Treue Kameraden Ausgabe 4 / 2015

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Juli/August 2015

125. Jahrgang – Nr. 4


3 Das G36 – Eine widersprüchliche Affäre

INHALT Leitartikel Richard Drexl: „Das G36 –

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eine widersprüchliche Affäre“

Aus dem Präsidium

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Termine

Außenansicht

Das Standardgewehr der Bundeswehr ist in die Diskussion geraten. BSB-Präsident Oberst a.D. Richard Drexl befasst sich im „Leitartikel“ mit dem Thema. – Das Foto zeigt einen der letzten Wehrpflichtigen auf dem Truppenübungsplatz in Frankenberg. Die Rekruten des 5. PzGrenBtl 371 üben Aufgaben, die im Rahmen einer internationalen Unterstützungsmission anfallen. Foto: ©Bundeswehr/Bienert

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Kurt Beck: „ Eine große Chance“

48 Gelebte deutsch-französische Freundschaft

Über ein Beispiel gelebter deutsch-französischer Freundschaft schreibt Bernhard Bienek. Er berichtet über den Besuch einer 45-köpfigen Abordnung bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung der Museumserweiterung auf dem Lingekopf im Elsass, der vor 100 Jahren erbittert umkämpft wurde. Der Delegation gehörten auch BSB-Mitglieder mit Präsident Richard Drexl an der Spitze an.

Aktuelles Nachrichten aus der Bundeswehr

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Foto: Michael Stumpf

Bayerische Standorte Manching/Bischofswiesen Mittenwald, Bischofswiesen

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Aus den Bezirken Niederbayern Oberpfalz Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Oberbayern Selbstständige Kameradschaften Sportschützen

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Tag der Bundeswehr An 15 Standorten wurde am 13. Juni 2015 der diesjährige „Tag der Bundeswehr“ gefeiert. In Bayern waren Manching (Foto) und Bischofswiesen dabei. Lesen Sie den Bericht und betrachten Sie die eindrucksvolle Bilderstrecke! Foto: ©Bundeswehr/Vennemann

Allgemeines Leserbrief

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Zu guter Letzt Jürgen Reichardt: „Kriegsgräberfürsorge“

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Titelbild: Das Titelfoto schoss Evelyne Wittenzellner beim Gründungsfest zum150-jährigen Bestehen des KRV Kirchaitnach. Alle Ehrengäste mit Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmid, dem BSB-Bezirksvorsitzenden Manfred Langer, mit politischen Vertretern und mit Festmutter Mathilde Wilhelm und den Fahnenbegleiterinnen, sowie alle Abordnungen der Vereine begleiten das Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege vor dem Kriegerdenkmal im Kirchaitnacher Friedhof. S. Auch Artikel auf Seite 15ff. Doppelseite in der Heftmitte: Auch das Foto in der Heftmitte entstand beim KRV-Gründungsfest in Kirchaitnach. Es zeigt den beeindruckenden Kirchenzug vom Festplatz Foto:Evelyne Wittenzellner hinauf zur Pfarrkirche St. Magdalena.


Editorial

7 Eine große Chance Beginnend mit dem Jahr 1969 sind in Deutschland bisher zehn Weißbücher erschienen. Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen hat ein neues Weißbuch in Auftrag gegeben, das 2016 erscheinen soll. Der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (Foto) beschreibt in seiner „Außenansicht“ Chancen in der aktuellen Diskussion. Foto: privat

Die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Frieden kam in den vergangenen Monaten häufig zum Ausdruck bei Veranstaltungen unserer Kameradschaften und Ortsvereine. Sei es bei den zahlreichen Gedenkfeiern zum Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren, sei es – auf internationaler Ebene – bei der Einweihung einer Museumserweiterung auf dem Lingekopf im Elsass, wo sich vor exakt 100 Jahren deutsche und französische Soldaten erbitterte Gefechte lieferten, sei es anlässlich der vielen Jahrtage, Gründungsfeste und Vereinsjubiläen oder bei diversen Wallfahrten: Immer wieder wurde deutlich, wie wichtig Frieden ist, aber auch wie fragil. Wie gut muss es den BSB-Kameradinnen und -Kameraden tun, wenn man ihnen für ihren aktiven Dienst für den Frieden dankt! – Lesen Sie die Beiträge in diesem Heft! „Meinung“ wird gerade in dieser Ausgabe von treue Kameraden groß geschrieben. Neben dem Leitartikel des Präsidenten, der ja in jeder Ausgabe seinen festen Platz hat (diesmal zur Diskussion um das Sturmgewehr G36), meldet sich in diesem Heft auch sein Vorgänger, Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt, zu Wort. Der BSB-Ehrenpräident setzt sich kritisch mit dem geplanten Leitbild des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auseinander. Zum in Arbeit befindlichen neuen Weißbuch macht sich der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck in der aktuellen „Außenansicht“ Gedanken und ausführlich schildert Rainer Schmitt in seinem Leserbrief zur Neuausrichtung des BSB seine Erfahrungen. – Sie sehen, es gibt „Meinung satt“! Krieger- und Gefallenendenkmäler sind Orte, an denen wir unserer Trauer und unseren Erinnerungen einen Ort geben können. Sie sind wichtig für uns. Wir wollen diesen Ehrenmälern künftig einen festen Platz in unserem Verbandsmagazin widmen. Bitte senden Sie uns Ihre Fotos (bitte nur das Denkmal, ohne Personen), versehen mit den wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten. Vielen Dank bereits jetzt! Mit kameradschaftlichen Grüßen! Ihr Klaus D. Treude

60 Kriegsgräberfürsorge Mit dem Entwurf des künftigen Leitbildes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge setzt sich BSB-Ehrenpräsident Generalmajor a.D. Jürgen Reichardt „Zu guter Letzt“ auseinander. – Das Foto „Letzter Gruß“ entstand auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Eger/Tschechien. Foto: Uwe Zucchi

Oberstleutnant a.D.

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Foto: Kai Mörk

Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Leserinnen und Leser!


Leitartikel

Das G36 – eine widersprüchliche Affäre!

„ … als ehemaliger Angehöriger des Kommando Spezialkräfte (KSK) kann ich nur die einwandfreie Zuverlässigkeit des Sturmgewehrs G36 bestätigen. Die Berichterstattung zum Thema verwundert mich sehr – es wird Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt!“ schreibt K. in einem InternetBlog. Ähnlich positive Stimmen über die Leistungsfähigkeit des Standardgewehrs G36 der Bundeswehr kann man von vielen Soldaten hören, wenn man sich mit ihnen über ihre Ausrüstung und Bewaffnung unterhält oder im Internet blättert. Soldaten im Einsatz müssen sich auf ihre zentrale Waffe verlassen können, doch seit einiger Zeit gibt es Berichte über Probleme. Im Kern dreht sich die Kritik um mangelnde Treffsicherheit sobald das Gewehr heiß geschossen oder, wie etwa in Afghanistan, starker Hitze ausgesetzt ist. "Das G36 hat offenbar ein Präzisionsproblem bei hohen Temperaturen, aber auch im heiß geschossenen Zustand", so Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen. Sie berief sich auf die Bewertung von Experten, die das von Heckler & Koch gebaute Gewehr nach Mängelberichten geprüft hatten. Einem Schreiben von Generalinspekteur Volker Wieker an die Kommandeure der Bundeswehr zufolge soll das G36 in Einsätzen etwa in Afghanistan oder Mali künftig in einem Mix mit anderen Waffen eingesetzt werden. Von der Leyen schließt nicht aus, dass es mittelfristig ganz aus dem Verkehr gezogen wird. Die Herstellerfirma Heckler & Koch bestreitet jegliche Leistungseinschränkung im Vergleich zur Spezifikation der Waffe und verweist auf dessen weltweite Verbreitung bei zahlreichen zufriedenen Streitkräften. Wie konnte es zu der Situation kommen, dass die Standardwaffe der Bundeswehr so in die Kritik gerät? Wurde das falsche Produkt eingeführt, weil es sich im Einsatz im Unterschied zur Truppenerprobung nicht bewährt hat? Und wieso kommt diese Kritik nach bald eineinhalb Jahrzehnten Einsatz in Afghanistan hoch? Hat sich die ganze

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Zeit über niemand systematisch darum gekümmert, oder wurden gar vorhandene Beanstandungen unterdrückt? Sind die zahlreichen „Skandal! Skandal!“-Rufe Teil der üblichen politischen Auseinandersetzung sowie der täglich anzutreffenden medialen Übertreibung, ergo ein durchsichtiger Sturm im Wasserglas? Der zahlreichen Fragen haben sich derweil im Auftrag der Ministerin zwei Gremien angenommen, die nach Gründen für diese Entwicklung einerseits, und andererseits nach etwaigen Problemen mit dem G36 im Einsatz fahnden sollen. Die Situation hatte sich wie folgt entwickelt: Das G36 wurde ab Mitte der 90er Jahre als Nachfolger für das G3 eingeführt. Dieses hatte sich mit dem Standardkaliber 7,62 mm seit den 50er Jahren in vielen Armeen weltweit durchgesetzt, war robust und zuverlässig auch unter schwierigen Einsatzbedingungen. Nachdem Bündnispartner in der NATO wie sogar Warschauer Pakt-Staaten ihre Bewaffnung umstellten, fiel auch bei uns die Entscheidung, ein neues Standardgewehr mit kleinerem Kaliber einzuführen. Das Ergebnis vergleichender Untersuchungen sprach dafür, obwohl damit eine geringere Durchschlagskraft verbunden ist. Waffe und Munition wurden leichter, für Soldaten ein großer Vorteil. Das geringere Geschossgewicht sollte durch bessere Munition zumindest zum Teil ausgeglichen werden. Das G36 wurde im Rahmen der damals geltenden Rüstungsverfahren ausgewählt und ab 1996 in ca. 170.000 Exemplaren ausgeliefert. Die Truppe war mit dem neuen Schießgerät sehr zufrieden. Dass Rohre von Schusswaffen heiß geschossen werden können, war lange bekannt, jede Waffe hat ihre Grenze. Umgebungstemperaturen von bis zu 50 Grad waren nicht gefordert. Im Laufe des Afghanistan-Einsatzes wurden einzelne Berichte bekannt, die eine abnehmende Treffsicherheit des Gewehrs bei Erwärmung zum Gegenstand hatten. Die Truppe hat dennoch ihren Einsatzauftrag mit dieser Standardwaffe über lange Jahre erfüllt. Einzelne Beanstandungen aus den Einsätzen landeten auf den Tischen der Kommandobehörden und Ämter. Untersuchungen wurden angesetzt, der Bundesrechnungshof war eingeschaltet. Papiere wurden hin und her gereicht, aber weder die Bundeswehrspitze noch politische Etagen sind – soweit bekannt – damit konfrontiert worden, dass ein massives Problem mit dem G36 bestehe.


Leitartikel menhang die Aussage des scheidenden Heeresinspekteurs gewertet werden, dass die Bundeswehr „seit 1990 durchgehend unterfinanziert“ sei (SZ vom 21. Mai 2015). Sehr mutig ist diese Aussage in der Öffentlichkeit Mitte des Jahres 2015 nicht mehr, wo es die Spatzen von allen Dächern pfeifen. Wo waren derartige Forderungen die ganzen Jahrzehnte über? Wer hat protestiert, als die Streitkräfte zunehmend krank gespart worden sind und die Friedensdividende immer wieder aufs Neue eingefahren worden ist? Warum hat man sich mit einem „dynamischen Verfügbarkeitsmanagement“ von Waffen und Ausrüstung was vorgemacht, anstatt von Mangelverwaltung zu sprechen und ISAF Einsatz: Das G36, die Standardwaffe der Bundeswehr, ist in die Diskussion den untragbaren Zustand zu beklageraten. Das Foto zeigt einen deutschen Soldaten der Schutzkompanie Kunduz, gen? der die Waffe im September 2010 im direkten Feuergefecht mit Aufständischen Zurück zum G36: Es ist lange wenig einsetzt. © Bundeswehr/von Söhnen passiert, plötzlich gehen aber einige gleich in die Vollen. Mit "Die Bundeswehr muss für das G36 ein neues Gewehr anschaffen", Nun könnte es sein, dass die Angelegenheit auf dem wird der neue Wehrbeauftragte Dr. Hans-Peter Bartels Dienstweg „seine Brisanz verloren hat“, um es vornehm (SPD) in der Presse zitiert. Dem derzeitigen Kenntnisstand auszudrücken. In diesem Fall läge die Frage nahe, ob die nach scheint es zumindest voreilig, öffentlich den Ersatz Probleme z.B. im Rahmen der oft von der Truppe als Belasder in der Kritik stehenden Waffe zu fordern. Wenn schon tung pfundenen Besuche politischer und militärischer EntKommissionen eingesetzt werden, um Sachverhalte aufzuscheidungsträger sowie des Wehrbeauftragten in den Einklären, sollte man deren Ergebnisse abwarten, bevor endsatzgebieten mit der nötigen Dringlichkeit angesprochen gültige Schlussfolgerungen gezogen werden. Könnte ja worden sind. Der immense Reiseaufwand wird schließlich sein, dass bestätigte Defizite mit der Nachrüstung einzelauch damit gerechtfertigt, dass elementare Probleme im ner Teile behebbar sind. Einsatz unmittelbar aufgenommen werden können. Jedenfalls darf nicht übersehen werden, dass unsere SolIn diesem Artikel kann der Sachverhalt selbstverständlich daten noch auf Jahre hinaus auf das G36 angewiesen nicht in allen Facetten diskutiert werden. Aber einige unsind. Wer es ohne Not schlecht redet, schadet der Truppe bequeme Fragen werden sich auch die Führungsetagen im Einsatz. Der Einsatz des Lebens in einer Kampfsituation der Streitkräfte stellen lassen müssen. verträgt sich nicht mit Zweifeln an der eigenen Waffe. In der Politik gilt nach meiner Bewertung egal unter welDas letzte Wort zum derzeitigen Standardgewehr der Buncher Regierung: Was für die Sicherheit der Soldaten im deswehr ist nicht gesprochen, der Sachverhalt bedarf der Einsatz benötigt wird, das sollen diese auch bekommen. sorgfältigen Aufklärung. Derweil verschiebt Litauen den Das mag am Ende nicht immer so eindeutig und so schnell geplanten Kauf des G36, obwohl die diskutierten Mängel wie möglich umsetzbar gewesen sein; zumindest dann aus eigener Einschätzung nicht bestätigt werden können. nicht, wenn der nötige Nachdruck gefehlt hat. Aber für „Wir waren mit dem Gewehr im Irak und in Afghanistan die Sicherheit im Einsatz ist in der Zeit, die ich überblicke, und hatten keine Probleme“ sagte der litauische Verteididas als notwendig Erkannte getan worden. Kein Entscheigungsminister Juozas Olekas. dungsträger in der Politik will sich nachsagen lassen, dass Immerhin ist es demnach schon mal gelungen, nicht nur eigene Soldaten an Leib und Leben gefährdet werden unsere Soldaten, sondern auch Kaufinteressenten zu verkönnten infolge unzureichender Bewaffnung. unsichern. Sollte sich das Problem bestätigen, muss es erlaubt sein zu fragen, ob etwa die Dienstaufsicht nicht funktioniert hat, oder die militärische Seite nicht mit dem notwendigen Nachdruck vorgegangen ist? Ist durch falsch verstandene Rücksichtnahme, um nicht zu sagen Leisetreterei, zugelassen worden, dass vorhandene Einschränkungen bagatellisiert worden sind? Als ein Indiz hierfür könnte aus einem anderen Zusam-

Richard Drexl, Oberst a.D. und Präsident des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. treue Kameraden 4/2015

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Aus den Bezirken/Niederbayern BV Niederbayern

Trauer um Alfons Fisch Der Bezirksverband Niederbayern trauert um seinen langjährigen Stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Alfons Fisch, der am 6. Mai 2015 im Alter von 61 Jahren verstarb. Alfons Fisch war seit 1973 BSB-Mitglied, Sozialwerksbeauftragter und führte mit viel Geschick seit 30 Jahren seinen Heimatverein SKRK Prag-München. Seit 2007 war er Vorsitzender des BSB-Kreisverbands Passau/Pfarrkirchen. Alfons Fisch war auch in anderen Vereinen in verschiedenen Ämtern tätig. 22 Fahnenabordnungen drückten am Grabe erschüttert ihren Respekt für den Verstorbenen aus. In Ihren emotionalen Traueransprachen erinnerten der BSB-Bezirksvorsitzende Niederbayern, Manfred Langer, und viele andere Vorstände und Repräsentanten aus Gemeinden und Parteien an die langjährige Mitgliedschaft und die Verdienste des Ver-

storbenen und würdigten sein Lebenswerk. Er sei unermüdlich für die Gemeinschaft tätig und für jeden erreichbar gewesen. Für seine Verdienste um die Führung und Gemeinschaft im Bezirk, KreisverAlfons Fisch † band und Ortsverein wurde Alfons Fisch vom BSB 1874 e.V. mit dem zweithöchsten Orden, dem Großkreuz, ausgezeichnet. Die Kameraden aus Bezirk, Kreis und Verein werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren; seiner Ehefrau und seinen beiden Kindern versicherten sie ihre innige Anteilnahme. Text: BV Niederbayern

KV Thurmannsbang

176 Kerzen mahnen: „Haltet Frieden“ Soldaten- und Kriegervereine gedenken des Ende des II. Weltkriegs vor 70 Jahren Thurmansbang – „Der 8. Mai 1945 markiert eine Zäsur, vor allem für die deutsche aber auch für die europäische Geschichte“, stellte Bürgermeister Martin Behringer bei der Gedenkfeier zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren fest. Dieser Tag sei aber auch ein „Tag der Befreiung“ und der Hoffnung gewesen, so Behringer. Es sei nun unsere Aufgabe, die Erinnerung daran und die Erkenntnis an jede nachwachsende Generation weiter zu geben. So sei der Gedenktag Anlass dafür, „ein Zeichen gegen Krieg und Rassismus zu setzen und uns zu Freiheit, Demokratie und Frieden zu bekennen“. Die Soldaten- und Kriegervereine Saldenburg, Solla, Thannberg und als Ausrichter Thurmansbang gedachten in einer beeindruckenden Feierstunde dem Ende dieses unseligen Krieges, der über 50 Millionen Tote gefordert hatte. Angeführt von der Blaskapelle Thurmansbang zogen die Soldaten, der VdK Thurmansbang und die Feuerwehr Thurmansbang zur Pfarrkirche St. Markus. Unter ihnen auch die Bürgermeister Max König, Saldenburg, und Martin Behringer, Thurmansbang, mit einigen Gemeinderäten. Pfarrer Paul Zillner dankte für die zahlreiche Teilnahme am Gedenken an die 176 Toten, welche der Krieg aus der Pfarrei und den Gemeinden Saldenburg und Thurmansbang gefordert habe. Auch 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges blieben Fragen offen: „Wie konnten so vie-

le, scheinbar ‚brave‘ Menschen zu brutalen Mördern werden?“ Deshalb wolle man dafür beten, „dass die Politiker erkennen und begreifen, dass ein Krieg nichts bringt, außer Leid und Tod“ und uns der Frieden erhalten bleibe“. 8. Mai 1945: Eine Zäsur für Europa Die Gedenkansprache hielt anschließend Bürgermeister Martin Behringer, der den 8. Mai 1945 als „Zäsur“ für ganz

Europa bezeichnete. Der furchtbarste Krieg, den Deutschland je entfesselt hatte, mit über 50 Millionen Toten war zu Ende. „Sie waren den größten Vernichtungsaktionen zum Opfer gefallen, die menschliche Hirne je ersonnen haben.“ Aber auch vor dem Landkreis, ja in der Gemeinde, wurde der Wahnsinn des Krieges deutlich, wie viele Zeitzeugenberichte belegen. Nur wenige Tage vor Kriegsende wurde beispielsweise in Haundorf von ein paar Fanatikern Widerstand gegen die vorrückenden Amerikaner geleistet; fünf Tote und acht Gefangene waren die Folge. Thurmansbang wurde anschließend kampflos übergeben. Der Tag der bedingungslosen Kapitulation war aber auch ein „Tag der Befreiung“, wie es Bundespräsident Richard von Weizäcker formulierte. Er wurde zur Geburtsstunde unseres Landes. „Die Menschen waren frei für einen neuen Weg, für eine bessere Politik.“ Dies wurde aber erst allmählich bewusst. Zu groß waren die Not und das Elend in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Ausgebombte, Flüchtlinge, Kriegsheimkehrer, befreite KZ-Häftlinge und Verfolgte des NS-Regimes brauchten ein neues Zuhause. In die Erleichterung über das Kriegsende mischte sich Beschämung angesichts der Verbrechen, des Holocaust an Millionen Unschuldiger. Und manche leiden noch heute darunter, wie der aktuelle Fall des „Buchhalters von Auschwitz“, Oskar Gröning, zeige. Bemerkenswert die Aussage der Auschwitz-Überlebenden Eva Kor: „Man kann die Vergangenheit nicht ändern, aber man kann Verantwortung übernehmen.“ Viele Zeitzeugen können heute noch darüber berichten, wie etwa der KZ-

Eingerahmt von den Fahnen der Ehrenformationen sprach Pfarrer Paul Zillner am Kriegerdenkmal ein Gebet. treue Kameraden 4/2015

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Niederbayern Häftling Joshua Kaufmann, der seinem Befreier 70 Jahre danach die Füße küsste. Die Chance zum Neubeginn „Trotz all dieser unvorstellbaren Verbrechen erhielt unser Land die Chance zu einem Neubeginn“, so Behringer weiter, „und es hat sie genutzt“. Deutschland schlug einen anderen Weg ein, knüpfte an demokratische Traditionen an und zog Lehren aus der Vergangenheit. Bereits vier Jahre nach Kriegsende wurde im Grundgesetz ein klares und eindeutiges Bekenntnis zur Demokratie und der Wahrung der Menschenrechte abgelegt. Man war um Verständigung und Aussöhnung mit den einstigen Kriegsgegnern und mit dem jüdischen Volk bemüht. Deutschland wurde wieder zu einem geachteten Partner in aller Welt. „Wir können dankbar sein, dass wir in Frieden aufwachsen und in einem freien Land leben dürfen.“ Doch gerade in jüngster Zeit seien „erschreckende Vorfälle zu beklagen“. Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit nahmen in einem beängstigenden Ausmaß zu. Es sei „beschämend“, dass Menschen, die schon lange bei uns leben oder hier Zuflucht vor Krieg und Verfolgung suchen, auf Abwehr stoßen. „Auch Deutsche haben sich schon oft von fremden Ländern Schutz und eine bessere Zukunft erhofft“, erinnerte der Redner und betonte „Wer Andersdenkende diffamiert, wer Konfessionen bedroht, wer Flüchtlinge beschimpft oder wer Konflikte weiter anheizt, handelt intolerant und inhuman.“ Es sei deshalb „unsere Aufgabe, gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, gegen Anzeichen von Gewalt und Kriegstreiberei aufzutreten“. Das schulde man unserer Demokratie, die auf Freiheit und Gleichheit aller beruhe, und für diese Werte einzutreten, sei „eine Verpflichtung, die sich aus unserer Geschichte ergibt“. An diese Geschichte zu erinnern, sei an solchen Gedenktagen angebracht. Denn, wie Richard von Weizäcker einmal sagte, „wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren“. Die Erinnerung und die Erkenntnisse daraus an jede nachwachsende Generation weiterzugeben, sei ebenso unsere Aufgabe, so Behringer. Erinnerungen Zum Gedenken an die Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen aus den Gemeinden Saldenburg und Thurmansbang – insgesamt 176 Namen, die von Bürgermeister Max König und KSV-Vorstand Edmund Sterr verlesen wurden – entzündeten anschließend die jeweiligen Vorstände, Ehrenvorstände und Fahnenmütter der einzelnen Vereine für jeden eine Gedenkkerze.

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„Ihr Tod ist uns Auftrag, Frieden zu stiften“, betonte Pfarrer Paul Zillner. In einer eindrucksvollen und ergreifenden Bilderschau ließ Bürgermeister Martin Behringer anschließend die Gräuel des Krieges, die Verwüstung der Städte und Dörfer, die missbrauchte Jugend, den Marsch in die Gefangenschaft, die Befreiung der KZ’s mit ihren unermesslichen Toten und Überlebenden, die Flucht der Vertriebenen und Flüchtlinge, das Elend der ausgebombte Bevölkerung, die unzähligen Kriegsgräber – aber auch die Zeichen des Aufbruchs und der Hoffnung sowie des gemeinsamen Wiederaufbaus, bildhaft vorüberziehen. Edmund Burke habe schon im 18. Jahrhundert erkannt: „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun.“ Melanie Buchecker erzählte von den Erinnerungen jenes Vaters, der mit zwei Brüdern jung eingezogen, nach Abschuss seines Flugzeugs im Lazarett landete und seinen ältesten Bruder im Krieg verlor. Doch

er verlor nicht Glaube, Hoffnung und Liebe, woran ihn das „Wolgalied“ ein Lied ein Leben lang erinnerte: „Es steht ein Soldat am Wolgastrand ...“. Pfarrer Paul Zillner bat in seinem Schlussgebet „Lass die Politiker stets dafür Sorge tragen, den Frieden zu erhalten.“ Im Anschluss an die Gedenkfeier im Gotteshaus fand der Gedenkakt am Kriegerdenkmal statt, an dem sechs ehemalige Soldaten Ehrenwache hielten. Hauptmann Alfred Thurnreiter meldete, militärisch korrekt, dem Vorsitzenden die angetretenen Ehrenformationen. Pfarrer Paul Zillner sprach ein kurzes Gebet und Edmund Sterr platzierte anstelle eines Kranzes eine Blumenschale am Gedenkstein, während sich die Fahnen senkten, die Hände sich zum militärischen Gruß erhoben, die Blaskapelle das Lied „Wir beten an die Macht der Liebe“ intonierte und drei Böllerschüsse das Gedenken in die Welt hinaus trugen. Text/Fotos: Thurnreiter

Während Edmund Sterr, aufmerksam verfolgt von Bürgermeister Martin Behringer, die Namen verlas, entzündeten Vereinsvertreter – hier Fritz Bauer und Richard Schafhauser vom KSV Thannberg – die Kerzen.

KRV Edenstetten

Mahnung zum Frieden KRV feierte Kriegerjahrtag Edenstetten – Mit Kirchenzug, Festgottesdienst, Gedenken, sowie Schalen-Niederlegung vor dem Kriegerdenkmal (Fotos auf der nächsten Seite) wurde den Opfern von Krieg und Gewalt beim Kriegerjahrtag des Krieger- und Reservistenvereins Edenstetten ein würdiges Gedenken gewidmet. Einen imposanten Rahmen bildeten die Kriegervereine Edenstetten, ihre Patenvereine aus Egg und Grafling, sowie der KRV Bernried, zahlreiche Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen, Ehrengäste und die „Weibinger Dorfmusi“ unter Leitung von Max Altschäfl, die den gesamten Ablauf

musikalisch begleitete. Beim Gottesdienst unterstützten sie Organist Konrad Öller und Christine Reidl. Zum ersten Mal fand das anschließende gesellige Beisammensein im Gasthaus Artmeier in Innenstetten statt. „An diesem Tag denken wir vor allem an den Frieden, den unsere Welt so nötig hat“, so Pfarrer Godehardt Wallner in der Einführung zur Gottesdienstfeier zum Dreifaltigkeitssonntag. Dieses Fest habe keine Verankerung in einem biblischen Ereignis aus dem Leben Jesu oder den Anfängen der Kirche, trotzdem sei es für uns selbstverständlich, weil wir mit dem Namen des


Niederbayern

Mit Kirchenzug, Festgottesdienst, Gedenken, sowie Schalen-Niederlegung vor dem Kriegerdenkmal (Fotos) beging man den Kriegerjahrtag in Edenstetten. dreifaltigen Gottes jedes Gebet, jeden Gottesdienst beenden. Er sei nicht fern, sondern lebe auf unseren Straßen und sei überall, wo sich unser Leben abspiele, anwesend. Jeder Mensch sei von Gott dazu bestimmt, sich als Werkzeug für den Frieden einzusetzen. Es sei unsere Aufgabe, uns um Frieden und Verständigung zu bemühen, nur so könne er durch uns und für uns Menschen Wirklichkeit werden. Erinnerung an schlimmste Zeiten „Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz”, mit diesem Zitat von Konrad Adenauer begann die Ansprache des Vorsitzenden des KRV Edenstetten, Florian Pinzl, vor dem Kriegerdenkmal. “Wir erinnern uns heute an die schlimmsten Zeiten deutscher Geschichte, an die beiden Weltkriege und besonders an die Nazi-Diktatur”, so Pinzl.

