N°183 · Lachen - das vergessene Quartier

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Ostschweizer Kulturmagazin

OK TOBER 2009 N°183

LACHEN — DAS VERGESSENE QUARTIER

AUSSERDEM:

Bürgerlicher Filz unter dem Marktplatz · Tüftler und Spinner: Christof Schlatter · Die Bücher dieses Herbsts


Monatsprogramm Der Graf von Monte Christo (Grosse Bühne) Wiederaufnahme Musical von Frank Wildhorn und Jack Murphy Sa, 03.10.09, 19.30, Wiederaufnahme | Sa,10.10.09, 19.30 | Di, 27.10.09, 19.30 | Sa, 31.10.09, 19.30 Così fan tutte (Grosse Bühne) Oper von Wolfgang Amadeus Mozart So, 04.10.09, 14.30 | Di, 06.10.09, 19.30 | So, 11.10.09, 14.30 | So, 25.10.09, 19.30 Buddenbrooks (Grosse Bühne) Schauspiel von John von Düffel nach dem Roman von Thomas Mann Mi, 07.10.09, 19.30 | Fr, 16.10.09, 19.30 | Di, 20.10.09, 19.30 | Fr, 23.10.09, 19.30 Fr, 30.10.09, 19.30, anschliessend Publikumsgespräch Talk im Theater (Foyer) Einführung zu Medea in Corinto So, 11.10.09, 11.00, Eintritt frei Romeo und Julia (Grosse Bühne) Tragödie von William Shakespeare Mo, 19.10.09, 19.30 | Do, 22.10.09. 19.30 Michel aus Lönneberga (Foyer) Kinderstück von Astrid Lindgren, Bearbeitung von Susanne Schemschies Mi, 21.10.09, 14.00 | Sa, 24.10.09. 14.00 | Sa, 31.10.09. 14.00 2. Tonhallekonzert (Tonhalle) David Stern Leitung | Gal James Sopran | Robert Holl Bass | Sinfonieorchester St.Gallen Werke von Johann Sebastian Bach und Dmitri Schostakowitsch Do, 22.10.09, 19.30, 19.30 Klamms Krieg (Schulhaus Hadwig, Notkerstr. 27, St.Gallen) Wiederaufnahme Jugendstück von Kai Hensel Sa, 24.10.09, 20.00, Wiederaufnahme | Di, 27.10.09. 20.00 | Do, 29.10.09. 20.00 1. Meisterzyklus-Konzert (Tonhalle) Jamie McDougall Tenor | Haydn Trio Eisenstadt Harald Kosik Klavier, Verena Stourzh Violine, Hannes Gradwohl Violoncello Werke von Joseph Haydn Fr, 30.10.09, 19.90

Theater St.Gallen Sinfonieorchester St.Gallen

Kontakt www.theatersg.ch | www.sinfonieorchestersg.ch Konzert- und Theaterkasse T 071 242 06 06 | F 071 242 06 07 Öffnungszeiten Theaterkasse Montag bis Samstag 10.00–12.30, 16.00–18.30 Sonntag 10.00–12.30 Tickets VBSG Pavillon, Hauptbahnhof St.Gallen Montag bis Freitag 08.00–18.30 Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung

Verkörperte Spiegel Performance von Marco Santi Tanzkompagnie Theater St.Gallen (Foyer)

So, 04.10.09, 20.00, Premiere | So, 11.10.09, 20.00, zum letzten Mal

Medea in Corinto Oper von Giovanni Simone Mayr (Grosse Bühne)

Erstaufführung der quellenkritischen Neuedition des Ricordi-Verlags München Sa, 17.10.09, 19.30, Premiere | Sa, 24.10.09, 19.30 | Mi, 28.10.09, 19.30

Silber “Es ist genau der richtige Zeitpunkt Silber zu denken!“ Andy Warhol (Studio)

Tanzstück von Marco Santi, inspiriert von Andy Warhol. Fr, 23.10.09, 20.00, Premiere | Fr, 30.10.09, 20.00 So, 01.11.09, 17.00

St.Gallen – Die Seifenoper I Stegreiftheater 8 Premieren in 8 Monaten (Palace St.Gallen)

Mi, 28.10.09, 20.15, Premiere


Editorial Problemquartier, sozialer Brennpunkt, Ghetto – die Lachen muss sich viele Namen gefallen lassen. Wer nicht dort wohnt, steigt, wenn er nicht gerade ins Lerchenfeld will, kaum dort aus. Obwohl nahe beim Zentrum gelegen, ist die Lachen ab vom Schuss. Ein verges­ senes Quartier. Die ­Zukunftswerkstatt im Jahr 2001, die die Aufwer­ tung und eine bessere Durchmischung des Quartiers zum Ziel hatte, blieb weitgehend ergebnislos. Die Vorlage zur Beruhigung der ­Zürcher Strasse wurde vor drei Jahren an der Urne klar abgelehnt. Trotz dieser gescheiterten Aufwertungsversuche leben die meisten Leute, mit den wir gesprochen haben, gerne in der Lachen. Sie schätzen die Vielfalt des Quartiers, wovon auch die Fotografien von Barbara Signer in dieser Ausgabe zeugen. Abseits der lärmigen, ­staubigen Zürcher Strasse findet man lauschige Ecken und Gärtchen, in der Migros steht die beste Kaffeemühle der Stadt, der Ausländer­ anteil im Quartier liegt bei 38 Prozent. Ein Grund für viele Schwei­ zer, ihre Kinder nicht in der Lachen zur Schule zu schicken, sondern zum Beispiel in St.Georgen, dem «Einheitsschichtbiotop» wie es Rolf Bossart in seinem Versuch einer «Quartieranalyse» nennt. Mit Stadtplanung befassen wir uns auch im hinteren Teil des Heftes. Andreas Kneubühler deckt die Verfilzung von Gewerbe und Politik auf, die die Realisierung der Parkgarage unter dem Marktplatz vor­ antreibt. Ähnlich verrückte Pläne hatte der schiesswütige Lehrer und Katechet Christof Schlatter im 18. Jahrhundert, über den Tin Fischer in seinem Text berichtet. Christof Schlatter wollte um jeden Preis Meerwasser entsalzen und liess es sich dafür von Genua her über die Alpen nach St.Gallen transportieren. Noëmi Landolt Des Weiteren: «Saiten» ist ab dieser Ausgabe neu gestaltet. Mehr dazu auf Seite 7.

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 183. Ausgabe, Oktober 2009, 15. Jahrgang, ­erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Blumenbergplatz 3, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Noëmi Landolt, Johannes Stieger, ­redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Richard Zöllig, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch

Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Gabriela Manser, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.-, Gönnerbeitrag Fr. 250.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, ­Florian Bachmann, Beni Bischof, Christiane ­Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, ­Jonathan Németh, Lika Nüssli, Franziska Messner-

Rast, Tobias Siebrecht, Barbara Signer, Manuel Stahl­ berger, Felix Stickel, D-J Stieger, ­Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Marcel Elsener, ­Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael ­Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Hasel­ bach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Manuel Lehmann, Sandra Meier, Melissa Müller, Pe­ ter Müller, Andreas Niedermann, Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Shqipton Rexhaj,

Adrian ­Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Sabin Schreiber, René Sieber, ­Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, ­Peter Surber, Florian Vetsch, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier © 2009, Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vor­ behalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ­Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine ­Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, ­Fotos und Illustrationen.



Inhalt

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Zum «neuen» Saiten. Wege zur Erlösung. von Milo Rau Meisterstück. von René Hornung Mehrfach belichtet. von Daniel Ammann und Monika Slamanig

tItEl 10 Im Einheitsschichtbiotop Durchmischung wird gewünscht, aber selten ausgehalten. von Rolf Bossart 14 Dörflicher als auf dem Hügel Peter Lutz wohnt in St.Georgen und arbeitet in der Lachen. von Johannes Stieger 17 Verpuffte Luftschlösser Wenig Realisiertes aus der Zukunftswerkstatt. von Reto Voneschen 18 «Hier bleibt man immer Ausländer» Zu Besuch bei der stillen Minderheit. von Noëmi Landolt Bilder Streifzug durchs Quartier. von Barbara Signer

44 32 thEMa 22 Rundflug. von Kurt Bracharz, Carol Forster, Manuel Lehmann, Mathias Frei und Andreas Roth 25 Die Mauscheleien um den Marktplatz. von Andreas Kneubühler 28 Christof Schlatter und die Meerwasser­ entsalzung. von Tin Fischer 30 Staads Riviera. von Marco Kamber 32 Flaschenpost. von Walter Siering aus Liberia KUltUR 28 Literatur. Ostschweizer Bücherherbst. von Beda Hanimann, Richard Butz, Wolfgang Steiger, Noëmi Landolt, Etrit Hasler 38 Literatur. Peter Morgers Werk. von René Sieber 40 Musik. Abwärts hat Punkgeschichte ge­ schrieben. von Martin Büsser 41 Musik. Dröhnende Gegenwartsanalyse von Göldin und Bit­Tuner. von Chrigel Fisch 44 Kunst. Zerstörte Körper im Fotomuseum. von Georg Gatsas 45 Theater. St.Gallens Seifenoper. von Christina Genova 46 Theater. Existenznöte des Figurentheaters. von Nathalie Grand 47 Film. Animierter Trennungsschmerz. von Nanda Moghe 48 Literatour. mit Alice Schönenberger 49 Von der Rolle. von David Wegmüller 50 Presswerk. von René Sieber KalEnDER 53 Termine im Oktober. 81 Charles Pfahlbauer jr. 83 D’Sueballä vo Sanggallä. von Lika Nüssli


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von uns inspirieren NiedermannDruck Rorschacher Strasse 290 9016 St.Gallen Telefon 071 282 48 80 info@niedermanndruck.ch www.niedermanndruck.ch


Zum «neuen» Saiten Liebe Leserin, lieber Leser Sie halten das neu gestaltete «Saiten» in Ihren Händen. Es ist das zweite Mal, dass in der fünfzehnjährigen Geschichte des Ostschwei­ zer Kulturmagazins der Heftaufbau und das Layout überarbeitet werden; die beiden vor­ herigen Fassungen sind nach wie vor spür­ bar. «Saitens» Gestaltung will beständig sein und richtet sich nicht nach Trends. Wir sind mit der Überarbeitung in guter Gesellschaft. Es herbstet in der Medienbranche und Blät­ ter fallen. Viele Printmedien versuchen das Steuer zu ihren Gunsten herumzureissen, bevor es richtig kalt wird. Wir wollen das Heft nicht neu verorten, sondern jetzt, wo die Tageszeitungen ihre Kulturbünde nahezu pulverisieren und den Inhalt in der Kürze suchen, die Stärke des über die Jahre stetig gewachsenen und unab­ hängigen Magazins hervorheben. Das sind in erster Linie die engagierten Texte und Bilder der zahlreichen Autorinnen und Jour­ nalisten, Fotografen und Illustratorinnen: Sie stützen und treiben das Magazin Monat für Monat voran. Zum Neuen. Sie haben es bestimmt bemerkt: «Saiten» fühlt sich anders an. Der Umschlag ist dicker (ein lang gehegter Traum), die Seiten dünner, das Papier noch ökologischer. Neu gibt es vor dem Titelthema Kolumnen und Kommentare zum erleichterten Einstieg. Nach dem Titel folgt das «Thema» mit Artikeln zu brennen­ den Fragen und interessanten Personen der gesamten Ostschweiz. Den Kulturteil haben wir zweigeteilt und den Kalender gestrafft. Zudem sollen grössere Schriften die Les­ barkeit erleichtern. Aber genug der Erläuterungen. Machen Sie sich beim Lesen und Blättern Ihr eigenes Bild. Das Saitenbüro: Gabriela Baumann, Noëmi Landolt, Carol Pfenninger, Michael Schoch, Johannes Stieger, Anna Tayler und Richard Zöllig Kritik und Anregungen jeglicher Art sind willkommen: redaktion@saiten.ch oder www.saiten.ch/magazin/leserbriefe Wir feiern am 7. November in der Grabenhalle St.Gallen das neue Heft und das 15-Jahr-Jubiläum. Die Einzelheiten folgen.

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Bild:pd

Wege zur erlösung

Die Wonnen der Aspidistra

Als ich noch sehr jung war, vielleicht elf, entschloss ich mich, ein Erwachsenenbuch zu lesen, und kaufte im Antiquariat Lüchinger George Orwells Roman «Die Wonnen der Aspidistra». Wikipedia, meine bevorzugte und eigentlich einzige Wissensquelle fasst die Handlung wie folgt zusammen: «Der Held ist ein marxistischer Dichter im London der dreissiger Jahre, der sich der Erwerbsgesellschaft zu verweigern versucht und dabei radikal scheitert. Am Ende heiratet er seine schwangere Freundin (allerdings auf ihren Wunsch nur standesamtlich), entscheidet sich für ein bürgerliches Leben und entschliesst sich, eine Aspidistra zu kaufen, eine Zimmerpflanze, die ihm bisher als Sinnbild des Spiessers galt.» Und Wikipedia fügt hinzu: «Eine politische Position nimmt er nicht mehr ein, er wird zum Antikapitalisten mit der Grundhaltung ‹Früher war alles besser›, liebäugelt mit der katholischen Kirche und regt sich über die Werbeplakate um ihn auf.» Nun muss man natürlich kein voll ausgebildeter Kaffehaus-Soziologe sein, um in Orwells Held die überzeitliche Physiognomie des intellektuellen Edelspiessers zu sehen, wie es in Berlin, Zürich oder St.Gallen Tausende gibt. Ganze Quartiere sind in unseren Städten zu uneinnehmbaren Festungen des Edelspiessertums ausgebaut worden, gegen die Hitlers Führerbunker ein Kinderspielplatz war. Das Edelspiesser-Bashing seinerseits ist eine gut funktionierende Industrie. Wie aus diesem Höllenkreis ausbrechen? Was tun, wie Lenin fragt? Ich persönlich bin gerade vom Prenzlauer Berg hinter den Potsdamer Platz ins Türken- und Nuttenviertel gezogen, um immerhin ab und zu jemanden zu sehen, der seine gestrandete Existenz nicht mit einem Latte Macchiato, handgeschnitztem Kinderspielzeug, Punk-Bands auf der Hochzeit, ironischen T-Shirts, dem neuen Dietmar-DathRoman, einem primitiven proletarischen Hobby

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oder einem «Spex»-Abo vergoldet. Nein, hier gibt es keine «Spex»-Leser und fast keine jungen Eltern mit Turnschuhen, sondern nur in ihren Milieus unironisch ausharrende Unterschichtsangehörige, Billigdiscounter, türkische Metzger und alte Dämchen mit Nazi-Hobbys wie Kuchenessen und Hundeausführen. Aber bereits jetzt, da ich noch am Auspacken und dabei zufällig auf Orwells Roman gestossen bin, merke ich, wie die Wonnen der Aspidistra mich einholen. Gestern, als ich beim Essen sass und die erfrischenden Schreie eines anatolischen Familienpatriarchen an mein Ohr drangen, war es mir, als würde ich auf einmal klar sehen. Wie bei einer Nahtoderfahrung sah ich von der Decke auf mich, meine Freundin und meine kleine Tochter herab, und wie bei jedem Abendessen lief der Soundtrack von «Juno», der die Schönheit des Schwangerwerdens feiert. Eine Anti-Folk-Stimme sang ein zeitloses «Fuck Bush, fuck this war», und meine Freundin fragte mich, ob wir auf unsere Hochzeit, die vage für nächsten Sommer geplant ist, nicht diese lustige Electro-Punk-Band einladen sollten, in der ihre Bekannte Schlagzeug spielt. Daraufhin warf meine Tochter einen handgeschnitzten Elefanten auf den Boden. Als ich ihn aufhob, fiel mein Blick auf die Arthouse-Edition der «Süddeutschen Zeitung», die halb von einer aufgeschlagenen «Spex» verdeckt war. Ich bestreute den Salat mit ein paar selbstgezüchteten Kräutern und erinnerte mich, dass ich sie gleich giessen musste. Dann sagte ich: «Hm, eigentlich würde ich ja gern kirchlich heiraten.» – «So wie früher?» – «Ja, streng katholisch.» Die Vorstellung eines Priesters und irgendwelcher altertümlicher Floskeln jagte mir einen wohligen Schauder über den Rücken. Dann musste ich los zum Boxtraining. Auf dem Weg riss ich ein Werbeplakat runter, das mir schon die ganze Woche auf die Nerven gegangen war. Darauf lässt sich – ist Absurderes vorstellbar? – Konstanz als «Internet-Metropole» feiern. Sanft brach die Nacht herein, als ich die Fetzen ordentlich in den Mülleimer steckte. Natürlich: Es ist nicht aller Tage Abend. Der menschliche Wille ist frei, und die Wege zur Erlösung stehen jedem von uns offen. Sperrangelweit, auch uns Edelspiessern. George Orwell ging nach Erscheinen der «Wonnen der Aspidistra» nach Spanien und bekämpfte den Faschismus mit dem Gewehr in der Hand. Dann starb er an der Tuberkulose, die er sich im Umgang mit der Unterschicht zugezogen hatte. Ja, man muss konsequent sein, man muss sich einen Ruck geben. Womit nur noch eine Frage offen ist: Was genau ist eigentlich eine Aspidistra? Wikipedia antwortet: «Eine schön blühende Pflanzengattung aus der Familie der Mäusedorngewächse, die aus einem am Boden kriechenden Rhizom entspringt.» Na also! Milo Rau


Illustration: Rahel Eisenring

Meisterstück

Erol Doguoglu, Stadtbau­ meister

«Ich habe den Beruf nicht gewechselt», betont Erol Doguoglu und verweist auf Skizzenrolle, Farb- und Bleistifte, die auf dem Pult neben dem Computerbildschirm stehen. Seit Anfang Mai sitzt er in einem Eckbüro des Amtshauses mit Blick auf das Vadiandenkmal, an der Wand ein grosses Bild von Josef Felix Müller. «Wenn ich die Fenster öffne, fühle ich mich mitten im städtischen Marktleben.» Das war früher aber nicht viel anders, denn als Partner im Architekturbüro Quarella hatte er aus dem nahen Union-Gebäude einen ähnlichen Blick. «Die Aufgaben eines Architekten und die des Stadtbaumeisters sind gar nicht so verschieden», stellt Erol Doguoglu nach gut vier Monaten im neuen Amt fest. Eben komme er aus einer Sitzung, bei der es – wie oft beim Bauen – um eine pragmatische Lösung ging: um die Altglas- und Abfallcontainer am Eingang des Mannenweihers oben an der Bitzistrasse. «Mit ihren historischen Gebäuden sind die Drei Weihern eine der schönsten Badis der Schweiz, da sollte der Eingang doch einen etwas freundlicheren Empfang bieten als mit diesen Containern», findet er und hilft nun, eine bessere Lösung zu suchen. Als Architekt hatte Erol Doguoglu weit grössere Projekte geleitet, zuletzt den Umbau des früheren Manor-Gebäudes zur Buchhandlung Rösslitor und die wieder erkennbare Aufgliederung der einzelnen Gebäude in dieser Ecke oben an der Marktgasse. Auch die Erweiterung der Sprachheilschule auf dem Rosenberg ist ein Entwurf von ihm. Als Stadtbaumeister kann er grosse «Kisten» nicht mehr selber entwerfen, denn die öffentliche Hand muss grössere Projekte nach Submissionsrecht ausschreiben. Ihm bleiben Klein- und Kleinstbauten, aber auch die können das Stadtbild verändern und prägen. Wie das demnächst folgende neue Geländer der Rampe des Lagerhauses, vor Flon, Restaurant Lagerhaus

und Kunsthalle. Der Entwurf dazu stammt aus der Skizzenrolle auf seinem Tisch. Der Hauptjob des Stadtbaumeisters ist die eines Jurors und Moderators. Er kümmert sich um die Schulhäuser und alle andere städtischen Gebäude, um den Wettbewerb für das neue Naturmuseum und aktuell um die Hochbauten des künftigen Bahnhof- und des Markplatzes. Aber auch alle Brunnen oder die Turmuhr von St.Laurenzen gehören in seinen Aufgabenbereich. Als Architekt war Erol Doguoglu in Baufragen eine der kritischen Stimmen in der Stadt. Er hatte als Regionalpräsident des SIA, des Schweizerischen Architekten- und Ingenieurvereins, der grössten Berufsorganisation der Branche, immer wieder mehr Baukultur gefordert. Kann er jetzt, da er im Amtshaus sitzt, sich aktiver dafür einsetzen? Wo kleine Projekte freihändig vergeben werden dürfen, will er den St.Galler Architektenkollegen Chancen geben. Zu lange hatte er kritisiert, dass in der Stadt zu viele auswärtige Büros zum Zuge kommen. Allerdings gibts beim Bauen viele «Player». Vorab die privaten Investoren. Auf der Verwaltungsseite sind Stadtplanung, Baubewilligungsbehörde, Tiefbauamt und Gartenbauamt involviert. Dazu kommt der externe Sachverständigenrat. Regelmässige Koordinationssitzungen sorgen für den Informationsaustausch und der neue Stadtbaumeister schätzt und nutzt diese Zusammenarbeit. Er sitzt auch wieder in der Baubewilligungsbehörde – allerdings ohne Stimmrecht. Erol Doguoglu tritt nicht mit lauten Forderungen auf, «verordnen» mag er nicht. Argumente und Moderation öffnen ihm Türen, diskutieren und beraten liegt ihm. Das wurde bemerkt und bereits sitzt er als Jurymitglied in privat organisierten Wettbewerben für Projekte in der Stadt. Kein Zweifel, dass das Terrain für ein Aufblühen der Baukultur vorbereitet wird. René Hornung

Den Auftakt macht am 13. Oktober der Wirtschaftspublizist Werner Vontobel. Er gehört zu den wenigen Ökonomen, die verständlich schreiben – und erst noch einen originellen Dreh in die Themen bringen. In seinen Kolumnen im Sonntagsblick hat er als ein Rezept gegen die Krise Regionalgeld vorgestellt. Sein letztes Buch «Schurkenstaat Schweiz» ist an fast jedem Kiosk zu kaufen. Spannend und informativ erzählt Vontobel zusammen mit Viktor Parma vom Schweizer Geschäft mit der Steuerhinterziehung. Der zweite Referent am 20. Oktober braucht hier nicht mehr länger vorgestellt zu werden: Der Leiter des St.Galler Finanzamtes, Reinhold Harringer, hat im letzten Heft bereits ausführlich die Entstehung und die Wirkung des Geldes erklärt. Für den Vortrag im Palace verspricht er, von der Theorie in die Praxis überzugehen und neue ökonomische Wege zu skizzieren. Ein eigentliches Highlight ist der Abend vom 27. Oktober: Dann sind Ralph Heidenreich und Stefan Heidenreich zu Gast. Im für seine philosophisch-subversiven Bücher bekannten Merve-Verlag haben sie «Mehr Geld» herausgegeben. «Wir gehen davon aus, dass Geld eine Struktur in die Welt setzt, die das einfache Kommando Mehr! absondert.» Damit beginnt das Traktat, das die beiden Brüder, der eine Programmierer und Landvermesser in Biberach, der andere Kulturwissenschaftler in Berlin, in einer Woche geschrieben haben. Sie beschreiben, wie das Kreditgeld entstanden ist und in die Finanzkrise führte. Und kommen, nach assoziativen und immer auch politischen Schlaufen, zum entscheidenden Schluss: Statt mehr Güter könne man nur etwas fordern: Genug Güter. Also doch noch, mit Peter Licht: «Vorbei, vorbei, jetzt ist er endlich vorbei.» (red)

Weiter übers Geld reden

Wie heisst es im Lied vom Ende des Kapitalismus von Peter Licht: «Weisst du noch, wir fuhren mit dem Sonnenwagen über das Firmament. Und wir pflückten das Zeug aus den Regalen aus den Läden. Und waren komplett. Weisst du noch, wir regelten es über das Geld.» Die Zeit, in der wir spöttisch und hymnisch auf den Kapitalismus zurückblicken können, ist zwar noch nicht erreicht. Aber vielleicht kommt sie umso rascher, wenn wir in dieser Wirtschaftskrise darüber nachdenken, was wir wie übers Geld regeln. «Saiten» hat dazu mit der letzten Nummer «Reden wir mal übers Geld» einen Auftakt gemacht. Die Erfreuliche Universität Palace nimmt das Thema in seinem ersten Programm der neuen Saison auf. Eine Art Vertiefung für alle, die das Heft interessiert hat.

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Bild: Florian Bachmann

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Mehrfach belichtet

mit Daniel ammann (Bild) und monika Slamanig (Text)

Horoskop im Bild von Elaiza Dessert. Gewünschtes ankreuzen! Bergwetter und Siedwürste zum halben Preis auf dem Kronberg Edga Oelek hält eine Erweckungspredigt in der AFG-Arena SVP-Elefanten-Schwinget auf der Schwälgalp. Zu gewinnen: Babysitting bei Hutter-Hutters Gutschein-Schnitzeljagd auf Scheitlins Büchel Probe-Ölbohrungen im Rheindelta Das Papaerobil von Benedikt XVI. muss auf dem Flug nach Vaduz in Altenrhein notlanden und verliert eine Ladung Postsäcke der Banca Vaticana Geheimes Treffen des Gesamtbundesrats mit Gaddafi auf dem Stoos: die Gaffer werden gekidnappt und ins Fürstentum Liechtenstein deportiert Auffanglager der katholischen Schweizteilungsflüchtlinge bei Sennwald: Bischof Haas weist die Asylsuchenden ab Die Geomantisten erwarten die Landung der plejadischen Heerscharen in der Linthebene Eröffnung des ersten Aldi-Lidl-Drehsupermarkts auf dem Pizol

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Im EInhEItsschIchtbIotop Die Durchmischung von Quartieren wird zwar stets gewünscht, aber selten auch ausgehalten. potential und Zustand in st.Georgen und Lachen. von Rolf BossaRt

Als Bewohner St.Gallens ist es schwierig, über Quartiere zu sprechen, weil es streng genommen so etwas hier nicht gibt; verglichen zumindest mit Bern oder Berlin, den Königsstädten unter dem Blickwinkel des Wohnens. In St.Gallen gibt es allenfalls ein paar gute Halbstrassen, die halbe Rotachstrasse, die halbe Felsenstrasse, die halbe Kolosseumstrasse, die halbe Tschudistrasse, die halbe Spyristrasse. Die Quartiervereine täuschen mit teils ambitionierten Quartierzeitungen und durchorganisierten Festen oder Fussballturnieren über die Nichtexistenz von Quartieren hinweg. Erste Gründe sind schnell gefunden: die Hanglage. Ein gutes Quartier braucht Fläche. Hänge erzeugen Hierarchien und Vereinzelung. Ewig locken die Hänge des Appenzellerlands zum Hinfahren und Steuernsparen. Überall kann man biken, aber die Fahrradkultur fehlt und auch das Gehen, das nicht ein Steigen, Joggen oder Wandern ist. Darum kommt über die Achse Bohl-Bahnhof kaum jemand hinaus. Und darum lebt nicht einmal der grandiose Stadtpark. Aber die Topographie ist das eine, etwas anderes ist die Bausubstanz einer Stadt. Das Glück der Innenhöfe, wie es Berlin oder Bern haben, fehlt St.Gallen fast ganz und damit der Zwang zur Kreativität beim Zusammenleben in einem notgedrungen geteilten Geviert. Es fehlt auch weitgehend eine Geschichte des genossenschaftlichen Wohnungsbaus, wie sie etwa die roten Städte Zürich oder Wien aufweisen. Dass es die städtische Baupolitik in

St.Gallen – abgesehen vielleicht vom peripheren Wolfganghof und der Remishueb – bis heute nicht schafft, auf Innenhöfe und Genossenschaftssiedlungen zu setzen, ist ein Fehler.

Verdichtete Unterschiedlichkeit Doch auch der Innenhof kann zum abgeschlossenen Wohlfühlparadies für einige wenige Platzhirsche verkommen und die Genossenschaftssiedlung zur bigotten Homogenisierungsanstalt, mit inoffiziellen Ausländerquoten und dergleichen, wo nur reinkommt, wer Kinder hat, linksliberal denkt, aber auch im Private Banking eine Anstellung finden würde. Über eine offene und trotzdem gemeinschaftliche Wohnkultur in einer Stadt wird deshalb nur zum Teil durch staatliche Baukonzepte entschieden, und wenn, dann nur insofern es gelingt, in den Siedlungen und Häusern der Definition von Georg Simmel, wonach Stadt «verdichtete Unterschiedlichkeit» ist, gerecht zu werden. Jedoch wie soll das gehen, wenn verdichtete Unterschiedlichkeit sowieso immer nur eine städteplanerische Fiktion ist, die sich dort, wo sie erreicht scheint, bei genauem Hinsehen als Einheitsschichtbiotop erweist und höchstens als vielfältiges Nebeneinander von letztlich zum Verwechseln ähnlichen Individuen durchgeht. Tatsächlich verdichtete Unterschiedlichkeit ist dagegen immer nur im Zusammenhang mit grösseren Konfliktpotentialen zu finden und wird daher im besten Fall nur ausgehalten oder in der Erinnerung ver-

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klärt, aber von den Bewohnern dieser Quartiere nie wirklich gewünscht. Als Beispiel für ein Einheitsschichtbiotop darf St.Georgen gelten und als Beispiel von verdichteter Unterschiedlichkeit die Lachen.

Schön und gut St.Georgen hat die Weiern und mit der B-Post ein eigenes Kulturlokal. Man kommt mit der Standseilbahn hin. Ein Bach fliesst durch. Es gibt für die vielen Kinder alternative Fussballtrainings, damit die Eltern ihre Wochenenden nicht auf den Sportplätzen der Ostschweiz verbringen müssen. Die Kindertagesstätte ist im Quartier. Aus den offenen Fenstern klingt Instrumentalmusik. Was für den Prenzlauerberg in Berlin und das Murifeld in Bern gilt, ist auch in St.Georgen vorhanden. Die Ansprüche ans Wohnen sind gleich hoch wie an die Lehrpersonen im Schulhaus, und der gefühlte IQ der Kinder ist oft gleich hoch wie das Einkommen ihrer Eltern. Aber abgesehen von solchen etwas hilflosen Wortspielen findet die Missgunst gegenüber diesen Quartieren keine Nahrung. Die Masche mit der schönen Fassade und den vielen Problemen dahinter will bereits für den Rosenberg nicht recht funktionieren und viel weniger noch für St.Georgen. Man darf tatsächlich davon ausgehen, dass hier viele Probleme nicht hinkommen, weil hier Leute zusammenleben, die – durchaus in kritischer Distanz zu manchen Zwängen der Gesellschaft – ihren Platz im Leben gefunden haben. St.Georgen ist so etwas wie Landleben ohne zeitweilige Enge und Trostlosigkeit, und es ist so etwas wie Stadt ohne Emissionen und Konflikte. Unausgeglichene Charaktere könnten schimpfen über zu viel Ruhe, Yuppies über zu wenig Urbanität, Kunstschaffende über fehlende Gegensätze, Politaktivistinnen über das Verschwinden vieler ehemaliger Mitstreiter im Quartier. Sie werden sich hüten, es zu tun, sobald sie Kinder haben oder über vierzig sind. Hier nicht hinzuziehen geht nicht. Wenns da schön und gut ist, bleibt nur zu sagen: Schön und gut, gehen wir auch. Als St.Galler ist es mit St.Georgen wie mit Zürich: Es gibt oft kein AnderswoBleiben, sondern nur ein Nichthingehen, das dauernd irgendwie kompensiert werden muss.

Lebensprojekt «Schöner wohnen» Für Oberschicht wie Unterschicht ist das Wohnen keine Frage ersten Ranges. Für die eine nicht, weil sie sowieso schön wohnt, und für die andere nicht, weil andere Probleme dringlicher sind. Und deshalb hat der in St.Georgen manifeste WoWohndiskurs etwas zutiefst Mittelständisches. Beispielhaft wird hier der Mittelstand greifbar. Er kann sich übers Wohnen das dringend gebrauchte Lebensprojekt geben. Das Bauen eines eigenen Hauses, das Finden der perfekten Wohnung und der Einrichtung dazu. Aber im Lebensprojekt «Schöner wohnen» steckt nicht nur der Wunsch nach Privatheit und Ruhe, sondern auch das Potential für die Bearbeitung des öffentlichen Raumes, und sei es die Strasse vor dem eigenen Haus. Wer sich seine Wohnung mit viel Leidenschaft und Aufwand erkämpft hat, ist bereit, für diesen Platz weiterhin einzustehen, sich auch zusammenzuschliessen zur Interessengemeinschaft oder zum Widerstand. Die Ambivalenz zwischen einem Gefühl der Ausgeschlossenheit und dem Wunsch, hier heimisch zu werden, die einen Touristen oder eine Spaziergängerin in St.Georgen befallen kann, spiegelt exakt den inneren Quartier-Widerspruch zwischen abgerundeter Privatheit und kollektivem Geist. Man kann die Doppelpräsenz von Gemeinschafts- und Rückzugssehnsucht auch psychoanalytisch zuspitzen und sagen: Ob in London, Berlin oder St.Gallen, immer mischt sich in solchen Quartieren der wache Lebensgeist mit

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einer gewissen Morbidität. Und man könnte Sigmund Freud hier sagen hören: «Und nun scheiden sich uns die Triebe, an die wir glauben, in die zwei Gruppen der erotischen, die immer mehr lebende Substanz zu grösseren Einheiten zusammenballen wollen, und der Todestriebe, die sich diesem Streben widersetzen und das Lebende in den anorganischen Zustand zurückführen.»

Symbiose von Business und Party Doch zurück zu Simmels Definiton von Stadt als verdichteter Unterschiedlichkeit. Man beobachtet einerseits, dass es in Städten, zumal solchen mit rot-grüner Regierung, immer einen Diskurs gibt, der die verdichtete Unterschiedlichkeit – meist harmonisierend «Vielfalt» genannt – nicht nur positiv bewertet, sondern sie geradezu als ideale Voraussetzung für Urbanität lobpreist. Gleichzeitig aber wird von denselben Leu-

Ob in London, in Berlin oder in St.Gallen, ­immer mischt sich in solchen Quartieren wie St.Georgen der ­wache Lebensgeist mit einer gewissen ­Mor­bidität. ten eine Entwicklung vorangetrieben, welche die Quartiere, die diesem Ideal nahe kommen, durch eine sogenannte Aufwertung allmählich entmischen und vereinheitlichen. Der Versuch der Linken, die notorischen Problemzonen einer Stadt mit einem positiven Begriff zu besetzen und mit verschiedenen Projekten zu verschönern, hat Früchte getragen und sie attraktiv für Mittelstand, Kleingewerbe und deshalb auch für das Kapital gemacht, die alle in dieser Reihenfolge zurück in die City kommen. Dieser Prozess heisst Gentrifizierung und schreitet in Zürich, Winterthur, Bern und Basel wacker voran. Doch weil aus unterschiedlichen Gründen, nicht zuletzt auch wegen des Widerstands der Quartierbewohner, nicht zu erwarten ist, dass überall zu Ende gentrifiziert wird, bleibt das Resultat in der Schwebe zwischen Businesseinöde und verdichteter Unterschiedlichkeit. Nicht so in St.Gallen, das ja auch keine rot-grüne Regierung hat. Hier ist die City immer noch deckungsgleich mit Altstadt und Bahnhofzone, weshalb die meisten Leute zum Wohnen an den Stadtrand abwandern, wovon es in St.Gallen auch mehr als genug hat. Dass im Südwesten der City die Raiffeisenbank das Bleicheliquartier gefressen hat, im Nordosten die Bank Wegelin sich anschickt, nach und nach alles aufzukaufen und dass die grünen Häuser hinter den fünf Gleisen der Fachhochschule weichen mussten, wirkt wie eine vorläufige Selbstbeschränkung der Gentrifizierung auf die Grenzen der alten City, auch wenn der gedrungene Leopard unterstützt vom hohen Bundesgericht vielleicht bereits zum Sprung nach Westen ansetzt. Die verdichtete Symbiose von Business und Party ohne Wohnraum ist die Folge.

Die Kunst der Stadtplanung Das aber ist für die wenigen Quartiere, die nicht Stadtrand und nicht City sind, eine grosse Chance. So zum Beispiel für das Lachenquartier, das, wenn die Stadt nur wollte, das Zeug hätte für eine vielleicht zwanzigjährige Blüte der verdichteten Unterschiedlichkeit, bis auch hier die nötige und gut gemeinte Aufwertung sich selber gefressen hätte. Die Spielplätze und

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Pärklis und Geschäfte, die es dazu braucht, sind bereits vorhanden. Aber sie will noch nicht, diese Stadt. Zu vermuten ist, dass bei jenen Stimmbürgern und -bürgerinnen, die im Mai 2006 die Befriedung der Zürcher Strasse (und damit den ersten Schritt zur Aufwertung des Quartiers) abgelehnt haben, nebst der von der Rechten geschürten Angst vor einem Verkehrschaos auch Gleichgültigkeit gegenüber einem Gebiet, wo man selten hinkommt und «sowieso fast nur Ausländer wohnen», mitgespielt hat. Aber ohne solche Aufwertungen und mit eher missglückten, weil weit von Innenhof- oder Genossenschaftsarchitektur entfernten Überbauungen wie dem Vonwilpark, kommt die Mittelschicht nur spärlich in die Lachen. Gerade sie aber würde die verdichtete Unterschiedlichkeit zugleich ergänzen und ihr Konfliktpotential von ein paar gegenteiligen Effekten abgesehen unter dem Strich wohl entschärfen helfen. Die Kunst der Stadtplanung bestünde also darin, Orte einzurichten, wo sich die Leute, die verdichtete Unterschiedlichkeit wünschen, sie aber nicht ungeschützt und permanent aushalten mögen, in beiden Bedürfnissen ernst genommen fühlen. Das Bedürfnis nach Ruhe und Sicherheit lässt sich befriedigen mit städtebaulichen Massnahmen. Zuallererst eine Wiederauflage der Abstimmung über die Umgestaltung der Zürcher Strasse, dann auch die Förderung und Planung von Genossenschaftswohnraum, und schliesslich eine umsichtige Investi­ tionspolitik in frei werdende Immobilien. Denn wenn die Stadt nicht gewisse Wohnhäuser zur rechten Zeit kauft, sind sie bald fürs Quartier verloren. Und jetzt ist die rechte Zeit, denn sicher haben die Immobilienhändler ihre Späher schon ausgesandt. Die Stadt könnte die Häuser gewissermassen in Quarantäne nehmen und sie zu einem gefahrloseren Zeitpunkt wieder abstossen.

Unter einem einzigen gewaltigen Dach Die politische Planung muss aber unterstützt und vorangetrieben werden durch einen kollektiven Wunschprozess, der gleichzeitig auch dem Bedürfnis nach verdichteter Unterschiedlichkeit erst den richtigen Zug verleiht. Dabei sind alle Mittel erlaubt. Nicht zuletzt die allseits verpönte Idealisierung einer besseren Vergangenheit, die zwar nie so stattgefunden hat, ohne deren utopische Erinnerung man aber auch kaum zur Vorstellung einer besseren Zukunft gelangt. Es wäre also zu überlegen, ob es nicht – quasi als Ergänzung zur Negativ­ utopie der «Regenbogensiedlung» – in St.Gallen auch Songs bräuchte wie die nostalgische Erinnerung an die Moskauer Kommunalwohnungen der russischen Pop-Gruppe Djuna aus den neunziger Jahren: «Ach, mein heimatliches Land, Land der Rätsel und der Wunder / Wo gibt es noch so ein Glück, wo noch soviel Fortschritt! / Unter einem einzigen gewaltigen Dach, einem weiten und hellen, / brauchen wir kein ­eigenes Haus, zusammen leben wir fröhlicher. / Das ist eine Kommunal-, eine Kommunalwohnung, / das ist ein kommunales, ein kommunales Land.» Und vielleicht steht dann ­irgendwann im Lachenquartier nach langem ein Volkshaus, Gemeinschaftszentrum, Solihaus, oder wie es auch immer heissen mag. Rolf Bossart, 1970, ist Theologe und lebt an der Fellenbergstrasse in einer konfliktreichen Wohngemeinschaft.

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Ver­puffte Luft­ schlösser

Wie ein Magenbox

An der Zukunftswerkstatt für das Lachenquartier wurden ­eifrig Pläne geschmie­ det. Abgesehen von zwei ­Blumenkästen wurde bis heute kaum etwas realisiert. Eine ­Bilanz. von Reto Voneschen

In einem Quartier wie der Lachen treten Probleme, die ande­ re Teile der Stadt auch kennen, gehäuft und zugespitzt auf. «Sozialer Brennpunkt» heisst das Gebiet daher im Fachchine­ sisch der Soziologen und Statistiker. «Ghetto» nennen es Bou­ levardmedien. So oder so: Im Herbst 2001 nahm sich das Stadtplanungsamt mit einer speziellen Aktion, einer sogenann­ ten Zukunftswerkstatt, dieses Sorgenkindes an. Frei nach dem Motto, dass Bewohnerinnen und Bewohner ihren Lebensraum ja am besten kennen und dass es sich meistens lohnt, Betrof­ fene – vor allem ehrenamtlich tätige – in die Lösung lästiger Probleme einzubinden.

Orte der Begegnung Zur Zukunftswerkstatt für den Stadtteil Lachen, Vonwil, Pa­ radies und St.Leonhard war die ganze Bevölkerung geladen. Ausgehend von Stärken und Schwächen des Quartiers sollten neue Visionen, aber auch konkrete Projekte zur Lösung von Problemen entwickelt werden. Insgesamt entstanden in der Zukunftswerkstatt sieben Projekte, die von je einer Arbeits­ gruppe bearbeitet wurden. Das Interesse an der Mitsprache war rege. Über hundert Personen nahmen aktiv an der Zu­ kunftswerkstatt teil. In ihrer grossen Mehrheit waren es sowie­ so schon auf die eine oder andere Weise engagierte Schweizer­ innen und Schweizer. Personen aus anderen Kulturkreisen fehlten weitgehend. Der Eifer in den Workshops und die re­ sultierende Bandbreite der Ideen waren gross. Das Entwickeln von Projektideen klappte ausnehmend gut. Im Zentrum stand klar der Wunsch nach Orten der Begegnung. Es gab gleich drei Ideen: die rasche Variante mit einer öffentlichen Sitzgrup­ pe beim Tröckneturm im Areal der Burgweier; eine mittel­ fristig-pragmatische Variante mit einem Platz mit Brunnen an der damaligen Krüger-, der heutigen Dürrenmattstrasse; eine utopische Variante mit einem Begegnungszentrum im Zeug­ haus auf der Kreuzbleiche. Geworden ist aus all den guten Ideen vom Herbst und Winter 2001 bis heute nichts: Die erste Idee starb, weil der Grund­ eigentümer (ein bekannter Architekt) das Areal der Burgwei­ er nach einer verlorenen Umzonungsabstimmung mit einem Zaun abriegelte. Die zweite, weil der Platz für einen einiger­ massen zentralen Platz fehlte oder nicht freigemacht werden konnte. Letzteres wohl, weil dadurch drei, vier Parkplätze weggefallen wären. Und die dritte Variante war eine Tot­ geburt, weil der Kanton das Zeughaus weiter nutzen und ­daher nicht einfach hergeben wollte.

Als weiteres grosses Problem wurden Hauptstrassen im Quar­ tier empfunden, die die Wohngebiete entzwei schneiden. Pa­ rallel zur Zukunftswerkstatt wurde im Stadtparlament eine links-grüne Initiative «Strassen zum Leben» diskutiert und verworfen. Allerdings war der Konsens unter den Parteien gross, dass die freundlichere und für Fussgänger durchlässigere Gestaltung von Strassenraum ohne Reduktion der Fahrtenzahl auf dieser Achse ein Mittel sein könnte, den Verkehrsfluss zu verstetigen und die Quartiere links und rechts des Strassenran­ des aufzuwerten. Als Beispiel für eine Hauptstrasse, die man so behandeln könnte, kam rasch einmal die Zürcher Strasse in der Lachen in die Diskussion. Anfang 2006 kam das Neugestaltungsprojekt ins Stadtparla­ ment. In der Debatte gabs einzelne kritische Stimmen aus den Reihen der FDP und der SVP. Die Vorlage wurde dann aber mit einer SVP-Neinstimme und einzelnen Enthaltungen quer durchs Parlament angenommen. Was folgte, war Realpolitik und für jenen Teil des Lachen-Quartiers äusserst schmerzlich, der seit der Zukunftswerkstatt hinter dem Projekt stand. Die FDP wollte im Abstimmungskampf aus verkehrstechnischen Gründen plötzlich nichts mehr vom Projekt wissen. Die SVP machte zwar im Ja-Komitee mit, die Parteiversammlung gab dann aber doch eine Nein-Parole heraus. Ein Nein-Komitee säte mit teils sehr gewagten Behauptungen in einer anonymen Broschüre Zweifel über die Durchführbarkeit des Projektes. Nach einem äusserst heftigen, allseits sehr emotional geführten Abstimmungskampf scheiterte das Vorhaben Ende Mai 2006 am sehr knappen Nein des städtischen Stimmvolkes. Das Resultat sei für viele Engagierte wie ein «Magenbox» ge­ wesen, sagte damals die scheidende Quartiervereinspräsidentin Eveline-Lanz Baumann. Und mit dem Nein zur Zürcher Stras­ se war auch das letzte wichtige Thema der Zukunftswerkstatt vom Tisch. Die Ausbeute aus dem Prozess, der fünf Jahre zuvor mit so viel Optimismus gestartet worden war, sei enttäuschend, zog der damalige Vorstand des Quartiervereins Bilanz.

Kein Verlass auf Behörden Was also bleibt im «sozialen Brennpunkt» Lachen heute vom Experiment Zukunftswerkstatt? Drei Blumenkisten des Gar­ tenbauamtes vor der Postfiliale, meinen Spötter aus dem Quar­ tier. Ein Elternforum, das sich dem Beispiel anderer Quartie­ re folgend wohl auch ohne Zukunftswerkstatt formiert hätte, sagt ein Lehrer. Einige Anlässe, an denen man sich kennenge­ lernt hat, findet ein Dauer-Optimist. Allseits grosser Frust, weil alle unsere Luftschlösser geplatzt sind, heisst es bei einem, der schon an der Zukunftswerkstatt selber Zweifel über die Realisierbarkeit der Ideen geäussert hatte. Ernüchternd aber realistisch, siehts einer, der sich aufgrund der Erfahrung Zukunftswerkstatt «nicht mehr öffentlich en­ gagieren und exponieren will»: Ein Quartier in der St.Galler Talsohle, in dem sich Stadtparlamentarier und Chefbeamte höchstens aus Versehen niederlassen, kann sich weder auf die Behörden, noch auf die Stadtpolitik verlassen. Wenn es etwas will, muss es sich für sein Anliegen selber einsetzen und Druck aufbauen. Nur auf diese Weise ist zu erwarten, dass auf hoch­ trabende Absichtserklärungen tatsächlich behördliche oder politische Taten folgen, die etwas kosten. Reto Voneschen, 1957, ist Journalist, lebt seit dem Jahr 2000 in der Lachen und ist bekennender Fan des Quartiers.

