Rheinische Post

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MITTWOCH, 9. DEZEMBER 2015 RHEINISCHE POST

REISE&ERHOLUNG B11

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WIR SIND DANN KURZ WEG!

Rotterdam – Hollands Manhattan an der Maas Die niederländische Metropole hat Besuchern viel zu bieten. Sie hat sich zu einem Magneten für die junge und hippe Szene entwickelt, begeistert aber auch Liebhaber moderner Architektur.

VON DAGMAR HAAS-PILWAT

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uropas größte Hafenstadt, die immer im Schatten ihrer musealen Nachbarin Amsterdam stand, hat sich neu erfunden, punktet als Weltstadt mit innovativer Architektur, gewagter Kunst und einem spannenden Nachtleben. Nicht so romantisch wie Amsterdam oder Utrecht mit Grachten und putzigen Backsteinhäusern, ist Rotterdam ganz anders als alle anderen Städte der Niederlande.

① ① Rotterdam

KRALINGEN

Wo kann man gut und günstig übernachten? Das Hotel Nhow liegt am Wilhelmina-Pier direkt am Wasser neben dem berühmten De Rotterdam, entworfen vom Architekten Rem Koolhaas. Überall im Hotel finden sich Werke lokaler Künstler, die Zimmer mit ihren raumhohen Fenstern bieten eine großartige Aussicht auf die Stadt, den Fluss und die Erasmusbrücke. Zentral und günstig, keine fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, sind die Übernachtungen unter dem Hostel-Dach von Ani und Hakkien.

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Kop van Zuid Fenix Food Factory KANTENDRECHT

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Was gibt es für Nachtschwärmer? Vor allem im Stadtteil Witte de Withstraat steppt abends der Bär. In den 70er und 80er Jahren noch ein Problemviertel hat sich dieser Stadtteil inzwischen zu einer der ersten Ausgeh-Adressen gemacht, voller gemütlicher Cafés, hipper Bars, Clubs und Restaurants. Das Café De Witte Aap (Weißer Affe) ist laut Reiseführer „Lonely Planet“ die beste Bar der Welt. Wo kann man gut einkaufen? In Rotterdam gefertigte Kunst, Mode, Bücher, Design und Delikatessen bietet der Concept-Store „Groos“ (Schickade 203). Groos ist übrigens ein altes niederländisches Wort für Stolz. Station Hofplein (Raampoortstraat 30) in den ehemaligen Brückenbögen am Ende des Luchtsingel ist brandneu und besteht aus 2500 Quadratmetern Fläche für Geschäfte und Gastronomie, darunter eine Jazz-Bar und Restaurants von jungen Meisterköchen. Yuccies (Young Urban Creatives) haben auf dem Dach Gemüse- und Kräutergärten angelegt, die Ernte landet direkt in den Töpfen der Köche. Welche Sehenswürdigkeiten lohnen sich? Eines der Wahrzeichen von Rotterdam sind die von Piet Blom 1984 entworfenen Kubushäuser mitten im Zentrum. 40 gewöhnliche Häuser – alle bewohnt – wurden um 45 Grad geneigt. Auf der Halbinsel Kop van Zuid am Südufer der Maas haben Stararchitekten Hochäuser hingesetzt, unter anderem der Niederländer Rem Koolhaas einen spektakulär verschachtelten Drei-TürmeRiesen aus Stahl und Glas. 150 Meter hoch ist das Gebäude und trägt den Namen De Rotterdam. Den besten Blick hat man von der Erasmus-Brücke aus.

