Treue Kameraden 06/17

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127. Jahrgang – Nr. 6 November/Dezember 2017 ei

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Flucht – Ursachen und Folgen

Entwicklung und Sicherheit untrennbar miteinander verbunden (Dr. Gerd Müller)


INHALT Leitartikel Richard Drexl: „Eine moderne Völkerwanderung“

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Aus dem Präsidium 6 7

Termine Aus dem Präsidium

Außenansicht Josef Kraus: „Wir brauchen endlich eine Debatte um Patriotismus“

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Titelthema Dr. Gerd Müller: „Entwicklung und Sicherheit untrennbar miteinander verbunden“

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Nachrichten aus der Bundeswehr

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Aus bayerischen Standorten

Aus den Bezirken 26

Allgemeines Baron Michael von Wittken: „Ordensfest 2017“

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Richard Drexl: Buchbesprechung „Die Getriebenen“ (R. Alexander)

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Podiumsdiskussion zur Flüchtlingsfrage (Kaufbeuren)

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Lorenz Stengel: „Kriegserlebnisse eines Feldartilleristen“

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Regierungsdirektor a.D. W. Wenning: Grußwort des neuen Landesvorsitzenden Bayern Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Volkstrauertag 2017

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Kriegerdenkmäler (Unterhaching/Oberbayern)

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Titelfoto: Erstregistrierung der Flüchtlinge im Warteraum Asyl auf dem Gelände des Fliegerhorstes Erding im Januar 2016. Foto: ©Bundeswehr/Tom Twardy

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treue Kameraden 6/2017

Es gibt keine Entwicklung ohne Sicherheit und keine Sicherheit ohne Entwicklung. Auch ein bescheidener Wohlstand setzt die Sicherheit der Bevölkerung voraus. Lesen Sie, was der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, zum Titelthema schreibt. – Das Foto zeigt Schiffbrüchige auf dem Flugdeck des Tenders Werra. Bis zum Abend des 23.06.2015 rettete die Besatzung des Tenders 627 Menschen aus einem Holzboot 55 Kilometer nordwestlich von Tripolis und übergab sie den italienischen Behörden. ©Bundeswehr/Kleemann

Erinnerungskultur

(Bischofswiesen, Bad Reichenhall, Penzing, Füssen, Neubiberg, Erding) 18

(inkl. Selbständige Kameradschaften, Sportschützen, Reservisten)

Entwicklung und Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden

Nicht nur bei der zentralen Gedenkfeier im Deutschen Bundestag (Foto), sondern überall im Lande wurde am Volkstrauertag der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht, die Gedenkfeiern vielerorts durch Abordnungen der BSB-Ortskameradschaften mitgestaltet. An der Gedenkveranstaltung im Münchner Hofgarten nahm auch BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl teil. Die Ansprache hielt der im September neu gewählte Vorsitzende des Landesverbands Bayern des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning, der sich auch mit einem Grußwort an die Mitglieder Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde des BSB wandte (S. 85).

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Historische Grundlagen beschädigt

Sehr gute Resonanz fand das bereits zum 17. Male durchgeführte Reservisteninformationsseminar des BSB, diesmal in Ingolstadt. Breiten Raum nahmen die Themen Tradition und Innere Führung ein. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die derzeitige Führung die historischen Grundlagen der deutschen Armee beschädige in ihrem Versuch der Tabuisierung großer Teile der deutschen Geschichte.

Doppelseite in der Heftmitte: Am 11.10.2017 fand das diesjährige Ordensfest des Militär-Max-Josephs-Ordens, der Bayerischen Tapferkeitsmedaille, des Bayerischen Militär-Sanitäts-Ordens und Tag des Königlich Bayerischen Infanterie-LeibRegiments in Schloss Schleißheim statt. Das Foto zeigt die niedergelegten Kränze. Foto: Stephan Bichlmeier.


Bei den Sportschützen geht’s 69 weiter

Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser! Foto: Kai Mörk

Zuversichtlich blicken die BSB-Sportschützen in die Zukunft. Nachdem im Sommer der Landesschießwart und Teile des Vorstands zurückgetreten waren, soll im Januar eine neue Führungsmannschaft gewählt werden. Die Schießwarte erarbeiteten auf einer Tagung im November einen Foto: Christian Emmerling Wahlvorschlag (Foto).

Zu dieser Ausgabe

48 Im Brennpunkt Gerade das Elsass stand bei den Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich immer im Brennpunkt und forderte einen sehr hohen Blutzoll. Viele französische und deutsche Soldaten verloren hier in den beiden Weltkriegen ihr Leben. „Wir sahen es deshalb als unsere soldatische Pflicht an, einen Soldatenfriedhof zu besuchen und dort eine Andacht zu halten“, schreibt Jörg Buff von der Soldatenkameradschaft Eltersdorf in seinem Reisebericht. Foto: Jörg Buff

Welches Foto nehmen wir auf die Titelseite der aktuellen Ausgabe unseres Magazins? Das Bild sollte sowohl einen Bezug zum thematischen Schwerpunkt haben, aber auch Weihnachts- und Neujahrsgrüßen, die wir dort prominent unterbringen wollten, nicht entgegenstehen. Nun, wir haben uns für das Foto mit den Geflüchteten im Warteraum Asyl des Fliegerhorstes Erding entschieden. Es zeigt deren Registrierung Anfang des vergangenen Jahres. Registrierung steht auch am Anfang der Weihnachtsgeschichte. Damals, so heißt es in der Bibel, hatte Kaiser Augustus zur Volkszählung aufgerufen, woraufhin sich Josef mit seiner hochschwangeren Frau Maria auf den Weg nach Bethlehem machte, um sich dort erfassen zu lassen. Die Ursachen und Folgen von Flucht sind brennende Themen unserer Zeit. Die unterschiedlichen Auffassungen von Flüchtlingspolitik trugen vor wenigen Tagen wesentlich dazu bei, dass die „Jamaika“-Sondierungen in Berlin scheiterten. Dass uns Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller trotz der mit den Gesprächen verbundenen zeitlichen Beanspruchung das Titelthema schrieb, finde ich ausgesprochen bemerkenswert. Dem Thema Flucht und Flüchtlinge nehmen sich auch BSB-Präsident Richard Drexl im Leitartikel und mit der Besprechung des Buches „Die Getriebenen“ von Robin Alexander sowie Josef Kraus, der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, mit seiner Außenansicht an. Über die Flüchtlingssituation in seiner Stadt diskutierte Richard Drexl zudem mit Vertretern verschiedener Organisationen in Kaufbeuren. Auch darüber berichten wir. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist die Berichterstattung über die Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag. Wir haben die Beiträge die uns zeitgerecht erreichten, am Heftende zusammengefasst. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein in jeder Hinsicht gutes Jahr 2018! Ihr

Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2018 ist der 2. Januar 2018.

Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D.

IMPRESSUM „Treue Kameraden“ ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München, Tel. 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX BSB-Versicherungsreferent: Stefan Schmid, Am Tradl 29, 92545 Niedermurach; Tel. 09671/8269473, Telefax 0941/46392812; Email: versicherung.schmid@gmail.com Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o.d.T., Telefon 09861/400-135, Fax 09861/400-139 Bezugspreis: 3,60 € + Versandkosten Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de

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Leitartikel

Eine moderne Völkerwanderung

Foto: privat

Völker wandern seit Menschengedenken über die Erdkugel. Die heutigen Menschengeschlechter hatten ihren Ursprung vor über 200.000 Jahren in Ostafrika. Aus dieser Keimzelle entwickelte sich die Weltbevölkerung auf fünf Kontinenten. Auch die Bajuwaren haben sich in einem Wanderungs- und Verschmelzungsprozess über Jahrhunderte aus Kelten, Germanen, Langobarden und weiteren Völkerschaften gebildet. Allerdings sind die Verhältnisse nicht vergleichbar: während zu Urzeiten Wanderungsbewegungen in unbesiedelte und staatlich ungeordnete Räume möglich waren, ist die Welt heute in Nationalstaaten aufgeteilt mit jeweils einer eigenen Staatsorganisation und eigenen Sozialsystemen. Bereits die Römer versuchten mit dem Limes, unerwünschte Völker fernzuhalten.

Migration verändert die Welt Wie kein anderes Thema hat die sogenannte Flüchtlingskrise polarisiert. Innerhalb eines halben Jahres wanderte eine hohe sechsstellige Zahl an Menschen unkontrolliert in Deutschland ein. Eine Völkerwanderung ohne Beispiel in Mitteleuropa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Folgen der deutschen Grenzöffnung durch die Bundeskanzlerin im September 2015 wird unser Land auf Jahre hinaus beschäftigen. Anlass genug, nach dem Für und Wider zu fragen, nachdem diese einseitige deutsche Vorgehensweise auch die Europäische Union an den Rand des Scheiterns brachte. Die Entscheidung war humanitär begründet aber nicht durchdacht: eine europäische Abstimmung fehlte, EU-Recht wurde gebrochen (Dublin Abkommen 1). Die britische Entscheidung, die EU zu verlassen, kam 2016 auch dadurch zustande, dass zahlreiche Briten die Masseneinwanderung als Bedrohung empfanden. Inzwischen hat die Bundesregierung eine Kehrtwende vollzogen, von Willkommenskultur ist keine Rede mehr. Dabei mussten wir uns vom couragierten österreichischen Außenministers Sebastian Kurz zeigen lassen, was deutsche Spitzenpolitiker nicht für möglich hielten: dass Staaten im 21. Jahrhundert in

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Völkerrechtlicher Vertrag über die Bestimmung des zuständigen Staates für die Prüfung eines in einem Mitgliedstaat der EU gestellten Asylantrags. 2 Quelle: Julian Nida-Rümelin - Über Grenzen denken. Edition-Körber-Stiftung 2017 3 Subsidiär meint hier „behelfsmäßig“ im Sinne einer fehlenden Flüchtlingseigenschaft, individuell bedroht von Verfolgung, Folter, Todesstrafe.

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der Lage sind, ihre Grenzen zu schützen. Den Deutschen blieben unangenehme Bilder an den Grenzen erspart. Mazedonien oder Griechenland durften sie für uns aushalten. Die Fluchtursachen in Afrika und Asien bestehen allerdings fort. Durch die Bevölkerungsexplosion werden sie noch zunehmen. Auch Kriege wird es weiterhin geben. Die Migrationsund Flüchtlingspolitik bleibt daher ein zentrales Thema der deutschen und europäischen Politik. Grund genug, sich auch in den treuen Kameraden damit zu befassen.

Migration und Werte2 Migration ist nichts anderes als der Wohnortwechsel von einem Land in ein anderes. Vielfältige Ursachen wie ethnische Spannungen, aber auch Dürre und Trockenheit können einen anhaltenden Vertreibungsdruck auslösen. Die Abwanderung von Ärzten aus Osteuropa ist keine Flucht, sondern die Suche nach besseren Lebensverhältnissen. Flüchtlinge sind demnach Migranten die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Die Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg fällt in diese Kategorie. Von Migration zu unterscheiden ist das Recht auf Asyl für politisch Verfolgte, ein im Grundgesetz verankertes individuelles Grundrecht. Nur 2 Prozent der Antragsteller werden anerkannt. Problematisch ist die deutsche Verfahrensweise, das Asylrecht auf Schutzsuchende nach der Genfer Flüchtlingskonvention mit Abschiebeverbot für subsidiär Schutzberechtigte3 auszuweiten. Untersuchungen zeigen, dass viele Migranten in westlichen Gesellschaften immensen psychischen, kulturellen und sozialen Belastungen ausgesetzt sind. Diese sind Ihnen in vielerlei Hinsicht fremd im Hinblick auf die Organisation des Alltags, den Arbeitsmarkt, das Rechtssystem etc. Italien hat in den letzten Jahren zahlreiche Afrikaner aufgenommen, kümmert sich aber kaum um deren soziale und ökonomische Situation. Sie schlagen sich als Sonnenbrillenverkäufer am Strand oder Parkeinweiser durch. Migration aus armen in reiche Regionen ist generell wegen der hohen Integrationskosten ineffektiv. Der Einsatz auch nur eines Teils dieser Mittel zur Armutsbekämpfung vor Ort wäre weit sinnvoller. Die Qualifikation eines Großteils dieser Menschen wird auf dem europäischen Arbeitsmarkt nicht benötigt, bei den infrage kommenden Tätigkeiten herrscht vielerorts eine hohe einheimische Arbeitslosigkeit. Ein klarer Interessenkonflikt zum einheimischen Prekariat. Aufnahme- und Unterbringungsmöglichkeiten in der Nähe der Fluchtorte zu schaffen, ist daher sehr viel effektiver. Dabei hatte Deutschland die Förderung der Flüchtlingslager um Syrien vernachlässigt und damit zur Entstehung der Flüchtlingsströme 2015 und 2016 beigetragen. Der problematische Vertrag mit der Türkei enthält nun umfangreiche Zahlungen zur Sicherung einer menschenwürdigen Existenz syrischer Flüchtlinge. Wenn die Flucht vorläufig in der kulturellen Nähe zum Ausgangsort endet, ist dies einer kontinentalen Migration klar vorzuziehen. Eine schizophrene Situation: Die deutsche Migrationspolitik hat weder Ziel noch Richtung. Aufgenommen wird, wer an-


Leitartikel kommt und das Zauberwort Asyl ruft. Hunderttausende abgelehnte Asylbewerber werden in unserem Land geduldet, das Recht zur Rückführung dieser Menschen in ihre Heimat wird nicht durchgesetzt. Auch ist das deutsche Verlangen einer europaweiten Verteilung von Flüchtlingen blauäugig. Wie soll das funktionieren angesichts von 60 Millionen Menschen, die allein 2015/16 weltweit auf der Flucht waren?

Armutsmigration Wer mehrere 1.000 Euro aufbringen kann, um von Ghana nach Sizilien zu reisen, gehört in seiner Heimat nicht zu den Bedürftigsten. Auch wenn Auswanderer mit Geldüberweisungen ihren Familien helfen bleibt fragwürdig, dass die verletzlichsten Teile der Bevölkerung wie Kinder und Frauen zurückbleiben, während die jungen starken Männer sich in Sicherheit und relativen Wohlstand bringen. Für die Ärmsten scheiden Nordamerika, Australien oder Europa als Fluchtziele aus. Die Kosten dafür sind so hoch, dass der ärmste Teil der Weltbevölkerung weitgehend ausgeschlossen ist. Echte Armuts- und Elendsmigration findet regional statt. Die Hilfe für die hier Ankommenden führt zwangsläufig zu einer Vernachlässigung derjenigen, die zurück bleiben müssen. Gleichbehandlung verlangt aber Unterstützung nach dem Maß der Bedürftigkeit, nicht danach, ob jemand an unsere Tür klopft. Armutsmigration ist ethisches Unrecht den Zurückbleibenden gegenüber und damit die schlechteste Form der Armutsbekämpfung.

Kriegs- und Bürgerkriegsmigration Der völkerrechtswidrige Krieg gegen den Irak mit dem Ziel des Regimewechsels hat die gesamte Region destabilisiert. Auch der syrische Bürgerkrieg wurde von den USA und einigen Verbündeten unter dem Vorwand von Demokratisierung und der Durchsetzung von Menschenrechten angefacht. Nicht Rechtsstaatlichkeit und Demokratie waren die Folge, sondern totalitärer Islam. Daraus entstandene Fluchtbewegungen klopfen seit Jahren vernehmlich an die europäische Haustür, die Hauptverursacher USA und Saudi-Arabien schotten sich ab. Es entspricht dem Geist der Genfer Flüchtlingskonvention, Kriegsflüchtlinge möglichst ortsnah, vornehmlich im Umfeld des Kriegsgebietes bzw. in Nachbarländern unterzubringen. Ein menschenwürdiges Leben ist für die Zeit zu ermöglichen, in der Fluchtursachen fortbestehen. Obligatorisch ist eine rasche Rückführung in die Ursprungsregionen, sobald die Fluchtursachen entfallen sind. In Fällen von Bürgerkrieg besteht zumindest eine Hoffnung auf dessen baldiges Ende.

Wirtschaftsmigration Wirtschaftswanderung folgt unterschiedlichen Motiven. Die Anwerbung von Gastarbeitern in Deutschland konzentrierte sich auf den unteren Bereich der Lohnskala. Die Unternehmen und Industrieverbände wollten damit dem hohen Lohndruck infolge niedriger Arbeitslosenraten begegnen. Nennenswerte Bildungsanstrengungen wurden nicht unternommen. Die Arbeitslosenrate der ausländischen Bevölkerung ist in Deutschland mit 14,9 Prozent im Gegensatz zu 6,1 Prozent der deutschen Staatsbürger mehr als doppelt so hoch (Juli 2016). Nicht europäische Asylherkunftsländer verzeichnen mit 52 Prozent die höchste Arbeitslosenquote. Generell haben Einwanderergruppen in Europa anders als in Nordamerika eine deutlich niedrigere Erwerbsquote im Ver-

gleich zur einheimischen Bevölkerung. So sind ostasiatische Einwanderer in den USA überdurchschnittlich erfolgreich. Sie nutzen bestehende Bildungsmöglichkeiten, integrieren sich bestens auf dem Arbeitsmarkt und besetzen folglich oft höher dotierte Stellen.

Fachkräftemangel Aktueller Anlass für deutsche Bemühungen um Zuwanderung ist die demographische Katastrophe mit der drastischen Schrumpfung der Jahrgangsstärken. Wer nun glaubt, dem mit einer Zuwanderung wie gesehen begegnen zu können, sieht sich getäuscht: die Migranten benötigen Jahre und Jahrzehnte lang Bildung und Ausbildung, ihre Integration gestaltet sich schwierig. Allerdings erleiden die ärmsten Länder massive sozioökonomische Nachteile dadurch, dass die noch halbwegs Qualifizierten wegziehen und die Hoffnungslosen, die Bildungs- und Sozialverlierer zurückbleiben. So kommt kein Land wieder auf die Beine. Das gilt zum Beispiel auch für Afghanistan.

Was ist zu tun? Es gibt ein urchristliches Motiv zur Nächstenliebe und zur Hilfe für Bedürftige. Die aufnehmenden Länder haben jedoch das Recht und die Pflicht, ihre gewachsenen Sozialstrukturen vor ungeregelter Zuwanderung zu schützen. Das bedeutet auch, Menschen verwirken ohne oder mit falscher Identität jeden Anspruch auf Einreise. Grenzen zu beseitigen, hilft weder Arm noch Reich. Erforderlich ist ein Einwanderungsgesetz mit klaren Kriterien für die Aufnahme von Migranten, daraus entstehende Nachteile für die Herkunftsländer sind auszugleichen. Eine legitime und wünschenswerte Migration ist so früh wie möglich mit Integrationsangeboten zu verknüpften. Erhebliche Anstrengungen sind auf dem Arbeitsmarkt, in den Unternehmen und auch seitens des Staates im Hinblick auf Sprachkurse, Wohnungsbeschaffung, Begegnungsstätten etc. zu unternehmen. Zuwanderer sind mit klaren Geboten auch in die Pflicht zu nehmen. Asylbewerbern, die tatsächlich unter Verfolgung gelitten haben und fliehen mussten, ist eine Bleibeperspektive zu gewähren. Für diese Menschen sollte auch ein Familiennachzug ermöglicht werden, weil Familien bessere Aussichten auf Integration bieten, als vagabundierende junge Männer. Entscheidend ist aber, endlich eine Reform der Weltwirtschaftsordnung anzugehen, statt die weltweite Menschenwanderung zu unterstützen. Lassen wir den darbenden Regionen dieser Erde ihre Fischgründe, ihre Wirtschaftskreisläufe und ihr Menschenpotential. Das wäre für alle Beteiligten der bessere Weg. Eine ganz persönliche Anmerkung sei erlaubt: wie wäre es, wenn endlich wieder die einheimische Bevölkerung für mehr Nachwuchs sorgen würde? Uns fehlen nicht nur Fachkräfte an allen Ecken und Enden. Mit Zuwanderung allein sind die Probleme einer alternden Gesellschaft nicht zu beseitigen. In Treue fest!

Richard Drexl Oberst a.D. treue Kameraden 6/2017

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Niederbayern

KV Passau-Pfarrkirchen

BSB-Präsident kritisiert Zustand der Bundeswehr Klare Worte bei der Jahreshauptversammlung Aicha v. Wald – Bei der Jahreshauptversammlung des BSB-Kreisverbandes (KV) Passau-Pfarrkirchen wurde eine umfangreiche Bilanz gezogen. Vorstand Alois Hausruckinger konnte von einer Vielzahl von Veranstaltungen berichten, die überwiegend gut besucht waren. Der Präsident des BSB, Oberst a.D. Richard Drexl, setzte sich kritisch mit dem Zustand der Bundeswehr auseinander. Für ihre herausragenden Verdienste erhielten Kreisreservistensprecher Rudolf Kaiser, der dieses Amt schon 17 Jahre bekleidet, das Reservistenverdienstkreuz in Gold und Josef Betz, der seit 18 Jahren auf Kreis- und Bezirksebene aktiv ist, das Großkreuz des BSB. Nach der Eröffnung durch den stellvertretenden Kreisvorsitzenden Christian Farnhammer und dem Einmarsch der Fahne des SKV Ruderting, die von Walter von der Sitt vorgestellt wurde, folgte ein beeindruckendes Totengedenken für die Gefallenen und Verstorbenen mit dem Musikstück vom „Guten Kameraden“, intoniert von Musikern des „Aichaer Frohsinn“. In seinem Jahresbericht blickte Hausruckinger auf viele Veranstaltungen zurück, darunter eine Friedensmaiandacht in Kellberg, einen Vielseitigkeitswettbewerb des KSV Walchsing, das Hallen-Stockturnier des KSV Seestetten und eine Reihe von Jubiläumsfesten. Auch im nächsten Jahr gebe es schon wieder feste Termine, so die BSB Landesversammlung am 5. Mai in HeßdorfHannberg. Der Vorsitzende appellierte an die Mitglieder, u.a. festliche Termine abzustimmen und die Jahres-Mitgliedermeldungen intensiver wahrzunehmen. Es folgte der Kassenbericht von Josef Zauner, dem die Kassenprüfer Josef Ponigl und Ludwig Aigner eine einwandfreie Arbeit bescheinigten, was die einstimmige Entlastung zur Folge hatte. Kreisreservistensprecher Rudolf Kaiser lobte die Reservistenseminare im Bundeswehrstandort Freyung, in der Kaserne „Am goldenen Steig“ zu denen immer sehr gute Referenten gewonnen werden. Kaiser gab zu bedenken, dass bei der Ausrichtung eines Orientierungsmarsches bis zu 50 Helfer benötigt werden. Eine wohl einzigartige Einrichtung sei das Sozialwerk des BSB, stellte Hermann Diermeier fest und warb für eine intensivere Nutzung. Kameradenhilfe könne beantragt werden, wenn das Einkommen 800 Euro nicht überschreite. Auch aus dem Witwen- und Waisenfond gebe es Gelder, genauso für die Fahnenrestaurierungen,

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wenn die Fahne mindestens 100 Jahre alt sei. Wenn der Verein zur Gestaltung des Kriegerdenkmals verpflichtet sei, könne er auch dafür einen Zuschuss erhalten. Bergung von Kriegstoten für Angehörige oft uninteressant Der Vertreter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Walter Stierstorfer, dankte für die Unterstützung des Verbandes. Es würden noch immer jährlich 25.000 Bergungen von Kriegstoten durchgeführt. Leider würden die Angehörigen oft kein Interesse zeigen, obwohl auf sie keine Kosten zukämen. Jetzt wolle man sich den Kriegsgefangenen-Friedhöfen widmen, was man bisher etwas zurückgestellt habe. Davon gebe es etwa 2.000 bekannte Grabstellen östlich des Urals. Er hoffe, dass die Förderung dieser Arbeit mit jährlich 13 Millionen Euro auch bei einer neuen Regierung so bleibe. Für zehn Jahre tatkräftige Mitarbeit beim Sammeln zeichnete er Manfred Moosbauer und Johann Dötter von der KSRK Bad Birnbach mit der silbernen Ehrennadel aus. „Der BSB setzt ein Zeichen für den Frieden und ein Bekenntnis für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung“, stellte Landrat Franz Meyer fest. Es sei wichtig, das Andenken an die Opfer wach zu halten. Freiheit und Frieden seien keine Selbst-

verständlichkeit, so Meyer, „dafür müssen wir täglich eintreten“. Die Kriegsgräberfürsorge sei für ihn eine Verpflichtung, deshalb werde er sich auch für die weitere finanzielle Unterstützung einsetzen und öffentlich dafür werben. Obwohl wir in Europa dank der EU die längste Friedensphase der Geschichte hätten, sei die Welt nicht befriedet. Deshalb stehe er zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Präsident zeigt sich fassungslos Alois Kreipl, 2. Bürgermeister Aicha v. W., stellte seine Gemeinde vor und lobte den Einsatz der Bundeswehr bei Katastrophen. Als Oberstleutnant der Reserve und Beauftragter für die zivil-militärische Zusammenarbeit gelte es die Bedeutung der Bundeswehr den Menschen zu vermitteln. Den schlechten Zustand der Bundeswehr beklagte BSB Präsident Richard Drexl anhand zahlreicher Beispiele. Zur desolaten Verfassung der deutschen Armee müsse man sich rühren und die unhaltbaren Zustände bei jeder passenden Gelegenheit ansprechen. Mit Fassungslosigkeit reagierte der Oberst a.D. auf Informationen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dass Angehörige Umbettungen gefallener Soldaten ablehnten, weil mit einer Kostenbeteiligung gerechnet werde. Unabhängig

Mit dem Reservistenverdienstkreuz in Gold wurde Rudolf Kaiser (2. v. l.) ausgezeichnet, Josef Betz (3. v. l.) mit dem Großkreuz des BSB. Es gratulierten (v. l.) der Kreisvorsitzende Alois Hausruckinger, Landrat Franz Meyer und BSB-Präsident Drexl.