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Dörflicher als auf Dem hügel Der sozialpädagoge Peter lutz, 41, arbeitet in der lachen und wohnt in st.georgen. von Johannes stieger

Seit gut sechzehn Jahren wohne ich in St.Georgen. Und seit fünfzehn Jahren arbeite ich im Lachenquartier. Mittlerweile als Leiter von einem der beiden Schülerhorte. Sind die beiden Stadtteile zu vergleichen, wird man schnell mit dem Image der beiden Quartiere konfrontiert. In meinem Fall kommen noch Innen- und Aussensicht dazu. In der Lachen bin ich vorwiegend während der Arbeitszeit. Somit erlebe ich nicht unmittelbar, was hier passiert. Natürlich wird über Spektakuläres gemunkelt und so höre ich quasi die «Schlagzeilen», sei es von den Schulkindern oder Leuten aus dem Quartier. Beispielsweise als einmal ein Container brannte. Vor Jahresfrist erschienen zwei «Jugendgangs» in den Gratiszeitungen, eine aus dem Osten der Stadt, die andere aus dem Lachenquartier. Darauf angesprochen, ob sie wüssten, wer dahinter steckt, kam von den Schulkindern nicht viel. Ein Zwölfjähriger machte Andeutungen. Vielleicht wollte er sich aber auch nur brüsten. In der Nacht ist es hier vermutlich nicht wilder, als in anderen Quartieren. Auf dem offenen Schulareal bleibt nach Wochenenden auch Müll liegen. Einmal hatte es im Sandkasten Scherben von Bierflaschen. Das war ärgerlich. In St.Georgen passieren solche Sachen natürlich auch. Dort wurde innerhalb einiger Wochen drei Mal die Scheibe eines Bushäuschens zertrümmert. Richtung Drei Weiern ist der Wochenendtourismus mit sogenannten «Nachtschwärmern», wie sie auf den Plakaten der Stadt genannt werden, sehr ausgeprägt. Ich vermute, in der Lachen läuft am Abend weniger. Das Stadtzentrum oder die Einkaufshäuser im Westen sind wohl genügend starke Magnete. Umgekehrt bedeutet dies, wir müssen nicht jeden Pingpongtisch anketten, damit er stehen gelassen wird. Klar tauchen hin und wieder an einem Geräteschuppen ein paar Graffitis auf, aber das gehört mittlerweile einfach zum Alltag. Es ist hier nicht schlimmer als andernorts. Durch meine Arbeit im einen Quartier und als Vater von zwei Söhnen im anderen ergeben sich an beiden Orten Berührungspunkte mit der Schule. Die Eltern sind ja zufrieden,

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solange die Kids glücklich von der Schule nachhause kommen. Läuft es mal nicht nach Plan, kümmert man sich in erster Linie um das eigene Kind. Diesbezüglich gibt es in beiden Quartieren kaum einen Unterschied. Dreht es sich um eine verschmerzbare Schwierigkeit, regt man sich im Stillen auf, wie überall. Eine andere Frage, die in einem St.Galler Berg- und Tal-Vergleich auftaucht, ist, ob Schulen bergwärts anspruchsvoller sind als talseitig gelegene. Zugegeben, ich hatte auch schon mal den Eindruck, unten werde vielleicht etwas «netter» bewertet, aber ob mir da meine Sorge als Vater ob der Schulleistung meiner Söhne nicht einen Streich gespielt hat, kann ich nicht ganz ausschliessen. Eventuell ist in der Lachen der Druck von zuhause geringer. Migranten sind sicher ebenso ehrgeizig, haben aber einen anderen Zugang zum Sprachfach Deutsch, das für sie meist eine Fremdsprache ist und müssen das den Kindern überlassen. Die heranwachsenden Kids sind in ihren Interessen bezüglich Freizeit und Bekleidung nicht weit voneinander entfernt und die Umgangssprache auf dem Pausenplatz klingt gleich wie anderswo. Überhaupt sind beide Orte sehr ähnlich. Am Kiosk arbeiten seit Jahren dieselben Verkäuferinnen und die Quartierläden sind schon ewig dort. In der Lachen wird einer von Leuten aus dem Balkan geführt. Kundinnen und Verkäufer kennen sich. Die Lachen ist sehr dörflich. Links und rechts der Zürcher Strasse gibt es einige lauschige Ecken. Zum Beispiel die Sömmerliwiese. Wobei, wenn einer dort auf den Fussballplatz kicken gehen will, schadet es nicht, einige Ronaldo-Tricks zu beherrschen. Jedenfalls wird man dann schneller akzeptiert. Bestenfalls gehört man zur Clique. Quartierskönige gibt es aber überall. Das beginnt ja bereits im Sandkasten. Ich kann nicht sagen, welches der beiden Quartiere mit besser gefällt. Ich könnte mir aber auf keinen Fall vorstellen, am selben Ort zu arbeiten und zu wohnen. Dann würde ich am Abend und Wochenende den Beruf nicht los. Früher wohnten wir näher dem Stadtzentrum. Der Entscheid hoch zu zügeln, hatte mit den Kindern zu tun. In St.Georgen konnten sie früher selbständig auf den Fussballplatz, ohne dass sie stark befahrene Strassen zu überqueren hatten. Zudem kannten wir St.Georgen bereits und das Quartier bietet viel mit Badi und Skilift und so weiter. Eine Zeit lang habe ich im Zentrum gearbeitet, nahm dort aber – im Gegensatz zum Lachenquartier – eine eher rauhere Atmosphäre, im Sinne von wilder, urbaner, wahr. Als ich wieder ins Lachenquartier zurückkehrte, empfand ich es beinahe als ländlich. Hier scheint es mir persönlicher als in der Stadt. Auch mit den Eltern erlebe ich den Umgang enger. Als ich früher als Kind mit meinen Eltern im Auto die Zürcher Strasse entlang fuhr, dachte ich immer, hier möchte ich nie wohnen. Dabei war die Rorschacherstrasse, wo ich aufgewachsen bin, ja genau dasselbe. Johannes sTieger, 1979, ist Redaktor bei «Saiten» und pendelt zwischen Linsebühl, St.Fiden und Zentrum.

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“Hier bleibt man immer Aus­ länder” Lachen ist das Quartier mit dem höchsten ­Ausländeranteil der Stadt. Dennoch hört man kaum etwas von den Migranten selbst. Zu Besuch bei der stillen Minderheit. von Noëmi Landolt

Es ist einer der ersten regnerischen Herbsttage, als ich mich in die Lachen aufmache. Ich kenne das Quartier bisher nur vom Durchfahren. Diesem ersten Besuch in den zwanzig Jahren, die ich mehr oder weniger in St.Gallen verbracht habe, sind eine Reihe von Gesprächen mit Bewohnerinnen und Bewohnern der Lachen vorausgegangen. Es wurde viel erzählt vom Leben in der Lachen, das so vielfältig sei, nicht zuletzt auch wegen der verschiedenen Nationalitäten, die dort leben. Doch bei genauerem Nachfragen stellte sich heraus, dass kaum Kontakt besteht zwischen Schweizern und Migranten. Man grüsst sich im Treppenhaus, trifft sich in der Migros oder im Bus und das wärs dann auch. «Wir leben nicht miteinander, sondern nebeneinander. Aber wir haben es gut. Warum soll ich mich dann mit meinem serbischen Nachbar aufs Sofa kuscheln müssen?», sagte einer. Gleichzeitig ist man enttäuscht, wenn an Projekten wie der Zukunftswerkstatt kaum Migranten teilnehmen, keine Ausländer dem Vorstand des Quartiervereins beitreten. Ich laufe über die Kreuzbleichewiese, wo der FC Fortuna trainiert. René Bühler, langjähriger Präsident des Clubs und heutiger Ehrenpräsident, hat mir erzählt, wie sich der Club verändert hat: «Vor zwanzig Jahren hatten wir, abgesehen von

einigen Italienern oder Portugiesen, nur Schweizer in unseren Junioren-Mannschaften. Heute sind circa 75 Prozent Migranten.» Daher hat der Club vor sieben Jahren seine JuniorenMannschaften A bis C mit jenen des FC Rotmonten zusammengelegt, dessen Ausländeranteil bekanntlich gering ist. «Es sind oft die Strukturen oder auch die Eltern, die einer solchen Durchmischung im Weg oder zumindest kritisch gegenüber stehen. Ein dreizehnjähriger Rotmöntler hat generell kein Problem mit einem dreizehnjährigen Türken. Schliesslich haben alle das gleiche Ziel: Fussball spielen.» Doch natürlich gebe es hin und wieder Konflikte. Für viele Migrantenkinder hat Fussball einen höheren Stellenwert. Fussball verspricht die Chance, aufzusteigen, Anerkennung zu finden.

Hinter der Jugo-Migros An der Vonwilstrasse biege ich rechts ab und komme an die Zürcher Strasse, Hauptschlagader und Schneise, die das Quartier in zwei Hälften teilt. «Als ich ins Lachenquartier zog, merkte ich sofort, dass, wenn man westwärts blickt, rechts der Zürcher Strasse die Ausländer wohnen, links die Schweizer. Man sieht es den Häusern an», sagte Vica Mitrovic, der bis vor wenigen Jahren in der Lachen lebte. Sein Sohn lebt immer

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noch hier. Der Dometscher, selbst in den achtziger Jahren von Serbien in die Schweiz migriert, ist Teil der Integrationskommission der Stadt St.Gallen. Ich gehe vorbei an der Migros Lachen. «Das ist die Jugo-Migros. Schreiben Sie das so!», hat Vica Mitrovic gesagt, der noch heute vom Linsebühl, wo er jetzt wohnt, in die Lachen-Migros kommt, um hier seinen Kaffee zu kaufen. «Die Jugo-Migros ist die einzige Migros, deren Kaffee-Mühle die Bohnen fein genug mahlt für den türkischen Kaffee, den ich immer trinke.» Auch an diesem Regentag ist viel los vor dem Supermarkt. Ein Kommen und Gehen, Jugendliche schwatzen unter dem Dach, zwei Junkies sitzen auf dem Bänkli. Hinter der Migros biege ich rechts ab, auf die «Ausländerseite». In der Meisenstrasse ist die Moschee des Türkischen Kulturvereins. Sie ist geschlossen, soll aber innen wunderschön sein. Die Jugendarbeiterin Olga Moissiadu hat mir erzählt, dass sie einmal zufällig an der Moschee vorbeiging, es waren Tische draussen, ein kleines Fest zum Fastenbrechen nach dem Ramadan, und sie wurde zum Essen eingeladen. Oezdemir Celik, Sekretär des Kulturvereins, sagt: «Als wir unsere Moschee eröffneten, sind viele der eingeladenen Schweizer aus der ganzen Stadt gekommen. Ausser denjenigen, die im Vorfeld Einsprache eingereicht haben gegen die Moschee, obwohl auch sie eingeladen waren. Es fehlt oft an gegenseitiger Akzeptanz. Offene Menschen sind leider eine Minderheit.» Dabei sollte die Moschee ein Treffpunkt für alle sein. Wie dem Quartierverein fehlen auch dem Türkischen Kulturverein die Freiwilligen. «Viele Migranten arbeiten sehr hart und haben schlicht keine Zeit, sich abseits der Arbeit zu engagieren. Und bei den Schweizer Vereinen ist bestimmt die Sprache ein grosse Hürde», sagt Oezdemir Celik.

Fehlender Treffpunkt Parallel zur Meisenstrasse verläuft die Waldaustrasse. Wenn die Sonne scheint, dann spielen die Kinder draussen, die Erwachsenen sitzen vor ihren Häusern. So dass man sich fast wie in den Ferien fühlt. «Die Ausländerstrasse» nennt sie Saban Bajrami. Hier wohnen fast keine Schweizer. Saban Bajrami wohnt schon seit 34 Jahren hier, immer in der selben Wohnung, seit er aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz kam. Zwei seiner fünf Kinder sind in die oberen Stockwerke des selben Hauses gezogen, die Jüngste, Elisa, wohnt noch bei ihren Eltern. Der Vater schickt sie, türkischen Kaffee zu machen und Zigaretten zu holen, dann setzt sie sich still zu mir aufs Sofa. Saban Bajrami erzählt: «Früher, als der Albanische Kulturverein noch ein Klublokal hatte, sind oft Schweizer bei uns vorbeigekommen. Damals spielten wir auch regelmässig Fussball mit den Spaniern oder Portugiesen. Doch seit wir keinen Raum mehr haben, fehlt der Kontakt – auch der unter uns Albanern.» Ihr Lokal wurde zweimal abgerissen. Zuerst im Bleicheli wegen der Raiffeisenbank, dann an der Hinteren Schützengasse wegen dem Manor. «Seither sind wir auf der Suche nach einem neuen Raum. Am besten hier in der Lachen. Denn andere Treffpunkte gibt es nicht. Manchmal ge-

hen wir zusammen in das eine oder andere Restaurant, doch ein Stammrestaurant haben wir nicht.» Seit Saban Bajramis Frau Lalifere vor drei Jahren ihre Stelle verloren hat, hat auch sie keine Schweizer Freundinnen mehr. «Aber wenn man sich im Waldau-Pärkli trifft, sitzen wir gemeinsam auf ein Bänkli. Kürzlich hat mich eine 93-jährige Schweizerin zum Kaffee eingeladen», erzählt Saban Bajrami. Silvije, die ältere Tochter, setzt sich jetzt zu uns. Sie wohnt mit ihrem Mann zwei Stockwerke über ihren Eltern und in wenigen Tagen wird ihr erstes Kind zur Welt kommen. Sie ist, wie alle fünf Kinder der Bajramis, hier aufgewachsen. «Elisa, wie viele Schweizer Kinder gibt es in deiner Klasse», fragt sie ihre kleine Schwester. Elisa: «Vier oder fünf.» «Sehen Sie, als ich damals zur Schule ging, waren wir etwa fünf Ausländer-Kinder unter lauter Schweizern.» Doch auch Silvije hat kaum mehr Kontakt zu Schweizern. «Es ist ein gutes Zusammenleben, wir sagen hoi, mehr nicht. Es sind halt alle, die mit mir zur Schule gingen, weggezogen. Albert, der Bratwurst-Verkäufer von der Metzgerei Schmid, ist der einzige, bei dem ich stehen bleibe, um etwas zu plaudern.» Die ganze Familie lacht und nickt und sagt, dass Albert eben ein sehr offener Mensch sei. «Und eigentlich sind wir ja alle auch Schweizer, wir sind beides, doch hier bleibt man immer Ausländer. Sobald ich meinen Namen sage, bin ich eine Ausländerin», sagt Silvije.

Umkämpfte Bänkli Ansonsten habe sich aber nicht viel verändert, sagt Saban Bajrami. «Die Strassen sind gleich, das Trottoir ist gleich. Es liegt heute mehr Abfall rum. Das stört mich zwar, aber es ist auch nicht so schlimm.» Besonders schön sei das sanierte Waldau-Pärkli, da fehle nur noch ein WC. «Doch wenn ich ehrlich bin, dann möchte ich hier wegziehen», sagt Silvije. «Wegen der vielen Junkies.» Es gibt viele Sozialwohnungen in der Lachen. Manchmal liegen auch Spritzen auf der Strasse. «In der Zeitung stand ja einmal, dass Lachen ein Ghetto sei, doch Kriminalität gibt es im Quartier nicht. Und es hat hier einfach alles, was man braucht: Migros, Denner, Apotheke, Lerchenfeld. Man kann zu Fuss baden oder schlittschühlen gehen.» Silvije verabschiedet sich, Eliza geht nach draussen zum Spielen und auch ich mache mich auf den Weg, weiter zum Waldaupärkli, mit dem frisch sanierten Spielplatz, Hängebrücken, Gigampfis, Schaukeln. Ein Treffpunkt für Familien und Kinder, doch heute regnet es, nur ein gutes Dutzend Cevi-Kinder drängt sich unter einen grossen Baum und bastelt irgendetwas. Diagonal gegenüber vom Waldaupärkli liegt die Schönauwiese. Dahinter wohnten ausschliesslich Schweizer, hat Saban Bajrami gesagt. Auf einem Bänkli sitzen zwei Jungs, die ich später im Jugendtreff Lollypop wieder treffen werde. Die Sitzgelegenheiten um die Schönauwiese sind umkämpft. Von den einen Bänkli werden die Jungen von Anwohnern weggeschickt, die sich über den Lärm und den Abfall beklagen. Doch auf dem anderen sitzen jeweils die Erwachsenen und da wollen die Jungen nicht hin. Wohin bloss mit der Jugend?

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Lachen ist besser Im Jugendtreff Lollypop an der Rechenstrasse erzählt mir die Jugendarbeiterin Olga Moissiadu, dass es stets Schweizer Erwachsene sind, die sich beklagen, über die lauten Jugendlichen. «Ich kann mich nicht erinnern, dass sich bei solchen Streitigkeiten jemals Migranten gemeldet hätten. Doch das ist nur meine Beobachtung.» Wenn man sich dem Jugendtreff nähert, hört man laute Stimmen, und bevor man sie sieht, ist klar, das sind keine zwölfjährigen Bubis die hier ein bisschen Eile-mit-Weile spielen oder WC-Rollen bunt anmalen. Eine Handvoll Jugendlicher steht draussen vor der Baracke, sie sehen alle älter aus, als sie tatsächlich sind, man sieht, dass sie Wert auf ihr Äusseres, ihre Frisur legen, am Hinterkopf und an den Seiten kurz, oben etwas länger, Mädchen sind keine dabei. Sie sehen so aus, wie die Jungen halt aussehen, vor denen sich die Omas fürchten. Und sie sprechen so, wie es so oft parodiert wird, wenn man über Jugos spricht. Als sie mich sehen, wird es schlagartig ruhig. Olga Moissiadu begrüsst mich und stellt mich vor. Vier Jungs kommen mit mir in die Küche des Jugendtreffs. Sie schreiben mir ihre Namen auf. Es sind alles albanische Namen. Als Olga einen Blick auf das Blatt wirft, lacht sie und sagt nur: Soso … «Das sind unsere Nicknames», verteidigen sie sich. Sie sind alle hier aufgewachsen. Gefällt es euch, hier zu leben? - Ja klar, es ist immer was los hier. Was denn zum Beispiel? - Es läuft einfach immer etwas. Was gefällt euch nicht? - Dass es so viele Bullen hat. Warum hat es viele Bullen im Quartier? - Gute Frage. Wegen diesen zwei hier (deutet auf zwei seiner Freunde). Nein, wegen der Kriminalität natürlich. Was für Kriminalität? (Einer formt mit der Hand eine Pistole). - Einbrüche, Drogendeals. - Nein, viel mehr als Schlägereien gibt es hier nicht. Ist Lachen ein Ghetto? - Ja klar, Lachen ist voll das Ghetto. Das haben wir uns so aufgebaut. - Was haben wir uns aufgebaut? Meinst du etwa das Bus­ hüsli, wo wir immer sitzen? Geh mal nach Amerika, da siehst du, was ein Ghetto ist. - Aber wenn wir zum Beispiel nach Rorschach gehen und sagen, wir kommen aus der Lachen, dann haben alle Respekt. Wenn wir sagen, wir kommen aus Winkeln, kriegen wir gleich eins in die Fresse. Habt ihr viel Kontakt mit Schweizern? - Ja klar. In der Schule. Und sonst? - Die Schweizer, die so sind wie wir, sind unsere Kollegen. Wie ist man, wenn man so ist wie ihr? - Wir haben den gleichen Style, hören die selbe Musik, ­machen Kampfsport. Und wir rauchen, aber kiffen nicht. Bei den Skatern kiffen die meisten. Die mögen wir nicht, wir sind Hip-Hopper. Ich habe am Marktplatz einen Typen gesehen auf dessen Pullover der Schriftzug «LA-13» stand. Was hat es damit auf sich? - (Alle lachen) Ja, den kennen wir, der läuft immer so rum. LA-13, das ist einfach das Gebiet Lachen. Ist das eine Gang? - Nein, das meinen viele, das ist einfach das Quartier, da gehören alle dazu, die hier wohnen, die man kennt, vor denen man Respekt hat.

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Auch eine achtzigjährige Oma? - Nein, natürlich nicht, die ist zu alt. Ich habe an einem Haus an der Zürcherstrasse ein Tag ­gesehen, da stand NB-16. - (Allgemeines Geheul) Das sind die vom Neudorf. Sind das eure Feinde? - Nein, wir sagen einfach, Lachen ist besser, die anderen ­sagen, Neudorf sei besser. Wir verstehen uns meistens gut. Natürlich gibt es manchmal Puff, aber viele sind auch ­Kollegen. Dann stehen sie auf, gehen zum Töggelen oder zum Pingpong-Spielen. Mittlerweile sind auch zwei Mädchen gekommen. Sie tragen weisse Stiefel. Ich möchte gerne mit ­ihnen sprechen und sie sagen ja, würden aber vorher noch rasch Zigaretten holen. Sie kommen nicht wieder.

Auf der Schweizer Seite Später erzählt mir Olga Moissiadu von ihrer Arbeit. Seit acht Jahren arbeitet sie in der Lachen. Olga erzählt von den Kriterien, die ein sogenannt benachteiligtes Quartier ausmachen. Sie spricht von den «fünf A»: Armut, Arbeitslosigkeit, Ausländeranteil, Anderssprachigkeit, Alleinerziehende. «Lachen erfüllt alle diese fünf Kriterien, ist also nach Definition ein benachteiligtes Quartier. Manche der Jugendlichen zelebrieren den Ghetto-Mythos, er gibt ihnen eine gewisse Identität. Doch für andere ist das Kinderkram. Die Leute, die ich kenne, fühlen sich sehr wohl hier. Vor allem die Jugendlichen.» Mittlerweile hat es aufgehört, zu regnen. Ich verabschiede mich, gehe durch die Unterführung unter der Zürcher Strasse, über den Schönau-Sportplatz, auf den Burgweierweg, vorbei am Tröckneturm, den Klötzen an der Dürrenmattstrasse und schönen Vorgärtchen. Ich bin auf Lachens «Schweizerseite». Viele Schweizer sind enttäuscht, dass sich Migranten zu wenig fürs Quartier interessierten. Sie nahmen nicht an der Zukunftswerkstatt teil, der Quartierverein bemüht sich seit Jahren vergeblich, Migranten für den Vorstand zu verpflichten. Ich denke an mein Gespräch mit Vica Mitrovic. «Viele Ausländer identifizieren sich nicht mit dem Quartier. Sie suchen eine günstige Wohnung, wenn sie die wo anders finden, ziehen sie dorthin», sagte er. «Sie haben keinen historischen Bezug zu Lachen. Ihre Wurzeln liegen anderswo, und sie kamen hierher mit der Absicht, wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Doch mittlerweile wohnen schon ihre Enkelkinder hier und die meisten werden auch bleiben». Er erzählte von einem Fest vor einigen Jahren, das das Elternforum im Schulhaus Schönenwegen organisiert hatte. Damals seien alle gekommen. Eltern, Kinder, Migranten und Schweizer. Doch danach sei nie mehr etwas in diese Richtung passiert. Um Migranten abzuholen, in die Quartierstruktur einzubinden, solle man sich auf die zweite Generation konzentrieren. Und ich denke, dass er vielleicht Recht haben könnte, vielleicht entsteht die historische Verbundenheit, die der ersten Migrantengeneration fehlt, bei der zweiten Generation, die hier aufgewachsen ist, hier ihre Wurzeln hat. Mittlerweile bin ich wieder auf der Kreuzbleiche angelangt. Beim Skaterpark hat jemand LA-13 hingesprayt. Noëmi Landolt, 1982, ist Redaktorin bei «Saiten» und ist im schlecht durchmischten Rotmonten aufgewachsen.

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Thema Vorarlberg

Heimatdümmler und Egger von Kurt Bracharz aus Bregenz

Wie schafft es ein bedeutungsloser Provinzpolitiker, in Vorwahlzeiten in die Schlagzeilen der überregionalen Presse zu kommen und damit seinen Bekanntheitsgrad ein bisschen zu erhöhen? Die zynische Antwort heisst: mit Antisemitismus. Und wenn er geschickt formuliert ist, findet er – jedenfalls in Österreich – auch noch erstaunlich breite Zustimmung. Als der FPÖ-Landeschef Dieter Egger aus Hohenems im September beim Wahlkampfauftakt seiner Partei vor etwa 400 Zuhörern den Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems Hanno Loewy einen «Exil-Juden aus Amerika in seinem hochsubventionierten Museum» nannte, wird sich zuvor jemand bei dieser Formulierung etwas gedacht haben. Es fällt einem der in der Schweiz tätige Deutsche Alexander Segert ein, der Chef der Dübendorfer PR-Agentur «Goal», der auch Eggers um das Wort «Heimat» zentrierte Kampagne betreibt. Er ist der Propagandist der Schweizer SVP-Kampagnen mit den Ratten- und Schwarze-Schafe-Motiven. Segert bestreitet allerdings, die Formulierung kreiert zu haben, Egger schreibe seine Reden selbst. Mag sein. Dem «Goal»-Motto «Keep It Simple and Stupid» entspricht es jedenfalls nicht ganz, die Bemerkung wirkt eher ausgeklügelt, denn sie macht es einem leicht, sie misszuverstehen, indem sie keine direkte Beleidigung enthält, sondern mit Assoziationen arbeitet. Die Assoziationen zu «Juden aus Amerika» sind in Österreich «Ostküste, Waldheim-Kampagne, Holocaust-Industrie, Lehman Brothers, Madoff» etc. Zu «Exil» offenbar Fahnenflucht. Der Satzteil «sein hochsubventioniertes Museum» bedeutet, dass das Museum Loewys Privatbesitz ist und er damit den österreichischen Steuerzahler ausnimmt. Insgesamt parasitiert also schon wieder ein feiger und geldgieriger Jude als prototypischer Ausländer an den österreichischen Einheimischen. Das Geschickte an der Formulierung ist, dass Egger abstreiten kann, es so gemeint zu haben. Beim «Exil-Juden» hat er sich einfach geirrt und nicht gewusst, dass Loewys Eltern zwar ins Exil gezwungen worden sind, aber nicht in die USA, sondern nach Israel; «Exil-Jude» ist doch an sich

noch kein Schimpfwort, es gibt doch viele Exilanten, und ein Jude ist Herr Loewy ja auch tatsächlich; und das Museum ist – wie jedes andere auch – subventioniert, die Höhe ist eine Frage des Vergleichs. Also was soll an der Aussage antisemitisch sein? Sogar seine Schwiegermutter schrieb Leserbriefe (oder es wurden solche mit ihrem Namen unterschrieben), dass sie Herrn Egger gut kenne und wisse, dass er kein Antisemit sei. Und der Pfarrer von St.Gallenkirch schrieb in einem Leserbrief, Egger habe doch selbst gesagt, er sei kein Antisemit, also sei er keiner. Auch die Heuchler und die Naturdoofen schrieben sich die Finger wund in Postings und Leserbriefen, bei denen der krass antisemitische Teil etwa zehn Prozent ausmachte, während sehr viele von den anderen fragten, ob man denn einen Juden nicht als Juden bezeichnen dürfe, ob man sich jetzt für seine Heimatliebe schämen müsse, und dass die Faschismuskeule wieder zugeschlagen habe und die Meinungsfreiheit gefährdet sei. Aber selbst bei denen, die sich gegen Egger wandten, fiel auf, dass sie – ebenso wie die Medien – immer nur vom «Exil-Juden»-Vorwurf sprachen, als ob nicht erst die komplette Formulierung das echte alte antisemitische Klischee ergäbe. Übrigens sprach auch der Landeshauptmann, der nach der Wahl zu keiner Koalition mit Egger mehr bereit ist, immer nur von einer «antisemitisch interpretierbaren» Aussage. Egger selbst schrieb in einem Zeitungsinserat, dem Direktor des Jüdischen Museums passe es nicht, dass Egger ein «Elterngeld für heimische Familien» verlange. «Am liebsten würde er uns

den Einsatz für unsere Heimat verbieten. Das lassen wir uns nicht bieten! Das hat nichts mit Antisemitismus zu tun. Hingegen hat die Kritik am Begriff ‹heimisch› sehr viel damit zu tun, was wir noch in unserem Lande sagen dürfen und wer bestimmt, was gesagt werden darf und was nicht. Ich frage Sie: Wie steht es um unser schönes Land, wenn man Begriffe wie ‹Heimat› und ‹heimisch› nicht mehr in den Mund nehmen darf?» Spätestens das erinnert an den Wahlkampf des FDP-Politikers Möllemann, der 2002 einen ehemals grünen FDP-Anwärter, der das israelische Militär mit den Nazis verglichen hatte, verteidigte, indem er pauschal gegen Political Correctness und speziell gegen die jüdischen Funktionäre Friedman und Spiegel polemisierte. Er wurde von Guido Westerwelle unterstützt. Das Wahlergebnis zeigte dann allerdings, dass diese Kampagne ins Leere gegangen war. Ob das bei Egger am 20. September auch der Fall sein wird? Er hat vor der Wahl noch einmal dezidiert an Waldheim und die «Ostküste» erinnert, indem er Aufkleber mit dem damals bei der Rechten gängigen Motto «Jetzt erst recht!» auf seinen «Mut zur Heimat!»-Plakaten anbringen liess. Was seine Heimattümler wohl zur Kampagne durch ausländische Einflüsterer sagen? Es hätte ja auch «heimische» Werbeagenturen gegeben. KurT Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

appenzell

Verschluckte Leute

von carol Forster aus appenzell

Dieter Egger greift für den Wahlkampf in die unterste Schublade. Bild: pd

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Immer wieder hat es mich in den Alpstein gezogen diesen Sommer. Kleine, feine Wanderungen, längere Märsche und auch ein paar Mordstouren mit Mordsmuskelkater danach. Gerade jetzt, Anfang Herbst, ist das Licht unvergleichlich. Das Grün ist so satt und hebt sich deutlich, aber sanft vom Grau und Braun der Berge ab. Die Luft ist klar, und wenn der Himmel dann noch blau ist, dann ist es da oben wirklich zum Jauchzen! Ich habe nur ein einziges Problem in den Bergen. Ich bin nicht schwindelfrei. In höheren Gefilden sind dann immer diese Stahlseile gespannt, an denen man sich festhalten kann. Ohne diese Hilfen wäre ich verloren. Jedes Mal sind das kleine Mutproben, und das Gefühl, es geschafft zu haben, um die

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stöcke in die Erde bohren und in den Fels hacken, dass es vielleicht sogar wehtut und dass sich dann diese Löcher auftun, um hin und wieder einen solch unbequemen Wandergesellen zu fressen. Und plötzlich war mir sonnenklar, weshalb wir früher immer die roten Socken zu den Knickerbockern tragen mussten. Carol ForsTer, 1961, führt den Bücherladen in Appenzell.

Winterthur

Die kleine Grossstadt und eine angebliche Weltstadt

von Manuel lehMann aus Winterthur … aber beim Wandern sind sie ganz praktisch. Bild: pd

Ecke zu schauen und dann wieder weitere Alpweiden vor einem liegen zu sehen, ist unbeschreiblich gut. Als Kind musste ich jedes Wochenende in den Alpstein und bin damals, ohne mit der Wimper zu zucken, über den Lisengrat spaziert. Das muss das Alter sein, dass es mich so runterzieht jetzt und ich an gewissen Stellen ziemlich verkrampft den Wänden entlang schleiche. Der Alpstein ist bekanntlich nicht zu unterschätzen. Mehrere Personen werden noch immer vermisst, die irgendwann nicht von ihren Wanderungen zurückkehrten. Als ich letztes Mal über den Chreialpfirst Richtung Zwinglipass unterwegs war, hat der Berg auch mich beinahe verschluckt. Glücklicherweise war ich schon fast vorbei, als ich es wahrnahm. Ein Loch! Wiese, Steine, Schrattenkalk überall, und direkt neben mir mitten in der Weide ein Karstloch von fast zwei Metern Durchmesser. Vereinfacht gesagt sind diese Löcher Entwässerungskanäle, die das Wasser der Karstoberfläche durch das Innere des Gebirges zur Quelle führen. Mir wurde dann gesagt, dass es hier viele solche Löcher gebe und dass die Wegmacher in jedes Loch runterschauten, ob da nicht irgendwo verschluckte Leute hockten. Richtig mulmig und unheimlich fand ich das. Und konnte es dann doch nicht lassen, einen Blick in den Berg zu riskieren, runterzuschauen. Es ging einfach nur runter, immer weiter und dunkler, unergründlich. Mit Herzklopfen wanderte ich weiter. Ich musste die ganze Zeit an diese Löcher denken, bis ich im Tal unten war. Dass es den Bergen vielleicht manchmal einfach zu viel ist, wenn diese Horden von Wanderern auf ihnen herumtrampeln und die Spitzen ihrer Wander-

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Reisen erweitert den Horizont. Die Heimatstadt nimmt man nach einer Reise aus anderer Perspektive wahr. So erging es mir, nachdem ich diesen Sommer zwei Wochen in Hamburg verbrachte. Ich streifte durch die Hafencity, stellte fest, dass der «Leuchtturm» Elbphilharmonie nicht fertig werden will, besuchte Veranstaltungen des Hamburger Architektursommers und mietete ein Fahrrad, um die Schauplätze der 2013 stattfindenden Internationalen Bau- und Gartenausstellung abzufahren. Dazu las ich Bücher, in denen es um Stadtentwicklung und soziokulturelle Aspekte geht. Ein Bildungsurlaub aus reiner Neugier.

Das Sulzer-Hochhaus in Wintertur. Bild: Manuel Lehmann

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Zurück in Winterthur leistete ich einige Abende Freiwilligenarbeit beim Freilichttheater «Das dritte Gleis – Winterthur im Nationalbahnfieber». Winterthur trieb in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sein eigenes Bahnprojekt voran, kam dabei mit Zürcher Plänen in Konflikt und musste schliesslich den Konkurs des eigenen Projekts hinnehmen. Die Stadt zahlte als direkte Folge bis Mitte des 20. Jahrhunderts Schulden ab. Man kann darüber spekulieren, ob die politische Landschaft der Schweiz anders aussähe, wenn die Winterthurer Erfolg gehabt hätten. Die Bahnpläne wurden von den sogenannten Demokraten vorangetrieben, die daraufhin die Mehrheit im Kantonsparlament wieder verloren. Auch spekulieren lässt sich, wie es um das städtische Selbstbewusstsein heute bestellt wäre. Die Winterthurerinnen und Winterthurer betonen gerne ihre Bescheidenheit. Möglich, dass dies irgendwie auch eine Schutzmassnahme ist, da man ziemlich auf die Nase fiel, als man die Dinge einmal ganz unbescheiden anging. Dabei muss sich Winterthur aus meiner aktuellen architektonisch und städtebaulich beeinflussten Wahrnehmung heraus vor Zürich nicht verstecken. Zürich sieht sich gerne als Weltstadt. Mindestens in der Region zwischen Hauptbahnhof und See sowie am Seeufer gleicht es aber eher einem grossen Dorf oder bestenfalls einer Kleinstadt. Die Zürcherinnen und Zürcher haben sich stets gewehrt gegen jegliche Versuche moderner Architektur zwischen Hauptbahnhof und See. Entsprechend gestrig sieht es heute dort aus. Auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs wurde zwar viel gebaut – der Sinn für das Schöne ging dabei aber meist vergessen. In Zürich ist als temporäres Kunstobjekt ein Hochseekran geplant. Dieser soll auch die zukünftige Gestaltung des Limmatquais


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zum Thema machen. Wer den Kran googelt, findet auf den ersten zehn Einträgen nur Statements von Gegnern. Diese betreiben sogar eine eigene Homepage. Zürich ist und bleibt ein Dorf. Winterthur hingegen kann mit einem Industriegebiet mitten in der Stadt aufwarten, das momentan umgenutzt wird und danach vermutlich immer noch gut aussieht. Zudem hat die Eulachstadt zwei ansehnliche Hochhäuser mitten im Zentrum. Aus den meisten innerstädtischen Perspektiven sieht man davon mindestens eines. Dies verleiht Winterthur das zeitgemässe Profil, das Zürich abgeht. manuel lehmann, 1974, ist Vorstandsmitglied im Arealverein Lagerplatz.

Thurgau

«Pepper­ minta» statt Flatrate­Tax von Mathias Frei aus Frauenfeld

Heieiei, was bist du für ein grell-bunt überzeichnetes Videofilmli im Langspielfilm-Format? Heieiei, «Pepperminta». Gestern Abend habe ichs wieder mal ins Kino geschafft. Ins Frauenfelder Cinema Luna, dem besten Land-Studiokino der Schweiz. Der Neubau beim Tanner-Haus zwischen Bahnhof und Murg wird sicher gut. Freue mich schon auf die sommerlichen GartencaféNächte nach einem feinen Film, aber das aktuelle Kino im ehemaligen Coiffeursalon ist mir auch ungemein sympathisch. Ins neue Luna werden nebst den Kinofreunden wohl auch die Modefans kommen, die vor dem Film Lust auf ein HotPanini mit Rohschinken haben und in der Pause ein Gläsli Prosecco trinken. Das brauchts halt auch oder eben nicht, wie all diese modernen

Fussballstadien mit ihren Sitzplätzen, AlkoholVerkaufsverboten oder Fanartikeln mit Sponsorenemblemen. Gestern bei «Pepperminta» waren wir zu dritt im Kino. Die Werbedias hat der Operateur trotzdem gezeigt. Der Film hat mich einfach nur fröhlich gemacht oder vielleicht sogar glückselig. Da schmüselet die Sinnlichkeit mit der bunten Unschärfe, welche das Leben liebenswert macht. Es ist archaisch und ritualisiert, luftig und verspielt. Ich möchte auch in Kraftberg leben und von Pepperminta geheilt werden. Und allen Thurgauerinnen und Thurgauern einen Farbfolien-Fächer umhängen. Oder noch besser: «Pepperminta» schenken, also allen 242’000 Thurgauerinnen und Thurgauern einen Kinogutschein nachhause schicken. Im Luna würde der Film während zehn Jahren laufen und wäre täglich ausverkauft. Der ganze Spass würde 3,38 Millionen Franken kosten. Oder 2,42 Millionen, wenn der Gutschein nur für den Zehn-Franken-Donnerstag gültig wäre. Dann würde Pepperminta aber etwas längerfristig in den Mens-Kelch bluten, während siebzig Jahren. Finanziell wäre diese Feel-GoodAktion des Kantons aber wohl nur zu verkraften, wenn die kantonale Steuergesetzrevision, die «Flatrate-Tax» – nicht verwandt mit Flatrate-Saufen oder -Telefonie – Ende September bachab geschickt wurde. Achtung, Politik: Die Stadt Frauenfeld verliert bei Annahme des Einheitssteuersatzes in den Jahren 2010 bis 2012 insgesamt sechs Millionen Franken, der Kanton in der gleichen Zeitspanne locker 171 Millionen, und das trotz dynamischer Sichtweise und prognostiziertem strukturellem Wachstum. Ich bin der Meinung, dass ein Gratis-Kinobesuch bei «Pepperminta» zur Steigerung der allgemeinen Befindlichkeit ebenso «Standortvorteil» sein kann wie zu tiefe Steuern für reiche Leute. Und Ewelina Guzik in ihrer PeppermintaUniform bringt mir dann den Gutschein vorbei, leckt mein Namensschild ab, betätigt mit ihrer Zunge die Klingel und säuselt mit heller Stimme «Sie haben gewonnen» durch die Gegensprechanlage. Ich freue mich darauf. maThias Frei, 1980, Student, Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und SP-Gemeinderat.

Toggenburg

Kabellos gebunden

von andreas roth aus Wildhaus

Verschenkt im Thurgau vielleicht bald Kinogutscheine: Ewelina Guzik. Bild:

Der Journalist Max Küng hatte vor einiger Zeit im «Magazin» des «Tagesanzeigers» bedauert, dass sich das Reisen total verändert habe. Das abenteuerliche Reisen von früher sei auf Grund des technischen Fortschritts verloren gegangen. Darüber

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Kein Kabelsalat mehr dank Wireless. Bild: pd

habe ich mir diesen Sommer auf einem USA-Trip Gedanken gemacht. Grundsätzlich liegt Küng falsch. «If you wanna have nothing, you can have nothing», sagte mir ein Amerikaner. Wer das einsame Abenteuer sucht, kann auf den Himalaya, in den Urwald oder die Wüste fliehen. Ein Medium hat das Reisen jedoch grundlegend verändert: das Internet. Auf meiner Amerikareise ist mir bewusst geworden, wie tief das WWW in unser Leben eingedrungen ist. Ein positiver Aspekt des Internets ist, dass man auch im Ausland alles findet. Ein tolles Jazz-Konzert, das nächste Strassenverkehrsamt, das Hotel für die nächste Woche. Man kann zudem sein Auto verkaufen, seine Ferienfotos schon während den Ferien abspeichern oder ein Ticket für einen Federer-Match am US Open kaufen. Ganz nebenbei checkt man noch seine Mails, die Zeitungs-Homepage und Facebook, um sich zu vergewissern, dass man zuhause auch ja nichts verpasst. Das Internet macht das Reisen viel einfacher. Aber leider auch weniger spannend und anstrengend. Denn man muss sich weniger durchfragen, erlebt weniger Überraschungen und bleibt mit dem Zuhause (zu) einfach verbunden. Bedauernswert ist zudem die Entwicklung in den Hotels, die fast ausnahmslos kabellosen InternetZugang für ihre jungen Gäste anbieten. Viele Reisende sitzen mit ihrem eigenen Laptop im Gemeinschaftsraum und surfen einsam in der Weltgeschichte umher. Solche Situationen sind absurd. Man surft in «sozialen» Netzwerken wie zum Beispiel Facebook, anstatt neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen. Wir sind definitiv die «Generation online». Immer in Verbindung mit unseren weltweiten Hyperlink-Freundschaften, um News, Marktwert und Unwichtiges zu überprüfen. «Offline» zu sein ist heutzutage fast unmöglich. Gerade darum sollte man beim Reisen alles daran setzen. Sonst bleibt man auch in der Freiheit kabellos angebunden. andreas roTh, 1983, arbeitet bei Snowland.ch und der Klangwelt Toggenburg.

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Unten graben, oben aufräumen Gewerbler und Investoren wollen in St.Gallen eine neue Parkgarage. Die Neugestaltung des Marktplatzes ist dabei nur ein Alibi, aber vielleicht das Einzige, was realisiert wird. von AndreAs Kneubühler

In Zukunft soll der Bohl leer sein.

Der ungeschlacht wirkende doppelte Blechkasten namens Klipp-Klapp steht weiterhin auf dem Marktplatz. Sollte ihm ein Tritt verpasst werden? Aber er kann ja nichts dafür, der verunglückte Prototyp war bloss der Auslöser, der ein Räderwerk in Gang setzte, dass zu einer überflüssigen Parkgarage, einer neuen Markthalle und dem leeren Bohl führen soll. Es war 2004, als SP-Stadträtin Elisabeth Beéry Klipp-Klapp als neuen Marktstand präsentierte. Das Modell fiel durch. Anschliessend begann eine bürgerliche Machtdemonstration, wie sie in dieser Unverfrorenheit sogar für St.Gallen einmalig ist. Wenn man sie in einen Bild fassen müsste, gäbe es dafür nur eines: Eine Variante der Saubannerzüge, wie sie die FCSG-Ultras bei Auswärtsspielen inszenieren, um die Gegner einzuschüchtern. Hier wäre es ein Aufmarsch gut gekleideter Herren auf dem leeren Bohl, die «Hier re-giert-die-F-D-P» skandieren, dass es die Marktgasse hinauf dröhnt und die Metzgergasse hinunter schallt, bis der Umzug schliesslich in der Parkgarage verschwindet.

Unterirdische Denkmäler Es dauerte einige Zeit, bis die Drahtziehereien hinter den Kulissen sichtbar wurden. Zuerst schien sich eine Art Ping-Pong-Match zwischen der Stadt und einer Gruppe von Gewerblern und

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Bild: Martin Benz

Investoren zu entwickeln, die aus Eigeninteresse unter dem Martkplatz eine Parkgarage bauen wollten. Das verdeckte Spiel lancierte die FDP, die nach dem Klipp-Klapp-Debakel mit einer Unterschriftensammlung einen Marschhalt bei der Planung verlangte. Dann trat eine private Gruppe von Gewerblern und bürgerlichen Stadtparlamentariern auf den Plan, die eine Parkgarage unter dem Marktplatz forderten und damit einen klaren Bruch mit dem bisherigen verkehrspolitischen Konsens – Parkhäuser nur am Rand des Zentrums – provozierte. Geld spielte offensichtlich keine Rolle: Drei Architekturbüros wurden mit Testplanungen beauftragt, mit dem einzigen Ziel, Druck aufzubauen und die Idee einer Parkgarage voranzutreiben. Anschliessend wurde noch ein bisschen Bäumlein-wechsle-dich gespielt: Aus der privaten Gruppe wurde die IG Chance Marktplatz, dann die IG Schibenertor, und inzwischen ist die City Parking St.Gallen AG am Ball. Die AG betreibt bereits die Parkgaragen Brühltor, Stadtpark und bald auch diejenige unter der Fachhochschule. Es mag Auswärtige erstaunen, wie viel Geld, Aufwand und Winkelzüge in der Stadt St.Gallen investiert werden, um eine weitere Parkgarage zu bauen. Mit derselben Energie entstand in Luzern das KKL, entstanden in Zürich ganze Quartiere.

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Aber so ist es halt: Die bürgerlichen Machtträger bauen sich in der Gallusstadt ihre Denkmäler unterirdisch. Übertrieben? Ein Blick auf den Verwaltungsrat der City Parking AG zeigt die Bedeutung, dieses Unternehmens. Das Gremium ist politisch zusammengesetzt, als würde es sich um ein für die Stadt überlebenswichtiges Unternehmen handeln und nicht bloss um den Bau und die Verwaltung unterirdischer Abstellflächen für Blech.

Bürgerliche Verfilzung Mit Nino Cozzio und Elisabeth Beéry sitzen gleich zwei Stadträte im Verwaltungsrat. Mit dabei sind zwei Stadtparlamentarier der FDP, Daniel Rietmann und Roger Dornier. Dabei sind mit Markus Morant und Elmar Jud zwei ehemalige Stadtparlamentarier der CVP. Elmar Jud ist der Verwaltungsratspräsident und gehörte zur IG Marktplatz. Dabei ist auch Hans-Jürg Bernet, Rotary-Mitglied, Verwaltungsrat der St.Galler Kantonalbank und praktischerweise auch der Helvetia Versicherung, der das Union-Bürogebäude gehört, dessen Wert mit dem Bau der Tiefgarage deutlich steigen würde. Die Stadt ist aber nicht nur massgebend im Verwaltungsrat vertreten, sie ist auch am Unternehmen mit knapp vierzig Prozent beteiligt. Wenn die Stadt



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mit den Parkgarage-Betreibern verhandelt, ihnen Auflagen macht, verhandelt sie auch mit sich selbst und beeinflusst eigene Renditemöglich­ keiten. Gibt es ein besseres Beispiel für bürger­ lichen Filz? Bei dieser Konstruktion verschwimmen die Unterschiede zwischen privaten Investoren und öffentlicher Hand, bis sie nicht mehr wahrgenommen werden können. Es geht noch weiter: Ausgerechnet Elisabeth Beéry ist als Bauchefin für die Vorlage zuständig. Ist die Stadträtin der SP gegen die Parkgarage, wie der Grossteil ihrer Wählerinnen und Wähler? Niemand weiss es, Beéry hält sich strikt ans Kollegialitätsprinzip und vertritt die Meinung des Stadtrats wie ihre eigene. Damit sind auch politische Differenzen zwischen Stadtregierung und Opposition kaum mehr sichtbar. Wäre das Ganze ein Bühnenstück und hätte einen Regisseur, müsste man den fast schon als Zyniker bezeichnen.

derte, «die Bauarbeiten möglichst rasch in Bewegung zu setzen». Vielleicht ist das Projekt in der Bevölkerung deshalb so umstritten, weil die Neugestaltung nicht wirklich zwingend ist. Anders als der Bahnhofplatz hatte ein neuer Marktplatz keine Priorität. Wer heute vom UnionGebäude zum Waaghaus spaziert, sieht zwar die Notwendigkeit neuer Marktstände ein, ansonsten funktioniert der Platz und wirkt im Gegensatz zum Rest der Altstadt belebt. Bekanntlich gewann der Entwurf «Josy und Orazio» der drei St.Galler Architekten Armin Benz, Martin Engeler und Norah Bothe den Wettbewerb. Ihr Projekt wich von den Vorgaben

Waaghaus mag aus der Distanz wie eines jener historischen Gebäude wirken, die in jeder zweiten Stadt stehen und von Touristen ­fotografiert werden. Regelmässigen Passanten – vorzugsweise nach irgendwelchen Festivitäten – bleibt vor ­allem der Gestank nach Urin in der Erinnerung haften. «No good vibes», würde der Rastamann sagen. Jedenfalls verhindert das Waaghaus den freien Blick in Richtung Bodensee oder die direkte Verbindung zum Park der Kantonsschule. Lohnt es sich, diesen Bohl von der CalatravaHalle zu befreien und als urbanen Platz für diverse «Events» aufzuwerten? Schliesslich findet sich unter dem Glasdach einer der wenigen Orte, an

Erstaunlich, wie viel Geld, Aufwand und Winkelzüge investiert werden, um eine weitere Parkgarage zu bauen. Mit derselben Energie entstand in Luzern das KKL, entstanden in Zürich ganze Quartiere.

