Anreise
SCHLAFEND NACH FLORENZ
mit dem ÖBB nightjet nach Florenz
Museen
GALLERIA DELLA ACADEMIA
Die Galleria della Accademia befindet sich in den Räumlichkeiten der weltweit ältesten Akademie für Malerei. 1563 gegründet, wurde sie 1784 auf den heute noch verwendeten Namen Accademia di Belle Arti Firenze umbenannt. Die Zusammenlegung aller Florentiner Schulen wurde von Großherzog Leopold im Jahr 1784 veranlasst.
Ursprünglich stand die Statue Michelangos “David” vor dem Palazzo Vecchio. Um das wertvolle Bildnis von Witterungseinflüssen zu schützen, wurde sie 1873 in das Museum gebracht. In der Accademia
di Belle Arti wird der Besucher von einer umfangreichen Sammlung an Plastiken und Kunstobjekten nahezu überwältigt. Ein besonderes Augenmerk wurde auch der Malerei des 13. und 14. Jahrhunderts gewidmet.
Die Galerie ist täglich außer Montag von 08:15 bis 18:50 geöffnet. Empfehlenswert ist es, die Tickets vorweg online zu besorgen. Obwohl es keine Zeiten gibt, an denen das Museum weniger besucht ist, empfiehlt sich ein Besuch am Morgen.
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MICHELANGELOS “DAVID”
LOGGIA DEI LANZI
Gegenüber dem Palazzo Vecchio steht der 1382 fertiggestellte Arkadenbau. Gebaut wurde die Loggia dei Lanzi für repräsentative Anlässe von Florenz. In weiterer Folge lagerten hier die Landsknechte (Lanzichenecchi) der Medici, daraus resultiert der Name.
An der Fassade des Bauwerks sind Statuen der vier Tugenden Standhaftigkeit, Mäßigkeit, Gerechtigkeit und Klugheit zu erkennen.
In der gotischen Arkade stehen bedeutende Statuen renommierter italienischer Meister. Die Originale der Kunstwerke befinden sich in den Museen der Stadt.
PERSEUS “PERSEO CON LA TESTA DI MEDUSA”
RAUB DER POLYXENA
VACCA-LÖWE (MEDICI LÖWE LINKS)
FANCELLI-LÖWE (MEDICI LÖWE RECHTS)
Foto: sammydavisdog
PALAZZO PITTI
Wenn man den Arno über den Ponte Vecchio nach Süden überquert, kommt man nach ein paar Minuten zum monumentalen Palazzo Pitti. 1458 wurde der Palast für Luca Pitti, einem Florentiner Kaufmann erbaut. Verrat und Verschwörung führte dazu, dass der Palazzo fast einhundert Jahre leer stand, bevor Eleonora von Toledo, Cosimo I. de’ Medici’s Gemahlin das Gebäude erwarb und den Boboli Garten anlegte. Um auf dem Weg vom Palast zu den Uffizien und dem Palazzo Vecchio nicht mit dem “gewöhnlichen Volk” in Berührung zu kommen, wurde Giorgio Vasari 1565 beauftragt, ei-
nen Korridor zu bauen. Der Bau des etwa 1000 Meter langen Corridoio Vasariano dauerte etwa zehn Monate. Der Korridor kann auch besichtigt werden. Im Palazzo Pitti sind zahlreiche interessante Museen untergebracht. Neben der Galleria Palatina und der Galleria d’Arte Moderna gibt es noch eine Ausstellung von Kostümen, Porzellan, Kutschen und Silber. Auch die königlichen Gemächer sind zu besichtigen. Beeindruckend auch die Grotte von Buontalenti, die aus drei Räumen besteht. Die Statue von Helena und Paris von Vincenzo de Rossi und dahinter die Venus von Giovanni Bologna.
