzell und Rehschaln. Doch die stille Zeit während der Ausgangssperre wurde genutzt, um die Akten zu sortieren und neu zu ordnen. Das Landratsamt will alle Kriegerdenkmäler im Landkreis erfassen und bat um Amtshilfe. Für das Kriegerdenkmal in Reschaln kann der KRV keine Informationen liefern. In einem Kirchenbuch der Pfarrei ist der 2. November 1950 als Einweihungstag festgehalten, Kosten 2.750 DM. Bei dieser Aktion fand man bei der Familie Max Baumgartner in Gföhret ein Bild der Gemeinde Altenmarkt (gehört jetzt zu Fürstenzell) mit allen Kriegsteilnehmern des 2. Weltkrieges, sowie den Gefallenen und Vermissten. Es wurde abfotografiert und hängt jetzt im Vereinsheim. Eine Auflistung der gefallenen und vermissten Soldaten der Gemeinde/Pfarrei Fürstenzell konnte bislang nicht gefunden werden, somit fotografierte
Die Geehrten mit Fahnenmutter und 2. Bürgermeisterin Ursula Berchtold, 3. Bürgermeister Michael Gruber sowie dem 1. und 2. KRV-Vorsitzenden.
Birner mit dem Vereinsmitglied Roland Simmchen das Buch der Gefallenen und Vermissten der letzten drei Kriege ab. Die Namen stehen nun am sogenannten Kriegeraltar der Pfarrkirche. Ein Bild mit den Namen der gefallenen und vermissten Kameraden des 2. Weltkrieges hängt jetzt in der Pfarrei Fürstenzell und im Vereinsheim. Kassier Markus Spieleder stellte fest, dass auf Grund der ausgefallenen Veranstaltungen weniger Ausgaben zu Buche schlugen, so konnte letztes Jahr ein leichtes Plus erzielt werden. Die Kassenprüfer Markus Spieleder und Micheal Gruber konnten keine Unstimmigkeiten feststellen und bestätigten dem Kassier eine sorgfältige Kassen-
führung. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Abschließend beantragte Peter Birner, dass im Rahmen der Ortskernsanierung das Kriegerdenkmal am Marktplatz mit Gedenktafeln der Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges erweitert wird, so wie es schon 1958 von Seiten des Vereins geplant war. Dem Antrag wurde mehrheitlich zugstimmt. Text: Peter Birner Fotos: Roland Simmchen
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Zahlen, Daten, Fakten zum KRV Fürstenzell: Anzahl der Mitglieder insgesamt: 50. Ältestes Mitglied: 86 Jahre, jüngstes Mitglied: 24 Jahre. – Durchschnittsalter: 62 Jahre. Längste Mitgliedsdauer: 55 Jahre, kürzeste Mitgliedsdauer: 2 Jahre. – Durchschnittliche Mitgliedsdauer: 29 Jahre. Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Konrad Birli und Hubert Scheibenzuber (55 Jahre); Adolf Schmachtenberger (45); Klaus Blöchinger, Ludwig Burgstaller, Johann Poxleitner und Heribert Prahler (40); Josef Sonnleitner (30); Hans Konik (20); Helmut Bauer (10).
Die Fahnenmutter mit dem neuen Vorstand.
Der neue Vorstand des KRV Fürstenzell: Peter Birner (1. Vorsitzender); Fredy Höhenberger (2. Vorsitzender); Tobias Neudeck (Schriftführer); Markus Spieleder (Kassier); Barbara Kopfinger, Fabian Schilay, Roland Simmchen und Josef Sonnleitner (Ausschussmitglieder); Klaus Blöchinger und Michael Gruber (Kassenprüfer); Markus Schön und Fabian Schilay (Fahnenträger).
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Niederbayern Soldaten- und Reservistenverein (SuRV) Mietraching Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen
Aus den Bezirken
WACHWECHSEL NACH 28 JAHREN
treue Kameraden 5/2021
Mietraching – Nach 28 Jahren übergab der 1. Vorsitzende des SuRV Mietraching, Alois Kilger, sein Amt an HansJürgen Wandinger und damit in jüngere Hände. Er unterstützt aber den neuen Vorstand weiterhin als Schriftführer. Zum Dank für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit wurde Alois Kilger zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Als Ehrengäste konnte Kilger zu Beginn der Jahreshauptversammlung im Jugendheim Mietraching u.a. den 2. Bürgermeister Günther Pammer, Stadtrat Christian Kilger, den Kreis- und Bezirksvorsitzenden Manfred Langer und den ehemaligen 3. Bürgermeister der Stadt Deggendorf, Walter Weinbeck, als Ehrenmitglied ebenfalls begrüßen. Anlässlich seiner Erinnerung an die seit der letzten Versammlung verstorbenen Ehrenmitglieder Herbert Hugo Haas, Gerhard Bastian und Alfred Hüttinger schloss er die bei den Auslandseinsätzen ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten in das Totengedenken mit ein. Alsdann berichtete er, dass der Verein nur noch 48 Kameradinnen und Kameraden zähle, davon sieben Ehrenmitglieder. Da er noch am Vortag zwei neue Mitglieder geworben und mit eingeladen habe, wurden diese zu Versammlungsbeginn bereits stimmberechtigt aufgenommen. Damit zähle der Verein zum Ende seiner Amtszeit wieder 50 Mitglieder. Corona bedingt nur wenige Veranstaltungen Seit der letzten Herbstversammlung im Oktober 2019 fand nur noch der Volkstrauer-
tag am 17. November 2019 wie gewohnt mit Fackelzug statt. Die gemeinsame Weihnachtsfeier mit der Reservistenkameradschaft war die letzte interne Veranstaltung. Am 8. März 2020 nahm eine Abordnung an der Kreisversammlung in Haselbach teil. Danach konnten Corona bedingt keine größeren Vereinsveranstaltungen mehr durchgeführt werden. Die Teilnahme am Volkstrauertag 2020 wurde in Abstimmung zwischen Stadt und Pfarrei auf kleinere Vereinsabordnungen begrenzt, wobei die Ansprachen nach dem Gottesdienst in der Kirche stattfanden. Am Kriegerdenkmal gedachte nur der Vorsitzende gemeinsam mit Oberbürgermeister Christian Moser und Pfarrer Franz Deffner der Gefallenen. Erst am 23. Juli 2021 konnte wieder eine Ausschusssitzung zur Vorbereitung der Jahreshauptversammlung abgehalten werden. Kilger bedauerte die lange Vereinsruhe: „Wir können nur hoffen, dass es langsam wieder aufwärts geht und das alle gesund bleiben!“ Da er nach 28 Jahren sein Amt einem Jüngeren übergebe, bedankte er sich abschließend bei allen Weggefährten für die stets gute Zusammenarbeit und kameradschaftliche Unterstützung. Gerhard Mindt berichtete als 3. Vorsitzender und Reservistensprecher zu Teilnahmen an Schießen, Orientierungsübungen und Märschen vor der Pandemie. Er stellte ebenso die aktuellen Veranstaltungsangebote des Reservistenverbandes vor. Kassier Josef König machte deutlich, dass neben zwei Jahresbeiträgen und 200 Euro Spenden seit März 2020 keine weiteren Einnahmen zu verzeichnen waren. Allein die laufenden Ausgaben übersteigen im Be-
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Der neue Vorstand des SuRV Mietraching: Hans-Jürgen Wandinger (1. Vorsitzender), Dieter Woisczyk (2. Vorsitzender), Gerhard Mindt (3. Vorsitzender), Josef König (Kassier) und Alois Kilger (Schriftführer). Erweiterter Vorstand: Siegfried Lipp (Fahnenjunker), Erwin Penzkofer, Gerhard Geiger und Peter Gaul (Beisitzer), Bernhard Weindl und Josef Saller (Kassenprüfer), Erwin Penzkofer, Gerhard Mindt und Peter Gaul (Böllerschützen). richtsjahr den jährlichen Mitgliedsbeitrag. Als Kassenprüfer bestätigte Josef Saller die ordnungsgemäße Mittelverwendung und holte die Zustimmung der Mitglieder zur Entlastung des Vorstands ein. Bürgermeister Pammer überbrachte die Grüße der Stadt Deggendorf und bedankte sich bei allen Mitgliedern für ihre Vereinsarbeit. Allen voran aber bei Alois Kilger für seine langjährige Tätigkeit im Amt des 1. Vorsitzenden. Kreis- und Bezirksvorsitzender Langer gab einen kurzen Einblick in die aktuelle Arbeit des BSB auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Insbesondere hoffe er, dass nach mehrmaliger Terminänderung am 18. Juni 2022 der Kreisverband Deggendorf/Straubing als Gastgeber die geplante Landesversammlung in der Stadthalle Deggendorf erfolgreich durchführen kann. Er wünscht sich weiterhin Unterstützung aus dem SuRV Mietraching und bedankte sich, dass sowohl Dieter Woisczyk auf Kreisebene als auch Alois Kilger auf Kreis- und Bezirksebene sehr aktiv mitarbeiten. Als Dank gab es zum Abschluss der Versammlung für Alois Kilger vom 2. Vorsitzenden Dieter Woisczyk einen Präsentkorb. Während ihm Bezirksvorsitzender Langer die Urkunde zum Ehrenvorsitzenden überreichte, steckte ihm Hans-Jürgen Wandinger als neuer 1. Vorsitzender die Ehrennadel ans Revers. Text/Foto: Josef König
V.l.: Kassier Josef König, Beisitzer Christian Kilger, Gerhard Mindt (3. Vorsitzender, Reservisten-Sprecher und Kanonier), Beisitzer und Kanonier Peter Gaul, 1. Vorsitzender Hans-Jürgen Wandinger, Beisitzer und Kanonier Erwin Penzkofer, Schriftführer Alois Kilger, Beisitzer Gerhard Geiger, Bezirksvorsitzender NdB Manfred Langer, 2. Bürgermeister Günther Pammer, 2. Vorsitzender Dieter Woisczyk.
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Niederbayern
Krieger- und Soldatenverein (KSV) Eglsee Jahreshauptversammlung
150-JAHRFEIER 2022 IM VISIER Eglsee - Wie der Vereinschronik zu entnehmen ist, wurde der KSV Eglsee 1872 gegründet. Somit kann er nächstes Jahr auf seine 150-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken, bzw. sein 150-jähriges Gründungsfest feiern. Peter Spindler selbst war von 1975 bis 2005 und somit 30 Jahre lang 2. Vorsitzender, seit 2005 ist er 1. Vorsitzender des Vereins. Zur Jahreshauptversammlung des KSV Eglsee, die im Dorfstadl stattfand, konnte Vorsitzender Peter Spindler mehrere Ehrengäste willkommen heißen, besonders Ehrenmitglied und Altbürgermeister Erich Hallhuber und Bürgermeister Andreas Jakob. Über die Einnahmen und Ausgaben des Vereins informierte Alois Lindinger in seinem Kassenbericht. Die Kasse wurde zuvor von Eduard Engleder und Josef Sanladerer geprüft und deren Ordnungsmäßigkeit bestätigt. Corona legte Vereinsleben lahm Wie aus dem Tätigkeitsbericht zu entnehmen war, fand im Juli 2020 satzungsgemäß beim KSV Eglsee noch die Wahl des Vorstands statt. Dabei wurde der Vereinsführung mit Peter Spindler und dessen Stellvertreter Johann Resch durch eine einstimmige Wiederwahl ein überwältigender Vertrauensbeweis entgegengebracht. Danach hatte Corona mehr oder weniger das Vereinsleben lahmgelegt, sodass keine weiteren Versammlungen oder Veranstaltungen mehr stattfinden konnten. Die Grüße des des BSB-Kreisverbands Passau-Pfarrkirchen überbrachte dessen stellvertretender Vorsitzender Josef Zauner. Gleichzeitig übermittelte er den Dank des Kreisvorsitzenden Alois Hausruckinger für die geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit. Weiter berichtete Zauner, dass
v.l.: Vorsitzender Ernst Thurner (Patenverein Sulzbach-Eholfing), Alois Lindinger, Konrad Güthling, KSV-Vorsitzender Peter Spindler, Josef Zauner (stellvertretender Kreisvorsitzender), Ehrenmitglied und Altbürgermeister Erich Hallhuber, 2. Vorsitzender Hans Resch, Ehrenvorsitzender Manfred Röhrner (Patenverein Sulzbach-Eholfing) und Bürgermeister Andreas Jakob.
der Bezirksverband Niederbayern nun nur noch aus den Kreisverbänden Freyung-Grafenau, Deggendorf-Straubing und PassauPfarrkirchen bestehe. Der Kreisverband Viechtach wurde 2020 aufgelöst. KSV ist Stützpfeiler des Dorflebens Bürgermeister Jakob bestätigte, dass die Coronabeschränkungen auch für die Kameradschaft eine harte Zeit waren. Er regte aber gleichzeitig an, dass die regelmäßigen Zusammenkünfte, soweit es die gesetzlichen Vorgaben zulassen, auch besucht werden sollen. Weiter stellte Jakob fest, dass das Dorfleben in Eglsee von der Feuerwehr und eben dem KSV aufrecht erhalten wird. Die Eglseer Vereine können sich auf ihre Mitglieder verlassen, bestätigte das Marktgemeindeoberhaupt. Weiter ging der Bürgermeister auf die Renovierungsarbeiten an der Seitz’-Kapelle ein, die gleichzeitig auch das Eglseer Kriegerdenkmal ist. Die Arbeiten wurden im Jahr 2019 von Stefan Sanladerer, Josef Lindinger, Alois Krompaß, Josef Sura und Peter Spindler ausgeführt.
Das Kriegerdenkmal ist wieder renoviert, erstrahlt in neuem Glanze. Es wurde wieder in den Zustand versetzt, den es verdient. Die Materialkosten für die Kapellenrenovierung hatte die Marktgemeinde Ruhstorf übernommen. Die vielen ehrenamtlichen Stunden, die hierbei geleistet wurden, unterstreichen einmal mehr, welchen Stellenwert das Kriegerdenkmal für die Eglseer Bevölkerung habe, ergänzte der Bürgermeister. Abschließend bedankte sich Peter Spindler bei seinen Kameraden für den guten Besuch der Jahreshauptversammlung beim Vorstand für die gute Zusammenarbeit und die geleistete Arbeit, bei der Marktgemeinde Ruhstorf für das stets offene Ohr für die Anliegen des KSV Eglsee sowie beim stellvertretenden Kreisvorsitzenden für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Weitere Dankesworte ließ er an Berta Sanladerer übermitteln, die sich um die Pflege des Kriegerdenkmals kümmert. Text/Foto: Markus Lindmeier
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Niederbayern Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Rainding
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen
GUT IN SCHUSS
treue Kameraden 5/2021
Rainding – Die fast 16-monatige Vereins-„Zwangspause“ hat auch bei der KSK Rainding ihre Spuren im Vereinsleben hinterlassen. Wenn auch viele der sonst üblichen Aktivitäten im Jahresablauf durch Corona nicht stattfinden konnten, ließ man in der Raindinger Kameradschaft die Zeit nicht ungenutzt verstreichen. Nachdem die letzte Mitgliederversammlung bereits im Frühjahr 2019 stattgefunden hatte, nutzte man die günstigen Umstände während der Sommermonate und traf sich Mitte Juli 2021 im Vereinsgasthaus Fuchs zur längst fälligen Jahreshauptversammlung. Abgesehen vom regulären Jahresabschluss und den üblichen Berichten von Schriftführer und Kassenwart waren Ehrungen und die überfällige Neuwahl des Vorstands wesentliche Bestandteile der Versammlung. Ganz besonders auch deshalb, nachdem im Oktober letzten Jahres der seit 14 Jahren tätige Schriftführer Hans Lorenz krankheitsbedingt sein Amt zur Verfügung stellen musste. Mit Erwin Wagner aus Reisbach konnte man nun
Der Vorstand bedankt sich beim scheidenden Schriftführer für 14 Jahre Mitarbeit im Vorstand (v.l.): Stellvertretender Vorsitzender Kurt Preisinger, bisheriger Schriftführer Hans Lorenz, 1. Vorsitzender Klaus Kellberger. - Kleines Bild: der neue Schriftführer Erwin Wagner. einen engagierten Nachfolger für diesen Posten gewinnen. So ist man mit einer kompletten „Vorstandsmannschaft“ wieder gut aufgestellt und schaut, so wie es der Vorsitzende Klaus Kellberger betonte, positiv und optimistisch in die Vereinszukunft. Restaurierung der Salutkanone Eine technische Überholung und Restaurierung der vereinseigenen Salutkanone aus dem Jahre 1954 war ein weiteres Vorhaben während der Corona-Situation. Zu Jahresanfang wurde bei der Firma Voglmayr in Pocking die Überholung in
Auftrag gegeben. Patronenlager und Auswerfer wurden erneuert, ein neues Abzugsrohr eingebaut. Die Restaurierungsarbeiten am Gestell und an den beiden Originalspeichenrädern wurden von Josef Eder (Kanonier) und Klaus Kellberger (Vorsitzender) in Eigenregie durchgeführt. In vielen Stunden Eigenleistung zerlegte man das gesamte Metallgestell in seine Einzelteile, erneuerte defekte Teile an der Radbefestigung und entrostete die Metalloberflächen. Eine komplette Neulackierung der Holzspeichen, des Gestells und des Kanonenrohrs stellte schließlich sicher, dass die fast
Freuen sich gemeinsam über die abgeschlossene Restaurierung der Vereinskanone: Vorsitzender Klaus Kellberger und Kanonier Josef Eder (kleines Bild).
Kopie des Datenblatts der Fa. Wenig, Pocking, aus dem Jahre 1954.
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Niederbayern 70-jährige Salutkanone nun nicht nur technisch, sondern auch optisch im wahrsten Sinne des Wortes „gut in Schuss“ ist. Als raffinierten Abschluss der aufwendigen Arbeiten ließ sich der KSK-Vorsitzende noch einen Entwurf für einen Schriftzug mit Wappen und Weiß-Blau-Rautenmuster einfallen, der nun die Vereinskanone ziert. Text: Klaus Kellberger
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Für besondere Leistungen wurden geehrt: Josef Eder (Böllerschützenabzeichen des BSB Silber), Eduard Sammermeier, Johann Vogl und Karl Maydl jun. (Fahnenträgerabzeichen des BSB Silber).
Redaktionsschluss Mit neuem Schriftzug nicht nur „gut in Schuss“, sondern auch „unverwechselbar“.
für treue Kameraden 6/2021 ist der 5. November 2021
Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Neureichenau
AUCH IN DER PANDEMIE AKTIV Bio-Bauernhof besucht Grainet – Nach über einem Jahr Zwangspause wegen der Corona-Pandemie machten sich im August gut 30 Mitglieder des SKV Neureichenau unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Franz Raab zu einem interessanten Ausflug auf. Ziel war der landwirtschaftliche Biobetrieb mit eigener Hofmolkerei von v.r.: Andreas Wilhelm, Franz Raab und die Besuchergruppe des SKV Neureichenau Andreas Wilhelm in Grainet. Wilhelm berichtete von der Umstellung seines Betriebes zu einem Biobetrieb und welche Probleme dabei zu lösen waren. Nahezu zeitgleich wurde in eine kleine Hofmolkerei investiert, in der neben Frischmilch auch verschiedene Joghurts und Frischkäseprodukte erzeugt werden. Der Verkauf erfolgt direkt auf dem Hof über einen Automaten und über mehrere Einkaufsmärkte in der Region. Auch Gasthäuser und Hotels gehören zu seinen festen Abnehmern. Nach dem interessanten Hofrundgang konnten die Produkte von Andreas Wilhelm zusammen mit anderen regionalen Biobetrieben verkostet werden. Text: Franz Raab/Foto: Reinhold Eggerstorfer
Niederbayern/Oberpfalz Buchvorstellung
SOLDATEN – KAMERADEN – PATRIOTEN Kelheim – Studiendirektor i.R. Dieter Schwaiger aus Kelheim verfasste ein 116-seitiges Werk zur Entstehung, Voraussetzung, Gründung und Entwicklung der Kriegervereine in der Region Regensburg von 1850 bis 1914 und beleuchtete dazu detailliert die Themen: Kriegervereine in der Region Regensburg vor der Reichsgründung 1871 Voraussetzungen für die Entstehung der Kriegervereins-bewegung“ von 1871 bis 1890 Kriegervereine im Landwehrbezirk Regensburg 1870 bis 1890 Feste und Festkultur - Inszenierter Patriotismus und kameradschaftliche Geselligkeit Die Kriegervereine im Wilhelminischen Kaiserreich Blick in das Vereinsleben Erinnerungskultur der Kriegervereine Nationalismus und Militarismus - Ideologie und Praxis Wir werden das Buch in einer späteren Ausgabe von treue kameraden besprechen. Nähere Informationen zur Broschüre beim Autor: Studiendirektor i.R. Dieter Schwaiger, Cramannsdorfer Weg 4, 93309 Kelheim, Dieter.Schwaiger@t-online.de, https://www.dieter-schwaiger-hf.de.