Man gedenke nicht nur der gefallenen Soldaten und der getöteten Zivilisten, sondern all jener Menschen, die in Gefangenschaft oder auf der Flucht ums Leben kamen. Ebenso gedenke man der Männer und Frauen, die ihren Widerstand gegen die Diktatur mit ihrem Leben büßen mussten, an Mitbürger, die verfolgt und vernichtet wurden, weil sie als Juden oder Mitglieder ethnischer Minderheiten nicht in das rassistische Bild der Nazis passten. Auch in der Gemeinde Bernried habe man viele Gefallene aus den beiden Weltkriegen beklagen müssen. Obwohl diese Zeiten lange zurück lägen, würden ihre Schatten bis heute reichen. Auch jetzt, in der Stunde des Innehaltens, würden woanders Menschen um ihr Leben kämpfen, der Krieg sei nach wie vor in den aktuellen Konflikten erhalten geblieben. Gedenktagen wie diesem komme ein hoher Stellenwert

zu, da er uns sensibilisiere, bedrohliche Entwicklungen oder die Verharmlosung von Gewalt rechtzeitig zu erkennen und jeden Menschen, gleich welcher Herkunft, zu achten. Vor dem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Artmeier dankte KRV-Vorsitzender Pinzl allen Vereinen, die sich an den Feierlichkeiten beteiligt hatten. Sein besonderer Gruß galt den Ehrenmitgliedern Karl Steininger und Josef Kappenberger, dem ersten, zweiten und dritten Bürgermeister Stefan Achatz, Johanna Gegenfurtner und Willi Haban, den Gemeinderäten, den Patenvereinen Schloss Egg und Grafling, dem Bezirks- und Kreisvorsitzenden des Bayerischen Soldatenbunds, Manfred Langer, Pfarrer Godehardt Wallner und den Musikanten der „Weibinger Dorfmusi“. Text/Fotos: Anneliese Peschl

KRV Kirchaitnach

Hoffnung weitertragen und Mut machen Gründungsfest zum 150-jährigen Bestehen des Krieger- und Reservistenvereins mit Messe und Ehrung am Kriegerdenkmal Kirchaitnach – Mit zwei wunderbaren Festtagen bei traumhaftem Sommerwetter hat der Krieger- und Reservistenverein (KRV) Kirchaitnach im Juni sein Gründungsfest zum 150-jährigen Bestehen gefeiert. Im Mittelpunkt standen der Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Magdalena, das Gedenken vor dem Kriegerdenkmal und die Ehrung zahlreicher langjähriger oder besonders verdienter Mitglieder (s. InfoKasten). Alle Grußwortredner betonten die Wichtigkeit des Erhalts von Frieden im Gedenken an vergangenes Leid. Bereits zum Einzug ins Festzelt unterhalb des alten Kirchaitnacher Schulhauses am Samstag begleiteten 16 Gastvereine zu den Klängen der Festkapelle „Fels’stoana“ den Jubelverein. Nach Einholung von Patenverein und Festmutter Mathilde Wil-

helm und dem Bieranstich durch Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmid konnte das Jubelfest beginnen. Festleiter Johann Stiglbauer begrüßte die Ehrengäste, ganz besonders Schirmherrin Schmid, Festmutter Wilhelm und Georg Seiderer als Vorstand des Patenvereins, dem Kriegerund Reservistenverein Allersdorf. Alle richteten Grußworte an den Jubelverein und Mathilde Wilhelm dankte für die Ehre, dass sie nach 1990 nun zum zweiten Mal bei einer Jubelfeier des Vereins als Festmutter agieren darf. Das „Grenzland Trio“ sorgte dafür, dass das Festzelt bald voll besetzt war. Am Festsonntag begleiteten 25 Abordnungen den eindrucksvollen Kirchenzug zum großen Dank- und Gedenkgottesdienst in die Pfarrkirche Magdalena hinauf

(s. Foto in der Heftmitte). Die „Fels’nstoana“ und der Stadtspielmannszug Viechtach gaben den Marschtakt vor. Festleiter Johann Stiglbauer begrüßte die Gläubigen im voll besetzten Gotteshaus und dankte P. Joseph für seine Bereitschaft, den Gedenkgottesdienst und die Predigt zum Gedenken an alle Gefallenen, Vermissten und Kriegsopfer zu halten. Mit am Altar war Diakon Hans Kollmer. Die 25 Fahnenträger im Chor standen dicht gedrängt. Hauptgrund für die Bildung des Vereins vor 150 Jahren sei sicher die Pflege von Kameradschaft und das Gedenken an die gefallenen Kameraden gewesen, begann P. Joseph seine beeindruckende Predigt. Dieses Jubiläum angemessen zu begehen, geschehe aus dem Gedanken heraus, das Leid der Opfer früherer Zeit mit denen aus heutreue Kameraden 4/2015

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Niederbayern

Zeigen stolz ihre Urkunden: Langjährige und besonders verdiente Mitglieder des Krieger- und Reservistenvereins Kirchaitnach vor dem Festzelt mit Bürgermeisterin Josefa Schmid. tiger Zeit zu verbinden. Die Menschen damals hätten ihr Leben und ihre Freiheit geopfert, damit wir heute in Freiheit leben dürften. Nach den Weltkriegen stehe man heute in der Verantwortung, wach gegenüber kriegerischen Tendenzen zu sein und die Opfer nie zu vergessen. Viele würden über diese Mahnung an den Frieden einfach hinweggehen, begann P. Joseph seine beeindruckende Predigt. Jüngere würden Kriegsereignisse von einst nur aus den Geschichtsbüchern und die aktuellen Kriegsschauplätze nur aus den Nachrichten kennen. Viele gingen deshalb ungerührt darüber hinweg. Die Toten der Kriege würden schweigen, nichts erzählen von ihren Ängsten und Hoffnungen, von ihrer Sorge für die Familie. Manches Denkmal gäbe den Toten eine Stimme, mahnte P. Joseph. So stehe auf dem Denkmal in Tobruk in Nordafrika die Inschrift: „Lass die Wüste nicht wachsen.“ Diese Aufforderung gelte für jeden von uns, „denn wo wir Gottes Wort ad acta legen, da wächst die Wüste“. Wir würden heute gar nicht mehr merken, wie die Wüste in unserem Inneren

wächst. Deshalb sollte man mehr auf die Stimme der Toten hören. Krieger- und Reservistenvereine könnten die Hoffnung weiter tragen und den Menschen Mut geben. In unserem eigenen Lebensbereich könnten wir unseren Beitrag zum Frieden leisten, wenn wir Hass nicht mit Hass und Gewalt nicht mit Gewalt beantworten, sondern ganz im Sinne der Bergpredigt agieren: „Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen“. Nach dem Gottesdienst segnete P. Joseph die Ehrenbänder zum Jubiläum und alle zogen zum Kriegerdenkmal im Friedhof. In einer Andacht wurde der Opfer gedacht (s. auch Titelbild). Bürgermeisterin Schmid heftete nach dem von Karolin Kastl vorgetragenen Prolog das Trauerband der Gemeinde an die Fahne und KRV-Vorstand Hermann Stiglbauer erinnerte namentlich an alle Gefallenen aus den beiden Weltkriegen. Im Gedenken an sie legte er einen Kranz vor dem Kriegerdenkmal nieder. Böllerschüsse dröhnten bis ins Aitnachtal hinunter und zu Herzen gehend spielte die Blaskapelle „Fels’nstoana“ das „Lied vom guten Kameraden“.

Weihe der Bänder in der Pfarrkirche St. Magdalena in Kirchaitnach durch P. Joseph mit Festmutter Mathilde Wilhelm und ihren Fahnenbegleiterinnen (mit dem Rücken zu P. Joseph), daneben Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmid, mit dem Trauerband der Gemeinde Karolin Kastl und ganz rechts Festleiter Johann Stiglbauer.

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BSB-Bezirksvorsitzender Manfred Langer dankte für das Gedenken am Ehrenmal der Krieger und mahnte mit den Worten Konrad Adenauers dazu: „Frieden und Freiheit sind die Grundlagen jeder menschenwürdigen Existenz.“ Gerade die Vereine trügen im Wesentlichen dazu bei, die Erinnerung an alle wach zu halten, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Die Erinnerung an die schlimmsten Zeiten deutscher Geschichte, an die beiden Weltkriege und an die Nazi-Diktatur dürfte in den Köpfen nicht verblassen. So würden wir an diesem Tag der gefallenen Soldaten und der getöteten Zivilisten und all der Menschen gedenken, die in der Gefangenschaft oder auf der Flucht umkamen, die ihren Widerstand gegen die Diktatur mit ihrem Leben bezahlt haben und an alle, die verfolgt und vernichtet wurden, weil sie als Juden und Mitglieder ethnischer Minderheiten nicht ins rassistische Bild der Nazis passten. 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sollte man meinen, solch sinnloses Sterben im Krieg könne es nicht mehr geben. „Doch die Wirklichkeit sieht anders aus“, bedauerte Langer. Die Frage nach

Karolin Kastl spricht vor dem Kriegerdenkmal in der Aussegnungshalle des Kirchaitnacher Friedhofs den Prolog zum Totengedenken und hängt danach mit Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmid das Trauerband der Gemeinde an die Fahne des KRV Kirchaitnach.


Niederbayern Krieg und Frieden sei leider aktuell geblieben. Flüchtlingsströme aus aller Welt seien unterwegs und verdeutlichen, dass noch lange kein Frieden ist. Deshalb forderte Langer die junge Generation auf, wachsam zu bleiben und gefährlichen Entwicklungen entgegen zu treten. Die Botschaft des Erinnerns müsse in die Welt hinaus getragen werden. Nach dem Rückmarsch ins Festzelt und dem gemeinsamen Mittagessen gab es weitere Grußworte zum Jubiläum. Schirmherrin Josefa Schmid erinnerte an die Geschichte des Jubelvereins. Vor 150 Jahren wurde der Verein gemeinsam mit den Allersdorfer Veteranen als Krieger- und Veteranenverein Kirchaitnach-Allersdorf gegründet. Ein Jahr vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges folgte die Trennung und Kirchaitnach beschaffte sich eine eigene Fahne. Danach ruhte das Vereinsleben. Doch von 1931 bis 1939 wurde es wieder recht aktiv. Im Zweiten Weltkrieg kam es erneut zum Erliegen. Erst 1952 wurde der Verein wieder ins Leben gerufen. Seither ist der Verein sehr aktiv, wurde eine feste Säule im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben der Gemeinde. Der Verein stehe als Symbol für Kameradschaft und Treue, für Frieden und Freiheit. Stellvertretender Landrat Erich Muhr dankte dem Jubelverein, der es immer verstehe, die Mitglieder zusammenzuhalten. Friede sei auch nach 70 Jahren keine Selbstverständlichkeit. Deshalb dankte er P. Joseph für seine aufrüttelnde Predigt. Manfred Langer übermittelte die Glückwünsche des Bayerischen Soldatenbundes. Mit Stolz dürfe der Verein auf die lange Geschichte zurückblicken. Viel habe sich in den150 Jahren ereignet, durch Zeiten der Not und des Elends wurde Kameradschaft geformt. Friede werde uns nicht geschenkt, er müsse Tag für Tag neu verdient werden.

Das würde deutlich im humanitären Einsatz der Bundeswehr in Krisengebieten, in der Hilfe für Menschen, die als politisch Verfolgte bei uns Zuflucht suchen. Der stellvertretende BSB-Kreisvorsitzende von Viechtach, Franz Niedermayer, stellte die Bedeutung von politisch neutralen Soldatenvereinen heraus, nannte sie „Kämpfer für eine friedliche Welt“. Auch den heutigen Soldaten gelte alle Ehre. Auch MdB Alois Rainer mahnte: „Krieger- und Reservistenvereine müssen immer daran erinnern, dass Kriegsschrecken in unserem Land nicht mehr passieren.“ Den Volkstrauertag erachtete er als wichtig, um die Erinnerung in der Bevölkerung wach zu halten. Wir müssten zu unseren Soldaten stehen, denn sie würden wichtige Arbeit leisten. Abschließend richtete auch der Vorstand des Patenvereins Georg Seiderer Grußworte an den Jubelverein und Dankesworte an alle, die für die Ausrichtung eines großartigen Festes sorgten. Allen voran Festleiter Johann Stiglbauer und Vorstand Hermann Stiglbauer, aber auch Festmutter Wilhelm und Schirmherrin Schmid. Der Patenverein Allersdorf hatte die beiden Festtage stets mit großen Abordnungen begleitet. Am Nachmittag unterhielten drei Tanzgruppen die Festbesucher, bevor der Jubelverein zur Ehrung verdienter Mitglieder und der Verleihung bedeutender Ehrenzeichen überging. Mit den Klängen der „Aitnachtaler Musikanten“ klang das Fest harmonisch aus. Text/Fotos: Evelyne Wittenzellner (Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des „Viechtacher Bayerwald-Bote“)

Ehrungsnachmittag im Festzelt: von links Horst Biedermann (50 Jahre beim KRV Kirchaitnach), Mathilde Wilhelm (Festmutter 1990 und 2015), Schirmherrin Bürgermeisterin Josefa Schmid, Käthe Loibl (Fahnenmutter 1995), Vorsitzender KRV Kirchaitnach Hermann Stielbauer und BSB-Bezirksvorsitzender Manfred Langer.

Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Franz Bielmeier, Helmut Horst Biedermann (50 Jahre); Otto Klimmer und Erich Voitl (45); Johann Bielmeier, Hermann Eickhoff, Heinrich Fuchs, Alfons Kastl, Heinrich Marchl, Alfons Reisinger, Hermann Steinbauer, Johann Stiglbauer, August Ziselsberger (40); Georg Bielmeier, Herbert Bielmeier, Johann Bielmeier, Robert Fuchs, Josef Gierl, August Hutter, Alois Niedermeier, Anton Zeitlhöfler (35); Erich Klimmer, Josef Loibl, Johann Probst-Heigl, Franz Stiglbauer, Walter Wilhelm, Xaver Bielmeier, Karl Ochsenbauer, Johann Piller, Albert Schlecht, Josef Wittenzellner (30); Bielmeier, Anton Piller, Josef Winter und Alois Wanninger (25); Andreas Eickhoff und Bernhard Kastl (20); Xaver Bielmeier, Ludwig Hirtreiter, Alois Holzfurtner, Christian Ochsenbauer, Florian Scharnagl, Rüdiger Parsche (15); Josef Baumgartner, Mathias Bielmeier, Martin Piller, Josef Stiglbauer (10). Josef Gierl und Vorstand Hermann Stiglbauer (Großes Verdienstkreuz am Bande); Katharina Loibl, Anna Treimer und Mathilde Wilhelm (Großes Verdienstkreuz in Gold am Bande); Franz Bielmeier, Johann Bielmeier, Heinrich Fuchs, Karl Ochsenbauer, Johann Piller, Johann Stiglbauer sen. und Josef Winter (Großes Verdienstkreuz in Gold); Herbert Bielmeier, Robert Fuchs, Otto Klimmer und Christian Ochsenbauer (Ehrenkreuz I. Klasse in Gold); Andreas Eickhoff, Ludwig Hirtreiter, Gerhard Kastl und Anton Zeitlhöfler (Ehrenkranz II. Klasse in Silber); August Hutter, Christian Paukner, Gerhard Bielmeier und Stefan Bielmeier (Ehrenkranz in Bronze); Heidi Zuchal (Verdienstorden in Silber); Gertraud Gierl, Martina Kastl und Manuela Stiglbauer (Verdienstnadel mit goldenem Eichenkranz); Sieglinde Stiglbauer (Verdienstnadel in Silber); Gabi Bielmeier und Marianne Tkotz (Treuenadel in Silber für Damen).

Großes Verdienstkreuz am Bande: Diese besondere Ehrung erhielten (v. l.) Josef Gierl und Vorstand Hermann Stiglbauer am Festwochenende. treue Kameraden 4/2015

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Niederbayern SKB Kumreut

Jahrtag begangen Kumreut – Anlässlich des traditionellen Jahrtages feierte der Soldaten- und Kriegerbund (SKB) Kumreut in der Pfarrkirche St. Josef einen Gottesdienst, den Pfarrer Markus Krell zelebrierte und die Blaskapelle Fürsteneck musikalisch umrahmte. Zum Gedenken an die gefallenen, verstorbenen und vermissten Kameraden legte 2. Bürgermeister Josef Scholler zusammen mit dem 1. Kommandanten Christoph Brandl im Anschluss an den Gottesdienst einen Kranz beim Kriegerdenkmal nieder. Brandl erinnerte an das Kriegsende vor exakt 70 Jahren und zitierte hierzu aus einigen Pressemitteilungen des Tages, die das Kriegsende in der Region beschrieben. Brandl: „Diesen Kranz legen wir heute nieder, um allen Kameraden und Opfern der Weltkriege zu gedenken, aber auch unserer verstorbenen Mitglieder Berthold Wimmer und Josef Bloch sowie unserer Ehrenfahnenmutter Frieda Gibis.“ Fahnenmutter Sabine Mandl hatte sich Gedanken gemacht über diese drei verstorbenen Vereinsmitglieder und ging in ihrer Ansprache am Kriegerdenkmal gezielt darauf ein: „Mit der Gelöbnisformel ‚Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes zu verteidigen‘ haben Josef Bloch und Berthold Wimmer ihren Wehrdienst begonnen. Glücklicherweise war es ihnen gegönnt, in einer Zeit zu dienen, in der es keine kriegerischen Auseinandersetzungen gab. Sie wuchsen in einfachen Verhältnissen in der Nachkriegs-

„Senkt die Fahnen zum Gebet“ – 1. Kommandant Christoph Brandl und 2. Bürgermeister Josef Scholler legen gemeinsam einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. zeit auf, wo Not herrschte und die Wirtschaft nur langsam anlief. Doch sie waren zufrieden, mit dem wenigen, das sie hatten. Frieda Gibis hat als Kind und Jugendliche noch den Krieg miterlebt. Welche Todesängste haben sie wohl geplagt, als nur vier Kilometer entfernt Röhrnbach fast völlig zerbombt wurde? Auf keinen Fall wollen wir jemals wieder Krieg haben!“ Angeführt von der Blaskapelle Fürsteneck und begleitet von Böllerschüssen zogen die Kumreuter Reservisten in das Vereinslokal Gibis, wo 1. Vorstand Johann Drexler zu

V. l.: SKB-Vorsitzender Johann Drexler, Stellvertretender BSB-Kreisvorsitzender Reinhard Mitterbauer, 2. Bürgermeister Josef Scholler, 1. Kommandant Christoph Brandl, Fahnenmutter Sabine Mandl, Hubert Wagner, Hans Stadlbauer, Otto Pöschl sen. (ehemaliger Kriegsteilnehmer), Ludwig Lenz und Marco Bloch

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Beginn der Jahreshauptversammlung besondere Grüße an die Fahnenmutter, den stellvertretenden Kompaniechef Hauptmann Ferdinand Koch und Oberstabsfeldwebel Xaver Ned von der Patenkompanie, den 2. Bürgermeister Josef Scholler, den Vorsitzenden Reinhard Mitterbauer vom Patenverein SKV Röhrnbach sowie den Ehrenkommandanten Erich Jägernitz und die zahlreich erschienen Mitglieder, besonders den ehemaligen Kriegsteilnehmer Otto Pöschl, richtete. Erneut gedachte die Versammlung der Verstorbenen. Drexler berichtete, dass der SKB Kumreut im vergangenen Vereinsjahr an zahlreichen Terminen und Wettkämpfen des BSB-Kreisverbandes teilgenommen habe, unter anderem sehr erfolgreich beim Biathlonwettbewerb in Grainet. Bei der Fronleichnamsprozession sowie beim Volkstrauertag war die Beteiligung der Reservisten sehr gut und auch die BSB-Landesversammlung wurde von Johann Drexler besucht. Bei gemeindlichen Festen wie dem Oberndorfer Dorffest, dem Johannifest oder beim Flohmarkt sind die Kumreuter SKB-Mitglieder ebenfalls stets gut vertreten. Drexler weiter: „Ich bedanke mich bei der Vorstandschaft und auch bei den Mitgliedern für die Beteiligung an diesen Terminen, die tatkräftige Unterstützung und allen Helfern bei unseren Festen. Besonders bedanke ich mich auch bei Erna und Hans Stadlbauer sowie Gustav Königseder und Franz Holler für die Pflege des Kriegerdenkmals. Dank des Engagements von Hans Stadlbauer findet heuer ein zweitägiger Vereinsausflug nach Berchtesgaden statt, der bereits aus-


Niederbayern Für langjährige Vereinstreue bzw. besondere Verdienste wurden ausgezeichnet: Karl Werbick (50 Jahre); Christoph Brandl und Rainer Philipp (40); Franz Eckmüller und Max Wurm (25). Ludwig Lenz und Hans Stadlbauer (Großes Verdienstkreuz am Bande); Rainer Philipp, Siegfried Mandl und Marco Bloch (Verdienstkreuz II. Klasse – Silber); Bruno Stefan, Hubert Wagner und Christian Süss (Ehrenkreuz in Bronze)

gebucht ist. Mein Dank gilt auch den Böllerschützen Marco Bloch und Gustav Königseder sowie dem bisherigen Böllerschützen Max Bableck sen., unserem Fahnenträger Ludwig Lenz und Reservistenführer Josef Groß. Für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Röhrnbach bedanke ich mich ebenfalls.“ Drexler erwähnte auch, dass er im vergan-

genen Jahr Max Bloch zu seinem 100., Richard Binder zum 97. und Karl Werbick zum 95. Geburtstag gratulieren konnte. „Aktuell haben wir 100 Mitglieder, Tendenz leider sinkend“, stellte Christoph Brandl in seinem umfassenden Tätigkeitsbericht fest, in dem er über die während des Jahres wahrgenommenen Termine auf Kreisebene informierte. Kassier Ernst Groß legte in gewohnter Weise einen sehr ausführlichen Bericht über die finanzielle Situation des Vereins ab. Allerdings wurde im vergangenen Jahr ein Defizit eingefahren, da erst in diesem Jahr wieder eine Christbaumversteigerung stattfinden wird. Kassenprüfer Otto Pöschl jun. bescheinigte aber eine einwandfreie Kontenführung und bat um Entlastung der Vorstandschaft, die auch einstimmig erfolgte. Josef Scholler bedankte sich im Namen der Marktgemeinde für die kameradschaftliche Zusammenarbeit mit der Vereinsführung und lobte das gute Verhältnis zum Patenverein SKV Röhrnbach sowie zur Paten-

kompanie. Mahnende Worte richtete Scholler aber auch an die derzeitigen Regierungen, die sich seiner Meinung nach mehr an die Verhandlungstische setzen müssten. Als Vertreter des BSB dankte Reinhard Mitterbauer für die gute Zusammenarbeit mit dem SKB Kumreut und überbrachte die Grüße des BSB-Kreisvorsitzenden Franz Rothkopf. „Warum werden Soldaten- und Kriegervereine immer wichtiger? Weil unsere Aufgabe das Mahnen ist und das müssen wir in den Vordergrund stellen. Wir stehen für viele Sachen ein – aber vor allem für den Frieden!“ so Mitterbauer. Hauptmann Koch bezeichnete es als Ehre und Freude, als Vertreter der Patenkompanie in Kumreut sein zu dürfen und berichtete über die anstehenden Auslandseinsätze der Soldaten in den Kosovo, nach Afghanistan sowie nach Mali. Verdiente Kameraden wurden dann mit Ehrennadeln und Urkunden geehrt (s. InfoKasten). Text/Fotos: Elisabeth Lorenz

KKV Oberpolling

Des Kriegsendes gedacht Oberpolling – Der 29. April 1945 war ein schlimmer Tag für das niederbayerische Oberpolling. An diesem grausamen Schicksalstag brannte der Ort, es gab Tote und Verletzte. An diesem Tag endete für die Oberpollinger der 2. Weltkrieg mit Tod und Zerstörung. Wenn der Krieger- und Kameradschaftsverein (KKV) seither einen Jahrestag oder ein Jahresfest feierte, wurde dies stets mit drei Dingen in Zusammenhang gebracht: Erstens, es spielte dazu die Musikkapelle, zweitens, es war immer die Vereinsfahne dabei, und drittens, legten die Kameraden einen Kranz am Denkmal nieder. In diesem Jahr, 70 Jahre nach Kriegsende in Oberpolling, war das anders. Am 29. April 2015 spielte keine Musikkapelle, denn man feierte einen Gedenkgottesdienst. Mit dabei aber die Vereinsfahne, schließlich ist man stolz auf das neue, schöne Stück. Sie soll an die alte Fahne von 1922 erinnern, die in keinem guten Zustand mehr ist. Diese Fahne wurde durch den Zimmerermeister Josef Meier aus Unterpolling gerettet, der sie sich an jenem Schicksalstag mutig um den Leib wickelte und sie anschließend auf dem Dachboden seines Hauses versteckte. Eine mutige Tat, hätte sie doch den sicheren Tod bedeuten können, wenn sie aufgefunden worden wäre. Hätte der Veteran die Fahne aber nicht in Sicherheit ge-

Mit einem Gebinde von weißen Blumen auf grünem Untergrund erinnerten die Kameraden des KKV Oberpolling an das Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren. bracht, hätte sie möglicherweise als Trophäe oder Kriegsbeute im Wohnzimmer eines amerikanischen Offiziers ihren Platz gefunden oder sie wäre gleich vernichtet worden. Auch in diesem Jahr wurde ein Kranz niedergelegt. Meist ist der mit bunten Blumen

und Bändern geschmückt. Diesmal war das Gebinde auf grünem Untergrund mit weißen Blumen versehen worden. Es sollte so mit dem Grün auf die Hoffnung und mit dem Weiß auf die Neutralität und den Frieden hinweisen. Text/Foto: KKV Oberpolling treue Kameraden 4/2015

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Niederbayern SuRV Mietraching

Jahrtag bei strahlendem Sonnenschein Mietraching – Nachdem in der Nacht zuvor ein schweres Gewitter über dem Ort niedergegangen war, strahlte die Sonne rechtzeitig zum Jahrtag des Soldaten- und Reservistenvereins (SuRV) Mietraching vom Himmel. Angeführt von den Kohlhofmusikanten zogen die Abordnungen der Gastvereine Deggenau, Schaching, Schaufling und Greising zusammen mit den Mitgliedern der Mietrachinger Vereine zum gemeinsamen Gottesdienst in die Pfarrkirche St. Josef. Danach gedachte der zweite Bürgermeister Günther Pammer als Vertreter der Stadt Deggendorf am Kriegerdenkmal all jener, die in der Vergangenheit durch Kriege, Verfolgung und Widerstand Tod und Leid erfuhren. Er gedachte aber auch der Opfer aktueller Konflikte, Terrorismus und politischer Verfolgung. Den Blick nach vorne gerichtet erinnerte Pammer daran, dass unser Leben im Zeichen der Hoffnung und Versöhnung unter den Völkern steht. Nach der Gedenkfeier marschierten die Teilnehmer durch das Dorf zurück zum Gasthaus Tannerbauer. Dort begrüßte SuRV-Vorsitzender Alois Kilger die Gäste, unter anderem Deggendorfs 2. Bürgermeister Pammer und einige Stadträte sowie die Kreisvorsitzenden des BSB- und Reservistenverbands Manfred Langer und Wil-

helm Melcher, den Ehrenbezirksvorsitzenden der Reservisten Manfred Hannes sowie Alt-Bürgermeister und Ehrenmitglied Walter Weinbeck. Ebenfalls unter den Gästen waren der Ehrenvorsitzende Willi Eimannsberger sowie mehrere Ehrenmitglieder. Langer erinnerte in seiner Ansprache daran, dass es den Soldatenvereinen aufgrund Mitgliedermangel immer schwerer fällt, ihre Traditionen wie Friedenswallfahrten oder Jahrtage aufrecht zu erhalten. Auch nach 70 Jahren Frieden in Deutschland und bei den aktuellen Konflikten in der Ukraine und Syrien seien die Soldatenverbände aufgefordert, als Mahner und Friedensstifter aufzutreten. Abschließend konnten noch einige Mitglieder des SuRV

Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: SuRV: Franz Saller und Johannes Heitmann (40 Jahre), Adolf Weber jun. (35), Paul Gregori und Leo Tremmel (25), Johann Hauser (20) sowie Christian Kilger, Josef Saller und Dr. Georg Meiski (15). RK: Leo Tremmel (25), Dieter Woisczyk und Erwin Penzkofer (Kreisgruppenabzeichen in Silber)

und der RK Mietraching für langjährige Vereinsmitgliedschaft ausgezeichnet werden (s. Info-Kasten). Text/Fotos: Hubert Swoboda

Bei schönem Wetter zog der Kirchenzug anlässlich des Jahrtags des SuRV durch Mietraching.