Niederbayern

davon, dass seitens des Volksbundes keine Kosten in Rechnung gestellt werden, sei dies geradezu ein Akt der Untreue, wenn die noch lebende Verwandtschaft mit Kriegsgefallenen der eigenen Familie nichts mehr zu tun haben wolle. Der Präsident kündigte ein Ehrenzeichen für Fahnenträger an, weil die Fahnen historisch von großer Bedeutung seien und die

Symbolik auch heute noch zähle. Drexl empfahl einen Besuch von Verdun, wo 1916 an 300 Tagen über 300.000 Soldaten getötet wurden. Die Franzosen würden dort deutsche Denkmäler in Ehren halten. Bezirksvorsitzender Manfred Langer rief zu mehr Beteiligung an den Veranstaltungen auf. Ehrungen sollten nur nach eingehender Prüfung der Voraussetzungen er-

folgen. Hausruckinger bat zum Schluss noch, die Volkstrauertage nicht mehr Heldengedenktage zu nennen. Die Tage seien zum Gedenken an die Toten da. Mit einem Bekenntnis zur Geschichte und einer Mahnung vor Krieg und Terror schloss Alois Hausruckinger die Versammlung und gab den Ausmarsch der Fahne frei. Text/Foto: Josef Heisl

19. BSB-Vielseitigkeitswettbewerb in Walchsing Walchsing – Nach anfänglichem Nebel bescherte der Wettergott den Teilnehmern des 19. Vielseitigkeitswettbewerbes des BSB-Kreisverbands (KV) Passau/Pfarrkirchen einen wunderbar sonnigen Tag. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen bzw. Weißwürste machten sich 26 Mannschaften auf den zwölf Kilometer langen Parcours, der in wochenlanger Arbeit vom KSV Walchsing rund um Walchsing und Kriestorf zusammengestellt worden war. Rund 70 Helfer, auch von anderen Ortsvereinen, waren hierbei im Einsatz. Gefragt waren auf den insgesamt 14 Stationen Geschicklichkeit, wie z.B. beim Holzscheitwerfen, Allgemeinwissen, Erkennen heimischer Tierarten, Sportlichkeit an der sogenannten Action-Station, Schießen mit dem Lasergewehr, Sichten von Minenfeldern, Überqueren der Vils mit einem Boot usw. Erschöpft, aber gut gelaunt, kehrten die letzten Teilnehmer am Abend zum Meldekopf zurück, wo sie sich noch einmal ausgiebig bei musikalischer Unterhaltung stärken konnten. Die Siegerehrung, wurde durch den Schirmherrn und 1. Bürgermeister von Walchsing Harald Mayrhofer, den BSBKreisvorsitzenden Alois Hausruckinger, den Ortvorsitzenden Michael Fraunhofer

(V. l.): Bürgermeister Harald Mayrhofer, Fahnenmutter Josefa Resch, KSV-Vorsitzender Michael Fraunhofer, die Vertreter der siegreichen Mannschaften KSV Rathsmannsdorf 1 (Albert Preisinger), Hoibeschwoaba Ronschdoaf (Daniel Popan) und Modellflugclub Aldersbach (Peter Abstreiter) sowie der BSB-Kreisvorsitzende Alois Hausruckinger. und Fahnenmutter Josefa Resch vorgenommen. Erneut waren mit den „Hoibeschwoaba Ronschdoaf“ und der KSV Rathsmanndorf 1 zwei Mannschaften aus Rathsmannsdorf auf den beiden ersten

Plätzen zu finden, gefolgt vom Modellflugclub Aldersbach auf Platz 3. Hervorzuheben war hier vor allem die Teilnahme der SRK Hofkirchen mit sechs Mannschaften! Text/Foto: Wolfgang Resch

SKV Sulzbach/Inn – Eholfing

Trauer um Ehrenvorsitzenden Erwin Fischer Sulzbach/Inn – In einem Gedenkgottesdienst in der Sulzbacher St. Stephanus Kirche nahmen die Kameraden des Soldaten- und Kriegervereins (SKV) Sulzbach/Inn-Eholfing Abschied von ihrem Ehrenvorsitzenden Erwin Fischer. Der kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres Verstorbene war der letzte noch lebende Kriegsteilnehmer und Veteran des Vereins. Erwin Fischer trat dem Sulzbacher Soldatenverein 1959 bei. Als Vorsitzender prägte er den SKV fast 30 Jahre lang, bevor er das Amt 2004 an Manfred Röhrner abgab. In all diesen Jahren erwarb er sich unbestreitbare Verdienste um den Verein. Mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden im Jahre 2004 erhielt er die höchste Auszeichnung, die der SKV vergeben kann. Seine Arbeit wurde weiterhin mit den höchsten Auszeichnungen des DSKB und BSB gewürdigt, darunter dem Großen Verdienstkreuz in Gold. Die Marktgemeinde Ruhstorf verlieh ihm 1997 den Ehrenbrief. Erwin Fischer wurde am 25. November 1927 in Eglsee geboren. Vom März 1944 bis Juli 1945 bekam er noch die volle Härte des II. Weltkrieges zu spüren. Er wurde zur Flakausbildung nach Regensburg eingezogen und kam anschließend zum Arbeitsdienst. Er hatte Glück, dass sein Zug nicht nach Osten, sondern nach Westen in die Freiheit fuhr. Text/Foto: Lindmeier treue Kameraden 6/2017

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Niederbayern

VRV Böbrach

Kriegsheimkehrer gründeten vor 150 Jahren den Veteranenverein Böbrach Böbrach – In bescheidenem Rahmen, aber doch mit sehr festlicher Ausrichtung, hat der Veteranen- und Reservistenverein (VRV) Böbrach im Landkreis Regen sein 150 jähriges Bestehen begangen. Ehrengäste, Ortsvereine und der Patenverein Kaikenried haben mit dem Jubelverein gefeiert. Insgesamt 35 Mitglieder wurden am Festabend für ihre langjährige Treue geehrt. Der weltlichen Feier war ein Gottesdienst in der Pfarrkirche vorausgegangen. Pfarrer Alexander Kohl blickte in seiner Predigt zunächst auf das Jahr der Vereinsgründung 1867 zurück und nannte einige markante historische Details. So regierte in Bayern König Ludwig II., von Karl Marx erschien der erste Band seines Hauptwerks „Das Kapital“, und in Böbrach war Georg Syroth Pfarrer (1854 – 1869). Nur ein Jahr vor der Gründung (1866) war der „Deutsche Bruderkrieg“ zu Ende gegangen, bei dem Bayern an der Seite Österreichs gegen die Preußen kämpfte und der für viele Tod und Verderben gebracht hatte. Dies sei wohl auch der Grund gewesen, dass die Kriegsheimkehrer ein Jahr später den heutigen Verein gründeten, so Pfarrer Kohl. Wichtig sei ihnen das Gedenken der gefallenen Kameraden gewesen, ebenso der Beistand für die Hinterbliebenen sowie die Gemeinschaftspflege.

Die Frage, ob es einen solchen Verein heutzutage noch brauche, sei eindeutig zu bejahen, denn die Werte von damals zählten auch heute noch. „Wo Menschen ihre Toten nicht vergessen und die Hilfsbereitschaft pflegen, da ist der Weg in die Zukunft gut bestellt“, so der Pfarrer. Beim weltlichen Teil der Jubelfeier erinnerte der Kreisvorsitzende von Viechtach Josef Kraus, an das Motto der Veteranen „Mit Gott für Heimat, Frieden und Freiheit“. Zwar sei man in Deutschland seit über 72 Jahren von Krieg verschont geblieben, doch weltweit gebe es zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen, allein seit den 1970er Jahren fast 200 bewaffnete Kriege mit 30 Millionen Toten. Höchstes Ziel müsse es sein, den Frieden zu bewahren, so Kraus. Rückblick auf die Gründung Es waren die „Feldzügler“ von 1886, die nach der Heimkehr aus dem „Deutschen Bruderkrieg“, bei dem Bayern an der Seite Österreichs gegen die Preußen kämpfte, im Jahre 1867 den Krieger- und Veteranenverein Böbrach gründeten. Gründungsvorstand war Friedrich Trauner, der den Verein 42 Jahre lang leitete. Es war damals eine Ehre, dem Krieger- und Veteranenverein

anzugehören. So fand der Verein in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts regen Zulauf. Im Jahr 1906 wird in der Chronik der Mitgliederstand mit 76 angegeben. Hohen Blutzoll musste der Verein in den beiden Weltkriegen entrichten. 148 Kameraden sind gefallen oder wurden vermisst. Die Wiedergründung des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte am 27. April 1952. Groß gefeiert wurde 1965 das 100jährige Bestehen. Eine „Blutauffrischung“ brachte das Jahr 1969, als die ersten Reservisten der Bundeswehr dem Ver-

„Wo Menschen ihre Toten nicht vergessen und die Hilfsbereitschaft pflegen, da ist der Weg in die Zukunft gut bestellt.“ (Pfarrer Alexander Kohl)

ein beitraten. Im Laufe seiner 150 jährigen Geschichte kam dem Veteranen- und Reservistenverein Böbrach neben der Pflege der Kameradschaft auch eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde zu. Text/Foto: Josef Arweck

Kreisvorsitzender Josef Kraus (helle Jacke) im Rahmen der Vereinsmitglieder, von denen insgesamt 35 bei der Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Vereinsbestehen für langjährige Treue geehrt wurden.

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Niederbayern

KV Deggendorf

Frieden ist nicht selbstverständlich – Friedenswallfahrt in Niederbayern Altenmarkt – Selten haben sich so viele Soldatenvereine aus den Kreisverbänden der Donau-Bayerwaldregion an der traditionsreichen Friedenswallfahrt zur Basilika St. Margaretha in Altenmarkt beteiligt. Ausrichter waren die Kreisverbände von Bayerischem Soldatenbund (BSB), Bayerischer Kameraden- und Soldatenvereinigung (BKV) sowie der Verband der Reservisten der Bundeswehr (VdRBw). Die Friedenswallfahrt stand unter dem Motto: „Bitten wir Gott, dass er der Welt den Frieden schenken möge“. Daraus wurde ersichtlich, dass die Sorge um den Erhalt weltweiten Friedens groß ist und Europa dafür zusammenstehen muss. Pfarrer Emanuel Hartmanns Forderung an die Wallfahrer lautet deshalb: „Frieden als hohes Gut erkennen!“ Angeführt von den Marschklängen der Asambläser, der Bezirksstandarte der BKV, der Ehrengäste aus Kreis-und Kommunalpolitik sowie der Soldaten-Verbände bega-

ben sich die Wallfahrer vom Parkplatz der Grundschule aus auf den Weg in die Kirche, um dort dem feierlichen Abschluss der Friedens-Wallfahrt im Gebet beizuwohnen. Der Pfarrer stellte in seiner Predigt das Motto „Frieden“ heraus, das die Bitte an Gott richte, der Welt den Frieden zu schenken. Was macht den Frieden aus, was verstehen wir unter Frieden? Als definitive Folge daraus versteht Hartmann Gerechtigkeit und solidarische Verwirklichung gesellschaftlichen Miteinanders, das die Liebe spüren lasse. Der Geistliche bat, den Frieden als hohes Gut anzuerkennen. Anschließend folgte der Ehrenakt an dem von Vereinsfahnen und Ehrenwache gesäumten Kriegerdenkmal. Manfred Langer, Vorsitzender des BSB-Bezirksverbands Niederbayern und Kreisverbands Deggendorf, stellte die Bedeutung kameradschaftlicher Verbundenheit zu den Kriegsopfern sowie das Eintreten für den Frieden heraus. Dies rechtfertige den Einsatz als unabdingbares Gut der

Ordnung und Solidarität unter den Völkern, damit deren Mahnung und Erinnerung an vielen Millionen Kriegsopfern, die der Ungerechtigkeit zum Opfer fielen, ein Beispiel sei. Dann senkten sich die Fahnen unter Salutböllern und dem Abspielen der Nationalhymne. Die Kreisvorsitzenden der Verbandsabordnungen, Heinz Obtmeier, Manfred Langer und Georg Harass legten in Würdigung der Toten einen Kranz nieder. Mit der Einladung zum Kameradschaftstreffen in den Altenmarkter Hof dankten die Kreisverbände für die Teilnahme. Dort äußerten Landrat Christian Bernreiter und Osterhofens Bürgermeisterin Liane Sedlmeier die Sorge, dass der lange bestehende Friede einer weltweiten Zerreißprobe ausgesetzt sei. Dies führe zu großen politischen Herausforderungen, die als Ziel greifbare Lösungen und solidarische Rücksichtnahme ergeben müssen. Text/Foto: Adolf Schweiger

Die Vorsitzenden bzw. Ehrenvorsitzen der ausrichtenden Verbände mit Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und Landrat Christian Bernreiter (4. u. 5 v. l.).

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberpfalz

KV Neumarkt/OPf

Neuwahlen vertagt Ehrungen bei der Kreisversammlung

Die Geehrten und Ehrengäste mit Landrat Helmut Himmler und dem Kreisvorsitzenden Christian Emmerling

Staufersbuch – 16 Ortsvereine mit 38 Mitgliedern und als Ehrengäste der stellvertretende Landrat Helmut Himmler, Ortssprecher Wolfgang Brandmüller, Walter Binder vom ÖKB und Bezirksvorsitzender Horst Embacher waren der Einladung des Vorsitzenden des BSB-Kreisverbandes (KV) Neumarkt, Christian Emmerling, zur Kreisversammlung im Dorfhaus am Keltenweg gefolgt. Zahlreiche Mitglieder wurden an diesem Abend geehrt. Der Vorsitzende der gastgebenden SRK Staufersbuch, Josef Weidinger, stellte seine Kameradschaft vor. Zu den Klängen des „Lieds vom guten Kameraden“ gedachte die Versammlung der Toten. Der Kreisvorsitzende berichtete von Veranstaltungen, die er besucht hatte und teilte mit, dass dem Kreisverband nach dem Beitritt der SKK Günching nun 33 Ortskameradschaften angehören. Emmerling stellte auch Neuigkeiten aus der Bundes-

wehr sowie dem BSB-Präsidium vor. Er forderte die Ortsvorsitzenden auf, die Mitgliederliste wegen der Aktualisierung der Mitgliederverwaltung DAVID 21 der Geschäftsstelle in München baldigst zukommen zu lassen. Der Kassier zeigte den aktuellen Kontostand auf. Revisor Albert Staudigl konnte keinen Bericht abgeben und beantragte die Kassenprüfung vor der nächsten Kreisversammlung abzugeben. Somit musste die vorgesehene Neuwahl ebenfalls vertagt werden. Bei der anschließenden Siegerehrung des KK-Schießens durften sich die jeweils Bestplatzierten über eine Urkunde und einen Brotzeitteller freuen. Eine Urkunde erhielt auch der älteste Schütze, Arthur Rischewski (87) aus Velburg. Die Ortsvorsitzenden berichteten über ihre Vereinsaktivitäten. Emmerling rief zu

i Für besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Helmut Himmler und Marcel Schmidt (Reservistenverdienstkreuz in Gold); Johann Fruth und Heinrich Berschneider (Verdienstkreuz 2. Klasse); Erwin Schwarz (BSB-Löwe); Johann Polster (BSBBocksbeutel); Horst Embacher und Erwin Schwarz (Goldenes Ehrenkreuz des Grazer Bürgerkorps), Volker Haubner und Klaus Körner (Silbernes Ehrenkreuz des Grazer Bürgerkorps), Christian Emmerling (Ehrenzeichen in Gold des Traditionsverbandes Feldjägerbataillon Nr. 9). mehr Teilnahme an den Kreisversammlungen und den jeweiligen Jahreshauptversammlungen der Ortsvereine auf. Text/Foto: Christian Emmerling

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberpfalz

7er Kameradschaft Weiden

Ohne Visum nach Niederbayern gereist Weiden – Die diesjährige Tagesfahrt der 7er Kameradschaft Weiden führte von der Oberpfalz nach Niederbayern. Dazu sei, so der 1. Vorsitzende Manfred Hofmann scherzhaft, „kein Visum notwendig.“ Die Reise ging zunächst nach Kelheim auf den Michelsberg zur Befreiungshalle, wo das imposante Bauwerk mit 18 Jungfrauen und

dem hohen Kuppelsaal zu besichtigen war. Im Innenraum waren die übergroßen aus Carraramarmor geschaffenen Siegesgöttinnen zu bestaunen. Weiter ging es mit dem Schiff „Weltenburg“, vorbei an den bis zu 80 Meter hohen Felsen „Kanzel“, „Bischofsmütze“ und den „Drei feindlichen Brüdern“. Durch die „Weltenburger

Enge“ und den Donaudurchbruch führte die Fahrt zum Kloster Weltenburg. Dort hatten die Ausflügler bei herrlichem Sonnenschein genügend Zeit zum Erkunden des Klosters und zur ausgedehnten Mittagsruhe. Der Tag klang in gemütlicher Runde auf dem Adlersberg beim Prösslbräu aus. Text/Foto: Peter Ertl

Die Reisegruppe mit Manfred Hofmann (l.) und Reiseleiter Peter Ertl (r.).

Vom Schiff aus boten sich herrliche Blicke auf die Befreiungshalle …

… und das Kloster Weltenburg. treue Kameraden 6/2017

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Oberpfalz

Besuch bei Vogel Strauß Weiden – Die zwei Hektar große Straußenfarm Kotzenbach besuchten kürzlich Mitglieder der 7er Kameradschaft Weiden. Hier wurde die Straußenhaltung und Zucht aus nächster Nähe gezeigt und erläutert und im Hofladen standen Straußeneier, Straußenfleisch, Salami sowie Hausmacherleberwurst zur Verkostung bereit. Ein Straußenei wiegt ca. 1,5 bis 2 kg und entspricht der Menge von ca. 20 bis 30 Hühnereiern. Zum Abschluss der Tagesfahrt kehrte die Truppe aus Weiden in der Zoiglwirtschaft „Zum Rechersimer“ in Reuth bei Erbendorf ein. Text: Peter Ertl/Foto: Franz Stadler

SuKK Cham

Willi Mühlbauer feierte 80. Geburtstag

Cham – Willi Mühlbauer (Bildmitte vorn), Mitglied der Reichsburgschützen Siechen/ Altenstadt und der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Cham, feierte am 22. Oktober 2017 im Kreise seiner Familie seinen 80. Geburtstag. Beide Vereine – auf dem Foto rechts dahinter der Schützenmeister der Reichsburgschützen, HeinzHerbert Schild, sowie der SuKK-Vorsitzende Peter Kausche – gratulierten und überreichten ihrem treuen Mitglied ein Geschenk. Seine Bundeswehrzeit absolvierte Mühlbauer beim Versorgungsbataillon 106 in Weiden. Mühlbauer gehört den Reichsburgschützen seit 1971 und der SuKK seit 1968 an. In beiden Vereinen wurde der gelernte Landmaschinenmechaniker und Mitarbeiter der Standortverwaltung Cham vielfach ausgezeichnet. Von 1989 bis 1998 war er Beisitzer bei der SuKK Cham. Text/Foto: Heinz-Herbert Schild

Trauer um Peter Graf Cham – Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Cham trauert um ihren Kameraden Peter Graf (* 19.10. 1970), der am 12. September 2017 verstarb. Die Kameraden werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Peter Graf leistete Dienst als Soldat (Stabsunteroffizier) in der Sanitätsgruppe des Jägerbataillons 113 in Cham und trat 1993 in die SuKK Cham ein. Dort war er lange Jahre im Vorstand tätig, seit 2001 Kassier. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ehrenkreuz und dem Ehrenkreuz 2. Klasse in Silber. Text: Heinz-Herbert Schild/Foto: privat

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Oberpfalz

SuKK Cham / Reichsburgschützen Siechen Altenstadt

Gute Laune auch bei schlechtem Wetter Berchtesgaden – Ganztägiger Regen beeinträchtigte zwar das Ausflugsprogramm der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Cham und der Reichsburgschützen, der guten Stimmung aber tat das keinen Abbruch. Die Reise führte über eine erste Rast in Altötting zum Obersalzberg bei Berchtesgaden. Bei der Besichtigung des Dokumentationszentrums erfuhren die Ausflügler

viel über die Anlage. 1933 wurde der Obersalzberg, seit 1923 Hitlers Feriendomizil, zum zweiten Regierungssitz der Nationalsozialisten ausgebaut. Auf dem Gipfel thront das imposante Kehlsteinhaus, von den alliierten Diplomaten zu Kriegszeiten „Adlerhorst“ genannt. Das Kehlsteinhaus habe sich zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt, betonte der Sprecher des Dokumentationszentrums. Vom Kehlstein-

haus-Parkplatz in 1.710 Meter und von dort mit dem mit Messing verkleideten Aufzug im Inneren des Obersalzbergs in 41 Sekunden 124 Meter ging es nach oben auf den Gipfel des Obersalzbergs. Auf der Rückfahrt wurde erneut ein Zwischenstopp in Altötting eingelegt, um die Kirchen des Wallfahrtsortes zu besichtigen. Text/Foto: Heinz-Herbert Schild

Am Eingang zum Kehlsteinhaus.

KSRK Kareth

Friedenswallfahrt zum Bogenberg

Kareth – Die Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth beteiligte sich mit 18 Mitgliedern an der Heimkehrer- und Friedenswallfahrt zum Bogenberg. Insgesamt 53 Teilnehmer bewältigten bei durchwachsenem Wetter, dann aber doch trockenen Fußes und das letzte Stück sogar bei Sonnenschein, den Berg zur Wallfahrtskirche Bogenberg. Begleitet wurden die Kameraden vom Karether Pfarrer Ronald Liesaus, der auch die Andacht mitfeierte sowie vom Lappersdorfer Altbürgermeister Erich Dollinger mit seiner Ehefrau Johanna. Thomas Wimmer von der KSRK Kareth spielte am Schluss der Andacht mit seiner Trompete das „Lied vom guten Kameraden“. Text/Foto: Josef Dummer

Die Mitglieder der KSRK Kareth bei ihrer Wallfahrt zum Bogenberg. treue Kameraden 6/2017

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Oberpfalz

Jura-KV Parsberg

Herbstversammlung: Karl Meier für 40-jähriges Sammeln für die Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet Hörmannsorf – Bei der Herbstversammlung des Jura-Kreisverbandes (Jura-KV) Parsberg im Bayerischen Soldatenbund (BSB) mit seinem Kreisvorsitzenden Richard Preis standen die Rechenschaftsberichte des Kreisvorstands auf der Tagesordnung. Rückblick auf die Bezirksversammlung und Marienwallfahrt, Informationen zur Kriegsgräbersammlung, Volkstrauertag und Böllerschießen waren weitere Punkte. Als gastgebender Vorsitzender der SKK Hörmannsdorf begrüßte Alois Schmidt den Kreisvorstand sowie über 40 Vertreter der 19 Ortskameradschaften. Bei der Totenehrung erinnerte Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer namentlich an die seit der letzten Frühjahrsversammlung verstorbenen 22 Mitglieder der Ortsvereine, denen die Anwesenden besonders gedachten. Er komme gern zu den Vereinen mit langer Tradition betonte Parsbergs Bürgermeister Josef Bauer, besonders aber zum Jura-KV, der den Namen der ehemaligen Kreisstadt beibehalten habe. Das Mahnen der Kriegervereine zum Frieden, die Teilnahme am Volkstrauertag und die Kriegsgräbersammlung seien ihm wichtige Anliegen. Ausgehend von der Frühjahrsversammlung in Hohenschambach mit Vorstellung der Broschüre „Kriegerdenkmäler“ gab der Kreisvorsitzende einen Rückblick und berichtete unter anderem von der Bezirksversammlung Oberpfalz in Wörth, dem Besuch der 50. Friedenswallfahrt in Neumarkt, von verschiedenen Böllerschießen und der Kriegerwallfahrt in Beratzhausen. Hier sprach er den Organisatoren Bernhard Götz und Wolfgang Fröhler seinen Dank aus. Das Sammeln für die Kriegsgräberpflege sei Ehrensache der Kriegervereine und Reservisten, so Preis. Es freue ihn deshalb besonders, Karl Meier aus Unterpfraundorf für 40 Jahre Haus- und Straßensammlung im Namen des Volksbundes mit Urkunde und dem Buch-Geschenk „Mahnmale der Kriege“ auszeichnen zu können. Preis forderte dazu auf, Auszeichnungsvorschläge im Schulterschluss mit der Wirtschaft, zwischen Arbeitgeber und Soldatenverbänden einzureichen. Beim Volkstrauertag sollten sich die Soldaten-, Krieger- und Reservistenkameradschaften in vorderster Front zeigen, so wie es Tradition ist. Kreisschießwart Roland Scherbaum erinnerte an die Meldung der Böllerschützen, gab Termine zur Waffen- und Sachkunde-

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V. l.: Jura-Kreisvorsitzender Richard Preis, Karl Meier von der SRK Oberpfraundorf mit dem Vorsitzenden Bernhard Götz und Bürgermeister Josef Bauer.

ausbildung bekannt und informierte zum Stand Landesschießwart. Böllerbeauftragter Franz Zott gab Informationen über die Anschaffung von Schießpulver, das von Kamerad Erich Münchsmeier angeboten wird. Er stehe allen Kameradschaften jederzeit als Böllerschütze zur Verfügung. Kreisreservistenbetreuer und Bezirksschießwart Wolfgang Burger informierte zur Jahresplanung mit RK-Leitertagung, über Sportschützen und Bezirksmeisterschaft. Die Veranstaltungen werden zwar weniger, sollen dafür aber attraktiver gestaltet werden. Für den Ehrenzug beim Volkstrauertag dürfen Reservisten ihren Dienstanzug auch weiterhin behalten. Trotz erhöhter Ausgaben berichtete Kreiskassier Alois Schmidt von guten Finanzen. Die Kassenprüfer Franz Wurmstein und Josef Paulus bestätigten eine makellose und akribisch geführte Kassenliste. Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer forderte eine jährliche Aktualisierung der Mitglieder-, Böller- und Trompeterlisten. Die Fahnenbewegungen seien Anfang des Jahres dem Versicherungsmakler mitzuteilen.