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Oberpfalz Soldatenverein (SV) Vohenstrauß
Aus den Bezirken
HERBERT NEUMANN FEIERTE 100. GEBURTSTAG Seit 66 Jahren Mitglied im BSB
treue Kameraden 5/2021
Vohenstrauß – Seinen 100. Geburtstag feiert Herbert Neumann vom SV Vohenstrauß am 18. August 2021. Eine Abordnung des SV mit dem Vorsitzenden Günther Schober, dem 2. Vorsitzenden Richard Meier und Schriftführer Heiner Jungkunst kamen, um zu gratulieren. Auch der Kreisvorsitzende Richard Berger ließ es sich nehmen, dem ältesten Mitglied und einzigen noch lebenden Kriegsteilnehmer im Namen des Kreisverbandes zu gratulieren. Sie übergaben ihrem Mitglied eine Ehrenurkunde des Kreisverbandes und den Bayerischen Löwen aus Porzellan für seine Treue zum Verein. Seit 1955 ist der Jubilar Mitglied im BSB. Er hat somit die längste Mitgliedschaft im Kreisverband. Bei einem kleinen Umtrunk, bei dem er betonte er fühle sich noch bei bester Gesundheit, kamen dem Jubilar dann die Erinnerungen an seine aktive Zeit als Soldat wieder. Eingezogen wurde er zur Grundausbildung
V.l.: 1. Vorsitzender Günther Schober, Kreisvorsitzender Richard Berger, Jubilar Herbert Neumann, 2. Vorsitzender Richard Meier und Schriftführer Heiner Jungkunst.
nach Gera. Nach diesem Ausbildungsabschnitt war er eingesetzt in Hamburg bei der FlaRak, um später mit seinem Verband an die Donau zu verlegen und gegen die Amerikaner eingesetzt zu werden. Auch einige Dinge von seiner späteren Gefangenschaft bei den Amerikanern hat er den aufmerksamen Zuhörern erzählt. Es war für alle Beteiligten sehr interessant, den Erzählungen des Jubilars zu lauschen.
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung Jahreshauptversammlung
TREFFEN NACH 28 MONATEN ZWANGSPAUSE Freihung – Gut besucht waren die beiden Jahreshauptversammlungen der RK und SRK Freihung im Gasthof „Alte Post“, die
nach einer fast 28-monatigen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie unter Einhaltung der aktuellen Hygienevorschriften
Dadurch wurde den Zuhörern erst richtig bewusst, was die aktiven Soldaten zu jener Zeit geleistet haben. Um die Gesundheit des Jubilars nicht weiter zu beanspruchen, verabschiedete sich das Quartett mit dem Versprechen, in Zukunft alle Jahre wieder zu kommen. Text/Foto: Richard Berger
erfolgreich durchgeführt werden konnten. Neuwahlen und Ehrungen standen im Mittelpunkt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder erhielten weiterhin einstimmig das Vertrauen der Mitglieder für weitere drei Jahre. Zu dieser Versammlung konnte Vorsitzender Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl zahlreiche Ehrengäste, darunter auch hochrangige Vertreter der beiden US-amerikanischen Partnerschaftsverbände mit Lieutenant Colonel (LtCol) John Abella, Kommandeur des 18th Combat Sustainment Support Battalion (18. US-Versorgungsbataillon) sowie den Kompaniefeldwebel der 702. Explosive Ordnance Explosive Company (Sprengmittelbeseitigungskompanie), First Sergeant Stuart Cox, aus Grafenwöhr begrüßen. Der neue Vorstand, jeweils v.l. (sitzend): Wolfgang Rauscher, Heidi Lindthaler, Heinz Schmidt, Michael Wirth, Andreas Götz; (stehend): Johann Schmidschneider, HeinzPeter Ertl, Georg Dotzler, Gerhard Lindthaler, Norbert Bücherl, Dominik Falk, Klaus Paa und Bürgermeister Uwe König. (Nicht im Bild: Jürgen Pröm und Carsten Spöth).
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Oberpfalz Totengedenken Beim Totengedenken gedachte man dem vormaligen Fahnenträger Stabsfeldwebel d.R. Hans Scheuerlein, der im letzten Jahr unerwartet im 57. Lebensjahr verstarb. Des Weiteren erinnerte man sich an den ehemaligen Vorsitzenden der benachbarten Kameradschaft aus Neukirchen/Holnstein, Stabsunteroffizier d.R. Hermann Förster, der die Freihunger Kameradschaft beim letzten Kriegsgräbereinsatz im Sommer 2014 auf dem deutschen Soldatenfriedhof im elsässischen Niederbron-les-Bain bei den anspruchsvollen Arbeiten mit der Gründung von über zweihundert Grabkreuzfundamente tatkräftig unterstützte. Rückblick auf Vereinsaktivitäten In seinem Rechenschaftsbericht für die Jahre 2019 und 2020 erläuterte der Vorsitzende die Schwerpunkte der Vereinsarbeit. Höhepunkte im Jahr 2019 vor der CoronaPandemie waren die aktive Teilnahme an den Festveranstaltungen des Marktes Freihung anlässlich des Jubiläumsjahres „450 Jahre Markterhebung“ mit dem Festkommers, dem zweitägigen Festwochenende und der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Bezirksverband Oberpfalz, unter Leitung des Europäischen Jugendprojekts Oberpfalz zum Volkstrauertag anlässlich der Gründung des Volksbundes 1919 vor einhundert Jahren. Beim Bürgerschießen auf den Ständen des Schützenvereins Tanzfleck erlangte die RKMannschaft mit 257,7 Ringen souverän den 1. Platz. Bei der Kegel-Marktmeisterschaft 2019 landete man im Mittelfeld. Wegen des ersten bundesweiten Lockdowns im März 2020 musste die Jahreshauptversammlung zweimal abgesagt werden. Die Aktivitäten des Vereins beschränkten sich in dieser schwierigen Zeit auf vereinzelte Termine mit den Partnern der US-Armee, des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr (VdRBw), Kreisgruppe Oberpfalz-Mitte und dem Bayerischen Soldatenbund 1874 (BSB). Für die Erweiterung des bestehenden Museums im Grafenwöhrer Wasserturm konnten aus dem Fundus der ehemaligen Militärhistorischen Sammlung Amberg – bereit gestellt durch dessen vormaligen Leiter Hubert Hüttner – zahlreiche Uniformen als Ausstellungstücke für die US-Armee kostenlos vermittelt und zur Verfügung gestellt werden. Kassenbericht und Entlastung Nach den Kassenberichten 2019 und 2020 durch Kassier Klaus Paa, dem seitens des Kassenrevisors Johann Schmidschneider eine tadellose Kassenführung bestätigt wurde, erfolgte durch die Versammlung
Die drei ausgezeichneten Reservisten mit den Ehrengästen (v.l.): LtCol John Abella, Oberst d.R. Bertram Gebhard, Hauptgefreiter d.R. Wolfgang Rauscher, First Sergeant Stuart Cox, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Alfons Betzl, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, Bürgermeister Uwe König, Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard.
einstimmig die Entlastung des Vorstands für die beiden abgelaufenen Vereinsjahre. Grußworte der Ehrengäste LtCol Abella, First Sergeant Cox, Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard (stellvertretender VdRBw-Landesvorsitzender) sowie der stellvertretende BSB-Bezirksvorsitzende Alfons Betzl würdigten einhellig die aktive Reservistenarbeit der Freihunger Kameradschaft, insbesondere aber die guten Kontakte zu den beiden US-Verbänden. Bürgermeister Uwe König dankte im Namen des Marktes Freihung allen ehrenamtlich Aktiven für deren Bereitschaft, sich für die Kameradschaft, insbesondere für die Partnerschaft mit der 18. CSSB, einzusetzen. Da sich im kommenden Jahr der Abschluss der Partnerschaft mit der 18. CSSB zum 15. Mal jährt, wolle man dieses Jubiläum mit einer festlichen Veranstaltung begehen. Die gute Zusammenarbeit mit der US-Armee sei überwiegend dem Einsatz von 2. Vorsitzenden, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, zu verdanken, der unermüdlich die persönlichen Kontakte zu den amerikanischen Kameraden pflege, lobten sowohl Bürgermeister König als auch Bücherl. Gleichzeitig dankte Bücherl dem anwesenden Dolmetscher Andreas Kreuzer von der Öffentlichkeitsabteilung der Garnison „Bavaria“ aus Grafenwöhr für dessen Unterstützung. Neuwahlen und Ehrungen Bei den satzungsgemäßen Neuwahlen wurden die meisten ehrenamtlich Tätigen in deren bisherigen Ämter bestätigt. Auf eigenen Wunsch schied der bisherige, langjährige Schriftführer Andreas Götz und einige Beisitzer aus ihren Ämtern aus. Alfons Betzl nahm die Verpflichtung der Gewähl-
ten im Sinne des Bayerischen Soldatenbundes vor. Zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung standen mehrere Ehrungen und Auszeichnungen auf dem Programm. Ausblick – 25 Jahre Patenschaft mit 702. EOD Mit einem kurzen Ausblick auf das zweite Halbjahr, bei dem das bevorstehende Jubiläum 15 Jahre Partnerschaft mit der 702. EOD am 24. September im Mittelpunkt steht, beendete der Reservistenchef die harmonisch verlaufende Jahreshauptversammlung. Text: Norbert Bücherl Fotos: Andreas Kreuzer (Public Affairs Garnison Grafenwöhr)
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Der neue Vorstand der SRK Freihung: Norbert Bücherl (1. Vorsitzender), Gerhard Lindthaler (2. Vorsitzender), Dominik Falk (3. Vorsitzender), Klaus Paa (Kassier), Michael Wirth (Schriftführer), Heinz-Peter Ertl und Johann Schmidschneider (Revisoren), Heidi Lindthaler, Georg Dotzler, Andreas Götz, Jürgen Pröm, Wolfgang Rauscher und Heinz Schmidt (Beisitzer), Gerhard Lindthaler (Reservistensprecher), Carsten Spöth, Heinz-Peter Ertl und Michael Wirth. Für besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Wolfgang Rauscher und Norbert Bücherl (BSB-Verdienstkreuz 1. Klasse in Gold), Gerhard Lindthaler (Großes Verdienstkreuz am Bande des BSB). – Hauptgefreiter d.R. Wolfgang Rauscher (Ehrennadel in Silber des VdRBw). Für langjährige Vereinstreue wurde ausgezeichnet: Bürgermeister a.D. Emil Köhler (25 Jahre).
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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung
Aus den Bezirken
Kommandowechsel beim Partnerschafsbataillon
US-KOMMANDEUR JAQUILLARD WÜRDIG VERABSCHIEDET
treue Kameraden 5/2021
Grafenwöhr/Freihung – Die Marktgemeinde Freihung und die SRK Freihung verabschiedeten sich gebührend vom scheidenden Kommandeur ihres Partnerschaftsverbandes, des 18th Combat Sustainment Support Battalion (kurz: 18.CSSB), Lieutenant Colonel Charles Jaquillard und dessen Familie verabschiedet. Die Gelegenheit dazu bot sich beim Bataillonsappell des in US-Militärkreisen als „War-Hammer“ bezeichneten Logistikverbandes in Grafenwöhr. LtCol Jaquillard wurde in die Vereinigten Staaten zurückversetzt und dort bei der 3th Infantry Division Sustainment Brigade im Fort Stewart in Georgia eingesetzt. Vor der offiziellen Kommandoübergabe durch den Brigadekommandeur, Colonel Scott B. Kindberg, von der übergeordneten 16. Sustainment Brigade (16. Versorgungsbrigade) aus Baumholder, nahmen Bürgermeister Uwe König und die teilnehmenden Kameraden der SRK Freihung vor zahlreichen deutschen wie amerikanischen Ehrengästen die Gelegenheit wahr, dem
Der Markt Freihung, die örtliche Reservistenkameradschaft und weitere Institutionen verabschiedeten den scheidenden Kommandeur des US-Partnerschaftsverbandes 18. CSSB, LtCol Charles Jaquillard (l.). Unser Foto zeigt dessen Auszeichnung durch Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojkovi ć (Mitte). Hinter diesem (v.l.): Stabsgefreiter d.R. Dominik Falk, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler mit Gattin, Bürgermeister Uwe König (im Hintergrund) und BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher.
scheidenden Kommandeur und seiner Familie für die freundschaftliche wie vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. Würdigende Worte zum Abschied In seinen Abschiedsworten blickte der Rathauschef auf die vergangenen zwei Jahre des gemeinsamen Wirkens zum Wohle der Partnerschaft zwischen dem Markt Freihung und dem US-Verband zurück. Die Partnerschaft wurde im Juni 2007 im Nachgang zu einem Feierlichen Gelöbnis der Bundeswehr am Harranger offiziell besiegelt. Daher wolle man im kommenden Jahr gemeinsam das 15-jährige Bestehen feierlich begehen. Wegen der Corona-Pandemie waren gemeinsame Vorhaben und Aktivitäten, insbesondere im Verbund mit den Freihunger Reservisten, in den letzten fünfzehn Monaten stark eingeschränkt. Als Höhepunkte vor der Pande-
mie nannte König die Teilnahme des Partnerschaftsverbandes mit deren Ehrenformation beim Festzug anlässlich der Feierlichkeiten „450 Jahre Markterhebung“ im Sommer 2019, die Teilnahme an der zentralen Gedenkveranstaltung des Volksbundes, Bezirksverband Oberpfalz, zum Volkstrauertag 2019 in Freihung anlässlich dessen Gründung vor 100 Jahren sowie die Übergabe der Kriegsgräbersammlungen für deutsche Soldatengräber im Herbst 2019 und 2020. Für das entgegengebrachte Vertrauen, Verständnis und vor allem für die persönliche Freundschaft dankte der Bürgermeister und überreichte dem scheidenden Kommandeur zur Erinnerung und zum Dank für die gelebte Partnerschaft das gemeindliche Wappen mit Erinnerungsaufschrift und einen exzellenten Brand von der Schnapsbrennerei Elbart.
Offizielle Kommandoübergabe und feierliche Übergabe der Bataillonsfahne durch Colonel Scott Kindberg (Mitte, mit Rücken im Bild) von LtCol Jaquillard (Mitte, rechts) an LtCol John Abella (Mitte, links).
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Oberpfalz Mehrere Auszeichnungen verliehen In Vertretung des verhinderten Freihunger Reservistenchefs, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, überreichte Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler im Namen der Kameradschaft dem scheidenden Bataillonskommandeur das handgefertigte Erinnerungsbrett und dankte ebenfalls für die gemeinsam durchgeführten militärischen Aus- und Weiterbildungen. Für den Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. zeichnete Bezirksvorsitzender Horst Embacher den Kommandeur mit dem Ehrenkreuz in Bronze aus. Für seine Verdienste um die jährliche, truppeninterne Sammlung für den Erhalt und die Pflege deutscher Soldatengräber verlieh
Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojkovi ć vom Bezirksverband Oberpfalz des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., dem scheidenden Kommandeur die Verdienstspange in Bronze. Das 18.CSSB sei, soweit bekannt, der einzige US-Verband deutschlandweit, der sich an der Sammlung für den Volksbund seit nunmehr dreizehn Jahren beteiligt. Der stellvertretende Landesvorsitzende des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr (VdRBw), Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard, händigte dem scheidenden Kommandeur zum Dank für die gute Zusammenarbeit mit der Kreisgruppe Oberpfalz-Mitte die Ehrenmünze (Coin) des Landesverbandes Bayern aus.
Neuer Kommandeur will Partnerschaft fortführen Mit dem Kommando über das Bataillon wurde LtCol John R. Abella betraut, der sich zusammen mit seiner Familie auf die neue Herausforderung freut. Er werde stets bemüht sein, die Partnerschaft mit dem Markt Freihung und den Reservisten mit persönlichem Engagement und Einsatz aktiv zu fördern und zu unterstützen, betonte der neue Kommandeur beim anschließenden Empfang für die Ehrengäste. Text: Dr. Dario Vidojkovi ć (Volksbund) und Norbert Bücherl (SRK) Fotos: Hans Rötzer (SRK)
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK-RK) Berg Jahreshauptversammlung mit Wahlen
SKK STEHT NOCH AUF GESUNDEN FÜSSEN Rudolf Bergler neuer SKK-Vorsitzender Berg – Die SKK Berg, die im Jahre 1874 gegründet wurde und ältester von 70 Vereinen in der Gemeinde ist, wählte bei ihrer Jahresversammlung im Vereinslokal Knör einen neuen Vorstand, der sich aus neuen Personen und bewährten Führungskräften zusammensetzt (Info-Kasten). Der Verein steht noch auf gesunden Füßen. Ludwig Eimer, der bisher den Verein als Vorsitzender führte und über drei Jahrzehnte in verschiedenen Funktionen mitwirkte, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Auf Vorschlag von Wahlleiter und Kreisvorsitzenden Christian Emmerling wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
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Die neuen Vorstände der … SKK Berg Rudolf Bergler (1. Vorsitzender), Martin Klein und Helmut Nießlbeck (Stellvertretende Vorsitzende), Christoph Hein (Schriftführer), Ottomar Hein (Kassenwartes), Rudolf Braun, Georg Fürst, Jürgen Götz, Johann Grasenhiller, Heinz Hunger und Peter Oechsel (Beisitzer), Albert Federer und Jürgen Götz (Kassen-Revisoren). – RK Berg Ottomar Hein (1. Vorsitzender), Alfons Moosburger (Stellvertretender Vorsitzender) und Rudolf Braun (Schriftführer).
Der neue Vorstand der SKK Berg mit dem Kreisvorsitzenden Christian Emmerling (vorne links).
