Treue Kameraden Ausgabe 6/2014

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140 Jahre

ZEITSCHRIFT DES BAYERISCHEN SOLDATENBUNDES 1874 E.V. 124. Jahrgang – Nr. 6 – November/Dezember 2014

Gedenkstätte „Wald der Erinnerung“ Henning-von-Tresckow-Kaserne bei Potsdam


Präsidium

Aus bayerischen Standorten

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Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser! 4

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Allgemeines Nachrichten aus der Bundeswehr

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Aus den Bezirken Niederbayern

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Oberpfalz

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Oberfranken

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Mittelfranken

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Unterfranken

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Oberbayern

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Schwaben

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Selbstständige Kameradshaften

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Sportschützen

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Wie doch die Zeit vergeht! Ein – wie ich meine – ausgesprochen ereignisreiches Jahr geht zu Ende. An vieles werden wir uns gern zurück erinnern, an manches eher nicht. Säbelrasseln und Kriegslärm in vielen Regionen unserer Welt machten und machen deutlich, dass auch hundert beziehungsweise 75 Jahre nach Ausbruch der beiden Weltkriege und 25 Jahre nach dem Fall der Mauer und dem Zerreißen des Eisernen Vorhangs der immerwährende Friede noch lange nicht Einzug gehalten hat. Für den Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V. waren heuer die Erinnerung an seine Gründung vor 140 Jahren und die Wahl eines neuen Präsidenten die beherrschenden Themen im Verbandsleben. Wir erinnern uns gern an die ausgesprochen harmonische Landesversammlung in Auerbach/Opf. zurück. Erneuern wollen wir auch unser Verbandsmagazin „Treue Kameraden“. Vom äußeren Erscheinungsbild her ist es etwas „in die Jahre gekommen“. Da werden wir dezent Hand anlegen und Ihnen ab der ersten Ausgabe des neuen Jahres eine Zeitschrift anbieten, die frischer, moderner und bunter sein wird. Ich denke, Sie werden die Vorteile des neuen Layouts sehr schnell zu schätzen wissen. Insgesamt wird sich das Heft luftiger präsentieren, mit größerer und leichter lesbarer Schrift sowie mehr und größeren Fotos. Unser Ziel: „Junge Leser dazu gewinnen ohne die treuen Leser zu verschrecken.“ Versteht sich, dass mit der Erneuerung kein Einbruch in der Qualität der Beiträge einhergehen darf. An dieser Stelle danke ich wieder einmal allen Vereinen, Autoren und Fotografen, die diese Beiträge liefern! Ich hoffe, dass sie weiterhin dafür sorgen, dass uns auch künftig „der Stoff“ nie ausgeht! Wir verzichten diesmal auf ein Titelthema, da wir sehr viele Beiträge aus den Bezirken erhielten und wir zunächst einmal diese veröffentlichen wollen. Gleichwohl lenke ich Ihre besondere Aufmerksamkeit auf den Artikel „Zur Erinnerung an Kurt Reuber, Schöpfer der StalingradMadonna“ (S. 61ff). Hans Christoph, ein BGS-Mann der ersten Stunde und Personenschützer des damaligen Bundeskanzlers Kiesinger, hat den Beitrag geschrieben. Nun aber wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre dieser Ausgabe! Freuen Sie sich auf Heft 1/2015! Ich wünsche Ihnen besinnliche Feiertage und uns allen ein gutes, friedliches 2015! Ihr Klaus D. Treude,

Vermischtes Zur Erinnerung an Kurt Reuber – Schöpfer der Stalingrad-Madonna (Hans Christoph)

EDITORIAL

Oberstleutnant a.D. 61

Doppelseite in der Heftmitte: Kurz vor der Schlüsselpassage des Gebirgsleistungsmarsches tanken die Gebirgsjäger mit Blick auf die Garnisonsstadt Bad Reichenhall noch einFotos: Zentralredaktion der Bundeswehr, Oberfeldwebel Oliver Berend mal Kräfte.

Titelbild: Die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen und Bundespräsident Joachim Gauck gedenken am „Ort der Stille" der im Bundeswehrdienst verstorbenen Soldaten und zivilen Beschäftigten, anlässlich der Einweihung der Gedenkstätte „Wald der Erinne© Bundeswehr/ Hannemann Foto: Bundeswehr/Kazda rung“ in der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Potsdam am 15. 11. 2014. Die Umschlagrückseite zeigt Soldaten des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Tragtierwesen 230 bei der traditionellen „Stallweihnacht“ in der Reithalle der Reichenhaller Hochstaufen-Kaserne. In diesem Jahr führen sie das Krippenspiel zusammen mit Musikern und Sängern Foto: Pressestelle GebJgBrig 23 der Region bereits zum 53. Mal auf. (12./13. 12. 2014; Kindervorführung: 10. 12. 2014).

IMPRESSUM »Treue Kameraden« ist die offizielle Zeitschrift des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. Sie erscheint zweimonatlich und wird allen Vereinen im Rahmen der Mitgliedschaft geliefert. Inhaber u. Verleger: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Dachauer Str. 128, 80637 München, Tel.: (089)18999962, Fax (089) 18999963, Internet: kontakt@bsb-1874.de Bankverbindung: Stadtparkasse München, Kto.-Nr. 53-129920, BLZ 70150000 IBAN: DE41 7015 0000 0053 1299 20, BIC: SSKMDEMM Verantwortlicher Redakteur, einschließlich Anzeigen: Klaus D. Treude. Redaktionsanschrift: Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V., Dachauer Str. 128, 80637 München. Telefon 08241/6242, Telefax 08241/4093710, E-Mail: Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de

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Redaktionsschluss für die Ausgabe 1/2015 (Jan./Feb.) ist der 2. Januar 2015 2

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Foto: Kai Mörk

Leitartikel


Leitartikel

Land ohne Rüstung Als kunst- und kulturinteressierter Zeitgenosse nutzte ich einen Aufenthalt in der Residenzstadt Karlsruhe zu einem Besuch des ZKM. Dieses Zentrum für Kunst und Medientechnologie ist in einer über 300 Meter langen ehemaligen Munitionsfabrik untergebracht. Texte, Bilder, Videos, Audio-Dateien und digitale Kunstwerke zu sammeln, darüber zu forschen und diese auszustellen ist die öffentliche Aufgabe; die Einrichtung wird im Wesentlichen aus Steuermitteln finanziert. Eine kundige Führerin nahm die Gelegenheit war, den Besuchern den Weg dieses Gebäudes von der Munitionsproduktion im Ersten Weltkrieg bis zur heutigen Unterbringung kreativer Medienkunst als Fortschritt schlechthin zu verkaufen. Sozusagen von der brachialen Gewalt zur sanften Kunst, von der sinnlosen Zerstörung zum gewaltlosen und friedfertigen Menschen der Gegenwart. Diese von ihrer Mission erfüllte Dame war bei allem Respekt vor ihrer Meinung mit der Frage leicht aus dem Konzept zu bringen: Glauben Sie allen Ernstes, dass das hohe Gut Meinungsfreiheit ohne Waffen und Munition erhalten werden könnte? Zugegeben, dies war eine unvermittelte Zuspitzung, eine arge Verkürzung unterschiedlicher Weltanschauungen auf einen zentralen Punkt: Ist die gesellschaftliche und politische Entwicklung der Menschheit so weit fortgeschritten, dass die Kraft des Wortes ausreicht zum Ausgleich unterschiedlicher Interessen? Die Antwort ist prinzipiell leider so einfach wie vor hundert Jahren. Trotz aller Friedensarbeit, trotz aller Bemühungen in der großen wie in der kleinen Politik, deren Wert ich keineswegs schmälern möchte, ist das Gewaltmonopol des freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaates so notwendig wie eh und je. Ein unabdingbares Instrument zur Friedenssicherung und Konfliktverhütung sowohl nach innen als auch nach außen. Niemand käme auf die Idee, der Polizei die Pistole wegzunehmen. Im extremen Fall ist sie Lebensversicherung für die Beamten und letztes Mittel zur Durchsetzung staatlicher Gewalt. Nicht weniger muss es Möglichkeiten geben, einem machtbesessenen Diktator oder einer verbrecherischen Organisation in den Arm zu fallen. Aktuelle Beispiele gibt es mehr als genug. Selbst überzeugte Pazifisten diskutieren inzwischen ernsthaft die Frage, mit welchen Gewaltmitteln man dem islamistischen Terror beikommen kann, der mordend und plündernd den Mittleren Osten erschüttert und Millionen Menschen in die Flucht treibt. Damit sind wir unvermittelt bei der Diskussion über die Rüstungspolitik der Bundesregierung und der Frage, wozu brauchen wir eine Rüstungsindustrie? Mit dieser ist es wie mit der Sex-Branche. Mancher würde sie am liebsten abschaffen, andere halten sie für ein notwendiges Übel, die meisten sehen einfach darüber hinweg und ignorieren deren Existenz. Dieser Sektor eignet sich mithin zu wunderbaren Grundsatzdebatten über Ethik und Moral, über Friedenspolitik oder die Ver(sch)wendung von Steuergeldern. Waffen und Munition können unzweifelhaft für Zwecke verwendet werden, die unserer Rechts- und Werteordnung widersprechen. In den falschen Händen richten sie furchtbaren Schaden an. Selbst in den richtigen Händen können Fehler in deren Anwendung passieren. Die berüchtigten Kollateralschäden sind eine ungute Umschreibung für die Verwundung und Verletzung von Unbeteiligten, die eigentlich nicht passieren dürften. Und ganz sicher ist trefflich darüber zu streiten, ob Saudi-Arabien mit seinem mittelalterlichen Scharia-Rechtssystem Panzer geliefert werden darf. Die Richtlinien für den Rüstungsexport sind zu allen Zeiten umstritten gewesen. Früher ging es eher um zu schützende Technologien, die in anspruchsvollen Waffensystemen zum Einsatz kommen.

Heute geht es mehr um die Frage, welche Regierungsformen und Werteordnungen damit unterstützt werden. Es stimmt auch: In Deutschland ist dieser Geschäftszweig seit der Wiedervereinigung um etwa die Hälfte geschrumpft. Nur noch ca. 200.000 Menschen und deren Angehörige freuen sich über das Einkommen, das sich mit der Produktion von Rüstungsgütern erzielen lässt. Die Technologieführerschaft der Wehrtechnik ist zudem in weiten Teilen Geschichte, heutzutage profitiert diese eher von zivilen Entwicklungen. Die noch vorhandenen Rüstungsunternehmen sind nicht überlebenswichtig für die Volkswirtschaft. Kann Deutschland daher auf eigene Waffenschmieden verzichten? Ein klares Nein, weil alle diese Argumente Entscheidendes außer Acht lassen. Unser Land, wie insbesondere unsere Bundeswehr, brauchen nach wie vor eine funktionsfähige und leistungsstarke Rüstungsindustrie. Sie war trotz aller Schwierigkeiten Garant für leistungsfähige Produkte wie sie weltweit nicht besser geliefert werden konnten. Die Kernfähigkeiten bei Entwicklung und Produktion müssen erhalten werden, um bündnisfähig zu bleiben; Außenminister Steinmeier ist zuzustimmen. Abhängigkeiten zu ausländischen Partnern von NATO und Europäischer Union hat es immer gegeben. Von Anbeginn der Bundeswehr an waren diese mit an Bord. Unbestritten ist dabei trotz aller Freundschaftsbekundungen, dass nationale Interessen das Bild mitbestimmen. Wer in europäischen Rüstungsprogrammen gearbeitet hat, weiß aus eigener Erfahrung und nervenaufreibenden Sitzungen, wie sehr immer noch die nationale Karte sticht. Selbst innerhalb der EU ist es bisher nicht gelungen, die nationalen Märkte aufzubrechen und für einen akzeptablen Interessenausgleich zu sorgen. Ganz zu schweigen von unseren Partnern jenseits des Atlantiks. Rüstung wird gemeinhin als nationales Kernanliegen begriffen. Im Übrigen unterscheiden sich die Organisationsstrukturen der beteiligten Länder erheblich und verhindern ein Zusammengehen auf Augenhöhe. Unsere französischen Freunde setzen auf staatliche oder teilstaatliche Konzerne und verkaufen den Russen Hubschrauberträger, während die Deutschen beim Export von Polizeipistolen Bauchschmerzen haben: das Beispiel zeigt, es passt einiges nicht zusammen! Rüstungsunternehmen wie -vorhaben sind europaweit nur schwer zu harmonisieren. Lediglich bei Flugzeugprogrammen wie TORNADO, Eurofighter und A 400 M ist das bis dato leidlich gelungen. Allerdings um den Preis jahrelanger Verzögerungen und horrender Preissteigerungen. Verursacht auch deswegen, weil jedes Land seine eigenen Forderungen und Prioritäten hat und zu viele Köche den Brei verderben. Reden wir nicht darum herum: Europa funktioniert auf dem Rüstungssektor trotz einer inzwischen gegründeten europäischen Rüstungsagentur bisher nicht im gewünschten Ausmaß. Wenn Deutschland die eigenen Rüstungsfirmen zum europäischen oder transatlantischen Brauttanz freigibt, werden Wettbewerber sich deren Kernkompetenzen über kurz oder lang unter den Nagel reißen und aus unserem Land verschwinden. Die restriktiven deutschen Ausfuhrbestimmungen würden mit dazu beitragen. An der Zusammenarbeit mit Partnern geht dennoch kein Weg vorbei, weil der nationale Markt zu klein ist, um die Firmen mit nationalen Aufträgen auszulasten. Die Waffen- und Rüstungshersteller aufzugeben, kann also nicht die Lösung sein. Die unabdingbare Fähigkeit zur Selbstbehauptung in einer multipolaren Welt verlangt nach Mitwirkung gerade der wirtschaftlich starken Nationen im internationalen Konzert. Das gilt auch für die Armeen und deren Ausrüstung. Und eine Welt, in der man ohne Verluste in der persönlichen und staatlichen Sicherheit und Freiheit auf Waffen und Munition verzichten könnte, ist weit und breit nicht in Sicht. Dem stimmte selbst die eingangs zitierte Museumsführerin in Karlsruhe zu.

Richard Drexl Treue Kameraden 6/2014

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Niederbayern

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KSV Hunding

Gedenken an Flugzeugabsturz mit Segnung eines Gedenksteines Hunding – Kein Wetterglück hatte der Krieger- und Soldatenverein (KSV) Hunding mit seiner Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an einen Flugzeugabsturz nördlich von Zueding vor 75 Jahren. Pünktlich zum Festakt begann es heftig zu regnen. Als hätten es die Veranstalter geahnt, hatte der KSV kurz zuvor noch ein Zelt aufgestellt, in dem die Besucher vor dem Regen geschützt waren. Drei Besatzungsmitglieder starben bei dem Flugzeugabsturz damals sofort, eines am nächsten Tag im Deggendorfer Krankenhaus. Die Aufregung in den angrenzenden Ortschaften war groß, zumal der Absturz der mit Munition und Flugzeugteilen beladenen JU 52 eine gewaltige Explosion zur Folge hatte. Das Unglück wurde in der örtlichen Presse totgeschwiegen. Auch im Bundesmilitärarchiv Freiburg gibt es keine Aufzeichnungen. Überliefert ist es lediglich in der Lallinger Pfarrchonik. Außerdem können sich noch viele ältere Mitbürger an den Absturz erinnern, zumal sie beim Schwammerlsuchen oder Heidelbeerpflücken Metallteile der Unglücksmaschine fanden. Bernhard Süß, der anlässlich der Einweihung des Gedenksteins an die historischen Hintergründe erinnerte, hatte selbst noch vor kurzer Zeit Wrackteile aufgespürt, die im Flugzeugmuseum Voggenreiter in Niederalteich ausgestellt werden.

Gedenken und Mahnung zum Frieden Zur Einweihung des Gedenksteins konnte KSV-Chef Ludwig Atzinger Abordnungen der Krieger- und Soldatenvereine – jeweils mit Fahne – aus Hunding, Grattersdorf, Lalling, Roggersing und Schaufling begrüßen, außerdem Vertreter des Trachtenvereins und der Waldvereinssektion. Als Ehrengäste konnte er Bürgermeister Ferdinand Brandl mit seinen Stellvertretern Max Drexler und Georg Ehrnböck, Bürgermeister Josef Streicher, den vormaligen Präsidenten des Bayerischen Soldatenbundes (BSB), Generalmajor a. D. Jürgen Reichardt und BSB-Bezirksvorsitzenden Manfred Langer begrüßen. Er dankte Gerard Lallinger für die Stiftung des Gedenksteines mit Gedenktafel, Xaver Eder für die Bearbeitung des Steines und Ludwig Jakob für die Bereitstellung des Grundstückes. Die Segnung des Gedenksteines Erfolge am 75. Jahrestag des Flugzeugabsturzes, um der Nachwelt das Geschehene zu überliefern und das Andenken an die verstorbenen Soldaten zu bewahren. Das überlebende Besatzungsmitglied ließ das Unglück auf einer Propellernabe darstellen, die in den Besitz des Neffen gelangte. Der wiederum setzte sich vor acht Jahren mit Bernhard Süß in Verbindung. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Lallinger Gastwirt Ge-

Stellten sich nach der Segnung zum Erinnerungsfoto (v. r.) Ludwig Atzinger, Bernhard Süß, Jürgen Reichardt, Manfred Langer und Dieter Stuka rard Lallinger bereits eine Bronzetafel zur Erinnerung an den Absturz anfertigen lassen. Der Gedenkstein soll auch dazu mahnen, dass Frieden das höchste Gut ist, das es zu schützen und bewahren gilt. Wie schnell eine Änderung erfolgen kann, zeigt sich derzeit an den Grenzen Europas. Die Segnung des Gedenksteines nahm Dieter Stuka, Oberstleutnant der Reserve, vor. Er verwies auf das durch Kriege verursachte Leid. Kriege seien ein Machtmittel der Politik, wie derzeit im Orient, in Afrika, im Nahen Osten und in der Ukraine deutlich zu erkennen. Stuka warf die Frage auf, was die Menschheit aus kriegerischen Auseinandersetzungen und den damit verbun-

denem Leid für viele Menschen eigentlich gelernt hätten. Jürgen Reichardt blickte in seinem Grußwort auf die Entwicklung der Luftfahrt und die Historie des Jahres 1939 zurück. Fliegen sei damals für viele junge Menschen ein Traum gewesen. Deshalb sei es kein Wunder, dass es sich bei den getöteten Soldaten um junge Männer gehandelt habe. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe sich die Denkweise zu kriegerischen Auseinandersetzungen geändert, erst recht nach fast 70 Jahren Frieden, den es zu bewahren gelte. Abgeschlossen wurde die Gedenkveranstaltung mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne und der Nationalhymne. Text/Fotos: Andreas Schröck

KSV Neuhaus am Inn

Trauer um verstorbenen Ehrenvorsitzenden Neuhaus am Inn – Der Krieger- und Soldatenverein (KSV) Neuhaus am Inn trauert um seiMax Wagner nen am 4. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren verstorbenen Ehrenvorsitzenden Max Wagner. Der Verstorbene war Weltkriegsteilnehmer und 1956 Mitbegründer des KSV. Bis zu seinem Rückzug aus gesundheitlichen Gründen im Jahre 2010 führte er den Verein von Beginn an über 55 Jahre als 1. Vorsitzender. Großes Engagement, Hingabe und Herzblut für die Aufgabe bestimmten seinen Einsatz für den Verein. Neben vielen Ehrungen und Auszeichnungen wurde Max Wagner 2011 für seine herausragenden Verdienste um den Verein mit dem Ehrenvorsitz geehrt. Der Krieger- und Soldatenverein Neuhaus am Inn verliert mit Max Wagner einen aufrichtigen, verlässlichen und guten Kameraden. Als solcher wird er den Kameraden in guter Erinnerung bleiben. Text: KSV/Foto: privat

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Niederbayern

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de SRK Thyrnau

Die Heimat erwandert Thyrnau – Ideales Wetter und eine interessante Route lockte wieder viele Kameradinnen und Kameraden der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thyrnau mit ihren Familienangehörigen zum traditionellen Wandertag am Tag der deutschen Einheit.

