November/Dezember 2021
Titelthema
MYTHOS FALLSCHIRMJÄGER
131. Jahrgang – Nr. 6
INHALT
6/2021 4
LEITARTIKEL Richard Drexl:
„Hitlers Elitetruppe? – Mythos Fallschirmjäger“
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4,10,18
AUS DEM PRÄSIDIUM
MYTHOS FALLSCHIRMJÄGER
Termine, Aktuelles aus dem Präsidium . . . . . . . . . 6 Friedenswallfahrt Maria Plain . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Mit der Ausstellung „Hitlers Elitetruppe? Mythos Fallschirmjäger“ beschäftigen sich unsere Autoren Richard Drexl (Leitartikel), Klaus Hammel und Michael Epkenhans (Titelthe© MHM men I und II).
AUSSENANSICHT Ernst Hebeker:
„Neubau mit schwerer Hypothek“
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TITELTEMA
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I. Klaus Hammel:
„Hitlers Elitetruppe – Der Versuch der Widerlegung eines Mythos“ . . . . . . . . . . 10 II. Michael Epkenhans:
„Die ‚Fallschirmjägerausstellung‘ im MHMD – Warum diese notwendig ist: Eine Replik an unbelehrbare Kritiker“ . . . 18
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AUS BAYERISCHEN STANDORTEN inkl. Feierliches Gelöbnis vor Schloss Nymphenburg
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NEUBAU MIT SCHWERER HYPOTHEK Deutschland nach der Bundestagswahl im Herbst 2021: Nach Jahren politischer Stabilität steht das Land vor einem schwierigen Neuanfang, meint Ernst Hebeker in seiner Außenan© adobe stck / studio v-zwoelf sicht.
NACHRICHTEN AUS DER BUNDESWEHR inkl. Würdigung des Afghanistan-Einsatzes
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AUS DEN BEZIRKEN
24 VOR 66 JAHREN …
Titelfoto: Im Rahmen der multinationalen Übung „Swift Response 2019“ in Cerklje ob Krki/Slowenien springen Fallschirmjäger während des Absprungtrainings aus einer Transall C-160. © Bundeswehr/Francis Hildemann
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Vor 66 Jahren, am 12. November 1955, schlug die Geburtsstunde der Bundeswehr. Der Geburtstag wurde mit Feierlichen Gelöbnissen – u.a. vor Schloss Nymphenburg – gefeiert. – Foto: Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder schreitet die Gelöbnisaufstellung vor Schloss Nymphen© Bayerische Staatskanzlei burg ab.
treue Kameraden Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V.
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ZU DIESER AUSGABE
TREU GEDIENT – TREUE VERDIENT Das Vereinsleben im BSB zog zuletzt wieder merklich an. Mit einem Feldgottesdienst erinnerte der Krieger-, Soldaten- und Reservistenverein Obertraubling an die Soldaten und Soldatinnen, die am Krieg in Afghanistan teil© Andreas Josef Baumann nahmen.
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MAHNUNG ZUM FRIEDEN
Bei Gedenkfeiern wurde am Volkstrauertag überall in Deutschland der Opfer von Krieg und Gewalt aller Nationen gedacht. Bei der zentralen Gedenkfeier im Deutschen Bundestag spielte der Musiker und TV-Journalist Reinhold Beckmann mit seiner Band und Bundeswehrmusikern das Lied „Vier Brüder“. Vier Söhne seiner Familie starben im Zweiten Weltkrieg. Die Zentrale Gedenkfeier in Bayern fand in München statt. Berichte aus den BSB-Vereinen finden Sie in unserer nächsten Ausgabe. © Bundeswehr / Lisa Petersen
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Werte Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren! Eine erfreuliche Entwicklung zeichnete sich in den vergangenen Monaten im Vereinsleben des BSB ab. Nachdem die Aktivitäten über eineinhalb Jahre hinweg weitgehend eingefroren waren, nahmen diese seit Sommer wieder kräftig zu. Wir merken das an der deutlich gestiegenen Zahl der Beiträge aus unseren Kameradschaften. Kamen wir zuletzt mit 72 Seiten aus, ist das aktuelle Heft 20 Seiten stärker. Hoffen wir, dass uns das Pandemiegeschehen nicht erneut zurückwirft! Der Heftumfang ist diesmal allerdings auch dem „Mythos Fallschirmjäger“ geschuldet. Die gleichnamige Ausstellung im Militärhistorischen Museum Dresden polarisiert auch unsere Leser. Dem Thema widmen wir daher sowohl das Titelthema in zwei Beiträgen als auch den Leitartikel. Noch einmal zurück zum BSB. Freut man sich einerseits über das wieder erwachende Verbandsleben, stimmt es andererseits nachdenklich, dass mancherorts die Bereitschaft zum Mitmachen offensichtlich schwindet. In auffällig vielen Beiträgen jedenfalls lesen wir von drohenden Vereinsauflösungen, unausweichlichen Fusionen mit anderen Vereinen, fehlendem (Vorstands-)Nachwuchs sowie mangelndem Interesse an Veranstaltungen. Ob das allein Corona geschuldet ist? Wohl kaum. Handeln ist angesagt! Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre, ein besinnliches Weihnachtsfest und ein rundum gutes neues Jahr! Bleiben Sie gesund! Ihr Klaus D. Treude Oberstleutnant a.D. Verantwortlicher Redakteur
ALLGEMEINES
IMPRESSUM
Buchbesprechungen Josef Kraus: „Die verlorene Genaeration – Erlebnisse der letzten Kindersoldaten 1944/1945“ (Christian Hardinghaus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Richard Drexl: „Künstliche Intelligenz im Militär“ (Ulf von Krause) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Buchvorstellung „100 Jahre Krieger- und Militärverein Schlaifhausen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Michael Baron von Wittken: „Leibertag und Totengedenken im zweiten Coronajahr“ . . . . . . . . 87 Rainer Schmitt: „Der ‚Vitézi Rend‘ – Orden des Standes der Tapferen (3)“ . . . . . . . . . . . 88 Kriegsgräberfahrten 2022 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge 2021 . . 91 Volkstrauertag in Bayern: Zentrale Gedenkfeier . . . 91
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Richard Drexl Oberst a.D. Präsident
KRIEGERDENKMÄLER (Oberdachstetten/Landkreis Ansbach, Mittelfranken)
treue Kameraden ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Die Zeitschrift kann auch im Abonnement bezogen werden. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Fürst-Wrede-Kaserne, Ingolstädter Str. 240, 80939 München, Tel. 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Es gilt die Anzeigenpreisliste vom September 2017 (s. S. 82). BSB-Sozialwerk: München – Spendenkonto: Hypo-Vereinsbank, IBAN: DE47 7002 0270 0090 1509 01, BIC: HYVEDEMMXXX BSB-Versicherungsreferent: Stefan Schmid, Am Tradl 29, 92545 Niedermurach; Tel. 09671/8269473, Telefax 0941/46392812; Email: versicherung.schmid@gmail.com Satz und Druck: Schneider-Druck GmbH, Erlbacher Str. 102, 91541 Rothenburg o.d.T., Telefon 09861/400-135, Fax 09861/400-139 Bezugspreis: 3,60 € + Versandkosten Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion. Einsender von Manuskripten, Briefen u.a. erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden. Texte mit Autorenvermerk geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Angaben ohne Gewähr. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. Titel Raute: Tim Reckmann/pixelio.de, www.pixelio.de Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2022 ist der 4. Januar 2022
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Ausstellung im Militärhistorischen Museum Dresden
Leitartikel
HITLERS ELITETRUPPE? Foto: Angie Ehinger
Mythos Fallschirmjäger
treue Kameraden 6/2021
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er Bayerische Soldatenbund ist kein Traditionsverband für Truppengattungen und tritt zu diesen auch nicht in Konkurrenz. Warum dann die Behandlung der Fallschirmjägerausstellung im Militärhistorischen Museum in treue Kameraden gleich über mehrere Ausgaben? Ganz einfach: Die Kontroversen sind derart grundlegender Natur, dass ihnen kaum zu entkommen ist. Zudem gehören dem Bayerischen Soldatenbund auch ehemalige und aktive Fallschirmjäger an, die eine Darstellung der gegensätzlichen Positionen erwarten. Und nicht zuletzt berührt der öffentliche Umgang mit der Wehrmacht und deren Soldaten unsere Eltern- und Großelterngeneration. Es ist also auch unser Thema! Um nicht missverstanden zu werden, einige Vorbemerkungen. Der Zweite Weltkrieg begann in seinen europäischen Teilen als Angriffskrieg des nationalsozialistischen Dritten Reiches und seiner Verbündeten. Die Wehrmacht war neben anderen das hierfür benutzte Werkzeug in der Hand eines verbrecherischen Regimes. Gräueltaten überschritten in großer Zahl jedes Maß einer kriegsrechtskonformen Kriegführung. Angestachelt von einer verbrecherischen Führung haben sich im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges Teile der Wehrmacht an brutalen Verbrechen auch gegen die Zivilbevölkerung beteiligt oder gar aus eigenem Antrieb durchgeführt. Keines dieser Verbrechen wird relativiert durch die Feststellung, dass insbesondere die Rote Armee, westliche Alliierte und auch Teile der Zivilbevölkerungen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben. Dies sind historisch belegte Sachverhalte. Zeiten, in denen die Waffen sprechen, geben Übeltätern mit und ohne Uniform reichlich Gelegenheit, ihren Sadismus auszuleben. Die Kriege im Irak und in Afghanistan boten – zum Glück auf einer völlig anderen Ebene – hierfür aktuelles Anschauungsmaterial.
Grundlegender Dissens Was Michael Epkenhans, Rainer Thesen und Klaus Hammel in treue Kameraden zur Ausstellung schreiben, bedarf keiner Nachzeichnung. Der historische Wahrheitsgehalt der jeweiligen Aussagen ist hier nicht im Detail überprüfbar. Interessierte Leser werden sich ihr eigenes Bild machen. Bei der Bewertung des Mythos Fallschirmjäger stoßen offenbar Weltanschauungen aufeinander, die auch nicht mit ein paar schlanken Sätzen aufzulösen sind. Dazu liegen die unterschiedlichen Standpunkte zu weit auseinander. Rainer Thesen unterzieht den seiner Auffassung nach Schlüsseltext von Peter Lieb im Ausstellungskatalog mit dem Titel: „Kriegsverbrechen der Fallschirmtruppe in Italien und Frankreich 1943 bis 1945“ einer kritischen Würdigung. Er sieht einen Teil der deutschen Gedächtnispolitik unter ein Narrativ1
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von der verbrecherischen Wehrmacht gestellt, das unter dem Einfluss von politischen Philosophen wie Jürgen Habermas den Umgang mit der Geschichte präge und das kollektive Gedächtnis forme. Diese memorialen Haltepunkte seien identitätskonstitutiv, verlangten unbefragte Geltung und würden tendenziell sakralisiert. Die Geschichte als Wissenschaft tue das hingegen nicht. Sie strebe nach Erkenntnissen. Zudem verlangt Thesen, dass die rechtliche Beurteilung eines Sachverhalts auf der Grundlage des zum Tatzeitpunkt geltenden Rechts vorgenommen werden müsse, was als allgemeine Anschauung auch im Völkerrecht gelten würde. Ein Rückwirkungsverbot habe zu verhindern, dass spätere Rechtsänderungen zur Grundlage von Urteilen über davor liegende Sachverhalte herangezogen werden. So in etwa schreibt es auch Peter Lieb in seinem Beitrag im Ausstellungskatalog. Unterschiede in der Bewertung ergeben sich in der Frage, was nach damaligem Rechtsverständnis als schwerwiegendes Kriegsverbrechen einzustufen ist.
Überschäumende Reaktion Der frühere Wissenschaftler am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Michael Epkenhans reagiert auf die auch von anderer Seite laut gewordene Kritik an der Ausstellung einschließlich Thesens Artikel (s. tK 4/2021, S. 58 ff und tK 5/2021, S. 60 ff) und Hammels Einlassungen (s. S. 10ff) in einer Schärfe, als wäre einer Gotteslästerung in früheren Zeiten entgegen zu treten: „Das Gedankengut, das aus diesen Beiträgen mal mit vermeintlich überzeugenden historischen Analysen, mal unter Hinweis auf das angeblich so eindeutige Völkerrecht verkleidet, durchschimmert, ist erschreckend. Es ähnelt jenem, das in Teilen einer Partei zu finden ist, die aus ihrer Nähe zu völkischem Denken und damit u.a. verknüpft einer Verherrlichung der Wehrmacht keinen Hehl macht. Anders ist der Generalangriff gegen das „Narrativ von der verbrecherischen Wehrmacht“ (Rainer Thesen) bzw. die „quasi-religiösen Regeln der ‚Strömungen des Zeitgeistes‘“ (Klaus Hammel) nicht zu erklären.“ Epkenhans reagiert ähnlich überschäumend, wie er es Kritikern vorwirft: „Als Staatsbürger wie auch als Historiker ist man fassungslos darüber, mit wieviel „Schaum vorm Mund“ aktive und inaktive Soldaten auf die Ausstellung „Hitlers Elitetruppe? Mythos Fallschirmjäger“ des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr (MHMBw) in Dresden reagieren“. Epkenkans sei zu Gute gehalten, dass hier nicht alle kritischen Stimmen bekannt sind, die zur Ausstellung geschrieben wurden. Nicht auszuschließen, dass dabei auch Kommentare waren, die aus seiner Sicht unterhalb der gedächtnispolitischen 1 2
Deutsch: sinnstiftende Erzählung Zitiert nach Focus online 21-11
Gürtellinie angesiedelt waren. Diese Linie ist in Deutschland bekanntlich sehr niedrig angesetzt. Der deutsche Schuldkomplex zeigt hier seine Wirkung. Rainer Thesen hat mit dem Narrativ von der verbrecherischen Wehrmacht offensichtlich einen wunden Punkt getroffen. Ohne das Thema Kriegsverbrechen komme die Betrachtung der Wehrmacht oder auch nur einzelner Truppenteile jener Zeit in Deutschland nicht aus. Hierzu unsere Auffassung: Die Wehrmacht war selbstredend nicht in jedem Punkt verbrecherisch und selbstverständlich waren auch die Wehrmachtssoldaten nicht automatisch Verbrecher, nur weil sie dieser Organisation (in den allermeisten Fällen zwangsweise) angehört haben. Diese Meinung wird man vertreten dürfen, ohne in eine extremistische Ecke gestellt zu werden. Sie wird auch von nicht wenigen Vertretern der Geschichtswissenschaft geteilt, der Zeitgeist ist allerdings ein anderer.
Extremismuskeule
dass bei Vergeltungsmaßnahmen der Fallschirmjäger wie bei Gefechten mit den Partisanen wegen der aufgeheizten Stimmung in der Truppe Übergriffe und Gewaltakte bis hin zur Ermordung kretischer Zivilisten vorgekommen sind. Seiner Darstellung zufolge ist die Zahl der ermordeten deutschen Soldaten allerdings um ein Vielfaches höher als die der tatsächlich bei Vergeltungsmaßnahmen erschossenen Kreter. Schön wäre es nun gewesen, wenn bereits im Ausstellungskatalog wie auch in der Stellungnahme von Epkenhans auf diese Sachverhalte eingegangen worden wäre. Sollten die Darstellungen von Thesen oder Hammel widerlegbar sein, hätte sich dies hier angeboten. Aber nichts dergleichen. Epkenhans begnügt sich mit der Aussage, dass nicht die Bewohner der Insel Kreta die Fallschirmjäger überfallen hätten, sondern diese im Rahmen eines Angriffskrieges über Kreta abgesprungen seien. Dies ist unbestritten, kann aber nicht zur Rechtfertigung der brutalen Übergriffe durch Teile der kritischen Bevölkerung herhalten. Es geht auch nicht darum, wie Epkenhans schreibt, den Eindruck zu erwecken, es sei alles gar nicht so schlimm gewesen. Nur so, wie suggeriert wird, dass die Wehrmacht und deren Kriegsführung nur aus Verbrechen bestand, war es eben auch nicht. Unabhängig davon möchte die Wehrmacht einschließlich deren in Teilen verbrecherischer Führung niemand zurückhaben, der halbwegs bei Verstand ist.
Was ist das aber für eine abgehobene Haltung, Kritikern emotionale Entgleisungen vorzuwerfen (Schaum vor dem Mund) und selbst von „übler Nachrede statt Beweisführung“ zu sprechen? Epkenhans schlägt völlig überzogen und unsachlich mit der Extremismuskeule um sich, indem er den Zusammenhang mit einer Verherrlichung der Wehrmacht herstellt. Thesen wehrt sich gegen die nachträgliche Einstufung von damals zumindest nicht verbotenen und in Teilen selbst von den Alliierten angewandten Methoden der Aufstandsbekämpfung als Kriegsverbrechen. Ist das gleichbedeutend mit einer Verherrlichung der Wehrmacht? Diese Etikettierung seitens Epkenhans ist nichts weniger als unwissenschaftlich, um nicht zu sagen beleidigend. Erfahrene Wissenschaftler wägen Argumente ab und sollten sich selbst auf gut untersuchten Feldern stets bewusst sein, dass zu jeder These eine Antithese gehört und neue Erkenntnisse vorliegendes Wissen relativieren können. Vor allem ist aber das Ganze in den Blick zu nehmen, um zu einem ausgewogenen Befund kommen zu können. Unabhängig davon, dass die Wehrmacht keine Tradition für die Bundeswehr begründen kann, ist sie mit Verbrechen allein auch nicht zu beschreiben. Das würde der weit überwiegenden Zahl von 18 Millionen Soldaten unrecht tun. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Fallschirmjäger der Bannstrahl der Ausstellungsmacher getroffen hat. Diese neu aufgestellte Truppe nutzten Göring wie Goebbels als Propagandainstrument, ein Heldenmythos wurde bewusst geschürt. Kristallisationspunkt in mehrfacher Hinsicht ist dabei die Besetzung Kretas im Mai 1941 durch eine Luftlandeoperation der Wehrmacht. Rund um den Globus ist das Unternehmen „Merkur“ allen Fallschirmtruppen ein fester Begriff (Magnus Pahl im Ausstellungskatalog). Gegen zahlenmäßig überlegene Verteidiger war es deutschen Fallschirm- und Gebirgsjägern gelungen, die Insel nahezu ausschließlich aus der Luft zu erobern. Von den etwa 11.000 eingesetzten Fallschirmjägern hat das mehr als jeder dritte mit dem Leben bezahlt.
Den Ausstellungsmachern ist vorzuwerfen, dass ihnen unter der Überschrift, der Zweite Weltkrieg sei ein deutscher Angriffskrieg gewesen, jegliche Empathie für die Zwangssituation der beteiligten deutschen Soldaten abgeht. Diese lebten in einer Phase der Geschichte, in der Gewalt mehr oder weniger zur Norm geworden war. Der Prager Historiker Jiří Padevět hat auf diesen Punkt im Zusammenhang mit der Gewalt im Rahmen der Vertreibung der Sudetendeutschen hingewiesen: „Die Menschen mussten unter ganz anderen Bedingungen handeln als wir sie heute kennen. Es war eine Phase, in der kein Recht galt, sondern Gewalt und Waffen herrschten. In dieser Zeit gab es so viele dieser Verbrechen, dass sie ganz normal wurden. Es war eine Zeit, in der menschliches Leben keinen Wert hatte. Jemand konnte erschossen werden, weil einem anderen seine Armbanduhr gefiel. Oder seine Frau. Manche mordeten auch einfach aus Langeweile. Sadisten und Gestörte kommen totalitären Regimen sehr gelegen.“2 Schade, das Militärhistorische Museum in Dresden hat mit der einseitigen Darstellung der Fallschirmjägergeschichte eine Chance verpasst. Die zweite Seite der Medaille, nämlich die Zwangslage der allermeisten deutschen Soldaten, die einem brutalen Regime mit Standgerichten und einer gnadenlosen Verfolgung von Abweichlern ausgesetzt waren, findet so gut wie nicht statt. Zum vollständigen Bild der damaligen Zeit hätte dies zweifellos dazugehört. Wer antritt, einen Mythos zu zerstören, muss ein realistisches Gesamtbild zeichnen, sonst kann das Vorhaben nicht gelingen und ins Gegenteil umschlagen.
Gewalt allgegenwärtig
In Treue fest!
In Verlauf der Operation wurden von deutscher Seite eine Reihe von Verbrechen begangen. Allerdings gehört ins Bild auch das Verhalten der Gegenseite. Durch Aufständische wurden unter krasser Missachtung des Völkerrechts mehrere Hundert deutsche Soldaten teils in übelster Weise massakriert, gar deren Leichen geschändet. Klaus Hammel bestreitet nicht,
Richard Drexl Oberst a.D.
Fehlende Empathie
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Niederbayern Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Denkhof
Aus den Bezirken
ALTES SCHÜTZEN, SCHÄTZEN UND ERHALTEN Zweckentfremdetes Taufbecken wieder seiner Bestimmung zugeführt
treue Kameraden 6/2021
Denkhof – Jahrzehnte lang fristete ein Taufbecken, welches Paul Gründinger aus Steinmühle zur Erinnerung an seine 2016 und 2017 gefallenen Söhne Franz (21 Jahre) und Paul (26) stiftete, als Blumenschale auf dem Friedhof bzw. als Wasserbecken auf der Rückwand des Leichenhauses „Stein“ ein tristes, ins Abseits gestelltes Dasein. In diesem Jahr wurde es renoviert und wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Mit seiner Segnung fand das wunderbare und zeitaufwändige Projekt am 3. Oktober 2021 beim Erntedankfest und dem zeitgleich stattfindenden 100-jährigen Jubiläum der Pfarrei St. Laurentius in der Pfarrkirche einen würdigen und feierlichen Abschluss. Den Anstoß zu dieser Aktion gab die Herausgabe der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des SKV Denkhof, die sich auch mit der Zweckentfremdung des Taufbeckens befasste. Mehrere Ortswechsel Die wertvolle Erinnerung aus KringellerBlaugranit von Josef Jungwirth kostete damals schon stolze 250 Mark und sollte als Ersatz für einen Grabstein dienen, da zwei Söhne nicht in der Heimat beigesetzt werden konnten.
Amtseinführung von Pater Emanuel Fick (l.) mit Dekan Matthäus Pichler aus Waldkirchen Foto-Archiv Rehberger 28.6.1964 und Ministrant Walter Krenn aus Hof. Viele Gemeindemitglieder, darunter der Großteil der älteren SKV-Mitglieder, wurden in diesem Taufbecken getauft und den 2. Vorsitzenden des SKV Denkhof, Max Thoma, betrübte das Schicksal des Taufbeckens sehr. Sein Vater Johann Thoma musste das gute Stück um 1978 im Rahmen der Neugestaltung und Innenrenovierung der Kirche entfernen. Max Thoma kann sich heute noch an die bedauernden Worte des Vaters „sie haben im Friedhof eine Lösung und Weiterverwendung als Blumenschale gefunden“, erinnern. Somit konnte damals wenigstens eine Veräußerung abgewendet werden. Bereits im Jahre 1964 stand der Taufstein bei der Amtseinführung von Pater Emanuel Fick im Mittelpunkt, der diesen allerdings im Zuge der Kirchenrenovierung entfernen ließ. Sicher auch bedingt durch den 60 Kilogramm schweren Deckel, der nur mit viel Mühe und Aufwand vom Messner mit Helfern abgenommen werden konnte. Bei den vielen Taufen, die zur damaligen Zeit stattfanden, musste das Becken dann zwar einer älteren, aber wieder in die Mode gekommenen Variante aus Marmor weichen.
Kameraden werden aktiv Im vergangenen Mai baute Max Thoma zusammen mit Josef Schröger und Hans Rehberger in Absprache mit Pfarrer Wolfgang Keller und der Kirchenverwaltung den Taufstein ab und transportierte diesen nach Kremplsberg, wo er in über 120 Stunden Arbeit gesäubert, kaputte Schichten abgetragen und Zementschliehen entfernt wurden. Behutsames Vorgehen mit natürlichen und milden Reinigungsmitteln war Voraussetzung für dieses Unterfangen. Eine Tätigkeit eigentlich für einen Steinmetz oder Restaurator, aber mit viel Liebe zum Detail gelang es Max Thoma ein kleines Wunder zu vollbringen. Einen großen Dank richte er daher auch an Steinmetz Stefan Miedl aus Prag, der ihn fachkundig anleitete und die Steinmetzwerkzeuge zur Verfügung stellte sowie an die Experten von der Dombauhütte, die eingehend befragt wurden und viele hilfreiche Tipps gaben. Josef Schröger fertigte das fehlende Kreuz, welches von der Restaurateurin Martha Henrikovksi mit Blattgold belegt und der Sockel farblich passend zu den Kreuzwegtafeln gestaltet wurde. Die Gesamt-Kosten für die komplette Restaurierung trägt der SKV Denkhof. Damit der schwere Granitdeckel auch für die künftigen Taufen leicht abgenommen werden kann, baute der gelernte Maschinenbauer Max Thoma noch ein fahrbares Hebegerät. Feierliche Segnung
V.l.: Max Gründinger (Vertreter der Familie), 1. SKV-Vorsitzender René Wiedenbein, Schriftführer Josef Schröger, Johann Rehberger, Fahnenjunker Markus Niedermeier, 2. SKV-VorFoto: Josef Bartl sitzender Max Thoma, Pfarrer Wolfgang Keller.
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Im August 2021 wurden Pfarrer Keller und Kirchenpfleger Otto Kühberger über die Fertigstellung informiert und beide waren sogleich begeistert, dass der vorzüglich restaurierte Gedenkstein nun wieder in die Kirche aufgenommen werden könne. In diesem Zuge versetzten die Mitglieder des SKV den jetzigen Taufstein, eine muschelförmige Schale aus Salzburger Marmor aus dem Jahre 1746, welcher ursprünglich ein Weihwasserbecken war, wieder an seinen angestammten Platz unter der Empore. Am 3. Oktober 2021 wurde der Taufstein anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Pfarrei Denkhof und des Erntedankfestes
Niederbayern wieder in der Mitte der wunderschönen Denkhofer Kirche und der ganzen Gemeinde aufgenommen. Besonders freute es die Nachkommen von Paul Gründinger, dass es möglich war, das fachmännisch restaurierte Taufbecken wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen. Die gesamte Familie aus Steinmühle und Umgebung war beim Gottesdienst dabei und ist stolz, dass das Gedenken an die Vorfahren lebendig und wach gehalten wird. Pfarrer Wolfgang Keller ist froh und sehr dankbar, dass sich immer wieder Menschen finden, die viel Arbeit und Mühe investieren und sich nicht scheuen, um Kulturgut für nachfolgende Generationen zu erhalten. Text/Fotos: Helga Wiedenbein
Kreisverband (KV) Freyung-Grafenau Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Röhrnbach Kreiskegeln
RÖHRNBACH I VOR RÖHRNBACH II Röhrnbach – Eine langjährige Tradition hat das alljährliche Kreiskegeln des KV Freyung-Grafenau. Heuer fand der Wettbewerb um den Kreis-Kegel-Pokal auf den Kegelbahnen im Röhrnbacher „Posthotel Dafinger“ statt. Heuer hatte der SKV Röhrnbach, der mit zwei Mannschaften an den Start ging, „Heimvorteil“. Nur zwei Kegeltreffer entschieden den Pokalsieg zwischen dessen erster und zweiter Mannschaft. Die langjährige Tradition des BSB-
Zweckentfremdet als Blumenschale
Becken als Wasserschale genutzt
Kreisverbandes Freyung-Grafenau wurde vom Kreisvorsitzenden Franz Rothkopf sowie dessen Stellvertreter Reinhard Mitterbauer hervorgehoben und gewürdigt. Elf Mannschaften traten an. Es waren BSBVereinsmitglieder sowie Freunde des BSB, die ebenfalls mit auf „alle Neune“ zielen durften. Austragungsmodus: „15 Schub in die Vollen“ sowie „15 Schub abräumen“. Es ging dabei einmal mehr darum, wer den Wanderpokal für ein volles Jahr mit nach Hause nehmen durfte. Zudem gab es deftige Brotzeitplatten sowie Flaschen-Weine mit BSB-Etikett zu gewinnen. Denn für solche oder ähnliche Veranstaltungen haben das BSB-Präsidium und die Bezirks-, Kreisund Ortsverbände immer ein offenes Ohr. Gekegelt wurde sechs Stunden lang auf zwei Bahnen. Sich ganz vorn zu platzieren, schafft nicht jeder. Aber die Teilnehmer kamen ja schließlich unter dem Motto „Dabei-
sein ist alles und vor allen Dingen dient es der Kameradschaft“ zu diesem Wettbewerb, den einmal der SKV Röhrnbach mit seinem Vorsitzenden Reinhard Mitterbauer im Auftrag des BSB-Kreisvorsitzenden Franz Rothkopf mit Bravour in Planung und Durchführung ausgerichtet hatte. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der es Pandemie bedingt nur möglich ist, Vereinsmitgliedern derlei Veranstaltungen anzubieten, sei es wichtig, dass man etwas tut. So wie es der KV Freyung-Grafenau tut, etwa mit dem Kreiskegelturnier oder der vergangenen Herbstwanderung (s. S. 34). Rothkopf bedankte sich bei Mitterbauer und dessen „Truppe“ für die Ausrichtung des Abends, im Gegenzug sagte Mitterbauer Dank, dass der SKV Röhrnbach dieses sowohl sportliche als auch kameradschaftliche Turnier einmal mehr ausrichten durfte. Text/Fotos: Volkmar Hiksch/Siegfried Wolf
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Franz Rothkopf (l.) und Reinhard Mitterbauer (r.) ehrten die Siegermannschaften. Max Meier (3.v.r.) vom SKV Röhrnbach gewann die Einzelwertung knapp mit zwei Kegeln.