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Verantwortliche und Geehrte beim Jahrtag des Soldaten- und Reservistenvereins Mietraching. (v. l.): Manfred Langer, Franz Saller, Leo Tremmel, Christian Kilger, Dr. Georg Meiski, Gerhard Mindt, Josef Saller, Manfred Hannes, Günther Pammer, Dieter Woisczyk, Erwin Penzkofer, Wilhelm Melcher und Alois Kilger.

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treue Kameraden 4/2015

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Niederbayern SKV Röhrnbach

Eindringliche Worte am Kriegerdenkmal Röhrnbach – „Die Geschichte der Menschheit ist mit Blut und Tränen geschrieben – Gewalt und Leid stehen auf der Tagesordnung der Geschichte. Der 2. Weltkrieg allein hat 60 Millionen Menschenleben gefordert – müssen Hass und Krieg auch in Zukunft sein? Wenn wir vor diesem Kriegerdenkmal – oder vielleicht besser ‚Friedensdenkmal‘ stehen und Gott um seinen Segen bitten, dann bekennen wir uns neu zu unserem Gott, der ja sagt: Ich denke Gedanken des Friedens und nicht des Verderbens. Wir lassen uns dabei auf ihn ein, indem wir selber für Frieden sorgen: in der Familie, am Arbeitsplatz, in unserer Gemeinde und in der Kirche.“ Mit diesen Worten segnete Pfarrer Markus Krell den Kranz, den 1. Vorstand Reinhard Mitterbauer vom Soldaten- und Kriegerverein zusammen mit 2. Bürgermeister Josef Scholler vor dem Kriegerdenkmal niederlegten zu Ehren aller gefallenen, verstorbenen und vermissten Kameraden und auch der Soldaten der Bundeswehr, die in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben oder ihre Gesundheit verloren. Bald keine Zeitzeugen mehr von Krieg und Vertreibung „Am Pfingstmontag vor 143 Jahren wurde der Soldaten- und Kriegerverein Röhrnbach gegründet und wir wollen heute nicht nur diesen Geburtstag feiern, sondern zugleich die Erinnerung wach halten und weitergeben. Wenn auch 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges fast keine Zeitzeugen von Krieg und Vertreibung mehr da sind, so ist es unsere Aufgabe, der nachrückenden Generation die Erinnerung an das Geschehene wach zu halten und weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass sich solches Unrecht nicht wiederholt. Freiheit und Frie-

den sind mit aller Kraft zu verteidigen und deshalb werden die Soldaten- und Kriegervereine immer wichtiger!“ Mit diesen mahnenden Worten begrüßte 1. Vorstand Reinhard Mitterbauer seine Kameraden, Fahnenmutter Margit Irlesberger, die Gottesdienstbesucher, die Vertreter der Patenvereine aus Kumreut und Denkhof sowie „Spieß“ Xaver Ned von der Patenkompanie vor dem Kriegerdenkmal. Böllerschütze Willi Friedl schoss Salut zu Ehren der Opfer und gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege und die Blaskapelle Fürsteneck gestaltete musikalisch den anschließenden Gottesdienst zu deren Ehren in der Pfarrkirche St. Michael. Dank und Anerkennung Nach dem feierlichen Gottesdienst fanden sich die Veteranen zur Versammlung im Vereinslokal Posthotel Dafinger ein und 1. Vorstand Reinhard Mitterbauer begrüßte besonders den Kreisvorsitzenden Franz Rothkopf und bedankte sich bei den beiden Soldaten der Patenkompanie für die Mahnwache am Kriegerdenkmal. Außerdem sagte er Vergelt’s Gott der Blaskapelle Fürsteneck und Pfarrer Markus Krell für die würdige Gestaltung des Gottesdienstes. 2. Bürgermeister Josef Scholler überbrachte die Grüße des Marktrates und dankte dem SKV für die Ehrung der gefallenen Kameraden. „Der Jahrtag und der Volkstrauertag sind sehr wichtige Veranstaltungen, da regional darauf hingewiesen wird, dass Frieden nicht selbstverständlich ist und dass man daran immer arbeiten muss. Die gelungene Renovierung des Kriegerdenkmals ist auch aufgrund der großen Unterstützung durch den SKV möglich ge-

„Sollte das Kriegerdenkmal nicht besser Friedensdenkmal heißen?“, fragte Pfarrer Markus Krell

wesen und hierfür bedanke ich mich ebenfalls im Namen der Marktgemeinde“, so 2. Bürgermeister Josef Scholler in seinem Grußwort. Kreisvorsitzender Franz Rothkopf bedankte sich bei Reinhard Mitterbauer für dessen Engagement als stellvertretender Kreis- und Bezirksvorsitzender. Eindringlich bat er darum, die Reservistenarbeit nicht nur auf Umzüge und Grillfeste zu beschränken, sondern diese massiv voranzutreiben und auch Wettkämpfe sowie andere Betätigungsfelder zu finden. „Der Nachwuchs will etwas geboten bekommen, deshalb wird die Arbeit der Reservistenführer auch immer schwieriger. Harsche Worte fand Rothkopf auch über die derzeitige Situation bezüglich der Ausrüstung der Bundeswehr.

SKV-Vorsitzender Reinhard Mitterbauer mit den Geehrten. treue Kameraden 4/2015

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Niederbayern Reinhard Mitterbauer informierte über den bevorstehenden Vereinsausflug nach Krumau und den Moldaustausee, die Vorsitzenden der Patenvereine Denkhof und Kumreut, Franz Eibl und Hans Drexler freuten sich über das kameradschaftliche Verhältnis der Vereine untereinander und sicherten ihre Teilnahme an der Segnung des Kriegerdenkmals zu. Zahlreiche Auszeichnungen standen als letzter Tagesordnungspunkt auf dem Programm (s. Info-Kasten). Text/Fotos: Elisabeth Lorenz

Für langjährige Vereinszugehörigkeit wurden ausgezeichnet: Alfons Fisch, Alfred Dropalla, Herebrt Krenn, Helmut Denk, Max Strahberger (50 Jahre); Jürgen Metz, Ludwig König, Herbert Seibold, Erhard Dumps, Johann Haberl, Hermann Putz, Reinhard Mitterbauer, Ernst Schönwälder, Reinhard Lorenz, Johann Rinagel (40); Josef Mandl, Alfons Wallner, Wilfried Hudler, Reinhard Winkler, Johann Brandl, Xaver Lichtenauer, Gerald Irlesberger, Hermann Greß, Karl Freund, Andreas Fuchs, Max Krenn, Helmut Bauer, Fritz Traxinger und Josef Lorenz (25); Daniel Meier, Max Schröger, Reinhold Philipp, Georg Fiedler, Josef Ritzinger, Hans Smitka und Ludwig Freund (15).

SKV Röhrnbach

Wenn aus einem Kriegerdenkmal ein Friedensdenkmal wird Röhrnbach – Mit einem feierlichen Festakt wurde die Restaurierung des Kriegerdenkmals bei der Pfarrkirche St. Michael in Röhrnbach nun endgültig abgeschlossen und Pfarrer Markus Krell segnete es im Beisein vieler Ehrengäste und Vereine. Angeführt von der Marktkapelle unter Leitung von Simon Weber zog der Soldaten- und Kriegerverein Röhrnbach mit den Patenvereinen aus Kumreut und Denkhof sowie Oberstabsfeldwebel Xaver Ned als Vertreter der Patenkompanie, den Feuerwehren der Marktgemeinde, Bürgermeister Josef Gutsmiedl mit seinen Markträten, dem Schützenverein Außernbrünst, den Bergdrimbslern sowie dem KDFB vom Volksfestplatz durch den Marktplatz zum Kriegerdenkmal, wo die Gottesdienstbesucher den Festzug empfingen. „Es ist eine Tatsache, dass die Geschichte der Menschheit mit Blut und Tränen geschrieben ist. Leid und Krankheit, Morde und Kriege stehen auf der Tagesordnung der Geschichte. Wir schauen heute zurück auf die letzten Kriege und gedenken der Toten. Der zweite Weltkrieg forderte 60 Millionen Menschen. Müssen Hass und Krieg auch in Zukunft sein? Man spricht viel von Friedensforschung. Das ist ein notwendiges und gutes Unternehmen, aber kann der Friede ‚gemacht‘ und für immer gesichert werden? ‚Gott allein ist der Friede!‘ So sagt der große Friedensheilige Bruder Klaus von der Flüe. Bei Gott ist Friede und von Gott muss der Friede auch errungen und erbetet werden“ mahnte Pfarrer Markus in seinem Segensgebet.

Architekten A. Bachmann errichtet wurde. Nach Überprüfung von Fachleuten war aber nun eine grundlegende Sanierung erforderlich und so nahm das Bauamt des Marktes Röhrnbach mit entsprechenden

Firmen und dem Denkmalamt diesbezüglich Kontakt auf. Die Firma Hötzendorfer aus Tittling wurde mit der Sanierung beauftragt und die Firma Mitterbauer errichtete während dessen eine neue Bodenplatte. Im Spätsommer 2014 konnte das Denkmal neu aufgebaut werden, wobei auch drei neue Kalkstein-

Bewegte Denkmalsgeschichte Bürgermeister Josef Gutsmiedl ließ in seiner Ansprache nochmals die bewegte Geschichte des am 15. Juni 1924 eingeweihten Denkmals Revue passieren und stellte heraus, welch große Energieleistung vor allem auch finanzieller Art seinerzeit erforderlich war, um diese Gedenkstätte zu schaffen, die nach Plänen des Münchner

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Immer wieder ein prächtiges Bild: Der Kirchenzug durch die Gemeinde.


Niederbayern Schriften aufbereitet. Auch Gedenktafeln der gefallenen und vermissten Soldaten der Patengemeinde Kaltenbach wurden restauriert. Und abschließend hat die Firma Wallner jetzt das Umfeld neu gestaltet. Den Spendern sei Dank „Wir freuen uns, dass die Bevölkerung großen Anteil an der Renovierung nahm und der Soldaten- und KriegerverPfarrer Markus Krell segnet das Röhrnbacher Friedensdenkmal. ein Röhrnbach war stets zur Stelle, wenn tatkräfplatten mit insgesamt 2.800 Schriftzeichen tige Unterstützung gebraucht wurde. Desgeschaffen wurden. Mit dem Steinbildhau- halb danke ich diesem Verein mit Vorstand ermeister Günter Altmann hatte man einen Reinhard Mitterbauer an der Spitze und Hauptmann Herbert Moosbauer für die Fachmann an der Hand, der das Denkmal großzügige Spende von 6.000 Euro und für wieder in seiner jetzigen Form herrichtete. Zwischenzeitlich wurden auch eigene Ge- die geleisteten Hand- und Spanndienste. Ferner gilt mein Dank auch einigen privaten denktafeln an der Wand von der Firma Berlinger aus Waldkirchen erneuert und die Spendern und vor allem danke ich der Pa-

tengemeinde Kaltenbach mit Ortsausschussvorsitzendem Josef Pösl, die ebenfalls eine Spende von 3.000 Euro zur Sanierung beisteuerte und zudem für die Gedenktafeln nochmals 4.000 Euro bezahlte. Fast 40.000 Euro wurden insgesamt für die Gesamtsanierung ausgegeben und dank der genannten Unterstützungen konnte der finanzielle Rahmen in etwa eingehalten werden. Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich beim Kulturvereinsvorsitzenden Hans Krottenthaler bedanken, der die Geschichte des Denkmals umfangreich aufgearbeitet hat und bereits im letzten Jahr in der Presse dargestellt wurde. So hoffe und wünsche ich, dass dieses Denkmal an diesem besonderen Platz auch künftig ein Mahnmal des Friedens bleibt“ schloss Bürgermeister Josef Gutsmiedl seine Ansprache. Dem Dank und Wunsch schloss sich 1. Vorstand Reinhard Mitterbauer vom SKV Röhrnbach ebenfalls an und er lud alle Teilnehmer des Festzuges noch zu einer Maß Bier in das Johannifest ein. Text/Fotos: Elisabeth Lorenz

SRK Thyrnau

Fritz Blöchl feierte 90. Geburtstag Thyrnau/Hundsdorf – Die Jugendzeit nahm ihm der grausame Krieg, dafür ist ihm nun ein hohes Alter beschert: Fritz Blöchl aus Gastering bei Thyrnau konnte bei guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag im Kreise seiner großen Familie feiern. Der Saal im Gasthaus Koller in Hundsdorf war voll, als er jetzt im Rahmen einer kleinen Feier seinen 90. Geburtstag feierte. Schließlich gratulierten ihm nicht nur seine vier Kinder, 15 Enkel und die 13 Urenkel mit den Angehörigen, sondern auch Vereinsvertreter sowie Bürgermeister Alexander Sagberger. Fritz Blöchl gehört zu den wenigen noch lebenden Mitgliedern des damaligen Krieger- und Soldatenvereins Thyrnau, die den Verein im September 1951 wieder neu gründeten. Noch heute besucht er gerne Veranstaltungen der SRK Thyrnau. 1. Vorstand Max Meindl und Ehrenhauptmann Rupert Schauer von der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Thyrnau gratulierten herzlich und wünschten ihm weiterhin viel Gesundheit und Zufriedenheit. Sie bedankten sich auch für die langjährige Treue zur SRK Thyrnau und überreichten ihm einen Geschenkgutschein. Als erstes von vier Kindern wurde der Jubilar auf dem elterlichen Bauernhof in Gastering geboren. In Thyrnau besuchte er die Schule und nach dem Schulbesuch musste er zunächst auf dem elterlichen Hof fest

mit anpacken. Schon als 17-jähriger Bursche wurde Blöchl im Januar 1943 zum Arbeitsdienst und anschließend zum Kriegsdienst eingezogen. Mazedonien, Bulgarien, Albanien und schließlich die Ostfront in der Ukraine waren die Stationen im harten Kriegsdienst des jungen Mannes, der

V. l.: Max Meindl, Fritz Blöchl, Rupert Schauer

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Niederbayern für ihn schließlich beim Rückzug durch die Slowakei in russischer Kriegsgefangenschaft endete. Die harte Arbeit in einem polnischen Kohlebergbau 200 Meter unter Tage war für den schmächtigen jungen Mann viereinhalb Jahre lang das brutale Los der Gefangenschaft. Am 13. Dezember 1949 konnten ihn seine Eltern völlig ausgemergelt als einen der letzten Spätheimkeh-

rer auf dem elterlichen Hof in Gastering wieder in die Arme nehmen. Dort arbeitete er dann auch sofort wieder fleißig mit und im Winter bereitete sich mit dem Besuch der Landwirtschaftsschule auf die Hofübernahme vor, den ihm seine Mutter im Jahre 1957 übergab. Sein Vater war bereits 1951 gestorben. Im gleichen Jahr heiratete er seine Frau Magdalena, die ihm vier Kinder

SKV Waldkirchen

Friedensmaiandacht im Zeichen für den Weltfrieden

Kaplan Dominik Flür sprach über das globale Flüchtlingsproblem. Der Bundeswehr attestierte er, diese trage – weitab von der Heimat – zur Völkerverständigung bei. Waldkirchen – Auch in diesem Jahr hatte der Soldaten- und Kriegerverein (SKV) Waldkirchen wieder zur traditionellen Friedensmaiandacht an der Ölbergkapelle hinter dem BayerwaldDom „Peter und Paul“ in Waldkirchen eingeladen. Die Tradition scheint ihre Früchte zu tragen, denn mittlerweile ist nicht nur der SKV Waldkirchen mit seinen Mitgliedern und treuen Pfarrangehörigen vertreten, sondern auch die Reservisten-Kameradschaften aus Böhmzwiesel, Hintereben und Karlsbach nahmen mit ihren Kameradinnen, Kameraden und Fahnenmüttern teil. Wie jedes Jahr begleitete die Blaskapelle Karlsbach musikalisch den Aufmarsch und Ablauf. Die Zeremonie wurde geleitet von Kaplan Dominik Flür, dem Seelsorger der Pfarrkirche, der über das globale Flüchtlingsproblem sprach. Wichtig, so der Ka-

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schenkte. 1985 übergab Blöchl seinem Sohn Fritz den Hof. Ein schwerer Schlag war für Fritz Blöchl der Tod seiner Frau im Januar 2003. Text: Franz Stangl und Max Schwarz Foto: Franz Stangl

plan, sei das Miteinander und nicht das Gegeneinander. Die Bundeswehr mit ihren positiven Aktionen weit von der Heimat trage zur Völkerverständigung bei. Der ehemalige langjährige 1. Vorsitzende des SKV Waldkirchen, Hans Madl, erinnerte in seiner Rede vor der Ölbergkapelle – sie wurde am 26. April 1945 unter amerikanischem Fliegerbeschuss stark in Mitleidenschaft gezogen – an deren Geschichte und langjährige Tradition. Seit 1992 gibt es nun schon die jährliche Friedensmaiandacht, die vom damaligen Waldkirchener Bürgermeister Rudolf Hettl und dem erst kürzlich zu Grabe getragenen Ehrenvorsitzenden und Weltkriegsveteran Walter Heß ins Leben gerufen wurde. Mit Ihrer Fürbitte bekam Maria Mück ihre verdiente Aufmerksamkeit und Vorstandsmitglied Richard Weiß folgte mit seiner Lesung. Der Vorsitzende des SKV Waldkirchen, Franz Barth, beendete seine Ansprache mit den Worten: „Das Ziel aller Menschen – nicht nur der Bundeswehr – muss sein, einen dauerhaften Weltfrieden zu erringen und den auf Ewigkeit zu bewahren.“ Text/Fotos: S. Wolf

Über wachsenden Zuspruch darf sich der SKV Waldkirchen bei seiner alljährlichen Friedensmaiandacht freuen. Angeführt von der Blaskapelle Karlsbach bewegte sich der Zug durch den Ort.


Oberpfalz RK Freihung

US-Garnison Grafenwöhr stellte erstmals Partnerschaft-Maibaum auf Grafenwöhr/Freihung – Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte, in der die USArmee den Truppenübungsplatz verwaltet, hat die US-Garnison „Bavaria“ zusammen mit den Partnerschaftsgemeinden im Hauptlager „Tower Barracks“ auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr einen Maibaum aufgestellt. Zu dieser Zeremonie, die am 4. Mai stattfand, hatte Garnisonskommandeur, Oberst Mark A. Colbrook, die Bürgermeister aller Partnerschaftsgemeinden der auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr stationierten US-Verbände und -Einheiten eingeladen. Der etwa 20 Meter hohe, nagelneue Maibaum wurde unter der Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Grafenwöhr und von Soldaten der 18. Militärpolizeibrigade mit herkömmlichen Schwalben aus Holz gemeinsam aufgestellt. Nachdem der Maibaum in die Höhe ragte, wurden die Partnerschaftsschilder aller US-Einheiten und deren Partnerschaftskommunen am Baum angeschraubt. Der Freihunger Bürgermeister Norbert Bücherl nahm mit dem US-Beauftragten der örtlichen Reservistenkameradschaft (RK), Stabsfeldwebel d. R. Gerhard Lindthaler zusammen mit Vorstandsmitglied Feldwebel d. R. Gerhard Grünbauer, auf Einladung von Oberst Colbrook an der Aufstellungszeremonie teil. Text: Franz Zeilmann (US-Pressesprecher), Foto: Susanne Bartsch (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit US-Army)

Das Bild zeigt die Freihunger Abordnung um Bürgermeister Norbert Bücherl (2. v. l.), Stabsfeldwebel d. R. Gerhard Lindthaler (l.) sowie Feldwebel d. R. Gerhard Grünbauer (r.) mit der stellvertretenden Garnisonskommandeurin Kathy Aydt (Mitte), die mittlerweile seit über drei Jahren in Freihung wohnt, und Oberst Mark Colbrook (2. v. r.) mit dem Partnerschaftsschild, dass das Wappen der 18. Combat Sustainment Support Battallion (kurz: CSSB) und des Marktes Freihung zeigt.

Jura KV Parsberg

Dank und Gebet für Geschenk des Friedens 28. Wallfahrt des Jura-Kreisverbandes zur Maria-Hilf-Kirche Hemau/Beratzhausen – Im Volksmund heißt es traditionell seit 1959 „Kriegerwallfahrt“, wenn im Mai die Kameraden der Soldaten-, Reservisten- und Kriegervereine des Jura-Kreisverbandes Parsberg im Bayerischen Soldatenbund (BSB) zur Wallfahrtskirche hoch über dem Markt Beratzhausen zur Muttergottes pilgern, um für ihre Anliegen und vor allem für den Frieden zu beten und zu danken. Der Jura-Kreisvorsitzende Richard Preis, Bürgermeister Konrad Meier und Pfarrer Georg Dunst betonten verstärkt den Aspekt des Friedens. Zunächst aber war Treffpunkt beim Kriegerdenkmal vor der Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ in Beratzhausen. Die Vereine aus Hemau und Hohenschambach starteten beim „Kriegerkreuz“ in Hemau und trafen betend nach eineinhalbstündigem Fußmarsch ein. Die übrigen Gruppen der insgesamt 19 Ortskameradschaften waren per Auto angereist.

Hemauer und Hohenschambacher Wallfahrer vor dem Kriegerkreuz. treue Kameraden 4/2015

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Oberpfalz

Jura KV-Vorsitzender spricht am Ehrenmal vor der Pfarrkirche. Frieden nicht zum Nulltarif Auf die inzwischen 56-jährige Tradition dieser Wallfahrt, die seit 1959 alle zwei Jahre stattfindet und bereits ein Jahr nach der Gründung des Jura-Kreisverbandes aus der Taufe gehoben wurde, verwies Kreisvorsitzender und stellvertretender Bezirksvorsitzender Richard Preis in seiner Begrüßung und brachte damit die Bedeutung des tradtionsreichen Pilgermarsches zum Ausdruck. Tradition, so Preis, ist das Eine, Frieden sei etwas anderes. Diesen gibt es nicht zum Nulltarif, er sei kein Selbstläufer und nicht selbstverständlich. Frieden muss erbetet, erarbeitet und gelebt werden, meinte Preis und dankte den Kameradschaften für ihr Engagement des Betens und Arbeitens für den Frieden, in den Herzen, in den Familien und unter den Völkern. Auf eine beispiellose Epoche mit 70 Jahren Frieden in Europa, aber auch auf die immer weniger werdende Zeitzeugen wie die anwesenden Kriegsteilnehmer Fritz Heß und Georg Schwendner, verwies Bürgermeister Meier in seinem Grußwort zu dieser nun 28. Wallfahrt zur Maria-Hilf-Kirche.

Pilgermarsch zur Wallfahrtskirche Maria-Hilf.

Der örtlichen Soldaten- und Kriegerkameradschaft und dem Jura-Kreisverband dankte er für die Ausrichtung der traditionsbewussten Wallfahrt, die vor dem Kriegerdenkmal mit dem Gedenken an alle Toten, Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege begann. Während Preis den Kranz niederlegte, erklang das „Lied vom guten Kameraden“, intoniert durch Trompeter Herbert Ehrl und begleitet von Böllerschüssen der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Oberpfraundorf. SRK Oberpfraundorf trug Marienfigur Mit den Ministranten, Vorbeter Andreas Niebler und Dekan Georg Dunst an der Spitze, sowie dem zweiten Kreisvorsitzenden Wolfgang Fröhler, der die neue Wallfahrtskerze trug, zogen rund 200 Gläubige per Prozession und Gebet durch den Markt Beratzhausen Richtung Maria-HilfBerg. Die Marienfigur trugen die Kameraden der SRK Oberpfraundorf, im Anschluss folgten die Kreisstandarte und 14 Ortskameradschaften mit ihren Fahnenabordnungen.

