N°188 · Am Pranger

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Ostschweizer Kulturmagazin

MÄRZ 2010 N°188

AM PRANGER

AUSSERDEM:

Nachruf auf Hans-Peter «Hazi» Hädener · Doku über Kickboxer Azem Maksutaj · Zukunftspläne für Klein-Venedig



Editorial Im Zweifel für den Angeklagten, heissts. Der in Stein gemeisselte Grundsatz wackelt aber. Der Gemeindepräsident von Niederbüren veröffentlichte letzten Dezember im Gmeindsblättli die Namen von fünf Kindern, Zwölf- und Dreizehnjährigen, die im Dorf randaliert hätten. Vor einem Jahr wurden die Bilder mutmasslicher Espenmoos-Randalierer ins Internet gestellt. Und auch gegen Raucher, Übergewichtige, Grenzgänger und Zugezogene wird der moralische Zeigfinger gern gerichtet. Schuldige sind immer schnell gefunden und prompt auf den Gipfel der vermeintlichen Frechheit gestellt, die sie verbrochen haben sollen. Meistens bevor die Schuld bewiesen ist, oder der Tathergang rekonstruiert wurde. Wieso schuldig? Nein, nein, sowieso schuldig, irgendwie, dann weiterschauen. Die anprangernde Masslosigkeit setzt alle technischen und psychologischen Mittel ein. Das Praktische an den modernen Prangern ist ja, dass sich der Staat nicht mal unbedingt um die Strafe kümmern muss, denn das Kind bekommt vielleicht daheim ein paar auf die Ohren oder weniger Sackgeld, beim mutmasslichen Hooligan wackelt vielleicht die Lehrstelle. Das ganze Affentheater ist aber nicht neu, wie in dieser Ausgabe Peter Müller schreibt: «Jahrhunderte lang wurde die Anprangerung in unseren Breiten als regelrechtes ‹Theater› inszeniert.» Im Artikel von Harry Rosenbaum reagiert Regierungsrätin Karin Keller-Sutter unwirsch auf die Frage nach der Anprangerung. Heute heisst das nämlich, bürokratisch-nüchtern und konspirativ-auf klärerisch, Deanonymisierung. Johannes Stieger In eigener Sache: Die Zeit an der schönsten Kreuzung der Stadt scheint schneller vorbei zu sein, als wir es uns wünschen. Im Herbst soll das Haus am Blumenbergplatz renoviert werden. Wir suchen also neue Büroräume und freuen uns über Ideen und Vorschläge an: sekretariat@saiten.ch

Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 188. Ausgabe, März 2010, 16. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Blumenbergplatz 3, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Richard Zöllig, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch

Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Gabriela Manser, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.-, Gönnerbeitrag Fr. 250.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Jonathan Németh,

Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Marcel Elsener, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Andreas Niedermann,

Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Sabin Schreiber, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, Peter Surber, Florian Vetsch, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier © 2010, Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.


Monatsprogramm $IE -ACHT DER 'EWOHNHEIT 4HEATERZELT +OMyDIE VON 4HOMAS "ERNHARD -I \ 3O \ -I \ 3O ANSCHL 3ONDERKONZERT \ -I \ &R ANSCHL 0UBLIKUMSGESPRiCH \ 3A ZUM LETZTEN -AL 4ONHALLEKONZERT 4ONHALLE !RI 2ASILAINEN ,EITUNG \ $MITRY -ISHELOVICH 6IOLINE 7ERKE VON .IELS 7ILHELM 'ADE *EAN 3IBELIUS UND #ARL .IELSEN $O %INF~HRUNG UM -ITTAGSKONZERT 4ONHALLE !RI 2ASILAINEN ,EITUNG \ $MITRY -ISHELOVICH 6IOLINE -USIK UND ,UNCH IN DER 4ONHALLE &R 6ERDI !LZIRA 'ROSSE "~HNE /PER VON 'IUSEPPE 6ERDI -I \ 3A \ $I $ER -ANN VON ,A -ANCHA 'ROSSE "~HNE $IE !BENTEUER DES $ON 1UIXOTE IM %RFOLGSMUSICAL VON -ITCH ,EIGH UND $ALE 7ASSERMAN $I \ 3O ,IED AM 3ONNTAG &OYER 2OMANTISCHE 2ARITiTEN AUS 2USSLAND 3O %INTRITT FREI