Die Thyrnauer Wanderer konnten heuer wegen der Sperrung der Staatsstraße nicht den üblichen Weg nach Hundsdorf gehen, sondern mussten kurz nach dem Dorf die erste Abkürzung über die Baumwurzeln des Gabelholzes nehmen. In Hundsdorf kamen die nächsten Wanderer hinzu und es

Hier geht es weiter.

ging über Waldweg und Wiese nach Mitteröd, dem Lichtenauer Hof und schließlich in einer engen Hohlgasse bergab nach Kaindlmühle. Dann nahm man den Weg ins Staffelbachtal. Es ist ein wunderbar ruhiges, schönes Bachtal, gesäumt von naturnahen Wiesen und Wäldern. Kurz vor

Neumühle ging es leicht bergan, bis man Oberdiendorf erreichte. Die Einkehr im Gasthaus Ritzer in Oberdiendorf war der krönende Abschluss einer interessanten Wanderstrecke in der engsten Heimat. Text/Fotos: Max Schwarz

Im Ziel! Einkehr im Gasthaus Ritzer in Oberdiendorf.

KSV Windorf

Kriegerdenkmal im Fackelschein gesegnet Windorf – Ende letzten Jahres hatte der Krieger- und Soldatenverein (KSV) zusammen mit Ortspfarrer Gotthard Würzinger eine Spendenaktion für die Erneuerung der Namenstafeln am Kriegerdenkmal initiiert. Diese hatte bei Vereinen, aber auch Privatpersonen ein großes Echo hervorgerufen. Nach Abschluss der Arbeiten erscheint das FriedensMahnmal nun wieder in einem sehr würdigen Rahmen. Der kirchlichen Segnung ging ein Vorabend-Gottesdienst voraus, in dem Pfarrer Gotthard Würzinger die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege aus Windorf zum Thema seiner Predigt machte. Es ehre eine Gesellschaft, die diese Verteidiger für Volk und Vaterland nicht vergisst und sich dankbar ihrer erinnert. Frieden zu suchen und zu bewahren sei eine nie endende Pflicht, um vergangene Greuel sich nicht wiederholen zu lassen. Nach dem Schlusssegen trat KSV-Vorsitzender Josef Fürst an den Ambo. Vor 100 und vor 75 Jahren seien fürchterliche Weltbrände entstanden, die viele Fa-

milien ihrer Väter und Söhne beraubt hätten. Ihr Andenken zu bewahren, sei kollektive Aufgabe. Er nahm die anschließende feierliche Segnung zum Anlass, sich bei allen, die ihr Scherflein zur Renovierung der Gedenkstätte beigetragen haben, zu bedanken. Die Kirchberger Blaskapelle

führte dann den Fackelzug durch den Ort zum Kriegerdenkmal an, an dem Gotthard Würzinger ein Segensgebet sprach und Bürgermeister Franz Langer dem KSV hohes Lob zollte, in der Gemeinschafts-Aktion ein Indiz für den Zusammenhalt der Ortsgemeinschaft sah. Dem Aufruf zum ge-

mütlichen Beisammensein folgten fast ausnahmslos alle Vereine und hatten, musikalisch von der Blaskapelle gestaltet, einen vergnüglichen Abend im KSV-Vereinslokal „Goldener Anker“. Text/Foto: Günther Neumeier (Mit freundlicher Genehmigung des „Vilshofener Anzeiger“)

Fackeln erhellten stimmungsvoll das Windorfer Kriegerdenkmal beim Segensgebet von Pfarrer Würzinger, begleitet von Pfarrvolk, Vereinen und den Kirchberger Bläsern. Treue Kameraden 6/2014

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Oberpfalz SRK Bärnau Bärnau – Von einer „herrlichen, dreitägigen Reise“ berichtet Brigitte Walter von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Bärnau. Anfang September war die Reisegruppe bei strahlendem Sonnenschein im Elsass unterwegs (s. Foto): „Unsere erste Station war Straßburg. Dort machten wir eine

KSK Böhmischbrück

Böhmischbrück – Die 7. Auflage des traditionellen Tillymarschs der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Böhmischbruck Ende Mai war wieder ein voller Erfolg und ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten. Der Tillymarsch wird seit 1998 durchgeführt. Beim bis jetzt erfolgreichsten 3. Tillymarsch 2003 waren 14 Teams am Start. Fünf Teams hatten sich am Meldekopf bei der Kirche in Böhmischbruck eingefunden, um sich voller Elan in das Kampfgetümmel des 7. Tillymarsches zu stürzen. Schließlich wurden vier Mannschaften gebildet, die sich auf die anspruchsvolle Strecke mit insgesamt acht Stationen machten. Der Marsch fand als dienstliche Veranstaltung des Landeskommandos Bayern statt und der

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Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Unterwegs im herrlichen Elsass Stadtbesichtigung mit dem Schiff. Wir fuhren durch die herrliche Altstadt und staunten nicht schlecht, als wir die riesigen Bauten des Europaparlaments und des europäischen Gerichtshofs sahen. Am nächsten Tag fuhren wir mit einem sehr fachkundigen Reiseleiter, der uns viel zu erzählen hatte und dessen Erläuterungen

uns lange in Erinnerung bleiben werden, weiter entlang der französischen Weinstraße nach Riquewihr. Dort bewunderten wir die herrlichen Fachwerkbauten und das anheimelnde Ambiente dieser Stadt. Nächste Station war Colmar, wo das „Colmar-Bähnle“ schon zur Stadtbesichtigung auf uns wartete.

Den letzten Tag verbrachten wir in Triberg. Einige von uns wanderten zu den Triberger Wasserfällen, der Rest erkundete die Stadt. Zuletzt fuhren wir noch an den Titisee, wo wir den herrlichen Ausflug ausklingen ließen.“ Text/Foto: Brigitte Walter

Erlebnis Tillymarsch Feldwebel für Reservistenangelegenheiten, Gabriel Papadopolus, hatte tatkräftig bei der Planung und Materialbeschaffung mitgewirkt. Die Leitung hatte – wie in den Vorjahren – Hauptfeldwebel Richard Reger, der sich beim Aufbau der vielseitigen Stationen voll auf seine Unterführer verlassen konnte. Interessante, fordernde Stationen Die Beantwortung militärpolitischer Fragen prüfte Major Mirus und dann ging es ins „Gefecht“. Die Pfreimd musste nach Durchfahren eines Parcours mit dem Schlauchboot überquert werden, wobei nicht alle Kämpfer trocken blieben. Die Leitung lag hier bei den Rettungsschwimmern Bernhard Vater und Richard Fink sowie Helmut Füchtbauer. Anschließend musste bei Vor-

stand Michael Reil ein Funkspruch verschlüsselt werden. Die vierte Station unter Leitung von Werner Fischer und Karl Liegl war mit viel Gefechtslärm verbunden. Die Teams mussten die Holzbrücke in Grünhammer einnehmen, auf versteckte Sprengladungen untersuchen und gegen angreifenden Feind verteidigen. Dabei wurde ein Kamerad verwundet, der sofort zur nächsten Station unter Leitung von Oberfeldveterinär Dr. Ralf Blome transportiert wurde. Von Sanitäterin Christine Ittmann geschminkt mimte der „Verwundete“ Bernhard Keck gekonnt einen Kreislaufzusammenbruch und Schockzustand. Neben Prüfen der Vitalfunktionen musste der durchschossene Oberarm verbunden und versorgt werden. Weiter ging es nach Marschkompasszahl zum Handgranaten-

zielwerfen. Auch diese Station unter Leitung von Hauptfeldwebel Jürgen Wölfl war nicht einfach, mussten die Handgranaten doch aus dem Lauf heraus durch ein winziges Fenster geworfen werden, hinter dem sich der Feind verschanzt hatte. Weiter ging es wieder mit Kompasszahl quer durch den Etzgersriether Wald zur Station von Peter Bayerl mit seinen versteckten Helfern Martin Lehner, Sepp Winklmann und Manuela Reil. Hier mussten die Teams unter Bedrohung durch anrückende Schützenpanzer binnen kürzester Zeit einen provisorischen Kampfstand errichten und beziehen. Noch während der schweißtreibenden Arbeit tauchten die ersten abgesessenen Feinde in Form von Pappkameraden auf, die gut getarnt hinter Baumstämmen und in Wassergräben jeweils nur für Sekunden hochge-


Oberpfalz

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de zogen und wieder umgeklappt wurden. Die entdeckten Feinde mussten sofort gemeldet und beschrieben werden. Dafür gab es Punkte. Die letzte Station lag wieder in den bewährten Händen von Ralf Amthor. Hier mussten im Gelände entdeckte feindliche Fahrzeuge in die Lagekarte eingezeichnet, Entfernungen geschätzt und berechnet und Koor-

dinaten ermittelt werden. Fortsetzung folgt. Die Siegerehrung fand auf dem Kirchplatz statt. Den ersten Platz belegte die RK Pleystein, den zweiten die RK Oberviechtach. Dann wurde es wirklich spannend, denn es gab zwei dritte Plätze für die RK Neustadt und die RK Falkenberg/Vohenstrauß. Da nur drei Pokale vorhanden

waren, erklärte Reger spontan, dass ein vierter Pokal gestiftet und nachgereicht werde, da sich alle vier Teams sehr viel redliche Mühe gegeben hatten. Die Pokale und Urkunden wurden durch Vorsitzenden Michael Reil, Kreisvorsitzenden Richard Berger und Bezirksvorsitzenden Horst Embacher überreicht. Nach Ende der dienstlichen Ver-

anstaltung ließen sich die Wettkämpfer und Funktioner die Gulaschsuppe von Emmeram Beierl und Wolfgang Hübsch schmecken. Alle waren sich einig, dass es auf jeden Fall auch in Zukunft noch oft einen Titeltausch geben sollte. Text: Richard Reger Fotos: Michael Reil

Impressionen vom 7. Tillymarsch

Bei der Siegerehrung. v. l.: KRK-Vorstand Michael Reil, BSB-Bezirksvorsitzender Horst Embacher, BSB-Kreisvorsitzender Richard Berger; ganz rechts: ehemaliger Kreisvorsitzender Major a.D. Dieter Minus. Treue Kameraden 6/2014

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SuKK Cham Cham – Seinen 70. Geburtstag feierte Helmut Altmann (Bildmitte, mit schwarzer Weste), der 2. Vorsitzende der Soldatenund Kriegerkameradschaft (SuKK) Cham mit Familie, Freunden und Bekannten. 1967 trat der Jubilar in die SuKK ein und erhielt neben den Treuenadeln für langjährige Vereinsmitgliedschaft zahlreiche Ehrungen, so das Ehrenkreuz, das Verdienstkreuz 1. Und 2. Klasse in Gold bzw. Silber, die BSBNadel in Gold mit Eichenkranz sowie das „Große Verdienstkreuz am Bande“. Unser Foto zeigt Helmut Altmann im Kreise seiner Geburtstagsgäste, darunter auch Heinz-Herbert Schild (r.), Presseorgan der SuKK Cham. Text/Foto: Heinz-Herbert Schild

SRK Edelsfeld

Modelle im „Manöver“ Auch einige Großfahrzeuge der Bundeswehr beim Hahnenkammfest

Edelsfeld – Der Himmel hatte in diesem Jahr ein Einsehen mit der Soldaten- und ReservistenKameradschaft (SRK). Zu ihrem Hahnenkammfest kamen viele Gäste, bestaunten das abwechslungsreiche Programm und ließen sich die Speisen schmecken. Los ging‘s mit Weißwürsten beim Frühschoppen. Der Mittagstisch erinnerte manchen Gast an die eigene Bundeswehrzeit, denn es kam Erbseneintopf mit Einlage auf den Tisch. Eine Alternative dazu bot der Grill. Wer wollte, ließ sich zum krönenden Abschluss mit Kaffee und Kuchen verwöhnen. Soldaten der 3. Kompanie des Logistikbataillons 472 aus Amberg rückten mit einigen Großfahrzeugen an. Sie erklärten den Besuchern die gepanzerten Einsatzfahrzeuge nicht nur, sondern öffneten die Fahrerkabinen auch zum Probesitzen. Weitere Abwechslungen boten der Historische Verein „30-jähriger Krieg“ aus Sulzbach-Rosenberg und sogar Feuerschlucker präsentierten ihr Können. Schließlich ließ die Gruppe „Historische Fahrzeuge“ diverse Modelle auffahren. Schnell war ein übungstaugliches Gelände aus dem Waldboden gestampft. Pan-

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zer, Haubitzen und andere Modelle im Maßstab 1:16 rollten per Funkfernsteuerung ins Manöver am Hahnenkamm. Da juckte es so manchen Zuschauer in den Fingern, selbst einmal die „Steuerknüppel“ in die Hand zu nehmen.

Dieser Nachmittag im Wald bot auch die Gelegenheit für eine Ehrung. Der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Edelsfeld, Hans-Rainer Heldrich, und der stellvertretende Kreisvorsitzende des Reservistenverbandes

Werner Meier überreichten Gründungsmitgliedern und langjährigen Mitgliedern in der Reservistenkameradschaft Urkunden. Text: gru/Foto: privat

Die Geehrten mit dem RK- und SRK-Vorsitzenden sowie dem stellvertretenden Kreisvorsitzenden des VdRBw vor Fahrzeugen der Bundeswehr.


Oberpfalz

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Jura KV Parsberg

Herbstversammlung Hohe Auszeichnungen für Robert Solleder und Ludwig Zenger

Hemau/Wischenhofen – Ganz im Zeichen der BSB-Landesversammlung mit Wahlen des Präsidiums und 140-Jahrfeier des Bayerischen Soldatenbundes stand die Herbstversammlung des JuraKreisverbandes Parsberg in Wischenhofen. Weiter beinhaltete die Tagesordnung die Rechenschaftsberichte der Kreisvorstandschaft und die Auszeichnung zweier hochverdienter Kameraden. Als gastgebender Vorsitzender der SKK Wischenhofen begrüßte Rudolf Paulus den Kreisvorstand sowie die Vertreter der 19 Ortskameradschaften. Erfreut über den guten Besuch galt der besondere Gruß des Kreisvorsitzenden Richard Preis Bürgermeister Thomas Eichenseher aus der Gemeinde Duggendorf. Bei der Totenehrung wurde den gefallenen und vermissten Soldaten beider Weltkriege, sowie der Bundeswehr-Soldaten, die ihr Leben bei Auslandseinsätzen verloren, gedacht. Namentlich erinnerte Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer an die seit der Frühjahrsversammlung verstorbenen Kameraden aller Ortsvereine, für die ehrenvoll das „Lied vom guten Kameraden“ erklang. Ein besonderes Gedenken galt dem Ehrenmitglied Oberstleutnant a.D. Friedrich Schnappauf, dessen Verdienste Richard Preis hervorhob. Ausgehend von der Frühjahrsversammlung in Hörmannsdorf gab Richard Preis einen kurzen Rückblick und berichtete über verschiedene Jahresversammlungen der Ortskameradschaften, der Bezirksversammlung Oberpfalz in Neustadt a. d. Waldnaab, vom Böllerschießen und der 95-Jahrfeier bei der SRK Hohenschambach sowie vom großen Auftritt der Böllergruppe in Beratzhausen KuSK Lam

Die beiden Geehrten Robert Solleder und Ludwig Zenger (Bildmitte), Jura-Kreisvorsitzender Richard Preis und Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer (links) sowie rechts der gastgebende Vorsitzende Rudolf Paulus und Bürgermeister Thomas Eichenseher. beim Festzug der EhrenfelsSchützen. Weiter gab er noch einige Termine zu den Sonderfahrten des Volksbundes bekannt und informierte über bevorstehende Veranstaltungen auf Kreis- und Bezirksebene. Bürgermeister: Kriegervereine sind Mahner gegen das Vergessen In seinen Grußworten hieß Bürgermeister Thomas Eichenseher die Vertreter des Jura-Kreisverbandes Parsberg im Ortsteil Wischenhofen der Gemeinde Duggendorf willkommen. Als Schriftführer der KSK Duggendorf fühle er sich seinen drei Kameradschaften in der Gemeinde besonders verbunden. Kriegervereine seien Mahner gegen das Vergessen, zeigen ein klares Bekenntnis zum Frieden und wollen somit mehr Menschen zur Teilnahme am Volkstrauertag motivieren. Ein Bezirksvolkstrauertag wird 2015 in Hemau durchgeführt. Kreisschießwart Roland Scherbaum berichtete, dass für den

diesjährigen Böllerlehrgang bereits 20 Personen gemeldet seien, aber auch 2015 findet wieder ein Lehrgang stattfände. Die Meldung zur Versicherung der aktiven Böllerschützen sei ausschließlich an ihn zu richten. Über die Jahresplanung der freiwilligen Reservistenarbeit informierte Bezirksschießwart und Kreisreservistenbetreuer Wolfgang Burger. Die Bezirksmeisterschaft 2015 werde in Rohrenstadt durchgeführt und die Siegerehrung werde bei der Bezirksversammlung in Hohenschambach vorgenommen. Böllerbeauftragter Franz Zott lud alle Kanoniere zum BarbaraNachtschießen am 4. Dezember nach Hörmannsdorf ein. Für Großauftritte bei „Fremdvereinen“ soll künftig ein Obolus von 50 Euro verlangt werden, um die Pulverkosten etwas zu reduzieren. Kreisgeschäftsführer Alfons Kollmer gab Informationen zur Mitglieder-, Trompeter- und Böllerschützenliste sowie zur Mel-

dung der Fahnenbewegung. Kreiskassier Alois Schmidt vermeldete gegenüber der Frühjahrsprüfung ein Minus. Die Kassenprüfer Anton Sedlmeier und Josef Paulus bestätigten, dass die Kreiskasse hervorragend geführt werde. Kreisvorsitzender Richard Preis verlieh in Anerkennung und Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um das deutsche Soldatentum, insbesondere um den Bayerischen Soldatenbund 1874 e.V., dem Kameraden Robert Solleder von der SKK Wischenhofen das Großkreuz des BSB. „In Treue fest“ und zum Dank für seine 30-jährige Tätigkeit als erster Vorsitzender der KSK Duggendorf wurde Kamerad Ludwig Zenger vom JuraKreisverband Parsberg mit dem Porzellan-Löwen des Bayerischen Soldatenbundes ausgezeichnet. Mit der Bayern- und Deutschlandhymne klang die Herbstversammlung 2014 aus. Text: ko/Foto: Alfons Kollmer

Zusammenhalt, Kameradschaft, Heimatliebe und Treue KuSK Lam feierte 140-jähriges Gründungsjubiläum und 50 Jahre Vereinslokal

Lam – Der Vorsitzende des Jubelvereins, Manfred Menacher, gab beim Festakt zum 140-jährigen Gründungsjubiläums Ende September im „Dimpflstadl“ einen Rückblick auf die Geschichte der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KuSK) Lam, die erstmals 1874 nach dem Deutschen Krieg 1866 (Einigungskrieg) und nach dem Deutsch-Französischen

Krieg 1870/71 als Krieger- und Veteranenverein Lam (mit Lohberg und Haibühl) durch Josef Roßberger aus der Taufe gehoben wurde. Die Wiedergründung fand nach dem Verbot durch die Alliierten Siegermächte des II. Weltkriegs am 19. September 1964 statt. Die Fahnenweihe erfolgte am 15. Mai 1966 und die Umbennung in Krieger- und Soldatenka-

meradschaft Lam am 16. November 1969. 100 Jahre Bestehen wurde 1975 unter Vorsitzenden Karl Paulus, 125 Jahre 1999 unter Vorsitzenden Manfred Menacher gefeiert. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt 58 einschließlich der Ehrenmitglieder, davon sechs Kriegsteilnehmer. Paul Roßberger bezeichnete die KuSK Lam als einen der älte-

sten Vereine Lams. „Herzlichen Glückwunsch und Vergelt’s Gott für euer Engagement – sei es bei der Pflege der Krieger- und Gedächtniskapelle, für den Erhalt des Gedenkens an die Gefallenen, die alljährliche Sammlung für die Kriegsgräber und natürlich auch für die Mitgestaltung des Volkstrauertages“, so der Rathauschef. Die KuSK Lam ist bei jedem Fest Treue Kameraden 6/2014