Wegen Corona weniger SchießsportTermine Eimer bedankte sich bei seiner Führungsmannschaft für das Teamwork in den zurückliegenden Jahren. Ein Anliegen war ihm in seiner Zeit als Vorsitzender das Kriegerdenkmal, über dessen Standort man nachdenken sollte. Ottomar Hein ging in seinem Rechenschaftsbericht auf die Schießsport-Termine ein, die wegen der Corona-Pandemie weniger waren. Kommuniziert wurde des Öfteren über Video-Konferenzen bei den Kreisvorstandssitzungen. Ein Lob zollte Hein den Berger Reservisten, die unter den vier aktivsten Reservistenkameradschaften im Landkreis zu finden sind. Ein Anliegen hatte der RK-Obmann: „Wir müssen uns, wenn es die Situation erlaubt, öfters treffen. Es darf die gelebte Kameradschaft der letzten Jahre nicht verloren gehen.“
Viele Ausgaben und ein Minus Schriftführer Christoph Hein ging auf die wenigen Aktionen im Berichtszeitraum ein. Geprägt war die letzte Periode von Vorstandssitzungen, Monatsversammlungen, Teilnahmen an BSB-Kreisversammlungen, dem traditionellen Volkstrauertag, dem SKK-Ehrenabend, Sommerwanderung und Gratulationen von Jubilaren. Trotz vieler Ausgaben und einem Minus stehe der Verein noch auf gesunden Füßen, bemerkte Kassier Rudolf Bergler. Eine saubere Kassenführung bestätigte das Revisoren-Duo Albert Federer/Jürgen Götz. Bevor die Nationalhymne und die Bayernhymne gesungen wurden, beschwor der neue SKK-Vorsitzende: „Die SKK-RK Berg wird auch weiterhin bestehen bleiben.“ Text/Foto: Hans Stepper
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Oberpfalz Kreisverband (KV) Tirschenreuth
Aus den Bezirken
KURZ ENTSCHLOSSEN VERSAMMELT
treue Kameraden 5/2021
Tirschenreuth – Derzeit braucht es schnelle Entscheidungen, geht es etwa die Durchführung von Jahreshauptversammlungen oder Ehrungen. Also packte der KV Tirschenreuth die Gelegenheit beim Schopf und setzte kurzfristig seine Jahreshauptversammlung an. Kreisvorsitzender Ferdinand Lienerth freute sich sehr, dazu Delegierte aus fast allen Kameradschaften im Landkreis begrüßen zu dürfen. Erfreulicherweise war auch Bezirksvorsitzender Horst Embacher gekommen, der hochkarätige Ehrungen im Gepäck hatte. Als Gastgeber begrüßte Vorsitzender Matthias Seidl von der örtlichen Krieger- und Soldatenkameradschaft die Versammlungsteilnehmer und gab einen kurzen, aber prägnanten Einblick in die Geschichte des Vereins. Eine sehr feierliche Form hat bei den BSB-Sitzungen das Totengedenken. Auch heuer wieder spielten zwei Musikerinnen aus den Reihen der Großkonreuther Blaskapelle das „Lied vom guten Kameraden“ für die verstorbenen Mitglieder, die Opfer der Kriege und die Soldaten, die im Dienst oder Einsatz ihre Leben verloren. Lienerth bedauerte, dass Corona bedingt sehr viele Termine abgesagt werden mussten, darunter auch die Kreisversammlung 2020. Gut organisiert hatte sich der Vorstand jedoch Abhilfe überlegt und den Jahresbericht 2019 samt Protokoll der Jahreshauptversammlung inklusive Kassenbericht an die zugehörigen Kameradschaften verschickt. So waren die Vereine über die Geschehnisse und Zahlen informiert und konnten den Kreis-Vorstand im Gegenzug schriftlich entlasten.
V.l.: BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher, Josef Meisl, Josef Böhm und Kreisvorsitzender Ferdinand Lienerth.
Zum Jahr 2020 konnte Lienerth nur einen kurzen Überblick geben, da auf Grund der Pandemie vieles abgesagt werden musste. Jedoch steht der Vorstand bereits wieder am Start und erstellt mittlerweile wieder ein Jahresprogramm, natürlich nur unter Vorbehalt. Ob und wann das gewohnte Vereinsleben wieder aufgenommen werden kann, bleibt abzuwarten. Nachdem der langjährige Schießwart des Kreisverbandes, Josef Peter, 2019 leider verstarb, hatte Martin Schneider dieses Amt kommissarisch übernommen. Vor Ort wurde er jetzt bis zur nächsten Vorstandswahl einstimmig zum Kreisschießwart gewählt. Er berichtete von einer Reihe wichtiger Änderungen im Waffenrecht und stand hinterher noch für viele Anfragen zur Verfügung. Matthias Seidl gab in seiner Eigenschaft als Reservistenbetreuer ebenfalls einen kurzen Überblick ab und informierte, dass Hartmut Schütze der Nachfolger des pensionierten Kreisorgleiters Günter Bogner sei. Seidl gab bekannt, dass sich im Jahr 2020 insgesamt 25.000 Reservisten gemeldet hätten und in der Pandemie helfen wollten. 11.000 davon seien tatsächlich eingesetzt worden, u.a. in Krankenhäusern und Altenheimen. Dies sei wohlgemerkt neben ihrem Hauptberuf erfolgt. Bezirksvorsitzender Embacher stellte fest, dass vor Ort tatsächlich die erste Kreisver-
Die Musikerinnen der Großkonreuther Blasmusik. sammlung 2021 in der Oberpfalz stattfinde. Er freue sich, dass endlich wieder Aktivitäten stattfinden könnten. Er holte Ehrungen nach, die eigentlich schon im letzten Jahr fällig gewesen seien. Er zeichnete Josef Böhm mit dem Großen Verdienstkreuz in Gold des BSB aus. Böhm ist seit 1998 Vorsitzender der KSK Wernersreuth und seit 2006 Kassenrevisor beim Kreisverband Tirschenreuth. Mit einer ganz besonderen Auszeichnung wurde Josef Meisl geehrt. Er bekam das Großkreuz des BSB angesteckt. Meisl ist seit 34 Jahren Vorsitzender der KSK Wondreb und dazu seit 15 Jahren stellvertretender Kreisvorsitzender. Text/Fotos: Beate Heinrich
Kreisverband (KV) Vohenstrauß
ZUM EHRENKREISKASSIER ERNANNT Vohenstrauß – Max Kick staunte nicht schlecht, als ihn Richard Berger, der Vorsitzende des KV Vohenstrauß zum Ehrenkreiskassier ernannte. Kick hatte jahrzehntelang als Kassier gearbeitet. Berger war einer der Gäste, die Kick zur Feier seines 70. Geburtstags ihre Aufwartung machten. Auch eine Abordnung des Bezirksverbandes Oberpfalz mit dem Bezirks-Vorsitzenden Horst Embacher und Schriftführer Heinrich Scheidler sowie Kameraden der Krieger- und Reservistenkameradschaft Waldturn kamen, um zu gratulieren. – Unser Foto zeigt v.l.: Kreiskassier Bernard Kammerer, Kreisvorsitzender Richard Berger und Max Kick. Text/Fotos: Richard Berger
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Oberpfalz Traditionskameradschaft Sicherungsbataillon 48 (TradKam SichBtl 48)
ALTLANDRAT WURDE EHRENMITGLIED Schwandorf/Klardorf – Die TradKam SichBtl 48 ehrte kürzlich Altlandrat Hans Schuierer mit dessen Ernennung zum Ehrenmitglied. Vor der offiziellen Ernennung brachte der ehemalige Bataillonskommandeur Oberst d.R. Erwin Reus das erfolgreiche Wirken des Bataillons zum Ausdruck. Die Angehörigen dieses einmaligen Verbandes, der in Amberg stationiert war, kamen überwiegend aus Niederbayern, der Oberpfalz und Oberfranken. Das Bataillon hatte innerhalb der Bundeswehr eine herausragende Stellung und verlangte den teilnehmenden Soldaten und Reservisten bei Übungen sehr viel ab. Im Vergleich zu den meisten Verbänden anderer Bundesländer hatte das Bataillon eine Antrittsstärke von weit über 90 Prozent seiner Soldaten. In treuer Pflichterfüllung und hoher Einsatzbereitschaft setzten sich die Angehörigen erfolgreich für Frieden, Freiheit und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland ein, so Oberst Reus. Er betonte in seiner Laudatio, dass Altlandrat Schuierer auch ein „48-er“ hätte sein können, denn er hatte während seiner Dienstzeit als Landrat auch so manchen Kampf führen müssen, um seine Aufgaben mit Durchsetzungskraft zum Wohle der Landkreisbürger zu erfüllen und die gesteckten Ziele zu erreichen. Er gehöre mittlerweile zu einer fast ausgestorbenen Spezies, die nicht immer vom Zeitgeist getrieben mitgeschwommen ist, sondern stets aufrecht, beharrlich und geradlinig die angestandenen Probleme bewältigt und gemeistert hat. Dafür verdiene er uneingeschränkt Respekt und hohe Anerkennung. Auch habe er bei der ersten Begegnung feststellen können, dass sich Hans Schuierer im Kreis der „48-er“ sehr wohl gefühlt habe. Anschließend überreichte 1. Vorsitzender Oberstabsfeldwebel d.R. Josef Niedermeier, die Ernennungsurkunde und die damit verbundene Kameradschafts-Ehrennadel in Gold des Traditionsverbandes Sicherungsbataillon 48. Zur Begründung der Ehrenmitgliedschaft führte Niedermeier aus, dass der Geehrte aufgrund seiner 24-jährigen Amtszeit als Landrat auch im Katastrophenschutz und somit auch für die Sicherheit und Schutz der Landkreisbürger verantwortlich war. Er lobte die stets gute Zusammenarbeit mit den im Landkreis stationierten Bundeswehreinheiten in Oberviechtach, Pfreimd, Neunburg v.W. und bis 1992 auch in Burglengenfeld.
Die Geehrten Arthur Fischer (2.v.l.) und Altlandrat Hans Schuierer (Bildmitte) im Kreise des Vorstands der Traditionskameradschaft SichBtl 48 mit dem Vorsitzenden Josef Niedermeier (5.v.l.) und Oberst d.R. Edwin Reus (3.v.r.)
Übungsvorhaben der ehemaligen 4. Panzergrenadierdivision wurden seitens des Landratsamtes immer unterstützt. Hinzu gekommen ist die seit dem Jahre 2019 bestehende enge Verbindung und besondere Freundschaft zur Traditionskameradschaft. Schuierer bedankte sich für die Einladung und für die ihm zuteil gewordene Ehrung. Er selbst als sogenannter „Weißer Jahrgang“ pflegte immer gute Kontakte zu den Bundeswehreinheiten und Reservistenkameradschaften. Regelmäßig war er bei den Tagungen der Kommandeure dabei und hatte immer offene Ohren für die Belange der Soldaten. „Ich freue mich über die Auf-
nahme in den Kreis der Geehrten und auf weitere Begegnungen mit den Kameraden dieser Kameradschaft“, so Schuierer. Überrascht wurde der 2. Vorsitzende der TradKam, Stabsunteroffizier d.R. Arthur Fischer, der vom stellvertretenden Vorsitzenden des VdRBw-Kreisgruppe OberpfalzMitte, Xaver Weber, mit der Ehrennadel des Verbandes in Gold ausgezeichnet wurde. Insbesondere lobte Weber seine Verdienste für die Erstellung der Verbandschronik. Mit diesem Werk wurde die Geschichte dieses einmaligen Verbandes niedergeschrieben und ist für alle Kameraden ein bleibendes Dokument. Text/Foto: Ludwig Dirscherl
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen
STARKER VEREIN Führung unverändert
treue Kameraden 5/2021
Thanstein – SRK-Vorsitzender Ulrich Knoch konnte kürzlich 27 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung im Schützenheim begrüßen. Nach dem Totengedenken folgte der Bericht des Schriftführers Wolfgang Schwab. Aktuell, so Schwab, zählt die Kameradschaft 112 Mitglieder. Im Vergleich zu anderen Kameradschaften konnte der Mitgliederstand seit zehn Jahren konstant zwischen 100 bis 115 gehalten werden. Gründe dafür sind eine kontinuierliche Mitgliederwerbung des Vorstandes, der auch Nichtgediente und Damen in den Verein aufnimmt. Eine besondere Ehrung erfuhr Peter Windschüttl. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt zu seinem 70. Geburtstag den Weißen Löwen des Bayerischen Soldatenbundes überreicht. Wie wichtig die Bundeswehr ist, hat man nicht nur bei den Auslandseinsätzen, sondern zuletzt beim Hochwasser im Rheinland und bei der Corona-Krise gesehen, so Schwab. Er informierte darüber, dass ein kostenloses Veteranenabzeichen zum Tragen an der Zivilkleidung für aktive und ehrenhaft ausgeschiedene Soldaten über ihn beantragt werden kann. Es folgte der Kassenbericht der Jahre 2019 und 2020 durch Josef Reitinger jun., der kommissarisch das Amt des 2021 verstorbenen Kassenwarts Anton Graßl übernommen hatte. Die Kassenprüfer Armin Stibich
Die beiden Vorsitzeden Karl-Heinz Trägler (links) und Ulrich Knoch (rechts) bei der Übergabe des Weißen Löwen und der Ernennung von Peter Windschüttl zum Ehrenmitglied.
und Franz Mühlbauer bescheinigten ihm eine einwandfreie Kassenführung. Rück- und Ausblick Reservistensprecher Erhard Ferstl konnte pandemiebedingt nur auf wenige Veranstaltungen im vergangenen Jahr zurückblicken. Ein Highlight war 2019 der dreitägige Vereinsausflug nach Leipzig. Im kommenden Jahr versuche man einen Ausflug zu einem Nato-Stützpunkt in Polen zu organisieren. Geplant ist die Teilnahme an Veranstaltungen des Bezirksreservistenverbandes. Vorsitzender Ulrich Knoch trug den Jahresbericht des Schießwarts Ludwig Dirscherl vor. Die Schießgruppe habe 21 Mitglieder und hätte 2020 gerne das 25-jährige Jubiläum gefeiert, was aufgrund der CoronaSituation nicht möglich war. Das träfe auch auf die Durchführung des Kameradschafts-
schießens zu. Er dankte der Gruppe für die rege Teilnahme an den Wettbewerben. In seinem Jahresbericht reichte Knoch zunächst den Bericht für 2019 nach, da 2020 keine Versammlung stattfinden konnte. Er berichtete, dass seit den Lockerungen in diesem Jahr wieder Aktivitäten stattfinden. Die Patenschaft zur 3. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Pfreimd wurde wegen Verlegung aufgelöst. Vor Kurzem lösten neun Gemeindebürger das Versprechen eines Gegenbesuchs in Hardheim ein. Da zuletzt viele Glückwünsche nur in kleiner Abordnung überbracht werden konnten, war die Teilnahme am 60. Geburtstag von Birgit Knoch im Vereinsheim ein besonderes Highlight. Kaum Veränderungen im Vorstand Bei den Vorstandswahlen wurde die Vereinsführung um die Vorsitzenden Ulrich Knoch und Karl-Heinz Trägler bestätigt und auch bei den weiteren Ämtern gab es kaum Veränderungen (Info). 2. Bürgermeister Wolfgang Niebauer beglückwünschte den neuen Vorstand und dankte für das Engagement und die Treue zum Verein. Er sicherte seitens der Gemeinde die Unterstützung für den Umbau am Reservisten-
V.l.: 2. Bürgermeister Wolfgang Niebauer, Wolfgang Schwab, Bernhard Schmidt, Josef Reitinger jun., Stefan Legl, Anton Höcherl, 2. Vorsitzender Karl-Heinz Trägler, Michael Fuchs, stellv. Kreisvorsitzender Josef Paschke, 1. Vorsitzender Ulrich Knoch, Johann Blaschke, Werner Schwendner, Peter Windschüttl, Erhard Ferstl.
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Der neue Vorstand der SRK Thanstein: Ulrich Knoch (1. Vorsitzender), Karl-Heinz Trägler (2. Vorsitzender), Erhard Ferstl (Reservistensprecher), Josef Reitinger jun. (Kassier), Wolfgang Schwab (Schriftführer), Ludwig Dirscherl (Schießwart), Simone Legl (stellvertretender Schießwart), Werner Schwendner, Anton Höcherl, Michael Fuchs, Bernhard Schmidt (Reservistenbetreuer), Stefan Legl und Günther Sulzmeier (Böllerkanoniere), Bernhard Fuchs (1. Gerätewart), Peter Windschüttl (2. Gerätewart), Wolfgang Niebauer, Johann Blaschke und Peter Windschüttl (Beisitzer) sowie Armin Stibich und Franz Mühlbauer (Kassenprüfer).
Oberpfalz heim zu und sprach sich auch für ein Umdenken bei der Suche nach neuen und jungen Mitgliedern aus. Der 2. Kreisvorsitzende Josef Paschke lobte den Zusammenhalt der Vereinsgemeinschaft in Thanstein und dankte dem mitgliederstarken Verein für seine zahlreichen Aktivitäten. Besonders freue er sich, dass in Thanstein auch einige Frauen aktiv sind. Der 2. Vorsitzende Karl-Heinz Trägler gab anschließend einen Überblick zu den aktuell laufenden Baumaßnahmen am Reservistenheim. Aufgrund der notwendigen Änderungen der Grundstücksgrenzen habe
sich der Baustart etwas verzögert. Ziel sei es, noch in diesem Jahr den Rohbau fertigzustellen. Der Verein hat zahlreiche Fachkräfte in seinen Reihen. Die Arbeitseinstätze sollen gezielt in kleineren Gruppen durchgeführt werden, so Trägler. Abschließend folgte die Vorschau auf das Jahr 2021/2022. Volkstrauertag und die Kriegsgräbersammlung müssen aufgrund des Wegfalls der Patenkompanie in Zukunft ohne Unterstützung der Bundeswehr stattfinden. Man hoffe den Schlauchbootwettkampf und die Christbaumversteigerung wieder durchführen zu können. Text/Fotos: Matthias Niebauer
Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Parkstein 1880
PARKSTEINER SPENDEN 500 EURO FÜR FLUTOPFER Parkstein – Mit einer Spende von 500 Euro unterstützte die KSK Parkstein die Opfer der Flutkatastrophe im vergangenen Juli. „Leider“, so Vorsitzender Erwin Schraml (l.), „können wir den Menschen vor Ort nicht persönlich helfen. Deshalb hat der Vorstand beschlossen, Geld an die ‚Aktion Deutschland hilft‘ zu überweisen.“ Ehrenvorsitzender und Kassier Paul Schumacher (r.) hatte alles in die Wege geleitet. Es sei unmöglich gewesen einfach wegzusehen, meinte der 2. Vorsitzende Manfred Ritter Text/Foto: Johann Adam (M.).
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Hohenschambach
LETZTER KRIEGSTEILNEHMER DER KAMERADSCHAFT FEIERTE 95. GEBURTSTAG Hohenschambach - Im Senioren- und Pflegeheim St. Hedwig in Beratzhausen konnte SRK-Ehrenmitglied Friedrich Heß (2.v.r.) seinen 95. Geburtstag feiern. Vereine der Pfarrei Hohenschambach gratulierten ihrem Ehren- und langjährigen Mitglied zum Jubiläum. Als Vertreter von „Schama e.V.“ überbrachten SRK- und Jura-Kreisehrenvorsitzender Richard Preis (l.), Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger Hans Pollinger (2.v.l.) sowie Bernhard Schlosser von der Freiwilligen Feuerwehr Haag (r.) die Glückwünsche. Der rüstige Jubilar ist letzter Kriegsteilnehmer Text/Foto: Alfons Kollmer der SRK Hohenschambach.
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Oberpfalz Jura-Kreisverband (KV) Parsberg
Aus den Bezirken
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung
HUNDERT JAHRE SOLDATEN- UND KRIEGERWALLFAHRT
treue Kameraden 5/2021
Hemau/Beratzhausen – Bereits vor hundert Jahren, genau am 5. Juni 1921, veranstalteten die Krieger- und christlichen Bauernvereine des Bezirks Hemau und nächste Umgebung die erste „Große Wallfahrt“ auf den Maria-Hilf-Berg. Am 16. August 1925 wiederholten die Veteranen-, Krieger-, Militär- und Kriegsbeschädigten-Vereine des Bezirks Hemau und Umgebung die Wallfahrt. Seit 1961, also seit nunmehr 60 Jahren, organisiert der Jura-KV Parsberg im zweijährigen Rhythmus die KriegerWallfahrt zur Maria-Hilf-Kirche in Be-
Einladung zur Großen Wallfahrt.
