Festschrift AWO Seniorenzentrum Emmi-Seeh-Heim 60. Jubiläum 2013

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Seniorenzentrum

Emmi-Seeh-Heim in Freiburg

Festschrift zum 60. Jubil채um 2013

www.awo-seniorenzentrum-emmi-seeh-heim.de

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Vorwort

Inhalt Vorwort, Manfred Mechler

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Wenn jemand heute seinen 60. Geburtstag feiert,

Grußwort, Hansjörg Seeh

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dann fühlt er sich längst noch nicht alt. Ein paar

Grußwort,

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Jahre sind es für die meisten bis zum Ruhestand,

Sozialministerin Katrin Altpeter Grußwort,

dann freut man sich auf die Möglichkeiten, rüstig 07

und finanziell versorgt, Feierabend zu haben. An

Oberbürgermeister Dieter Salomon

das Leben im Heim denkt kaum jemand. Das hat ja

60 Jahre Wandel – Immer wieder aktuell 08

noch Zeit.

Grußwort,

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Landesseniorenrat Roland Sing

Wenn eine Einrichtung wie das Emmi-Seeh-Heim

Freiwillig für andere da sein

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60 Jahre alt wird, dann denkt keiner an den Ru-

Altsein in den 50er Jahren

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hestand. Denn ein solches Heim ist ein lebendiger

Impressionen aus der Umgebung

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Organismus. Immer wieder entsteht Neues. Altes

Aus meiner Sicht

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wird abgerissen und Neues gebaut. Die Menschen,

Das Emmi-Seeh-Heim in Zahlen

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die hier arbeiten und leben, halten das Heim jung.

Die Mitarbeiter

23 Der 60. Geburtstag ist daher nicht Schlusspunkt, sondern eine Station auf dem Weg in die Zukunft. Morgen soll es den Menschen, die ins Emmi-SeehHeim ziehen, genauso gut gehen wie gestern und heute. Hier arbeiten hoch motivierte Menschen auf der Höhe der Zeit. Sie planen schon heute, was morgen das Leben im hohen Alter lebenswert macht. Manfred Mechler Heimleiter

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Grußwort & Erinnerungen Vorsitzender AWO Bezirksverband Baden e.V.

Wie schnell die Zeit vergeht, dachte ich mir, als ich

emigriert. Sofort nach dem Krieg organisierte

Heute verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrungen

dieses Grußwort schrieb und mich an die Eröffnung

sie Hilfslieferungen von Lebensmitteln nach

und sind Träger von über 30 Seniorenzentren für pfle-

des AWO-Altenheimes 1953 zurückerinnerte.

Deutschland. Danach kam sie nach Deutschland

gebedürftige Menschen im gesamten badischen Raum.

zurück, wo sie 1956 verstarb. Als Jugendlicher habe ich mit meinen Eltern die

Jedes unserer Häuser hat sein eigenes Profil, doch

Nachkriegszeit miterlebt und weiß, wie groß die

Der Bau des Altenheims in Freiburg war praktische

alle verbindet der Leitgedanke: Die Würde des

Not damals gewesen ist.

Solidarität, für die die AWO auch heute in gleicher

Menschen und seine individuellen Bedürfnisse ste-

Weise einsteht.

hen im Mittelpunkt unseres Handelns – und zwar

Insbesondere ältere Menschen waren durch die

unabhängig von Weltanschauung, Religion, finan-

kriegsbedingte Wohnungsnot besonders betroffen.

Fortschrittlich für die damalige Zeit war die

zieller Situation oder Grad der Hilfsbedürftigkeit.

Ich weiß, dass meine Mutter Emmi Seeh, Vorsit-

Ausstattung mit Ein- und Zweibettzimmern.

Deshalb haben wir ein eigenes Konzept zur Qualitäts-

zende der AWO Freiburg, und Marta Schanzenbach,

Auch mehr Selbstständigkeit und Mitwirkung

sicherung entwickelt und alle unsere Häuser nach

Vorsitzende der AWO Südbaden, sich dafür einge-

für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die

anerkannten Qualitätsstandards offiziell zertifiziert.

setzt haben, dass in Freiburg das erste Altenheim

Öffnung zum Stadtteil waren Bestandteil eines

der AWO gebaut wurde.

neuen Denkens.

1983 wurde das Altenheim durch einen Neubau, vorwiegend mit Pflegeplätzen, einer Begegnungs-

Bei der Eröffnung 1953 war der Oberbürgermeister,

An der weiteren Entwicklung war ich als langjäh-

stätte und einer Cafeteria erweitert.

der Regierungspräsident, Abgeordnete und viel

riger ehren- und hauptamtlicher AWO-Mitarbeiter

Prominenz sowie viele der zukünftigen Bewohne-

stets intensiv beteiligt. Auch als ehemaliger Stadt-

Nach mehr als 50 Jahren wurde das ursprüngliche

rinnen und Bewohner vertreten.

rat und erster Bürgermeister fühlte ich mich immer

Altenheim durch ein neues Pflegeheim ausschließ-

eng mit dem Heim verbunden.

lich mit Einbettzimmern ersetzt.

Gründerin der AWO Marie Juchacz, die den

Ich freue mich heute, dass ich als Vorsitzender der

Das Emmi-Seeh-Heim ist seit nunmehr 60 Jahren

Festvortrag hielt. Nachdem die AWO 1933 von

AWO Baden herzliche Grüße des gesamten Vorstan-

eine bewährte und anerkannte Einrichtung für

den Nazis verboten wurde, ist sie nach Amerika

des und der Geschäftsführung überbringen kann.

pflegebedürftige Menschen in Freiburg.