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Oberpfalz vertreten. Vor kurzem brach das Gemeindeoberhaupt mit einer Delegation nach Cham auf, um die Patenschaft mit dem Fernmeldebataillon 4 aufzulösen. Solche aktiven Vereine haben eine Vorbildfunktion für die Jugend, weil sie erlebt, was Kameradschaft heißt und wie Brauchtum erhalten wird. Ein besonderer Dank galt Manfred Menacher als langjährigem Vorsitzenden mit seiner kompletten Mannschaft für deren vorbildliche Arbeit. „Ihr werdet bestimmt noch nicht locker lassen, um die Geschicke des Vereins weiter zu lenken“, hoffte der Bürgermeister. 50 Jahre Vereinslokal im „Dimpflstadl“ zeuge vom Wohlfühlfaktor. „Die KuSK hat hier ihr Zuhause gefunden“, so der Grußwortredner. Manfred Menacher bedankte sich mit einem BSB-Bierkrügerl. Horst Embacher überbrachte die Glückwünsche des Bezirksverbandes Oberpfalz. Nicht alle Tage komme es vor, dass eine Kameradschaft solch einen Jubeltag begehen kann. „Es sind 140 Jahre freiwilliger Beitrag zur Sicherung des Friedens für unser Vaterland und dadurch ein wichtiger Baustein im gesellschaftlichen und kulturellen Leben des Marktes Lam. Eure Traditionsfahne ist nicht nur ein Stück Stoff, sondern stellt auch einen Bezug zu Heimat und Vaterland her“, brachte es der Bezirksvorsitzende auf den Punkt. Damit das Gedenken am Volkstrauertag nicht ganz verblasse, wäre zu empfehlen, junge

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Menschen zu animieren, sich mit geschichtlichen Fragen auseinanderzusetzen. „Wir brauchen unsere KSuRK’s, die den Geist echter Kameradschaft und soldatischer Freundschaft pflegen und schlimme Erfahrungen vergangener Kriege als beständige Mahnung an die Menschen von heute weitergeben, damit Frieden und Freiheit erhalten bleibt“, betonte Embacher. Manfred Menacher zeigte sich „mit einer Wegzehrung für die weite Reise“ erkenntlich. Kreisvorsitzender Arthur Biener brachte ebenso seine herzlichen Glückwünsche zum Ausdruck. Die Tatsache, dass es dem Verein gelungen ist, sich zu behaupten und eine stolze Mitgliederzahl aufzuweisen, zeigt, dass hier eine gute Arbeit geleistet wird. „Möge dieses Fest vor allem der Jugend ein Ansporn sein, die Ideale des Vereins weiterzutragen“, so Biener. Altbürgermeister und Schirmherrn Klaus Bergbauer ließ durchblicken, dass Wirt Alois Lemberger sich glücklich schätzen kann, so einen gut geführten Verein so lange in seinem Hause beherbergen zu dürfen. Bei Führungen durch den Markt Lam ist die Krieger- und Gedächtniskapelle eine stete Anlaufstelle, weil sie das älteste Gebäude im Ort ist und die Gäste oft gar nicht glauben können, wieviele junge Leute gerade im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben – fast eine ganze Generation. „Die KuSK

Manfred Menacher überreichte Paul Roßberger ein BSB-Bierkrügerl.

50 Jahre Vereinslokal besiegelte der Vorsitzende mit einer Ehrenurkunde.

tritt auch als Mahner für diejenigen auf, die meinen, irgendwo wieder Krieg führen zu müssen“, unterstrich Bergbauer, der den Verein in seiner Bürgermeisterund Marktratszeit über 30 Jahre begleiten durfte. Nach Meinung des Altbürgermeisters war es der größte Fehler von politischer Seite, der in den letzten Jahren gemacht wurde, die Wehrpflicht aufzulösen. Es ist schwierig geworden, für die Bundeswehr, junge Leute zu finden, die den Anforderungen gewachsen sind. „Da hilft es nichts, eine Kinderkrippe dazu zu bauen oder Teilzeitsoldaten zu schaffen“, sprach der Schirmherr Klartext. Die Deutschen mischen sich überall ein und ziehen sich dann beim Manneinsatz zurück. „Es würden wesentlich mehr Leute bei der Bundeswehr Dienst leisten, wenn sie

ein besseres Ansehen hätten“, ist Klaus Bergbauer überzeugt. Momentan dränge sich eher der Eindruck auf, man würde die Bundeswehr am liebsten tot schweigen. „Das ist ein Riesenfehler!“ Leider heißen die modernen Tugenden „Medienaffinität, Cleverness und Coolness“. „Wenn das alles ist, werden wir unser blaues Wunder noch erleben“, befürchtete der Altbürgermeister. Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Treue zum Verein und Arbeitgeber haben leider nur sekundäre Bedeutung. Es sei in den letzten Jahrzehnten einiges verloren gegangen. Von politischer Seite sehe man zu, wie man sowohl rechts wie links von Parteien und Gruppierungen überholt werde, die nichts anderes tun, als den jungen Leuten ein Ziel vorzugaukeln, bei dem sie selber nicht mehr viel denken müssen. „Es ist ein folgenschwerer Fehler, wenn wir keine mündigen Bürger, die Verantwortung für den Staat tragen, heranziehen“, kreidete Bergbauer an und fuhr fort: „Ich wünsche mir, dass unsere jungen Leute keinen Krieg mehr erleben brauchen“. Manfred Menacher bedankte sich offiziell beim Vereinswirt Alois Lemberger mit einer Urkunde. Der Wirt gab Dank und Anerkennung an die Vereinsverantwortlichen zurück. Die Friedensglocke von Rovereto

Der Jubelverein wurde mit der Friedensglocke von Rovereto und drei Sammler mit Verdienstspangen ausgezeichnet.

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Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Kaspar Becher betrachtete die Gelegenheit als maßgeschneidert, Dank für die jahrzehntelange Partnerschaft mit dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge zu sagen. Er pflichtete Klaus Bergbauer für dessen Äußerungen bei und überbrachte die Grüße des Bezirksvorsitzenden Dr. Wolf-


Oberpfalz

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de gang Kunert und des Landesvorsitzenden Dr. Wilhelm Weidinger. „Es gibt inzwischen 832 deutsche Soldatenfriedhöfe mit über zweieinhalb Millionen Gräbern, die der Volksbund im Ausland geschaffen hat. Im Inland sind es 400 Kriegsgräberstätten, überwiegend für die Ziviltoten des deutschen Volkes, die bei den Bombenangriffen auf die Städte ihr Leben verloren haben und die vielen hunderttausenden Kriegsgefangenen unserer damaligen Gegner, die innerhalb Deutschlands in Lagern umkamen“, bezifferte Becher. Der Volksbund pflegt die drei Millionen Grabstellen nicht aus Selbstzweck, sondern weil es nach internationalem Recht gesetzlicher Auftrag ist, den Kriegstoten das dauernde Ruherecht zu garantieren. Für Deutschland nimmt diesen hoheitlichen Auftrag keine Regierungsorganisation wahr, sondern - das ist einmalig in der ganzen Welt – die Kriegsgräberfürsorge als privater Verein. „Seit 1990 darf der Volksbund auch die deutschen Kriegstoten in den ehemals kommunistischen Ländern Osteuropas suchen, bergen und bestatten. Das war vorher verboten“, schilderte Becher. Über dreieinhalb Millionen deutsche Soldaten sind im Zuge des Russlandfeldzuges und rückzuges gefallen oder in Gefangenschaft gestorben. Über zweieinhalb Millionen deutsche Zivilisten, meistens Frauen und Kinder, kostete die Flucht vor der Roten Armee aus den Deutschen Ostgebieten oder nach dem Kriege im Zuge der Vertreibung das Leben. Somit sind 14,5 Millionen Deutsche aus ihrer Heimat geflüchtet oder vertrieben worden. „Das war die größte Flucht und Vertreibung, die es jemals in der Geschichte der Erde gegeben hat“, machte Kaspar Becher auch im Angesicht der heutigen Flüchtlingsströme bewusst. In Osteuropa hat der Volksbund von 1992 bis 2014 330 Soldatenfriedhöfe neu angelegt. Fast 900.000 deutsche Soldaten, die im Osten gefallen sind, hat der Volksbund in sogenannten Feldgrablagern gefunden. Sie waren seit 1943/44 noch im Kampfstand in Schützengräben und nicht beerdigt worden. Jetzt fanden sie ordentliche Ruhestätten von Murmansk bis zum Schwarzen Meer. Die Finanzierung sei ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal. „In jedem Land der Erde, außer in Deutschland, wird die Kriegsgräberfürsorge vom Staat

Die Damen erhielten Blumengrüße. bezahlt“, informierte Becher. In Deutschland geschieht dies aus den Spenden des Volkes. Sammler sind zu 99 Prozent die ehemaligen und aktiven Soldaten der Bundeswehr. Die Pflege der vorhandenen drei Millionen Gräber verschlingt inzwischen jedes Jahr 29 Millionen Euro, umgerechnet sind dies pro Grab und Jahr zehn Euro. „Das geht nur, weil wir ein großes Heer von Ehrenamtlichen haben“, bekräftigte der Regensburger und fuhr fort: „Wir schreiben jedes Jahr in den Sommerferien 70 Jugendlager mit zwei Wochen Dauer aus, die die Pflegearbeiten verrichten. Die Teenager aus den verschiedenen Ländern lernen sich dabei auch kennen. „Dies ist ein Beitrag zur Versöhnung und zur besseren Verständigung unter den Völkern. Es nehmen jedes Jahr cirka 20.000 Jugendliche aus Deutschland teil“, erläuterte der Gast. Kaspar Becher händigte Manfred Menacher das Buch „Kriegsgräber in Europa“ und eine Urkunde für die erbrachten Leistungen aus. Als hohe Honoration hatte er ein Abbild der Friedensglocke von Rovereto mitgebracht. Diese ist in natura 26 Tonnen schwer und wird tagtäglich bei Sonnenuntergang mit 100 Schlägen zur Mahnung der Welt, Frieden zu bewahren, geläutet. Für die jahrzehntelange Sammlertätigkeit wurde Manfred Menacher die weißgoldene Verdienstspange sowie Franz Frisch und Alfred Lohberger die bronzene Verdienstspange verliehen. Mit Blumensträußen bedankte sich die KuSK bei den Fahnenbegleiterinnen Theresa und Magdalena

Lohberger, für das Herrichten der Gedächtnisstätte bei Rosmarie Schamberger sowie für ihr Verständnis bei den Gattin-

nen/Partnerinnen der Vorstandskollegen Maria Obermeier, Lydia Liebl, Rita Menacher und Antje Frisch. Text/Fotos: Maria Frisch

ÖKK Waldsassen

Beten um Frieden in aller Welt

Waldsassen/Hatzenreuth – Einen Gedenkgottesdienst für seine verstorbenen Mitglieder feierte das 1. Österreichische Kriegerkorps (ÖKK) Waldsassen unlängst in der Bruder-Klaus-Kapelle in Hatzenreuth, einem kleinen Dorf nahe der tschechischen Grenze (s. Bericht in TK 5/2014). Feldkurat H. H. Pfarrer Sven Grillmeier, selbst Mitglied des ÖKK, der die Messe zelebrierte, spendete an deren Ende den Segen mit einer Reliquie des Protektors des ÖKK, des seligen Kaisers Karl. Bruno Salomon, Vorsitzender der „Österreicher", wie sie in der Region der Einfachheit halber genannt werden, hatte für den Pfarrer ein Überraschungsge-

schenk parat: Zum Jubiläum zehn Jahre Feldkurat des 1. Österreichischen Kriegerkorps überreichte er ihm ein Brustkreuz eines kaiserlich und königlichen Feldkuraten, ein sogenanntes Missionskreuz mit dem Monogramm „FJ I.“ (für Kaiser Franz-Josef I.), der Habsburger Rudolfskrone, Stahlhelm und Totenkopf, aus der Zeit zwischen 1914 und 1916. Dieses Kreuz trugen die Feldkuraten im 1. Weltkrieg, um damit den Verwundeten Trost und den Sterbenden den letzten Segen zu spenden. Sven Grillmeier freute sich außerordentlich über das Geschenk und versprach, es zur seiner Uniform als Feldkurat zu tragen. Text/Foto: Dieter Kannenberg

ÖKK-Vorsitzender Bruno Salomon (r.) übergibt Pfarrer Sven Grillmeier ein Missionskreuz. Treue Kameraden 6/2014

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Oberpfalz

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KMV Moosham/Sengkofen

Seit 100 Jahren: Krieger- und Militärverein Moosham/Sengkendorf e.V. Moosham – Mit einem farbenfrohen Kirchenzug erinnerte der Krieger- und Militärverein (KMV) Moosham/Sengkofen an seine Gründung im Jahr 1904, aber auch an die veränderte Haltung zum Krieg. Im Juni stand der Ort zwei Tage lang ganz im Zeichen des 110-jährigen Gründungsfestes des Vereins, zu dem 29 Gemeindevereine und benachbarte Krieger- und Reservistenkameradschaften sowie drei Musikkapellen gekommen waren. Auch Gäste aus dem tschechischen Klatovy/Klattau, die man bei einem Vereinsausflug kennenlernte, feierten mit. Im Mittelpunkt der Festlichkeiten standen die Ehrung langjähriger Mitglieder und der farbenprächtige Festzug zur Marschmusik der Musikkapellen „Pfatterer Buam“, „Hanslberger Musikanten“ und der „Blaskapelle Kaiserbuam“. Der Vereinsvorsitzende Albert Wild und Festleiter Peter Schaffner freuten sich, dass der Oberpfälzer BSB-Bezirksvorsitzende Horst Embacher, der neue BSB-Donaugau-Kreisvorsitzende Markus Stöckl, Ehrenkreisvorsitzender Alois Lorenz, Ehrenvorstand Josef Bauer, sowie die neue Bürgermeisterin der Gemeinde Mintraching, Angelika Ritt-Frank, mit vielen Ihrer Gemeinderäte gekommen waren. Mahner für den Frieden Den Gedenk- und Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Klaus Beck, der in seiner Predigt würdigte, dass sich ein Verein bei ei-

Viele Vereine feierten mit dem KMV zusammen dessen Jubiläum. nem Jubelfest auch der Gründungsväter beziehungsweise der Verstorbenen erinnert. Der Krieger- und Militärverein solle stets als „Mahner für den Frieden“ verstanden werden. Furchtbares Leid für den Verein Wie Albert Wild in seiner Festrede anführte, dachte bei der Gründung des Mooshamer Kriegervereins am 3. Januar 1904 wohl niemand daran, dass seine Geschichte einen solch wechselhaften Verlauf nehmen sollte. Der Gründung folgten zwei Weltkrie-

V. l.: 2. Vorsitzender Peter Schaffner, Bürgermeisterin Angelika RittFrank, Pfarrer Klaus Beck, Vorsitzender Albert Wild bei der Niederlegung der Blumenschale in der Kriegerkapelle

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ge, die furchtbares Leid über den Verein brachten. In den 110 Jahren seither habe sich zum Glück in Gesellschaft und Politik viel verändert, so der KMV-Vorsitzende Albert Wild beim Festakt. Der Monarchie folgte die Weimarer Republik, abgelöst von der furchtbaren Diktatur des Nationalsozialismus. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland sei dem Land eine lange Zeit des Friedens beschieden, für die man nicht genug danken könne. Embacher betonte, Aufgaben und Zwecke der Kriegervereine hätten sich ebenso verändert wie die Geschichte. Er unterstrich, wie die Wehr-

pflichtigen, Zeit- und Berufssoldaten der Nachkriegsgenerationen ihren Beitrag zu über 69 Jahren Frieden in unserem Land leisteten. Aufgabe der Kriegervereine sei es aber auch, daran zu erinnern, dass der Frieden nicht selbstverständlich ist. Kriege dürfte man nie einfach als gegeben hinnehmen. Soldaten, die sterben müssen seien nicht Helden, sondern Opfer politischer Verhältnisse oder wahnsinniger Ideologen mit menschenverachtenden Zielen, mahnte der Bezirksvorsitzende die vielen Festgäste im Gewölbe des Gutshofes Meyringer. Anschließend ehrte Horst Embacher mit dem Kreis-

Viele Gefallene hatte die Gemeinde in zwei Weltkriegen zu beklagen. An sie erinnern Tafeln in der Kriegerkapelle.


Oberpfalz

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de vorsitzenden Markus Stöckl, dem KMV- Vorsitzenden Albert Wild und seinem Vertreter Peter Schaffner 37 Mitglieder des Vereins für ihre langjährige Mitgliedschaft. Außerdem wurden mehrere Mitglieder für ihre Verdienste mit Verdienstorden oder Verdienstkreuzen geehrt, darunter Wild selbst mit dem Großen

Verdienstkreuz am Bande in Gold. Für Frieden und Völkerversöhnung Im Rahmen des Festes gedachte die Festgesellschaft aller gefallenen und vermissten Soldaten und der verstorbenen Mitglieder. Zusammen mit Bürgermeisterin

Angelika Ritt-Frank legten Wild und Schaffner in der Kriegerkapelle eine Blumenschale nieder. Die Bürgermeisterin verwies dabei auf die Aufgabe des Kriegervereins, der heute eine besondere Bedeutung zukäme: Tradition und Kameradschaft zu pflegen, sich ehrlich zur Geschichte zu bekennen und die Heimat auf-

richtig zu lieben. Der Verein solle die Jüngeren dringlich ermahnen, Frieden und Freiheit zu bewahren und zu verteidigen. Mit dem ehrenden Gedenken an die Opfer furchtbarer Kriege trete der Verein für die Versöhnung der Völker und den Frieden in der Welt ein. Text/Fotos: Peter Schaffner

7er- und Kameradschaftsbund Weiden

Vulkanausbruch überstanden!

Weiden/Parkstein – Einen Vulkanausbruch (Foto) überstanden Angehörige des 7er- und Kameradschaftsbunds Weiden in Markt Parkstein unweit ihrer Heimatstadt. – Der drei Stockwerke hohe Ausbruch erfolgte allerdings kontrolliert als Ergebnis modernster Licht- und Nebeltechnik. Zu se-

hen war das beeindruckende Schauspiel im „Vulkanerlebnis Parkstein“, Peter Ertl hatte die Führung organisiert. Parksteins 1. Bürgermeisterin Tanja Schiffmann (4. v. l.) begrüßte die Gruppe, Susanne Moldaschl (2. v. l.), Leiterin des Vulkanmuseums, führte sehr anschaulich durch das

Weiden/Röthenbach – Die Zoiglfahrt hat bereits Tradition in der 7erKameradschaft Weiden. Unter Zoigl versteht man ein untergäriges Bier, wie es vor allem in der nördlichen Oberpfalz von Privatleuten gemeinschaftlich gebraut wird. Der Wirt der Zoiglgaststätte „Zum Rechersimer“ in Röthenbach, Hans Käß, gehört der Weidener Kameradschaft seit dem vergangenen Jahr an. Dass die Herren, musikalisch unterstützt von den „Sperrmüllkrachern“, ihren Spaß hatten, sieht man deutlich. (v. l.: Anton Moll, Peter Ertl, Hans Käß, Sepp Mages und Gerhard Grundler.