Was ihr wollt «Verkleidung! Ja, ich sehs: du bist ein Übel!» 'ROSSE "~HNE +OMyDIE VON 7ILLIAM 3HAKESPEARE &R 0REMIERE \ &R ANSCHLIESSEND 0UBLIKUMSGESPRiCH \ $O

Forellenquintett «…aber es muss gespielt werden!» 4ONHALLE 3ONDERKONZERT IM !NSCHLUSS AN DIE 6ORSTELLUNG ¦$IE -ACHT DER 'EWOHNHEIT§ 3O

Das Mass der Dinge «Diese Frau ist der Messias» 3TUDIO

0ASOLINI 'ROSSE "~HNE 4ANZST~CK VON -ARCO 3ANTI -INUTEN VOR JEDER 6ORSTELLUNG ½NDET EINE %INF~HRUNG IM &OYER STATT 3A \ 3A \ -O 4ONHALLEKONZERT 4ONHALLE $AVID 3TERN ,EITUNG \ /LIVER 3CHNYDER +LAVIER 7ERKE VON (AYDN 3TRAUSS UND VAN "EETHOVEN $O \ &R %INF~HRUNGEN UM 4ALK IM 4HEATER &OYER %INF~HRUNG ZU ¦"IBI "AL| ¯ $AS 3CHWEIZER -USICAL§ 3O %INTRITT FREI 3ONNTAGS UM 4ONHALLE 7ERKE VON *ULIUSZ :AREBSKI UND &RmDmRIC #HOPIN 3O "IBI "AL| ¯$AS 3CHWEIZER -USICAL 'ROSSE "~HNE -USICAL VON (ANS 'M~R UND +ARL 3UTER 3A 0REMIERE \ $I \ -I $ER 7ICHTIGTUER 'ROSSE "~HNE +OMyDIE VON $AVID 'IESELMANN 3O

4HEATER 3T 'ALLEN 3INFONIEORCHESTER 3T 'ALLEN

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St.Gallen – Die Seifenoper VI «Wir wissen es noch nicht!» 0ALACE 3TEGREIFTHEATER -I +ONTAKT WWW THEATERSG CH \ WWW SINFONIEORCHESTERSG CH +ONZERT UND 4HEATERKASSE 4 \ & dFFNUNGSZEITEN 4HEATERKASSE -ONTAG BIS 3AMSTAG ¯ ¯ 3ONNTAG ¯ 4ICKETS 6"3' 0AVILLON (AUPTBAHNHOF 3T 'ALLEN -ONTAG BIS &REITAG ¯ !BENDKASSE JEWEILS EINE 3TUNDE VOR "EGINN DER 6ERANSTALTUNG


INHALT

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Wege zur Erlösung. von Milo Rau Meisterstück. von Julian Sonderegger Maag + Minetti. von Keller und Kuhn Mehrfach belichtet. von Daniel Ammann und Florian Vetsch

TITEL 10 Früher Pranger, heute Deanonymisierung. Wie heutzutage diszipliniert wird. von Harry Rosenbaum 12 Mit falschem Bauch durch die Stadt gehetzt. Eine Geschichte des Prangers. von Peter Müller 18 Most wanted: «Hooligans». Paul der «Espenmoos-Randalierer». von Noëmi Landolt 19 Merkwürdige Prozesse. Vom Wunsch, am Espenmoos ein Exempel zu statuieren. von Andreas Kneubühler 19 The Truth about Christina. von Christina Genova 20 Sozialkontrolle für Anfänger. Ein Streifzug durchs Internet. von Silvan Lassauer 23 Publikumserschiessung und poppige Hassprediger. Rebellentum sorgt für keinen Skandal. von Martin Büsser Fotos von Mirjam Graf