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ratzhausen, am 19. Mai 2019 konnte die 30. Wallfahrt gefeiert werden. Bei der Wallfahrt am 16. Juni 1961 gedachten noch 17 Kriegerkameradschaften mit über 1.500 Teilnehmern der Gefallenen und Vermissten der Weltkriege. Leider musste die diesjährige Krieger-Wallfahrt, die für 16. Mai 2021 geplant war, wegen der CoronaVorschriften abgesagt werden. In einer KVAusschusssitzung wurde aber beschlossen, die Wallfahrt im Mai 2022 wieder durchzuführen und dann den Zweijahres-Rhythmus beizubehalten. Die 30. Wallfahrt könnte aber auch die letzte gewesen sein. So sieht es jedenfalls JuraKreisehrenmitglied Franz Huber aus Beratzhausen, „nun, da fast alle Kriegsteilnehmer verstorben und auch die Reservisten der Bundeswehr ihr Alter erreicht haben“. Huber hat sämtliche Berichte und Zeitungsausschnitte seit 1961 gesammelt und anlässlich des 30. Jubiläums eine 84-seitige Broschüre erstellt. Das Heft wurde von Jura-Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer überarbeitet und ist für 15 Euro erhältlich.
Muttergottesbild als Weihegeschenk. Text/Fotos: Alfons Kollmer/Franz Huber
Bericht vom 8. Juni 1921 im Hemauer Wochenblatt.
Oberpfalz Jura-Kreisverband (KV) Parsberg Ehrenkreisvorsitzender feierte Geburtstag
GEBET ZUM ACHZIGSTEN Neukirchen – Seinen 80. Geburtstag konnte Oberstleutnant a.D. Lothar Eisenreich feiern. Bei der gemütlichen Runde auf der Terrasse im Tangrintler Hof gratulierten neben anderen Vereinen auch der Kriegerverein Neukirchen/Eichlberg und der JuraKV Parsberg und überbrachten ihrem Ehrenvorsitzenden Glückwünsche. Bei der Begrüßung seiner Gäste in Form eines ehrenhaften „Gebetes“ hatte Eisenreich auch noch einen Trinkspruch parat. Denn aufgrund der „Standortverlegung“ seiner Eltern wurde Lothar bereits als Einjähriger vom Pfälzer zum Oberpfälzer befördert. Die Wiege von Lothar Eisenreich stand in Kusel (Rheinland-Pfalz) und seine Kindheit verbrachte er in Pfreimd (Oberpfalz). Nach dem Abitur und Studium der Philosophie in Landshut schlug der Jubilar die militärische Laufbahn ein und folgte damit den Spuren seines Vaters. Nach der Grundausbildung in Immendingen landete der junge Leutnant als Zugführer in Philippsburg. Während seiner Dienstzeit in Hemau zählte vor allem die militärische Zusammenarbeit mit den amerikanischen Soldaten bei der Aufsicht des Atomwaffen-Lagers zu seinen Aufgaben.
Die Gratulanten vom Jura-Kreisverband Parsberg mit dem Jubilar (v.l.): Ehrenkreisvorsitzender Richard Preis, Geschäftsführer Alfons Kollmer, Kreiskassier Alois Schmidt, Ehrenkreisvorsitzender Oberstleutnant a.D. Lothar Eisenreich und Kreisvorsitzender Wolfgang Burger.
In dieser Zeit heiratete er Brigitte Graßler, die ihm vier Kinder schenkte, baute sich mit viel Eigenleistung ein Haus und wurde in Neukirchen heimisch. Als Schriftführer, Vorsitzender, Chorleiter, Sänger und Reporter, sowie als Verfasser von Vereinschroniken und Festschriften hat Lothar Eisenreich bleibende Erinnerungen geschaffen. Die letzten Jahre seiner Dienstzeit verbrachte der Berufssoldat Eisenreich „zu Hause“
in Regensburg, doch zuvor wurde er für über zehn Jahre nach Kempten/Allgäu und Schwalmstadt/Hessen versetzt. Sein Lebensmotto heißt: Sich mit Dankbarkeit an die Vergangenheit erinnern, mit Leidenschaft das Heute leben und mit Hoffnung in die Zukunft blicken, wie er es auch in seinem „Gebet“ humorvoll ausdrückte. Text/Foto: Alfons Kollmer
Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Mantel Georg Gleißner feierte 95. Geburtstag
ERINNERUNG AN HEILIGABEND UNTER FEUER Mantel - Seit 50 Jahren gehört Georg Gleißner der KSRK Mantel an. Er ist das älteste Mitglied und der letzte Kriegsteilnehmer der Kameradschaft. 2009 wurde ihm die BSB-Ehrenurkunde für Kriegsteilnehmer verliehen. 2018 erhielt er die Treuenadel des Bayerischen Soldatenbundes für 50-jährige Mitgliedschaft. Von der KSRK Mantel machten Fahnenjunker Karlheinz Kuschidlo und Kassenwart Erhard Neubauer ihre Aufwartung und überreichten ein Geschenk. Gleißner erinnerte sich, wie er als 16-jähriger im Jahr 1943 zum Arbeitsdienst eingezogen wurde und dann ab März 1944 Militärdienst leisten musste. „Am Heiligabend 1944 gerieten wir in Luxemburg zum ersten Mal unter Artilleriefeuer“, erzählte er. Auf Anraten eines Vorgesetzten suchte er Schutz unter einer Zugmaschine, was ihm wahrscheinlich das Leben rettete. Nachts mussten sie einen Stellungswechsel über eine Behelfsbrücke über die Mosel bewerkstelligen. Später war er in Tschechien in der Nähe von Budweis stationiert. Von dort fuhr er einen Funkwagen bis nach Schwandorf, wo für ihn der Krieg zu Ende ging. Er hatte Glück und kam ohne Verletzungen aus dem Krieg heim. Text/Foto: Johann Kneißl
Fahnenjunker Karlheinz Kuschidlo (l.) und Kassenwart Erhard Neubauer (r.) gratulierten Georg Gleißner, dem ältesten Mitglied der KSRK Mantel, zum 95. Geburtstag.
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Oberfranken Bezirksversammlung mit Neuwahlen
Aus den Bezirken
THOMAS BRECHT ZUM BEZIRKSVORSITZENDEN GEWÄHLT
treue Kameraden 5/2021
Hof/Himmelkron – Bei der Bezirksversammlung des BSB-Bezirks Oberfranken (15 Kreisverbände mit ca. 8.000 Mitgliedern in über 200 Ortsvereinen) mit Neuwahlen am 18. Juli 2021 in Himmelkron trat Oberst d.R. Dr. Klaus-Dieter Nitzsche nach 40 Jahren als Bezirksvorsitzender nicht mehr zur Wahl an. So war es an den Delegierten einen neuen Vorstand zu wählen. Einstimmig fiel die Wahl auf den Hofer Oberstleutnant d.R. Thomas Brecht, der bisher stellvertretender Vorsitzender war. Brecht nimmt zudem darüber hinaus die Funktion des Reservistenbetreuers weiterhin wahr. Bei der Bundeswehr ist der rührige Reservestabsoffizier als Leiter des Kreisverbindungskommandos Hof-Stadt eingesetzt und leistete zuletzt während der Corona-Pandemie seinen Beitrag in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Er sicherte zu, die bekannten Ziele des Verbandes im Sinne seines Amtsvorgängers weiterzuführen. Präsident lobt ehrenamtliches Engagement … BSB-Präsident Richard Drexl verpflichtete den neugewählten Vorstand und wünschte den Kameraden viel Erfolg in der ehrenamtlichen Aufgabe. Der BSB sei ein Ehrenamtsverband „und nur so kann es funktionieren“. Er sei stolz und dankbar für die ehren-
amtliche Arbeit der Mandatsträger. Nachdem der neue Vorsitzende seinen Amtsvorgänger zum Ehrenvorsitzenden ernannt hatte, betonte Drexl, es sei keine Selbstverständlichkeit, sein Leben (40 Jahre) in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Die Delegierten würdigten die Leistung ihres Ehrenvorsitzenden mit langanhaltendem Applaus. Der Präsident beklagte die Auswirkungen der Pandemie auf das Verbandsleben im BSB. So musste auch die Landesversammlung 2021 auf das kommende Jahr verschoben werden. Es sei zu dramatischen Einbrüchen in der Vereinsarbeit und im kulturellen Bereich gekommen. Man müsse nunmehr schnellstmöglich die Arbeit wiederaufnehmen, so der Präsident. … und geht hart mit der Politik ins Gericht Die Hochwasserkatastrophen in NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz wie auch die Pandemie zeigten deutlich, so Drexl, dass die Bundeswehr auch im Inneren unverzichtbar sei. Leider herrsche in der deutschen Politik eine falsche Prioritätensetzung vor. Die Bundeswehr verfüge derzeit über keine einzige einsatzbereite Division. „Insgesamt ist ein politisches Versagen bezüglich der Konzeption der Bundeswehr festzustellen. Allerdings hätten sich auch die Militärs mit ihren fragwürdigen Prioritäten nicht mit Ruhm bekleckert“, so der Oberst a. D. Auch Dr. Nitzsche war eingangs auf die Auswirkungen durch die Pandemie eingegangen. 2020 und 2021 seien deswegen die meisten Veranstaltungen im Bezirk ausgefallen, wobei er ausdrücklich den Einsatz der Reservisten aus dem Bereich Hof für den Soldatenfriedhof in Cheb/Tschechien lobte. Nun gelte es wieder anzupacken und
v.l.: BSB-Präsident Richard Drexl, Ehrenvorsitzender Dr. Klaus-Dieter Nitzsche und Bezirksvorsitzender Thomas Brecht.
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Der neue Vorstand des BV Oberfranken: Thomas Brecht (Bezirksvorsitzender), Thomas Bischoff und Gerhard Will (Stellvertretende Bezirksvorsitzende), Wolfgang Lochner (Bezirkskassier), Sven Dietel (Bezirksschriftführer), Udo Rudel (Bezirkssozialreferent), Thomas Brecht (Bezirksreservistenbeauftragter), Hans Riedlinger (Bezirksschießwart), Georg Förch und Michael Schmitt (Revisoren) die Vereine aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Einsatz für die Kriegsgräberfürsorge Das Engagement der oberfränkischen BSBKameradschaften für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge unterstrich auch VolksbundBezirksgeschäftsführer Robert Fischer. Selbst im Corona-Jahr 2020 hatten sie ein gutes Sammelergebnis erzielt. Er zeichnete Bärbel Rudel und Peter Neumüller mit der Volksbund-Verdienstspange in Weißgold und Gerhard Will mit der Spange in Silber aus. Fischer dankte dem alten Vorstand für die gute Zusammenarbeit und wünschte den Nachfolgern ein glückliches Händchen für ihre Arbeit. Bezirksschießwart Hans Riedlinger gab einen detaillierten Bericht über das Schützenwesen im Bezirksverband. 2021 werden auch Neuwahlen im Bereich des Sportschützenwesens Oberfranken fällig. Er selbst wird aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut kandidieren, bietet jedoch seinem Nachfolger jegliche Unterstützung an. Der Sozialwerksbeauftragte Udo Rudel berichtete über die Arbeit des BSB-Sozialwerks. Er forderte die Anwesenden auf, mehr Anträge einzureichen. Text: Sven Dietl, Thomas Brecht Fotos: Robert Fischer
Peter Neumüller, Bärbel Rudel und Gerhard Will (v.l.) wurden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Oberfranken Bezirksverband (BV) Oberfranken
REGIMENTSHISTORIE IST KOMPLETT „Weg der in Bayreuth stationierten Truppen im Krieg 1870/71“ – Bucherscheinung im Museum für Militärtradition in Oberfranken Von Andreas Schmitt/Nordbayerischer Kurier „Irgendwie war es Schicksal, dass mir die Unterlagen in die Hände fielen“, sagt Martin Götz über den Fund, den er vor Jahren in der Bayreuther Ludwig-Thoma-Straße machte. Im früheren Stabsgebäude 2a der Kaserne lagen drei handgeschriebene Bände mit Notizen zum 7. Königlich-Bayerischen Infanterieregiment. Für Götz, Oberstleutnant d.R. und damals Archivar der Kameradschaft Bayreuther Infanterie, war das Anlass, die Geschichte der in Bayreuth stationierten Truppen zu erzählen. „Die handschriftlichen Bände haben zwei Weltkriege inklusive Bombardierung überstanden und waren fast 100 Jahre nach dem Ende des Königreichs Bayern immer noch unveröffentlicht“, sagt Götz. Das haben er und Co-Autor Werner Bergmann jetzt geändert. Ihr Ergebnis stellten Götz, Leiter des in Weidenberg beheimateten „Museum für Militärtradition in Oberfranken“, und Bergmann, Stadtarchivar von Kirchenlamitz, Verleger und Heimatforscher im Weidenberger Bürgerhaus vor. Der Titel des Buches: „Geschichte des Kgl. Bayer. 7. InfanterieRegiments Prinz Leopold von Bayern 18701872“. Es ist der dritte Band der Reihe und behandelt den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Götz und Bergmann haben dafür viele Originalunterlagen analysiert. Herausgekommen sind 127 Seiten, die die Geschichte des 1866 nach Bayreuth verlegten Regiments nun komplett machen. Denn Götz und Bergmann hatten einen Vorgänger. Alfred Auvera. Er bekam 1898 den Auftrag, eine Regimentsgeschichte zu schreiben und tat dies für die Jahre 1732 bis 1815 sehr umfangreich. „Für die Zeit danach gab es aber nichts“, sagt Götz. 1992 veröffentlichte er mit Bergmann den ersten Band über die Jahre 1816 bis 1865 und zwei Jahre später den zweiten über die Zeit von 1866 bis 1869. Technische Probleme und anderweitige Projekte ließen die Recherchearbeit dann fast 25 Jahre lang stocken. Durch den Lockdown erinnerte sich Götz an die alten Unterlagen. Die altdeutsche Handschrift zu entziffern, „fällt mir durch die Übung mittlerweile recht leicht“, sagt der im Stadtteil Laineck wohnende Götz.
Das Buch bietet einige Besonderheiten. So gibt es von allen damaligen Offizieren des Regiments Fotos. Außerdem zeigt es historische Befehlsanordnungen, die erhaltene Verlustliste des Regiments sowie Originalschlachtpläne, nicht nur vom entscheidenden Gefecht bei Sedan. Der Leser kann sich dadurch sehr gut in die Zeit hineinversetzen. Außerdem lebt das Buch von der Liebe zum Detail. Die Wege und Märsche des Regiments, in dem die meisten Soldaten aus der Stadt Bayreuth und dem Umland stammten, können exakt nachvollzogen werden. Sogar Abfahrts- und Ankunftszeiten von Zügen, die die Soldaten transportierten, sind überliefert. Die Erzählung beginnt im friedlichen Bayreuth 1870, schildert die Mobilmachung und die Truppenverlegung der 1695 Männer in die Pfalz, die ersten Gefechte bei Weißenburg und Wörth, die Schlacht bei Sedan und den Einmarsch in Paris. Auch der Rückweg wird dargestellt – inklusive teils herzlicher Verabschiedungen einzelner Soldaten von Franzosen und der feierlichen Ankunft in Bayreuth am 30. Juni 1871, wo in der Bahnhofstraße eine Ehrenpforte errichtet wurde. „Der Krieg 1870/71 war Ursache für die schrecklichen Weltkriege im 20. Jahrhundert“, sagt Götz über die Bedeutung der Kämpfe, bei denen 45.000 deutsche und gar 140.000 französische Soldaten starben. Er verstärkte die Erbfeindschaft zwischen den Nationen, die erst nach 1945 beigelegt werden konnte.
Götz und Bergmann wollen mit dem Buch auch den Opfern ein Gesicht geben. 130 Soldaten des Siebten Regiments sind im Krieg gefallen. 450 wurden verwundet, einige starben später daran. Über 600 kamen mit schweren Blessuren oder gar nicht zurück. „Dabei waren das alles ganz normale junge Leute, oft Bauern“, sagt Götz. Das Museumsteam und die Bayreuther Reservistenkameradschaft kümmern sich mit der Deutschen Kriegsgräberfürsorge BV Oberfranken seit Jahren darum, den Toten ein ehrendes Gedenken zu verschaffen. Mit Erfolgen: So gibt es zum Beispiel für den aus Lettenreuth (Landkreis Lichtenfels) stammenden und in Plessis Piquet bei Paris gefallenen Georg Rebhan mittlerweile ein Grab mit Grabstein. Im Gegenzug liegen auf dem Friedhof St. Georgen Franzosen aus dem 70/71er Krieg. Dem Buch, für das „viele Mosaiksteine zusammenliefen“, sagt Götz, gelingt der Interessensausgleich. Es liefert militärische Fakten, erzählt aber auch Geschichten. Und behält ein Ziel im Auge: den Frieden mittels Erinnerung zu wahren. Info: Das Buch kostet 15 Euro. Der Erlös kommt dem Museum für Militärtradition zugute. Verkauf: im Museum und in der Geschäftsstelle des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Maximilianstr. 6, 95444 Bayreuth, Tel.: 0921/98565. (Nachdruck mit freundlicher Genehmigung „Nordbayerischer Kurier“.) Foto: Ralf Münch, Nordbayerischer Kurier
V.l.: 2. Bürgermeister Weidenberg Günther Dörfler, Co-Autor Werner Bergmann, stellv. Museumsleiter Robert Fischer, Autor Martin Götz (BSB-Mitglied), Historischer Verein von Oberfranken, Norbert Hübsch, Vors. Kameradschaft Bth. Artillerie Gerhard Will.
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Oberfranken Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Kleingesee
Aus den Bezirken
RESERVISTENVEREINE WICHTIGER DENN JE 100 Jahre SRK Kleingesee nachgefeiert
treue Kameraden 5/2021
Krachershöhe – Es sollte letztes Jahr ein großes Fest werden. Mit gepanzerten Fahrzeugen der Bundeswehr und einer Haubitze. Doch dann kam Corona und die bereits geplante 100-Jahrfeier der SRK Kleingesee musste abgesagt werden. Mitte August2021 wurde daher nur ein kleines internes Sommerfest mit einem Festakt in der Krachershöhe gefeiert, zu dem neben Bürgermeister und Vereinsmitglied Hanngörg Zimmermann und der CSU-Bundestagsabgeordneten Silke Launert auch der Forchheimer Werenfried Broja in seiner Eigenschaft als oberfränkischer Organisationsleiter des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr und der stellvertretende Kreisvorsitzende des Reservistenverbands Franz Küffner aus Pegnitz kamen, um die zahlreichen Ehrungen vorzunehmen. Sieben Kriegsheimkehrer des Ersten Weltkriegs gründeten am 4. Januar 1920 in der Bierwirtschaft Schmitt zur Kameradschaftspflege den einstigen Krieger- und Veteranenverein Kleingesee. Das Gründungspro-
Die beiden noch lebenden (Wieder-)Gründungsmitglieder Wilfried Wolf und Erhard Ruder, die für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden, zwischen der CSU-Bundestagsabgeordneten Silke Launert und Bürgermeister Hanngörg Zimmermann mit dem Vereinsvorsitzendem Gerhard Dressel (l.)
tokoll ist als einziges Dokument des Vereins noch erhalten. Die Mitgliederzahl wuchs schnell an, bis der Verein im Dritten Reich verboten wurde. Die Wiedergründung fand 1965 statt, ein Jahr später konnte die Fahnenweihe gefeiert werden. Im Jahre 1970 wurde in Kleingesee ein Reservistenverein für ehemalige Soldaten der Bundeswehr gegründet, der 1999 mit dem Krieger- und Veteranenverein zur heutigen SRK fusionierte, der aktuell 44 Reservisten der Bundeswehr und sieben Mitglieder des Bayerischen Soldatenbunds (BSB) angehö-
ren. Der Schwerpunkt liegt auf den Reservisten, von denen in letzter Zeit sogar jüngere Mitglieder hinzukamen. Vorsitzender Gerhard Dressel erklärt aber, dass die Mitgliederzahl stagniert, vor allem auch, weil es keine Wehrpflicht mehr gibt. Einige „Kriegervereine“ seien schon ausgestorben und es sei auch irgendwann möglich, dass die SRK das gleiche Schicksal ereilt, weil keine Reservisten mehr nachkommen. Heute wie damals ist die Kameradschaftspflege nach wie vor wichtig, eine der Hauptaufgaben ist aber die Pflege und der Erhalt
Das große historische Foto, das im Gasthof der Alten Deutschen hängt, zeigt die wiedergegründete Soldatenkameradschaft Kleingesee im Jahre 1966 bei der Fahnenweihe.