Nach dem Eingangslied segnete Dekan Dunst die neue Wallfahrtskerze. In seiner Predigt erinnerte der Geistliche an die Bemühungen des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer um die Heimkehr der letzten Kriegsgefangenen aus der früheren Sowjetunion vor 60 Jahren. Die Lesung übernahm der Ehrenvorsitzende des Jura-Kreisverbandes, Lothar Eisenreich. Der Friede sei ein kostbares Gut, für das wir Gott immer wieder danken müssen, betonte der Pfarrer. Den Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaften dankte der Geistliche für den Pilgermarsch mit dem sie „für den Erhalt des Lebens im Krieg“ ebenso eintreten wie für das „unglaublich große Geschenk des Friedens“ seit 70 Jahren. Diese Wallfahrt rüttelt uns auf, für den Frieden dankbar zu sein, verdeutlichte der Seelsorger und wünschte, dass diese Wallfahrtstradition noch lange fortbestehen möge. Mit den Dankesworten des Jura-Kreisvorsitzenden zum Schluss des Gottesdienstes, den der Männergesangverein „Liederkranz“ Beratzhausen unter der Leitung von Heinz-Peter Beilner umrahmte, endete die Wallfahrt. Text/Fotos: Alfons Kollmer

SKV Kirchenlaibach

Seit 70 Jahren im Verein Josef Bayer zum 97. Geburtstag ausgezeichnet Kirchenlaibach/Kodlitz – Rüstig und tatkräftig, vital, aufgeschlossen und vielseitig interessiert ist Josef Bayer (Bildmitte) aus Kodlitz, Gemeinde Speichersdorf, nach wie vor. Als ältester männlicher Gemeindebürger konnte er am 11. Juni, seinen 97. Geburtstag feiern. Der Landwirt ist ältestes Mitglied und letzter Kriegsteilnehmer des zweiten Weltkriegs des Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Kirchenlaibach. Die Kriegserlebnisse begleiten und bewegen ihn nach wie vor, wie seine detaillierten Erzählungen beweisen. Bayer trat 1953 in den Verein ein und wurde anlässlich seines 97. Geburtstages unter Anrechnung von Kriegsdienst- und Kriegsgefangenschaftszeiten für seine 70-jährige Zugehörigkeit zum Verein mit der Treuenadel des BSB ausgezeichnet. Kreisvorsitzender Thomas Semba (l.) und Vorsitzender Marcus Koeppel waren eigens nach Kodlitz gekommen, um dem Jubilar die Glückwünsche des Orts,- Kreis- und BSB-Landesverbandes und die Auszeichnung zu überbringen. 2012 hatte Joseph Bayer bereits die Ehrenurkunde des BSB für Kriegsteilnehmer erhalten. Der gebürtige Hieser-Bauer, Kodlitz 1, war von 1952 bis 1956 Gemeinderat in der ehemals selbstständigen Gemeinde Plössen. Über 25 Jahre hinweg übte er das Amt des Feldgeschworenen aus. Joseph Bayer ist auch Initiator und Miterbauer der Kodlitzer Kapelle, deren Fundament er mit der Hand ausgeschaufelt und gelegt hat. Er ist zudem ältestes Mitglied der Feuerwehr Plössen. Text/Bild: Hübner (ham)

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treue Kameraden 4/2015


Oberpfalz KV Kemnath

Rückblick auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr Waldeck – Zu Kreisversammlung des BSB-Kreisverbandes Kemnath begrüßte der Vorsitzende Thomas Semba die Vertreter der Kameradschaften. Besondere Grüße galten dem stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Alfons Betzl, dem 2. Bürgermeister Hermann Schraml (Kemnath), dem Ehrenkreisvorsitzenden Hans Bäte, besonders aber dem Vorsitzenden der gastgebenden Kameradschaft, Karl Reger. Reger bedankte sich beim Kreisvorstand, dass sie Waldeck als Austragungsort gewählt hatte. Bevor man in die Tagesordnung eintrat, rief Semba die Anwesenden zum Totengedenken auf. Er erinnerte dabei an die Gefallenen beider Weltkriege, die Opfer der Gewaltherrschaft, des Bombenterrors, der Opfern von Flucht und Vertreibung und an alle Verfolgten in der heutigen Zeit. Besonders gedachte er der gefallenen Soldaten der Bundeswehr, die in jüngsten Einsätzen ihr Leben für das Vaterland lassen mussten. Namentlich nannte er die Verstorbenen des vergangenen Jahres aus den Kameradschaften des Kreisverbandes. Die Totenehrung schloss mit dem „Lied vom guten Kameraden“, das von Markus Müller sehr ergreifend auf der Trompete intoniert wurde. Volles Programm Semba führte aus, dass er 54 Mal für den Kreisverband im Einsatz war. Dabei hat er die Jahreshauptversammlungen und runden Gründungsfeste seiner Kameradschaften besucht. An Veranstaltungen des Kreisverbandes standen die Meisterschaften im Crosslauf in Ahornberg und die Kreismeisterschaften im KK-Schießen in Kastl an. Semba besuchte ebenfalls die Bezirksversammlung des BSB Oberpfalz in Neustadt/WN, nahm am Bezirksreservistenwettkampf Oberpfalözi Waffenbrunn als Funktioner teil und zeigte beim 10. Kirchenlaibacher Crosslauf sowie der Jahreshauptversammlung der Bezirks-, Kreis- und Vereinsschießwarte in Michelau Flagge. Auch nahm er an verschiedenen DVaG (Dienstliche Veranstaltungen) in der Ostmark-Kaserne in Weiden teil. Er freute sich darüber, im vergangenen Jahr eine stattliche Anzahl an BSB-Auszeichnungen verliehen zu haben. Im Einzelnen waren das sechs Ehrenkreuze, 14 Verdienstkreuze II.Klasse und 15 I. Klasse, 23 Große Verdienstkreuze am Bande und einmal in Gold. Das Großkreuz am Bande habe er einmal, Reservistenverdienstkreuz in Bronze zwei Mal und in Gold einmal verleihen können, einmal die Verdienstnadel mit goldenem Eichenkranz und drei Mal den Verdienstorden für Frauen in Silber. Bei der Landesversammlung des BSB

V. l.: (halb verdeckt) Karl Reger, 2. Bürgermeister Hermann Schraml, Andreas Reger, Sebastian Herchenbach, Kreisvorsitzender Thomas Semba, Marcus Köppel, Alois Melzner und Alfons Betzl.

wurde Semba zum Landesrevisor, Sebastian Herchenbach zu seinem Stellvertreter und Marcus Köppel zum Ersatzmitglied des Schiedsgerichts gewählt. Bei der Sonderausstellung des HAK „Vom Säbel bis zum Pallash – Blankwaffen aus drei Jahrhunderten“ in Kemnath war er ebenso vertreten. Besonderen Wert legte Semba auf den Besuch der Jahreshauptversammlungen seiner Kameradschaft. Einen besonderen Dank richtete er an seinen Stellvertreter Sebastian Herchenbach, der ihn wegen Terminüberschneidungen des Öfteren vertreten musste. Dieser informierte darüber, dass der Kreisverband nun auch in den modernen Medien wie Internet und Facebook vertreten sei. Die Homepage existiert bereits und ist weiter im Aufbau. Zu erreichen ist der Kreisverband schon jetzt unter www.kv-kem.de. Herchenbach bat die Ortskameradschaften, ihn mit Beiträgen zu versorgen, damit dieses Medium interessant und lesenswert werde. Er wies darauf hin, dass der nächste Orientierungsmarsch von den SRK Neusorg und Brand ausgerichtet wird. Es werden dabei keine extremen sportlichen Leistungen gefordert, so dass eigentlich jeder mitmachen kann. Kleine militärische Einlagen sind zwar enthalten, aber überfordert werde dabei niemand. Der Marsch wird im ersten Quartal 2016 stattfinden. Schwerpunkt Nachwuchsgewinnung Der 2. Bürgermeister Schraml überbrachte die Grüße der Stadt und des Bürgermeisters. Soldaten- und Reservistenkameradschaften, so Schraml, vollbringen im öffentlichen Leben eine große Leistung. Dies gelte nicht nur für die vier Kameradschaften im Stadtgebiet, sondern für alle im Kreisverband. Besonders erwähnte er, dass

man sehr stark an der Nachwuchsgewinnung arbeiten müsse. Besonders hob er den Einsatz des Kreisvorsitzenden Thomas Semba hervor, der ganz uneigennützig über 50 Termine im vergangenen Jahr absolviert habe. Das verdiene Respekt und Anerkennung. Als Besonderheit nannte er, dass der Kreisverband Kemnath die Gebietsreform 1972 sehr gut überstanden habe. Ihm gehören nach wie vor Kameradschaften aus der Oberpfalz und Oberfranken an. Den vier Kameradschaften im Stadtgebiet sagte er die Unterstützung im Rahmen des Möglichen zu und wünschte dem gesamten Kreisverband viel Erfolg auch in den künftigen Jahren. Alois Melzner gab einen zufriedenstellenden Kassenbericht ab. Eberhard Besold, der zusammen mit Alois Schönfelder Kasse und Belege überprüft hatte, bescheinigte dem Kassier eine einwandfreie und saubere Beleg- und Kassenführung. Kassier und Vorstand konnten somit entlastet werden. Jürgen Braun, Hauptmann der Bundeswehr, Vorstandsmitglied der KSK Waldeck und Vorsitzender des SRK Erbendorf, bat alle Kameradschaften, die Nachwuchswerbung intensiv zu betreiben. Mit der Abschaffung der Wehrpflicht, sei in diesem Bereich ein wichtiges Standbein weggebrochen. Dieser Umstand mache auch die Nachteile deutlich, die sich für die Soldaten der Bundeswehr ergeben. Es sei daher besonders wichtig, dass man auch Nichtgediente die hinter der Sache stehen, als Mitglieder in den Kameradschaften gewinne. Wichtig sei auch der Zusammenhalt unter den Kameradschaften, wie er sich in den letzten Jahren zwischen Waldeck, Erbendorf und Kemnath entwickelt habe. Dem Kreisverband mit seinem rührigen Vorsitzenden sprach er ein Lob für die hervorratreue Kameraden 4/2015

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Oberpfalz gende Arbeit aus. In seinem Ausblick wies der Kreisvorsitzende auf diverse Jubiläen und die Kreismeisterschaften (Hans-Stahl-Gedächtnisschießen) im Herbst hin. Zum Schluss bedankte sich Semba bei Alfons Betzl und Karl Reger für die Ausrichtung des Kreisversammlung, seinem Stellvertreter Sebastian Herchenbach und der gesamten Kreisvorstandschaft für die gute Zusammen- und Mitarbeit. Dank galt auch seinem Vorgänger und Ehrenkreisvorsitzenden Hans Bäte, der ihn hervorragend in das Amt eingeführt habe und der zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde sowie den Vorsitzenden der Kameradschaften, mit denen er offen und ehrlich zusammen gearbeitet habe. Mit der gemeinsam gesungenen Nationalhymne und dem Lied der Bayern ging die Versammlung zu Ende. Text/Foto: Hans Lukas

Kreisverband bestätigt die Vorstandschaft Waldeck – Bei der Jahreshauptversammlung des BSB-Kreisverbandes (KV) Kemnath wurde Thomas Semba in seinem Amt als 1. Vorsitzender bestätigt. Das Besondere an diesem Kreisverband ist, dass ihm bezirksübergreifend Kameradschaften aus den ehemaligen Landkreisen Kemnath und Bayreuth angehören. Der Stellvertretende Bezirksvorsitzende Alfons Betzl aus Schwarzenbach verpflichtete die neue Vorstandschaft des Kreisverbandes auf die Ziele und Aufgaben des BSB. In seinem Grußwort überbrachte er die Grüße des BSB-Bezirksvorsitzenden

Vorstand des KV Kemnath Thomas Semba (Kreisvorsitzender), Sebastian Herchenbach (Stellvertretender Kreisvorsitzender), Alois Melzner (Kassier), Marcus Köppel (Schriftführer), Gernot Hammon (Reservistenreferent), Norbert Kausler und Reinhard Bauer (Beisitzer), Alois Schönfelder und Eberhard Besold (Kassenprüfer), Thomas Semba (Kreisschießwart).

Horst Embacher, der besonders die sehr gute Zusammenarbeit des Kreisverbandes Kemnath mit seinem Vorsitzenden Thomas Semba hervorhob. Einen besonderen Dank richtete er an die Kameradschaften für die Durchführung der Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Sie erbrachte im vergangenen Jahr auf Bezirksebene den stolzen Betrag von 370.000 Euro. Die Kameradschaften leisten nicht nur auf diesem Gebiet eine hervorragende Arbeit, sondern sind auch ein fester Bestandteil im öffentlichen Leben in ihren Gemeinden und Orten. Die Neuwahlen bestätigten Thomas Semba in seinem Amt (s. Info-Kasten). Semba übernahm auch kommissarisch die Aufgaben des Kreisschießwarts, da niemand für dafür kandidierte. Er bedankte sich namens aller Gewählten für das entgegengebrachte Vertrauen und wünschte sich für die nächsten Jahre die Fortsetzung der vertrauensvollen und offenen Zusammenarbeit aller Vereine des Kreisverbandes. Text/Fotos: Hans Lukas

KSRK Mantel

Restaurierte Traditionsfahne von 1881 nachgesegnet Mantel – In einem ökumenischen Feldgottesdienst auf dem Areal vor dem Kriegerdenkmal wurde die 134 Jahre alte, renovierte Traditionsfahne der Krieger-, Soldaten- und Reservistenkameradschaft (KSRK) Mantel durch die Militärseelsorger aus dem Standort Weiden, Pfarrerin Kim Kießling und Pater Alexander Prosche, sowie dem Ortsgeistlichen, Pfarrer Armin Spießl, nachgesegnet. Die örtlichen Vereine, BSB-Kameradschaften aus dem Kreis Neustadt/ WN und der Patenverein, die Krieger- und Reservistenkameradschaft aus Kohlberg, würdigten mit ihren Fahnenabordnungen die vom Vorsitzenden Reinhold Deglmann und seinem Team bestens vorbereitete Feier. Durch die vollzählige Anwesenheit der politischen Mandatsträger der Marktgemeinde kam der Feier ein hoher Stellenwert zu und der passende Rahmen zu. Vor dem eigens angefertigten vier Meter hohen Birkenkreuz und dem reich geschmückten Altar mahnte Pfarrerin Kießling mit dem Psalm aus der Bibel „Herr, lehre uns zu bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“, dass der heutige Mensch dazu neigt, leichtfertig mit seinem Leben umzugehen und Gefahr läuft, wichtige Werte des gemeinschaftlichen Zusammenlebens aus den Augen zu verlieren. Beide Geistlichen gestalteten auf eindrucksvolle Weise im Wechsel den weiteren Wortgottesdienst. Anschließend führte Pater Prosche mit geweihtem Wasser die Nachsegnung der Traditionsfahne durch, die durch die Fahnenabordnungen festlich umrahmt wurde. Historisch und ideell wertvoll

V. l.: Reinhard Bauer, Alfons Betzl, Alois Schönfelder, Marcus Köppel, Thomas Semba; v. r.: Eberhard Besold, Sebastian Herchenbach und Alois Melzner.

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treue Kameraden 4/2015

Der BSB-Bezirksvorsitzende Oberpfalz, Horst Embacher, lobte die gut funktionierende KSRK im Markt Mantel und verwies auf den großen historischen und ideellen Wert der Fahne, zu deren Restaurierung der BSB einen nicht unerheblichen Zuschuss gewährte. Zudem überbrachte er Grüße des BSB-Präsidenten Oberst a.D. Richard Drexl, der aus terminlichen Gründen nicht persönlich an der Fahnennachsegnung teilnehmen konnte. Es wurde betont, dass die KSRK Mantel mit ihrem Wirken und Einsatz einen großen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in der Marktgemeinde Mantel und der Kriegsgräberfürsorge beiträgt. Ein Traditionsgut wie die Fahne von 1881 stellt einen unschätzbaren Wert dar, sie dient der Mahnung und Erinnerung zugleich. Die stete Mahnung an Tod und Gewalt, an Krieg und Vertreibung soll dazu beitragen, dass nicht immer wieder alles


Oberpfalz von vorne beginnt. Wer sonst hat sich diese Aufgabe mit Nachdruck auf die Fahne geschrieben? Erhaltung von Kulturgut geht jeden etwas an, stellte Embacher mit Nachdruck fest. Gegen die Gleichgültigkeit Vorsitzender Reinhold Deglmann rüttelte wach mit den Worten: „Wir leben nicht auf einer Insel der Glückseligen. Leid, Terror, Kriege und Gewalt sehen und erleben wir täglich in den Medien und müssen wohl oder übel zugeben, dass auch wir davon getroffen werden können.“ Er bemängelte, dass sich eine allgemeine Gleichgültigkeit in das Gedankengut der Menschen einschleicht. Berichte von Augenzeugen über das Vorgehen der Dschihadisten oder der Terrormiliz im Nahen Osten werden verharmlost oder geraten schlichtweg in Vergessenheit. Die Grundhaltung „Was geht das mich an?“ ist heutzutage viel zu oft anzutreffen und verweist auf die politische Gleichgültigkeit vieler Bürger. Wir müssen uns alle unserer Mitverantwortung am gemeinschaftlichen Leben bewusst sein und für die Werte unserer Gesellschaft einstehen. In stiller Trauer gedachten die Besucher

In einem ökumenischen Feldgottesdienst wurde die 134 Jahre alte, renovierte Traditionsfahne der KSRK Mantel nachgesegnet. der Opfer von Kriegen und Terrorismus sowie der gefallenen Bundeswehrsoldaten, die weltweit für Frieden, Freiheit und Stabilität eingesetzt sind und ihr Leben verloren haben. Als äußeres Zeichen der Verbundenheit mit den Gefallenen und Verstorbenen Mitgliedern legten Bürgermeister Ste-

phan Oetzinger und Vorsitzender Reinhold Deglmann am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. Die Feier wurde mit dem Lied vom guten Kameraden mit drei Ehrensalutschüssen und der Deutschlandhymne abgerundet. Text: Reinhold Deglmann Fotos: Edmund Gurdan

SKV Sorghof

Nachfolgersuche blieb erfolglos Sorghof – Der Vorsitzende des Soldatenund Kriegervereins (SKV) Sorghof, Werner Stubenvoll, hätte sein Vorstandsamt gerne in jüngere Hände gelegt. Doch seine Nachfolgersuche blieb erfolglos, sodass er sich bei der Jahreshauptversammlung des Vereins bereit erklärte, noch eine Amtsperiode anzuhängen. „Dann muss ein Jüngerer ran“ meinte Stubenvoll. Stubenvoll zog eine rundum zufriedenstellende Jahresbilanz für das Jahr 2014. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen, vor allem das deutsch-amerikanische Kinderfest, seien gut besucht gewesen. Einiges Kopfzerbrechen bereitet dem Verein die nachlassende Zahl von Neuaufnahmen bei den Mitgliedern. Hier habe es seit Abschaffung der Wehrpflicht einen Einbruch gegeben. Mit 127 Mitgliedern stehe der Verein aber noch gut da. Karl Reuschl gab einen Einblick in die solide Kassenlage des Vereins. Herta Grollmisch berichtete über die Vielfalt von Terminen, an denen sich der Verein beteiligte. Die Grußwortredner, 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl, und der stellvertretende Kreisvorsitzende Hartmut Schendzielorz knüpften daran an und dankten dem SKV für dessen breit gefächerte Aktivität. Schendzielorz freute sich auch über das

Der neue Vorstand des SKV Sorghof mit Ehrengästen. Stehend (v. l.): 2. Bürgermeister Thorsten Grädler, Wilhelm Ertl, Roland Renner, 1. Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Patrick Schaaf, Wilhelm Zinnbauer, Harry Platzer, Harald Herbst, Helmut Schwindl; sitzend (v. l.): 1. Vorsitzender Werner Stubenvoll, Karl Reuschl, Hartmut Schendzielorz, Melvin Gonzales Sammelergebnis von rund 950 Euro für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Abschließend gab Stubenvoll noch eine Vorschau auf 2016. Hier kann der Verein sein 120-jähriges Bestehen feiern und wird zusammen mit den Siedlern als Ausrichter der Sorghofer Kirwa auftreten. Am 30. April ist der SKV Sorghof Gastgeber für die oberpfälzische Bezirksversammlung des Bayerischen Soldatenbundes (BSB). Text/Foto: Wilhelm Ertl

Der neue Vorstand des SKV Sorghof: Werner Stubenvoll (1. Vorsitzender); Melvin Gonzales (2. Vorsitzender); Roland Renner (1. Kassier); Karl Reuschl (1. Schriftführer/2. Kassier); Wilhelm Ertl (2. Schriftführer); Werner Stinner, Wilhelm Zinnbauer, Harry Platzer und Helmut Schwindl (Ausschussmitglieder); Harald Herbst und Patrick Schaaf (Fahnensektion); Thorsten Grädler und Hartmut Schendzielorz (Kassenprüfer). treue Kameraden 4/2015

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Oberpfalz Neunburg vorm Wald

Zahlreiche Kameraden für treue Mitgliedschaft geehrt Neunburg v. W. – Bei der Frühjahrsversammlung der Soldaten- und Kriegerkameradschaft (SuKK) Neunburg vorm Wald im April konnte der Vorsitzende Gerhard Forster neben dem Kreisvorsitzenden Hans-Werner Habel auch den Bürgermeister der Stadt, Martin Birner, begrüßen. Birner bedankte sich bei der Kameradschaft für die erfolgreichen Sammlungen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und für die Mitgestaltung der Feierlichkeiten zum Volkstrauertag. Er ging auch darauf ein, dass der Frieden nicht genug geschätzt werde. Augenzeugen und Betroffene bewegten uns derzeit, wenn sie 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges über die damaligen Grausamkeiten berichteten. Frieden zu halten sei eine Herausforderung, in jedem Land werde der Friede anders aufgefasst. Schießwart Joseph Meindl berichtete über das Kreisvergleichsschießen, das mit 72 Teilnehmern und 16 Mannschaften wieder gut angenommen wurde. Die Mannschaft der SuKK Neunburg v.W. belegte dabei den 8. Platz. Bester Einzelschütze der Kameradschaft war Friedrich Freitag mit 274 (3. Platz in der Altersklasse). Meindl wies darauf hin, dass jeden ersten Sonntag im Monat ab 9 Uhr Training auf dem Schießstand in Nefling sei. Kassier HansWerner Habel bemerkte, dass der Kassenstand trotz Rückgang der Mitgliederzahlen mit geringen Abstrichen gehalten werden konnte. Er wurde einstimmig entlastet. SuKK-Vorsitzender Gerhard Forster gab einen Rückblick auf durchgeführte eigene Veranstaltungen und solche, an denen man teilgenommen habe. Das waren u.a. die Besuche bei der Patenkameradschaft in Sandl/Oberösterreich, die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession und am Volks-

Die anwesenden geehrten Mitglieder der SuKK Neunburg v. W. mit 1. Bürgermeister Martin Birner (1.v.l.), dem Kreisvorsitzenden Hans-Werner Habel und dem SuKK-Vorsitzenden Gerhard Forster (1. und 2. v. r.) trauertag, die Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit dem bisher besten Sammelergebnis, die Teilnahme am Kreis-Sommerstockschießen (4. Platz), das eigene Sommerfest, die Weihnachtsfeier und die Teilnahme am 125-jährigen Jubiläum der SRK Thanstein. In der Vorschau ging er auf die Veranstaltungen ein, die für 2015 bereits geplant sind.

Ausführlich ging Forster auf die Verbandszeitschrift treue Kameraden und die Erneuerung der Erinnerungstafeln an der Kriegerkapelle im Friedhof ein. Zum Schluss der Versammlung wurden einige Mitglieder für ihre langjährige Treue zur SuKK Neunburg v.W. und damit zum Bayerischen Soldatenbund mit den entsprechenden Treuenadeln ausgezeichnet (s. Info-Kasten).

Für langjährige Vereinstreue wurden ausgezeichnet: Johann Fitzthum (60 Jahre), Josef Ettl und Michael Meier (50), Anton Hösl, Arnold Hoffmann und Anton Maier (40), Johann Fischer, Franz Gebhard, Richard Jobst, Josef Schmucker, Rudolf Stockerl und Gottfried Trinkmann (30), Nikolaus Baumgärtner, Richard Dobner, Josef Gleixner und Günther Lacher (25), Bernhard Duscher, Franz Käsbauer, Theo Männer, Peter Meixner, Josef Vetter und Michael Zangl (20), Hannelore Fleischmann, Ottmar Kienzl, Josef Schafbauer, Dieter Sommer, Friedrich Wagner und Corinna Windschüttl (10) Text/Foto: Hans-Werner Habel

KMV Moosham-Sengkofen e.V. Der Krieger- und Militärverein Moosham-Sengkofen e.V. trauert um seinen Ehrenvorsitzenden.

Franz-Josef Bauer der am 16. Juni 2015 im Alter von 73 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Franz-Josef Bauer trat 1965 dem Krieger- und Militärverein bei, ab 1978 führte er den KMV 28 Jahre lang als 1. Vorstand. In dieser Zeit wurde er mit dem Verdienstkreuz I und II. Klasse und 1999 mit Großkreuz in Gold am Bande durch den BSB ausgezeichnet. 2004 wurde er mit der Ehrennadel der Gemeinde Mintraching für seine 28 jährige Vorstandstätigkeit ausgezeichnet. Unter seiner Führung feierte der KMV 1985 das 80-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe und 2004 das 100-jährige Gründungsfest. Unter seiner Leitung bekam die Kriegerkapelle ihre Glocke und wurde elektrifiziert. 2004 trieb er die Renovierung und Erneuerung des Daches der Kriegerkapelle bis zum Abschluss der Tätigkeiten vehement voran. Kameradschaftliches Handeln, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit lebte er uns stets vor, nach dem Motto „In Treue fest“ waren dies seine wahren Werte. Der Krieger- und Militärverein Moosham-Sengkofen e.V wird seinen treuen Kameraden Franz-Josef Bauer stets in dankbarer Erinnerung behalten. Albert Wild, 1. Vorstand Peter Schaffner, 2. Vorstand

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treue Kameraden 4/2015


Oberpfalz 7er Kameradschaft Weiden

Beim Frühlingsfestzug mitmarschiert Weiden – Das Weidener Frühlingsfest wurde mit einem Festzug durch die Stadt eröffnet, an dem sich Abordnungen der verschiedensten Vereine und Schützengesellschaften beteiligten. Mit dabei war die erfolgreiche Schützengruppe der 7er Kameradschaft Weiden in Schützenkleidung. Die Kameradschaft ist auch eine Untergruppe der Schützengesellschaft „Alpenrose“. Das Foto zeigt die 7er-Kameraden (v. l.) Peter Ertl, Bernhard Czichon und Franziska Ertl mit Martin Plommer (2.v. l.), dem Vorsitzenden der „Alpenrose“

Mutter-/Vatertags-Kombi Weiden – So geht Gleichberechtigung: Die 7er Kameradschaft organisierte Mitte Mai eine kombinierte Mutter- und Vatertagsfeier, erstmals als Wanderung. Die noch wanderfreudigen Kameradinnen und Kameraden marschierten zur Kapelle „Heilige Staude“ im Weidener Ortsteil Ost, wo Vorstand Manfred Hofmann (3. v. l.) viel über Geschichte und Entstehung der Kapelle zu erzählen wusste. An der Kapelle gab’s auch ein Schnapserl und einige kleine Häppchen zur Stärkung. Von dort aus führte die Wanderung zum Vereinsheim, wo bereits jene warteten, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind. Der Nachmittag klang beim geselligen Beisammensein und Tratsch aus alten Zeiten aus.

Marsch in den Mai Weiden – Auch beim traditionellen Maibaumaufstellen mit Festzug durch Weiden war – wie jedes Jahr – auch diesmal die 7er Kameradschaft Weiden mit Ihrer Fahne vertreten; 1. Reihe v. l.: Josef Kett (Ehrenmitglied), Fahnenträger Peter Ertl und Hans Milakowitsch (2. Fotos: Peter Ertl Vorsitzender). Die Kameraden sind auch bei den Arbeiten am Ausschank unentbehrlich (rechtes Foto). treue Kameraden 4/2015

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Oberpfalz/Oberfranken Oberpfalz/Oberfranken

Ein Kämpfer: Herwarth Metzel zum Gedenken Von Jürgen Reichardt In meiner Zeit als Brigadekommandeur in Weiden lernte ich in Bayreuth eine Persönlichkeit kennen, die mich unwillkürlich beeindruckte. Der etwa Fünfundfünfzigjährige war, wie ich bald erfuhr, Direktor der Porzellanfabrik Arzberg, und alle im Standort kannten ihn: Herwarth Metzel war ein Begriff. Seine präzise Sprache hatte stets etwas Bestimmtes, seine kurzen Sätze ließen Widerspruch nicht erwarten, über seine Anschauungen ließ er niemanden in Zweifel. Namentlich sein Urteil über kommunistische Ideologien und pazifistische Schwärmereien ließ an Deutlichkeit nichts vermissen. Das gefiel den Soldaten, und er stand bei ihnen in hohem Ansehen. Auffällig war, mit welchem Respekt und welcher Ehrfurcht ihn die amerikanischen Offiziere behandelten. Es war die Zeit kurz nach dem Doppelbeschluß, als deutsche und amerikanische Soldaten und ihre Garnisonen in Westdeutschland noch vielfach angefeindet und diffamiert wurden. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Soldaten der Bundeswehr und der amerikanischen Streitkräfte die Kontakte zur Bevölkerung und zu den Gemeinden zu ebnen, sie vor Isolation zu bewahren und vor Herabsetzungen zu schützen. So traf man ihn bei zahlreichen Veranstaltungen in Grafenwöhr, in Biwaks, bei Kommandowechseln oder Gelöbnissen. Bemerkenswert war in den folgenden zahlreichen Begegnungen seine Unterscheidung zwischen Ideen und Doktrinen des „realen Sozialismus“, wie sie von der damals bereits in Auflösung befindlichen „Friedensbewegung“ und der neuen Partei der „Grünen“ aggressiv verbreitet wurden, wogegen er sich in kompromißloser Härte wandte, und den Völkern und Staaten, deren Eigentümlichkeiten er durchaus anerkannte. Wir kamen uns rasch näher. Bald erfuhr ich, daß sein ausgeprägtes Verständnis für die Lage und Nöte der einfachen Menschen auf einer Lebenserfahrung beruhte, wie sie nur in wenigen Generationen der Völker im Mitteleuropa des 20. Jahrhunderts gewonnen werden konnten. Mit fünfzehn Jahren war der Hitlerjunge Metzel in Thüringen 1945 zur Wehrmacht eingezogen worden. Ohne längere Ausbildung – das in der HJ Erlernte mußte reichen – zogen die Jungen in den Kampf. Als Sohn eines Porzellanfabrikanten bis dahin noch glimpflich durch das letzte Kriegsjahr gekommen, mußten die Soldatenkinder nun die Härten und Gefahren eines Winterkrieges erleben, in dem es der Trup-

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treue Kameraden 4/2015

Herwarth Metzel † pe bereits an allem fehlte und die feindliche Übermacht als unüberwindlich galt. Immerhin überlebte er und geriet im April in amerikanische Gefangenschaft. Die amerikanische Armee war gegenüber dem plötzlichen Anfall an Millionen von Kriegsgefangenen ebenso überrascht und überfordert wie die Wehrmacht 1941. Nach dem Kriegsvölkerrecht hätten die Soldaten nach dem Waffenstillstand entlassen werden müssen. Das war den Alliierten jedoch zu riskant. Auch wollte man die Arbeitskraft der Deutschen für den Wiederaufbau im Ausland nutzen. Deshalb wurden Kriegsgefangene zu „entwaffneten feindlichen Kräften”, DEF (Disarmed Enemy Forces) erklärt, die auf Weisung General Eisenhowers keinen Anspruch auf den Schutz der Genfer Konvention hatten. Man hielt es außerdem für geboten, die Gefangenen in Lager westlich des Rheins zu bringen, damit sie im Reichsgebiet aufgrund ihrer Zahl zu einer Gefahr des befürchteten Widerstands werden konnten. Das führte zu den berüchtigten riesigen Lagern in den „Rheinwiesen“ (siehe Treue Kameraden 5/11). In eines dieser Lager geriet auch der fünfzehnjährige Soldat Metzel, zusammen mit anderen Kindern, Verwundeten, Schwerkriegsbeschädigten, Greisen, Soldaten. Die Lager verfügten über keinerlei Wetter- und Kälteschutz. Der regen- und schneereiche April 45 verwandelte die Flächen bald in Schlamm und Morast. Es gab kaum Trinkwasser und Verpflegung, medizinische Versorgung. Lebensmittelspenden der Bevölkerung, aber auch aus Belgien und anderen