Clustergruppen nach verschiedenen Kriterien ein. Dazu gehören etwa die Anzahl der Übernachtungen pro Besucher und die Relevanz als Kongressstadt. Das erste Cluster umfasst Großstädte mit mehr als zehn Millionen Übernachtungen pro Jahr: Hier belegen Istanbul, Amsterdam und Paris die ersten Plätze, doch auch deutsche Städte wie Berlin (24 Millionen Übernachtungen), München (13,4 Millionen) und Hamburg (zwölf Millionen) sind in der Spitzengruppe vertreten. Vor allem Is-

tanbul überrascht laut Studie mit einem starken Wachstum bei Übernachtungen und Bettenkapazitäten. Die Stadt am Bosporus vereint moderne europäische Standards mit asiatischem Flair, verfügt über eine hohe Erreichbarkeit und vorteilhaftes Klima. Weil die Tourismusdichte sehr niedrig sei, verfüge die Stadt noch immer über erhebliche Wachstumsmöglichkeiten für die Zukunft, so die Studie. Im zweiten Cluster rangieren Städte zwischen zwei und zehn Millionen Übernachtungen pro Jahr –

Hotel Nhow, (vier Sterne) Wilhelminakade 137, DZ ab 129 Euro, Telefon +31 10 2067600, www.nhow-hotels.com/ Hostel Ani&Haakien, Coolsestraat 47-49, DZ ab 49 Euro, Telefon: +31 10 23610 86 www.anihaakien.nl Passagierschiff „SS Rotterdam“, Katendrechtse Hoofdt 25, DZ ab 80 Euro, Telefon +3110 2973090, www.ssrotterdam.nl Museen Boijmans Van Beuningen, Museumspark 18, Telefon +31 10 4419400 Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt 12,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro, www.boijmans.nl Kunsthalle, Westzeedijk 341, Telefon +31 10 4400301, www.kunsthal.nl Das neue Institut Museumpark 25, Telefon +31 10 4401200, www.hetnieuweinstituut.nl Auskunft Niederländisches Büro für Tourismus, Postfach 27 05 80, 50511 Köln, www.rotterdam.info , www.holland.com; Für Rotterdam-Besucher empfiehlt sich der Kauf einer Welcome Card. Es gibt sie für einen, zwei oder drei Tage (7,50 Euro/ 12,50 Euro/16,50 Euro). Damit gibt es mindestens 25 Prozent Ermäßigung auf Eintrittstickets zu Museen und Sehenswürdigkeiten, aber auch in Restaurants, Cafés und Bars.

1. Die von Piet Blom entworfenen Kubushäuser sind um 45 Grad geneigt. 2. Das Café De Witte Aap ist laut „Lonely Planet“ die beste Bar der Welt. 3. Die Markthal ist 120 Meter lang und 70 Meter breit. FOTOS: ROTTERDAM PARTNER

Das Unternehmen Roland Berger hat 45 europäische Großstädte unter die Lupe genommen. laub etabliert sich immer mehr als beliebte Urlaubsform in Europa. So wuchs die Tourismusbranche zwischen 2005 und 2015 um 14 Prozent, der Städtetourismus sogar um 38 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahm die europäische Gesamtwirtschaft nur um fünf Prozent zu, so die Hauptergebnisse der neuen Roland-Berger-Studie „European City Tourism 2015“. Dabei wurden 45 Großstädte Europas unter die Lupe genommen. Die Studie teilt die europäischen Städte in drei

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Museum Boijmans van Beuningen

Studie: Istanbul bei Städtereisen führend MÜNCHEN (RP) Der kurze Städteur-

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ZENTRUM

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Welche Restaurants und Cafés sind zu empfehlen? Was macht man mit einem riesigen leeren Pool? In den heißesten Treffpunkt von Rotterdam verwandeln. Die Aloha Bar (Maasboulevard 100) bietet Bio-Lebensmittel, selbst gerösteten Kaffee und starke Gin Tonics. Der Blick auf die Skyline und die Maas ist hervorragend. Katerfrühstück oder ein spätes Essen? Kein Problem im Nieuw Rotterdam Café (Witte De Withstraat 63). Das Blender (Schiedamse Vest 91) ist Cocktailbar, Restaurant und Club in einem. Die Fenix Food Factory (Verlaan 19 D) ist ein überdachter Markt in einer alten Werfthalle. Im Restaurant De Jong (Rampoortstraat 38) in einem Eisenbahnbogen gibt es nur zwei Menüs, eins mit Fisch/ Fleisch, eins Vegetarisch – kreativ und köstlich. Bokaal (Nieuwemarkt 11), ist der Laden mit der größten Bierauswahl, darunter elf unterschiedliche aus dem Zapfhahn und 80 verschiedene Flaschenbiere.