Wie bei Familie Riese Das Kalkül der Strippenzieher ist aber noch nicht aufgegangen. Es wird eine Abstimmung geben. Und dort könnte das ganze Projekt scheitern, sollten sich die Nein-Stimmen kumulieren: Die Gegner der Parkgarage, der zu kleinen Markthalle, dazu die VBSG-Passagiere, die nicht im Regen warten wollen, oder die Befürworter der Cala­ trava-Halle. Der Trick, sich die Mehrheit doch noch zu sichern, ist schon beinahe glorios und stammt aus der TCS-Küche. Mit einem angeblichen Kompromiss über eine Beschränkung der Parkplatzzahl sollen SP und Grüne ins Boot geholt werden und ihren Widerstand gegen die Parkgarage aufgeben. Ein Plan mit etwas gar durchsichtiger Raffinesse: Schliesslich ist klar, dass das Aufheben möglichst vieler oberirdischer Parkplätze für die Betreiber der Parkgarage eine wirtschaftliche Überlebensfrage ist. Wer parkiert schon freiwillig in einer Tiefgarage? Aber überlassen wir diese leidigen Diskussionen den Parkplatz-Buchhaltern beider Lager und kümmern uns um den Entwurf für den Marktplatz. Seit der Präsentation wird heftig debattiert. Mit allem einverstanden war bisher nur die IG Marktplatz, die wenig überraschend for-

in einem zentralen Punkt ab. Es sah einen Bohl ohne Bushalle vor. Das wirkt auf den ersten Blick ein bisschen wie bei Familie Riese, wenn der Sandkasten halbiert wird: Alles wurde auf eine Seite geschoben. Markthalle, Parkgarageneingang, zwei Bushaltestellen, zwei Unterstände für Fahrgäste. Der volle Marktplatz und der leere Bohl. Genauer: der videoüberwachte leere Bohl. Noch genauer: der videoüberwachte leere Bohl, über den alle drei Minuten Bus oder Trogenerbahn fährt.

dem St.Gallerinnen und St.Galler jeder Couleur Platz finden: Alkoholiker, Geschäftsleute, Schulkinder. Natürlich braucht die Stadt einen urbanen Platz. Nur, den hat sie schon – man muss ihn nur sehen: Das logische Herz der Stadt ist die Kreuzung Marktgasse/Neugasse. Ein zentraler Platz ohne Trogenerbahn, ohne Busse im Zweiminuten-Takt, problemlos mit einem einzigen Verkehrsschild für den Individualverkehr sperrbar. Andreas Kneubühler, 1963, ist Journalist beim Pressebüro St.Gallen.

Das Herz der Stadt Ist der Bohl ein schöner Platz? Zehn von zehn St.Gallerinnen und St.Galler würden sagen: eher nicht. Tatsächlich ist der Raum umgrenzt von teils unbestrittener Hässlichkeit. Das beginnt beim Vorbau des Hechts, wo der Versuch, Spitzengastronomie zu etablieren, in die Hosen ging. Seit Jahren gibt es dort statt nobler Gedecke ­Pizza oder Ente süss-sauer. Danach folgt das Geschäftshaus mit dem McDonalds, bei dem man sich die Baugrube der achtziger Jahre zurückwünscht, weil dann wenigstens der Blick auf die historischen Gebäude um St.Katharinen frei würde. Das

Keine Angst vor dem leeren Platz? Architekt Martin Engeler ist Mitglied des Teams, das mit dem Entwurf «Josy und Orazio» den Wettbewerb für die Neugestaltung des Marktplatzes gewonnen hat. Wie die Planer den leeren Bohl sehen, zeigt eine Computergrafik, die man auf der Internetseite des ­Architekten anschauen kann. Dort geht der Blick von der neuen Markthalle aus in Richtung Bohl by night. Im Zentrum steht das beleuchtete Hecht, das historische Waaghaus ist ebenfalls illuminiert, das Gebäude mit dem ­McDonalds liegt im Dunkeln. Wieso braucht es einen leeren Bohl? «So schön und durchsichtig die Calatrava-

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Halle ist, versperrt sie doch den Raum. Mit der Eliminierung der Haltestelle am Bohl verschwinden auch die erhöhten Einstiegskanten, und der neue Platz wird hindernisfrei von den umfassenden Bauten begrenzt», sagt Engeler. Der Bohl biete dann eine andere Qualität als der Klosterplatz oder der mittelalterliche Gallusplatz. «Der Stadt St.Gallen fehlt ein urbaner Stadtplatz», ist er überzeugt. Engeler betont, dass ein guter Platz keine Prunkbauten ­benötige, sieht aber auch Qualitäten in den Bauten, die den Bohl eingrenzen: Der Komplex mit dem Hecht sei stattlich, das Waaghaus werde durch neue

Nutzungen aufgewertet werden. Auch in der Häuserzeile mit dem Coop-City stünden keine schlechten Bauten. Das gilt allerdings nicht für das Geschäftshaus mit dem McDonalds. Das sei «ein Verbrechen», so Engeler. «Wir haben in unserem Projekt vorgeschlagen, die Fassade umzugestalten.» Helen Bisang, Stadtplanerin sagt: «Der Bohl ist ein wunderschöner Platz – wenn das Waaghaus mehr zur Geltung kommt». In der Regel werde öffentlicher Raum von der Bevölkerung sehr schnell angeeignet und von verschiedenen Gruppierungen bespielt. «Man muss keine Angst vor einem leeren

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Platz haben», erklärt sie und erinnert an den Trend zur Mediterranisierung, der sich auch in St.Gallen weiter durchsetzen werde. Man sehe heute schon, wie gut der Bohl genutzt werde. Bis am Abend sässen die Leuten in den Cafés. Es sei wichtig für die Stadt, dass sie einen Platz habe, der flexibel für Events und Anlässe genutzt werden könne. Dieser Bedarf sei dringend vorhanden, betont sie. Der Bohl werde ein «sehr urbaner» Ort werden, ist die Stadtplanerin überzeugt. (ak)


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Genovesische Drecksbrühe

Zum Nutzen der Seefahrt wollte Christof ­Schlatter im 18. Jahrhundert Meerwasser entsalzen und liess es sich kurzerhand über die Alpen transportieren. Geworden ist trotzdem nichts draus. von Tin Fischer

Das Meerwasser, welches die Säumer in Flaschen über die Strassen des San Bernardino und die Bretterbrücken der Viamalaschlucht nach St.Gallen transportierten, hatte nichts von toskanischem Olivenöl und auch nichts von venezianischer Seife. Als Christof Schlatter die Bouteilles in Empfang nahm, deponierte er sie in seiner Werkstatt und nannte sie nur noch seine «genovesische Drecksbrühe».

Vom Teufel beherrscht Das Meer kannte Christof Schlatter nur vom Hörensagen, aus Erzählungen von solchen, die St. Gallen verlassen und gelegentlich zurückgeschrieben hatten. Und da machte es nun wirklich nicht die beste Figur: Seinem Onkel Christoph, Pfarrer und Missionar, war es lediglich Arbeitsweg zu den Völkern von Ostindien, denen der heidnische Glaube ausgekocht werden sollte wie dem Meerwasser das Salz. Das Meer sah er wohl eher als flüssige Variante des Islams, als Grund dafür, warum die frohe Botschaft, dass Gott als Mensch auf die Welt gekommen und für die Sünden aller am Kreuz gestorben war, nicht schon früher alle Heiden jenseits von Europa erreichte. Schlatters Cousin Michael wiederum, einem Pfarrer in Philadelphia und Herrn über die reformierte Kirche von Pennsylvania, war das Meer ein undurchdringlicher Schutzwall, der ihn vor seiner Vergangenheit bewahren sollte, seit er im thurgauischen Wigoltingen, wo er ein junger und gelangweilter Vikar war, der die Hurerei und das Tabakrauchen mehr liebte als die erbauliche Predigt, die verheiratete Tochter des Pfarrers ge-

schwängert hatte. Die Flucht über den Atlantik bewahrte ihn vor dem Gefängnis in St.Gallen und bescherte ihm eine steile Karriere als Gründer der reformierten Kirche Amerikas. Dort war man dankbar, dass Gott endlich jemanden sandte, der die Auswanderer aus der Schweiz, die im Hafen von Philadelphia gestrandet waren, spirituell betreute. Und auch sie wussten in ihren Briefen über das Meer, die vermeintlich letzte Hürde zum amerikanischen Paradies, nur von Stürmen über den Shetlands, fauligem Trinkwasser und tagelangem, gottvergessenem Warten auf trinkbaren Regen zu berichten. Kurzum: das Meer, wie Christof Schlatter es kannte, war vom Teufel verseucht und vom Teufel beherrscht. Und er, Christof Schlatter, der Lehrer und Katechet aus St.Gallen, wollte höchstpersönlich eine Maschine entwickeln, die zumindest das Meerwassser wieder süss und damit die Seefahrt etwas weniger tödlich machte.

Schiesse mich, schüss mich Von der Forschung in London, Berlin und Paris und den Geldern der britischen Admiralität oder der französischen Marine war der Lehrer und Freizeitforscher Christof Schlatter so weit entfernt wie von den Küsten der Meere. Die Seefahrernationen investierten viel in die Entwicklung von Entsalzungsanlagen, seit ihre Schiffe nicht mehr nur den Küsten entlang fuhren. Aber über längere Zeit geniessbar waren die Destillate nicht. Mit Ölen, Salzen, Knochen, Kreide und Seegras versuchte man in den Labors von London den Prozess zu optimieren. Solange die Zeitungen

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nichts anderes meldeten, wusste Christof Schlatter in St.Gallen zumindest, dass der Durchbruch noch immer ausgeblieben war. Wer Schlatter in seiner Werkstatt besuchte, traute sich nicht einmal, seinen Finger in die Bouteillen aus Genua zu stecken und das Meerwasser zu schmecken. Eine unberechenbare, still gelegte Aggression ruhte in diesem Christof Schlatter, seit er im Alter von siebzehn Jahren vom Vogelschiessen zurückkam und im Klosterhof von «einigen jungen Töchterlein» umringt wurde. Die Protokolle des Vorfalls lesen sich wie ein sexueller Akt. «Schiesse mich, schüss mich», sollen sie ihm zugerufen haben. Da habe er den Lauf auf «Herr Friedrichs Tochter Jungfrau ­Susanna» gerichtet, ein Mädchen, zu dem er, wie er später vor dem Rat beteuerte, «eine grosse Liebe getragen» habe. Da sei das Rohr, mit Vogelschrot geladen, plötzlich losgegangen. Zu seinem eigenen Schrecken, wie er darauf sagte. Ohne sagen zu können, ob er «das Zünglein angerühret oder nicht». Jungfrau Susanna wurde getroffen und starb. Das Mysterium um Christof Schlatter war, dass ihm selbst die Eltern des Kindes nicht die geringste Boshaftigkeit zu unterstellen vermochten. Sie erhoben keine Klage, und der Rat verzichtete auf eine Strafe. Lediglich zwei Jahre lang sollte Christof Schlatter die Stadt verlassen, damit ihn die Eltern nicht mehr täglich sehen mussten, sein Studium der Theologie abbrechen und nach einem anderen Beruf als dem des Pfarrers suchen. Zwei Jahre blieb Christof Schlatter St.Gallen fern. Und konnte den Griff zur Waffe nicht lassen, als er wieder zurück war. Zusammen

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Illustration: Felix Stickel

mit den anderen Söhnen der besten Familien der Stadt, den Wegelins, den Zollikofern und den Hochreutinern, ging er hinaus und gemeinsam schossen sie in die Nacht, bis der Rat weitere Bussen verhängte.

Reise nach London Im Oktober 1751, nach einem Jahrzehnt der «physikalischen, optischen u. mechanischen Ver­ suchen», überschlug sich das Leben des Christof Schlatter. Sein Onkel schrieb aus London, dass «zwey Irrländer bey der dasiger Admiralität ge­ meldet, das gleiche Geheimnis zu entdecken» – nämlich das der Meerwasserentsalzung. Umge­ hend stellte Christof Schlatter seine Maschine – er nannte sie mittlerweile sein «Arcano», was so viel wie Mysterium bedeutet – dem Rat vor und bat um Unterstützung zur Reise nach London, wo er seine tropfende Maschine der britischen Admiralität vorführen wollte. Der Rat willigte ein.Wie der Zufall es wollte, kam in diesem Mo­ ment auch noch ein einstiger Flüchtling aus Amerika zurück in die Stadt, der Cousin Micha­ el Schlatter. Fünf Jahre waren seit seiner Flucht vergangen. Das uneheliche Kind war noch im ersten Lebensjahr im St.Gallischen Waisenhaus gestorben und die beiden Grossväter, die ihre Grossvaterschaft so wenig anerkannten wie Schlatter seine Vaterschaft, hatten sich ob der un­ seligen Angelegenheit versöhnt. Nichts sollte die Obrigkeit der Stadt mehr daran hindern, den ge­ flohenen Pfarrer, der in Pennsylvania zu hohen Würden gekommen war, willkommen zu heissen und ihm das st.gallische Bürgerrecht zu verleihen.

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Er sei jetzt «mehr als Persona publica als aber als privata anzusehen», hiess es. Zurückhaltend wur­ de der Rat erst, als Michael Schlatter den Grund seiner Reise offenbarte, nämlich dass er Geld und junge Pfarrer für seine Kirche brauche. Der Rat zeigte sich vom Durst der Auswanderer nach dem Wort Christi wenig beeindruckt. Schliesslich hät­ ten diese durch ihr unbesonnenes Wegreisen sich der städtischen Huld und Fürsorge unwürdig ge­ macht. Unverrichteter Dinge, aber nun mit Be­ gleitung, reiste Michael Schlatter zusammen mit seinem Cousin Christoph nach Lodon.

Schmerzliche Niederlage Christof Schlatters Aufenthalt in London ist so mysteriös wie die Adoleszenz von Jesus Christus. Die Quellen verraten uns fast nichts. Im März schrieb Christof Schlatter und bat den Rat, man möge die Stellvertretung auf seinem Lehrerposten verlängern. Im August schrieb er das gleiche nochmals. Und als er nach fast einem Jahr endlich nach St.Gallen zurückkehrte, wusste er über die Präsentation seines «Arcanos» nichts zu berichten, was dem Ratsschreiber noch protokollwürdig schien. In der Geschichte der Destillation er­ scheint der Name Christof Schlatter nicht. Chri­ stof Schlatter, der das Meer nach St.Gallen geholt hatte und, abgeschnitten vom internationalen Wissenschaftsbetrieb, in seiner Werkstatt entsalz­ te, musste in London eine schmerzliche Nieder­ lage erlebt haben. Wie weit ging er, um die Funktionstüchtig­ keit seiner Maschine unter Beweis zu stellen? Wäre Christof Schlatter eine Romanfigur, er hät­

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te sich wahrscheinlich zusammen mit seinem Cousin Michael in die Londoner Wohnung sei­ nes Onkels eingesperrt, mit nichts als fester Nah­ rung, Fässern voller Meerwasser und seinem «Arcano». In einem von der Admiralität versie­ gelten Zimmer hätten sie die Atlantikpassage simuliert. Täglich hätte Christof Schlatter für das Wohlbehalten von sich und seinem Cousin ge­ betet, wobei es bald nicht mehr klar gewesen wäre, ob er noch zu Gott oder nur noch zum «Arcano» spricht. Aber schon nach einer Woche wären durch den Mangel an Trinkwasser ihre Beine und Arme wie gestopfte Därme an­ geschwollen, und immer deutlicher hätte sie die Funktionsuntüchtigkeit des «Arcanos» an ih­ ren eigenen Körpern ablesen können. Michael Schlatter, der den Atlantik schon mehrfach über­ quert hatte, hätte zumindest gewusst, wie man über Wochen Gott dazu anhält, dass er einen sicher durch die Höllen der atlantischen Stürme führt und vor den Naturgewalten schützt, die zwei eingesperrte Männer zwischen sich provo­ zieren konnten, die ihre Triebe noch nie zu kon­ trollieren verstanden hatten. Tin Fischer, 1983, lebt in Berlin und hat über Michael Schlatter seine Masterarbeit in Nordamerikanischer Geschichte geschrieben.


Thema

Yachten statt Enten

Bild: Michael Bodenmann

Fr체her badete Ma r c o K a M b e r in Staad im Bodensee. Nun stehen dort H채user mit schicken Wohnungen und ein Yachthafen. Ein Blick zur체ck ans sommerliche Seeufer.

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mehr so ist, wie es war. Thema

Es ist heiss und es riecht nach Bahnhof. Ich bin in Staad, dem 2500-Seelen-Ort ohne Herz, aber mit Hauptschlagader; die Hauptstrasse verbindet die Autobahnausfahrt in Rheineck mit Rorschach. Links und rechts der Strasse gibt es nicht viel mehr als zwei Tankstellen, einen Käseladen, ein Bordell, eine Beiz für Surfer und Skaterinnen und daneben eine für Hochzeitsfeste mit Alleinunterhalter. Ich will aber zum See, der bei der Kiesdeponie ufert und in den man reinspringen kann, um sich von der Hitze erlöst wie neu geboren zu fühlen. Hier kommt mit dem Badetuch unter den Arm geklemmt hin, wer die herumstehenden Bagger und Kieshaufen für kein Eintrittsgeld der Welt gegen Glacestände, Bademeister und Radioverbot eintauschen will. Man hat seine Ruhe, springt in den See und legt sich zum Trocknen und Rauchen auf den rostigen Kieskutter. Es ist viel mehr Brachland als Bürgeridyll und passt zu Staad. Aber das war einmal. Mit dem Badetuch stehe ich nun also da, schaue mich um und fühle mich verloren; nichts mehr scheint so wie vorher zu sein. Der Charme ist weg, die Kiesberge auch – verarbeitet zu Beton, aus dem die Blocks zu meiner Rechten über den Winter wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Fünfzehn Stück stehen in einer Zweierreihe da wie ein Hotelkomplex an einem Billigstrand. Fassungslos stolpere ich durch das bisschen freien Raum zwischen den Neubauten über Gartenmöbel und Olivenbäume.

Schlechter Traum 87 der neunzig Wohnungen sind bereits verkauft. Der Preis berechnet sich wie bei einer Grossveranstaltung: Je näher an der Attraktion, desto teurer der Spass. Rund 1,2 Millionen Franken wurden ganz vorne ganz oben hingeblättert. Was der Käufer davon hat, sind siebeneinhalb Zimmer, ein Lift der ins Wohnzimmer fährt, fährt ins Wohnzimmer und «das super Gefühl, als könne man vom Balkon direkt in den See springen». Dass hinter der Tür 20’000 Fahrzeuge pro Tag durchrauschen und man von den billigeren Wohnungen aus nur in die Küche des Nachbarn sieht, ist unwichtig und wird vom neuen Yachthafen wettgemacht: Das Anrecht auf einen der 150 Bootsplätze ist im Paket «Wohnen am See» inbegriffen. Traurig, aber zielstrebig und doch bestrebt bin ich auf der Suche nach dem Plätzchen, das so gut war, damals. Ich fühle mich wie in einem schlechten Traum, wo man verreist und bei der Rückkehr nichts mehr so ist, wie es war, und man niemanden mehr kennt. Schier hätte ich die Orientierung im Häuserlabyrinth verloren, ehe ich mich dann aber auf einem fein gezimmerten Holzsteg über dem See wiederfinde. Auf einer Länge von 150 Metern hängt dieser über der Wasseroberfläche und zieht eine parallele Linie zur Siedlungsfront. Schön für verliebte Flaneure, aber auch für Neureichen-Voyeure. Diesen kann nämlich direkt ins Wohnzimmer geschaut wer-

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den. Dagegen gibt es zwei Massnahmen: Vorhänge ziehen oder der «IG Staad» beitreten und für den Abriss des Fussgängerstegs, also für den Privatstrand kämpfen.

Zutritt nur mit Zahlencode Vor dem Yachthafen brennt mir die Sonne besonders erbarmungslos auf den Schädel, aber Reinspringen geht nicht. «Ich muss draussen bleiben», heisst es auf einem Schild, das sich an Menschen richtet, die den Zahlencode für das Tor des neuen Bootsstegs nicht kennen. Hinter mir erstreckt sich die Hafenmole in den See hinaus. Am Ende der berauschend weiten Fläche stehen zwei alte Eichen und erinnern an vergangene Tage. Über eine Treppe könnte man hier in den See steigen. Mir ist die Lust darauf inzwischen vergangen. Nicht einmal die Enten wollen hier schwimmen. Ihr Revier wurde eingenommen von weissen, polierten Yachten, die sporadisch ein- und ausfahren und auf deren Steuerdecks kleine sonnengebräunte Männer mit runden Wohlstandsbäuchen thronen. Je tiefer die Sonne, desto mehr von ihnen kommen daher, wie Ameisen von einem Zückerli angezogen. Ich frage mich, was hier vor sich geht, denke an Flucht und bleibe dann aber doch verdutzt stehen, als ich das sehe: Von der anderen Seite kolonnt sich eine Reihe Autos heran. Fiat und Mercedes, aber auch Jaguar, Maserati.

Künstlicher Bambus und Cohiba Der falsche Film scheint dermassen schlecht zu sein, dass ich mittlerweile vergessen habe, was hier früher war und wonach ich suche. Irgendjemand muss einen Zirkus herbestellt haben, und allen scheint es zu gefallen. Von allen Seiten stöckeln Frauen her, jung bis alt, mit sämtlichem verfügbaren Schmuck behängt. Davor die Männer, eher älter, mit weissen Leinenhosen, rosa Hemden und Sonnenbrillen. Aus der ganzen Region und auch dem nahen Ausland pilgern sie in die neue Beiz – pardon, Lounge – gleich neben dem Yachthafen. Hineingepfercht zwischen künstlichem Bambus und goldenen Buddha-Figuren sitzt man hier auf weisser Kunstledercouch, gönnt sich ein, zwei Spritz mit Eis und lauscht der ewig rotierenden Cafe-Del-Mar-Compilation. Oder man steht an der kitschigen weissen Bar, legt die Bootsschlüssel neben seinen Drink und raucht eine Cohiba. Davon gibt es zum Glück auch günstigere Modelle – denn reich sind hier nicht alle. «Hauptsache, man lässt es sich richtig gut gehen», schallt es aus der Menge, und ich sehe zu, wie eine lachsfarben gekleidete Frau ihrem Mann etwas vom Antipasti-Tellerchen in den Mund stopft. Ich verspüre den Drang, zu erinnern: Das hier ist Staad und nicht St.Tropez! Herablassende Blicke ernte ich schliesslich, worauf ich in Gedanken entgegne: «Doch, ich habe hier etwas zu suchen. Und ja, ich habe hier etwas verloren.» Ich werde zornig. Es ist etwa dasselbe wie mit einer Band, die man hörte, bevor sie gross raus-

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gekommen ist. Jetzt aber, wo ihre neuen und nicht mehr so tollen Songs auf jedermanns iPod archiviert sind, klingt sie schal.

«Kifferwiese» in Rorschach Ich muss weg von hier, mir einen neuen Ort am Wasser suchen. Aber wo beginne ich? Vorbei am überfüllten Hörnlibuck auf dem Weg ins benachbarte Rorschach gibt es erstmal keine Seesicht, dafür einen Wald von Zäunen und Betonwänden. Dahinter Villas, Seminarstätten und eine Schönheitsklinik, die von aussen ein wenig an das Spital in Dürrenmatts «Verdacht» erinnert. Darüber, ob sie Frauengesichter schöner macht, lässt sich streiten. Ganz sicher macht sie mit der Umgebung das Gegenteil. Weiter Richtung Rorschach, in der Nähe des Hauptbahnhofs gibt es einen Platz am See, der «Kifferwiese» genannt wird. Hier ist es ganz in Ordnung, zwischen zwei Bäumen hängt eine Rastafari-Flagge, und es riecht nach Bratwurst und Hasch. Gesprochen wird aber auch hier über ein Bauvorhaben: Die Wiese wird «umstrukturiert» respektive verkleinert, denn hier kommt das Verwaltungs- und Ausbildungsgebäude eines Schraubenmilliardärs zu stehen. Geworben wurde mit der Schaffung von 250 bis 500 Arbeitsplätzen, und so stimmten 88 Prozent für den Verkauf des Landes. Der See zieht an – und je dicker das Portemonnaie, desto offener die Arme, die einen willkommen heissen. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt Rorschach, der ein freier Seezugang ausdrücklich am Herzen liege, bei der Umgestaltung des «Seeufers Ost» nicht nur an die Bau-, sondern auch an die Freiraumentwicklung denkt. Doch bis zur möglichen Fertigstellung sollen noch mindestens sieben Jahre vergehen.

Uninteressantes Skelett Inzwischen ist es Herbst geworden. Ich habe genug gesucht, und zum Baden ist es mittlerweile zu kalt. Ein letztes Mal gehe ich zurück nach Staad. Der dunkelblau-graue See spiegelt sich in den Glasfassaden der Häuser wider. Der Spuk ist vorerst vorbei: Die Seepark-Bewohner sind dabei, ihr Gartenmobiliar im Keller zu verstauen. Auch der Yachthafen und die Lounge sind nun leergefegt, und die Olivenbäume sind schon fast erfroren. Was früher eine Jahreszeit war, ist heute die Nebensaison. Und wo sonst von einer unterschätzten Anzahl Leute das schöne Nichts genossen wurde, liegt nun ein Skelett, welches bis zum nächsten Sommer niemanden interes­ sieren wird. Marco Kamber, 1987, wohnt in Rheineck und arbeitet als Booker beim Konzertlokal Mariaberg in Rorschach.


Thema FlASc hE N p oS T

Jobs, aber keine Arbeit von Walter Siering aus liberia

liebe leserin, lieber leser, wollen Sie von exotischen Speisen, fantastischen Bauten oder (auf-) reizenden Tänzen lesen? Dann können Sie die Flaschenpost jetzt wieder schliessen. liberia in Westafrika, nie Kolonie, wurde als demokratischer Staat mit Verfassung ein Jahr vor der Schweiz gegründet und war bis zu Beginn der achtziger Jahre eines der entwickelten länder auf dem Kontinent. Aber fast zwanzig Jahre Bürgerkrieg haben das land verheert. Die hauptstadt Monrovia ist hoffnungslos übervölkert. Die ländlichen Regionen sind verlassen, denn dort gibt es keine Jobs, doch auch in Monrovia gibt es keine Arbeit. So versuchen sich alle als Verkäufer oder händlerinnen. Die Stadt ist überschwemmt mit plunder, Neuschrott aus china und Altkleidern aus Europa. In der unfassbaren Menge von Verkäuferinnen mit Eimern oder Schüsseln auf dem Kopf und händlern mit Ständen und Garretten sind Kunden kaum auszumachen. Auf vielen Strassen ist mit dem Auto kein Durchkommen, denn von rechts und links wuchern die «Märkte» und unten stören Belagsbrocken. Weiss der Merkur, wie dieses System funktioniert. Nebst materiellen ist auch das Angebot an nicht materiellen Gütern gross. hoffnung und Trost gibt es – nicht ganz wohlfeil – in vielen Kirchen und zahllosen Splitterkirchen sowie einigen Moscheen. Für diese Bemerkung muss ich mich in einer Diskussion allerdings korrigieren lassen: Als Westler könne ich gut spotten, denn bei uns werde bei jeder Katastrophe vom Krisenstab sofort ein psychologenteam zusammengetrommelt, und in liberia gibts grade mal eine psychiatrische Klinik, die komplett überlastet ist. Wer kümmert sich um Kriegsversehrte, um Angehörige, um all die jungen Erwachsenen, die als Kindersoldaten selbst zu Schlächtern geworden sind? Das fragt mich Miatta, die im Aussenministerium arbeitet und die Steuerrechnung längst bekommen hat, nur auf den lohn wartet sie seit drei Monaten.

Bürgerkrieg im Alltag Steuern bezahlt man ab einem monatlichen Einkommen von umgerechnet 200 US-Dollar. So viel verdienen die Allerwenigsten. Sie müssen mit dem liberianischen Dollar rechnen. Für einen AmiDollar bekommt man siebzig liberianische in Scheinen zu fünf, zehn oder zwanzig. Für ein grosses Bier blättert man 26 rötliche zu fünf beziehungsweise dreizehn bläuliche hin. oder waren sie bräunlich? Schon bin ich nicht mehr sicher. Angesichts der Menge, die man schon für einen kleinen Einkauf herumtragen muss, nimmt sich die Grösse eines portemonnaies geradezu lächerlich aus. Man benutzt hier darum plastiksäcke. Ich habe mir die haare schneiden lassen, das hat einen Franken gekostet. Der coiffeursalon ist

eine etwa zwei auf zwei Meter grosse Baracke am Strassenrand. Sie ist gleichzeitig DVD-Verleih und ladestation für handys; viele besitzen eines, aber kaum jemand hat Strom. Im Fernsehen läuft die casting-Show «America’s Got Talent». Der coiffeur hat Talent. Mit roter Bastelschere und Rasierklinge schnippelt und schabt er vorsichtig an mir herum, nachdem ich mir auf einem gemalten plakat mit allerlei Frisuren die gewünschte ausgewählt habe. lässig sieht er aus, wie sein linker hemdsärmel in der hosentasche verschwindet und er mit zwei Fingern mein ohr nach unten drückt und mit den restlichen die Klinge führt. Ich möchte ihn fragen, wie er seinen Arm verloren hat, denn das Abhacken von Gliedmassen mit dem cutlass, dem langen, geschwungenen Buschmesser, gehörte im Bürgerkrieg zum Alltag. Deshalb frage ich ihn nicht. Er ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Kriegsgeschädigten und ich bewundere ihn, aber das sage ich ihm nicht. Ich bedanke mich nur für die gute, sorgfältige Arbeit.

Moses ohne Führerschein phillipp, ein junger Bursche, der für uns putzt, kocht und wäscht, fragt mich, wie bei uns die häuser aussehen. Ich habe keine Fotos dabei, so blättern wir die «Saiten»-Sommerdoppelnummer durch. Sein Blick bleibt auf dem Bild einer überschwemmten Strasse in Rorschach hängen: «oh, you got rainy season too!» Unsere Gastgeberin hat uns ihren Geländeopel mitsamt chauffeur zur Verfügung gestellt. Moses heisst er und ist ein wirklich guter Fahrer. Es ist gerade Regenzeit und er teilt die Fluten auf den überschwemmten Strassen wie sein biblischer Namensvetter – und das ohne Führerschein. Denn er hat das Geld dafür (von seiner chefin) anderweitig verbraucht. leider ist er zuweilen kaum zu erreichen, nämlich dann, wenn er am Abend vorher einen kleinen Zahltag bekommen hat. Mit etwas gutem Willen vermutet man sein handy dann im Aufladeladen, doch nicht nur handy und opel brauchen Sprit, und so bringen wir halt den guten Willen nicht auf. Wenn er dann einen Tag später auftaucht, entschuldigt er sich mit Bauchschmerzen, und das glaube ich ihm sogar, denn Moses gehört zu denen, die sich anstelle des teuren Biers an den effizienteren Zuckerrohrschnaps halten, der mir, notabene von vielen Wässerchen getränkt, beim ersten Schluck sofort die Galle hochtreibt. Aber Moses ist ein Naturwunder, mit kleineren Einheiten intus fährt er über Strassen, die Kraterlandschaften gleichen, ohne dass sich in seinem Magen etwas tun würde. Nicht nur über Moses wacht ein Schutzengel, sondern auch über die Brauerei, obwohl das Bier vom Namen her, club Beer, nicht so sakral tönt wie das hiesige Klosterbräu. Die Monrovia

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Breweries Inc. hat den Bürgerkrieg nicht nur heil überstanden, sondern auch die produktion nie eingestellt. The lord had mercy. In diesem Fall waren es zwar eher die verschiedenen Warlords. Das Bier schmeckt gut und kommt aus St.Gallen. Na ja, nicht direkt natürlich. In den fünfziger Jahren ist es einem abenteuerlustigen St.Galler (Ruedi hiess er, und ich verdanke ihm viel!) zu eng geworden, also wollte er auswandern – nach libyen. Dann hat aber der Schalterbeamte oder sonst jemand einen Fehler gemacht, und so ist unser St.Galler in liberia gelandet, wo er es zuerst mit dem zähflüssigen Gummi in den plantagen von Firestone zu tun gehabt und später die Brauerei aufgebaut hat.

Dreckiger Strand Rauchschwaden ziehen über die Strassen eines Vororts. Jemand hat die Abfallhaufen angesteckt, es beisst in der Nase. Dazu kommen die Abgase der ausrangierten Schrottautos aus Europa. Umweltschutz ist luxus. In Sinkor, einem besseren Stadtteil von Monrovia, putzen leute von einer NGo mit einigen Kindern den Strand, Erziehung zum Umweltbewusstsein. Ich erinnere mich, wie wir Kinder Ende sechziger oder Anfang siebziger Jahre von St.Gallen zum Bodensee gekarrt wurden zur Seeputzete. Ich weiss aber nicht mehr, ob ich so eifrig zu gang war wie die Kinder hier. Sie arbeiten gründlich und augenscheinlich mit Vergnügen. Doch ich hoffe, dass sie auf höhe der elften Strasse aufhören, denn da ist der Strand eine langgezogene Abfallhalde und zugleich die Toilette der hausbesetzer, die ihre Klos nicht reparieren. In liberia sind seit den Massakern und Vertreibungen viele häuser und Grundstücke besetzt, meist verwahrlost. Sie sind nun Eigentum von Vertriebenen oder im Krieg Massakrierten. Für heimkehrende Flüchtlinge wird es dann äusserst kompliziert, Besitzansprüche geltend zu machen. Viele Dokumente sind verschwunden, das Grundbuchamt auf Grund gebrannt. Konflikte sind programmiert, wenn die einen ihr land, ihre frühere Existenz zurückhaben wollen und die anderen sich von den heimkehrenden vertrieben fühlen. Das liberianische Zwergflusspferd ist mir auch auf unserer Reise ins landesinnere, von der ich hier nicht berichte, nicht begegnet. Doch ich werde wieder nach liberia gehen. Wer weiss, wie sich dort alles entwickelt. «Slow, slow», sagen die liberianerinnen und liberianer. WalTer Siering-Obey, 1959, unterrichtet in St.Gallen Einwanderinnen und Einwanderer in der deutschen Sprache. Er besuchte zusammen mit seiner Frau deren Familie in Liberia.

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Bild: Walter Siering

Flaschenpost

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Kultur B ü c h esrt herb Verschlossene Türen

Der neue Roman «Nachruf auf eine Insel» von Christine Fischer nimmt die Leser mit auf eine Reise nach Finnland. Vor allem aber ist es eine Reise durch das Leben der Hauptfigur Gunda, deren Mann eines Tages nicht mehr nach Hause kommt. von Beda Hanimann Es ist nichts Spektakuläres, das diese Geschichte in Gang bringt, ein zu Hause liegen gelassener Schlüssel nur. Für Gunda, die 62-jährige Buchhändlerin, bedeutet das zunächst bloss, dass sie mit zwölf Franken in der Tasche sieben Stunden durchbringen muss. Dann, rechnet sie aus, wird ihr Mann von der Bergtour mit einem Freund nach Hause kommen. Keine Katastrophe also, im Gegenteil, die seit zwanzig Jahren verheiratete, kinderlose Frau fühlt sich «wie ein Hase in offener Schlinge» und empfindet die sieben Stunden als geschenkte Zeit. Sie streift durch die Stadt, die unschwer als St.Gallen zu erkennen ist, beobachtet Menschen, freundet sich mit einer Nachbarin an. Doch als David, ihr Mann, nicht nach Hause kommt und auch am nächsten Tag ohne Nachricht ausbleibt, kippt die Leichtigkeit in besorgte Ungewissheit. Erst recht, als ein Brief des Radiologischen Instituts an ihn eintrifft und sich herausstellt, dass die Bergtour mit dem Freund gar nie stattgefunden hat. Die sieben Stunden Freiheit, das heitere Auskundschaften der eigenen und doch fremden Stadt, werden zu einer Spurensuche im eigenen Leben.

und doch unaufdringlich eingesetzter Metaphern. Das Motiv des Ausgeschlossenseins wandelt sich im Lauf der Geschichte vom vordergründigen Missgeschick des vergessenen Schlüssels zum Befund einer gescheiterten Beziehung, der im Vorwurf gipfelt: «Da ist eine geschlossene Tür. Du lässt mich nicht rein in dein Leben.» Die Insel steht zu Beginn für die eigene Wohnung, am Ende wird sie zum realen Schauplatz. Ob eine Insel schützendes Territorium ist oder aber umspülter und von Wellen gefährdeter Fluchtort, ist alles andere als eindeutig.

Ambivalenz der Nähe Gundas erste Erklärungen für das Verschwinden ihres Mannes sind – in dieser Reihenfolge – eine heimliche Geliebte und die Diagnose Krebs. Bald aber fällt das Spekulieren und Grübeln auf sie selbst zurück. Zentrales Thema des Romans ist die Frage nach der Echtheit des Lebens im Allgemeinen und jener einer Beziehung im Besonderen. Ob sie während zwanzig Jahren «bloss Ehe gespielt» und mit Ausreden gelebt hätten, fragt sich Gunda, und immer deutlicher tritt da

Ohne künstliche Aufregung Die führt zuerst ins Tessin, wo die Familie ein Ferienhäuschen hat. Später stösst Gunda auf die Telefonnummer eines geheimnisvollen finnischen Professors und fährt kurzerhand zu ihm an die Ostsee. Christine Fischer folgt in ihrem Buch gradlinig und ausschliesslich den Schritten der Hauptfigur, es gibt keinen anderen Schauplatz als den Ort, wo sich diese gerade aufhält. Durch diese extreme Konzentration auf eine Figur – was die Geschichte zusammen mit dem sie auslösenden Ereignis zur klassischen Novelle macht – entsteht ein Sog, der einen mitreisst. Christine Fischer widersteht jeder Versuchung künstlicher Aufregung. Schade aber ist, dass naive Vermenschlichung von Dingen, saloppe Einsprengsel und überflüssige Details den direkten Fluss der Geschichte immer wieder hemmen. Dennoch bietet «Nachruf auf eine Insel» spannende und tiefgründige Lektüre. Nicht nur, weil die Autorin viel Treffendes über die Menschen und das Leben einfliessen lässt, und nicht nur wegen der Neugier, wie diese Odyssee enden wird, sondern auch wegen zahlreicher überlegt

eine Ambivalenz der Nähe zu Tage. Wie weit ist Nähe Anteilnahme, wo wird sie zur Vereinnahmung, zum Verwalten des anderen? Eine absolute Antwort gibt es nicht – nicht einmal bei der scheinbar eindeutigen Faktenlage des Verschwindens eines Menschen. «Und wenn David unglücklich ist oder verzweifelt?», fragt Gunda den Freund ihres Mannes. «Und was, wenn er glücklich ist?», gibt dieser zurück. Dieses Sowohl-als-auch, je nach Interpretation und eigenem Standpunkt, thematisiert Christine Fischer mit der Metapher der Sprache. Gundas Marotte ist das Erfinden fiktiver Buchtitel, immer wieder erinnern Erlebnisse sie an Liedtexte oder Sinnsprüche, und wiederholt fügt sie einer Formulierung den Zusatz an «wie David es nennen würde». Sprachlicher Zugriff ist immer auch Zugriff aufs Leben. Durch Versprachlichung wird das Vage konkret, das Individuelle erscheint zugleich allgemeingültig. Das setzt aber voraus, dass Sprache und Kommunikation funktionieren. Wo dieser Austausch scheitert, sind auch Beziehungen gefährdet. Es ist kein Zufall und eine weitere schöne Metapher für die Ambivalenz des Daseins, dass Christine Fischer ihre Hauptfigur bei einem wortkargen Finnen stranden und ausgerechnet dort auf ein erlösendes Gespräch mit ihrem Mann hoffen lässt. Christine FisCher: nachruf auf eine insel. Appenzeller Verlag, Herisau 2009.

Bild: Christiane Dörig

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BüchE rhE rBS T Kultur

Horror in zwei Sätzen Kürzestgeschichten aus Lateinamerika «Sagt ein Passagier zu seinem Sitznachbarn: ‹haben Sie es gesehen? Die Zeitung berichtet über einen weiteren Flugzeugunfall.› ‹Ja, ich habs gesehen: Wir stehen auf der Liste der Toten.›» Eine Geschichte? Ja, eine sogenannte Minigeschichte – im Original Minificciones – aus Lateinamerika, verfasst von Álvaro Menen Desleal. Minificciones sind Kürzestgeschichten, selten mehr als eine Seite umfassend, meist aber viel kürzer. In Lateinamerika hat sich diese Form im 20. Jahrhundert zu einer eigenständigen literarischen Gattung entwickelt. Es sind Momentaufnahmen, sie handeln vom gewöhnlichen Alltag, können aber auch ins Absurde oder Phantastische – beides vielfach in der lateinamerikanischen Literatur zu finden – umschlagen. Bekannte Autoren wie Jorge Luis Borges, Julio cortázar, Octavio Paz

oder Juan carlos Onetti haben solche Kurzgeschichten geschrieben. Sie und 45 weitere Autorinnen und Autoren sind mit insgesamt 89 Texten in der zweisprachigen, von der St.Galler Schriftstellerin und übersetzerin Erica Engeler zusammengestellten und übersetzten Auswahl «Minificciones» vertreten. Auch wer wenig oder gar kein Spanisch versteht, profitiert von der Zweisprachigkeit. Erstaunlich auch die Erkenntnis, wie wenig es für eine Geschichte braucht. Juan José Arreola schafft in zwei Sätzen diese horrorgeschichte: «Die Frau, die ich liebte, hat sich in ein Gespenst verwandelt. Ich bin der Ort ihrer Erscheinungen.» Und Augusto Monterroso genügt für «Der Dinosaurier» ein einziger Satz: «Als er erwachte, war der Dinosaurier noch da.» Richard Butz

MinificcioneS – MinigeScHicHten auS lateinaMeRiKa. Ausgewählt und übersetzt von Erica Engeler. Dtv-Taschenbuch, München 2009.

«Mit dem Säntis per Du» Eine Alpstein-Gedichte-Anthologie

Am Säntis, dem Oberhaupt des Alpsteins, kommt, wer mit interessiertem Auge und wachen Geistes in die Ostschweiz reist, sei es vom Wasserkopf Zürich, vom Bodensee, vom rheintal oder vom Toggenburg her, keiner und keine vorbei. Und wer dichterisch schreibt, oft auch nicht, wie herausgeber rainer Stöckli mit seiner Anthologie «Säntis und Alpstein im Gedicht» ebenso eindrücklich wie oft überraschend und immer lesevergnüglich zeigt. Auf rund 200 Seiten kommen darin über hundert Dichterinnen und Dichter vor, die sich in gut 250 Jahren mit diesem Gipfel und seinem bergigen Umland lyrisch befasst haben. Dabei konnte sich Stöckli zwar auf bereits publizierte Textsammlungen abstützen, gab sich damit aber nicht zufrieden. Dies wäre eine sinnlose herausgeberei gewesen, stellt er im Vorwort fest und hat darum auch neueste und bisher kaum oder gar nicht bekannte Texte in die Anthologie aufgenommen. Seine gesammelten und gehobenen «Schätze» sortiert er in sechs Kapitel: «König Säntis» (zum Beispiel mit Eduard Mörike oder Jochen Kelter), «Mit dem Säntis per Du» (mit Jakob Kübler, Ivo Ledergerber oder Annette von Drostehülshoff), «Der Alpstein und ich, wir zwei» (mit Willy Werner, christine Fischer oder Fred Kurer), «Ja, die fromme Seele ahnt» (mit W.G. Sebald oder Bruno Goetz), «Berggang, Bergfahrt, Bergtrieb» (mit rainer Maria rilke oder Durs Grünbein) und «’Bilder’ vom Säntis – Aufsichten, Inbilder und Untergänge» (mit Emanuel Stickelberger oder Peter hamm). Neben diesen bekannten Namen finden sich zahlreiche bisher unbekannte, zum Teil ohne eruierbare Biografien, welche diese Anthologie zusätzlich bereichern.

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Einige Beispiele: Ludwig Adolf Stöber, Jakob Brütsch, Maria Klara Bischofberger-Kostezer, Lina Nef-Preisig, rainer Langenegger, Julius Dörig, Elsa Praeger von Prosky, Michael Buselmeier, Annemarie in der Au, heinrich Zweifel. Die sechs Textsortimente rundet der herausgeber mit dem Essay «Bleibe mir, Steinhaupt, ewig im Lebensland» ab, wie meist bei rainer Stöckli nicht ganz leicht zu lesen. Aber es ist sein gutes recht, darauf zu bestehen, der schnellen Schreibe zu misstrauen, und die Lesenden zum Mitdenken einzuladen, um dann mit spannenden und vielfältigen Einsichten und Deutungen belohnt zu werden. Wer das nicht will, dem bleibt auf jeden Fall das Vergnügen, in diesem Lesebuch zu blättern oder sich darin festzulesen, um schliesslich diesen (Vor-)Worten des herausgebers beizupflichten: «Tatsächlich liegen da – für hiesige und Fremde, für hergehörige und Passantinnen

Blick vom Kronberg gen Säntis. Bild: Daniel Ammann

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– so viele und so diverse literarische Aussagen zu einem Gebirgskopf und -rücken vor, dass wir ahnen müssen, es entspreche ’lyrisches reden’ vom himmelweisend Numinosen oder vom bezwungnen/bezwingbaren Ostschweizer Olymp oder vom exemplarischen Bestehen/Trotzen/ Bestandhalten kalksteinerner Gipfel – es entspreche solches Singen, Sagen, Dichten zutiefst unseren menschlichen Wahrnehmungsmustern.» Richard Butz RaineR StöcKli (HRSg.): Säntis und alpstein im gedicht. eine anthologie. Edition Isele, Eggingen 2009.


Kultu r Büc hE rhEr BS T

/2 Millimeter Wärme

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Wo keine Gattungsgrenzen zwischen Comic und Kunst existieren, entsteht der Künstlercomic. Zum neuen Genre steuert die Ostschweizer Illustratorin Rebekka Baumann mit ihrem Zeichenband «Lemon Ink» eine überzeugende Grafik-Novelle bei. von Wolfgang Steiger Tauche die Schreibfeder in Zitronensaft und schreibe damit zwischen die Zeilen des Briefes. Wenn der Empfänger das Briefpapier über einer Kerzenflamme schwenkt, kann er die geheime Botschaft entziffern. rebekka Baumanns Graphik-Novelle «Lemon Ink» funktioniert ähnlich wie mit Zitronentinte geschriebene Texte. Die einfachen Bleistiftzeichnungen mit Transparentpapiercollagen und dazu die luftigen, mit Pinsel aufgetragenen Kompositionen in Gelb sowie die beiden Textstränge führen bei nur schnellem überfliegen der Bildersequenzen in die Irre. Die eigentliche Erzählung befindet sich noch verborgen zwischen den Zeilen. Um dem gerecht zu werden, ist genaues hinschauen gefordert.