Ländern wurden nicht durchgelassen, mitunter vernichtet. Die Gefangenen hatten oft weder Kochgeschirr noch Besteck. Mit Händen oder Blechdosen gruben sie sich Erdlöcher, in denen viele ertranken oder im Schlamm erstickten. Es gab keine Latrinen, Notdurft mußte von Zehntausenden an Ort und Stelle verrichtet werden, was den Schlamm zur tödlichen Lawine werden ließ. Das alles erlebte und überlebte Herwarth Metzel. Das Sterben, den Hunger, die Erniedrigung, die Vertierung der Verzweifelten. Ab Juli besserten sich die Verhältnisse, und die Entlassungen begannen. Er war noch keine sechzehn, als er ausgemergelt nach Thüringen ins Elternhaus zurückkehrte. Die spätere Niederschrift seiner Erlebnisse „Gefangen im Schlamm“ befindet sich in der Bücherei des BSB. Nach Abzug der Amerikaner übernahm die Rote Armee seine Heimat als Besatzungszone und führte ihr Schreckensregiment ein, das nur Ahnungslose heute als Befreiung von einer Gewaltherrschaft bezeichnen können. Der Vater wurde enteignet, die Existenz der Familie vernichtet. Im November 1945 wurde der nun sechzehnjährige Schüler des Nachts in der Wohnung vom sowjetischen NKWD verhaftet. Der Vorwurf: Feindselige Tätigkeit gegen die Sowjetunion. Er kam zunächst ins ehem. Amtsgefängnis in Saalfeld, wegen seiner runden Turmform „Hutschachtel“ genannt und heute Sehenswürdigkeit, dann in das KZ Buchenwald, das die Sowjets als Speziallager übergangslos weiterbetrieben. Wieder erlebte er das Sterben Gefangener, die meistens ohne persönliche Schuld eingekerkert waren. Seine Eltern hatten keinerlei Kenntnis von seinem Verbleiben. 1946 kam er auf einen Transport nach Sibirien. Auch diese Erlebnisse hat er später niedergeschrieben („Jedem das Seine?“ – so lautete die zynische antike Inschrift über dem Haupttor des KZ Buchenwald, das auch ihn noch höhnisch begrüßt hatte). Schon der Bericht über die wochenlange entbehrungsreiche Fahrt im winterlichen Güterwagen könnte Seiten füllen. Manche Leidensgenossen waren darunter, die nur ergriffen worden waren, um die Transporte auf die geforderten Zahlen aufzufüllen. Sie endete in Karaganda, Kasachstan. Unter widrigsten Bedingungen und primitiven Umständen begann eine weitere Leidenszeit, die allzu viele nicht überlebten. Im ersten Winter hausten sie in Erdhöhlen, was er schon von Kreuznach her kannte. Sie – das waren deutsche Soldaten, Bürger, Japaner, russische Häftlinge, später sogar


Oberpfalz/Oberfranken deutsche Kommunisten aus dem Moskauer Exil. Aus dieser Zeit rührte Metzels Unterscheidung zwischen Regime und Leuten. Mit dieser Einstellung vermochte er später, sich zum Wohle der US-Soldaten einzusetzen, ohne Groll gegen sie wegen der Qualen in den Rheinwiesen. Zusammen mit anderen wurde der Schüler ohne Beruf im Aufbau der sibirischen Stadt Karaganda eingesetzt, was er gegenüber der Haft in Zellen inzwischen als Fortschritt empfand. Er erlernte so nebenbei das Maurerhandwerk und erwarb sogar den russischen Gesellenbrief. Seine Baustelle war der Kulturpalast, ein von Deutschen errichtetes Bauwerk, das er später mit Sympathie und einem gewissen Stolz betrachtete. Nach vier schweren, entbehrungsreichen Jahren, die so viele nicht überlebten, wurde er 1949 entlassen und kam schließlich ein zweites Mal heim. Da war er zwanzig! „Meine gestohlene Jugend“ überschrieb ein Leidensgenosse seine späteren Aufzeichnungen. Heim: Das war das Elternhaus; mit zwanzig hatte man damals selbst für sich zu sorgen. Die Gleichaltrigen hatten längst eine eigene Existenz. Doch die wollte er nicht

länger unter kommunistischer Herrschaft aufbauen. Er verließ die Familie, die ihm in so bitteren Zeiten in der Ferne so lange Kraft und Halt gegeben hatte, und überwand die damals noch nicht befestigte Zonengrenze. Ohne jegliches Gepäck. Ein Bleistift war alles, was er bei sich trug. Mit jener Energie, die ein solches Schicksal den Überlebenden zu vermitteln vermag, begann er in der ihm fremden Nachkriegswelt eine Ausbildung, die mit dem Keramik-Ingenieur abschloß. Die familieneigene Fabrik war ja weg. Er war in verschiedenen Porzellanwerken in Oberfranken und der Oberpfalz tätig, bis er schließlich die technische Leitung des Werks in Arzberg übernahm. Als Fachmann wurde er bald weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt und geachtet. In etlichen Vereinigungen übte er ehrenamtliche Tätigkeiten aus oder förderte sie. Als gläubiger Christ stand er der evangelischen Kirche insgesamt kritisch, der Ortskirche in seine Heimatstadt Rehau wohlwollend gegenüber. Dort erhob er mahnend seine unüberhörbare Stimme, wo diese „allzu gefügig den Strömungen des Zeitgeistes nachging“, wie in der Trauerfeier berichtet

wurde. Er wurde Hauptmann der Reserve und ehrenhalber Oberstleutnant des 2. USKavallerieRgt. Das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold trug er mit Stolz. Für die Lionsclubs der Region übernahm er das von ihm selbst eingeführte Amt für „zivil-militärische Kontaktpflege“ – was uns auch später häufig zusammenführte. Metzel war nicht nur Mitglied im BSB. Er sorgte in seinem weiten Umkreis für die Verbreitung unserer Verbandszeitschrift, machte sie für viele geradezu zur Pflichtlektüre, sparte aber auch nicht an Kritik bei Präsident und Redakteur, wenn er das für geboten hielt. Namentlich an dem, was im Heft nicht angesprochen worden war. Der jüngsten militärischen Entwicklung stand er in großer Skepsis gegenüber: Afghanistan, Naher Osten, Ukraine – sollen dort deutsche Soldaten fallen? Wofür? Wer wie er so viele hat leiden und sterben sehen, wird ihn wohl verstehen. Die rege und ständige Begleitung ließ erst vor wenigen Monaten nach, als eine schwere Krankheit ihn daran hinderte. Am 22. Mai ist er gestorben – ein aufrechter Deutscher, unerschrockener Kämpfer und wahrer Patriot.

KV Coburg

Mitglieder des Verteidigungsausschusses zu Gast Wartenfels – Erneut konnte mit dem Bundestagsabgeordneten Florian Hahn ein hochkarätiger Referent für die sicherheitspolitische Abendveranstaltung der Kreisgruppe Hochfranken gewonnen werden. Zusammen mit Kollegin Emmi Zeulner – beide sind Mitglieder im Verteidigungsausschuss des Bundestages – trug er sich zunächst in das Gästebuch des Marktes Presseck ein, bevor es zum Veranstaltungsort, dem nahezu voll besetzten Sportheim des ATS Wartenfels, ging. Dort begrüßte Kreisvorsitzender Oberstleutnant d.R. Thomas Brecht neben den zahlreich erschienen Kameraden aus den verschiedenen Verbänden vor allem Bürgermeister Siegfried Beyer (Presseck) sowie Emmi Zeulner und Florian Hahn. Der Vorsitzende des BSB-Kreisverbandes Coburg, Dieter Behncke, weilte ebenfalls unter den interessierten Zuhörern. Hauptredner des Abends war Florian Hahn, der zum Thema „Aktuelle Sicherheitslage mit Blick auf die Ukraine und Syrien“ referierte. In seinen Ausführungen beleuchtete er die sich verändernde Sicherheitslage zwischen einem Vereinten Europa und seinen östlichen Nachbarstaaten. So sei zum Beispiel mit gewisser Skepsis eine zunehmende Manövertätigkeit Russlands in der Ostsee feststellbar. Insbesondere das Verhalten Wladimir Putins, der seinen Einflussbe-

reich zurück zu „alten Stärken“ führt, stelle die europäische Sicherheitspolitik vor eine große Herausforderung. Dabei gilt es, eine Destabilisierung innerhalb Europas zu verhindern. Weiterhin mahnte der Verteidigungspolitiker an, dass 75 Prozent des weltweiten Wachstums außerhalb Europas stattfinden, so dass Werte wie Bildung und Fleiß auch in Zukunft notwendige Voraussetzungen darstellen, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Was die amerikanische Außenpolitik betrifft, so habe Barack Obama seinen Focus längst weg

von Europa in Richtung China verlagert, führte Hahn aus. Im Anschluss an den kurzweiligen und informativen Vortrag kam es zu einer angeregten Diskussion, in deren Verlauf der Experte die Fragen seiner Zuhörer gekonnt zu beantworten wusste. Der Vorsitzende der RK Wartenfes, Dieter Utz, bedankte sich gemeinsam mit Thomas Brecht bei den beiden Abgeordneten für ihren Besuch mit einem Blumenstrauß beziehungsweise einem kulinarischen Gruß aus dem „Oberland“. Text: Th. Brecht, Foto: privat

Empfang im Pressecker Rathaus (v. l.): RK-Vorsitzender Dieter Utz, Kreisvorsitzender Thomas Brecht, MdB Emmi Zeulner, MdB Florian Hahn, 1. Bürgermeister Siegfried Beyer. treue Kameraden 4/2015

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Oberfranken KV Bad Staffelstein

Ein Zeichen für den Frieden! – Friedenswallfahrt nach Vierzehnheiligen Bad Staffelstein – Eine nicht überschaubare Friedenswallfahrt mit Fahnenabordnungen zog sich vom Seubelsdorfer Kreuz bei Lichtenfels den Wallfahrtsweg entlang zur Frankenbasilika Vierzehnheiligen, angeführt von Reservisten aus Unter- und Oberfranken, den Bezirks- und Kreisstandarten der Bayerischen Kameradenvereinigung (BKV) und des Bayerischen Soldatenbundes (BSB), sowie den Ehrengästen, unter Ihnen Festredner Christian Meißner (Landrat des Landkreis Lichtenfels), Monika Hohlmeier (Mitglied des Europaparlaments), Heinrich Rudrof (Mitglied des Landtags), Josef Stich (2. Bürgermeister von Bad Staffelstein), Josef Prosch (Stellvertretender BKV-Präsident Oberfranken), Dr. Klaus-Dieter Nitzsche (Stellvertretender BSB-Präsident) und Robert Fischer (Bezirksgeschäftsführer Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Oberfranken). 2.000 Wallfahrer aus 90 Kameradschaften Das Bekenntnis zum Frieden stand bei der Wallfahrt im Mittelpunkt. Für rund 2.000 Mitglieder aus 90 Kameradschaften eröffneten sich neue Räume der Begegnung mit sich selbst, mit dem Leben mit anderen Menschen, mit der Geschichte und mit Gott. Seit 58 Jahren wallfahren Männer und Frauen aus den Soldaten- und Reservistenkameradschaften aus Franken zum „Heiligen Berg“. Nachdem das bunte Fahnenmeer am Sonntagmorgen in die reich geschmückte Basilika einzog, begrüßte Guardian Pater Heribert die Pilger mit den Worten: „Vierzehnheiligen setzt ein Zeichen für den Frieden.“ Die Welt leide unter Unfrieden, daher habe die Friedenswallfahrt eine besondere Bedeutung erlangt. Bei Auseinandersetzungen zwischen Völkern, ethnischen Gruppen oder religiösem Fanatismus dürfe man nicht fragen: „Wer hat angefangen“, sondern vielmehr „Wer hört auf?“ Domkapitular Monsignore Wolfgang Witzgall sprach in seiner Predigt nicht nur Brüder und Schwestern an, sondern insbesondere seine Kameraden. Der ehemalige Militärpfarrer und Betreuer der Wallfahrer im Haus Frankenthal verglich die Jahreslosung der Wallfahrer „Du zeigst mir den Pfad zum Leben“ mit den Stufen der Basilika Treppe, die den Pilgern als Himmelsleiter diene. „Mit Gott werden die letzten Stufen erklommen“ machte er ihnen nach dem beschwerlichen und mühsamen Aufstieg Mut. Damals wie heute ignoriere der überwiegende Teil der Menschen Katastrophen und Kriege, wenn sie nicht betroffen

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Ein Teil der Bezirks- und Kreisstandarten der BKV und des BSB, dahinter (v. l.) der 2. Bürgermeister Josef Stich, Landrat Christian Meißner und MdEP Monika Hohlmeier. seien. Ignoranz könne aber schlimme Folgen haben. Er bat die Wallfahrer, sich für den Frieden einzusetzen und Liebe und Gerechtigkeit zu üben. Jesus suche Arbeiter für den Frieden. Die Welt warte auf das Engagement für den Frieden. Ruf nach Freiheit und Frieden ist wichtig wie nie zuvor Nach dem Gottesdienst zogen die Fahnenabordnungen und alle Wallfahrer unter dem Trommelwirbel des Trommlerzugs der Soldatenkameradschaft (SK) Wallenfels zum Ehrenmal, um den Toten der Weltkriege und den Soldaten der Bundeswehr, die in globalen Einsätzen ihr Leben verloren, zu gedenken. Der Stellvertretende Bezirksvorsitzende der BKV Franz Roth begrüßte die Fahnenabordnungen, Wallfahrer und Ehrengäste. Stabsunteroffizier d. R. Cornelia Walter aus Goldkronach sprach im Namen der Traditionsverbände der BKV und des BSB. Sie erinnerte an die Bedeutung des Ehrenmals, das vor 51 Jahren, am 3. Mai 1964, bei der 7. Wallfahrt nach Vierzehnheiligen eingeweiht wurde.

Landrat Christian Meißner würdigte in seiner Gedenkrede das Engagement der Kameradschafts- und Soldatenvereinigungen. Sie förderten Volksverständigung und Frieden. Er erinnerte an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren, als die großen fränkischen Städte in Schutt und Asche fielen. Für ihn stelle sich nicht die Frage, ob die Veranstaltung noch zeitgemäß sei. „Der Ruf nach Freiheit und Frieden ist wichtig wie nie zuvor“, unterstrich Meißner. Die Erinnerung an die Schrecken des Krieges dürfe nicht verblassen. Die bewaffneten Konflikte werden mehr und die Bundeswehr sei weltweit für den Frieden im Einsatz. Am Ende der Gedenkfeier legte der Landrat unter den Klängen des Liedes vom „Guten Kameraden“, gespielt von der Blaskapelle Poppendorf, am Ehrenmal einen Kranz nieder. Dazu wurde vom Reservistenehrenzug, der aus allen Waffengattungen bestand, der militärische Gruß erwiesen und zu jeder Strophe detonierte ein Schuss aus der Salutkanone der SRK Hallstadt. Nach der Nationalhymne, ebenfalls gespielt von der Blaskapelle Poppendorf, erfolgte der Rückmarsch. Text/Fotos: Peter Vietze

Der Reservistenehrenzug und die Bezirks- und Kreisstandarten der BKV und des BSB vor dem Ehrenmal, im Hintergrund die Fahnen der Kameradschaften.


Oberfranken KSK Obersdorf

110-jähriges Bestehen gefeiert Obersdorf – Zu ihrem 110-jährigen Gründungsfest, das im kleinen Rahmen abgehalten wurde, hatte die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) Obersdorf mit ihrem 1. Vorsitzenden Udo Rudel eingeladen. Zur Jubiläumsfeier reisten die Patenvereine mit Fahnenabordnungen von Trieb, Roth, Isling, Weismain und Bojendorf sowie der Patenverein der Reservistengruppe Uetzing/Serkendorf an. Zusammen mit der Schützen- und Reservistengruppe zählt die Kameradschaft derzeit 103 Mitglieder. Alljährlich werden von den Mitgliedern etwa 20 Veranstaltungen besucht beziehungsweise ausgerichtet, so die Kriegerwallfahrten, Besuche der Patenvereine, Besuche von Schwedenprozessionen sowie Kameradschaftstreffen und die Josefifeier, die die Obersdorfer KSK selbst veranstaltet. Die Kameradschaft besitzt ein eigenes Vereinsheim mit Schießstand. Mit einer Andacht in der Obersdorfer Kapelle, die von Anton Brückner, dem Vorsitzenden des Kapellenbauvereins abgehalten wurde, begannen die Feierlichkeiten. Im Anschluss ging es im Schweigemarsch zum Ehrenmal, wo den verstorbenen Kameraden, den Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege, sowie den Soldaten der Bundeswehr, die in globalen Einsätzen ums Leben kamen, gedacht wurde. Oberst der Reserve Erwin Reus thematisierte in seiner Gedenkrede unter anderem das Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden und den dazugehörenden Böllerschüssen legte Reus gemeinsam mit dem 2. Bürgermeister von Hochstadt, Max Zeulner, und Udo Rudel am Fuße des Ehrenmals einen Kranz nieder. In Marschfor-

V. l.: 2. Bürgermeister Max Zeulner, Oberst d.R. Erwin Reus und KSK-Vorsitzender Udo Rudel mit einem Teil der Fahnenabordnungen im Hintergrund. mation ging es zurück ins Festzelt, wo Rudel die Gäste und Ehrengäste begrüßte. Bürgermeister Zeulner betonte, es sei ihm eine besondere Ehre als Vertreter der Gemeinde Hochstadt die Jubiläumswünsche überbringen zu dürfen. Er habe die KSK Obersdorf bereits ganz gut kennen gelernt und man sei stolz auf die aktive Kameradschaft. Zum einen vertritt die KSK Obersdorf die Tradition der Soldatenkameradschaften mit dem jährlichen Gedenken an die Gefallenen der Kriege zur Bewahrung des Friedens, zum anderen leistet sie einen erheblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde und übernimmt auch die Aufgabe, Jugendliche an dieses Thema heranzuführen und verantwortlich damit umzugehen. Dass die Schießgruppe der SK Obersdorf so viele Erfolge feiern kann, ist die Folge daraus. Besonders hervorzuheben in diesem Zusammenhang ist die Landesschützenkönigin Katja Müller. Stellvertretend für alle Vorstände und Vorstandsmitglieder in der bisherigen Vereinsgeschichte wolle er sich bei

Für langjährige Vereinstreue wurden geehrt: Ottmar Fischer (40 Jahre); Joachim Schlesinger (25); Karin Hagel, Katja Kiesling, Markus Gahn und Sven Hübner (10). der aktuellen Vorstandschaft bedanken, die ihr Ehrenamt in einer besonderen Weise ausübe. Das sei nicht selbstverständlich und nicht hoch genug zu würdigen. „Bleibt weiterhin so aktiv und lasst uns euer Jubiläum gebührend feiern“, so Zeulner. Gemeinsam mit Reus und Rudel zeichnete er alsdann langjährige treue Kameradinnen und Kameraden aus (s. Info-Kasten). Dem letzten noch lebenden Kriegsteilnehmer von Obersdorf, dem 88-jährigen Hans Kaltwasser, wurde eine ganz besondere Ehre zuteil. Er wurde mit einer Ehren-Urkunde des Bayerischen Soldatenbunds „als Dank für seine dem Vaterland geleisteten treuen Dienste als Frontsoldat der Weltkriege und für seine Verdienste um unseren Verband“ geehrt. Text/Fotos: Peter Vietze

SRK Wichsenstein

Biwak und Orientierungsmarsch Wichsenstein – Im Rahmen einer DVag führte die Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Wichsenstein Mitte Mai ein zweitägiges Biwak mit Orientierungsmarsch durch. Die Leitung lag bei Hauptfeldwebel Michael Hutzler (r.) . Der Orientierungsmarsch führte die Teilnehmer zu den vier schönsten Aussichtspunkten der Ortsgemeinde Wichsenstein, dabei warteten unterwegs Einlagen und Aufgaben auf die Teilnehmer. Am späten Nachmittag ging es dann bei leckerem Gegrilltem zum gemütlichen Kameradschaftsabend über. Mit einem Lagerfeuer klang der schöne Kameradschaftstag aus. Text/Foto: Erhard Brütting

Als Gäste konnte SRK-Vorsitzender Gerhard Freier (4. v. r.) den 1. und 2. Bürgermeister der Marktgemeinde Gößweinstein, Hanngörg Zimmermann und Georg Bauernschmitt (4. bzw. 2. v. l.), Oberst d.R. Erwin Reus (6. v. l.), den BSB-Kreisvorsitzenden Jürgen Hädinger (8. v. l.) und Hauptfeldwebel Michael Heller (2. v. r.) begrüßen. treue Kameraden 4/2015

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Mittelfranken BV Mittelfranken

Informations- und Werbeoffensive in Mittelfranken Marktbergel – Der BSB-Bezirksverband Mittelfranken beteiligte sich unter der Leitung von Friedrich Wittmann mit einem Informationsstand am diesjährigen Museumstag des Museums für Militärische Heimatgeschichte (Muna-Museum). Anton Paulitsch, Rainer Brohm und Dieter Beck vom Kreisverband Erlangen-Höchstadt sowie als örtlicher Vertreter der Kreisvorsitzende Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Bernd Finkenberger, verteilten Faltblätter des Bezirksund Kreisverbandes sowie etliche Exemplare der Verbandszeitschrift treue Kameraden. Es entwickelten sich dabei viele gute Gespräche mit jugendlichen Interessenten bis hin zu Weltkriegsveteranen im Alter von über 80 Jahren. Zur diesjährigen Ausstellung kamen, wie in den letzten Jahren, wieder gut 4.000 Besucher. Darunter viele Reservisten der Bundeswehr, zum Beispiel Ehemalige des Heimatschutzbataillons 763 sowie der Ansbacher Jäger oder des ehemaligen Verteidigungsbezirkskommandos 63. Die Teilnehmer des Standes zeigten sich mit dem Werbeerfolg für den Bayerischen Soldatenbund sehr zufrieden und wollen auch künftig weitere Informationsstände am Museumstag anbieten. Text: Frank Greif

Eingang zum Muna-Museum

Foto: Friedrich Wittmann

Museums für Militärische Heimatgeschichte (Muna-Museum)

Die BSB-Stand-Mannschaft am Infostand v. l.: Rainer Brohm, Bernd Finkenberger, Anton Paulitsch und Dieter Beck.

Der Museumsverein befasst sich mit der Geschichte der ehemaligen „Lufthauptmunitionsanstalt Oberdachstetten“ (= MUNA) in Marktbergel und der umliegenden Gemeinden im Bereich Frankenhöhe. Das Museum selbst dient dabei als Treffpunkt für ehemalige und aktive Angehörige der Bundeswehr und der US Army sowie für militärhistorisch interessierte Personen. Das Angebot des Museums umfasst neben einer großen Ausstellung zur Militärgeschichte der Region um Marktbergel auch die Darstellung der Kriegsereignisse in Westmittelfranken während des 2. Weltkrieges, die Darstellung der Schicksale von Fremdarbeitern, Zwangsverpflichteten, Soldaten und der Zivilbevölkerung während der Weltkriege, sowie eine äußerst umfangreiche Ausstellung von militärischen Fahrzeugen, Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, Orden und Abzeichen, Waffen, (entschärfter) Munition und militärgeschichtlichen Dokumenten aller Art vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute. Geöffnet hat das Munamuseum im Zeitraum vom 1.April bis zum 31.Oktober an jedem ersten und dritten Samstag im Monat. Führungen finden jeweils um 10 und 13 Uhr statt. Im Internet kann man sich unter http://www.munamuseum.de/ weiter über das Museum und seine Ausstellungen informieren.

Foto: Bernd Finkenberg

RKK 1871 Heilsbronn/KV Ansbach

Trauer um Werner Mayer Heilsbronn – Die Reservisten- und Kriegerkameradschaft (RKK) 1871 Heilsbronn und der Kreisverband (KV) Ansbach trauern um ihren Kameraden Oberfeldwebel d.R. Werner Mayer, der am 10. Juni 2015 im Alter von 53 Jahren krankheitsbedingt verstarb. Schon während seiner aktiven Dienstzeit fand der Verstorbene im Jahr 1982 den Weg zum Verein und war ihm bis zuletzt treu. Werner Mayer † Nach mehreren Jahren in verschiedenen Funktionen der Vorstandschaft bekleidete er seit 2008 das Amt des zweiten Vorsitzenden. Für seine besonderen Dienste um die Ortskameradschaft und den Verband wurde er Anfang des Jahres mit dem Großen Verdienstkreuz in Gold am Bande ausgezeichnet. Die Kameraden schmerzt der Abschied besonders, weil Werner Mayer nicht nur Kamerad war, sondern auch eine tragende Säule im Verein. Die Lücke, welche er hinterlässt, wird sehr schwer zu schließen sein. Die Mitglieder werden ihn stets in ehrender Erinnerung behalten. Text/Foto: Peter Greß

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KV Hersbruck-Lauf

Trauer um Otto Thummerer Hersbruck-Lauf – Die Kameraden des BSB-Kreisverbandes (KV) Hersbruck-Lauf trauern um Otto Thummerer, der im Alter von 74 Jahren überraschend verstarb. Sie werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Der Verstorbene war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes. Text: Adolf Lederer


Mittelfranken KRV Burgsalach/Indernbuch

Nach Berlin! Berlin/Hohenschönhausen – Berlin und Hohenschönhausen waren die Ziele, die eine 47-köpfige Reisegruppe des Krieger-/Reservistenvereins (KRV) Burgsalach/Indernbuch Anfang Mai anlässlich einer dreitägigen Reise ansteuerte. Der erste Tag (8. Mai) war einem Besuch des Deutschen Bundestages vorbehalten. Die Führung übernahm freundlicherweise der Bundestagswahlkreisabgeordnete Artur Auernhammer, der der Gruppe sein Aufgabengebiet vorstellte und sich auch Zeit für eine Diskussion nahm. Ein wenig überrascht war er, dass die Besucher gerade diesen Tag für ihre Berlinfahrt ausgewählt hatten, waren doch wegen der Gedenkveranstaltungen zum 70 Jahrestag des Kriegsendes zahlreiche Straßen gesperrt. Nach einem geselligen Abend – für die meisten Besucher war das eine Kneipe mit Südtiroler Wirt – unternahm die Gruppe anderntags eine ganztägige Stadtführung mit einem guten Führer. Mit vielen Besichtigungen endete der Tag mit dem Abend-

V. r.: R/K-Pressesprecher Michael Winkler, Reiseleiter Willi Auernhammer und Abgeordneter Artur Auernhammer mit der Reisegruppe. essen in Zicos Grill, einem etwas anderen Lokal in Berlin. Am letzten Tag stand der Besuch des berüchtigten Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen auf dem Plan. Was die Besu-

cher dort an Menschenverachtendem sahen, kann nicht beschrieben werden. „Man muss es gesehen haben“, waren sie sich einig. Text: Willi Auernhammer Foto: Büro Auernhammer

SK Eltersdorf

Erlebnisfahrt zum Panzermuseum Munster und in die Hansestadt Hamburg Eltersdorf/Munster/Hamburg – Eine Wochenendfahrt nach Munster und Hamburg unternahmen 46 Kameradinnen und Kameraden der Soldatenkameradschaft 1876 (SK) Eltersdorf (s. Foto) im Juni. Frühmorgens wenn die Hähne krähen … In aller Frühe ging die Reise los, am Main entlang, durch die Rhön und die Kasseler Berge, vorbei am Harz und durch die Heide bis nach Munster, dem ersten Ziel der Reise. Hier stand der Besuch des deutschen Panzermuseums auf dem Programm. Einige Damen, die das Museum nicht besuchen wollten, besichtigten das kleine Heidestädtchen Soltau.