Besonders beeindruckt hat mich damals die

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Ich danke allen, die in den 60 Jahren in unterschiedlichen Funktionen haupt- und ehrenamtlich am Erfolg der Einrichtung beteiligt waren. Besonders danken möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich tagtäglich kompetent, menschlich und liebevoll um das Wohl unserer Heimbewohnerinnen und Heimbewohner bemühen. Allen Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern und deren Angehörigen danken wir für das Vertrauen und das Verständnis, welches sie dem AWOSeniorenzentrum entgegengebracht haben. 60 Jahre sind nun vergangen, aber wir versichern allen, dass die AWO auf der Grundlage ihrer Werte Solidarität – Toleranz – Freiheit – Gleichheit – Gerechtigkeit auch in Zukunft ihre vielfältige soziale Arbeit weiterentwickeln wird. Gleichwertig gehört dazu die aktive Mitwirkung an der Ausgestaltung des Sozialstaates. Hansjörg Seeh Vorsitzender AWO Bezirksverband Baden e.V.

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Grußwort Katrin Altpeter

waren Frauen wie Emmi Seeh und Marta Schan-

Rahmenbedingungen in der stationären Versorgung

zenbach, die den alten und pflegebedürftigen

zu achten und diese zukunftsfest zu gestalten.

Menschen im Land wieder Hoffnung gaben. Das Emmi-Seeh-Heim hat sich seinen HerausforEmmi Seeh, SPD-Mitglied und Stadträtin in Frei-

derungen gestellt: Mit dem 2011 eingeweihten

burg, gelang dies, indem sie die AWO in Freiburg

Neubau und mit dem unermüdlichen Bestreben

wieder aufbaute und 1953, nur wenige Jahre nach

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihr Wissen

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Kriegsende, das erste Altenpflegeheim in Freiburg

aus der alltäglichen Praxis mit den Erkenntnissen

zum 60-jährigen Bestehen des Emmi-Seeh-

eröffnete. Nach Kräften unterstützt wurde sie

aus Pflegewissenschaft und Sozialpädagogik zu

Heimes gratuliere ich Ihnen sehr herzlich.

u. a. von Marta Schanzenbach, die 30 Jahre lang

verbinden. Damit bietet das Emmi-Seeh-Heim den

den Vorsitz der AWO Südbaden inne hatte und

Menschen ein Zuhause, in dem sie sich wohl fühlen

Ein solches Jubiläum lädt dazu ein, einen Blick in

langjährige SPD-Abgeordnete für den Deutschen

können und kompetent gepflegt wissen.

die Vergangenheit zu werfen. Sich zu erinnern an

Bundestag war. Sie prägte in der Nachkriegszeit

die Zeit, als alles begann und an die Menschen,

die Sozialpolitik der jungen Bundesrepublik ent-

Erlauben Sie mir – nach dem Blick in die Vergangen-

ohne die dieser Beginn nicht möglich gewesen

scheidend mit. Freiburg wird diesen beiden Frauen

heit und die Gegenwart – zum Ende einen Ausblick

wäre. Eines wird dabei klar: Ohne das Wirken und

immer ein dankbares Andenken bewahren.

in die Zukunft. Ich bin zuversichtlich, dass Sie alle

die Haltung von Emmi Seeh und Marta Schanzen-

das Emmi-Seeh-Heim sicher in die Zukunft führen

bach würden wir heute nicht das 60-jährige Beste-

Die schlimmen Zeiten von damals liegen zum Glück

werden und Ihr Haus auch künftig ein sicherer

hen des Emmi-Seeh-Heimes feiern können.

hinter uns. Aber auch die heutige Zeit bringt ihre

Hafen für alte und pflegebedürftige Menschen sein

eigenen Herausforderungen mit sich, denen wir uns

wird. Für Ihr weiteres Wirken wünsche ich Ihnen

Der durch das Terrorregime der Nationalsozialisten

stellen müssen. Menschen mit Pflegebedarf erwar-

anhaltende Freude an Ihrer Arbeit und gutes Gelingen.

provozierte Zweite Weltkrieg hatte nicht nur Mil-

ten heute zu Recht kompetente Pflegepersonen, ein

lionen von Menschen den Tod gebracht, sondern

individuelles Unterstützungsangebot und Teilhabe

Katrin Altpeter MdL

auch – gerade in Städten wie Freiburg – zu großer

am gesellschaftlichen Leben. Es zählt zu den Schwer-

Ministerin für Arbeit und Sozialordnung,

Zerstörung und bitterer Wohnungsnot geführt. Es

punkten meiner Arbeit als Sozialministerin, auf gute

Familie, Frauen und Senioren, Baden-Württemberg

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Grußwort Dieter Salomon

den neuen Anforderungen angepasst. Die Erweite-

tischen Leben der Nachkriegszeit. Emmi Seeh war

rung um ein zweites Haus mit Pflegestationen und

eine der ersten Frauen, die als sozialdemokratische

einer Seniorenbegegnungsstätte 1983 und der

Stadträtin nach dem Zusammenbruch des Nazi-

Ersatz des ursprünglichen Wohnheims durch ein

Regimes Verantwortung für den demokratischen

modernes und zeitgemäßes Pflegeheim im Jahr

Wiederaufbau übernommen haben. Sie genoss

2010 entsprachen dem Ziel einer schrittweisen

hohes Ansehen als eine couragierte Frau, die ihr

Umstrukturierung zu einem Pflegeheim. Damit

politisches Engagement vor allem als Auftrag

Im Namen der Stadt und der Freiburger Bürger-

nimmt das Emmi-Seeh-Heim heute nicht nur einen

zur solidarischen Hilfe für Menschen in großer

schaft übermittle ich allen Bewohnerinnen und

wichtigen Platz im gesamtstädtischen Angebot an

Not verstanden hat. Für Freiburg war und ist es

Bewohnern, der Heimleitung, dem Team des Emmi-

Pflegeeinrichtungen für Seniorinnen und Senioren

ein Glücksfall, dass ihr Sohn Hansjörg Seeh als

Seeh-Heims und dem Bezirksverband der Arbei-

ein, sondern ist mit der offenen Begegnungsstätte

Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, als lang-

terwohlfahrt herzliche Grüße und Glückwünsche

auch eine gern genutzter Treffpunkt im sozialen

jähriger Stadtrat und Bürgermeister an der Spitze

zum 60-jährigen Bestehen des Emmi-Seeh-Heims.