mit dem ÖBB nightjet nach Florenz 19BUONTALENTI-GROTTE, BOBII-GARTEN
SITZENDER JUPITER
PALAZZO VECCHIO
Die “Signoria” war die Regierung der Republik Florenz. Nachdem der Palazzo Vecchio der Sitz des Parlaments war, hieß er Anfangs “Palazzo della Signoria”. Der Bau des imposanten Gebäudes begann 1299. Im Innenhof befinden sich Gemälde zahlreicher österreichischer Städte. Diese wurden zu Ehren von Johanna von Österreich angebracht. Johanna von Österreich heiratet Franz I. von Toskana im Dezember 1565. Sie starb 1578 und wurde in der Basilica di San Lorenzo di Firenze begraben. Der Turm des Palazzo Vecchio hat eine Höhe von 94 Metern, er hinterlässt einen markanten Eindruck in der Silhouette von Florenz. Zum Regierungspalast und somit zum Zentrum der Macht in Florenz,
wurde das Palazzo Vecchio unter Herzog Cosimo I., der 1540 bis 1541 umfangreiche Umbauten vornehmen ließ. Betreten kann man das Bauwerk durch das Löwentor. Über dem Tor befindet sich ein, von zwei vergoldeten Löwen flankiertes Christusmonogramm. Darunter die Inschrift: “Rex Regum et Dominus Dominantium" - “König der Könige und Herr der Herren”. Die aus Marmor hergestellte Tafel stammt aus dem Jahr 1528. Flankiert wird der Eingang von Michelangelos David und Herkules und Cacus von Baccio Bandinelli. Das Original der Davidstatue wurde 1873 in die Galleria della Academia gebracht, eine Kopie der Statue stellte man 1910 an seinen Platz.
ARNOLFO-TURM DES PALAZZO VECCHIO
UFFIZIEN
Gebaut von 1559 bis 1581 waren hier vorerst die Aktenberge der Beamten der Florentiner Verwaltung zu Hause. Francesco de’ Medici begann in der obersten Etage des Gebäudes Kunstwerke der Medici zusammen zu tragen. Er begründete damit eines der berühmtesten Museen der Welt. Schon im 18. Jahrhundert war die Kunstsammlung weit über die Grenzen hinaus bekannt. Da Franz I. die Sammlung in der “Galerie” untergebracht hatte, gehen viele Fachleute davon aus, dass sich daraus die Bezeichnung “Galerie” für eine Sammlung von Gemälden durchgesetzt hat. Bartolomeo Cristofori wurde 1655 in Padua geboren. Ferdinando de’ Medici holte ihn 1690 als Instrumentenbauer nach Florenz.
Im Erdgeschoss der Uffizien gab es zahlreiche Handwerker, die Dienste für die Medici erbrachten. In seiner Werkstätte führte Bartolomeo Cristofori
eine Weiterentwicklung des Cembalos durch. Diese neue Technik war die Grundlage für das Klavier. Die Eröffnung der Uffizien wurde 1789 vom Erzherzog von Österreich und Großherzog der Toskana Leopold II. durchgeführt.
In seiner Regentschaft machte er das Großherzogtum Toskana zu einem Musterstaat. Das Museum Mediceum ist nach Ansicht vieler Wissenschafter das älteste Museum der Welt. In diesem einzigartigen Museum findet man unvergessliche Werke von Botticelli, Giotto, Cimabue, Michelangelo, Leonardo da Vinci und Raffaello um nur einige zu nennen. Den Besuch in den Uffizien sollte man möglichst so planen, dass man schon recht früh beginnt. Da täglich tausende Touristen durch die Ausstellung pilgern, sollte man sich einfach Zeit nehmen und mit offenen Augen und ohne Zeitdruck genießen.
Kirchen
BASILICA DI SAN LORENZO
Die Basilica wurde im Jahr 393 geweiht. Sie diente als Pfarrkirche der Medici, zahlreiche Mitglieder der Familie haben in dieser riesigen Kirche ihre letzte Ruhe gefunden.
Von der Fassade gibt es ein Holzmodel von Michelangelo, sie wurde aber aus finanziellen Gründen nie realisiert.
BAPTISTERIUM SAN GIOVANNI
Gegenüber dem Dom Santa Maria del Fiore steht das Baptisterium San Giovanni. Über die Ursprünge streiten sich die Historiker, fest steht aber, dass die Taufkirche im 11. Jahrhundert geweiht wurde. Die drei kunstvollen Portale, die nach Norden, Süden und Osten ausgerichtet sind, ziehen die Touristenscharen magnetisch an.
Über der östlichen Paradiespforte steht die “Taufe Christi”. Im Inneren der Kirche sticht das Grab des
“Gegenpapsts” Johannes XXIII, der 1419 in Florenz verstarb, auf. Das Kunstwerk aus Marmor und vergoldeter Bronze wurde von Donatello und Michelozzo geschaffen. Die Kuppel ist einer der weltweit größten Mosaikzyklen. Fast 100 Jahre arbeiteten die Künstler an den acht Seiten der 26 Meter großen Kuppel.