Illustration: Rebekka Baumann

Die Farbe Gelb Die in drei Kapitel gegliederte handlung von «Lemon Ink» spielt an einem beliebigen Wochentag. Die hauptperson bleibt zuhause und möchte die Zeit anhalten. Durch das Fallenlassen der Dinge versucht sie, deren potentielle Energie zu befreien. Im zweiten Teil kommt es zu Unstimmigkeiten. Um sich aufzuheitern, isst die Protagonistin nur gelbe Dinge zu Mittag. Sie lädt einen Freund und eine Freundin ein und hält ihnen einen Vortrag über die Farbe Gelb. Aber die Gäste verstehen sie nicht und gehen vorzeitig. Vielleicht ist der Freund farbenblind, denkt sie noch. Sie nimmt den Staubsauger und verkriecht sich darin, dabei überhört sie zuerst das Klingeln. Im dritten Teil kommt hilfe und ein Dieb taucht auf. Vor der Türe steht jemand, der sie zu

einem Spaziergang mitnehmen möchte. Nach anfänglichen Ausflüchten geht sie mit. Beobachtet vom Dieb unterhalten sich die beiden über Verletzungen und heilung. Zuletzt kommen sie zu einem record Shop, dessen Ladenaufschrift durch Streichung und Ergänzung nun recovery Shop lautet.

Kunst- und Comic-Hochburg In Belgien, wo die junge Ostschweizer Illustratorin Anfang dieses Jahrzehntes an der royal Académie royale des Beaux-Arts in Brüssel ihr Studium der visuellen Kunst aufnahm, entwickelt sich zurzeit eine spannende IndependentSzene. Pro- duktionen wie «Lemon Ink» sind ein Ausdruck davon. Für die Indies bestehen keine Gattungsgrenzen mehr: comic, Kunst, Film, Musik – alle Kombinationen sind erlaubt. Junge, gut ausgebildete Leute, sowohl Belgier als auch Zugewanderte, erfinden hier den comic neu. Das erinnert kaum mehr an den Mainstream des einst so erfolgreichen frankobelgischen comicschaffens, das seit den neunziger Jahren ziemlich heruntergewirtschaftet ist. Im Gespräch mit rebekka Baumann, die im Sommer im «hotel Mama» in rorschacherberg in den Ferien weilte, eröffnete sich ein interessanter Blick auf die umtriebige belgische Kunstund Kleinverlagszene. Nach einer Protestveranstaltung zu ihren prekären Produktionsbedingungen an der Brüsseler Buchmesse vereinigten sich acht Kleinverlage zu einer Off-Messe. Dazu gehörte auch der Verlag La cinquième couche, der als neustes Buch im Programm «Lemon Ink» herausgibt. Neben der naturgemäss wenig lukrativen Arbeit am Erstlingsbuch konnte rebekka Baumann in letzter Zeit auch mit Gestaltungsaufträgen ihre Ideen umsetzen. Bei der Programmbroschüre für die Philharmonie Antwerpen verband sie Musik und Grafik, beides Ausdrucksformen, die rhythmen darstellen. Anregungen aus der Kunst fand sie im Schaffen der belgischen Künstlerin chantal Akerman, bei der sie das akribische Beobachten fasziniert; der Vergleich von häusern mit Menschen etwa im Film «hotel Monterey». Die lebendige Szene in Brüssel kommentiert und kritisiert die Neuerscheinungen aus der Independentbuchproduktion eifrig. Aber da darf auch mal etwas weniger gut gelingen. Eine leise Kritik bringt rebekka Baumann am übersteigerten Qualitätsbewusstsein in der Schweiz an. Immer ängstlich darauf bedacht, ja nichts falsch zu machen, erschwert diese haltung ihrer Meinung nach Aufbrüche zu Neuem. Die unprätentiöse Grafik ihres Buches zeugt denn auch von Mut.

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Ebenso biedert der Plot mit dem Blick aufs Alltägliche in keiner Weise an Geschmäcklerisches an und erzeugt wohl gerade darum den besonderen charme.

Doppelmeter und Monsterechsen Was mit dem raum zwischen den Menschen geschieht, geht uns alle an. Dieses grundlegende Problem begleitet als Subtext die Geschichte vom Kommunikationsversuch und -misslingen, vom rückzug ins Private, von seelischen Verletzungen und der Wiederherstellung. An manchen Stellen im Buch blitzen plötzlich Erkenntnisse auf wie: «½ Millimeter Wärme am richtigen Ort könnte der Trick sein» oder «Lets give the univers a spin» (sic!). Wie das Leben selbst ist «Lemon Ink» voller Detailfragen. über den Dieb, die seltsame Figur mit grossem Interpretationsspektrum, liesse sich lang und breit diskutieren. Eine von vielen möglichen Deutungen: Als weisser Mann könnte er eine reminiszenz an die helden aus den früheren comicheftchen darstellen. Mit den helden von damals ist es schliesslich endgültig aus im heutigen comicSchaffen. Damit wäre «Lemon Ink» auch eine subtile Untersuchung über den Niedergang des alten Genres. Kein Zeichen und kein Wort in «Lemon Ink» wirkt bei näherer Betrachtung beliebig und lässt ungerührt. Das Motiv mit den Doppelmetern und den Echsen etwa, die Stadtkarten, die häuser mit den Schachtelzimmern und besonders der rätselhafte recovery Shop. Nehmen Textstränge und Bilder die Betrachter mit auf einen Trip in die harte realität, so spendet die Farbe Gelb das Licht. rebeKKa baumann: lemon Ink. La Cinquième Couche, Brüssel 2009.

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BüchE rhE rBS T Kultur

Politisch und poetisch 365 Dreizeiler von Ruth Erat

Jeden Tag ein paar Zeilen schreiben, selten mehr als drei. Darüber, was einem vom Tag bleibt, was nicht aus dem Kopf geht, was sich aufdrängt. Die rheineckerin ruth Erat, die mit ihrem Debüt «Moosbrand» am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb teilnahm, veröffentlicht in «Der Werkzeugkoffer im All» 365 und einen solcher Mehrzeiler. Ein etwas unglücklich gewählter Titel, klingt er doch zu sehr nach Klamauk und wird so dem Inhalt des Buches nicht gerecht. Es sind teils kleine Beobachtungen, wie die Schneeklumpen am Strassenrand, das verdorrte Gras unter den Füssen, die unbeleuchteten Fenster der häuser. Dann wiederum entdeckt sie vom Zug aus einen unbekannten Berg. Erat ist viel unterwegs, oft Berlin, St.Gallen, England, immer wieder «der See», die Sehnsucht nach Isfahan. Es sind sehr persönliche Betrachtungen und Gedanken, jedoch nie peinlich berührend, manchmal weh-,

jedoch nie schwermütig, nie moralisierend oder sarkastisch, sondern präzis beobachtet und analysiert, seien es die rettung der UBS, der herzinfarkt eines Bundesrates, die SVP-rabenplakate oder auch der «Fall Thielemann». Man spürt ihr Unverständnis gegenüber den Absurditäten der Krise, dem Verhalten des Staates («220. Welch stilles Land in dieser Zeit,/in der alle ihr Steuergeld bei denen verschwinden sehen,/die Kleinbetriebe und dergleichen mehr hopsgehen lassen»), die Bestürzung über den erneuten Krieg in Gaza. Sehr politisch, sehr poetisch. «355. Von der Stadt herauf dringt ein rumpelndes Lärmen./ Da liegt ein Wolf, verdaut für uns diese Welt.» Noëmi Landolt Ruth ERat: Der Werkzeugkoffer im all. Verlag Huber, Frauenfeld 2009.

Die Wölfe heulen wieder Geheimtipps aus dem Songdog Verlag Franz Dobler, der bayrische Schriftsteller, Musikjournalist und DJ, ist in unseren Breitengraden vor allem wegen seiner Johnny-cash-Biografie «Das Biest in mir» bekannt. Dass er auch Gedichte schreibt, geht häufig vergessen, was sicher auch damit zu tun hat, dass sich kaum jemand noch für Gedichte interessiert. Im Falle Doblers ist dies ein Jammer: Sein neuer, erst zweiter Lyrikband «Ich fühlte mich stark wie die Braut im rosa Luxemburg T-Shirt» liest sich nämlich wie eine Erklärung, was das Medium Lyrik in diesen schnelllebigen Zeiten überhaupt noch zu bieten hat.

Finnischer Tango und Waffenmagazine

In einer Sprache fernab von all dem Gekünstelten und Verkopften, das man üblicherweise mit Lyrik verbindet, nimmt uns Dobler mit in seine Welten aus Schatten, Musik und Gangstergeschichten. Mit einem bukowskihaften Pragmatismus breitet er diese Welten in einer Klarheit aus, die fast jeden Satz zum Aphorismus macht. Sei das, wenn er an einer Gruppe von Soldaten erkennt, dass die Literatur vielleicht etwas besser wäre, «wenn die Literaten so oft in einem Waffenmagazin lesen würden wie ich in einem Literaturmagazin». Sei das, wenn er uns erzählt, wie so etwas Einfaches wie ein finnischer Tango einen bis dahin langweiligen Tanzabend aus dem ruder laufen lassen kann. Und natürlich sind die Texte voll von hommagen: An räuber Kneissl, den wohl einzigen copkiller, nach dem eine Biersorte benannt ist. An robert Johnson und seinen Deal mit dem Teufel. An den Man in Black, natürlich, und an

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den Bankräuber Edward Bunker. Und trotz oder gerade wegen der Angst, die ihn in vielen der Texte begleitet – «weil ich nicht wusste, warum und wovor, und weil ich zwei Beine hatte und tausend Probleme» –, vergisst Dobler nie, uns zum Lachen zu bringen. Zum Beispiel wenn Klaus Kinski die nach ihm benannte Bar als wütender Geist heimsucht, weil «nur zwei Fotos zu sehen sind, auf denen er zu sehen ist.» Auf die Gefahr hin, dass mich Franz Dobler für diesen Vergleich tot schlägt: «Ich fühlte mich stark wie die Braut im rosa Luxemburg T-Shirt» ist so am Stück durchhörbar wie eine Johnny cashPlatte.

Die Weisheit des Plan B

hier tut sich denn auch die Parallele zum zweiten Werk im selben Verlag auf. Zum Abschluss des Jahres, das er im Atelierhaus «Birli» in Wald inmitten Appenzeller Bauernhöfe verbrachte, präsentiert uns Songdog-Verleger Andreas Niedermann ein Logbuch seines Aufenthalts. Entstanden ist das Werk nur, da sein ursprünglicher Plan, einer alten Geschichte aus dieser Gegend nachzuspüren, schief ging. Und, so Niedermann in seinem Vorwort, «wer so oft gescheitert ist, macht einen Plan B». Dieser Plan B heisst «Log – Aufzeichnungen 2008/09 Wien – Wald (Ar)» – ein buntes Lesebuch mit Tagebuchcharakter, das von Beobachtungen über Kurzgeschichten und Gedichte bis zu politischen Kommentaren zu Ereignissen in der Schweiz, meist aber in Österreich reicht. Was wohl daran liegt, dass Niedermann ein gewisses

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heimweh nach der Wahlheimat Wien nicht losgeworden ist. Und, nur damit Sie nicht sagen können, ich hätte Sie nicht gewarnt: Ich komme auch zweimal ganz kurz darin vor, fast am Anfang und fast am Schluss. «Log» soll ein «Stöber- und herumblätterbuch» sein, wie Niedermann selber betont. Und wenn man es nicht lesen mag, führt er weiter aus, habe es «genug Gewicht, um damit nach einem ungebetenen Gast zu werfen. Das ist auch im Sinne der Literatur, wie ich sie verstehe: brauchbar.» Etrit Hasler FRanz DoblER: Ich fühlte mich stark wie die braut im Rosa luxemburg t-Shirt. Songdog Verlag, Wien 2009. anDREaS nIEDERmann: log – aufzeichnungen 2008/09 Wien – Wald (aR). Songdog Verlag, Wien 2009.


Kultur LITErATur

«Ich bin ein Störsender» Im Appenzeller Verlag erscheinen sechs Hefte zu Peter Morgers literarischem Werk. Die ersten beiden Ausgaben bestechen durch ihre bündige Auseinandersetzung mit dem Künstler. von René SiebeR Freitag, 3. März 1989. Im Korrektor-Kabäuschen der «Appenzeller Zeitung» halte ich eine Druckfahne in den Händen: Schriftsteller Hermann Burger am 28. Februar 1989 in Brunegg gestorben. Suizid. Ich reagiere bestürzt auf die Meldung. Am Abend treffe ich mich in Herisau mit Peter Morger, der mir nach langem Aufschub seine ins unendliche gewachsene DiabilderSammlung zeigen möchte. Wir hocken auf dem Boden seines Ateliers, schauen Hunderte von Bildern an und reden über die Schriftstellerei und den Tod von Burger. Für ihn ein noch heikleres Thema als für mich. Irgendwie scheut er sich, offen über seine Gefühle und Gedanken zu reden. und wieder einmal spüre ich, wie nahe ihm eine Künstlerbiographie gehen kann. Also schweige ich lieber. «Nach meinem Tod werde ich vielleicht doch noch bekannt», glaube ich ihn einmal sagen zu hören. Die Stunden mit ihm langweilen mich nie, aber dieser Märzabend ist mir positiv wie negativ im Gedächtnis geblieben. Keine Ahnung, warum mir die Begegnung mit Morger vor zwanzig Jahren immer noch so präsent ist. Ein leidiges Thema: Tod und Nachruhm. Nach Hugo Loetschers Tod liegen seine Werke in unseren Buchhandlungen auf, als hätte die Schweiz einen Nobelpreisträger zu feiern.

Stöcklis konziser Sprachstil Sieben Jahre nach Peter Morgers Freitod – an seinem 47. Geburtstag am 12. Februar 2002 in der Psychiatrischen Klinik Herisau – veröffentlicht der Literaturwissenschaftler und Lyriker Rainer Stöckli die ersten beiden Hefte seines auf sechs Ausgaben geplanten Editionsvorhabens «Peter Morger. Sichtung eines literarischen Werkes». Heft eins ist Anfang Juni erschienen, Heft zwei im September. Nach dem vertieften Lesen in «Ich und ich und nochmals ich. Wo bleibt da Platz für dich?» bin ich erstaunt über die seriöse Herangehensweise des Herausgebers an die phantasieschwangere Schriftstellerei Morgers. Zudem wirkt Stöcklis ureigener Sprachstil mit konzisen Anmerkungen und knapp gehaltenen Deutungen fürs Erste befremdend. Doch nach der zweiten Lektüre des ersten Heftes denke ich anders: Vielleicht ist dies der richtige Ton, wie man «Morgers Ringen, seiner zeitweiligen Siegesgewissheit, seinen Skrupeln, seinen Kapitulationen» auch begegnen kann. Warum aufblasen und überdeuteln? Stöckli versucht seit zwei Jahren, PeMos Werk anders zu begegnen: Er fährt herunter. Sucht die Essenz.

Im ersten Kapitel «Viel Federlesens um ein Zwiegesicht», in dem er vorwiegend auf das Buch «Pius und Paul» von 1984 eingeht, gelingen ihm schon im ersten Abschnitt ein paar bemerkenswerte Einsichten: «Nicht erst der Leserin von ‹Wortschatz› (1997), zuletzt der ‹Ein- und Ausfälle› (2001), sondern bereits dem Leser des ‹Roman› geheissenen Zweitlings muss die unberechenbare Mischung von Höhenfliegerei und Niedergeschlagenheit, der Wechsel von Überhebung und Verzweiflung aufgefallen sein.» Das sei, so der Herausgeber weiter, Morgers «Prinzip der ‹Zwiegesichtigkeit›, das er geniesst, das er ausspielt, mit dem er jongliert, tändelt, kokettiert. Es hält denn auch vor, je länger je weniger freiwillig, je länger je lastender, bis zum brüsken Schluss seines Lebens.» Eine fatale ‹Schlussbilanz› von PeMos Leben und Werk auf den ersten zwei Seiten des Heftes.

Zwischen Fantasie und Realität Im zweiten Kapitel widmet sich Rainer Stöckli «Morgers Aphorismen-Fabrik». PeMos Suche nach einem Titel für seine «Gedankensprünge» mutet wie eine Kabarettisten-Nummer an. Einmal sieht er seine Sätze als «Egomanien», «Hiebund Stichworte» oder gar «Hirnereien» und «Grosse Dummheiten», ein anderes Mal betitelt er sie als «Aphorismen», «Aperçus» und «Pirouetten». Ein Satz wie «Wer schläft, sündigt bekanntlich nicht», ist nicht ohne selbstbiographische Deutungen zu verstehen. Immer ist die Sehnsucht da, auszubrechen, den Kokon platzen zu lassen. «Die Sehnsucht nach Sehnsucht. Im Zug nach Irgendwo singt Pius das Lied vom Flug nach Nirgendwo», heisst es bezeichnenderweise in «Pius und Paul». und in den wild verstreuten Sätzen lakonischer: «Ich will ausufern, wie die Weltmeere.» Doch so ganz ohne Boden unter den Füssen will sich der Phantast dann doch nicht sehen. «Mich kann man brechen. Doch niemals meinen Kern.» Auch in den Aphorismen kehrt die Zwiegesichtigkeit wieder in PeMos Reich seiner Gedankenschweiferei. «Ordnung muss Schwein./Chaos ist Luft.» Dieses Hin- und Hertauchen zwischen Phantasie und Realität ist auch in seinen spontan hingeworfenen Briefen immer wieder fühlbar gewesen. In einem Brief schrieb er mir einmal: «Wann nur sehen wir uns wieder, mon ami? Aber in die Stadt darf ich nur noch selten. Vermaledeite Stadt/Klein-Sodom/ Schwarze Engel… wo ich alle meine (Doppel) Laster ausgelebt habe.» Bei Morger war nie etwas

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nur einfach, einmal da. Hinter den Dingen klaffte stets ein doppelter Boden, ging ein weiteres Fenster auf. Zugluft kam auf, ja Sturm, der um seinen «Kern» wütete.

Die geheimnisvollen Notizhefte Bündiger und merklich kritischer als in den ersten beiden Kapiteln geht Rainer Stöckli im dritten Kapitel «Das Selbstzerwürfnis» auf die Notizhefte von Peter Morger ein. Auch diese bekamen vom Autor diverse Namen: «Mobiles Einsatzbüchchen», das «Schlaue Buch» oder «Zauberbuch». Hier schrieb Morger mit Kugelschreiber, Tinte oder Filzstift seine Einfälle und Notate auf. Oder zeichnete darunter mit Bleistift Karikaturen über Gespinste, die ihm im Kopf herumschwirrten. Ob diese Art «Tagebücher» bei einer allfälligen Veröffentlichung von literarischem Wert wären, sei einmal dahingestellt. Ich würde sie gerne vor mir haben, um wild darin zu lesen und mir subjektiv ein Bild zu machen. Wie es Rainer Stöckli getan hat, der von den Morger’ schen Denkatomen mal mehr oder weniger begeistert ist und beim längeren Lesen im «Privatbuch» von April und Mai 1982 ein «frühes und heilloses ‹Selbstzerwürfnis›» zu entdecken glaubt. Morger suchte oft das Spontane in seinem Schreiben. In diesem Sinne war er ein Nomade und Appenzeller Nachfahre der Beatniks. Ein bäuerisch gehender Vorstadtvagabund, der von Trogen aus die Welt erkundete. und immer auch sich selbst. Peter Morger und die Liebe. Rainer Stöckli versucht sich diesem Lebensthema in ein paar eher hilflosen Sätzen anzunähern. Wahrscheinlich würde auch eine vertieftere Auseinandersetzung angesichts dieser Tragik am Ende ins Leere laufen. Peter Morger sitzt im Zug on the road vis-à-vis seiner Angebeteten, einem «spröden Aengel (sic!)», und anstatt mit einem Happy-End endet die Begegnung mit einem Rückzug respektive einer Resthoffnung: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Let’s sleep next (?) night in my Soul-Kitchen.» – Gedanklich weiterfliegend stelle ich mir Morger an einem Sommertag 1985 vor, als er, laut eigener Aussage, «in die umgekehrte Richtung flüchten musste» (von Bern nach Trogen), aber von einer berauschenden Aufbruchstimmung erfasst wurde: Die Espressomaschine dampft orgiastisch in seiner Trogener Küche, draussen pfeifen die Vögel, von fern klingen die Stimmen der Kantischüler und am Himmel türmen sich Schönwetterwolken. Bevor Morger zu seinem rituellen Bade zu den

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LI TE rATur Kultur

Drei Weiren aufbricht, wuchert er sich durch seine Textlandschaften und «fabriziert» seine «Poesie aus Bruchstücken, Worttrümmern und Satzbauten». Einen solcherart ungehemmten Schreibfluss nannte der Autor in einem «Brief an die Freunde!» von September 2000 «Morger-Dämmerung». Diese Hoch-Stimmungen waren nicht selten in Morgers Leben. Ihnen auf dem Fusse folgten Tiefs und Tiefsts, die sein gesamtes Erwachsenen-Leben gleich giftigen Pfeilen durch drangen und verwundeten.

Ein letztes Aufbäumen Kürzlich wurde der Berner Lyriker und Mundart-rapper Kutti MC gefragt, was für ihn die Schweiz ausmache. «Die Aare», gab er zur Antwort. Eine ähnliche Aussage hätte wohl auch Peter Morger gemacht, denn dieser Fluss hing existentiell mit seiner Berner Zeit Ende der siebziger und Anfang der achtziger Jahre zusammen. Noch im oben erwähnten «Brief an die Freunde!», den ich heute als letztes Aufbäumen Morgers gegen die Depressionen seiner letzten anderthalb Lebensjahre sehe, widmete er der Aare ein paar Zeilen: «Liess mich zeitlos und immer wieder in der Aare treiben, weckte meinen lahmenden Körper auf in den grünen, kalten Wogen. Ich hüpfte übermütig von Sprungbrettern, massierte meinen rücken auf langen rutschbahnen, spazierte stundenlang durch die herrliche Auen-Landschaft.» Schreibt so einer, der bald sterben möchte? Nach Kindheit und Pfadi waren die Berner Jahre vermutlich seine glücklichste Zeit. Eine andere Heimat fand der Einsiedler Morger in Trogen, das er als refugium beschrieb, wo er ruhe und Akzeptanz fand. und der dritte Eckpunkt in seinem Leben war der Appenzel-

ler Verlag respektive die «Appenzeller Zeitung» in Herisau, für welche er über Jahre als Journalist und Fotograf seine präzisen, ironisch gebrochenen Beiträge schrieb, unermüdlich und zuverlässig, wenn ihn nicht eine seiner Launen ausscheren liess. Es ist jetzt auch der Appenzeller Verlag und sein Herausgeber Marcel Steiner, der dem akribischen unterfangen rainer Stöcklis, das Werk Peter Morgers zu sichten und damit vor dem Vergessen zu bewahren, eine Art Heimat gibt. Ein grosses Lob gehört in diesem Sinne auch dem Gestalter Josef Scheuber und der Graphikerin Anna Furrer, die das erste Heft mit den wunderschönen Faksimiles zu einer wahren Augenweide machten.

Institut für Sinn-Stiftung Im September 2001 schickte mir PeMo ein «exklusives VorAbExemplar», ein sogenanntes «3/4 Expl.», wie er es nannte, der «Ein- und Ausfälle – Ein Gemischtwarenband» nachhause. Der Appenzeller Verlag zauberte aus Morgers Sätzen und Prosa ein editorisches Meisterwerk. und ich war glücklich, dass alle Seiten im Buch vorhanden waren. unter die Widmung schrieb er in seiner typisch kalauernden Weise: «(Wahn?)-Sinn mit Methode(!?)». Ich schmunzelte. Hätte ich damals gewusst, welch tieferer Sinn sich dahinter versteckt hielt, wäre ich erblasst. Schon ein paar wenige Monate später verdichtete sich diese Aussage zum Schock. rainer Stöckli hat auf der rückseite von «Ich und ich und nochmals ich. Wo bleibt da Platz für dich?» Auszüge aus diesem Buch setzen lassen, die sich wie eine sarkastische Kurzbiographie lesen. Sie seien darum hier mit ein paar Anmerkungen zitiert. «Ich bin unendlich tolerant, da ich selbst auf grösstes Verständnis angewiesen bin.» Hinter dieser Aussage versteckt

sich mehr als Ironie. Indem der Autor gesellschaftlich selber Toleranz zu leben versucht, glaubt er für seine Macken und Schrullen nicht auf Ablehnung stossen zu müssen. – «Ich war Direktor im Büro für angewandten Wahnsinn. Jetzt bin ich Präsident des Instituts für Sinn-Stiftung und Verwaltungsrat im Zentrum für Mogerismus.» Morger hat unter seiner unfähigkeit, sich anzupassen, also zum Beispiel einen bürgerlichen Beruf anzunehmen, zeitweise gelitten. Wenn es ihm gut ging, war er der ungebundene Dichtergeist, der auf nichts und niemanden rücksicht nahm. Ging es ihm schlecht, äusserte er mir gegenüber nicht selten den Wunsch, irgendwo in einem Büro seinen Platz zu finden und ein Gehalt zu erhalten. – «Ich bin kein Mensch. Ich bin ein Peter. In Bern hab ich die Magie erlernt.» Der unbedingte Wille zur Individualität? und ja, Bern, die nächste Verbeugung vor der Bundesstadt! – «Ich war anziehend und wusste es nicht. Jetzt will ich anziehend sein und bin es nicht mehr.» Wieder das Kreuz mit der Zwiegesichtigkeit! Schizophrenie des Begehrens. Notabene Morgers Kampf gegen seine Einsamkeit und Probleme mit der Geschlechtlichkeit. Seine ungestillte Sehnsucht. – und ohne Erläuterung: «Ich bin ein Störsender und beame mich selbst ins Abseits.» RaineR StöcKli (HRSg): Peter Morger: ich und ich und nochmals ich. Wo bleibt da Platz für dich? erstes Heft. Appenzeller Verlag, Herisau 2009. RaineR StöcKli (HRSg): Peter Morger: aber dä näbel isch gschtige i de letschte Joor. Zweites Heft. Appenzeller Verlag, Herisau 2009.

«Die Zeit der selbstmörderischen Spassmacher bricht an. Lachen kostet einen Franken. Kinder kann man sich fast keine mehr leisten, bei diesen Lebenshaltungskosten. Studenten machen Untersuchungen und untersuchen die Untersuchungen. Hätten wir doch die Indianer nicht umgebracht. Das Bruttosozialprodukt macht Bocksprünge. Die Börsenkurse spielen verrückt. Geborenwerden und Sterben ist unanständig, passiert hinter verschlossenen Türen. Heiliger Aquarius, steh’ uns bei.» (Peter Morger, Zitat 12 aus Heft 1)

Bild: Appenzeller Verlag

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Kultur MUSIK

Als Punk noch keine Zukunft hatte Erst von der Dosenbier-Fraktion verachtet, dann dem Mainstream zugewandt. Die Deutsche Band Abwärts hat an der Punkgeschichte mitgeschrieben. von Martin Büsser

Abwärts in alten Punkzeiten. Heute ist Rodrigo Gonzáles von den Ärzten dabei.

Es gibt Bands, denen gelingt es, die Stimmung eines bestimmten historischen Zeitabschnitts so komprimiert und präzise einzufangen, dass man sie dafür auch noch liebt, wenn dieser Zeitabschnitt längst vorbei ist. Abwärts ist eine solche Band. Ihr LP-Debüt «Amok Koma» von 1980 brachte das Lebensgefühl einer ganzen Generation auf den Punkt: hin- und hergerissen zwischen Ohnmacht und Panik, Verzweiflung und Wut. Das mag pathetisch klingen, doch in seinen besseren Momenten war Punk stets pathetisch, nie distanziert cool, sondern voller Dringlichkeit. Auf dem Cover von «Amok Koma» ist ein Soldat zu sehen, zurückgelehnt am Fenster, die Maschinenpistole im Arm. Das Foto ist so ambivalent, wie es der frühe Punk in Deutschland war. Denn das, was man da sieht, ist nicht offenkundig als Anklage gegen den Krieg gekennzeichnet. Hier spielen Leute mit einer Ästhetik, die nichts mit der damals dominanten Friedensbewegung gemeinsam hat. Keine Tauben, kein betroffener «Why?»-Schriftzug, sondern ein fast zynisch affirmatives Statement, dass wir uns mitten im Krieg befinden und das akzeptieren müssen.

Begeistert entfremdet

Punk im Deutschland der frühen Achtziger war Hedonismus und Negativität zugleich – Tanz auf dem Vulkan, Party am Abgrund. Entstehen konnten eine solche Musik und Haltung nur aufgrund der besonderen politischen Situation, in der sich das Land damals befand. Das während des Kalten Krieges angehäufte nukleare Arsenal reichte aus, um die Erde mehrfach zu vernichten. Innenpolitisch noch vom Herbst 1977 und der RAF-Bedrohung paralysiert, aussenpolitisch in Verhandlungen mit den USA wegen der Stationierung von Mittelstreckenraketen auf dem Terrain der damaligen BRD, glich Deutschland einem Hochsicherheitstrakt. Wenn es tatsächlich zu einem Atomkrieg kommen sollte, so die allgemeine Stimmung, dann in diesem Land. Die Aktivisten der Friedensbewegung versammelten sich zu Tausenden auf den Ostermärschen, ihr bevorzugter Soundtrack waren BAP, politisch engagierter, pädagogisch wertvoller Dialekt-Rock. Mit dieser stets vernünftigen, endlos argumentierenden und diskutierenden Gymnasiallehrer-Kultur wollten die Punks jedoch nichts zu

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Bild: ar/gee Gleim

tun haben. Sie drehten den Spiess um und taten so, als ob sie die apokalyptische Stimmung geniessen würden. «Ich steh auf Viren, ich steh auf Zerfall», sang Blixa Bargeld, hagerer Sänger der Einstürzenden Neubauten aus Berlin. «Zurück zum Beton», forderten S.Y.P.H. aus Düsseldorf. Das Prinzip lautete «Scheinaffirmation» oder, wie es der Philosoph Theodor W. Adorno einmal formuliert hatte: «Mimesis ans Entfremdete». Also mit verkrampftem, wie unter Strom stehendem Körper so tun, als ob man die Entfremdung längst begeistert verinnerlicht hätte. Punk klagte so mit roboterhaft zuckenden Bewegungen die Entfremdung nicht vordergründig an, sondern zelebrierte sie auf verstörende Weise.

Maximale Beklemmung

Obwohl, was heisst hier Punk? Als sich die Bewegung zu Beginn der Achtziger etwas zeitverzögert auch in Deutschland rasend schnell ausbreitete, begann sie sich sofort in zwei völlig unterschiedliche Lager auszudifferenzieren. Auf der einen Seite dogmatischer Street-Punk mit Nietenjacke und Dosenbier rund um die Uhr als

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MuS I k Kultur

Erkennungszeichen. Auf der anderen Seite eine kleine Fraktion von Musikern, denen Slogans wie «Polizei = SA, SS» (Slime) zu platt waren und die sich eher von den kälte-Strategien des New Wave angezogen fühlten. Intensität dank Negativität. Dieser Punk-Fraktion gehörten auch Abwärts an, 1979 von Frank Z. und FM Einheit gegründet, der ab 1981 auch bei den Einstürzenden Neubauten spielte. Ihr Debüt war eine Mischung aus schneidendem, aggressivem Punk und leicht avantgardistischen Elementen, womit noch beide Punk-Fraktionen leben konnten. Doch schon ihr zweites Album «Der Westen ist einsam» von 1982 markierte einen entscheidenden Bruch. Wie ein Monolith überragte diese düstere, schleppende Platte die deutsche Musiklandschaft und warf lange, dunkle Schatten. Zeilen wie «Beim ersten Mal tuts immer weh/und manchmal tut es nur noch weh» brannten sich sofort ein – diese Musik hielt keinen Ausweg mehr offen. Sowohl die Texte wie auch die musikalische umsetzung sorgten für maximale Beklemmung.

Historische Singularität Statt leidenschaftlich nach vorne treibendem Punkrock herrschte ein pulsierender IndustrialWave-Sound vor, maschinell, trostlos, beinahe resigniert. In England und den uSA gab es bereits ähnliche Ansätze bei Suicide, den Swans oder Throbbing Gristle, doch in Deutschland war ein solcher Sound neu. Die Dosenbier-Fraktion verhöhnte Abwärts von nun an als «kunst-Punk». Dazu liess sich kein Pogo tanzen, das konnte man sich nicht einmal mehr schönsaufen. Danach ging es mit Abwärts allerdings, um dieses Wortspiel zu strapazieren, bergab. Nach einer dreijährigen Pause folgten ab Mitte der achtziger Jahre mehrere Neuanläufe mit einer mehr am Mainstream-Punk orientierten Musik, inklusive Heavy-Metal- und Stadionrock-Elementen, die der Band immerhin eine Tour im Vorprogramm von Bad Religion einbrachten. Man muss die Musik, die Abwärts heute spielen, nicht mögen. Dennoch wäre es überheblich, eine über Jahrzehnte wandlungsfähige Band nur an ihrer Frühphase zu messen. Denn die historische Singularität dessen, was «Amok koma» und «Der Westen ist einsam» auszeichnet und zu klassikern macht, lässt sich nicht wiederholen. Sie ist unmittelbar mit jener Zeit verbunden, in der «no future» noch keine leere Floskel war. KulturlAden KonStAnz. Mittwoch, 21. Oktober, 21 Uhr. Mehr Infos: www.kulturladen.de GrABenhAlle St.GAllen. Samstag, 31. Oktober, 22 Uhr. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

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dröhnende Gegenwartsanalyse Der Rapper und Journalist Daniel Ryser aka Göldin veröffentlicht zusammen mit Bit-Tuner sein neues Album. von Chrigel FisCh «Die Sonne geht auf und scheint auf ein grosses Nichts». könnte der erste Satz im neuen Roman von Markus Werner sein. Ist aber von Göldin, dem Thurgauer Punkpoeten mit Wahlheimat Zürich. Er trägt dieses Intro im Song «Rock n Roll» auf der vierten Göldin & Bit-Tuner-Platte «CSI: Appenzell» vor, mit seinem bekannten spitzen Maul, kinn nach vorn, Spucke im Anschlag. Später im Song heisst es: «Rock n Roll – Motherfucker! S ganz Dorf abfackle!». Die Musik: treibend, laut, Feedbacks, als hätte jemand die hysterischen Beats von DAF mit Mike Watts Bassgrollen kurzgeschlossen und Dälek auf den Plattenteller geworfen. State of The union, Herbst 2009: Die krise kreist im Vaterland, Staat und Wirtschaft fordern Privatkonsum ausgerechnet von denjenigen, die oft nicht mal die Miete zahlen können, während Bundesrat Merz der mächtigen uBS gerade sechzig Milliarden Staatshilfe rübergeschoben hat. Logisch, dass Göldin Merz als Laufburschen der mächtigen uBS abkanzelt, ihn gar aufs Cover der Platte klatscht. Die krise ist natürlich eine verschleierte Bankrotterklärung des Heuschreckenkapitalismus, sie ist nur hochgeredet worden, um ein Vakuum zu schaffen, das den Bürgern wenig Raum zum Überlegen und Handeln bietet. Wer den Raum hat, sieht schnell: Für so blöd wurde das Schweizer Volk seit der Härdöfpe-lanbauschlacht im Vorgarten des Reduits nicht mehr verkauft. Göldin und Bit-Tuners Beweisstück «CSI: Appenzell», diese hochgepitchte Handgranate, kommt da natürlich genau zur richtigen Zeit angeflogen. Deckung? No Way.

Echte Probleme Der Song «Shit Face Force» ist ein halsbrecherischer, wütender Monolog, der die «Wahrheit über das Thurgau» mit dem Abwurf von «Securitas-Beamten über Bagdad» und dem Schweizer Wohnsitz der jamaikanischen Dub-Legende Lee Scratch Perry in einer Weise zusammenwirft, die man so noch nicht gehört hat. und komme jetzt bitte niemand mit kutti MC oder Mani Matter um die Ecke. Hier geht es um die Benennung echter Probleme: konsumwahn, Alkoholdelirium, billige Drogen, Wahnsinn, Onanie, Nazis. Der 29-jährige kaffeejunkie Göldin sucht damit weder die Gunst des Feuilletons noch die küsschen der trendigen People-Redaktionen. Sein Atem ist länger als zwanzig Minuten. «I bi dä kuno Lauener für Armi, s’Guantanamo für d’Sophie Hunger. Suech der öppis us, kritikertubel!», höhnt der rappende Punkpoet weiter, bevor er «Gratiszeitungsjournalisten nackt über Felder» treibt. Die Musik peitscht mit stumpfem Beat, die Gitarre fräst den Staub vom Visier, der

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Synthesizer ballert den Weg frei. Der Hexer poliert sein Gewehr. Er macht keine Gefangenen.

Wütend und höhnisch Göldin steht in der Tradition von Olifr M. Guz oder Jörg Fauser, oder eben: Friedrich Glauser. Denn im Innersten liebt Göldin seine kaputte Provinz, seine durchgeknallten Protagonisten, die auch mal katzenscheisse rauchen. Göldin beschreibt eine schäbige, ständig kippende Trostlosigkeit auf dem Dorf, in der Vorstadt, in Bars, im Freizeitpark, in der Stube. White Bünzli Trash. Im Song «Joy Division Country-Club» wird das Dilemma der ruhig gestellten konsumgesellschaft klar: Wenn der letzte Quartierladen schliesst, um einer trendigen Galerie Platz zu machen, sagt Göldin: «Das isch kein usdruck vo Veränderig, das isch d’konsequenz, das isch en Boomerang.» Gnadenlos geklaut ist der Sound übrigens bei Joy Divisions Meisterwerk «Decades». Zuletzt: Auch den privaten, delirierenden Wahnsinn wie in «Nacht ohni Schatte» beherrscht Göldin gülden: «En blinkende Christbaum gschmückt mit Erbrochenem… Hitz im Winter, di ganz Stadt isch dure bi Rot. I minere Badwanne haltet sich eine füres Atom-u-Boot». «CSI: Appenzell» ist ein starkes, wütendes, direktes, höhnisches Stück helvetischer Gegenwartsanalyse. Neben Partner und Beatschnitzer Bit-Tuner hat sich Göldin den Rocker Jari «Antti» Altermatt von der ebenso lauten Band Navel aus dem Laufental ins Boot geholt. Ob bierfester Zufall oder Gottes Fingerzeig. Jari hat acht der elf Songs mit Gitarrensounds und einem Mix versehen, die den Sound enorm greifbar machen. So greifbar wie ein Pflasterstein, den man sich schnappt und in die Fassaden der Schönen Neuen Welt schmeisst. Wären die nicht schon längst aus bruchsicherem Glas.

Göldin & Bit-tuner, CSi: Appenzell (Quiet Records/Irascible), erscheint am 2. Oktober. Göldin und Bit-Tuner spielen am 16. Oktober mit Tom Combo im Kaff Frauenfeld und am 17. Oktober mit Jari Antti im Palace St.Gallen.



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Kultur KuNST

sion der Fotografie des Grauens auf. Es ist deshalb wichtig, sich die Frage nach den Gewaltbildern fortlaufend zu stellen, jetzt eben auch in der aktuellen Ausstellung des Fotomuseum Winterthurs. Die berühmte Philosophin Susan Sontag hat zu diesem Thema verschiedene Antworten gefunden. Hatte sie zuerst gegen Gewaltbilder plädiert, weil einen solche Bilder nur verfolgen, ohne Wissen zu produzieren, so hatte sie sich jedoch gegen Ende ihres Lebens dafür ausgesprochen, dass man das Leiden anderer immer wieder betrachten muss, um sich mit der Gewalt auseinanderzusetzen.

Mächtige Bilder

Bild: Oliver Noonan

Fotografie des Grauens Vor einem Jahr zeigte das Fotomuseum Winterthur Darkside I. Die Ausstellung thematisierte die fotografierte Sexualität. Darkside II widmet sich der zerstörerischen Seite des menschlichen Körpers. von GeorG Gatsas Die Schau beginnt im Block «Aufs Spiel setzen» ziemlich harmlos, mit den positiven Energien des Körpers. Hier ist er noch weitgehend unbeschädigt, obwohl er sich – getrieben von Ehrgeiz, Erotik, Ruhm – messen will. Der Mensch sucht freiwillig das Risiko, um Lust und Verbindung zu finden, ohne das mögliche schmerzhafte oder mit bleibenden Schäden folgende Ende zu erahnen. Er setzt sich aus, im Boxkampf, im Wasser, bei der Schwangerschaft. Die Grenzen verschieben sich aber mit den weiteren Blöcken der Ausstellung. Zu sehen sind Bilder von Menschen, die ihren Körper verstümmeln, um irgendwelchen medialen Idealen zu entsprechen. Körper werden durch unfälle, Misshandlungen, Operationen offen gelegt, aufgeschnitten, wieder vernäht oder durch Krankheiten entstellt. Die Narben erinnern unmittelbarer an die Fragilität des menschlichen Seins. Spätestens hier wird man sich der Rolle der Fotografie bewusst, die längst nicht mehr die unbestechliche Aufzeichnerin ist, sondern mit ihrer radikalen Subjektivität den Betrachter herausfordert und ihm die zentralen Fragen der Ausstel-

lung stellt: Darf man solche Bilder produzieren? Ist es nicht bedenklich, diese im Neonlicht einer Kunstinstitution auszustellen? Was bewirken diese Fotografien bei dem Betrachter? und ist der Akt des Fotografierens nicht nur ein Dokumentieren, sondern auch ein Eingriff ins Geschehen? Befördert die Fotografie sogar den Gewaltakt?

Das Leiden anderer «Gewalt zieht Bilder an», sagte der Kurator urs Stahel anlässlich der Ausstellungseröffnung. Radikal und erschreckend nimmt man diese Aussage an den Darstellungen von Krieg, Folter und Kriminalität wahr. Massengräber quellen über, zerfetzte Leichenteile stapeln sich in den Schützengräben, ein menschliches Schattenbild auf einer Betonwand zeugt von der zeitgleichen atomaren Vernichtung von 200’000 Personen in Hiroshima. Nick uts ungeheuerlicher und weltbekannter Schnappschuss aus dem Vietnamkrieg, auf dem eine Gruppe vor Angst und Schmerz brüllender Kinder nach einem Napalmangriff aus ihrem Dorf flieht, brennt sich auf Lebzeiten ins Gedächtnis ein und zeigt die historische Dimen-

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Fotografien können aber auch Macht aufzeigen und gegebenenfalls vergrössern, sofern sie zu politischen Zwecken bewusst eingesetzt werden. Passende Beispiele davon finden sich auf Abbildungen von Massenbewegungen; in den dreissiger Jahren meistens verbunden mit Sportereignissen wie den Olympischen Spielen in Berlin. Wie gross aber die Macht von Bildern selbst ist, vermittelt die klug konzipierte Ausstellung in der mit Videos bespielten Black Box. Thomas Gallers Video-Arbeit «Week End», ein Zusammenschnitt aus heruntergeladenen YoutubeClips, zeigt das Treiben amerikanischer Soldaten in ihrer Freizeit im Irak. Sie sind jung, infantil, blödeln herum und schneiden Grimassen vor der Kamera, im Aussehen kaum zu unterscheiden vom alltäglichen Strassengänger. Daneben laufen ununterbrochen, vom Internet heruntergeladene Momentaufnahmen aus dem Hochsicherheitsgefängnis Abu Ghraib. Die billigen Digitalfotografien gehören zu den wenigen Aufnahmen aus einem Krieg, die nicht von den amerikanischen Behörden zensiert oder zurückgehalten wurden und so bei der Veröffentlichung in den Massenmedien die Berechtigung des Irak-Krieges in Frage stellten. Die Gegenüberstellung der gegensätzlichen Bilderströme stösst auf, lässt erschauern. Gegen Ende der Ausstellung sieht man dem Tod büchstäblich ins Auge. Man begegnet W. Eugene Smiths «The Wake» (Totenwache), aber auch einem Selbstporträt von Robert Mapplethorpe, den Memento-Mori-Stock im Griff, gezeichnet von seiner Krankheit und kurz vor seinem Tod. Langsam löst sich der Körper auf, er verwest, wird zu Staub, zu einer Spur im Sand. Fotomuseum Winterthur. Bis 15. November. Öffnungszeiten: Di bis So 11–18 Uhr, Mi 11–20 Uhr. Mehr Infos: www.fotomuseum.ch

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ThEATEr Kultur

tennisballkanone der Satire

Das Theater St.Gallen inszeniert eine Seifenoper in acht Teilen als Stegreiftheater. Ein Gespräch mit den beiden Machern Dominik Kaschke und Etrit hasler über einen wandernden Kebabstand, gute Persiflage und St.Gallen als B-Stadt. von Christina Genova

Nun gibt es sie endlich: die erste St.Galler Seifenoper. Sie wird aber nicht etwa bei Tele Ostschweiz über den Bildschirm flimmern, sondern gelangt auf der Bühne des Palace zur Aufführung. In acht Folgen wird sich das Schauspielensemble des Theaters St.Gallen mit den Eigenheiten der Stadt und ihrer Bewohner auseinandersetzen, die erste Premiere ist am 28. Oktober. Die Spielleitung übernimmt Dominik Kaschke, gebürtiger Wiener und selbst Mitglied des Ensembles. Den Stoff dazu liefert Etrit hasler, Slam Poet, Stadtparlamentarier und frisch eingebürgerter Ortsbürger von St.Gallen. Was er im Laufe eines Monats sammelt, wird an einer Verständigungsprobe besprochen und gelangt am selben Abend noch auf die Bühne. Dies bedeutet viel Improvisation und Raum für Überraschungen. Saiten: Wie ist das Seifenoperprojekt überhaupt entstanden? Wer hat es angeregt? Dominik kaschke: Die Grundidee stammt vom Theater St.Gallen. Es gab ja schon früher thematische Lesungen, die wir anlässlich von Premieren im Palace hielten, und man suchte nach einer kontinuierlichen Zusammenarbeit. Tim Kramer, der Schauspieldirektor, hat dann gemeinsam mit den Palace-Betreibern die Idee eines monatlichen Forums entwickelt, bei dem das Theater auf die Palace-Bühne kommt. Anschliessend fragte er mich, ob ich Lust hätte, die Leitung zu übernehmen. Dein Part, Etrit, wird das Sammeln von Ideen und Gedanken sein, welche die Schauspieler dann verwerten. Ist für dich auch eine Rolle auf der Bühne geplant? etrit hasler: Bloss nicht, das überlasse ich den Profis. Mein Job ist es, das Lokalkolorit zu liefern, die Geschichten aus der Stadt. Du bist jemand, der sehr pointiert Stellung bezieht. etrit hasler: Es heisst, meine charmante Boshaftigkeit sei bekannt. Dominik kaschke: … und die ist auch absolut gefragt. Ein paar Pfeilspitzen sind also erwünscht. Gibt es Tabus? etrit hasler: Vorläufig nicht: Wir nehmen die Tennisballkanone der Satire und schiessen damit rundherum – da bekommen alle ihr Fett weg, ob links oder rechts, oben oder unten, grün oder blau. Dominik kaschke: Ja, aber wir müssen uns genauso zur Diskussion stellen. Die Selbstironie ist mir bei diesem Projekt sehr wichtig. Es kann

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nicht sein, dass wir von unserem Elfenbeinturm aus sagen: «Wir haben die absolute Weisheit und erzählen euch jetzt mal, wie eure Stadt funktioniert». Mit der Seifenoper produziert ihr eine Art Stegreif-Theater. Worin bestehen die Herausforderungen eines solchen Formats? Dominik kaschke: Vorweg mal: Nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auf der ganzen Welt gibt es Theatergruppen, die sich ausschliesslich mit Improvisation beschäftigen. Es wäre absurd, zu glauben, dass wir aus dem Nichts heraus dasselbe schaffen könnten wie die. Wir müssen mit den schauspielerischen Mitteln, die wir haben, und den klassisch ausgebildeten Schauspielern, die uns zur Verfügung stehen, eine ganz eigene Spielform entwickeln. etrit hasler: Es ist ein Experiment auf allen Ebenen: mit dem Publikum, den Schauspielern wie auch dem Format. Die Möglichkeit des Scheiterns ist ständig präsent. Das ist auch der Reiz. Schauplatz der Seifenoper wird ein Kebabstand sein, der in jeder Folge an einem anderen Ort in der Stadt plaziert wird. Dominik kaschke: Ich komme aus Wien. Dort ist der Würstlstand an der Oper der Ort, wo sich hinz und Kunz treffen. Einen solchen «hot Spot» gibt es nicht in St.Gallen. Deswegen wechseln wir den Spielort von Folge zu Folge, aber das Sujet, der Kebabstand, bleibt. etrit hasler: Das Klassenbewusstsein in St. Gallen ist wohl zu gross, als dass es einen solchen hotspot geben könnte. Wenn du dir zum Beispiel den Engel ansiehst, dann ist es ganz klar, was für eine Klientel dort verkehrt. Du würdest darin eher selten einen SVP-Gemeinderat an-

Dominik Kaschke und Etrit Hasler. Bild:Tobias Siebrecht

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treffen – nicht, weil die dort nicht willkommen wären, aber das «macht man nicht» in St.Gallen. Man bleibt unter sich. Habt ihr keine Angst, dass der rote Faden durch diesen wandernden Kebabstand verloren geht? Dominik kaschke: Den bauen wir mit anderen Elementen auf. Soviel sei verraten: Ein roter Faden wird die Symbolik der Stadt sein. Dazu gehören für mich zum Beispiel die Bratwurst und der Bär. etrit hasler: … und Banken und Biber gibts auch noch. Wir sind eine B-Stadt. Der Stadtrat denkt von St.Gallen gern als A-Stadt, aber in Wirklichkeit sind wir eine B-Stadt. Das finde ich sehr schön. Geht es euch darum, das Format Seifenoper zu persiflieren? etrit hasler: Eine gute Persiflage passiert mit Liebe – das gilt sowohl fürs Format wie für den Gegenstand des Persiflierten. Du kannst dich nicht über die Stadt St.Gallen lustig machen, wenn du sie nicht liebst. Das kommt sonst beim Publikum sehr schlecht an. Das mag man mir vielleicht jetzt nicht glauben, aber ich liebe diese Stadt, sonst wäre ich nicht mehr hier. Und ich werde hier auch nicht weggehen. Das ist kein Versprechen, sondern eine Drohung. Dominik kaschke: Mir geht es weniger darum, das Genre Seifenoper zu persiflieren, als vielmehr eine liebenswerte, etwas durchgeknallte Kleinstadt mit unglaublich vielen Geschichten auf die Bühne zu bringen. Im besten Falle fliesst das, was im Palace auf die Bühne kommt, wieder zurück in die Stadt. etrit hasler: Die Seifenoper ist ein flüchtiges Format. Das Beste, was uns passieren kann, ist, dass Zuschauer rausgehen und anderen Leuten sagen: «Das hättest du sehen sollen! Aber das kannst du nicht, es passiert ja nicht noch einmal. Ätsch!» Palace St.Gallen. Mittwoch, 28. Oktober, 20.15 Uhr. Mehr Infos: www.theatersg.ch


Kultur ThEATEr

den Strukturen her sei man in den fünfziger Jahren stehen geblieben, doppelt ryser nach. «Wir können die Zitrone nicht weiter auspressen.»