Leben der östlichen Stadtteile.

des Sozialdezernats, und nun als Vorsitzender des AWO-Bezirksverbands sowie -Kreisverbands das

Das Haus in der Runzstraße war Anfang der

Ein herzlicher Dank gilt der AWO Bezirksverband

große Lebenswerk von Emmi Seeh weitergeführt

1950er Jahre eines der ersten Altenwohnheime,

Baden als Träger des Emmi-Seeh-Heims. Die Arbei-

und ausgebaut hat.

die nach den Zerstörungen des II. Weltkriegs

terwohlfahrt ist mit ihren Einrichtungen des Be-

entstanden sind. Es ist seitdem zahlreichen Seni-

zirks und des Kreisverbands im Stadtkreis Freiburg

Im Namen der Stadt wünsche ich den Bewohnerin-

orinnen und Senioren eine gute Heimat mit liebe-

und der Region eine verlässliche und erfahrene

nen und Bewohnern des Emmi-Seeh-Heims anläss-

voller Betreuung und Pflege für die letzte Etappe

Partnerin der städtischen Sozial- und Jugendpolitik

lich des 60-jährigen Bestehens alles Gute sowie dem

des Lebens gewesen.

und trägt maßgeblich zu einem guten und bedarfs-

Haus eine weiterhin erfolgreiche Arbeit!

gerechten Angebot bei. Dieter Salomon

In sechs Jahrzehnten seines Bestehens ist das Emmi-Seeh-Heim kontinuierlich mit der Zeit

Das Haus in der Runzstraße trägt den Namen einer

Oberbürgermeister

gegangen und hat sich baulich und konzeptionell

der großen Persönlichkeiten im sozialen und poli-

Freiburg im Breisgau

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60 Jahre Wandel – Immer wieder aktuell Das Emmi-Seeh-Heim hat eine lange Tradition. Seit 1953, dem Jahr der Inbetriebnahme als Altenwohnheim, hat es eine Geschichte mit wechselnden Schwerpunkten. Ins ursprüngliche Altenwohnheim zogen oft körperlich noch rüstige Senioren/-innen nach der Pensionierung oder Berentung. Sie möblierten ihr Zimmer selbst, waren hauswirtschaftlich versorgt und genossen den Lebensabend. Teilweise arbeiteten Frauen noch in der hauseigenen Wäscherei und Küche mit. Mit zunehmendem Alter und der Gründung der ambulanten Pflegedienste nahm die Pflege- und persönliche Hilfsbedürftigkeit bei den Bewohnerinnen und Bewohnern und Neueingezogenen zu. Das führte zunächst zur Umgestaltung einer Wohnebene im Erdgeschoss des „Altenwohnheims“ zur Pflegestation. Dazu wurden Türen verbreitert und die Zimmer bedarfsgerecht umgebaut. Pflege tritt in den Vordergrund Als die Pflegeleistungen immer mehr in den Vordergrund der Versorgungsstruktur des Hauses rückten, wurde 1983 ein zweites Haus an das

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Altenwohnheim angebaut. Dieser Bau hatte drei Pfle-

mit jeweils 27 Einzelzimmern für alte, kranke und

gestationen und im Erdgeschoss eine Seniorenbegeg-

behinderte Menschen entstanden.

nungsstätte mit den Räumen der Heimverwaltung. Ein wichtiger Punkt ist die hauseigene Küche Durch den rasanten Ausbau der ambulanten

für die qualitativ hochwertige Mahlzeitenzuberei-

Pflegedienste seit den 80er Jahren kamen die Be-

tung der Bewohner/-innen. Die Mahlzeiten stellen

werber für ein „Altenheim“ immer später, weil sie

wichtige Fixpunkte im Leben alter und pflegebe-

länger durch unterstützende Dienste zuhause leben

dürftiger Menschen dar. Zudem beliefert die Küche

konnten. Wenn sie in die Pflegeeinrichtung kamen

auch das Behindertenwohnheim des Trägers und

waren sie auch kränker und pflegebedürftiger. Das

ein anderes Begegnungszentrum für ältere Men-

1953 in Betrieb gegangene Altenwohnheim wurde

schen in Freiburg.

immer mehr zum „Pflegeheim“, entsprach aber Schlüssel zum Erfolg

baulich in keinster Weise den Anforderungen an ein

Nach weiteren Jahren der Planung wurde im

modernes Pflegeheim. Es fehlten zum Beispiel Pfle-

November 2008 das Altenwohnheimgebäude ab-

gearbeitsräume, Stationsbäder, die Trennung der

gerissen und an seiner Stelle ein moderner Pflege-

Der Schlüssel für die erfolgreiche Arbeit der vergan-

Funktionsräume in rein – unrein, ein Bettenaufzug.

heimbau mit 78 Einzelzimmern auf drei Etagen und

genen Jahre liegt im wertschätzenden Umgang mit

Daher entschloss sich der Träger, die AWO Bezirks-

den dazugehörigen Funktions- und Wirtschaftsräu-

den Bewohnerinnen und Bewohnern und zugleich

verband Baden e.V., den Altenwohnheimtrakt zum

men errichtet.

auch den Mitarbeitenden. Qualifikation, Motivation,

Pflegeheim umzubauen.

positive Einstellung und Einfühlungsvermögen Der Neubau wurde Ende Oktober 2010 bezogen und

gegenüber den alten und kranken Bewohnerinnen

hat im Erdgeschoss einen geschützten Wohnbereich

und Bewohnern und die Teamfähigkeit sind unsere

für 24 weglaufgefährdete Bewohner/-innen mit

Qualitätsanforderungen an unsere Mitarbeiterinnen

Nach zweijährigen Überlegungen und Planungen kam

direktem Zugang in einen geschützten Innenhof,

und Mitarbeiter. Die Suche nach für die Ausbildung

man zu dem Entschluss, dass das Wohnheim aus wirt-

um den Bewegungsdrang ausleben zu können.

geeigneten Pflegekräften ist eine permanente Her-

schaftlichen Gründen einem Neubau weichen müsse.