Auch Berichte aus den Ortskameradschaften werden von ihm an treue Kameraden weitergeleitet. Bereits fest stehen die Termine für die 100-Jahrfeiern 2019: bei der SRK Oberpfraundorf (24.–26. Mai), bei der SKK See (14.–16. Juni), bei der SRK Hohenschambach (21.–23. Juni) und die SKK Hörmannsdorf feiert am 2. Juni. Weiter informierte Kollmer, dass nachdem die Broschüre „Kriegerdenkmäler“ abgeschlossen sei, als nächstes eine Zusammenstellung aller Fahnen im Kreisverband in Angriff genommen werden soll. Anschließend folgte ein visueller Vortrag von Wolfgang Burger über die Benutzung der elektronischen Mitgliederverwaltung des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. „DAVID 21“ biete einen einfachen und komfortablen Weg, alle Mitglieder und Sportschützen samt Ehrungen beim BSB zu verwalten. Mit dem Lied der Bayern und der Nationalhymne beendeten die Ortskameradschaften die Kreisversammlung 2017 „In Treue fest“. Text/Foto: Alfons Kollmer

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Oberpfalz

SKK Hemau

Schafkopfer unter sich Hemau – Beim gut besuchten achten Preisschafkopfen der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung im Vereinslokal Gasthof Schlossbräu gab es neben drei Geldpreisen auch viele Sachpreise und eine Brotzeit als Trostpreis zu gewinnen. Erfreut über den zahlreichen Besuch, begrüßte SKK-Vorsitzender Alfons Kollmer die Schafkopfer aus nah und fern. Bis aus Weißenburg, Gunzenhausen und Ingolstadt waren sie zur gemütlichen Schafkopfrunde angereist. Ein besonderer Gruß galt allen Vereinsvertretern sowie den Stammbesuchern aus Maierhofen und Hohenschambach. Auf 13 Tischen wurde um Plus und Minus gespielt. Auch diesmal setzten sich nach der ersten 30er-Runde die Favoriten ab, doch die Gewinner standen erst am Ende, nach 60 Spielen, fest. Vor der Preisverleihung bedankte sich der Vorsitzende des Kriegervereins Hemau bei den Sachspendern Familie Meier-Spangler (Gasthof Schlossbräu), Blumen-Meister, Reise-Treff Pollinger, Getränke Fellmeyer und den SKK-Vorstandsmitgliedern. Mit 79 Pluspunkten ging der erste Preis, dotiert mit 100 Euro, an Hans Meier aus

Volle Konzentration um jeden Punkt.

Hemau. Für den zweiten Platz mit 61 Punkten erhielt Tobias Graf aus Langenaltheim 50 Euro. Mit nur einem Punkt weniger, also

plus 60, erspielte sich Alexander Waldhier aus Hemau den dritten Platz. Text/Foto: Alfons Kollmer

Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2018 ist der 2. Januar 2018. KSK Schwarzenbach

Seit 20 Jahren als Sammler für die Kriegsgräberfürsorge unterwegs

Bei der „Rodler-Fanny“ (l.), der Wirtin der Gastwirtschaft „Rodler“, macht Hermann Hennig bereits seit 20 Jahren Zwischenstopp auf seiner Spendensammel-Runde. Diesmal konnte er ihr zum zwanzigsten Mal zum Geburtstag gratulieren.

Dießfurt/Schwarzenbach – Bereits seit zwanzig Jahren geht Hermann Hennig von der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Schwarzenbach in Dießfurt von Haus zu Haus, um für die Arbeit des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Spenden zu sammeln. Es gibt gute Gründe dafür zu spenden. Besonders freut sich der ehrenamtliche Sammler Hennig, dass ihm auch Jugendliche Spenden überreichen. Er weist immer darauf hin, dass ihn deren Eltern jederzeit anrufen können, wenn ihnen die Spende nicht recht sein würde. Bis jetzt, so Hennig, ist das noch nicht vorgekommen. Hennig weiß, wann die Spender ungefähr zuhause sind. Entsprechend teilt er seine Route ein. Der ehrenamtliche Sammler bedankt sich für alle Spenden, die er bis jetzt erhalten hat und hofft, dass er auch weiterhin erfolgreich ist. Text/Foto: Hermann Hennig treue Kameraden 6/2017

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SKV Kirchenlaibach

Gäste aus Immenreuth hatten die Nase vorn Traditioneller Crosslauf fand nach einer Pause wieder statt Kirchenlaibach – Die Soldatenkameradschaft Immenreuth beherrschte den Crosslauf des Soldaten- und Kameradschaftsvereins Kirchenlaibach am 9. September. Sie stellte sowohl den Einzelsieger als auch die siegreiche Mannschaft. Zahlreiche Zuschauer verfolgten den Wettkampf. Bereits zum elften Mal hatten die Kirchenlaibacher Kameraden zu dem beliebten Wettlauf durch „Point und Kessel“ eingeladen. Damit konnte die traditionelle Veranstaltung, die seit 2015 pausierte, wieder durchgeführt werden. „Der Wettkampf war wieder eine runde Sache“, resümierte dann auch ein sichtlich zufriedener Ortsvorsitzender Marcus Köppel. Ihm und seinen Vorstandskameraden war es durch intensive Vorarbeit und Einholung einer ganzen Reihe von Genehmigungen gelungen, den Wettbewerb wieder zum Leben zu erwecken. Eigentlich herrschte ideales Laufwetter. Doch der leichte Nieselregen und kühle Temperaturen hatten dieses Mal weniger Läufer als sonst an den Start gelockt. Zudem mussten altgediente Mitstreiter wie Organisator Heribert Ziegler und Gerd Zetlmeisl verletzungsbedingt oder aus familiären Gründen pausieren. Stellvertretender Bezirks- und Kreisvorsitzender Thomas Semba freute sich dennoch über die beachtlichen Ergebnisse und die Tatsache, „dass wir Kirchenlaibacher endlich wieder unseren Crosslauf zurückhaben“. Start und Ziel war erstmals bei der Kaufmann-Scheune am Ortsrand. Binnen einer

Gastläuferin Lisa Freiberger.

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V. l.: Kreisvorsitzender Thomas Semba mit Tochter Leonie, Daniel Kohl, Wolfgang Ackermann (KSK Ramlesreuth), Thomas Bauer (Gastläufer), Horst Will (KSK Ramlesreuth), Marco Ziegler (SKV Kirchenlaibach), Wolfgang Nickl (KSK Immenreuth), Jörg Freiberger (Gastläufer), Stefan Gewinner (KSK Immenreuth), 1. Vorsitzender Marcus Köppel mit Tochter Aliya und Lisa Freiberger (Gastläuferin). halben Stunde hatten Marcus Köppel und Thomas Semba alle Starter registriert, die Startnummern ausgelost und die Laufnummern ausgegeben. Neben der Mannschaft des Gastgebers waren auch Teams aus Immenreuth und Ramlesreuth an den Start gegangen. Das SK-Team um Georg Hösl und Heribert Ziegler hatte alles für einen reibungslosen Ablauf vorbereitet.

Pünktlich um 13 Uhr erfolgte der Startschuss für den ersten Läufer, Wolfgang Ackermann aus Ramlesreuth. Im Drei-Minuten-Takt wurden die weiteren Teilnehmer auf die Strecke geschickt. Sechs Streckenposten, darunter die SK-Oldies Adolf Bayer, Richard König und Franz Zetlmeisl, kontrollierten die Laufroute und versorgten die Läufer mit Mineralwasser.

Marco Ziegler (SKV Kirchenlaibach) und Gastläufer Jörg Freiberger schießen unter Aufsicht von Oliver Hösl.


Oberpfalz

Über die Zeulenreuth-Brücke führte die Laufroute zur Scheune von Franz Kohl, wo der Schießparcours aufgestellt war. Der Schützenverein „Zur Linde“ hatte die Luftgewehre, der Patenverein Immenreuth seine Schießanlage mit den Klappscheiben zur Verfügung gestellt. Nach dem ersten Kilometer waren fünf Schuss im Stehen, nach weiteren drei Kilometern fünf Schuss im Liegen zu absolvieren. Je Fehlschuss wurden auf die Laufzeit 30 Strafsekunden aufgeschlagen. Gerade der große Streckenabschnitt zwischen den Schießen hatte es in sich. Er führte durch die reizvolle Landschaft des Kirchenlaibacher Westens. Zwei Steigungen, eine durch den Wald und eine weitere unmittelbar vor dem zweiten Schießdurchgang, verlangten den Läufern alles ab. Es war alles andere als einfach, hier ei-

ne ruhige Hand zu haben. Viele wollten es dennoch einfach wissen und gingen bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. So manchem Teilnehmer zitterten die Knie und der Puls kletterte auf 200. Nach einer Stunde standen schließlich die Ergebnisse fest. Die Sieger im Einzelstarterwettbewerb wurden mit Urkunde und Medaillen, die siegreichen Mannschaften mit Sachpreisen ausgezeichnet. Mit einer grandiosen Zeit hatte am Ende Stefan Gewinner aus Immenreuth wie schon 2014 die Nase vorne. Für die vier Kilometer lange Laufstrecke hatte er 20 Minuten und 26 Sekunden benötigt. Mit nur einem Fehlschuss im Stehen und damit 30 Strafsekunden krönte er seine persönliche Bestleistung und brachte die beste Leistung des Tages. Mit 22:22 Minuten und ebenfalls einem Fehlschuss

belegte Daniel Kohl von der KSK Ramlesreuth Platz 2. Nur sieben Sekunden trennten ihn vom Drittplazierten Marco Ziegler von der SK Kirchenlaibach. Ihnen folgten Wolfgang Nickl (Immenreuth), Jörg Freiberger (Creussen), Matthias Hermann (Immenreuth) und Wolfgang Ackermann (Ramlesreuth). Beste Frau am Start war Lisa Freiberger mit einer Gesamtzeit von 25:54 Minuten. Den Mannschaftwettbewerb gewann die SK Immenreuth mit Stefan Gewinner, Wolfgang Nickl und Matthias Hermann in einer Gesamtzeit von 01:09:18. Sieben Minuten dahinter landete die KSK Ramlesreuth mit Daniel Kohl, Wolfgang Ackermann und Willi Horst. Text: Thomas Semba Foto: Dr. Wolfgang Hübner

Letzter Kriegsteilnehmer des Vereins starb mit 99 Kirchenlaibach – Bereits am 9. August 2017 verstarb Josef Bayer, Ehrenmitglied und letzter noch lebender Teilnehmer des 2. Weltkrieges des Soldaten- und Kameradschaftsvereins Josef Bayer † (SKV) Kirchenlaibach im Alter von 99 Jahren. Der Verein verliert mit ihm einen seiner letzten Zeitzeugen, der noch aus eigener Anschauung den Schrecken, die Not und das Leid des Krieges kannte und zum Frieden in Freiheit mahnen konnte. Der Verstorbene trat 1953 in den SKV ein und wurde mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt, unter Anrechnung seiner Kriegsdienstzeit, mit der Treuenadel für 70-jährige Mitgliedschaft und dem Verdienstkreuz 1. Klasse des BSB 1874 e.V. Wie viele Männer seiner Generation leistete Josef Bayer zunächst Reichsarbeitsdienst am „Westwall“. 1939 absolvierte er die Grundausbildung beim 42. Infanterieregiment in Bayreuth und war als Hilfsausbilder eingesetzt (1940/41). Danach nahm er an den Kampfhandlungen in der Südukraine teil und war mit seinem Verband bis

zum Winter 1941 zur Halbinsel Kertsch auf der Krim vorgerückt. In schwere Abwehrund Rückeroberungskämpfe verwickelt, dezimierte sich seine Einheit bis auf kleine Kampfgruppen. Als im Januar 1943 der Rückzug aus dem Kaukasus begann, musste seine, die 16. Infanteriedivision, unter schweren Kämpfen auf den Kuban-Brückenkopf zurückgehen. Dabei wurde die Division erneut in einzelne Kampfgruppen zerrissen und hatte schwere Verluste. Bayers Auszeichnungen wie das Krimschild, die Nahkampfspange in Silber und das Eiserne Kreuz 2. Klasse lassen nur erahnen, was er durchlebt, durchlitten und überlebt hat. Im Juli 1943 wurde er verwundet. Nach längerem Aufenthalt im Lazarett und der Unteroffiziersausbildung in Thorn an der Weichsel wurde er im Herbst 1944 an der Westfront eingesetzt - „zur Bewährung mit dem Ziel der Beförderung zum Unteroffizier“, wie es im damaligen Militärjargon hieß. Im Jahr 1945 geriet er in der Eifel in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Jahr 1946 nach Hause entlassen wurde. Die Beförderung zum Unteroffizier erreichte ihn nicht mehr, worauf er aber wie er immer sagte, „dankbar verzichten konnte“. Aus seiner tiefen Gläubigkeit heraus und zum Dank für seine Heimkehr aus dem Krieg errichtete er zusammen mit vielen

weiteren Helfern in seinem Ortsteil eine Kapelle (s.u.). Orts-, Kreis-, Bezirksvorsitzender und der Präsident des BSB ließen den Angehörigen ihre aufrichtige Anteilnahme übermitteln. Die Kameraden werden Josef Bayer stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Text: Thomas Semba/Foto: privat

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KV Neunburg v.W.

Tour der fünf Tausender Wandertour zum Kaitersberg Neunburg/Seebarn – 58 Mitglieder des BSB–Kreisverbands (KV) Neunburg vorm Wald unternahmen Mitte Oktober bei herrlichem Wetter eine Bergwanderung im Bayerischen Wald. Ziel waren die Gipfel des Kaitersberg (Foto 1), fünf davon sind über 1.000 Meter hoch. Ausrichter der schönen Tour war die SRK Seebarn, Wanderführer war Hans Schmid. Ausgangspunkt der Wanderung war der Parkplatz Osserblick bei Schönbuchen. Nach einer Stunde erreichte man die Räuber-Heigl-Hölle, weiter ging es auf den Kreuzfelsen (999 m), den einzigen unter den sechs Gipfeln, der die 1.000 Meter nicht erreichte. Trotzdem gehörte der Kreuzfelsen zu den schönsten Gipfeln der Wandertour. An einem Drahtseil hangelt man sich auf den Gipfelfelsen, den ein mächtiges Kreuz ziert. Bei herrlichem Sonnenschein konnte jeder die wunderbare Landschaft genießen. Im Vordergrund lag das Zellertal und am südlichen Horizont konnte man die schneebedeckten Berge des Dachsteins und der Salzburger Bergwelt erkennen. Weiter ging es auf den Mittagsstein (1.034 m) mit Kriegerdenkmal, bevor man auf der Kötztinger Hütte eine kleine Rast mit Brotzeit einlegte. Gestärkt ging die Tour weiter über die Steinbühler Gesenke (1.044

Auf dem Kaitersberg.

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treue Kameraden 6/2017

m) zu den Rauchröhren mit Kletterfelsen (1.042 m). Hier konnte man die Kletterkünste bis zum Schwierigkeitsgrad acht bewundern. Nach einem leichten Anstieg erreichte man den höchsten Gipfel der Tour, den großen Riedelstein mit dem Waldschmidt-Denkmal (1.132 m/Foto 2). Bevor

man sich an den Abstieg machte, zogen es einige Wanderer noch vor, einen kleinen Abstecher auf den kleinen Riedelstein (1.042 m) zu unternehmen. Gestärkt von der schönen, erlebnisreichen Wanderung erfolgte die letzte Rast auf dem Berggasthof Eck. Text/Fotos: Hans Schmid

Auf dem Großen Riedelstein mit dem Waldschmidt-Denkmal.


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KV Neunburg v.W.

Sommerstock-Wanderpokal ging nach Erzhäuser Penting – Einen beliebten Wettbewerb hat die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Penting vor einigen Jahren mit ihrem Sommerstockturnier ins Leben gerufen. Aus sieben Kameradschaften des BSBKreisverbandes (KV) Neunburg v. Wald beteiligten sich in diesem Jahr neun Teams an der vierten Auflage des Turniers. Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Erzhäuser gewann erstmals den Wanderpokal. Auf der Sommerstockbahn der Eissportfreunde begrüßte SKK-Vorsitzender Herbert Promberger die Teams. Er freute sich über den guten Zuspruch, den die Veranstaltung im Kreisverband genießt. Neben dem Hobby des Stockschießens wird damit auch die Kameradschaft untereinander gepflegt. Nach der Einweisung in das Regelwerk des Wettbewerbs ging es auf den

Bahnen mit viel Ehrgeiz und doch kameradschaftlich um Punkte und Stocknoten. Vier Schützen bildeten bei der „DaubenJagd“ ein Team. Herbert Promberger und Kreisvorsitzender Ulrich Knoch nahmen die Siegerehrung und Pokalverleihung vor. Promberger bedankte sich für den fairen Wettkampf und betonte, dass alle gewonnen haben, die Spaß an der Sache hatten. Er dankte allen Helfern, die zum Gelingen beigetragen haben, besonders den Pentinger Eissportfreunden für die Überlassung der Anlage. Erstmals konnte die SKK Penting den Heimvorteil nicht nutzen und gratulierte dem Team von der SK Erzhäuser. Franz und Franz Rösch, Herbert Jakob und Josef Haberl gehörten zur Siegermannschaft. Von der SKK Penting waren Franz Winter, Kon-

rad Choulik, Michael Singer und Josef Promberger am Start. Die SRK Thanstein und SuKK Kleinwinklarn stellten gleich zwei Teams und hatten ihren Spaß am Turnier. Text: Ludwig Dirscherl/Foto: SKK Penting

i Ergebnisse: 1. SK Erzhäuser 15:1 Punkte, 199:49 Stockpunkte; 2. SKK Penting 12:4, 150:69; 3. SuKK Neunburg 12:4, 154:108; 4. SRK Thanstein II; 5. SRK Thanstein I; 6. SuKK Kleinwinklarn I; 7. SuKK Kleinwinklarn II; 8. KRK Neukirchen-Balbini; 9. SRK Seebarn.

Beim Sommerstockschießen in Penting kämpften Kameradschaften des BSB-Kreisverbandes Neunburg v.W. um Punkte. Vorsitzender Herbert Promberger (3. v. r.) und Turnierleiter Michael Ziegler (l) sorgten für eine erfolgreiche Veranstaltung. Das Foto zeigt ferner den Kreisvorsitzenden Ulrich Knoch (2. v. r.) mit den Mannschaftsführern der teilnehmenden Vereine und dem Siegerteam (vorne). treue Kameraden 6/2017

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Kameradschaft 1883 Rothenstadt

Besuch beim Drachen und ein Haus steht Kopf

Furchterregend: Der Further Drache. Rothenstadt – Ihren traditionellen Tagesausflug führte die Kameradschaft Rothenstadt 1883 mit ihrem Vorsitzenden Alfons Landgraf Anfang September mit 37 Teilnehmern in den vorderen Bayerischen Wald durch. Erstes Ziel war der Besuch der Drachenhöhle in Furth im Wald mit Besichtigung und Vorführung des Drachens. Nach einer Führung durch das historische Drachenmuseum verfolgte die Gruppe bei schönem Wetter von der sicheren Zuschautribüne den Auftritt des Drachens. Mit 15,5 Metern Länge, einer Breite von 3,8 Metern, einer Höhe von 4,5 Metern und einer Flügelspannweite von 12 Metern eine beeindruckende Erscheinung. Das Gewicht von elf Tonnen ruht zunächst auf einem Spezialfahrgestell. Ein ausgesprochen sachkundiger Mitarbeiter des Drachenteams erläuterte eingangs die Historie des Drachenstichs und

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die Technik des Drachens. Fünf Personen sind erforderlich, um den Drachen in Aktion zu versetzen. Nach Abkoppelung des Fahrgestells schreitet der Drachen auf seinen vier Füßen selbstständig vorwärts. Alle Bewegungen wirken täuschend echt. Der Höhepunkt der Vorführung ist natürlich dann, wenn der Drachen aus den Nüstern und dem Rachen Feuer spukt. Ein imposantes Spektakel, was alle, vor allem die anwesenden kleinen Kinder sehr begeisterte. Nachmittags ging es weiter zum Wildgarten. Hier entstand auf Privatinitiative ein naturbelassenes Refugium mit bemerkenswerten Bäumen, Sträuchern, Teichen und einem Moorgebiet. Der Inhaber selbst führte durch die Anlage, es wurden unter anderem Feuersalamander, Ringelnattern, Krebse, Muscheln, Wildbienen und verschiedene seltene Kleinlebewesen gezeigt. Einmalig ist wohl der Abstieg in einen Keller mitten im Fischteich-Biotop, wo man durch

dicke Glasscheiben Fische und die Unterwasservegetation des Teichs besichtigen kann. Die Weiterfahrt führte dann nach Maibrunn bei Sankt Englmar. Dort wurde in den letzten Jahren ein Freizeitparadies mit Baumwipfelweg und einem auf dem Kopf stehenden Haus errichtet. Vom bis zu 30 Meter hohen Wipfelweg hat man einen herrlichen Ausblick in die Donauebene bis Straubing, Bogenberg und weit ins Gäubodenland hinein. Das kopfstehende Haus ist bei einem Durchgang durch die Räume sehr eigenwillig und fast schwindelerregend. Der Fußboden ist über den Köpfen, die Einrichtungsgegenstände hängen quasi an der Decke, die Böden sind schräg – der Besucher ist äußerst irritiert. Bei der Rückfahrt wurde dann zu einer Brotzeit im Gasthof Seeschmied in Muschenried eingekehrt. Text: Lorenz Kiener Fotos: Matthias Landgraf


Oberpfalz

RK Thanstein / RK Kulz

Gut gepflegte Patenschaft zwischen Gemeinde und Patenkompanie Thanstein/Pfreimd – Über 50 Bürger der Gemeinde und Mitglieder der Reservistenkameradschaften (RK) Thanstein und Kulz besuchten die 3. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 (3./GebPzBtl 8) in Pfreimd, Patenkompanie der Gemeinde Thanstein. Dabei erhielten sie Einblicke in verschiedene Ausbildungseinrichtungen des Bataillons und konnten am Schießsimulator schießen. Absicht war es, die Integration der Patenkompanie mit der Gemeinde Thanstein zu vertiefen. Dies ist den Verantwortlichen bestens gelungen. Den Wanderpokal holte sich Hans Krämer von der SKK Kulz. Die Patenschaft mit der Gemeinde Thanstein und der Patenkompanie wurde bei einem Handwaffenschießen gefestigt, eingeladen hatten die Soldaten. Hauptmann Felix Greiner-Adam holte die Gäste aus der Gemeinde Thanstein persönlich mit einem Omnibus ab. Nach der Begrüßung, Belehrung und der Gruppeneinteilung durch den Kompaniechef, Hauptmann Matthias Voß, startete die Stationsausbildung. Das Ausbildungsgerät, Schießsimulator Panzertruppe Leopard 2 (ASPT), eine stationäre Waffenschau und Übungsszenarien am Ausbildungsgerät Gefechtssimulator Panzertruppe Leopard 2 (AGPT/KARA 3) begeisterten die Gäste. Großes Interesse zeigten dabei ehemalige Panzerfahrer am Fahrsimulator. Das Ausbildungsgerät Schießsimulator für Handwaffen (AGSHP) war einigen bereits bekannt. Bei einer präzisen Schießausbildung ohne scharfe Munition spart es Zeit,