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Oberfranken
Alle Geehrten auf einen Blick des Kriegerdenkmals an der Herz-Jesu-Kirche. In vielen ehrenamtlichen Stunden wurde das Ehrenmal der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege erst letztes Jahr für 5.600 Euro restauriert. 5.000 Euro steuerte die Marktgemeinde dazu bei. Wie Broja jedoch betonte, werden Reservistenvereine aufgrund der Sicherheitsvorsorge immer wichtiger. Durch die Aussetzung der Wehrpflicht stünden zwar immer weniger Reservisten zur Verfügung, neu ab diesem Jahr sei aber der „freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz“, mit dem man den Mangel an Reservisten ausgleichen will. Erforderlich dazu sind sieben Monate Präsenzausbildung als freiwillig Wehrdienstleitende, um sich anschließend bis zu fünf Jahre für Reservedienstleistungen der Bundeswehr zu verpflichten. Eingesetzt werden die so ausgebildeten Reservisten als Sicherungssoldaten oder im Rahmen des Katastrophenschutzes im Inland. Wie wichtig dies sei, habe sich bei der Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt. Das Pilotprojekt umfasst heuer 1.000 Stellen. In Oberfranken gibt es aktuell rund 4.200 organisierte Reservisten von denen 33 Prozent unter 40 Jahre alt sind. Ein Reservistenverein wie Kleingesee sei sehr wohl wichtig für den Zusammenhalt der Reservisten, auch wenn sie nicht mehr im aktiven Reservistendienst sind. „Wer nicht ganz blind ist weiß, dass die Wehrhaftigkeit wichtig ist, wenn wir unsere Freiheit behalten wollen“, sagte Launert und betonte, dass man genau deshalb auch in Zukunft die Soldatenvereine brauche. 70 Jahre Frieden habe man sich auch mit der Bereitschaft der Reservisten erkämpft, so die Abgeordnete, die den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan nicht pauschal verurteilte. Launert freute sich, dass endlich
wieder etwas wie das kleine Sommerfest stattfinden kann, bei dem man normale Menschen treffe. Bürgermeister Zimmermann überbrachte auch die Glückwünsche des Marktes und betonte ebenfalls die Wichtigkeit von Soldaten- und Reservistenkameradschaften. Erhard Ruder und Winfried Wolf haben 1970 den Reservistenverein mitgegründet und wurden daher als Gründungsmitglie-
der besonders geehrt. 50 Jahre dabei sind auch Josef Forster und Ludwig Buchholz, die ein Jahr später eintraten. Für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Peter Brütting und Bernhardt Bauernschmidt und für 25 Jahre Günther Dürler. Ehrennadeln für besondere Verdienste im Reservistenverband erhielten Jürgen Schiller, Edi Singer, Peter Brütting und Norbert Seybold. Text/Fotos: Thomas Weichert
Fahnenweihe 1966, v.l.: Fahnenträger Johann Horn, Kassier Stefan Müller, Vorsitzenden Johann Simmerledin, Schriftführer Joachim Gebhardt, 2. Vorsitzenden Konrad Müller und Fahnenbegleiter Konrad Wölfel.
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Oberfranken
Aus den Bezirken
Soldatenkameradschaft (SK) Isling Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen
NEUE EHRENMITGLIEDER
treue Kameraden 5/2021
Isling – Coronabedingt konnten die Jahreshauptversammlungen 2019 und 2020 nicht durchgeführt werden. In diesem Jahr standen Neuwahlen der Vorstandschaft an (Info). Im Beisein des Kreisvorsitzenden Udo Rudel wurden verdienten Mitglieder Ehrungen zuteil. 2. Vorsitzender Roland Lowig erhielt das große Verdienstkreuz am Bande des BSB, Lorenz Rupp und Adalbert Haselmann sowie Franz Lemke, Siegfried Vockentänzer, Manfred Schnapp und Andreas Kerner wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Schriftführer Daniel Scheumann verlas die Jahresberichte 2019/2020 sowie 2020/2021. Anschließend erstattete Kassier Dominik Mahr die Kassenberichte für den gleichen Zeitraum. Kassenprüfer Frank Denscheilmann und Uwe Ebitsch bestätigen die einwandfreie Kassenführung und stellten sich für das kommende Vereinsjahr wieder zur Verfügung. Wie immer erwähnenswert ist die erfolgreiche Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge. Für den Ehrenvorsitzenden Johann Weberpals und den 2. SK-Vorsitzenden Roland Lowig ist dies seit vielen Jahren ein großes Anliegen. Nach fast 750 Euro im Jahr 2020 ergab die diesjährige Sammlung den stolzen Betrag von 870 Euro. Text/Foto: Gabriele Schardt
V.l. (stehend): Kreisvorsitzender Udo Rudel, Edmund Zeulner, Johann Weberpals, Roland Lowig, Richard Mahr und Manfred Betz; (sitzend): Philipp Lauer, Dominik Mahr, Alfred Göhring und Daniel Scheumann.
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Der neue Vorstand der SK Isling: Dominik Mahr (1. Vorsitzender), Roland Lowig (2. Vorsitzender), Philipp Lauer (1. Kassier), Natalie Stoisch (2. Kassiererin), Daniel Scheumann (Schriftführer), Alfred Göhring (Böllerschütze sowie Manfred Betz, Johann Weberpals, Alfred Göhring, Richard Mahr und Edmund Zeulner (Ausschussmitglieder).
V.l.: Der neue SK-Vorsitzende Dominik Mahr, Ehrenmitglied Lorenz Rupp, 2. Vorsitzender Roland Lowig, Ehrenmitglied Adalbert Haselmann sowie Kreisvorsitzender Udo Rudel.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Oberfranken
Soldatenkameradschaft (SK) Isling
SAUBERE ARBEIT! Isling – Mit einem Dampfstrahler rückten kürzlich einige Kameraden der SK Isling dem örtlichen Kriegerdenkmal gleich neben der alten Tanzlinde zu Leibe. Nun strahlt es wieder im alten Glanz. Auch die Grünfläche und die Sträucher wurden hergerichtet. Am 12. April 1945 wurde Isling mit Phosphorgranaten beschossen. Eine junge Frau kam ums Leben, acht Häuser und neun Scheunen wurden ein Raub der Flammen. Keine zehn Meter neben der Tanzlinde – sie wurde 2015 zum Baum der Bayern Text/Foto: Roland Lowig gewählt – wurde das erste Haus getroffen.
Mittelfranken Kreisverband (KV) Nürnberg Jugendoffizier zu aktuellen sicherheitspolitischen Themen
RUSSLAND – EINE BEDROHUNG FÜR UNSERE SICHERHEIT? Nürnberg – Nach langer, pandemiebedingter Unterbrechung der meisten Aktivitäten trafen sich Anfang August die Kameradinnen und Kameraden des KV Nürnberg zur Monatsversammlung. Präsidiumsmitglied und Landesreservistenbeauftragter Christian Emmerling sowie Kreisvorsitzender Peter Baumann begrüßten ein „volles Haus“. Aktuelles und spannendes Thema des Abends war „Russland – eine Bedrohung für unsere Sicherheit“, zu dem der Jugendoffizier Nürnberg, Hauptmann Nicole Seifert, vortrug. Mit ihrem Vortrag verfolgte die Referentin zwei Ziele: Im ersten Teil des Abends lag der Fokus darauf, den Anwesenden einen Überblick über aktuelle Ereignisse der Außen- und Sicherheitspolitik nahe zu bringen und die damit zusammenhängenden Herausforderungen für die Bundeswehr zu verdeutlichen. Dabei ging sie sowohl auf die Amtshilfeeinsätze im Rahmen der CoronaPandemie und der Flutkatastrophe in Deutschland vor wenigen Wochen ein als auch auf die aktuellen Auslandseinsätze und anerkannten Missionen der Bundeswehr. Der zweite Teil und Schwerpunkt des Vortrags war dem Thema Russland gewidmet. Der Konflikt um die Annexion der Halbinsel
Krim im Jahr 2014 – so die Vortragende – hätte bis heute massive Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland. Dies zeige sich deutlich im Weißbuch 2016 und dem darin angekündigten „Doppelansatz“, den die Bundesregierung gegenüber Russland fördern will – beste-
hend aus glaubwürdiger Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit einerseits und der Bereitschaft zum Dialog andererseits. Hierbei zeigte Hauptmann Seifert den Anwesenden die Vielschichtigkeit Russlands und die Komplexität der Beziehungen zwischen Deutschland, seinen Bündnispartnern und Russland auf, um die gestellte Frage im Vortragstitel kontrovers zu diskutieren. Nach dem ausgezeichneten Vortrag moderierte Seifert die anschließende Diskussion
Volles Haus beim Infoabend des KV Nürnberg.
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Mittelfranken
Aus den Bezirken treue Kameraden 5/2021
und beantwortete überaus kenntnisreich die vielen Fragen. So diskutierte das Plenum unter anderem die Verletzung des INF-Abrüstungsvertrages, die Besetzung sowie die de facto Annexion der Halbinsel Krim, weiter die russische Aggression gegenüber der Ukraine. Auch die russischen Cyber-Angriffe, die laufenden Spionage- und Sabotageakte, die Desinformation, das Online-Trolling und der Einsatz von Söldnerarmeen von russischer Seite wurden diskutiert. Auch die verdeckte und offene politische Einflussnahme Moskaus sowie die durchgeführten Mordanschläge wurden thematisiert. Weitere Diskussionspunkte waren die Ausweitung der NATO sowie deren Entwicklung ihrer
Reservistenkameradschaft (RK) Wolframs-Eschenbach Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen
DAS VEREINSLEBEN NIMMT WIEDER FAHRT AUF Wolframs-Eschenbach – Mit dem Sommer kehrte langsam ein Stück Normalität zurück, der Nachholbedarf war enorm. So trafen sich denn Anfang Juli die Mitglieder der RK Wolframs-Eschenbach seit langer Zeit wieder zu einer Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen im Ver-
V.l.: Verleihung der Böllerschützenabzeichen an Klaus Kocher, Josef Wegehaupt und Fritz Netter, der auch mit dem „Großen Verdienstkreuz in Gold“ ausgezeichnet wurde.
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militärischen Infrastruktur nahe russischer Grenzen, was wiederum eine potenzielle Bedrohungen der Sicherheit unseres Landes darstellt. Breiten Raum nahm die Diskussion um die Frage ein: „Sollte sich die Bundeswehr auch in Zukunft an solchen Militäreinsätzen beteiligen? Und wenn ja, mit welchem strategischen Ziel? Sind unsere Streitkräfte den enormen internationalen Herausforderungen gewachsen, die sich aus der deutlich unsicheren globalen Sicherheitslage ergeben?“ – Nach sehr engagierter Diskussion bedankten sich die Zuhörer bei Hauptmann Seifert mit großem Applaus und der Übergabe des Buches: „Nicht einmal bedingt abwehrbereit“. Text/Fotos: Peter Baumann
einslokal Gary. Bei den Neuwahlen von Teilen des Vorstands wurde RK-Vorsitzender Josef Wegehaupt in seinem Amt bestätigt (s. auch Info-Kasten). Nach der Begrüßung der Mitglieder und Ehrengäste durch den RK-Vorsitzenden Josef Wegehaupt und der Totenehrung zum Gedenken an die im abgelaufenen Jahr verstorbenen Mitglieder trug Schriftführer Alois Hufnagel den Jahresbericht 2020 vor. Trotz Corona berichtete er über ein zwar stark eingeschränktes, aber im Rahmen der Möglichkeiten dennoch stets aktives Jahr. So wurden durch viele Aktionen wie das Reservistenquiz oder die Verteilung des Helferschinkens stets Möglichkeiten geboten das Vereinsleben aktiv zu halten. Die geplanten Ausflüge und Veranstaltungen werden weiterhin geplant bzw. ersatzweise nachgeholt, sobald es die Schutzmaßnahmen erlauben. Kassier Robert Schneller zeigte anschließend ein überaus positives Bild auf und zeugte von einer erfolgreichen, aktiven und durch alle Mitglieder stets gestützten und unterstützten Teilnahme an vielen kulturellen Aktionen in Wolframs-Eschenbach. Eine derartig erfolgreiche Bilanz ist nur durch eine konstante, stets im Team agierende und nach vielen Seiten hin hilfsbereite Vereinskultur möglich. Georg Achinger trug den Bericht der Kassenprüfer vor. Sie bescheinigen dem Kassier eine sehr solide Kassenführung ohne Auffälligkeiten. In seiner Funktion als Kreisvorsitzender berichtete Fritz Netter über wesentliche Neuerungen aus dem BSB. Pfarrer Jochen
Christian Emmerling bedankt sich bei Hauptmann Seifert.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 6/2021 ist der 5. November 2021 Scherzer hob besonders die gute Zusammenarbeit der RK mit und für die Stadt und auch für die Kirchengemeinde hervor: „Auf die RK kann man sich verlassen, wenn man sie braucht sind sie auch da.“ Anschließend ehrte Josef Wegehaupt verdiente Kameraden und Mitglieder und gratulierte Fritz Netter offiziell zu seinem 70. Geburtstag. Fritz Netter und Josef Wegehaupt wurden mit dem Böllerschützenabzeichen in Gold, Klaus Kocher mit jenem in Silber ausgezeichnet. Fritz Netter wurde zudem mit dem „Großen Verdienstkreuz in Gold“ geehrt. Mit einem gemütlichem Beisammensein bei vorzüglichen Koteletts mit Bratkartoffeln klang die erste Jahreshauptversammlung im zweiten Corona-Jahr mit einem Spruch des Stadtpfarrers aus: „VIVAT, CRESCAT, FLOREAT“ – es möge leben, blühen und gedeihen die Reservistenkameradschaft Wolframs-Eschenbach, hoffen wir auf ein und viele weitere normale, gesunde und aktive Jahre! Text/Fotos: Klemens Wegehaupt
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Der neue Vorstand der RK WolframsEschenbach: Josef Wegehaupt (1. Vorsitzender), Fritz Netter (2. Vorsitzender), Robert Schneller (Kassier), Alois Hufnagel (Schriftführer), Fritz Netter (Schießwart), Georg Achinger und Oskar Geidner (Kassenprüfer) und Klemens Wegehaupt (Beisitzer und Pressereferent).
Mittelfranken Krieger- und Soldatenverein (KSV) Aisch 1883 Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen
VORSTAND DEUTLICH VERJÜNGT Olmesdahl in dritter Amtszeit bestätigt Aisch – In der Jahreshauptversammlung des Aischer KSV wurde Vorsitzender Ralf Olmesdahl in der dritten Amtszeit einstimmig bestätigt. Der 39-jährige Sven Römmelt wurde neu in das Amt des Stellvertreters gewählt. “Ich bin froh“, so Olmesdahl, „dass nun neue, junge Menschen in unserem Verein Verantwortung übernehmen.” So wurden neben Römmelt Marchel Meiser (32) als Schriftführer und im der erweiterten Vorstand Bastian Lay (34), Michael Baier (34) und Michael Zepf (34) als Fahnenabordnung gewählt. Erfreulich ist, dass es gerade bei der Fahne um den Erhalt von Traditionen geht, ist doch die Vereinsfahne schon über Jahrzehnte in Lay´scher Hand. Beim Totengedenken wurde nochmals an alle verstorbenen Kameraden gedacht, an 59 gefallene Bundeswehrsoldaten des Afghanistan-Einsatzes und namentlich an den im Frühjahr verstorbenen, verdienten Vereins-Kameraden Peter Dittrich sowie an einen der letzten Weltkriegsteilnehmer des Vereins, Philipp Lay. Pandemiebedingt wenig Veranstaltungen Rückblickend erwähnte Olmesdahl nur noch die Dreikönigswanderung im Jahr 2020 und die Weihnachtsfeier 2019. Alle anderen Veranstaltungen mussten aufgrund der jeweiligen Pandemie-Verordnungen abgesagt werden. Was noch möglich war, waren die feierlichen Unterstützungen der kirchlichen Festtage. Hier konnte man immer mit der Fahnenabordnung und dem Böllern der “Aascher-Artillerie” mitwirken. Stolz ist der Verein auf Mitglieder, die sich innerhalb der Gemeindepolitik engagieren. So zählen zu den Aischer Kriegern sieben Gemeinderäte aller Couleur und innerhalb des Vereins im harmonischen und kameradschaftlichen Miteinander. Reservistenbeauftragter Gerd Stingl berichtete von der erfolgreichen Teilnahme am Kreisvergleichsschießen der Aischer Sportschützen Hartwig Waldert, Herbert Geyer und Helmut Lay, die zudem allmonatlich in der Kreisschützengruppe ERH im BSB in Langesendelbach ihre Geschicke unter Beweis stellen. Außerdem erinnerte er noch an das Kameradschaftsschießen im November 2019, bei dem sich alle Adelsdorfer Militärvereine einem sportlichen Wettkampf stellten. Schatzmeisterin Gerlinde Lay konnte ge-
V.l.: Ralf Olmesdahl, Helmut Lay, Helmut Göpfter und Hartwig Waldert. meinsam mit den Kassenprüfern Manfred Baier und Johannes Kestler über einen ordentlichen Kassenstand informieren. Hartwig Waldert wurde nach seiner 30-jährigen Amtszeit als Schriftführer mit einem Geschenkkorb für sein Engagement im Verein gedankt und anschließend in den “Ruhestand versetzt”. Militärisch korrekt verabschiedete er sich ganz einfach mit den Worten “Herr Vorstand, melde mich ab!”. Glücklicherweise wird er im Ausschuss weiterhin für den KSV da sein. Er übernimmt die Aufgabe des Archivar/Historie. Dem KSV-Ehrenvorsitzenden Helmut Lay wurde bei der Versammlung das Große Verdienstkreuz in Gold des BSB für seine nunmehr über 40-jährige Tätigkeit im Vorstand verliehen. Helmut Göpfert erhielt das Böllerschützenabzeichen in Gold des BSB.