Metaphern statt Mainstream

Bild: Christiane Dörig

Die zitrone nicht weiter auspressen

Im Februar hat das Figurentheater St.Gallen Alarm geschlagen: Ohne höhere Subventionen würden einschneidende Einsparungen unumgänglich. Inzwischen hat sich die Situation entschärft, längerfristig bangt das Kleintheater aber weiter um seine Existenz. von Nath a li e G raNd St.Gallen gehört mit Basel, Zürich, Bern und Winterthur zu den Top Five der Deutschweizer Figurentheater. Als «Figurentheater bewegt» haben sich die fünf freien Institutionen vor vier Jahren zusammengeschlossen. «Mit 150 Stellenprozent hinken wir – mit Ausnahme von Winterthur – weit hinter den vergleichbaren Theatern hinterher», sagt Tobias ryser, Co-Leiter des Figurentheater St.Gallen, das sowohl die traditionellen Spielarten des Puppentheaters als auch experimentelle Formen in Kombination mit Schauspiel pflegt. ryser und Co-Leiterin Alexandra Schubiger Akeret arbeiten nicht nur in der Administration und Produktion mit, sie agieren auch als Puppenspieler. Über 10 000 Besucherinnen und Besucher sahen in der vergangenen Saison von Oktober bis April die rund 120 Vorstellungen. Das Theater wird vom Verein Figurentheater St.Gallen getragen, der zurzeit etwa 400 Mitglieder zählt. Ausserdem subventionieren Stadt und Kanton St.Gallen das Figurentheater mit je 60 000 Franken im Jahr.

Sackgeld-Entschädigung Obwohl Theaterleiter Tobias ryser jährlich auf 20 000 Franken Lohn verzichtet und das Team für eine «Sackgeld-Entschädigung» arbeitet, schloss

das Figurentheater St.Gallen die vergangene Saison mit einem Betriebsverlust von 16 000 Franken ab. Das Vermögen des Vereins schrumpft kontinuierlich. «Das Ensemble leistet rund 100 000 Franken Freiwilligenarbeit», sagt Vereinspräsident Niklaus Knecht. Das Figurentheater St.Gallen hat in den letzten Jahren einen «Schub von Veränderungen» erfahren. Zum neuen Namen und Logo kamen eine neue homepage, Online-reservation und regelmässige Newsletters hinzu, ausserdem wurde der Theaterraum renoviert. Auf der Bühne gehören Eigenproduktionen, Gastspiele von namhaften Ensembles und ein erweitertes Kinder- und Erwachsenenprogramm zum künstlerischen Konzept. «All diese Veränderungen haben uns in eine finanzielle Schieflage gebracht», sagt ryser. Erst nach wiederholter Anfrage hat sich der Stadtrat positiv für eine Subventionserhöhung um 15 000 Franken ausgesprochen. Der Kanton bewilligte zwar keine höheren Subventionen, sprach aber einen Beitrag von 10 000 Franken, Zweck gebunden für die Sponsorensuche. Es wird erwartet, dass ein Drittel der Erträge aus Drittmitteln erwirtschaftet wird. «Wir haben die Klippe zwar dank der Stadt umschifft, längerfristig müssen wir aber aus dem Sockeldefizit herauskommen», sagt Knecht. Von

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Alexandra Schubiger Akeret unterstreicht eine Besonderheit des Figurentheaters: «Neunzig Prozent unseres Programms richten sich an Kinder.» In Sachen Kindertheater gibt es in der Ostschweiz keine vergleichbare Institution. Davon profitieren auch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher beider Appenzell und aus dem Thurgau. «Wenn wir um Subventionen nachfragen, beissen wir aber immer auf Granit», sagt Knecht. Kinderproduktionen im Programm hat auch das Theater St.Gallen, in der im September angelaufenen Spielzeit sind es drei. Als «Theater mobil» können die Stücke auch ausser haus gebucht werden. «Das Theater St.Gallen bietet die Stücke zu Dumpingpreisen an», kritisiert ryser. Ein Blick auf die hompepage zeigt: Das neue Kinderstück «Michel aus Lönneberga» kann für 300 Franken im Foyer des Theater St.Gallen und für 500 Franken an einem anderen Ort gebucht werden. Das Figurentheater St.Gallen sträubt sich nicht gegen Veränderungen: Im rahmen von «Figurentheater bewegt» wurde in der vergangenen Saison die Eigenproduktion «Der Wassermann vom Säntis» rund zwanzig Mal in diversen Deutschweizer Städten aufgeführt. «Für unsere aufwändigen Stücke ist ein mobiles Kindertheater aber keine Option», erklärt ryser. Einen Grund zum Feiern hat das Figurentheater St.Gallen allemal: Vor fünfzig Jahren wurde an der Lämmlisbrunnenstrasse 34 eine feste Bleibe gefunden. Und das soll auch noch lange so bleiben. «Wir sind glücklich mit unserem Vermieter, unseren räumlichkeiten und unserem anspruchsvollen Publikum», sagt ryser, der weiterhin poetisches Metaphertheater statt langweiligen Mainstream verspricht. «Die Drei vom Gallusplatz» programm des Figurentheaters st.Gallen In diesem Herbst ist die Stadt St.Gallen Schauplatz einer heiteren Geschichte. Im Kinderstück «Die drei vom Gallusplatz» taucht ein Murmeltier vom Alpstein plötzlich am Gallusplatz auf. Dies nur wenige Tage bevor im Klosterareal eine Ausstellung mit wertvollsten Kirchenschätzen aus ganz Europa eröffnet wird. Das Abendprogramm für Erwachsene wird mit «Ein Mann spielt sich heim» von Kurt Fröhnlichs «Fährbetrieb» lanciert. Eine Woche nach der Premiere in Dresden ist das Stück am 24. Oktober erstmals in der Schweiz zu sehen. Neben Gastspielen und bewährten Reprisen folgt im Januar 2010 neu «Bauer Beck fährt weg». Das Stück erzählt die abenteuerliche Geschichte von einem Bauern, der mit seinen Tieren in die Ferien fährt. Mehr Infos: www.figurentheater-sg.ch

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FIlm Kultur

rama macht Schluss

In «Sita sings the Blues» kommt der Trennungsschmerz einer gescheiterten Beziehung gleich dreifach auf die leinwand: in der Geschichte von Rama und Sita aus dem indischen Ramayana-Epos, als autobiographische Darstellung der Regisseurin Nina Paley und in den liedern von Annette Hanshaw. von NaNda Moghe Wegen liebeskummer sich ein leben lang unter der Bettdecke verkriechen und eine Ewigkeit darauf warten, dass der Geliebte eines Tages vielleicht doch noch zurückkommt? Nein danke, hat sich die US-Cartoonistin Nina Paley sagte und verarbeitete ihren eigenen Trennungsschmerz in einem bunten, charmanten und humorvollen Zeichentrickfilm. Die Inspiration für «Sita sings the Blues», ihren ersten, preisgekrönten Animationsfilm in Spielfilmlänge, fand sie im indischen, fast 3000 Jahre alten Volksepos «Ramayana» und den liedern aus den zwanziger und dreissiger Jahren der amerikanischen Jazzsängerin Annette Hanshaw. Die Hauptrolle spielt Sita, eine mythologische Figur aus dem Ramayana, die gleich mehrmals von ihrem Ehemann, dem Prinzen Rama, verlassen wird. Auf selbstironische Weise verbindet Paley ihre Autobiographie mit Sitas Schicksal und lässt Sita den Blues der verflossenen liebe und Sehnsucht singen. Diese musical-Einlagen werden mit treibender indischer Fusion-Filmmusik ergänzt. Durch verschiedene Zeichnungsstile und witzig animierte Bildcollagen werden die Erzählebenen voneinander unterschieden.

Retter Hanuman Drei indonesische Schattenfiguren führen durch die Geschichte von Rama und Sita. Sie sprechen «Indian English», belehren sich gegenseitig über den Verlauf der Geschichte, über den sie sich nicht einig sind. Ohne Drehbuch liess die Regisseurin drei ihrer Freunde aus verschiedenen Regionen Indiens diese lebhafte Diskussion führen. Das Sanskritepos hat denn auch unterschiedliche regionale Erzähltraditionen und ist allen Indern als Kindergeschichte bekannt. Diese uralte Tradition wird hier auf amüsante Weise und aus einer modernen Perspektive hinterfragt. Die Geschichte von Rama und Sita geht so: Bevor der tugendhafte Königssohn Rama den Thron besteigen darf, wird er für vierzehn Jahre zusammen mit seiner Frau Sita und seinem Bruder laxman in die Waldeinsiedelei verbannt, wo es nur so wimmelt von gefährlichen Dämonen. Darum befiehlt er Sita, stets im Haus zu bleiben, während er auf der Jagd ist. Trotzdem wird sie vom Dämonenkönig Ravana von (Sri) lanka gekidnappt. Rama ist zu Tode betrübt und wünscht sich seine Sita zurück. Die Götter schicken ihm Hanuman, den Affengott, zu Hilfe, der Sita auf lanka findet und seine Affenarmee zusammentrommelt, um einen Befreiungskrieg zu führen. Ravana wird getötet, die Dämonen wer-

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den besiegt, und Rama wird als Held gefeiert. Wir hoffen schon auf ein Happy End der liebesgeschichte, aber es kommt anders. Rama verstösst Sita, da sie im Haus eines Anderen gelebt hat. Sie muss ihre Treue und Keuschheit in einer Feuerprobe beweisen. Ohne Zögern wirft sie sich ins Feuer, denn ihr leben hätte ohne ihren geliebten Prinzen sowieso keinen Sinn. In den lodernden Flammen verbrennt sie nicht und Rama nimmt sie zurück. Doch das liebesglück währt nicht lange, Rama verstösst Sita aufs Neue, diesmal weil seine Untertanen nicht von Sitas Reinheit überzeugt sind. Sie zieht betrübt und alleine wieder in die Einsiedelei. Nur ihre Schwangerschaft hält sie vom Selbstmord ab. Sie bringt zwei Söhne zur Welt, die fortan vom alten Weisen Valmiki – er gilt als Verfasser des Ramayana – über Ramas Heldentaten unterrichtet werden. Als Rama eines Tages durch den Wald spaziert, preisen ihn seine Söhne mit lobgesängen. Er nimmt sie mit in sein Königreich, von Sita aber verlangt er einen weiteren Treuebeweis. Doch sie hat allmählich genug von diesen ewigen Proben und schwört ihre Treue und Tugend indem sie zu mutter Erde zurückkehren will. mit einem lichtstrahl aus der Tiefe wird sie im Kreis der Götter aufgenommen. Im Film hat Rama dafür nur eine Träne übrig und bleibt auf der Erde zurück, während er in der indischen Erzählung ebenfalls die Welt verlässt und sich im Pantheon der Götter wieder mit Sita vereint. Aber so hätte die Story nicht mehr die Parallelen zu Paleys Biographie. Denn gleichzeitig erleben wir mit, wie ihre eigene Ehe in die Brüche geht: Nina Paleys Ehemann bekommt ein Jobangebot in Indien, fährt ohne sie hin und macht per E-mail Schluss. Aufgelöst vor Kummer und Schmerz entdeckt Paley das Epos «Ramayana» und findet sich in Sita wieder. Sie verlässt aber die traditionelle indische Rolle der hingebungsvollen, aufopfernden Ehefrau, setzt sich fünf Jahre lang an den Schreibtisch und realisiert ihre eigene Version des «Ramayna». Sie kreiert ihre «Sitayana» und macht gleich alles selbst – Drehbuch, Animation, Regie und Produktion.

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Bild: pd

Zu teure Songrechte Von liebeskummer und der Sehnsucht nach dem Geliebten singt die Jazzsängerin Annette Hanshaw in ihren liedern, die in einer FlashAnimation Sita ihre Stimme leiht. Elf Songs in 82 minuten sind auch für einen BollywoodStreifen viel, doch Nina Paley vermag die längen mit den variierenden Zeichnungsstilen für jede Erzählebene aufzufangen: Ihre eigene Geschichte erzählt sie in verzitterten, fast farblosen Aquarellbildern, die Schattenfiguren-Erzähler spielen mit Postkartenbildern von indischen Göttern, Sita und Rama bewegen sich in Anlehnung an die Rajputen-malerei aus dem 18. Jahrhundert über die leinwand und die CartoonAnimationen der Songs erinnern an Betty Boop. An Farbenpracht, witzigen Details und mitreissendem Soundtrack fehlt es dem Zeichentrickfilm also nicht. Beinahe scheiterte aber die Verbreitung des Films an den Songrechten der Hanshaw-lieder. Die Unsumme von 220 000 Dollar konnte Paley zwar herunterhandeln, musste dafür aber Schulden und Vermarktungseinschränkungen in Kauf nehmen. Sie stellte den Film frei zur Verfügung und engagiert sich heute aktiv für «Free Culture» in der Diskussion um künstlerische Freiheit, die von viel zu teuren Songrechten eingeschränkt wird. Die dem Animationsfilm verschriebene Film Verleih Gruppe aus Zürich bringt nun «Sita sings the Blues» mit deutschen Untertiteln in unsere Kinosäle. «Sita SingS the BlueS» läuft im Oktober im Kinok St.Gallen. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.


Kultur

Kunst

Signers lehrlinge.

Bild: pd

Das Kunsthaus Zug erhielt als Schenkung eine umfangreiche Privatsammlung mit Werken von Roman Signer. Der von Peter Kamm und Christine Kamm-Kyburz archivierte Signer-Block beinhaltet Skizzen, Fotografien, Videos, Installationen und Bücher. Roman Signer gilt als einer bedeutendsten Kunstschaffenden in der Schweiz. Seit den frühen achtziger Jahren begeistert er mit seiner «skulpturellen Kammermusik», wie er seine inszenierten Aktionen selbst nennt, die internationale Kunstszene. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit arbeitet Signer mit den natürlichen Elementen, chemischen Prozessen und physikalischen Phänomenen, die seine oft von Vanitassymbolen geprägten Experimente erlebbar machen. Im Rahmen der Kunstvermittlung Zug arbeiten nun drei Mittelschulen an Projekten zum Künstler. Die pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen bereitet sich auf eine Performance als eine Art Hommage an Signer vor. Geplant ist eine Veranstaltung in den Gebäuden der Pädagogischen Hochschule am 29. Oktober, in der alle 400 Schüler einzelne musikalische Konzepte vorzeigen, die durch Fensterscheiben zu betrachten sind, daher der Titel: «Waben und Filter». Ausserdem werden am 30. Oktober die Schwerpunktklasse für multimediale Künste der pädagogischen Maturitätsschule sowie eine Delegation der Trogener und der Zuger Mittelschulen ihre Performances an der Ausstellung im Kunsthaus Zug präsentieren. Simon Kopp KunSthauS Zug. Bis 22. November. Öffnungszeiten: Di bis Fr 12–18 Uhr, Sa/So 10–17 Uhr. Mehr Infos: www.kunsthauszug.ch

Werdenbergs Zurückgekehrte.

Neue Kunst wird gern in altem Ambiente gezeigt. Doch selten ist

der Kontrast so stark wie etwa bei Gerda Steiners und Jörg Lenzlingers «Seelenwärmer» 2005 in der Stiftsbibliothek oder aktuell mit Niki Schawalders und Pipilotti Rists «Mama nomol» in Schloss Werdenberg. Viel ist schon geschrieben worden über die derzeitige Doppelausstellung, woher kommt diese Faszination? Sind es die Künstlerinnen und ihre Werke selbst, ihre Rückkehr in die Rheintaler Kindheit, ist es das Zusammenspiel von alt und neu oder ist es das Potential der alten Räume? Schawalder lässt eine Kompanie Phantasiewesen los, da plustert sich ein «Zirzenkäterchen», landet ein «Frechdachshelikopter», schickt sich der «Taucherbauchfux» zum Bade. Rist hingegen bespielt Wände, Betten oder Kreuzgewölbe mit Videos in ihrer bewährten und bekannten Bildsprache. Das Schloss und Umgebung ist beiden mal Anlass, mal Motiv, mal Randthema. Ausnahmen sind Schawalders «Federviehvernetzer», der im Turmgeschoss ganz explizit aufs Vorgegebene fokussiert, und Rists «Die Blume, der Leib und Vater Doktor», eine perfekt in die Apothekenkammer eingepasste Videoinstallation. Hier ist der Ort nicht nur Folie, sondern Ko-Akteur. Aber ganz gleich, ob nun eine inhaltliche Auseinandersetzung mit

Bild: pd

Werdenbergschem zu entdecken ist oder die persönlichen Mythologien der Künstlerinnen weitergesponnen werden können, die effektvollen Inszenierungen führen ganz klar zur Wiederbelebung eines ansonsten etwas angestaubten Gemäuers. Kristin Schmidt SchloSS Werdenberg. Bis 31. Oktober. Öffnungszeiten: Di bis So 9.30–17 Uhr. Mehr Infos: www.schloss-werdenberg.ch

roms untergetauchte.

«Working black – want to go back» ist ein Projekt der Ostschweizerin Anastasia Katsidis und des Ägypters Ahmed Badry und befasst sich mit der Situation illegaler ägyptischer

Immigranten in Rom, ihrem Alltag und ihren Sehnsüchten. Viele Ägypter träumen von einer Zukunft in Europa. Da es sehr schwierig ist, ein Auslandvisum zu bekommen, reisen die meisten illegal aus und Italien ist eines der beliebtesten Ziele. Der Traum Europa weicht schnell der Desillusionierung durch die Realität des harten Schwarzarbeiteralltags – doch es gibt fast kein Zurück mehr, denn ihre finanzielle Lage sowie der Stolz

Bild: pd

hindern die Auswanderer daran, in ihre Heimat zurückzukehren. Ausserdem wäre mit der Rückkehr eine lebenslange Ausreisesperre aus Ägypten verbunden. Die beiden Künstler verweilen zurzeit in der Atelierwohnung des Kantons St.Gallen in Rom. Anhand von Interviews und durch die Besichtigung des Arbeitsortes wollen sie sich ein Bild machen, um anschliessend etwa zehn Immigrantenschicksale künstlerisch darzustellen. Momentan führen sie Gespräche und sammeln Bildmaterial. Um ihr Vertrauen zu gewinnen, besucht Ahmed Badry die Männer alleine. Ein hilfsbereiter, inzwischen legaler ägyptischer Imbissbudenbesitzer gibt ihn als seinen Cousin aus, um zusätzlich eine Brücke zu schlagen. Ursprünglich planten die Künstler, aus Kartonbuchstaben eine besonders eindrückliche Aussage pro Person in englischer und arabischer Sprache auf die Wand zu schreiben und darunter ein Objekt zu platzieren, das die vorgefundene Situation verdeutlichen soll. Inzwischen können sie sich aber, überwältigt von der Vielfalt und der Menge des bereits zusammengekommenen Materials, vorstellen, eine grössere Arbeit daraus zu machen. Auf jeden Fall soll es eine illustrative Darstellung dessen werden, was es heisst, illegal in einem fremden Land zu sein. Kathrin Haselbach Mehr Infos: www.katsidis.ch

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Literatour

mit Alice ScHönenberger

nina hagen im Wunderland.

In den Neunzigern trällerte Luci van Org noch mit ihrer Band Lucilectric: «Weil ich ein Mädchen bin.» Ein Mädchen ist sie aber bestimmt schon lange nicht mehr, das merkt man unweigerlich, wenn man ihr literarisches Debüt in die Hand nimmt. Jetzt erinnert sie vielmehr an eine schaurig-schöne Mischung aus Nina Hagen und Alice im Wunderland. Sie erzählt absurde Spukgeschichten aus Berlin und seinen Vorstädten. Was scheinbar alltäglich beginnt, driftet vollkommen unerwartet ins Groteske. So findet die dicke Taxifahrerin, im Kopf stets bei der Currywurst-Bude, auf einmal einen düsteren Seelenverwandten. Oder der «Engel vom Spielplatz», ein vermeintlicher Landstreicher, der aufpasst, dass die Kinder sich beim Spielen nicht verletzen, wird als gehasster Phädophiler abgestempelt. Gesellschaftskritisch, ironisch und zuckersüss zugleich – das sind Luci und ihre Geschichten. Nicht nur zum Lesen, sondern auch was für die Ohren: Zu jeder Geschichte gibt es ein Lied ihrer neuen Band «Das Haus von Luci». Reinschauen, denn der Tod wohnt nebenan – nicht nur in Berlin. lucI van org: der tod wohnt nebenan – Spukgeschichten aus der grossen Stadt. Parthas Verlag, Berlin 2006.

bizzarer Friedhofswärter.

Fragen rund um den Tod stellen wir uns alle. Mit dieser Thematik hat sich auch Thomas Sabottka in achtzehn Geschichten auseinandergesetzt. Die Geschichten sind kurz, teilweise auch etwas klischeehaft, so etwa der bizarre Friedhofswärter oder das arme, zum Objekt degradierte Model. Doch Sabottka weiss mit solchen Klischees umzugehen und sie in Situationen zu packen, die uns berühren. Im Zentrum des Buches steht der Wiener «Friedhof der Namenlosen» und die Donau, ein Fluss, der das Schicksal vieler Ermordeter und Sterbewilliger birgt.

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KULTUR

In «Was bleibt» gibt es alles einmal: Es gibt solche, die zu früh sterben, andere, die sterben wollen, wiederum andere, die umgebracht werden und umgebracht werden wollen. Ist die Situation der Protagonisten anfangs meist noch amüsant, teilweise absurd, tritt eine beinahe unscheinbare Wendung ein, die zutiefst nachdenklich stimmt. Das bleibt – das und die Fotografien von Butow Maler, der jede Geschichte mit passenden Bildern ausgestattet hat. THOMAS SABOTTKA: Was bleibt. Edition PaperOne, Leipzig 2008.

Zerfallene Schmetterlinge.

Eines Tages erhält der namenlose Protagonist ein Schreiben der echtskanzlei, er solle ein Erbe antreten, das Erbe eines Mannes, den er aber scheinbar nicht kannte. Die ersten echerchen ergeben nicht viel: Im bescheidenen Haus des Verstorbenen findet er kaum etwas von Belang. Ein paar alte Briefe auf Deutsch und ein Zimmer mit Hunderten von Schmetterlingen in Vitrinenkästen, einige von ihnen dem Zerfall schon nahe. Ein Sammler war er. Vielleicht ein Biologe? Das würde all die naturwissenschaftlichen Bücher erklären. Und wer ist diese Anna, die Brieffreundin? Lebt sie noch nach über fünfzig Jahren? Soll er das Erbe überhaupt antreten, wo es doch nicht wirklich viel zu holen gibt? Er kannte den Mann doch überhaupt nicht. Doch all das lässt dem Protagonisten keine uhe, die Neugierde bringt ihn raus aus Helsinki, in die Welt hinaus, auf Spurensuche nach dem Erblasser und nach sich selbst. Die Suche nach Vergangenheit, dem Zusammenhang, so poetisch erzählt und kaum zu fassen – wie ein Schmetterling. JOEL HAAHTELA: Der Schmetterlingssammler. Piper Verlag, München 2009.

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Von der Rolle

von DAVID WEGMÜLLE

Walze im All.

Auch wenn wir Claude Nicollier ins All geschossen haben und ein paar Baukästen der ETH mit dazu, die Schweiz ist bestimmt nicht das, was man eine grosse Weltraumnation nennen kann. Abbild dieser marginalen Teilhabe am ausserirdischen Geschehen ist der Schweizer Film. «Abgespaced» sind hier höchstens gewisse Alpensagen beziehungsweise das Gezerre um deren filmische Fertigstellung. Science Fiction als Genre im Schweizer Film? Nie davon gehört. Oder doch? Da war doch mal was… «Cargo» hiess das ambitionierte Projekt und es ist jetzt – um im Jargon zu sprechen – aus dem Kälteschlaf erwacht. Wir schreiben das . Jahrhundert und die Menschheit ist zu einer « ecycling Society» geworden, es können keine neuen ohstoffe mehr gefördert werden, es bleibt nur die Wiederverwertung der bestehenden. Die Erde ist nach einem Öko-Kollaps unbewohnbar geworden, menschliches Leben findet als Provisorium in überfüllten aumstationen statt – solange kein neuer, bewohnbarer Planet gefunden und besiedelt werden kann. Unter diesen düsteren Vorzeichen startet der titelgebende «Cargo»: ein Containertransport auf der verlotterten aumfähre «Kassandra» von aumstation zur abgelegenen Station . Überwacht wird die Mission von einer siebenköpfigen Bordcrew, die sich immer mindestens zu sechst in einer hellgrünen Slimy-Masse auf energetischem Standby befindet – bis die schreck-

hafte Ärztin Laura (Anna Katharina Schwabroh) ihre Wachschicht schiebt und es im Frachtraum zu Unregelmässigkeiten kommt. Ist etwa ein blinder Passagier an Bord? Und was ist wirklich in diesen riesigen Containern drin, die sich automatisch in Bewegung setzen, damit sie nicht festfrieren? Der Kapitän der Expedition, Lacroix (Pierre Semmler), wird geweckt und soll die Situation bereinigen. Doch kurz darauf liegt er bereits wieder im Tiefschlaf – auf einem Lüftungsgitter im Frachtraum mit einer Kugel im Kopf. Nun werden auch die restlichen Crew-Mitglieder aus ihrer Sosse gezogen und das Katz- und Mausspiel beginnt. Wer weiss was und wer hat wieviel Dreck am Stecken? Wie lange gehts, bis Specialagent Dekker (Martin apold stets lässig mit Schal) die schöne Laura rumkriegt? Und was hat es mit hea auf sich, dem paradiesischen Planeten, auf dem sich die beiden Männer fürs Grobe, Vespucci (Michael Finger) und Prokoff (Claude-Olivier udolph), so gerne niederlassen möchten?

Tiefschlaf in der Slimy-Masse. Bild: Ascot Elite

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In siebenjähriger Perfektionsarbeit haben der Winterthurer egisseur Ivan Engler und sein Filmteam – darunter die beiden St.Galler alph Baetschmann (Kamera) und Matthias Noger (Production Design) – ein Werk geschaffen, das mindestens visuell im Schweizer Film Massstäbe setzt. Über achtzig Tonnen Material wurden auf Quadratmetern in den SulzerHallen in Oberwinterthur verbaut und in komplexen Computeranimationen zu futuristischen Sequenzen verarbeitet. Im Kino sieht das den amerikanischen Vorbildern des Genres verblüffend ähnlich; etwa dort, wo die aumstation wie eine riesige Walze im All um sich selbst rotiert. Dass man nach zwei geschlagenen Stunden leicht gerädert aus der Vorstellung kommt, liegt indes nicht an dieser Konstruktion. Es ist das Geschehen in der «Kassandra», das in Intervallen zwischen packendem Krimi und traniger Soap hin- und herpendelt. «Wir sprengen jetzt die Antennen», heisst der letzte Satz. «Wir sinken», hiess es in «Titanic» und Leonardo di Caprio verschwand in der Tiefe.


Kultur

vier Abenden je für eine halbe Stunde mit ihrem Instrument auseinandersetzen. Man darf gespannt sein auf dieses Experiment: Es kann durchaus sein, dass einer übt, die andere konzertiert und der Dritte sein Instrument reinigt. Andreas Roth

Musik

WildhauS und alt St.Johann. 11.–18. Oktober. Mehr Infos: www.klangwelt.ch/saitenwind

let the good bones drum again.

Bild: pd

Swingender talboden.

Fünf Konzerte im Toggenburg, bei denen Saiten im Zentrum stehen: Die Stegreif GmbH, das Duo Boller/Perifanova, Albin Bruns Nah Trio und das Kaleidoscope String Quartett drücken ihre Leidenschaft auf ihre ganz eigene Art aus. Und trotzdem kann man von nahen Verwandtschaften sprechen: Volksmusik, Swing und Klassik liegen allen am Herzen. Das SaitenwindInstrumentalfestival findet – in Abwechslung mit dem Naturstimmen Festival – alle zwei Jahre im obersten Toggenburg statt. Die achttägige Veranstaltung verbindet Kammermusik aus verschiedenen Epochen mit der Instrumentalmusik beidseits des Säntis und mit Volksmusik anderer Kulturen. Für den Start sorgen am Auftakt-Sonntag die sechs jungen Volksmusiker der Stegreif GmbH. Die Innerschweizer Talente lassen satt groovende Volksmusik in der katholischen Kirch Alt St.Johann ertönen. Unter der Woche finden verschiedene Klangkurse mit dem bekannten Musiker und Komponisten Noldi Alder und mit Bettina Boller (Geige) statt. Am zweiten Festivalwochenende kommen Besucher in den Genuss weiterer Konzerte. Dazu stehen Klangerlebnisse auf dem Programm, zum Beispiel mit dem Baumkünstler Oliver Lüttin aus Degersheim. Neu im Programm sind kostenlose Intermezzi in der evangelischen Kirche Wildhaus, die zum Innehalten im Alltag gedacht sind. Bettina Boller, Tobias Preisig, Dani Häusler und Noldi Alder werden sich als Solisten an

Ebony heisst so viel wie Ebenholz. «Ebony» heisst aber auch das positivistische, marktorientierte afroamerikanische Pendant zum «Life Magazine», das 1996 sein fünfzigjähriges Bestehen feierte und das mediale Selbstbewusstsein der «Black Community» erheblich mitgeprägt hat. Von diesem hat die 27-jährige Londonerin Ebony Thomas, mit Künstlernamen Ebony Bones, das Logo geklaut, das

ihre Platte «Bones of my Bones» ziert. Der Albumtitel ist ein Zitat aus dem Buch Genesis und der Verweis darauf, dass der Frau noch immer die Fähigkeit zur intellektuellen Schöpfung abgesprochen wird und ihr Geschlecht ein wesentlicher Faktor in der Rezeption des Werks ist. Bones zitiert auf allen Ebenen. Eklektizismus im Zeitalter Web 2.0; D.I.Y im Zeitalter Web 2.0; Aneignungsstrategien im Zeitalter Web 2.0. Denn lange bevor die Platte dieses Jahr rauskam, füllten Bones und ihre Band mit Hilfe von Myspace die hippen Konzertsäle Londons und New Yorks. Die Knochenfrau wählte sich die Selbstermächtigung als Vermarktungsstrategie mit Stempel D.I.Y. Die Songs komponierte, arrangierte, produzierte und schrieb sie selbst, und sie entwarf die Kleidung für sich und die Band. Und die ist wie der Sound ein schrilles

Patchwork aus Verweisen. So wirbelt Miss Bones gut und gerne mal in Josephine Bakerschen Stoff-Bananen Röckchen über die Bühne und führt festgefahrene Bilder mit Verdopplung und Überspitzung ad absurdum. Ebenso mit ihrer Musik. So zählen weniger die grossen Motowns zu ihren Einflüssen, als vielmehr Bands aus der «let the good times roll again»-Postpunk-Abteilung der achtziger Jahre. Basslinien wie bei ESG, rhythmisch wie «LiquidLiquid», verschroben ungeschliffene Gesangsfragmente wie bei den Slits, klatschend-naiv wie Tom Tom Club, funky wie Parliament, und Discoesque-grotesk wie Queen Grace Jones. Um dieses Disco-Punk-Funk-Feuerchen stampft die Knochenfrau und stösst Slogans aus, die eher zum Tanzen anspornen als nach draussen zu schreiten und Merze vom Thron zu stossen. Eine Welt, in der Angela Davis Andy Warhol streichelt und sie die Perücken tauschen. Eine Musik der Postmoderne, Popmoderne. Ein Sound, der zu vollgepackt ist fürs Wohnzimmer. Es sei denn, man holt die Familie vom Thairestaurant, die senegalesischen Nachbarn und alle Freunde zu sich und schraubt dermassen auf, dass der Bass die Höhen schluckt. Am besten um 18 Uhr abends, damit man gemeinsam aufgewärmt ins Palace gehen kann. Weil wenn, dann live. Anna Frei Palace St.Gallen. Donnerstag, 29. Oktober, 22 Uhr. Mehr Infos: www.palace.sg

Presswerk

von René SiebeR Platte deS MonatS

Wild Beasts.

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Eine Warnung: Falsett-StimmenHasser dieser Welt, lasst die Finger von dieser Platte! Während sich noch die halbe Musikwelt und fast ausnahmslos jeder Kritiker, der etwas auf sich hält, beim Anhören einer Antony and the JohnsonsPlatte in Begeisterung und Tränen aufzulösen scheinen, sieht die Sache bei der britischen Band Wild Beasts schon wesentlich anders aus. Von «Geschmackssache», «gewöh-

SAITEN 10.09


Kultur

das zweite Album des Quartetts aus Kendal, die mit ihrer Musik eine Tradition fortsetzen, die von David Bowie über Marc Allmond und Jimmy Somerville bis hin zu Rufus Wainwright reicht. Es geht also um androgynen, exaltierten Pop und um Songs, die von der Grundstimmung her Sehnsucht verbreiten wollen. Hier kommt keine Partystimmung auf, aber für einen kühlen Herbstabend ist dieser unverwechselbare Gitarrensound, der quecksilbern schimmert und fliesst, das Richtige. Manchmal musste ich beim Hören an Echo & The Bunnymen denken. Wenn das kein Versprechen ist. Es braucht einige Zeit, bis man sich auf die zehn Tracks dieser hell und tief flirrenden Platte einzugrooven beginnt. Auf einer ebenerdigen Synthielandschaft erhebt sich eine anmutige Mollklaviatur, eine fragile und trotzdem exzentrisch aufgeregte E-Gitarre gesellt sich dazu und dann malt Sänger Hayden Thorpe genau dort in die wabernde emotionale Aufgeladenheit seine Porträts von langen Nächten, einer Erschöpfung nahe dem Zusammenbruch oder der sexuellen Erregung, die danach entstehen kann. Die Wild Beasts sind sozusagen Sex, Drugs and Rock’n’Roll ohne Easy Rider, geile Macker und Hardrock-Klischees. Etwas für Feingeister. FRiSch ReMASteRed

John Martyn.

nungsbe-dürftig», «nur in kleinen Dosen konsumierbar» und «exzentrischem Britpop für starke Nerven» ist reihum die Rede. Jemand schrieb sogar «tuntig». Dumm! «Two Dancers» (Musikvertrieb) ist

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Sträflich übergangen wurde dieser Mann. Seit 1967 stand er im Musikgeschäft, und nur ein paar Freaks kennen oder besser: kannten ihn. Sowie ein paar Rockjournalisten, die in all den Jahren auf ihn aufmerksam machen wollten, aber nicht erhört wurden. Der «Rolling Stone» flüsterte ehrfurchtsvoll vom «hartnäckigsten Geheimtipp der Rockgeschichte». Andere sahen in ihm einen elektrisierenden Gitarristen und Sänger, dessen Musik die Grenzen zwischen Folk, Jazz, Rock und Blues verschwimmen liess. John Martyn starb am 29. Januar dieses Jahres im Alter von nur sechzig Jahren an einer Lungenentzündung. Scheidungshölle, Alkohol, Selbstzweifel und eine Beinamputation: Sie forderten über all die Jahre ihren Tribut. Nun hat ihm das Label Uni-

versal ein Denkmal gesetzt, indem es eines seiner stärksten Werke, das Folkrock-Album «Solid Air» aus dem Jahre 1973, in einer exzellenten Deluxe-Edition auf den Markt brachte. Eine lobenswerte Tat, die aber kaum viele Menschen dazu bringen wird, das Werk von John Martyn zu hören. In einer Zeit, in der das (Konzept-)Album am Aussterben ist (werden die Beatles Remastered etwas daran ändern?) und die Musik hauptsächlich per Internet konsumiert wird, sind die sanften Folkgemälde und subtilen Jazzphrasierungen des raubeinigen Briten wohl kaum angesagt. Schade, denn «Solid Air» ist ein Meisterwerk von A-Z, neun Songs in nicht mal 35 Minuten, aber kein Ton zu viel. Martyn hatte sich für dieses Opus die Fairport Convention als Begleitgruppe angeheuert. Wenn ich seinem wunderbar rauchigen, quasi als Instrument eingesetzten Bariton lausche, wird mir die «Astral Weeks»-Zeit von Van Morrison präsent. Oder der mystische Geist der Songwriter-Legende Nick Drake, der 1974 tragisch verstarb, wird wieder lebendig. Diesem widmete Martyn übrigens das grossartige Titelstück. Eine Entdeckung, fürwahr! dAS SchWieRige 2. AlBuM

Jamie t.

«Ich bin der Federgewichts-Champion, leicht zu besiegen», ruft der Strassenpoet Londons in der Mitte seiner Vorab-Single «Sticks’N’Stones» seinen Kontrahenten zu und macht damit in bewährter Manier einen auf Understatement. Das darf Jamie T, denn auf dem Grund seines Herzens weiss er, dass sein zweites Album «Kings and Queens» (Emi) grossartig geworden ist. Es kann sein, dass ein paar Hardcore-Fans die Stirn runzeln, weil der 23-jährige Engländer im Gegensatz zu seinem

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Debüt «Panic Prevention» etwas von seinem hingerotzten, unfertigen und rüpelhaften Furor eingebüsst hat. Doch nichts kommt von ungefähr. Jamie T hat sich sehr schwer getan mit dem Hype um seine Person. Eine Weile schien er ausgebrannt. So unangepasst und unbürgerlich er sich auch immer gab: Mit dem Geld seines Erfolgs kaufte er sich ein Häuschen und richtete sich im Keller ein eigenes Studio ein. Schliesslich will auch Jamie T nicht sein ganzes Leben auf der Strasse verbringen. In der Zurückgezogenheit fand er wieder zum ruhigeren Leben und zu neuen Songs zurück. Und eine Stärke hat er nicht verloren: Seine Songs strahlen eine atemberaubende Unmittelbarkeit und mitreissende Lebensgier aus. Es ist, als würde man direkt mit ihm in den stahlblauen Londoner Himmel auf dem Cover fliegen. Klar, es gibt Joe Strummer, den Reggea, Breakbeat und klassischen Pop, und es gibt Mike Skin-

ner und die ganze ellenlange Rockgeschichte. Aber schubladisieren lässt sich Jamie T nicht gern. «Punkrock und Hip-Hop haben verschiedene Tempi, aber sie sind beide aus Langeweile und Frust entstanden. Wenn du frustriert bist, ist die Wut wichtiger als der Rhythmus.» – Wo der Junge Recht hat, da hat er Recht!

Siebers OktoberPodestli:

1 the Beatles, Help (1965) 2 John Martyn, Solid Air (1973) 3 Sonny Rollins, Saxophone Colossus (1956) 4 Wild Beasts, Two Dancers 5 the XX, The XX 6 Jamie t, Kings and Queens 7 Annie, Anniemal (2005) 8 Syd Barrett, Barrett (1970) 9 Regina, Spektor Far



KALENDER 01.–31.10. Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier Do Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 theater und Konzert sg 4 Fotolabor st.gallen ag 24 Kunstmuseum thurgau Kunstmuseum st.gallen appenzell kulturell 42 das neue saiten Jetzt bestellen! 52 naturmuseum st.gallen diogenes theater altstätten otten Kunstraum hohenems 56 saitenwindfestival toggenburg schloss Wartegg ror’berg 58 Casinotheater Winterthur Chorprojekt st.gallen thurgaukultur.ch 60 grabenhalle sg Programm Kinok st.gallen 62 bachstiftung st.gallen Klassik trifft tradition sg Kellerbühne st.gallen 64 Palace st.gallen grabenhalle sg bruchteil 66 salzhaus Winterthur mariaberg rorschach Comedia/afriKaribik sg 68 gare de lion Wil Kugl st.gallen 70 Kulturherbst murgtal tg museum im lagerhaus sg 72 Kurzfilmtage Winterthur 74 Kunstmuseum liechtenstein 80 Vollgras rennen st.gallen 84 Öffentl. Vorlesungen uni sg

01.10.

Konzert Deathnight. Mit Nebulah, Bastard Peels und Censored. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Dissidenten & Jil Jilala. Die Ethnobeat-Pioniere. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Emil Bulls. Mischung aus Wut und Romantik. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Knuts Koffer. Lokale Nachwuchshoffnung. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Little Rock. Frauenfelder Rock. Cuphub Arbon, 21 Uhr Reto Suhner Quartett. Ambitionierter Saxjazz. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Rondò Veneziano. Sie machten Klassik populär. Pentorama Amriswil, 20 Uhr Clubbing/Party Bade.wanne. DJ Lefthand. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Lounge. Sofagerechte Gehörgangsmassagen. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Sitzdisko. Let’s Rock. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Film Kurz und Knapp. Die beliebte Filmnacht. Kugl St.Gallen, 20:30 Uhr Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Winterschläfer. Von Tom Twyker, D 1996/1997. Landesmuseum Bregenz, 20 Uhr theater Bretterwelten. In Kooperation mit der vhs-Konstanz-Singen. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Die Riesen vom Berge. Von Luigi Pirandello. Landestheater Bregenz, 19:30 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kab arett Die Preisverleihung. Von und mit Joachim Rittmeyer, Patrick Frey. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/ausstellungen Antony Gormley. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Die Moderne als Ruine. Vernissage; Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr Schnee – Rohstoff der Kunst. Führung. Landesmuseum Bregenz, 17 Uhr

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lit er at u r Jochen Kelter. «Eine Ahnung von dem was ist.» Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Frühschicht. Mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 6:30 Uhr Jam on Poetry. Trau dich. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Vo rt r ag Demenz. Fakten und Zahlen in der Schweiz. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 20 Uhr Die dunkle Seite des Schnees. Landesmuseum Bregenz, 18:30 Uhr Kin d er Das kleine Ich bin Ich. Nach dem Buch von Mira Lobe und Susi Weigel. TaK Schaan, 10/14 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Zwei Monschter. Von Gertrud Pigor, ab 4 Jahren Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 10 Uhr

FR

02.10.

Ko n zert 5/8erl in Ehr’n. Jazz. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr José Carreras. Benefizgala. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr Galgevögel. Thurgauer Mundart-Band. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Je l’aimais. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Kevin Blechdom. Zwischen schön gesungen und Punk. Palace St.Gallen, 22 Uhr Krank. Und Cruel Noise. Rock. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Major Parkinson. Rock. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Mattias Hellberg & The White Moose. Psycho Beat. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr Midlife Jazzband. Live-Jazz. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Strozzini & Lina Button. Bluesiger SingerSongwriter-Pop. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Tim & Puma Mimi. ElektroJ-Pop. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Clap your Hands! Funk, Oldschool-Hip-Hop, Breaks. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Dance Free. Bewegen, tanzen und begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Friday Night Feeling. Partytunes. BBC Gossau, 21 Uhr Judgement Day. Österreichs grösstes Szenetreffen. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Milonga – Tanznacht. Mit DJ und Barbetrieb. Lagerhaus St.Gallen, 21:30 Uhr

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Overdrive. DJ Big Fat Man & The Stupid Horsefuckers. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Snug Weekend. Verschiedene DJs. USL Amriswil, 21 Uhr Ü40. Sixties. TaK Schaan, 20 Uhr Film Der Architekt. Landesmuseum Bregenz, 22 Uhr Deux jours à tuer. Antoine zerstörtan an einem Wochenende zerstört alles. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr t heat er Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Eurydike liebt den jungen, begabten Musiker Orpheus. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Ka b a r et t Die Preisverleihung. Von und mit Joachim Rittmeyer, Patrick Frey. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Gisela Widmer. «Zytlupe live 2.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ku n s t / au s s t ellu n g en aRte kaserne. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Schnee – Rohstoff der Kunst. Führung. Landesmuseum Bregenz, 17 Uhr lit er at u r Hommage Beat Brechbühl. AutorInnen lesen zum Geburtstag des Verlegers und Schriftstellers. Keller der Rose St.Gallen, 19:30 Uhr

SA

03.10.

Ko n zert Capones. Kriminellen-Musik. Krempel Buchs, 22 Uhr Carlos Bica & Azul feat. Frank Möbus & Jim Black. Klubschule Migros St.Gallen, 20:30 Uhr Die Dreitagebärte. Theatraler Rock’n’Roll. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Donny McCaslin Trio. Jazz. Alte Kaserne Winterthur, 20:15 Uhr

Ein Fest für Haydn. Marika, Istvan und Andrea Hodasz, Christine Schneider, Helmut Binder Herz-Jesu-Kirche Bregenz, 20:15 Uhr

Flourish. Rock. Cuphub Arbon, 21 Uhr Galgevögel. Thurgauer Mundart. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Kiko & Boro am Hip-Hospital. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Philharmonic Chamber Circle. Mit Reinhold Friedrich, Jonathan Kelly Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Promythion. Virtuose Gitarren. Cultbar St.Gallen, 20 Uhr The Room: Mathew Jonson, Troy Pierce, Marc Houle u.a. Gaswerk Winterthur, 22 Uhr Undergroundhiphop. Mit Filkoe, Zoen und James p.Honey. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Wax Mannequin. SingerSongwriter. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr C l ub b i n g / Part y Illusion Room. Tanzen! Kugl St.Gallen, 23 Uhr Judgement Day. Österreichs grösstes Szenetreffen. Spielboden Dornbirn, 18 Uhr Kraftwerk Series of Poker II. Kraftwerk Resident DJs. Kraftwerk Krummenau, 18 Uhr Lars Libido. Von den Superstar DJs. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Nachtbar. Mit DJ Pult. Palace St.Gallen, 22 Uhr Bakkushan. Und verschiedene DJs. USL Amriswil, 21 Uhr Wild Wild East. Balkan Beats, Gypsy Grooves, Russendisko. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Film Deux jours à tuer. Antoine zerstört sein schönes Leben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Je l’aimais. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Zack and Miri makes a Porno. Kino Rosental Heiden, 20 Uhr t h e at e r Eurydike liebt den jungen, begabten Musiker Orpheus. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Unsere kleine Stadt. Curlinghalle Lerchenfeld St.Gallen, 20 Uhr K ab ar e t t Die Preisverleihung. Von und mit Joachim Rittmeyer, Patrick Frey. Casinotheater Winterthur, 21 Uhr Gisela Widmer. «Zytlupe live 2.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Monika Gruber. Da sitzt Frau nun Mitte 30. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr


KALENDER 03.–07.10.