Museum. Im Erdgeschoss des Museums wird die Entstehung des Vulkans dargestellt, im Obergeschoss die Ortsgeschichte Parksteins. Im Dachgeschoss kann man das Leben am Vulkan live und hautnah bestaunen. An der Führung nahmen auch die Weidener Stadträte Gabi Laurich

(3. v. r.) und Hans Forster (3. v. l.) sowie der Vorsitzende der Kameradschaft Technische Truppen Weiden, Josef Lang (l.) und des 7er- und Kameradschaftsbundes, Manfred Hofmann (Mitte vorne mit Sakko) teil. Text und Fotos: Peter Ertl

Weiden/Waldsassen – Ihre jährliche Zoiglfahrt verband die 7er-Kameradschaft Weiden in diesem Jahr mit einem Besuch der Dreifaltigkeitskirche Kappl, wo sie von Pater Friedhelm viel Interessantes Fotos: Peter Ertl erfuhren. Treue Kameraden 6/2014

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Oberfranken

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BV Oberfranken

Fünfter Marsch der Verbundenheit Von Nord nach Süd durch Oberfranken

Bayreuth/Forchheim – Solidarität: Der Reservistenverband (VdRBw) marschierte von Bayreuth nach Forchheim. Acht Tage, acht Etappen. Jeder konnte mitmarschieren, immer in Richtung Süden. In Amerika hängen sie ein gelbes Band an den Baum, wenn ein Soldat aus der Familie ins Ausland geht. Ein Zeichen der Solidarität. Ein solches Zeichen wollte auch Irmengard Röhle, Vizepräsidentin für Betreuung im Reservistenverband Bayern setzen, als sie vor vier Jahren den sogenannten Marsch der Verbundenheit ins Leben rief. Jedes Jahr eine andere Strecke. In diesem Jahr führte die Route quer durch Oberfranken. Mitmarschieren konnte jeder von Vereinen bis zu Zivilpersonen. Die Marschstrecke führte von Bayreuth über Trebgast nach Kulmbach, von dort nach Kronach und Ebersdorf im Landkreis Coburg, Bad Staffelstein und Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels, Zapfendorf, Unteroberndorf, Breitengüßbach, Kemmern, Hallstadt, Bamberg, Bug, Pettstadt und Erlach im Landkreis Bamberg. In Kemmern durften sich alle Marschteilnehmer ins „Goldene Buch“ der Gemeinde eintragen. An den jeweiligen Rathäusern wurde die Marschgruppe von Bürgermeistern und Landräten empfangen und auch wieder verabschiedet. Im Landkreis Forchheim führte die letzte Etappe von Hallerndorf über Burk

nach Forchheim, wo die Marschteilnehmer von einem Reservisten-Ehrenzug aus Unterfranken, der Württembergischen Regimentskapelle und dem Landrat des Landkreises Forchheim Dr. Ulm empfangen und begrüßt wurden. Von Bad Staffelstein bis Forchheim führte die Marschgruppe der Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Oberfranken West Oberstleutnant der Reserve Philipp Mohr. Die Marschteilnehmer die von Bayreuth mit Frau Röhle bis Forchheim marschierten, hatten in den acht Tagen 142 Kilometer zurückgelegt. Die Marschgruppen die sich im Verlauf der acht Tage dem Marsch anschlossen, schwankten zwischen 20 und 40 Personen. Solidarität wird groß geschrieben Kreisorganisationsleiter Michael Ries von den Kreisgruppen Oberfranken Nord und Ost war selbst ein Jahr im AfghanistanEinsatz. Genug Leid habe er auch dort gesehen, meinte er, auf beiden Seiten. Zwei Soldaten sind gefallen, weit mehr kamen mit psychischen Belastungen zurück. „Damals habe ich mir auf die Fahne geschrieben, mich für mehr Solidarität mit denen, die im Einsatz sind, zu engagieren“, sagt Ries und fährt fort: „Über 3.600 deutsche Soldaten sind derzeit im Auslandseinsatz, knapp ein Drittel in Afghanistan. Spätestens, wenn die Soldaten aus ihrem ersten Einsatz zurückkommen, ma-

Irmengard Röhle heftet dem Landrat von Lichtenfels, Christian Meißner, die Solidaritätsschleife ans Revers. chen sie die Erfahrung, dass eigentlich kaum jemand weiß, was dort wirklich los ist, und das es am Ende auch keinen interessiert.“ In Amerika sei das ganz anders, dort würden Soldaten als Helden verehrt. In Bayern, sagt Ries noch, sei die Akzeptanz der Bundeswehr deutschlandweit noch am höchsten. Die gelbe Schleife ist darum auch hier zulande zum Symbol geworden. Auf ihrem Marsch durch die Landkreise hatten auch die Reservisten gelbe Bänder im Gepäck, die in Bayreuth in der Hl. Geist Kirche geweiht wurden, und auf denen sie Unterschriften sammelten. Am Ende des Marsches wurden die Bänder in die Einsatzgebiete zu den Soldaten geschickt. „Die Soldaten“, meint Ries, „finden das als tröstlich, zu wissen, dass die Bevölkerung hinter ihnen steht“. Text/Fotos: Peter Vietze

Die Marschgruppe auf ihrem Weg von Ebensfeld nach Zapfendorf. Vorne links, Scout Oberstleutnant d.R. Philipp Mohr, dahinter Vizepräsidentin Irmengard Röhle.

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KRK Lauter

Nachruf auf einen großen Förderer des BSB Lauter – Die Krieger- und Reservisten-Kameradschaft (KRK) Lauter, die Soldaten-TraditionsVereinigung 1813 in Bayern, der Bayerische Soldatenbund sowie der Volksbund Georg J. Wagner Deutsche Kriegsgräberfürsorge trauern um ihren treuen Kameraden Georg J. Wagner. Der Verstorbene rettete im April 1945 als junger Panzersoldat die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen vor dem Artilleriebeschuss und der Zerstörung durch die Amerikaner. Für sein Verhalten mit der Siegermacht sowie für die Kaltstellung aller fanatischen Verteidiger unter Einsatz seines eigenen Lebens zur Rettung dieses einmaligen Kulturgutes wurde er mit zahlreichen Ehrungen und Auszeichnungen bedacht, u.a. mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Wagner war ein Förderer des BSB. Anlässlich seines 90. Geburtstages wurde er mit der Kriegsteilnehmerurkunde des BSB ausgezeichnet und erhielt das kleine Kreuz des BSB: „Wir haben gedient”. Georg J. Wagner hielt der KRK Lauter 22 Jahre die Treue. Am 4. Oktober 2014 entschlief er im Alter von 93 Jahren. Die Kameraden gedenken seiner in tiefer Dankbarkeit, ihr Mitgefühl gilt den Angehörigen. Text: Peter Vietze/Foto: privat


Mittelfranken

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KV Ansbach

Bereits zum 20. Mal – Dr.-Sturm-Wanderpokal Die ersten vier Siegermannschaften, die Reservisten- und Soldatenkameradschaften Wiedersbach, Weihenzell, Windsbach und Oberdachstetten/Marktbergel. Entfernung von 150 Metern auf Roth – Bereits zum zwanzigLampe eine Urkunde und den Michael Lange von der RK Ringscheiben geschossen. Auf sten Mal fand der Wettkampf um BSB-Wappenschild, weil er sich Wiedersbach ausgezeichnet. den „Oberstleutnant Dr. Sturmweiteren Schießbahnen fand seit 1994 für den Ausbildungstag Ringgleich war Herbert SchulWanderpokal“ statt. Den Pokal gleichzeitig ein Wertungsschiemit Pokalschießen, meist als Leitheiß von der SK Weihenzell, der hatte Oberstleutnant a.D. Dr. Mißen mit dem Gewehr G36 und der tender der Veranstaltung, zur VerMichael Lange im Stechen unterchael Sturm dem BSB-KreisverPistole P8 zum Erwerb der Schütfügung stellte und nach baldiger lag. Auch um den dritten Platz band Ansbach gestiftet, mit der Erreichung des 65. Lebensjahres zenschnur statt. Neben dem musste gekämpft werden. Ringdas letzte Mal als Leitender OffiVorgabe, dass dieser von den Schießen bildete eine THWgleich waren hier mit 95 Ringen zier tätig sein konnte. Fünf ReserReservisten des Bayerischen Mannschaft am Seilsteg aus und (von 100 möglichen) Christian visten erhielten die SchützenSoldatenbundes (BSB) alljährMatthias Lucke hielt einen sicherGaube aus Wiedersbach und schnur in Gold, darunter Andreas lich ausgeschossen werden soll. heitspolitischen Vortrag. Martin Dillmann aus GroßhasWirth aus Rothenburg o.d.T., der Dadurch erhoffte er sich eine lach, der das Stechen für sich entImmer wieder Wiedersbach! die höchste Stufe der Schützenscheiden konnte. Belebung des Reservistenweschnur bereits zum siebten Male Den Wanderpokal mit nach Vor der Siegerehrung übersens im BSB-Kreisverband Ansgeschossen hatte. Hause nehmen konnte die zweite reichte Siegfried Schneider dem bach. Das Wanderpokalschießen Text/Fotos: Robert Krusche Leitenden, Oberstleutnant d. R. Mannschaft der RK Wiedersbach war von Anfang an ein Erfolg. (368 Ringe), die den Siegerpokal Vor zwei Jahren wurden die ReInteressanter Ausflug des Kreisverbandes nach 2012 und 2013 erneut entgeln geändert, so dass auch KaKreisverbandes (KV) Ansbach Ansbach – Ihr diesjähriger gegen nehmen konnte. Mit dem meraden vom Verband der Rezuerst nach Würzburg, um die Kreisausflug führte die Kameragleichen Ergebnis erschoss sich servisten Kreisgruppe Mitteldortige Fürstbischöfliche Residen und Kameradinnen des BSBdie Mannschaft der Soldatenkafranken West den Wanderpokal meradschaft (SK) Weihenzell erkämpfen dürfen. den zweiten Platz vor der SK Unter Leitung von OberstleutWindsbach mit 364 Ringen. nant d.R. Karl Lampe wurde mit Als bester Einzelschütze wurdem Bundeswehrgewehr G36 bei de mit 96 Ringen Leutnant d.R. bestem Schützenwetter aus einer

Ehrung durch Siegfried Schneider mit Urkunde und Wappenschild für Oberstleutnant der Reserve Karl Lampe aus Ipsheim (Mitte). Rechts Hauptfeldwebel Marco Stresing, Feldwebel für Reservistenarbeit.

Kameraden und (-innen) der SK Oberdachstetten vor der fürstbischöflichen Residenz in Würzburg. Treue Kameraden 6/2014

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Mittelfranken

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In der Veitshöchheimer Balthasar-Neumann-Kaserne (knieend: Kreisvorsitzender Fritz Netter, dahinter in Uniform: Oberstleutnant Ulrich Schuster). denz zu besichtigen, deren Bau 1719 begann und 25 Jahre dauerte. Beeindruckend waren die Deckenmalereien und Fresken von Giovanni Battista Tiepolo im Treppenhaus und Kaisersaal. Leider wurde die Residenz in den letzten Kriegswochen zu zwei Dritteln zerstört, so dass bisher nur wenige Räume wieder im Originalzustand hergestellt werden konnten. KV Erlangen-Höchstadt

Als nächste Station wurde dann die Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim angefahren. Dort erwartete Oberstleutnant Ulrich Schuster, der Personalstabsoffizier und Dezernatsleiter Personalleitung des Divisionsstabs Süd die Reisegruppe. Nach einer Kasernenbesichtigung informierte er über die Aufgaben und Ausrichtung der neugeschaffenen „Division Süd“ (vorher „Division

Luftbewegliche Operationen“). Diese plant und bereitet Einsätze für die Bündnis- und Landesverteidigung vor und stellt auch Personal für die Multinationalen Stäbe und Einsätze. Das Aufgabengebiet Personalersatz in der Division plant und steuert die Reservedienstleistungen und führt die Personalunterlagen der beorderten Reservisten. Nach einem gemeinsamen Gruppenbild ging es

dann weiter nach Stammheim in Unterfranken, zu Deutschlands größtem Privatmuseum für Militär- und Zeitgeschichte. Den geselligen Abschluss gab es dann in einem Winzerbetrieb unweit von Bad Windsheim („Engels Häckerscheune“ in Ipsheim) mit einer zünftigen Weinprobe mit guten fränkischen Vesper und Flammkuchen. Text/Foto: Robert Krusche

Das Grauen des Krieges erlebbar machen Gedenkveranstaltung zum Ausbruch der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert

Adelsdorf – Eine Mahn- und Gedenkveranstaltung unter dem Motto „Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen“ für die Opfer von Krieg, Terror und Vertreibung bot der Kreisverband ErlangenHöchstadt (KV ERH) unter der Führung von Major d.R. Frank Greif seinen Mitgliedern und interessierten Bürgern in der Aischgrundhalle. Hintergrund waren die Jahrestage des Beginns des Ersten Weltkriegs vor 100 und des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Umfangreiche Vobereitungen Greif konnte zahlreiche Vertreter aus der regionalen und der Landespolitik bei der Veranstaltung begrüßen. Man wolle mit dieser Veranstaltung das Grauen des Krieges verdeutlichen und den Generationen, die durch ihre Geburt nach dem Krieg von dessen schlimmen Ereignissen nicht betroffen gewesen seien, dieses Grauen möglichst nahebringen, damit sich derartiges nie mehr wiederhole. Gleichzei-

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tig dankte er den zahlreichen Helfern, allen voran seinem Kreisgeschäftsführer, Ralf Olmesdahl. Dieser hatte zusammen mit Greif vor knapp einem Jahr die Planung und die Organisation für den Nachmittag begonnen und die gesamte Kommunikation und die Einladungswellen übernommen. Ebenso dankte Greif den Angehörigen der lokalen Soldatenkameradschaft Aisch für die Vorbereitung der Halle und die Bewirtung sowie der Gemeinde Adelsdorf für die Zurverfügungstellung der Aischgrundhalle. Dank ging auch an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für eine Wanderausstellung zum Ersten Weltkrieg. Die musikalische Umrahmung übernahmen die Adelsdorfer Musikanten unter ihrer Leiterin Heidrun Völlner. Der Aufwand des Kreisverbandes jedoch hatte sich gelohnt: so konnte man nach einem Grußwort von Bürgermeister Karsten Fischkal und einer Andacht für die Kriegsopfer („Sind wir wirklich

und in der Heimat“ von Prof. Dr. Gerhard Fritz von der Pädagogischen Hochschule SchwäbischGmünd erleben. Lebendig und anschaulich schilderte Fritz dabei die grausamen Folgen des Krieges für die Soldaten als Teilnehmer der vielen verschiedenen Schlachten dieses ersten industriellen Krieges mit vielen furchtbaren Waffen und Kampfmitteln aber auch als Kriegsgefangene. Ebenso waren die katastrophalen Auswirkungen von Hunger, Rohstoffknappheit und der dadurch hundertausendfach verursachte Tod der Angehörigen in der Heimat Bestandteil des Vortrages. Diskussion mit Zeitzeugen Der Vorsitzende des KV Erlangen-Höchstadt, Major d.R. Frank Greif, begrüßt die Gäste. Bild: Ralf Olmesdahl

klüger geworden?“) von Pfarrer Thomas Ringer einen interessanten und packenden Vortrag mit dem Titel „Der Erste Weltkrieg. Kriegserfahrungen an der Front

Nach einer Pause kamen dann mit Bernhard Lindner, Kurt Sternitzke und Rolf Klevesahl drei Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges unter der Moderation des renommierten Bamberger Kommunikationsexperten Michael Ehlers und der geschichtlichen Beratung durch Prof. Dr. Fritz zu Wort. Alle drei waren als sehr junge Männer


Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de zum Kriegsdienst eingezogen worden. So schilderte Bernhard Lindner seine Eindrücke als Angehöriger der Panzertruppe seit seiner freiwilligen Meldung im Jahr 1941 bis zum Kriegsende und seine abenteuerliche Flucht vor amerikanischen Soldaten sowie seine dabei erlittene schwere Verwundung bei Marktbreit. Kurioserweise brachte ihn ein französischer Kriegsgefangener ins Lazarett, wo er das Kriegsende erlebte. Bereits seit Jugendzeiten träumte der gebürtige Schlesier Kurt Sternitzke hingegen vom Fliegen und meldete sich daher als Jagdflieger zur deutschen Luftwaffe. In der Spätphase des Krieges kam er zu den sogenannten „Rammjägern“, einer Einheit der Luftwaffe, die in den Japanern nachempfundenen KamikazeEinsätzen feindliche Flugzeuge durch Rammen mit der eigenen Maschine zum Absturz bringen sollten. Ein Todeskommando eigentlich. Sternitzke hatte jedoch Glück und wurde von dieser Einheit wegen Spritmangels für die Flugzeuge nicht eingesetzt. Im Anschluss führte er noch eine Einheit zur Verteidigung Nürnbergs bei Laufamholz und Mögeldorf im Erdkampf – ein Schreckensszenario, denn mit Sternitzke überlebten von ursprünglich 75 Soldaten, Hitlerjungen und Angehörigen des Volkssturms nur noch zwei Kameraden diesen Einsatz. Rolf Klevesahl war zunächst im Jungvolk der Hitlerjugend organisiert und wurde mit Beginn der alliierten Luftangriffe auf Deutschland Flakhelfer und später regulärer Soldat bei der Flie-

Mittelfranken

gerabwehr. Dabei erlebte er die Bombardierung seiner Heimatstadt Lübeck durch Brandbomben. Später war Klevesahl Angehöriger der Rohrartillerie und wurde bei Braunschweig eingesetzt. Er entging einer Gefangennahme und kehrte nach Lübeck zurück. Jugend desinteressiert? Im Anschluss dankte Vorsitzender Greif den Teilnehmern sowie dem Referenten und dem Moderator. Nach seiner Meinung habe man mit der Veranstaltung das gestellte Ziel erreicht und den Zuhörern das Grauen des Krieges nahebringen können. Eine rundum gelungene Veranstaltung oder? Leider nein, denn es gab einen Wermutstropfen: die Veranstalter hatten sich eigentlich mehr Zuspruch von der jungen Generation versprochen, die war jedoch bei der Veranstaltung überhaupt nicht vertreten. Gerade zu Zeiten der aktuellen vielfältigen Konflikte in Osteuropa und im Nahen und Mittleren Osten mit all ihren furchtbaren Geschehnissen und Folgen wäre dies ungemein wichtig gewesen, wie Vorsitzender Greif im Nachgang bemerkt. An der Werbung für die Veranstaltung könne es nicht gelegen haben, so Greif weiter, denn diese sei intensiv über die Tageszeitungen und gesonderte Einladungen mit mehrmaligem Nachhaken betrieben worden. Also doch Desinteresse bei den Jungen? „Hoffentlich nicht“, so Greif, „ denn dann wären wir wirklich nicht klüger geworden.“ Text: KV ERH

Im Foyerbereich konnten sich die Besucher eine interessante Ausstellung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge über die Ursachen und Folgen des Ersten Weltkrieges ansehen. Bild: Gerd Stingl

Wenn auch die Jugend fehlte, die Veranstaltung war dennoch gut besucht, auch von BSB-Vertretern (v. l.): Landesreservistenbetreuer Christian Emmerling, BSB-Vizepräsident und Bezirksvorsitzender Mittelfranken Wolfgang Niebling, BSB-Kreisvorsitzender Neustadt/ Foto: Ralf Olmesdahl Aisch Bernd Finkenberger.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion: 1. Reihe v. l.: Prof. Dr. Gerhard Fritz als geschichtlicher Berater der Runde, Bernhard Lindner, Kurt Bild: Ralf Olmesdahl Sternitzke, Rolf Klevesahl, am Rednerpult Moderator Michael Ehlers. Treue Kameraden 6/2014

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Mittelfranken SK Treuchtlingen