Die Ergebnisse des Kreiskegelturniers: Mannschaftswertung: 1. SKV Röhrnbach I (435 Kegel), 2. SKV Röhrnbach II (424), 3. SKV Böhmzwiesel (407), 4. SKV Fürsteneck II (406), 5. SKV Waldkirchen (384), 6. SKV Ringelai (369), 7. SKV Kumreut (368). 8. SKV Grainet (360), 9. SKV Fürsteneck I (351), 10. SKV Wollaberg (340), 11. SKV Neureichenau (314). Einzelwertung: 1. Max Meier (SKV Röhrnbach, 122 Kegel), 2. Josef Mandl (SKV Röhrnbach, 120), 3. Gerald Irlesberger (SKV Röhrnbach, 117), 4. Franz Brunner (SKV Böhmzwiesel, 115), 5. A. Groß (SKV Ringelai, 114), 6. Alfons Eisner (SKV Waldkirchen), 7. Kinateder (SKV Wollaberg, 110), 8. Lukas Kölbl (SKV, 108), 9. Eggersdorfer (SKV Böhmzwiesel, 107), 10. Peter Klein (SKV Röhrnbach, 107).
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Niederbayern
Aus den Bezirken Kreisverband (KV) Freyung-Grafenau Traditionelle Herbstwanderung
BELIEBT WIE EH UND JE Waldkirchen – Trotz der Corona bedingten Einschränkungen nahmen in diesem Jahr fast 70 Wanderer an der traditionellen, jährlichen Herbstwanderung des KV Freyung-Grafenau teil. Eingeladen waren alle Mitglieder der dem KV angegliederten Ortsvereine samt Familien sowie Freunde und Gönner des BSB. So schnürten die Männer, Frauen und Kinder bei schönem Wetter ihre Wanderschuhe oder sonstiges festes Schuhwerk und machten sich vom Schützenheim in Böhmzwiesel aus gut gelaunt auf die rund acht Kilometer lange Strecke. Die Wanderung mit dem langjährigen Kreisvorsitzenden Franz Rothkopf an der Spitze führte rund um den Waldkirchener Ortsteil Böhmzwiesel entlang des Goldenen Steiges nach Pilgramsberg, Exenbach, auf dem Mühlenweg nach Höllmühle sowie Buchmühle und dann entlang des Oster-
131. Jah rga ng – Nr. Mä rz/A pril
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131. Jahrgang – Nr. 3 Mai/Juni 2021
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Der Afghanistan-Einsatz endet
FRAGEN BLEIBEN
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baches zurück zum Ausgangspunkt. Die Organisation hatte der Krieger- und Soldatenverein Böhmzwiesel mit seinem Vorsitzenden Franz Brunner an der Spitze übernommen. Auf der Hälfte der Marschstrecke war eine Pausenstation mit Kaltgetränken eingerichtet worden. Mit solchen Getränken, dazu gegrillten Schweinswürsteln mit Sauer-
왖 Gut gelaunt waren die Teilnehmer unterwegs.
kraut und Semmeln, aber auch Kaffee, Kuchen und Torten konnten die Wanderer dann Hunger und Durst stillen. Text/Fotos: Volkmar Hiksch/Siegfried Wolf
Abonnement treue Kameraden
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treue Kameraden 6/2021
Nach der Rast auf der Streckenhälfte stellten sich die Wanderer zu einem Gruppenfoto auf.
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SICH SELBST UND ANDERE BESCHENKEN Warum nicht einmal verdiente Kameraden, Gönner oder ganz einfach sich selbst mit einem Jahresabonnement treue Kameraden erfreuen. Sechs Ausgaben der Verbandszeitschrift kosten lediglich 21 Euro … und da ist das Porto bereits enthalten! Für Bestellungen bitte das Formular https://bsb1874ev.de/h2_antrag_einzelmitgld_foerdermitgld_abo_tk_ formular.pdf verwenden.
Niederbayern Kreisverband (KV) Deggendorf/ Straubing Friedenswallfahrt in Altenmarkt
DEN WERT DES FRIEDENS ERKENNEN Altenmarkt – Reservistenverbände aus den Kreisverbänden Deggendorf/Straubing und Bogen der BKV (Bayerische Kameradenund Soldatenvereinigung), BSB (Bayerischer Soldatenbund 1874) und des VdRBw (Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr) begleiteten mit ansehnlichen Abordnungen die traditionsreiche Friedenswallfahrt zur Basilika St. Margaretha in Altenmarkt. „Den Wert Frieden erkennen“ – dieses Motto hatten sich die Wallfahrer auf ihre Fahnen geschrieben und damit im friedlichen Miteinander gegen Willkür und Gewalt ein Zeichen des Respektes gegenüber der Millionen Kriegstoten aus den Weltkriegen gesetzt. Dennoch bedarf der Friedensaufruf mehr öffentlicher Zustimmung der Gesellschaft damit das hohe Gut Leben wahrnehmbar bleibt, welches der Wertschätzung unser aller bedarf. An dem mit Fahnen geschmückten Mahnmal erinnerte der BSB-Bezirksvorsitzende und Kreisvorsitzende von Deggendorf/Straubing, Manfred Langer, an die Einsätze deutscher Soldaten an verschiedenen Konfliktfronten, wobei jeder gestorbene oder verwundete Soldat einer zu viel sei. „Gedenken und Trauer widmen wir allen Menschen, die durch sinnlose Gewalt dem Leben entrissen wurden. Der langen Friedenszeit wollen wir mit Dankbarkeit begegnen. An ihr festhalten ist unser Anspruch“, so Langer. Angeführt von Marschmusikklängen der Asambläser, der Bezirksstandarte der BKV, der Ehrengäste aus Politik und Reservistenverbänden begaben sich die von Fahnen begleiteten Wallfahrer auf den Weg in die
Basilika, um dort mit Pfarrer Emanuel Hartmann den feierlichen Wallfahrt-Abschluss zu begehen. In seinen Gedanken zur Predigt ging der Geistliche auf die Bedeutung „Friedenswallfahrt“ ein. Sie sage aus, dass wir unterwegs im Gebet für den Frieden sind, der täglich global bedroht ist. Der Tag verdiene nach 76 Jahren Frieden der ehrenvollen Erinnerung an die verlustreiche Kriegszeit, aber auch deren Zeitzeugen. Diese würden von Jahr zu Jahr weniger, die Ereignisse von damals verblassten zusehends. Im ehrenvollen Gedenken wolle man die Trauer im Gedächtnis festhalten. Der Garant Frieden auf dem Kontinent Europa basiere im Miteinander seiner zusammengeführten Staaten, deren Gemeinschaft für friedliche Lösungen einstehe. „Im Gebet verinnerlichen wir Menschen, den Wert des Friedens zu erkennen, dessen Grundlagen auf Gerechtigkeit und Zusammenstehen unter den Völkern beruht“, erinnerte der Geistliche. Den Ehren-Akt am Kriegerdenkmal begleiteten Kameradschaften, Ehrenwache und
Vereinsfahnen. Pfarrer Hartmann segnete nach einem kurzen Gebet das Ehrenmal, bevor Langer die kameradschaftliche Verbundenheit der Verbände mit den Kriegsopfern hervorhob. Als Zeichen der Trauer und der Mahnung über den Gräbern, aber auch der Versöhnung unter den Völkern, sei die Wallfahrt gedacht. Sie sei ein friedlicher Beitrag gegen das Vergessen und das große Leid, das den Völkern der Welt einst geschah. Auf das Kommando des BKVKreisvorsitzenden Bernhard Zitzelsberger senkten sich zur Deutschlandhymne unter Salutböllern die Fahnen zum Gruß, wobei die führenden Verbandsabordnungen im stillen Gedenken am Mahnmal einen Kranz ablegten. Der Abschluss der Wallfahrt führte zum Kameradschaftstreffen in den Altenmarkter Hof. Dort waren sich alle Grußwortredner einig, dass mit der Friedenswallfahrt den gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden ein ehrendes Gedenken gesetzt werden solle. Text/Fotos: Adolf Schweiger
BSB-Bezirksvorsitzender Manfred Langer bei seiner Ansprache.
Die Abordnungen der drei Kreisverbände Deggendorf-Straubing-Bogen.
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Niederbayern Krieger- und Soldatenverein (KSV) Hunding
Aus den Bezirken
GENERALVERSAMMLUNG MIT EHRUNGEN
treue Kameraden 6/2021
Hunding – Im Rahmen der diesjährigenGeneralversammlung holte der KSVVorsitzende Ludwig Atzinger auch Ehrungen für langjährige Vereinstreue nach. Diese waren im Vorjahr wegen der aufgrund der Corona-Einschränkungen ausgefallenen Versammlung nicht erfolgt. Zusammen mit Bürgermeister Thomas Straßer und dem Vorsitzenden des BSB-Bezirks Niederbayern, Manfred Langer, nahm Atzinger nun die Auszeichnungen vor. Bereits
seit 60 Jahren gehört Johann Zintl dem Verein an. Eine besondere Ehre wurde dem früheren Bürgermeister Ferdinand Brandl zuteil. Für
seine Verdienste um den Verein wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Text/Fotos: Andreas Schröck
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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Johann Zintl (60 Jahre); Franz Biebl, Michael Krallinger sen., Siegmund Krallinger und Alfred Raith sen. (50); Kajetan Höbler, Otto Kammerer, Ludwig Marxt, Josef Trenner und Richard Weber (40); Franz Krallinger, Alfred Raith jun., Robert Straßer und Rüdiger Zollner (30); Thomas Bauer, Michael Krallinger jun., Michael Pletl, Alexander Pucher und Siegfried Straßer und Robert Trenner (20). Der neue Vorstand des KSV Hunding: Ludwig Atzinger (1. Vorsitzender), Lothar Stangl (2. Vorsitzender), Manuel Schneider (3. Vorsitzender, Reservistensprecher und Fahnenjunker), Johann Senninger (Schriftführer), Matthias Hackl (Kassier), Michael Eginger und Ferdinand Brandl, (Kassenprüfer), Daniel Jungbauer (Fahnenjunker), Julian Ellerbeck, Konrad Lerchenberger, Markus Gsödl und Josef Stangl (Beisitzer).
Die Geehrten mit dem KSV-Vorsitzenden Ludwig Atzinger (3.v.r.) und Ehrengästen. 3.v.l.: Ferdinand Brandl.
Der neue KSV-Vorstand mit dem Vorsitzenden Ludwig Atzinger (7.v.l.) sowie Bürgermeister Thomas Straßer (l.) und Manfred Langer (BSB-Kreis- und Bezirksvorsitzender, 3.v.r.), r.: Ferdinand Brandl..
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Niederbayern Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thyrnau Jahreshauptversammlung
EHRUNG FÜR DIE EHEMALIGE FAHNENMUTTER Thyrnau – Genau 50 Jahre lang war Monika Grinninger als Fahnenmutter nicht nur die äußerst beliebte Seele, der liebenswerte Mittelpunkt und die begleitende Kameradin der derzeit 150 Mitglieder starken SRK Thyrnau. In diesen Jahrzehnten hatte sie dem Verein in ihrem Gasthaus auch immer eine Heimat gegeben. Jetzt wurde die beliebte Frau bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof Grinninger offiziell von ihrem Amt entbunden und für ihre langjährigen Verdienste mit dem höchsten Orden, den der BSB für Frauen vorsieht, dem Verdienstorden in Gold am Bande mit Rubin, ausgezeichnet.
V.l.: 3. Bürgermeister Artur Wandl, Kreisvorsitzender Alois Hausruckinger, stellvertretender Landrat Hans Koller, Ehrenfahnenmutter Monika Grinninger, Fahnenmutter Anita Stadler, 1. Vorsitzender Max Meindl und Schriftführer Max Schwarz.
Ein halbes Jahrhundert mit viel Herzblut dabei SRK-Vorsitzender Max Meindl erinnerte in seiner Laudatio an den 31. Oktober 1970, als der damalige Vorstand Monika Grinninger zur neuen Fahnenmutter des Vereins wählte, nachdem die SRK zuvor über neun Monate ohne Fahnenmutter dastand. Das war auch der Tag nach dem 25. Geburtstag der neuen und frisch eingeheirateten Wirtin des Gasthauses von Ehemann Ludwig Grinninger. Sie nahm die Wahl sofort an. Der Verein stand damals vor einem großen Fest, dem 100-jährigen Gründungsfest, das 1971 schließlich mit ihr als Fahnenmutter groß gefeiert wurde. Mit viel Herzblut übte Monika Grinninger das Amt über 50 Jahre aus, bis der Verein im vergangenen Jahr wieder vor einem großen Fest stand, dem 150-jährigen Vereinsjubiläum. Sie bat die ihr ans Herz gewachsenen Mitglieder darum, sie aus Altergründen von diesem Amt zu entbinden. Daraufhin wurde Anita Stadler zur neuen Fahnenmutter der SRK Thyrnau gekürt. Es war viel Wehmut dabei, als Monika Grinninger jetzt im Rahmen der Jahreshauptversammlung aus ihrem Amt als Fahnenmutter verabschiedet wurde. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende und Kreisvorsitzende Alois Hausruckinger ernannte sie zusammen mit dem stellvertretenden
Landrat Hans Koller, Thyrnaus 3. Bürgermeister Artur Wandl und dem SRK-Vorsitzenden Max Meindl „in Anerkennung und Würdigung für 50 Jahre Ehrenamt als Fahnenmutter und der herausragenden Verdienste um die Belange der SRK Thyrnau“ – so die Urkunde des BSB – zur Ehrenfahnenmutter. Mitgebracht hatte Hausruckinger noch eine zweite Urkunde, mit der er Monika Grinninger „für die einzigartige, vorbildliche und immerwährende treue Mitarbeit und Leistung im Vereinsleben als Fahnenmutter“ mit dem höchsten Verdienstorden des BSB für Frauen, dem Verdienstorden in Gold am Bande mit Rubin, auszeichnete. Landrat-Stellvertreter Koller gratulierte Monika Grinninger zu diesen herausragenden Würdigungen nicht nur im Namen des Landkreises, sondern auch ganz persönlich, zumal seine Großmutter Vorgängerin von Monika Grinninger als Fahnenmutter war. Zudem bezeichnete er Grinninger auch noch als die leuchtende Botschafterin und das liebenswerte Gesicht, das die schützende Hand über ihre Kameraden im SRK-Verein hielt. Diesen Glückwünschen schlossen sich auch die anderen Ehrengäste an. „Wir haben der Monika sehr viel zu verdanken“, fasste
SRK-Vorsitzender Meindl seine Laudatio auf Monika Grinninger abschließend zusammen. Jahreshauptversammlung trat in den Hintergrund Angesichts dieser hohen Ehrung trat der weitere Verlauf der Jahreshauptversammlung, zu der sich die Mitglieder nach einem gemeinsamen Gottesdienst zusammen mit Monsignore Josef Wagmann getroffen hatten, mehr in den Hintergrund. Zumal auch, weil die Liste der coronabedingt abgesagten Veranstaltungen länger war, als die der im vergangenen Jahr 2020 möglich gewordenen. Kassier Roland Zeindl konnte ein gesundes finanzielles Polster belegen, die Kassenprüfer bestätigten eine korrekt geführte Kasse. Dafür bekam Zeindl ein großes Lob. BSBKreisvorsitzender Alois Hausruckinger dankte vor allem Schriftführer Max Schwarz für seine umfassende Zusammenstellung der Kriegerdenkmäler. Abschließend versprach Anita Stadler in ihrem Grußwort als neue Fahnenmutter ihre bestmögliche Unterstützung im Sinne ihrer Vorgängerin Monika Grinninger, „der wir so viel zu verdanken haben“. Text/Foto: Franz Stangl
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Niederbayern: Siegfried Wolf, Email: s.wolf-bsb-niederbayern@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Niederbayern
Soldatenkameradschaft (SK) Heining
Aus den Bezirken treue Kameraden 6/2021 38
Jahreshauptversammlung
VERDIENTE EHRUNGEN IM MITTELPUNKT Heining – Zum ersten Mal in dieser strapaziösen Coronazeit konnte die SK Heining ihre diesjährige Jahreshauptversammlung im „Gasthaus Zum Auer“ abhalten. SK-Vorsitzender Alois Krenn eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der Ehrengäste, Ehrenmitglieder und Vereinsmitglieder in ansprechender kameradschaftlicher Form. Als traurige Pflicht oblag es ihm, den im Vereinsjahr 2020 und 2021 verstorbenen Mitgliedern würdig zu gedenken. Mit dem „Lied vom guten Kameraden“ gedachte er dem Ehrenkassier Franz Keilhofer, der Ehrenfahnenmutter Dr. Eva Kampmann und den aktiven Kameraden Hermann Klaiber und Walter Url. Stadtpfarrer Thomas Brandl überbrachte in Form eines kleinen Gedichtes die Grüße der Pfarrei und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit über die Jahre. Alsdann ließ der Kommandant und 2. Vorsitzende Manfred Baier die im vergangenen Jahr Corona bedingt eingeschränkten Beteiligungen und Veranstaltungen Revue passieren. Trotz der Einschränkungen war die Kameradschaft doch noch recht oft unterwegs. Den Kassenbericht brachte Kassier Josef Winderl, bereits zum 20. Mal, in seiner nur ihm eigenen guten Art, unter die Anwesenden. Freilich konnte er wegen fehlender Aktivitäten wie Grillfest usw. keine großen Einnahmen aufweisen, aber großzügige Spenden der Mitglieder, der Stadt Passau (Volkstrauertag Zuschuss) und die schon einige Jahre bestehende Sonderzuweisung der Volks- und Raiffeisenbank Heining verhinderten eine negative Bilanz. Die beiden Kassenrevisoren Josef Bauhoffer und Herbert Kreupl kontrollierten alle Kassenbewegungen genauestens, stellten aber keine Unzulänglichkeiten fest. Wie immer wurde die Kasse ordnungsgemäß geführt. Dem Antrag auf Entlastung des Kassiers kam die Mitgliederversammlung einstimmig nach. Der Kreisschießwart und stellvertretende Kreisvorsitzende Franz Schreiner berichtete über bevorstehende Neuerungen auf BSBVerbands- und Kreisebene. Ehrungen und Auszeichnungen nehmen bei Vereinen, so auch der SK Heining, einen großen Raum ein (Info-Kasten). Ehrenmitglied Paula Wurstbauer und Vereinswirtin
V.l.: Georg Bauer, Pressebeauftragter Siegfried Wolf, Peter Bauer, Georg Küblböck, Josef Reindl, Ehrenmitglied Paula Wurstbauer, Georg Voggenreiter, Hans Unfried, Max Dickl, Kreisschießwart Franz Schreiner, Schriftführer Josef Fischl, Ehrenreservist Ludwig Pilzweger und SK-Vorsitzender Alois Krenn.
V.l.: SK-Vorsitzender Alois Krenn, Stabsunteroffizier Bernhard Grübl, 1. Kommandant und 2. Vorsitzender Manfred Baier, Ehrenvorsitzender und Schriftführer Josef Fischl.
Auer wurden mit einem bunten Herbststrauß begrüßt. Kreisschießwart Franz Schreiner wurde für die gute Zusammenarbeit im Bereich Schießgenehmigung mit der seltenen, vereinsinternen Dankurkunde geehrt. Der für den BSB-Bezirk Niederbayern zuständige Pressebeauftragte und Schriftführer Siegfried Wolf wurde mit einer Belobigungsurkunde „für die hervorragend gute redaktionelle Betreuung“ der Kameradschaft bei der Verbandszeitschrift treue Kameraden ausgezeichnet. Das Dankeschön war schon längst überfällig. Krenn beendete die Jahreshauptversammlung mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit an den Kreisverband, den Bezirksverband, die Kirchenverwaltung, die Stadtverwaltung, besonders die Stadtgärtnerei für die ansprechende Kriegerdenkmalpflege sowie die Blumenbepflanzung im Umfeld, die örtlichen Vereine, aber mehr noch die treuen Mitgliedern, „die immer zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden“.
Alle Anwesenden lud Alois Krenn zum Wildgericht-Essen ein, die Kosten dafür übernahm der Verein. Dies ist schon seit 60 Jahren selbstverständlich und gute Tradition. Herbergswirtin Auer hatte mit ihren fleißigen Helfern die Verköstigung wieder bestens hinbekommen. Text: Josef Fischl Fotos: Manfred Baier / Siegfried Wolf
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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Max Thuma (65 Jahre); Ludwig Pilzweger (55); Peter Bauer (50); Erwin Ratzer, Franz Schmied, Georg Lindner, Johann Steinleitner und Paula Wurstbauer (45); Gerold Stecher und Hans Unfried (40); Anneliese Sandner und Anton Sandner (35); Georg Bauer, Walter Feichtenschlager, Franz Silbereisen, Bernhard Hammer, Josef Reindl und Dieter Metzler (30); Gregor Ress und Georg Voggenreiter (25); Wolfgang Hofmann und Christoph Kölsche (20); Georg Küblböck und Franz Steinleitner (10).
Oberpfalz
Bezirksverband (BV) Oberpfalz Bezirks- und Wahlversammlung
EMBACHER FÜHRT WEITERHIN MITGLIEDERSTÄRKSTEN BEZIRKSVERBAND Präsident Drexl fordert Unterstützung für Ehrenamt – Gegen Gewaltherrschaft für Demokratie und Freiheit Schorndorf/Cham – Der Kreisverband Cham und Ortsverein Schorndorf zeigten sich am 23. Oktober als Gastgeber für die Versammlung des Oberpfälzer Bezirksverbandes im Bayerischen Soldatenbund. Bei den Neuwahlen wurde Bezirksvorsitzender Horst Embacher für drei weitere Jahre im Amt bestätigt. 20 Tagesordnungspunkte waren bei der Versammlung im Landgasthof Baumgartner zu bewältigen. Vorher versammelten sich die anwesenden Delegierten aus dem
gesamten Bezirksverband Oberpfalz beim Schorndorfer Kriegerdenkmal zum Totengedenken. Chams Kreisvorsitzender Egon Klein und Bezirksvorsitzender Horst Embacher legten einen Kranz nieder und die „Schorndorfer Blechmuse“ intonierte neben dem „Lied vom guten Kameraden“ auch die Bayern- und Nationalhymne. Gemeinderätin Helga Fischer als Vertreterin der Gemeinde sah es als besondere Ehre und Auszeichnung, dass die BSB-Bezirksversammlung in Schorndorf über die Bühne gehe. Sie stellte die über 2.900 Einwohner große Kommune als liebens- und lebenswerte Heimat vor, die alles hat, was das Herz begehrt, und die ihren Leitspruch „Immer in Bewegung“ sprichwörtlich lebt. Die Stellvertretende Landrätin Gerlinde Graßl hieß die Delegierten im Namen des Landkreises Cham willkommen, der mit Cham und Roding zwei Bundeswehrstandorte aufweisen kann. Dadurch ist die Verankerung der Soldaten in der Gesellschaft deutlich spürbar. Die Bundeswehr sei Garant für
Die drei weiblichen Ehrengäste eingerahmt von den Hauptakteuren bei der Oberpfälzer BSB-Bezirks- und Wahlversammlung.
왖 Feste Tradition ist das Totengedenken am Kriegerdenkmal vor Beginn der Versammlung.
Freiheiten, Sicherheit und Frieden. Graßl dankte aber auch für die Unterstützung durch die Bundeswehr beim Katastrophenschutz wie die Amtshilfe beim Gesundheitsamt Cham im Rahmen der PandemieBekämpfung. Martina Englhardt-Kopf bot als neugewählte Wahlkreis-Direktkandidatin dem BSB ihre Unterstützung an. „Vielen Dank für die wertvolle Arbeit, die Sie alle leisten“, so Englhardt-Kopf, „insbesondere auch für den stetigen Einsatz gegen das Vergessen und die Erinnerungskultur.“ Es gelte jeden Tag für den Frieden einzutreten und kleine Zeichen zu setzen. Gerade den jüngeren Menschen müsse immer wieder bewusst gemacht werden, was Krieg bedeute. Rainer Weiß vom Reservistenverband wünschte sich für die Kreisgruppe
Der neugewählte Vorstand des BSB-Bezirksverbandes Oberpfalz mit seinem Vorsitzenden Horst Embacher (vorne 2.v.l.).