Olmesdahl bedankte sich am Ende der Versammlung herzlichst beim diesjährigen Gastgeben, dem SC Hertha Aisch für die gute Bewirtung und für das zur Verfügung gestellte Gelände: „Das ist gelebte Kameradschaft!” Text: Ralf Olmesdahl Foto: Gerd Stingl
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Der neue Vorstand des KSV Aisch: Ralf Olmesdahl (1. Vorsitzender), Sven Römmelt (2. Vorsitzender), Marchel Meiser (Schriftführer), Gerlinde Lay (Schatzmeisterin), Gerd Stingl (Reservistenbeauftragter), Bastian Lay, Michael Baier und Michael Zepf (Fahnenabordnung), Manfred Baier und Johannes Kestler (Kassenprüfer). Anzeige
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Mittelfranken Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Streudorf
Aus den Bezirken
KAMERADEN TRAFEN SICH WIEDER PERSÖNLICH
treue Kameraden 5/2021
Oberhambach – Nach langer Zeit führte die SKK Streudorf wieder eine Jahreshauptversammlung durch. Corona hatte dies bisher verhindert. Ende Juli aber konnte der SKK-Vorsitzende Markus Reithmeier wieder die Kameraden im Gasthaus „Roth“ begrüßen. Für langjährige und besondere Verdienste in der Kameradschaft wurde Werner Loy mit dem BSB-Verdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Beim Toten- und Gefallenengedenken wurde auch jener fünf Kameraden gedacht, die 2020/2021 verstarben. Später trug der 1. Vorsitzende vor, es seien aufgrund der Pandemie nur wenige Termine (ausschließlich Krankenbesuche und Gratulationen) durchgeführt worden, weitere Aktivitäten seien weder auf Orts-, Kreis- noch auf Bezirksebene möglich gewesen. In einer Vorschau auf das Jahr 2021 gab er bekannt, dass zwar einige Veranstaltungen geplant seien, jedoch
Werner Loy (M.) erhielt das BSB-Verdienstkreuz 2. Klasse. Ehrenvorsitzender Günther Raab (l.) und SKK-Vorsitzender Markus Reithmeier gratulierten.
wegen der zu erwartenden Pandemiebestimmungen noch nicht festgelegt wurden. Kassier Wolfgang Löhner trug vor, dass die Einnahmen und Ausgaben etwa deckungsgleich seien. Nachdem ihm Revisor Rudolf Reulein eine korrekte Kassenführung bestätigte, konnten Kassier und Vorstand einstimmig entlastet werden.
Am Ende gab es noch einige Anregungen zur Vereinsarbeit und Satzung und Markus Reithmeier dankte allen Anwesenden sowie den Frauen und Angehörigen für ihren Beitrag zum Vereinsleben der SKK Streudorf. Text/ Foto: Peter Brandl
Soldaten-, Krieger- und Kameradschaftsverein (SKKV) Großhöbing-Schutzendorf
GRATULATION ZUM 90. GEBURTSTAG
Großhöbing – Seinen 90. Geburtstag feierte Richard Meyer (2.v.r.), ältestes Mitglied und Ehrenmitglied des SKKV Großhöbing-Schutzendorf, Ende August. Neben der Familie gratulierten u.a. auch der stellvertretende Gredinger Bürgermeister Oswald Briegl sowie seine Vereinskameraden mit dem 1. Vorsitzenden Philipp Seitner (2.v.l.) an der Spitze. Die Blaskapelle Obermässing brachte dem rüstigen Jubilar ein Ständchen. Text/Foto: Philipp Seitner
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Unterfranken Kreisverband (KV) Kitzingen Neuwahlen
KÖHLER MACHT WEITER Marktsteft – Der KV Kitzingen wird weiterhin von Wilhelm Köhler (Neuses am Berg) geführt. Dies ergaben die Neuwahlen im Soldatenheim Marksteft. Mangels weiterer Kandidaten entschloss sich Köhler unter der Wahlleitung des stellvertretenden BSBPräsidenten und Bezirksvorsitzenden Franz Sennefelder noch einmal für eine verkürzte Amtszeit von einem Jahr zu kandidieren. Der vorausgegangene Rechenschaftsbericht fiel markant kurz aus, denn, so Köhler, es konnten keine Versammlungen, Veranstaltungen oder Treffen stattfinden. Sein Bericht sei daher geprägt von Ausfällen und Absagen. Dabei beklagte Köhler sichtlich enttäuscht, dass es im modernen Medienzeitalter nicht gelinge, seine Teilnahme an einer Veranstaltung anzukündigen oder abzusagen. Derzeit zählen die zwölf im Kreisverband zusammengeschlossenen Ortsvereine 702 Mitglieder, die in der Versammlung von 17 Stimmberechtigten vertreten wurden. Aus dem Landesvorstand berichtete Sennefelder, dass der BSB in allen Ebenen von Corona stark gebeutelt worden sei, alle Aktivitäten – auch die zum Kriegsende vor 75 Jahren – hätten zurückgefahren werden müssen. Selbst die turnusmäßige Landes-
versammlung sei abgesagt und auf Frühjahr 2022 verschoben worden. Allerdings habe der BSB dank einer Zuwendung des Freistaates Bayern auf eine in Aussicht genommene Beitragserhöhung verzichten können. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bestätigte Bezirksgeschäftsführer Oliver Bauer den Ausfall aller Gedenkveranstaltungen. Bei den alljährlichen Sammlungen habe lediglich der BSB in seinen Ortskameradschaften dafür gesorgt, dass (v.l.): Kreiskassier Reinhold Weber, Kreisvorsitzender Wilder Volksbund in Unterfranken helm Köhler und Wolfgang Hunder, der geehrt wurde. finanziell mit einem blauen Auge davon kam. Das Geld werde weifolgt. Gleichzeitig rief er dazu auf, die terhin dringend gebraucht, denn immer noch führe der Volksbund 25.000 Umbet- Sammlung im Herbst wie gewohnt zu untungen im Osten Europas durch. Er hoffe terstützen. Text/Fotos: Gerhard Bauer nun, dass 2021 nicht erneut ein Debakel
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Auszeichnungen: Christian Wolf (Reservistenverdienstkreuz in Bronze). – Wolfgang Hunder (36 Jahre im Ehrenamt), Bernhard Laschimke (33) und Albert Lohmann (31) mit dem Bayerischen Löwen des BSB. Der neue Vorstand des KV Kitzingen: Wilhelm Köhler (1. Vorsitzender), Bernhard Kniewasser (Stellvertretender Vorsitzender), Michael Meyer (Schriftführer), Reinhold Weber (Kassierer), Oskar Schmidmeier und Hans Lutz (Revisoren), Wolfgang Artmann, Hans Braun, Michael Eisenhuth und Wolfgang Hunder (Beisitzer).
Kreisverband (KV) Rhön-Grabfeld Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Bad Königshofen
TRAUER UM WILHELM DÖLL Königshofen – Die SKK Bad Königshofen ist in tiefer Trauer um ihr langjähriges Mitglied Wilhelm Döll, der jetzt im 99. Lebensjahr verstorben ist. Er war als ehemaliger Frontsoldat im 2. Weltkrieg einer der letzten noch lebenden Kriegsteilnehmer der Stadt. Willi Döll wurde am 1. Februar 1922 in Königshofen geboren, er besuchte dort die Schule und erlernte danach das Bäckerhandwerk. Nach einer kurzen Gesellenzeit meldete er sich 1940 mit 18 Jahren beim Reichsarbeitsdienst in Bischofsheim. Nach seiner Ausbildung zum Truppführer verpflichtete er sich für zwölf Jahre. Aber schon 1941 bekam er seinen Bereitstellungsbefehl zur Wehrmacht. Als Soldat war er in Frankreich an der Atlantikküste, dann mit der 4. Armee in Russland und 1944 in Polen auf dem Rückzug. Hier wurde er durch mehrere Granatsplitter schwer verletzt und kam zum Krankenhausaufenthalt nach Breslau. Danach erhielt er zwar Genesungsurlaub, aber bereits kurze Zeit später musste er wieder zur Ersatzkompanie nach Delmenhorst, von wo alle Soldaten nach Holland verlegt wurden. Nach einem weiteren Rückzug, verbunden mit schweren Kampfeinsätzen, war für ihn der Kriegseinsatz bei Emden/ Bremen zu Ende. Für seine Einsätze im 2. Weltkrieg erhielt er das Sturmabzeichen EK 2 der Infanterie sowie das Schwerverwundetenabzeichen. Als in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg die SKK Königshofen auf Orts- und Kreisebene neu aufgestellt wurde, war Willi Döll eines der treibenden Gründungsmitglieder sowohl im Ortsverband Königshofen wie auch im früheren Landkreis Königshofen. Er war immer aktiv und hilfsbereit und setzte sich stets kameradschaftlich für alle ein. Aus diesem Grunde übernahm er auch über viele Jahre das Amt der Kassiers, das er akribisch und engagiert ausführte. In Würdigung seiner großen Verdienste wurde Willi Döll mit dem Verdienstkreuz I. und II. Klasse sowie mit dem „Großen Verdienstkreuz am Bande“ des BSB 1874 ausgezeichnet. Im Jahre 2002 wurde Willi Döll zum Ehrenmitglied ernannt und für seine langjährige Treue zum Soldatenbund erhielt er 2017 die Treuenadel für 60-jährige Zugehörigkeit. Als geselliger und lebenslustiger Mensch hat Willi Döll bis zuletzt gerne an den gesellschaftlichen Veranstaltungen teilgenommen. Die SKK und der Kreisverband verlieren mit dem Verstorbenen einen gutherzigen Menschen und geschätzten Kameraden. Er hinterlässt eine große Lücke und man wird sein Andenken stets in Ehren halten. Text: Helmut Luff/Foto: Hanns Friedrich
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Oberbayern Bezirksverband (BV) Oberbayern
Aus den Bezirken
DIE ANZIEHUNGSKRAFT DER VOGESENHÖHEN AUCH HUNDERT JAHRE DANACH
treue Kameraden 5/2021
Elsass – Die Namen mancher Kriegsschauplätze sind unsterblich geworden. Andere, an denen vielleicht mehr Soldaten und unter dramatischeren Umständen ihr Leben gelassen haben, sind unspektakulär geblieben und ihre Namen nennt man eher verschämt. Was den 1. Weltkrieg und das Elsass anbelangt, haben es die dortigen „Köpfe“ nach ganz oben auf der Bekanntheitsskala geschafft. Der Hartmannsweilerkopf wird vornehmlich die anziehen, die gerne auf den Spuren hochrangiger Politiker wandeln. Den Buchenkopf/Tête des Faux kann man nennen so oft wie man will, er bleibt der Berg der Individualisten, die sich viel Zeit nehmen um das reiche Erbe dort zu erkunden; zu abgelegen und zu wenig erschlossen ist er. Zwischen den beiden liegt der Lingekopf, ein gehegter und gepflegter Ort, an dem man zu einer Zeit ein Museum eingerichtet hat, als es noch Originalobjekte zu erschwinglichen Preisen oder gar als Spende gab. Die Erweiterung des Museums um zusätzliche Räume während dem „Centenaire“, also der Erinnerungsperiode 2014-18, war ein geschickter Schachzug; jetzt können noch mehr Gegenstände präsentiert werden. Ein Bedarf nach virtueller Animation oder an „Augmented Reality“ besteht nicht; die Realität ist eben nicht zu übertreffen. Daneben hat das Museum einen unbestreitbaren weiteren Trumpf: es ist selbst für Reisebusse leicht erreichbar und liegt nicht weitab
Auf dem Friedhof Baerenstall: Bürgermeister Ludwig Maurer bei seiner Gedenkrede. Rechts die beiden Fahnenträger seiner Delegation Bernhard Bienek für den Bayerischen Soldatenbund und Josef Giggenbach für den Traditionsverein des 4. Chevaulegers-Regi(Foto: Rolf Kaiser) ments.
vom seinerzeitigen Geschehen, sondern unmittelbar über den Gräben. Was für das Museum im Gebäude gilt, gilt auch für das Freigelände. Mit einem enormen Aufwand arbeiten die freiwilligen Helfer daran, dass die Bauwerke aus Stein, Beton und Stahl nicht wieder von der Natur in Besitz genommen werden; dann nämlich wäre es mit der Anschaulichkeit auf der lediglich 400 m langen Frontlinie gleich vorbei. Die Bayern haben zu diesem Ort einen besonderen Bezug. Ihre Vorfahren haben vor 100 Jahren einen solch nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass auf den Infotafeln, bis zu deren Umgestaltung im Rahmen des Centenaire, nicht etwa in einen französischen und einen deutschen Sektor unterschieden war, sondern in einen französischen und einen bayerischen. Besuchergruppen aus Bayern sind seit vielen Jahren gern gesehene Gäste am Lingekopf. Auch Richard Drexl, der Präsident des Bayerischen Soldatenbunds, war bereits dort.
Das war im Jahr 2015, als in einer gemeinsamen Aktion von BSB, Bayerischer Volksstiftung, bayerischen Gemeinden und dem Verein vom Lingekopf ein bayerischer Befehlsstand vor dem Verfall bewahrt wurde. In einer Geste der Freundschaft hat General a.D. Dominique Muller, der Präsident des Vereins vom Lingekopf, im Jahr 2019 einen vielbeachteten Beitrag zu der von Deutschen und Franzosen gemeinsam praktizierten Erinnerungskultur hier am Lingekopf geschrieben. Veröffentlicht wurde dieser Bericht in tK 6/2019. Im Lauf der Jahre sind sich auch die Gemeinden Orbey und Hohenlinden nähergekommen. Die früher sporadische Anwesenheit einer Delegation aus Hohenlinden ist inzwischen fester Bestandteil der beiden Zeremonien geworden, welche jeweils am zweiten Sonntag im August stattfinden. Die erste Zeremonie findet traditionsgemäß auf dem östlich vom Frontverlauf gelegenen deutschen Soldatenfriedhof Baerenstall statt. Zuständig für diese Veranstaltung ist der Bezirksverband Südbaden-Südwürttemberg des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Dessen Geschäftsführer Bernhard Diehl führte durch die Zeremonie. Nach Begrüßung und Grußwort war die Reihe an Ludwig Maurer, dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Hohenlinden, der die Gedenkrede hielt. Es folgte eine Kurz Auf dem Friedhof Wettstein: das Defilee der Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, angeführt (v.l.) Pierre Bihl (Vizepräsident Departement), Jacques Cattin (Abgeordneter der Nationalversammlung), Konsulin Marianne Therre-Mano aus Straßburg, Bürgermeister Guy Jacquet von Orbey und Regionalrätin Denise Buhl, Bürgermeisterin (Foto: Reinhard Mohaupt) von Metzeral.
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Oberbayern
Die Honoratioren danken den Fahnenträgern. Hier Konsulin Marianne Therre-Mano bei (Foto: Rolf Kaiser) Bernhard Bienek und Josef Giggenbach.
fassung in französischer Sprache, vorgetragen von Dr. Michael Stumpf. Gefallenenehrung und Niederlegung der Gebinde nahmen breiten Raum ein. Die gesamte Veranstaltung wurde vom Musikverein Norsingen umrahmt. Die Musikgruppe kam besonders bei den Nationalhymnen und dem „Lied vom guten Kameraden“ zur Geltung. Bei letzterem leider nur mit einer Strophe. Ludwig Uhland, der textliche Schöpfer, hatte sich schon etwas dabei gedacht, warum er seinem Werk drei Strophen gab. Am Ende der ersten Strophe war noch nicht viel passiert; die tödliche Kugel kam erst in der zweiten Strophe geflogen. Besonders beliebt, bei den zahlreich vertretenen Fahnenabordnungen war wie immer die Verleihung der Fahnenbänder zur Erinnerung an den Tag.
Über eine kurvige Bergstraße und vorbei am Museum Lingekopf folgte ein rascher Wechsel zu dem Luftlinie nur gut zwei Kilometer entfernten und westlich der Frontlinie gelegen französischen Soldatenfriedhof Wettstein. Auf diesem liegt die Zuständigkeit in Händen der Gemeinde Orbey, auf deren Gebiet sich der Friedhof befindet. Zu Beginn zelebrierte der Redemptoristenpater Herbert Mischler vom nahegelegenen Kloster Trois Epis (Drei Ähren) die ausgewogen in deutscher und französischer Sprache gehaltene Heilige Messe. Mit einer kurzen Ansprache von Guy Jacquey, dem Bürgermeister von Orbey, endete die Zeremonie. Das bedeutet nicht, dass sie kürzer war als am Baerenstall. Denn viel Aufmerksamkeit wird auf dem Wettstein den zahlreich anwesenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beigemessen. Dies kommt zu Beginn der Veranstaltung durch ihren Einzug in Form eines feierlichen Defilees zum Ausdruck. Und am Ende der Veranstaltung nimmt es eine gewisse Zeit in Anspruch, bis jede der zahlreichen Persönlichkeiten jedem der nicht minder zahlreichen Fahnenträgern ihren persönlichen Dank ausgesprochen hat. Die Niederlegung der Gebinde erfolgt zügig; hier kann es schon sein, dass ein Gebinde von mehreren Personen niedergelegt wird. Der Wermutstropfen bei der Veranstaltung war im wahrsten Sinn des Wortes, dass auch diesmal der geschätzte Umtrunk am Ende der Veranstaltung mit Elsässer Wein und bayerischem Bier entfallen musste. Das Wetter wäre einmal mehr sehr geeignet gewesen, diese völkerverbindende Aktion auf der nahegelegenen Waldwiese für eine Stunde Der Bayerische Sektor, so wie er auf dieser Aufnah- genießen zu können. Dennoch wame von 2009 noch zu sehen ist. ren beide Veranstaltungen sehr gut (Foto: Dr. Michael Stumpf) besucht. Und das wird auch im
Eines der wenigen noch vorhandenen und öffentlich zugänglichen Grenzschilder wie sie nach der Bildung des Reichslands ElsassLothringen 1871 an markanten Grenzübergängen nach Frankreich aufgestellt wurden. Auch das ist im Museum zu bewun(Foto: Dr. Michael Stumpf) dern.
nächsten Jahr der Fall sein, denn für den zweiten Augustsonntag 2022 steht Großes an: es gilt 100 Jahre Zeremonie am Wettstein und 60 Jahre Zeremonie am Baerenstall gebührend zu würdigen. Dann werden hoffentlich auch die Freunde des Soldatenund Kriegerbunds Kleinseebach-Möhrendorf wieder mit von der Partie sein, die in diesem Jahr krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnten. Ihnen wird dann aufs Neue die über viele Jahre hinweg mit Bravour übernommene Rolle als Versorger der Gäste mit Bier aus Bayern und Trinkgefäßen zukommen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Mitgliedern des Gemeinderats von Orbey besuchte ein Teil der Gruppe aus Hohenlinden das Museum auf dem Lingekopf. Auch wenn jeder schon einmal dort war, so gibt es stets etwas Neues zu entdecken oder liebgewordenes wiederzusehen. Je besser man mit der Örtlichkeit vertraut ist, umso mehr kann man sich den zahlreich vorhandenen Details widmen. Am nachfolgenden Montag stand noch ein Besuch der Stadt Lunéville auf der anderen Seite der Vogesen an. Der Ort hatte nach der Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800 Bedeutung erlangt, da dort der Friedensvertrag verhandelt und am 9. Februar 1801 unterzeichnet wurde. Dem herzlichen Empfang bei Bürgermeisterin Catherine Paillard folgte eine Erkundung der historischen Altstadt mit ihrem reichen Kulturerbe. Nach dem Mittagessen ging es zurück in Richtung Bayern. Text: Dr. Michael Stumpf
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Oberbayern Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim 1890/2010 e.V.
AUF ERKUNDUNGSTOUR IN FRANKEN Aus den Bezirken
Franken – VKV-Vorsitzender Gerhard Krämer und einer seiner Stellvertreter, Johann Schuhbeck, erkundeten auf einer viertägigen Fahrt durch Franken, wohin möglicherweise eine der nächsten Vereinsreisen gehen könnte.
Sie besuchten die Veste Coburg, die von Baltasar Neumann 1743 bis 1772 erbaute Basilika der Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein, ein sogenanntes Franken-Heiligtum, sowie das neu eröffnete Germanische Nationalmuseum in Nürnberg. Dieses Muse-
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Johann Schuhbeck vor historischen Waffen. Diese gehören nach Vielfalt, Güte und Größe zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Europa. Die Palette reicht von militärischen über jagdliche bis hin zu höfischen Waffen.