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Vereinsausflug

Treuchtlingen – Vor kurzem unternahmen Angehörige der Soldatenkameradschaft (SK) 1873 Treuchtlingen sowie Freunde und Gönner des Vereins ihren jährlichen Ausflug, diesmal zum Tegernsee und Umgebung. Das Programm sah zunächst die Besichtigung einer Natur-Käserei vor, bevor nach dem Mittagessen im Brauhaus der Höhepunkt des Tages anstand: Eine eineinhalbstündige Schiffsrundfahrt auf dem Foto: Dieter Fröhner, Text: Reinhard Brauner Tegernsee. Viel Lob erntete der Organisator des Ausflugs, der 2. Vorsitzende Dieter Fröhner. SK Vestenbergsgreuth Vestenbergsgreuth – Es ist eine im weiten Umkreis einmalige Tradition: Wenn im mittelfränkischen Steigerwaldörtchen Vestenbergsgreuth am zweiten Wochenende im Oktober Kirchweih gefeiert wird, dann geht es nicht nur ums Essen und Trinken, um Spaß in den Fahrgeschäften oder um laute Musik im Festzelt, sondern es ist auch Platz für einen besinnlichen Moment, ein paar Minuten der inneren Einkehr und des Gedenkens. Seit Jahrzehnten wird am Kirchweihsonntag an einem der beiden Kriegerdenkmäler des Dorfes der Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, wenn sich der Umzug langsam vom Ortsrand in Richtung Ortsmitte bewegt, es ist keine Musik zu hören, nur das Geräusch der Traktoren. Am Kriegerdenkmal halten die Mitglieder des Junggesellenvereins, die die Kirchweih organisieren, inne. Erst jetzt fängt die den Umzug begleitende Blaskapelle – heuer die „Wengertsmusikanten“ aus Rüdenhausen – an zu spielen, sie intoniert „Ich hatt' einen Kameraden“. In Zusammenarbeit mit der Soldatenkameradschaft Vestenbergsgreuth um ihren Vorsitzenden Thomas Roth wurde die Zeremonie in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut, es kam eine Kranzniederlegung dazu, in

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Vor dem Feiern steht das Gedenken

Seit Jahrzehnten wird in Vestenbergsgreuth am Kirchweihsonntag der Gefallenen der Weltkriege gedacht. den Feuerschalen des Denkmals lodern die Flammen, und es wehen die Flaggen der Bundesrepublik Deutschland und der Soldatenkameradschaft Vestenbergsgreuth. Beflaggt ist übrigens auch das zweite Kriegerdenkmal des

Orts, das an die Gefallenen des preußisch-österreichischen Krieges 1866 und des französischpreußischen Krieges 1870/1871 erinnert. Nach diesen ehrfurchtsvollen Augenblicken bewegt sich der

Umzug weiter, und es erklingen fröhliche Kerwalieder, schließlich ist die Kirchweih auch zum Feiern da – aber nicht, ohne den Einsatz unserer Vorfahren für das Vaterland zu vergessen. Text/Fotos: Paul Frömel


Unterfranken

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de SBK Hafenlohr

Fahnenweihe

Hafenlohr – Vor 130 Jahren wurde die Vereinsfahne der Soldaten- und Bürgerkameradschaft (SBK) Hafenlohr geweiht. In diesem Jahr gedachten die Vereinsmitglieder des besonderen Ereignisses. Nach dem Gruppenbild vor dem örtlichen Rathaus (Foto) wurde im Gasthaus Foto: Fritz Wabra „Zum Weißen Ross“ bei einem Weißwurstessen und gemütlichem Beisammensein zünftig gefeiert.

Herrentour nach Kiel Hafenlohr/Kiel – Im September war es wieder einmal so weit, die Männer der Soldaten- und Bürgerkameradschaft (SBK) Hafenlohr flogen aus zu ihrer alljährlichen Herrentour. Ziel der diesjährigen Fahrt war der Marinestützpunkt in Kiel. 14 Mitglieder beteiligten sich an dem höchst interessanten Ausflug. Vereinsmitglied Gerd Gehret hatte anlässlich einer Geburtstagsfeier im hohen Norden Kontakte zu dem Kasernenkommandanten des Marinestützpunktes geknüpft. Oberleutnant z. S. Georg Christoph Grandt erklärte sich spontan bereit, die SBK zu einem Besuch in den Marinestützpunkt einzuladen – bei freier Übernachtung im dortigen Offiziersclub. Fritz Wabra war dabei und erzählt: Am Donnerstag früh um 6 Uhr starteten wir mit zwei Kleinbussen über Hannover, Hamburg, vorbei an der Köhlbrandbrücke, die aufgrund ihrer aufregenden Architektur schnell zu einem Hamburger Wahrzeichen wurde und durch den Elbtunnel nach Kiel. Nach mehr als neunstündiger Fahrt erreichten wir unser Ziel, den Marinestützpunkt direkt an der Kieler Förde. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Kasernenkommandanten klang der erste Tag mit einem gemütlichen Beisammensein aus.

Am Freitagmorgen pünktlich um 7 Uhr wurden wir durch ein lautes Schiffsignal, das die morgendliche Flaggenparade in der Kaserne anzeigte, aus dem Schlaf gerissen. Nach dem Frühstück in der Offiziers-Messe fand eine Führung durch den Marinestützpunkt unter Leitung des Kasernen-Kommandanten statt. 1871 wurde Kiel zum Reichskriegshafen ernannt. Rund um die Förde wurden Marineeinrichtungen aufgebaut, die Werftindustrie entwickelte sich rasant. Es ent-

standen Kasernen und Militäranlagen – Kiel wurde zur Großstadt. Auch vor dem Stadtteil Wik machte die Entwicklung nicht Halt. Der Großadmiral und Begründer der deutschen Hochseeflotte, Alfred von Tirpitz, war Initiator und Namensgeber eines neuen Marinehafens am nördlichen Hindenburgufer. Seitdem wurde und wird der Tirpitzhafen – strategisch günstig gelegen am NordOstsee-Kanal und im Nordwesten der Kieler Innenförde – durch-

gängig von Deutschen Marinen als Heimathafen genutzt und ist heute noch Stützpunkt der Deutschen Marine und Anlegestelle der Gorch Fock, des bekannten Segelschulschiffs, auf dem Offiziersanwärterinnen und -anwärter ausgebildet werden. Die Gorch Fock war allerdings kurz vor unserem Besuch ausgelaufen. Stützpunkt hat an Bedeutung verloren Der Stützpunkt hat leider erheblich an Bedeutung und Leben

Die SBK-Kameraden vor dem U-Boot in Laboe und … Treue Kameraden 6/2014

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Unterfranken verloren, weil die Zerstörerflottille aufgelöst ist und die Schnellboote nach Warnemünde verlegt wurden. Nur zwei Minensuchgeschwader sind noch in Kiel und wir konnten einige Minensuchboote und militärische Versorgungsschiffe in Augenschein nehmen. Nach dem Rundgang durch das Militärgelände fuhren wir gegen Nachmittag nach Laboe zur Besichtigung des Marineehrenmales und des dort liegenden U-Bootes U 995. Das Ehrenmal ist als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Marinesoldaten von 1927–1936 errichtet worden. Später kam das Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Angehörigen der Kriegsmarine hinzu. Seit der Übernahme durch den Deutschen Marinebund 1954 erinnert das Ehrenmal an die auf den Meeren gebliebenen Seeleute aller Nationen und mahnt eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren an. Zusammen mit dem nahegelegenen Museums-U-Boot U 995 zieht das Laboer Ehrenmal jährlich bis zu 350.000 Besucher an. U-Boot zeugt von den Schrecken des Krieges 1972 wurde U-995 nach der Übernahme von der Königlichen Norwegischen Marine nach Laboe überführt und als technisches Museum am Strand vor dem Marine-Ehrenmal abgesetzt. Bis 1952 fuhr es als „Kaura“ unter norwegischer Flagge. 1965 beschloss die norwegische Marine, der deutschen Bundesmarine das Boot als Zeichen der Aussöhnung zum Geschenk zu machen. Nachdem Kiel und Wilhelmshaven abgewinkt hatten und auch das Interesse des Deutschen Museums in München angesichts der Kosten des Überlandtransports schnell erloschen war, wurde das Boot als Leihgabe der Marine an den Verein Deutscher Marinebund e.V. übergeben. Dann wurde es durch einen eigens dafür ausgebaggerten 500 Meter langen Kanal nach Laboe überführt und auf ein vorbereitetes Podest abgesetzt. Seither wurde U995 zum Anziehungspunkt von fast zehn Millionen Besuchern. Weit über eine Million Mark mussten in den zurückliegenden Jahren an Sanierungskosten aufgewendet werden. Als historischtechnisches Museum soll es dabei keineswegs nur andächtiges Staunen über die Leistung der Männer

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… im Hafen des Kieler Marinestützpunktes wecken, die einst unter qualvoller Enge in seinem Inneren die Schrecken des Krieges erleiden mussten. Es soll vielmehr gerade das Grauen und die Leiden des II. Weltkriegs der heutigen Generation mahnend und abschreckend vor Augen führen. Stark beeindruckt verließen wir Laboe und verbrachten den Abend bei angeregten Diskussionen wieder im nahe gelegenen Gasthaus. Keine Glanzstücke: Kieler Bausünden Am Samstag standen dann eine Stadtführung und eine Hafenrundfahrt auf dem Programm. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg war die Kieler Innenstadt eine echte Sehenswürdigkeit. Über Jahrhunderte hatte sich hier ein altehrwürdiger Stadtkern mit vielen, historisch wertvollen Gebäuden erhal-

ten. Aber in der Liste der Menge von auf deutschen Städten abgeworfenen Bomben steht Kiel auf Platz sechs und wurde dadurch weitestgehend zerstört. Den Rest haben der Stadt dann die damaligen „Stadtplaner“ gegeben, die der Innenstadt in einer Fehlplanungsorgie den Rest ihres historischen Aussehens nahmen. Fachwerkhäuser wurden zugeputzt bzw. durch Betonklötze ersetzt usw. Wertvolle Jugendstil-Häuser in der Innenstadt wurden so lange ihrem Schicksal überlassen, bis es zur Erhaltung zu spät war. In der Innenstadt prägen die Bausünden der 60er, 70er (ZOB, Holstenstraße, Alter Markt), 90er Jahre (Cap) und aus diesem Jahrtausend (der halb vollendete Schmid-Turm) das Stadtbild. Am Nachmittag fand dann die mit Spannung erwartete Hafen-

rundfahrt statt. War man vorher etwas enttäuscht, dass die Gorch Fock kurz vor unserem Besuch ausgelaufen war, so wurden wir durch die Anwesenheit von gleich drei großen Kreuzfahrtschiffen entschädigt. Am Morgen waren die „AIDACara“, die „Mein Schiff 2“ und die „MSC Orchestra“ gemeinsam direkt an unserem Quartier vorbei in die Förde eingelaufen und gingen im Hafen vor ihrer Weiterfahrt am Abend vor Anker. Die Größe dieser „Pötte“ beeindruckten uns Landratten gewaltig. Nach all diesen Erlebnissen bei herrlichem Wetter zogen erste Regenwolken auf und wir waren froh in unserer „Stammkneipe“ für das Abendessen reserviert zu haben. Text: Fritz Wabra Fotos: Gerd Gehret

KV Würzburg/Main Spessart

Zu Gast in der Ungarischen Botschaft Berlin – Am 14. Oktober war der Vorstand des Kreisverbandes Würzburg/Main-Spessart zu Gast in der ungarischen Botschaft in Berlin. Grund der Einladung war die Verabschiedung des amtierenden Militärattachés, Oberst i. G. Dipl. Ing.Gezá Koronczai und die Vorstellung des Nachfolgers Oberst i. G. Dipl. Ing. László Hajnik. Der Kreisverband pflegt seit vielen Jahren Kontakte zu ungarischen militärischen Traditionsverbänden wie dem Vitézi-Rend (Heldenorden) und verschiedenen

historisch uniformierten Vereinen wie den Mikecz-Kalman-Husaren aus Tököl bei Budapest. Die ersten Kontakte wurden unmittelbar nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs vom Kreisvorsitzenden vitéz Rainer Schmitt mit dem Verband der ungarischen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion aufgebaut. Heute besteht reger Kontakt zwischen den Unterfranken und Ungarn. So wurde eine Verbandspartnerschaft zwischen Bayerischem Soldatenbund 1874 sowie dem ungarischen Vitézi-Rend und eine

Vereinspartnerschaft der Karbacher Soldatenkameradschaft und den Mikecz-Kalman-Husaren begründet. Politische Unterstützung findet der Kreisverband in der ungarischen Botschaft in Berlin beim dortigen Militärattaché. Botschafter Jozséf Czukor bedankte sich beim scheidenden Attaché für insgesamt drei Amtsperioden in Deutschland und lobte dessen hervorragende Arbeit. Für seinen Nachfolger ist Deutschland auch kein Neuland, nimmt er doch die Aufga-


Unterfranken

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de be bereits zum dritten Mal wahr. Oberst Koronczai bedankte sich bei den anwesenden Gästen aus der ganzen Welt für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Bei dieser Gelegenheit wurde die Delegation des BSB, bestehend aus dem Kreisvorsitzenden vitéz Rainer Schmitt und dessen Stellvertreter Wolfgang Güßregen in den Diensträumen des Militärattachés empfangen und konnten sich persönlich von Oberst i. G. Koronczai verabschieden und sich beim NachfolSK Ostheim

ger Oberst i. G. Hajnik vorstellen. Bei dieser Gelegenheit verlieh Schmitt dem scheidenden Attaché das Ehrenzeichen des Fränkischen Kameraden- und Soldatenkreises. Beim anschließenden Empfang konnten viele neue Kontakte geknüpft werden. Beim Vortrag einer ungarischen Opernsängerin und einem vorzüglichen Buffett mit erlesenen ungarischen Speisen und Getränke fand die Veranstaltung ein gelungenes Ende. Text: vitéz Rainer Schmitt Foto: Pressestelle der ungarischen Botschaft in Berlin

V. l.: Stellvertretender Kreisvorsitzender Wolfgang Güßregen, Oberst i.G. Dipl.-Ing. Gezá Koronczai, vitéz Rainer Schmitt.

Spendenübergabe

Ostheim – Großzügig zeigte sich wieder die Soldatenkameradschaft Ostheim mit einer Spende von 400 Euro an die evangelische Kindertagesstätte „Schobert Haus“. Die Soldatenkameraden führen bei ihrer alljährlichen Weihnachtsfeier, die traditionsgemäß am dritten Advent stattfindet, eine kleine Versteigerungsaktion durch. Bei der Tombola können von Ostheimer Geschäften zur Verfügung gestellte Sachen und Gutscheine günstig ersteigert werden. Der Erlös landet stets in einem Spendentopf, der dann alle drei bis vier Jahre der Kindertagesstätte zugute kommt. Im „Schobert-Haus“ war man wieder hocherfreut über den kleinen Geldsegen, der Betrag wird aufgeteilt und geht je zur Hälfte an die Krippe und an den Hort. In beiden Einrichtungen des „Schobert Haus“ kann man die Spende gut gebrauchen, nachdem heuer eine zweite Krippengruppe ins Leben gerufen wurde und der Hort nun im Schulhaus sein Quartier ausbaut. Martina Barthelmes (links im Bild) dankte im Namen der Kita-Leitung und Karina Werner, Uwe Trabert und Ingeborg Zuber als Vertreterinnen des Kita-Ausschusses der evangelischen Kirchengemeinde HansPeter Amthor und Harald Förster (Mitte) von der Soldatenkameradschaft Ostheim für die Unterstützung und freuten sich mit den KinText/Foto: Eva Wienröder dern.

SRK Schallfeld

Hoch hinauf Berchtesgaden – Der diesjährige Bergmarsch der SRKSchallfeld führte im September 16 Bergkameraden ins Berchtesgadener Land. Bei wechselhaftem Wetter erreichten 14 Mann den Meldekopf am Fuße des Berchtesgadener Untersbergs, den zwei Kameraden als Vorhut aufgebaut hatten. Zur Stärkung gab es erst einmal ein Weißwurstfrühstück. Dann ging es bei mäßigen Wetterbedingungen mit einigen Regenschauern auf das über 1.800 m hoch gelegene Stöhrhaus, das nach vier Stunden Bergaufmarsch erreicht wurde. Nach einer kurzen Pause bestiegen die Bergkameraden den Gipfel des Bayrischen Hochthrons in fast 2.000 m Höhe. Nachdem das Bettenlager bezogen war und man sich beim

Abendessen gestärkt hatte, begann der gemütliche Kameradschaftsabend auf der Hütte. Nach einer kurzen Nacht mit Schneefall und Orkanböen ging es nach dem Frühstück wieder zurück nach Berchtesgaden, das gegen 13 Uhr erreicht wurde. Nach dem Einchecken im Alpensporthotel Seimler stand eine Stadtbesichtigung auf dem Plan. Am letzten Tag marschierte die Truppe durch die Almbachklamm, und weiter zur Wallfahrtskirche nach Ettenberg. Nach dem vierstündigen Marsch verabschiedeten sich die Bergkameraden von Berchtesgaden und fuhren mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Schallfeld. Text/Foto: Peter Pfister Treue Kameraden 6/2014

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KV Rhön-Grabfeld

Jeder muss sich für den Frieden einsetzen Friedenswallfahrt zur Schutzmantelkapelle

Merkershausen – Es war ein beeindruckendes Bild, als im Sommer die Fahnenabordnungen der Soldaten- und Reservistenkameradschaften des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld zur Schutzmantelkapelle, die gleichzeitig Kriegergedächtniskapelle für Merkershausen ist, marschierten (Foto). Als Ehrengäste konnte der Kreisvorsitzende Günter Neundorf auch den Bezirksvorsitzenden Franz Sennefelder und vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge den Bezirksgeschäftsführer Stefan Wagenhäuser begrüßen. Die musikalische Gestaltung hatte die Blaskapelle Merkershausen übernommen. Gebete und Lieder prägten die Friedenswallfahrt. Pfarrer Karl Feser erinnerte in seiner Predigt daran, dass Generationen im Frieden aufgewachsen sind aus den ehemaligen Erzfeinden Frankreich und Deutschland Freunde wurden. Das zeige, was Friede bewirken kann, sagte Philipp Sebald, Bad Königshofens stellvertretender Bürgermeister. Er war mit Stadtratskolleginnen und Kollegen bei der Friedenswallfahrt dabei. Waffen lösen keine Konflikte Im Gottesdienst erinnerte Pfarrer Karl Feser an Papst Franziskus, der sich für den Frieden stark macht und die Menschen

aufruft, für den Frieden in der Welt zu beten. In seiner Predigt sagte der Pfarrer, dass auch Jesus Gewaltlosigkeit predigte. Rückblickend erinnerte der Geistliche an den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Damals hat Deutschland Polen überfallen. Im Oktober 1945 hätten die Siegermächte gesagt: „Wir wollen nie wieder Krieg.“ Wenn man heute in die Länder der Welt schaue, könne man erkennen, dass überall noch Brennpunkte sind. Aus Eigeninteressen komme es zum Krieg, aber auch die Religionsgemeinschaften würden missbraucht. Allerdings gebe es auch Erfolge: So seien heute die ehemaligen Erzfeinde Deutschland und Frankreich Freunde und die Grenzen der ehemalige DDR fielen friedlich. Immer wieder aber komme es zu kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt. Die Ursachen seien fast identisch wie in den beiden Weltkriegen: Es gehe um Streben nach Macht oder auch Militarismus. Selbst die Militärs wüssten aber, dass militärische Eingriffe nicht zum Frieden beitragen. Feser: „Waffen lösen keine Konflikte.“ Zivile Konfliktlösungen müssten angedacht werden, wobei Grundlage zum Frieden die Versöhnung ist. Der Pfarrer sprach das Vaterunser an, in dem es unter anderem heißt: „Wie

auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Wichtig sei es deshalb den Frieden zu bewahren und sich für den Frieden einzusetzen. Der Wahrung des Friedens verpflichtet! Auch Bad Königshofens Zweiter Bürgermeister Philipp Sebald verwies darauf, dass die Folgen eines Krieges lange nachwirken, vor allem bei den Betroffenen. Eltern und Großeltern hätten dies erfahren müssen. Als einen Glücksfall bezeichnete es Sebald, dass seit Kriegsende 1945 Frieden in Deutschland herrscht. Die Soldaten- und Reservistenkameradschaften hätten die Aufgabe für den Frieden zu wirken. Seit Jahren seien sie es, die bei den Volkstrauertagen präsent sind und auch die Friedenswallfahrt sei deshalb wichtig. Es sei wichtig den Wert des Friedens immer wieder heraus zu arbeiten und sich auch für den Frieden einzubringen. Nach 1945 hätten Deutschland und Europa ein neues Gesicht bekommen und die Menschen leben in der bisher längsten Friedensphase. Deutschland lebe in Frieden mit den Nachbarn, habe viele Bündnisse geschlossen. „Das ist eine große geschichtliche Leistung“, betonte Sebald. Es gelte die Menschenrechte zu wahren, Konflikte schnell zu erkennen und sie einzudämmen. Die Auf-

gabe der Soldaten- und Reservistenvereine sei es, noch viele Jahre für den Frieden zu wirken. Dank sagte er deshalb allen, die sich dieser Aufgabe verschrieben haben. Im Namen des BSB 1874 und des Kreisverbandes Rhön-Grabfeld legte der Kreisvorsitzende Günter Neundorf einen Kranz vor dem Altar in der Schutzmantelkapelle nieder. Zum Lied vom guten Kameraden senkten sich die Fahnen der zahlreich anwesenden Soldaten- und Reservistenkameradschaften, die aus dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld gekommen waren. „In Treue fest“ rief der Kreisvorsitzende und Vorsitzende der Merkershäuser Soldaten- und Reservistenkameradschaft dann den Anwesenden zu, bevor mit dem Deutschlandlied die kirchliche Feierstunde beendet wurde. Zurück ging es mit Marschmusik zur Pfarrscheune, wo die Friedenswallfahrt in gemütlicher Runde endete. Text/Foto Hannes Friedrich

„Treue Kameraden“ im Abonnement (15 Euro/jährlich) … für Sie/Dich ganz persönlich! Bestellung: www.bsb-1874.de/ dienstleistungen/ verbandszeitschrift

Friedenswallfahrt des Kreisverbandes

Merkershausen – Aus dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld waren die Teilnehmer der Friedenswallfahrt des Kreisverbandes der Soldaten- und Reservistenkameradschaften Rhön-Grabfeld nach Merkershausen gekommen. Vom Feuerwehrhaus zogen Foto: Hanns Friedrich sie zur Schutzmantelkapelle.