Ein ehemaliger Marineartillerist führte die Besucher durch das Museum. Er erklärte die Geschichte der Panzer, angefangen vom Weltkrieg 1 Panzer „Wotan“ und weiter zu den Panzern des zweiten Weltkrieges. Dabei erfuhr man auch viel über die Taktik, den Kampf der verbundenen Waffen und die dafür eigens entwickelten Panzer. Da war der Panzer IV, der Tiger, der Panther und natürlich auch das Prunkstück - der Königstiger. Dagegen standen dann der russische legendäre T34, das Nachfolgemodell der T55 und der T72. Der Betreuer erläuterte die gepanzerten Kolosse stets mit entsprechenden Hintergrundinformationen über Anzahl, technische Entwick-

lung der Waffen, Wirksamkeit im Felde und Bedrohungen durch panzerbrechende Waffen oder Angriffe aus der Luft. Neben den bekannten Kampfpanzern waren auch noch viele andere Panzertypen zu besichtigen, etwa der amerikanische Sherman, die Jagdpanzer, das Sturmgeschütz, Kettenkrad etc. Auch die Kampfwagen der Bundeswehr wie LEO 1 und 2, die Schützenpanzer HS 30 und Marder mit ihren Varianten waren zu sehen. Gegenstand der guten Führung war auch die Entwicklung spezifischer Munition und die Anpassung der Panzerung zum Schutz. Bei der anschließenden freien Besichtigung konnten man sich die Exponate genauer anschauen. Etli-

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Mittelfranken che Kameraden fanden das gepanzerte Fahrzeug aus ihrer eigenen Dienstzeit wieder und sofort wurde gefachsimpelt und Erinnerungen ausgetauscht. Die Kameraden waren sich einig: Eine interessante und umfassend gestaltete Ausstellung. Gut, dass es so etwas in Deutschland gibt! Auf der Reeperbahn nachts um halb eins … Weiter nach Hamburg! Auch hier war ein umfangreiches Programm zu absolvieren. Zunächst auf eigene Faust durchstreiften einzelne Trupps die schöne Stadt mit den Landungsbrücken und dem nahe gelegenen Portugieserviertel und selbstverständlich wurde auch die Reeperbahn inspiziert. Bei der zweistündigen Stadtrundfahrt am nächsten Morgen sah die Gruppe, so die Führerin, lediglich 2/8 der Stadt an der Elbe. Der Weg führte in die Speicherstadt, wo der City Hafen großflächig entsteht und fast ein neuer Stadtteil wird. Über die Köhlbrandbrücke ging es vorbei am Burchardkai mit den großen Containerschiffen, weiter in das Stadtinnere, die Elbchaussee, die Binnen- und Außenalster. Die sehr schöne Fahrt mit sehr guten Erläuterungen endete am Rathaus. Nun hatte jeder Gelegenheit sich in der Innenstadt ein wenig umzusehen. Beeindruckend Um 14 Uhr ging es weiter mit einer Hafenrundfahrt an Bord einer Barkasse. Unter lustigen Erläuterungen der Schiffsbesatzung schipperte man durch die verschiedenen Hafenbecken, sah die Docks, die Anle-

Die Besucher waren von Hamburg beeindruckt. gestelle für die großen Vergnügungsdampfer, die Hafenbecken mit den Containerriesen, unter denen man selbst auf der Barkasse wie ein Zwerg wirkte. Die ganze Organisation ist schon beeindruckend, wie die Beladung und Verteilung der 20“- oder 40“-Boxen gesteuert wird. Zu sehen waren auch die Nostalgieschiffe „Rickmer Rickmers“, ein Großsegler und die „Cap San Diego“, ein Frachtschiff, das wohl in den 60er Jahren noch fleißig Dienst auf seiner Linie verrichtete. Mit der wendigen Barkasse war auch ein Abstecher in die Speicherstadt möglich. Dann war die „Fahrenszeit“ auch schon wieder vorbei. Wieder war der Abend für alle frei zur eigenen Gestaltung. Das nutzten einige für den Besuch eines Musicals, Favorit war der

„König der Löwen“. Am nächsten Morgen standen doch tatsächlich um 6.30 Uhr einige Unentwegte in der Hotelhalle und zogen gemeinsam zum weltberühmten Fischmarkt mit seinen vielen Ständen, an denen Marktschreier lautstark Fisch und allerlei sonstigen Kram anpriesen. Besonders gut gefüllt war die alte Markthalle, da dort eine Rockband den Besuchern ordentlich einheizte. Einige nutzten den Sonntagmorgen, um einem Gottesdienst im Michel (St. Michael) beizuwohnen. Dann war Zeit für die Rückreise. Die obligatorische Brotzeit unterwegs war diesmal mit Aal und Räucherfisch angereichert. Text: Jörg Buff Fotos: Jörg Buff, Wolfgang Victor

KSK Gastenfelden und KSK Buch am Wald

Dank für 70 Jahre Frieden Buch am Wald – Aus Anlass der 70. Wiederkehr des Endes des zweiten Weltkrieges organisierten die beiden in der Gemeinde Buch am Wald bestehenden Kameradschaften einen gemeinsamen Gedenkgottesdienst. Am Friedenskreuz auf dem Kühberg bei Traisdorf, das einige Heimkehrer zum 50. Jahrestag der Kapitulation errichtet haben und von wo aus man einen wunderschönen Blick über den heimatlichen Dragonersgrund hat, gestalteten Posaunen- und Kirchenchor den Gottesdienst festlich. Lieder, Predigt sowie die Dank- und Führbittgebete gingen auf den Anlass ein. Aus vielen Kameradschaften des Kreisverbandes Rothenburg nahmen Abordnungen teil. Nach dem Gottesdienst war bei einem kleinen Imbiss noch Gelegenheit zum kameradschaftlichen Beisammensein und Gespräch. Text: Ernst Lippert – Foto: Fritz Priester

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Die teilnehmenden Kameraden nach dem Gottesdienst am Friedenskreuz.


Mittelfranken KSV Oestheim

KV Feuchtwangen

Gedenkfeier am Kriegerdenkmal

Neuwahlen und Ehrung

Oestheim – Am 8. Mai gestaltete der Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Oestheim eine eindrucksvolle Gedenkstunde am örtlichen Kriegerehrenmal. Der Männergesangverein und der Frauenchor sowie der Posaunenchor Oestheims umrahmten die Veranstaltung, zu der auch Kameraden aus den Nachbarvereinen gekommen waren, musikalisch. SKV-Vorsitzender Erich Köhnert erinnerte mit der Verlesung der Namen der Gefallenen und Vermissten an die vielen, für die der Friede zu spät kam. Pfarrer Jürgen Hendrich erinnerte an das Leid der Hinterbliebenen und dankte für den Frieden, der den nachfolgenden Generationen geschenkt wurde und für den sich jeder weiterhin einsetzen müsse. Dann erklang das Lied vom guten Kameraden. Mit einem gemeinsam gesungenen irischen Segensspruch wurde die Feier abgeschlossen. Text: Ernst Lippert

Sachsbach – Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Feuchtwangen, zu welcher der Vorsitzende Josef Christ die Kameradschaften im Gasthaus zur Krone in Sachsbach Ende April begrüßte, fanden Neuwahlen und eine Ehrung statt. Bei den Neuwahlen wurden fast alle bisherigen Amtsinhaber wiedergewählt (s. Info-Kasten). Dem Kreisverband gehören, so Christ, 19 Kameradschaften mit 1.196 Mitgliedern an. Leider habe sich der Ortsverein Wieseth aufgelöst. „Ansonsten haben wir sehr intakte Vereine in Bezug auf die örtlichen Veranstaltungen“, hob Christ anerkennend hervor. Zu den Aktivitäten gehörten Kameradschaftsabende, Schießveranstaltungen, Ausflüge, verschiedene Festlichkeiten und die Mitwirkung an den Gedenkfeiern zum Volkstrauertag. Ein Dankeschön richtete Christ an die Soldatenund Reservistenkameradschaft SachsbachReichenau für die Vorbereitung der Kreisversammlung und den Musikverein Großenried für die musikalische Umrahmung. Wolfgang Weiß, 1. Vorsitzender der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Sachsbach-Reichenau seine Kameradschaft vor. Weiß wurde in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste von Josef Christ mit dem Ehrenkreuz des BSB und einer von Präsident Richard Drexl unterzeichneten Dankurkunde ausgezeichnet. Bürgermeister Helmut Schnotz (Bechhofen) lobte die Kameradschaften als wichtige Säulen im Gemeinschaftsleben in den Ortschaften und dankte für die Mitgestaltung der Gedenkfeiern an den Volkstrauertagen. Der gastgebenden SRK sprach er ein Sonderlob für die Bereitstellung von jeweils 1.000 Euro für die Spielplatzverbesserungen in Sachsbach und Reichenau aus. Wie der Kreisvorsitzende mitteilte, wurden 2014 von den Kameradschaften insgesamt 8.480 Euro für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gesammelt. Text: Marga Dürr

KS Hilpoltstein

Erfolgreiche Sammler ausgezeichnet

Der neue Vorstand des KV Feuchtwangen: Hilpoltstein – Michael Endres (l.), Kriegsteilnehmer und ältestes (Jahrgang 1921) Mitglied der Soldatenkameradschaft 1875 (SK) Hilpoltstein, sowie der SK-Vorsitzende Hauptmann a. D. Klaus Czöppan (r.) wurden kürzlich vom Regierungspräsidenten von Mittelfranken, Dr. Thomas Bauer, für besondere Sammelergebnisse für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ausgezeichnet. Damit waren unter den besten zehn Sammlern aus Mittelfranken gleich zwei Sammler der SK vertreten. Die Stadt Hilpoltstein und deren Sammler zählen seit langem zu den Spitzenspendern und -sammlern in Bayern. Text/Foto: Dieter Löhn

Josef Christ (Kreisvorsitzender), Martin Barthelmeß und Karl-Heinz Effert (Stellvertretende Kreisvorsitzende), Ralph Stellmann (Kassier), Marga Dürr (Schriftführerin), Josef Christ, Johann Schäfer und Jürgen Dürr (Beisitzer), Josef Ulmer und Hans Scherb (Revisoren).

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Mittelfranken SRK Königshofen an der Heide

Marathonsitzung nach einem „kleinen Jubiläumjahr“ Königshofen an der Heide – Auf einer mehr als dreistündigen Marathonsitzung zogen die Mitglieder der Soldaten- und Reservistenkameradschaft (SRK) Königshofen an der Heide gemeinsam mit ihrem Vorsitzenden Reinhard Arnold eine äußerst positive Bilanz des abgelaufenen „kleinen Jubiläumsjahres“. In der Hauptversammlung im vollbesetzten Vereinslokal erinnerte man sich abschließend noch einmal an die vielen Aktivitäten zum 135-jährigen Bestehen der Kameradschaft. Breiteren Raum nahmen neben zahlreichen kleineren Aktionen zur Kameradschaftspflege die Auflösung der Patenkompanie in Ellwangen, die gelungene Restaurierung und Vorstellung der Vereinsfahne, der vorbildliche Einsatz für die Dorfgemeinschaft, das wiederum sehr hohe Sammelergebnis für die Kriegsgräberfürsorge, die Vereinsfahrt an Saale und Unstrut sowie das Wohltätigkeitskonzert des Heeresmusikkorps in der Münsterkirche als Höhepunkt zum Jahresabschluss ein. Dank an spendenfreudige Mitglieder und Gönner Der Versammlungsauftakt war allerdings sehr bedrückend, als die Kameradschaft ihrem erst kürzlich verstorbenen Mitglied Martin Kohnle im Rahmen der Totenehrung namentlich gedenken musste. Dagegen hatten Schriftführer Fritz Sauerbeck im Protokollvortrag des Vorjahres und Schatzmeister Dieter Hasenest im Kassenbericht des abgelaufenen Vereinsjahres eher leichtes Spiel und viel Positives zu berichten. Das geschäftige und betriebsame Jubiläumsjahr schloss trotz vieler Aktivitäten und einer kostspieligen Fahnenrestaurierung dank der Spendenfreudigkeit der Mitglieder und einiger örtlichen Gönner mit einem nie erwarteten Gewinn ab. Namentlich wurden hierzu der Raiffeisen-Stiftung, Reinhard Arnold, Werner Unger und insbesondere Vereinswirt Martin Lang mit großem Applaus gedankt, der das Heeresmusikkorps beim Auftritt zum Nulltarif bewirtete. Eingeschlossen in den Beifall waren auch die örtlichen Firmen, die sich als Sponsoren für das Konzert eingebracht hatten. Dank galt zudem Ortspfarrer Michael Weber, der als Vereinsmitglied die Herstellung der Plakate alleine in die Hand nahm und die Geschicke beim Wohltätigkeitskonzert aktiv mit lenkte. Da schließlich die Kassenführung vorab von den Kassenprüfern als einwandfrei bezeichnet worden war, entlastete die Versammlung den Vorstand einstimmig. Auch Schießwart Hans Reilein hatte wiederum nur Positives zu berichten. Mit

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Die „Geehrtenriege“ (v. l.): Kriegsteilnehmer und Ehrenmitglied Georg Arnold (Mitte, 60 Jahre BSB) flankiert von Norbert Engelhard (25), Vereinswirt Martin Lang (40), Ehrenmitglied Hans Meyer (50), Vorstand Reinhard Arnold (25), Albert Grüner (25) und Friedrich Zieher jun. (40). Nicht auf dem Foto sind Herbert Gümpelein und Werner Unger, die für zehnjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden.

berechtigtem Stolz präsentierte er als Titelverteidiger von 2013 erneut den Siegerpokal vom Bürgerschießen in Reichenau, an dem zwei Teams der SRK teilnahmen. Dabei erzielten zudem Philipp Reilein in den Kategorien „Bürgerkönig“, Werner Unger bei „Bester Schuss“ und Rosalinde Reilein in „Beste Serie“ vorderste Platzierungen. Kreisvorsitzender Josef Christ sparte vor den anstehenden Ehrungen nicht mit großem Lob und Bewunderung für die Vereinsarbeit in der SRK. Er würdigte die vorbildliche Kameradschaftspflege und zeigte sich besonders erfreut über das intakte Vereinsleben. Deutlich spüre er den Kameradschaftsgeist und bedankte sich gleichzeitig für das hervorragende Sammelergebnis anlässlich der Kriegsgräbersammlung. Mit den aufmunternden Worten „Respekt! Hervorragend! Macht so weiter!“ leitete er über zu den Ehrungen der verdienten Mitglieder. Den entsprechend würdigen Rahmen bot dann die Versammlung den Geehrten, denen ob ihrer Verdienste nach belobigenden Worten großer Respekt gezollt und viel Applaus gespendet wurde, als Vorstand Arnold und Josef Christ mit Urkunden und Nadeln gemeinsam die Auszeichnungen vornahmen (s. Foto). Zudem wurde Franz Plohmer die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Gleichzeitig wurde dem leider nicht anwesenden bisherigen 2. Vorstand Thomas Pollnick nach seinem überraschenden Ausscheiden und Rücktritt aus persönlichen Gründen für seine Arbeit gedankt. Das Amt des Stellvertreters wird bis zu den Neuwahlen nach einem einstimmigen Votum der Vorstandschaft Ehrenvorstand Hans Schäfer übernehmen. Ausblick auf betriebsames Vereinsjahr Der abschließenden Vorschau auf 2015 durch den Vorsitzenden war naturgemäß wiederum ständige Betriebsamkeit zu entnehmen. So wird ein Wochenendausflug am 26./27. September Richtung Zillertal oder Bregenzer Wald führen. Nach den gewohnten Beteiligungen am Ortsgeschehen wie Maibaumfest und Dorfweihnacht soll auch das Martinigans-Essen am 7. November zum Jahresabschluss nicht fehlen. Auch heiklere Punkte müssen abgearbeitet werden. So müssen beispielsweise in Vorstandsitzungen die automatische Ehrenmitgliedschaft und der bisherige Mitgliedsbeitrag auf den Prüfstand, wie auch Mitglieder bei Motorsägelehrgängen oder als Böllerschützen auszubilden sind. Das Hauptaugenmerk in diesem Jahr gilt allerdings dem wieder entdeckten Kriegerdenkmal in Röttenbach, das dringend einer Sanierung bedarf. Text/Foto: Fritz Sauerbeck


Unterfranken SBK Hafenlohr

Besuch in der JVA Würzburg Hafenlohr/Würzburg – Einen Ausflug abseits des Üblichen unternahmen die Mitglieder der Soldaten- und Bürgerkameradschaft (SBK) Hafenlohr unternehmen. Vorsitzender Leo Fischer hatte einen Besuch in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Würzburg organisiert. In einer zweieinhalbstündigen Führung durch das riesige Areal mit zahlreichen Gebäuden erhielten die Besucher einen Einblick in das Innenleben eines Gefängnisses. Das Fazit hinterher: Der Besuch lohnt sich, zeigte sich doch, dass die Teilnehmer bis dahin keinerlei Vorstellung vom Alltag hinter Gefängnismauern hatten. Jetzt können sie sich ein Bild darüber machen, wie Häftlinge leben und ihren Tag innerhalb der Gefängnismauern verbringen müssen. 600 Haftplätze Da das Gebäude des früheren Gefängnisses in der Ottostraße in der Altstadt Würzburg nicht mehr zeitgemäß war, wurde Ende 1990 mit einem Neubau der JVA in zwei Bauabschnitten am Stadtrand von Würzburg begonnen. Die JVA und die Jugendarrestanstalt (JAA) von Würzburg befinden sich seit 1997 im Gewerbegebiet Würzburg-Ost. Das Gelände der JVA / JAA hat eine Größe von 17 Hektar und ist von einer sechs Meter hohen und 1,1 Kilometer langen Mauer mit vier Wachtürmen umzogen. Die Anstalt bietet rund 600 Haftplätze (508 männliche und 91 weibliche Gefangene) und untergliedert sich in fünf Unterkunftsgebäude, verschiedene Werkhallen, einen Verwaltungstrakt, eine Krankenabteilung und eine psychiatrische Abteilung. Vor der Anstalt befindet sich der Offene Vollzug und Jugendarrest. Daneben gibt es außerdem eine große Sportanlage innerhalb der Mauern. In der Justizvollzugsanstalt Würzburg arbeiten etwa 250 Bedienstete. Außer dem Vollzugsdienst werden die Gefangenen von Handwerksmeistern, Krankenpflegern, Ärzten, Pädagogen, Psychologen, Juristen und Pfarrern betreut. Über 100 Euro Haftkosten pro Tag Zuständig ist die Justizvollzugsanstalt Würzburg für den Vollzug der Untersuchungshaft an Männern und Frauen, Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren an weiblichen Gefangenen sowie bis zu sechs Jahren im Erst- und Regelvollzug an Männern. Die Unterbringung erfolgt in 400 Einzelhafträumen sowie in Gemeinschaftshafträumen mit zwei bis vier Betten. Die Zellen sind teilweise überbelegt, da es mehr Häftlinge als Haftplätze gibt. Die Kosten für einen Insassen belaufen sich pro Tag auf et-

Die Mitglieder der SBK Hafenlohr fühlten sich auch als Besucher in der Justizvollzugsanstalt eingesperrt und waren froh, das Gefängnis wieder verlassen zu dürfen. wa 105 Euro, also ca. 3.000 Euro monatlich. Der Vollzugsalltag ist straff organisiert und einem Tagesablauf in Freiheit, soweit als möglich angeglichen. So sind Gefangene zum Beispiel zur Arbeit verpflichtet und gehen innerhalb der Justizvollzugsanstalt einer Tätigkeit nach. Arbeitende Gefangene haben sich auch anteilig an den entstandenen Haftkosten zu beteiligen. Alles geregelt Die Gefangenen haben die Gelegenheit, sich täglich eine Stunde im Innenhof der JVA im Freien zu bewegen. Darüber hinaus stehen den Gefangenen Angebote zur sinnvollen Freizeitgestaltung wie z. B. Sportangebote unter Leitung eines Trainers zur Verfügung. Jeder Gefangene kann wöchentlich mindestens ein geleitetes Sportangebot wahrnehmen. Einmal im Monat

dürfen die Häftlinge Besuche empfangen. Je nach Gefährdungspotenzial wird unterschieden, ob Besucher und Häftling durch eine Glasscheibe getrennt sind, manchmal sogar abgehört werden, oder ob sie an Tischen sitzen und „Händchen halten“ dürfen. Einen speziellen Sex-Raum gibt es nicht. Zwischenmenschliche Beziehungen während der Haftzeit sind nicht erlaubt. Zugänglich waren Besucherräume, Werkstätten, einige Muster-Zellen, der Hof und die Kapelle. Auch an „bewohnten“ verschlossenen Zellen gingen die Besucher vorbei. Die Mitarbeiter gaben gerne auf Fragen Auskunft. Allgemein wurde die Besichtigung als sehr interessant befunden. Allerdings waren alle froh wieder das Gefängnis verlassen zu dürfen, denn man fühlte sich auch als Besucher eingesperrt. Text: Fritz Wabra

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SK Altenstein u. Umgebung

Trauer um Ralf Lehmann Altenstein – Die Soldatenkameradschaft (SK) Altenstein und Umgebung trauert um Ralf Lehmann, der am 9. Mai 2015 verstarb. Er war seit über 30 Jahren Vereinsmitglied und seit 1994 Geschäftsführer der Kameradschaft. Freundlichkeit, Ehrlichkeit und kameradschaftliches Handeln waren seine Stärken. Viele Kameraden nahmen an der Beisetzung am 15. Mai teil. Ralf Lehmann † Text: SK Altenstein, Foto: privat treue Kameraden 4/2015

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Unterfranken KV Würzburg/Main-Spessart

6. Verbändetreffen in Karbach Karbach – Anfang Mai 2015 fand in Karbach das 6. Verbändetreffen des Kreisverbandes (KV) Würzburg/Main-Spessart statt, das in diesem Jahr von der Soldatenkameradschaft Karbach ausgerichtet wurde. Die ersten Gäste aus Ungarn und Rumänien trafen bereits am Nachmittag des 1. Mai bei ihren Gastfamilien ein. Für diese Gäste gab es in der Maschinenhalle des Kameraden Matthias Roth ein gemeinsames Abendessen und einen etwas länger dauernden Umtrunk. Zu eine besonderen Herausforderung schien das unangemeldete Eintreffen eines Husarenschwadrons aus Somogy/Ungarn zu werden, da die Übernachtungsmöglichkeiten der kleinen Gemeinde total ausgeschöpft waren. Alleine der Kameradschaftvorsitzende hatte elf Gäste bei sich aufgenommen. Glücklicherweise hatten sich die ungarischen Kameraden bereits in Würzburg ein Hotel gebucht und das vermeintliche Problem war gar keines. Am Folgetag besuchten die Gäste unter fachkundiger Führung das Kloster Triefenstein in der Nähe der Stadt Marktheidenfeld. Gegen Mittag trafen dann die ersten Kameradschaften des Kreisverbandes und andere Gastverbände zum gemeinschaftlichen Mittagessen ein. Der Karbacher Bürgermeister und der Landrat des Landkreises Main-Spessart wurden im Anschluss an ihre Grußworte mit der Ehrennadel des BSB 1874 und dem Ehrenkreuz des Freundeskreises Hoch- und Deutschmeister Baden (FK HuDM) ausgezeichnet. Nach dem gemeinsamen Marsch zum Ehrenmal legten die Vorstandmitglieder des Kreisverbandes dort ein Blumengebinde nieder. Der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Stefan Wagenhäu-

Kirchenzug

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Einige Teilnehmer in ihren farbenprächtigen Uniformen ser, der Präsident des FK HuDM Martin Wiegand, sowie der Generalkapitän des ungarischen Vitéz-Ordens, vitéz János Gazsó-Molnár, sprachen eindrucksvoll über das Leiden und Sterben in den vergangenen Weltkriegen und gegenwärtigen Unruheherden weltweit. In gleicher Marschordnung ging es anschließend zurück zum Marktplatz und zur Halle des Kameraden Roth, wo der Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab die Festansprache hielt. Ehre, wem Ehre gebührt Nach dem gemeinsamen Abendessen folgten die Ansprachen des Vorsitzenden der Karbacher Kameradschaft, Wolfgang Güßregen, des Bürgermeisters der Gemeinde Kürnach, Thomas Eberth, und des Präsidenten des Vitéz-Ordens, János GazsóMolnar. Alle drei erinnerten an den Beginn des 1. Weltkrieges vor über 100 Jahren und das Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren. Im Anschluss erfolgten die Ehrungen ver-

Foto: Somogy-Husaren

Foto: Somogy-Husaren

dienter Kameraden und Funktionäre der teilnehmenden Verbände für Verdienste um die Völkerverständigung und die Pflege der Kameradschaft untereinander. Vom ungarischen Vitéz Orden wurden die Kameraden Wolfgang Güßregen, Otto Väthröder, Karl-Heinz Vogel und vitéz Rainer Schmitt geehrt. Die Medaille für die UngarischDeutsche Kameradschaft erhielt FK HuDM Präsident Martin Wiegend. Eine Ehrung des Kreisverbandes ging an den Kapitän des IV. Homburg-Hessen Husaren Regiments aus Dioszég//Rumänien, Tamás Benedek, der zusammen mit Thomas Eberth auch das Ehrenkreuz des FK HuDM erhielt. Der Stabskapitän des Vitéz Ordens für Deutschland, vitéz Ferenc Tengerdi-Magyár, erhielt das Verdienstkreuz dieser Vereinigung. Bürgermeister Eberth aus Kürnach wurde mit dem Verdienstkreuz I. Klasse und Stefan Wagenhäuser vom Volksbund mit dem Ehrenkreuz des Bayerischen Soldatenbundes ausgezeichnet. Für 25-jährige Tätigkeit als 1. Vorstand der Kameradschaft

V. l.: Landrat Thomas Schiebel, Bürgermeister von Karbach, Bertram Werrlein und Kreisvorsitzender vitéz Rainer Schmitt. Foto: KV WÜ-MSP


Unterfranken Püssensheim und die Pflege fränkischer Traditionen über lange Jahre erhielt Manfred Kuhn das Ehrenzeichen des Fränkischen Soldaten- und Kameradenkreises. Das Goldene Erinnerungskreuz zum 6. Verbändetreffen erhielten BSB-Ehrenpräsident Generalmajor a. D. vitéz Jürgen Reichardt, der allerdings nicht selbst anwesend war, der Generalkapitän des Vitéz-Ordens, vitéz János Gazsó- Molnár, vitéz András Mikecz, der Kapitän des Husaren Banderius aus Tököl, László Kiss, der Husarenkapitän der Hessen-Homburg Husaren Tamás Benedek, Martin Wiegand, Wolfgang Güßregen und Klaus Krüger. Als Zeichen der Dankbarkeit und der Kameradschaft beim 5. Traditionsverbändetreffen in Kürnach übergab die Delegation aus Dioszég dem Kürnacher Bürgermeister Thomas Eberth ein Denkmal in Form einer mit Schnitzereien verzierten drei Meter hohen Säule mit den Symbolen des Bayerischen Soldatenbundes und des HessenHomburg Banderiums. Die vom Kapitän des Banderiums selbst gefertigte Säule wird in der Nähe des Kürnacher Rathauses einen würdigen Platz finden. Verdiente Schläge aufs Hinterteil Den Abschluss und absoluten Höhepunkt der Ehrungen war wie bei den letzten Veranstaltungen die Aufnahme eines der anwesenden Ehrengäste in das MikeczKalman-Husaren Banderiums. In diesem Jahr traf es den Präsidenten des Freundeskreis Hoch- und Deutschmeister aus Mannheim. Aufgrund seiner besonderen Verdienste erhielt er von jedem der anwesenden Husaren drei und nicht einen Schlag mit der flachen Säbelklinge über einem Sattel liegend aufs Hinterteil. Präsident Wiegand hatte besonderes Glück in diesem Jahr. Drei anwesende Husaren Einheiten

V. l.: Kapitän Hessen-Homburg Husaren, Tamás Benedek, vitéz Rainer Schmitt, vitéz TenFoto: KV WÜ-MSP gerdi-Magyar. mit über 40 Mann und etwa zehn bereits aufgenommenen Ehrenmitglieder durften an der Zeremonie teilnehmen. Zukünftige Treffen ungewiss Nach einem feuchtfröhlichen Kameradschaftsabend, einer kurzen Nacht und einem Katerfrühstück wurde in Marktheidenfeld ein atomsicherer Bunker der Bundeswehr für Nachrichtenzwecke aus der Zeit des kalten Krieges besichtigt. Eindrucksvoll waren die drei Meter starken Wände, Böden und Decken des Bauwerkes und die gut getarnte Lage der gesamten Anlage. Leider wurden nach der Stilllegung der Vermittlungsstelle das oberirdische Gebäude für zivile Zwecke umfunktioniert und im Bunker zahlreiche Einrichtungsgegenstände und technisches Equipment demontiert und verkauft. Im Anschluss an das folgende Mittages-

sen fand ein Empfang der Gemeinde Karbach statt. Bürgermeister Werrlein bedankte sich bei den Verbänden für die gelungene Veranstaltung, es folgten kurze Grußworte des Generalkapitäns des Vitéz-Ordens und des Kapitäns des Husaren-Banderium aus Tököl, die gleichzeitig den offiziellen Teil des Treffens beendeten. Am Abend wurde wie bei den vergangenen Treffen bei fränkischen Spezereien und Getränken bis in den späten Abend gefeiert, gesungen und getanzt. Fazit: Eine gelungene Veranstaltung in jeder Hinsicht. Ob es jedoch ein 7. Treffen in der Größe geben wird, ist nicht gewiss. Durch den natürlichen Mitgliederschwund und den fehlenden Nachwuchs in den Vereinen und die daraus resultierende Überalterung des Kreisverbandes ist es fraglich, ob das schöne Treffen in dieser Form noch eine Zukunft hat. Text: Rainer Schmitt