38 THEMA 28 Rundflug. von Kurt Bracharz, Heidi Eisenhut, Manuel Lehmann, Mathias Frei, Andreas Roth und Florian Keller 31 Ein Nachruf auf Hans-Peter «Hazi» Hädener. von Pius Frey 33 Grosse Pläne auf Klein-Venedig. von Holger Reile 34 Flaschenpost. von Elisabeth Grüter und Pascal Kübli aus Gambia KULTUR 37 Musik. Los Campesinos im Palace. von Rafaël Zeier 38 Film. Doku über den Kickboxer Azem Maksutaj. von Etrit Hasler 39 Film. Rorschacherin organisiert das Fribourger Filmfestival. von Andrea Kessler 40 Literatur. Die letzten Tage der Ceauşescus. von Andreas Fagetti 41 Literatur. Daniel Rysers HooliganBuch. von Andreas Kneubühler 42 Kunst. Daniel Deroubaix über harte Musik und seine Kunst. von Georg Gatsas 43 Theater. Premiere in der Kellerbühne. von Flori Gugger 44 Von der Rolle. von David Wegmüller 46 Literatour. mit Florian Vetsch 47 Musik. Presswerk. von René Sieber KALENDER 49 Termine im März. 73 Charles Pfahlbauer jr. 75 D'Sueballä. von Lika Nüssli

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WEGE ZUR ERLÖSUNG

Hitlers Autobahn Als ich letzten November an einem Kongress der «Europäischen Hausfrauen» im Bukarester Haus des Volkes teilnahm, wurde ich Zeuge einer politischen Inkorrektheit. Es ging um ein von der EU finanziertes Strassenbauprojekt in Ostrumänien, und eine historisch interessierte Hausfrau wies in einem Referat auf Hitlers genialen Einfall hin, entlang der Autobahnen Eichen zu pflanzen. «Das sollte man in Rumänien auch so machen», meinte sie. Denn Hitlers Eichen sind, in umgekehrter Proportion zu seiner in den letzten siebzig Jahren ständig gesunkenen Popularität, seit der Eröffnung der Nazi-Autobahnen immer prächtiger geworden. Ja, diese Eichen seien, wie die Hausfrau weiter ausführte, «erstaunlich robust» und würden in der ansonsten eher langweiligen norddeutschen Landschaft «fröhliche Akzente» setzen. Selbstverständlich – da wurde sie bereits von der Bühne gezerrt – müsse man in Rumänien auf «heimische Baumsorten» zurückgreifen. Nun gehört Hitlers Autobahn zu den All-Time-Klassikern eines pseudo-objektiven Arschloch-Denkens, das immer auch «die andere Seite» und «die ganze Wahrheit» beleuchten will. Die Argumentationsstruktur ist bekannt: Hitler war ein psychotischer Massenmörder, aber immerhin konnte man in den Dreissigern unbehelligt durch den Tiergarten spazieren und hatte einen gutbezahlten Job – während in unseren Tagen dem Hartz-IV-Empfänger gleich hinterm Arbeitsamt von nihilistischen Jugendlichen das Sozialgeld wieder abgeknöpft wird. Aber wir sollten uns, auch wenn es schmerzhaft ist, keinen Illusionen hingeben: Es sind nur noch ein paar verstreute Küchenintellektuelle und einige erfolglose Off-Künstler, die den Hitler aus der Kiste holen. Der Mann hat einfach zu viel Dreck am Stecken, und irgendwie will man, wenn man dem überkorrekten Establishment die unangenehmen Wahrheiten ins Gesicht sagt, nachher nicht gleich selbst Sozialhilfe beziehen. Das klassische, «logisch» argumentierende NaziArschloch ist Vergangenheit, es gibt nur noch einige wenige Exemplare. Unsere «europäische Hausfrau» ist ein seltenes Tier, und der exquisite Ekel, den mir ihre Worte über den Rücken trieben, ist Mangelware geworden. Die Kunst der politischen Inkorrektheit hat sich, seit ein Mindestmass an intellektueller Selbstkontrolle und damit auch eine gewisse Kleinherzigkeit in die weitverzweigte Szene der europäischen Hausmänner und Hausfrauen Einzug gehalten hat, ausdifferenziert – und ist gleichzeitig Allgemeingut geworden. Seit nunmehr ungefähr einem Vierteljahrhundert schreibt jeder halbwegs ehrgeizige Journalist mindestens einen pseudo-wissenschaftlichen Essay täglich, in dem er die Verlogenheit des common sense geisselt und «die