Gerhard Krämer vor einer Holzkanone. Das von den Tirolern im Kampf gegen die Franzosen und die mit ihnen verbündeten Bayern hergestellte Stück ist ein sehr seltenes Beispiel einer Ersatzkanone aus Holz. Sie wurde 1809 von den bayerischen Truppen im Paß Luftenstein erbeutet. Die Kanone besteht aus Eichenholz, Ausbohrung für Kaliber 9cm, Holzlafette mit Eisenbeschlägen.
Basilika Vierzehnheiligen in Bad Staffelstein.
Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim 1890/2010 e.V.
REGENSBURG – EINE REISE WERT Regensburg – Lange Zeit waren Vereinsausflüge des VKV Laim Corona bedingt nicht möglich. Ende Juli wurde der Verein endlich wieder aktiv und unternahm bei herrlichem Sonnenschein eine Informationsfahrt zum Museum der Bayerischen Geschichte in der geschichtsträchtigen Oberpfälzer Metropole Regensburg. Hier wurde den Besuchern sehr anschaulich die Bayerische Geschichte vermittelt. Bei dem anschließenden Stadtrundgang inklusive Brotzeit in einem Biergarten an der Donau ließen die Ausflügler den Tag noch einmal Revue passieren. Fazit: Regensburg ist eine Reise wert. Man muss nicht in die Ferne reisen, Bayern ist auch schön. Text: Gerhard Krämer/Foto: Rosi Grüner
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um beherbergt unermesslich kostbare Objekte der Kunst und Kultur des deutschen Sprachraumes. Alle Sehenswürdigkeiten sind mit dem Bayern-Ticket erreichen und kommen daher als Vereinsausflüge in Betracht. Text/Fotos: Gerhard Krämer, Johann Schuhbeck
Reisegruppe des VKV Laim
Oberbayern Krieger- und Reservistenverein (KRV) Marzoll Neuer Vorsitzender
PETER KOCH ÜBERGAB STAFFELSTAB AN NORBERT SCHEUERER Bad Reichenhall/Marzoll – Marzoll ist ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land. Der KRV Marzoll wurde im Jahre 1883 gegründet und zählt aktuell 98 Mitglieder. Regelmäßig veranstaltet der Verein am Volkstrauertag seine Mitgliederversammlungen; im Jahr 2020 wäre auch noch die Neuwahl des Vorstands angestanden. Da diese in Folge der Corona-Auflagen nicht durchgeführt werden konnte, entschloss man sich, die zeitweilig niedrigen Inzidenzwerte zu nutzen, und die Mitgliederversammlung 2020 mit den Neuwahlen und gleich die Mitgliederversammlung für das Jahr 2021 als Freiluftveranstaltung durchzuführen. Besonders zu erwähnen ist hier der Wechsel an der Spitze des Vereins. Peter Koch
stand nach neun Jahren als 2. Vorsitzender und nunmehr 13 Jahren als 1. Vorsitzender nicht mehr für das Amt zur Verfügung. Einstimmig folgte die Mitgliederversammlung dem vorliegenden Vorschlag und wählte Norbert Scheuerer als neuen 1. Vorsitzenden. Scheuerer war im Verein bereits als Reservistenbetreuer aktiv und kann als „frischer Pensionär“ seine ganzen Erfahrungen in das neue Amt einbringen. Symbolisch übergab Peter Koch die Sitzungsglocke und das Rednerpult an Norbert Scheuerer und besiegelte damit den Wechsel sichtbar für alle Anwesenden. Wertvoll für die gesamte Vereinsarbeit ist die Tatsache, dass sich Peter Koch im Vorstand als neuer Schießwart mit dem Wiederbeleben der Schießgruppe beschäftigen
v. l. Norbert Scheuerer und Peter Koch.
wird, welche zum Ende des Jahres 2020 aufgelöst werden musste. Text/Foto: Thomas Stegmann
Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Taufkirchen Ehrungen
FÜR LANGJÄHRIGE VEREINSTREUE AUSGEZEICHNET Taufkirchen – Anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung der KSK Taufkirchen, die nach einem Jahr des Stillstands im Kameradschaftsleben wieder mit viel Optimismus und dem Ausblick auf die traditionellen Veranstaltungen stattfand, wurden vier Mitglieder für langjährige Vereinstreue geehrt. KSK-Vorsitzender Ferdinand Huber (l.) überreichte Georg Lechner, Alois Schröder und Günter Weidner (2., 3.,5. v.l.) das goldene Ehrenzeichen der Kameradschaft, Manfred Greif (4.v.l.) erhielt das silberne Ehrenzeichen. Das Foto zeigt die Kameraden vor dem örtlichen Kriegerdenkmal, das an alle Kriege seit 1866 erinnert und von der Kameradschaft engagiert betreut wird. Text/Foto: KSK Taufkirchen
Kreisverband (KV) Landsberg/Lech
RENATE LEITNER FEIERTE 80. GEBURTSTAG
Tutzing – Renate Leitner, Schriftführerin des KV Landsberg am Lech feierte bereits im Juli im engsten Familien- und Bekanntenkreis ihren 80. Geburtstag. Zusammen mit ihrem Ehemann und ehemaligen Vorsitzenden es BSB-Bezirksverbands Oberbayern sammelte sie auch viele Jahre lang für die Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Text: Bernhard Bienek Foto: Klaus D. Treude
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Oberbayern Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Dachau
Aus den Bezirken
LUDWIG GASTEIGER WURDE 80
treue Kameraden 5/2021
Dachau – Ludwig Gasteiger ist seit über zehn Jahren Vorsitzender der SRK Dachau, die als Kreisverband des BSB fungiert und seit Jahrzehnten bei vielen Dachauer Kultur- und Brauchtumsvereinen aktiv ist. Im Mai feierte er seinen 80. Geburtstag. Eine große Geburtstagsfeier fiel aufgrund der Pandemie aus, trotzdem ließ es sich Markus Erhorn, stellvertretender SRK-Vorsitzender, nicht nehmen, im Namen des gesamten Vereins zu gratulieren. Er überreichte dem Jubilar – natürlich im Freien und unter Einhaltung aller Hygienemaßnahmen – einen PorzellanLöwen mit bayerischem Wappen. Ludwig Gasteiger wurde bereits mit der Dachauer Bürgermedaille sowie der Ehrennadel des Landkreises geehrt. Außerdem erhielt er für seinen Einsatz für den Frieden einige internationale Auszeichnungen, zuletzt die Flamme des Friedens. Text: Markus Erhorn Foto: Stefan Koniczek
v.l.: Stadtrat Robert Gasteiger, Ludwig Gasteiger und Markus Erhorn.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Preis (Euro zzgl. MWSt)
Ganze Seite (DIN A 4) Zweidrittelseite Halbseite Eindrittelseite Viertelseite Achtelseite
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540,00 375,00 280,00 190,00 145,00 75,00
Die Anzeigen können im gesamten Heft platziert werden mit Ausnahme der Titel- und Rückseite, des Leitartikels und der Außenansicht. Bei Abdruck auf der hinteren Umschlaginnenseite erhöhen sich die Preise um 25 Prozent. – Die Seiten 2 und 3 sowie „Aus den Bezirken“ werden online gestellt. Für auf diesen Seiten platzierte Anzeigen ist dennoch kein höherer Preis zu zahlen. Rabatte für Mehrfacherscheinungen der gleichen Anzeige: 3-fach ………. 6 Prozent 6-fach ………. 12 Prozent Für Traueranzeigen von dem BSB angehörenden Vereinen/Verbänden werden 50 Prozent der Geschäftskundenanzeigen berechnet.
Hinweis: Die komplette, detaillierte Anzeigenpreisliste für das Verbandsmagazin treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) finden Sie im Internet unter https://www.bsb1874ev.de/anzeigenpreisliste_stand_september_2017.pdf
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Schwaben Bezirksverband (BV) Schwaben
BEZIRKSVERBAND SCHWABEN MELDET SICH ZURÜCK Neuer Bezirksvorstand gewählt – Landtagsabgeordneter Pohl übernimmt Vorsitz Lagerlechfeld – 15 Jahre dürfte es etwa her sein, dass im Bezirk Schwaben die letzte Bezirksversammlung abgehalten wurde. Seitdem mussten die Aktivitäten immer mehr auf Vereinsebene heruntergefahren werden. Verwaltet wurde der Bezirk in den letzten Jahren vom Bezirksvorsitzenden Oberbayern, Dieter Scholle. Es gab mehrere Versuche in dieser Zeit, Bezirksversammlungen einzuberufen und einen neuen Vorstand aufzustellen - allesamt gescheitert. Als dann auch noch zwei Kreisverbände führungslos wurden, drohte das endgültige Aus. Die verbleibenden Vereine dem Bezirk Oberbayern komplett zuzuordnen, war für den Präsidenten aber keine Option. Oberst a.D. Drexl war fest davon überzeugt, dass es möglich ist, eine neue Führung in Schwaben zu etablieren. Und er sollte Recht behalten. Im Sommer überraschte er den kommissarischen Bezirksvorsitzenden mit der Nachricht, einen Kameraden gefunden zu haben, der sich zutraut, den Bezirk als Vorsitzender zu leiten. Sein Name: Bernhard Pohl, geb. 1964, Landtagsabgeordneter (FW) im Wahlkreis Kaufbeuren. MdL Pohl brachte sogleich zwei Personen für Ämter im Bezirksvorstand mit ins Rennen: Als stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Kurt Rossmanith, Oberst d.R. und früheres Mitglied des Deutschen Bundestages sowie ehemaliger Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. Als Schriftführerin Bettina Pranschke, Oberfeldwebel d.R. Danach war es kein Problem mehr, Kameraden für die noch zu besetzenden Ämter im Bezirksvorstand zu finden.
DENKEN SIE DARAN … uns Beiträge zu „zeitlosen“ Ereignissen in Ihren Vereinen zuzusenden. Damit können wir auch in veranstaltungsarmen Zeiten alle zwei Monate im wahrsten Sinne des Wortes vielseitige treue Kameraden gestalten. Ihre Redaktion
v.l.: Claudius Klatt, Kurt Rossmanith (MdB a.D.), Dieter Scholle, Bettina Pranschke, Bernhard Pohl (MdL), Präsident Oberst a.D. Richard Drexl und Lothar Schirrmann. Foto: Dieter Scholle
Bei der Bezirksversammlung am 19. September 2021 im Offizierskasino in Lagerlechfeld gab es über den Ausgang der Wahl keine Zweifel. Bei allen Teilnehmern war allgemeine Erleichterung zu verspüren, dass es gelungen war, im Bezirk Schwaben eine neue Führungsspitze zu etablieren. Der Präsident brachte in seiner Ansprache seine doppelte Freude zum Ausdruck: Zum einen, dass die Pandemie soweit überwunden worden ist und wieder Versammlungen stattfinden können. Und zum anderen, dass mit einem neuen Bezirksvorstand die BSB-Organisation in Schwaben wieder zu neuem Leben erweckt werden kann. Die bayerische Politik setzt darauf, dass wir mit unseren Möglichkeiten dazu beitragen, die wehrhafte Demokratie zu unterstützen, das traditionelle Heimatgefühl zu stärken und die Kriegerdenkmäler in Ehren zu halten. Die Gefallenen des Afghanistan-Krieges geben dazu leider eine aktuelle Veranlassung. Der bisherige kommissarische Vorsitzende gab einen kurzen Abriss über die Aktivitäten der letzten vier Jahre im Bezirk Schwaben. Wichtigster Punkt hierbei war die Gewinnung von drei neuen Vereinen für den BSB: Soldaten- und Reservistenkameradschaft Giengen/Brenz, Reservisten- und Heimatverein Bachtal und Reservisten- und Veteranenkameradschaft Pfronten. Bei der nachfolgenden Wahl wurden die Kandidaten einstimmig in die neuen Ämter
Der neue Bezirksvorsitzende Schwaben, Foto: Büro MdL Pohl Bernhard Pohl (MdL). gewählt. Die Versammlung endete mit einem gemeinsamen Mittagessen in den Räumen des Offizierskasinos. Text: Dieter Scholle
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Der neue Vorstand des BSB-Bezirksverbandes Schwaben: Bernhard Pohl, MdL (Bezirksvorsitzender), Kurt Rossmanith, MdB a.D. (Stellvertretender Bezirksvorsitzender), Claudius Klatt (Schatzmeister), Bettina Pranschke. Oberfeldwebel d.R. (Schriftführerin), Josef Ruhland, Lothar Schirrmann und Wolfgang Baisch (Beisitzer), K.H. Fischer und Otto Löffler (Revisoren).
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Schwaben Soldaten- und Veteranenverein (SVV) Ehingen am Ries 100 Jahre
Aus den Bezirken
RÜCKBLICK AUF DIE VEREINSGESCHICHTE
treue Kameraden 5/2021
Ehingen – Der SVV Ehingen am Ries kann in diesem Jahr auf sein 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Seine Gründungsgeschichte ähnelt der vieler Vereine. Und doch gibt sie immer wieder Einblicke in die damaligen Lebensumstände und in die Gemütsverfassung der Männer, die den Krieg überstanden und zu ihren Familien zurückgekehrt waren. Begonnen hatte alles Ende Juli 1914, als Kaiser Wilhelm II. die Deutschen auf den unausweichlichen Krieg eingeschworen hatte. Zahlreiche junge wehrdienstfähige Männer aus den Gemeinden Ehingen am Ries, Niederhofen und Erlbach/Breitenlohe wurden damals zum Wehrdienst eingezogen. Die anfängliche Euphorie und die Hoffnung, dass man an Weihnachten wieder zuhause wäre, wichen sehr bald der Ernüchterung angesichts der brutalen Erlebnisse auf den Schlachtfeldern. Viele der jungen Männer sind in den Schlachten des Krieges gefallen, gerieten in Gefangenschaft oder hatten an den seelischen Störungen zu leiden, die sie nie mehr losließen. Nach Ende des Krieges wurden die Gefangenen entlassen und in ihre Heimat geschickt. Zuhause angekommen, wurden sie von der Gemeinde feierlich begrüßt. Im Gasthaus Deubler wurden die „Krieger“ und im Gasthaus Linsenmeyer die „Kriegsgefangenen“ bewirtet. Das Essen für die schwer erkrankten Kriegsinvaliden wurde diesen nach Hause gebracht. Die Männer waren nun daheim bei ihren Familien und ihrem weiteren Schicksal überlassen. Viele hatten Verwundungen, fehlende Gliedmaßen oder andere gesundheitliche Beeinträchtigungen. „Das Erlebte weiter zu erzählen, konnte so mancher nicht über seine Lippen bringen. Je mehr einer durchgemacht hatte, desto weniger erzählte er über das Geschehene.“ So ist es verständlich, dass die heimgekehrten Soldaten sich in einer Gruppe Gleichgesinnter zusammenfanden, um dort darüber zu reden, was ihnen im Kriege widerfahren war. Um allen Gefallenen des 1. Weltkrieges neue Ehre und Würde zu verleihen, wurde im Laufe des Jahres 1920 von den politischen Gemeinden Ehingen a. Ries, Niederhofen und Erlbach die Errichtung eines Kriegerdenkmals beschlossen. Über die Enthüllung des Denkmals am 1. November 1920 wurde in der Lokalzeitung ausführlich berichtet.
Auf dem Kriegerdenkmal auf dem Ehinger Friedhof stehen die Namen von 32 im 1. Weltkrieg und von 70 im 2. Weltkrieg gefallenen und vermissten Männern aus der Gemeinde.
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Die Gefallenen und Vermissten der Pfarrgemeinde Ehingen des 1. Weltkrieges.
Schwaben
Anlässlich der Fahnenweihe am 4. September 1921 entstand dieses Bild vor dem Gasthaus Linsenmeyer in Ehingen.
Anlässlich der Einweihung in Ehingen nahmen alle Krieger und Veteranen des Ortes teil. Dieser Tag kann als die Geburtsstunde des Vereins angesehen werden. Schon vier Wochen später, am 1. Dezember, versammelten sie sich im örtlichen Gasthaus Deubler zwecks Gründung eines Veteranenvereins. Es wurden gewählt Friedrich Kett zum Vorsitzenden, Stefan Dietrich zum Schriftführer und Johann Linsenmeyer zum Kassier. 40 Mitglieder traten sofort dem Verein bei. Aus den Vereinsunterlagen geht hervor, dass am 4. September 1921 die Fahnenweihe stattfand. Als Patenverein fungierte der Nachbarverein Niederhofen-Erlbach. Über weitere Vereinsaktivitäten in der Zeit nach 1921 war in den Unterlagen nichts mehr in Erfahrung zu bringen. Allgemein wird berichtet, dass sich der Verein wie so viele andere nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 in der Folgezeit auflöste. 1945 wurden alle Soldaten- und Veteranenvereine durch die Militärregierung verboten. Vermutlich wurden deshalb die meisten schriftlichen Unterlagen als mögliche Beweismittel vernichtet. Erst 1978 regte Anton Mertenbaur, Soldat im 2. Weltkrieg und Gemeinderat des Ortes, an, den Veteranen- und Soldatenverein Ehingen wieder zu aktivieren. Ehemalige Kriegsteilnehmer des 2. Weltkrieges und Reservisten der Bundeswehr fanden sich am 23. Februar 1978 im Gasthaus Deubler zusammen und führen seither den Ursprungsverein mit neuen Satzungsbestimmungen bis heute fort. Text: Werner Paa Fotos: Vereinsarchiv
Mitgliedskarte des Veteranen- und Soldatenvereins Ehingen, ausgestellt am 1. Januar 1921.
Die Fahne des Veteranen- und Soldatenvereins Ehingen am Ries.
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Schwaben Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Oettingen 1873
Aus den Bezirken
HUNDERTJÄHRIGES JUBILÄUM GEFEIERT
treue Kameraden 5/2021
Eerlbach/Niederhofen – Die beiden Nordrieser Ortschaften Erlbach und Niederhofen sind heute Ortsteile der Stadt Oettingen i.Bay. Der Kriegerverein Erlbach-Niederhofen kann heuer auf 100 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Wie an vielen Orten in Deutschland fanden sich unter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse des 1. Weltkrieges auch hier ehemalige Kriegsteilnehmer zusammen, um einen Veteranen- und Kriegerverein zu gründen. Der Grund war wohl, dass die beiden Ortschaften mit nicht einmal 300 Einwohnern in diesem Krieg einen gewaltigen Blutzoll zu entrichten hatten. Acht Männer waren gefallen, fast jede Familie war davon betroffen. Was das für die Hinterbliebenen bedeutete, die ihren Ehemann, Vater und Ernährer verloren hatten, lässt sich wohl kaum erahnen. Im Vereinsprotokoll wird über die Gründung vermerkt: „Zu der auf den 20. Januar 1921 anberaumten Versammlung im Friedelischen Gasthause zu Niederhofen zwecks Gründung eines Veteranen- und Kriegervereins sind die Veteranen und Krieger der Gemeinden Niederhofen und Erlbach geladen worden, wovon 39 erschienen sind.“ Als 1. Vorsitzender wurde Josef Friedel, als 2. Vorsizender Michael Heuberger gewählt.
Bei der Fahnenweihe am 10. Juli 1921 in Niederhofen stellten sich die Teilnehmer vor dem Gasthaus Friedel dem Fotografen.