SK Ostheim

Kameraden kümmern sich um das Gedenken an Gefallene und Vermisste Ostheim – 70 Jahre Kriegsende – dieses historische Datum nahm die Soldatenkameradschaft (SK) Ostheim zum Anlass, im allgemeinen Gedenken an die Befreiung von Gewaltherrschaft und die Mahnung für Frieden auch an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Ostheimer Bürger zu erinnern, sowie den vor Jahren im Rhönstädtchen für die Pflege der Denkmäler eingerichteten Ehrenmal-Fonds wieder ins Gedächtnis zu rufen. Kartei der Gefallenen und Vermissten Im Zweiten Weltkrieg hatten auch zahlreiche Ostheimer Familien den Tod von Angehörigen zu beklagen. Väter, Söhne und Brüder als Soldaten an der Front und zu-

dem auch einige Frauen, die zum Beispiel zum Lazarettdienst herangezogen worden waren, kehrten nicht mehr nach Hause zurück. Noch Jahre nach Kriegsende hofften Hinterbliebene vergebens auf ein Lebenszeichen, so manches Schicksal wurde nie geklärt. Im Zweiten Weltkrieg haben etwa 150 Ostheimer ihr Leben gelassen, über das Schicksal von etwa 100 weiteren ist nichts bekannt. Werner Kraus und der vor einigen Jahren verstorbene Karl Schneider hatten in jahrelanger Recherchearbeit wichtige Daten zusammengetragen und eine Kartei der Gefallenen und Vermissten erstellt. Entstanden ist eine Dokumentationsmappe, die die SK als Ergänzung zum bereits in der Kirche vorhandenen Buch zur

Verfügung stellen möchte. Insbesondere auch für die junge Generation sei dies ein interessantes Nachschlagewerk, das Auskunft über den Verbleib der Vorfahren geben kann, so Hans-Peter Amthor, der Vorsitzende der SK. Wie froh wir seien können, heute in einem friedlichen Europa leben zu können, das wird deutlich angesichts der zahlreichen neuen Krisenherde und Kriege in aller Welt. Die SK Ostheim sieht die Mahnung zum Frieden und gegen das Vergessen als eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Deshalb kümmert sie sich im Interesse der Allgemeinheit bereits seit Jahrzehnten ehrenamtlich und mit Vereinsmitteln um die Stätten in der Stadt, die dem Gedenken an treue Kameraden 4/2015

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Unterfranken die Opfer der beiden Weltkriege gewidmet sind. Geld- statt Kranzspenden zum Erhalt der Denkmäler Die Vereinsleute setzen sich dafür ein, dass die Denkmäler nicht verfallen. Dafür wurde vor Jahren eigens ein Fonds, der von der Stadt verwaltet wird und dessen Mittel zweckgebunden für die Instandhaltung bzw. Erhalt der Denkmäler Verwendung finden sollen, eingerichtet. Man appellierte an die Vereine, am Totensonntag auf Kranzspenden zu verzichten. Stattdessen wurde um eine jährliche Geldspende für den Fonds gebeten, um die Denkmäler auf lange Sicht erhalten zu können. Allein für die von der Denkmalpflege empfohlene Generalsanierung des Ehrenmals auf dem Friedhof werden vermutlich Kosten von 25.000 bis 30.000 Euro anfallen. Angesichts der nicht unerheblichen Kosten ist die Unterstützung der Vereine und Bürger umso mehr gefragt. Allerdings hat von den Vereinen und aus der Bevölkerung die Spendenbereitschaft in den letzten Jahren nicht nur stark nachgelassen, sondern ist so gut wie zum Erliegen gekommen. Aktuell leistet nur noch die SK ihren jährlichen Beitrag für den Fonds sowie zwei private Spender, beklagt der SK-Vorsitzende. Die SK selbst ist bereit, sich mit einem vierstelligen Betrag aus ihrer Vereinskasse an der Sanierung zu beteiligen. „Es wäre schade, wenn das Denkmal verfällt. Die Gefallenen würden in Vergessenheit geraten“, sagt Vereinskassier Harald Förster und betont gleichermaßen, dass neben dem Gedenken an die Toten das Denkmal zudem als Mahnung für den Frieden zu verstehen ist. Noch viel zu tun Wenn das Ehrenmal saniert würde, wäre es auch wünschenswert, die Tafeln der am Ehrenmal aufgeführten Toten zu überarbeiten und nach dem heutigen Wissensstand zu vervollständigen. Auch sollte man nach Ansicht der SK die Vermissten benennen. Nach den Vorgaben des Landesamtes für Denkmalpflege darf dies jedoch nicht am bestehenden Ehrenmal erfolgen, wie Amthor erklärt. Eventuell könnte in der Nähe des Ehrenmals zu diesem Zweck eine Gedenktafel aufgestellt werden. Da in diesem Jahr die Aussegnungshalle saniert wird, wäre es naheliegend in diesem Zuge auch hier etwas zu unternehmen, so die Anregung der SK an die Stadtführung. Die SK bittet derweil die Bevölkerung und auch die Vereine um weitere Spenden für den Ehrenmal-Fonds. Wer einen Beitrag dazu leisten möchte, bitte mit der Stadt Ostheim, der Verwalterin des Fonds, Kontakt aufnehmen und die Kontodaten erfragen. Den Menschen ins Bewusstsein zu rufen

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und den nachfolgenden Generationen zu vermitteln, wie grausam Gewaltherrschaft und Krieg sind, sieht die SK Ostheim als eine wichtige Aufgabe an. In diesem Sinne engagiert sich der Verein als einer der eifrigsten Sammler im Landkreis auch stark für den Volksbund Deutsche Kriegsgräber-

fürsorge. Unterstützt werden damit die Instandhaltung und die Anlage von deutschen Soldatenfriedhöfen in aller Welt und darüber hinaus friedenspädagogische Projekte zur internationalen Völkerverständigung. Text/Foto: Eva Wienröder

Mit Schönheitsreparaturen ist es nicht mehr getan. Das Ehrenmal auf dem Ostheimer Friedhof muss generalsaniert werden.


Unterfranken RSK Schonungen

Die Bekanntheit steigern Schonungen – Reservisten- und Soldatenkameradschaft? Für viele Schonunger ist die RSK 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine große Unbekannte. Das wollen der RSK-Vorsitzende Jochen Brand und sein Stellvertreter Philipp Hartmann, die die Kameradschaft seit zweieinhalb Jahren führen, ändern. Es wurden ein Logo und ein Flyer für den Verein erstellt. „Damit wollen wir den drittältesten Verein der Schonunger Bevölkerung wieder ins Bewusstsein rufen“, so Hartmann bei der Übergabe des ersten Flyers an Bürgermeister Stefan Rottmann. Der Bürgermeister lobte, dass die RSK das Gedenken am Volkstrauertag hoch hält und verwies auf die Weltpolitik, die durch Krisen gekennzeichnet sei. Die Menschen sollten daher die seit langem währende Friedenszeit in Europa mehr schätzen. RSK-Ehrenvorsitzender Artur Höhl, der in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder Impulse für das Vereinsleben gab, erinnerte daran, dass der RSK, 1881 als Kampfgenossen-Verein gegründet, damals große Bedeutung zukam. Die Vereine entstanden

Nicht ohne Stolz übergaben Vorstandsmitglieder der RSK Schonungen Bürgermeister Stefan Rottmann (r.) den neuen RSK-Flyer und stellten im Rathaus ihr neues Logo vor. V. l.: Ralf Keil, Manfred Hebig, Jochen Brand, Artur Höhl und Philipp Hartmann. nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Ziel war es in erster Linie, sich um die Versorgung der damaligen Kriegswitwen und Kriegswaisen zu kümmern. Heute stehen gesellschaftliche Veranstaltungen, aber auch der Besuch von Schießübungen in Kasernen, Besuche von USStützpunkten oder die Mitgestaltung der Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Mittelpunkt der Vereinsarbeit. Alljährlich kommen bei den Sammlungen für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in der Gemeinde Schonungen rund 2.000 Euro

zusammen. Die Reservisten- und Soldatenkameradschaft Schonungen zählt derzeit rund 50 Mitglieder. Die Aufnahme in den Verein ist nicht mehr an das Absolvieren des Wehrdienstes gebunden und steht selbstverständlich auch Frauen offen. Das Logo zeigt auf grünem Grund das Eiserne Kreuz mit der Gründungszahl sowie die Gemeindewappen und in einer Wappenform je zur Hälfte das Muster der bayerischen Rautenflagge und der Deutschlandflagge. Text/Foto: Rita Steger-Frühwacht

RSK Schonungen

Tag der offenen Tür in den Schweinfurter Ledward Barracks Schweinfurt – Die Reservisten- und Soldatenkameradschaft (RSK) Schonungen besuchte Ende April mit Mitgliedern und Gästen den „Tag der offenen Tür“ in den ehemaligen Ledward Barracks. Neben der Besichtigung der Kaserne gab es eine informative Führung durch den 2. Vorsitzenden Philipp Hartmann. Die Thematik behandelte sowohl die noch vorhandenen aber auch die nicht mehr vorhandenen Zeugnisse und Gebäude, die von Soldaten von der Wehrmacht bis hin zur US Army genutzt wurden, sowie deren heutige Geschichte und das „Musikerviertel“. Im Anschluss besichtigte man noch die ehemalige Panzerkaserne. Die USAG Schweinfurt wurde 2014 geschlossen und an die BIMA übergeben. 2015 wurden die Ledward Barracks von der Stadt zur Nutzung als Asyl-Unterkunft und zum Umbau für den künftigen i-Campus in Schweinfurt gekauft. Anfang September wird die RSK Schonungen erneut einen Stützpunkt der US Army besichtigen. Dann geht die Fahrt nach Ansbach-Katterbach. Text/Foto: Philipp Hartmann

Hier laufen schon längst keine Filme mehr: Das „Ledward-Theater“ in der gleichnamigen ehemaligen Wehrmachts- und US-Kaserne in Schweinfurt. treue Kameraden 4/2015

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Oberbayern

Gelebte deutsch-französische Freundschaft Bayerische Delegation nahm an Museumseröffnung im Elsass teil Um den Lingekopf, eine Bergkuppe von 250 Metern Länge, gut 600 Meter über dem Munstertal im Oberelsaß, wurde im 1. Weltkrieg erbittert gekämpft. Der Lingekopf war von Soldaten der 7. Kompanie des Königlich Bayerischen Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 1 besetzt. Dort befand sich auch der Befehlsstand des Regiments. Französische Soldaten griffen die stark befestigten Stellungen ab 20. Juli 1915 heftig an. Die Kämpfe dauerten schließlich bis zum 16. Oktober 1915, ehe sie ohne wesentliche Geländegewinne bis zum Ende des Krieges eingestellt wurden. 10.000 französische Soldaten und 7.000 deutsche verloren ihr Leben. Zur Erinnerung an die Schlacht gründeten französische Bürger 1968 den Verein „Le Mémorial du Linge 1915“. Der Verein restaurierte die Stellungen und - mit Unterstützung der Volksstiftung der Bayerischen Staatsregierung - den bayerischen Gefechtsstand. Das „Musée Mémorial du Linge“ wurde im Jahre 1981 eingeweiht. Ein Erweiterungsbau, die instandgesetzten Außenanlagen sowie der erneuerte, unmittelbar hinter der Frontlinie gelegene Befehlsstand wurden am 30. Mai 2015 der Öffentlichkeit übergeben. Eine 45-köpfige Abordnung, zu der auch Vertreter des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. mit dem Präsidenten, Oberst a. D. Richard Drexl an der Spitze gehörten, nahm an den Feierlichkeiten teil. Der offizielle Teil war in eine dreitägige Rei-

Vor dem Denkmal auf dem französischen Militärfriedhof Wettstein.

se eingebunden. Der Besuch fand großes Interesse in den französischen Medien. Die von Dr. Michael Stumpf aus Unterhaching vorbildlich organisierte Reise führte zunächst nach Ingersheim im Elsass, wo die Delegation durch Bürgermeister Mathieu Thomann empfangen wurde. Der anschließende Besuch galt dem „Carrée Militaire“, dem militärischen Teil des Gemeindefriedhofs. Ein Denkmal ist dort gefallenen baye-

Ansprachen und Kranzniederlegungen auf der Esplanade/Lingekopf durch französische und deutsche Ehrengäste.

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rischen Infanteristen gewidmet. Aber auch französische Soldaten fanden dort ihre letzte Ruhestätte. Die Fahrt führte weiter nach Orbey, von wo aus anderntags der Lingekopf einschließlich Museum und Freigelände mit den Stellungen und dem Gefechtsstand des Landwehrregiments zu besichtigen waren. Die bayerische Delegation wurde von Guy Jacquey, dem Bürgermeister von Orbey und General Dominique Muller, dem Präsidenten des „Memorial Lingekopf“ begrüßt. Die folgende Einweihung des Bayerischen Kommandopostens fand ihren Höhepunkt im Durchschneiden von zwei Bändern in den Nationalfarben Frankreichs und Deutschlands durch die französischen Offiziellen und BSB-Präsident Richard Drexl. Oberst a.D. Drexl zitierte in seiner Ansprache den französischen Philosophen Gabriel Marcel mit den Worten: „Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorn!“ Ferner sprach er zum Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus, der ein Appell an die Schattenseiten des Menschen sei, weil aus kleinen, häufig kulturellen Unterschieden große gemacht würden und damit der Keim genährt werde, aus dem Unfrieden und am Ende Gewalt entstehen können. Sich selbst bezeichnete er als Patrioten, der stolz ist auf sein Land, aber große Freude habe am Zusammenwirken mit anderen Nationen. Die Totenehrung mit Kranzniederlegung und den Musikstücken „Sonnerie aux


Oberbayern Morts“ und „Ich hatt’ einen Kameraden“, eine Schweigeminute, die „Marseillaise“, das „Lied der Bayern“ und die deutsche Nationalhymne beendeten die allen Teilnehmern sehr zu Herzen gehende Zeremonie. Ein Film im Museum mit teilweise Originalaufnahmen aus der schrecklichen Zeit vor hundert Jahren rundete den Aufenthalt ab. Nach einem kleinen Umtrunk im Gemeindehaus von Lapoutroi führte der Weg noch einmal zum Lingekopf, um mit Kranzniederlegungen auf dem deutschen Soldatenfriedhof Baerenstall und dem französischen Militärfriedhof Wettstein der dort ruhenden Toten zu gedenken. Am nächsten Tag wurde die Reisegruppe in Riquewihr, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, durch den vormaligen 3. Bürgermeister Jules Seyller empfangen. Der Ort mit dem vormaligen deutschen Namen Reichenweier ist durch eine doppelte Stadtbefestigung geschützt. Die Altstadt mit Häusern aus dem 15. bis 18. Jahrhundert beeindruckt mit ihren hervorragend erhaltenen Fachwerkbauten. Stadtführung und Weinprobe beschlossen den Aufenthalt in äußerst angenehmer Art und Weise. Bernhard Bienek, Vorsitzender der KSR Schondorf, fasste die Eindrücke der Reise-

Der französische General a.D. Dominique Muller hält eine Gedenkrede vor dem Gemeinschaftsgrab auf dem Deutschen Soldatenfriedhof Hohrod/Baerenstall teilnehmer wie folgt zusammen: „Drei wunderschöne, wenn auch geschichtlich bedrückende Tage, die leider viel zu schnell vorbei waren.“ Den Zweck der Reise, ein direkter Austausch im Interesse der Völkerver-

ständigung und der Arbeit für den Frieden zwischen deutschen Bayern und französischen Elsässern sahen alle Reiseteilnehmer Text: Bernhard Bienek als voll erfüllt an. Fotos: Gertrud Prömper

KV Landsberg am Lech

BSB-Präsident Drexl besuchte Kreisversammlung Landsberg am Lech – Erfreulich viele Mitglieder nahmen Ende Juni an der Jahreshauptversammlung des BSB-Kreisverbands Landsberg a. Lech teil. Besonders stark vertreten waren diesmal die Kameraden aus Rott und Landsberg am Lech. Für nachdenkliche Gesichter sorgte BSB-Präsident Richard Drexl, der in seinem Grußwort seine Sichtweise über die signifikante Reduzierung der Bundeswehr vor allem in Bayern darstellte. Der Oberst a.D. gab zudem einen Ausblick, wie der BSB mit einigen Neuerungen gestärkt in die Zukunft gehen könnte. Wichtig ist für ihn die Gewinnung von jungem Nachwuchs. Zu Beginn der Versammlung gedachten die Versammelten in sehr feierlichem Rahmen der Gefallenen beider Weltkriege und – besonders erwähnt – der gefallenen Soldaten der Bundeswehr. Anschließend spielten zwei Trompeter das „Lied vom guten Kameraden“. Der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden sowie die Berichte des Kassiers, der Kassenprüfer und die Entlastung der Vorstandschaft folgten in rascher Reihenfolge. Für 25 Jahre Tätigkeit als 1. bzw. 2. Vorsitzender des Soldatenvereins Landsberg am Lech e.V. gegr. 1872 wurde Karl Bau-

V. l.: Karl Baumann, Georg Albrecht, Heinz Leitner, Christian Sedlmeir, Christian Heyer, Dirk Cotterli, Richard Drexl, Josef Giggenbach und Bernhard Bienek mann mit dem Bayerischen Löwen des BSB geehrt. Sein Nachfolger als 1. Vorsitzender, Christian Sedlmeir, fand anerkennende und lobende Worte für ihn. Auch Albrecht Georg wurde mit dem Bayerischen Löwen des BSB geehrt. Er war von 2000 bis 2007 Vorsitzender des Kreisverbandes Landsberg und 20 Jahre Vorstand des Soldatenvereines Greifenberg-Beuren.

Mit dem Reservistenverdienstkreuz in Gold wurden in Anerkennung ihrer hervorragenden Verdienste um die ReservistenArbeit im BSB Major a.D. Dirk Cotterli, Hauptfeldwebel d.R. Christian Sedlmeir und Stabsgefreiter d.R. Christian Heyer ausgezeichnet. Zusätzlich erhielt Sedlmeir als Anerkennung und Würdigung seiner freiwilligen Teilnahme an der Reservistentreue Kameraden 4/2015

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Oberbayern arbeit das Reservisten-Tätigkeitsabzeichen BSB in Gold. Bernhard Bienek präsentierte einen gelungenen Filmvortrag über die Reise zum Lingekopf im Elsass. Bei der Reise standen Franzosen und Deutsche in großer Freundschaft und Kameradschaft zusammen, was Bienek anhand der Aufnahmen eindrucksvoll zeigte. Im September 1914 wurde das Gebiet um Munster zum blutigen Schlachtfeld. Eine große Offensive begann am 20. Juli 2015 und dauerte bis Ende Oktober. In dieser Zeit fielen ca. 17.000 französische und deutsche Soldaten, ohne dass eine Seite einen Vorteil gehabt hätte. Text: Christian Sedlmeir Foto: Solveig Sedlmeir

hard Bienlein. Gerhard Krämer, Vorsitzender des VKV Laim erinnerte in seiner Ansprache unter anderem daran, dass die Tafeln den nachfolgenden Generationen in

das Gedächtnis rufen sollen, dass Vergessen auch eine Form der Erinnerung ist und Erinnern eine Form des Vergessens ist. Text: Gerhard Krämer, Foto: Clemens Tix

VKV 1890/2010 Laim

Gefallenen-Gedenktafeln gesegnet München-Laim – Anfang April 2015 wurden die Gefallenen-Gedenktafeln unter den Arkaden der Sankt Ulrichs-Kirche an der Agnes-Bernauer Straße angebracht. Nun strahlen diese wieder im alten Glanz. Möglich machte dies der Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim mit Unterstützung des Bezirksausschuss‘ Laim, der Sparda-Bank München, der Spender des Veteranen-Vereins sowie des Steinmetz-Betriebs Ludwig Schneider. Die restaurierten Gedenktafeln erinnern an die Gefallenen der kriegerischen Auseinandersetzungen im letzten und vorletzten Jahrhundert und mahnen gleichzeitig die heute Lebenden den Frieden zu erhalten, der gerade in diesen Tagen so fragil wie seit Jahrzehnten nicht mehr erscheint. Ende Juni erhielten die Gedenktafeln den kirchlichen Segen durch Pfarrvikar Bern-

Gerhard Krämer sprach über die Kultur des Erinnerns.

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treue Kameraden 4/2015

Nahmen an der Segnung der Gedenktafeln teil: Die VKV-Mitglieder (v. l.) Rosmarie Niedermeier, Peter Stöckle, Max Gensler, Peter Nickl, Norbert Winkler, Rudolf Reitinger, Stadtrat Johann Stadler, Gerhard Haas, Clemens Tix, Gerhard Krämer, Martin Kapfinger und Margit Meier.

Laimer Kameraden marschierten im Festzug mit Laim – Vor 115 Jahren wurde das Laimer Dorf in die Landeshauptstadt München eingemeindet. Der Bezirksausschuss Laim initiierte aus diesem Anlass einen Festzug (Foto) im Rahmen der Münchner Stadtteilwoche, an dem über 19 Laimer Vereine und Gruppen teilnahmen. Auch der vor fünf Jahren wieder gegründete Veteranen- und Kriegerverein (VKV) Laim nahm bei strahlendem Sonnenschein mit einer Abordnung daran teil. Der über zwei Kilometer lange Festzug führte vom Laimer Platz zur Festzeltwiese. Böllerschützen brachten die letzten schlafenden Bürger zu den Fenstern, um das Spektakel mitzuerleben. Im Festzelt auf dem Laimer Anger erhielten die teilnehmenden Vereine dann in Anwesenheit der zahlreich vertretenen politischen Prominenz vom BA-Vorsitzenden Josef Mögele die Fahnenbänder des Bezirksausschusses. Text: Gerhard Krämer, Foto: Clemens Tix


Oberbayern / Selbstständige Kameradschaften Marzoll

Ausflug ins Gebirgsjägermuseum Marzoll/Bischofswiesen – Das Gebirgsjägermuseum in der Jägerkaserne in Bischofswiesen/Strub war Ziel eines Ausflugs des Krieger- und Reservistenvereins (KRV) Marzoll. Unter der Führung von Stabsfeldwebel a. D. Gerd Schelble erfuhren die Marzoller in dem fast zweistündigen Rundgang allerlei rund um die historische Entwicklung der Gebirgsjäger aus Bischofswiesen. Vor allem die frühe Bundeswehrzeit weckte bei vielen Teilnehmern Erinnerungen an den eigenen Wehrdienst. Das Gebirgsjägermuseum wurde in den vergangenen Jahrzehnten mit viel Liebe zum Detail von Angehörigen des Gebirgsjägerbataillons 232 eingerichtet und beleuchtet die Zeit seit Erbauung der Kaserne bis zu den heutigen Auslandseinsätzen der „Struber Jager“. Viel Unterstützung erfuhren sie hierbei auch aus der Bevölkerung von ehemaligen Soldaten, die die Ausstellung mit Bildern oder persönlichen Exponaten bereicherten. So stellte Brigadege-

V. l.: Museumsführer Gerd Schelble, KRV-Vorsitzender Peter Koch und die Besuchergruppe. neral a. D. Johann Berger seine Uniform zur Verfügung, die aus seiner Zeit als Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 232 stammt. Seinen Abschluss fand der Ausflug im Unteroffizierheim. Der KRV-Vorsitzende Peter Koch bedankte sich bei Gerd Schelble

mit einem Präsent für die Einladung und die Führung durch das Museum. Beim gemütlichen Teil des Abends tauschte man sich noch rege aus und entdeckte die eine oder andere ungeahnte Gemeinsamkeit aus vergangenen Zeiten. Text/Foto: Thomas Stegmann

Selbstständige Kameradschaften RK Wisserland

Stimmungsvoller „Großer Zapfenstreich“ Wissen – Alljährlich nimmt die Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland mit einer Abordnung am „Großen Zapfenstreich“* anlässlich des Wissener Schützenfestes am Ehrenmal in den Steinbuschanlagen Wissen teil. Hierbei werden auch optisch die bereits vor dreiundzwanzig Jahren geknüpften freundschaftlichen Bande vor der würdigen und zugleich eindrucksvollen Kulisse der Steinbuschanlagen zwischen dem Schützenverein und der RK demonstriert. „Immer wieder ist es für uns eine Ehre, am ‚Zapfenstreich‘ anlässlich des größten und bekanntesten Schützenfestes im nördlichen Rheinland-Pfalz mitwirken zu dürfen“, ist die einhellige Meinung. Personell hervorragend unterstützt wurden die Wissener Reservisten vom Vorsitzenden der Soldatenkameradschaft Westerwald im Kyffhäuserverband, Fred Schnalke. Als Gäste konnte RK-Vorsitzender Oberstleutnant d.R. Axel Wienand eine Abordnung des Schützenvereins Hengsbach-Almer aus dem Siegerland im Vereinsheim begrüßen. Im Fackelschein wird das stimmungsvolle Geschehen schon seit vielen Jahren von der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen, zugleich Landesfeuerwehrmusikkorps Rheinland-Pfalz und dem Spielmannszug Fischbacherhütte gestaltet.

Schützenoffiziere und RK–Mitglieder treten am Ehrenmal uniformiert an und runden das musikalisch-militärische Zeremoniell eindrucksvoll ab. Hunderte von Zuschauern finden sich in jedem Jahr unter den alten Bäumen in den Steinbuschanlagen ein, um das feierliche Geschehen zu erleben. Am Ende sorgt ein Feuerwerk zwischen den Bäumen rund um das Ehrenmal für ein weiteres und zugleich überraschendes Vergnügen des Publikums. Beifall und anerkennende Worte aus den Reihen der an-

wesenden Bürger bezeugen auch diesmal wieder einmal Zustimmung zum Rahmen dieser Veranstaltung. Im Anschluss startet das große Höhenfeuerwerk auf dem Wissener „Kucksberg“. Die heimischen Reservisten haben einen Logenplatz, da sich ihr Vereinsheim genau gegenüber dem in der Region bekannten Höhenzug befindet. In geselliger Runde endete die Veranstaltung irgendwann in den frühen Morgenstunden. Text: aw /Foto: Sascha Brück * Bei dem Zapfenstreich handelt es sich um eine Zeremonie des Wissener Schützenvereins. Die Veranstaltung steht nicht in Relation mit dem militärischen Zeremoniell der Bundeswehr.