Im 1. und 2. Obergeschoss sind zwei Wohngruppen

ausforderung an die Führungskräfte.

Neubau statt Umbau

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60 Jahre Wandel – Immer wieder aktuell

Begegnungsstätte und Heim Hand in Hand

Im Umgang mit den Bewohnern berücksichtigen die

Die Fachabteilungen im Haus (Verwaltung,

Mitarbeitenden den biographischen Hintergrund,

Haustechnik, Hauswirtschaft und Pflegedienst)

die weltanschauliche Orientierung und die Selbst-

unterstützen sich gegenseitig zum Wohle der

Die Verbindung der Pflegeeinrichtung mit einer

bestimmtheit der Bewohner. Der pflegebedürftige

Bewohner/-innen und kooperieren sehr eng mitei-

Seniorenbegegnungsstätte ist in Freiburg einzig-

Mensch wird von uns als Körper-Geist-Einheit

nander. Außerdem unterstützen uns viele externe

artig. Sie fördert einerseits die Integration von

gesehen. Der pflegebedürftige Mensch mit seinen

Dienstleister, Haus- und Fachärzte, Therapeuten,

pflegebedürftigen Menschen im Stadtteil und

Fähigkeiten und Problemen, Wünschen und Be-

Friseur- und Fußpflegedienste, Apotheke, u.a. Mit

ermöglichen andererseits über niederschwellige

dürfnissen steht im Mittelpunkt. Dabei achten alle

ihnen wird Hand in Hand zusammengearbeitet.

gemeinsame Aktivitäten im Pflegeheim und be-

im Heim darauf, die Würde, die Privat- und Intimsphäre und die kulturelle Herkunft der Bewohner

freit so Besucher/-innen von Berührungsängsten. Wertschätzung

zu berücksichtigen. Die Arbeitsabläufe orientieren

Die Begegnungsstätte schafft den äußeren Rah-

sich an den Bedürfnissen der Bewohner, und die

Auch Angehörige und Betreuer der Bewohnerinnen

men für ein soziales Umfeld, in dem gegenseiti-

Mitarbeitenden erstellen sehr detailierte und indi-

und Bewohner erfahren einen wertschätzenden Um-

ges Kennenlernen, Austausch und Möglichkeiten

viduelle Pflegeplanungen und Pflegeabläufe.

gang. Darauf legen die Mitarbeitenden großen Wert.

für persönliche Beziehungen gefördert werden.

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Dabei entstehen vielfältige Bereiche für bürger-

ger, zumeist haben sie mehrere Erkrankungen (mul-

in die Pflegeeinrichtungen vermittelt. Es gab Zeiten,

schaftliches Engagement. Viele der Angebote werden

timorbide). Oft kommt auch noch eine eine geistige

in denen von zehn Heimaufnahmen neun Kurzzeit-

von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern durch

Veränderung, in Form einer Demenz, dazu. Das

pflegeaufnahmen aus Kliniken waren. Daher wird das

die Mitarbeit bei Festen, Besuchsdiensten, Cafeteria

Durchschnittsalter in den Pflegeeinrichtungen hat

Heim zunehmend zu einer Art Langzeitkrankenhaus

und Einzelbetreuungen unterstützt und ermöglicht.

sich erhöht und die durchschnittliche Verweildauer

und ein Ersatz für stationäre Hospize.

erheblich verkürzt. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Durch diese niederschwelligen Angebote der Begegnungsstätte wurden schon viele ältere Men-

Knappe Kassen

schen oder deren Angehörige mit dem Emmi-Seeh-

Die fachlichen Anforderungen an Pflegekräfte stei-

Heim vertraut gemacht und haben bei Eintritt einer

Zu dieser langfristigen Entwicklung kommt noch

gen vor allem im medizinischen und behandlungs-

Pflegebedürftigkeit unsere Einrichtung als ihren

die Sparpolitik im Gesundheitswesen dazu. Durch

pflegerischen Bereich. Die Ausbildung zu staatlich

Wohnort gewählt. Durch den guten Ruf, die gute

die Einführung der Fallpauschalen in den Akut-

anerkannten Altenpflegerinnen und Altenpflegern

Integration und den Bekanntheitsgrad des Emmi-

krankenhäusern haben sich die Verweildauern dort

wird anspruchsvoller.

Seeh-Heims in Freiburg gab es in den 17 Jahren

erheblich verkürzt. Die akut behandelten Patienten

Amtszeit des gegenwärtigen Heimleiters keine

werden schneller entlassen, kommen kränker und

Auch die Praxisanleitungen in den Pflegeeinrich-

Belegungsprobleme.

hilfsbedürftiger nach Hause. Erst bei Rund-um-

tungen werden zeitintensiver und die anleitenden

die-Uhr-Pflegebedarf wird eine Altenpflegeeinrich-

Pflegekräfte müssen sich mehr bemühen, fachlich

tung in Anspruch genommen.

auf dem Laufenden zu sein. Die hausinternen und

Herausforderungen der nächsten Jahre

externen Mitarbeiterfortbildungen werden immer Seit längerer Zeit kommen die Bewohner/-innen

In Freiburg ist in den letzten zwei Jahren nach eine

wichtiger, um die Flut neuer Informationen bewäl-

immer „später“, d.h. hochbetagt, in eine Alten-

weiterer Trend hinzugekommen. Bei Menschen über

tigen zu können.