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Oberpfalz
Aus den Bezirken
Oberpfalz Ost weiterhin eine reibungslose Zusammenarbeit, Traditionspflege und Reservistenarbeit würden untrennbar zusammengehören.
treue Kameraden 6/2021
Einmal mehr klare Worte sprach BSBPräsident Oberst a.D. Richard Drexl. Völlig unverständlich sei etwa, wenn wie derzeit in München-Giesing diskutiert werde, ob ein Kriegerdenkmal noch als zeitgemäß angesehen werden kann. Hintergrund: Eine Initiative fordert die Verwandlung in ein Friedenszeichen. Gott sei Dank sei dies in der Oberpfalz und in den ländlichen Regionen noch anders. „Wir verstehen uns als Gemeinschaft, die für Frieden eintritt, ohne dabei das staatliche Gewaltmonopol im Inneren aber auch nach außen zu vernachlässigen“, so Drexl. Und dazu gehöre es etwa auch, mit Mahnmalen die Menschen in unserer Mitte zu halten, die für uns gestorben sind. Apropos Oberpfalz: „Der mitgliedsstärkste Bezirksverband gehört zu den Herzkammern des BSB, ich bin stolz auf die Oberpfälzer.“ Die Pandemie hätte leider auch bei den Soldatenund Kriegerkameradschaften durchaus Spuren hinterlassen, Mitglieder und Ortskameradschaften sind verloren gegangen. Nun gelte es umso mehr wieder für die Dinge einzutreten, die für die Gesellschaft und uns als Verband von großer Bedeutung sind. Schließlich stehe in drei Jahren auch das 150-jährige Bestehen des Bayerischen Soldatenbundes an. Afghanistan wie die Pandemiebekämpfung und auch die Hochwasserkatastrophe hätten gezeigt, dass die Bundeswehr sehr wohl handlungsfähig sei. Erhebliche Probleme würden in der Gesamtorganisation, im Ministerium und in den Stäben liegen, „vor allem da wo Politik
unmittelbar hineinwirkt“. Nicht verhehlen wollte der BSB-Präsident, dass auch in den militärischen und Verwaltungsstrukturen vieles nicht stimme, etwa in der Beschaffung und im Rüstungsmanagement. Die unerhörte Kostensteigerung für die Instandsetzung der Gorch Fock von 10 Millionen auf 135 Millionen Euro führte er als eklatantes Negativbeispiel an. „Es muss geführt und Verantwortung übernommen werden“, so die Forderung von Oberst a.D. Drexl, „das funktioniert nur über Rang und Namen und nicht über politisch gesteuerte Instanzen.“ In Afghanistan hätten Deutschland und die Bundeswehr über fast 20 Jahre die Hilfsarmee für die Amerikaner gespielt. „Wo sind die Europäer, die mit einer Stimme sprechen“, so die Kritik des BSBPräsidenten. Ob die neue Regierung in Deutschland der Bundeswehr gut tun wird, werde sich zeigen. „Leichter wird es wohl nicht“, so Drexl, der das Sondierungspapier genau durchforstet hat. Dennoch verdiene die neue Regierung einen Vertrauensvorschuss, „die reine Farbenlehre hilft auch der Bundeswehr nicht weiter“. Abschließend richtete Drexl an die Politik einen weiteren Appell: „Wir brauchen Unterstützung für das Ehrenamt.“ Dazu gehöre ein Bürokratieabbau statt ständiger Zusatzbelastungen, etwa wenn man nur an die Datenschutz-Grundverordnung oder auch die Korruptionsprävention für ehrenamtlich Tätige denke. Embachers Rechenschaftsbericht erstreckte sich auf fast zwei Jahre, denn 2020 musste die Jahresversammlung pandemiebedingt ausfallen. „Die ehrenamtliche Friedensarbeit wurde durch Corona auf Sparflamme heruntergefahren, Traditionspflege und gelebte Kameradschaft als belebendes Element im gesellschaftlichen Leben blieben leider auf der Strecke.“ Eine weitere Sorge:
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2022 ist der 4. Januar 2022
„Es wird immer schwerer junge Menschen zu überzeugen, dass es sich lohnt für Demokratie und Freiheit und gegen Gewaltherrschaft einzusetzen.“ Dieses Problem liege nicht nur in der Aussetzung der Wehrpflicht begründet, sondern durch allgemeine Veränderungen sowohl in der Bundeswehr als auch in der Gesellschaft. Wie Drexl bemängelte er: „Politik macht Vereinsarbeit nicht leichter.“ Abschließend dankte Embacher dem Verband der Reservisten für die enge Zusammenarbeit, seinem gesamten Vorstand sowie allen Sammlern zur Unterstützung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Weitere Berichte gaben Schriftführer Heinrich Scheidler, Schatzmeister Max Kick (derzeit sind im Bezirksverband Oberpfalz insgesamt 14.193 zahlende Mitglieder registriert), die Kassenrevisoren Ferdinand Lienerth bzw. Richard Burger, Reservistenbeauftragter Christian Emmerling sowie Sozialdienstbeauftragter Alois Lorenz ab. Der scheidende Schriftführer Heinrich Scheidler wurde mit dem Großkreuz am Bande geehrt. Mit Anerkennung und Dank für außergewöhnliche Verdienste ausgezeichnet und verabschiedet wurden Richard Preis in seiner bisherigen Funktion als Bezirksvorsitzenden-Stellvertreter sowie Reservistenbeauftragter Christian Emmerling. Beide stellten sich nicht mehr zur Wahl. Die Verpflichtung des neue Vorstands übernahm der BSB-Präsident. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der „Schorndorfer Blechmuse“. Text/Fotos: Leonhard Schmidbauer / Alfons Kollmer
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Der scheidende Schriftführer Heinrich Scheidler wurde mit dem Großkreuz am Bande geehrt.
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Richard Preis (r.) stellte sich als Bezirksvorsitzenden-Stellvertreter nicht mehr zur Wahl und wurde mit Dank und Auszeichnung verabschiedet.
Der neue Vorstand des BV Oberpfalz: Horst Embacher (Vorsitzender); Alfons Betzl, Thomas Semba und Peter Schottenhaml (Stellvertretende Vorsitzende); Peter Ertl (Schriftführer); Max Kick (Schatzmeister); Beisitzer: Alfons Kollmer (Pressebeauftragter), Alois Lorenz (Beauftragter Sozialwerk), Marcus Köppel (Reservistenbeauftragter) und Norbert Bücherl; Richard Berger und Ferdinand Lienerth (Kassenrevisoren); Wolfgang Burger (Bezirksschießwart); Erich Münchsmeier (Stellvertretender Bezirksschießwart).
Oberpfalz Soldaten-, Krieger- und Reservistenkameradschaft (SKK/RK) Berg Kameradschafts-Ehrenbuch übergeben
SELTENES GESCHENK Berg – Gerngesehener Gast bei der SKK/RK Berg war und ist der ehemalige „RSU (Regionale Sicherungs- und Unterstützungsgruppe)-Spieß“, Oberstabsfeldwebel Alfred Pöppel aus Freihausen, der von 2013 bis 2020 die „Regionale Sicherungs- und Unterstützungsgruppe“, die HeimatschutzKompanie, in der Oberpfalz führte und maßgeblich am Aufbau der RSU-Kompanie der Oberpfälzer Reservisten beteiligt war. Erfreut über das Kommen von Pöppel waren der vor wenigen Wochen neu gewählte erste SKK-Vorsitzende Rudolf Bergler, die beiden Reservisten-Vertreter Ottomar Hein und Alfons Moosburger, Ehrenvorsitzender Ludwig Eimer sowie Funktionäre des ältesten Vereins in der Großgemeinde Berg, der im Jahre 1874 gegründet wurde. Kürzlich übergab Bergler dem früheren „RSU-Spieß“ Pöppel, das 384-seitige, 2008 aufgelegte Ehrenbuch der Kameradschaft
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Hemau und Umgebung Dreitagesfahrt
UNTERWEGS IM ALPBACHTAL Hemau – Nachdem die Böllerkanone in Pocking erneuert, die Generalversammlung mit Neuwahlen auf das Frühjahr 2022 verlegt wurde und 2023 das 150-jährige Gründungsfest ansteht, unternahm die SKK Hemau und Umgebung mit Reiseveranstalter Pollinger Anfang Oktober einen 3-Tagesausflug nach Reith im Alpbachtal. Weitere Ziele waren die Bergbahn Wiedersberger Horn, Hopfgarten, Brixental, Kaisergebirge, Kaiserklamm und Gramai Alm. Die Anfahrt erfolgte über München und Kufstein nach Reith im Alpbachtal. Dort ging es mit der Seilbahn hinauf zum Wiedersberger Horn oder Gmahhorn. Oben fand sich bei verschiedenen Wanderungen oder der Einkehr in Berggaststätten für jeden die richtige Auswahl. Mit der Seilbahn wieder runter, ging es mit dem Bus nach Reith zum Stockerwirt. Mit örtlicher Reiseleitung startete anderntags eine Fahrt in die Bergwelt, zunächst nach Hopfgarten, wo die Pfarrkirche, der „Dom“ im Brixental besichtigt wurde. Die
Der frühere „RSU-Spieß“ Oberstabsfeldwebel Alfred Pöppel erhielt vom Berger SKK-Vorsitzenden Rudolf Bergler (3. v.l.) im Beisein von Vereins-Funktionären das Ehrenbuch der SKK/RK Berg.
Berg, das nur ganz selten verliehen wird. Der frühere SKK-Vorsitzende Martin Fügl hat die Zusammenstellung nach vielen Recherchen mit Beiträgen des bereits verstorbenen
Adolf Ruf verfasst. Pöppel hat jetzt im Ruhestand Zeit, im interessanten Berger Kameradschafts-Ehrenbuch zu blättern. Text/Foto: Stepper
Fahrt führte weiter über Westendorf, Brixen im Tale, Kirchberg, Kitzbühel, Elmau und Söll nach Kramsach Aschau zur Kaiserklamm. Nach einer etwa einen Kilometer langen Wanderung durch die wildromantische Klamm schloss sich eine Einkehr im idyllisch gelegenen Wirtshaus mit der einzigartigen „Prügeltorte“ im Kaiserhaus an. Der Rückreisetag startete mit einer Fahrt nach Pertisau am Achensee. Auf einem
leichten Wanderweg von ca. 80 Minuten ging es zur Gramai Alm. Möglichkeiten für Aktivitäten und Wanderungen waren während der Mittagspause auf der Alm bis zur Abreise geboten. Die Rückfahrt erfolgte vorbei am Tegernsee nach München und mit einer Einkehr in Allershausen fand der Ausflug in Hemau seinen Abschluss. Text/Foto: Alfons Kollmer
Alle Reiseteilnehmer waren sich einig, dass Reiseleiterin Waltraud Hertle nicht nur schönes Wetter, sondern auch einen hervorragenden Ausflug organisiert hatte.
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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenverein (SRV) Eilsbrunn Buch zum Kriegervereinswesen
Aus den Bezirken
119 JAHRE BEITRAG ZUR GEMEINDEGESCHICHTE
treue Kameraden 6/2021
Buchübergabe (v.l.): KSV-Vorsitzender Karl-Heinz Kirchberger, Heimatpfleger Egon Gröschl, Josef Kitzinger, SRV-Vorsitzender Johann Gnad, Autor Hans Nama und Alois Renner.
Sinzing/Eilsbrunn – Eine Dokumentation mit dem Titel „Militär- und Kriegervereine in der Gemeinde Sinzing, das Kriegervereinswesen in der Großgemeinde bis zum Ende des 2. Weltkriegs 1945“, hat der Schriftführer des SRV Eilsbrunn, Oberstleutnant a.D. Hans Nama, verfasst. Mit der Übergabe des Buches an die Gemeinde Sinzing und die Kriegervereine lieferte der Buchautor damit einen Beitrag zum 1100-jährigen Bestehen von Sinzing im Jahr 2021. Nach mehr als zwei Jahren intensiver Nachforschungen konnte Nama nun in einer Corona-bedingt kleinen Feierstunde im Gemeindehaus in Eilsbrunn die druckfrische
gebundene Ausgabe erstmals öffentlich vorstellen. Sichtlich erfreut nahmen die Vorsitzenden der SRV Eilsbrunn und KSV Sinzing, Johann Gnad und Karl-Heinz Kirchberger, Heimatpfleger Egon Gröschl für die Großgemeinde Sinzing sowie Josef Kitzinger und Heimatpfleger Alois Renner, stellvertretend für die beiden seit 1945 nicht mehr existierenden Kriegervereine Kleinprüfening und Viehhausen, die Dokumentation in Empfang, gab es doch für drei Vereine, ausgenommen der SRV Eilsbrunn, bisher keinerlei umfassende Dokumentationen zur Vereinsgeschichte. Auf 101 Seiten im Format DIN A4 stellt der Autor die Geschichte der vier Vereine von der Gründung 1902 bis zu ihrer Zerschlagung im Jahre 1945, eingebunden in das politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen in Deutschland und Bayern sowie die Dorf- und Heimatgeschichten der ehemaligen selbständigen Gemeinden, der heutigen Großgemeinde Sinzing, dar. Ein Schwerpunkt der Dokumentation ist die Beleuchtung der Umstrukturierung des
Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Kareth Fischessen
GELUNGENE PREMIERE Kareth – Erstmals luden die Reservisten der KSRK Kareth im September im Rahmen ihres monatlichen Stammtisches zu einem Forellen-Essen in das Gasthaus Berghammer ein. Der Reservistenbeauftragte Alexander Held freute sich über die unerwartet große Teilnehmerzahl von 25 Personen. Unter Einhaltung der Corona-Regeln und mit einem Hygienekonzept konnte im Freien gefeiert werden. Robert Kolbinger besorgte die Forellen und bereitete sie geschmackvoll zu, sodass sich die Teilnehmer einig waren: „Diese Veranstaltung soll zu einer Text/Fotos: Josef Dummer festen Einrichtung werden.“
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Kriegervereinwesens in der Zeit von 1933 bis 1936 im Sinne der nationalsozialistischen Machthaber im Dritten Reich. Ein eigenes Kapitel ist einer Besonderheit im bayerischen Kriegervereinswesen im Regensburger Raum – dem nicht zum Bayerischen Kriegerbund zählenden „Bund der Vereinigten Kriegervereine des Bezirks Stadtamhof“, dem alle vier Vereine zeitweise angehörten – gewidmet. Eine detaillierte Beschreibung und bildliche Darstellung der erhalten gebliebenen historischen Vereinsfahnen sowie ein umfangreicher Bild- und Dokumentenanhang mit zum Teil bisher unbekannten und unveröffentlichten Vereinsunterlagen ergänzen das Werk. Mit seiner Arbeit wollte der Verfasser im Jubiläumsjahr das Kriegervereinswesen, das 119 Jahre Anteil an den 1100 Jahren Gemeindegeschichte hat und seine Bedeutung für Kultur, Tradition und Heimatverbundenheit in der Großgemeinde wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Text: Hans Nama Foto: Gertraud Pilz
Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung Verabschiedung
GARANT FÜR GELEBTE PARTNERSCHAFT UND FREUNDSCHAFT Grafenwöhr/Freihung – Die Marktgemeinde Freihung, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die Reservistenkameradschaft Freihung, der Bayerische Soldatenbund 1874 e.V. und der Verband der Reservisten der Bundeswehr, Kreisverband Oberpfalz-Mitte, verabschiedeten sich Ende Oktober gemeinsam beim Bataillonsappell der 18th Combat Sustainment Support Battalion (CSSB), vom scheidenden Oberstabsfeldwebel des Bataillons, Command Sergeant Major (CSM) Rassun Thompson. Der Versorgungsverband ist in US-Militärkreisen als „War-Hammer“ bekannt. Vor der offiziellen Übergabe an seine Nachfolgerin CSM Nancy Sainz durch den Bataillonskommandeur, Lieutenant Colonel (LtCol) John Abella, dankten die deutschen Ehrengäste dem scheidenden US-Kameraden für seine hervorragende wie vorbildli-
che Unterstützung und Zusammenarbeit im Sinne der gegenseitigen Partnerschaft. So blickte der Freihunger Bürgermeister Uwe König auf die vergangenen zweieinhalb Jahre des durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkten gemeinsamen Wirkens zum Wohle der seit 2007 bestehenden Partnerschaft zwischen der 18. CSSB und der Marktgemeinde zurück. Einige gemeinsame Vorhaben und gegenseitige Unterstützung, insbesondere mit der Reservistenkameradschaft Freihung, prägten die Zusammenarbeit der Kommune mit dem US-Verband. Höhepunkt für die Gemeinde war die Teilnahme der US-Soldaten an den Feierlichkeiten 2019 anlässlich „450 Jahre Markterhebung“ sowie die Teilnahme der US-Soldaten an den internen Sammlungen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge seit mehr als zehn Jahren in Folge. Für die truppeninternen Sammlungen der vergangenen beiden Jahre verlieh Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojkovic dem scheidenden Oberstabsfeldwebel die Verdienstspange des Volksbundes in Bronze. Für das entgegengebrachte Vertrauen, Verständnis und vor allem für die persönliche Freundschaft dankte der Freihunger Reser-
vistenchef Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl – auch im Namen des verhinderten BSB-Bezirksvorsitzenden Horst Embacher seinem US-Kameraden mit den Worten: „Rassun, Du warst der Garant für die gelebte und auf gegenseitiges Verständnis aufgebaute Partnerschaft wie auch Freundschaft.“ Zusammen mit dem zweiten RKVorsitzenden und US-Beauftragten, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, überreichte er Thompson das handgefertigte Erinnerungsbrett der Kameradschaft. Für den Reservistenverband händigte Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard den Ehrencoin der Kreisgruppe Oberpfalz-Mitte aus. Im Anschluss verlieh Colonel Angel Estrada, Kommandeur der übergeordneten 16th Sustainment Brigade (US-Versorgungsbrigade) aus Baumholder die Auszeichnungen der US-Armee an den verdienten Soldaten. CSM Rassun Thompson kehrt in die Vereinigten Staaten zurück und übernimmt den Dienstposten des Command Sergeant Major beim US Army Reserve Command (USARC) im Fort McCoy, Bundesstaat Wisconsin. Text: Norbert Bücherl (RK Freihung) Fotos: Johann Rötzer (RK Freihung) u. 18. CSSB
Verabschiedung beim Bataillonsappell auf dem Paradefeld des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. V.l.: Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, SRK-Fahnenträger Helmut Strempel, Hauptgefreiter d.R. Oliver Madril, Lieutenant Colonel John Abella, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Stabsunteroffizier d.R. Carsten Spöth (verdeckt), der scheidende Command Sergeant Major Rassun Thompson und seine Nachfolgerin, Command Sergeant Major Nancy Sainz, Bürgermeister Uwe König, Dr. Dario Vidojkovic, Stabsunteroffizier d.R. Klaus Paa, Stabsfeldwebel d.R. Hubert Beer, Sabine Golm (Volksbund), Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard, Dolmetscher Franz Zeilmann und Feldwebel d.R. Johann Rötzer.
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Oberpfalz Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Freihung
Aus den Bezirken
FÜNFZEHN JAHRE PARTNERSCHAFT GEFEIERT
treue Kameraden 6/2021
Auf fünfzehn Jahre gelebte Partnerschaft blickte die Verantwortlichen der 702. EOD, der RK Freihung und die zahlreichen Ehrengäste bei einem gemütlichen Grillabend zurück und tauschten dazu Ehrenurkunden zur Bekräftigung der gelebten Freundschaft aus. Am 5. August 2006 besiegelte die Reservistenkameradschaft (RK) Freihung mit der auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr stationierten US-Sprengmittelbeseitigungskompanie, der 702. Explosive Ordnance Disposal Company (kurz: EOD), eine förmliche Partnerschaft. Beim damaligen Ferienprogramm und dem anschließenden Kameradschaftsabend unterzeichneten der vormalige Reservistenchef, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler – jetzt 2. Vorsitzender und zugleich US-Beauftragter der Kameradschaft – und der damalige Kompaniechef, Captain George Hill, die Partnerschaftsurkunden. Seither wurden zahlreiche gemeinsame Ausbildungsvorhaben wie Handwaffenschießen, Ausbildung zur Sprengmittelbeseitigung, Unterrichtung im Fahrzeug- und Schießsimulator durchgeführt. Den US-Soldaten wurde verstärkt die Möglichkeit zum Erwerb von Leistungsabzeichen und Schützenschnüren der Bundeswehr sowie des Deutschen Sportabzeichens geboten. Neben diesen militärischen und sportlichen Ausbildungen nahmen die US-Soldaten
V.l.: Dolmetscher Franz Zeilmann, Oberst d.R. Bertram Gebhard, First Sergeant Stuart Cox, BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher, Lieutenant Colonel John Abella, Captain James Almon, Bürgermeister Uwe König, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard, Stabsfeldwebel d.R. Gerhard Lindthaler, 3. Vorsitzender Stabsgefreiter d.R. Dominik Falk und Dr. Dario Vidojkovic.
auch an Feierlichkeiten innerhalb der Marktgemeinde wie Fahnenweihe, Volkstrauertag, Weihnachtsmarkt oder Jahresabschlussfeiern der Reservisten teil. Höhepunkt war die Teilnahme 2019 an der Jubiläumsveranstaltung „450 Jahre Markt Freihung“.
amerikanischen Grillabend mit schmackhaften Hamburgern und Steaks, zu dem die Freihunger Reservisten Fassbier und ausreichend Bratwürste beisteuerten, konnte das Jubiläum bei angenehmen Herbstwetter in geselliger Runde mit den Familienangehörigen gebührend gefeiert werden.
Jubiläumsfeier mit Grillabend auf dem Truppenübungsplatz
O’zapft is!
Das 15-jährige Bestehen der Partnerschaft feierten die Freihunger Reservisten auf Einladung der US-Partnereinheit im Unterkunftsbereich der Kompanie im Lager Normandie auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Bei einem lockeren, typisch
Die Führungskräfte unterzeichneten zur Bekräftigung der Partnerschaft die beiden neugestalteten Ehrenurkunden, von links: First Sergeant Stuart R. Cox, Captain James M. Almon, 1. Vorsitzender Norbert Bücherl und US-Beauftragter Gerhard Lindthaler.
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Nachdem der jetzige Kompaniechef, Captain James Almon, mit zwei Schlägen gekonnt das erste Fass Helles angestochen hatte und mit dem bayerischen Ausruf „O‘zapft is!“ den Festabend eröffnete, begrüßte er zusammen mit Kompaniefeldwebel First Sergeant Stuart Cox die zahlreichen Gäste.
Mit einem „Prosit“ stießen die Ehrengäste auf eine gelungene Jubiläumsfeier an (v.l.): US-Dolmetscher Franz Zeilmann, Oberst d.R. Bertram Gebhard, Captain James Almon, Horst Embacher, Oberstleutnant d.R. Werner Gebhard, RK-Vorsitzender Norbert Bücherl, Dr. Dario Vidojkovic und Bürgermeister Uwe König.
Oberpfalz
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Die 702nd Explosive Ordnance Disposal Company (702. EOD) Die Sprengmittelbeseitigungskompanie 702. EOD wurde ursprünglich als 2nd Ordnance Bomb Disposal Squad (Waffen- und Bombenräumungstruppe) ins Leben gerufen und am 22. Januar 1943 in Aberdeen Proving Ground im US-Bundesstaat Maryland aufgestellt. Während des 2. Weltkrieges wurde die Einheit in Tunesien, in der Normandie, in den Ardennen und im Elsass sowie im Rheinland eingesetzt. Am 3. November 1945 erfolgte die Außerdienststellung im Camp Shanks, Bundesstaat New York. Ende der 1940er Jahre wurde die Einheit auf den Philippinen reaktiviert. Am 25. September 1950 erfolgte die Umbenennung in 2nd Explosive Ordnance Diposal Squad und die erneute Indienststellung in Aberdeen Proving Ground im US-Bundesstaat Maryland und exakt ein Jahr später die Verlegung nach Deutschland. 1955 wurde die Einheit zur 2nd Ordnance Detachment und 1998 endgültig zur 702nd Explosive Ordnance Disposal Company (EOD) umbenannt. Seitdem ist die Kompanie in Grafenwöhr stationiert. Am 5. August 2006 begründete die Einheit offiziell eine Partnerschaft mit der Reservistenkameradschaft Freihung. Für ihre vorbildliche Auftragserfüllung und Einsatzbereitschaft hat die Einheit bereits zahlreiche Auszeichnungen seitens der USArmee erhalten.
Neben den Freihunger Reservisten mit Angehörigen begrüßte Almon die anwesenden Ehrengäste von der US-Army, an deren Spitze den Kommandeur des Freihunger Partnerschaftsverbandes 18th Combat Sustainment Support Battalion (18.CSSB), Lieutenant Colonel John Abella mit Familie. Der Freihunger Reservistenchef, Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, begrüßte die deutschen Teilnehmer und Ehrengäste, darunter die Bürgermeister Uwe König und Klaus Siegert vom Markt Freihung und den BSB-Bezirksvorsitzenden Horst Embacher. Rückblick auf eineinhalb Jahrzehnte gelebte Partnerschaft In seiner Laudatio blickte Bücherl auf die von beiden Seiten aktiv gestaltete Partnerschaft seit deren Gründung vor fünfzehn Jahren zurück. Diese eineinhalb Dekaden waren von zahlreichen Auslandseinsätzen der US-Spezialeinheit im Irak, Afghanistan, Kosovo und derzeit aktuell in Osteuropa geprägt. Trotz dieser Einschränkungen waren die Verantwortlichen beiderseits während dieser Zeit stets bemüht, mit gemeinsamen Vorhaben die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen. Mit einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden der am 26. August am Zugangstor zum Flughafen Kabul durch einen hinterhältigen Selbstmordanschlag getöteten dreizehn US-Kameraden und der ermordeten Zivilisten. Im Namen aller Ehrengäste dankte Kreis-
vorsitzender Oberst a.D.d.R. Bertram Gebhard für die gute Zusammenarbeit der USEinheit mit den Freihunger Reservisten, von der auch die Reservisten der Kreisgruppe Oberpfalz-Mitte durch die angebotenen militärischen Ausbildungen weitgehend profitieren. Zum Dank und zur Erinnerung an das Jubiläum überreichte er an den Einheitsführer den Ehrencoin der Kreisgruppe. Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojkovic dankte der US-Einheit für die jährliche Kriegsgräbersammlung für den Erhalt und die Pflege deutscher Soldatengräber. Partnerschaft erneuert Zur Auffrischung der Partnerschaft unterzeichneten die Führungskräfte der US-Einheit und der Reservistenkameradschaft die von Bücherl vorbereiteten Ehrenurkunden und tauschten diese unter dem Beifall der anwesenden Gäste aus. Bücherl bedankte sich für die gelungene Vorbereitung der Jubiläumsveranstaltung und überreichte zum Dank stellvertretend für die gesamte USKompanie an Captain Almon eine eigens mit dem Freihunger Reservistenwappen angefertigte Armbanduhr. Bis in die späten Abendstunden ließen die Teilnehmer die gemeinsamen Ereignisse der letzten fünfzehn Jahre in geselliger Runde nochmals Revue passieren. Ein eigens dazu angefertigter Ordner mit Fotos verstärkte die Erinnerungen der Teilnehmer. Text: Norbert Bücherl/Fotos: Johann Rötzer
7er- und Kameradschaftsbund Weiden
AUSFLUG IN DIE PARTNERSTADT Weiden am See/Österreich – Fünf herrliche sonnige Tage verbrachten acht Mitglieder der „7er-Kameradschaft“ Anfang September in der Weidener Partnerstadt Weiden am See/ Österreich. Bereits beim Empfang im Rathaus durch Vizebürgermeister Christian Wandler (r.) – selbst Weinbauer - erfuhren die Max-Reger-Städter viel über die Weinbau-Tradition in der Gegend um den Neusiedler See, wo gerade die Weinlese begann. Bei Radtouren rund um den See erkundeten die Besucher die österreichische Landschaft. Ausflüge ins slowakische Bratislava und nach Ungarn, sowie das Baden im noch immer warmen See durften Text/Foto: Bernhard Czichon nicht fehlen.
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Ehrenzug beim „Tag der Fallschirmjäger“ 2021 (s. S. 29) Foto: Tim Reinhold
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Oberpfalz 7er- und Kameradschaftsbund Weiden
Aus den Bezirken
Übergabeappell in der Ostmarkkaserne
VERBINDUNG GEHALTEN
treue Kameraden 6/2021
Weiden – Als Mitte Oktober das Kommando über das Artilleriebataillon 131 und damit 750 Soldaten in der Ostmarkkaserne von Oberstleutnant Sven Zickmantel an Oberstleutnant Thorsten Wallschus (42) übergeben wurde, waren unter den mehreren hundert Gästen aus Politik, Wirtschaft und Militär aus dem In- und Ausland auch Vertreter des Bayerischen Soldatenbundes: Bezirksvorsitzender Horst Embacher, der „7er“-Ehrenvorsitzende Manfred Hofmann mit Ehefrau sowie der 2. Vorsitzende der „7er“, Bernhard Czichon. Brigadegeneral Michael Podzus übergab symbolisch für den Kommandowechsel die Truppenfahne an den neuen Kommandeur, der 1998 in Veitshöchheim seine Ausbildung zum Offizier begann. Sven Zickmantel geht ins
V.l.: Bezirksvorsitzender Horst Embacher, Brigadegeneral Michael Podzus, 7er-Ehrenvorsitzender Manfred Hofmann und der neue Kommandeur Oberstleutnant Thorsten Wallschus.