Das Erweisen des militärischen Grußes bei der Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland. treue Kameraden 4/2015

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Selbstständige Kameradschaften RK Otterbach

Zur Erinnerung an das Ende des 2. Weltkrieges Otterbach – Dem aufmerksamen Beobachter entgeht nicht, dass sich an den Fahnenmasten der Reservistenkameradschaft in Otterbach etwas verändert hat. Neben die bunten Fahnen, welche ansonsten im Wind flattern, hat sich nun eine schwarze mit weißem Bild und Worten gemischt. Ein Wachturm und die Worte „You are not forgotten“ (ihr seid nicht vergessen) sind darauf zu sehen und zu lesen. An allen ehemaligen Kriegsgefangenenlagern in den USA findet man unter der amerikanischen Flagge diese Erinnerungsflagge meist neben dem Eingangstor zur Basis, auf dem Foto der Eingang zur Vandenberg Air Force Base. Es folgen Schilder die auf die Anzahl der POW’s – „Prisoner of War“ (Kriegsgefangene) hinweisen. Im Beisein von Lieutenant Colonel George B. Brown, Director of Emergency Services USAG Rheinland-Pfalz, wurde die Fahne im Frühjahr gehisst. Die RK Otterbach möchte mit der Flagge 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges an alle Kriegsgefangenen erinnern. Text/Foto: Werner Groß

Reservistenkameradschaft unterstützte US-Streitkräfte beim Freundschaftslauf Otterbach – Zum Unterstützungseinsatz rückte die Reservistenkameradschaft (RK) Otterbach letztens wieder einmal aus. Diesmal aus Verbundenheit zu und mit den USStreitkräften. Einsatzort war der Gelterswoog, wo man einen Freundschaftslauf/ Wanderung für die Soldaten und deren Angehörige organisiert hatte, den es zu unterstützen galt. Bereits um 8 Uhr gingen die ersten Läufer an den Start. Bis zum Ende um 13 Uhr machten sich rund 500 Teilnehmer bei etwas kühlen Temperaturen auf den Weg. Am Ziel angekommen gab es entweder eine Bratwurst oder eine Frikadelle im Brötchen, so wie es sich die Veranstalter gewünscht hatten. Bei den acht Kameradinnen und Kameraden der RK kam keine Langeweile auf, da es neben den Angehörigen der Streitkräfte auch die deutsche Polizei und reichlich erschienene Vertreter der umliegenden Gemeinden sowie den obersten General O'Conner zu verpflegen galt. Dieser zeigte sich, ebenso wie der für die Organisation und Sicherheit verantwortliche Oberst Braun, dankbar für die Unterstützung. – Ein erneuter Beweis für die freundschaftlichen Bande zwischen den US-Streitkräften in Ramstein und der RK Otterbach. Nach Rückkehr am Nachmittag galt es die Sauberkeit der Ausrüstungsgegenstände wieder herzustellen und eingesetztes Material einzulagern. Alles in Allem wieder ein gutes Beispiel zum Motto „Gutes tun – tut gut!“ Text: Wilfried de Buhr

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Orientierungsmarsch 2015 erfolgreich absolviert Otterbach – Auch in diesem Jahr absolvierte die Reservistenkameradschaft (RK) Otterbach e.V. wieder ihren Frühjahrs-Orientierungsmarsch. Mit vollem Marschgepäck ging es am Morgen des ersten Tages bei herrlichem Wetter von Waldleinigen nach Speyerbrunn. Dort hatte der Tross für heißes Kaffeewasser und Sitzgelegenheiten gesorgt. Nach einer Stärkung ging es weiter nach Hofstätten, wo man in der und um die dortige Grillhütte die erste Nacht verbrachte. In der Frühe des nächsten Tages wurde der Marsch bei wolkigem Wetter nach Wilgartswiesen und von dort, nach einer Mittagsrast, nach Hauenstein zur PWH Dicke Eiche fortgesetzt. Anderntags führte der Marsch weiter nach Erfweiler, wo die Reservisten den Friedhof besuchten und am Grab ihrem verstorbenen Kameraden Dieter Burkard gedachten. Mit Fahrzeugen erfolgte der Rückmarsch nach Hofstätten. In der dortigen Gaststätte fanden die wunderbaren Tage im herrlichen Pfälzerwald ihren Abschluss. Text/Foto: Werner Gross

Orientierungsmarsch im Pfälzerwald


Selbstständige Kameradschaften / Sportschützen RK Wisserland

Großreinemachen und Frühjahresarbeiten auf dem Soldatenfriedhof in Freusburg Fünf Stunden im Pflegeeinsatz auf der Kriegsgräberehrenstätte Freusburg/Wissen – Zum ersten großen Arbeitseinsatz auf der Freusburger Kriegsgräberehrenstätte trafen sich im Frühjahr Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland. Handanlegen bei der Pflege der 38 Soldatengräber ist fester Bestandteil der Aktivitäten der Reservisten, die vor nunmehr 21 Jahren die Patenschaft über den Soldatenfriedhof übernahmen. Diesmal galt die Pflege den Soldatengräbern. Unkraut und Laub wurden entfernt, die Bepflanzung beigeschnitten sowie die einzelnen Grabplatten, Randeinfassungen und die aus Sandstein gehauenen Kreuze und Bege-

hung mit einem Hochdruckreiniger weitgehend und schonend von Schmutz und Moos befreit. Zuvor aber legten die fünf Männer vor dem Ehrenmal eine Schweigeminute ein und gedachten der in den zahlreichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr gefallenen Soldaten und zivilen Mitarbeiter. Die Reservisten beabsichtigen nach Rücksprache mit der zuständigen Pfarrei in Niederfischbach, einen weiteren größeren Pflegeeinsatz mit einem anschließenden Gottesdienst in der alten denkmalgeschützten und denkwürdigen Kapelle am Friedhof zu kombinieren. Dieses Vorhaben

Das Moos aus den Fugen herauszukratzen war eine anstrengende Filigranarbeit.

stieß bei den fleißigen Helfern auf positive Resonanz. Fünf Stunden waren Alexander Koch mit Nachwuchs, Armin Schneider, Klaus Schneider, Ingolf Wagner und Axel Wienand im Pflegeeinsatz. Der kommende Arbeitseinsatz wird geprägt sein durch das Einkehren von Basaltsand in die Fugen der gepflasterten Begehung. Diese erforderliche Arbeit wollen die Männer noch zwei bis dreimal wiederholen, um die Fugen nach den Regenfällen wieder komplett aufzufüllen und winterfest zu machen. Text/Fotos: aw

Am Ehrenmal der Freusburger Kriegsgräberehrenstätte musste nur ein wenig Unkraut entfernt werden.

Reservisten feierten Schützenjubiläum mit Wissen – Mit ansprechenden Attraktionen präsentierte sich der Wissener Schützenverein bei seinem Tag der offenen Tür anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Schießsportanlage Wissen. Die Besucher erhielten einen hervorragenden Einblick in den Schießsport und das Vereinsleben. Neben einer Waffenschau gab es eine beeindruckende Bildergalerie zur Vereinsgeschichte. Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland wollten sich das Jubiläumsfest nicht entgehen lassen und folgten gerne der Einladung zum Mitmachen. Sehr gute Resonanz erfuhr das „Schnupperschießen“ für Jedermann mit Luftdruckund Kleinkaliberwaffen auf den unterschiedlichen Ständen der modernen

Schießsportanlage. Auch bestand die Möglichkeit zum Bogenschießen bei der vereinseigenen Bogenschießsportabteilung. Qualifizierte Trainer und Betreuer standen den zahlreichen Besuchern Rede und Antwort bei sehr vielen Fachfragen rund um den Schießsport. Auch für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung war bestens gesorgt. Seit 22 Jahren freundschaftlich verbunden Vereinsvorsitzender und Schützenoberst Karl-Heinz Henn begrüßte die Reservisten im Schützenhaus. Schon seit 22 Jahren pflegen die Schützen mit den Wissener Reservisten freundschaftliche Bande. Gegenseitige Unterstützung bei Vorhaben ist

schon seit langem zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Mittlerweile gibt es viele Events, die sich in der Historie beider Vereine gemeinsam und gleichfalls widerspiegeln. Sowas gibt es nicht oft. Der Wissener Reservistenchef, Oberstleutnant d.R. Axel Wienand, der gleichzeitig als Sportabzeichenbeauftragter des Schützenvereins Wissen aktiv tätig ist, freute sich während der Jubiläumsfeier umso mehr um die vor kurzem geschlossene Nutzungsvereinbarung über die Schießstandnutzung. Die Wissener Schießstätte bietet ideale Bedingungen für die geforderten Schießdisziplinen als mögliche Ausgleichsdisziplin innerhalb einer Gruppe für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens. Für den Schützenverein Wissen und die heimitreue Kameraden 4/2015

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Sportschützen schen Reservisten sind bereits seit geraumer Zeit gemeinsame Trainingseinheiten zum Erwerb der begehrten Fitnessmedaille fester Bestandteil im Jahresablauf, wobei sich hier insbesondere die Schützenjugend löblich engagiert und auch leistungsstark hervortut. Während der Feier unterstrich Henn im Gespräch mit Mitgliedern des RK-Vorstandes das besondere Vertrauensverhältnis zu den Reservisten. Bei Kaffee und Kuchen klang für die Mitglieder der RK Wisserland am Nachmittag das Jubiläumsfest der Wissener Schützen im Siegbogen aus. Text: aw, Foto: Sabine Giebeler

Eine hochmoderne Luftdruckpistole zum Anfassen. RK-Vorsitzender Wienand (2. v. r.) zeigte sich begeistert von diesem Sportgerät. Eine fachkundige Einweisung gab es vom Schießtrainer Siegfried Seifer (l.).

Viersen

Erstmals unter BSB-Flagge Überregionaler Schießwettkampf der Süchtelner Reservisten nahe der niederländischen Grenze Wegberg/Süchteln – Erstmals unter der Flagge des BSB führten die Reservistenkameradschaft (RK) und die Reservisten-Arbeits-Gemeinschaft Schießsport (RAG) Süchteln einen überregionalen Wettkampf unter der Leitung von Hauptfeldwebel d.R. Karl Heinz Schymik und den Sportleitern Heinz Peter Horrig und Ralf Waddey durch. Eingeladen waren verschiedene Organisationen aus Nordrhein-Westfalen. Der

Nach der Siegerehrung

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Wettkampf setzt eine frühere langjährige Tradition fort und wurde in hervorragender Weise erstmalig unter Beachtung der bayerischen Sportordnung des BSB 1874 e.V. absolviert. Die Ergebnisse in verschiedenen Disziplinen (Kurzwaffe, Klein- und Großkaliber, Revolver und Pistole) waren beeindruckend. Wolfgang Schimmel von der RAG Süchteln erreichte in der Dienstpistolendisziplin mit 270 von 300 Ringen einen be-

achtlichen Einzelerfolg. Sportleiter Horrig zeigte sich zufrieden. Ebenso der Vorsitzende, Karl Heinz Schymik. Er dankte für das kameradschaftliche Miteinander und rief zu weiteren Wettkämpfen auf. Text: Robert Neber Foto: Hans Joachim von Buelow


Sportschützen KV Kemnath/Oberpfalz

Schieß- und Laufergebnisse bekanntgegeben Waldeck – Bei der Versammlung des Kreisverbandes (KV) Kemnath im Gasthaus Merkl gab Kreisvorsitzender Thomas Semba auch die Gewinner der auf Kreisebene durchgeführten Wettbewerbe bekannt und gratulierte ihnen zu ihren guten Schießleistungen. Als Neuerung für dieses Jahr präsentierte er auch seine Vorstellungen für die älteren oder behinderten Schützen. Die Vereinsvertreter stimmten dabei zu, dass die Schießhilfen, die Hans Stahl aus Immenreuth nach dem Vorbild anderer Kreisverbände angefertigt hatte, auch im KV Kemnath eingesetzt werden können. Die Urkunden für den Crosslauf im Mai in Ahornberg händigte Semba den Kameradschaften aus Mehlmeisel und Ramlesreuth aus. Hier gewann Rüdiger Bauer aus Mehlmeisel vor Julian Kopp und Matthias Pirner, beide aus Ramlesreuth. Die Mannschaftswertung gewann Mehlmeisel mit 1:14:54 Stunden vor Ramlesreuth (1:17:01) und Immenreuth (1:19:37). Bei den Kreismeisterschaften (Hans-Stahl-Pokal) in Kastl, freute sich Semba, sei eine Rekordbeteiligung festzustellen gewesen. Hier gewann die KSK Immenreuth die Mannschaftswertung aus KK-Pistole und KK-Gewehr-Dreistellungskampf mit 1.835 Ringen vor der KSK Kastl I (1.798) und der SRK Neusorg (1.754). Weitere Ergebnisse: Kleinkaliber Pistole-Mannschaft: 1. KSK Waldeck (1.011), 2. KSK Immenreuth (990), 3. KSK Kastl I (987); Einzelwertung: 1. Florian

Kreisvorsitzender Thomas Semba mit den Vertretern von Ramlesreuth (l.) und Mehlmeisel (r.). Schmidt SRK Brand (277), 2. Herbert Pospischil KSK Kastl (271), 3. Siegbert Roth SRK Neusorg (266); KK-Gewehr DreistellungskampfMannschaft: 1. KSK Immenreuth (845), 2. KSK Kastl I (811), 3. SRK Neusorg (788); Einzelwertung: 1. Lukas Haberkorn KSK Kastl (237), 2. Martin Merkl KSK Kastl (236), 3. Josef Legath SRK Neusorg (230). Text/Foto: Hans Lukas

SK Kühlenfels-Waidach/ Oberfranken

Erfolgreiche Schützen Sehr erfolgreich schnitten die Schützen der SK Kühlenfels-Waidach bei den letztjährigen Schießwettbewerben auf Landes- und Bundesebene ab. Die Seniorenmannschaft mit B. Terock, N. Maier und W. Potzler (1., 3. und 5. v. l.) wurden 2. Bundessieger Sportpistole Großkaliber, 1. Landessieger Sportpistole Großkaliber und 2. Landessieger Sportpistole Kleinkaliber. Die Altersmannschaft mit W. Arnold, K. Brendel und W. Knoll (2., 4. v. l. und 1. v. r.) wurden 2. Landessieger Sportpistole Großkaliber. Norbert Maier erkämpfte sich zudem die Einzeltitel als 1. Landessieger Sportpistole Großkaliber und 2. Landessieger Sportpistole Kleinkaliber, Bernhard Terock den des 3. Landessiegers Sportpistole Großkaliber. Text/Foto: Bernhard Terock

Foto-Tipps • Fotos grundsätzlich als jpeg einsenden o mindestens 300 dpi o nur im Ausnahmefall als Papierabzug (dann 13x18 Hochglanz) o keine Zeitungsfotos • weniger Gruppen-, mehr Aktionsfotos • Hintergrund beachten • gelegentlich die Aufnahmeposition wechseln • näher an das Hauptmotiv herangehen

• auch mal Hochformat-Fotos schießen • Einwilligung der Fotografierten einholen (falls erforderlich; stets bei unter 18-Jährigen) • Bildunterschrift (v. l. Vorname, Nachname, Funktion) • Fotograf (Vor- und Zuname) • bei übersandten Fremdfotos (z.B. von einem Profi-Fotografen) Abdruckgenehmigung einholen/Urheberrechte klären. Generell gilt, dass der BSB keine Honorare zahlen kann! treue Kameraden 4/2015

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Sportschützen VRK Obermenzing (Oberbayern)

Sportschützen der VRK Obermenzing gewinnen Tiroler Kaiserjägerschießen Berg Isel – 178 Mannschaften aus acht Nationen gingen beim diesjährigen internationalen Kaiserjägerschießen an den Start. Auch die Sportschützen der VRK Obermenzing waren dabei und platzierten sich sehr gut: Die Mannschaften konnten den 7. und den 1. Platz belegen. Dabei erkämpften sich Johann Wagner, Robert Kegel und Stefan Drasch den sensationellen 1. Platz mit 263 Ringen, auf den 7. Platz mit 254 Ringen kamen Robert Kinast, Benjamin Peschke und Andrea Kinast. Damit nicht genug! Mit einem guten Schuss auf die Ehrenscheibe gelang es Benjamin Peschke, den 7. Platz zu belegen und auch mit den Ergebnissen beim Luftpistolenwettbewerb ist Abteilungsleiterin Andrea Kinast sehr zufrieden. Bei den Damen belegte Susanne Kinast den 11., Gabi

Die Siegermannschaft eingerahmt von den Offizieren der Wettbewerbsleitung Drasch-Hennings den 7. und Andrea Kinast den 2. Platz. Bei den Herren wurde Stefan Drasch 51., Robert Kegel 43., Benjamin

Peschke 17. und Robert Kinast 11. Text: Hans Menzinger Fotos: Gabriele Drasch-Hennings

SKB Reitsch (Oberfranken)

Gelungenes Vereinevergleichsschießen Treffsicherheit, Kameradschaft und Geselligkeit standen im Vordergrund Reitsch – Der Soldatenkameradschaftsbund (SKB) Reitsch holte sich den im vergangenen Jahr an die Wiesmühle I verlorenen Vereinsmeister-Titel wieder zurück und erwies sich beim diesjährigen Vereine-Vergleichsschießen am treffsichersten. Aus den Reihen des SKB kam auch der beste Einzelschütze, Stefan Welscher mit 97,7 Ringen. Zehn Mannschaften mit 40 Teilnehmern zeugten von der Beliebtheit der Veranstaltung, meinte Josef Rebhan zufrieden, der für den verhinderten SKB-Vorsitzenden Josef Porzelt die Siegerehrung durchführte. An mehreren Tagen hatten sich die zehn Mannschaften mit jeweils vier Einzelschützen in ihrer Treffsicherheit gemessen, dazu kamen etliche Übungsabende zum Einschießen. Bei der Siegerehrung, an der auch Bürgermeister Rainer Detsch teilnahm, lobte Schriftführer Josef Rebhan die Disziplin aller Schützen und freute sich über deren Kameradschaft und Geselligkeit im Vorfeld des Wettbewerbs und bei der Siegerehrungsfeier im Saale Porzelt. Detsch sagte, dass der alljährliche Schieß-Wettbewerb in Reitsch eine gelungene Veranstaltung sei, die nicht nur die Treffsicherheit einzelner Schützen ermittle, sondern vor allem der Kameradschaft und Geselligkeit diene. Er lobte die Veranstalter des SKB die es seit Jahren verstehen, Spaß, Sport und Spannung unter einen Hut zu bringen, dabei aber auch – da Waffen im Einsatz sind – für größte Sicherheit sorgen. Text/Foto: Karl-Heinz Hofmann

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Vereine-Vergleichsschießen Mannschaftswertung: 1. SKB I mit Stefan Welscher (97,7 Ringe), Alexander Reif (91,6), Michael Porzelt (91,4) und Joachim Hofmann (89,7); 2. Wiesmühle I mit Gunther Dressel (94,4), Gerhard Förtsch (92,5), Jürgen Schneider (91,8), Jörg Roth (89,1); 3. Wiesmühle III mit Michael Kestel (91,2), Lukas Kestel (89,5), Klemens Kestel (87,8), Anna Schneider (85,7); 4. Wiesmühle II; 5. Clubfreunde Reitsch; 6. Noobs 3 D; 7. SKB Reitsch II; 8. CSU Reitsch; 9. FFW Reitsch; 10. SV Reitsch. . Einzelergebnisse: 1. Stefan Welscher (97,7 Ringe); 2. Gunther Dressel (94,4); 3. Dominik Blinzler (93,0). – Tiefschüsse: 1. Gerhard Förtsch (14,7 Teiler); 2. Michael Kestel (15,7 Teiler; 3. Gunther Dressel (24,2).

Siegerehrung beim Vereine-Vergleichsschießen der SKB Reitsch. Von links: Josef Rebhan (Schriftführer SKB), Joachim Lang (SV Reitsch), Stefan Drews (Clubfreunde Reitsch), Alfons Wilczek (CSU Reitsch), Jürgen Schneider (Wiesmühle II), Matthias Jakob (Noobs 3D), Gunther Dressel (Wiesmühle I), Alexander Reif (SKB I), Dieter Knorr (Wiesmühle III), Felix Bayer (SKB II) und Berthold Schmidt (FFW Reitsch).


Sportschützen KV Hersbruck/Lauf (Mittelfranken)

Für landes- und bundesweite BSB-Schießwettbewerbe qualifiziert Hersbruck – Um sich für die landes- und bundesweiten Schießwettbewerbe des BSB zu qualifizieren, führte der Kreisverband (KV) Hersbruck/Lauf Kreisvergleichsschießen in Kirchensittenbach (Klasse Großkaliber), in Hohenstadt (Kleinkaliber) und Neunkirchen a. S. (Luftgewehr und Luftpistole) durch. Dabei wurden gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt (s. Info-Kasten). Die Ehrenscheibe des BSB ging an Anita Meußel, der interne Georg Haas-Gedächtnispokal an Johann Wagner. Die Schützen freuten sich über die Teilnahme des stellvertretenden Landrats Norbert Reh und des 3. Bürgermeisters von Neunkirchen a. Sand, Andreas Beck, an der Siegerehrung (s. Foto), die durch Tino Hermes musikalisch gestaltet wurde. Text/Foto: Kurt Meußel

Die erfolgreichen Schützen des KV Hersbruck-Lauf freuen sich über ihre Auszeichnungen.

Luftgewehr: Freihändig-Damen: Hollederer, L. (295,6 Ringe); Alt-Männer: Nürnberger, U. (288,7); Senioren-Männer: Seybold, G. (299,7) – Stehend aufgelegt: Schüler II: Forkel, C. (189,2); Jungschützen: Britting, B. (276,7); Damen-Alt: Meyer, S. (299,6); Schützen: Bezold, S. (298,2); Alt: Kratzer, S. (302,1); Senioren: Schwederski, R. (316,6); Veteranen: Hofmann, W. (311,9); Alt-Veteranen: Holececk (309,8); Versehrte: Wirth, P. (278,7) – sitzend: Damen-Alt: Meußel, A. (299,4); Senioren: Scharrer, W. (298,3); Veteranen: Heider, H. (301,8); Alt-Veteranen: Taubmann (301,1); Versehrte: Bezold, R. (286) Luftpistole: Schützen: Elterlein, Ch. (212,4); Alt: Seitz, V. (243); Veteranen: Löffler, P. (248,8); Alt-Veteranen: Müller, J. (212,4); Versehrte: Müller, W. (284,6) KK: liegend: Senioren: Sollner, N. (288) - stehend aufgelegt: Damen: Klimesch, G. (234); Schützen: Krumpholz, H. (261); Senioren: Schwederski, R. (289); Alt-Veteranen: Müller, J. (198) - sitzend: Damen-Senioren: Meußel, A. (232); Veteranen: Dreng, K. (241) - KK – English-Match: Senioren: Sollner, N. (567) - KK – Sportpistole: Müller, W. (277) Großkaliber GK 1: Linke, H. (236); GK 2: Meußel, K. (245); Dienstpistole: Gabriel, S. (241)

 Name, Vorname, Geburtsdatum und Geburtsort

Bei Interesse an einer Einzel- oder Fördermitgliedschaft im BSB bzw. an einem Jahresabonnement der Verbandszeitschrift treue Kameraden bitte die nebenstehende Karte ausfüllen und im verschlossenen Briefumschlag an das BSB-Generalsekretariat senden.

…………………………………………………………………………………………………………………… Ich bin/war* …. Kriegsteilnehmer, …. Hinterbliebener, …. Wehrpflichtiger, …. Zeit-/Berufssoldat, …. Soldat a.D./d.R., …. Jugendlicher, …. Sonstiger I. Unter Anerkennung der Satzung des Bayerischen Soldatenbundes 1874 e.V. (BSB) werde ich zum (Datum) …………………………….. ….* Einzelmitglied im BSB (Jahresbeitrag derzeit 18 Euro) ….* Fördermitglied im BSB (Jahresbeitrag mindestens 49 Euro) In den Jahresbeiträgen ist der kostenfreie Bezug von sechs Ausgaben treue Kameraden enthalten. II. ….* Ich abonniere (unabhängig von einer BSB-Mitgliedschaft) die Verbandszeitschrift treue Kameraden ab (Datum einsetzen) ……………………………… zum Jahresbezugspreis von derzeit 15 Euro inkl. Versandkosten. Zu I. und II.: Der Jahresbeitrag/Jahresbezugspreis in Höhe von (bitte eintragen) ……………… Euro soll widerruflich von meinem Konto bei der (Name der Bank) ……………………………………………………………… IBAN: ……………………………………………………………….. BIC …………………………………… eingezogen werden. Ort, Datum

Unterschrift

………………………………………………………………………………………………………………...... * Bitte ankreuzen


Sportschützen / Allgemeines RK Wisserland/Selbstständige Kameradschaft

Wissener Reservisten und Schützenverein Betzdorf schlossen Schießstand-Nutzungsvereinbarung Betzdorf/Wissen – Schon seit Jahren schießen die Wissener Reservisten auf der Betzdorfer Schießstätte. Ob Trainingsschießen oder Meisterschaften: all das konnte beim Schützenverein Betzdorf realisiert werden. Mit der zusätzlichen Aufnahme der Reservistenschießsportgemeinschaft (RSG) Oberes Siegtal als Abteilung der Reservistenkameradschaft (RK) Wisserland in die Schießsportfachgruppe des BSB mussten gewisse Vorgaben erfüllt werden. Dazu gehörte u.a. das Schließen von Nutzungsvereinbarungen mit den Schützenvereinen als Grundlage für den Versicherungsschutz. Mit dem Schützenverein Elkenroth konnte bereits während der Vereinsmeisterschaften 2015 „Schießen“ im März eine entsprechende schriftliche Vereinbarung

getroffen werden, nun wurde eine weitere mit dem Betzdorfer Schützenverein geschlossen. Die Vorsitzende des Schützenvereins Sabina Kniep (l.) und der Wissener Reservistenchef und Schießwart, Oberstleutnant d.R. Axel Wienand, unterzeichneten kürzlich die entsprechende Vereinbarung. Kniep betonte, die Wissener Kameradschaft sei eine immer gern gesehene Truppe auf der Schießstätte in der Klingelsbach und unterstrich das besondere Vertrauensverhältnis zu den Reservisten. Die Unterzeichnung der Vereinbarung bot auch den Anlass zu Gesprächen mit richtungsweisenden Impulsen für den Schießsport und für das schießsportliche bzw. kameradschaftliche Miteinander. Text/Foto: aw

Leserbrief Ein weiterer Grund ist, dass die Bundeswehr, aufgrund des verlorenen Krieges und die in diesem begangenen Verbrechen keine Tradition hat. In welchem Krieg gibt es diese nicht? Die Geschichte sollte endlich von neutralen Historikern richtig aufgearbeitet werden. Dies sind einige Gründe, warum mancher Soldat in Deutschland sich in seiner Rolle nicht wohlfühlt und sich nach Ende seiner Dienstzeit dann kaum in einem Soldatenverein einbringen wird, der in großen Teilen der Bevölkerung als Vereinigung ewig Gestriger angesehen und vielleicht auch noch in die rechte Ecke geschoben wird. In den Dörfern, in denen starker Absender Zuwachs von außen erfolgt, ist die Karte bitte heraustrennen Name, Vorname dörflich gewachsene Tradition eiund im frankierten Briefnes Krieger- und Soldatenvereines ………………………………………………………… . umschlag einsenden. für die Neubürger nicht verständStraße lich, da ihnen der Bezug zu den Nicht als Postkarte Familiengeschichten der „Urein………………………………………………………… verschicken! wohner“ fehlt. Den Neubürgern PLZ, Wohnort dient die Gemeinde als „Wohnund Schlafplatz“. Der Großteil ………………………………………………………… von ihnen hat für einen SoldatenTelefon verein, VdK, Sängerverein, Landfrauenbund und kirchliche Verei………………………………………………………… An ne kein Interesse. Für sie kommt, E-Mail Bayerischer Soldatenbund 1874 e.V. wenn überhaupt, der Sport-, TenGeneralsekretariat nis- und Schützenverein zur Frei………………………………………………………… zeitbeschäftigung in Frage. Dachauer Straße 128 Ein weiteres Problem ist die Abschaffung der Wehrpflicht, das 80637 München bekannt ist und ich hier nicht diskutieren will. Ein weiterer Punkt ist das manDie Erneuerung des BSB wird breit diskutiert. Zum Artikel „Auf dem Weg zum zeitgemäßen Tradítionsverband“ (treue Kameraden 3/2015, S. 11 ff) erreichte uns nachstehender Brief von Rainer Schmitt. Er ist BSB-Kreisvorsitzender Würzburg/MainSpessart, Vorsitzender der RAG und des FSKK und darüber hinaus in zahlreichen anderen Soldatenverbänden tätig. Der Artikel im letzten „Treuen Kameraden“ war sehr interessant, jedoch sind alle Fakten seit Jahren bekannt. Die meisten örtlichen Vereine haben mit ähnlicher Pro-

blematik zu tun, wenn auch nicht so stark wie die Soldatenvereine. Wer hat die Schuld daran? Der Grundstein dieser Strömung beginnt mit dem verlorenen 2. Weltkrieg. Die ewige Schuldfrage, die uns immer und immer wieder von Politik und Teilen der Gesellschaft vorgebetet wurde und wird, ist ein Grund dafür. Ein weiterer liegt daran, dass der Soldat von Seiten der Politik nicht unterstützt wird. In welchem Land ist es möglich, einen Soldaten als „potentiellen Mörder“ zu bezeichnen? Ich weiß keines.


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