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SK Sulzheim

Neuwahlen und hohe Ehrungen in Sulzheim Ausgewogenes Verhältnis von Erfahrung und Jugend im Vorstand

Sulzheim – Die Herbstversammlung der SK Sulzheim verlief trotz Neuwahlen sachlich und zügig. Dem Rahmen der Versammlung angemessen war der Rathaussaal dekoriert und die Vereinsfahne aufgestellt. Nach der Begrüßung und Totenehrung berichtete der 1. Vorsitzende Robert Grob über die Tätigkeiten des Vorstandes und der Kameradschaft. Bürgermeister Jürgen Franz Schwab dankte für die geleistete Arbeit der Soldatenkameradschaft. Der Kreisvorsitzende Gerd Radimirsky berichtete von der Landesversammlung in Auerbach. Es folgte eine kurze Diskussion über die negativen Meldungen bezüglich der Einsatzfähigkeit der KSV Kürnach

Bundeswehr, ein Thema das die Kameraden sichtlich berührte. Im Anschluss ehrte der Kreisvorsitzende fünf Mitglieder des Vorstandes für ihre langjährigen Verdienste. Andreas Paulik erhielt das BSB-Ehrenkreuz, Uwe Keller das BSB-Verdienstkreuz II. Klasse und Peter Gundelach und Johannes Thurn das Große Verdienstkreuz am Bande. Der Kreisvorsitzende verlieh dem Vorsitzenden der SK, Robert Grob, die BSB-Jubiläumsmedaille 140 Jahre. Zur Neuwahl lag lediglich ein Wahlvorschlag vor. Der gesamte Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Zusätzlich wurden zwei junge Kameraden als Beisitzer in die Vorstandschaft gewählt.

Von links: Andreas Paulik, Peter Gundelach, Johannes Thurn, 1. Vorsitzender Robert Grob und Kreisvorsitzender Gerd Radimirsky. Die Bergkameraden vor dem Stöhrhaus auf dem Untersberg bei Berchtesgaden. Der neue zehnköpfige Vorstand hat ein Durchschnittsalter von 48 Jahren. Das ausgewogene Verhältnis von erfahrenen Kameraden und jungen Mitgliedern bestätigt die langjährige aktive und

erfolgreiche Arbeit der Vorstandschaft. Nach dem offiziellen Teil der Mitgliederversammlung gab es noch viele Gespräche in geselliger Runde bis tief in die Nacht. Text/Foto: H. Weiß

100 Jahre Erster Weltkrieg – Erinnern heißt Mahnen

Kürnach – Auf Vorschlag des Kreisvorsitzenden des Kreisverbandes Würzburg/Main-Spessart, Rainer Schmitt, fand im November die Ausstellung „Kürnach unter der Furie des Krieges – Schicksale der Kürnacher Kriegsteilnehmer“ statt. Die Ausstellung wurde vom Soldaten- und Kameradenverein (KSV) Kürnach, vom Verein Kürnacher Geschichten, vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und Einzelpersonen gestaltet und betreut. Die Gemeinde Kürnach stellte den Mehrzwekkraum und das Foyer des Rathauses zur Verfügung, Bürgermeister Thomas Eberth eröffnete die Ausstellung. Die Ausstellung war an allen Tagen stark besucht, nicht nur von Bürgern der Gemeinde, sondern auch von Schulklassen

der umliegenden Gemeinden und von Studenten der Universität Würzburg. Der Themenabend „100 Jahre ‚Urkatastrophe‘ 1. Weltkrieg – Verantwortung und Folgen“ (Vortrag Prof. Dr. Rainer F. Schmidt vom Institut für Geschichte der Universität Würzburg) im Sitzungssaal des Kürnacher Rathauses war der Ausstellung vorgeschaltet. Der kurzweilige und interessante Vortrag fand großen Anklang bei der Bevölkerung und führte zu einer angeregten Diskussion. Die Ausstellung stellte unter anderem jeden Kürnacher Kriegsteilnehmer und sämtliche Gefallenen der Gemeinde mit allen bekannten Daten vor. Auf Schautafeln wurden Soldatenfotos und -erinnerungen sowie Kürnacher

Dokumente vorgestellt. Auf Tafeln des Volksbundes wurde die Geschichte des Krieges dargestellt. In Vitrinen und auf Schautafeln waren zahlreiche Exponate Kürnacher Familien zu sehen. Anhand von Erinnerungsstücken, Feldpost-

karten, Not- und Inflationsgeld, Soldatenbildern und Gebrauchsgegenständen konnten sich die Besucher einen Überblick über die damalige Zeit und Ihren Geist maText: Rainer Schmitt chen. Fotos: Matthias Dehmel

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Oberbayern

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SRK Dachau

140-jähriges Bestehen gefeiert

Dachau – Anfang September feierte die SRK Dachau ihr 140jähriges Gründungsfest. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst, der von H.H. Studzienny zelebriert wurde. In seiner Predigt ging er auf die Inschrift der Vereinsfahne sowie auf die Bedeutung und den Wert einer solchen Fahne für die Vereinsmitglieder ein. Musikalisch begleitet wurde die Messe sehr stimmungsvoll von den Schönbrunner Sängern mit Robert Gasteiger an der Zither. Nach der Messe bekam jede Fahnenabordnung ein geweihtes Fahnenband mit auf den Weg. Im Anschluss erfolgte die Totenehrung mit Kranzniederlegung vor dem Gefallenenehrenmal im Zentrum Dachaus. In seiner Gedenkrede mahnte Landrat Stefan Löwl die Kriegsparteien in aller Welt zur Vernunft. Krieg als Mittel zur Erreichung politischer Ziele sollte ein für alle Mal der Vergangenheit angehören. International vernetzt Im nahe gelegenen Gasthaus „Kochwirt“ wurden die Feierlichkeiten fortgesetzt. SRK-Vorsitzender Ludwig Gasteiger begrüßte zahlreiche Ehrengäste, so neben Landrat Stefan Löwl auch den 2. Bürgermeister Kai Kühnel sowie zahlreiche Stadträte. Der BSB wurde vom Bezirksvorsitzenden Oberbayern Heinz Leitner und seinem Stellvertreter Dieter Scholle vertreten. Partnervereine aus Klagenfurt und Wien sowie Abordnungen aus Schweden und den Niederlanden zeugen von der Vernetzung des Vereins weit über Landesgrenzen hinaus.

Aus der Vereinsgeschichte

Am Gefallenenehrenmal hält Landrat Stefan Löwl die Festrede. Bürgermeister Kai Kühnel betonte in seiner Festrede nochmals die Bedeutung des Vereins für die Stadt Dachau, was man aus den zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen des Vereins ermessen konnte. Besonderen Dank und Anerkennung zollte der BSB-Bezirksvorsitzende Heinz Leitner jenen Persönlichkeiten, die über 14 Jahrzehnte hinweg den Verein führten, ihm über schwierige Zei-

60 Jahre Bundeswehr (2015) Wir suchen persönliche Fotos, Dokumente, usw. aus den Anfangsjahren Im nächsten Jahr feiert die Bundeswehr ihr 60-jähriges Bestehen. „Treue Kameraden“ wird natürlich darüber berichten. Für einen Beitrag, der sich mit den Anfangsjahren (1955 – ca. 1970) befasst, suchen wir „Beweismaterial“, also persönliche Fotos, Urkunden und ähnliches. Wenn Sie solches Material haben und uns unentgeltlich zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen wollen, schicken Sie es mir bitte zu (Adresse: Siehe. Impressum auf Seite 2)! Sie erhalten Ihre persönlichen Dokumente natürlich zurück!

Gedenkgottesdienst

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ten hinweghalfen und anderen Vereinen so mit Rat und Tat ein Beispiel gegeben haben. Zum Abschluss des offiziellen Teils wurden zahlreiche Mitglieder geehrt. Die höchste Ehrung, das Großkreuz des Bayerischen Soldatenbundes, wurde vergeben an Oberst d.R. Frank Thieser, Oberstleutnant d.R. Stefan Schmidhofer, Dr. Florian Breitling und Oberstarzt Dr. Ludwig Barth.

Bekanntlich war im Jahr 1874 die Geburtsstunde des Bayerischen Kriegerbundes, der durch eine Initiative von König Ludwig II. aufgestellt wurde. Im gleichen Jahr sowie in den Jahren darauf gründeten viele Kameraden in ganz Bayern Soldaten-, Kriegerund Veteranenvereinigungen. So auch 1874 in Dachau. 1891 wurde ein 2. Dachauer Soldaten- und Militärverein ins Leben gerufen. 1927 schlossen sich beide Vereine zur Kriegerkameradschaft Dachau zusammen. Über 1.300 Gefallene musste Dachau in den beiden Weltkriegen betrauern. Von 1945–1950 waren militärische Traditionsverbände durch die amerikanische Militärregierung verboten. Nach der Aufhebung des Verbotes entstanden die meisten Vereine in Bayern sofort wieder neu. 1978 wurde der Verein auf seinen heutigen Namen „Soldaten- und Reservistenkameradschaft Dachau“ umgetauft. Text/Fotos: Dieter Scholle

SRK-Vorsitzender Ludwig Gasteiger, Colonel (h.r.) Werner Neemann, Prof. Dr. Erich Sporis.


Oberbayern

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de RK Ingolstadt

Zum Kriegsgräberpflegeeinsatz nach Italien

Ingolstadt/Costermano – In der Region Veneto, etwa zwei Kilometer oberhalb von Garda am Gardasee in Italien, liegt der deutsche Soldatenfriedhof Costermano. Die in Norditalien gefallenen und ursprünglich in Kampfstellungen, am Straßenrand oder auf Gemeindefriedhöfen bestatteten fast 22.000 Soldaten wurden ab Mitte der 60er Jahre in Costermano zusammengeführt, wo sie nach einem deutsch-italienischen Abkommen ein ewiges Ruherecht haben. Auf diesem Soldatenfriedhof leisteten elf Reservisten der VdRBw-Kreisgruppe Oberbayern Nord aus den Landkreisen Eichstätt, Neuburg/Do, Pfaffenhofen sowie der Stadt Ingolstadt, unterstützt von zwei aktiven Soldaten des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt einen zweiwöchigen freiwilligen Arbeitseinsatz ab. Untergebracht waren sie in einem sieben Kilometer entfernten ehemaligen Nonnenkloster, in dem Kochmöglichkeiten bestanden und sie sich selbst versorgten. Handwerkliches Geschick gefragt Von den Teilnehmern war handwerkliches Geschick gefragt. Im Bereich des Klosters wurden Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. So mussten die vielen Fensterläden aus Holz abgeschliffen und neu gestrichen werden. Darüber hinaus wurden ca. 80 Meter Maschendrahtzaun neu gezogen, nachdem der alte Zaun mit samt Wildwuchs beseitigt und Ausbesserungsarbeiten an den Pfosten durchgeführt worden waren. Auf dem Soldatenfriedhof mussten

Ausbesserungsarbeiten an Kleinsteinpflasterflächen sowie Malerarbeiten an Metallgittern von Entwässerungsrinnen sowie an Holzbänken durchgeführt werden. Ein paar Kameraden halfen beim Verteilen von 1.000 ErikaStöcken, die von hauptamtlich Beschäftigten des Friedhofs auf Grabfeldern neu gesetzt wurden. Darüber hinaus wurden verschobene Einfassungen der Grabfelder freigelegt und wieder neu gesetzt. Die Arbeiten wurden von den Teilnehmern mit viel Einsatz und Arbeitseifer durchgeführt. Zwischen den Arbeiten verblieb Zeit über den Friedhof zu streifen. Die mit Erika bedeckten Grabfelder sehen sehr schön aus und entfalten vor allem in den Frühlingsmonaten ihre farbige Pracht. Vom höchsten Punkt des Friedhofs aus kann man auf der einen Seite die riesigen Grabfelder überblicken, auf der anderen Seite hat man einen fantastischen Blick auf den Gardasee. Beim Abschreiten der Grabreihen war es sehr erschütternd zu lesen wie jung der Großteil der gefallenen Soldaten noch war. Viele haben ihren zwanzigsten Geburtstag nicht mehr erlebt. Aber auch ältere Semester sind gerade am Ende des Krieges noch sinnlos in den Tod geschickt worden und haben Familien zurück gelassen. Erinnerung wird lebendig Der Soldatenfriedhof in Costermano zählt zu den meist besuchten in Italien und so erhielten die Teilnehmer viel Anerkennung und Lob für die geleisteten Arbeiten und ihren ehrenamtlichen Einsatz von unzähligen Besuchern des Friedhofs. Die Reservisten

Viel handwerkliches Geschick wurde den Reservisten bei der Grabpflege abverlangt.

suchten auch das Gespräch mit den Besuchern unter denen noch viele Angehörige, Geschwister, Kinder, Neffen und Nichten sowie Enkel und sogar Urenkel von Gefallenen waren. So erfuhren sie einige interessante und bewegende Geschichten über die Gefallenen, bei deren Erzählung auch so manche Träne geflossen ist. Diese Begegnungen und auch die immer wieder entdeckten Der Autor, frischen Blumen, Stabsunteroffizier d.R. Wolfgang Christmann Kerzen oder Kränze moniell. Ein Teilnehmer, von dem auf einzelnen Gräbern zeigten der gefallene Cousin seiner Mutsehr deutlich, dass die Erinnerung ter auf dem Soldatenfriedhof noch sehr lebendig ist und die Toliegt, legte an dem Grab eine Geten nicht vergessen sind. Kriegsdenkminute ein. Auch hier wurde gräberstätten sind Orte der Trauzu Ehren „Der Gute Kamerad“ er, des Gedenkens und der ständigespielt. gen Mahnung. So kommen nicht Die vielen Begegnungen und nur deutsche Besucher sondern Gespräche mit Friedhofsbesuauch Besucher von vielen Länchern bestärkten die Kameraden dern die hier Urlaub machen. in ihren Bemühungen und zeigten Zum Abschluss des Arbeitseinihnen, dass ihr freiwilliges unentsatzes wurde in der Gruft eine geltliches Engagement nicht umkleine Gedenkveranstaltung sonst war und ist. Das Grauen und durchgeführt. Nach dem Eindie Folgen der Kriege sollten nie marsch der Soldaten wurde von vergessen werden und so steht einem Reservisten der Choral beim Eingang vieler Soldaten„Ich bete an die Macht der Liebe“ friedhöfe der Ausspruch von Frieauf der Trompete gespielt. Nach densnobelpreisträger Albert einer kurzen Ansprache zu den Schweitzer: „Die Soldatengräber Gräueln des Krieges und zum Gesind die großen Prediger des Friedenken an die Opfer von Krieg dens“. und Gewalt wurde ein Kranz Text: StUffz d.R. Wolfgang niedergelegt und der „Gute KaChristmann/Fotos: StUffz d.R. merad“ angestimmt. Das ZapfenWolfgang Christmann/privat streichsignal beendete das Zere-

Stilles Gedenken in der Gruft. Treue Kameraden 6/2014

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Oberbayern

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de

VKV Laim

60 Jahre Bundeswehr (2015)

Laimer Bayern im 1. Weltkrieg

Laim – Der 1. Weltkrieg, die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts, hat die Weltkarte und das gesamte politische und soziologische Geschehen der folgenden 100 Jahre nachhaltig verändert und geprägt. Die Ausstellung „Laimer Bayern im 1. Weltkrieg“, die der Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim 1890/2010 e.V. mit dem Laimer Archiv und der Stadtbibliothek Laim ausrichtete, sollte daran erinnern. Die Ausstellung zeigte Exponate aus der Zeit zwischen 1914 und 1918. 15 Schautafeln dokumentieren die Gräuel des Krieges, die die Laimer und Bayerischen Soldaten im Grabenkrieg erleiden mussten. Die Exponate stammten aus dem Fundus der Vereinsmitglieder. Die Ausstellung unter Federführung von VKV-Mitglied und Chef des Laimer Archives, Norbert Winkler, und dem VKV-Vorsitzenden Gerhard Krämer erzählt von den kleinen Bürgern während der Kriegszeit. Krämers Onkel waren selbst an mehreren Kriegsschauplätzen an der Westfront, beide kamen aus dem Krieg nicht zurück. Das tägliche Leben musste sichergestellt werden, Begriffe wie „Hungerwinter“ oder „Kohlrübenwinter“ haben sich in die deutsche Seele eingebrannt. Größtenteils unbekannt ist, dass zwischen 1914 und dem Kriegsende über 700.000 Menschen an Hunger starben. Die Ausstellung in der Stadtbibliothek München Laim zeigte die von den Initiatoren entwickelten Schaubilder, die Wissenswertes, Fotos und Dokumente aus der damaligen Zeit zeigten, Feldpost und Offizielles, Sterbedaten aus den Münchner

Exponate der Laimer Ausstellung.