Verteidigungsministerium nach Bonn. Er berichtete in seiner Abschiedsrede von der familiären Aufnahme, die er in Weiden gefunden hatte und von seinen Auslandsein-
sätzen in dieser Zeit. Umrahmt wurde die Zeremonie vom Heeresmusikkorps aus Würzburg. Text/Fotos: Bernhard Czichon
7er- und Kameradschaftsbund Weiden Ein Vierteljahrhundert Kassier
GEDÄCHTNIS DES VEREINS Weiden – 25 Jahre lang war Josef Mages Kassier bei der „7er“-Kameradschaft Weiden, einem 1911 gegründeten Traditionsverein im BSB, der zu besten Zeiten über 300 Mitglieder zählte. Ende September feierte der Sepp seinen 80. Geburtstag. Heute zählt der Verein immer noch über 260 Mitglieder und ist in weitem Umkreis der größte Soldaten- und Kameradschaftsverein. Aber die Aufgaben des, heute meist „Schatzmeister“ genannten, Kassiers haben sich geändert. Mages erinnert sich gerne an seine Amtszeit. Dadurch, dass der Vereinsbeitrag heutzutage per Bankeinzug erhoben wird, sei viel persönlicher Kontakt weggefallen, sagt der 80-Jährige. Das war früher anders. Da warteten viele Mitglieder am Anfang eines jeden Jahres ungeduldig auf seinen Besuch, um die anfangs acht Mark Jahresbeitrag in bar zu kassieren. Als Dauerauftrag und später Bankeinzug eingeführt wurden, weigerten sich viele, hier mit zu machen. „Dann kommt ja der Sepp nicht mehr zu mir“, war die Begründung. Unzählige Kilometer ist Mages von Haus zu Haus gegangen. Beim Kassieren des Vereinsbeitrags wurde viel Persönliches erzählt. Es gab Kaffee, Bier oder ein Schnäpschen. So kennt das heutige Ehrenmitglied der „7er“ – im Gegensatz zu den Vorsitzenden – immer noch die meisten Mitglieder persönlich. Mit höchsten Auszeichnungen des Vereins und des BSB geehrt, hat Josef Mages drei Vorsitzende „überlebt“ und war – wie übrigens auch seine Ehefrau Roswitha – lange Jahre erfolgreicher Sportschütze. In der „7er-Kameradschaft“ ist er hoch angesehen, wird als „Gedächtnis des Vereins“ und als Ratgeber geschätzt. Text/Foto: Bernhard Czichon
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberpfalz: Alfons Kollmer, Email: Alfons.Kollmer@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Oberpfalz Soldatenkameradschaft (SK) 1883 Waldsassen Jahreshauptversammlung
GLEICH FÜNF NEUE EHRENMITGLIEDER Waldsassen – Die Ernennung von Ehrenmitgliedern stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung bei der SK 1883 Waldsassen. Die Schießgruppe soll weiter bestehen bleiben und hofft auf die Wiederaufnahme des Schießbetriebs. Alois Kirschbaum wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft in der SK ausgezeichnet, Heinz Sturm für 30 Jahre. Immerhin 16 der aktuell noch 52 Mitglieder konnte Vorsitzender Gerhard Franke bei der Jahreshauptversammlung der SK 1883 Waldsassen im Gasthof Bayerischer Hof begrüßen. Nach dem Totengedenken ging Franke in seinem Bericht auf den Zeitraum seit der letzten Jahreshauptversammlung am 15. März 2020 ein und konnte dabei wegen der Corona-Pandemie nur auf ganz wenige Veranstaltungen zurückblicken. Nach den Berichten von Schriftführer Alois Kirschbaum und Kassenwartin Gisela Kannenberg bedauerte auch Schießwart Karl Birner, dass wegen Corona alle Schießwettbewerbe abgesagt wurden. Er war dennoch guten Mutes für die Zukunft: „Ich hoffe, dass nächstes Jahr wieder mit den Schießwettbewerben begonnen werden kann.“ Werner Eckstein bescheinigte der Kassenwartin im Namen der Kassenprüfer eine „perfekte und klare Kassenführung“. Die von ihm beantragte Entlastung der Kassiererin und des Vorstand wurde einstimmig gebilligt. Beim Tagesordnungspunkt Ehrungen zeichnete der Vorsitzende gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden Ferdinand Lienerth die Kameraden bei der SK 1883 Waldsassen mit der jeweiligen Treuenadel aus. Höhepunkt der Versammlung war schließlich die Ernennung von fünf neuen Ehrenmitgliedern. In seiner Laudatio betonte Franke, dass Karlheinz Hoyer 1978 der Soldatenkameradschaft beigetreten sei und seither sowohl als zweiter Bürgermeister als auch privat immer gerne an den Vereinsveranstaltungen teilnehme. Aufgrund seiner langjährigen Mitgliedschaft werde er deshalb zum Ehrenmitglied ernannt. Karl Birner sei 1989 nach seinem Wechsel von der Kameradschaft Schirnding in Waldsassen beigetreten, habe sogleich die Schießgruppe gegründet und auch das Amt des Schießwarts übernommen. Wegen seiner überragenden Leistungen im Schießsport sowie seiner Treue und Großzügigkeit der
v.l.: SK-Vorsitzender Gerhard Franke mit den bei der Jahreshauptversammlung geehrten langjährigen Mitgliedern der SK Waldsassen: Heinz Sturm, Arthur Ascherl, 2. Bürgermeister Karlheinz Hoyer, Karl Birner und Alois Kirschbaum.
Waldsassener Kameradschaft gegenüber habe er die Ehrenmitgliedschaft verdient. Arthur Ascherl erhalte die Auszeichnung wegen seiner langjährigen Treue zur Soldatenkameradschaft seit seinem Beitritt 1984. Bei der Ernennung von Alois Kirschbaum zum Ehrenmitglied betonte der Vorsitzende die vielfältigen Aufgaben die der zu Ehrende seit seinem Beitritt 1981 schon übernommen habe. So sei er seit 1985 als Fahnenjunker und seit 1989 als Schriftführer tätig. 30 Jahre lang habe er für die Kriegsgräberfürsorge gesammelt und sei zusätzlich als zweiter Vorsitzender eingesprungen. Ludwig Spreitzer trat 1992 in die SK ein und wurde nun zum Ehrenmitglied ernannt, da er in seiner Funktion als Seniorenbeauftragter und im Rahmen seiner kommunalpolitischen Tätigkeit immer ein offenes Ohr für die Vereine hat. Der 2. Bürgermeister Karlheinz Hoyer überbrachte die Grüße der Stadt. „Leider gibt es heutzutage immer mehr Kriege und Streitigkeiten unter den Völkern. Ich habe es deshalb gut gefunden, dass beim Totengedenken zu Beginn der Versammlung auch an die Opfer der Kriege, der Vertreibung und des Terrors besonders erinnert wurde“, so Hoyer. Er dankte der SK für die Teilnahme an den Veranstaltungen der Stadt und freute sich über die ihm zuteil gewordene Ehrung. Leider sei auch die Mitgliederzahl in der SK rückläufig wie in so manch anderem Verein. Kreisvorsitzender Ferdinand Lienerth übermittelte die Grüße des Kreisverbandes und war gespannt wie sich die Pandemie auf das Vereinsleben auswirken werde.
Beim Tagesordnungspunkt Wünsche und Anträge kam die Frage nach dem Fortbestand der Schießgruppe auf. Schießwart Karl Birner bezog hierzu klar Stellung und stellte fest: „Die Schießgruppe wird nicht aufgelöst!“ Dem stimmte die Versammlung zu. Text/Fotos: Gerhard Franke
Nachreichung der Urkunde zum Ehrenmitglied an Ludwig Spreitzer.
Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2022 ist der 4. Januar 2022
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Oberpfalz
Krieger-, Soldaten- und Reservistenverein (KSRV) Obertraubling
Aus den Bezirken
Feldgottesdienst für die Gefallenen des Afghanistan-Einsatzes
TREU GEDIENT – TREUE VERDIENT
treue Kameraden 6/2021
Obertraubling – Mit einem Feldgottesdienst gedachte der Krieger-, Soldatenund Reservistenverein Obertraubling im September der Soldatinnen und Soldaten des Krieges in Afghanistan. Getreu dem Motto des Bundes Deutscher Einsatzveteranen: „Treu gedient – Treue verdient“. Dem Feldgottesdienst vorausgegangen war eine von Dekan Jürgen Eckert und Pfarrer Helmut Brunner zelebrierte Kranzniederlegung an der Kriegerkapelle Obertraubling, wobei die Fahnenabordnungen des Kriegervereins und des Bundes Deutscher Einsatzveteranen mit den Vertretungen des Landeskommandos Bayern, des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, sowie seitens des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) dessen Präsident
Oberst a.D. Richard Drexl, Bezirksvorsitzender Horst Embacher und Kreisvorsitzender Markus Stöckl zugegen waren. Von zwei Soldaten der Reserve flankiert, legten der erste KSRV-Vorsitzende Georg Bäumel, der Volksbund, der BSB, das Landeskommando, die militärischen Vertreter und die Einsatzveteranin Dunja Neukam anschließend die Kränze nieder. Die Blaskapelle Obertraubling-Wolfskofen, die die Feierstunde beim Feldgottesdienst musikalisch mitgestaltete, spielte das „Lied vom guten Kameraden“. Traditionell wurden dazu drei Salut-Schüsse abgegeben. Unter den Klängen der Blaskapelle verlegte der Festzug im Marsch zur Wiese des Feldgottesdienstes. In den Fürbitten stellten Getrud Schmitzer von der Sudetendeutschen Gmoi, Dunja Neukam vom Bund
Teilnehmer mit Fahnenabordnungen bei der Feldmesse.
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왖 Über 170 Teilnehmer begleiteten den Feldgottesdienst.
Deutscher Einsatzveteranen, KSRV-Vorstand Georg Bäumel, Obertraublings zweiter Bürgermeister Rainer Sinn und KSRVMitglied Andreas Josef Baumann den Frieden und das Erinnern in den Mittelpunkt. Die Teilnehmer des Feldgottesdienstes beteten für die gefallenen, körperlich und seelisch verwundeten Soldatinnen und Soldaten des Afghanistan-Krieges. In seiner Festrede machte KSRV-Vorsitzender Georg Bäumel den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, wobei 59 Soldaten ihr Leben lassen mussten, zum Hauptthema. Besonders heute sollte uns bewusst wer-
Am Altar verlas KSRV-Vorsitzender Georg Bäumel die Fürbitten
Oberpfalz den, so Bäumel, welch weitreichende Folgen Einsätze von Armeen haben. Welches Leid sie über die Zivilbevölkerung und Soldaten bringen und welche Folgen geopolitische Macht auf der Welt hervorruft. Und trotz aller berechtigten politischen, persönlichen und sonstigen Bedenken ist es richtig und wichtig, dass sich weiterhin genügend junge Frauen und Männer für den Dienst in der Bundeswehr entscheiden. Denn im Zweifelsfall ist eine schlagkräftige Truppe von Nöten und auch bei Naturkatastrophen unverzichtbar. Mit den Vereinen, Abordnungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Obertraubling konnte der Feldgottesdienst in würdigem Rahmen bei schönem Wetter stattfinden. Es beteiligten sich über 170 Personen an diesem Tag. 500 Euro an Spenden konnten für die katholische Militärseelsorge gesammelt werden. „Der gemeinsame Feldgottesdienst, die gelebte Kameradschaft und die sichtbare Freude an der Tätigkeit der Reserve schweißt uns weiter zusammen“, lautete die Konklusion. Text/Fotos: Andreas Josef Baumann
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thanstein Reservisten renovieren ihr Vereinsheim
FRISCH ANS WERK! Thanstein – In Eigenleistung renoviert und erweitert die SRK Thanstein ihr Vereinsheim am örtlichen Dorfplatz. Eine Arbeitsgruppe von 18 Personen betonierte die Bodenplatte für den neuen Anbau eines Nebenraumes zur Aufbewahrung von Geräten und Material. Mit acht Schubkarren und mehreren Traktoren schafften die Mitglieder etwa zehn Kubikmeter Beton in die vorbereitete Scha-
Kameradinnen und Kameraden des KSRV Obertraubling
lung als Grundlage für das neue Nebengebäude. In den Innenräumen des ehemaligen Dienstraumes der Bundespost wird ein Sitzungs- und Besprechungsraum mit Küchenzeile und WC errichtet. Zuvor hatte der Vorstand den Grund hinter dem Reservistenheim für das Nebengebäude erworben. Im Rahmen der Dorferneuerung wurde ein Förderantrag auf private Maßnahme für die Umgestaltung des Heimes an das Amt für Ländliche Entwicklung gestellt. Ende September erhielt der Verein vom Landratsamt Schwandorf den Genehmigungsbescheid, seit dieser Zeit sind die ehrenamtlichen Mitglieder tatkräftig dabei den Umbau mit dem Bauunternehmen Albert Haimerl
Mitglieder der SRK Thanstein beim Betonieren der Bodenplatte.
durchzuführen. Seit 2010 ist die SRK im Besitz des Gebäudes. 2004 hat es der damalige Vorsitzende Karl-Heinz Trägler für den Verein erworben und baute es zum Vereinsheim um. Im Juni 2007 wurde das neue Quartier offiziell eingeweiht. Seit Gründung der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (1889) diente der Gasthof Ruhland, später Henghuber, als Vereinslokal. Nach dem Ende der „Dorfschänke“ traf man sich im Café Rosi (Wintergarten Café) zu Versammlungen und Veranstaltungen. Nachdem auch dieses Lokal 2020 schloss, wurde eine umfassende Renovierung des Vereinsgebäudes erforderlich. Text/Fotos: Ludwig Dirscherl
Mitglieder der SRK Thanstein beim Arbeitseinsatz am Vereinsheim.
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Oberpfalz Kreisverband (KV) Neumarkt Herbst-Kreisversammlung
Aus den Bezirken
RÜCKBLICK
treue Kameraden 6/2021
Lauterhofen – 38 Mitglieder aus 16 (von 29) Ortsvereinen sowie mehrere Ehrengäste konnte der Vorsitzende des KV Neumarkt, Christian Emmerling, zur Herbst-Kreisversammlung im „Lauteracher Hof“ willkommen heißen. Er wurde bei den Vorstandswahlen als Kreisvorsitzender bestätigt. Nach der Vorstellung der gastgebenden RSK Lauterhofen durch den Ortsvorsitzenden Egon Weickert gedachte die Versammlung der Toten, wobei der Pfarrer und stellvertretende Dekan Gerhard Ehrl aus Lauterhofen höchstpersönlich das „Lied vom guten Kameraden“ auf der Trompete spielte. Der Pfarrer, der auch Mitglied bei der RSK Lauterhofen ist, zeigte anhand der Seeschlacht bei Levanto Parallelen zur heutigen Islamsituation in Deutschland auf. Bürgermeister Ludwig Lang stellte den Markt Lauterhofen vor und wünschte dem KV Neumarkt Zusammenhalt, Freundschaft und Kameradschaft. Der Bezirksgeschäftsführer des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Dr. Dario Vidojkovic, ließ verlauten, dass er hoffe,
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Waffenbrunn
BEEINDRUCKENDE WANDERUNG Dörfling – Die alljährliche Familienwanderung der SuKK Waffenbrunn mit ihrem Vorsitzenden Manfred Göttlinger führte dies-
Der Neumarkter Kreisvorsitzende Christian Emmerling (vorn, 3.v.l.) mit seinem Vorstand und Ehrengästen.
dass trotz Corona-Krise auch 2021 wieder eine stattliche Summe für den Volksbund zusammenkommt. Leider werde vielerorts nicht gesammelt. Walter Binder vom Österreichischen Kameradschaftsbund berichtet kurz über die Tätigkeiten in seiner steiermärkischen Heimat. Emmerling informierte über Neuigkeiten im Verbandsleben, VdRBw-BereichsOrg-Leiter Johann Geitner über Aktuelles im Reservistenverband. BSB-Präsident Richard Drexl berichtete aus dem BSB und wünschte sich ein Ende der Pandemie, damit die Vereine in der Öffentlichkeit wieder aktiv werden können. Harte Worte fand er über den Zustand der Bundeswehr und den Einsatz in Afghanistan. Eben-
so nahm er Stellung zur teilweise durchgeführten Auskleidung der über 65-jährigen Reservisten: „Besser der Reservist nimmt noch an Verbandsveranstaltungen teil, als dass die Uniform im Abfallcontainer landet.“ Text: Christian Emmerling/Klaus Körner/tK Foto: Klaus Körner
mal am 3. Oktober von Dörfling bei Michelsneukirchen vorbei am Feldkreuz zum Schwammerlstein zur Mariengrotte, welche sich unter einem gewaltigen Gesteinsmassiv befindet. Angeführt von VereinsWanderführer Stabsfeldwebel Helmut Babl und bei herrlichem Wetter wurde die Herbstwanderung wieder zu einem schönen Erfolg. Besonders beeindruckt waren
die Teilnehmer von den verschiedenen gewaltigen Felsformationen entlang des Wanderweges. Die Geschichte der Mariengrotte führt in das Jahr 1900 zurück. Bei einem Unfall mit einem Pferdefuhrwerk, schwer beladen mit Baumstämmen, überlebten wie durch ein Wunder Mensch und Tier. Der Bauer Johann Denk, der das Fuhrwerk führte, kehrte zudem im Jahre 1916 schwer verletzt aus dem 1. Weltkrieg nach Hause. Als Dank ließ er die Naturgrotte mit einer Marienstatue ausstatten. Die Mariengrotte am Kürnstein wurde 1926 durch Pfarrer Hundsberger mit Lourdes-Wasser feierlich eingeweiht. Beim gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Jäger in Michelsneukirchen wurden noch einmal Erinnerungen an die Eindrücke der Wanderung ausgetauscht. Text/Foto: Manfred Göttlinger
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Der neue Kreisvorstand Neumarkt/OPf.: Christian Emmerling (Kreisvorsitzender); Klaus Körner und Marcel Schmidt (Stellvertretende Vorsitzende); Volker Haubner (Kassier); Christoph Hein (Schriftführer); Gisela Kirzinger und Stefan Frauenknecht (Revisoren); Richard Kotzbauer (Beisitzer).
Bei einer Rast der Wandergruppe mit Manfred Göttlinger (2.v.l.) und Helmut Babl (Mitte mit Kappe) am Schwammerlstein stellte sich die Frage, wer die beiden mächtigen Steine übereinander gelegt hat und wie sich diese halten können. Das bleibt wohl auch weiterhin ein Geheimnis.
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Oberpfalz
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) See
WECHSEL AN DER VEREINSSPITZE Georg Pirzer nach 29 Jahren zum Ehrenvorsitzenden ernannt – Josef Paulus neuer Vorsitzender Lupburg/See – Bei der Jahresversammlung der SKK See freute sich Vorsitzender Georg Pirzer, nach der langen Corona-Zeit wieder eine Versammlung abhalten zu können. Neben Bürgermeister Manfred Hauser konnte er auch den Ehrenkreisvorsitzenden Richard Preis, sowie die Ehrenmitglieder begrüßen. Nach der Totenehrung blickte der Vorsitzende auf die letzten beiden Vereinsjahre zurück. Nachdem die Kameradschaft 2019 an einer ganzen Reihe von Veranstaltungen teilnahm, war im Jahr 2020 fast keine Vereinstätigkeit möglich. Auch 2021 war bisher noch nicht viel möglich. In diesem Jahr wurde die Erneuerung der Schrifttafel am Kriegerdenkmal in Auftrag gegeben. In diesem Zusammenhang dankte Georg Pirzer dem Bürgermeister für die unkomplizierte Zusammenarbeit. Bei der anschließenden Neuwahl des Vorstands stellte sich Georg Pirzer nicht mehr zur Wahl. Er gab sein Amt nach 29 Jahren als Vorstand ab. Zuvor blickte er noch mal auf die schönsten Erlebnisse seiner Amtszeit zurück. 1992 hat er den Vorsitz von Johann Mirbeth übernommen. 1994 durfte er mit dem 75-Jährigen gleich das erste Jubiläum feiern. Höhepunkt seiner Amtszeit war die Hundertjahrfeier vor zwei Jahren. Bürgermeister Manfred Hauser dankte Pir-
Jura-Kreisverband (KV) Parsberg Herbsttagung
ZUR KRIEGSGRÄBERPFLEGE NACH BELGIEN Hörmannsdorf - Nach zweijähriger CoronaPause konnten bei der Herbstversammlung des Jura-KV Parsberg in der Gaststätte Rödl der örtliche SKK-Vorsitzende Alois Schmidt und Kreisvorsitzender Wolfgang Burger über 35 Vertreter von 18 Ortsvereinen sowie einige Ehrengäste begrüßen. Bei der Totenehrung erinnerte Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer namentlich an die seit der letzten Kreisversammlung verstorbenen 64 Mitglieder der Ortsvereine und mit dem „Lied vom guten Kameraden“ wurde auch der im Auslandseinsatz ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten gedacht. Burger erwähnte, dass der KV trotz Corona sechs Vorstandssitzungen abhielt und
V.l.: Ehrenvorsitzender Georg Pirzer, die Geehrten Dieter Fruth, Peter Geß, Michael Liedl und Anton Hartl, Bürgermeister Manfred Hauser, Ehrenkreisvorsitzender Richard Preis und Vorsitzender Josef Paulus.
zer für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit. Er wies auch auf die Bedeutung von Kriegervereinen hin, denn nur wenn man sich erinnert und auf den Krieg und die Folgen zurückblicken kann, kann man den Frieden pflegen. Ehrenkreisvorsitzender Richard Preis dankte ebenfalls für die engagierte Arbeit der SKK. Der neue Vorsitzende Josef Paulus dankte seinem Vorgänger für die langjährige Arbeit und überreichte ihm nicht nur ein Geschenk, sondern auch die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden. Pirzers Ehefrau Resi bekam einen Blumenstrauß, sie kümmert sich um die Pflege des Kriegerdenkmals. Zudem dankte Paulus dem langjährigen Rechnungsprüfer Peter Geß. Text/Foto: Christiane Vatter-Wittl
sprach viele Interna an, wie beispielsweise das BSB-Sozialwerk, das Böllerschützenabzeichen, die Einführung einer neuen Mitgliederverwaltung, die Uniform-Trageerlaubnis und die Auflösung des GEMA-Vertrags durch den BSB. Vorausschauend informierte er über einige Termine, so die Marienwallfahrt am 15. Mai 2022 in Beratzhausen und den Arbeitseinsatz zur Kriegsgräberpflege vom 2. bis 12. November auf dem Soldatenfriedhof in Lommel/Belgien an, an welchem sich der KV mit acht Kameraden beteiligt. Als Reservistenbetreuer betonte Burger, dass die freiwillige Reservistenarbeit wegen der Pandemie sehr eingeschränkt war, doch Orientierungsmärsche, Seminare, Lehrgänge sowie Waffen- und Sachkundeausbildung würden auch weiterhin angeboten. Kreisschießwart Roland Scherbaum erinnerte an die Meldung der Böllerschützen und gab bekannt, dass derzeit 51 Kanoniere im Kreisverband aktiv seien.
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Der neue Vorstand der SKK See: Josef Paulus (1. Vorsitzender); Christian Schiestl (2. Vorsitzender); Alois Heinloth (Kassier); Thomas Bauer (Schriftführer); Tobias Paulus und Johannes Mirbeth (Kassenprüfer); Georg Pirzer, Markus Hartl, Herbert Laßleben, Christian Stridnik, Martin Uhl, Christian Wagner und Stefan Gatzhammer (Beisitzer). Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Martin Brock (55 Jahre); Anton Hartl, Peter Geß, Rudolf Richter (50); Stefan Pröbster, Dieter Fruth und Michael Liedl (10).
Aufgrund der Beitragsabwicklung über den Kreisverband berichtete Kreiskassier Alois Schmidt von erhöhten Umsätzen, aber guten Finanzen in der Kreiskasse. Die Kameradschaften forderte er auf, die Beiträge Anfang März unter Angabe der Org.-Nr. und Mitgliederzahl an den Jura-Kreisverband zu entrichten. Die Kassenprüfer Josef Paulus und Thomas Brenner bestätigten eine makellose geführte Kassenliste. Böllerbeauftragter Franz Zott gab Informationen über die Anschaffung von Schießpulver und zum Beschuss der Geräte in Teublitz. Er stehe allen Kameradschaften jederzeit als Böllerschütze zur Verfügung. Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer forderte eine jährliche Aktualisierung der Mitgliederlisten. Die Broschüren „Kriegerdenkmäler“, „Fahnen“ und „60 Jahre Kriegerwallfahrt“ wurden neu aufgelegt. Bereits fest stehen die Termine für die 150-Jahrfeiern 2023 (s. Terminübersicht S. 6). Text: Alfons Kollmer
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Oberpfalz Krieger- und Soldatenverein (KSV) Zeitlarn 100-jähriges Bestehen
Aus den Bezirken
DREI TAGE GEFEIERT
treue Kameraden 6/2021
Der KSV Zeitlarn feierte drei Tage lang sein 100-jähriges Bestehen sowie den 20-jährigen Bau der Kapelle „Maria Königin des Friedens“. Zeitlarn – Das Festwochenende Anfang September begann mit einem Vortrag von Peter Schmoll zum Thema „Luftangriffe auf Regensburg“. Der Referent stellte neben den Schäden am Messerschmitt-Werk in Regensburg und Obertraubling auch die Luftangriffe und Zerstörungen des Regensburger Hauptbahnhofs, der Donaubrücken und des Hafens dar. Zudem zeichnete er die Arbeit und das Leben der FlugabwehrKräfte rund um Regensburg nach. Schmoll forscht zur Thematik seit Mitte der 1970er Jahre und hat zu zahlreichen Facetten der Luftangriffe, die ab 1942 auf Regensburg geflogen wurden, Bücher und Bildbände herausgegeben. Am Samstag stand das 20-jährige Jubiläum der Kapelle „Maria Königin des Friedens“ im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Nach einem Fahnenzug mit zahlreichen Ortsvereinen aus Zeitlarn und Regendorf zur Kapelle fand dort eine Andacht unter freiem Himmel statt. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sprach Bezirksgeschäftsführer Dr. Dario Vidojkovic’ und hob die besonderen Leistungen des KSV hervor, der seit 1995 jährlich die Haussammlung für die Kriegsgräberpflege in der Gemeinde durchführt. Anschließend wurde im Belvedere gemeinsam mit den Ortsvereinen gefeiert. KSV-Vorsitzender August Baier hatte hierzu Power-
Andacht an der Kapelle am Samstag.
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Der Jubelverein KSV Zeitlarn. Point-Präsentationen zum Kapellenbau und zum Vereinsleben der letzten 100 Jahre erstellt. Der Sonntag begann mit einem Standkonzert und Weißwurstfrühstück an der Fischerhütte am Festplatz Zeitlarn. Die Feuerwehrkapelle Zeitlarn spielte nicht nur an diesem Morgen, sondern das ganze Fest über famos und zur Zufriedenheit aller Zuhörer auch bei den Fahnen- und Festzügen sowie im Festsaal auf. Anschließend erfolgte ein Gottesdienst vor dem Rathaus, bei dem unter anderem ein neues Fahnenband des KSV Zeitlarn – gestiftet von Dr. Erik Schlegel – gesegnet und ein Totengedenken mit Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal vor der Kirche St. Bartholomäus abgehalten wurde. Neben zahlreichen Krieger-, Reservistenund Soldatenvereinen aus Stadt und Landkreis Regensburg waren am Sonntag auch zahlreiche Ehrengäste anwesend. Neben
Bürgermeisterin Andrea Dobsch waren der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer, die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer, Landrätin Tanja Schweiger sowie BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl Gäste des KSV, wandten sich mit Grußworten an die Festgesellschaft und begleiteten den Fahnen- bzw. Festzug. Dieser Festzug vom Vereinsheim des KSV, dem Belvedere, bis zum neuen Feuerwehrhaus Zeitlarn und wieder zurück bildete den Abschluss des Festwochenendes. Dort wurden mehrere Ehrungen für langjährige Vereinstreue und besondere Leistungen statt. Geehrt wurden unter anderem die Kameraden Christian Dirnberger, August Baier, Johann Mathes, Johann Fuchs, Dr. Erik Schlegel, Karl-Heinz Kornburger, Eduard Pflügl, Martin Pflügl sowie Fahnenmutter Anna Meller. Text: Dr. Erik Schlegel Fotos: Gerhard Mathes
Fahnenzug mit Ehrengästen und Vereinen am Sonntag.