pflegeeinrichtung. Durch den politisch geförderten

einem gewissen Lebensalter wird häufig die vom

Ausbau der ambulanten Dienste und den Ausbau

Akutkrankenhaus beantragte geriatrische Rehabilita-

Schließlich gewinnen die therapeutischen Angebote

der häuslichen Rund-um-die-Uhr-Privatpflege

tion (trotz gesetzlicher Festschreibung) abgelehnt und

in den Pflegeeinrichtungen an Bedeutung, da die

verstärkt sich diese Tendenz. Sie sind weit bedürfti-

die kranken Menschen werden als „Kurzzeitpflegen“

Rehabilitation nicht in Nachsorgeeinrichtungen vor

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60 Jahre Wandel – Immer wieder aktuell Eintritt ins Pflegeheim durchgeführt wird. So wurde im Blick auf den zunehmenden Rehabilitationsbedarf ein kleiner Therapie- und Fitnessraum eingerichtet. Neben der guten pflegerischen, hauswirtschaftlichen, medizinischen und therapeutischen Betreuung und Versorgung unserer Bewohner/-innen muss die immer bessere Integration alter, kranker und pflegebedürftiger Menschen ins gesellschaftliche Umfeld und die sozialen Netzwerke im Blickfeld der politisch entscheidenen und der handelnden Personen sein. Die Integration der in Pflegeeinrichtungen lebenden Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht an wenige idealistisch eingestellte und sich für andere aufopfernde Pflegedienstmitarbeiter/-innen deligiert werden kann.

Manfred Mechler Heimleiter

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Grußwort Landesseniorenrat Roland Sing

Der Bitte, ein Grußwort für das „Sechziger-Jubiläum“

Arbeit für und an den Menschen wurde stets das

des Emmi-Seeh-Heims zu schreiben, bin ich gerne

Bewährte mit den neuesten Erkenntnissen der Pfle-

nachgekommen. Denn in diesem Haus hat auch der

gewissenschaft und der Sozialpädagogik verbunden.

Vorstand des Landesseniorenrates Baden-Württemberg schon mehrfach getagt. Er vertritt die Interes-

Persönlich hat es mich natürlich auch mit Freude und

sen von mehr als 2,7 Millionen Menschen zwischen

Genugtuung erfüllt, dass Bewegung und Fitness in

Main und Bodensee. Natürlich hat sich dieses

diesem Haus so groß geschrieben werden. Wo gibt

Gremium bei diesen Besuchen auch intensiv über

es schon einen eigenen Fitnessraum mit Therapie

die Angebote des Hauses für die darin Wohnenden

und Sportgeräten? Wie wichtig die Bewegung ist,

informieren lassen. Das kann aber nur deshalb als so

wird endlich zunehmend stärker erkannt und hier

vorbildlich gewürdigt werden, weil das Engagement

bereits praktiziert. Und für die Angehörigen der älter

seiner Ehrenamtlichen so vielfältig und die Öffnung

Gewordenen ist es hilfreich und beruhigend, dass

nach draußen so hervorragend gelungen ist.

hier sogar zweimal in der Woche eine Pflegeberatung angeboten und erfreulicherweise auch genutzt wird.

Wir konnten selbst spüren und miterleben, dass „Pflege mit Herz“, das traditionelle Motto des Emmi-

Die AWO leistet im Emmi-Seeh-Heim Vorbildliches für

Seeh-Heimes, nicht nur ein Leitspruch ist. Es wird

die Lebensqualität bis ins hohe Alter. Der Landesseni-

in diesen so gediegenen Räumen auch gelebt. Und

orenrat beglückwünscht die Bewohner, deren Ange-

das wohl schon seit dem Beginn im Jahre 1953. Die

hörige und alle Verantwortlichen zum bestehenden

äußeren Bedingungen wurden den gewandelten

Leistungsangebot. Das ist beispielhaft und vorbildlich.

Erfordernissen der jeweiligen Zeit angepasst. Die Anbauten des Jahres 1985 sowie von 2008 bis 2010

Roland Sing

haben es möglich gemacht, dass auch eine zweite

Vorsitzender des Landesseniorenrates

Maxime erfüllt werden konnte: In der täglichen

Baden-Württemberg e.V.

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Freiwillig für andere da sein Ehrenamtliche sind seit 60 Jahren im Emmi-Seeh-

nen unterstützt, für einige waren diese Tätigkeiten

nenlernen der Arbeit. Später kristallisiert sich oft erst

Heim gerne gesehen. Nicht, weil sie kosten-

der Einstieg zur Mitarbeit in der Begegnungsstätte.

konkret der Wunsch nach Mitarbeit heraus.

günstige Arbeitskräfte darstellen, sondern weil

Bei der Betreuung einzelner Bewohner/-innen, bei

mit ihnen ein großer Gewinn an Lebensqualität

Besuchen und Spaziergängen und bei Besorgungen

Für die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitar-

gewonnen wird. Sowohl in der Begegnungsstätte

spielen ehrenamtliche Besucherinnen eine immer

beiter werden vom Emmi-Seeh-Heim regelmäßige

als auch in den einzelnen Aktivierungen des

größere Rolle. Die Referenten der Begegnungsstätte

Veranstaltungen wie gemeinsames Essengehen,

Pflegeheims und in der Einzelbetreuung gibt es

können zum größten Teil als freiwillige Helfer im

ein „Tag für freiwillige Mitarbeiterinnen“ und Fort-

verschiedene Möglichkeiten für freiwillige Mitar-

weiteren Sinn gesehen werden: sie erhalten für

bildungsveranstaltungen organisiert. Freiwillige

beiterinnen und Mitarbeiter mitzuwirken.

ihre Kursarbeit weit weniger als den üblichen Satz,

können bei Interesse auch an den hausinternen

den die Volkshochschule oder ähnliche Einrichtun-

Fortbildungen teilnehmen. Außerdem besteht über

• Gestaltung eines eigenständigen Programmpunk-

gen zahlen würden. Sie betreuen darüber hinaus

die Begegnungsstätte die Möglichkeit, die freiwil-

tes, z.B. eines Bildvortrages, musikalische Ange-

die Gruppe der Kursteilnehmer, die meist schon

ligen Helfer durch eine kostenlose Kursteilnahme

bote, Führungen, Vorträge

lange zusammen sind und gemeinsam älter werden.