Der Leo stand im Mittelpunkt beim Nachwuchs. Kräfte und Mittel, schont die Umwelt und ist Immissionsschutz unabhängig. Für viele Reservisten besteht nur noch selten die Möglichkeit, an der militärischen Schießausbildung der Bundeswehr teilzunehmen. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass viele Reservisten besonders an dieser Station ihre Freude hatten. Bestens organisiert war das Handwaffenschießen durch die Leitenden, Hauptfeldwebel Heiko Krohe (MG) und Thomas Steiner (P8). Erst nach intensiver Einweisung und Ausbildung an der Waffe war die Teil-

Für die Reservisten war es ein Highlight wieder einmal mit einem MG schießen zu können.

nahme am Patenschaftsschießen möglich. Die größte Freude bereitete den Gästen das Panzerfahren. Auf dem Standortübungsplatz bestand Mitfahrgelegenheit mit einem Leopard und einem EAGLE IV. Es kamen aber auch die Kinder bei der Veranstaltung nicht zu kurz. Betreut wurden sie von Hauptfeldwebel Marco Heischkel, der für ein buntes Programm sorgte. Urkunden und Pokale gab es für die treffsichersten Schützen. Den Tagessieg in der Einzelwertung mit der Pistole P8 holte sich Patricia Legl mit 92 von 100 möglichen Ringen, vor Andreas Eiber (88). Mit dem Maschinengewehr war Peter Ungethüm der zielsicherste Schütze. Mit 105 Punkten gewann er das MG-Schießen, knapp dahinter Hans Krämer (95). In der Gesamtwertung siegte Hans Krämer mit 170 Punkten. Er gewann den Wanderpokal der Patenkompanie, den Kompaniechef Matthias Voß überreichte. Peter Ungethüm und Dirk Fredrich folgten mit jeweils 162 Punkten auf dem zweiten Platz. Dritter wurde Markus Klonner mit 157 Punkten. Im Namen der Gemeinde Thanstein bedankte sich Bürgermeister Walter Schauer für die gelungene Durchführung der Patenschaftsveranstaltung. „Wir waren bei unseren Freunden, bei denen wir einen von A-Z hervorragend organisierten Tag erleben konnten“, so Schauer. Er überreichte beim kurzen kameradschaftlichen Miteinander dem Kompaniechef und Kompaniefeldwebel jeweils einen Gemeindebierkrug und eine Kiste Bier. Text/Foto: Ludwig Dirscherl treue Kameraden 6/2017

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Oberpfalz

SRK Thanstein

Mit dem Zimmerstutzen auf die General-Wagner-Scheibe geschossen Kameradschaftsschießen Thanstein – Zum achten Kameradschaftsschießen trafen sich die über 30 Mitglieder der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein im Schützenheim. Anton Höcherl und Franz Dirscherl aus Pillmersried gaben den besten Schuss ab. Die „General-Wagner-Scheibe“ wurde erstmals mit einem Traditionsstutzen ausgeschossen. Ziel war es, die kameradschaftliche Verbundenheit zu vertiefen, sportliche Fähigkeiten zu fördern und Werbung für den Schießsport des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) zu machen, so Schießwart Ludwig Dirscherl. Er freute sich über die rege Beteiligung am Wettkampf und hatte mit Heinz Windschüttl auch eine kleine Brotzeit im Schützenheim hergerichtet. Bei der Siegerehrung dankte Kreisvorsitzender Ulrich Knoch den Organisatoren und Preisspendern. Einen besonderen Gruß übermittelte er an die Bürgermeister Walter Schauer und Wolfgang Niebauer, sowie Eh-

renbürger Alfons Kramer für ihre Teilnahme. Er dankte dem Vorderlader- und Pistolenclub, der die Veranstaltung ermöglichte. Die besten „Blattl-Schützen“ konnten schöne Sachpreise entgegen nehmen, insgesamt gab es 22 Preise. Bester Schütze war Anton Höcherl mit einen 38 Teiler, gefolgt von Franz Dirscherl (59) und Ulrich Knoch (74). SRK-Mitglied Generalmajor Norbert Wagner spendierte eine Wanderscheibe. Erstmals wurde sie mit einem traditionellen Zimmerstutzen ausgeschossen. Unter Aufsicht von Engelbert Lautenschlager, der auch als „Lademeister“ fungierte, gab jeder mit Trachtenhut und ohne jegliche Schießausrüstung einen Wertungsschuss ab. Ludwig Dirscherl konnte mit einem 180,5 Teiler vor Thomas Mühlbauer (311,7) die Scheibe gewinnen. Nach festgelegten Bedingungen des BSB bestand auch die Möglichkeit Schießauszeichnungen zu erwerben. Hierzu hatte je-

der Schütze eine bestimmte Ringzahl je Altersklasse zu erreichen. Einige Starter schossen die Qualifikation zum Erwerb der Schützenschnur für Reservisten und Sportschützen. In der Ringwertung ging es um Ehrennadeln, dabei hatten Peter Windschüttl und Bernhard Fuchs mit 284 von 300 möglichen Ringen das beste Ergebnis. Um die Schützenschnur schossen Jürgen Demleitner 264 Ringe. Gemütlich klang das Kameradschaftsschießen aus. Die errungenen Auszeichnungen werden bei der Jahreshauptversammlung verliehen. Rosi Blaschke, Josef Ebneth und Wolfgang Schwab erhielten BSB-Schießnadeln überreicht. Die Preisträger sind: Anton Höcherl, Franz Dirscherl, Ulrich Knoch, Engelbert Lautenschlager, Peter Windschüttl, Robert Dirscherl, Ludwig Dirscherl, Thomas Mühlbauer, Erhard Ferstl, Josef Ebneth, Rainer Schwendner und Michael Fuchs. Text/Foto: Ludwig Dirscherl

Die besten Schützen des Kameradschaftsschießens (sitzend v. l.): Franz Dirscherl, Anton Höcherl, Ludwig Dirscherl, Engelbert Lautenschlager und Peter Windschüttl; Vorstand Ulrich Knoch (r.) gratulierte.

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Oberfranken

KV Forchheim

Hohe BSB-Auszeichnung für Wolfgang Schmitt Hetzles – Mit dem Großkreuz mit Strahlenkranz des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) zeichnete kürzlich Oberst d.R. Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (r.), Stellvertretender BSB-Präsident und Bezirksvorsitzender Oberfranken, den Vorsitzenden des BSB-Kreisverbandes (KV) Forchheim, Wolfgang Schmitt (l.), aus. Nitzsche hatte den 70. Geburtstag Schmitts zum Anlass genommen, ihm die Auszeichnung zu überreichen. Viele Familienangehörige, Kameraden, Vertreter der Ortsvereine und Gäste, darunter auch Schmitts Stellvertreter im Kreisvorstand, Roland Schäfer, und Michael Schmitt, der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft (SK) Hetzles, deren Ehrenvorsitzender der Jubilar ist, waren zum Gratulieren gekommen. Wolfgang Schmitt leistete seinen Wehrdienst bei der 2./Panzerbataillon 104 in Amberg. 1976 trat er in die SK Hetzles ein, ab 1977 führte er die Kameradschaft zunächst als 2., dann als 1. Vorsitzender bis zum Jahre 2002. 2008 ernannten ihn die Kameraden zum Ehrenvorsitzenden. Seit 1978 ist Schmitt auch im Kreisverband tä-

tig, 2005 wurde er zum Kreisvorsitzenden gewählt. Schmitt unterstützte stets die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und trat für die 2004 vollzogene Patenschaft zwischen dem französi-

schen UNC (Union Nationale des Combattants) und dem BSB-Bezirksverband Oberfranken ein. Text: Josef Rauh/tK Foto: Michael Schmitt

KV Wunsiedel

Neue Glocke in begrüßt Marktredwitz – Eine neue Glocke schlägt seit Anfang Oktober im Glockenstuhl der evangelischen Bartholomäuskirche in Marktredwitz. Trotz des ungemütlichen Wetters waren zahlreiche Bürger erschienen, um das festliche Einholen der Leopoldglocke mitzuerleben. In einem langen Umzug wurde die blumengeschmückte Glocke auf einem von einem Traktor gezogenen Wagen durch die Stadt gefahren. Am historischen Rathaus hielt der Zug für

eine kleine Andacht an. Pfarrer Klaus Wenning zitierte das Friedensgebet des einstigen Bürgermeisters Georg Leopold: „Ach Gott gieb Fried, welcher ernehrt, undt steür dem Krieg, der alls verzehrt. Zerbrich die Schwertt, Spieß Bogn und Pfeil Gieb uns hie Fried, dort ewigs Heyl.“ Diese Worte, so der Geistliche, hätten sich tief in das Kollektiv der Stadt eingeprägt. Das Zitat ist auch auf der Glocke eingegossen. Im Pfarrhof angekommen, wurden Zug

Mit Salutschüssen begrüßten der BSB-Kreisverband Wunsiedel die Leopoldglocke.

und Glocke vom Posaunenchor musikalisch begrüßt, die Mitglieder des Kreisverband (KV) Wunsiedel des Bayrischen Soldatenbundes (BSB) sowie die Soldatenkameradschaft Seußen gaben zu Ehren der Leopoldglocke mehrere Salutschüsse ab. Im Zuge einer kurzen Andacht folgte dann die offizielle Übergabe des wertvollen Instrumentes an die evangelische Jugend. Text: Michael Meier/tK Foto: Michael Meier

Pfarrer Klaus Wenning begrüßte die neue Leopoldsglocke.

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Oberfranken

STK Lettenreuth

Ehrentafel an der Lettenreuther Pfarrkirche strahlt im neuen Glanz Lettenreuth – Die an der örtlichen Pfarrkirche angebrachte Ehrentafel von Georg Rebhan war in die Jahre gekommen. Nun wurde sie für einen vierstelligen Eurobetrag von Steinmetzmeister Wilhelm Kaim aus Wilhelmstal renoviert und befindet sich wieder am alten Platz. Die Soldaten- und Traditionskameradschaft (STK) 1885 Lettenreuth hatte zur Finanzierung Spenden eingesammelt, u.a. beteiligte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und die Firma Pagitex e.V. in Lichtenfels. Text/Foto: Peter Vietze

V. l.: Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Robert Fischer, 2. Bürgermeister Dirk Rosenbauer, 2. STK-Vorsitzender Bernd Wenzel, Hameed Hasan und Christian Nuscher von der Firma Pagitex, Schriftführer Sven Dietel, Kassier Katja Dietel, STK-Vorsitzender Manfred Sünkel, BSB-Kreisvorsitzender Udo Rudel und die Ausschussmitglieder Sonja Tischer und Franz Gabarek.

tipp Haben Sie schon einmal daran gedacht, ein Jahresabonnement treue Kameraden (21 Euro inkl. Versand) zu schenken, etwa verdienten Kameraden, noblen Spendern oder ganz einfach sich selbst? – Ihre Bestellung richten Sie bitte an die BSB-Landesgeschäftsstelle (Adresse: s. Impressum S. 3).

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberfranken

SK Marxgrün

Ehrenzug begeistert bei Zapfenstreich Naila/Marxgrün – „So gut wie die aktive Truppe.“ Mit diesem Kompliment würdigte der Kreisorganisationsleiter des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr, Michael Riess, den Einsatz des oberfränkischen Reservistenehrenzuges anlässlich des 125jährigen Gründungsjubiläums der Soldatenkameradschaft Kemmern und des 40jährigen Bestehens der Reservistenkameradschaft Kemmern. Der Ehrenzug war zu diesem Doppeljubiläum eingeladen, welches wiederum in die Feierlichkeiten zur 1.000-jährigen Gründung der Gemeinde Kemmern bei Bamberg eingebunden war. Knapp 30 Reservisten aus ganz Oberfranken hatten sich dazu am Abend des 1. Juli in Kemmern eingefunden, um dem Zapfenstreich einen würdigen Rahmen zu verleihen. Mit dabei waren vier Kameraden aus Naila und Marxgrün (s. Foto). Keine Probleme bereitete den „alten Hasen“ das Einüben im Festzelt. Um 22.15 Uhr marschierte der Ehrenzug vom Rathaus zur Kirche Peter und Paul und nahm dort Aufstellung zur Totenehrung. Nach dieser kurzen Zeremonie setzte sich der Ehrenzug, angeführt von der Bezirksstandarte des Bayerischen Soldatenbundes, und zahlreichen Vertreter aus der Politik, mit dem Parademarsch der Spielleute zum

vollbesetzten Festzelt in Bewegung. Flankiert wurde der Ehrenzug dabei von zahlreichen Fackelträgern der Reservisten aus Kemmern. Nach der Aufstellung im Festzelt erklangen die Kommandos zum großen Zapfenstreich, musikalisch hervorragend unterstützt vom Musikverein Zapfendorf.

Nach Abschluss der Zeremonie bedankten sich die ca. 2.500 Zuschauer im Festzelt mit stehendem Applaus bei den Akteuren. Für alle Teilnehmer wird diese Veranstaltung in bester Erinnerung bleiben. Text/Foto: Michael Quecke

V. l. Hauptgefreiter d.R. Karl Bischoff, Hauptfeldwebel d.R. Fritz Kreil, Hauptfeldwebel d.R. Harald Geißler und Stabsunteroffizier d.R. Michael Quecke aus Naila und Marxgrün gehören zum harten Kern des Oberfränkischen Reservistenehrenzuges, der immer öfter zu Veranstaltungen mit militärischem Hintergrund angefordert wird.

Hybride Kriegsführung in alter Kaserne Ebern – Gefälschte Nachrichten sind eine gefährliche Waffe. Diese Erkenntnis stand am Ende eines hochinteressanten Vortrages in der ehemaligen Balthasar-NeumannKaserne im unterfränkischen Ebern, an dem auch die Vorstandsmitglieder Michael Quecke und Karl Bischoff von der Soldatenkameradschaft Marxgrün 1890 teilnahmen. Eingeladen hatte der Traditionsverband „Kameradschaft Panzeraufklärungsbattalion 12“ e.V. Oberstleutnant Jens Claussen von der 10. Panzerdivision in Veitshöchheim beeindruckte die Zuhörer mit seinen Ausführungen. Der Osteuropa- und Nachrichtenexperte zeigte am Beispiel Russlands auf, wie mit gefälschten und veränderten Nachrichten Einfluss auf die öffentliche Meinung genommen werden kann. Auch das im Hotel „Zum Stadl“ untergebrachte Garnisonsmuseum fand viel Anerkennung bei der vorhergehenden Besichtigung. Text/Foto: Michael Quecke

V. l. Oberstleutnant Wolfgang Hagedorn (Vorsitzender der Kameradschaft Panzeraufklärungsbataillon 12) und Michael Quecke, Vorsitzender der SK Marxgrün vor dem Gedenkstein des Panzeraufklärungsbataillons 12 im Ehrenhain Ebern. treue Kameraden 6/2017

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Oberfranken

KV Pegnitz

Beim Tag der offenen Tür in Österreich

Die Besucher aus dem KV Pegnitz mit dem Präsidenten der 13er Kameradschaft, Major Alfred Sanz (l) und Oberstleutnant Gerhard Utz vom KK Landwehrinfanterieregiment Linz Nr. 2. Ried im Innkreis – Auch in diesem Jahr folgten zehn Kameraden der Kreisgruppe Pegnitz der Einladung von Major Alfred Sanz, Präsident der 13er Kameradschaft des Panzergrenadierbataillons 113, Anfang September zum Tag der offenen Tür nach Ried im Innkreis / Oberösterreich. Höhepunkt war die Vereidigung von 143 Solda-

tinnen und Soldaten mit anschließendem großem Zapfenstreich und musikalischer Umrahmung durch das Gardemusikkorps aus Wien. Der Tag der offenen Tür begann mit einer Feldmesse, gefolgt von einer großen Waffen- und Geräteschau mit militärischen Vorführungen des Einsatzzuges. Die Führung der ausländischen Gäste über-

nahm der Bataillonskommandant, Oberst Alfred Steingrieß, persönlich. 2018 kommt die 13er Kameradschaft zum 110-jährigen Vereinsjubiläum nach Wichsenstein. Text: Hutzler/Hädinger Foto: Vizelt Held, 13er Kameradschaft

Foto-Tipps O Fotos grundsätzlich als JPEG einsenden  mind 300 dpi  nur im Ausnahmefall als Papierabzug (dann 13x18 Hochglanz)  keine Zeitungsfotos

O Bildunterschrift (v. l. n. r. Vorname, Nachname, Funktion)

O weniger Gruppen-, mehr Aktionsfotos

O Fotograf (Vor- u. Zuname)

O Hintergrund beachten

O bei übersandten Fremdfotos (z.B. von einem ProfiFotografen) Abdruckgenehmigung einholen/Urheberrechte klären. Generell gilt, dass der BSB keine Honorare zahlen kann!

O gelegentlich die Aufnahmeposition wechseln O näher an das Hauptmotiv herangehen

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O auch mal Hochformat-Fotos schießen O Einwilligung der Fotografierten einholen (falls erforderlich; stets bei unter 18-Jährigen)


Mittelfranken

SKKV Göggelsbuch-Lampersdorf

Ausflug der Vereine nach Leipzig

Die Reisegruppe vor dem Völkerschlachtdenkmal. Vier größere Vereine gibt es in Göggelsbuch-Lampersdorf, die DJK (Deutsche Jugendkraft) Göggelsbuch-Lampersdorf, die Freiwilligen Feuerwehren Göggelsbuch und Lampersdorf sowie der Soldaten-, Kriegerund Kameradschaftsverein (SKKV) Göggelsbuch-Lampersdorf. Im Wechsel organisiert einer von ihnen den jährlichen „Ausflug der Vereine“. Diesmal war das der SKKV. Reiseziel der Busreise war Leipzig, 29 Personen nahmen teil, das Wetter war gut. Bei einer Stadtrundfahrt erfuhren die Ausflügler von einer hervorragenden Stadtführerin allerlei über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein Höhepunkt war der

unter zwei Landesherren (Preußen und Sachsen) erbaute Kopfbahnhof. Aber auch der außergewöhnliche Reichtum Leipzigs an unterirdischen Flüsschen und Kanälen, die teilweise erst in den letzten Jahren wieder freigelegt wurden, imponierte. Und natürlich beeindruckte das Völkerschlachtdenkmal. Das 91 Meter hohe Denkmal erinnert an die Völkerschlacht vom 16. bis 19. Oktober 1813 vor den Toren Leipzigs. Deutsche Soldaten kämpften damals auf beiden Seiten. In Kleingruppen erkundeten die Teilnehmer nachmittags die Leipziger Innenstadt, „eroberten“ zum Beispiel die Aussichtsplattform des Cityhochhauses mit 29 Eta-

gen mit einer großartigen Aussicht auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Zum Abendessen im durch Goethes „Faust“ berühmten Auerbachskeller war die Reisegesellschaft wieder vereint. Anderntags konnte SKKV-Vorsitzender Helmut Rickert einige Mitreisende zu einer morgendlichen Joggingrunde motivieren, woraufhin das exklusive Frühstückspuffet besonders mundete. Weitere Ziele der Reise waren das Braunkohle-Tagebaumuseum Espenhain und ein Besuch des DeutschDeutschen Museums Mödlareuth. Text: Hubert Mederer/Foto: Mederer

tipp Manche Landkreise/Kommunen gewähren für Maßnahmen im Rahmen der Altenhilfe Zuschüsse. Fragen Sie doch einfach mal nach!

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Mittelfranken

SK Eltersdorf

Eindrucksvolle Elsassreise Elsass – Einen verlängerten Wochenendausflug ins Elsass unternahmen Anfang Oktober 49 Mitglieder der Soldatenkameradschaft (SK) Eltersdorf. Zum einen galt ihr Interesse den bekannten Städten und Dörfern mit ihren Sehenswürdigkeiten und der Schönheit dieses Landstriches am Fuße der Vogesen. Zum anderen war auch diesmal wieder der militärhistorische Hintergrund interessant, insbesondere die sogenannte „Maginotlinie“ mit ihren Festungs- und Bunkeranlagen, die als Sicherung der französischen Grenze gegenüber Deutschland errichtet wurde. Jörg Buff schildert seine Eindrücke: Strasbourg mit seiner wechselvollen Geschichte „Die Reise führte über das Hohenloher Land nach Kork bei Kehl. Über die den Rhein überspannende Europabrücke erreichten wir die „Europäische Hauptstadt“ Strasbourg, einst eine freie Reichsstadt, dann unter französischer Herrschaft. Nach 1871 wieder in das Deutsche Reich eingegliedert, wurde Strasbourg nach dem 1. Weltkrieg erneut französisch, ab 19401944 wieder deutsch und ist nun auf französischem Boden ganz europäisch. Erster Programmpunkt war eine Schifffahrt auf der Ill, dem Fluss, der dem Elsass

Colmar

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seinen Namen gab. Wir schipperten mit Audio-Guide in den Ohren durch die Wasserstraßen und bewunderten die schönen Gebäude, die Schleusen und Klein-Frankreich. Weiter ging es dann bis zu den Gebäuden des Europäischen Parlaments und des Europäischen Gerichtshofes und wieder zurück zur Anlegestelle. Bei der anschließenden geführten Stadtrundfahrt lernten wir die verschiedenen Stadtteile etwa das deutsche Viertel - noch intensiver kennen. Dieses Viertel wurde von Kaiser Wilhelm I mit monumentalen Prachtbauten ausgestattet. Der Abend stand zur freien Verfügung und so schlenderten wir in einzelnen Grüppchen durch die Altstadt, genossen die Elsässer Küche, den Wein und nahmen die Stimmung in uns auf. „Kriegsandenken“ und herrliche Ortsbilder Für den Folgetag hatten wir eine Reiseführerin engagiert. Als südlichstes Ziel strebten wir Colmar an, aber vorher machten wir noch einen Schlenker zum „Memorial-Musee de la Ligne Maginot“ bei Marckolsheim. Es handelt sich um den Bunker 35 der Maginotlinie, der in schwerste Kämpfe verwickelt war und bei denen auch die Ortschaft sehr in Mitleidenschaft geriet. Heute

ist dort ein Museum eingerichtet, in dem die Funktionen des Forts und viele Ausrüstungsgegenstände und Dokumente zu sehen sind. Außen stehen noch Fahrzeuge u.a. auch ein Sherman Panzer der US-Armee, welcher der französischen Armee zur Verfügung gestellt wurde. Wir blieben aber nur auf der Außenausstellungsfläche, denn wir hatten noch ein strammes Programm vor uns. Das weltberühmte Colmar ist nach Straßburg und Mülhausen drittgrößte Stadt im Elsass und Hauptstadt des Départements Haut-Rhin ist. Während eine Gruppe mit der Reiseführerin einen Spaziergang durch die Stadt unternahm, erkundete die andere Ziele nach ihren Wünschen, zum Beispiel das Unterlindenmuseum mit dem Isenheimer Altar. Der Stadtrundgang führte durch die historische Innenstadt mit ihrem gotischen Martinsmünster, der Dominikanerkirche mit der Schongauer Madonna. Wir liefen durch die malerischen Gassen, schnupperten in die interessante Markthalle und kamen auch nach Klein-Venedig, wo tatsächlich gondelähnliche Boote die Touristen durch die Altstadt rudern. Danach verließen wir die schöne Stadt und fuhren nun auf der Elsässischen Weinstraße weiter. Linker Hand die Weinberge und dahinter die Höhenzüge der Vogesen,

Foto: Jörg Buff


Mittelfranken

rechts die Rheinebene und der Schwarzwald und das alles bei schönstem Sonnenschein. So lässt sich eine solche Fahrt genießen. Wir fuhren an Kaysersberg vorbei, Albert Schweitzers Geburtsstadt. Unser Ziel war nun Riquewihr (deutsch: Reichenweiher), das auf Grund seines unversehrt erhaltenen Stadtbildes aus dem 16. Jahrhundert als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) gilt. Deshalb auch die vielen Busse und die noch zahlreicheren Besucher. Wir streiften durch die Straße, welche beide Tore miteinander verbindet und waren begeistert von dem sehr gut erhalten Ortsbild, fast wie in einem Märchenfilm. Natürlich gab es auch mehr als genügend Gastronomie und so genossen wir auch noch ein Schöppchen Elsasswein bevor wir zum Bus zurückkehrten. Deutsch-französischer Brennpunkt Elsass Gerade das Elsass stand bei den Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich immer im Brennpunkt und forderte einen sehr hohen Blutzoll. Viele französische und deutsche Soldaten verloren hier in den beiden Weltkriegen ihr Leben. Wir sahen es deshalb als unsere soldatische Pflicht an, einen Soldatenfriedhof zu besuchen und dort eine Andacht zu halten. Dies war der ganz in der Nähe von Riquewihr liegende deutsche Soldatenfriedhof Bergheim auf dem Grasberg. Dort fanden insgesamt 5.300 Soldaten ihre letzte Ruhestätte. Wir ehrten sie mit einer Andacht, dem Lied vom guten Kameraden und legten zum Angedenken ein Gesteck nieder. Den Abend verbrachten wir gemeinsam in Fautenheim auf der deutschen Seite. Dort feierte der Musikverein sein Jubiläum mit einem traditionellen Zwiebelfest. Aufgrund der freundschaftlichen Verbindung