unangenehme Wahrheit» präsentiert. Mit ein bisschen Fantasie könnte man einen Fern-Lehrkurs mit dem Titel «Auch Du bist ein Arschloch – den Gutmenschen eins auf den Deckel» ausrichten, dessen zentrales Unterrichtsorgan zweifellos die «Weltwoche» wäre, die ich bei jedem Schweiz-Besuch mit heissem ethnologischem Entzücken lese. Die Gleichberechtigung der Frau? Ein schöner Versuch, biologisch aber zum Scheitern verurteilt (kleineres Hirn, zu wenig Aggressionspotential). Die Invalidenversicherung? Ein Überbleibsel einer längst überholten Minderheiten-Umarmungs-Politik, die von Faulenzern missbraucht wird. Der Klimawandel? Eine Erfindung elitärer Wissenschaftler, die sich mit ihren gefälschten Daten Fördergelder er-

Bild: pd

schleichen. Che Guevara? Ein ganz gewöhnlicher Sadist, dem bei den Säuberungen nach der kubanischen Revolution ein «irres Flackern» in den Augen stand. Der Film «Brüno»? Ein mutiger Hilfeschrei in einer total schwulisierten Kulturindustrie. Die neue Berner Publizistik-Professorin? Ein weltfremdes Seminar-Pflänzchen, das von der Quotenregelung profitiert hat. Undsofort. Man halte mich übrigens nicht für einen verbohrten Linksintellektuellen, der in jedem Schwulen- oder Frauenwitz gleich die kulturkonservative Gegenaufklärung wittert. Denn erstens ist die «Weltwoche» äusserst lesenswert, unter anderem deshalb, weil alles, was drinsteht, völlig real ist – so wie Hitlers Bäume. Und zweitens beschreibe ich nur ein verbreitetes Schema der Selbststilisierung, nennen wir es «Erlösung durch konsequente Arschlochigkeit». Ich persönlich pflege ab und zu, wenn sich Langeweile breit macht, darauf hinzuweisen, dass der Onkel meiner Grossmutter – ein gewisser Heinrich Rothmund – den Judenstempel eingeführt hat. Und eine meiner besten Freundinnen, eine feinsinnige Musikkritikerin, lud mich letzthin zu einem «autobiographischen Theaterabend» ein, der daraus bestand, dass sie sich Wäscheklammern an die Brüste heftete und die anwesenden «Oberwichser» aufforderte, den Saal zu 7

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verlassen – an dessen Tür sie wiederum ein in Fraktur gedrucktes Pamphlet mit den Konterfeis von Diederichsen, Distelmeyer, Soap&Skin und einigen anderen «Spex»-Helden geheftet hatte, mit dem Nazi-Satz drunter: «Wir müssen draussen bleiben.» Natürlich wollte sie sich damit nur wichtig machen. Aber was soll der Mensch denn sonst tun, verlassen und einsam, wie er ist? Doch zurück nach Bukarest, zurück zu unserer «europäischen Hausfrau», dieser Jeanne d’Arc der Arschlochigkeit und ihrem plötzlichen Untergang. Ein Zufall wollte es nämlich, dass sie sich nach ihrem gescheiterten Referat in meine Reihe setzte. Sie hielt ihr beim Handgemenge leicht zerknittertes Manuskript in den Händen und guckte trotzig mal hier- und mal dorthin.

Mit aller Kraft versuchte sie, eine Aura missverstandener Würde zu verströmen, aber ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt, ihre Hände zitterten, und ihr Mund klappte auf und zu, wobei ihre Lippen jedes Mal ein trauriges kleines «Plupp» machten. Diese Frau war, wie der Soziologe Goffman gesagt hätte, auf einen Schlag eine «Stigmatisierte» geworden, ja, diese Hausfrau musste das ganze Martyrium der Arschlochigkeit ertragen, das Leuten wie den «Weltwoche»-Journalisten, mir oder meiner Freundin nur aus alten Romanen geläufig ist. Ganz egal, was diese Frau in den verbleibenden Jahren ihres aktiven Lebens noch vorhat: Sie wird immer «die mit den NaziEichen» sein. Als ich das nächste Mal zu ihr hinschaute, war ihr Stuhl leer. Ihr Manuskript hatte sie vergessen, unbemerkt nahm ich es an mich. Die Kosten für die Eichen – im Hitler-Abstand von fünfundzwanzig Metern – sind in diesem Dokument mit mathematischer Präzision aufgeführt. «So entsteht», heisst es als Schlussfazit, «durch die konsequente Bepflanzung der Autobahnränder wie von selbst ein landschaftlicher Mehrwert.» Milo Rau