Willy Wonka auf Acid

Poetische Magie

«Fule Zouber»

Mr. Bungles schizophrener Halbbruder, Serj Tarkans fröhlicher Cousin oder Willy Wonka auf Acid, es gibt viele Beschreibungen für Major Parkinson. Ihr Debütalbum ist eine krude Mischung aus Queens of the Stoneage und Tim Burton – heavy und schräg. In ihrer Heimat Norwegen gefeiert, bringen sie jetzt ihre bizarre Liveshow in die Grabenhalle: schwarz-weiss karierte Kulissen, ein riesiger Sänger, ein klitzekleines Klavier, ein grosser Zylinder und Gesang, der aus der geschlossenen Anstalt zu dringen scheint.

Carlos Bica gilt als «der erste wirkliche Jazzstar des neuen Jahrzehnts» («Frankfurter Allgemeine»). Er ist nicht nur ein hervorragender Kontrabassist, sondern auch ein bemerkenswerter Komponist. Die Musik von Carlos Bica und Azul, bestehend aus dem eigenwilligen Gitarristen Frank Möbus und dem Trommler Jim Black, speist sich aus vielen verschiedenen Quellen: Klassik, Jazz, Rock, Pop, Fado, World Music, Folk. Azuls Klanglandschaften wurden wiederholt mit Radiohead oder Tortoise verglichen und verbreiten eine Atmosphäre poetischer Magie.

Ritschi, Sänger und Texter der Mundart-Rockband Plüsch, ist mit seinem Solo-Debüt «Probier mi doch mal us» auf Tour und macht auch Halt im Alten Kino Mels. Gerade mal ein Jahr hat sich der dreissigjährige Berner Oberländer Zeit genommen für sein neues Album, herausgekommen sind Texte, die sowohl unverblümt und natürlich, aber auch stimmungsvoll und empfindsam sind, wie etwa in «Fule Zouber», einer Liebeserklärung an die Musik. Ritschi spannt einen weiten musikalischen Bogen von Hardrock bis hin zu Soul-Pop und Gospel-Einflüssen.

Samstag, 3. Oktober, 20.30 Uhr Klubschule Migros St.Gallen Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Freitag, 9. Oktober, 20.15 Uhr Altes Kino Mels Mehr Infos: www.alteskino.ch

Major Parkinson in der grabenhalle

Freitag, 2. Oktober, 22 Uhr Grabenhalle St.Gallen Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Music al Der Graf von Monte Christo. Frank Wildhorn/Jack Murphy. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/ausste llungen Antony Gormley. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Die lange Nacht der Museen. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Gottfried Honegger. Vernissage. Otten Kunstraum Hohenems, 18 Uhr Renate Flury. Was mich nährt. Finissage. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr Schnee – Rohstoff der Kunst. Führung. Landesmuseum Bregenz, 17 Uhr Vortrag Workshop für Kinder. 5 – 10 Jahren. Kunsthaus Bregenz, 10 Uhr Ki nDer Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Di V e rses Drachensteigen. Der Herbst ist da! Viertel Trogen, 19 Uhr Special Night – offene Bühne. Profis und Laien aller Coleur. Schloss Glarisegg Steckborn, 20 Uhr

SO

04.10.

Konze rt Rainhard Fendrich. «Lieder zum Anfassen». Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr clubbing/Party Vollmondbar. Reden und trinken. Kulturforum Amriswil, 20 Uhr

carlos bica & azul in der Klubschule

FilM Football under Cover. Auf Rängen und Rasen Spielerinnen mit Kopftuch langen Hosen. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Hanna Montana. Teenie-Komödie. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr The Goldrush. Charlie Chaplin. Landesmuseum Bregenz, 11 Uhr Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 20 Uhr theater Das Orchester/L’Orchestre. Komödie von Jean Anouilh. Theater am Saumarkt Feldkirch, 16 Uhr Così fan tutte. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Riesen vom Berge. Von Luigi Pirandello. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:15 Uhr Eurydike liebt den jungen, begabten Musiker Orpheus. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Shakespeares sämtliche Werke. Leicht gekürzt. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

Das Leben der Mönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Gotthard Schuh. Eine Art Verliebtheit. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Maja Bajevic: Import/Export. Führung, Suppe und Getränk. Kunsthaus Glarus, 11:30 Uhr Pipilotti Rist/Niki Schawalder. Führung. Schloss Werdenberg, 11 Uhr Schnee – Rohstoff der Kunst. Führung. Landesmuseum Bregenz, 17 Uhr Theatertour. Mit dem Schauspieler Nikolaus Benda. Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Tierglocken aus aller Welt. Vernissage. Propstei Alt St.Johann, 11 Uhr lit er at u r Das Leben von Bruno Manser. Verschollen. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr Vo rt r ag Pro.Log. Endzeithorror und Trauma. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

tanz Verkörperte Spiegel. Von Marco Santi. Theater St.Gallen, 20 Uhr

Kin D er Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

Kunst/ausstellungen &: Odermatt und Tissi. Finissage. Gewerbemuseum Winterthur, 11 Uhr Adelheid Duvanel. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Lexika in der Schweiz. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 11 Uhr Antony Gormley. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Architekturführung. Das Haus. Kunsthaus Bregenz, 11 Uhr Carl August Liner. Die Schönheit des Seins. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr

D iV er s es Kochen & Essen: Uruguay. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr

MO

05.10.

Ko n zert Sri Narendra Mishra. Indische klassische Musik. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr Wort und Musik. Mit Regina Weingart, Willibald Guggenmos, Volksensemble. Kathedrale St.Gallen, 18:30 Uhr

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ritschi im alten Kino

FilM Deux jours à tuer. Antoine zerstört sein schönes Leben. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr t heat er Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr The Chippendales. Strip. Montforthaus Feldkirch, 20 Uhr lit er at u r Dichtungsring St.Gallen. Nr. 40. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr

DI

06.10.

Ko n zert Drumclinic. Mit Thomas Lang. Grabenhalle St.Gallen, 19 Uhr The Masonics feat. Ludella Black. Surf. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr Alina Elena Bercu. Klavierkonzert. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr c lu bbin g / Pa rt y Dä Ziischtig. Mit 2 Fishes in the big big sea. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Disaster.bar. Mit DJ Stoertebeker. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FilM Raging Bull. DER Boxfilm. Von Martin Scorsese mit Robert De Niro. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr t heat er Così fan tutte. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Ka b a r et t Theatersport. WinterthurTS vs. Steife Brise. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

K i n De r Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr DiVerses Klischeetalk. Gesprächsrunde zu «Klischees». Kunstraum Engländerbau Vaduz, 18 Uhr Stadttisch. Zu Winterthur. Casinotheater Winterthur, 19 Uhr

MI

07.10.

Kon z e rt Aja Soul Group. Soul. Restaurant Habsburg Widnau, 21 Uhr Anwar und The Guests. Punk. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Pan Bel Musa. Klangwerkkonzert. Schloss Glarisegg Steckborn, 20 Uhr Mediengruppe Telekommander. Deutscher Brüller. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Mittwoch-Mittag-Konzert. Brahms hoch drei. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr Grand Bazaar. Oriental-JazzFusion. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr FilM Wimbledon. Britische Liebeskomödie mit K. Dunst und P. Bettany. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr t h e at e r Buddenbrocks. Von Thomas Mann. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr K ab ar e t t Blues Max. «Endlich Popstar.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Martina Ottmann. Alles Ottmann oder wie? Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

SAITEN 10.09


09.–10.10. KALENDER

Vorsicht, ein Trend geht um!

Nachruf auf einen Slammer

Alperose des New Wave

«Was wir nicht schon alles erreicht haben, weil wir eine Mannschaft sind», singt die Mediengruppe Telekommander auf ihrem neuen Album mit dem von der BMW-Werbung inspirierten Titel «Einer muss in Führung gehen». Erreicht haben sie in der Tat so einiges und sei es nur, an ihren Konzerten Technoraverinnen, Hip-Hopper, Indierock-Chicks und Electropopper unisono die Telekommander-Parolen singen zu lassen. Kraut-, Noise- und Postrock von der Electrofestplatte, der in die Beine geht.

Erlebte man Slam Poeten bisher an den Dichterwettkämpfen nur mit Kurzauftritten, so bieten die erfolgreichsten nun auch abendfüllende Programme. Zum Beispiel der inoffizielle Schweizermeister 2007 Renato Kaiser. In seinem Programm «Er war nicht so – Ein Nachruf» präsentiert der Literat Renato Kaiser das Leben und Werk des Slammers Renato Kaiser, von seiner Geburt über seine literarische Blütezeit bis zu seinem mysteriösen Verschwinden. – Nicht ganz ernst gemeint, dafür umso unterhaltender.

Samstag, 10. Oktober, 22 Uhr Grabenhalle St.Gallen Mehr Infos: www. grabenhalle.ch

Samstag, 10. Oktober, 20 Uhr Schloss Wartegg Rorschacherberg Mehr Infos: www.wartegg.ch

Wir rufen nur ein paar Songtitel in den bewegten Raum: «Hau mal», «Astrogramm», «Diebe», «Gotthard», «Nimmerland». Und «Willy Ritschard». Und natürlich ihren Überhit «Campari Soda», das «Alperose» der Schweizer Wave-Generation. Endlich steht die Zürcher Band Hertz mit ihren dadaistischen New-Wave-Heimatliedern wieder auf der Bühne. Kantig, zackig, vorwärtstreibend, kein Wort zu viel, kein Ton zu wenig. Und also ein Muss für jeden Jung-Punk und jede Deutschlehrerin, wie «Biedermann und die Brandstifter» oder das «Durcheinandertal».

mediengruppe telekommander in der grabenhalle

Kunst/Ausste llungen Dark Side 2. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Indiens Tibet – Tibets Indien. Führung. Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Di v erses Gallus Geschichten. Führung mit Walter Frei. Türme Kathedrale St.Gallen, 17 Uhr

DO

08.10.

Ko nzert Beste Band Vorarlbergs. 20 Nachwuchsbands. Carinisaal Lustenau, 19 Uhr Culcha Candela. Reggae aus Berlin. Tennis Center Hohenems, 21 Uhr Reto Burrell Duo. SingerSongwriter. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Tom Rodwell. Britischer R&B. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Windmill/Björn Kleinhenz & The Black Atlantic. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Zita Swoon. Indie-Epos. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Clu bbing/PArty Bade.wanne. Les Pedaleurs de Charme. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Rundlauf und DJ Freex.Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr How the Fuck is: Tom Waits? Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Fi lm Maradona by Kusturica. Von Meisterregisseur Emir Kusturica. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

SAITEN 10.09

renato Kaiser im schloss Wartegg

theAter Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr KAb Arett Blues Max. «Endlich Popstar» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Fabian Lau. Selbstfindung auf der Fernsehcouch. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Die Moderne als Ruine. Führung. Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr Kunst über Mittag. Führung. Kunsthalle St.Gallen, 12 Uhr literAtur Lesebühne. Slam Poetry Uncut. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Klara Obermüller. «Schwarz auf weiss». Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Brendels Fantasie. Günther Freitag & Irina Puryshinskaja. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19:30 Uhr vort rAg Vergesslich – was dann?. Mit Margrit Padrutt. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 20 Uhr KinDer Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

FR

09.10.

Ko nzert Cougar. Experiment-Rock. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Tribute to Bruce Springsteen. Mit lauter SchweizerInnen. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Heinz de Specht. Bissige Chansons. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Helga Blohm Dynastie. Zarte Melodien und flotte Rhythmen. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr

I am Cereals. Pop-Soul. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Japrazz. Rap meets Jazz. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Jazz& – Buenos Aires. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Karibik-Sound. mit DJ St.A.s. Centro Latino Americana St.Gallen, 21 Uhr Medlz. A-cappella-Pop. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr Modern Day Hereos. Dröhnende Gitarren. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Ritschi & Band. Solo vom Plüschsänger. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Tummel. Balkan-Beatz und Klezmer. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr C lu bbin g / PA rt y Just Dance. mit DJ Nessenti. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Milonga – Tanznacht. mit DJ und Barbetrieb. Lagerhaus St.Gallen, 21:30 Uhr Moonbootica. Hamburger Partyanimals. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Tanznacht40. Hit-Musik. Music Factory Aha St.Gallen, 21 Uhr Film Pepperminta. Von Pipilotti Rist. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr t heAt er Die Riesen vom Berge. Von Luigi Pirandello. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Pere Ubu. Grosses Rock-Theater. Palace St.Gallen, 21:30 Uhr

55

hertz im Palace

Freitag, 16. Oktober, 22 Uhr Palace St.Gallen Mehr Infos: www.palace.sg

KA b A r et t Blues Max. «Endlich Popstar.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Nagelritz singt Ringelnatz. Sehnsüchtige bis frivole Texte. K9 Konstanz, 20 Uhr Kin D er Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

SA

10.10.

Ko n zert Acoustical Mountain. Hardrock. Eintracht Kirchberg, 21 Uhr Aeronauten. Die beste Band der Schweiz. Zak Jona, 21 Uhr Heinz de Specht. «Macht uns fertig!». Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Kings Crossing. Support: The Haddocks. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Mediengruppe Telekommander. Deutsch-Pop. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Pirate Love/Thee Vicars. Treibender Rock. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Seven. Schweizer Soul-Riese. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr C lu bbin g / PA rt y Die kf-Allstars. Diesmal die Kraftfeld-Barkeeper. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Drop in! feat. the Niceguys. Hip-Hop. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Milesahead Flashbeats. DJs FunkFu & Soulfill Franklin. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Nachtbar. Quer durch mit Hangar und Rücktritt. Palace St.Gallen, 22 Uhr Pop and Wave Party. Alternative 80ies. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr

Film Deux jours à tuer. Antoine zerstört sein schönes Leben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Pepperminta. Von Pippilotti Rist. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Zack and Miri makes a Porno. Kino Rosental Heiden, 20 Uhr t h e At e r Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Frau von früher. Von Roland Schimmelpfennig, Regie: Jean Grädel. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Shakespeares. Sämtliche Werke. Leicht gekürzt. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr K Ab Ar e t t Blues Max. «Endlich Popstar.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Max am Rand. Komisches Philosophieren. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Susanne Kunz. Hausfrau Elsbeth Schneider. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr m us i C Al Der Graf von Monte Christo. Frank Wildhorn/Jack Murphy. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr l i t e r At ur Maria Becker liest. «Die Schwarze Spinne.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Renato Kaiser. «Er war nicht immer so – Ein Nachruf.» Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20 Uhr KinDer Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Grüffelo. Nach Julia Donaldson. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr



10.– 16.10. KALENDER Kasperltheater. Für Kinder ab drei Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Di v e rses Der Naturjodel. Mit Noldi Alter. Anm. erforderlich. Roothuus Gonten, 9:30 Uhr Tagesausflug Flüeli-Ranft. Erinnerungen an Bruder Klaus. Schalter Bahnhof St.Gallen, 7.45 Uhr

SO

11.10.

Konze rt Stegreif GmbH. Am SaitenwindFestival. Kath. Kirche Alt St.Johann, 17:30 Uhr Fi lm Football under Cover. Auf Rängen und Rasen Frauen mit Kopftuch und langen Hosen. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Hanna Montana. Teenie-Komödie. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Wimbledon. Britische Liebeskomödie mit K. Dunst und P. Bettany. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Zack and Miri makes a Porno. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr t he ate r Così fan tutte. Von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Die Frau von früher. Von Roland Schimmelpfennig, Regie: Jean Grädel. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Shakespeares sämtliche Werke leicht gekürzt. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kab arett Fabian Unteregger. Von Fabian Unteregger. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr

tanz Verkörperte Spiegel. Von Marco Santi. Theater St.Gallen, 20 Uhr Kunst/ausstellungen Cecile Hummel. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Moderne in Liechtenstein. Führung. Kunstmuseum Vaduz, 11 Uhr Fest der Sinne – die Farbenwelt Tibets. Führung. Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Gotthard Schuh. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Marie Ellenrieder. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr Pipilotti Rist/Niki Schawalder. Führung. Schloss Werdenberg, 11 Uhr Stephan Schenk/Sven Hoffmann. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr

Film Die Dreigroschenoper. Mackie Messer! Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Maradona by Kusturica. Faszin. Dokumentarfilm von Emir Kusturica. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Ka b a r et t Nepo Fitz. Die grossen W-Fragen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Ku n s t / au s s t ellu n g en Konferenz der Tiere. Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr lit er at u r Stein bedeutet Liebe. Lesung mit Eveline Hasler. Theater am Kornmarkt Bregenz, 20 Uhr

literatur Klaus Merz. Literarische Matinée. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11:15 Uhr

vo rt r ag Erfreuliche Universität. Das Geld und die Krise. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr

vortrag Gute Nacht Okapi. Zur Premiere von Bernd Jeschek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr

Kin D er Ferienaktion. Schreiben wie ein Mönch. Ab 8 J. Völkerkundemuseum St.Gallen, 13:30 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

KinDer Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

MI

14.10.

Konzert AC Vibes. Power-Duo. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr «Saitenwind». Intermezzo mit Noldi Alder. Ev. Kirche Wildhaus, 18:30 Uhr

Ko n zert Gusgus. Die Stars aus Island. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Saitenwind. Musikalisches «Intermezzo» mit Tobias Preisig. Ev. Kirche Wildhaus, 18:30 Uhr Ö1-Musiksalon. Das Acies Quartett. Festspielhaus Bregenz, 19 Uhr The Kilians. Jung, frisch, undeutsch. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr

Film Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

Film Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

Kab arett Frischlingsparade. Die Jungen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

t heat er Die Riesen vom Berge. Von Luigi Pirandello. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

MO

12.10.

KinDer Mitmach Theater. Interaktives Erzähltheater. Eisenwerk Frauenfeld, 9/14 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

DI

13.10.

Konzert Dä Ziischtig. Mit dem Philipp Labhartt Quartet. Kugl St.Gallen, 21 Uhr «Saitenwind». Musikalisches «Intermezzo» mit Daniel Häusler. Ev. Kirche Wildhaus, 18:30 Uhr Tracy Gang Pussy. Ein PunkRock-Metal Abend zum Headbangen. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr

SAITEN 10.09

C lu bbin g / Pa rt y Disaster.bar. Rock around the Block. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

Ka b a r et t Claudio Zuccolini. «Zucco’s Kaffeefahrt.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Rob Spence. «Best of»-Show. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Ku n s t / au s s t ellu n g en Dark Side 2. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Hast du meine Alpen gesehen? Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 17 Uhr vo rt r ag Lexika in der Schweiz. St.Gallen im Spiegel historischer Enzyklopädien. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:15 Uhr Annäherung an die Gefühls- und Gedankenwelt von Menschen mit Demenz. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 20 Uhr

57

Kin D er Ferien-Atelier. Nachmittags ins Museum! Kunstmuseum Vaduz, 14 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

DO

15.10.

Ko n zert Ein kleines Konzert #78. Graber macht Rockpoetry: «Tod gesagt.» Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Dancas Ocultas. Vier junge Akkordeonisten. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Saitenwind. Musikalisches «Intermezzo» mit Bettina Boller. Ev. Kirche Wildhaus, 20 Uhr Ira Atari & Rampue. ElektroPunk aus Hamburg. Schwarzer Engel St.Gallen, 20 Uhr Luut und Tüütli Soundsystem. Hip-Hop. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Open Mic. Sag und sing es. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Sebastian Sturm. Reggae. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Soundscapes. Percussion- und Klang-Performance. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Bade.wanne. DJ 5pm. Let em spin! Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Dunschtix-Jazz. Jazz den ganzen Abend. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Film El niño pez. Eine verzweifelte Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr t heat er dramaTisch. «Fleisch.» Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Ka b a r et t Claudio Zuccolini. «Zucco’s Kaffeefahrt.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Rob Spence. «Best of.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Ku n s t / au s s t ellu n g en Pferde als höfisches Motiv. Führung. Kunstmuseum Vaduz, 17:45 Uhr Marie Ellenrieder. Führung. Wessenberg-Galerie Konstanz, 11 Uhr lit er at u r Frühschicht. Mit Manfred Heinrich.Alte Kaserne Winterthur, 6:30 Uhr Kin D er Ferien-Atelier. Nachmittags ins Museum! Kunstmuseum Vaduz, 14 Uhr Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr D iv er s es Fotolabor. Eröffnung und Tag der offenen Tür. Sitterwerk St.Gallen, 16 Uhr

FR

16.10.

Kon z e rt Mariazeller-Messe, Haydn. Kimberly Brockman, Angela Göldi, Christof Breitenmoser, David Maze. Domchor, Sinfonieorchester. Kathedrale St.Gallen, 10 Uhr Göldin & Bit-Tuner. Supported by Tom Combo. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Hertz. Wave und der «Campari Soda»! Palace St.Gallen, 22 Uhr Saitenwind. Konzert mit Bettina Boller, Stefka Perifanova. Kath. Kirche Alt St.Johann, 20 Uhr Long Dong Silver. Rock. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Marc Copland Trio. Marc Copland, Phil Donkin und Bill Stewart. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Oddateee. HipHop fernab aller Klischees. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Optik Soundsystem Hosted by Kool Savas. Zak Jona, 20 Uhr Boy Omega. Melancholische Songs. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr C l ub b i n g / Part y Let’s Dance! Party für Leute vor und nach vierzig. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Milonga – Tanznacht. Mit DJ und Barbetrieb. Lagerhaus St.Gallen, 21:30 Uhr Film Deux jours à tuer. Antoine zerstört sein schönes Leben. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Julie & Julia. Nach Julie Powells preisgekröntem Roman. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Mit dem Soundtrack von Norbert Möslang. Beide sind anwesend. Kinok St.Gallen, 20 Uhr t h e at e r Buddenbrocks. Von Thomas Mann. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr. dramaTisch. «Fleisch». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Gute Nacht Okapi. Stück von Bernd Jeschek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Ich bin der Wind. Von Jon Fosse. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr K ab ar e t t Claudio Zuccolini. «Zucco’s Kaffeefahrt.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Rob Spence. «Best of» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr tan z Offene 5 Rhythmen Wave. Mit Willers de Dreu. KulturWerkstatt Wil, 20 Uhr K i n De r König Lindwurm. Erzähltheater nach einem nordischen Volksmärchen. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Diverses Nocturne mit Buchvernissage. Felix Hubers «ego alter ego». Kunstraum Kreuzlingen, 19 Uhr



17.–18.10. KALENDER

Email-Affäre

Garstiger Blues

Eastwood-Ballade

Bei Leo Leike landen irrtümlich Emails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück, und es ist eine Frage der Zeit, bis es zum ersten persönlichen Treffen kommt. Doch Emmi ist glücklich verheiratet und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Beziehung. Würden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn ja? Schweizer Erstaufführung nach dem Roman «Gut gegen Nordwind» von Daniel Glattauer.

Das Frauentrio Dirk besteht aus Helen Iten (Gesang), Eliane Cueni (Piano) und Sandra Merk (Bass). Ihr Repertoire, ausschliesslich Eigenkompositionen von Cueni und Iten, umfasst garstigen Blues und lyrische Balladen, witzige Swing- und soulige Groovestücke sowie Lieder in spanischer Sprache. Dabei lässt sich das Trio den Freiraum für Improvisationen nie nehmen. Nicht zuletzt deshalb wirkt ihre Musik energievoll und lebendig. An diesem Abend werden die drei Frauen von Lukas Bitterlin an Drums und Percussion unterstützt.

Barbara Balzans Stimme ist sowohl erzählendes als auch Klanginstrument. Sie wagt sich ins Zentrum vor, um sich neue Wege zu eröffnen. Die irisch angehauchten Eigenkompositionen verbindet das Barbara Balzan Quartett mit Stücken von Sting, Mongo Santamaría oder einer Ballade von Clint Eastwood. Im Pfalzkeller stellen sie ihre neue CD «Secret Whisper» vor, begleitet vom lyrischen Klang von Paolo Fresus Sardischer Trompete. Barbara Balzan wurde am Zürcher Jazzfestival zur besten Solistin gekürt, Paolo Fresu 2005 für den Latin Grammy nominiert.

Samstag, 17. Oktober (Premiere) Samstag, 24. Oktober, jeweils 20.15 Uhr Altes Kino Mels Mehr Infos: www.alteskino.ch

Samstag, 17. Oktober, 20 Uhr werdenberger kleintheater fabriggli Buchs Mehr Infos: www.fabriggli.ch

Dienstag, 20. Oktober, 20 Uhr Pfalzkeller St.Gallen Mehr Infos: www.gambrinus.ch

taff-theaterproduktion im alten Kino

SA

17.10.

Ko nzert 2 Mex. 120 kg schwerer Chef des politischen Chicano-Party-Raps. Palace St.Gallen, 22 Uhr Albin Brun’s NAH Trio. Instrumentalfestival Saitenwind. Kath. Kirche Alt St.Johann, 18 Uhr Anshelle. Berner Burner. Frohsinn Eschlikon, 20 Uhr Dirk. Frauenband mit Drummer. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Item. Selbst komponierte Songs. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr Japrazz. Rap meets Jazz. USL Amriswil, 21 Uhr John Vanderslice. Harsche Protestsongs. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Kaleidoscope String Quartett. Saitenwind-Festival. Kath. Kirche Alt St.Johann, 21:30 Uhr Keaden feat. Special Guests. Straightr, rhythmischer Rock. TaK Schaan, 20:09 Uhr Treetalks. Am Instrumentalfestival Saitenwind. Mehrzweckgebäude Chuchitobel Wildhaus, 13:30 Uhr Konzert 1. Symphonieorchester Vorarlberg. Festspielhaus Bregenz, 19:30 Uhr Princess chameaux. Der musikalischen Tradition Mano Negras folgend. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr The Black Seeds. Reggae & Dub aus Neuseeland. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr True As Steel Festival. Elvenking, Unrest, Drifter, Orden Ogan, Legenda Aurea, Sin Starlett, Total Annihilation. Gaswerk Winterthur, 17 Uhr Voice & Strings. Bekannte Songs, akustisch arrangiert. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr

SAITEN 10.09

Dirk im fabriggli

Clubbing/Party Lively Up Yourself! Reggae-Roots-Dub Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr The End of Cowgirls. Pa-tee, Creaminal & Nadia Naas, Anahi Sanchez. Kugl St.Gallen, 20 Uhr Trackproductions. DJs Styro 2000, Beda & Goldoni. Kraftfeld Winterthur, 23 Uhr Vollgras – Das Wiesenrennen. Party Rümpelturm St.Gallen, 21 Uhr Film El niño pez. Verzweifelte Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Julie & Julia. Nach Julie Powells preisgekröntem Roman. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Raging Bull. Der Boxfilm von Martin Scorsese mit Robert De Niro. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Taking Woodstock. Wie es wirklich war. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 17 Uhr theater Der Liftverweigerer. Von Bengt Ahlfors. Kellertheater Winterthur, 20 Uhr Die Riesen vom Berge. Von Luigi Pirandello. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr dramaTisch. «Fleisch». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Gut gegen Nordwind. Nach dem Roman von Daniel Glattauer. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Heiraten ist immer ein Risiko. Kriminalkomödie von Saul O’Hara. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

barbara balzan und Paolo Fresu im Pfalzkeller

Medea in Corinta. Oper von Giovanni Simone Mayr. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr MomollTheater. «Beziehungsweise.» Gare de Lion Wil, 20 Uhr Ka b a r et t Claudio Zuccolini. «Zucco’s Kaffeefahrt.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Helge und das Udo. «Der will nur spielen!» Asselkeller Schönengrund, 20:15 Uhr Rob Spence. «Best of.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr tan z Ein Funkmast für Fabolusien. Musical in vier Akten. Kulturhaus Dornbirn, 19:30 Uhr lit er at u r Dichterstubete. Buchpräsentationr mit Franz Dobler und Anreas Niedermann. Atelier-Haus Birli Wald, 18 Uhr. Vort r ag Saitenwind. Referat vom «Gesang der Schellen» von Peter Roth. Propstei Alt St.Johann, 13:30 Uhr Kin D er Suli Puschban und die Kapelle der guten Hoffnung. Popkonzert für Kinder ab sechs Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr D iV er s es König Artus. 20 SchülerInnen vertonen eine Rittersaget. Schloss Dottenwil Wittenbach, 15 Uhr Robert Pfaller & Elisabeth Bronfen. «Der Glamour, das Heilige und die Schweinerei.» Theater am Saumarkt Feldkirch, 19:30 Uhr Vollgras 09. GeschicklichkeitsPark. Beckenhalde St.Georgen St.Gallen, 9 Uhr

59

SO

18.10.

Ko n zert Saitenwind-Festival. Konzert zwischen Klassik und Volksmusig. Kath. Kirche Alt St.Johann, 17 Uhr Treetalks. Am SaitenwindFestival. Mehrzweckgebäude Chuchitobel Wildhaus, 13:30 Uhr Film Dil Bole Hadippa! Der neuste Bollywoodhit. Kinok St.Gallen, 16:30 Uhr Hanna Montana. Teenie-Komödie. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Julie & Julia. Nach Julie Powells preisgekröntem Roman. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr Maradona by Kusturica. Faszinierender Dokumentarfilm über die Jahrhundertikone von Emir Kusturica. Kinok St.Gallen, 11 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Kinok St.Gallen, 20 Uhr t heat er Christoph & Lollo. Der Reiz der Repetition. Palace St.Gallen, 21 Uhr Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr dramaTisch. «Fleisch». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Gute Nacht Okapi. Stück von Bernd Jeschek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Heiraten ist immer ein Risiko. Kriminalkomödie von Saul O’Hara. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr MomollTheater. «Beziehungsweise.» Gare de Lion Wil, 19 Uhr Ka b a r et t Django Asül. «Fragil.» Casinotheater Winterthur, 17 Uhr

tan z Ein Funkmast für Fabolusien. Musical in vier Akten. Kulturhaus Dornbirn, 15/19:30 Uhr K u n s t / au s s t e l l u n g e n Alfred Kobel. Finissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 14 Uhr Lexika in der Schweiz. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 11 Uhr Andrea Geyer/Sharon Hayes. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Dark Side 2. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Das Leben der Mönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Tierpräparation gestern und heute. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Kunststück/Frühstück. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr Olaf Nicolai.Mirador. Vernissage. Kartause Ittingen Warth, 11:30 Uhr Pipilotti Rist/Niki Schawalder. Führung. Schloss Werdenberg, 11 Uhr l i t e r at ur Chopin und George Sand. Lesung mit dem Ensemble «Das freie Wort». Schloss Arbon, 11 Uhr Vort r ag Pro.Log: Jon Fosse. Der Dramatiker des Schweigens und der Stille. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Saitenwind. Referat vom Gesang der Schellen» von Peter Roth. Propstei Alt St.Johann, 13:30 Uhr KinDer Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Gosch. Workshop für Kinder ab 6 Jahren. Theater am Kornmarkt Bregenz, 15 Uhr



18.–22.10. KALENDER

Improvisierte Hörbilder

Die nächsten Uderzos

Vier Frauen entlocken der Gegenwart Klänge: schwebend, schräg, überraschend, auch mal schrill und deftig, schön und berührend. Hörend geben sie dem Augenblick mit ihren Stimmen und Instrumenten seine Dramaturgie in Hörbildern zurück. Ihre musikalische Spielfreude entführt in eine andere Welt. «Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Musik einfach da ist, wenn man die Ohren öffnet», sagt die Sängerin Meie Lutz, die zusammen mit Lilo Marburg (voc), Christina Dieterle (v) und Brigitte Meyer (vc/voc) in der Formation Cantastrozzi auftritt.

Während 24 Stunden wird in der Alten Kaserne gezeichnet, koloriert, gemalt und geklebt, was das Zeug hält, bis am Ende ein fix-fertiger Comic entsteht. Die Besucher können dabei den Comiczeichnerinnen und –zeichnern über die Schultern blicken, die Lesung von «Tim in Tibet» besuchen, in der Comic-Lounge rumhängen und am Sonntagmorgen ausgeschlafen zum Brunch kommen, während die übernächtigten Zeichner ihre Werke fertigstellen. Wer weiss, vielleicht ist ja auch der nächste Uderzo dabei.

Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr Pfalzkeller St.Gallen Mehr Infos: www.contrapunkt-sg.ch

Di ve rses Saitenwind-Festival. Ökumenischer Gottesdienst mit Noldi Alder und Dani Häusler u.a.m. Kath. Kirche Wildhaus, 10:30 Uhr Nachmittagswanderung. Von Stocken zum Schiltacker mit Walter Frei. Gasthaus Stocken St.Gallen, 14:15 Uhr Vollgras 09. GeschicklichkeitsPark. Beckenhalde St.Georgen St.Gallen, 9 Uhr

MO

19.10.

DI

Samstag, 24. Oktober, 12 Uhr bis Sonntag, 25. Oktober, 12 Uhr, Alte Kaserne Winterthur Anmeldung und mehr Infos: www.altekaserne.winterthur.ch

20.10.

Ko nzert Barbara Balzan Quartet feat. Paolo Fresu. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Dä Ziischtig. Mit Exchange Jazz. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Maximo Park. Das Rock-Highlight diesen Monat. Grabenhalle St.Gallen, 20:15 Uhr Clubbing/Party Disaster.bar. Tanzen! Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

Ko nze rt Barbara Balzan Quartet feat. Paolo Fresu. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr

Film Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

Fi lm Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr

theater Buddenbrocks. Schauspiel von Thomas Mann. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Die Riesen vom Berge. Stück von Luigi Pirandello. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Dot. Ein Stück weit über leben.» Dem Tod auf der Schliche. Alte Kaserne Winterthur, 20:15 Uhr

theate r Der Prozess. Von Franz Kafka. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Romeo und Julia. Tragödie von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr tanz Ein Funkmast für Fabolusien. Musical in vier Akten. Kulturhaus Dornbirn, 14:30 Uhr vort rag Podium «Demenz. Aufgaben der Gesellschaft». Moderation: Kurt Aeschbacher. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 20 Uhr

Kab arett Lapsus. Sind Sie fit für den heutigen Arbeitsmarkt? Casinotheater Winterthur, 20 Uhr tanz Ein Funkmast für Fabolusien. Musical in vier Akten. Kulturhaus Dornbirn, 10 Uhr literatur Wolfsberg Emotions. Literarische Begegnung mit zwei Autoren. Mit Iso Camartin. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr

SAITEN 10.09

In den finsteren Gängen des menschlichen Ichs

24-stunden-Comic in der alten Kaserne

Cantastrozzi im Pfalzkeller

vort r ag Erfreuliche Universität. Das Geld und die Krise. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr Kin D er Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr D iv er s es Vom Einsiedler Gallus zum Klostergründer Otmar. Mit Walter Frei. Türme der Kathedrale St.Gallen, 17 Uhr

MI

21.10.

Ko n zert Abwärts. Punk-Legende. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Duo Dasch/Raue. «Es liegt was in der Luft.» – Revuette. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 20 Uhr Die Pilze. Jazz. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Oldseed. Akkustik-Folk. Support: Ad hoc. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Jam Session. Statt «Guitar Hero» zu Hause spielen. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Le Fils de l’épicier. Liebeserklärung an die Provinz. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Alte Kaserne Winterthur, 14/16 Uhr

61

super8 in der löwenarena

Waren die acht smarten Herren in ihrem letzten Programm noch intensiv auf der Suche nach dem passenden Rock und dem geheimnisvollen Superagenten 008, nehmen sie sich im neuen Programm der restlichen Probleme der Menschheit an. Sie begeben sich in die finstersten Gänge und Windungen des menschlichen Ichs und präsentieren schwerverdauliche Kost auf bekömmliche Weise, mit Akkordeon, Kontrabass, Schlagzeug, Ukulele, drei Bläsern und acht Stimmen inklusive Leadgesang. Samstag, 24. Oktober, 20.30 Uhr Löwenarena Sommeri Mehr Infos: www.loewenarena.ch

t heat er Macbeth. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Michel von Lönneberga. Kinderstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Ka b a r et t Maria Neuschmid. – In Ewigkeit Amen. Kino Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Nagelritz und Die Drei-Seemeilen-Kapelle. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Plissé. «Friede, Freude, Hirschgeweih.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr tan z Diferencias Flamencas. Flamenco-Festival. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Ku n s t / au s s t ellu n g en Dark Side 2. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Haie. Erfolgsmodelle der Evolution?. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Phantasien – Topographien. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr lit er at u r Die Bewunderung der Welt. Lesung mit Folke Tegethoff. Landesbibliothek Bregenz, 20 Uhr Mitte des Lebens. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr Reihe Literatur & Musik. Terézia Mora, Fabian Pablo Müller & Olga Salogina. Landeskonservatorium Feldkirch, 19:30 Uhr vort r ag Theater und Psychoanalyse. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kin D er Der Mond im Koffer. Musikalisches Theater. Altes Kino Mels, 16 Uhr

Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht am Gallusplatz auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr König Lindwurm. Erzähltheater nach einem nordischen Volksmärchen. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Malatelier für Kinder. ab 4 Jahren. Kunsthalle St.Gallen, 14 Uhr Mittwochs-Atelier. Nachmittags ins Museum! Kunstmuseum Vaduz, 14 Uhr Diverses Mittwoch-Mittag-Impuls. Steinway D mit Rudolf Lutz und Bernhard Ruchti. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr

DO

22.10.

Ko n z e rt Carlo Mombelli Quartet. Avantgarde-Jazz, Südafrika. Klubschule Migros St.Gallen, 20 Uhr Die Ohrbooten. Support: Das Pack. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Ja, Panik. Falco und Blumfeld klopfen an die Tür. Palace St.Gallen, 22 Uhr Little Rock. Frauenfelder Rock. Cuphub Arbon, 21 Uhr Máire Ní Chathasaigh & Chris Newman. Folk. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Voice Summit. Die klanglichen Facetten der Stimme. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Wellness. Landartbilder von Patrick Horber, vertont von Enrico Lenzin. Bar Breite Altstätten, 20:30 Uhr Cl u b b i n g / Part y Bade.wanne. DJ Franz Filter. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Rundlauf und Mo und DJ Psychedelic Loco Laca. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr



22.–24.10. KALENDER

Hunkeler in der Badi

«Ich will alles vom Leben»

Alphorn-Blues

Kommissär Hunkeler liegt im Aussenbecken des Solbades Marina in Rheinfelden und kuriert seine Rückenbeschwerden. Er sieht einen seltsamen Taucher vorbeitreiben. Es ist die Leiche eines alten, schwulen Kunsthändlers aus Basel. So beginnt der neue Krimi von Hansjörg Schneider (Bild: René Ruis), der mit der Figur des Basler Kommissärs Peter Hunkeler eine zeitgemässe deutsch-schweizerische Synthese von Simenons Kommissar Maigret und Friedrich Glausers Wachtmeister Studer geschaffen hat. Im alten Zeughaus liest er aus «Hunkeler und die goldene Hand».

Ein Abend mit privaten Texten von Simone de Beauvoir, «Grande Dame» der Frauenbewegung, politisch äusserst engagierte Philosophin und Vertreterin des französischen Existentialismus, gelesen von der Schauspielerin Annette Wunsch. Am Flügel mischt sich Polina Lubchanskaya stimmungsvoll in die sehr persönlich interpretierten Texte von Beauvoir ein und begleitet die von Alexandre Pelichet gesungenen Chansons wie «A Paris» von Yves Montand oder «Quand on a que l`amour» von Jaques Brel.

Ausnahmsweise mal kein stämmiger Sepp mit Schnauz am Alphorn. Eliana Burki spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Alphorn, mit neun beschloss sie nie wieder in Tracht aufzutreten und entdeckte wenige Jahre später den Blues und den Jazz für sich. Heute entlockt sie dem Naturtoninstrument ungewöhnliche Funk-, Pop- und Jazz-Klänge, geht bis an die Grenzen des Spielbaren und schöpft die Möglichkeiten ihres Instruments voll aus.

hansjörg schneider liest im alten zeughaus

Samstag, 24. Oktober, 20.30 Uhr Altes Zeughaus Herisau Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

Lounge. Sofagerechte Gehörgangsmassagen. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Play It Guitar-Hero. Das Spiel für kleine Rockstars. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Fi lm Dil Bole Hadippa! Der neuste Bollywoodhit. Kinok St.Gallen, 19 Uhr The aTe r Black Rider. – The Castin of the Magic Bullets. TaK Schaan, 20:09 Uhr Ich bin der Wind. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Klaus Kohler und Belinda Schwarz. Feuerwerk der Gefühle Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr Romeo und Julia. Tragödie von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kab are TT Lapsus. Sind Sie fit für den heutigen Arbeitsmarkt? Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Liebe, Lust, Gaumenfreude. Monika Schärer und Gerd Haffmans präsentieren das Lustigste aus dem Liebesleben der Weltliteratur. Casinotheater Winterthur, 19 Uhr Tanz Diferencias Flamencas. Flamenco-Festival. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr KunsT/aussTellungen Die Moderne als Ruine. Führung. Kunstmuseum Vaduz, 18 Uhr Maja Bajevic: Import/Export. Führung. Kunsthaus Glarus, 12:15 Uhr «Sicherer, schöner, schneller». Führung. Textilmuseum St.Gallen, 12:30 Uhr

SAITEN 10.09

simone de beauvoir im schloss Wartegg

Samstag, 24. Oktober, 20 Uhr Schloss Wartegg Rorschacherberg Mehr Infos: www.wartegg.ch

liTeraTur Berner-Abend. Der Loosli- und Berner-Nonkoformisten-Abend mit Hanspeter Spörri und Fredi Lerch. Buchhandlung Comedia St.Gallen, 20 Uhr Rusalka, Frau die fällt. Lesung von Vica Mitrovic. Freihandsbibliothek St.Gallen, 20 Uhr KinDer Frau Meier, die Amsel. Nach Wolf Erlbruch. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Momo. Zeitdiebe. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Sput & Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

FR

23.10.

Ko nzerT ABBA. Gold. Casino Herisau, 20 Uhr Adam Holzman. Jazz, Rock, Funk. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Alexander Scherbakov/Madalina Slav. Weltklasse im Thurgau. Bitzihalle Bischofszell, 19:30 Uhr Bligg. Hit-Rap. Festhalle Rüegerholz Frauenfeld, 20:30 Uhr Cantastrozzi. Gesang, bezaubernd. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Casper. Deutschrap. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Delinquent Habits. Hispanorapper. Kugl St.Gallen, 21:30 Uhr Haydn. Zum 200. Todestag. Camerata Helvetica. Kreuz Jona, 20 Uhr Heinrich Müller & Band. Mit dem beliebten Ex-TagesschauMann. Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Heinz de Specht. «Macht uns fertig!» Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr J.S.Bachstiftung. Kantate BWV 180 zum 20. Sonntag nach Trinitatis. Reflexion: Monica Rüthers. Ev. Kirche Trogen, 19 Uhr

King Kora Electric Band. Afropop. Palace St.Gallen, 22 Uhr Konstanzer Begegnungen. Jazz. Steigenberger Inselhotel Konstanz, 20 Uhr Eliana Burki & Band. Alphorn, Piano, Bass, Schlagzeug, Gitarre. Alte Fabrik Rapperswil, 20:15 Uhr Men From S.p.e.c.t.r.e. Psychedelic. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Nase Nose. CD-Taufe. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Rainer von Vielen. Pop, Punk, Hip-Hop, Quatsch-Ragg. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Vale Tudo. Und Breakdown of Sanity/Dying Lifeless/Sicorion. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Zeitklänge-Festival. Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim. Landeskonservatorium Feldkirch, 19:30 Uhr C lu bbin g / Pa rT y Milonga – Tanznacht. Mit DJ und Barbetrieb. Lagerhaus St.Gallen, 21:30 Uhr Thirtylicious New Groove. Sounds from the 90s till now. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Film Deux jours à tuer. Antoine zerstört sein schönes Leben. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr El nino pez. Eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Maradona by Kusturica. Faszinierender Dokumentarfilm über die Jahrhundertikone von Emir Kusturica. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Touki Bouki. – Die Reise der Hyäne. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr T heaT er Black Rider. – The Castin of the Magic Bullets. TaK Schaan, 20:09 Uhr Buddenbrocks. Schauspiel von Thomas Mann. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

63

eliana burki in münsterlingen

Sonntag, 25. Oktober, 17.30 Uhr Gemeinschaftszentrum Psychatrie Münsterlingen Mehr Infos: www.pkm-kultur.ch

Ein Mann spielt sich heim. Mit Filmsequenzen und Live-Musik. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Eurydike liebt den jungen, begabten Musiker Orpheus. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Gut gegen Nordwind. Nach dem Roman von Daniel Glattauer. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Komödie. Theatergruppe Muolen. Alte Turnhalle Engelburg, 20 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Momo. Zeitdiebe. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Teatro Zuffellat. «Musikbox.» Tiffany Theater St.Gallen, 20 Uhr Ka b a r eT T Lapsus. Sind Sie fit für den heutigen Arbeitsmarkt? Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Les trois Suisses. On the road und backstage. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Nagelritz und die die DreiSeemeilen-Kapelle. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Tan z Cie Fabienne Berger. «Screen sisters.» Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Silber – Tanz. Tanzstück von Marco Santi. Theater St.Gallen, 20 Uhr Diferencias Flamencas. Flamenco-Festival. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Ku n s T / au s s T ellu n g en Sichtbar. Vernissage. Kulturbar RAB-Bar Trogen, 18 Uhr Susanne Esser. Vernissage. FotoKunst. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr liT er aT u r Alice Schwarzer/Julia Onken. «Autoren – sorry – Autorinnen auf den Zahn gefühlt.» Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr

Kaminlesung. Mit Stefanie blau. Schloss Glarisegg Steckborn, 20:30 Uhr Mitte des Lebens. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr Titanic. Die jungen Redakteure: Stefan Gärtner, Oliver Nagel und Mark-Stefan Tietze. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr KinDer Sput&Nik. Acht Pfoten im Weltall. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr

SA

24.10.

Ko n z e rT ABBA. Gold. Alle Hits. Stadtsaal Wil, 20 Uhr Abschlussfest der Tanz-und Trommelgruppe. Mit Ilonka Hoermann und Teilnehmern. Schloss Glarisegg Steckborn, 20 Uhr Band X Contest. Neue Stars. Gare de Lion Wil, 20:30 Uhr CIA. – Collective Of Improvising Artists. TaK Schaan, 20:09 Uhr Gigi Moto. Im Duo mit Gitarrist Jean-Pierre von Dach. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Heinz de Specht. «Macht uns fertig!» Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr JStar. London-Reggae. Krempel Buchs, 21 Uhr Klassik trifft Tradition. Von russ. Komponisten mit Töbi Tobler, Natalija Machenkova Frei u.a. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Schorn/Manzecchi Duo. Und Kühntett Extended. Jazz. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 20 Uhr Mudhoney. Einzige Schweizer Show. Support: Hearts and Knives. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Nowhere. Grunge-Punk-Rock aus Winterthur und Umgebung. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Ohm. Melodischen Heavy-Rock. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr



24.–25.10. KALENDER

Puppentheater roosaroos im rössli

scraps of tape in der grabenhalle

Wahnsinnige Postrock-Schweden

Phuture-Funk

Ach was haben wir uns als Kind geärgert über den fiesen Wolf, der Kreide ass, um die herzigen Geisslein zu täuschen. Silvia und Stefan Roos vom Theater Roosaroos erzählen das Märchen vom Wolf und den sieben Geisslein auf eine erfrischend zeitgemässe Art und Weise. Während der Kern der Geschichte erhalten bleibt, nehmen die Geisslein im Spiel und mit der Sprache den jetzigen Kinderalltag auf. Es ist ein Stück über die Angst und darüber wie man über sie hinauswächst; behutsam gespielt mit Filz und Wolle, viel Musik, Trommel und Gemecker. Ab vier Jahren.