Fort 35 Marckolsheim mit unserem Musikverein nahmen wir die Gelegenheit zum Mitfeiern wahr. Der Ausflug am nächsten Tag führte uns in das nördliche Elsass zum Fort Schoenenbourg in der Nähe von Wissembourg (Weißenburg). Es ist eine der größten und bestens erhaltenen Festungen der „Maginotlinie“. In getrennten Gruppen besuchten die Kameradinnen und Kameraden entweder das Fort oder das schöne Städtchen. Die Maginot-Linie war ein aus einer Linie von Bunkern bestehendes Verteidigungssystem entlang der französischen Grenze zu Belgien, Luxemburg, Deutschland und Italien. Das System ist benannt nach dem französischen Kriegsminister André Maginot. Es wurde von 1930 bis 1936 errichtet um evtl. Angriffe aus den Nachbarländern abzuwehren. Ausschlaggebend für die Errichtung waren die Erfahrungen aus den Materialschlachten des I. Weltkrieges, die in Frankreich ganze Landstriche zerstörten, z.B. Verdun. Die ganze aufwendige Kon-

Soldatenfriedhof Bergheim

Foto: Jörg Buff

struktion stellte sich aber als strategische Fehlleistung heraus. Als 1939 Frankreich Deutschland den Krieg erklärte und die deutsche Wehrmacht im Frühjahr 1940 als Angriffsziel nicht die Maginotlinie attackierte, sondern mit den schnellen Panzerdivisionen durch die Ardennen und über Belgien den Angriffsschwerpunkt bildete, war die Maginotlinie im Grunde wertlos. Das Fort Schoenenbourg ist heute eines der wenigen Werke der Maginot-Linie, das besichtigt werden kann. Die Führung im Fort war sehr beeindruckend. Wir mussten zunächst 20 Meter in die Tiefe hinabsteigen, dorthin wo sich das Leben in dem Fort tatsächlich abspielte. Wir staunten sehr darüber, wie gut erhalten alles noch ist und dass auch eine eigene elektrische Eisenbahn durch die Gänge fahren kann. Zunächst wurden wir in den Versorgungsteil und in die „Kaserne“ geführt. Ein Kraftwerk, Küche, sehr kärgliche Mannschaftsräume, in denen sich jeweils drei Soldaten

Fotos: Klaus Böhner

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Mittelfranken

Fort Schoenenburg

Im Fort Schoenenburg

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Foto: Wolfgang Victor

Fotos: Wolfgang Victor

je nach Schicht ein Bett teilen mussten, das Krankenrevier, in welchem sich wohl keiner von uns heute noch behandeln lassen würde. Wieder ein weiter Weg durch schmale Gänge, die seinerzeit auch von elektrischen Zügen befahren wurden, die allerdings nur Material und Munition transportierten. Wir liefen fleißig und erreichten die zentralen Feuerleitstellen und Gefechtsstände. Wir konnten uns ein Bild von dem Zusammenlaufen der Meldungen machen, die dann zum Feuereinsatz führen. Auch in die Gefechtsbunker konnten wir aufsteigen und die Kanonen und ihre Feuerleitsysteme kennenlernen. Eine sehr interessante und teilweise auch eine bedrückende Erfahrung. Wir waren froh, als wir wieder ins Freie kamen und die frische Oktoberluft um unsere Nasen wehte. Wir erfuhren auch, dass die Soldaten in diesen Forts auch unter einer nur in Frankreich zu dieser Zeit bekannten Krankheit litten, sie hieß „Betonit“. Jeder Mensch braucht Tag und Nacht, Sonne und Regen, grüne Wälder und will sich frei bewegen können. Dort aber saßen über 600 Soldaten in 30 Meter Tiefe wochenlang unter der Erde in Betonbunkern auf engstem Raum fest und mussten auch noch den Beschuss mit Granaten ertragen und aushalten. Kein Wunder dass diese Menschen seelisch krank wurden. Durch das unmittelbar am Fort liegende schönste Dorf Frankreich, Hunspach, mit seiner typisch elsässischen Ortsstruktur, Wissembourg, Schweigen-Rechtenbach und dem mächtigen Deutschen Weintor ging es zurück nach Eltersdorf.“ Text: Jörg Buff


Mittelfranken

KV Roth

Vorstand im Amt bestätigt Rednitzhembach – In ihren bisherigen Ämtern bestätigt wurden die Vorstandsmitglieder des BSB-Kreisverbandes (KV) Roth bei den Neuwahlen anlässlich der Jahreshauptversammlung am 15. Oktober im Vereinsheim des Soldaten- und Kameradschaftsvereins Rednitzhembach. Wahlleiter Klaus Czoppan verpflichtete die neue Führungsmannschaft. Der alte und neue Kreisvorsitzende Wolfgang Niebling – er nimmt diese Aufgabe bereits seit 1989 wahr – konnte neben den zahlreich erschienenen Mandatsträgern auch wieder einige Ehrengäste begrüßen, unter ihnen die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und den Rother Landrat Herbert Eckstein. Mortler bedankte sich bei den Mandatsträgern für ihre stete Arbeit für den Frieden. Mit Blick auf den Bundeswehr-Standort Roth versicherte sie, dass dort die Offiziersschule der Luftwaffe sowie eine Einheit der Feldjäger stationiert würden. Dies werde sich auch bei der künftigen, noch zu bildenden Bundesregierung nicht ändern. Der Landrat schloss sich den Dankesworten sei-

ner Vorrednerin an. Er ging auf Tradition und Traditionspflege sowie auf die aktuelle Situation der Bundeswehr ein. Niebling blickte auf Veranstaltungen im Berichtsjahr zurück, so wurde u.a. der Tag der Bundeswehr in Greding mit einem Informationsstand unterstützt, für die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge gesammelt, der Volkstrauertag in würdiger Form begangen und Vereinsjubiläen gefeiert. Er forderte die Mandatsträger auf, die erforderlichen Daten in das Mitgliederverwaltungsprogramm DAVID 21 einzupflegen. Niebling informierte auch aus dem Landesverband, indem er

u.a. auf die Landesversammlung im Mai 2018 in Heßdorf-Hannberg einging. Für den Volksbund sammelten die Vereine im Kreisverband 24.000 Euro ein. Niebling ging auch auf Ereignisse in der Bundeswehr in der jüngeren Vergangenheit ein. Die Verteidigungsministerin hatte Überprüfungen auf „Rechtslastigkeit“ der Bundeswehr veranlasst. Es sei nicht nachvollziehbar und hinnehmbar, so Niebling, dass die Soldaten der Bundeswehr unter einen Generalverdacht gestellt werden. Auch ein „Maulkorberlass“ lasse tief blicken. Text/Fotos: W. Niebling

i Der neue Vorstand des KV Roth: Wolfgang Niebing (Kreisvorsitzender); Philipp Seitner und Richard Hetzelein (Stellvertretende Kreisvorsitzende); Artur Müller (Kreisgeschäftsführer); Jürgen Nagel (Kreiskassier); Werner Diebel (Kreisschießwart).

Marlene Mortler (MdB).

Der neue Vorstand des BSB-KV Roth (v.l.): Wolfgang Niebling, Jürgen Nagel, Philipp Seitner, Werner Diebel und Artur Müller.

Landrat Herbert Eckstein. treue Kameraden 6/2017

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Mittelfranken

SRK Markt Berolzheim

Treffsicher zur Kerwa Markt Berolzheim – Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Markt Berolzheim pflegt eine sehr enge und langjährige Beziehung zur örtlichen Schützengesellschaft. Klar, dass sie auch an deren diesjährigem Kirchweihschießen teilnahm, einer Veranstaltung, die von den Bürgern und Vereinen der Marktgemeinde sehr gut angenommen wurde. 1. Schützenmeister Roland Lehner und sein Stellvertreter Leander Weißlein freuten sich über die Teilnahme von 61 Personen. Am Wettbewerbstag wurden nicht nur die Scheiben ins Visier genommen, sondern auch Kontakte innerhalb der Dorfgemeinschaft gepflegt. Alle Teilnehmer waren mit Feuereifer bei der Sache, so dass auch der sportliche Aspekt nicht zu kurz kam. Preise – Prämien in flüssiger Form – gab es für die Mannschaften mit den meisten Teilnehmern. Die Kicker des 1. FC Berolzheim-Meinheim mit 15 Teilnehmern bekamen 30 Liter Bier, die Freiwillige Feuerwehr mit 14 Teilnehmern durfte sich über 20 Li-

scheibe gewann Richard Heinrichmeyer mit einem 317,1 Teiler vor Michael Salerno (357,4 Teiler) und Phillip Ersfeld (469,9 Teiler). Text: Peter Brandl/Foto: Ulrich Gruber

Schützenmeister Roland Lehner (hinten, l.), daneben der 2. Schützenmeister Leander Weißlein mit (vorne v. l.) dem SRK-Vorsitzenden Tristan Weißlein, Michael Salerno, Richard Heinrichmeyer und Phillip Ersfeld.

KSV Rauenzell

SKK Streudorf

Ein ganz besonderer Geburtstag

Weinfest war sehr gut besucht

Letzter Kriegsteilnehmer des Vereins feierte seinen 95. Geburtstag Herrieden – Er ist bekannt und zählt zu den Ältesten in Rauenzell. Mit damals 18 Jahren wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und kam nach drei Jahren Teilnahme am 2. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft. Erst im Sommer 1948 kehrte er zurück. Richard Goth, letztes verbliebenes Gründungsmitglied des Krieger- und Soldatenvereins (KSV) Rauenzell, feierte Anfang September seinen 95. Geburtstag. Ob er lebend aus der Gefangenschaft kommen würde, habe er damals stark bezweifelt, weiß Richard noch gut zu erzählen. Unverblasst scheinen die Erinnerungen an diese Tage auf dem Balkan. Partisanen hatten ihn gefangen genommen. Er war froh, dass er von britischen Verbindungsoffizieren entdeckt worden war, die seinen Wechsel in die englische Kriegsgefangenschaft erwirkten. Sehr lebendig sind die Ausführungen von Richard Goth. Tagtäglich unternimmt er noch Spaziergänge an den Feldern von Rauenzell. Der alte und neue KSV-Vorsitzende, Marc Stümmler und Josef Christ, fühlten sich geehrt, solch einem Zeitzeugen zum Geburtstag gratulieren zu dürfen. Text: Marc Stümmler

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ter Bier freuen und die SRK konnte immerhin noch zehn Liter mit nach Hause nehmen, die beim nächsten geeigneten Anlass Abnehmer finden werden. Die Kirchweih-

treue Kameraden 6/2017

Streudorf – Zum traditionellen Weinfest der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Streudorf im örtlichen „Reuleins Stodl“ konnte Ortsvorsitzender Günther Raab zahlreiche Gäste aus Nah und Fern begrüßen, darunter auch örtliche Repräsentanten aus Politik und Kirche, Kameraden verschiedener BSB-Ortvereine, aber auch viele Bürger und Bürgerinnen aus Streudorf und Umgebung. Sogar aus der Oberpfalz waren Gäste angereist. Ein ganz besonderer Dank galt der Familie Reulein, die ihre Räumlichkeiten erneut zu dieser Veranstaltung zur Verfügung stellte. Für Musik und Stimmung war Raimund Schmitt aus Erlangen verantwortlich. Als besondere Einlage führten die „Siedler“ das Video „Lottofieber am Altmühlsee“ vor, welches Jungfilmer Tim Gutmann in rund 120 Stunden professionell erstellt hatte, so Wolfgang Löhner, verantwortlicher Sprecher der „Siedler“. Bei bester Stimmung, hervorragenden Weinen und Winzervesper zog sich die Veranstaltung bis in die frühen Morgenstunden hin. Text/Foto: Peter Brandl

Für gute Stimmung beim traditionellen Weinfest der SRK mit ihrem Vorsitzenden Günther Raab (l) sorgte Raimund Schmitt.

Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2018 ist der 2. Januar 2018.


Mittelfranken

Einbrüche vermeiden! Streudorf – Zu einem Informationsabend über „Einbruchsicherung” hatte die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Streudorf mit ihrem Vorsitzenden Günther Raab Ende Oktober nicht nur ihre Mitglieder, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile in das Gasthaus „Frankenhof“ eingeladen. Kriminalhauptkommisar Armin Knorr, Fachmann im Einbruchsdezernat der Polizeidirektion Mittelfanken in Ansbach, demonstrierte anhand von Bildern, Schautafeln sowie Sicherungstechnik, wie schnell Einbrecher ein ungesichertes Fenster oder Türe in Sekundenschnelle öffnen können und wie man sich schützen kann. Die weit verbreitete Meinung vieler Menschen „Bei mir ist nichts zu holen“, so der Spezialist, sei ein Irrtum. Auch die Meinung vieler Wohnungseigentümer, dass Einbrecher gut ausgerüstete Profis seien, bestätige sich aus polizeilicher Erfahrung nicht. Den Einbrechern wird es vielmehr durch gekippte Fenster, nur zugezogene Türen und mangelhaft gesicherte Kellerfenster viel zu leicht gemacht in Wohnräume einzudringen.

Kriminalhauptkommissar Armin Knorr demonstriert einen Einbruchsversuch an einem Fenster. Neben den vielfältigen technischen Möglichkeiten – auch zum Nachrüsten – die den Einbrechern den Zugang erschweren sollen, sei ein Einbruchschutz durch aufmerksame Nachbarn oftmals die beste Alterna-

tive für eine Einbruchsbekämpfung. Polizeiliche Beratungsstellen oder die nächste Polizeidienststelle erteilen gern weitere Auskünfte hierzu. Text/Foto: Peter Brandl

SRK Unterwurmbach

Neue Vereinsführung Unterwurmbach – Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Unterwurmbach wählte Mitte Oktober im Rahmen einer im Frühjahr beschlossenen außerordentlichen Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand. Wolfgang Fuchs löste Heribert Wagner ab. Wahlausschuss-Vorsitzender Robert Höhenberger bedankte sich bei den Anwesenden für die schnelle und reibungslose Wahl. Einen besonderen Dank richtete er an den bisherigen 1. Vorsitzenden Heribert Wagner für seine langjährige Tätigkeit auf Vereinsund Kreisebene. Diesem Dank schlossen sich sowohl der neue Vorsitzende als auch der stellvertretende BSB-Kreisvorsitzende Peter Brandl an. Brandl wünschte dem neuen Vorstand viel Erfolg bei seiner Arbeit, ei-

ne gute Zusammenarbeit aller Mitglieder und versprach seine volle Unterstützung bei anstehenden Problemen. Auch der KreisOrg-Leiter des VdRBw, Oberstabsfeldwebel

Dietmar Eitel, dankte Wagner und bot ebenfalls seine Mitarbeit zum Wohl der Reservistenkameradschaft an. Text: Peter Brandl/tK/Foto: Peter Brandl

i Der neue SRK-Vorstand: Wolfgang Fuchs (Vorsitzender), Gerhard Kastner (Stellvertretender Vorsitzender), Gerhard Kettler (Kassierer), Marion Fuchs (Schriftführerin), Thomas Scholz und Stefan Guthmann (Kassenrevisoren).

Der neue SRK-Vorstand mit dem VdRBw-Kreisvorsitzenden Robert Höhenberger und dem Stellvertretenden BSB-Kreisvorsitzenden Peter Brandl. treue Kameraden 6/2017

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Mittelfranken

KSK Wettringen

Gleich zwei Kriegerdenkmäler saniert Wettringen – Mit nicht unerheblichem Kostenaufwand sanierte die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Wettringen im Zuge von laufenden Baumaßnahmen die Kriegerdenkmäler der beiden Weltkriege auf dem örtlichen Friedhof. Während der laufenden Pflasterarbeiten wurden hierbei durch Vereinsmitglieder und andere Freiwillige des Ortes neue Einfassungen und eine pflegeleichte Bepflanzung angelegt, um alles der neu gestalteten Urnengrabanlage anzupassen. Außerdem wurden die Denkmäler gereinigt und die Farbe der Inschriften durch einen Fachmann erneuert. Nach Abschluss der Baumaßnahmen wurden die sanierten Denkmäler Anfang Juli mit einem Gottesdienst im Freien eingeweiht. KSK-Vorsitzender Rudolf Jack bedanke sich bei dieser Gelegenheit bei den Beteiligten für die geleistete Arbeit, „um den Gefallenen weiterhin in Würde gedenken zu können.“ Text: Roland Neidlein/Fotos: privat

Mitglieder der KSK Wettringen halfen nach Kräften bei der Sanierung der Kriegerdenkmäler mit.

Beide Kriegerdenkmäler strahlen in neuem Glanz.

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treue Kameraden 6/2017


Unterfranken

KV Kitzingen

KV Kitzingen / KVR Abtswind

Über Versicherungsschutz informiert

Zum Tod von Valentin Treml

Albertshofen – Zu einem Informationsabend zum Thema Versicherungen hatte der BSB-Kreisverband (KV) Kitzingen mit seinem Vorsitzenden Willi Köhler am 29. September alle interessierten Kameradschaften eingeladen. 28 Zuhörer aus neun Kameradschaften waren der Einladung gefolgt. Stefan Schmid, Versicherungsreferent des BSB, vermittelte den Zuhörern einen umfassenden Überblick über seine Arbeit und die vielen, oftmals schwierigen Aufgaben in einem mitgliederstarken Verband wie dem BSB. So konnte er anhand einiger Fallbeispiele recht deutlich darstellen, wie sinnvoll und wichtig Versicherungsschutz gerade bei Festen und Vereinsveranstaltungen ist. Schmid konnte alle Fragen aus dem Publikum sachgemäß beantworten und verwies darauf, dass sich bei Fragen jeder gerne an ihn persönlich oder seine Mitarbeiter wenden können (Erreichbarkeit: siehe Impressum, S. 3). Willi Köhler bedankte sich bei Stefan Schmid mit einem Weinpräsent. Text: Christian Wolf

Abtswind/Jasi – „Grenzen sind dafür da, dass man sie überwindet“. Das war eine Devise, die Oberstleutnant a.D. Valentin Treml stets verfolgt hat. Der ehemalige Berufsoffizier hat schon viele Grenzen überwunden. Ob nach Frankreich, Italien oder zuletzt nach Rumänien. Immer war er im „Dienst der Freundschaft und der Völkerverständigung“ aktiv. Nun starb Valentin Treml mit 76 Jahren nach schwerer Krankheit in einem Kitzinger Krankenhaus. Kurz nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bei der Bundeswehr, widmete sich Valentin Treml als Mitglied der Soldatenkameradschaft Abtswind und des VdRBw in Unterfranken intensiv der Reservistenarbeit. Bedingt durch seine umfangreichen Fremdsprachenkenntnisse war die Partnerschaft mit ausländischen Reservisten seine große Leidenschaft. Im Bezirk Unterfranken hatte er als Vorsitzender des

Partnerschaftskomitees einen großen Anteil an den erfolgreichen partnerschaftlichen Beziehungen zwischen den Reservisten aus Unterfranken und denen aus der Normandie. Auch noch heute, 28 Jahre nach der offiziellen Besiegelung, trägt die lebendige Partnerschaft seine Handschrift. Durch sein erfolgreiches Wirken, unter anderem für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Rumänien, verlegte Valentin Treml seinen Wohnort nach Jasi. Hier lebte er mit seiner zweiten Frau Margareta Corcaci. Sein plötzlicher Tod erschütterte nicht nur seine Familie, sondern auch die Reservisten aus Unterfranken und der Normandie gleichermaßen. Für sie ist sein Tod aber auch Auftrag und Vermächtnis, die Freundschaft und Partnerschaft zwischen den deutschen und französischen Reservisten weiter auszubauen. Die Teilnahme von Reservisten aus der Normandie an seiner Trauerfeier in Großlangheim zeugt von der Wertschätzung die ihm von den französischen Kameraden entgegengebracht wurde. Sein früher Tod hat eine große Lücke in der deutsch-französischen Partnerschaft hinterlassen. Text: Ewald Vogel / Franz Sennefelder Foto: Franz Sennefelder

SK Kleinlangheim

Die Ortsgeschichte erkundet Kleinlangheim – Die Geschichte ihres Wohnortes erkundeten Mitglieder der Soldatenkameradschaft (SK) 1876 Kleinlangheim Mitte September bei einem Kameradschaftsnachmittag. Nach der Begrüßung durch den SK-Vorsitzenden Hans Braun ging es zunächst gemeinsam in die evangelische Kirche. Danach wurden die historischen Gaden und Gemäuer in und um die Kirchenburg unter der Führung von Monika Conrad, die den Teilnehmern die Kleinlangheimer Geschichte näher brachte, besichtigt. Im Anschluss lud die ortsansässige Soldatenkameradschaft zu einem kleinen Umtrunk in den eigenen Keller ein. In zwei Gruppen wurden das private Museum von Helmut Fehder aus Atzhausen sowie das Handwerkermuseum von Rudolf Gutjahr besichtigt. Der Tag klang mit einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus zum Bären aus. Kreisvorsitzender Wilhelm Köhler dankte der Kameradschaft für die Durchführung der Veranstaltung. Text/Foto: Christian Wolf

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Unterfranken

KV Rhön – Grabfeld

Kameradschaften und Vereine wallen für den Frieden SRK Burglauer feiert ihr 140-jähriges Gründungsjubiläum Burglauer – Die diesjährige Friedenswallfahrt des Kreisverbandes (KV) Rhön-Grabfeld wurde im Rahmen des 140-jährigen Gründungsjubiläums der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Burglauer abgehalten. Neben Fahnenabordnungen des Soldatenverbandes nahmen auch die örtlichen Vereine aus Burglauer in großer Anzahl teil. Nach der Aufstellung am Ortseingang wallten 18 Kameradschaften und die örtlichen Vereine unter Führung der Lauertaler Musikanten mit Liedern und Gebeten zum Ehrenmal. Als Einleitung zu den Fürbitten am Ehrenmal wurde folgender Text vorgetragen: „Wir gedenken heute der Opfer vergangener Kriege in aller Welt. Wir gedenken der Menschen, die im Kampf getötet wurden, in Gefangenschaft umgekommen sind, die in Konzentrationslagern und anderswo ermordet wurden. Wir gedenken derer, die für ihr Leben gezeichnet sind durch die erlebten Schrecken in Bombennächten und auf der Flucht.“ Als ein „kostbares Gut“ bezeichnete der Kreisvorsitzende Günter Neundorf den Frieden in der Welt. Es gelte, nicht nur Kriege zu verhindern, sondern auch dem Unfrieden und der Gewalt – auch in unserem Land – aktiv entgegen zu stehen. Mit der Friedenswallfahrt würden die Mitglieder des Soldatenbundes im Kreisverband Jahr für Jahr ein Bekenntnis zum Frieden abgeben. Der stellvertretende Bezirks- und Kreisvorsitzende des Verbandes der Reservisten

der deutschen Bundeswehr, Otto Jahrsdörfer, betonte in seinem Grußwort, dass man nicht nur der Soldaten/innen, die in treuer Pflichterfüllung für ihr Heimatland ihr Leben gelassen haben erinnere, sondern aller Opfer von kriegerischen Auseinandersetzungen. Beide legten am Ehrenmal zur Erinnerung an alle Opfer von Krieg und Gewalt einen Kranz nieder. Beendet wurde die Feierstunde mit Ehrensalut, dem „Lied vom guten Kameraden“, der Nationalhymne und dem „Lied der Bayern“. Geprägt von eigenen, sehr persönlichen Erinnerungen und Erlebnissen an unruhige Kriegs- und Nachkriegszeiten wurden die zahlreichen Gottesdienstbesucher in der Pfarrkirche durch Pfarrer Albin Lieblein trefflich eingestimmt. Im Anschluss marschierten alle Teilnehmer unter den Klängen der Lauertaler Musikanten zur Rudi-Erhard Halle zum Mittagessen. Bürgermeister Kurt Back stellte in der Festhalle heraus, dass die Kameradschaft als der älteste Verein in der Gemeinde früher wie heute das gesellschaftliche Leben bereichere. Als „verdienstvoll“ sah Back das Engagement der Kameradschaft für die junge Generation an, denen der hohe Wert eines friedvollen Miteinanders vermittelt werde. Er zeigte sich überzeugt, dass die Kameradschaft auch künftig ihre wertvolle Tätigkeit, das Bewusstsein für Sinnlosigkeit und Unmenschlichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen zu schärfen, erfolgreich nachkommen wird.

Die Fahnenabordnungen stehen zur Totenehrung am Ehrenmal.