M A AG & M I N E T T I S TA D T G E S C H I C H T E N

Grosser Plan

Illustration: Rahel Eisenring

MEISTERSTÜCK

ANDRIN ALBRECHT, SCHRIFTSTELLER «Um mit einem Fantasy-Roman Erfolg zu haben, braucht es vor allem eine gute Idee. Aber eine Idee alleine reicht auch noch nicht. Fast genauso wichtig ist die Umsetzung. Es gibt heute unzählige Fantasy-Romane, die sich teilweise in ihrem Inhalt sehr ähnlich sind. Wer überhaupt Beachtung finden möchte, muss etwas Neues, Aufregendes erschaffen.» Diese Einschätzung stammt nicht etwa von einem bekannten und erfahrenen Autor des Genres, sondern vom fünfzehnjährigen Kantischüler Andrin Albrecht, der in Wattwil lebt und zur Schule geht. Unerfahren ist Andrin jedoch, was das Schreiben betrifft, keineswegs. Schon seit er denken kann, ist er vom Geschichtenerfinden, dem Ersinnen von Fabelwelten und den darin lebenden Wesen fasziniert. Als er zehn Jahre alt ist, beginnt er mit der Arbeit an seinem ersten Roman. Des Zehnfingersystems noch nicht mächtig, diktiert er seine Ideen einmal im Monat seinem Vater, der sie in den Computer tippt. Nach drei Jahren ist das Werk fertig. Von den Verlegern, an die Andrin Leseproben versendet, erhält er Absagen. Entmutigen lässt er sich dadurch nicht. Er druckt den fast 300-seitigen Roman «Das Auge der Macht» kurzerhand auf eigene Rechnung und vertreibt ihn mit einer Auflage von siebzig Stück im erweiterten Bekanntenkreis. Gerade vor wenigen Tagen ist Andrin mit seinem zweiten Buch fertig geworden. Mit grosser Selbstverständlichkeit und Ruhe spricht er über die Arbeit daran, aber seine Begeisterung und Leidenschaft für das Schreiben schwingt in jedem seiner Sätze mit: «Während eineinhalb Jahren habe ich jeden Tag zwei Seiten geschrieben. Am spannendsten ist es, wenn man nach Wochen oder gar monatelanger Arbeit wieder zu einer Schlüsselszene – etwa einem wichtigen Kampf – gelangt. Diese Sze-

nen, die ich mir jeweils über sehr lange Zeit im Kopf ausmale, nach langem Warten endlich zu Papier zu bringen, das ist etwas vom Schönsten für mich beim Schreiben.» Für Andrin ist Schreiben ein Hobby, wie für andere Jugendliche das Fussballspielen. Er sieht darin auch nichts Aussergewöhnliches oder Besonderes. Dass ihm nebst dem Schreiben oft nur wenig Zeit für anderes bleibt, nimmt er gerne in Kauf. Auch nach Beendigung des zweiten Romans ist Andrins Schreiblust ungebrochen. Mit seinem dritten Buch hat er bereits begonnen. Er hofft, sein Hobby dereinst zum Beruf machen zu können. «Als selbständiger Autor von meinen Büchern leben zu können, das ist mein Ziel.» Trotzdem bleibt er realistisch, auch weil er weiss, wie gross die Konkurrenz auf dem Buchmarkt ist. Aus diesem Grund möchte er auf jeden Fall die Kanti abschliessen, um sich zukünftig alle Möglichkeiten offen zu halten. Aber ganz egal, ob es mit einer Schriftstellerkarriere klappt oder nicht, eines wird Andrin mit Sicherheit nicht: mit dem Schreiben aufhören. Das wäre bei der Freude, die ihm das Schreiben bereitet und den vielen Ideen, die unablässig in seinem Kopf entstehen, auch nur schwer vorstellbar. Julian Sonderegger