Ferner wurde festgelegt, dass alljährlich ein gemeinschaftlicher Gottesdienst in Ehingen für die gefallenen Kameraden des Weltkrieges 1914–18 abgehalten werden sollte. Nach eingehender Besprechung wurde einstimmig beschlossen, dass zuerst eine Vereinsfahne angeschafft werden sollte. Ferner wurde beschlossen, wenn voraussichtlich die Beitragsleistung des Vereins an den Bayerischen Kriegerbund in München verdoppelt werden sollte, der Veteranenund Kriegerverein Niederhofen-Erlbach bereit ist, seinen Austritt zu erklären. Am 7. Mai 1921 wurde der Kauf einer Vereinsfahne in der Taubstummenanstalt in Dillingen zum veranschlagten Preise von 7.000 Mark beschlossen. Schon am 10. Juli erfolgte die Weihe dieser Fahne. Mit einem festlichen Gottesdienst beider Konfessionen in der Ehinger Kirche begann das Fest. Von weißgekleideten Jungfrauen wurde die Fahne zur Weihestätte gebracht. Dem feierlichen Festzug hatte sich auch der Patenverein aus Lehmingen angeschlossen. Anschließend wurde im Gasthaus Friedel in Niederhofen ein größeres Fest veranstaltet, an dem auch die Nachbarvereine teilnahmen. Aus den Protokollen lässt sich ein reges Vereinsleben ablesen. Amüsant erscheint ein Antrag, „daß die Verabreichung von Bier und dergl. anläßlich bei Beerdigung eines Vereinsmitgliedes künftig hin unterbleiben soll, was besonders im Interesse
für die Hinterbliebenen angestrebt und von der Versammlung gutgeheißen wurde.“ Nach der Gleichschaltung und der Übernahme der bayerischen Traditionsvereine in den Reichskriegerbund kam das Vereinsleben zum Erliegen. Am 20. Februar 1938 fanden sich im Gasthaus in Niederhofen 22 Kameraden des Vereins zu einer Versammlung ein. Der Vorsitzende Schruff gab anhand eines Schreibens vom Landesverband Franken des Reichskriegerbundes (Kyffhäuserbund) den Grund und Zweck zur Einberufung der Versammlung bekannt. Nach kurzer Beratung wurde folgendes einstimmig beschlossen: „Der Veteranen- und Kriegerverein Niederhofen-Erlbach löst sich als solcher mit dem heutigen Tage auf.“ Ferner wurde von der Versammlung beschlossen, die Vereinsfahne dem damaligen Gründer des Vereins und 1. Vorsitzenden Josef Friedel, der sich in hervorragender Weise als Spender auszeichnete, aus Dankbarkeit für seine Mühen und Opfer zu überlassen. Die Fahne existiert heute noch. Joseph Dietrich versteckte sie am Kriegsende und brachte sie so vor den amerikanischen Soldaten in Sicherheit. Im 2. Weltkrieg verloren insgesamt zehn Männer ihr Leben und sieben waren vermisst. Wiederum ein furchtbarer Aderlass für die beiden Gemeinden. Die in den beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermissten sind auf dem Kriegerdenkmal in Ehingen erwähnt. Beim Lesen der Namen
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Gründungsvorsitzender Josef Friedel
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* gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
Schwaben
Bildertafel der Gefallenen und Vermissten. Früher hingen in den meisten Dorfwirtschaften Tafeln mit den Bildern und den Namen der Gefallenen und Vermissten. Mit dem Wirtshaussterben der letzten Jahre verschwindet auch dieses Andenken an die Kriegsteilnehmer und somit findet eine wichtige Erinnerungskultur in den Gemeinden ihr Ende.
und der Orte werden die Erinnerungen an die Kriegsschauplätze der Weltkriege wach: Arricourt, Amiens, Arras, Douaumont, Verdun, Somme, Cominnes, Beresina, Moskau, Gomel, Afrika, Stalingrad, Orel, Charkow, Dünaburg, Afrika, Witebsk, Krasnodar, Kreta, Danzig. Nach 1945 debattierten die Soldaten des Ersten Weltkrieges und die heimgekehrten Soldaten des Zweiten Weltkrieges öfter über eine Neugründung des Vereins. Es fand sich aber niemand, der hierfür die Verantwortung übernehmen wollte. Erst nach der Gebietsreform und der Eingemeindung der beiden Ortschaften in die Stadt Oettingen im Jahre 1972 ebnete Hans Lutz, der damalige Vorsitzende der Oettinger Kameradschaft, den Weg für einen Zusammenschluss. Daraufhin traten die meisten verbliebenen Mitglieder dem Oettinger Verein bei. Mit Spenden wurde in den Jahren 1973/74 die Fahne restauriert. 1981 konnte der Verein sein 60-jähriges Bestehen im Gasthaus Deeg in Erlbach feiern. Mittlerweile sind die Erlbacher und Niederhofener Kameraden ein fester Bestandteil der Oettinger Kameradschaft. Text: Werner Paa /Fotos: Vereinsarchiv
Das Kriegerdenkmal auf dem Ehinger Friedhof.
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Selbstständige Kameradschaften Reservisten- und Veteranenkameradschaft (RuVK) Pfronten Sommerfest mit Ehrungen
Aus den Bezirken
IM KLEINEN KREIS
treue Kameraden 5/2021
Pfronten – Nach fast achtmonatiger Zwangspause, wegen der Coronapandemie, lud RuVK-Vorsitzender Johann Haug einen kleinen Kreis der aktiven Mitglieder und der Pateneinheit der Gemeinde Pfronten, der 2./Gebirgsaufklärungsbataillon 230, zu einem Kameradschaftsabend in den Gasthof Löwen in Pfronten-Steinach ein. Natürlich wurden die geltenden Sicherheitsvorschriften eingehalten. Nach Begrüßung und einer Gedenkminute für die vor kurzem verstorbenen Vereinsmitglieder Bernhard Mohr und Marcelini Keller folgte ein Rückblick auf die wenigen Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Nach dem gemeinsamen Essen folgten die Ehrungen für verdiente Mitglieder. Die immer fleißigen Damen aus der Kameradschaft, Ulrike Hähnel, Gudrun Eckart und Lubica Haug, wurden mit dem BSB-Verdienstorden in Silber für Frauen geehrt. Eine ganz besondere Ehrung konnte dem Böllerschützen und ersten Kanonier der Kameradschaft, Dieter Eckart, übergeben werden. Für seinen über 40-jährigen aktiven Einsatz an der vereinseigenen bayerischen Salutkanone, erhielt er sichtlich bewegt und unter dem Applaus der Kameraden aus den Händen des Vereinsvorsitzenden das BSB-Böllerschützenabzeichen in Gold.
Johann Haug wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden Arno Hähnel mit dem Böllerschützenabzeichen in Bronze des BSB für seine 15-jährigen Aktivitäten an der Salutkanone ausgezeichnet. Major Mathias Rautenberg von der Füssener Patenkompanie verwies in seinem Grußwort noch auf die kommenden zum Teil schwierigen Aufgaben der Einheit. Besonders den anstehenden Einsatz in Mali, aber auch andere Aktivitäten der Gebirgsaufklärer stellte er vor. Es folgte ein schöner harmonischer Kameradschaftsabend, der mit geselligen Gesprächen zu später Stunde und unter dem Hinweis auf die geplanten Veranstaltungen der Kameradschaft zu Ende ging. Text/Fotos: Wolfgang Baisch
Dieter Eckart mit dem Böllerschützenabzeichen in Gold.
Die Ehrengäste der Bundeswehr mit den Geehrten der Kameradschaft (v.l. stehend): Major Mathias Rautenberg, Vorsitzender Johann Haug und Lubica Haug, Dieter und Gudrun Eckart, Mirko Bertl, Hauptfeldwebel Thomas Schulze, Wolfgang Baisch; kniend: Arno und Ulrike Hähnel.
Sportschützen
BUNDESMEISTERSCHAFT 2021 ABGESAGT München/Traunfeld (tK) – Das diesjährige Bundesschießen – die Bundesmeisterschaft der Sportschützen – findet nicht statt. Als Gründe für die Absage der am 18./19.09.21 und 09.10.21 in Traunfeld geplanten Veranstaltung nennt BSB-Landesschießwart Thomas Stelzer folgende Gründe: die Bewertung der aktuellen Corona-Lage, die Einschätzung der Durchführbarkeit (…) ohne vorhergehende Qualifikation der Teilnehmer und den Organisationsaufwand der Hygienevorschriften auf dem geschlossenen Schießstand Traunfeld. Die Absage sei, so Stelzer, nach telefonischer Rücksprache mit dem Kyffhäuserbund und Beratungen im Landesvorstand der BSB-Sportschützen in Anbetracht aller relevanten Faktoren erfolgt.
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Sportschützen
Soldatenkameradschaft (SK) 1873 Neustadt/Waldnaab (Oberpfalz)
BREIT AUFGESTELLT Verdienstabzeichen und Ehrung für Neustädter Sportschützen
Mit Verdienstabzeichen in Bronze und Silber wurden die Sportschützen der SK Neustadt/Waldnaab vom SK-Vorsitzenden Engelbert Eckart und dem Kreisvorsitzenden Heinrich Scheidler ausgezeichnet. Weiter erhielten drei Mitglieder die BSB-Treuenadel für langjährige Verbandszugehörigkeit. Eckart berichtete, dass die Sportschützengruppe 2005 wiedergegründet wurde. Von derzeit 20 Mitgliedern, darunter zwei Frauen, sind zwölf aktive Schützen. Die letzten Wettkämpfe datieren von 2018/2019. Wegen der Coronakrise konnten keine weiteren Runden durchgeführt werden. Man trat in 24 Wettkampfarten an, an denen insgesamt 189 Schützen teilnahmen. In der Einzelwertung Wettkampfklasse 3 (Luftgewehr) konnte Wolfgang Huber den zweiten Platz belegen. Mit der Luftpistole Klasse 9 konnte Jürgen Hecht Platz 1 er-
Soldatenkameradschaft (SK) Seußen / Oberfranken Überraschung zum Geburtstag
CORONA-SCHÜTZENSCHEIBE Seußen – Eine besondere Überraschung überbrachte die SK Röthenbach der Vorsitzenden der SK Seußen zu ihrem Geburtstag: Eine „Corona“-Schützenscheibe. Die Kameradschaften Seußen und Röthenbach verbindet ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Beide Schützengruppen trainieren gerne zusammen und pflegen eine intakte Kameradschaft. Sobald wieder ein Schießen möglich ist, wird die Scheibe ausgeschossen und der Gewinner ermittelt. Text/Foto: Christa Hartwich
zielen. In der Klasse 10 (LP) waren Norbert Schwarz (Rang 2) und Engelbert Eckart (Rang 3) erfolgreich. Mit dem (Kleinkalibergewehr) Wettkampfklasse 14 Einzelwertung belegten Heinrich Peter (Platz 2), Evelyn Kelnhofer (3.) und Ulli Kelnhofer (4.) vordere Plätze. In der Mannschaftswertung Wettkampf 9 (Luftpistole) sowie mit dem (Kleinkalibergewehr) Wettkampf 14 wurde jeweils Platz 1 errungen. In allen Wettkampfklassen waren 43 Mannschaften am Start. Die Wertung SK Neustadt erfolgte für Oktober 2018 bis März 2019. Kreisvorstand Heinrich Scheidler und Bürgermeister Sebastian Dippold gratulierten den Jubilaren. Scheidler forderte alle Kameraden auf, sich intensiv in die Mitgliederwerbung einzubringen. Das Sportschützen-Verdienstabzeichen in Bronze erhielten: Evelyn Kelnhofer, Waltraud
Die ausgezeichneten aktiven Schützen der SK 1873 Neustadt mit Kreisvorsitzenden Heinrich Scheidler (rechts), Bürgermeister Sebastian Dippold (5.v.rechts) und Vorsitzenden Engelbert Eckart (links).
Walbert-Stock, Albert Brandt, Heinrich Peter, Henry Rehfeldt und Markus Schulze. Mit dem Abzeichen in Silber wurden die Mitglieder Engelbert Eckart, Alfred Ertl, Jürgen Hecht, Wolfgang Huber, Ulli Kelnhofer, Karl Stock, Norbert Schwarz und Rainer Schwarz geehrt. Wolfgang Huber (15 Jahre), Waltraud Walbert-Stock und Markus Schulze (beide 10 Jahre) erhielten die BSB-Treuenadeln. Text: Engelbert Eckart/Foto: Johann Adam
Redaktionsschluss für treue Kameraden 6/2021 ist der 5. November 2021
V.l.: Dieter Bauer, Christa Hartwich und Reinhard Schramm.
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Sportschützen RAG Schießsport Oberfranken-Ost e.V. im BSB
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen
HOFFNUNGSVOLLVERHALTEN IN DIE ZUKUNFT
treue Kameraden 5/2021
Ortsmarke – Hoffnungsvoll, aber verhalten blickt der neue RAG-Vorsitzende Michael Zeilmann in die schießsportliche Zukunft. Zeilmann, bislang 2. Vorsitzender, wurde bei der Jahreshauptversammlung im Juli an die RAG-Spitze gewählt, da der bisherige Vorsitzende Rainer Raab nicht mehr zur Verfügung stand. Weitere Ergebnisse: Info. Aktuell hat die Kameradschaft 125 Mitglieder, welche alle – wie es der Name aussagt – aktiv Schießsport betreiben. Raab berichtete zunächst von einem „verunglückten“ Sportjahr. Nahezu alle geplanten Schießen mussten abgesagt werden. Meisterschaften fanden seit April 2020 nicht mehr statt. Die Vereinsmeisterschaften konnten im März 2020 allerdings noch geschossen werden, dafür gab es an diesem Abend
v.l.: Thomas Zeilmann, Peter Perner, Rainer Raab, Robert Fischer, Michael Zeilmann, Oliver Funsch und Heiko Schäfer
auch die Ehrungen für die erfolgreichen Schützen. Sobald es die Pandemieverhältnisse zulassen, werden die Mitglieder informiert, können wieder trainieren und hoffentlich im nächsten Jahr wieder regionale und überregionale Meisterschaften besuchen, um sich mit Gleichgesinnten zu messen. Text/Foto: Robert Fischer
7er- und Kameradschaftsbund Weiden / Oberpfalz
TROTZ CORONA GUT IN SCHUSS Beim „Alpenrose“-Königsschießen erfolgreich Weiden/OPf. – Ihre Treffsicherheit bewies die 7er-Kameradschafts-Schützengruppe beim Königsschießen der 145 Mitglieder zählenden Weidener Schützengesellschaft „Alpenrose“. Sie holte drei der sechs Königs- und Vizekönigs-Titel. Die „7er“ sind alle Mitglieder der „Alpenrose“ und trainieren in deren modernem Schützenheim. Beim Königsschießen, das nach einjähriger Corona-Pause unter strengen Hygienemaßnahmen wieder stattfand, nahmen sie mit elf Schützen teil. Margareta Czichon holte sich den Vizekönigstitel mit der Luftpistole, Herwig Bauer wurde Vizekönig mit dem Luftgewehr und 7er-Vorsitzender Peter Ertl gar Schützenkönig. Text/Foto: Bernhard Czichon Die erfolgreichen Schützenkönige und Vizekönige mit Schießwart Bernhard Kellner. 7erVorsitzender Peter Ertl (2.v.l.)wurde Schützenkönig 2021.
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Der neue Vorstand der RAG Schießsport Oberfranken-Ost e.V. im BSB: Michael Zeilmann (1. Vorsitzender), Heiko Schäfer (2. Vorsitzender), Peter Perner (Kassenwart), Oliver Funsch (Schriftführer), Roland Konrad und Jürgen Adelhardt (Revisoren), Thomas Zeilmann (Schießleiter).
Sportschützen Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein/Oberpfalz Ehrungen
SCHIESSSPORT UND KAMERADSCHAFT Thanstein – Bei der Jahreshauptversammlung der SRK Thanstein (S. 32) konnten treffsichere Luftgewehrschützen ausgezeichnet werden. Die Schießsportgruppe der SRK wurde 1995 gegründet und besitzt derzeit 21 Mitglieder. Sie zeigen großes Interesse an Schießwettbewerben des BSB und leben die Kameradschaft. Gute Schießleistungen und kameradschaftliche Stunden sind ein Markenzeichen der Gruppe. Bei zahlreichen Schießveranstaltungen wurden die Bedingungen für BSB-Schießnadeln und Schützenschnüre erworben. Das geplante Kameradschaftsschießen des Kreisverbandes musste leider ausfallen. Der Wanderpokal wurde bisher 22 Mal ausgeschossen und 16 Mal von der SRK gewonnen. Die „General-Wagner-Wanderscheibe“ wurde 2020 zum dritten Mal ausgeschossen. Es gewann Oberstleutnant Norbert Nehring. Mittlerweile nützen auch weitere Kameradschaften des Kreisverbandes die Möglichkeit, bei den Wettkämpfen der Thansteiner im Schützenheim dabei zu sein. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Niebauer, Vorsitzender Ulrich Knoch und Stellvertretender Kreisvorsitzender Josef Paschke nahmen die Ehrung vor. Text: Ludwig Dirscherl Foto: Matthias Niebauer
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ANSIC
Der Afghanistan-Einsatz endet
FRAGEN BLEIBEN
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Für schießsportliche Leistungen wurden ausgezeichnet: Zdravko Knezevic (BSB-Schützenschnur), Michael Fuchs und Karl-Heinz Trägler (Sportschützenabzeichen Gold), Josef Ebneth und Manfred Legl (Sportschützenabzeichen Bronze), Robert Dirscherl (Großes Gewehr Gold), Johann Blaschke, Peter Windschüttl und Werner Schwendner (Großes Gewehr Silber), Ludwig Dirscherl (Jahresanhänger Großes Gewehr Gold), Ulrich Knoch (Jahresanhänger Großes Gewehr Silber).
Abonnement treue Kameraden
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131. Jahrgang – Nr. 3 Mai/Juni 2021
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V.l.: Zdravko Knezevic, Ulrich Knoch, Robert Dirscherl, Karl-Heinz Trägler, Michael Fuchs, stellv. Kreisvorsitzender Josef Paschke, Johann Blaschke, Werner Schwendner, 2. Bürgermeister Wolfgang Niebauer und Peter Windschüttl.
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GEFALLENENDENKMAL DES X. BAYERISCHEN ARMIERUNGSBATAILLONS IN AZANNES BEI VERDUN (Frankreich)
Seit mehr als zehn Jahren pflegt die Gemeinde Hohenlinden im oberbayerischen Landkreis Ebersberg freundschaftliche Beziehungen zu Gemeinden östlich von Verdun. Ihren Ausgang nahmen die Freundschaften in der Gemeinde Fleury-devant-Douaumont. Das im Lauf der Zeit gefestigte Vertrauen hat es im Jahr 2014 möglich gemacht, im Gewölbe des Beinhauses von Douaumont den ersten für einen deutschen Soldaten gravierten Erinnerungsstein feierlich zu enthüllen. Die nächste Freundschaft entstand mit Gemeinden im Gebiet von Etain. Ihre Basis war der Münchner Maler Franz Marc der dort Anfang März 1916, ganz zu Beginn des Kampfes um Verdun, den Tod fand. Bei einem Besuch dort im Oktober 2020 wurden die Besucher aus Bayern auf den Soldatenfriedhof des nördlich von Etain gelegenen Azannes geführt. Das dort entdeckte Gefallenendenkmal des X. Armierungsbataillons (großes Bild) fällt in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen. Das Denkmal enthält noch alle der seinerzeit eingemeißelten Namen. In der Regel sind bei den Denkmälern, soweit sie überhaupt noch bestehen, die Inschriften unkenntlich gemacht. Das Denkmal hat ferner die Besonderheit, dass wo immer auch die Bataillonsangehörigen gefallen sind und beerdigt wurden, diese Daten auf dem Denkmal nachgetragen sind. Und schließlich ist im Kriegsarchiv München eine Fotografie aufbewahrt (kleines Bild), welche das Denkmal noch während der Kriegszeit zeigt. Sie wurde im April 1918 aufgenommen und zeigt den realen Zustand eines frontnahen Friedhofs zu einer Zeit, als wenige Kilometer entfernt noch gekämpft wurde, wenn auch nicht mehr so heftig wie im Jahr 1916. Text: Michael Stumpf / Großes Bild: Rolf Kaiser / Kleines Bild: Kriegsarchiv München