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treue Kameraden 6/2017

Oskar Katzenberger, Vorsitzender der SRK Burglauer, freute sich besonders, zum 140-jährigen Gründungsjubiläum einige Ehrengäste begrüßen zu dürfen. Leider sind nur wenige schriftliche Aufzeichnungen aus der Gründungszeit über der Verein vorhanden. Das Gründungsjahr 1876 ist auf der Fahne zu finden und 1899 wurde an die Veteranen die Kaiser-Wilhelm-Medaille überreicht. Als ältestes Zeugnis des hiesigen Veteranen- und Kriegervereins dient ein ehrendes Andenkenbild aus dem Jahr 1932, auf dem die Namen aller Kriegsteilnehmer, Gefallenen und Vermissten verzeichnet sind. 1934 zählte der Verein 118 Mitglieder, als er 1952 wieder zum Leben erweckt wurde, traten ihm 43 Mitglieder bei. Früher wie heute nimmt die Kameradschaft, deren Mitgliederzahl sich mittlerweile um die 70 eingependelt hat, an den örtlichen Veranstaltungen aktiv teil. Wichtig ist der Kameradschaft die würdevolle Gestaltung des Volkstrauertages, die Teilnahme an der jährlichen Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge sowie die Friedenswallfahrten. Auch bei den Faschingsumzügen ist man aktiv beteiligt und veranstaltet Vereinsausflüge. Bei vielen guten Gesprächen im Rahmen des Kreisverbandstreffens fand der Ehrentag bei Kaffee und Kuchen ein harmonisches und von Kameradschaft geprägtes Ende. Text: Manfred Mellenthin, Siegbert Diemer Foto: Hermann Potschka


Unterfranken

KV Würzburg-Mainspessart

Interessante Tage bei ungarischen Freunden Budapest/Tököl (Ungarn) – Ende September folgte eine Delegation des Kreisverbandes Forchheim und der Kameradschaften Kürnach und Karbach des Kreisverbandes (KV) Würzburg und Main-Spessart der Einladung des ungarischen VitéziRend und der Mikecz-Kalman-Husaren nach Budapest, bzw. Tököl. Bereits am Tag der Anreise traf man sich zum ersten Kameradschaftsabend im Kreise der Mikecz-Kalman-Husaren. Die Teilnehmer erschienen in historischen Uniformen der k. u. k. und Horthy-Zeit. So konnte man die prachtvollen Uniformen der Eszterhazy-Husaren, der Kaiser-Husaren, des 4. Hessen-Homburg-Husarenregiments aus Ungarn, der k. u. k. Veteranen aus Österreich und der Mikecz-Kalman-Husaren der Horthy-Zeit bewundern. Am nächsten Tag waren die Besucher zum Empfang beim Bürgermeister Paul Hoffman der Gemeinde Tököl mit anschließendem gemeinschaftlichem Mittagessen eingeladen. Gesprächsthemen waren die Traditionspflege der beiden Länder und (auf Nachfrage des Gemeinderates und des Bürgermeisters) die Vorgehensweise der deutschen Verteidigungsministerin. Der Abend wurde abermals mit den Husaren verbracht, wie schon gewohnt mit ungari-

schen Delikatessen und Weinen bis in den frühen Morgen. Anderntags ging es zeitig Richtung Budapest zur alljährlichen Vitéz-Weihe. Um 12 Uhr begann der Festgottesdienst. Nach Einzug der Ungarischen Heiligen Krone und des Generalkapitäns und der Klänge eines Jagdhornchores begann das feierliche Hochamt, in dessen Anschluss Ehrungen und die Aufnahme neuer Vitéz-Kadetten vorgenommen wurden. Den Höhepunkt

vitéz Rainer Schmitt (l.), Generalkapitän vitéz János Molnár Gaszó,

i Der Vitéz-Orden unterteilt sich in verschiedene Ebenen. Die unterste Ebene bildet die Vitéz-Familie, deren niedrigstes Mitglied der Kadett als künftiger Titelerbe ist. In der Regel erfolgt die Ernennung im 9. Lebensjahr (angelehnt an die erste hl. Kommunion). Mikecz-Kalman-Husaren: Unter Kálmán Mikecz (1895 – 1974, 1990 posthum zum General befördert) erfolgte der letzte berittene Angriff gegen die Sowjetarmee durch ungarische Husaren. Die Tradition wird unter seinem Enkel im Mikecz-Kálmán-Huszaren-Banderium weitergeführt. Das k. u. k. Hessen-Homburg-Husaren Regiment wurde vom Fürst von Hessen-Homburg gegründet. Es kämpfte 1796 bei der Schlacht um Würzburg auf der Hochebene zwischen Kürnach und Pleichfeld gegen die Franzosen. In den Freiheitskriegen 1813/ 1815 wurde es in Deutschland eingesetzt unter Oberst Józséf Simony, dem tapfersten Husaren der Ungarn (ausgezeichnet mit dem Maria-Theresien-Orden der KomthurKlasse und dem preussischen Orden Pour le Mérite).

(V. l.): László Kovács, Roland Schäfer (Stellvertretender Vorsitzender KV Forchheim), vitéz Rainer Schmitt, vitéz László Kiss, Peter Kovacs, N.N., Tibor Szilagyi, Sándor Balasz, vitéz Tengerdi-Magyar, Karl-Heinz Vogel (Vorstand Karbach). treue Kameraden 6/2017

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Unterfranken

der Veranstaltung bildete die Aufnahme der neuen Vitéz-Ritter. Bei einem Sektempfang, zu dem Generalkapitän und das Ordenskapitel eingeladen hatten, konnten wieder interessante Gespräche und neue Kontakte geknüpft werden. Den letzten Besuchstag verbrachten die Gäste aus Deutschland in Pákozd am Velencer-See, wo sie einen militärhistorischen Park mit Darstellungen aus der Militärgeschichte Ungarns beginnend mit den Revolutionsjahren von 1848/49 über den 1. Weltkrieg bis zu den Nato-Einsätzen der Neuzeit besichtigten. An einem Flugsimulator MIG 26 konnten dann die deutschen Kameraden dieses Flugzeug erfolgreich zum Absturz bringen. Text/Fotos: Rainer Schmitt

Die Heilige Ungarische Krone und deren Bewachung

KSV Kürnach

Interesse am Vereinsleben fehlt oft Kürnach – Weit über 60 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt der 72 Mitglieder des Kameraden- und Soldatenvereins (KSV) Kürnach. Die Schwerpunkte des Vereinslebens, die sowieso nur von wenigen Mitgliedern getragen werden, so der Vorsitzende Peter Ockfen, seien immer schwerer zu stemmen. Bei vielen Mitgliedern fehle einfach das Interesse am Vereinsleben. Dies sei aber nicht nur beim Soldatenverein der Fall, sondern auch bei den anderen örtlichen Vereinen zu beobachten. „Heute“, so Ockfen, „steht die Frage ‚Was bietet, was bringt mir der Verein, wo sind meine persönlichen Vorteile?‘ für den Einzelnen immer mehr im Vordergrund, nicht mehr das „Wir“! So musste das monatliche Treffen am ersten Freitag im Monat aufgrund mangelnder Teilnahme aufgegeben werden. Für die Verantwortlichen war es frustrierend den Abend wartend zu verbringen, in der Hoffnung, dass vielleicht doch noch das eine oder andere Mitglied erscheinen würde. Ockfen machte dies bei der Jahreshauptversammlung des Vereins Ende Oktober im Schützenheim deutlich. Zuvor hatten die Anwesenden der Toten, besonders der vier

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Kameraden des KSV gedacht, wovon zwei noch in recht jungen Jahren zur „Großen Armee“ abberufen wurden. Für einen Verein mit 73 Mitgliedern stellt dies einen herben Verlust dar. Im Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr wurde noch einmal angesprochen, dass die aktiven Kameraden mit grauen Ausgehjacken der Bundeswehr ausgestattet wurden, bei denen die entsprechenden Abzeichen des BSB angebracht wurden. Der Verein nahm mit zwei Mannschaften am Schießen des Kreisverbandes, dem Peter-Scheiner-Gedächtnis-Schießen in Karbach teil. Eine Mannschaft konnte dabei den 2. Platz von 30 teilnehmenden Gruppen in der Mannschaftswertung erreichen. Auf dem Jahresprogramm standen ferner die Kriegsgräbersammlung im November und die Gestaltung des Volkstrauertags. Ende des Monats wurden die Böllerkanone und die Handböller im Beschussamt Mellrichstadt für weitere fünf Jahre beschossen. Der Soldatenverein übernahm am Kürnacher Weihnachtsmarkt den Ausschank von Wein, Bier und nicht alkoholischen Ge-

tränken, dazu wurde das Vereinsheim des KSV geöffnet. Der KSV nahm am Neujahrsempfang des Bürgermeisters teil und führte am 15. Januar den traditionellen Weißwurstmarsch durch die Kürnacher Flur durch, zu dessen Abschluss es besagte Weißwürste mit Weizenbier gab. Am letzten Aprilwochenende fand die vom KSV organisierte Wald- und Flurreinigung mit dreitägigem Biwak statt. Es waren 50 Teilnehmer der Bevölkerung an der Sammlung beteiligt. Im Juli beteiligte sich der Verein am zweitägigen Dorffest in Form des Betriebes des Bratwurststandes. Im Juli und August war dann der Biergarten des KSVStübles als „Ersatzwirtshaus“ geöffnet. Jedoch waren in diesem Jahr die Zahlen der Gäste überschaubar. Text: Rainer Schmitt

Bitte daran denken: Anträge auf Ehrungen/Auszeichnungen müssen mindestens 4 Wochen vor der Verleihung bei der Landesgeschäftsstelle vorliegen!


Unterfranken

SRK Schallfeld

Drei Tage beim Wilden Kaiser Scheffau (Österreich) – Bereits zum zwölften Mal unternahm die Soldatenund Reservistenkameradschaft (SRK) Schallfeld einen Bergmarsch. Ende September ging es nach Österreich zum Wilden Kaiser. In Scheffau am Wilden Kaiser angekommen, ging es – nachdem das Marschgepäck aufgenommen wurde – gleich los. Erstes Ziel war der 1.650 m hohe Brandstadl, der nach gut drei Stunden erreicht wurde. Von hier aus hatte man bei bestem Bergwetter eine fantastische Rundumsicht. Im Norden das Bergmassiv des Wilden Kaiser und in Richtung Süden der Alpenhauptkamm. Nach einer kleinen Rast marschierte die Gruppe auf einem Höhenweg zum Hartkaiser. Von hier aus ging es nur noch bergab. Über die Rübezahlalm erreichten die Reservisten am Abend, nach sieben Stunden Marschzeit, den Ausgangspunkt bei Scheffau.

Am nächsten Tag fuhren sie zur Wochenbrunner Alm. Hier hieß es die Gruppe teilen, in eine Marsch- und eine Klettergruppe. Während die Marschgruppe über einen Bergweg lief, arbeitete sich die Klettergruppe über den Klamml-Klettersteig zur Gruttenhütte, dem Tagesziel, vor. Der interessante Klettersteig im Schwierigkeitsgrad D war außerdem mit einer Seilbrücke versehen. Nach dem gemeinsamen Rückmarsch kehrte die Truppe in der Wochenbrunner Alm ein. Am Abend hieß es für die noch nicht ausgelasteten Kameraden auf in die Ellmauer Alm zum Feiern. Am dritten Tag besuchte die Gruppe eine Bergkapelle und umrundete den Hintersteinersee. Dann wurde Abschied genommen von der wunderschönen Landschaft. Mit drei tollen, lustigen, erfahrungsreichen, schönen, teils aber auch anstrengenden Tagen im Gepäck trat die Mannschaft die Rückfahrt an. Text/Fotos: Peter Pfister

Im Klamml-Klettersteig.

Marsch zwischen See und Wildem Kaiser.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Unterfranken

KSK Alsleben

Ehrenmitglied und Kriegsteilnehmer wurde 95

V. l.: KSK-Vorsitzender Edwin Kast, Eduard Lindemann, Stellvertretender KSK-Vorsitzender Manfred Schwarz.

Alsleben – Seinen 95.Geburstag feierte Eduard Lindeman, Ehrenmitglied der Kriegerund Soldatenkameradschaft (KSK) Alsleben am 15. Juli 2017. Nun ehrte ihn der Vereinsvorsitzende Edwin Kast mit der Treuenadel für 70 Jahre Vereinszugehörigkeit und der Ehrenurkunde für Kriegsteilnehmer. Eduard Lindemann wurde im November 1941 zur Wehrmacht eingezogen und zunächst in Frankreich eingesetzt. Nach zweieinhalb Jahren wurde er zum Gefreiten befördert und an die Ostfront versetzt, wo er bis Sewastopol am Schwarzen Meer vorrückte. In Russland wurde er durch einen Streifschuss an der Schulter verwundet und seine Füße erlitten Erfrierungen. Nach acht Tagen im Lazarett kam er wieder an die Front. Nach der Kapitulation kehrte er über die Ukraine und anschließend über das Allgäu im Mai 1945 wieder in seine Heimat zurück. Text/Foto: Manfred Schwarz

SRK Zeil

Neuwahlen: Zügig, einstimmig und einvernehmlich Zeil – Neuwahlen standen an, als sich die Mitglieder der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) 1874 Zeil zur Hauptversammlung im Gasthaus Göller trafen. Die hohe Anzahl der anwesenden Teilnehmer war auch ein Dank an den bisherigen und neuen Vorsitzenden Stabsgefreiter d.R. Karl-Heinz Vogel, der nun schon seit 1979

in der Vorstandschaft ist und seit 26 Jahren beiden Kameradschaften vorsteht. Er hatte sich auch bereit erklärt für diese Ämter erneut zu kandidieren. Vogel begrüßte alle Anwesenden, besonders den Bezirksorganisationsleiter des Reservistenverbandes Erich Weidinger. Nach dem Totengedenken an die gefallenen Soldaten der Weltkriege

und die der Bundeswehr, sowie der verstorbenen Mitglieder, gab Karl-Heinz Vogel seinen Rechenschaftsbericht über die vergangenen vier Jahre ab. Die Reservistenkameradschaft hat 82 Mitglieder, die Soldatenkameradschaft 71. Über vielfache Aktivitäten in der abgelaufenen Amtsperiode konnte der Vorsitzende

i Der neue Vorstand der RK Zeil: Karl-Heinz Vogel (1. Vorsitzender), Michael Stretz (2. Vorsitzender), Günther Schädler (Kassenwart), Jessica Seufert (Schriftführerin), Hubert Kuhn (Stellvertretender Schriftführer), Herbert Schneider und Jürgen Klauer (Revisoren), Herbert Schneider, Ewald Göpfert, Udo Schmidt, Ewald Vogel, Joachim Groth und Michael Stretz (Delegierte).

Ihnen dankte die Versammlung besonders (v.l.): Ewald Vogel, Hubert Kuhn, Wolfgang Weinmann mit dem alten und neuen Vorsitzenden Karl-Heinz Vogel.

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treue Kameraden 6/2017

Der neue Vorstand der SK Zeil: Karl-Heinz Vogel (1. Vorsitzender), Ewald Göpfert (2. Vorsitzender), Franz Sennefelder (Kassenwart), Hertha Vogel (Stellvertretender Kassenwart), Jessica Seufert (Schriftführerin), Hubert Kuhn (Stellvertretender Schriftführer), Gerhard Nöth und Ewald Vogel (Revisoren), Udo Schmidt und Christoph Winkler (Beisitzer), Ewald Göpfert, Michael Stretz, Udo Schmidt, Gerhard Nöth und Ewald Vogel (Fahnenträger und –begleiter), Franz Frank (Salutschütze), Matthias Seufert (Schießsportbeauftragter), Björn Frank (Stellvertretender Schießsportbeauftragter).


Unterfranken

berichten. Neben den Versammlungen des Bayerischen Soldatenbundes wurden auch eine ganze Reihe von Festivitäten befreundeter Kameradschaften, die Kreisreservistentage sowie Seminare zu verschiedenen Themen auf Kreisoder Bezirksebene besucht. Nicht zuletzt nahm die Kameradschaft erfolgreich teil an den jährlichen Stadtmeisterschaften des Zeiler Schützenvereins, sowie am Kreisund Bezirksschießen teil. Die Kameradschaft unternahm vier Städtefahrten, nach Ingolstadt mit Besuch des Bayerischen Armeemuseums, nach Nürnberg mit Besuch des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, sowie nach Bamberg und München. Auch die jährliche Teilnahme der Reservisten an der Veranstaltung der Stadt Zeil zum Volkstrauertag am Kriegerdenkmal war selbstverständlich. Weiterhin wurden zwei Vorträge veranstaltet: Oberstleutnant Mathias Der neue Vorstand der RK Zeil. Reichel über den „Einsatz der Bundeswehr in Mali“ sowie unser Stadthistoriker Ludwig Leisentritt über „Das Leben in Zeil und Umgebung nach dem I. Weltkrieg“. Die Wahlen zum neuen Vorstand wurden unter Leitung von Oberstleutnant d.R. Diethart Konrad und Oberstleutnant d.R. Franz Sennefelder, gleichzeitig stellvertretender Präsident des Bayerischen Soldatenbundes, die Wahlen zügig, einstimmig und einvernehmlich durchgeführt und die neuen Vorstandsmitglieder auf ihr Amt eingeschworen. Die Versammlung bedankte sich bei allen neuen Vorstandsmitgliedern, besonders bei Karl-Heinz Vogel, mit lang anhaltendem Applaus. Nun ehrte Karl- Heinz Vogel drei ausscheidende Vorstandsmitglieder, die über lange Jahre mitgearbeitet haben und auch noch in anderen Funktionen mithelfen. Ein kleines Präsent und der Dank der Versammlung ging an Ewald Vogel für 20 Jahre an den 2. SKVorsitzenden, an Hubert Kuhn für 16 Jahre Schriftführertätigkeit Der neue Vorstand der SK Zeil. und an Wolfgang Weinmann für 35 Jahre als 2. RK-Vorsitzender. engagiert am Kameradschaftsleben teilzuZum Ende der Versammlung bedankte nehmen. Nur so könne in einer Zeit immer sich Karl-Heinz Vogel für das Vertrauen und schwieriger werdender Nachwuchsarbeit appellierte an alle Mitglieder weiter und

der Sinn der Kameradschaften erhalten werden. Text/Fotos: Christoph Winkler

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Oberbayern

KSV Türkheim

Die „Donau in Flammen“ erlebt Linz – Es regnete, als sich Mitte August die 59 Teilnehmer am diesjährigen Vereins-Ausflug des Krieger- und Soldatenvereins (KSV) Türkenfeld-Zankenhausen nach Linz auf den Weg machten. Doch gerade rechtzeitig, kurz vor dem Ziel, klarte es auf und der Himmel wurde fast wolkenlos. An Bord der „Regina Danubia“ (Donaukönigin), schwelgten die Teilnehmer bei einem Abendessen in Gestalt eines Drei-Gänge-Galamenüs. Drei Musiker spielten so einladend zum Tanz auf, so dass es viele nicht auf ihren Sitzen hielt. Als es dann dunkel wurde, da stand die „Donau in Flammen“, ganz nach dem Motto der Reise. Ein fantastisches Feuerwerk von einer Stunde Dauer erstrahlte am nächtlichen Himmel über dem Fluss.

Am nächsten Vormittag stand eine gemütliche Stadtrundfahrt mit dem „Linz City Express“ auf dem Programm. Dieses Transportmittel empfanden besonders die älteren Mitfahrer als angenehm, weil sie nicht laufen mussten und dennoch viel zu sehen bekamen. Nachmittags besuchten die Teilnehmer das „Ars Electronica Center - Museum der Zukunft“. Linz nennt sich auch die Stadt der Medien-Kunst und bietet mit diesem einzigartigen Museum Einblicke in die technologische und medienkünstlerische Zukunft. Beispielsweise konnten die Ausflügler in dem mit acht Hochleistungsprojektoren ausgestatteten „Deep Space“-Kino aus der Sicht des Rennläufers erleben, wie man die Kitzbühler Streif mit 140 km/h hinunter brettert. Ein Abendessen im „Fischerhäusl“ direkt

an der Donau rundete diesen interessanten Tag ab. Am folgenden Vormittag beendeten die Ausflügler den Aufenthalt in Linz mit einer eineinhalbstündigen Rundfahrt in Österreichs größtem Hafen. Auf der Rückfahrt wurde noch eine Pause in Passau eingelegt, bevor die Reise mit einem Abendessen im „Gasthof Groß“ in Bergkirchen zu Ende ging. Einigen Mitgliedern hatte der Ausflug so gut gefallen, dass sie sich gleich für den nächsten Ausflug anmeldeten. Angedacht ist, dass die nächstjährige Wochenendreise in Richtung Schwarzwald und ins benachbarte Elsass gehen soll. In der Adventszeit ist aber noch ein Tagesausflug zu einem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt geText: Michael Winkler plant. Dr. Peter Wolfgardt, Foto: Michael Winkler

Die Reisegesellschaft nach der Hafenrundfahrt in Linz.

Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Oberbayern

VKV Laim

„Belohnung“ für fleißige Sammler Berchtesgaden/Schönau – Dieter Eisenträger, Gerhard Krämer, Peter Röhl, Elvira Röhl und Peter Stöckle, allesamt fleißige Spendensammler des Veteranen- und Kriegervereins (VKV) Laim besuchten kürzlich bei schönstem Herbstwetter den Königsee und die Kriegsgräberstätte Berchtesgaden/ Schönau. Mit dieser Fahrt belohnte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge besonders „eingefleischte“ Sammler. Auf dem Programm stand neben dem Besuch der Kriegsgräberstätte mit Kranzniederlegung durch den Volksbund auch eine Schifffahrt auf dem Königsee mit dem bekannten Trompetenecho, die Besichtigung der Kapelle Sankt Bartholomä und ein Spaziergang mit Besichtigung der Watzmann-Nordwand. Text: Gerhard Krämer/Foto: Peter Röhl

KVSV Landsberied

VuRK Gelting/Geretsried

Trauer um Rudolf Hufnagel

Frühschoppen zum Tag der Deutschen Einheit

Landsberied – Der Krieger-, Veteranen- und Soldatenverein (KVSV) Landsberied trauert um sein Ehrenmitglied und langjährigen Beisitzer Rudolf Hufnagel, der am 17. September 2017, im Alter von 80 Jahren verstarb. Vorstand und Kameraden begleiteten ihn mit der Vereinsfahne auf seinem letzten Weg. Rudolf Hufnagel gehörte dem Verein seit 1963 an, wurde 1981 zum Beisitzer gewählt und übte dieses Amt 36 Jahre aus. Über 20 Jahre lang begleitete er die Vereinsfahne bei besonderen Anlässen, eine besondere Ehre für ihn. Dem Verstorbenen lag der KVSV sehr am Herzen, er nahm sich stets Zeit wann immer er gebraucht wurde. Rudolf Hufnagel wurde u.a. mit der Goldenen Ehrennadel des KVSV Landsberied, dem BSBVerdienstkreuz in Silber und Gold und dem großen Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der KVSV verliert mit Rudolf Hufnagel einen treuen und engagierten Kameraden, dem sie immer ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Text: Franz Marx/Foto: Josef Hillmeier

Geretsried – Zu einem Weißwurstfrühstück am Tag der Deutschen Einheit im Vereinsheim konnte der Vorsitzende der Veteranen- und Reservistenkameradschaft (VuRK) Geretsried/Gelting e.V., FredJosef Pelger (l), unter den zahlreichen Gästen auch den BSB-Bezirksvorsitzenden Oberbayern, Dieter Scholle, den Kreisvorsitzenden Paul Anderer sowie Gisela Bechthold, die Bezirksschießsportverantwortliche, begrüßen. Die lockere Atmosphäre in der gemütlichen Vereinsstube, die beinahe zu klein gewesen wäre, Text/Foto: Georg Walz sorgte für angeregte Unterhaltungen.