Im Dachzimmer rechts oben, vor dessen Fenster Geranien verkümmern, massiert eine alte Frau mühsam atmend ihre Beine mit einem krampflösenden Mittel, im Stockwerk darunter wird das Tuch von einem Vogelbauer gehoben und das Sittichpärchen erwacht. Eine Etage tiefer giesst sich ein Mann, der von der Nachtschicht nachhause gekommen ist, einen Kaffee ein. In der Wohnung daneben steht Ana Bela Pinto vor dem Spiegel, entfernt mit einer Pinzette einige Haare aus der Achselhöhle und schaut sich hellwach und zufrieden an. Im zweiten Stockwerk, vielleicht an Ana Bela denkend, drängt sich ein anderer Mann seiner Frau auf, weil er träumte, sie habe sich ihm seit Monaten verweigert. In der Wohnung über dem Flur, mit dem begehrten Blick auf den Zentralpark, wird ebenfalls geträumt: Ein zehnjähriges Mädchen meint, es könne fliegen, breitet die Arme aus und lächelt selig. Im Erdgeschoss stopft eine Frau Arbeitswäsche in die Waschmaschine, während in der angrenzenden Wohnung ein sechzigjähriger Mann im Schlaf murmelt: «Sie hat es wieder getan.» – «Was?» fragt seine Frau im Bett neben ihm mit pelziger Stimme, dreht sich auf die andere Seite und schläft weiter. Welch verlockende Vorstellung, denkt Maag, an einem Steuerpult zu sitzen und nach einem grossen Plan Regie zu führen. Und wenn es nur dazu wäre, wenigstens einmal rechtzeitig zu einer Verabredung zu kommen. Obwohl er hoffnungslos zu spät ist, wirft er hastig seine Jacke über und verlässt das Haus. Christoph Keller und Heinrich Kuhn

Illustration: Beni Bischof

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MEHRFACH BELICHTET mit DANIEL AMMANN (Bild) und FLORIAN VETSCH (Text)

Der mexikanische Sheriff erledigt gerade den besockten Spiderman, überwacht vom stoppelbärtigen Mafioso. Im Hintergrund tummeln sich Arielle und allerlei Mutanten in diversen Rettungs- und Verfolgungsmanövern. Ein Heidenlärm durchtobt den Hort. Ich selbst war Daniel Boone und Lucky Luke, mehr aber noch Geronimo, Sitting Bull, Crazy Horse. Darüber gibt es ein dreizehnzeiliges Gedicht von mir, dieses: Die wilde 13 Jim Knopf kreuzte Die Wege meiner Kindheitsfantasien Nur am Rande. Karlsson vom Dach War mir wichtiger, wie er Kirschenkerne Über die Dachrinne spuckte & überhaupt So durch die Luft spukte, immer da & nie – nicht unähnlich dem kleinen Muck Dem tollen Pantoffelsegler. Auch D’Artagnan Winnetou & Tecumseh bereicherten mein Ethos. Doch Der unübertroffene Held hiess Huck, Huckleberry Finn Wie er den Mississippi auf einem Floss hinunterdriftete Mit dem Nigger Jim ins Blaue, die Maiskolbenpfeife Schmauchend, den zerfledderten Strohhut auf dem Kopf. Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild aus der Ostschweiz – ohne Hintergrund- und Inhaltsangaben. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben dazu die Legende.

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AM PRANGER

– oder nicht mehr in it re be r eh m t h ic n t lösen. Sie delegiert Die Gesellschaft is u z ch is it ol p en n io eu. situat der Lage – Konflikt Justiz und diese erfindet den Pranger n e sie zunehmend an di SE N B AU M von H A R R Y R O