Überschwänglich waren die Reaktionen auf Scraps of Tapes Postrock-Album «This Is A Copy Is This A Copy». Von «transzendenten Gitarrenfiguren, die ein Zuckermotiv nach dem anderen ins Stollwerk des Wahnsinns zaubern» (laut. de) war etwa die Rede. Auf ihrer neuen Scheibe «Grand Letdown» lassen die fünf Herren aus Malmö den Vocals mehr Raum zwischen den Lärmwänden, bleiben jedoch weiterhin ihrer eigentümlichen Melancholie verschrieben. Zu ihrer Interpretation von Minor Threats «Filler» soll ihnen Fugazi-Sänger Ian Mackaye sogar persönlich gratuliert haben.

Grand Pianoramax alias Leo Tardin (Keys) spielt einen Mix aus Jazz, Hip-Hop und Phuture-Funk. Der gebürtige Genfer lebt heute in New York und wurde am Montreux Jazz Festival als bester Internationaler Solo Composer geehrt. Er spielte bereits mit Deantoni Parks (Mars Volta), Eric Truffaz oder Roy Ayers zusammen. Im Kraftfeld tritt er mit Celena Glenn auf, die man sonst als Black Cracker von Bunny Rabbit kennt. Diesmal kickt sie ihre Reime im Spoken-Word-Stil über Tardins Musik – und zwar so gut, dass Saul Williams sie als «pure lyricist» bezeichnete.

Der Wolf und die sieben Geisslein

Sonntag, 25. Oktober, 16 Uhr Gasthaus Rössli Mogelsberg Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch

Spirit of the rhythm. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Super 8. «Glanz und Kloria.» Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Tomazobi. «Schnouz.» Berner Mundart. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Basso Continuo. Werke von: Howard Bashaw, Sofia Gubaidulina, Nino Rota u.a. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19:30 Uhr Clubbing/Party Discotron 3000. Feat. one Man Party. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Dock 22/30. Stadttheater Konstanz, 22:30 Uhr Fi lm Dil Bole Hadippa!. Der neuste Bollywoodhit. Kinok St.Gallen, 21 Uhr Séraphine. Biografie dieses französischen Malers. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Taking Woodstock. Wie es wirklich war. Von Ang Lee. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 16:30 Uhr Two Lovers. Joaquin Phoenix brilliert als depressiver New Yorker. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr t he ate r Die fromme Helene. Kammermusical nach Willhelm Busch. Tonhalle Wil, 20 Uhr Ein Mann spielt sich heim. Mit Filmsequenzen und LiveMusik. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Eurydike liebt den jungen, begabten Musiker OrpheuStadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Goraniska. Franziska Schildknecht, & Goran Kovacevic. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Gut gegen Nordwind. Nach dem Roman von Daniel Glattauer. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr

SAITEN 10.09

Donnerstag, 29. Oktober, 20 Uhr Grabenhalle St.Gallen Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Jugendclub momoll. «Trüffelschweine.» FassBühne Schaffhausen, 20 Uhr Klamms Krieg. Jugendstück von Kai Hensel mit Marcus Schäfer. PHS Hadwig St.Gallen, 20 Uhr Komödie. Theatergruppe Muolen. Alte Turnhalle Engelburg, 20 Uhr Macbeth. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Medea in Corinta. Oper von Giovanni Simone Mayr. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Momo. Zeitdiebe. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Teatro Zuffellat. «Musikbox.» Tiffany Theater St.Gallen, 20 Uhr Theater Marie: «SumSum». Von Laura de Weck. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Kab arett Lapsus. Sind Sie fit für den heutigen Arbeitsmarkt? Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Les trois Suisses. On the road und backstage. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Nagelritz und Die Drei-Seemeilen-Kapelle. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ohne Rolf. «Schreibhals.» Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr tanz Diferencias Flamencas. Flamenco-Festival. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr musiC al Quasi Modo. Premiere. In französischer Sprache. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/ausstellungen David Boller. Vernissage. Galerie Dorfplatz Mogelsberg, 18 Uhr Sandra Bruggmann–von Arx. Vernissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 17 Uhr

lit er at u r Hansjörg Schneider liest. Aus: «Hunkeler und die goldene Hand.» Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr Ich will alles vom Leben. Texte von Simone de Beauvoir. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20 Uhr Kriminaltango. Ein mörderischer Abend. Casinotheater Winterthur, 19:30 Uhr Matthias Zschokke. Auf Reisen. Theater an der Grenze Kreuzlingen, 18 Uhr Wiler Poeten. Prosa und Lyrik – über Vergangenes und Kommendes. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Kin d er Abraxalina. – Und das Goldmachen. Sekundarschulhaus Ebnet Herisau, 15 Uhr Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht am Gallusplatz auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Michel von Lönneberga. Kinderstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Räuber Hotzenplotz. Nach Otfried Preussler und Jörg Schneider. Stadttheater Schaffhausen, 14/17 Uhr d iv er s es 24-Stunden-Comic. Von A bis Z. Anmeldung bis 4. Oktober erforderlich. Alte Kaserne Winterthur, 12 Uhr

SO

25.10.

Ko n zert Flamenca Dorotea Amargo. Eine Geschichte über «Trennung und Abschied». Casinotheater Winterthur, 17 Uhr Diogeneschor. «Con sentimento.» Kino Madlen Heerbrugg, 17 Uhr

65

grand Pianoramax im Kraftfeld

Donnerstag, 29. Oktober, 20 Uhr Kraftfeld Winterthur Mehr Infos: www.kraftfeld.ch

Dragon Force. Rückkehr der Metal-Götter. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Eliana Burki & «Heartbeat». Alphorn, Piano, Bass, Schlagzeug, Gitarre. Psychiatrie Münsterlingen, 17:30 Uhr Klassik trifft Tradition. Klassische Werke und Volkslieder von verschiedenen russ. Komponisten im Forum. Mit Töbi Tobler, Natalija Machenkova Frei u.a. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Konstanzer Jazzherbst. Sennentunschi … oder wenn Wünsche wahr werden. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Luka Bloom. Irischer Singer/ Songwriter. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Von Peter zu Pierrot. Kammermusikensemble Sergio Gaggia. Theater am Saumarkt Feldkirch, 16 Uhr

t h e at e r Così fan tutte. Oper von W.A. Mozart. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Dinner Krimi. Essen, Mord und Totschlag. Gasthof zum Goldenen Kreuz Frauenfeld, 17 Uhr Gute Nacht Okapi. Stück von Bernd Jeschek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr König Lindwurm. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Märchen-Matinée. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Räuber Hotzenplotz. Nach Otfried Preussler & Jörg Schneider. Stadttheater Schaffhausen, 14 Uhr Sechs Tanzstunden. Von Richard Alfieri. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr

C lu bbin g / Pa rt y Töggeli-Turnier. Ping-Pong bis zum Umfallen. Kaff Frauenfeld, 15 Uhr

m us i C al Quasi Modo. Die Schönsten Chansons. Offene Kirche St.Gallen, 18 Uhr

Film Football under Cover. Auf Rängen und Rasen Frauen mit Kopftuch langen Hosen. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Hanna Montana. Teenie-Komödie. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Raging Bull. Der Boxfilm von Martin Scorsese mit Robert De Niro. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Taking Woodstock. Wie es wirklich war. Von Ang Lee. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Sita Sings the Blues. Irrwitzig animierte Herzschmerz-Komödie. Kinok St.Gallen, 15 Uhr

K u n s t / au s s t e l l u n g e n Lexika in der Schweiz. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 11 Uhr Christian Vogt. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Das Leben der Mönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Familiensonntag. Bis zum letzten Hai? Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Kostbarkeiten der Vadianischen Sammlung. Führung. Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Monica Ott – Petra Koller – Sonja van As. Vernissage. Bären Häggenschwil, 11 Uhr Pipilotti Rist/Niki Schawalder. Führung. Schloss Werdenberg, 11 Uhr

tan z Secondofestival. Grabenhalle St.Gallen, 19:30 Uhr



25.–29.10. KALENDER

Meister der Ekstase

Neue Schweizer Volksmusik

Regenbogen im Gehörgang

Malcolm Braff ist überzeugt, dass die Musik das Glück und die Gesundheit des Menschen beeinflusst. Der brasilianische Pianist, der in Senegal aufwuchs und mit dreizehn Jahren in die Schweiz kam, spielt Melodien wie Keith Jarrett in jungen Jahren, er bringt Hymnen, wie wir sie von Abdullah Ibrahim kennen. Seine Solo-Künste haben ihn schon auf die Bühne des Jazzfestivals Montreux geführt. Malcom Braff, der Kontrabassist Alex Blake und DjembeSpieler Yaya Outtara sind alle drei Meister der Ekstase, der Entfesselung und der Entgrenzung.

Sängerin und Jodlerin Christine Lauterburg, Schlagzeuger Andi Hug (Patent Ochsner), Roots-Rock-Gitarrist Hank Shizzoe, der Bassist Michel Poffet (Matter Live) sowie «der beste Schwyzerörgelispieler der Schweiz» Markus Flückiger (Max Lässer und das Überlandorchester) spielen neue Schweizer Volksmusik – nomol anders. Gespielt werden neue, eigene Lieder, vollständig neu arrangiertes traditionelles Liedgut, Naturjodel aus Appenzell Innerrhoden und dem Muotatal. Die Schweizer Volksmusik wird mit Einflüssen diverser Stile populärer Musik der letzten Jahrzehnte verbunden.

Irland ist zwar wieder mal fast pleite, aber immerhin noch reich an Musik und Schalk. Am diesjährigen Irish Folk Festival im Casino Herisau treten vier irische Formationen auf, welche die irische Musik authentisch und schnörkellos interpretieren: Tommy O’Sullivan, Niamh Parsons & Graham Dunne, Jennifer Roland Band und David Munnelly Band (Bild). Zum Abschluss des Festivals gibt es eine grosse Session mit allen Künstlern. Wie wenn einem ein Regenbogen durch die Gehörgänge mitten in die Seele rieseln würde.

Christine Lauterburg & aërope

malcolm braff trio im Kultur Cinema

Freitag, 30. Oktober, 20.30 Uhr Kultur Cinema Arbon Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Li teratur Es schneit in meinem Kopf. Mit Klara Obermüller. Kunst(Zeug) Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Heinrich Mann 1871 – 1949. Wohl weniger bekannt als sein Bruder. Bibliothek Herisau, 11 Uhr Jörg Germann. Von einem namenlosen Steppenläufer. Schloss Werdenberg, 12 Uhr Urs Widmer. Meister des Doppelbödigen. TaK Schaan, 17 Uhr Mitte des Lebens. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 11 Uhr Vort rag Islam. Herausforderung für die Schweiz. Mit Arnold Hottinger. PHSG Mariaberg Rorschach, 10 Uhr Karaoke. – Künstlergespräch. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Ki n de r Der Wolf und die sieben Geisslein. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 16 Uhr Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr KiKo 11 Aschenputtel. Musikalisch-tänzerisches Stück. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr di Verses Heissi Marroni. Zum mitsummen und schunkeln. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr Rundgang in Konstanz. Mit dem Theologen Walter Frei. Ausgang Schweizerbahnhof Konstanz, 13:45 Uhr

SAITEN 10.09

irish Folk Festival im Casino herisau

Freitag, 30. Oktober, 20.15 Uhr Gasthaus Rössli Mogelsberg Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch

MO

26.10.

Ko nzert Molotov Jive. Indie-Rock-Vierer. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr FiLm Tricks. Magische polnische Komödie. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Tulpan. Kasachstan 2008. Kino Rex, 20 Uhr Literatur Simon Libsig. Slammeister. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Clemens Kuby. Filmvortrag zur Selbstheilung. Kino Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Kinder Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Theater Mumpitz. Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert. TaK Schaan, 10 Uhr

DI

27.10.

Ko nzert Dä Ziischtig. Mit Schnellertrollelmeier. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Grupa Janke Randalu. Sowie Keller’s «10». Jazz. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 20 Uhr PG. Lost/Ungdomskulen. Support: Kid Ikarus. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr CLubbing/Party Disaster.bar. DJ Editanstalt. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FiLm Auf der Reeperbahn nachts um halb eins. Mit Heinz Rühmann. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr

El nino pez. Eine verzweifelte Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr t heat er Ich bin der Wind. Von Jon Fosse. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Jugendclub momoll. «Trüffelschweine.» FassBühne Schaffhausen, 20 Uhr Klamms Krieg. Jugendstück von Kai Hensel mit Marcus Schäfer. PHS Hadwig St.Gallen, 20 Uhr Ka b a r et t Andreas Thiel. «Politsatire 3.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr m u s iC a L Der Graf von Monte Christo. Frank Wildhorn/Jack Murphy. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Ku n s t / au s s t eLLu n g en Kunstcafé. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 Uhr Wände dünn wie Haut. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Lit er at u r Karsten Dümmel und Wolfgang Schuller. Als die Mauer fiel. Restaurant Seerhein Konstanz, 19 Uhr Vort r ag Erfreuliche Universität: Das Geld und die Krise. Palace St.Gallen, 20:15 Uhr d iV er s es St.Galler Frauen in der Reformationszeit. Führung mit dem Theologen Walter Frei. Vadiandenkmal St.Gallen, 18:15 Uhr

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MI

Freitag, 30. Oktober, 20 Uhr Casino Herisau Weitere Infos und Tickets: www.dominoevent.ch

28.10.

Ko n zert Wiener Philharmoniker. Benefizkonzert. Vaduzer-Saal Vaduz, 19 Uhr Hans Söllner. Protestreggae. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr The Fonda/Stevens Group. stic-Jazz. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Wort.Klang. Barbara Balzan (voc), Joanna Lisiak (Text), Gregor Müller (p), Attilio Zanchi (b), Tony Renold (dr). Schloss Mainau Konstanz, 20 Uhr FiLm Pandora’s Box. Ein Film von Yesim Ustaoglu. Schloss Rapperwil, 20:15 Uhr Wimbledon. Spritzige britische Liebeskomödie mit K. Dunst und P. Bettany. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr t heat er Aussenseiter Häuser. Maskentheater. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Gute Nacht Okapi. Stück von Bernd Jeschek. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Ich bin der Wind. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Medea in Corinta. Oper von Giovanni Simone Mayr. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Sirenentränen. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr St.Gallen – Seifenoper I. Wie im TV! Palace St.Gallen, 20:15 Uhr Ka b a r et t Erfolg als Chance. Erfolgreich, erfahren, arriviert – und jetzt? Stadttheater Schaffhausen, 19:30 Uhr Mark Britton. Humor-Tsunami. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

K u n s t / au s s t e L L u n g e n Bildformen des Zitats. Führung.FotomuseumWinterthur,18Uhr Vort r ag Mascha Madörin, Ökonomin. Staatliche und gesellschaftliche Regulierung nach dem Epochenbruch. Buchhandlung Comedia St.Gallen, 19 Uhr Phantasien – Topographien. Gedanken zum Naturverständnis in der niderl. Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Kinder Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht plötzlich auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Was glaubst Du? – Kinder stellen ihre Religionen vor. Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr diVerses Mittwoch-Mittag-Impulse. Gast: Dr.phil.Dr.theol. Monika Renz. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr

DO

29.10.

Ko n z e rt Abwärts. Punklegenden. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Zebra. Rockmusik ohne Gesang. Amriswil, 19:30 Uhr Ebony Bones. Patchfeuerwerk. Palace St.Gallen, 22 Uhr Grand Pianoramax. Jazz und Hip-Hop. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Duo Hasler/Hanschel/Limes X. Jazz. K9 Konstanz, 20:30 Uhr Midnight Scraper. Keine unschuldigen Schweden. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr Scraps of Tape. Post-Rock. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr



29.–31.10. KALENDER Clubbing/Party BC/AD No.1. Überraschung. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Funk it Up! Black Music. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Fi lm Maradona by Kusturica. Faszinierender Dokumentarfilm über die Jahrhundertikone von Emir Kusturica. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr t he ate r Aussenseiter Häuser. Maskentheater. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Die Riesen vom Berge. Stück von Luigi Pirandello. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Georges Dandin. Von Molière. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Jugendclub momoll. «Trüffelschweine.» FassBühne Schaffhausen, 20 Uhr Klamms Krieg. Jugendstück von Kai Hensel mit Marcus Schäfer. PHS Hadwig St.Gallen, 20 Uhr Pantomime. Eine Kunst – Viele Gesichter. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Theater Sinnflut. «Mumien» von Martin Suter. Stella Maris Rorschach, 20 Uhr Theater Weissglut. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:15 Uhr Kab arett Andreas Thiel: «Politsatire 3.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Chaos-Theater Oropax. Das wilde Paar. Stadtsaal Wil, 20 Uhr Kunst/ausste llungen Die Moderne als Ruine. Eine Archäologie der Gegenwart. Führung. Kunstmuseum Vaduz, 12:30 Uhr li t eratur Elisabeth Amann und Erika Kronabitter. Lesen aus ihren neuen Werken. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Vortrag Geoinformation. Heute und in Zukunft mit A.Eichrodt, B.Graeff & R.Eugster. Museum Herisau, 19 Uhr

FR

30.10.

Konze rt Bourbon Street Jazzband. Jazzkeller Sargans, 20:30 Uhr Christine Lauterburg. Mit Aërope. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Elias & Friends. Blues. Mariaberg Rorschach, 20 Uhr Gina Schwarz & Richard Oesterreicher. Jazz. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr HDV-Trio. Und Humour’s Humidity. Jazz. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 20 Uhr Irish Folk Festival 2009. Casino Herisau, 20 Uhr Malcolm Braff Trio. Jazz. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Mikroboy. Strandhotel Marius. Pop. Gare de Lion Wil, 21:30 Uhr

SAITEN 10.09

Oldtime-Jazz-Festival. 7 Bands in 7 Restaurants. Rorschach, 20 Uhr Pernille und das Geheimnis der Off Beats. Jazz. Kulturzentrum am Münster Konstanz, 14:30 Uhr «Sir» Oliver Mally. Blues. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Sabine. Französische und andere Chansons. Café Stickerei St.Gallen, 21 Uhr Sondaschule. Gute Laune bis zum umfallen. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Spindle. Geige, Kontrabass und Hackbrett. Kulturbar Baradies Teufen AR, 20 Uhr

lit er at u r Dunkelschwestern. LesePerformance-Konzert. Klubschule Migros St.Gallen, 20 Uhr Marie-Sophie Lobkowicz. «Ich werde da sein, wenn du stirbst.» Zak Jona, 19 Uhr Moderne Apokalypsen. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

Clubbing/Party DJs Aircraft & Spank. Pingpong & Sound. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FuckTheFame. Hip-Hop. Alte Kaserne Winterthur, 21:30 Uhr Milonga – Tanznacht. Mit DJ und Barbetrieb. Lagerhaus St.Gallen, 21:30 Uhr

D iV er s es Humordinner. Von und mit Peter Eggenberger. Restaurant Schäfli St.Margrethen, 19 Uhr

Film Dil Bole Hadippa! Der neuste Bollywoodhit. Kino Rosental Heiden, 20 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Kinok St.Gallen, 18 Uhr

Ko n zert Abwärts. Punklegenden. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Cornadoor. Reggae. USL Amriswil, 21 Uhr Drum&Voice Tour. Rund um den Percussionisten Stephan Riegert. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Heinz de Specht. «Macht uns fertig!» Bären Hundwil, 21 Uhr JM Rhythm Four m. B.Pizzarelli u. P.Appleyard. 100 Jahre Benni Goodman. Casino Herisau, 20 Uhr Kocani Orkestar. Balkantrompeten. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Steffen Schorn Festivalensemble. Jazz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Louisiana Red. Boogaloo Kings. Blues. Eintracht Kirchberg, 21 Uhr Michael Wespi. Gitarrenmusik. Cuphub Arbon, 21 Uhr Orgelherbst (4. Konzert). mit Helmut Binder. Kath. Kirche St.Maria St.Gallen, 19:15 Uhr Ringo. Punkrock für Schwiegermütter. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Sol y Sombra. Okzitanisches Liedgut. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr St.Galler Kammerensemble. Werke von J. Haydn. Ev. Kirche Rehetobel, 19:30 Uhr St.Galler Kammerchor. Georg Friedrich Händel: Messiah. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr

theater Aussenseiter Häuser. Maskentheater. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Buddenbrocks. Schauspiel von Thomas Mann. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Ein Mann spielt sich heim. Mit Filmsequenzen und LiveMusik. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Georges Dandin. Molière. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Glasblassing Quintett. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Junges Theater TG. Glück liegt immer auf der anderen Seite. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Gut gegen Nordwind. Nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Glattauer. Kulturlokal 3 Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr Nelson Mandela – endlich frei. Schauspiel mit Musik von Gerold Theobald. Tonhalle Wil, 20 Uhr Sirenentränen. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Theater Sinnflut. «Mumien» von Martin Suter. Stella Maris Rorschach, 20 Uhr Theater Weissglut. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:15 Uhr Kab arett Isabelle la belle. Compagnie Buffpapier. Genossenschaft Hotel Linde Heiden, 20:15 Uhr tanz Silber – Tanz. Tanzstück von Marco Santi. Theater St.Gallen, 20 Uhr musiC al Quasi Modo. Die Schönsten Chansons. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Kunst/ausstellungen Albert Oehlen. Vernissage. Museum am Dorfplatz Gais, 19 Uhr

Vo rt r ag Trogens Mundartlandschaft. Ein namenkundlicher Abend. Hotel Krone Trogen, 20 Uhr Von Abacus bis Zythus. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13 Uhr

SA

31.10.

C lu bbin g / Pa rt y 10 Jahre Global Dance. Oriental, Reggae, Afro, Salsa & Funk. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Behind the beat. Vol.3. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Endstation-Club. WaveGothic-Electro-Party. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Fillet of Soul. French DJs. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Nachtbar. Augenwasser Soundsystem. Palace St.Gallen, 22 Uhr Phatstylez V. DJ Oh, Wurzel 5, DJ Max Power. Hip-Hop. Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr Smells like twen Spirit. Mash up the 90s. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr The Globe. Worldmusic, Dance. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Trashdisco. Halloween. Gare de Lion Wil, 22 Uhr

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Musik im Gang

aloïs godinat & Karin hueber im Palais bleu Einfache Materialien, reduzierte Formen und visuelle Schlichtheit: Am 31. Oktober bietet sich die letzte Gelegenheit, die kontextverschiebenden Arbeiten von Aloïs Godinat und die zur Architektur in Beziehung stehenden Skulpturen von Karin Hueber im Palais Bleu zu erfahren. Aloïs Godinat bringt seine Künstlerkollegen aus Lausanne ins Palais Bleu mit, um im Gang des ehemaligen Pflegeheims ihre Instrumente dröhnen zu lassen. Nach dem Eindunkeln wird der Stummfilm «Grass» (1925) mit Echtzeitvertonung von Sven Bösiger und Patrick Kessler im Salon projiziert. Samstag, 31. Oktober, 16 Uhr Palais Bleu Trogen Mehr Infos: www.palaisbleu.ch

Film Dil Bole Hadippa! Der neuste Bollywoodhit. Kinok St.Gallen, 21 Uhr El nino pez. Eine verzweifelte Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Frauen. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr Grass. Sven Bösiger und Patrick Kessler vertonen den Stummfilm. Palais Bleu, 20 Uhr Séraphine. Verfilmung des Lebens dieses französischen Malers. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr The Sound of Insects: Record of a Mummy. Das neue Meisterwerk von Peter Liechti. Kinok St.Gallen, 16:30 Uhr t heat er Ein Mann spielt sich heim. Mit Filmsequenzen und Live-Musik. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Georges Dandin. Molière. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Junges Theater TG. Glück liegt immer auf der anderen Seite. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Hans und Greta. Oder das goldene Zeitalter ist nah. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Michel von Lönneberga. Kinderstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Sirenentränen. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Theater Sinnflut. Mumien von Martin Suter. Stella Maris Rorschach, 20 Uhr Theater Weissglut. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:15 Uhr Ka b a r et t Andreas Thiel. «Politsatire 3.» Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Ohne Rolf. «Schreibhals.» ZiK Arbon, 20 Uhr

tan z Damioscha. Poetisches Traumspiel. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr m u s i C al Der Graf von Monte Christo. Frank Wildhorn/Jack Murphy. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Quasi Modo. Die Schönsten Chansons. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Schellen-Ursli. Nach Selina Chönz und Alois Carigiet. Casinotheater Winterthur, 14 Uhr K un s t / aus s t e l l un g e n Kleid im Kontext. Vernissage. Gewerbemuseum Winterthur, 11 Uhr Le-lieu. Finnisage. Palais Bleu Trogen, 16 Uhr Vermessenes Appenzellerland – Grenzen erkennen. Führung. Museum Herisau Herisau, 14 Uhr l i t e r at u r Säntis und Alpstein im Gedicht. Vernissage mit Rainer Stöckli, Musik von Geri Pekarek. Keller d. Rose St.Gallen, 17 Uhr Poetry Slam. Mehr-oder-weniger-Anfänger-Slam. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr K i n De r Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht plötzlich auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Peterchens Mondfahrt. Ab fünf Jahren. TaK Schaan, 16 Uhr Kasperletheater. Kasperle sucht einen neune Freund. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr DiVerses Rundgang in Bregenz. Mit dem Theologen Walter Frei. Bahnhof-Übergang Bregenz, 14:15 Uhr


Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33


Ausstellungen

Kunst Alte Fabrik Kulturzentrum. Klaus-Gebert-Strasse 5, Rapperswil SG, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Horizontale Durchlässigkeiten. Rosalind Nashashibi (UK), Elodie Pong (CH), Haegue Yang (KOR). Installationskunst. bis 10.11. Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Dark Side 2. Fotografische Macht und fotografierte Gewalt, Krankheit und Tod. bis 15.11. Karaoke – Bildformen des Zitats. Mit Werken von Becky Beasley, Thomas Galler, Aneta Grzeszykowska, Thomas Julier, Anja Manfredi, Ryan McGinley, Taiyo Onorato/ Nico Krebs, Clunie Reid and Oliver Sieber. 24.10. bis 07.02. Printed Matter. Set 6 aus der Sammlung des Fotomuseum Winterthur bis 11.10. Fotostiftung schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Christian Vogt, Today I’ve been you. Neben konzeptuellen Arbeiten, in denen nicht selten Worte oder kurze Texte überraschende Bedeutungen hervorrufen, gehören die Darstellung von Zeit und Raum zu Vogts seinen zentralen Themen. 2 4.10. bis 14.02. Gotthard Schuh – Eine Art Verliebtheit. bis 11.10. Hallen für neue Kunst. Baumgartenstrasse 23, Schaffhausen, +41 52 625 25 15, www.modern-art.ch Sammlung. Carl Andre, Joseph Beuys, Dan Flavin, Donald Judd, Jannis Kounellis, Sol Le Witt, Richard Long, Robert Mangold, Mario Merz, Bruce Naumann, Robert Nyman, Lawrence Weiner. Dauerausstellung Kesselhaus Josephsohn (sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.ch Hans Josephsohn. Das Werk des Bildhauers spielt seit dem Ende der 90er-Jahre auf der internationalen Bühne der zeitgenössischen Kunst eine immer wichtigere Rolle. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmodellen und Bronzen des Zürcher Künstlers. Dauerausstellung Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Kunstkreis JiRo Rheintal. Der Aktuelle Arbeiten von insgesamt 18 aktiven JiRo-Mitgliedern in zwei Gruppenausstellungen. In der ersten Ausstellung sind Werke von Carmen Bösch, Harry Grutsch, Resi Hollenstein, Ruth Jenal, Jeanne Scheffknecht, Karin Schelling, Karl Schönbeck, Jimmy Stuchly und Christel Tinner zu sehen. bis 11.10.

SAITEN 10.09

Kunst + Raum st.gallen. St.Jakob-Strasse 64, St.Gallen, +41 71 244 12 08 Christine Aries. Fotobilder. bis 18.10. Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil SG, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Peter Granser. Alzheimer nennt Peter Granser eine Serie von Fotografien, die 2001 und 2004 im Gradmann Haus in Stuttgart entstanden ist. Die Arbeit wurde mit dem Arles Discovery Award und dem Deutschen Sozialpreis ausgezeichnet und ist nun erstmals in der Schweiz zu sehen. bis 01.11. Kunsthalle st.gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Matias Faldbakken. Der norwegische Schriftsteller und Künstler mischt in seiner Arbeit konzeptuelles Vorgehen mit trivialen Gesten, Vandalismus und Appropriation, Poesie und Pop-Kultur. Für die Kunsthalle hat er eine Reihe neuer Werke produziert, die er unter dem Titel «Extreme Siesta» vereint. bis 22.11. Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil SG, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Andreas Kaiser. Die Werke von Andreas Kaiser sind im Spannungsfeld von Ideal und Wirklichkeit angesiedelt. Der Kölner Künstler erzeugt in seinen Installationen konkrete Situationen, geschaffen aus dem Fundus des Alltäglichen unter Verwendung des materiell Naheliegenden. bis 18.10. Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.museumliner.ch/khz Stephan Schenk/Sven Hoffmann. Die Doppelausstellung stellt zwei Positionen der heute möglichen fotografischen Landschaftsdarstellung gegenüber. bis 01.11. Kunsthaus glarus. Im Volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch Glarner Privatsammler im Dialog. Für diese Ausstellung, die zukünftig in einer Reihe weitergeführt werden soll, wird ein Glarner Privatsammler eingeladen, eine Auswahl von Werken aus seiner Sammlung im Kunsthaus Glarus zu zeigen. Den Einstieg in diese Reihe macht Mathias Jenny, Lehrbeauftragter, Schwanden. bis 22.11. Maja Bajevic. Die bosnische Künstlerin lebt in Paris, Berlin und Sarajevo und verbindet in ihren Performances, Videos, Installationen und Fotografien das Private mit dem Öffentlichen und das Intime mit dem Politischen. Ihr subjektiver Blick auf Phänomene der globalisierten Welt und insbesondere auf ihr Heimatland BosnienHerzegowina macht sie zum Gegenstand öffentlicher Diskussion über Wahrheit, Identität und Heimat. bis 22.11.

Kunsthaus KuB. Karl-Tizian-Platz, Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Antony Gormley. In seinem Werk geht es zentral um den Menschen und seine komplexen Beziehungen zur Gesellschaft, zur Architektur und zur Natur. bis 04.10. Pieter Hugo. Pieter Hugo fotografierte in Nigeria Schausteller, die gegen Entgelt gezähmte Hyänen an Ketten der Öffentlichkeit präsentieren. Auf den Billboards zu sehen. bis 18.10. Tony Oursler. Ourslers Werke sind im Zwischenbereich von Skulptur und Performance angesiedelt. Seine Figuren sind unter Möbeln verborgen oder kauern in Zimmerecken und erzählen Geschichten. Oursler thematisiert dabei immer wieder den Einfluss der Massenmedien auf die menschliche Psyche. So lässt er seine Figuren manisch jammern, schreien, schimpfen und stöhnen und wie besessen und von fremden Kräften angetrieben unaufhörlich Satzfragmente hervorstossen. 24.10. bis 17.01. Künstlerhaus Palais thurn und taxis. Gallusstr. 10, Bregenz, +43 5574 427 51, www.kuenstlerhaus-bregenz.at Christian Macketanz. Der in Berlin lebende Künstler stellt Malerei der letzten Jahre aus. In der Reihe «Zur Zeit» ist nach den Kunsthochschulen und Akademien in Wien, Dresden und Köln dieses Jahr die Liverpool School of Art and Design eingeladen Arbeiten Ihrer Studenten vorzustellen. 02.10. bis 08.11. Kunstmuseum st.gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Andrea Geyer | Sharon Hayes. bis 22.11. Phantasien – Topographien. bis 06.12. Kunstmuseum des Kantons thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch Cécile Hummel. Contrapunctum. Neben ihrem zeichnerischen Werk hat sich Cécile Hummel seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit mit der Fotografie beschäftigt. bis 12.12. Olaf Nicolai. Mirador. Die neuesten Arbeiten des international erfolgreichen deutschen Konzeptkünstlers. Die Arbeit «Mirador/Selkirk» hat der Künstler eigens für das Kunstmuseum Thurgau geschaffen. Daneben sind zwei Arbeiten aus dem Jahr 2008 zu sehen: der fiktive Dokumentarfilm «Rodakis» und die Lichtinstallation «Samani. Some Proposals to Answer Important Questions». 19.10. bis 11.04. Kunstmuseum liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li «Das Glück dieser Erde…» Pferde als höfisches Motiv der Kunstgeschichte. Das Museum der zeitgenössischen Kunst in Vaduz zeigt regelmässig eine Sonderausstellung

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aus den Privaten Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein und spannt somit den Bogen zur Welt der Alten Meister. bis 18.10. Der Blick. Aus der eigenen Sammlung des Kunstmuseum. Der Sammlungsdialog stellt in einer lockeren Anordnung die verschiedenen Möglichkeiten des Blicks in der Kunst vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis in die aktuelle Zeit hinein vor. bis 18.10. Kunstraum Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 550 44, www.kunstraumdornbirn.at Mathias Kessler. In seinen künstlerischen Arbeiten stellt Kessler das romantisierende Streben der postmodernen Ökologiebewegung und unsere Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Unberührtheit in Frage. In seiner eigens für den Kunstraum Dornbirn entwickelten Arbeit «The Taste of Discovery» setzt sich der Künstler mit der Extremerfahrung, dem Geschmack und buchstäblich dem Geruch von arktischen Expeditionen auseinander. bis 08.11. Kunstraum engländerbau. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, www.kunstraum.li Through the Looking-Glass – Jenseits des Klischees. Mit Beobachtungen zu Menschen und dem Charakter eines kleinen Landes befassen sich sechs KünstlerInnen aus den Kleinstaaten Luxemburg und Liechtenstein. In sehr unterschiedlichen Positionen verarbeiten sie allerdings nicht nur das nationale Bild, sondern erforschen die allgemein angenommenen Ideen und Ansichten. bis 25.10. Kunstraum Kreuzlingen. Bodanstrasse 7 a, Kreuzlingen, +41 71 688 58 30, www.kunstraum-kreuzlingen.ch Felix Huber «ego alter ego». bis 18.10. Olga Titus. Ihre Arbeit thematisiert die Begriffe Heimat und Fremdheit. Dabei fliesst immer wieder ihre eigene Biografie mit ein, die einer Künstlerin, die zwischen verschiedenen Kulturen (Schweiz und Malaysia) aufwuchs. bis 25.10. Museumbickel. Zettlereistrasse 5, Walenstadt, +41 81 710 27 77, www.museumbickel.ch Karl Bickel/Hans Thomann. Thomann reagiert mit seinen Werken auf Rötelzeichnungen von Karl Bickel. Die Wahl des Künstlers fällt dabei vor allem auf Bickels Bilder von Menschen, aber auch auf Zeichnungen von Bergen und Felsen. In seinem eigenen Schaffen setzt er sich intensiv mit den verschiedenen Abbildern der menschlichen Figur auseinander. bis 04.10. Museum im lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Adelheid Duvanel. Wände schützen

das Haus als Lebens- und als Zufluchtsort, dünn wie eine Haut sind sie Körper, welche die Seele umgeben. Gewaltig und höchst sensibel ist die Sprache der Basler Schriftstellerin Adelheid Duvanel. Sie ruft Bilder hervor, die in ihrer Dichte den Atem stocken lassen. bis 22.11. Keine Katastrophe ohne Idylle, keine Idylle ohne Katastrophe. Mit der Ausstellung aus unserem Sammlungsbestand soll dem Begriff der «Kultur» die «Natur» und mit ihr die «Idylle» entgegengesetzt werden. Wie fragil diese ist, belegt das Titelzitat von Harald Szeemann zur Charakterisierung des Werkes von Adolf Wölfli. bis 30.01. Museum liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Carl August Liner. Die Schönheit des Seins. 04.10. bis 01.11. Museum Oskar Reinhart am stadtgarten. Stadthausstrasse 6, Winterthur, +41 52 267 51 72, www.museumoskarreinhart.ch Zeichnungen, Plastiken 18. bis 20. Jahrhundert. bis 31.12. Museum Rosenegg. Bärenstrasse 6, Kreuzlingen, +41 71 672 81 51, www.museumrosenegg.ch Joachim Schwitzler. Gezeigt werden neue Arbeiten sowie aus der Werkgruppe «Speed». bis 04.10. Museum zu Allerheiligen. Klosterstrasse, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.ch Konferenz der Tiere. Alles, was da keucht, fleucht und schwimmt. Tierbilder von verschiedenen Künstler über fünf Jahrhunderte. bis 16.05. Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at Gottfried Honegger. Gezeigt werden Werke von den 50er-Jahren bis heute. Er ist international einer der wichtigsten Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst seiner Generation und steht in der Tradition der nicht-gegenständlichen Kunst seit den 20er-Jahren. 03.10. bis 29.07. Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 235, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch Arthur Schneiter und Otto Bruderer. Wieder eine Künstlerbegegnung … und wieder ganz anders. bis 01.04. sammlung Oskar Reinhart am Römerholz. Haldenstrasse 95, Winterthur, +41 52 269 27 40, www.roemerholz.ch Europäische Kunst von der Spätgotik bis zur klassischen Moderne. bis 31.12.



Ausstellungen

Alltagsgegenstände

Afrikanisches Kunsthandwerk in der Wyborada Die Ausstellung «Eva in Afrika» zeigt vor allem Gegenstände der Alltagskultur, da Töpferei, Korbmacherei und Verzierung von Kürbisbehältern in der traditionellen Arbeitsteilung den Frauen zugeordnet waren. Diese Werke von hoher Ästhetik und Fertigkeit sind in den Museumssammlungen afrikanischer Kunst oft untervertreten, da sich dort das Hauptinteresse auf Masken- und Figurenschnitzerei aus Holz und auf Metallarbeiten konzentriert. Der Omnipräsenz der Afrikanerinnen in Alltag, Kultur und Sakralbereich tragen weitere Werke und Fotos Rechnung. bis 28. november Frauenbibliothek Wyborada Mehr Infos: www.wyborada.ch

schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch # 13 Costa Vece. Mit gefundenen Buchtiteln setzt er im Schaukasten Sätze zusammen, schreibt aus den aussortierten Druckerzeugnissen eine Poesie des absurden Zufalls. Nebenbei ist die Titel-Collage auch eine Reflexion über unseren Umgang mit Schlagezeiten, über die Fähigkeit von Hirn und Herz, Tatsachen, Erinnertes, Befürchetetes und Ersehntes zu kombinieren. bis 15.11. schloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Alfred Kobel. bis 18.10. Sandra Bruggmann – von Arx. Arbeiten im Spannungsfeld von Mensch und Wirklichkeit. 25.10. bis 13.12. schloss Wartegg. Von-Barler-Weg, Rorschacherberg, +41 71 858 62 62, www.wartegg.ch Anna-Elisabeth Bosshard und Ursula Höhn. «Eingefangene Freiheit», geschichtet – gemalt – geklebt. Zeichnungen und Bildobjekte. bis 06.03. schloss Wartensee. Postfach 264, Rorschacherberg, +41 71 858 73 73, www.wartensee.ch Peter Hirzel. bis 18.10. schloss Werdenberg. Werdenberg, +41 81 771 29 50, www.schlosswerdenberg.sg.ch «Mama nomol» von Pipilotti Rist und Niki Schawalder. Mit ihrer gemeinsamen Ausstellung bespielen

SAITEN 10.09

Tiger, Ferkel, Schmetterling

Wilder Maler

Über die Jahre sammelt sich so einiges an in einem Museum. Vieles davon staubt nahezu vergessen in den Lagerräumen vor sich hin. Rund 100’000 skurrile, kuriose und kostbare Objekte schlummern im Naturmuseum Thurgau und werden nun teilweise zum ersten Mal öffentlich gezeigt: Skelette, Insekten, Fossilien, Alkoholpräparate, Schnecken, Vogelnester, alte Dias, Fotos und Kupferstiche von Pflanzen und Tieren. All das gibt es zu entdecken in der Sonderausstellung «Tiger, Ferkel, Schmetterling» zum 150. Geburtstag des Naturmuseums Thurgau.

Albert Oehlen entwickelte gemeinsam mit seinem Bruder Markus, Werner Büttner und Martin Kippenberger Anfang der achtziger Jahre die «Wilde Malerei», die ebenso frech, kritisch und offensiv wie (selbst-)ironisch und emotional aufgeladen ist. In den neunziger Jahren schuf der Künstler öffentliche Projekte wie ein gross dimensioniertes Bodenmosaik für die Expo 2000 in Hannover, gestaltete eine Buchhandlung in Los Angeles sowie die Büroräume des Taschen Verlags. In Gais zeigt der Künstler einen Überblick über diese Projekte, wobei er die Exponate der Ausstellung als eigenständige Kunstwerke gestaltet.

bis 10. Januar naturmuseum thurgau Frauenfeld Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

31. Oktober bis 31. März, Dorfmuseum gais Vernissage: Freitag, 30. Oktober, 19 Uhr, Öffnungszeiten: Jeweils am 10., 20. und 30. des Monats, 18–20 Uhr

Sammlungsschätze im Naturmuseum Thurgau

die beiden Künstlerinnen heimatlichen Boden, inszenieren ihre Erinnerungen und Empfindungen zu Rheintaler Sehnsüchten und Heimatgefühlen. bis 31.10. Vaduz. Bad Ragartz. Über 400 Skulpturen als dauerhafte Gäste im sozialen Raum. bis 01.11. Villa Arte nuova. Kerbelring 9, Flawil, +41 71 393 55 45, www.artenuova.ch Ulrich Bleiker, Hans Krüsi, Jakob Müller. bis 31.12.

Museum Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz, Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Amelia Magro. Als gebürtige Italienerin ist es der Fotografin während ihres 30-jährigen Schaffens gelungen, mit grossem Einfühlungsvermögen und intuitiver Beobachtungsgabe den Kern der bodenständigen Welt des Appenzellerlandes zu erfassen und abzubilden. Das Aufnehmen des Typischen, das Auffangen des Unscheinbaren und die dichte Stimmungshaftigkeit lassen ihre Aufnahmen mehr sein als blosse Abbildungen – vielmehr erzählen sie Geschichten und zeugen sowohl von handwerklichem als auch von künstlerischem Können. bis 23.01. Historisches Museum des Kantons thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, www.historisches-museum.tg.ch Ich sammle, also bin ich! Die freie Umdeutung des bekannten Zitats des französischen Philosophen Descartes zeigt, dass fast jeder Mensch irgendetwas sammelt. Sammeln ist eine Leidenschaft und erzählt viel über die Person des Sammlers. Auch das Museum sammelt, denn die eigene Sammlung ist das Herz eines jeden Museums. Was unterscheidet aber die Museumssammlung von einer privaten Sammlung? Welche Gemeinsamkeiten gibt es? Weshalb sammelt ein Sammler und wozu sammelt das Museum? Antworten auf diese Fragen versucht die Sonderausstellung zu geben. bis 18.10. Thomas Bornhauser: Freiheit als Lebensblut. bis 31.12.2020

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Albert Oehlen im Dorfmuseum Gais

Rosgartenmuseum Konstanz. Rosgartenstrasse 3, Konstanz, +49 7531 900 24 6, www.rosgartenmuseum-konstanz.de Sommer ’39. Vor 70 Jahren begann der Zweite Weltkrieg, noch leben beiderseits der deutschschweizerischen Grenze Menschen, die sich an diese mörderischen Jahre erinnern und persönliche Zeugnisse aufbewahrt haben. Die Ausstellung zeigt, wie Konstanz und seine Nachbarn 1939 den letzten Bodensee-Sommer vor der europäischen Katastrophe erlebten: Zwischen Badefreuden und Terror. Verfolgung und Flucht. Die Schweizer Perspektive. Das Militär in Konstanz. Der Hitler-Attentäter Johann Georg Elser und andere Widerständige. Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museum Rosenegg in Kreuzlingen. bis 22.11. textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch sicherer, schöner, schneller. Textilien im Sport. Unter den drei Maximen sicherer, schöner, schneller sind zeitgenössische wie historische Sporttextilien und deren Hintergrund bildhaft und erlebbar dargestellt. bis 31.12. Vision. Präsentation von moderner Schweizer Stickereien und Geweben aus heutiger industrieller Produktion. bis 01.10. Vorarlberger landesmuseum VlM. Kornmarkt 1, Bregenz, +43 5574 460 50, www.vlm.at Schnee – Rohstoff der Kunst. Eine Sommerausstellung. Landschaft und Kultur Vorarlbergs sind eng mit dem Phänomen Schnee verbunden, der

für die Wirtschaft unentbehrlich ist und als ein Markenzeichen des Landes gilt. Diese Bedeutung ist für das Vorarlberger Landesmuseum Anlass, nach der Wahrnehmung des Schnees und ihrem Wandel zu fragen. Aus der ungewöhnlichen Perspektive einer Sommerausstellung lädt das Museum zu einem Streifzug durch zweihundert Jahre europäische Kunst- und Kulturgeschichte ein. bis 04.10. Archäologisches landesmuseum. Benediktinerplatz 5, Konstanz, +49 7531 9804 0, www.konstanz.alm-bw.de Himmel auf Erden. Das Geheimniss der himmelsscheibe Nebra. bis 04.10. grubenmann-sammlung. Dorf 7, Teufen AR, +41 71 333 22 44, www.grubenmann-sammlung.ch Leben und Werk der Baumeisterfamilie Grubenmann. bis 31.12. Historisches Museum Heiden. Kirchplatz 5, Heiden, +41 71 898 50 50, www.museum.heiden.ch Licht fürs Auge – Ruhm für Heiden. Der Berliner Augenarzt Prof. Albrecht von Graefe (1828-1870) hat in der Ophthalmologie (Augenheilkunde) Geschichte geschrieben. Er entdeckte Heiden und schlug hier über viele Sommer in den 1860erJahren seine Zelte auf ? und schrieb Kurortsgeschichte: Mit seiner Weitsicht leitete er den Aufstieg des Appenzeller Dorfes zu einem der international bekanntesten Kurorte ein. Der Historische Verein Heiden portraitiert in seinem Museum ein Lebensbild des begnadeten Pioniers der Ophthalmologie und doku-



Ausstellungen mentiert seine bis heute relevanten Errungenschaften, aber auch den Aufstieg Heidens zu Weltruhm. bis 01.11. Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Göttlich – Wörtlich. Religionen sind weit mehr als «das Wort». Nicht nur die Veden, die Thora oder der Koran sind Sprachrohr des Glaubens, sondern auch Altäre, Statuen, Kerzenständer und Reliquien berichten von Sakralen und Heiligen. Im Rahmen der Interreligiösen Dialog- und Aktionswoche der Stadt St.Gallen (IDA) blickt das Historische und Völkerkundemuseum auf seine «göttlichen Sammlungen» zusammen mit dem «Runden Tisch der Religionen». bis 13.12. Handschriften aus der Vadianischen Sammlung. Den wertvollsten Teil der Vadianischen Sammlung bilden die rund 100 mittelalterlichen Handschriften. Sie stammen aus dem Besitz der Bürgerbibliothek der freien Reichsstadt St.Gallen, auch Vadianische Bibliothek genannt. Nur wenige dieser Handschriften hatten allerdings einst Vadian gehört, die meisten sind Sammlerstücke des 17. Jahrhunderst. Von diese nbesonders interessanten Handschriften wird Anfang 2009 eine Auswahl von 14 Kodices in die sog. e-codices aufgenommen und im Iternet zugänglich gemacht. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Vadianischen Sammlung der Ortsbürgergemeinde realisiert wrid, stellt die Originale den am Bildschrim abrufbaren digitalen Versionen gegenüber. bis 01.11. Indiens Tibet – Tibets Indien. Der deutsche Archäologe August Hermann Francke erkundete bereits 1909 den Westhimalaya und hielt zusammen mit seinem Fotografen Babu Pindi Lal diese faszinierende Landschaft und ihre Bevölkerung in Wort und Bild fest. Dreissig Jahre später flüchtete der österreichische Bergsteiger und Forschungsreisende Heinrich Harrer durch den Westhimalaya nach Tibet. Später kehrte er als freier Mann in die Gegenden zurück. Der Frankfurter Autor und Fotograf Peter van Ham bereist seit über zwanzig Jahren auf den Spuren Franckes und Harrers die Bergwüsten von Kinnaur, Spiti, Lahaul, Rupshu, Nubra, Zanskar und Ladakh. Bequemer und sicherer durchquert der Besucher der Ausstellung von Shimla nach Ladakh auf alten Pfaden und neuen Wegen, entlang atemberaubender historischer und gegenwärtiger Fotografien, vorbei an beeindruckenden kulturellen und religiösen Zeugnissen aus über tausend Jahren, um am Ende die innere und äussere Reise im Einklang zu erleben. bis 18.04. Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Hast du meine Alpen gesehen?. Das Jüdische Museum Hohenems und das Jüdische Museum Wien

SAITEN 10.09

laden zu einer Neuentdeckung der Geschichte des Alpinismus ein. Gemeinsam mit dem österreichischen Alpenverein und in Kooperation mit dem Kunstmuseum Liechtenstein wird 2009 über die jüdische Liebe zu den Alpen nachgedacht. Die Ausstellung rückt die Bedeutung jüdischer Bergsteiger und Künstler, Tourismuspioniere und Intellektueller, Forscher und Sammler und ihre Rolle bei der Entdeckung und Erschliessung der Alpen als universelles Kultur- und Naturerbe zum ersten Male ins Rampenlicht. Die Wahrnehmung der Berge als Ort geistiger und sinnlicher Erfahrung, sie ist mit der jüdischen Erfahrung und dem Eintritt der Juden in die bürgerliche Gesellschaft Europas auf vielfältige Weise verbunden. Seit Moses, dem ersten Bergsteiger der Geschichte, haben Juden an der Schwelle von Himmel und Erde, von Natur und Geist nach spirituellen Erfahrungen und den Gesetzen und Grenzen der Vernunft gesucht. bis 15.11. Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Vom Mangel zum Überfluss. Bernhard Kathan (Künstler, Kulturhistoriker und Autor) richtete im Museumsteil des Küefer-MartisHaus eine temporäre Ausstellung zu bäuerlichen Ess-Traditionen ein. Statt einen nostalgischen Blick auf die bäuerliche Küche zu werfen, befragt er diese nach Regionalem und Saisonalem. Ausdrücklich wird auf die Gegenwart Bezug genommen. Zu sehen ist ein aus vierzig Schubladenelementen zusammengefügtes Kleinmuseum der bäuerlichen Esskultur. Nach thematischen Kategorien geordnet werden neben Objekten wie Kochutensilien und Handwerksgeräten vor allem Fotos, Zeichnungen und handschriftliche Rezepte präsentiert. bis 20.12. Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.appenzell.ch Hier ist es schön. Ansichtskarten aus Appenzell Innerrhoden. Ansichtskarten sind allgegenwärtig. Jahrhunderte lang war der Versand von schriftlichen Mitteilungen jedoch nur in verschlossenen Briefen möglich. Als die Postkarte – vorerst noch ohne Bilder – ab 1870 in den meisten europäischen Ländern eingeführt wurde, entsprach sie einem zunehmenden Bedürfnis nach kurzen und einfachen Mitteilungen ohne umständliche Höflichkeitsformen. Die Karte ermunterte auch wenig Gebildete sich schriftlich mitzuteilen. bis 18.10. Museum für lebensgeschichten. Hof Speicher -, Speicher, -, www.museumfuerlebensgeschichten.ch Hanna – Hanny – Hanna. Hanna Mehr. Anschauen was ist … bis 31.10.