JOHANNES XXIII (GEGENPAST) 1370-1419
SANTA MARIA DEL FIORE
m Herzen von Florenz findet man die weltbekannte Kathedrale Santa Maria del Fiore. Dem Konkurrenzdenken von Pisa, Siena und Venedig ist es zu verdanken, dass dieses gewaltige Bauwerk entstand. Am Platz des heutigen Doms stand die Basilica Santa Reparata. Die Rivalität mit den “Nachbarn” war Anlass genug für die stolzen Florentiner, ein Gotteshaus zu bauen, welches alle bisherigen Dimensionen sprengen sollte. Mit 153 Meter Länge und 38 Meter Breite ist der Dom in Florenz eine der größten Kirchen Europas.
Der Glockenturm wurde von Giotto di Bondone entworfen. Als der Bau begann, war der Baumeister schon 68 Jahre alt. Als der Meister starb, war gerade das erste Geschoss fertig. Der Plan Giottos war
es, einen Campanile mit einer Höhe von etwa 110 Metern zu schaffen. Nach seinem Tod wurde der Turm 1359 unter den Baumeistern Pisano und Talenti mit ein paar Änderungen vollendet. Der Turm erreicht eine Höhe von 84,7 Metern .
Über dem Hauptportal befindet sich eine große Uhr mit von Paolo Ucceollo geschaffenen Portraits der vier Propheten oder Evangelisten. Die liturgische Uhr zeigt die 24 Stunden der “hora italica”. Diese Zeiteinteilung wurde bis zum 18. Jahrhundert angewandt.
Santa Maria del Fiore ist täglich von 10:00 bis 16:00 für Besucher geöffnet. Für Interessierte werden einige interessante Besichtigungstouren angeboten.
MARIÄ HIMMELFAHRT (LORENZO GHIBERTI)
BASILICA SANTA REPARATA
Über die Entstehung der Kirche gibt es viele Legenden und Sagen. Glaubt man den Erzählungen, dann dürfte das Gotteshaus etwa um 400 errichtet worden sein. Leider gab es über die Jahrhunderte immer wieder neue Gerüchte und auch Fälschungen, die leider eine genaue Datierung unmöglich machen.
Tatsache ist, dass die Florentiner 1296 den neuen Dom zuerst rundherum und schließlich darauf bauten. 1965 begann man mit den Ausgrabungsarbeiten, die sehr beeindruckende Details des alten Gotteshauses freilegten.
Die Ausgrabungen können täglich von 10:00 bis 16:00 besucht werden.
MARIA NOVELLA
Nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt, befindet sich die gotische Kirche der Klosteranlage Santa Maria Novella. In der von Leon Battista Alberti gestalteten Fassade stehen vor allem geometrische Formen im Vordergrund. Besonders beeindruckend
sind die großen Fresken, die mit hohem Aufwand restauriert wurden.
TORNABUONI KAPELLE
Sehenswert
LOGGIA DEL MERCATO NUOVO
Loggia del Mercato Nuovo oder auch Loggia del Porcellino ist eine Arkade, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Hier wurden ursprünglich Seide und andere luxuriöse Gegenstände verkauft. Heute werden Lederwaren und Souvenirs angeboten.
Wenn Sie hier sind, suchen Sie das “bronzene Wildschwein” (Il Porcellino), es könnte Glück Ihnen bringen.
NEPTUN BRUNNEN
Der Neptunbrunnen auf der Piazza della Signoria wurde von Bartolomeo di Antonio Ammanati 1563 bis 1575 erbaut. Das Meisterwerk entstand zu Eh-
ren der Erzherzogin Johanna von Österreich anlässlich Ihrer Vermählung mit Franz I. von Toskana.
PIAZZA DELLA REPUBBLICA
Seit Jahrhunderten ist der Piazza della Repubblica das Zentrum von Florenz. Im Rahmen der Umgestaltung der Innenstadt von Florenz wurde 1865 begonnen, das Stadtzentrum zu “modernisieren”.
Neben vielen Cafe’s und Künstlerbuden steht hier auch ein historisches Karussell mit 20 Pferden.
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Foto: MaksimPIAZZALE MICHELANGELO
Der Piazzale Michelangelo ist eine wichtige Aussichtsplattform von der man einen fantastischen Ausblick auf die toskanische Metropole hat. Auf dem Platz befindet sich eine Kopie einer Statue von Michelangelos David.
Erreichbar ist der Platz mit den öffentlichen Buslinien 12 und 13 sowie den roten Rundfahrtbussen A, B und C.