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Treue Kameraden 6/2014

Amtsstuben ebenso wie privates im Felde. Aus heutiger Sicht beklemmend und eher unverständlich erscheinen die sogenannten Sterbebildchen, mit denen die Hinterbliebenen den „Heldentod“ ihrer Väter, Brüder und Söhne anzeigten, verbunden mit der euphorischen Huldigung an Kaiser und König und Vaterland. Leider wurden in der Nachkriegszeit viele an Häusern und Kirchen in Laim angebrachte Gedenktafeln, die an die Gefallenen erinnerten, vernichtet. So lässt sich die Anzahl der Gefallenen nie mehr genau beziffern. Text: Gerhard Krämer Fotos: Clemens Tix, Norbert Winkler und Privatbesitz

Wir suchen persönliche Fotos, Dokumente, usw. aus den Anfangsjahren

Michael und Andreas Krämer

Im nächsten Jahr feiert die Bundeswehr ihr 60-jähriges Bestehen. „Treue Kameraden“ wird natürlich darüber berichten. Für einen Beitrag, der sich mit den Anfangsjahren (1955 – ca. 1970) befasst, suchen wir „Beweismaterial“, also persönliche Fotos, Urkunden und ähnliches. Wenn Sie solches Material haben und uns unentgeltlich zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen wollen, schicken Sie es mir bitte zu (Adresse: Siehe. Impressum auf Seite 2)! Sie erhalten Ihre persönlichen Dokumente natürlich zurück!


Oberbayern

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de VKV Laim München-Laim – Gerhard Krämer (r.), Vorsitzender des Veteranen- und Kriegervereins (VKV) Laim 1890/2010 e.V. wurde für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für den Stadtbezirk München-Laim mit einem Blumenstrauß vom Stadteilbürgermeister und Bezirksausschussvorsitzenden Josef Mögele ausgezeichnet und verabschiedet. In seiner Laudatio erinnerte Mögele an Menschen wie Krämer, die sich für ihre Mitbürger engagieren, auch wenn dies nicht immer so gesehen oder gewürdigt werde. Gerhard Krämer wird nach zwölf Jahren nicht mehr im Bezirksausschuss vertreten sein, um für die Laimer Bürgerschaft zu kämpfen. „Wir haben gemeinsam so manche Schlacht geschlagen“, schmunzelte Mögele. Krämer sei „manchmal ein sehr ungeduldiger und sehr emotionaler Mensch“, der sich vor allem für

Jahrelanger Einsatz für Laimer Bürger

die Laimer Vereine einsetzte. Auch von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter wurde Krämer ausgezeichnet. In seiner

SKV Landsberg a. Lech

stadt München die Ehrenmedaille „München Leuchtet“. Text: Clemens Tix Foto:Landeshauptstadt München

VKV Laim

Ehrenmitglied feierte 90. Geburtstag Landsberg a. Lech – Alfred Schubert vom Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Landsberg am Lech e.V. feierte kürzlich seinen 90. Geburtstag. Alfred Schubert ist seit 1981 Mitglied im Verein und Träger des Vereinsabzeichens in Gold. Eine besondere Ehre wurde ihm in diesem Jahr zuteil. Für seine besondere Treue wurde er zum Ehrenmitglied. Mit seinen 90 Jahren erfreut sich der Jubilar immer noch bester Gesundheit und ist eine Bereicherung für den Verein. Seine Kameradschaft ist vorbildlich und das Wort „Generationenkonflikt“ gibt es bei ihm nicht. Als ehemaliger Fallschirm-

Vertretung überreichte ihm Bürgermeisterin Christine Strobel anlässlich einer Feierstunde im Alten Rathaussaal der Landeshaupt-

140-jähriges Bestehen

jäger und Kriegsteilnehmer ist er einer der letzten Zeitzeugen im Verein. Eine Delegation des Vereins unter Führung des Vorsitzenden Christian Sedlmeir gratulierte dem langjährigen Kameraden und wünschte ihm, er möge noch viele Jahre gesund und munter in ihrer Mitte sein. Beim Betrachten von Bildern aus der Zeit, als Schubert noch – trotz Kriegsverletzung! – leidenschaftlicher Bergsteiger war, unternahm man gemeinsam eine Reise in die Vergangenheit. Es wurde viel erzählt und auch gelacht. Text: Christian Sedlmeir Foto: Solveig Sedlmeir Über 15 Vereine nahmen an den Feierlichkeiten zum 140-jährigen Bestehen des Krieger- und Soldatenvereins Ismaning teil. Mit dabei war auch eine Abordnung des Veteranen- und Kriegervereins Laim 1890/2010 e.V. mit (v. l.) Rudolf Maywald, Gerhard Baumann, Peter Gründer, Gerhard Krämer, Rudolf Reitinger und Peter Stöckle. Foto: Clemens Tix

Schon „Treue Kameraden“ abonniert?

V. l.: Alexander Ganzenmüller, Heinrich Pflanz, Alfred Schubert, Christian Sedlmeir, Christian Heyer

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Oberbayern

Ökumenischer Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche von St. Joseph in Tutzing.

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Nach der Messe erfolgte die Weihe der neuen Standarte. VUSV Tutzing

140-Jahr-Jubiläum in Tutzing

Trotz durchwachsenem Wetter wurde der Festumzug durchgeführt, im Hintergrund die Abordnung aus Balaton Kenese.

Tutzing – Auf 140 Jahre Vereinsgeschichte kann der Veteranen- und Soldatenverein (VUSV) Tutzing in diesem Jahr zurückblicken. Im September wurde gefeiert, wobei die Feier von den Tutzinger Festtagen eingerahmt wurde, die mit der Hochzeit der Prinzessin von Thurn und Taxis begannen. Zu den Festtagen reiste eine große Delegation aus der Partnerstadt Balaton Kenese an. Drei Aussagen spannen einen Bogen über 140 Jahre Geschichte eines Vereins, der, wie viele andere auch, auf eine bewegte Vergangenheit zurükkblicken kann:

Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal.

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Treue Kameraden 6/2014

– „Wir pflegen Kameradschaft, Frieden und Freiheit“ heißt es auf der neuen VUSV-Standarte, die während der Jubiläumsfeierlichkeiten geweiht wurde. – „140 Jahre Veteranenverein ist eine stolze Tradition, und es bedeutet auch 140 Jahre Betreuung von Soldaten im Dienste Deutschlands“, meinte Brigadegeneral Dietmar Mosmann, Kommandeur der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr, in seinem Grußwort. – „Wir schreiben das Jahr 1874, Bayern ist immer noch Königreich. Hochdekoriert waren zahlreiche Tutzinger Honoratioren nach erfolgreicher Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg heimgekehrt. Es galt als Ehrensache, sich um Hinterbliebene und Kriegsversehrte zu kümmern. So wurde im Mai 1874 in Tutzing der Veteranenund Kriegerverein gegründet“, berichtet die Chronik des Vereins. Die Feierlichkeiten begannen mit der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Vor der Feier kam man zum Festgottesdienst in der St.-Josefs-Kirche zusammen. 22 Fahnenabordnungen und über 300 Gäste füllten das Tutzinger Gotteshaus. Die Messe zelebrierten Pfarrer Brummer und Pfarrer Graupner. Pfarrer Graupner zeigte sich in seiner Predigt sehr erfreut, dass sich so viele Menschen überkonfessionell unter dem Kreuz versammelt hatten. Die Messe begann mit der Weihung von drei Kerzen, je eine zum Ge-


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Oberbayern

denken der Opfer der beiden Weltkriege sowie eine zur Erinnerung an das Datum, als der Eiserne Vorhang in Ungarn erste Risse bekam. Musikalisch begleitete der Liederkranz Tutzing die Messe stimmungsvoll. Zum Jubiläum eine neue Fahne Nach dem Gottesdienst gab es ein besonderes Highlight: Die Weihung der neuen Standarte durch Pfarrer Brummer. Das Gewicht der Fahne mit 15 Kilogramm und der Gesundheitszustand der Fähnriche ließen den VUSV schon länger über die Anschaffung einer leichteren Standarte nachdenken. Die jüngeren Mitglieder stehen berufsbedingt nicht immer zur Verfügung, lange Festzüge würden mit einer leichteren Standarte leichter zu stemmen sein, und eines stand immer fest: kein Mitglied sollte ohne Fahnenbegleitung zu Grabe getragen werden, wenn die Familie es wünscht (Auszug aus der Festschrift). So wurde Anschaffung einer Standarte beschlossen, die immer dann eingesetzt wird, wenn kein Fahnenträger für die große Fahne zur Hand ist. Nach einer einjährigen Spendensammlung konnte die neue Standarte mit einem Zuschuss der Gemeinde Tutzing in Auftrag gegeben werden. Im Anschluss trafen sich die Fahnenabordnungen, MusikkaBV Oberbayern Elsass – Am 11. Oktober wurde im elsässischen Weilertal den Gefechten um Neubois (Gereuth), Saint-Maurice (Sankt Moritz) und Thanvillé (Thannweiler) gedacht. Die Zeremonie begann am Kriegerdenkmal von Neubois mit einer Gedenkrede der Bürgermeisterin; die Zeremonie wiederholte sich in Saint-Maurice mit dem dortigen Bürgermeister. Abschluss und zentrale Veranstaltung war am Soldatenfriedhof von Thanvillé. Mit einem beachtlichen Aufgebot von Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft fand ein ebenso beachtlicher Festakt statt. Von deutscher Seite waren der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, ein Traditionsverein aus Freiburg und der Bayerische Soldatenbund vertreten. Die einzige deutsche Fahne war die des BSB-Bezirks Oberbayern. Der festliche Tag fand seinen Ausklang im benachbarten Schloss, in dessen Park die Loth-

Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. pellen, Ehrengäste und Gäste zu einem großen Festumzug vor der Kirche. Auch die ungarische Delegation ließ es sich nicht nehmen, am Umzug teilzunehmen. Der Münchner Traditionsverein des ehemaligen Königlich Bayerischen 4. Chevauleger-Regiments „König“ stellte zwei historische Kutschen mit „Personal“ für die Ehrengäste bereit. Der Zug endete am mit 600 Gästen gut besuchten Festzelt im Zentrum von

Tutzing, wo die Böllerschützen pünktlich um 13 Uhr die offiziellen Feierlichkeiten eröffneten. VUSV-Vorsitzender Willy Bauer konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, unter ihnen Dr. Ute Eiling-Hütig (MdL), den Stellvertretenden Landrat Georg Scheitz, Brigadegeneral Dietmar Mosmann, Bürgermeister Rudolf Krug sowie Bürgermeister István Tömör aus Ungarn. Der BSB-Bezirk Oberbayern war vertreten

durch seinen Vorsitzenden Heinz Leitner sowie Stellvertreter Dieter Scholle. Bauer umriss noch einmal die wechselvolle Entwicklung des Vereins und unterstrich: „Tragendes Element unserer Gemeinschaft ist und bleibt die Kameradschaft.“ Die Traubinger Blaskapelle sorgte, getragen durch viel Applaus, für zünftige musikalische Untermalung der Veranstaltung. Text/Fotos: Dieter Scholle

Erinnerungszeremonie im Weilertal/Elsass ringer Freischärler InszenierunGereuth stand. Es kostete jeder kal bestatteten deutschen Gefalgen von Kampfszenen darboten. Seite gut 50 Tote, die lokal bestatlenen überführt wurden. Der Info: Vor hundert Jahren und tet wurden. Anfang der 1920er Friedhof Thanvillé ist heute letzte fast unmittelbar nach KriegsbeJahre wurde im Weilertal der zenRuhestätte für über 600 Tote. ginn waren französische Truppen trale deutsche Soldatenfriedhof Text: Dr. Michael Stumpf vom Vogesenkamm, der seit 1871 Thanvillé angelegt, in den die loFoto: Peter Gockl die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich bildete, in Richtung Rhein gestürmt um die „verlorenen Provinzen“ wieder in Besitz zu nehmen. Die deutsche Grenzschutztruppe, die im Hinblick auf die absolute Priorität des Schlieffen-Plans lediglich schwach besetzt war, konnte dem Ansturm nicht standhalten und musste zurückweichen. Ab dem 17. August 1914 fand der Gegenangriff statt, an dessen Beginn auch Einmarsch des Festzugs in den deutschen Soldatenfriedhof von Thanvillé. Berngleich das Gefecht bei hard Bienek trägt die Fahne des BSB-Bezirks Oberbayern. Treue Kameraden 6/2014

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Schwaben RK Oberbeuren

Treue.Kameraden.Redaktion@gmx.de Nachtwächterführung durch Kaufbeuren

Mitglieder der Reservistenkameradschaft Oberbeuren machten eine Nachwächterführung durch die historische Altstadt Kaufbeurens. Ausgangspunkt des Rundganges war das vom Architekten Georg Hauberrisser 1875 erbaute Rathaus (Foto). Der Nachtwächter mit Hellebarde und Laterne führte die Reservisten durch den mittelalterlichen Stadtkern mit seinen verwinkelten und engen Gassen. Dabei hatte er allerlei schaurig schöne Geschichten zu erzählen, die sich so oder so ähnlich zugetragen haben sollen. Nicht fehlen durften die Wirkungs- bzw. Geburtsstätten berühmter Persönlichkeiten die aus Kaufbeuren stammen, wie der Heimatdichter Ludwig Ganghofer, die Schriftstellerin Sophie von La Roche oder die heilige Crescentia. Das nach ihr benannte Crescentiakloster ist mit mehreren Tausend Besuchern jährlich ein wichtiges Wallfahrtsziel. Weiter ging die Führung auf den Afraberg zu der ca. 1420 erbauten Stadtmauer und dem begehbaren Wehrgang. Im Hexenturm, einem Teil der Stadtmauer, konnte man den herrlichen Ausblick auf die abendliche Altstadt genießen. Zum Abschluss wurde in gemütlicher Runde noch ein köstlicher Hexentrunk serviert. Text: Siegfried Kratz Bild: Albert Kosten Nachtwächterführung durch Kaufbeuren SRK Oettingen

Ausflug der Oettinger Soldaten und Reservisten

Oettingen/Schleißheim – Mehr als 50 Mitglieder und Gäste nutzten das Angebot der Oettinger Soldaten und Reservisten zu einer Tagesfahrt mit der Besichtigung der Flugwerft in Schleißheim. Der Flugplatz Schleißheim zählt zu den ältesten aktiven Flugplätzen in Bayern. Anhand von Modellen und zahlreichen Bildern wurden die Anfänge der Fliegerei durch die Königlich-Bayerischen Fliegertruppen im Jahre 1912 dargestellt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde wegen des Vertrags von Versailles ein Großteil der Hallen abgerissen. Doch bald regte sich in Schleißheim wieder die Fliegerei. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde der Platz erheblich ausgebaut und bis zu seiner Zerstörung durch alliierte Bombenangriffe durch die Luftwaffe genutzt. In der Nachkriegszeit übernahmen die Amerikaner den Flugplatz. Das Deutsche Museum in München mit seiner großen Luftfahrtausstellung richtete in der großen Flugzeughalle eine Zweigstelle ein, restaurierte sie in den Jahren 1987 bis 1991 und fügte 1992 eine moderne Ausstellungshalle hinzu. Während einer zweistündigen fundierten Führung wurde den Besuchern die rund 100 Jahre

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Treue Kameraden 6/2014

währende Entwicklung der Luftfahrt vom einfachen Gleitflugapparat bis hin zur Weltraumträgerrakete aufgezeigt. Unter den rund 70 ausgestellten Fluggeräten finden sich der einfache Hanggleiter, genannt der „Schädelspalter“, wie auch der in den sechziger Jahren bei der Luftwaffe einge-

setzte Starfighter, der aufgrund der zahlreichen Abstürze den Beinamen „Witwenmacher“ erhielt. Im Anschluss an die Besichtigung besuchte die Gruppe das Kloster Andechs auf dem „Heiligen Berg“. Die von Johann Baptist Zimmermann im Roko-

kostil ausgestaltete Klosterkirche ist auch heute noch eine bedeutende Wallfahrtskirche. Die Klosterschänke bildet dank ihrer Küche und ihres bekannten Bieres aus der Klosterbrauerei einen besonderen Anziehungspunkt. Text/Foto: Werner Paa

Oberstleutnant a.D. Hans Peter Eisenbach führte die Oettinger Gruppe durch das Museum.


Selbstständige Kameradschaften RK Otterbach

Reservistenkameradschaft feierte 125. Geburtstag

Otterbach – Mit einem kleinen Festakt im Ratssaal der Verbandgemeindeverwaltung beging die Reservistenkameradschaft (RK) Otterbach e.V. ihr 125-jähriges Jubiläum. Bereits in der Vorwoche waren die Feierlichkeiten mit einem Tag der Hilfs- und Rettungsdienste eröffnet worden. Roland Christmann, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft, erinnert an die Gründung der Krieger- und Soldatenkameradschaft im Jahre 1889. Am Gründungstag traten spontan 61 Bürger aus Otterbach dem Verein, welcher sich als Hauptaufgabe Unterstützung im sozialen Bereich verschrieben hatte, bei. Da die linksrheinische Pfalz damals zum Königreich Bayern gehörte, wurde der Verein Mitglied im Bayerischen Veteranen- und Kriegerverein, dem heutigen Bayerischen Soldatenbund (BSB 1874 e.V. München). Der Wunsch nach Geselligkeit, aber auch die Erinnerung an die Kämpfe und Siege sei damals der Grund gewesen, weshalb sich die Kameraden nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich 1870/71 in einem Verein zusammenfanden, sagte Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, Oberst d. R. und stellvertretender Präsident des BSB bei seiner Festrede. Hinzu sei die Absicht gekommen, sich gegenseitig sowie die Hinterbliebenen gefallener Kameraden zu unterstützen. Dazu gehö-

V. l.: Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (BSB-Vizepräsident), RK-Vorsitzender Roland Christmann mit den für ihr soziales Engagement geehrten Damen Ruth Redmann, Sonja Litty, Ingrid Redmann und Anja Schiel. re auch, den gefallenen Kameraden zu gedenken. Soziales Engagement Roland Christmann überreichte einen Scheck über 300 Euro an Oberst a. D. Dr. Horst Schöttler für seine „Oberst-Schöttler-Versehrten Stiftung“, welche sich um körperlich Versehrte und traumatisierte Soldaten kümmert. Schöttler lobt das soziale Engagement der RK Otterbach, die auch in diesem Jahr wiederum über 40 Unterstützungsaktionen geleistet hat bzw. in den verbleibenden Wochen des Jahres noch leisten

wird. Norbert Thines, Präsident der Seniorenhilfe „alt-arm-allein e. V.“ Kaiserlautern, an diesem Tage für sein „Lebenswerk“ mit dem Verdienstkreuz in Gold geehrt, hob heraus, welchen Stellenwert die RK-Otterbach e. V in der Gesellschaft durch ihre uneigennützigen Einsätze genießt. Der Landtagsabgeordnete Daniel Schäffner hob in seinen Worten hervor, dass der Bekanntheitsgrad der Reservistenkameradschaft Otterbach bis in die Landesregierung von RheinlandPfalz reiche. Wenn die Staatssekretärin aus dem Ministerium des

Innern, der Landrat, der Polizeipräsident, mehrere Verbandsbürgermeister und Ortsbürgermeister zu der RK kommen, zeige die große Akzeptanz des Vereins. „Wir sind stolz auf die Reservistenkameradschaft Otterbach“, sagte Verbandsbürgermeister Harald Westrich. Ihr nimmermüder Einsatz für soziale und karitative Einrichtungen sei beispielhaft. Auch der Kreisbeigeordnete Walter Altherr gratulierte und lobte die Reservistenkameradschaft Otterbach als auf dem sozialen Sektor führend in RheinlandPfalz. Text/Foto: Werner Gross

Viel Prominenz beim Tag der Hilfs- und Rettungsdienste Besucher und Gäste begeistert – 125. Geburtstag gefeiert Otterbach – Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete die rheinlandpfälzische Staatssekretärin des Innern, Heike Raab, den Tag der Hilfs- und Rettungsdienste am 12. Oktober 2014. Vorher hatte Richard Heieck mit seinen Pfälzer Blasmusikern die Besucher bestens unterhalten. In ihren Ausführungen lobte die Staatssekretärin die Präsentation von Hilfs- und Rettungsdiensten, welche für die Bevölkerung – so hatte man es zuletzt bei dem Hochwasser in und um Rockenhausen gesehen – ein wichtiger Bestandteil von Sicherheit und Nothilfe darstellen. Diese, ob ehrenamtlich oder verpflichtet tätig, stelle sie für ihre Leistungen und ihre Bereitschaft ein großes Lob aus. Ebenso gelte der Dank der Reservistenkameradschaft (RK) Otterbach e.V., die nicht nur die Plattform für diesen Tag auf ihrem Gelände zur Verfügung stellte, sondern auch für ihr soziales Engagement, welches über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist. Mit dem Tag der Hilfs- und Rettungsdienste eröffnete die RK die Feierlichkeiten zu ihrem 125. Geburtstag. Beim Tag der Hilfs- und Rettungsdienste waren Freiwillige Feuerwehren ebenso vertreten, wie der Malteser Hilfsdienst, das THW und die Polizei mit ihTreue Kameraden 6/2014

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Selbstständige Kameradschaften rem Infomobil. Die US-Streitkräfte hatten die Polizei der US Air Force, die MP und ihre Feuerwehren entsandt. Auch die RK Wisserland e.V. (ebenfalls BSBMitglied) kam zu Besuch, mit einem Rettungsboot des DRLG auf dem Anhänger, um für die Ausbildung zum Bootsführerschein für Binnengewässer zu werben und sich zu präsentieren. An Prominenz fehlte es an diesem Tage ebenfalls nicht. Neben Staatssekretärin Heike Raab und Landrat Junker, konnte der Vorsitzende der RK-Otterbach. e.V., Roland Christmann, viele weitere VIP’s aus Politik, Behörden, den USStreitkräften und Hilfsorganisationen begrüßen. Dazu gehörte auch Dr. Horst Schöttler, für dessen Versehrten-Stiftung der Tageserlös bestimmt war.