GROOS

Anfahrt Aus dem Rheinland geht es in knapp zwei Stunden über die A40 bis Venlo und dann über Eindhoven, Breda und Dordrecht.

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Welches Museum muss man gesehen haben? Für Liebhaber historischer Kunst ein Muss: das Boijmans Van Beuningen. Das Museum beherbergt Meisterwerke von Bosch, Bruegel, Rubens, Rembrandt, Van Gogh, Magritte und Dalí. Auch das Gebäude selbst, das dem Bombardement von 1940 widerstand, ist sehenswert. Gegenüber im Neuen Institut spielen Design und Innovation – in den Bereichen Architektur, Design und e-culture – die Hauptrolle. Unweit vom Museumspark liegt die Kunsthalle in einem auffälligen Gebäude von Rem Koolhaas. Das Museum ohne eigene Sammlung präsentiert jährlich rund 25 Ausstellungen.

Bokaal Rotterdam

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Was gibt es Neues zu entdecken? Einzigartig ist die 2014 fertiggestellte „Markthal“: 120 Meter lang, 70 Meter breit und elf Stockwerke hoch. „Hier könnte selbst ein Jumbo-Jet bequem einparken“, sagen die Rotterdamer. Mit 11.000 Quadratmetern, also einer Fläche von zwei Fußballfeldern, ist es das größte Kunstwerk der Niederlande, gebaut von den Rotterdamer Architekten von MVRDV. Die Markthalle ist der erste überdachte Großmarkt und die erste mit Appartements, denn sie ist zugleich eine Wohnhalle. Nicht kleckern, sondern klotzen – das gilt auch für den neuen futuristischen Hauptbahnhof. Wie ein Keil ragt das silbrig glänzende Stahldach aus dem Boden.

GUT ZU WISSEN

Station Hofplein

Brüssel liegt hier auf Rang eins, vor allem wegen der Relevanz als Kongressstadt und der optimalen Fluganbindung. Auf Platz zwei befindet sich Kopenhagen, gefolgt von Zürich. Das dritte Cluster mit Städten, die weniger als zwei Millionen Übernachtungen pro Jahr verzeichnen, führt Dubrovnik vor Luxemburg und Lausanne an. Dubrovnik zeigt dabei das größte Wachstum bei Übernachtungen. Die Stadt habe aber im Verhältnis zu ihrer Größe die Grenzen des Touristenwachstums erreicht.

Touristen geben mehr als 40 Milliarden Euro in NRW aus KÖLN (dpa) Mehr als eine halbe Million Menschen profitieren einer neuen Studie zufolge beruflich vom Tourismus in NRW. Eingerechnet wurden dabei Jobs, die direkt an Touristen hängen, etwa in Hotels. Hinzu kamen Berufe, die indirekt von Reisenden profitieren, zum Beispiel Bäcker, die Brötchen an Gaststätten liefern, oder Handwerker, die Hotels in Schuss halten. Zusammengerechnet kamen die Autoren der Studie für das Jahr 2013 auf rund 573.000 Beschäftigte, die in NRW auf irgendeine Weise mit Urlaubern

oder Geschäftsreisenden zu tun hatten. Das seien 6,34 Prozent aller Erwerbstätigen im Land gewesen. Die Studie wurde vom Verband Tourismus NRW beauftragt. Erstmals sei damit die vollständige volkswirtschaftliche Bedeutung von Tourismus in NRW untersucht worden. Unterm Strich errechneten die Autoren für das Jahr 2013 rund 41 Milliarden Euro touristischen Konsum in NRW, also Ausgaben von Touristen, aber auch staatliche Zuschüsse zu Museen oder Schwimmbädern.


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