PONTE VECCHIO
Die 1345 fertiggestellte “Alte Brücke” über den Arno führt diesen Namen zu Recht. Bei dem Bauwerk handelt es sich wohl um die älteste Segmentbogenbrücke der Welt. Seit 1565 dürfen auf ihr nur Juweliere und Goldschmiede tätig sein, die Geruchsbelästigung der ursprünglich ansässigen Schlachter und Gerber wollte Cosimos I. de’ Medici nicht ertragen.
Auf der Mitte des Ponte Vecchio befindet sich die Büste eines der großen Söhne der Stadt: Benvenu-
to Cellini. Der Künstler wurde 1500 in Florenz geboren und starb 1571 in seiner Geburtsstadt. Cellini war einer der großen Bildhauer und Goldschmiede seiner Zeit.
1554 wurde das größte Werk des Meisters: “Perseus mit dem Haupt der Medusa” in der Loggia dei Lanzi enthüllt. Wenn man die Statue betrachtet, sieht man auch die vier Bronzefiguren im Sockel, die auch von Cellini gegossen wurden.
PORTA ROMANA
Das Tor nach Süden wurde 1331 fertiggestellt. Reisende nach Rom verließen Florenz durch dieses historische Gebäude, daher stammt der Name “Porta Romana”. Die historische Straßenbahnlinie von Florenz nach Chianti, die 1891 bis 1935 verkehrte, hatte hier ihre Endstation. Im Moment kommen Straßenbahnen in Florenz wieder in Mode und die erste Linie vom Hauptbahnhof nach Villa Constanza verkehrt bereits. Zwei weitere Linien sind noch in Planung.
In der Mitte des Piazzale di Porta Romana steht seit 1984 eine Marmorstatue von Michelangelo Pistolet-
to. Das Kunstwerk heißt “Dietro-Front” (Kehrtwendung).
Pistoletto erklärt sein Kunstwerk wie folgt: “Die “Dietro-Front” hat eine klare Bedeutung. Sie bewegt sich in zwei Richtungen. Die eine Figur geht vorwärts, während die Zweite zurück geht. In der Renaissance entwickelten sich in Florenz unzählige Ideen aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Architektur und Wirtschaft. Die eine Figur läuft in die Welt hinaus während die Andere die modernen Errungenschaften von draussen zurückbringt.”
DIETRO-FRONT (KEHRTWENDUNG)
DIETRO-FRONT (KEHRTWENDUNG)
Eindrücke
SIGHTSEEING
In vielen Städten gibt es zahlreiche Anbieter von Rundfahrten. Die roten Busse mit der Aufschrift “CitySightSeeing” sieht man in jeder größeren Stadt Italiens. In Florenz sind die Routen der drei Linien optimal aufeinander abgestimmt. Die Innenstadt mit den Museen und Sehenswürdigkeiten erkundet man am besten zu Fuß. Dann hat man auch Gelegenheit sich hin und wieder in einem der zahlreichen Cafés einen Espresso zu gönnen. Eine der typisch italienischen Gepflogenheiten besteht darin, dass meist unterschiedliche Preise für den Espresso an der Theke, oder an den Tischen berechnet wird. Die roten Stockbusse verkehren vom Hauptbahnhof aus und die Tickets erlauben wiederholtes Ein- und
Aussteigen an den zahlreichen Stationen. Während der Fahrt wird man über Kopfhörer über die Sehenswürdigkeiten informiert. Die Buslinien fahren auch in das idyllische Bergdorf Fiesole (Linie B und C).
Die roten Doppeldeckerbusse beginnen ihre Rundfahrt schräg gegenüber dem Hauptbahnhof.
Noch ein Tipp für Fotografen: die besten Fotos machen Sie, wenn Sie sich im Bus ganz nach hinten setzen. Vorne schützt die Windschutzscheibe zwar vor dem Fahrtwind, stört auch bei den Fotos. Im Folgenden finden Sie einige Aufnahmen, die auf einer der Rundfahrten gemacht wurden.
Öffentliche
Kutschfahrt ist etwas für Romantiker und vermittelt neue Eindrücke von Florenz.
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Impressum
DAS TEAM
Dieses eBook wurde durch die freundliche Unterstützung der ÖBB ermöglicht. Deutsches Lektorat: Teresa Petrovitz.
QUELLENANGABE
Texte, Videos und Fotos von Rudolf J. Strutz. Fahrpläne und Reiseinformationen: ÖBB.
COPYRIGHT
Das Buch wurde unter der Creative Commons Lizenz lizensiert: Namensnennung, nicht kommerziell, keine Bearbeitung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen.
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IMPRESSUM
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