zu „entlohnen“. Die Freiwilligen kennen sich auch

• Hilfe und Begleitung bei regelmäßigen Angebo-

untereinander und sprechen sich ab.

ten, z.B. dem Singkreis, dem Gedächtnistraining,

Die meisten freiwilligen Helfer werden durch

beim Basteln, bei Wanderungen

Mundpropaganda oder durch bereits vorhandene

Wer sich für eine freiwillige Mitarbeit interessiert,

Freiwillige gewonnen, aber auch durch gezielte Be-

spricht mit den Mitarbeiterinnen der Begegnungstät-

kanntmachungen im Kursprogramm, im Bürgerblatt

te, um Einsatzart und den Umfang des Engagements

• Spaziergänge mit Bewohnerinnen und Bewohnern

des Stadtteils und durch gemeinsame Aktionen mit

festzulegen. Dabei wird in der Regel eine kurze, in-

• Einzelbetreuung und Einkäufe

anderen Begegnungsstätten, bei denen auf die

dividuelle Probezeit vereinbart, die beiden Seiten die

• Hilfe bei Festen, Feiern, Flohmärkten, Basaren

Wichtigkeit und die Notwendigkeit der freiwilligen

• Hol- und Bringdienst für die Bewohnerinnen und Bewohner

Mitarbeiter aufmerksam gemacht wird und bei denen

2013 arbeiten 36 Freiwillige im Emmi-Seeh-

Die Dekoration des Hauses, der Handarbeitskreis,

der Wert des freiwilligen Engagement deutlich wird.

Heim, die meisten wöchentlich und regelmäßig,

Flohmärkte und Basare, Sommerfeste und Weih-

Niederschwellige Angebote der Begegnungsstätte und

manche monatlich und nach Bedarf. Sie sind

nachtsfeiern werden von ehrenamtlichen Helferin-

offene Einladungen ermöglichen erst einmal das Ken-

zwischen 22 und 76 Jahre alt.

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Möglichkeit gibt, die Neigungen und Fähigkeiten zu erkunden, die für eine bestimmte Aufgabe notwendig sind. Während der Mitarbeit sind die Freiwilligen Teil eines Teams, und sie sind über die AWO Baden für die Dauer ihres Einsatzes versichert.

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Altsein in den 50er Jahren Einzigartiger Beitrag zur Überwindung der Altennot

Seit fünf Jahren hatten die Freiburger das neue

pektive. An ihnen fuhren nicht nur die ersten Käfer

stark steigende Mieten in einem hart umkämpften

Geld – die D-Mark – in der Tasche. In den Läden

rasant vorbei. Auch das Wirtschaftswunder ließ sie

Wohnungsmarkt bei.

gab es wieder alles zu kaufen. Die Arbeitslosigkeit

links liegen. In Freiburg suchten Anfang 1954 über

nahm rasch ab, weil der Wiederaufbau des zer-

10 000 Wohnungslose eine Bleibe.

störten Landes viele Arbeitskräfte nötig machte.

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Die Stadtentwicklungsplanung förderte daher den Bau von Altenwohnungen und trieb die Errichtung

Die Ersten dachten schon wieder an Urlaub im

Viele der über 65-jährigen hatten durch den Krieg

nahen Schwarzwald oder am Bodensee. Es ging

ihre Familie verloren. Die Söhne waren

bergauf. Aber nicht für alle.

gefallen, die Töchter unter dem Schutt

einen Schwerpunkt der

der zerstörten Häuser begraben. Ande-

Sozialpolitik darstellte.

von Altersheimen voran, obwohl schon damals die ambulante Versorgung alter Menschen

Am Rand der Gesellschaft standen in den 50er

re waren von ihren Familien getrennt

Jahren vor allem die doppelten Verlierer: Alte

worden, die anderswo Arbeit und Ob-

Bei der Bewältigung

Menschen, deren Wohnung in den Bombennächten

dach gefunden hatten. Mehr als 4200

der Not der 50er Jahre

des Zweiten Weltkrieges ausbrannten, hatten keine

Alleinstehende über 65 Jahre zählte

konnten die Akteure im

Bleibe und oft auch keine Hoffnung mehr. Wo soll-

die Stadtverwaltung. Der Anteil an

sozialen Bereich auf die

ten sie hin? In den Notunterkünften und Baracken

der Wohnbevölkerung der Stadt

Erfahrungen der unmit-

war nur völlig unzureichend Raum. Dort konkur-

hatte sich seit dem Krieg mehr als

telbaren Nachkriegszeit

rierten die Alten mit den anderen Obdachlosen,

verdoppelt. Und die Hälfte derjenigen,

aufbauen. Damals

Flüchtlingen, Kriegsheimkehrern und Vertriebenen

die von der öffentlichen Fürsorge abhängig

hatten sich die Wohlfahrtsverbände, unter ihnen

aus Osteuropa. Die Rentner wurden in Dachkam-

waren, hatte das Rentenalter bereits erreicht.

auch die AWO, neu aufgestellt. Sie hatten unter

mern und Noträume abgeschoben.

Altersarmut war ein bedrängendes Thema be-

der nationalsozialistischen Herrschaft ihre Arbeit

vor 1957 die Rentenreform eine Dynamisierung

weitgehend einschränken oder einstellen müssen.