Oberfranken Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Friesen Oberstarzt a.D. Dr. Reinhard Erös im Vortrag
QUO VADIS AFGHANISTAN Kronach – Reinhard Erös, Oberstarzt a.D., kam auf Einladung der KSK Friesen in die Dorfscheune, um über Afghanistan zu reden. Dafür fand er Worte, die Zündstoff lieferten, die polarisierten, die an der einen oder anderen Stelle unbequem waren. Was ihn zu einem Afghanistan-Experten macht? Er kennt das Land seit über 30 Jahren, spricht seine Sprache, gründete dort unter anderem Schulen, eine Klinik, eine Universität und initiierte mit seiner Familie unzählige andere Projekte. Es gibt Menschen, die werden beim ersten Eindruck unterschätzt. Reinhard Erös mag das in seinem Leben vielleicht öfter passiert sein. Sieht man ihn zum ersten Mal, wirkt er leutselig, eben wie ein guter Freund oder Nachbar. Das ändert sich rasch, wenn er anfängt zu reden. Dann nämlich strömen nicht nur Worte aus seinem Mund, sondern vor allem Stärke, Autorität, Durchsetzungsvermögen. Man beginnt zu erahnen, warum man ihn sogar mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet hat. Oder mit dem Europäischen Sozialpreis für Internationale Verständigung, oder, oder, oder... Doch das alles beschreibt wohl nicht einmal im Ansatz das, was wirklich hinter seiner Arbeit – und der seiner Familie steckt. Doch darüber redete er an diesem Abend auch kaum. Reinhard Erös ist kein Mann der leisen Worte. Vielmehr donnerte er nach seinem „Warm up“ wie ein kräftiges Gewitter. Darüber, dass die Bundeswehr in Afghanistan den Krieg verloren habe, aber ein deutscher General dafür noch ein Bundesverdienstkreuz erhielt. Oder darüber, dass man Politiker nie in Kriegsgebiete schickt, dafür aber Soldaten. Und vor allem darüber, dass es allen Verantwortlichen vorne und hinten an „interkultureller Kompetenz“ fehle. Auch aus diesen Gründen habe er sich vorzeitig pensionieren lassen. Ansatzlos prasseln anschließend Sätze wie „ich war der einzige Deutsche, der ein paar Mal mit Bin Laden zusammen war,“ auf die Anwesenden nieder. Was Taliban genau sind, könne er an diesem Abend schon aus Zeitgründen nicht erklären, bedauerte Erös, merkte aber an, „dass sie in Koranschulen gezüchtet werden“. Dafür wetterte er über Korruption, die sich in diesem Land breit gemacht habe und es damit sogar an bis an die Spitze der Rangliste von Transparency International schaffte. Oder, wie er es noch ausdrückte: „Es war korrupt bis auf die Knochenhaut.“
Dahingebracht habe Afghanistan der Westen. „Einmischung ist unter Umständen nicht zielführend,“ zog er Bilanz. „Hier wurde in den letzten 30 Jahren eine räuberische Elite gezüchtet.“ Erös sprach in Zusammenhang mit den letzten 20 Jahren auch vom „teuersten Krieg in der Geschichte der Menschheit“. Und das nicht wegen der Waffen. „Nein, für dieses Land mussten wir Infrastruktur bereitstellen, denn es hat keinen Zugang zum Meer. Hilfsgüter mussten also auf dem Luftweg transportiert werden. Das bedeutete Brauchwasser für Soldaten und Zivilisten, Treibstoff, um die Klimaanlagen für die Wohncontainer zu betreiben.“ Unvorstellbare Summen seien in diesen Krieg geflossen, „denn die topografische Lage ist extrem. Es herrschen dort Temperaturen von bis zu 50 Grad im Schatten und bis zu minus 40 Grad in der Nacht.“ Dann wechselte Erös auf die sprachliche Schiene: „In Afghanistan werden mehr Sprachen gesprochen als in Europa. Da kann aber kein Mensch Englisch.“ Also habe man Dolmetscher gebraucht. Und die hätten genau das übersetzt, was die Deutschen hätten hören wollen, nicht das, was wirklich gesagt worden sei. Diese Erfahrung habe er jedenfalls gemacht. Dieses Dilemma kreidete er ebenfalls der Bundesregierung an, denn schon am Anfang des AfghanistanEinsatzes hätte man eben auch an das Erlernen der Sprache denken sollen. Statt dessen habe man zugegeben, es „einfach vergessen zu haben“. Das jedenfalls sei das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Erös und dem Generalinspekteur der Bundeswehr gewesen. „Und dann wundern wir uns, wenn
das Ganze in die Hose geht.“ Wirklich gut kamen an diesem Abend aber auch die Journalisten nicht bei ihm weg. Denen habe es überwiegend ebenfalls an sprachlicher Kompetenz gemangelt. Und er schob hinterher: „Wir haben keine Lügenpresse, aber eine Lückenpresse.“ Im Anschluss gestattete er allen einen Blick zurück in das Land vor der Sowjetischen Invasion, „als es hier noch alles gab, einschließlich Frisörsalons für Pudel. Als man sich frei bewegen konnte.“ Nach den Russen seien dann die Amerikaner gekommen, die sich „als noch schlimmer“ herausgestellt hätten. Und mittendrin immer wieder er, Reinhard Erös, der zeitweise dort auch als Zahnarzt habe einspringen müssen, weil es einfach fast keine Ärzte mehr gab. „Da zieht man schon mal drei oder vier Zähne, bevor man den richtigen erwischt,“ gab er zu. Für die Russen sei der Abzug aus Afghanistan der Super-Gau gewesen. „Am Wodkatisch weinten die Generäle wegen ihrer Niederlage.“ Zurück in der jüngeren Vergangenheit, kam er auf den Anlass für den AfghanistanKrieg zu sprechen. Und darüber, dass an ‚9/11‘ kein einziger Afghane beteiligt gewesen sei. „Es waren 15 Saudis, zwei kamen aus den Emiraten, einer aus Ägypten und einer aus dem Libanon.“ Dennoch sei es „zum Krieg gegen den Terror“ gekommen. Und dann erzählte Erös die Geschichte, dass man ihm angeboten habe, Bin Laden an ihn auszuliefern, damit die Deutschen Behörden ihn in Empfang nehmen konnten, doch die deutsche Regierung habe das abgelehnt aus Angst vor der Reaktion der Amerikaner. So sei Bin Laden
Reinhard Erös (stehend, blaues Hemd) fand bei seinem Vortrag über Afghanistan deutliche Worte.
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geblieben, wo er war und der Krieg gegen Afghanistan habe seinen Anfang genommen. Ein Krieg, bei dem man gar nicht wisse, wie viele Zivilisten ums Leben gekommen seien, wie viele Kollateralschäden es gab. Statt dessen berichtete er über Drohnenpiloten, die ihren Job geschmissen hätten. Und Erös relativierte dabei den Stellenwert, den die Taliban bei dem Ganzen einnehmen würden. „Man muss aufpassen mit der kompletten Dämonisierung der Taliban und der damit einhergehenden Glorifizierung ihrer Feinde.“ Ein Aspekt, den er an diesem Abend streifte, war die Herstellung von Opium, dessen größter Produzent Afghanistan sei. „Aber das ist ja nicht das Problem, sondern das Heroin, das man daraus herstellt.“ Beigebracht hätte ihnen das die CIA. „Und vor unseren Augen hat sich das verfünfzigfacht. Ihre Opiumfelder wurden von deutschen Soldaten bewacht.“ Es war also keine sehr gute Bilanz, die Erös an diesem Abend zog. „In Afghanistan ist die Hälfte der Kinder unterernährt, die Bildungstendenz geht sehr
stark nach unten, sie haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Strom – und das, nachdem wir 20 Jahre lang da waren.“ Dann sprach er über die Hilfskräfte und darüber, dass man „privilegierte Feiglinge rausholt“. Sein Argument: „Wenn wir die Elite hierherholen, bleiben nur die Dummen in Afghanistan.“ Vor allem aus diesen
Gründen habe er mit seiner Familie die größte Hilfsorganisation in Afghanistan gegründet. „Meine Schulen wurden auch nach der Machtübernahme der Taliban nicht geschlossen und meine Ärzte durften weiterarbeiten.“ Maria Löffler (Der Artikel erschien bereits iim Fränkischen Tag, sowie in der Neuen Presse.)
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Reinhard und Annette Erös haben 1998 mit ihren Kindern Veit, Urs, Welf, Cosima und Veda die größte Hilfsorganisation in Afghanistan gegründet. Die „Kinderhilfe Afghanistan“ wird ausschließlich durch private Spenden finanziert und durch Buchhonorare. 2006 wurde dazu eigens eine Stiftung gegründet. Die Bilanz der Familie ist beachtlich: Gebaut und betrieben werden 30 Schulen in sechs Provinzen, 14 Computer-Ausbildungszentren, ein Waisenhaus und vier Ausbildungswerkstätten. Zahlreiche Aktionen wurden ebenfalls von der Familie ins Leben gerufen, darunter „Obst statt Opium, die Versorgung von drei Bergdörfern mit PVAnlagen und Solarkochern, oder die Einrichtung und der Betrieb einer fachärztlich geführten Frühgeborenen-Abteilung.“ Außerdem gehen zahlreiche Stipendien auf das Erfolgskonto der Familie (https://www.kinderhilfe-afghanistan.de/veranstaltungen-2/). Reinhard Erös selbst verzichtet bei seinen Vorträgen auf ein Honorar, organisiert alles auf eigene Kosten. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen wurden ihm verliehen und bis heute kämpft er dafür, dass sich in Afghanistan die Menschen selbst helfen können. Seit seiner vorzeitigen, freiwilligen Pensionierung 2002 hat Erös Polizeibeamte, Offiziere der NATO, Hilfsorganisationen und Journalisten für ihren Einsatz in Afghanistan ausgebildet. Er hat das Auswärtige Amt und den Bundestagsausschuss „Entwicklungshilfe“ beraten und rund 3.000 Vorträge gehalten, außerdem zwei Bücher zu Afghanistan veröffentlicht.
Kreisverband (KV) Forchheim Kreisversammlung
AUSWIRKUNGEN VON CORONA AUF VEREINSLEBEN DEUTLICH SPÜRBAR Langensendelbach - Zur Kreisversammlung konnte Kreisvorsitzender Roland Schäfer zahlreiche Ortsverbände und deren Vorsitzende sowie einige Ehrengäste, darunter den Langensendelbacher Bürgermeister Oswald Siebenhaar, begrüßen. Die Versammlung stand ganz im Rahmen der Ehrung von Richard Stark für seine Leistungen im Bayerischen Soldatenbund. Hierfür erhielt er das große Verdienstkreuz in Gold. Bei der Totenehrung wurde der gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden gedacht. Der Bericht des Vorsitzenden zeigte, wie negativ sich die Corona bedingten Einschränkungen auf die Vereinsarbeit und das Vereinsleben auswirkten. So musste die traditionelle Friedenswallfahrt 2021 in Pinzberg aufgrund der hohen Auflagen des Landratsamtes abgesagt werden. Auch finanzielle Auswirkungen waren spürbar, wie beispielsweise der starke Einbruch des Sammelergebnisses des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Jahr 2020.
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V.l.: Roland Schäfer, Richard Stark, Norbert Wiemann, Josef Güthlein, Josef Rauh und Michael Schmitt.
Letztendlich zeige dies, so Schäfer, dass nur auf eine Lockerung der Beschränkungen gehofft werden kann, die eine gesunde Vereinstätigkeit wieder zulassen. Trotz der großen Unsicherheiten bei jeglicher Planung von Vereinsfesten gab der
Vorsitzende Roland Schäfer einen aktuellen Ausblick auf die bevorstehenden Veranstaltungen der Ortsverbände im Kreisverband Forchheim. Text/Foto: Thomas Brecht / Josef Rauh
Oberfranken
Kreisverband (KV) Bayreuth-Land/ Ebermannstadt Neuwahlen
KLAUS-DIETER NITZSCHE BLEIBT KREISVORSITZENDER Wonsees – Nach dem Totengedenken mit Trompete und Böllerschießen durch die SK Wonsees begrüßte Kreisvorsitzender KlausDieter Nitzsche die zahlreichen Teilnehmer der Kreisversammlung Bayreuth-Land/Ebermannstadt am 12. September 2021 im neuen Gemeindezentrum Wonsees. Sein besonderer Gruß galt dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Wonsees, Andreas Pöhner. Bei den Neuwahlen wurde Nitzsche in seinem Amt als Kreisvorsitzender bestätigt. Zunächst berichtete Nitzsche über die Möglichkeit der „Beorderung im Ergänzungsumfang“, eine neue Form der Heranziehung von Reservisten. Er berichtete auch
aus dem „Beirat für Reservistenangelegenheiten“, dem er als Delegierter angehört. Schließlich informierte er über Termine des Bayerischen Soldatenbundes. Im Rahmen der Kreissausschusssitzung wurde 1. Vorsitzender Erwin Degen von der SK Schönfeld mit der weißgoldenen Verdienstspange des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge für 40 Jahre Sammlungstätigkeit ausgezeichnet. Text/Fotos: SK Wonsees
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Der neue Kreisvorstand Bayreuth-Land/ Ebermannstadt: Klaus-Dieter Nitzsche (1. Vorsitzender); Gerhard Will und Roland Kauper (Stellvertreter); Horst Opel und Monika Neise (Schriftführer); Robert Sönning und Georg Förch (Kassier); Herbert Kennerknecht und Helmut Karrer (Revisoren); Andreas Pöhner, Frank Braun und Edwin Dauer (Wahlausschuss).
Erwin Degen wurde vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit der weißgoldenen Verdienstspange für 40 Jahre Sammeltätigkeit ausgezeichnet.
Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Ebensfeld Vorstandswahlen
„FÜHRUNGSLOSE“ ZEIT BEENDET Ebensfeld – Die Mitglieder der SRK Ebensfeld trafen sich zur Generalversammlung mit Neuwahlen des Vorstands in der Vereinsgaststätte „Zum Hirschen“, nachdem vor zwei Jahren der erste Vorsitzende und sein Stellvertreter zurückgetreten waren. 2020 konnte wegen der Corona-Schutzmaßnahmen keine Versammlung stattfinden, so war es an der Zeit sich neu zu formieren. Rudolf Mager wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt, Karlheinz Jäger zu seinem Vertreter. Der stellvertretende Vorsitzende des BSBKV Lichtenfels, Jürgen Panzer, überbrachte die Grüße des 1. Kreisvorsitzenden Udo Rudel und verpflichtete die neugewählte Vorstandschaft auf die Satzung des BSB. Text/Foto: Peter Vietze
V.l.: 3. Bürgermeister Anton Schatz, 2. Vorsitzender Karlheinz Jäger, 1. Vorsitzender Rudolf Mager, Böllerschütze Erich Wendler, Kassier, Schriftführer und Schießwart Edgar Föhrweißer, Revisor Karlheinz Ferle und Fahnenträger Jochen Wunsch.
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Der neue Vorstand der SRK Ebensfeld: Rudolf Mager (1. Vorsitzender); Karlheinz Jäger (2. Vorsitzender); Edgar Föhrweißer (Kassier, Schriftführer und Schießwart); Karlheinz Ferle und Reinhold Schütz (Revisoren); Erich Wendler, Georg Hüttner und Reinhold Schütz (Böllerschützen); Rudolf Mager, Reinhold Schütz und Jochen Wunsch (Fahnenabordnung).
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Oberfranken Soldatenkameradschaft (SK) Röthenbach Jahreshauptversammlung
Aus den Bezirken
BALD NUR NOCH EIN SOLDATENVEREIN IN ARZBERG?
treue Kameraden 6/2021
Arzberg – Kreisvorsitzender Sigfried Haas regt an, die drei Arzberger Gruppierungen zu fusionieren. Bei der Hauptversammlung in Röthenbach wurden Schützen und treue Mitglieder geehrt. Gibt es in Arzberg bald nur noch einen Soldatenverein? Kreisvorsitzender Sigfried Haas jedenfalls hält das für möglich. In naher Zukunft werde es nur noch einen Soldatenverein im Arzberger Stadtgebiet geben, meinte er bei der Jahreshauptversammlung der Soldatenkameradschaft des Arzberger Stadtteils Röthenbach. „Wir feiern jetzt schon gemeinsam Weihnachten. Warum sollte eine Fusion der drei Ortsvereine Arzberg, Seußen und Röthenbach nicht gelingen?“, fragte er. „Nur gemeinsam sind wir stark!“ Zusammenhalt ist das, was die Vereine jetzt brauchen. Denn auch das Vereinsleben der Soldatenkameradschaft Röthenbach hat unter den Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie gelitten, wie Vorsitzender Reinhard Schramm berichtete. Die eigentlich geplanten Veranstaltungen hätten nicht stattfinden können. Das Schießtraining und das Weihnachtsschießen bei den Sportfreunden in Seußen seien der Pan-
Die erfolgreichen Sportschützen mit Ehrengästen (v.l.): Bürgermeister Stefan Göcking, Erika Perschke, Sven Perschke, Dieter Bauer, Vorsitzender Reinhard Schramm, Hubert Jansky, Dominic Perschke und Kreisvorsitzender Sigfried Haas.
demie zum Opfer gefallen. Ebenso hätten die Vergnügungswarte Hubert Jansky und Werner Meinel keine Veranstaltungen oder Fahrten planen können. Erst im Juni diesen Jahres konnte das Schießtraining laut Schramm wieder aufgenommen werden. Es findet derzeit wegen des Umbaus der alten Schule in ein Bürgerhaus auf dem Schießstand in Seußen statt. Aber Bürgermeister Stefan Göcking hatte für den Verein eine gute Nachricht: Wahrscheinlich werde das Bürgerhaus am 25. Oktober eingeweiht. Also könne der Soldatenverein dort wieder einziehen. Die Gestaltung der Innenräume sei gut gelungen. „Sicher liegt noch viel Arbeit vor euch. Wenn die Räume fertig eingeräumt sind, wird es bestimmt schöner als vorher“, meinte der Bürgermeister. Er wünschte zudem viel Erfolg bei den nächsten Schießveranstaltungen und gratulierte den geehrten Sportschützen: Erika,
Dominic und Sven Perschke, Hubert Jansky sowie Martin und Dieter Bauer. Über ein gut gefülltes Konto informierte Kassier Dieter Bauer. Text/Foto: SK Röthenbach
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Der neue Vorstand der SK Röthenbach: Reinhard Schramm (Vorsitzender); Dieter Bauer und Werner Meinel (Stellvertretende Vorsitzende); Dieter Bauer (Kassier); Erika Perschke (Stellvertretende Kassiererin); Richard Fischer und Josef Pecher (Kassenprüfer); Reinhard Schramm und Dieter Bauer (Schießwarte); Reinhard Schramm (Schriftführer); Hubert Jansky und Werner Meinel (Vergnügungswarte); Sven Perschke (Fahnenträger). Für 25-jährige Vereinstreue wurden geehrt: Günter Wex, Hubert Jansky, Thomas Köhler, Alfred Tröger und Winfried Geppert.
Soldatenkameradschaft (SK) Arzberg Jahreshauptversammlung
WENIG INTERESSE Arzberg – Zur Jahreshauptversammlung der SK Arzberg Ende Oktober im „Gasthaus zum Kirchenwirt“ erschienen nur wenige der 28 Mitglieder. Die Wahl eines neuen Vorstands machte keinen Sinn, SK-Vorsitzender Wolfgang Perschke und Kassiererin Erika Perschke nehmen bis zur nächsten Jahreshauptversammlung die laufenden Geschäfte der SK wahr. Der Verein schreibt „schwarze“ Zahlen. Bürgermeister Stefan Göcking berichtete von etlichen Aktivitäten, u.a. die Teilnahme an den Feierlichkeiten anlässlich des Volkstrauertages und der gemeinsamen Weihnachtsfeier der drei Ortskameradschaften vor Corona. Er konnte langjährige Kameraden mit Treuenadeln auszeichnen. Text/Foto: Wolfgang Perschke
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Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Horst Brunner und Adam Seyferth (45 Jahre); Reinhard Strößenreuther (35); Dominic Perschke und Sven Perschke (20).
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V.l.: Bürgermeister Stefan Göcking, Horst Brunner, Dominic Perschke, Sven Perschke, Werner Albrecht, Wolfgang Perschke (sitzend).
Oberfranken Soldatenkameradschaft (SK) Seußen Jahreshauptversammlung
CHRISTA HARTWICH KANDIDIERT NICHT WIEDER Seußen – Anlässlich der Jahreshauptversammlung der SK Seußen Anfang Oktober im „Gasthaus Krone“ trug die 1. Vorsitzende Christa Hartwich nach den zu den Vereinsjahren 2019 und 2020 vor. Kreisvorsitzender Siegfried Haas nahm die Totenehrung vor. Zusammen mit Bürgermeister Stefan Göcking übernahm er auch die zahlreichen Ehrungen.
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Für besondere Verdienste bzw. langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: 2020 Bernd Schöffel (Ehrenmitglied); Siegfried Haas und Manfred Hartwich (Böllerabzeichen in Gold); Ursula Seidel, Karlheinz Seidel, Horst Glässel und Heinrich Bernath (Böllerabzeichen in Bronze). – Rudolf Flügel (40 Jahre); Karlheinz Seidel (10).
2019 und 2020 seien ruhige Vereinsjahre gewesen, durch die Pandemie waren die Veranstaltungen weitgehend abgesagt worden. Leider habe man in dieser Zeit von einigen Kameraden Abschied nehmen müssen, bedauerlich waren auch einige Austritte. Aktuell zähle der Verein 52 Mitglieder. Hartwich gab an, dass sie bei den auf 2022 verschobenen Neuwahlen nicht mehr kandidieren werde. Seit sechs Jahren führe sie die Geschicke der SK praktisch ohne Unterstützung allein. Sie hoffe, dass sich für die Vorstandswahlen Mitglieder melden, die Verantwortung übernehmen. Schießwart Manfred Hartwich gab bekannt, dass 2019 und 2020 das Kreis-, Landes- und Bundesschießen abgesagt werden musste. Auch fand 2020 kein Bürgerschießen statt. Selbst das wöchentliche Training der Schützen litt unter den Corona bedingten Auflagen. Kassier Renate Flauger berichtete von einem soliden Kassenbestand, die Revisoren bescheinigten ihr eine einwandfreie Kassenführung. Vorstand und Kassier wurden einstimmig entlastet. Renate Flauger gab ihren Rücktritt zum Jahresende bekannt, Heinrich Bernath wird die Geschäfte bis zur Jahreshauptversammlung weiter führen.
Bürgermeister Göcking bezeichnete die SK Seußen als überaus verlässlichen Verein der, wenn er gebraucht wird, immer zur Verfügung steht. Er berichtet noch über einige Vorhaben der Stadt, unter anderem die Einweihung des Bürgerhauses, in dem sich auch die neue Schießanlage der SK Röthenbach befindet. Kreisvorsitzender Haas gab sich abwartende, wie sich das Vereinsleben nach der Pandemie entwickelt. Er hofft, dass bald wieder Veranstaltungen und Wettkämpfe für die Schützen stattfinden können. Der geplante Zusammenschluss der drei Arzberger Kameradschaften müsse noch intensiv besprochen werden. Er werde kurzfristig ein Treffen vereinbaren, um die weitere Vorgehensweise abklären. Auch Reinhard Schramm von der SK Röthebach wird sich über den Zusammenschluss der drei Kameradschaften Gedanken machen. Er bedauert, dass Christa Hartwich keine Unterstützung seitens der Mitglieder hat und keiner bereit ist mitzuarbeiten. Er findet, dass sich jeder Verein wünscht, eine solche engagierte Vorsitzende zu haben. Gemeinsam wäre alles besser zu händeln. Text: Christa Hartwich Foto: Reinhard Schramm
2021 Ursula Seidel, Karlheinz Seidel und Horst Glässel (Verdienstkreuz II. Klasse); Reinhard Hahn (Ehrenkreuz Bronze); Christa Hartwich (Damen Verdienstorden Gold); Birgit Lippert und Renate Horn (Damen Verdienstorden Silber). - Walter Hornung, Günter Küspert, Wilfried Löser, Wolfgang Seifert, Günter Steiner und Gerhard Tröger (40 Jahre); Volkmar Dirks, RenateFlauger, Erich Röder und Christa Hartwich (25); Heinrich Bernath, Alfred Böttger, Horst Glässel, Reinhard Hahn, Stefanie Heindl und Markus Schultes (10). Schützenehrung 2019/20 Ursula Seidel, Karlheinz Seidel, Horst Glässel, Heinrich Bernath, Siegfried Haas und Manfred Hartwich (Jahresanhänger in Gold).
V.l.: Helmut Rieß, Volkmar Dirks; hinten: Manfred Hartwich, Siegfried Haas, Horst Glässel, Karlheinz Seidel, Ursula Seidel, Birgit Lippert, Christa Hartwich, Heinrich Bernath, Renate Seifert, Günter Küspert und Bürgermeister Stefan Göcking.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberfranken: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Email: klaus-dieter.nitzsche@web.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Mittelfranken Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) 1872 Nennslingen und Umgebung
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung 2020
KRISENSTIMMUNG
treue Kameraden 6/2021
Nennslingen – Anlässlich der nachgeholten Jahreshauptversammlung 2020 der SKK Nennslingen und Umgebung konnte 1. Vorsitzender Alfred Blädel Ende August im Vereinslokal „Gasthaus Lehmeier“ neben dem Kreisvorsitzenden Hans Bauernfeind und dem Ehrenvorsitzenden Helmut Gloßner auch den 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Nennslingen, Bernd Drescher, herzlich willkommen heißen. Gloßner wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SRK geehrt. Dem Totengedenken und Blädels Bericht folgten satzungsgemäß die Beiträge des Schriftführers, der Kassiererin, der Kassenprüfer, des Schießwartes der Schießgruppe und des Schussmeisters der Böllerschützengruppe. Als einer der beiden Kassenprüfer bescheinigte Georg Engelhardt der Kassiererin eine hervorragende und übersichtliche Kassenführung, die zu keinen Beanstandungen Anlass gab. Die Mitgliederversammlung entlastete die Kassiererin und den gesamten Vorstand. Zum Tagesordnungspunkt „Diskussion zum Fortbestand des Vereins“ führte der 1. Vorsitzende aus, dass bis auf einen Beisitzer der gesamte Vorstand bei der nächsten Wahl im Frühjahr 2022 nicht mehr zur Verfügung stehe und bisherige Bemühungen,
V.l.: SKK-Vorsitzender Alfred Blädel, Kreisvorsitzender Hans Bauernfeind, Ehrenvorsitzender Helmut Gloßner und 1. Bürgermeister Bernd Drescher.
diese Funktionen neu zu besetzen, zu keinem Ergebnis geführt hätten. Um den Fortbestand des Vereins zu sichern würden sich im äußersten Fall nur noch drei Möglichkeiten anbieten: Fusion mit einem anderen in der Umgebung bestehenden Kriegerverein, Eintritt als „Sparte SKK“ in einen örtlichen Verein oder die Auflösung des Vereins als letzte Konsequenz (Anm.: Dies beschloss der Vorstand denn auch am 12.10.21.). Der 1. Bürgermeister gab zu verstehen, dass ihm der Fortbestand des Vereins, der auch die Kriegerdenkmalpflege ausführt
Kameraden- und Reservistenverein (KRV) Bechhofen
AUSGEZEICHNET Bechhofen – Im Rahmen der Hauptversammlung wurden einigen Mitgliedern des KRV Bechhofen Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und besondere Verdienste zuteil. Hans Dörsch (M.) und Wolfgang Schindler gehören dem Verein bereits seit 50 Jahren an, Dietmar Schopp (r.) 40 Jahre und Peter Appelt 25 Jahre. Das Ehrenkreuz 2. Klasse erhielt Wilhelm Ortner, Herbert Maurer (l.) und Jürgen Ulfig wurden mit dem Ehrenkreuz in Bronze ausgeteichnet. Die Ehrungen wurden vom KRV-Vorsitzenden Dieter Leis und Kreisvorsitzenden dem Josef Christ durchgeführt. Text: Johannes Flierl/Foto: Alexander Biernoth
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und den Volkstrauertag mitgestaltet, sehr am Herzen liegt. Er bat alles zu unternehmen, um den Verein nicht kurz vor der 150-Jahrfeier im Jahr 2022 auflösen zu müssen. Kreisvorsitzender Bauernfeind gab Informationen zu diversen Veranstaltungen des Kreisverbandes im Jahr 2021. Mit dem Dank an alle Vorstandschaftsmitglieder für die gute Zusammenarbeit, allen Helfern, Frauen, Kriegsgräbersammlern, die Feuerwehr und die Marktgemeinde Nennslingen schloss Blädel die Versammlung. Text/Foto: Gerhard Ohl
Mittelfranken Redaktionsschluss für treue Kameraden 1/2022 ist der 4. Januar 2022
Kameraden- und Reservistenverein (KRV) Bechhofen Kriegsgräberpflege
IM HERBSTKLEID Bechhofen – Viele Besucher des Friedhofs in Bechhofen, wissen gar nicht, dass sich dort fünf Gräber von gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg befinden. Wurden diese noch lange von den Familien der Toten gepflegt, so liegt heute die alleinige Verantwortung beim KRV Bechhofen. Vor einigen Jahren wurden die Gräber in umfangreichen Maßnahmen instandgesetzt. Die dauernde Pflege wird heute von Elke Beck übernommen. KRV-Vorsitzender Dieter Leis sprach ihr Dank und Anerkennung für nahezu tägliches ehrenamtliches Engagement aus. Die vorbildlich herausgeputzten Gräber steText/Foto: Johannes Flierl hen nun in herbstlichem Kleid.