Mitglied werden! treue Kameraden abonnieren! Förder- und Einzelmitgliedschaft, Abonnement München – Dem Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. (BSB) gehören automatisch die Mitglieder eines dem BSB angeschlossenen Ortsvereins/-kameradschaft an. Darüber hinaus gibt es die Einzel- und Fördermitgliedschaft, beide müssen separat beantragt werden. Im Jahresbeitrag für Einzelmitglieder (26 Euro) ist der Bezug der zweimonatlich erscheinenden Verbandszeitschrift treue Kameraden bereits enthalten. Auch bei den Fördermitgliedern ist die Lieferung der Verbandszeitschrift bereits im Jahresbeitrag von (mindestens) 49 Euro eingeschlossen. Fördermitglieder unterstützen den BSB mit ihrem „nach oben offenen“ höheren Jahresbeitrag in besonderer Weise. Sie erhalten eine Spendenquittung. Bleibt noch anzumerken, dass treue Kameraden auch im Einzelabonnement bezogen werden kann. Das Heft kommt zum Preis von 21 Euro/Jahr alle zwei Monate druckfrisch an die angegebene Adresse. Eine kombinierte Beitrittserklärung (Förderund Einzelmitglieder) und Abonnement-Bestellung finden Sie unter http://www.bsb-1874.bayern/Mitglied-werden/ treue Kameraden 6/2017

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Schwaben

BV Schwaben

Trauer um Christian Kluge Heidenheim – Kurz vor Andruck erreichte uns die Information, dass der langjährige Vorsitzende des Bezirks Schwaben im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V., Oberstleutnant a.D. Ernst-Christian Kluge, am 28. November 2017 im Alter von 86 Jahren verstarb. Die Nachricht macht uns auf allen Ebenen des BSB betroffen, unsere Gedanken sind bei seinen Angehörigen. Mehr in tK 1/2018. Foto: Klaus D. Treude

RK Nordries

Manche Aufgaben hatten es in sich Praktische Ausbildung bei den Nordrieser Reservisten Heuberg – Alljährlich führen die Angehörigen der Reservistenkameradschaft (RK) Nordries eine praktische Ausbildung durch. In diesem Jahr fand sie unter der Leitung des Vorsitzenden Josef Ruhland auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes in Heuberg statt. Gefragt waren bei der Übung Kenntnisse im Umgang mit Karte und Kompass sowie das Zurechtfinden im Gelände unter Anwendung des Bezugspunktverfahrens. Der Marsch erfolgte nach einer genauen Wegebeschreibung. An insgesamt sieben Stationen mussten unterschiedliche Aufgaben wie etwa Kenntnisse in der ABC-Abwehr, Waffenkunde, das Erkennen von verschiedenen Fahrzeugtypen und die Ermittlung der Himmelsrichtung ohne Kompass sowie allgemeine Fragen gelöst werden. Die Übung wurde umgehend ausgewertet und Josef Ruhland nahm die Siegerehrung vor. Bei einer deftigen Brotzeit im Feuerwehrhaus Heuberg, die Hermann Rippl stiftete, fand die diesjährige Übung ihren geselligen Abschluss. Text/Foto: Werner Paa

Nicht ganz einfach zu lösen waren manche der gestellten Aufgaben.

SRK Oettingen

SRK-Schriftführer Paa „schießt“ Kalenderfoto 250 Euro-Spende für die Kameradschaft Nördlingen – Alljährlich erstellt die Raiffeisen-Volksbank Ries in Nördlingen den Rieser Heimatkalender mit einer Auflage von 6.000 Exemplaren, der für Kunden und Mitglieder in den Geschäftsstellen kostenlos erhältlich ist. Dafür wird ein Fotowettbewerb für die Monatsbilder des Kalenders ausgeschrieben, an dem sich die gesamte Bevölkerung beteiligen kann. Eine Jury wählte unter den 300 Einsendungen zwölf Preisträger für die einzelnen Monate aus. Die Preisträger durften Vereine, denen die Bank eine Spende zukommen lässt. Eines der Siegerbilder stammt von Werner Paa (l), Schriftführer der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Oettingen. An die SRK mit ihrem Vorsitzenden Josef Ruhland (r) ging auch auf Paas Vorschlag hin die Spende in Höhe von 250 Euro. Bei der Übergabe an die Vereine sagte der Vorstandsvorsitzende Paul W. Ritter: „Sie sehen, dass Ihre Arbeit in der Region wertgeschätzt wird.“ Text: Werner Paa/Foto: Christina Zuber

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Selbstständige Kameradschaften

RK Wisserland

5. Wissener Freiwilligentag: Wisserländer Reservisten packten kräftig an Patenschaft über Kriegerdenkmal in Schönstein übernommen Wissen – Beim diesjährigen Freiwilligentag der Verbandsgemeinde Wissen wurden wieder viele ehrenamtliche Projekte von Müllsammelaktionen über Reinigungsarbeiten an Denkmälern mit Restaurationsarbeiten, Freischneidearbeiten an Wanderwegen bis hin zum Einrichten von Sitzgelegenheiten an der Wissener Siegpromenade, angepackt. „Freiwillig und ehrenamtlich für einen Tag – ich engagiere mich!“ – so lautete auch das Motto des fünften Freiwilligentages in der Verbandsgemeinde Wissen. Mit diesem Impuls zum Wohle der Allgemeinheit konnten wieder viele Menschen aus der Region mit zwölf Projekten vereint und begeistert werden. Die Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland mit ihren Ortsverbänden im Landkreis Altenkirchen beteiligte sich bereits zum dritten Mal an dem Freiwilligentag. Zunächst nahmen sich die Reservisten dem Denkmal in den Wissener Steinbuschanlagen aus dem Jahre 1876 mit einer groß angelegten Säuberungsaktion an, das zu

Ehren der Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 errichtet wurde. Dann verlegten die Männer zum Kriegerehrenmal auf dem katholischen Friedhof in Schönstein, wo umfangreiche Reinigungsarbeiten sowie Mähen und Freischneiden einer wuchernden Hecke auf dem Programm standen. Die Reservisten verfügen über profunde Kenntnisse in der Grabpflege, resultierend aus den zahlreichen, jahrelangen Arbeitseinsätzen auf der Freusburger Kriegsgräberehrenstätte. Mit Motorsense, Freischneider und Heckenschere wurde das Ehrenmal freigeschnitten und Reinigungsarbeiten durchgeführt. Während der Reinigungsarbeiten zollten Verantwortliche, Anwohner und Friedhofbesucher den Schaffenden großes Lob für ihr ehrenamtliches Engagement. Ein gemeinsames gemütliches Grillen für alle Helfer und Helferinnen des Tages am Schüt-

zenhaus in Schönstein rundete den 5. Freiwilligentag ab. Die Reservistenkameradschaft Wisserland wird sich zukünftig auch um die Kriegsgräberehrenstätte in Wissen-Schönstein, die in Trägerschaft der Verbandsgemeinde Wissen steht, kümmern. RK-Vorsitzender Axel Wienand betonte, man wolle schließlich außerhalb der Freiwilligentage auch in Wissen, dem RK-Vereinssitz, die Pflegeeinsätze als ständiges Institut in den Jahresablauf integrieren. Zudem soll damit auch ein Zeichen der Verbundenheit und Dankbarkeit für die jahrelange Unterstützung des Bürgermeisters und der Verbandsgemeindeverwaltung Wissen gesetzt werden. Text: aw

Nachdem das Denkmal in den Wissener Steinbuschanlagen aus dem Jahre 1876, das zu Ehren der Gefallenen der Kriege 1866 und 1870/71 errichtet wurde, grundgereinigt wird, werden auch Foto: Gerd Kaminski die Stufen von Moos und Algen befreit.

Mit allerhand Gartengerät bewaffnet wird das Ehrenmal auf dem katholischen Friedhof in Schönstein auf Vordermann gebracht. Foto: Axel Wienand

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Sportschützen

KV Lichtenfels (Oberfranken)

Sieger des Kreisvergleichsschießens geehrt

Alle Gewinnerinnen und Gewinner mit Schießwart Bernd Höppel (l.) und dem Vorsitzenden der SK Mistelfeld, Jürgen Panzer (3.v.r.). Mistelfeld – Im Juli hatte die Soldatenkameradschaft (SK) Mistelfeld die Schießgruppen des Kreisverbandes (KV) Lichtenfels zum Vergleichsschießen eingeladen. 99 Schützen folgten der Einladung. Nun fand

in der Alten Schule Mistelfeld die Siegerehrung statt. Die SK Obersdorf stellte mit 24 Schützen die meisten Teilnehmer und erhielt aus den Händen des Mistelfelder Schießwartes

Bernd Höppel einen Gutschein. Gemeinsam mit dem SK-Vorsitzenden Jürgen Panzer führte Höppel die Siegerehrung durch. Text/Foto: Jürgen Panzer

i Ergebnisse Einzel Schüler I Mädchen: 1. Cora Dorsch (205,6 Ringe), 2. Melissa Morzik (205,0), 3. Emelie Hübner (203,4); Schüler I Jungen: 1. Paul Kraus (196,0), 2. Collin Gack (185,6), 3. Thilo Leicht (178,0); Schüler II: 1. Michael Müller (192,2); Jugend: 1. Jana Dorsch (187,0), 2. Ilona Stindl (186,7 ), 3. Fabian Schlesinger (181,2 ); Damen: 1. Sandra Gack (190,3), 2. Katja Müller (188,4 ), 3. Laura Stindl (181,5); Schützen: 1. Johannes Ritz (202,0), 2. Norbert Lurtz (186,2), 3. Mario Bartsch (182,4); Damen-Senioren: 1. Manuela Stindl (203,6), 2. Doris Dorsch (200,4), 3. Pia Schwemmlein (198,5); Senioren: 1. Manfred Endres (199,0), 2. Walter Lazarus (198,9), 3. Frank Kubat (198,8); DamenSenioren I: 1. Theresia Ruppenstein (200,5), 2. Karin Maurer und Christine Kraus (198,8); Senioren I: 1. Edgar Föhrweißer (201,1), 2. Georg Spörlein und Ottmar Kraus (199,5). Luftpistole: 1. Thorsten Reuther (180,4 ), 2. Markus Stuckert (179,8 ), 3. Edgar Föhrweißer (177,3 ). Mannschaftswertung Schüler I Mädchen: 1. Emelie Hübner, Cora Dorsch und Melissa Morzik/Obersdorf (614,0); 2. Helen Hanft, Emilly Schorn und Thilo Leicht/Neuensee (531,9 ); Jugend: 1. Fabian Schlesinger, Ilona Stindl und Jana Dorsch/Obersdorf (554,9 ); Damen: 1. Daniela Schlesinger/Anger, Laura Stindl und Katja Müller/Obersdorf (533,8 ); Schützen: 1. Christian Stadler, Christian Schorn und Sandra Gack/Neuensee (527,1 ), 2. Alexander Müller, Michael Dauer und Roland Dauer/Weismain (514,0), 3. Sascha Kubat, Isabell Ender und Olaf Kellner/Trieb (464,7 ); Damen-Senioren: 1. Daniela Schlesinger, Doris Dorsch und Manuela Stindl/Obersdorf (599,7 ), 2. Helene Opel, Christine Kraus und Carola Lazarus/Trieb (580,7 ); Senioren: 1. Siegfried Kittelmann, Walter Lazarus und Frank Kubat/Trieb (583,8 ), 2. Pia und Herbert Schwemmlein und Manfred Endres/Oberwallenstadt (570,6 ), 3. Platz Clemens Schmid, Anton Gründel und Sonja Böhling/Schwabthal (568,6 ); Senioren I: 1. Christian v. Block, Peter Hartmann und Hilmar Schütz/Kösten (586,0), 2. Udo Rudel, Günter Zachmann und Ottmar Kraus/Obersdorf (585,4 ), 3. Hans Ruscher, Johann Barnikel und Barbara Barnikel/Oberwallenstadt (560,4 ). Luftpistole: 1. Thorsten Reuther, Uwe Gack und Isabell Ender/Trieb (513,1 ), 2. Frank Kubat, Matthias Gack, Walter Lazarus (512,6 ), 3. Walter Dorsch, Thiemo Schlesinger, Fabian Schlesinger/Obersdorf (480,7 ).

Gute Schießleistungen könnte man doch auch mit einem Jahresabonnement treue Kameraden (21 Euro inkl. Versandkosten für 6 Ausgaben) belohnen! Bestellungen bitte an die BSB-Landesgeschäftsstelle (Adresse: s. Impressum S. 3).

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Sportschützen

KV Tirschenreuth (Oberpfalz)

Belohnung für gute Schießleistungen

Die Gruppe der Preisgewinner mit Kreisschießwart Josef Peter (sitzend vorn r.).

Schönkirch – Anfang September fand das Kreiskameradschaftsschießen des Kreisverbands (KV) Tirschenreuth im Schützenheim in Wildenau statt. Jetzt wurden die Preise im Gasthof zur Sonne (Preisinger) in Schönkirch überreicht. Neben den Mitgliedern des KV nahmen auch die Kameradschaften Thiersheim, Seußen und Marktredwitz aus Oberfranken sowie der Schützenverein Wildenau teil. Der besondere Dank des Kreisschießwartes Josef Peter galt dem Schützenverein Wildenau für die Bereitstellung seines Schützenheims zur Durchführung des Schießens. 44 Schützinnen und Schützen hatten am Wettbewerb mit Kleinkaliber teilgenommen. Die jeweils drei Erstplatzierten eines Wettbewerbs zeichnete Peter mit einem Pokal aus. Den Wanderpokal Luftgewehr/Luftpistole holte sich der Deutsche Soldatenbund Liebenstein, den Wanderpokal Senioren Luftgewehr/Luftpistole die Kameradschaft Thiersheim und den Wanderpokal Kleinkaliber die KSK Wildenau. Text/Fotos: Max Röckl

Die 3 Pokalgewinner (v. l.): Gabriele Loch von der Kameradschaft Thiersheim, Anton Walter von der KSK Wildenau, Bernhard Weber vom Deutschen Soldatenbund Liebenstein und Kreisschießwart Josef Peter.

i Einzelergebnisse: Luftgewehr: Jungschützen – 1. Alina Platzer, 2. Anna Hildebrand und 3. Marius Würner; Damen – 1. Franziska Zölch, 2. Marina Schorr und 3. Claudia Kutzer; Damen-Senioren – 1. Ursula Seidel, 2. Gabriele Loch und 3. Christiane Thoma; Senioren – 1. Bruno Salomon, 2. Karl Birner sen. und 3. Alfons Reithmeier; Schützen – 1. Konrad Hart, 2. Wolfgang Weig und 3. Andreas Riebl. Kleinkaliber: Damen – 1. Ute Schneider, 2. Beate Ruppert und 3. Jasmin Jung; Schützen – 1. Bruno Salomon, 2. Lothar Wolfrum und 3. Josef Schneider; Jungschützen – 1. Emanuel Schmid, 2. Peter Schuller und 3. Bastian Wolfrum. Luftpistole: Damen-Senioren – 1. Ursula Seidel, 2. Gabriele Loch und 3. Christa Hartwich ; Senioren – 1. Karlheinz Seidel, 2. Erwin Anneser und 3. Karl Birner sen.; Schützen – 1. Bernhard Weber, 2. Rudi Rath und 3. Josef Rath. Mannschaftswertung: Jungschützen Luftgewehr – 1. Schützenverein Wildenau II, 2. Thiersheim und 3. Schützenverein Wildenau I; Damen Luftgewehr – 1. Deutscher Soldatenbund Liebenstein I; Senioren Luftgewehr – 1. Ö.K.K. Waldsassen I, 2. Thiersheim I und 3. Seußen I; Schützen Luftgewehr – 1. SK Griesbach, 2. Schützenverein Wildenau 1; Jungschützen Luftpistole – 1. Deutscher Soldatenbund Liebenstein; DamenSenioren Luftpistole – 1. Seußen; Senioren Luftpistole – 1. Ö.K.K. Waldsassen, 2. Kameradschaft Thiersheim; Schützen Luftpistole – 1. SRK Bärnau; Damen Kleinkaliber – 1. SRK Großkonreuth; Schützen Kleinkaliber – 1. SRK Großkonreuth III, 2. Ö.K.K. Waldsassen I und 3. SK Griesbach I. treue Kameraden 6/2017

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Sportschützen

KV Wunsiedel (Oberfranken)

Ehre, wem Ehre gebührt Thiersheim – „Wir sind kein Verein alter Männer, die Schwarz tragen und dem Soldatentum nacheifern. Wir sind nicht politisch, wir sind überparteilich und verhalten uns loyal“, begrüßte Siegfried Haas, der Kreisvorsitzende des Bayrischen Soldatenbunds (BSB), Ende September die Anwesenden, darunter zahlreiche Ehrengäste, in der voll besetzten Halle des Gasthofs Kastaniengarten zum Ehrenabend. Der Soldatenbund hatte alle Mitglieder und Interessierten zu dem Abend mit Rahmenprogramm eingeladen, unter anderem standen Auszeichnungen für langgediente Mitglieder sowie Ehrungen für sportliche Leistungen im Schießen an. „Es wäre sehr schön, wenn unsere Bayrischen und Bundesdeutschen Meister im Sportschießen auch bei den Sportlerehrungen gewürdigt werden“, kritisierte der Kreisvorsitzende. Grund für die Anmerkung ist die Tatsache, dass die Mitglieder des BSB stets erfolgreich bei Schießwettbewerben antreten, jedoch nicht bei Siegerehrungen von Stadt- oder Landratsamt berücksichtigt werden, da sie nicht zur offiziellen Wertung zählen. Daher bot der Bunte Abend nun den Rahmen, um die sportlichen Leistungen der BSB-Schützen zu würdigen. Daher erhielten zahlreiche Schützinnen und Schützen Urkunden nebst Ehrennadeln aus der Hand von Landrat Dr. Karl Döhler: „Diese ausgezeichneten Schützen gelangten mit ihren Schießergebnissen je-

weils unter die ersten drei Plätze einer Meisterschaft auf Landes- oder Bundesebene.“ „Den BSB gibt es bereits seit dem Jahre 1874, er hat zwei Weltkriege überlebt. In den 1950er Jahren wurden Orts- und Kreisverbände wieder neu gegründet auf den Sockeln der vorhandenen Vereine“, informierte der Kreisvorsitzende. Der Landrat dankte Siegfried Hass für sein Engagement

im BSB, der sich mit solchen Veranstaltungen nach außen hin hervorragend präsentiert. „Das Ehrenamt ist wichtig für die Gesellschaft, im Landkreis Wunsiedel gibt es sehr viele Ehrenamtliche in allen Belangen. Sportvereine oder Verbände und soziale Einrichtungen brauchen diese Unterstützung zum Überleben, denn Ehrenamt heißt Verantwortung zu übernehmen“. Der oberfränkische BSB-Bezirksvorsitzende Dr.

i Für ihre hervorragenden Schießleistungen wurden ausgezeichnet: Thomas Dobner, Sarah Dobner, Peter Sommerer, Hartmut Sommerer, Fritz Pokorny, Siegfried Haas, Walter Ditz, Daniel, Horst Gärtner, Helmut Reuther, Heike Reuther, Sven Küspert, Stefan Riedl, Martin Paa, Marita Scharf, Helmut Wagner (SK Schirnding); Dominic Perschke, Erika Perschke, Sven Perschke, Dieter Bauer, Reinhard Schramm, Hans Wenner (SK Röthenbach); Ursula Seidel, Karlheinz Seidel, Horst Glässel, Erwin Anneser, Renate Horn, Renate Flauger, Christa Hartwich, Heinrich Bernath, Reinhard Hahn, Sebastian Hammerschmidt, Manfred Hartwich (SK Seussen); Jonas Wollermann, Fabian Regnet, Gabi Loch, Heinz Loch, Peter Neumüller, Wolfgang Kropf, Osman Cankurt, Alfons Reithmeier, Johann Riedlinger (SK Thiersheim). Wurden für ihre Vereinstreue geehrt: Hans Bönisch, Wolfgang Perschke (SK Arzberg); Peter Neumüller, Wolfgang Schmidt, Alfons Reithmeier (SK Thiersheim); Bernhard Scherzer, Franz Mutz (SK Bernstein); Heinz Stöckl (SK Brand); Max Ernst, Ernst Reisinger (SK Schirnding); Christa Hartwich, Manfred Hartwich, Helmut Rieß, Siegfried Haas (SK Seussen); Karl Kreger (SK Mühlbühl); Hans Wenner, Reinhard Schramm (SK Röthenbach); Manfred Titzmann (SK Tröstau); Hans Flügel (SK Schönbrunn); Karl Schmidt (SK Voitsumra).

Ehrungen Schützen: Zahlreiche Schützinnen und Schützen erhielten Urkunden nebst Ehrennadeln für ihre sportlichen Leistungen.

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Sportschützen

Klaus-Dieter Nitzsche beteuerte die gute Zusammenarbeit im Bezirk. Gemeinderat Robert Lang freute sich, dass der Bunte Abend in Thiersheim stattfand. Der Gesangverein Thiersheim unter Leitung von Reinhardt Jentsch sowie ein Alleinunterhalter umrahmten den Abend musikalisch, Christa Hartwich und Siegfried Haas sorgten mit lustigen Sketcheinlagen für Erheiterung. Bis in die späten Abendstunden wurde gefeiert und sich angeregt unterhalten. Text/Fotos: Michael Meier

Ehrungen BSB: Langjährige Mitglieder wurden mit Holztafeln mit dem BSB-Wappen für ihre Treue geehrt.

Bezirksschießwart Unterfranken zurückgetreten Gerhard Heilmann ist vom Amt des Bezirksschießwarts Unterfranken zurückgetreten. Seine Aufgaben nimmt bis zur Wahl eines Nachfolgers sein Stellvertreter Joachim Falkenberg wahr. Quelle: BSB-BV UFr

BSB-Sportschützen

Die Zukunft ins Visier genommen Sportschützen wollen im Januar eine neue Führungsmannschaft wählen Nürnberg – Mit einer neuen Führungsmannschaft wollen die BSB-Sportschützen ab Januar 2018 in die Zukunft starten. Bei einem Treffen von 58 Bezirks-, Kreis- und Vereinsschießwarten am 12. November in Nürnberg wurde ein Wahlvorschlag erarbeitet, über den bei der Versammlung am 14. Januar 2018 in Michelau abgestimmt werden soll. Die Kreisschießwarte werden den Vorschlag in den verbleibenden Wochen in ihren Bereichen vorstellen. Die Neuwahl wurde erforderlich, da kürzlich mehrere Vorstandsmitglieder samt Landesschießwart von ihren Ämtern zurückgetreten waren (tK berichtete). Die Tagungsteilnehmer wünschten sich einen Landesschießwart, der kooperativ führt und nach Innen und Außen harmonisch kommuniziert. Führungsstärke und Erfahrung im Umgang mit Mitarbeitern sind, neben den Fachkenntnissen in Schießsport und Recht, wichtige Grundlagen für dieses Amt.

Die Anwesenheit hochrangiger BSB-Funktionäre – hier mit Mikrofon Vizepräsident Dr. Klaus-Dieter Nitzsche – ist ein Beweis für den hohen Stellenwert, den die Sportschützen im Verband haben. treue Kameraden 6/2017

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Sportschützen

Dass das Sportschützenwesen im Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. (BSB) höchsten Stellenwert besitzt, bewies die Teilnahme hochrangiger BSB-Funktionäre mit den stellvertretenden Präsidenten und Bezirksvorsitzenden, Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (Oberfranken), Wolfgang Niebling (Mittelfranken), Horst Embacher (Oberpfalz), Die-

ter Scholle (Oberbayern), sowie Schatzmeister Franz Leckenwalter und dem Landesreservistenbeauftragten Christian Emmerling. Neben der Diskussion um die zukünftige Führung der Sportschützen ging es einmal mehr um die elektronische Verwaltung mit DAVID 21. Nach wie vor gibt es da in den

Kameradschaften offene Fragen und Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung. Die Punkte wurden den Verantwortlichen zur Klärung zugeleitet, die verbesserte und vereinfachte Handhabung des Programms ist ohnehin bereits vorgesehen. Text: Stephan Bichlmeir/tK Fotos: Christian Emmerling

58 Bezirks-, Kreis- und Vereinsschießwarte des BSB hatten sich im November in Nürnberg versammelt.

xBitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; Schwaben: Manfred Thorwarth, Email: mgthorwarth@web.de Sportschützen: Sonja Dendorfer, Email: dendorfersonja@gmail.com * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter http:// www.bsb-1874.bayern/Verbandsmagazin-und-Presse/Verbandsmagazin/Redaktionelle-Hinweise-tK/

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Reservisten

Tradition und Innere Führung als Schwerpunktthemen Reservisten-Informations-Seminar des BSB am Ausbildungszentrum der Pioniere in Ingolstadt Ingolstadt – Zum 17. BSB-Reservisteninformationsseminar fanden sich 60 Reservisten und ehemalige Soldaten aus ganz Bayern und darüber hinaus an der Pionierschule in Ingolstadt ein. Breiten Raum nahmen die Themen Tradition und Innere Führung ein. Der Landesreservistenbeauftragte des BSB, Christian Emmerling, leitete die Tagung.

B

undesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat einen neuen Traditionserlass für die Bundeswehr vorgelegt. Das meldete SPIEGEL online am 20.11.2017. Weder die Wehrmacht noch die ehemalige Armee der DDR dürften ein Vorbild für die Truppe sein. „Für die Streitkräfte eines freiheitlichen demokratischen Rechtsstaates ist die Wehrmacht als Institution nicht sinnstiftend“, heißt es wörtlich in dem zehnseitigen Entwurf, der dem SPIEGEL vorliegt.