Museum Herisau. Platz, Herisau, +41 79 377 34 43, www.museum.herisau.ch Vermessenes Appenzellerland – Grenzen erkennen. Die Ausstellung schlägt den Bogen von frühen Grenzbeschrieben über Instrumentarien der klassischen Vermessung bis zur modernen Geoinformation. bis 27.12. napoleonmuseum thurgau. Schloss & Park Arenenberg, Salenstein, +41 71 663 32 60, www.napoleonmuseum.tg.ch Einfach kaiserlich! Die Gärten der Familie Bonaparte. bis 18.10. naturmuseum st.gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Haie – gejagte Jäger. Die von der Hai-Stiftung St.Gallen gestaltete Sonderausstellung zeigt mit vielen Objekten und Präparaten die spannende Welt der Haie, weist auf ihre starke Gefährdung durch uns Menschen hin und zeigt auf, was zu tun ist, damit diese eleganten Jäger der Meere eine Zukunft haben. bis 25.10. naturmuseum thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 25 19, www.naturmuseum.tg.ch Tiger, Ferkel, Schmetterling – Kostbarkeiten aus der 150-jährigen Sammlung. Ein Tigerfell des früheren indischen Ministerpräsidenten Nehru, das Säuli mit acht Beinen oder im Thurgau längst verschwundene Schmetterlinge – in den letzten 150 Jahren haben rund 100’000 Objekte den Weg in unsere Sammlung gefunden. Was sonst in Depots schlummert, wird in der Sonderausstellung zum 150. Geburtstag der Sammlung erstmalig ausgestellt. bis 10.01. Vom Schweifen und Sammeln – das Bild der Natur. Simone Kappeler (Fotografien) und Barbara Keeris (Drucke). Ausstellungsthema ist die Darsttellung von Natur. Die seriellen Arbeiten von Barbara Keeris zeigen die unendlich grosse Variabilität von Steinstrukturen; feine Liniengeflechte, in Kupferplatten hineingeätzt, formen sich zu Bildern, die zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit oszillieren. Sie sind Teil jener grossen Chiffernschrift, die Novalis überall in der Natur erblickt hat. Die Bewegung ist: Schauen, Sammeln, Ordnen, Umsezten, Darstellen. Das tun auch Naturmuseen. Früher zeigten sie Sammlungen von artgleichen oder artverwandten Tieren und Pflanzen in Schaukästen. Die heutige Ausstellungspraxis imitiert natürliche Lebensräume und stattet sie mit Präparaten aus. Reale und nachgeahmte Welt nähern sich an und gleichen sich immer mehr. In der Fotografie, wo der Ort der Inszenierung selbst nicht sichtbar ist, schwinden die Möglichkeiten, zwischen lebend und tot, echt und künstlich zu unterscheiden. Im Spannungsfeld dieser Ungewissheit sind die Fotografien von Simone Kappeler angesiedelt. bis 03.01.

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Probstei Alt st. Johann. Alt St.Johann, +41 71 999 90 11, www.sanktjohann.ch Tierglocken aus aller Welt – Sammlug Daub. Nicht nur über die Gipfel der Alpen erschallt verschiedenstes kunstvolles Geläut; es schellt, scheppert, bimmelt und klingelt rund um den Globus und dies quer durch alle Zeiten. In über 30 Jahren hat das deutsche Ehepaar Daub über 500 Glocken aus Europa, Asien, Afrika und Amerika zusammengetragen. 05.10. bis 31.12.

Galerie

Regierungsgebäude. Klosterhof, St.Gallen, +41 71 229 32 60, www.sg.ch Am Anfang war das Wort. Lexika in der Schweiz. bis 25.10.

erker-galerie. Gallusstrasse 32, St.Gallen, +41 71 222 79 79, www.erker-galerie.ch Exklusive Originalgrafik aus der Erker-Presse. Die Erker-Galerie zeigt in einer ständig wechselnden Werkschau grafische Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern wie Piero Dorazio, Günther Förg, Hans Hartung, Antoni Tàpies, Günther Uecker etc., die diese in den letzten 50 Jahren in der Erker-eigenen Lithografiewerkstatt geschaffen haben. bis 31.12.

stiftsbibliothek. Klosterhof 6 d, St.Gallen, +41 71 227 34 16, www.stiftsbibliothek.ch Das Kloster St.Gallen und seine Schulen. Zum 200. Geburtstag der Katholischen Kantonssekundarschule. Am Gallustag (16. Oktober) 1809, vier Jahre nach der Aufhebung des Klosters St.Gallen, wurde in einer Feierstunde im Barocksaal der Stiftsbibliothek ein «Gymnasium katholischer Fundation» gegründet, eine Ausbildungsstätte für die begabten Knaben katholischen Glaubens. Diese Schule nannte sich päter «Katholische Kantonsschule», wurde aber noch im 19. Jahrhundert in eine Katholische Sekundarschule für Knaben (später auch – in getrennten Gebäuden – für Mädchen) umgewandelt. Sie begeht am ersten Juni-Wochenende 2009 ihr 200jähriges Bestehen mit einem Fest. Aus diesem Anlass widmet die Stiftsbibliothek ihre Jahresausstellung dem Schul-Thema. bis 08.11. technorama. Technoramastr. 1, Winterthur, +41 52 244 08 44, www.technorama.ch Naturwissenschaft und Technik. bis 31.12. typorama. Fabrikstrasse 30 a, Bischofszell, +41 71 422 28 20, www.typorama.ch Handruckmaschinen. bis 31.12.

Atelier-galerie Demarmels. Amriswilerstr. 44, Romanshorn, +41 71 463 18 11 Ludwig Demarmels. Bilder der Galerie. Zu sehen sind Ölgemälde, Aquarelle, Reliefs, Holzschnitte, Lithographien u.a. Die Werke sind geprägt von seiner Heimat Graubünden, aber auch vom Bodenseeraum, wo er von 1951 bis zu seinem Tod 1992 lebte. bis 04.10.

galerie Agathe nisple. Jakob Signerstrasse 5, Appenzell, +41 71 787 33 30, www.nisple.com Gabriele Salzmann. Gabriele Salzmann im Tanzsaal von Sabine Luger. bis 03.10. galerie am lindenplatz. Städtle 20, Vaduz, +41 423 232 85 65, www.galerielindenplatz.li Hans J. Glattfelder. In dieser Ausstellung richtet Hans J. Glattfelder – soeben 70 Jahre alt geworden – seinen Blick auf einige weit zurückliegende Bildideen und knüpft daran heute seine neue Ausdeutungen – «extensions» – die erkennen lassen, wie variabel und tragfähig die früh angelegten Basen des Werks sind. bis 24.10. galerie Ardizòn & editionswerkstatt. Thalbachgasse 4, Bregenz, +43 5574 207 14, www.ardizon.at Gabriella Klein, Olaf Kühnemann, Lior Shvil, Rona Yefman. So international und so austauschbar zeitgenössische Positionen und das zeitgenössische Publikum erscheinen, so unentrinnbar sind wir im eigenen Kontext verhaftet. Wie israelisch beziehungsweise jüdisch diese Ausstellung ist, liegt nicht nur an den KünstlerInnen oder der Kunst sondern auch an den BetrachterInnen. Das Leben in Tel Aviv, das Studium an derselben Universität und eine Freundschaft verbindet die in der Ausstellung vertretenen KünstlerInnen. Trotz aller Unterschiede im künstlerischen Ausdruck ist der Arbeit von allen Vieren eine starke Verankerung in der Privatheit gemein: Sei es Olaf Kühnemanns Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte oder Gabriella Kleins Referenzen zur Häuslichkeit, seien es Rona Yefman intime Portraits oder Lior Shvils quasi persönliche Wiederaufbereitung israelischer Geschichte und Geschichtsmythen. bis 04.10.


Kurse Galerie Dorfplatz. Dorfstrasse 11, Mogelsberg, +41 71 376 00 55, www.atelierernst.ch David Boller. Lebt und arbeitet in Mogelsberg und zeichnet Comics und Manga für internationale Verlage. 25.10. bis 22.11. Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Malgosia Jankowska – insert Therese Nortvedt. Female painting and drawing. Zeichnungen und Malerei der aus Polen und Norwegen stammenden Künstlerinnen. bis 07.11. Galerie Feurstein. Johannitergasse 6, Feldkirch, +43 5522 210 34, www.galeriefeurstein.at Manfred Egender. Die Arbeiten «O. T.» 2007 zählen zur jüngsten Serie «Truth is a pathless land». Basierend auf den mehrsprachlichen Bildtafeln des «Programm 5» (Arbeiten auf Industrieholzplatten mit diversen Polymeren, Acryl und Lack) versucht diese Bilderserie auf Astraglas ? beidseitig definiert – einen unmöglichen Diskurs zu provozieren von persönlich abgeklärten Statements (Zitat) und malerischer Um- und Gegendsetzung. Es geht darum, Begriffe und bildnerische Komposition immer schön in Schwebe zu halten. Intellektuelle Interpretation und visuelle Wahrnehmung treffen sich in ästhetischer Klausur. Gefordert sind Wahrnehmungsstrategien von Wort und Bildfragmenten in permanenter Widerspiegelung als sinnliche Leseaufgabe zu entwickeln. Die doppelte Bild- beziehungsweise Malebene auf transparenter Folie steht als Synonym des Dialektischen und knüpft an kunsthistorisch geerdete Methoden. bis 10.10. Galerie Friebe. Unterstrasse 16, St.Gallen, +41 71 222 40 63, www.galerie-friebe.ch Annegret Soltau. Annegret Soltau zählt zu den bedeutenden deutschen Gegenwartskünstlerinnen. Für ihre eigenwilliigen Bildwerke, die sich in zahlreichen renommierten Sammlungen finden, hat sie im Jahr 2000 den Wilhelm-Loth-Preis der Stadt Darmstadt erhalten. In grösster Beharrlichkeit und Radikalität setzt sie sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit den Bild ihrer Selbst auseinander. In ihren sinnlich greifbaren Fotoübernähungen und -vernähungen spinnt sie mit schonungslosen Nadelstichen Fäden über fotografische Selbstporträts, reisst Innenwelten auf und verschliesst wiederum die so entstandenen Verletzungen mit Nadel und Faden. bis 24.10. Galerie J. Latzer. Romanshornerstrasse 82, Kreuzlingen, +41 71 688 23 11 Hans Ginter. Kunst ist Bewegung: Formate füllen, Freiraum schaffen, Akzente setzen, reduzieren, berechnen, spielen, sensibilisieren, verwerfen. Neu beginnen, neu

überdenken. Kunst ist Bewegung, gestern heute und morgen. bis 24.10. Galerie Lisi Hämmerle. Anton-Schneider-Strasse 4 a, Bregenz, +43 5574 524 52, www.galerie-lisihaemmerle.at Franz Ehmann. Yes we can. Wer nicht geniesst wird ungeniessbar. Franz Ehmann kocht zum Geniessen und kocht als Performance. Zukunfts Nahrung wird er in der Galerie servieren, mit neuen in Brisbane entstandenen Fotografien und Text-Montagen. 04.10. bis 31.10. Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Alexandra Maurer. «Zersplittert». bis 10.10. Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Benno Meier. Landschaften und Wetter. bis 11.10. Susanne Esser. 24.10. bis 15.11. Galerie zur grünen Tür. Zürcherstrasse 28, Uznach, +41 55 280 48 48 Dao Droste. Mit der ostasiatischen Yin- und Yang-Philosophie verbunden, zielt ihre Kunst auf Sichtbarmachung kosmischer Gegensätze, die einander schöpferisch befruchten. Skulpturen, Bilder, Installation. bis 18.10. Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Die herrliche Frau in Herisau. Karikaturen/Figuren von Bethli Stephani. 10.10. bis 24.12. Städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 92 1, www.stadt-konstanz.de Gerhard Glück. Kunst & Co. Im Rahmen der Baden-Württembergischen Literaturtage zeigt die Wessenberg-Galerie eine Auswahl von Gerhard Glücks Cartoons rund um das Thema Kunst, die in den beiden letzten Jahrzehnten entstanden sind. Mit wachem Blick und souveränem Witz, mit sicherem Gespür für das Komische oder Groteske einer Situation und mit meisterlichem Können setzt sich Glück mit den Themen Kunst, Künstler und Publikum in seinen Bildgeschichten auseinander. Seine gezeichneten und gemalten Kommentare können sowohl zum Lachen komisch sein als auch beissend satirisch, kommen zum Teil aber auch melancholisch gestimmt daher und stossen dabei wie nebenbei nicht selten in philosophische Tiefen vor. bis 15.11. Töpferei/Galerie zur alten Hofersäge. Weissbadstrasse 7 a, Appenzell, +41 71 787 18 88 Markus Fischli. bis 24.10.

Weitere Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch «The Americans». Zeitgenössische Porträts und Emotionsobjekte von Joanna Archetti, Allis Rowlands und Mike Farnum. bis 20.12. aRte kaserne. Das Team der Alten Kaserne zeigt Bilder, Fotografien, etc. 3.10. 30.10. Comics, Cartoons & Karikaturen im Bistro. Die Ausstellung zeigt Sequenzen aus Tobis erstem Album seiner Reihe «Die kuriosen Abenteuer des Mäx Demetrius Gebhard Meier». Die Ausstellung besteht aus verschiedenen Digitalprints. Die Sprechblasen wurden – im Gegensatz zum Text – bewusst stehen gelassen. Dadurch wird der Betrachter teilweise selbst zum Autor. Spekulationen über den Verlauf der Geschichte und deren Ausgang sind also erwünscht. bis 30.10. Brauerei Schützengarten. St.Jakobstrasse 37, St.Gallen Bierflaschenmuseum. Christian Bischofs Sammlung von 2000 Flaschen. Das erste Museum seiner Art in der Schweiz. bis 31.12. Clienia Littenheid AG (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie). Littenheid, +41 71 929 60 60, www.clienia.ch Marlies Jang/Nathalie Schmidt. Gestaltungsgruppe der Clienia: «Unsere Ausstellung ist eine harmonische Zusammenarbeit zweier Generationen. Genau so unterschiedlich wie wir zwei Künstlerinnen sind auch die ausgestellten Bilder. Die einen abstrakt, die andern gegenständlich gemalt. Auch die Farben unserer ausgestellten Werke zeigen den Unterschied. Sind die Farben der einen Bilder sehr klar in Schwarz, Weiss und Rot gehalten, so ist die Farbgebung der andern frei und fliessend gewählt. Wir beide haben erst vor Kurzem zur Malerei gefunden und es ist unsere erste Ausstellung. Lassen Sie sich von uns in die zwei Welten entführen.» bis 02.10. Botanischer Garten. Stephanshornstrasse 4, St.Gallen, +41 71 288 15 30, www.botanischergarten.stadt.sg.ch Verflixt und Verflochten. Von Weiden und Korbflechten. Unter diesem Titel zeigt der Botanische Garten St.Gallen eine breit angelegte Ausstellung über die Gehölzgattung der Weiden. In der Schweiz sind die Weiden mit über 30 Arten vertreten. Im Gebirge und an Fliessgewässern der Niederungen können sie ganze Landschaften prägen. Nicht umsonst erinnern verschiedene Ortsnamen, wie Widnau oder Wittenbach, an die anspruchslosen Pionierpflanzen. Als früh blühende Bienengehölze sind Weiden auch als Zierpflanzen sehr beliebt. Bewunderung verdienen auch die Höhenunterschiede innerhalb der Gattung. Während die

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am Wildstandort in Grönland ausgestorbene Ivigtut-Weide nur kleine Polster von ca. zwei Zentimetern Höhe bildet, erreicht die einheimische Silber-Weide Höhen bis 20 Meter. Eine derartige Vielfalt gibt es in keiner anderen Gehölz-Gattung. bis 11.10. Eisenwerk. Industriestrasse 23, Frauenfeld, +41 52 728 89 82, www.eisenwerk.ch Renate Flury: Was mich nährt. Die Thurgauer Künstlerin fügt wichtige Arbeiten der letzten Jahre in eine neue Installation ein und inszeniert im neuen shed eine Erinnerungs- und Denklandschaft. bis 02.10. Haus Blume. Gais Museum am Dorfplatz. Gais in über 200 Ortsansichten aus der Zeit von Ende 18. bis Anfang 20. Jahrhundert. Zeichnungen von Johann Ulrich Fitzi. Wechselausstellung: Hermann Fitzi von Gais, in Florenz. Eintritt frei. bis 20.10. Albert Oehlen. Der in Gais lebende Künstler zählt zu den bedeutendsten Protagonisten einer permanenten Hinterfragung des Mediums Malerei unserer Zeit. 30.10. bis 31.03. Kantonsbibliothek Vadiana. Notkerstrasse 22, St.Gallen, +41 71 229 23 21, www.kb.sg.ch Plakatausstellung: Zirkus Knie. 07.10. bis 17.10. Frauenbibliothek Wyborada. Davidstrasse 42, St.Gallen, +41 71 222 65 15, www.wyborada.ch Eva in Afrika. Die Ausstellung zeigt Gegenstände der Alltagskultur, da Töpferei, Korbmacherei und Verzierung von Kürbisbehältern in der traditionellen Arbeitsteilung den Frauen zugeordnet waren. Diese Werke von hoher Ästhetik und Fertigkeit sind in den Museumssammlungen afrikanischer Kunst oft untervertreten, da sich dort das Hauptinteresse auf Masken- und Figurenschnitzerei aus Holz und auf Metallarbeiten konzentriert. Der Omnipräsenz der Afrikanerinnen in Alltag, Kultur und Sakralbereich tragen weitere Werke und Fotos Rechnung. bis 28.11.

Kurse K ör p e r Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch, Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 Uhr Bewegungs- u. Ausdrucksspiel für Kinder. 5–9 Jahre. B. Schällibaum, 071 277 37 29, Sala, Do 16:45–18 Uhr Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, 071 277 37 29, Sala Felsenstrasse, Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder, Vadianstrasse 40, St.Gallen. Astrid Bischof, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Pilates. Katja Rüesch, Mo/Mi 12:10–13 Uhr Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05-19:30 Uhr, Fr 17-18:20 Uhr Stocktanz. Neuer Einführungskurs. Felsenstrasse 33, St.Gallen. Claudia Roemmel, 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Do 19-20:30 Uhr, 14-täglich Tanz und Bewegung. Eine Reise nach Innen. Erika Friedli, Gais, 071 793 33 06, ein Samstag/Monat 10–14 Uhr Nia©-Getanzte Lebensfreude. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia ist Tanz, Kampfsport, Entspannung und Lebensfreude. Kurse in St.Gallen, Gossau. Alexandra Kunz, Ausbildnerin FA/Bewegungspäd. BGB, Cert. Nia-Teacher Brown Belt, 076 325 64 05, www.gymallegro.ch Kultur-Werkstatt Wil. Barfussdisco, Yoga, Sing- und Rhythmuskreis, Qi Gong, Moderntanz, Afro, Rhythmik, Feldenkrais, kreativer Kindertanz, PeKiP, 5 Rhythmen u.a. Info: 071 912 22 66, www.kulturwerkstatt.ch Studio 8. Zala-Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz 076 458 10 66, Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@ studio-8.ch, www.studio-8.ch m u s i k / G e s an g Klangwelt Toggenburg. Info: 071 999 19 23, www.klangwelt-toggenburg.ch, Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagorasinstrumente.ch Stimmräume. Entfaltung des Stimmpotenzials, Selbsterfahrung mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstrasse 4, St.Gallen, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch

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Kurse Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@ bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch EWB Sekretariat. 071 344 47 25, www.ewb-ar.ch, Kurse anfragen Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico. lenzin@gmx.ch Stimmlokal.ch. Die frische Gesangsschule. Miriam Sutter, 076 577 30 34 und Nathalie Maerten 076 571 30 34, Adlerberg 6, St.Gallen, post@stimmlokal.ch tanz Theatertanzschule. Ballett, Modern, Jazz, Tanz&Spiel, Hip-Hop, Yoga, Bodystyling. Künstlerische Leitung: Philip Egli, Schulleitung: Denise Welten, Notkerstrasse 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, Museumstrasse 2, 071 242 05 25, tanzschule@theatersg.ch TanzRaum Bischofszell. Vielfältiges Tanzangebot! Afro, Bauchtanz, Kindertanz, Kreistanz, Yoga, Körperarbeit, Tanzimprovisation, Seniorentanz, Stocktanz u.v.m. Infos: 071 422 57 09, www.tanzraumbischofszell.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Rhythmik, Teenie-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Studio 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@ bluewin.ch Freier Tanz zwischen Himmel und Erde. Improvisation und Wahrnehmnung. Nicole Lieberherr, Ref. Kirche Riethüsli, St.Gallen, 071 351 37 82, Do 18:15–20 Uhr Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Tango Argentino. Kurse und Workshops für Singles und Paare. Johanna Rossi, St.Gallen, 071 223 65 67, rossi1@freesurf.ch Ballett und Bewegungserziehung im Vorschulalter. Klassisches Ballett. Alle Niveaus für Kinder, Jugendlische, Erwachsene, Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Herbstkurs 2009 Klassisches Ballett. Marianne Fuchs, 12.-16.10. Ballett, Modern/ Contemporary Dance. Jazz, Yoga. CDSP Berufsausbildung für zeitgenössischen Bühnentanz. (2–6 Semester). Dance Loft Rorschach, 071 841 11 33, info@ danceloft.ch, www.danceloft.ch

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fer n o s t Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Katharina Fortunato-Furrer, Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestrasse 2 St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch, Frauen 31.10., Mädchen (10–12 Jahre) 21./ 22.11., Mädchen (8-10 Jahre) 7./8.11. Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. Das Buch der Wandlung. Michael Zwissler, 071 534 33 32, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch m a len kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia AndermattFritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Schwalbenstr. 7 (beim Hotel Ekkehard), St.Gallen. 071 222 40 01 oder 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, St.Gallen, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch, Do Abend Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene u. Kinder, Klang-massage nach Peter Hess, Meridianklopfen, Meditation, individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Meditatives Malen in Rorschach. Sabin Hansen, 071 790 03 73, kontakt@sabinhansen.ch, www.sabinhansen.ch/vitae, ein Sonntagmorgen/Monat d r eid im en s io n a l kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia AndermattFritsche, 071 278 33 80 Mosaik Kurse. Maiken Offenhauser, Bühler, 071 793 27 63, Wochenendkurse auf Anfrage

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kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch kultur-Werkstatt. Churfistenstr. 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, VVK: 052 203 34 34, www.gaswerk.ch kunst- und kulturzentrum k9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de Löwenarena. Hauptstr. 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, VVK: +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstr. 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 offene kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, VVK: 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Raum für innere kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant eintracht. Neudorfstr. 5, 9533 Kirchberg SG, 071 931 10 92, www.eintracht-kirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten SG, 071 755 86 20, www.freihof-altstaetten.ch Restaurant kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29

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Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBarler-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 70 07, www.stadtwil.ch Stadttheater konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch Tango almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia. Sun Areal, 8575 Bürglen, 071 622 44 33, www.theagovia.ch Theater kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am kirchplatz. Reberastr. 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.tak.li Theater am kornmarkt. Seestr. 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch

Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs SG, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch Zak. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch Zik – Zentrum für integrierte kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.



Pfahlbauer

ein, um die paar ständigen Fragen der letzten Wochen zu beantworten: Nein. Also nein, ich fahr inzwischen nicht mehr mit der staatlich zum Tode verurteilten Karre durch die Ostrandzone; sie landete aber auch noch nicht wie befohlen in der Schrottpresse, sondern steht traurig verlassen an einer miesen Hangstrasse. Noch hab ich keinen Bulgaren gefunden, der sie erlösen und nachhause fahren würde. Und nein, ich hab noch keinen neuen alten Göppel. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie vielen Jerry Lundegaards ich mich freiwillig ausgeliefert habe, Sie wissen schon, jenen schnellredenden, eifrig fremdbegeisterten, aber wenig Vertrauen erweckenden Autoverkaufstypen, wie sie William H. Macy in «Fargo» in ihrem ganzen Elend verkörpert hat. Du kommst und willst einen Kleinwagen, der einfach fährt und eine anständige Frontscheibe und ein Steuerrad hat, und noch nicht alles elektronisch und mit Schischi-Design, und einen Kofferraum, in dem notfalls auch ein Auswanderungskoffer Platz hätte, also so was in der Art, für ein paar Tausender, mehr nicht. Aber nein, so was hat der Jerry nicht, und wenn du ihm den kleinen Finger gibst, zum Beispiel sagst, «also ein bisschen Pfupf darf er schon haben», dann zerrt er dich schon mal zur Rennmaschine oder Limousine, und redet und redet und redet, mit weit aufgerissenen Augen. Ach, nein, ich weiss nicht, mittlerweile bin ich ja schon soweit, dass ich Franzosen, Japaner und sogar Südkoreaner nicht mehr ausschliesse. Am besten wäre sowieso, gar kein Chlapf mehr, aber hey, was willst du machen, hier in der Ostrandzone, mit all den weit verstreuten Dörfern. Die Autofrage ginge ja noch, aber wirklich saublöd war die Frage, ob ich «Pepperminta» denn schon gesehen hätte. Nicht dass ich jemanden kennen würde, der sich in diesen Kunstfarbenbrunz gestürzt hätte, aber alle wollten es just von mir wissen. Nun habe ich mir eine Standardantwort zugelegt: Nein, wissen Sie, ich schaue nicht gern in fremde Kinderzimmer, und spasszwanghaft Leute zu begrapschen, gehört sich nicht. Mir sind ja schon diese neumodischen Polterabende zu viel der Anmache im öffentlichen Raum. Und dann frage ich zurück: Aber haben Sie denn vielleicht «District 9» gesehen, der ist auch in Farbe und eine gewaltige Fantasie von kindlichem Gemüt, aber so was von ausserirdisch der Hammer! Dann tauchte dann noch mehrfach die Frage auf, ob ich es gewesen wäre, der Ende August im thurgauischen Diessenhofen eine Thujahecke angezündet hätte, Sachschaden 15 000 Franken, die Polizei sucht Hinweise auf die Täterschaft. Um Himmels willen: nein. Ich hab zwar mal auf einem Landschaftsgärtnerkongress einen vielbeachteten Vortrag zum The-

Ich schaue nicht gern in fremde Kinderzimmer. ma «Nur eine tote Thujahecke ist eine gute Thujahecke» gehalten, aber nein, der Thurgau ist nicht mein Gau, und anzünden gar nicht mein Ding, dann schon lieber sprengen. Ach, dieser Einstein-Kongresswellnesskomplex, auch so eine Frage, wie man ihn denn nun finde und ob man schon mal drin war. Nein, danke, die Vorfreude ist verflogen, jetzt wo er so da steht und man die Bilder gesehen hat und die Preise und die Dutzendköpfe an der Eröffnung, wo die Kriemlers angeblich die Kräm de la Kräm der Ostschweiz eingeladen hatten und der grüne Barfussbartli wie schon so oft den, ähm, Farb-

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tupfer spielte in der gepflegten Langeweile. Also bitte. Abgesehen davon ist mir diese Akris-Familie, wie soll ich sagen, eher etwas unheimlich, wie überhaupt das ganze Gelände, da möchte ich zuerst die Gefahrenkarte der Gallenstadt studieren, die derzeit in Arbeit ist. Wer weiss, wann da der Hang rutscht. Das gäb ein rechtes Schlamassel, bis hinunter zum Justizministerium und zur Fahrzeugkontrolle, ging es mir durch den Kopf, wie ich so in der Stickerei sass, deren Personal übrigens noch keine Einladung erhalten hat in den Kongresswellnesskomplex, obwohl von jahrelangem Baulärm und Staub gepeinigte Nachbarn. Aber die haben dort Erfahrung mit Erschütterungen in der Umgebung, und wie sie das Maximilian am roten Pipiplatz überlebten, so werden sie auch das EinsteinCafé überleben, und den Hangrutsch. Und dann bleiben noch die letzten Fragen, auf die nur ein Nein folgen kann. Nein, ich hab noch nicht aufgehört zu rauchen; nicht ganz. Und nein, ich glaube nicht, dass die Lungenliga böse ist, aber auch nicht, dass sie eine neue soziale Bewegung wird, die nun doppelte Löhne für Strassenteerer und Tunnelgraber fordern würde, oder für jeden angefahrenen Velofahrer zehn verschrottete Autos. Schliesslich: Nein, ich sag nicht immer nein. Erst gestern verspürte ich in meiner Giftecke mit dem Feinstachel-Kaktus und den Plastikskorpionen ein grosses Ja. Es lief meine Lieblingsmusik von Half Man Half Biscuit, und ich blätterte mich durch die Kleinanzeigen der Tierwelt, wo ich ein Gila Monster suchte, Sie wissen schon, die weltgiftigste Echse, aber nur einen Oehler-Mistkran fand und eine Gulaschkanone (Jg. 1910). Auch gut. Ja. Sie sehen: Ich kann zufrieden sein. Wenn ich ans Unglück anderer denke! Zum Beispiel von Frau Jakob, der trostlosen Miss Ostschweiz, die gerade nicht als der nächste KondomSchuss-Star gewählt worden war, pardon: the next ceylor shooting star. Um wieder einmal Onkel Oskar zu zitieren: Charlie, du musst die Langeweile aushalten lernen. Charles Pfahlbauer jr.

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D’SUEBALLÄ VO SANGGALLÄ

SAitENLiNiE

s war ein regelrechter Schnarchsommer und der Herbst fing wettermässig auch nicht grad vielversprechend an. Trotzdem irrten auffallend viele Touristen mit Stadtplänen durch St.Gallen, und es kam sogar vor, dass ein deutsches Paar auf dem Bohl nachfragte, wo es denn zum Zentrum gehe. Das neue Stadtzentrum lag nur ein paar Meter von den beiden entfernt: Denn nun ist sie offen, die «neue Clubsensation» der Stadt, das trischli. Eine sensationelle Geschmacksverstauchung. Mario tomasini füllte den Raum der ehemals legendär altmodischen Tanzfläche mit goldenen Pudeln oder Ponys, mit künstlichen Wasserfällen und überhaupt allerhand Schnickschnack und an der Fassade klebt ein riesiges goldenes Logo. Im Keller hats ein Séparée mit Whirlpool. Was dort wohl für Partys steigen? Aber nicht alle können die 500 Franken locker machen und stehen darum wohl lieber im Regen in der Brüllgasse als in Tomasinis Badewanne. Es wird sich noch mehr tun in der Gastroszene: Nächsten September wird an der HSG eine Campusbar eröffnet werden. Nun sollen sich Gestalterinnen und Gestalter fürs «Detailbriefing» melden, um ein Raumkonzept auszuarbeiten. Heitere Fahne, in St.Gallen wird wirklich an jeder Ecke eine Launsch eingerichtet, aber an gemütlichen Cafés mangelts nach wie vor. Wen wunderts bei all dem Lärm, wenn Ueli Gut in sich kehrt und am Bahnhof St.Fiden auf Perron eins eine Kopfhörerparty veranstaltet. Die Stimmung war äusserst friedlich, aber die beiden steifen Securitasleute hätten auch ein bisschen wippen können. Am selben Abend wie die Silentparty feierte der Radiosender toxic.fm auf der MS St.Gallen auf dem Bodensee. Der ÖV scheint tatsächlich in zu sein. Es bleibt abzuwarten, wann die erste Mottoparty im Mühleggbähnli steigt. Ob sich jedoch die folgenden beiden Männer ihrem Gefährt angemessen verkleiden, ist noch offen. In der «NZZ am Sonntag» preist nämlich die Firma Cruise-Center eine «exklusive Networking-Kreuzfahrt» für 975 Franken an. Mit dabei sind Franz Jaeger und Klaus J. Stöhlker. Da würde so ein grimmiger somalischer Pirat schon für willkommene Abwechslung sorgen. Wobei die Fahrt leider auf keinem schaurig fremden Gewässer stattfindet, sondern von Venedig nach Savona führt. Nebst den beiden sind übrigens auch die KniggeExpertin Simone C. Hensch und der – kein Witz – Dozent für Menschenkenntnis Pietro Sassi an Bord. Der Reisebeschrieb lässt aber eine grosse Frage offen: Was macht Franz Jaeger auf dem Schiff? Denn die «interessanten Persönlichkeiten» halten Vorträge, er aber «wird uns auf dieser abwechslungsreichen Reise begleiten». Zum Schluss aber nochmals zurück zur St.Galler Kneipenszene. Wie laut einem Gerücht zu vernehmen ist, verlassen die Gambrinus-Jazzer rund um Marc Jenny den Kastanienhof. So, wie die Spatzen vom Dach pfeifen, wird bald in der Pizzeria Mercanti in der Raiffeisen-Arkade im Bleicheli gejazzt. Also einen Steinwurf von dem Ort entfernt wo, Suzanne Bertényi und Hector «Gato» Zemma 1995 die Gambrinus-Konzerte aus der Taufe hoben und jetzt der Palazzo Kriemler thront. Wenn das kein Zeichen für einen doch interessanten Herbst ist: Back to the roots! Lika Nüssli

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Öffentliche Vorlesungen Willkommen an der HSG! Besuchen Sie unsere Öffentlichen Vorlesungen im Herbstsemester 2009. Der Semesterpass kostet CHF 20.– und berechtigt zum Besuch aller Vorlesungen. Den Einzahlungsschein, der zugleich als Hörerkarte dient, finden Sie im Programmheft. Dieses ist zu beziehen bei: Universität St.Gallen (HSG), Marketing und Kommunikation, Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen, 071 224 22 25, kommunikation@unisg.ch Wirtschaft und Recht einfach erklärt Erkenntnisse aus der Finanzmarktkrise für Lehre und Forschung Prof. Dr. phil.Yvette Sánchez Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-073 27.10., 3.11., 10.11., 17.11., 24.11., 1.12. und 8.12.2009 Betriebswirtschaft Zwischen Rendite & Risiko: Finanzplanung und Vermögensverwaltung für Private in turbulenten Zeiten Prof. Dr. oec. publ. Beat Bernet Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax) 21.9., 5.10., 12.10., 19.10. und 26.10.2009 Marketing und Vertriebsdialoge 2009: Herausforderungen und Lösungen im Business to Business Geschäft Prof. Dr. oec. Dirk Zupancic Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-071 14.9., 21.9., 28.9., 5.10., 12.10. und 19.10.2009 Betriebswirtschaftslehre/Lehrstuhl für Logistikmanagement Logistikmarkt Schweiz – Gesamtmarkt, Segmente, Standorte, Potenziale Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Stölzle Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U142 24.9., 1.10., 8.10., 15.10., 29.10., 19.11. und 26.11.2009 Wirtschaftsinformatik Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung in St. Gallen Prof. Dr. oec. Walter Brenner Dienstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-114 15.9., 22.9., 29.9., 13.10., 20.10., 27.10., 10.11. und 17.11.2009 Volkswirtschaftslehre Muss unsere künftige Rentnergeneration den Gürtel enger schnallen? Prof. em. Dr. oec. Alex Keel Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-074 21.9., 28.9., 5.10. und 12.10.2009 Politikwissenschaft Europa in Aktion. Beispiele für Handeln und Probleme der Europäischen Union Prof. Dr. Dirk Lehmkuhl Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U149 30.9., 7.10., 14.10. und 21.10.2009

Kulturelle Kompatibilität und profitable Partnerschaft mit Indien Dr. Satish Joshi Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-075 1.10., 8.10., 15.10., 22.10. und 29.10.2009 Von der Pyramide zum Felsgrab – Jenseitsvorstellungen des Herrschers Dr. phil. Sigrid Hodel-Hoenes Donnerstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11) 5.11., 12.11., 19.11. und 26.11.2009 Kunst/Kunstgeschichte Der gebannte Blick – Zur Rolle der Fotografie in Kunst und Wahrnehmung Dr. phil. Anne Krauter Montag, 18.15 bis 19.45, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U142 2.11., 9.11., 16.11., 23.11., 30.11. und 7.12. 2009 Architektur Architektur pur – die neue Sinnlichkeit Carlos Martínez, Architekt Donnerstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-112 22.10., 29.10. und 5.11.2009 Musik/Musikgeschichte «Dein Schwert, es ist von Blut so rot, Edward, Edward …» (Loewe/Herder) Balladen und ihre Vertonungen Rudolf Lutz Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-011 4.11., 11.11., 18.11., 25.11. und 2.12.2009 «... nicht ohne Bach ...». Stationen der Bach-Rezeption Prof. Dr. phil. Dominik Sackmann Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-112 29.10., 5.11., 12.11., 26.11. und 3.12.2009 «Black Music» – Vergangenheit und Zukunft Dr. phil. Martin Schäfer Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-104 26.10., 2.11., 9.11., 16.11. und 23.11. 2009 Geschichte «The American Way of Life»:Visionen des «guten Lebens» von 1945 bis heute Dr. phil. Corinne A. Pernet Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 21.10., 28.10., 4.11. und 11.11.2009

Deutsche Sprache und Literatur Reise-Literatur Prof. Dr. phil. Ulrike Landfester Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-075 5.11., 12.11., 19.11., 26.11., 3.12., 10.12. und 17.12.2009

Zeitgeschichte Russland: Herausbildung der Aussenpolitik einer neuen alten Grossmacht Dr. phil. Benno Ennker Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110 20.10., 27.10., 3.11., 10.11., 17.11., 24.11., 1.12. und 8.12.2009

Italienische Sprache und Literatur L‘identità italiana: II. La società del «Belpaese» Prof. Dr. phil. Renato Martinoni Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110/09-115 15.9., 22.9., 29.9., 6.10., 13.10., 20.10., 27.10., 3.11., 10.11., 17.11., 24.11., 1.12., 8.12. und 15.12.2009 (Raum HSG 09-110 vom 15.9. bis 13.10.09 – Raum HSG 09-115 vom 20.10. bis 15.12.09!)

Wissenschaftsgeschichte Vorträge und Vorführungen aus Astronomie, Musik und Informatik PD Dr. Rolf Grütter Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U140 22.10., 29.10., 5.11. und 12.11.2009

Indische Literatur Narrating the Indian Past: Rohinton Mistry‘s A Fine Balance and Salman Rushdie‘s Midnight‘s Children Prof. Dr. phil. Alan Robinson Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 15.9., 22.9., 29.9., 6.10., 13.10., 20.10., 27.10., 3.11., 10.11., 17.11., 24.11., 1.12., 8.12. und 15.12.2009 Spanische Sprache und Literatur La Celestina Prof. Dr. phil.Yvette Sánchez Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 22-004 16.9., 23.9., 30.9., 7.10., 14.10., 21.10. und 28.10.2009 Die HSG in der Region (Kantonsschule Heerbrugg) Finanz- und Wirtschaftskrise: Diagnose – Therapie – Prognose Prof. Dr. phil.Yvette Sánchez Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Kantonsschule Heerbrugg, Aula 3.11., 10.11., 17.11. und 24.11.2009 Stadt und Region St. Gallen – Politik Ostschweizer Impulse in der nationalen und regionalen Politik Prof. Dr. phil.Yvette Sánchez Donnerstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-011 29.10., 5.11., 12.11. und 19.11.2009

Soziologie Catwalk – Mode als Ausdruck von Gesellschaft und Individuum PD Dr. phil. Monika Kritzmöller Montag, 18.15 bis 19.45, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-104 21.9., 28.9., 5.10. und 12.10.2009 Völkerkunde Schenken verpflichtet – Geben und Nehmen als soziale Handlung aus ethnologischer Sicht Sabine August Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle Raum 10-101 am 28.10., 4.11. und 11.11.2009 ! Raum 09-115 am 21.10.09 Spiritualität Die christliche Mystik. Gottesschau, Meditation und Ekstase Pfarrer Markus Anker Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-075 16.9., 23.9., 30.9., 7.10., 14.10., 21.10. und 28.10.2009 Sport Sport – Theorie – Praxis Sandro Felber Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr,Vortragsraum Athletikzentrum, Parkstr. 2, 9000 St. Gallen 27.10., 3.11. und 10.11.2009 Donnerstag, 29.10.09, 18.15 bis 22 Uhr, Audimax, Raum 09-010, Universität St. Gallen

Stadt und Region St. Gallen – Klostergeschichte Ein Meistererzähler des Mittelalters – Ekkehart IV. und seine St. Galler Klostergeschichten Prof. Dr. phil. Ernst Tremp Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-101 21.9., 28.9., 5.10., 12.10., 19.10. und 26.10.2009

Geographie Fortschritt oder Entwicklung – Wege in die Zukunft Beiträge zur entwicklungspolitischen Diskussion im Nord-Süd-Wettbewerb Prof. em. Dr. phil. Martin Boesch Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-011 bzw. 09-012 oder 09-115 (gemäss Angabe auf dem Monitor) 28.9., 12.10., 26.10., 9.11., 23.11. und 7.12.2009

Kulturgeschichte Zur Kulturgeschichte Shanghais (1850 bis 1950) PD Dr. phil. Roland Altenburger Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U149 11.11., 18.11., 25.11. und 2.12.2009

Naturwissenschaft/Gesellschaft Chancen und Risiken der Nanotechnologie Prof. Dr. Harald F. Krug Donnerstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-011 17.9., 24.9., 1.10., 8.10., 15.10. und 22.10.2009

Die gesamte Broschüre ist abrufbar auf: www.unisg.ch

Naturwissenschaft/Gesellschaft Evolution – Leben im Wandel Dr.Toni Bürgin Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-010 30. 9., 14.10., 28.10., 11.11., 25.11. und 9.12.2009 Meteorologie Wetter und Klima – ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt Dr. phil.Thomas Gutermann Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U149 22.10., 29.10., 5.11., 12.11., 19.11. und 26.11.2009 Psychologie/Psychiatrie Neid – ein Gefühl, das uns herausfordert Prof. Dr. phil.Verena Kast Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-011 23.11., 30.11. und 7.12.2009 Schicksalsschläge – wie Kinder, Eltern, Jugendliche sie bewältigen Dr. phil. Ursula Germann-Müller Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-074 27.10., 3.11., 10.11. und 17.11.2009 Psychologie Persönlicher Werdegang und Laufbahnberatung Dr. phil. Urs Imoberdorf Dienstag, 14.30 bis 16.00 Uhr, Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11) 3.11., 10.11., 17.11. und 24.11.2009 Graphologie Handschrift und Persönlichkeit – Eine Einführung in die Graphologie Peter Schär Donnerstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-070 22.10., 29.10., 5.11., 12.11., 19.11. und 26.11.2009 Psychiatrie/Psychotherapie Abgründe der menschlichen Psyche Dr. med.Thomas Knecht Donnerstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-107 5.11., 12.11., 19.11. und 26.11.2009 Sorge – Furcht! – Angst!! – Panik!!! Dr. med. Andreas Köhler Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-073 2.11., 9.11., 16.11., 23.11., 30.11. und 7.12.2009 Theologie Das Vaterunser. Eine Hilfe zum Leben Diakon lic. theol.Thomas Reschke Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-072 21.9., 28.9., 5.10, 12.10., 19.10. und 26.10.2009 «Ich glaube, ich bin gläubig, glaub ich». Dimensionen des Glaubens Diakon lic. theol.Thomas Reschke Dienstag, 09.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11) 3.11., 17.11., 24.11. und 1.12.2009 Das frühe Christentum: Von der Sekte zur Weltreligion Pfarrer Markus Anker Freitag, 09.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11) 6.11., 13.11., 20.11. und 27.11.2009 Öffentliche Antritts- und Abschiedsvorlesungen Antrittsvorlesungen Unternehmensführung: Kurs halten in stürmischen Zeiten Prof. Dr. Sebastian Raisch 6. Oktober, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Value Based Management in Finanzdienstleistungsunternehmen: Perspektiven für das 21. Jahrhundert PD Dr. Martin Eling 13. Oktober, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Führung im Wandel Prof. Dr. Wolfgang Jenewein 10. November, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Internationalisierung der Wirtschaftsinformatik: Vom schwarzen Loch zum strahlenden Stern? Prof. Dr. Frédéric Thiesse 17. November, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Freundliche und feindliche Angebote – wo liegt der Regulierungsbedarf? PD Dr. Urs Schenker 1. Dezember, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Strategie-Struktur Konfigurationen für das Dienstleistungsgeschäft von Industrieunternehmen PD Dr. Heiko Gebauer 15. Dezember, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Abschiedsvorlesungen Willkommen als Abschied oder Don Giovannis Kommunikationsmanagement. Zur Symbolik einer Handreichung Prof. Dr. Werner Wunderlich 29. September, 18.15 Uhr, Raum 09-011 Die Leistung der Grundrechte in unserer Rechtsordnung Prof. Dr. Rainer Schweizer 8. Dezember, 18.15 Uhr, Audimax


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