Soldatenkameradschaft (SK) Rauschenberg Jahreshauptversammlung
„GUT UNTERWEGS“ TROTZ HINDERNISSEN Rauschenberg – Die Jahreshauptversammlung 2020 der SK Rauschenberg war gut besucht. Der Vorsitzende Daniel Pfeiffer begrüßte die Teilnehmer, darunter auch die neu gewonnenen Kameraden Monika Derrer, Alois Vogel und Peter Martin, die im Laufe der Versammlung vergattert, also offiziell willkommen geheißen wurden. Bei den Vorstandswahlen (Info-Kasten) wurde er in seinem Amt bestätigt. Frank Dorn wurde für 15 Jahre Mitgliedschaft in der Kameradschaft geehrt. Bei der Totenehrung wurde der beiden verstorbenen Kameraden Ludwig Hohlfeld und Manfred Gräbner gedacht. Die Böllergruppe gab zum Beginn der Totenehrung sowie
beim Verlesen der Namen der Verstorbenen einen Salutschuss zum Gedenken ab. Pfeiffer gab einen kurzen Rückblick in das Jahr 2020 und bedankte sich bei allen Kameraden für die starke Teilnahme an den wenigen möglichen Veranstaltungen. Es sei sehr schön zu sehen, wie der Verein in den letzten Jahren immer aktiver geworden und auch immer sichtbarer im Dorf sei. Bernd Schech stellte im Bericht der Böllergruppe kurz dar, wie alles begann und welche Aktionen die Gruppe bereits durchführte. Das Übungsschießen findet bei einigen Rauschenbergern großes Interesse und so seien immer Besucher bei den Übungen anwesend. Des Weiteren stellte er die nächsten Schritte dar. Es wurde deutlich, dass sich die Gruppe zu einem eingespielten Team entwickelte und viel Freude an ihrem Hobby hat. Der wiedergewählte Vorsitzende Daniel Pfeiffer bedankte sich in Namen des neugewählten Vorstands für das Vertrauen und
versprach, den Verein so weiterzuführen, wie er es bereits in den letzten Jahren getan habe. Ein weiterer großer Dank ging an Karl-Heinrich Dietz und Ernst Haberstumpf für ihre jahrelange sehr vorbildliche und hilfsbereite Unterstützung im Vorstand. Zum Ende der Versammlung wurde die Nationalhymne abgespielt, die alle Kameraden kraftvoll mitsangen. Es folgte ein gemütliches Zusammensein bis in die späten Abendstunden. Text/Foto: Daniel Pfeiffer
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Der neue Vorstand der SK Rauschenberg: Daniel Pfeiffer (1. Vorsitzender), Martin Neumeister (2. Vorsitzender), Bernd Schech (Schriftführer), Walter Pfeiffer (Kassier), Martin Pfeiffer (1. Fähnrich), Marcel Weiß (2. Fähnrich), Bernd Baierl und Theo Heinickel (Beisitzer), Ernst Bierlein und Georg Weiß (Kassenprüfer).
V.l.: 1. Vorsitzender Daniel Pfeiffer, Alois Vogel, 2. Vorsitzender Martin Neumeister, Monika Derrer, Peter Martin und Frank Dorn.
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Mittelfranken Soldatenkameradschaft (SK) Eltersdorf 1876 Alter Brauch wiederbelebt
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WER TREU GEDIENT HAT SEINE ZEIT, DEM SEI EIN VOLLER KRUG BEREIT! Eltersdorf – Eine alte Tradition ließ die SK Eltersdorf jüngst wieder aufleben: Die Zeremonie des Eintritts in das Reservistenleben. Auslöser waren Gespräche anlässlich der Organisation des traditionellen SK-Grillfestes. Ein wenig wehmütig erinnerte man sich an die Zeit der Wehrpflicht und daran, welches Brauchtum es um das Reservistenleben gab. Hatten die Reservisten der Kaiserlichen Armee, der Reichswehr und der Wehrmacht hauptsächlich ihre Reservistenkrüge und -Pfeifen als Erinnerungsstücke, waren es bei der Bundeswehr die Reservistenhüte. In den letzten Wochen
ihrer Dienstzeit bastelten die angehenden Reservemänner in ihrer Stube ebenso eifrig wie liebevoll ihre Hüte, dekoriert mit allen möglichen Utensilien aus ihrer Einheit und trugen stolz das Bandmaß mit der aktuellen Lage an der Brusttasche. Auch die Reservistenstecken aus zusammengesetzten Patronenhülsen gehörten dazu. Dabei sind echte Unikate entstanden, auf die jeder Reservist stolz war. So ausgestattet verließ man am Ende seiner Dienstzeit die Kaserne und fuhr – oft feuchtfröhlich – in die Heimat. Daheim angekommen war es in einigen Gemeinden guter Brauch, dass die Reservisten vom Bürgermeister eingeladen wurden, der ihnen für ihren Dienst für Deutschland dankte. Dazu gab es meist ein Bier und eine kleine Brotzeit, vor allem aber war es eine sehr schöne Anerkennung für die geleistete Wehrdienstzeit. – Es war einmal. So reifte bei den Organisatoren des Grillfestes der Gedanke, das Grillfest unter das Motto „Wer treu gedient hat seine Zeit, dem sei ein voller Krug bereit!“ zu stellen und all jenen, die mit Reservistenhut, Ste-
cken oder sonstigen Erinnerungsstücken erscheinen, mit einer von der Kameradschaft spendierten Maß Bier und nach guter fränkischer Sitte „zwei Bratwürste im Weckla“ zu verköstigen. Eine hervorragende Idee, entsprechende Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Bei vielen Kameraden löste das Vorhaben sogleich Aktivitäten aus. Sie kramten in ihren Speichern und holten ihre meist über 30 Jahre alten, sorgsam gehegten Hüte hervor. Manche allerdings bedauerten deren Verlust durch mehrmaliges Umziehen. Tatsächlich erschienen zum Fest noch viele mit ihrem Reservistenhut, die ehemaligen Gebirgsjäger traditionell mit Filzhut und Eispickel. Der älteste Reservistenhut ist 60 Jahre alt, er gehört dem SK-Ehrenvorsitzenden Herbert Maar, der seinen Dienst in Dillingen absolvierte. Auch zwei Brüderpaare erschienen mit dem traditionellen Kopfschmuck: Heinz und Rudi Rohmer sowie Erich und Hans Birkholz. Nachdem jeder die versprochene Maß und
Die Reservistenhüte.
Alle Reservisten mit Hut und dem „vollen Krug“.
Vor der Wache.
In Reih‘ und Glied.
Mittelfranken die Bratwürste erhalten hatte, erinnerte die Stimmung schon sehr an die Tage der Reserve. Voller Stolz präsentierte man gegenseitig die mitgebrachten, sorgsam gehegten Prachtstücke – oder was davon noch übrig war. Gespräche entwickelten sich („Wo hast Du gedient? Wann warst Du denn dort?“), Geschichten und Anekdoten wurden ausgetauscht. Es wurde für alle ein heiterer Abend mit vielen Erinnerungen. Man erinnerte sich gern an die Wehrdienst- und Reservistenzeit zurück. Einmal mehr zeigte sich, dass die Zeit des Wehrdienstes für die Männer keine verlorene Zeit gewesen war. Man lernte viele neue Menschen kennen, Kameradschaft entwickelte sich, man ordnete sich einer Gemeinschaft unter und feierte gemeinsam. Viele die weiter von ihrem Heimatort stationiert waren, lernten eine neue Umgebung kennen. Man bedauerte allgemein, dass es heute keinen Grundwehrdienst mehr gibt. Text: Jörg Buff Fotos: Erich Birkholz / Jörg Buff
V.l.: Erich Birkholz und sein Bruder Hans.
Das Reservistenlied „Was blinkt so freundlich in der Ferne?“ – Der Autor dieses Beitrages hat es dem alten Liederbüchlein „Kamerad, komm!“ aus dem Jahre 1915 entnommen. Das Büchlein kostete seinerzeit 10 Pfennige.
Die Reservistenhüte.
Wie in alten Zeiten.
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Mittelfranken: Peter Brandl, Email: brandl50@gmx.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Mittelfranken Kreisverband (KV) Feuchtwangen Kreisversammlung mit Neuwahlen
Aus den Bezirken
GROSSER ABSCHIED
treue Kameraden 6/2021
Rauenzell – Im Herrieder Ortsteil Rauenzell bahnte sich etwas Großes an, waren doch die Herrieder Stadtsoldaten unter der Leitung von Hauptmann Willi Rothenberger zur Begrüßung der Gäste vor dem Gemeinschaftshaus aufmarschiert und konnte man von drinnen schon die Musik der Stadtkapelle Herrieden erklingen hören. Der BSB-KV Feuchtwangen hatte zur Versammlung mit Neuwahlen geladen und neben Abordnungen aus den 19 Vereinen erschienen eine ganze Reihe an Ehrengästen: die Erste Bürgermeisterin Dorina Jechnerer, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der Organisationsleiter Ansbach des Reservistenverbandes Dieter Hummel ebenso wie aus dem BSB der Bezirksvorsitzende Mittelfranken Wolfgang Niebling und als besonderer Gast der Präsident Oberst a.D. Richard Drexl. Grund für diese außergewöhnliche Ansammlung an Ehrengästen war der Umstand, dass der Kreisvorsitzende Josef Christ nicht mehr zur Wahl des Vorsitzes antrat. Nach 31 Jahren in diesem Amt und zuvor 10 Jahren als Kreiskassier konnte er auf über 41 Jahre ehrenamtlicher Vorstandstätigkeit zurückblicken. Für diese besondere Lebensleistung war es dem ausrichtenden Krieger- und Soldatenverein Rauenzell e.V. wichtig, einen gebührenden Rahmen für Christs Verabschiedung zu schaffen. Im Saal des Gemeinschaftshauses konnte die Versammlung mit Neuwahlen und Ehrungen unter Einhaltung der 3G-Regel
Die Herrieder Stadtsoldaten begrüßen zusammen mit dem Ortsvorsitzenden Marc Stümmler den Landrat Dr. Jürgen Ludwig (links mit Maske).
durchgeführt werden. Geehrt wurden: Marc Stümmler vom Krieger- und Soldatenverein Rauenzell mit dem Ehrenkreuz des BSB, Karl-Heinz Effert vom Soldaten- und Kriegerverein Großenried und Umgebung mit dem Großkreuz am Bande und Josef Ulmer von der Krieger- und Soldatenkameradschaft Burgoberbach mit dem großen Verdienstkreuz in Gold. Josef Christ hatte in seiner Eigenschaft als Kreisvorsitzender bereits alle Ehrungen erhalten, die laut Statuten des BSB möglich waren. Bezirksvorsitzender Niebling überbrachte deshalb als besondere Ehrung den bayerischen Löwen des BSB als Sonderpreis für die Leistungen von Josef Christ. Bei den anschließenden Neuwahlen wurden bis auf die Positionen der Kassenprüfer und eines Beisitzers alle Ämter neu vergeben. Präsident Richard Drexl ließ es sich nicht nehmen, den neuen Vorstand persönlich zu verpflichten. Anschließend wurde Josef Christ zum Ehrenkreisvorsitzenden des Kreisverbands Feuchtwangen ernannt. Der neue Vorsitzende Marc Stümmler, Oberstleutnant d.R., hob zum Abschluss nochmals dessen Leistungen hervor und betonte, dass eine so zeitintensive ehren-
amtliche Arbeit nur durch den entsprechenden Rückhalt in der Familie leistbar sei. Stellvertretend für alle Partnerinnen und Partner der aktiven und engagierten Mitglieder überreichte er an Claudia Christ einen Blumenstrauß. Wegen der Corona-Pandemie mussten die letzten Kreisausflüge ausfallen und so bat die Versammlung Josef Christ, noch einmal einen solchen Ausflug zu planen. Einerseits als Abschiedstour, andererseits zur Einweisung des neuen Vorstands in die Organisation dieser beliebten Ausflüge. Josef Christ bleibt dem Verband zudem weiterhin als Vorsitzender des Soldaten- und Kriegervereins Großohrenbronn/Erlmühle erhalten. Text: Marc Stümmler Fotos: Dieter Hummel, Silvia Klusowski
Der scheidende Kreisvorsitzende Josef Christ mit Frau Claudia.
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V.l.: Die Geehrten Marc Stümmler, Josef Christ, Karl-Heinz Effert und Josef Ulmer.
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Der neue Vorstand des KV Feuchtwangen: Marc Stümmler (Vorsitzender); Reinhard Arnold (Stellvertretender Vorsitzender); Johannes Flierl (Schriftführer); Otto Rieber (Kassier); Josef Christ und Christian Heuchel (Beisitzer).
Mittelfranken
Kreisverband (KV) Weißenburg Jahreshauptversammlung mit Ehrungen und Neuwahlen
GENERATIONSWECHSEL Rehlingen – In großer Harmonie fand die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen des BSB-KV Weißenburg im Rehlinger Dorfgemeinschaftshaus statt. Zusätzlich zu den Vertretern von 18 Ortskameradschaften durfte 1. Kreisvorsitzender Hans Bauernfeind mehrere Ehrengäste begrüßen, darunter auch den Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, Manuel Westphal, und den stellvertretenden BSBPräsidenten und Vorsitzenden des BSB-Bezirksverbandes Mittelfranken, Wolfgang Niebling. Mit großem Beifall wurde Hans Bauernfeind, der aus Altersgründen sein Amt als Kreisvorsitzender nach 21 Jahren an Jens Krüger abgab, zum Ehrenkreisvorsitzenden ernannt. Er wurde zudem mit dem Großkreuz des BSB ausgezeichnet. Einstimmig wurde das Kernteam des bisherigen Vorstands bestätigt und Ergänzungen vorgenommen. Der Totenehrung folgte Bauernfeinds Bericht über die Aktivitäten der Jahre 2019 und 2020, wobei im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen die meisten geplanten Veranstaltungen entfallen mussten. Es folgte der Ausblick auf die Termine in 2022, die aber alle unter Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie stehen. Als Gast informierte der Kreisorganisationsleiter des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr, Dietmar Eitel, über die Aktivitäten der Kreisgruppe Mittelfranken– Süd. Nachdem Kreisschriftführer Erich Grimm, zugleich kommissarischer Kassenwart, die Berichte abgegeben hatte, entlastete die Kreisversammlung einstimmig Kassier und Vorstand. Kreisschießwart Karl Rosenauer musste berichten, dass alle
V.l.: Stellvertretender BSB-Präsident Wolfgang Niebling, Landrat Manuel Westphal, Stellvertretender Bezirksvorsitzender Robert Höhenberger und Hans Bauernfeind. Schießveranstaltungen Corona bedingt ausfielen. Er hofft auf ein erfolgreiches Schützenjahr 2022. Mit der Hoffnung auf eine weitere gute und erfolgreiche Zusammenarbeit, dem Dank für die bisherige Arbeit und allen guten Wünschen für die Zukunft beendete der neue 1. Kreisvorsitzende Jens Krüger die Versammlung. Text/Fotos: Erich Grimm
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Für besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Hans Bauernfeind (Großkreuz des BSB); Willi Auernhammer, Kurt Schade, Jürgen Rohrhuber, Karl Löffler, Oskar Kaufmann und Karl Rosenauer (Großes Verdienstkreuz Gold); Robert Meyerhöfer (Großes Verdienstkreuz am Bande); Wolfgang Knebel, Wolfgang Haydn und Erich Grimm (Verdienstkreuz I. Klasse).
Ehrenkreisvorsitzender Hans Bauernfeind und der neu gewählte Kreisvorsitzende Jens Krüger.
Soldaten,- Krieger- und Kameradschaftsverein (SKK) Göggelsbuch-Lampersdorf
ABSCHIED VON ALBERT FLEISCHMANN Göggelsbuch – Die SKK Göggelsbuch-Lampersdorf trauert um ihr Ehrenmitglied und Ehrenvorstand Albert Fleischmann, der im Alter von 86 Jahren verstarb. Mit einem ehrenden Nachruf des 2. Vorsitzenden Hubert Mederer und dem Musikstück „Der gute Kamerad“ gespielt von Wolfgang Rupp, dem Senken der Fahne und einer Ehrensalve nahm die SKK auf dem Göggelsbucher Friedhof Abschied von ihm. Albert Fleichmann trat 1974 in die SKK Göggelsbuch-Lampersdorf ein. Die Geschicke des Vereines leitete er als erster Vorsitzender von 1993 - 2003 mit viel Hingabe und Leidenschaft, unter anderem organisierte er das 75jährige Vereinsbestehen im Jahre 1999. Für seine Verdienste wurde er 2004 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. ausgezeichnet. Für seine langjährige Treue zum Soldatenbund erhielt er 2016 die Treuenadel für 40-jährige Zugehörigkeit. Die SKK Göggelsbuch-Lampersdorf ernannte ihn 2005 zum Ehrenvorstand. Die SKK verliert mit dem Verstorbenen einen geschätzten Kameraden und Freund. Sie wird sein Andenken stets in Ehren halten. Text/Foto: Michael Goll
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Mittelfranken Soldaten- und Kameradschaftsbund (SKB) EttenstattKaltenbuch
Aus den Bezirken
Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen
CORONA LEGTE VEREINSLEBEN WEITGEHEND LAHM
treue Kameraden 6/2021
Kaltenbuch – Im Gasthaus Rottler hielt in diesem Jahr der SKB Ettenstatt/Kaltenbuch seine Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen ab, zu der der 1. Vorsitzende Kurt Schade auch den neuen Kreisvorsitzenden des BSB-KV Weissenburg, Jens Krüger, begrüßen konnte. Gemeinsam nahmen sie verschiedene Ehrungen vor. Die turnusgemäßen Neuwahlen bestätigten den bisherigen Vorstand in ihren Ämtern.
Schade dankte gleich zu Beginn allen Mitgliedern, die im abgelaufenen Jahr in irgendeiner Form für den Verein tätig waren oder an Veranstaltungen teilgenommen haben. Die meisten geplanten Veranstaltungen fielen zwar leider corona-bedingt aus, aber zumindest bei allen Geburtstagsjubiläen mit runden Geburtstagen konnten der 1. bzw. 2. Vorsitzende die Glückwünsche des Vereins überbringen. Der Verein hat nun 57 Mitglieder. Bei der Totenehrung wurde insbesondere des letzten Kriegsteilnehmers des Vereins, Hans Höhberger, gedacht, der kurz vor seinem 95. Geburtstag am 26. Mai 2020 verstarb. Am Volkstrauertag legte der Verein einen von der Gemeinde Ettenstatt gespendeten Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erbrachte mit fast 1.200 Euro ein Rekordergebnis, was fast 50
V.l.: Martin Pihale, Kurt Schade, Werner Städtler, Josef Pihale, Daniel Richter, Werner Rottler, Erich Grimm und Kreisvorsitzender Jens Krüger.
Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Obermässing und Umgebung 95. Geburtstag
GRUND ZUM FEIERN Hagenbuch – Willibald Hofbeck (Mitte vorn mit Spazierstock) feierte bei bester Gesundheit seinen 95. Geburtstag. Der Jubilar ist einer der letzten beiden Kriegsteilnehmer der SKK Obermässing. Eine Abordnung der Kameradschaft sowie die Freiwillige Feuerwehr Hagenbuch überbrachten dem Jubilar Geschenke und ein Ständchen, die Blaskapelle Obermässing spielte ihm zu Ehren Text/Foto: Stephan Neubauer auf.
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Prozent des gesamten Sammelergebnisses des BSB-KV Weißenburg entspricht. Dafür dankte der 1. Vorsitzende allen Spendern, aber vor allem auch den Sammlern für das Engagement. Die für das Jahr 2022 geplanten Veranstaltungen wie etwa das Grillfest mit Angehörigen stehen unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie. Text/Fotos: Erich Grimm
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Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Leistungen wurden ausgezeichnet: Hans Kögler und Willi Leder (40 Jahre); Dieter Schlosser (25)und Rainer Auernhammer (20). – Willi Gloßner und Heinz Neumüller (Böllerschützenabzeichen Gold); Martin Hölzel (Fahnenträgerabzeichen Silber).
V.l.: Kurt Schade, Dieter Schlosser, Norbert Ehrengruber, Martin Hölzel, Dieter Weiß, Rainer Auernhammer, Willi Gloßner und Kreisvorsitzender Jens Krüger.
Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Hannberg und Umgebung Gleich zwei Trauungen von Vereinsmitgliedern
NACHWUCHSARBEIT ZAHLT SICH AUS Hannberg – Im September 2021 konnte der SKV Hannberg und Umgebung gleich zwei Mal bei Hochzeiten von Vereinsmitgliedern Spalier stehen. Die gute Nachwuchsarbeit des Vereins trägt Früchte: Durch eine hohe Quote von jungen Mitgliedern kann die SK auch erfreuliche Ereignisse wie Hochzeiten feiern.
Bei der Hochzeit von René und Michaela Hoyer, geb. Riß, Anfang September waren noch strenge Corona-Maßnahmen zu befolgen, sodass nur eine kleine Gruppe und die Fahnenabordnung die Glückwünsche des Vereins überbringen konnte. Bei der zweiten Hochzeit Mitte September
Das Brautpaar Hoyer konnte nach der kirchlichen Trauung das Präsent und die Glückwünsche des Vereins in Empfang nehmen.
Kreisverband (KV) Rothenburg o.d.T. In den Südtiroler Bergen
WANDERUNGEN VOLLER TIEFER EINDRÜCKE Südtirol – Nach langer Ungewissheit in Folge der Corona-Pandemie konnten die bergbegeisterten Kameraden des KV Rothenburg Ende September doch ihr geplantes Vorhaben starten und sich in die Südtiroler Berge aufmachen. Am Nachmittag des Anreisetages ging es bei leichtem Nieselregen zur Alm des Gastgebers auf 1.845 Meter. Die Gruppe fand rechtzeitig vor einem kräf-
Am Heimkehrerkreuz auf dem Strudelkopf.
Mittelfranken von Markus und Isabell Windisch, geb. Oed, konnte erstmals wieder eine größere Anzahl von Vereinsmitgliedern Spalier stehen und die guten Wünsche der Kameraden übermitteln. Bei jeweils strahlendem Sonnenschein zeigte die Vereinsfahne, wie gut die SK in das tägliche Leben integriert ist. Es waren jeweils Mitglieder aus allen Generationen vertreten. Text: Oskar Klinga/Foto: Rinn / privat
Die frisch gebackenen Eheleute Windisch müssen in der Wehranlage in Hannberg zunächst eine Prüfung bestehen, bevor sie das Geschenk und die Glückwünsche des Vereins erhalten.
tigen Guss Unterschlupf in der Hütte. Nach einem ersten Viertel Südtiroler Roten ging es weitgehend trocken zum Gasthof Huber in Mühlbach zurück. Am nächsten Tag stiegen die Wanderer etwa 600 Höhenmeter zur Gönneralm auf. Die guten Marschierer schafften auch noch weitere 300 Höhenmeter zum Gipfelkreuz des Hochnall (2.231 m) mit eindrucksvollem Blick auf die Rieserferner Gruppe. Nach einer ausgiebigen Rast wurden auf dem Rückweg noch die eindrucksvollen Erdpyramiden von Platen besucht. Am nächsten Tag ging es ins Praxer Tal zur Plätzwiese. Am Fort aus dem 1. Weltkrieg vorbei führte der Steig zum Heimkehrerkreuz auf dem Strudelkopf (2.307 m). Das Kreuz errichteten Südtiroler Kriegsteilnehmer des 2. Weltkrieges zum Dank für ihre glückliche Heimkehr. Bei sehr schönem Wetter bot sich von hier eine herrliche Rundsicht: Dreischustermassiv, Zwölferkofel, Drei Zinnen, Cristallomassiv und viele weitere bekannte Gipfel bildeten eine tolle Kulisse. Auf dem Rückweg wurde noch der Praxer Wildsee besucht. Der letzte Tag wurde zu leichten Wanderungen vom Haus aus genutzt. Die sehr gute Verpflegung im Gasthof, die interessanten Unterhaltungen mit dem Wirt Karl und dessen musikalischen Darbietungen
Von der Gönneralm zum Gipfelkreuz.
auf seiner „Steirischen“ ergänzten die Bergerlebnisse zu einer rundum wunderbaren Zeit. Text/Fotos: Ernst Lippert
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Unterfranken Kreisverband (KV) Rhön-Grabfeld Kreisversammlung mit Neuwahlen
Aus den Bezirken
GÜNTER NEUNDORF WEITER AN DER SPITZE
treue Kameraden 6/2021
Burglauer – Die Vorsitzenden der Ortskameradschaften und der KV RhönGrabfeld trafen sich Ende Oktober zur Kreisversammlung mit Neuwahlen. Kreisvorsitzender Günter Neundorf freute sich, dass nach so langer Zeit wieder einmal ein Treffen der Kameradschaften möglich war. Als Gast konnte er den Bezirksvorsitzenden und stellvertretenden BSB-Präsidenten Franz Sennefelder begrüßen. Zum Totengedenken wurden die Namen der verstorbenen Mitglieder aus den Kameradschaften verlesen. Corona bedingt mussten seit März letzten Jahres alle geplanten Aktivitäten abgesagt werden. Besonders schmerzlich war, dass die Friedenswallfahrten in Arnshausen und Saal nicht durchgeführt werden konnten. Somit konnte der Vorsitzende auch nur von wenigen Aktivitäten berichten. Nach dem Kassenbericht durch Thomas Neundorf und der Entlastung des Vorstands bedankte sich der Kreisvorsitzende bei einigen Kameraden besonders, welche sich
Der Kreisvorstand mit dem stellvertretenden Präsidenten und Bezirksvorsitzenden Franz Sennefelder (2.v.r.) sowie v.l.: Harald Keym, Hilmar Homer, Rudi Übelacker, Siegbert Diemer, Günter Neundorf, Roland Other, Thomas Neundorf, Hans-Peter Amthor und Martin Dittmar.
nach langjährigen Tätigkeiten nicht mehr zur Wiederwahl im Kreisvorstand zur Verfügung stellten. Franz Sennefelder gab Informationen aus Bezirk und Präsidium an die Versammlung weiter und leitete dann die Vorstandswahlen. Da sich bis auf den Schriftführer und zwei Beisitzer die Amtsträger wieder zur Kandidatur bereit erklärt hatten, konnte die Wahl sehr zügig erledigt werden. Günter Neundorf steht auch künftig an der Spitze des Kreisvorstands. Der Antrag, den Kreisverbandsbeitrag zu reduzieren, lehnten die Versammlungsteilnehmer mehrheitlich ab. Lebhaft wurde
über die Regelung der Stärkemeldungen ab 2022 sowie von zukünftigen Kameradschaftstreffen, zum Beispiel auf dem Kreuzberg, diskutiert. Erich Fries (Burglauer) gab Informationen zu seiner kleinen Ausstellung von gesammelten Feldpostkarten von Kriegsteilnehmern und Bundeswehrsoldaten im Ausland sowie von alten Urkunden und Büchern. Er berichtete über die 14-tägigen Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen von Kriegsgräberstätten im Ausland, die durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sehr gut organisiert wurden. Im Rahmen der 150-jährigen Gründung der Soldatenkameradschaft Ostheim/Rhön werden dort auch die Kreisversammlung und die Friedenswallfahrt mit Kreisverbandstreffen 2022 stattfinden. Vom Kameraden- und Freundeskreis der Garnison Mellrichstadt informierte Siegbert Diemer, dass das Dokumentationszentrum in der ehemaligen Hainberg-Kaserne seit Juli wieder geöffnet ist. Mit Dankesworten an den 1. Vorsitzenden Oskar Katzenberger und an seine Helfer für die Bewirtung wurde die Versammlung beschlossen. Text/Fotos: Siegbert Diemer
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Präsentkörbe gab es für langjährige Tätigkeiten im Kreisvorstand (v.l.): Peter Ebner (27 Jahre), Helmut Luff (17) und Siegbert Diemer (33).