Nach Begrüßung und Einführung durch Präsident Richard Drexl, der einen Neuanfang der Bundeswehr einforderte und mit Argwohn der Neuausgabe des Traditionserlasses der Bundeswehr entgegensieht, folgte der Vortrag „Einführung in die Traditionen der Bundeswehr“ durch Oberstleutnant d.R. Roland Schmieder. Er thematisierte anhand verschiedener Beispiele die gegenwärtige Situation in unserer Armee. Der obligatorische Kameradschaftsabend mit Gesang und einem reichhaltigen Buffet zog sich mit interessanten Gesprächen im Casino bis nach Mitternacht hin und beschloss den ersten Seminartag. Rechtsanwalt und Oberst d.R. Rainer Thesen referierte anderntags zum Thema „Ein neuer Traditionserlass für die Bundeswehr“. Er fragte, ob dieser nötig sei oder ob nicht auch eine Überarbeitung bzw. Anpassung des vorhandenen Erlasses genüge. Nach seiner Auffassung wird Tradition nicht begründet – sie entsteht. Er thematisierte das politisch-historische Verständnis deutscher Geschichte unter Ein-

beziehung der Wehrmacht sowie der Vorgängerarmeen mit Blick auf die militärischen Leistungen deutscher Soldaten. Der Soldat habe die politische Macht militärisch durchzusetzen – dies sei seine Kernkompetenz, kämpfen und auch töten müssen gehörten dazu. Oberst a.D. Klaus Hammel sprach anschließend über „Die Traditionspflege in der Bundeswehr – eine Bewertung nach Anspruch und Wirklichkeit“. Die Suche nach Wehrmachtsrelikten und deren Eliminierung aus der Bundeswehr bezeichnete er als Form des Exorzismus. Keine Gesellschaft könne auf Traditionen verzichten. Sie könne auch nicht von oben verordnet werden, denn der Beruf des Soldaten sei kein Beruf wie jeder andere. Das militärische Handwerk und die Tapferkeit müssten im Vordergrund stehen. BSB-Ehrenpräsident Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt zeigte in seinem Vortrag „Mythos Innere Führung“ auf, dass diese zu einem Teil der Tradition geworden ist. Er ging u.a. auf ihre Entstehung anfangs der fünfziger Jahre ein: sie sollte eine zeitge-

Das diesjährige Reservisten-Informationsseminar fand in den hellen, modernen Räumen des Ausbildungszentrums der Pioniere in Ingolstadt statt. treue Kameraden 6/2017

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Reservisten

mäße Menschenführung und eine adäquate Behandlung des Soldaten beinhalten, ohne intensive Fürsorge könne keine Armee lange bestehen. Abschließend griff Präsident Drexl im Rahmen einer Aussprache die wesentlichen Thesen der Vorträge auf. Es herrschte große Einigkeit unter den Teilnehmern der Veranstaltung darin, dass die derzeitige Führung die historischen Grundlagen der deutschen Armee beschädige in ihrem Versuch

der Tabuisierung großer Teile der deutschen Geschichte. Christian Emmerling verdeutlichte die aktuelle und zukünftige Reservistenarbeit anhand eines Lichtbildervortrages. Hauptmerkmale seien weiterhin die Multiplikatorenrolle sowie die Mittlertätigkeit von Reservisten in der Gesellschaft für die aktuellen Aufgaben der Bundeswehr. Er ging insbesondere auf die Vorschriftenlage ein und rief zur Nachwuchswerbung auf.

Handwerkszeug für Mittler aufgefrischt Koblenz – Mit der Bundeswehr im Wandel, neuen Anforderungen an die Sicherheitspolitik, steigender Terrorgefahr und Bedrohungen aus dem Cyberraum beschäftigte sich Ende Oktober das Sicherheitspolitische Seminar für Reservisten am Zentrum Innere Führung. Unter den Teilnehmern – Reservisten aus ganz Deutschland – waren mit Oberstleutnant d. R. Christian Emmerling (Landesreservistenbeauftragter und Kreisvorsitzender Neumarkt/OPf) sowie Oberleutnant d.R. Peter Baumann (stellvertretender Bezirksvorsitzender BV Mittelfranken und Kreisvorsitzender KV Nürnberg) auch Mitglieder des Bayerischen Soldatenbundes (BSB), um ihr für die sicherheitspolitische Arbeit und Mittlertätigkeit notwendiges Wissen aufzufrischen. Emmerling und Bau-

mann nutzten zudem die Gelegenheit, die Dozenten und anderen Seminarteilnehmer über den BSB zu informieren. Neben Seminarbausteinen zu deutscher Sicherheitspolitik und kollektiven Sicherheitssystemen wie der NATO bekamen die 18 Teilnehmer die Gelegenheit, sich mit Menschenfuhrung und Rechtsfragen im Einsatz zu befassen. Folgende Themen werden vertieft: O Neuausrichtung der Bundeswehr O Interkulturelle Kompetenz in der Bundeswehr O Strafrechtliche Verantwortlichkeit von Soldaten im Auslandseinsatz O Aktuelle Sicherheitspolitische Themenstellungen O Tradition Text: Peter Baumann

Präsident Drexl dankte allen Gastvortragenden, denen bereits ein BSB-Bocksbeutel überreicht wurde. Er schloss die Informationsveranstaltung mit der besonderen Anerkennung an den Kommandeur des Pionierausbildungszentrums für die Möglichkeit der Ausrichtung des Seminares. Längst nicht alle militärisch Verantwortlichen in Bayern würden die Reservistenarbeit in der möglichen und gebotenen Form unterstützen. Text/Foto: Christian Emmerling

VdRBw-Vizepräsident Knoll zurückgetreten Berlin/Bonn – Der Vizepräsident für Mitgliedergewinnung und -service im Reservistenverband (VdRBw), Oberst d.R. Dr. Stefan M. Knoll, hat sein Amt zur Verfügung gestellt. Das Präsidium des Verbandes bedauere die Abgabe des Amtes des Vizepräsidenten zutiefst, heißt es in einer Pressemeldung des Verbandes vom 05.10.17. Quelle: VdRBw

Lehrgang „Der Reservist als Mittler in der Öffentlichkeit“ Auch 2018 finden wieder vier Durchgänge des Lehrgangs „Der Reservist als Mittler in der Öffentlichkeit“ am Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr in Strausberg statt. Termin: Bewerbungsschluss: 19.02.–23.02.2018 08.12.2017 02.07.–06.07.2018 20.04.2018 20.08.–24.08.2018 08.06.2018 05.11.–09.11.2018 24.08.2018 (Änderungen vorbehalten)

Christian Emmerling (l.) und Peter Baumann an der „Wiege der Bundeswehr“. Foto: Ch. Emmerling

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Die Lehrgänge sind für Reservisten ausgeschrieben und finden in Uniform statt. Neben aktuellen sicherheitspolitischen Themen werden vor allem didaktische Inhalte zur praktischen Anwendung vermittelt. Ihre Bewerbung zur Teilnahme senden Sie bitte mit Lebenslauf unter Angabe von ggf. Mandat/Funktion sowie Adresse und Personenkennziffer an das Sachgebiet Sicherheitspolitische Arbeit des VdRBw: sicherheitspolitik@reservistenverband.de Weiterführende Informationen zum Lehrgang finden Sie unter http://tinyurl. com/zm9acy3. Bei Rückfragen steht Ihnen das Sachgebiet Sicherheitspolitische Arbeit unter sicherheitspolitik@reservistenverband.de oder 0228/25909-31 (Fr. Kleßen) gerne zur Verfügung. Quelle: VdRBw


Volkstrauertag 2017 Am 19. November 2017 wurden überall im Lande Gedenkfeiern zum Volkstrauertag durchgeführt. Der Gedenktag hat eine lange Tradition. Am 5. März 1922 fand die erste offizielle, vom Volksbund initiierte Volkstrauertagfeier in Berlin statt. Reichstagspräsident Paul Löbe stellte bereits damals den Gedanken der Versöhnung und Verständigung in den Mittelpunkt seiner Ansprache. 1935 wurde die Durchführung des „Heldengedenktages“ – wie er nun hieß – der Wehrmacht und der NSDAP übertragen. 1948 wurde der Volkstrauertag in den drei westlichen Besatzungszonen wieder eingeführt.

Zentrale Gedenkfeier in Berlin Die erste zentrale Gedenkfeier nach dem Krieg wurde 1952 im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn durchgeführt, ab 1992 fand die zentrale Gedenkstunde der Bundesregierung zum Volkstrauertag in der Berliner Philharmonie statt, seit 1999 im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes. Die

diesjährige Feier stand unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble. General a.D. Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, hielt die Begrüßungsansprache, Jüri Ratas, estnischer Ministerpräsident und Präsident des Rates der Europäischen Union, die Gedenkrede. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier sprach das Totengedenken.

Gedenken in der Münchner Residenz … „Der Volkstrauertag“, so der Vorsitzende des Landesverbands Bayern des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Regierungspräsident a.D. Wilhelm Wenning in seiner Ansprache am 19. November 2017 in der Münchner Residenz, „ist ein Tag des Innehaltens, der Erinnerung, des Gedenkens an alle Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaften, gleich welcher ideologischen Ausrichtung. Deshalb ist und bleibt der alljährliche Volkstrauertag zeitlos.“ Wenning forderte, die weltweit auf

Berlin – Die zentrale Gedenkfeier der Bundesregierung fand im Plenarsaal des Bundestages im Reichstagsgebäude statt. – Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

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den Inschriften vieler Kriegsgräberstätten festgehaltene Botschaft „MORTUI VIVENTES OBLIGANT – Die Toten verpflichten die Lebenden“ den nachwachsenden Generationen zu vermitteln. „Das muss uns allen ein gemeinsames Anliegen sein.“ Die Gedenkrede für die Bayerische Staatsregierung hielt Ilse Aigner, Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Das Totengedenken las Reinhold Bocklet, I. Vizepräsident des Bayerischen Landtags.

… und überall in Bayern In die Vorbereitung und Durchführung der Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag bringen sich Jahr für Jahr vielerorts Mitglieder der BSB-Ortsvereine tatkräftig ein. Unsere Bilderstrecke gibt einen bescheidenen Einblick in die Aktivitäten an einigen Orten. In Ebern legten ehemalige Soldaten des Panzergrenadierbataillons 101 / 103, und des Panzeraufklärungsbataillons 12 bereits zwei Tag zuvor am Ehrenhain an den Ge-


München – An der Gedenkfeier in München nahmen zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik, Streitkräften und Verbänden teil. BSB-Präsident Richard Drexl, Oberst a.D. (hier mit dem Vorsitzenden Bayern des Reservistenverbandes, Oberstleutnant d.R. Prof. Dr. Friedwart Lender (vorn), legte den Kranz der Arbeitsgemeinschaft der Reservisten-, Soldaten- und Traditionsverbände in Bayern (ARST) am Kriegerdenkmal im Hofgarten nieder. (Foto: Volksbund / Markus Umert)

denksteinen beider Bataillone Kränze nieder. Die 2. Bürgermeisterin, Gabi Rögner, mahnte und ermutigte gleichzeitig dazu, den Menschen in Not beizustehen. Mit Blick auf Krieg, Terror und Mord weltweit, dem wachsenden Zulauf zu Naziparteien und anderen extremistischen Gruppierungen, wie auch der Unberechenbarkeit von Staatsvertretern in Ost und West, wo Menschenrechte mit Füssen getreten werden, mahnte sie, dass „es noch lange nicht Schluss sein darf mit der Erinnerung an die Schreckensherrschaft aus unserer eigenen Geschichte und vergangenen Zeit.“ Rögner dankte allen, die sich für die Erinnerung engagieren und jenen, die sich – wie die Bundeswehrsoldaten – aktiv für „unser Land und unsere Werte“ einsetzen. In Hemau wird traditionell am Vorabend des Volkstrauertages der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt gedacht. In diesem Jahr erinnerten Bürgermeister Hans Pollinger, der Vorsitzende der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung Alfons Kollmer, VdK-Vorsitzender Martin Preuschl sowie Stadtpfarrer Thomas Gleißner und Pfarrer Max Lehnert an das Leid früherer Generationen und sprachen erkennbare Fehlentwicklungen unserer Gesellschaft an. Pollinger appellierte daran, den Volkstrauertag als Verpflichtung zu verstehen, denn „wer seine Vergangenheit vergisst, setzt sich der Gefahr aus, sie zu wiederholen“. Er zeigte dabei auf, dass die Zeilen des Deutschlandliedes Leit- und Wertebild für unsere Gesellschaft sein sollten.

Laim – Gerhard Krämer (r), Vorsitzender des Veteranen- und Kriegervereins (VKV) Laim, nahm mit einer Abordnung seiner Kameradschaft an der von ihm vor sieben Jahren ins Leben gerufenen Gedenkfeier teil. – Foto: Clemens Tix treue Kameraden 6/2017

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Volkstrauertag 2017 In Gefrees widerlegte Bürgermeister Harald Schlegel Einwände gegen den Sinn der Gedenkfeiern zum Volkstrauertag mit den Worten von Erich Kästner: „Vergangenheit muss reden und wir müssen zuhören, vorher werden wir keine Ruhe finden!“ Er erinnerte dabei nicht nur an die Schrecken der beiden Weltkriege, sondern auch an das sinnlose Töten in der jetzigen Zeit. Auch in Kareth gedachte man der Opfer von Krieg und Gewalt. Die örtliche Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) hatte nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Elisabeth am Kriegerdenkmal bei der Kirche eine Totenehrung organisiert. Nach den Ansprachen von Bürgermeister Christian Hauner sowie Franz Koller von der KSRK legten sie einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Als besondere Attraktion sangen dazu Mitglieder der Regensburger Domspatzen das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“, musikalisch begleitet von den Karether Bläsern.

Ebern – Der ehemalige englische Militärpfarrer, Referent Stockbridge, sprach neben der 2. Bürgermeisterin Gabi Rögner bei der Gedenkfeier in Ebern. – Foto: Peter Vietze

G Dittenheim – In Dittenheim legten Bürgermeister Günter Ströbel (l) und der Vorsitzende der örtlichen Soldaten- und Kriegerkameradschaft, Michael Walther, Kränze am Ehrenmal nieder. Zuvor hatte der Bürgermeister Günter Ströbel die „immense Dimension von Leid“ anhand historischer Ereignisse in Erinnerung gerufen. – Foto: Uli Gruber

Gefrees – Bürgermeister Harald Schlegel, Pfarrer Andreas Gebelein und der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft Gefrees Gerhard Bauer (v.l.) sprachen bei der Gedenkfeier in Gefrees. – Foto: Werner Schreiner

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Hemau – In Hemau wurden Kränze an der Kriegergedächtniskapelle und – nach dem Gedächtnisgottesdienst in der Stadtpfarrkirche – am Hauptkriegerdenkmal (li. Foto) auf der Stadtplatzterrasse niedergelegt, bei der Kriegergedächtniskapelle sprach SKK-Vorsitzender Alfons Kollmer das Totengedenken (re. Foto). – Fotos: Alfons Kollmer

Der Volkstrauertag sei heute bedeutsamer denn je, sagte der Vorsitzende des Veteranen- und Kriegervereins (VKV) Laim, Gerhard Krämer, bei der Gedenkfeier am Laimer Ballauf-Feldkreuz in München. Die Laimer Bürgerinnen und Bürger nahmen rege Anteilnahme an der Gedenkfeier, die Krämer vor sieben Jahren ins Leben rief. „Ein Patriot liebt sein Vaterland, ein Nationalist verachtet die Vaterländer der anderen.“ Diese Aussage des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau stand im Mittelpunkt der Ansprache des Vorsitzenden der Soldatenkameradschaft Marxgrün, Michael Quecke. Seit 1988 wird die Feier durch Ansprachen eines Nailaer Bürgermeisters und von Michael Quecke gestaltet.

Kareth – Mitglieder der KSRK Kareth hielten Ehrenwache vor dem örtlichen Kriegerdenkmal. – Foto: Josef Dummer

Marxgrün – Nach Ansprachen eines Nailaer Bürgermeisters und des Vorsitzenden der Soldatenkameradschaft (SK) Marxgrün, Michael Quecke, wurden unter den Klängen des „Liedes vom guten Kameraden“ Kränze der Stadt Naila und der Marxgrün niedergelegt. Ein abschließendes Gebet von Pfarrer Rudolf Binding beendet die würdevolle Feier. – Foto: Theresa Quecke treue Kameraden 6/2017

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G Frickenfelden – Im Namen der Stadt Gunzenhausen wurde am Mahnmal in Frickenfelden unter den gesenkten Fahnen ein Kranz niedergelegt. Im Beisein der Kriegerund Reservistenkameradschaft Oberasbach-Unterasbach/Frickenfelden, sowie der Freiwilligen Feuerwehr und des Posaunenchors wurde das Lied „Ich hat einen Kameraden“ angestimmt, bevor die Feier mit der Nationalhymne zu Ende ging. (v.l.): Pfarrer Manfred Schmitt, 1.Bgm. Karl-Heinz Fitz, Stadträtin und Ortssprecherin Angela Schmidt, Ehrenwache, 3. Bgm. Friedrich Kolb, Stadtrat Arno Dernerth und Stadtrat Friedrich Ortner. – Foto: Alfred Müller Obererlbach – An der Kriegergedächtniskapelle wurde ein Kranz zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft niedergelegt. (v. l.): Pfarrer Gerhard Grössel, Bürgermeister Karl Hertlein, die von der KSK Gräfensteinberg gestellte Ehrenwache und VdKOrtsvorsitzender Klaus Steinbauer. – Foto: Horst Kuhn

Markt Schöllnach – Vor dem Kriegerdenkmal versammelten sich Abordnungen der Vereine und die Bevölkerung zum Gedenken. Im Namen des Veteranen- und Reservistenvereins, des VdK und des Marktes Schöllnach legten VRV-Vorsitzender Manfred Langer und Bürgermeister Alois Oswald einen Kranz nieder. – Foto: Sabine Süß

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Bei der Gedenkfeier in Frickenfelden blickte Pfarrer Manfred Schmitt auf die Not und Trauer während der Kriege des vergangenen Jahrhunderts zurück und stellte fest, dass damals niemand in der Lage gewesen sei, die Not zu beenden. „Die böse Frucht einer gnadenlosen Selbstüberschätzung war aufgegangen und die Menschen mussten sie bitter ertragen. Daher haben wir allen Grund diese Geschichte und die Entwicklung zu beklagen und zu betrauern“, so der Geistliche und fügte an: „Friede ist nicht das Resultat von Macht und Geschick, sondern von Opfer und Hingabe.“ Für Stadträtin und Ortssprecherin Angela Schmidt ist der Volkstrauertag ein Tag des Innehaltens, der Erinnerung, des Gedenkens und der Mahnung. Er sollte aber auch Anlass zur Dankbarkeit dafür geben, dass wir seit 72 Jahren in unserem Land ohne Krieg leben, dass unser Kinder in beiden Teilen Deutschlands seit der Wiedervereinigung in einer freiheitlichen Demokratie aufwachsen können. In der Gemeinde Haundorf fanden Gedenkfeiern an den Ehrenmälern in allen Ortsteilen statt. An der Kriegergedächtniskapelle in Obererlbach zitierte der Vorsitzende des VdK-Ortsverbands Gräfenstein-


berg, Klaus Steinbauer, den ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer: „Frieden und Freiheit sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz. Man gedenke der gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten und erinnere sich an Menschen, die in der Gefangenschaft oder auf der Flucht ihr Leben lassen mussten. Man gedenke auch derer, die Widerstand gegen die Diktatur mit ihrem Leben büßen mussten und an Mitbürger, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt und getötet wurden.“ „Ich denke, der Volkstrauertag ist wichtiger denn je“, stellte Bürgermeister Alois Oswald bei der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal in Markt Schöllnach fest. Erinnern und Gedenken seien elementare Aufgaben, solange die Ursachen für Krieg und Gewalt nicht überwunden seien. Auch in Deutschland stünden noch einige Aufgaben bevor, um das friedliche Miteinander und den inneren Frieden für die Zukunft zu sichern. „Wir dürfen von unserer Demokratie keine Wunder erwarten“, sagte Oswald. Die Menschen in Deutschland seien durch ihre christliche Prägung und ihr Menschenbild dazu verpflichtet, allen Menschen mit Würde und Respekt zu begegnen. „Wir haben allen Grund, mit Zähigkeit an unserer Demokratie und unserem sozialen Rechtsstaat festzuhalten und sie immer wieder zu verteidigen“, betonte der Bürgermeister. Manfred Langer, der Vorsitzende des örtlichen Veteranen- und Reservistenvereins, rief zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege auf. Er erinnerte an die Menschen, die auf der Flucht, durch Terror oder Gewalt ums Leben kamen, aber auch an die Soldaten der Bundeswehr, die in anderen Ländern ihr Leben riskieren. Den diesjährigen Volkstrauertag hatte man sich in Unterhaching für die Wiedereinweihung des renovierten Kriegerdenkmals (Heftrückseite) durch den neu eingesetzten Pfarrverbandsleiter, Hochwürden Pfarrer Axel Windecker und Pastorin Christiane Ballhorn ausgewählt. Neben einer stattlichen Zahl an Einwohnern nahmen wie immer die Vertreter der Unterhachinger Partnerstädte und -Gemeinden aus Le Vesinet (F), Witney (GB), Zywiec (PL) und Bischofshofen (A) mit einer Abordnung des dortigen Kameradschaftsbundes an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag teil.

Streudorf – Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Streudorf, versammelte sich nach dem Gottesdienst mit örtlichen Vereinen und Feuerwehren am Ehrenmal vor der Markgräflichen Sankt Martin-Ägidius Kirche in Wald. Pfarrer Johannes Wagner eröffnete die Gedenkfeier mit einem Gebet. Der Vorsitzende der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Streudorf, Günther Raab, gedachte der Kameraden, die in den beiden Weltkriegen sowie in der heutigen Zeit als Soldaten der Bundeswehr im Einsatz ihr Leben lassen mussten. Auch hier wurde ein Kranz niedergelegt. – Foto: Peter Brandl

Unterhaching – Nach der Segnung und den Ansprachen des Bürgermeisters Wolfgang Panzer und der internationalen Vertreter nebst Kranzablage legte der Vorsitzende der Soldaten- und Reservistenkameradschaft, Oberstabsfeldwebel d.R. Käfer, den Kranz des Bundeswehrverbandes Süddeutschland nieder. – Foto: Helmut Patalong

Text: Klaus D. Treude (unter Verwendung von Texten der Pressestelle des Deutschen Bundestages und des Landesverbandes Bayern des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. sowie Peter Vietze/Ebern, Werner Schreiner/Gefrees, Alfons Kollmer/Hemau, Josef Dummer/Kareth, Clemens Tix/Laim, Michael Quecke/Marxgrün, Peter Brandl/Ober- und Unterasbach-Frickenfelden/Obererlbach/Streudorf, Sabine Süß/Markt Schöllnach, Klaus Käfer/Unterhaching sowie Siegfried Wolf/Waldkirchen)

Waldkirchen – Bei winterlichem Wetter fand die Gedenkfeier vor dem Kriegerdenkmal am Bayerwald-Dom statt, zu der der Soldaten- und Kriegerverein eingeladen hatte. An der Feier nahm neben örtlichen Vereinen auch eine Abordnung des Jägerbataillons 8 mit ihrem stellvertretenden Kommandeur, Major Michael Gerstenecker, aus Freyung teil, der auch die Formation führte. Fahnenmutter Rita Benkert legte zusammen mit Bürgermeister Heinz Pollak einen Kranz zum Gedächtnis nieder. Zuvor hatte Monsignore Alfred Ebner in der Pfarrkirche St. Peter und Paul der gefallenen und vermissten Kameraden beider Weltkriege, sowie der in den Auslandeinsätzen der Bundeswehr gefallenen und verwundeten Soldaten und Zivilisten gedacht. – Foto: Siegfried Wolf treue Kameraden 6/2017

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Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V.

Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt

Internet: www.bsb-1874.de GENERALSEKRETARIAT: Post: Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240/15, 80939 München Telefon (089) 18999962 Telefax (089) 18999963 E-Mail: kontakt@bsb-1874.de

Kriegerdenkmal Unterhaching

Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Unterhaching, die bereits 1874 als Krieger- und Soldatenkameradschaft gegründet wurde, errichtete 1925 ein Denkmal zur Erinnerung an die Kriegstoten. Nach dem hohen Blutzoll des 1. Weltkrieges, bei dem die damals noch kleine Ortschaft immerhin 36 Gefallene zu beklagen hatte, entschloss man sich, ihrer öffentlich für jedermann sichtbar zu gedenken. Mit dem Platz vor der Kirche war schnell ein würdiger Ort zur Errichtung gefunden und durch die große Spendenbereitschaft der Bürgerschaft konnten die notwendigen 4.600 Reichsmark zur Realisierung bereitgestellt werden. Am 7. Juni 1925 wurde das Denkmal unter großer Anteilnahme der Bevölkerung nach einem Festzug durch die Gemeinde eingeweiht. Schon 1955 wurde das Kriegerdenkmal erstmals saniert und bekam statt der Steinkugeln nun Laternen auf die vier stilisierten Eckstützen. Nach mehrfachen Hinweisen des Kameradschaftsvorsitzenden Klaus Käfer auf den inzwischen desolaten Zustand des Denkmals kam 2017 endlich Bewegung in die Angelegenheit. Nach Inaugenscheinnahme durch das zuständige Amt für Denkmalschutz wurde der Antrag auf Instandsetzung Anfang des Jahres zum Tagesordnungspunkt in der Bauausschusssitzung der Gemeinde Unterhaching. Dessen Mitglieder bewilligten die dafür notwendigen Gelder. In Absprache mit dem örtlichen Heimatpfleger Günter Staudter, entschloss man sich den ursprünglichen Zustand von 1925 wiederherzustellen. Am Volkstrauertag wurde das Denkmal wiedereingeweiht (S. 91). Text: Klaus Käfer/Foto: Helmut Patalong

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