Für ihren uneigennützigen Einsatz und die Unterstützung der RK Otterbach zeichnete Christmann Tilman Holbe (USAG Rheinland-Pfalz), Marco Schönich (THW) und Peter Dossinger (Malteser Hilfsdienst) mit der Ehrennadel der der Kameradschaft aus. Für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung sozialer und karitativer Einrichtungen überreichte Christmann dem Ehrenpräsidenten der Hobby Singers, Peter Stemler, als Dank eine gerahmte Collage mit Bildern aus über fünf Jahren „Waldfest der Zuversicht von ‚alt-arm-allein‘“. Einziger Wermutstropfen an diesem Tag: Der später einsetzende Regen, der nicht warten konnte bis die Reservisten mit Hilfe einiger THW-Helfer alles

wieder abgebaut hatten. Aber auch dies wurde am Ende bewältigt. Auf ein Neues, in drei Jah-

ren, beim nächsten „Tag der Hilfs- und Rettungsdienste“. Text: Werner Gross

Tag der deutschen-amerikanischen Freundschaft Otterbach – Die Reservistenkameradschaft (RK) Otterbach e.V. wurde gefragt, ob sie am „Tag der deutsch-amerikanischen Freundschaft“ teilnehmen würde. „Tag der deutsch-amerikanischen Freundschaft?“ Da es in Deutschland solch einen Gedenktag nicht gibt, nahmen die Kameraden Nachhilfe in amerikanischer Geschichte. Dabei lernten sie, dass im Jahre 1683 die erste geschlossene Gruppe von Deutschen (die „Original 13“) unter Führung von Franz Daniel Pastorius Nordamerika erreichten und die Stadt Ger-

mantown gründete. Seither wird dieser Tag in den Vereinigten Staaten von Amerika gefeiert. Die RK Otterbach unter der Leitung von Hauptfeldwebel d. R. Gunter Hertzler nahm an den Feierlichkeiten teil. In den Räumen der USO am Hospital in Landstuhl wurden über 20 Kuchen an verwundete und versehrte NATO-Soldaten, sowie an das Pflegepersonal der Klinik ausgegeben. Lieutenant Colonel George B. Brown, Direktor of Emergency USAG RheinlandPfalz, bedankte sich herzlich für Text: RK Otterbach die Hilfe.

RK Wisserland

Wissener Reservisten beim traditionellen Zapfenstreich der Wissener Schützen Festigung freundschaftlicher Bande Wissen – Alljährlich nimmt die Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland mit einer Abordnung am „Großen Zapfenstreich“ anlässlich des Wissener Schützenfestes teil. Die Veranstaltung findet vor der würdigen und zugleich eindrucksvollen Kulisse des Ehrenmals in den Wissener Steinbuschanlagen statt. Der Zapfenstreich stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, die seit langer Zeit bestehenden freundschaftlichen Bande zum Schützenverein öffentlich zu machen. „Immer wieder ist es für uns eine Ehre, am Zapfenstreich anlässlich des größten und bekanntesten Schützenfestes im nördlichen Rheinland-Pfalz mitwirken zu dürfen“, meinten die Kameraden. Personell hervorragend unterstützt wurden die Wissener Reservisten von der befreundeten RK Rheinbreitbach sowie dem Vorsitzenden der Kyffhäuserkameradschaft Westerwald, Fred Schnalke. Erstmals dabei waren der ehemalige VdRBw-Kreisorganisationsleiter, Harald Voit und der ehemalige Vorsitzende der Kreisgruppe Rhein/Lahn/Westerwald im Reservistenverband, Jürgen Frey. Im Fackelschein wird das stimmungsvolle Geschehen schon seit vielen Jahren von der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen, zugleich Landesfeuerwehrmusikkorps Rheinland-Pfalz, gestaltet. Schützenoffiziere und RK-Mitglieder treten am Ehrenmal uni-

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formiert an und runden das musikalisch-militärische Zeremoniell eindrucksvoll ab. Hunderte von Zuschauern finden sich in jedem Jahr unter den alten Bäumen in den Steinbuschanlagen ein, um das feierliche Geschehen zu erleben. Am Ende sorgt ein Feuerwerk zwischen den Bäumen rund um das Ehrenmal für ein weiteres und zugleich überraschendes Vergnügen für das Publikum. Beifall und anerkennende Worte aus den Reihen der anwesenden Bürger bezeugen Zustimmung zum Rahmen der Veranstaltung. Im Anschluss startet das große Höhenfeuerwerk auf dem Wissener „Kucksberg“. Die heimischen Reservisten haben einen Logenplatz, da sich ihr Vereinsheim genau gegenüber dem in der Region bekannten Höhenzug befindet. In geselliger Runde endete die Veranstaltung irgendwann Text: aw Das Feuerwerkfinale. um Mitternacht.

Foto: Gerd Kaminski

Der Wissener Zapfenstreich, ausgerichtet vom Wissener Schützenverein, steht nicht in Relation mit dem militärischen Zeremoniell der Bundeswehr.

Angetreten am Ehrenmal waren neben dem Offizierkorps des Wissener Schützenvereins auch Mitglieder Foto: Erika Hoppenau-Voit der RK Wisserland (im Hintergrund).


Sportschützen KSK Gefäll (Unterfranken)

Traditionelles Kameradschaftsschießen Bahra – Zum jährlichen Kameradschaftsschießen trafen sich im August die Sportschützen des Bayerischen Soldatenbundes (BSB) und des Bundes der Militär- und Polizeischützen (BDMP) der Schießgruppen Gefäll-Premich-Langenleiten und Bad Kissingen-Rhön-Grabfeld in Bahra. Diesmal nahmen 33 Schützen teil. Geschossen wurde mit Ordonnanz-Gewehr, Freies Gewehr, Kleinkaliber-Gewehr auf 100 Meter, mit Kurzwaffe Revolver/Pistole auf 25 Meter. Für die besten fünf Kurzwaffenschützen gab es ein kleines Präsent, in den Langwaffendisziplinen erhielten die jeweils besten drei Schützen einen Pokal und einen Sachpreis. Text/Foto: Herbert Zehe

V. l.: Wolfgang Skierke, Manfred Kaufmann, Marcel Priem und Harald Voll.

KV Neunburg v. Wald (Oberpfalz)

Heimsieg! SKK Penting holte den Pokal Penting – Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SKK) Penting organisierte zum zweiten Mal ein Sommerstockturnier für die Kameradschaften des BSBKreisverbandes (KV) Neunburg v. Wald. SKK-Vorsitzender Herbert Promberger begrüßte auf der Sommerstockbahn der Eissportfreunde neun Teams aus sieben Kameradschaften. Die SKK Penting nützte den Heimvorteil und gewann deutlich vor der SK Erz-

häuser und der SuKK Kleinwinklarn. Die Pentinger haben mit dieser Veranstaltung im BSBKreisverband einen ausgezeichneten Wettbewerb ins Leben gerufen, der hervorragend die Kameradschaft vertieft. Guten Zuspruch fand auch heuer das Stockschießen, bei dem es erstmals um einen Wanderpokal ging. Neben dem Ausrichter beteiligten sich Kameradschaften aus Erzhäuser, Kleinwinklarn,

Thanstein, Neunburg, Seebarn und Neukirchen-Balbini. Die SKK Penting sorgte mit Wettbewerbsleiter Michael Ziegler und Schiedsrichter Konrad Choulik für einen perfekten Verlauf der Veranstaltung. Beide standen nach der Einweisung den Teilnehmern mit wertvollen Ratschlägen und Hilfen zur Verfügung. Denn so mancher „winterliche“ Eisstockschütze sah sich mit der Materialwahl eines Sommerstocks und dem Regelwerk erstmals konfrontiert. Mit viel Ehrgeiz wurde auf drei Bahnen um Punkte und Stocknoten gekämpft. Vier Stockschützen

Ergebnisse: Revolver/Pistole: 1. Winfried Groß (44 Ringe), 2. Matthias Hahn (40), Ralf Wehner (38), Dieter Zehe (37) und Gerd Metz (34); Ordonnanz-Gewehr: 1. Winfried Groß (98), 2. Harald Voll (96), 3. Wolfgang Skierke (95), 4. Manfred Kaufmann (94) und 5. Dieter Zehe (93); Freies Gewehr: 1. Wolfgang Skierke (97), 2. Gerd Metz (96), 3. Matthias Hahn (96), 4. Manfred Kaufmann (95) und 5. Harald Voll (93); KK-Gewehr: 1. Harald Voll (100), 2. Winfreid Groß (100), 3. Marcel Priem (97), 4. Manfred Kaufmann (97) und 5. Heribert Kaufmann (97).

bildeten bei der „Dauben-Jagd“ ein Team. Bereits nach dem ersten Durchgang lagen die Pentinger vorne und konnten ohne Niederlage den Heimvorteil nützen. Vorstand Herbert Promberger und der Stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Paschke nahmen die Siegerehrung und Pokalverleihung vor. Promberger bedankte sich für den fairen Wettkampf und betonte, dass alle gewonnen hätten, die Spaß an der Sache hatten. Er dankte allen Helfern, die zum Gelingen beitrugen, besonders den Pentinger Eissportfreunden für die Überlassung der Anlage.

V. r.: Herbert Promberger, Michael Ziegler, Konrad Choulik und Josef Paschke mit den Mannschaftsführern der teilnehmenden Vereine und dem Siegerteam (vorne Mitte). Treue Kameraden 6/2014

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Sportschützen Die Grüße des Kreisvorsitzenden Hans-Werner Habel übermittelte Josef Paschke. Er bedankte sich bei ihm für die Spende des Wanderpokals. Lob sprach er dem Veranstalter für die hervorragende Ausrichtung des Turniers aus, bevor er die Wandertrophäe an das Team der SKK Penting (Michael Singer, Franz Scheuerer, Johann Winderl und Franz Winter) überreichte. Sie gewannen mit einer Stocknote von 2.619 Punkten. Mit Urkunden und Präsentkörben wurden die nächstplatzierten Mannschaften belohnt. Text/Foto: Ludwig Dirscherl

Ergebnisse: 1. SKK Penting 16:0 Punkte, 165:63 Stöcke, Note 2.619; 2. SK Erzhäuser 12:4, 153:73, 2.096; 3. SuKK Kleinwinklarn II 10:6, 121:80, 1.512; 4. SuKK Neunburg 10:6, 127:95, 1.337; 5. SRK Thanstein I 8:8, 105:95, 1.105; 6. SRK Seebarn 6:10, 88:111, 793; 7. SRK Thanstein II 4:12, 81:122, 664; 8. KRK Neukirchen-Balbini 4:12, 75:126, 595; 9. SuKK Kleinwinklarn I 2:14, 32:182, 176.

SK Schwabthal-Frauendorf

Kameradschaftsschießen zieht Schützinnen und Schützen an Schwabthal/End – Elf Schießgruppen mit insgesamt 148 Schützen der Soldatenkameradschaften (SK) aus dem Kreisverband Lichtenfels nahmen am 10. Kameradschaftsschießen der SK Schwabthal-Frauendorf teil. Kürzlich fand die Siegerehrung im Sportheim End statt (Ergebnisse: s. Info-Kasten). Zuvor trug die SK-Vorsitzende zum Werdegang der Schießabteilung und den Bau der Schießanlage vor. Dank sei allen, so Anna Maria Krappmann, die viele ehrenamtliche Stunden am Anbau mitgewirkt hätten, allen voran der damalige 1. Schießwart Josef Ruppenstein. Weiterhin dankte sie allen, die zum Gelingen des Jubiläumsschießen 2014 beitrugen. Text/Foto: Hartmut Klamm

Die Pokalgewinner mit Kreisschießwart Bernd Willumeit (l. vorn), dem 2.Schießwart Norbert Lurtz (r. hinten), der SK-Vorsitzenden Anna-Maria Krappmann. Sitzend die Gewinnerin der Jubiläumsscheibe Rosmarie Köhnlein und der Gewinner der Glücksscheibe Johann Barnikel.

Luftgewehr (Einzelwertung): Schülerklasse I – 10 bis 12 Jahre: 1. Niklas Höppel, SK Mistelfeld (194,3 Ringe), 2. Silvana Kraus, SK Trieb (193,7 Ringe), 3. Cora Dorsch, SK Obersdorf (192,1); Schülerklasse II -13 bis 14 Jahre: 1. Denise Erhardt, SK Obersdorf (176,6 Ringe), 2. Jana Dorsch, SK Obersdorf (164,3 Ringe), 3. Lukas Höppel, SK Mistelfeld (157,0 Ringe); Jugendklasse 15 – 17 Jahre: 1. Janine Erhardt, SK Obersdorf (185,0 Ringe) 2. Clarissa Rudel, SK Obersdorf (183,7 Ringe), 3. Sandra Gack SRK Neuensee (182,5 Ringe); Damenklasse: 1. Kathrin Graßmann (193,2 Ringe), 2. Katja Müller, SK Obersdorf (178,6 Ringe), 3. Laura Stindl, SK Obersdorf ( 172,2 Ringe); Schützenklasse: 1. Johannes Ritz, SK Marktgraitz (201,6 Ringe) 2. Jörg Will, SK Weismain (201,2 Ringe) 3. Jochen Lauterbach, SK Weismain (198,9 Ringe) Damen/Senioren: 1. Tina Lauterbach (204,0 Ringe), 2. Anja Hofmann, SK Mistelfeld (202,0 Ringe (15/10), 3. Marita Kubat, SK Trieb (202,0 Ringe (10/10); Senioren: 1. Hans Latocha, SK Mistelfeld (206,4 Ringe), 2. Robert Herbst, SK Mistelfeld (203,5 Ringe), 3. Siegfried Kittelmann (203,1Ringe); Damen Veteranen: 1. Iren Köhler, SK Mistelfeld (202,0 Ringe), 2. Barbara Barnikel, SK Oberwallenstadt (198,7 Ringe), 3. Renate Lutter, SK Trieb (196,8 Ringe); Veteranen: 1. Johann Köhnlein, SK Mistelfeld (203,0); 2. Georg Spörlein SK Kösten (197,9 Ringe); 3. Heinz Voll SK Oberwallenstadt (197,3 Ringe); Luftpistole - offene Klasse: 1. Matthias Heft, SK Mistelfeld (192,3 Ringe), 2. Volker Kotschenreuther, SK Mistelfeld, (188,2 Ringe), 3. Jürgen Franke, SK Trieb (186,6 Ringe). Luftgewehr (Mannschaftswertung): Schülerklasse I: 1. SK Trieb ( 567,5 Ringe) mit Silvana Kraus, Paula Reuther, Annika Kellner; Schülerklasse II: 1. SK Obersdorf (491,4 Ringe) mit Jana Dorsch, Denise Erhardt, Fabian Schlesinger; Jugendklasse: SK Obersdorf ( 527,7 Ringe) mit Janine Erhardt, Elisa Nuscher, Clarissa Rudel; Damenklasse: 1. SK Obersdorf (520,3 Ringe) mit Stindl Laura, Doris Dorsch, Katja Müller; Schützenklasse: 1. SK Weismain (598,9 Ringe) mit Jörg Will, Jochen Lauterbach, Thomas Henke; 2. SK Mistelfeld (555,0Ringe ) mit Christian Köhnlein, Jürgen Panzert, Bernd Höppel; 3. SRK Neuensee (542,1 Ringe) mit Mario Kestel, Achim Wörner, Ludwig Gack; Damen Senioren: 1. SK Obersdorf I (597,0 Ringe) mit Marion Erhardt, Daniela Schlesinger, Manuela Stindl; 2. SK Trieb I (594,8 Ringe) mit Renate Schymko, Susanne Kraus, Brigitte Karl; 3. (SK Trieb II ( 594,0 Ringe) mit Angelika Meindlschmidt, Martina Lutter, Marita Kubat; Senioren: 1. SK Reundorf (581,4 Ringe) mit Richard Woock, Thomas Hallermeier, Josef Müller; 2. SK Trieb (578,3 Ringe) mit Gerhard Gerner, Ottmar Woitschitzke, Siegfried Kittelmann, 3. SK Weismain (574,7 Ringe) mit Hans Bunzelt, Herbert Sachs, Leonhard Wenninger; Damen Veteranen: 1. SK Kösten (582,9 Ringe) mit Gertrud Spörlein, Elisabeth Willumeit, Christian v. Block, 2. SK Trieb I (581,2) Renate Lutter, Helene Opel, Gerhard Kastner; 3. SK Trieb II ( 566,0) mit Christine Kraus, Rosi Gerner, Heinrisch Kraus; Veteranen: 1. SK Mistelfeld (590,3 Ringe) mit Hans Kainer, Johann Köhnlein, Rosmarie Köhnlein, 2. SK Oberwallenstadt (588,8 Ringe) mit Heinz Voll, Barbara Barnikel, Johann Barnikel, 3. SK Obersdorf (574,3 Ringe) mit Udo Rudel, Günter Zachmann, Klaus Franke. Luftpistole: 1. Platz SK Mistelfeld (538,3 Ringe) mit Robert Herbst, Jürgen Panzer, Volker Kotschenreuther, 2. Platz SK Trieb (534,8 Ringe) mit Ralf Kraus, Jürgen Franke, Thorsten Reuther, 3. Platz SRK Neuensee (504,4 Ringe) mit Mario Kestel, Mark Sittig, Christian Stadler. Die Glücksscheibe ging mit einem 46,1 Teiler an Johann Barnikel von der SK Oberwallenstadt, gefolgt von Martina Lutter (SK Trieb) mit einem 61,0 Teiler und Hermann Streit (SK Birkach) mit einem 100,8 Teiler. Die Jubiläumsscheibe errang mit einem 43,6 Teiler Rosmarie Köhnlein (SK Mistelfeld) vor Udo Rudel (SK Obersdorf) mit einem 45,8 Teiler und Anja Hofmann (SK Mistelfeld) mit einem 50,8 Teiler. Der Pokal für die meisten Teilnehmer ging an die SK Obersdorf, die mit 35 Schützen vertreten war.

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Treue Kameraden 6/2014


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