Und während die Leistungsfähigen, Jungen und

der Renten und damit eine Anpassung an die

Im befreiten Deutschland übernahmen sie erneut

Gesunden unter ihnen immer mehr Aussicht auf

steigenden Gehälter und Lebenshaltungskosten

Verantwortung. Sie hatten Selbsthilfe organisiert

steigendes Einkommen und eine vernünftige Woh-

brachte. Bis dahin war Alter oft gleichbedeutend

und internationale Hilfsgüter verteilt. Der damalige

nung hatten, waren die Rentner ohne jede Pers-

mit wirtschaftlicher Not. Dazu trugen nicht zuletzt

Leiter des Freiburger Wohlfahrtsamtes,


Franz Flamm, erinnerte sich: „Die ehrenamtlichen

Der damalige Leiter des Wohlfahrtsamtes blickte

unter Überwindung größter Schwierigkeiten gebaut

Mitarbeiter aller freien Wohlfahrtsverbände halfen

1997 zurück: „Die neuen Alten- und Pflegeheime

wurden, waren und blieben ein einzigartiger Bei-

Hand in Hand mit den amerikanischen Freunden

Freiburgs, welche in der relativ kurzen Zeitspanne

trag zur Überwindung der Altennot unserer Stadt.“

beim Auspacken, Ausladen, Sortieren und Lagern

eines Jahrzehnts von Trägern der freien und öffent-

der eingetroffenen Spendengüter. Nicht zu verges-

lichen Wohlfahrtspflege sowie kirchlichen Trägern

Frank Fornaçon

sen sind die einheimischen Helferinnen, die viele Monate in den Kellerräumen des Alten Wiehrebahnhofs unzählige Lebensmittelpakete packten, um sie den Müttern mit Kleinstkindern, den kranken und alten Menschen nach Hause zu überbringen.“ Was sich in den ärgsten Notjahren bewährt hatte, wurde nun die Basis für neue Aktivitäten zugunsten der Schwächsten. Der Staat wurde zum Partner der freien Wohlfahrtsverbände und förderte deren Arbeit nicht zuletzt, weil sie effizient arbeiteten und viele Freiwillige mit einbezogen. Eine Antwort auf die Altersarmut war die Gründung eines Altenheims durch die AWO Baden, die mit dem Emmi-Seeh-Heim ein Zeichen der Hoffnung setzte. Alt zu werden bedeutete nun nicht mehr, unbehaust zu sein. Im Emmi-Seeh-Heim konnte man auch dann „daheim“ sein, wenn man nicht mehr für sich selbst sorgen konnte.

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Impressionen aus der Umgebung

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19


Aus meiner Sicht Haupt- und Ehrenamtliche über ihre Erfahrungen im Emmi-Seeh-Heim

Felix Hilfinger (19): Schon wäh-

effektiv nutzen könnte. Nicht nur für sich, sondern

Heimleiter, gibt sich große Mühe und hat stets ein

rend des letzten Jahres auf der

auch für andere. „Die Zeit, die ich im Emmi-Seeh-

offenes Ohr. Dem Emmi-Seeh-Heim wünsche ich, dass

Schule wusste er, dass er ein

Heim bin, ist meiner Ansicht nach eine sehr sinnvoll

es so menschlich bleibt, vor allem in dieser Zeit, wo

Freiwilliges Soziales Jahr machen

verbrachte Zeit. Über die langen Jahre hinweg

überall der Rotstift angesetzt wird.“

will. Schließlich fing er sein Frei-

haben sich meine eigenen Fähigkeiten weiter-

williges Soziales Jahr in der Begegnungsstätte und

entwickelt und ich konnte viel dazulernen. Unter

Sven Dallwig (26): Stellvertreten-

im Sozialen Heimdienst des Emmi-Seeh-Heims an.

anderem, dass ein ‚Danke‘ auch nonverbal den

der Stationsleiter des Wohnbe-

Nach einem Jahr ist sein Fazit. „Das FSJ war toll.

gleichen Effekt haben kann. Für‘s Heim würde ich

reich 6. Arbeitet seit 2004 in der

Im Haus war immer eine gute Atmosphäre. Mit den

mir mehr Senioren/-innen wünschen, die einen Teil

Pflege. Er betrachtet den Beruf

Bewohner/-innen und Kollegen verstand ich mich

ihrer freien Zeit anderen Menschen schenken.“

des Pflegers als Beruf mit Zukunft.

auf Anhieb. Auch für mich persönlich konnte ich

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Vor allem sieht er in den jährlichen FSJlern die Zu-

was aus diesem Jahr mitnehmen. Ich bin offener

Michael Flaig (35): Stationsleiter des

kunft der Pflege. „Viele, die ein Freiwilliges Soziales

geworden und bin begeistert, wie leicht die gute

Wohnbereichs 6, arbeitet seit drei

Jahr in der Pflege gemacht haben, bleiben auch in

Laune der Anderen auf einen überspringen kann.

Jahren als Pfleger im Emmi-Seeh-

diesem Bereich. Vielleicht liegt es daran, dass es

Ich wünsche dem Emmi-Seeh-Heim weiterhin viele

Heim, hat den Wohnbereich seit der

ein Jahr Vorlauf ist, um in diesen Beruf reinzukom-

begeisterte Jugendliche, die genauso viel für ihr

Neueröffnung aufgebaut und kennt

men. An meiner Arbeit gefällt mir, dass man den

Leben mitnehmen können wie ich.“ Für Felix steht

dessen Bewohner/-innen seit der ersten Stunde. Er

Fortschritt an den Bewohnern sehen kann. Das ist

fest: Er will sich auch während seines Studiums

bemüht sich auf sie alle individuell einzugehen. „Ich

sowohl für sie gut als auch für mich, da ich dann

ehrenamtlich im Haus beteiligen.

möchte meine Arbeit - den Dienst am Menschen - um

sehe, dass ich meinen Beruf richtig mache. Was mir

keinen Bürojob der Welt eintauschen. Das Personal

am Emmi-Seeh-Heim gefällt ist, dass Frau Kazda,

Jutta Treichel (73): Seit über zehn

ist immer bemüht, sich trotz der neuen höheren

die Pflegedienstleitung, auch auf der Station mit-

Jahren ehrenamtliche Mitarbei-

Dokumentationspflichten die Zeit zu nehmen, um sich

hilft und sonst auch einen guten Führungsstil hat.