Der neue Vorstand des KV Rhön-Grabfeld: Günter Neundorf (Vorsitzender); Rudi Übelacker und Hans-Peter Amthor (stellvertretende Vorsitzende); Thomas Neundorf (Kassenwart); Siegbert Diemer, Roland Other und Martin Dittmar (Beisitzer); Hilmar Homer und Harald Keym (Kasenprüfer).
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Unterfranken: Franz Sennefelder, Email: franz.sennefelder@t-online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Unterfranken Kameraden- und Soldatenverein (KSV) Kürnach Deutsch-ungarische Heirat
HOCHZEIT MIT HINDERNISSEN Budapest – Im vergangenen Jahr heiratete der stellvertretende Vorsitzende der Soldatenkameradschaft Kürnach die Tochter des Husarenkapitäns der Mikecz-Klaman-Husaren aus Tököl bei Budapest (tK berichtete). Die standesamtliche Rauung fand damals in Kürnach statt, die kirchliche Trauung in Budapest fiel Corona bedingt aus und konnte erst im August dieses Jahres nachgeholt werden. Die Trauung fand in der Matthias-Kirche in Budapest statt. Die Vereinskameraden des Bräutigams waren am Vortag per Bus nach Ungarn gereist, wo am selben Abend im elterlichen Anwesen der Braut der Polterabend stattfand. Zum Leidwesen der Kürnacher Kameraden konnte er nicht bis in die Morgenstunden ausgedehnt werden, da ja anderntags die Trauung stattfinden sollte. Obwohl Tököl eine Randgemeinde Budapests ist, war aufgrund der Verkehrssituation in der ungarischen Hauptstadt mit Staus und Wartezeiten zu rechnen. Vor dem Kirchgang war noch ein Rundgang auf der „Fischerbastei“ geplant. Aber wie es bei den Kürnacher Reisen so ist, kommt es meist anders als geplant. Durch das starke Verkehrsaufkommen im Umkreis der Hauptstadt kam es zu langen Wartezeiten auf den Straßen, dann fiel das Navigationsgerät des Busses aus und die Hochzeitsgäste machten eine unfreiwillige Stadtrundfahrt durch Budapest. Das Burggelände mit der Kirche war des Öfteren in greifbare Nähe gerückt, entfernte sich jedoch immer wieder. Als dann die Zeit recht knapp wurde, hielt der Bus unterhalb des Burgberges und die Hoch-
Das Brautpaar inmitten der Husaren.
zeitsgäste mussten mit ihren festlichen Gewändern viele Stufen den Berg erklimmen. Das Kopfsteinpflaster auf den Wegen war für die hohen, eleganten Schuhe der weiblichen Mitreisenden eine richtige Herausforderung. Als endlich die Mauern der „Fischerbastei“ erreicht waren kam schon wieder eine Überraschung: Nochmals viele Treppenstufen bis zum Kirchplatz. Ziemlich erschöpft, aber noch rechtzeitig konnte das Gotteshaus erreicht werden. Hier bot sich ein ungewöhnlicher Anblick, der alle Mühen entschädigte. Zahlreiche Touristen drängten sich um das Brautpaar und um die bunt uniformierten Husaren in Begleitung des Brautpaars. Die Husarenschwadron marschierte in das Gotteshaus und stellte sich links und rechts des Hauptganges an den Bänken auf, gefolgt vom Brautvater, der seine Tochter zum Altar führte, dahinter der Bräutigam, geführt
Der Brautvater Lázló Kiss führt seine Tochter Regina Ockfen zum Altar.
von seiner Mutter. Die Trauung fand in deutscher und ungarischer Sprache statt. Nach dem Gottesdienst ging es zurück nach Tököl, wo ein kurzer Empfang beim dortigen Bürgermeister stattfand. Im Anschluss stieg das Brautpaar in die Hochzeitskutsche, der ein ungarischer Pferdehirt mit langer Peitsche voranritt und sich mit lautem Peitschenknall Platz verschaffte. Hinter der Kutsche die Husarenschwadron, ging es Richtung Kulturhaus. Der Zuschauer fühlte sich um zweihundert Jahre zurückversetzt und wähnte sich fast auf einer Bojarenhochzeit. Im Kulturhaus fand die Feier statt, die von einem Zeremonienmeister dirigiert wurde. Bei deutscher und ungarischer Volksmusik wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Für die Festteilnehmer sicherlich ein unvergessliches Erlebnis. Text: Rainer Schmitt Fotos: Familie Ockfen
Kutscher, Brautvater Lászlo Kiss, Regina Ockfen, Joachim Ockfen (2. Vorsitzender KSV Kürnach).
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Unterfranken Kreisverband (KV) Würzburg/ Main-Spessart Vitéztreffen 2021
Aus den Bezirken
ERSTES TREFFEN NACH DER CORONAZWANGSPAUSE
treue Kameraden 6/2021
Ungarn – Nachdem im Jahr 2020 für den KV Würzburg/Main-Spessart Corona bedingt kein Besuch bei den ungarischen Freunden möglich war und aufgrund des Einreiseverbots nach Ungarn auch der Einladung des Vitéz-Ordens zum 100-jährigen Jubiläum nicht Folge geleistet werden konnte, war es sehr erfreulich, dass der BSB-Kreisvorstand auch dieses Jahr wieder eine Einladung zu den Investiturfeierlichkeiten des Ordens erhalten hatte. Wiedersehensfreude Mit Kameraden der SK Karbach, die diese Einladung gleichzeitig zu einem Treffen mit ihrem Partnerverein, dem Mikecz-Kalman-Huszaren-Banderium nutzen wollten, ging es am 20. September Richtung Ungarn. Nach einem Zwischenstopp im Kloster Heiligenkreuz in Österreich ging es ohne Aufenthalt
Die Geehrten der Vitéz-Feier.
an den Grenzen in die deutschsprachige Gemeinde Szendehely. Nach dem Empfang durch den Bürgermeister Ignac Altsach wurden einige befreundete Familien im Ort besucht. Am Abend traf man sich mit Kameraden aus Schlesien/Polen, die man bei einem früheren Treffen kennenlernen konnte. Am zweiten Tag wurde am Vormittag die Umgegend erkundet und am Nachmittag traf man sich mit dem ehemaligen ungarischen Generalkonsul von Nordrhein-Westfalen, Balász Szégner, den Rainer Schmitt bei einer Veranstaltung in Schwerte kennengelernt hatte. Damals fiel die Namensgleichheit mit Bewohnern der Gemeinde Szendehely auf und mittlerweile stellte sich heraus, dass seine Vorfahren, wie die der Szégner aus Szendehely dieselben sind. Ihre Ahnen, wie auch die vieler anderer deutschen Gemeindemitglieder, stammen aus Main- und Tauberfranken. Der Stammbaum kann bis in die Auswanderungszeit unter Maria-Theresia lückenlos nachgewiesen werden. Den Abend verbrachte man wieder mit den ungarischen Freunden und den schlesischen Kameraden in einem Haus außerhalb der Ortschaft. Es konnten viele interessante Gespräche geführt und neue Informationen gesammelt werden. Auf Entdeckungsreise
Die Teilnehmer des Kreisverbandes vor der Franziskanerkirche, von links: Rainer Schmitt, Rainer Zorn, Karl-Heinz Vogel und Otto Väthröder.
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Am frühen Morgen des nächsten Tages fuhr man weiter in Richtung Tököl zu den Mikecz-Kalman-Huszaren. Im Anwesen des Husarenhauptmanns Lászlo Kiss fand man wieder Quartier. Den Tag verbrachte man
mit Ausruhen und der Abend wurde in kleinem Kreis bei Langos und anderen ungarischen Spezialitäten verbracht. An den folgenden Tagen wurde die Donauinsel auf der Tököl erkundet. Der Ort Rackeve (deutsch: Rautzenmarkt) mit seinen schönen Kirchen und einer historischen Schiffsmühle auf der Donau, die noch heute in Betrieb ist, faszinierte die fränkischen Kameraden. Einige versteckte Sehenswürdigkeiten, wie eine Kapelle, die auf einem einsamen Hügel mitten im hochwassergefährdeten Gebiet der Donau liegt, wurden entdeckt. Auch die Gemeinde Hanselbeck, das heutige Érd, fand lebhaftes Interesse. Am Freitag wurde der deutsch/ungarische Soldatenfriedhof in Budaörs besucht. Wie immer ein beeindruckendes und berührendes Erlebnis. In bleibender Erinnerung werden auch die Mahlzeiten in den regionalen Gasthäusern bleiben, die Portionen waren preisgünstig und von der Menge her nicht zu bewältigen. Beeindruckende Aufnahmezeremonie Am Samstag ging es dann frühzeitig nach Budapest zur Aufnahmefeier der neuen Vitéz-Ritter. Während der vierstündigen Feier, die mit den Einzug der Heiligen Ungarischen Krone und des Ordenskapitels, gefolgt von den Fahnenabordnungen der eingeladenen Gastvereine begann, folgte ein feierliches Hochamt. Nach der Begrüßung des Generalkapitäns folgten diverse Ansprachen und Grußworte und nach den Ehrungen verdienter Mitglieder folgte der Höhepunkt der Feier, die Aufnahme der neuen Mitglieder in den Orden. Es handelte sich um Erben des Titels. Nach Abspielen der ungarischen, siebenbürgischen, karpatenungarischen und deutschen Nationalhymnen folgte der Ausmarsch der Heiligen Krone, der Geistlichkeit und des Ordenskapitels. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein Stehempfang in den Räumen des Franziskanerklosters durch den Generalkapitän. Hier traf man viele Freunde und Bekannte aus den Ländern, in denen sich Bezirke des
Unterfranken Ordens befinden. Interessant waren die Erfahrungen der Brüder aus den USA, England und Australien bezüglich der Folgen der Pandemie auf die Wirtschaft und des täglichen Lebens in diesen Ländern. Nach dem Empfang ging es mit den Husaren aus Tököl, die den Ehrenschutz der Heiligen Krone stellten, zurück nach Tököl. Hier fand ein Ehrungs- und Kameradschaftsabend statt. Wie immer feierten die Teilnehmer bei ungarischem Kesselgulasch, Wein, Palinka und Gesang bis in die frühen Morgenstunden. Nach den erlebnisreichen Tagen mit Freunden nach langer Zwangspause ging es heimwärts über Heiligenkreuz Richtung Frankenland. Nach längerem, staubedingten Aufenthalt an der ungarisch/österreichischen Grenze und hinter Passau erreichten alle Teilnehmer gesund und mit zahlreichen neuen Erinnerungen die Heimat. Text/Fotos: Rainer Schmitt
Kreisverband (KV) Würzburg/ Main-Spessart Kreisversammlung mit Neuwahlen
VORSTAND EINSTIMMIG IM AMT BESTÄTIGT Karbach – Ende Oktober diesen Jahres konnten sich die Kameradschaften des KV Würzburg/Main-Spessart nach der Corona-Zwangspause endlich wieder im Schützenheim zur Kreisversammlung treffen. Zunächst stellte der Vorsitzenden der gastgebenden Kameradschaft Karbach, KarlHeinz Vogel, kurz seinen Verein vor. Nach Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Rainer Schmitt gedachte man der verstor-
Bei den Mikecz-Kalman-Husaren.
benen Kameraden und im besonderem derer des Kreisverbandes Würzburg/ Main-Spessart. Bürgermeister Bertram Werrlein informierte über seine Gemeinde Karbach und lobte die Arbeit der Soldatenverbände, Reservisten und der Bundeswehr in Zeiten der Pandemie und der Hochwasserkatastrophe. Dann sprach Bezirksvorsitzender Franz Sennefelder, dessen Beitrag diesmal Corona bedingt recht kurz ausfiel. Der Kreisvorsitzende berichtete von der Ungarnreise im September und stellte das Programm des geplanten 9. Internationalen Friedens- und Freundschaftstreffens (früher Traditionsverbändetreffen), das in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Hochund Deutschmeister im Mai 2022 aus-
gerichtet werden soll, vor. Geplant ist der Besuch des Deutschen Kolonialmuseums, einem Kameradschaftsabend in einem Kürnacher Lokal und am folgendem Tag ein Besuch mit Rundgang in einem unterfränkischem Weinort mit Mittagstisch. Es folgte der Bericht des Kassiers und der Kassenprüfer sowie die Entlastung des Kassiers und des Vorstands. Bei den Neuwahlen zum Vorstand wurden alle bisherigen Mandatsträger einstimmig wiedergewählt. Nach Verpflichtung des neuen „alten“ Vorstands durch Franz Sennefelder folgten allgemeine Themen wie die Problematik der Mitgliederwerbung, Ideen zur Öffentlichkeitsarbeit und Berichterstattung in treue Kameraden sowie der regionalen Presse, sowie die Berichte der Ortskameradschaften. Alsdann folgte der Bericht des Bezirksvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Oliver Bauer, der die Arbeit des Bundes in den vergangenen Jahren und die geplanten Aktivitäten für 2022 vorstellte. Text: Rainer Schmitt/Foto: Klaus Krüger
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V.l.: Karl-Heinz Vogel, Franz Sennefelder, Otto Väthröder, Klaus Krüger, Rainer Schmitt, Wolfgang Güßregen und Bürgermeister Bertram Werrlein.
Der neue Vorstand des KV Würzburg/ Main-Spessart: Rainer Schmitt (Vorsitzender); Wolfgang Güßregen und Karl-Heinz Vogel (Stellvertretende Vorsitzende); Klaus Krüger (Kassier); Otto Väthröder (Schriftführer); Horst Hügelschäffer und Anton Fischer (Revisoren); Karl-Heinz Vogel (Reservistenbetreuer).
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Oberbayern Bezirksverband (BV) Oberbayern Bezirksversammlung mit Neuwahlen
Aus den Bezirken
ALTER VORSTAND = NEUER VORSTAND
treue Kameraden 6/2021
Landsberied – Nachdem die Inzidenzwerte im Sommer günstig standen und ein tendenzieller Anstieg zum Herbst als moderat prognostiziert wurde, ging der Bezirksvorstand Oberbayern im Sommer das Wagnis ein, und berief eine Versammlung für den 25. September 2021 ein. Eigentlich wäre eine Neuwahl schon 2020 vorgeschrieben gewesen, doch zwei Wochen vor dem geplanten Termin begann der erste Lockdown. Auch der für März 2021 vorgesehene Termin musste noch zweimal verschoben werden. Endlich war es wieder möglich, eine Präsenzveranstaltung durchzuführen, wenngleich der Vorstand bereits einen Plan B ausgearbeitet hatte für den Fall, dass ein vierter Lockdown die Delegierten erneut in „Gefangenschaft“ genommen hätte. Es lag ein konkretes Maßnahmenpaket vor, damit entweder eine Briefwahl hätte durchgeführt werden können, oder – falls diese an der 50 Prozent-Hürde gescheitert wäre – eine virtuelle Bezirksversammlung incl. einer Online-Wahl (dabei gilt diese Hürde nicht).
Dass eine Online-Veranstaltung auch im BSB möglich ist, bewies der Vorstand bereits im Februar 2021 mit der ersten OnlineVorstandssitzung im BSB (tK 02/21). Das Präsidium folgte daraufhin mit einer mehrstündigen Videokonferenz im Mai (tK 03/21). Nun, die Bezirksversammlung konnte als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden. Die Einladung war erstmalig – bis auf wenige Ausnahmen – per E-Mail erfolgt. In seiner Begrüßungsrede freute sich der Vorsitzende, dass endlich wieder ein Schritt in die Verbandsnormalität getan werden konnte. Allerdings hatte man sich für eine Bezirksversammlung „light“ entschieden. Die Gründe dafür lagen klar auf der Hand. Nachdem die hochansteckende Delta-Variante des Virus wieder auf dem Vormarsch war, und angesehene Virologen verkünden, dass bis zum Frühjahr 2022 nahezu jeder mit diesem Virus einmal in Berührung gekommen sein werde, meinte Scholle: „Ich möchte nicht als Verantwortlicher eines Hotspots à la Ischgl in die BSB-Annalen eingehen, darum möchte ich die Versammlung so kurz wie möglich halten.“ Nach dem Bericht des Vorsitzenden stellten die Revisoren ihren Bericht für die Jahre 2019 und 2020 vor, und bescheinigten dem Kassier Hans Weiser eine vorbildliche Kassenführung. Die Entlastung für beide Jahre erfolgte einstimmig.
Die nachfolgende Vorstands-Neuwahl war für alle keine Überraschung. Dieter Scholle konnte alle Mitglieder seines Teams für eine weitere Legislaturperiode gewinnen. Neu dazu kam als dritter stellvertretender Vorsitzender Klaus Käfer, Kreisvorsitzender München. In drei Jahren stehen allerdings gravierende Veränderungen an. Der Vorsitzende möchte das Zepter dann an einen Jüngeren weitergeben, um den Veteranen- und Soldatenverein Friedberg/Bayern 1871 e.V. zu leiten. Andernfalls wäre der Verein führungslos und müsste aufgelöst werden. Scholle kündigte an, den einen oder anderen Kameraden zu bitten, Verantwortung im Vorstand zu übernehmen. Text: Dieter Scholle Foto: Josef Giggenbach / Hans Weiser
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Der Vorstand des BV Oberbayern: Dieter Scholle (Bezirksvorsitzender); Bernhard Bienek (1. Stellvertreter); Josef Vogelsang (2. Stellvertreter); Klaus Käfer (3. Stellvertreter); Hans Weiser (Kassier); Margit Scholle (Schriftführerin); Franz Fischer (Reservistenbeauftragter); Stephan Bichlmeir (Bezirksschießwart); Franz Leckenwalter, Isolde Scherer und Johann Heiß (Revisoren).
Der neue Bezirksvorstand Oberbayern (v.l.): Franz Fischer, Josef Vogelsang, Johann Heiß, Klaus Käfer, Hans Weiser, Stephan Bichlmeir, Dieter Scholle, Margit Scholle, Isolde Scherer, Bernhard Bienek und Franz Leckenwalter.
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Oberbayern Bezirksverband (BV) Oberbayern Militärgeschichtliche Fahrt ins Gebiet von Verdun und an die Maas
IMMER WIEDER ETWAS NEUES ZU ENTDECKEN Seit genau zehn Jahren organisieren Gemeinde und Geschichtsverein Hohenlinden im Landkreis Ebersberg militärgeschichtliche Fahrten nach Ostfrankreich. Ziel sind in der Regel Kriegsschauplätze aus dem 1. Weltkrieg. Erstes Ereignis dieser Serie war die Erneuerung eines Bayernlöwen aus Stein bei Weißenburg im Elsass in Erinnerung an die dortigen Kämpfe vom 4. August 1870; an dieser Fahrt hatte auch der seinerzeitige Präsident des BSB, Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, teilgenommen. Für die diesjährige Fahrt vom 8. bis 11. Oktober standen zwei Ereignisse im Vordergrund. Das eine war die Unterzeichnung eines Dokuments zur freundschaftlichen Verbundenheit der Gemeinden Hohenlinden und Fleury-devant-Douaumont, letzteres im Jahr 1916 völlig zerstört und seither nicht wieder aufgebaut. Das andere war die schon zur Tradition gewordene Enthüllung eines mit bayerischer Hilfe, auch von Seiten des BSB, vor dem Verfall bewahrten steinernen Zeugen aus der Zeit des 1. Weltkriegs. Auf der Hinfahrt stand erstmals der Besuch der „Feste Kaiser Wilhelm II.“ (heute „Fort de Mutzig“) im Elsass auf dem Programm. Die Anlage ist eine der ganz wenigen Befestigungen, die während der deutschen Zeit des Elsass (1871 bis 1918) an strategischen Stellen errichtet wurden. Ein kleiner Teil der riesigen unterirdischen Anlage wird von einem Verein unterhalten und kann besucht werden. Die Befestigung erlangte nie militärische Bedeutung und weist somit keine kampfbedingten Schäden auf. Die Anlage ist heute ein riesiges Museum, in dem alle hierfür tauglichen modernen technischen Errungenschaften des jungen Deutschen Reichs untergebracht sind. Die eingebaute Technik sollte der Besatzung ein im Rahmen des Möglichen komfortables Leben unter der Erde ermöglichen. Namhafte deutsche Firmen haben sich hier mit Apparaten und Firmenschildern verewigt. Am beeindruckendsten dürften die vier mit Dieselmotoren angetriebenen Generatoren sein, welche die Anlage mit Strom versorgten. Von diesen Stromerzeugungszentralen gab es vier; sie waren über die gesamte Anlage verteilt. Um den Innovationswert der Stromerzeugung auf diese Art richtig einzuschätzen ist es wichtig zu wissen, dass der erste praxistaugliche Dieselmotor 1897 konstruiert und die Motor-
Nach der Enthüllung des instandgesetzten Denkmals auf dem Pionierfriedhof bei Saint Mihiel: Die Abordnung der Hohenlindener Krieger- und Reservistenkameradschaft mit Fahne, eingerahmt von den Standarten der Chevaulegers und des BSB-Bezirksverbands Oberbayern.
Generator-Kombination bereits 1905 im Fort installiert wurde. Mit derart hochinteressantem Wissen versorgt, ging es weiter nach Verdun, wo Quartier genommen wurde. Der zweite Tag stand im Zeichen der zerstörten Gemeinde Fleury-devant-Douaumont. Die Verbindung zu Fleury besteht seit vielen Jahren. Meilensteine waren die mit Fürsprache des Bürgermeisters von Fleury möglich gewordene Widmung eines Erinnerungssteins für den im Jahr 1915 vor Verdun für vermisst erklärten Soldaten Peter Freundl aus Hohenlinden im Jahr 2014. 2016 folgte die Enthüllung eines auf die Gemeindefreundschaft hinweisenden Steins, verbunden mit der Pflanzung einer Linde. Im gleichen Jahr noch folgte ein entsprechendes Schild nach dem Ortseingangsschild von Hohenlinden, verbunden mit der Pflanzung eines Mirabellenbaumes im Schulgarten. Das Gegenstück hierzu ist der jetzt angebrachte Hinweis auf die freundschaftliche Verbundenheit der beiden Gemeinden durch ein Schild hinter der Ortstafel von Fleury. Die Ortstafel von Fleury befindet sich oberhalb der Ortschaft an der Straße, welche von Verdun kommend von allen Fahrzeugen benutzt wird, die in Richtung Museum oder Beinhaus von Douaumont unterwegs sind. Die Besucher aus Bayern waren sich der Ehre, welche der Gemeinde Hohenlinden damit zuteil geworden ist, bewusst; Bürgermeister Ludwig Maurer wies in seiner Rede auch
deutlich darauf hin. Die Veranstaltung fand unter sehr zahlreicher Beteiligung von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und auch von Geschichtsfreunden statt. Auch Samuel Hazard, der Bürgermeister von Verdun, war anwesend. Ihn hatten die Besucher bereits am frühen Vormittag kennengelernt, als er sie im historischen Rathaus seiner Stadt begrüßt hatte. Die Veranstaltung schloss mit einem sehr kommunikativen Empfang und dem anschließenden Mittagessen in der „Pilgerherberge“, einem Restaurant nahe dem Beinhaus. Das zweite Ereignis fand am dritten Tag, dem Sonntag statt. Es war die mit einer coronabedingten Verspätung von einem
Hinweis auf die freundschaftliche Verbundenheit der Gemeinden Hohenlinden und Fleury durch ein Schild hinter der Ortstafel von Fleury.
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Aus den Bezirken
Jahr erfolgende Enthüllung eines Denkmals aus der Zeit des 1. Weltkriegs nach seiner Instandsetzung. Der Pionierfriedhof auf dem Gebiet der Stadt Saint Mihiel war das vom Flächenumfang her größte Projekt, welchem sich die bayerisch-lothringische Arbeitsgruppe bisher angenommen hatte. Für sehr bedeutsam werden allenthalben die Zeilen erachtet, welche den Toten mit auf den Weg gegeben wurden. Sie stammen aus einem Gedicht von Theodor Körner, dem bereits 1813 gefallenen Dichter der Befreiungskriege.
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Frei wolln wir das Vaterland wiedersehn Oder frei zu den glücklichen Vätern gehn! Ja! Glücklich und frei sind die Toten! Auch diese Feier fand unter großer Anteilnahme von Personen des öffentlichen Lebens, aber auch der regionalen Bevölkerung statt. Am Nachmittag machten sich die Besucher aus Bayern auf, um unter fachkundiger Führung die in den zurückliegenden 15 Jahren renovierten steinernen Zeugen aus bayerischer Hand zu sehen. Die Fülle der Objekte war beeindruckend. Beeindruckender noch war es aber zu sehen, wie die gemeinsame Arbeit Deutsche und Franzosen zusammengeführt und miteinander verbunden hat. Bürgermeister Ludwig Maurer verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der aktiven Schaffensperiode jetzt eine Zeit der Konsolidierung folgen möge, in welcher die Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen im Vordergrund stehen werden. Den Vormittag des Abreisetags verbrachten die Besucher aus Bayern im östlich von Verdun gelegenen Gebiet um Etain. Dort war
Blick in die Stromerzeugungszentrale mit ihren vier Dieselmotoren. Im Vordergrund erkennbar das Schild „Gasmotoren-Fabrik Deutz“.
man im Jahr 2015 freundlich aufgenommen worden, als es um die Spurensuche zum Münchner Maler Franz Marc ging. Dieser fand dort am 4. März 1916, also gleich in den ersten Tagen der Schlacht um Verdun, den Tod. Die Gegend ist reich an steinernen Zeugen aus der Kriegszeit, aber noch reicher an Friedhöfen. Beim Besuch im vergangenen Jahr hatte es den Besuchern aus Bayern das auf dem Friedhof Azannes I nach wie vor bestehende Denkmal eines bayerischen Armierungsbataillons angetan. Eine der Besonderheiten war, dass im Gegensatz zur sonstigen Übung die Schrift nicht ausgemeißelt war, sondern nach wie vor gut zu erkennen ist. Das seinerzeit gemachte Foto, angereichert um einige geschichtliche Informationen, ziert die Rückseite des diesjähri-
Am Kriegerdenkmal von Fleury-devant-Douaumont: Die Honoratioren danken den Fahnenträgern. Hier Oberst Pélissier de Féligonde, der Kommandeur des 1. Jägerregiments, bei Josef Giggenbach, dem Rittmeister des 4. Chevauleger-Regiments.
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gen Oktoberhefts der treue Kameraden. Das war für Ludwig Maurer, den Bürgermeister der Gemeinde Hohenlinden, die willkommene Gelegenheit, seinem Amtskollegen Hubert Sellier von der Gemeinde Azannes-et-Soumazannes, ein Exemplar der Zeitschrift zu überreichen. Die Reise schloss für die Teilnehmer mit dem Bewusstsein, an allen Stationen herzlich aufgenommen und gut betreut worden zu sein. Jetzt wäre es wieder an der Zeit für die Freunde aus dem Maasgebiet, sich auf den Weg nach Bayern zu machen. Derartige Partnerschaften funktionieren langfristig nur auf der Basis des ausgewogenen Engagements in Form von Besuch und Gegenbesuch. Text: Dr. Michael Stumpf Fotos: Rolf Kaiser
Auf dem Soldatenfriedhof Azannes I: Bürgermeister Ludwig Maurer übergibt seinem örtlichen Amtskollegen ein Exemplar der treue Kameraden, auf deren Rückseite genau dieses Denkmal abgebildet ist.