terin in der Begegnungsstätte. Zu

um die Bewohner/-innen zu kümmern. Besonders am

Ich hoffe, dass die sehr guten Pflegestandards im

Beginn ihrer Rente ist sie auf die

Herzen liegen mir auch jene, die keine Angehörigen

Emmi-Seeh-Heim weiter gehalten werden und dass

Suche gegangen, wie sie ihre Zeit

haben, die sich um sie kümmern. Herr Mechler, der

öfter ein gutes Feedback von außerhalb kommt.“


Gabi Junge (71): Seit fast zwei

„Ich fühle mich im Umgang mit den Bewohner/

Christine und Jürgen Mader

Jahren ehrenamtliche Klavier-

-innen sehr wohl und deshalb gefällt es mir hier

(beide 69): Seit über zehn

spielerin, die mit dem Piano

auch sehr gut. Der Wohnbereich gefällt mir und

Jahren regelmäßige Besu-

regelmäßig über die Wohnbereiche

auch die regelmäßigen Veranstaltungen finde ich

cher der Begegnungsstätte

zieht und die Bewohner/-innen

sehr bereichernd. Das Essen hier schmeckt sehr

des Emmi-Seeh-Heims

mit ihrer Musik begeistert. Sie wohnt in der March

gut und ist abwechslungsreich so wie früher als

und Teilnehmer des Französischkurses bei Angelika

und musiziert seit ihrer Kindheit mit Leidenschaft.

ich regelmäßig Restaurants und Cafés besucht

Konopka. Das Ehepaar wohnt im Freiburger Stadtteil

„Ich habe eines Tages im Emmi-Seeh-Heim ange-

habe. Die Geselligkeit steht bei mir nach wie vor

Oberau und damit nur einen Katzensprung vom Em-

rufen und angefragt, ob ich zum Klavierspielen

im Vordergrund.“

mi-Seeh-Heim entfernt. Frau Mader arbeitete früher

vorbeikommen kann. Ich wurde mit offenen Armen empfangen. Ich wollte nicht mehr länger nur für

als Sekretärin bei einem Arzt. Herr Mader war GeAls Gast in der Begegnungsstätte

mich alleine spielen, sondern auch für andere. Mir

schäftsführer eines gemeinnützigen Vereins der Stadt Freiburg. Das Emmi-Seeh-Heim kennen die beiden

macht das Ehrenamt Spaß, und besonders gut ge-

Clive Thomas (70): Teilnehmer

von Verwandten und Freunden, die zum Teil selbst

fällt mir die Möglichkeit mit dem fahrenden Piano

des Französischkurses und Leiter

Bewohner/-innen sind/waren. Der Französischkurs

von Wohnbereich zu Wohnbereich zu ziehen. Jeder

des Englischkurses. Der gebürtige

stellt für Frau Mader eine Auffrischung dar. „Ich hatte

Wohnbereich hat für mich seine eigene Atmosphäre.“

Engländer arbeitete früher als Fo-

Französisch seit der Schule nicht mehr gehabt!“ Das

lien-Techniker und hat dabei auch

Ehepaar unternimmt gerne Reisen nach Frankreich.

Ingrid Schwarzwälder (75): Lebt

unter anderem AWO-Fahrzeuge mit dem Slogan

In den letzten Jahren hat es ihnen Südfrankreich

seit einem Jahr im Emmi-Seeh-Heim

bedruckt. „Nachdem ich ein Jahr lang den Fran-

angetan. Die Möglichkeit die Landessprache zu spre-

und seit 50 Jahren in Freiburg. Die

zösischkurs belegt hatte, wurde ich angefragt den

chen ist für beide ein Stück Lebensqualität. „Durch

gelernte Anwaltssekretärin absol-

Englischkurs zu leiten. Ich stimmte gleich zu und

den Kurs wird die Fremdsprache gefördert und das

vierte ihre Ausbildung in Heidelberg,

es macht mir auch Spaß. Die Leute in den Kursen

lockere Lernen in einer kleinen Gruppe unterstützt

die Stadt, die lange Zeit Mittelpunkt ihres Lebens war.

sind nett und arbeiten gut mit. Außerdem ist die

das auch“, so Herr Mader. Dem Emmi-Seeh-Heim

Frau Schwarzwälder hat sich gut im Bestandsbau des

Teilnehmerzahl sehr überschaubar und beständig.

wünscht das Ehepaar ein weiteres langes Bestehen

Emmi-Seeh-Heims eingelebt und zieht ein Resümee.

Dadurch kann man gut zusammenarbeiten.“

und dass die gute Betreuung erhalten bleibt.

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Das Emmi-Seeh-Heim in Zahlen 1952 1953 1983 2008 - 10 93 27 6 135 130 380 - 440

Grundsteinlegung Einweihung Erweiterungsbau Ersatzneubau für das Altenheim Einzelzimmer Doppelzimmer Wohnbereiche Bewohnerinnen und Bewohner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Besucherinnen und Besucher in der Woche

Qualität der stationären Pflegeeinrichtung

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Die Mitarbeiter Manfred Mechler Einrichtungsleiter Telefon (0 76 1) 207 46 - 540 manfred.mechler@awo-baden.de

Claudia Wimmer Sozialer Heimdienst Telefon (0 76 1) 207 46 - 560 bgst.szfreiburg@awo-baden.de

Margit Kazda Pegedienstleitung Telefon (0 76 1) 207 46 - 530 margit.kazda@awo-baden.de

Teresia Seifer Hauswirtschaftsleitung Telefon (0 76 1) 207 46 - 520

Das Mitarbeiter-Team der Begegnungsstätte

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Seniorenzentrum

Emmi-Seeh-Heim in Freiburg

AWO Seniorenzentrum Emmi-Seeh-Heim RunzstraĂ&#x;e 77 79102 Freiburg im Breisgau Tel. (0 76 1) 207 46 - 0 Fax (0 76 1) 207 46 - 510 www.awo-seniorenzentrum-emmi-seeh-heim.de Begegnungsstätte: www.awo-bgst-runzstrasse.de

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www.awo-seniorenzentrum-emmi-seeh-heim.de


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