Oberbayern Veteranen- und Reservistenkameradschaft (VRK) München-Obermenzing 111-jähriges Jubiläum
110 JAHRE PLUS 1 München-Obermenzing – „Mit Gott für Frieden und Freiheit“ – so lautet der Wahlspruch auf der Fahne der VRK Obermenzing. Unter diesem Leitsatz feierte die Kameradschaft zusammen mit dem Patenverein Veteranen- und Reservistenkameradschaft Pasing, den Orts- und benachbarten Veteranenvereinen sowie Ehrengästen, das 111-jährige Gründungsjubiläum, bedingt durch die Corona-Pandemie „110 Jahre plus 1“. Bei Kaiserwetter begannen die Feierlichkeiten, wie zur Gründung vor 111 Jahren im Gasthaus „Zum Alten Wirt“ in Obermenzing. Nach einer Stärkung ging es gemeinsam in den benachbarten Fenzl-Hof zur Feldmesse. Pfarrer Klaus-Günter Stahlschmidt und Pfarrer Matthias Dörrich zelebrierten den ökumenischen Gottesdienst, musikalisch umrahmt von der Würmtaler Blasmusik unter Leitung von Michael Metzenmacher. Nach kurzem Anmarsch zum nahegelegenen Kriegerdenkmal eröffnete der VRKVorsitzende Karl Grandl die Gedenkfeier. Um den für München geltenden aktuellen Pandemie-Richtlinien für Veranstaltungen gerecht zu werden, konnte diese nur als Demonstration abgehalten werden. BSBPräsident Oberst a.D. Richard Drexl hielt die Gedenkansprache. Der Tenor seiner Rede, wie schon zuvor in der Predigt des evangelischen Pfarrers Matthias Dörrich: Erinnern
Die Fahnenabordnungen der Vereine mit den beiden Geistlichen.
um nicht zu vergessen! Diese Worte bleiben unvergesslich. Nach der Kranzniederlegung für die gefallenen und verstorbenen Kameraden unter Ehrensalut und den Klängen des „Liedes vom guten Kameraden“ ging es zurück ins Gasthaus. Dort blickte Grandl – dem der BSB-Präsident für seine fortgesetzten Verdienste um den BSB das „Große Verdienstkreuz in Gold“ verlieh – auf die Vereins-
geschichte der vergangenen Jahrzehnte zurück. Gerhard Krämer, Vorsitzender des Veteranen- und Kriegervereins Laim, wurde von Drexl mit dem Großen Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Das Fest fand unter den Klängen der Würmtaler Blasmusik ein gemütliches Ende. Text: Karl Grandl Fotos: Elisabeth Grandl / Klaus Käfer
V.l.: Kreisvorsitzender Klaus Käfer, die Ausgezeichneten Gerhard Krämer und Karl Grandl, Bezirksvorsitzender Dieter Scholle und BSB-Präsident Richard Drexl.
BSB-Präsident Richard Drexl bei seiner Ansprache.
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Veteranen- und Soldatenverein Friedberg 1871 e.V. 150 Jahre
GEDENKEN IN ZWEI ABSCHNITTEN Friedberg – 150 Jahre ist es her, dass sieben Soldaten aus Friedberg auf dem Feldzug in Frankreich bei Monthery vereinbarten, nach glücklicher Heimkehr einen Veteranenverein zu gründen – zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit, zum Gedenken an die Gefallenen, zur Pflege der Kameradschaft und als Mahnung für zukünftige Generationen. Als die Generalversammlung
am 3. September 1871 stattfand, zählte der neue Verein bereits 118 Mitglieder. Zwei Jahre später fand die erste Fahnenweihe mit Musik, Böllersalven und 23 Vereinen statt. 750 Veteranen aus dem Umland nahmen daran teil. An das Ereignis wird nun mit einem Gedenkstein auf dem Friedhof der Herrgottsruhkirche im Osten von Friedberg erinnert. Geschaffen und gespendet haben ihn die Mitglieder Steinmetz Franz Seidl und sein Sohn Martin. Er wurde bei der Festveranstaltung „150 Jahre Veteranen- und Soldatenverein Friedberg“ mit Wallfahrtsdirektor Pater Hans Joachim Winkens und Fahnenabordnungen befreundeter Vereine eingeweiht.
Aufstellung der Fahnenabordnungen in der Wallfahrtskirche.
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왖 Aufgrund der Pandemiebestimmungen durfte nur ein kleiner Personenkreis an der Messe teilnehmen.
Ursprünglich sollte dieses Ereignis mit mehreren hundert Gästen in wesentlich größerem Rahmen im Wittelsbacher Schloss begangen werden. Doch wie bei vielen anderen Anlässen machte die Corona-Pandemie
Der Patenverein Fürstenfeldbruck und der Kreisverband Landsberg überreichten Fahnenbänder, welche in der Gedenkmesse geweiht wurden.
Oberbayern allem einen Strich durch die Rechnung. Als der Zeitpunkt kam, an dem der Vorstand eine endgültige Entscheidung treffen musste – feiern oder ausfallen lassen – entschloss man sich schweren Herzens, den großen Festakt auf zwei kleine Veranstaltungen aufzuteilen. Zu diesem Zeitpunkt durften sich bei einer öffentlichen Veranstaltung maximal 50 Personen in einem Raum befinden. Der erste Teil begann am 2. Oktober mit einer Gedenkmesse. Schirmherr war Bürgermeister Roland Eichmann; unter den Ehrengästen waren Landrat Klaus Metzger, Bundestagsabgeordneter Peter Tomaschko, der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Soldatenbundes, Dieter Scholle, sowie die Kreisvorsitzenden von Landsberg und Fürstenfeldbruck, Bernhard Bienek und Franz Leckenwalter. Metzger sagte, Kriegerkameradschaften hielten die Erinnerung an gefallene Soldaten, gleich, auf welcher Seite sie standen, lebendig und trügen durch ihre internationale Vernetzung zur Völkerverständigung bei. Die junge Generation müsse für den Wert des Friedens sensibilisiert werden; Vorurteile und Klischees müssten ausgeräumt werden oder dürften gar nicht erst entstehen. Zu Ehren der Kriegsopfer legten Vereinsmitglieder einen Kranz nieder. Vorsitzender Michael Winkler sprach von „heilsamen Impulsen des Friedens“, die das Gedenken an die gefallenen Soldaten auslöse. Ihr Opfer solle nicht umsonst gewesen sein. Anschließend fand ein Empfang der Ehrengäste und Fahnenabordnungen im „Gambrinuskeller“ statt. Zwei Wochen später feierten die Vereinsmitglieder das Jubiläum. Mit einem Festessen im voll-
Unter der musikalischen Begleitung der Jugendkapelle Friedberg legte Vorsitzender Michael Winkler am neuen Gedenkstein einen Kranz nieder.
besetzten „Divano“ gedachten sie ausgelassen der Ereignisse der letzten 150 Jahre. Text: Andreas Alt, Dieter Scholle Fotos: Udo Koos
Kreisverband (KV) München Haus- und Straßensammlung Kriegsgräberfürsorge
SAMMLER TRAFEN SICH IN SCHLOSS FÜRSTENRIED München – Bei herrlichstem Herbstwetter trafen sich die Sammler und Sammlerinnen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus den Kameradschaften Hohenbrunn, Unterhaching, München-Laim u.a. am Schloss Fürstenried. Nach der geführten Besichtigung begab sich die Gruppe zum nahegelegenen Münchner Soldatenfriedhof. Um die Mittagszeit ist in der Gedenkhalle ein besonderes Schauspiel zu bewundern: Die nach Süden ausgerichtete 13 Meter hohe Scheibe mit ihren 1.800 Prismen erzeugt durch den Lauf der Sonne über die an der Wand angebrachten Namen der Gefallenen ein imposantes Farbenspiel. Nach einer kurzen Gedenkfeier wurde ein Kranz niedergelegt. Um sich einen Überblick über die dort Ruhenden zu verschaffen, waren auf einzelnen Die Münchner Sammler vor dem Schlosstor. Grabsteinen Informationsblätter der jeweiligen Toten mit deren Schicksal abgelegt. Beim abschließenden Mittagessen in der ebenfalls beim Schloss befindlichen „Einkehr zur Fürstenrieder Schwaige“, wurden die Unterlagen für die diesjährige Haus- und Straßensammlung ausgegeben. Text/Fotos: Klaus Käfer
Bitte senden Sie Ihre Beiträge* an den Pressebeauftragten des für Ihren Verein/Kreisverband zuständigen BSB-Bezirks: Oberbayern: Margit Scholle, Email: dieter.scholle@online.de; * gem. „Redaktionelle Hinweise” unter https://bsb1874ev.de/verbandsmagazin.html
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Oberbayern Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Feldafing Mitgliederversammlung
Aus den Bezirken
FÜHRUNG BESTÄTIGT
treue Kameraden 6/2021
Feldafing – Der SKV Feldafing hat seinen alten Vorsitzenden Reinhard Anklam in der Mitgliederversammlung Mitte September einstimmig im Amt bestätigt und ihm das Vertrauen für die kommenden drei Jahre ausgesprochen. Coronabedingt mussten die geplanten Neuwahlen im März 2020 abgesagt werden und keiner wusste genau, wie es mit den Pandemieauflagen für Vereine weitergeht. In ihren Ämtern wurden auch Anneliese Anklam, Manfred Braun und Claudia Text: Claudia Rauch Rauch bestätigt. Foto: Reinhard Anklam
Vorstand und Beisitzer des SKV Feldafing (v.l.): Manfred Braun, Claudia Rauch, Reinhard Anklam, Anneliese Anklam, Hans Jochen Niescher und Christian Haag.
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Der neue Vorstand der SKV Feldafing: Reinhard Anklam (1. Vorsitzender); Manfred Braun (Stellvertretender Vorsitzender); Anneliese Anklam (Kassiererin); Claudia Rauch (Schriftführerin); Rudolf Spöttel und Stefan Hütig (Kassenprüfer); Ute Eiling-Hütig, Hans Jochen Niescher und Christian Haag (Beisitzer).
Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim
FREUDE UND TRAUER Laim – Der VKV Laim freut sich über einen Neuzugang: Wolfram Schendel heißt der Neue, der beim Weißwurstessen aufgenommen wurde. Leider wurde VKV-Mitglied Walter Ostermann aus dem Vereinsleben zur großen Armee abberufen. Er wird immer in den Gedanken bleiben als versierter Schafkopfspieler und Kamerad. Text: Gerhard Krämer Fotos: Familie Ostermann / Peter Warm
V.l.: Gerhard Krämer und Wolfram Schendel
Walter Ostermann †
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Schwaben Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Giengen/Brenz Ende des 2. Weltkriegs
ERINNERUNGEN AN EINE DRAMATISCHE FLUCHT AUS OSTPREUSSEN Claudius-Michael Klatt, ehemaliger Marinesoldat (Obermaat d.R.) und 2. Vorsitzender der SRK Giengen/Brenz, hat die Geschichte der Flucht seiner Familie aus Bodenwinkel (Katy Ribaky) bei Danzig nach Schleswig-Holstein nach den Erzählungen seines Vaters Emil Klatt, damals 13 Jahre alt, aufgeschrieben. In den letzten Januartagen 1945 stießen die russischen Panzer bis nach Elbing vor. Damit blieb den ostpreußischen Flüchtlingen nur noch der Weg über das zugefrorene Frische Haff. Da Elbing und die ganze Küstenlinie über Tolkemit Frauenburg bis Heiligenbeil in Sichtweite unseres Heimatortes Bodenwinkel lag, packte auch meine Familie (Großmutter, Tanten mit Familien, meine Mutter, mein Bruder und ich) das Nötigste ein und reihten uns in den riesigen Flüchtlingsstrom ein, der Richtung Danzig zog. Nach sieben Kilometern staute sich der Treck, nichts ging mehr. Es war eisig kalt, so beschlossen wir, lieber umzukehren und zuhause abzuwarten. Schließlich war der Januar 1945 mit Temperaturen unter minus 20 Grad einer der kältesten und schneereichsten überhaupt. Wir hatten Glück, die Russen blieben wo sie waren, Hauptstoßrichtungen waren
Emil Klatt (1932 bis 2014), der Vater des Autors, Claudius-Michael Klatt.
Mit diesem Schiff, der „Sachsenwald“, gelang Emil Klatt die Flucht. Der Fluchtweg per Fuß, Schiff und Bahn, betrug insgesamt ca. 1700 km. – Die „Sachsenwald“ war ein Frachtdampfer der Typreihe Hansa-C, Baunummer 346, Baujahr 1944, Fertigstellung März 1945, Flenderwerft Lübeck. Länge: 136 m, 6762 BRT, Besatzung (kein Militär) ca. 50 Mann, Flakpersonal ca. 65 Mann. Kapitän war „Walter Teegen“.
Danzig und Berlin. Tag für Tag erlebten wir nun direkt vor unserer Haustür das Flüchtlingselend der Ostpreußen und der verwundeten Soldaten, die bei gutem Wetter ständig von russischen Tieffliegern auf dem zugefrorenen Haff angegriffen wurden. Durch die Bombentreffer war das Eis schließlich löchrig wie ein Schweizerkäse und das Durchkommen für die Trecks mit ihren Wagen immer schwieriger. Mein Vetter wurde in dieser Zeit als Schwerverwundeter an seinem Elternhaus vorbeitransportiert, ohne dass er ein Lebenszeichen von sich geben konnte. Der Frühling kam, das Eis brach auf und der Strom der Wagen hörte auf. Wir waren immer noch zu Hause, obwohl Danzig bereits seit Ende März in russischer Hand war. Langsam aber sicher saßen wir in der Falle und blieben trotz der verzweifelten Lage bis zum 30. April 1945 zuhause in Bodenwinkel. Sozusagen auf den letzten Drücker packte die Familie dann die Rucksäcke und Köfferchen, und marschierte mit leichtem Gepäck 20 Kilometer durch den küstennahen Wald bis nach Nickelswalde am Hauptmündungsarm der Weichsel. Weil tagsüber die Gefahr durch Tieffliegerangriffe zu groß war, brachte uns ein Marinefährprahm in der Nacht über die Danziger Bucht auf die mit Flüchtlingen, Soldaten und Verwundeten vollgestopfte Halbinsel Hela. Die erste Nacht lagerten wir zwischen den Gräbern eines Friedhofs. Am 2. Mai 1945 lief die „Sachsenwald“ ein und nahm etwa 14.000 Menschen, Flüchtlinge und Verwundete an Bord, die mit Prähmen und
Claudius-Michael Klatt war Marinefunker und ist hier vor der Funkstation von U 995 zu sehen.
Leichtern von Land herangebracht wurden. Mit Einbruch der Nacht, als man von Land her Geschützfeuer hörte, befahl der Kapitän „Licht aus und Anker auf“, um nicht in einen Luftangriff zu geraten. Die noch mit Menschen vollbeladenen, noch wartenden Prähme und Leichter mussten zurück, unter unglaublichem Geschrei der Zurückgebliebenen oder derer, die schon an Bord waren und von ihren Familien getrennt worden waren. Auch wir hatten nur deshalb Platz auf dem restlos überladenen Schiff erhalten, weil meine Mutter ausgebildete Rot-KreuzSchwester war. Überall lagen oder hockten Menschen. Unsere Familie blieb die ganze Zeit oben an Deck. Die Angst, das Schicksal der Passagiere der „Wilhelm Gustloff“ zu erleiden, ließ uns nicht zur Ruhe kommen. Auf Höhe von Rügen griff ein russisches
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Aus den Bezirken treue Kameraden 6/2021
Torpedoboot an. Der Torpedo, der der „Sachsenwald“ galt, traf ein kleines Begleitboot, das sofort sank. Nach Funkverbindung mit Kiel erhielt der Kapitän den Befehl, sich in dänische Gewässer zu begeben. So lag das Schiff am 8. Mai 1945 auf Außenreede vor Kopenhagen. Ein anfliegender englischer Flugzeugverband - wir vermuteten einen Angriff - unterrichtete den Kapitän über Funk von der bedingungslosen Kapitulation. An Bord herrschte Ungewissheit über das weiteres Schicksal. Würden wir nach Kiel zurückkehren, wollten uns die Russen wiederhaben (Flüchtlinge auf der Insel Bornholm mussten zurück nach Danzig und Ostpreußen) oder stand die Aufnahme in ein Internierungslager bevor? Was würde mit uns geschehen, wann würden wir wieder in die Heimat zurückkehren? Jeder machte sich seine eigenen Gedanken. (Anm.: Erst Ende der 80er Jahre sah Emil Klatt seine ehemalige Heimat bei einem Besuch wieder.) Nach wochenlangem Aufenthalt an Bord brachte man uns in ein Lager bei Kopenhagen. Als dort Typhus ausbrach, dem vor allem Kleinkinder, Alte und Schwache zum Opfer fielen, wurde das Lager aufgelöst. Es folgte der Abtransport
Sportschützen Bezirksverband (BV) Oberpfalz
FÜR LEISTUNGEN IN 2019 AUSGEZEICHNET Schorndorf – Im Rahmen der Bezirksversammlung des BSB-Bezirksverbandes Oberpfalz (S. 39) mit seinem Vorsitzenden Horst Embacher (2.v.l.) berichtete Bezirksschießwart Wolfgang Burger (l.) von der Schießwartversammlung, von Tagungen und Lehrgängen sowie Bestimmungen und Vorgaben. Weiter gab er die Termine für 2022 vom Landes- und Bundesschießen bekannt. Außerdem nahm er die Preisverleihung im Fernrundenwettkampf der Bezirksmeisterschaft 2019 vor. In Vertretung nahmen (ab 3.v.l.) Ferdinand Lienerth (Kreisvorsitzender Waldsassen), Ulrich Knoch (Kreisvorsitzender Neunburg vorm Wald) und Bruno Salomon (1. Österreichisches Kriegerkorps Waldsassen) die Preise in Empfang. Text: Redaktionsbüro Schmidbauer Foto: Alfons Kollmer
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Claudius-Michael Klatt ehemaliger Marinesoldat, hier ganz rechts, mit Kameraden auf dem ehemaligen Flying P-Liner „Passat” in Travemünde.
nach Aalborg in Nordjütland und schließlich bis zum Juni 1947 noch drei weitere Internierungslager (Kolding, Oxböl bei Esbjerg, mit 45.000 Flüchtlingen das größte, und Kollund). Dann brachten uns die Dänen an ihre Grenze. Von dort erreichten wir zu Fuß den Bahnhof in Padborg im von Flüchtlingen überfüllten Schleswig-Holstein. In Rendsburg gab es ein Wiedersehen mit meinem Vater und wir blieben bis auf weiteres im dortigen Flüchtlingslager Teufels-
moor, später Basteistraße. Mein ältester Bruder kehrte 1948 aus russischer Gefangenschaft zurück und zog noch im selben Jahr zu seiner Braut, die es nach Metzingen in Württemberg verschlagen hatte. Weil es im Süden Arbeit und Brot gab, beschloss die ganze Familie die Umsiedlung nach Süd-Württemberg. Zuerst landeten wir dort in einem Lager in Hechingen, bis die Familie 1951 nach Reutlingen zog und sich dort endgültig niederließ. Text/Fotos: Claudius-Michael Klatt
Sportschützen Reservistenkameradschaft (RK) Waldsassen / Oberpfalz
BEI KAISERWETTER Reservisten aus Waldsassen beim Kaiserjägerschießen erfolgreich Innsbruck – Eine gemischte Mannschaft des 1. Österreichischen Kriegerkorps (ÖKK), der Reservistenkameradschaft Waldsassen (RK) und Reservistenarbeitsgemeinschaft Oberfranken Ost (RAG) nahm kürzlich am 39. Kaiserjägerschießen der Tiroler Kaiserjäger teil. Der Wettkampf fand bei herrlichem Wetter – halt „Kaiserwetter“ – auf der Traditionsschießanlage der Kaiserjäger am Bergisel statt. Beim Wettkampf mit dem österreichischen Sturmgewehr 77 im Anschlag liegend freihändig erreichten Gerhard Bötzl und Erwin Anneser jeweils 83 von 100 möglichen Ringen. Bestschütze der Mannschaft war Bruno Salomon mit 87 Ringen. So konnte sich die Mannschaft mit 253 Ringen bei 104 teilnehmenden nationalen und internationalen Mannschaften auf dem fünften Platz unter den Top-Five platzieren. Nur zwei Ringe trennten die Mannschaft vom zweiten Platz. Trotzdem ein voller Erfolg, es war die bisher beste Platzierung in den elf Jahren der Teilnahme am Kaiserjägerschießen. Die Mannschaft des 1. Öster-
Siegerehrung im Casino des Militärkommandos Tirol (v.l.): Stabsgefreiter d.R. Gerhard Bötzl (ÖKK/RK), Major d.R. Christian Haager (Obmann der Tiroler Kaiserjäger-Ortsgruppe Innsbruck), Unteroffizier d.R. Bruno Salomon (ÖKK/RK), Oberstleutnant Michael Köck (Kommandant Jägerbataillon 23).
reichischen Kriegerkorps erreichte den 78. Platz. Die Siegerehrung fand im Casino des Militärkommandos Tirol mit der coronabedingten Einschränkung „G2“ statt. Die freie Zeit wurde zur Besichtigung der Skisprungschanze, der Altstadt von Inns-
bruck und Auffahrt zum Patscherkofel genutzt. Auf der Heimfahrt machte die Reisegruppe noch Station am Schloss Tratzberg und in Rott am Inn. Text/Foto: Bruno Salomon
Jura-Kreisverband (KV) Parsberg / Oberpfalz KK-Kreismeisterschaft
PARSBERG GANZ VORN Hörmannsdorf – Anlässlich der Herbsttagung des Jura-KV Parsberg (S. 53) berichtete der Kreisvorsitzende Wolfgang Burger über die siebte Kreismeisterschaft mit KKWaffen in Oberweiling. Die SKRK Parsberg konnte hier die ersten drei Plätze belegen. Im Einzelschießen der Herren hießen die Gewinner Walter Schmidt, Matthias Weiß und Willi Bogner. Bei den Damen waren dies Manuela Meinhard, Ingrid Körbler und Dominika Hierl. Text/Foto: Alfons Kollmer
Ausrichter und Gewinner der Jura-Kreismeisterschaft im KK-Schießen, von links: Alfons Kollmer (Hemau), Alois Schmidt (Hörmannsdorf), Roland Scherbaum (Parsberg), Josef Pirkl (Oberweiling), Wolfgang Burger (Parsberg).
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Reservisten 20. Sicherheitspolitisches Reservistenseminar
Aus den Bezirken
INTERESSANTES UND NÜTZLICHES FÜR DIE VERBANDSARBEIT
treue Kameraden 6/2021
Beilngries/Paulushofen – Nachdem das jährliche Landesreservistenseminar 2020 Corona bedingt ausgefallen war, fand es Ende Oktober dieses Jahres als Präsenzveranstaltung statt. Durchgeführt wurde das Seminar vom BSB in Kooperation mit dem Reservistenverband (VdRBw). Eingeladen waren Mandatsträger, sicherheitspolitische Multiplikatoren sowie Reservisten beider Verbände. Das Interesse war groß, insgesamt nahmen 44 Teilnehmer (davon 24 Mitglieder des VdRBw) teil. Polizeipräsident a.D. Detlef Fritzsch vom Bundesvorstand des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und sein Co-Referent Dr. Dirk Reitz, Landesgeschäftsführer des Volksbundes in Sachsen, spielten sich in einem kurzweiligen und abwechslungsreichen Vortrag zur Arbeit des Volksbundes die Bälle zu und gingen dabei besonders auf die länderübergreifenden Aspekte der Arbeit ein. Weitere Seiten, wie die Be-
Gut besucht war das diesjährige Landesreservistenseminar.
teiligung der und Schnittstellen zur Bundeswehr, die Jugendarbeit, die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen, insbesondere in den Ländern des früheren Warschauer Paktes und die Auswirkungen auf die Moral der Soldaten im Wissen um den Umgang mit Gefallenen, auch der der Bundeswehr (Stichwort: Ehrengräber), erweiterten und vertieften das Wissen der Zuhörer. In einem weiteren Vortrag informierte Oberst d.R. Stefan Berger, Kommandeur des Landesregimentes Bayern, zur aktuellen Entwicklung des Pilotprojektes Landesregiment Bayern. Mit dem obligatorischen Kameradschaftsabend klang der Tag aus bei gutem Essen, anregenden Gesprächen und gemeinsamem Gesang. Der zweite Tag begann mit einem Vortrag des Kommandeurs des Landeskommandos
Bayern, Brigadegeneral Thomas Hambach. Er ging dabei besonders auf die Reservistenarbeit in seinem Kommando ein und informierte über wesentliche Aspekte der letzten Jahrestagung Reservistenarbeit. Abgerundet wurde das Seminar durch einen Vortrag des BSB-Präsidenten. Oberst a.D. Richard Drexl verglich das Sondierungspapier der drei möglichen Koalitionsparteien mit Aussagen in deren Wahlprogrammen und nahm eine erste Analyse nach dem Ende des Afghanistan-Einsatzes vor. Die Teilnehmer waren sich einig: das Seminar war gut geplant und organisiert, die Vorträge vermittelten Informationen, die für die künftige Arbeit in den Kameradschaften, Kreis- und Bezirksverbänden des BSB und VdRBw nützlich sind und auch das gesellige Beisammensein wird lange in Erinnerung bleiben. Text/Foto: Frank Mende
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540,00 375,00 280,00 190,00 145,00 75,00
Die Anzeigen können im gesamten Heft platziert werden mit Ausnahme der Titel- und Rückseite, des Leitartikels und der Außenansicht. Bei Abdruck auf der hinteren Umschlaginnenseite erhöhen sich die Preise um 25 Prozent. – Die Seiten 2 und 3 sowie „Aus den Bezirken“ werden online gestellt. Für auf diesen Seiten platzierte Anzeigen ist dennoch kein höherer Preis zu zahlen. Rabatte für Mehrfacherscheinungen der gleichen Anzeige: 3-fach ………. 6 Prozent 6-fach ………. 12 Prozent Für Traueranzeigen von dem BSB angehörenden Vereinen/Verbänden werden 50 Prozent der Geschäftskundenanzeigen berechnet.
Hinweis: Die komplette, detaillierte Anzeigenpreisliste für das Verbandsmagazin treue Kameraden des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) finden Sie im Internet unter https://www.bsb1874ev.de/anzeigenpreisliste_stand_september_2017.pdf
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KRIEGERDENKMAL IN OBERDACHSTETTEN (Landkreis Ansbach/Mittelfranken)
In Oberdachstetten wurde schon im Jahre 1873 ein ,,Kampfgenossen-Verein“ – später: „Krieger- und Soldatenverein“ – gegründet. Über das Entstehungsjahr des ersten Kriegerdenkmales (kleines Foto) ist leider nichts bekannt. Aber die Reliefabbildungen auf der Sandsteinstele deuten auf die Zeit während oder nach dem 1. Weltkrieg hin. 1967 entstand am gleichen Platz ein Neubau des Kriegerdenkmals (großes Foto) für die Gefallenen und Vermissten des Krieges gegen Frankreich 1870/71 und der beiden Weltkriege. Das Denkmal wurde in 1.200 freiwilligen Arbeitsstunden erstellt. Die Einweihung fiel zusammen mit dem 95-jährigen Gründungsfest im Juni 1969. Dabei wurde auch das alte, im Laufe der Zeit etwas marode gewordene historische Denkmal zerstört und entsorgt, anstatt es einzulagern oder zumindest zu dokumentieren. Oberdachstetten hatte 1870 drei Gefallene, 1914-18 vierzig Vermisste und Gefallene, 1939-1945 neunzig Vermisste und Gefallene (bei 840 Einwohnern) zu beklagen. Text/Fotos: Robert Krusche