FRÜHER PRANGER, HEUTE DEANONYMISIERUNG Die St.Galler Sicherheits- und Justizdirektorin Karin KellerSutter gilt bei ihren Kritikerinnen und Kritikern als schlagendes Beispiel für die Tendenz, dass die Justiz politische Probleme lösen soll. Vor allem im Asylbereich und beim Hooliganismus sucht Keller-Sutter mit drastischen Sanktionen nach Lösungen. Die «Wochenzeitung» schrieb im Januar 2009: «Sie ist eine Vorreiterin in Sachen Asylgesetzesverschärfung. An einer Pressekonferenz sagte sie, dass eine Beugehaft – weil die Sprache eine Waffe ist, nannte sie es Durchsetzungshaft – als Ergänzung zur Ausschaffungshaft nötig sei, um Illegale zur Mithilfe beim Auftreiben von fehlenden Papieren zu zwingen. Die Haft sollte achtzehn Monate dauern. Achtzehn Monate unbedingt. Der Vorschlag kam durch.» Im März 2005 bezeichnete Keller-Sutter im «St.Galler Tagblatt» im Streitgespräch über die Schweizer Asylpolitik mit dem damaligen St.Galler Bischof Ivo Fürer den Kurs der Härte als richtig: «Die Erfahrung der letzten Zeit hat gezeigt, dass dieser nötig ist. Auch andere Länder haben ihre Asylgesetzgebung verschärft. In Europa sind die Asylgesuche dadurch um zwanzig Prozent zurückgegangen, in der Schweiz um dreissig Prozent. Der Vollzug ist sehr komplex. Der Staat wird von vielen Leuten angelogen und an der Nase herumgeführt.» Für die Unterstützung von Asylbewerbern und -bewerberinnen mit Abweisungsbescheid, etwa durch einen humanitär motivierten Akt von zivilem Ungehorsam, hat KellerSutter kein Verständnis. «Wer den rechtswidrigen Verbleib in der Schweiz erleichtert, macht sich strafbar», sagte sie beim Streitgespräch. «Doch die Mehrheit der Personen, die diese Leute unterstützen, sind sich klar darüber, dass diese gehen müssen, und unterstützen den Wegweisungsvollzug. Man sollte jedoch nicht die Hoffnung schüren, dass diese Menschen bleiben können.»

Immer härter anpacken Das ist im Duktus nichts anderes als Scharfmacherei und Anprangerung. Die letzte Revision und Verschärfung des schweizerischen Asylgesetzes, die genau diesen Geist atmet, ist im Herbst 2006 von den Stimmberechtigten deutlich gutgeheissen worden. So gesehen gehört Keller-Sutter zu-

mindest zur Urnenabstimmungs-Mehrheit, eine moralische Rechtfertigung ist das aber wohl nicht. Asylwesen oder andere gesellschaftliche Konfliktfelder, die Haltung der St.Galler Regierungsrätin – der BundesratsAmbitionen nachgesagt werden – bleibt hart. Beim Hooliganismus spricht sie sich klar für Schnellverfahren und Deanonymisierung aus: «Eine schnelle Zuführung und, wenn nötig, Verurteilung der Täter ist wichtig und absolut richtig, weil damit auch eine abschreckende und präventive Wirkung erzielt werden kann», sagte sie im Juli 2009 im Interview mit dem «St.Galler Tagblatt». Und weiter: «Wenn Hooligans in Fussball- und Eishockey-Stadien glauben, es passiere ihnen sowieso nichts, sind sie völlig unbeeindruckt. Wir haben in diesem Zusammenhang auch gesehen, dass die Fahndung im Internet – als eines der letzten Mittel – durchaus Erfolg bringen kann. Es ist eine Tatsache, dass dieses Mittel wirkt. Oder anders formuliert: Die Deanonymisierung der Täter wirkt abschreckend und hilft der Verbrechensaufklärung.» «Hooligans härter anpacken!» – forderte Keller-Sutter im Juni des letzten Jahres im «Blick»-Interview. «Verhaftete müssen übers Wochenende in Haft bleiben. Sie sollen am Montagmorgen ihre Arbeitgeber oder Schulen anrufen und mitteilen müssen: Ich sitze noch im Knast.» – «Aus der Anonymität herausholen», nannte die St.Galler Sicherheits- und Justizchefin dieses Prinzip.

Die Politik der Strafe Nein, mit Anprangerung habe das absolut nichts zu tun, wehrt sie sich am Telefon auf die in diese Richtung führende Frage. «Schliesslich werden ja keine Namen in der Öffentlichkeit bekannt gemacht.» Bei den Hooligans zeige es ganz einfach Wirkung, wenn sie den Arbeitgeber oder die Schule aus der Haft anrufen und erklären müssten, wo sie gerade seien und warum, wiederholt Karin Keller-Sutter. «Das ist der Zweck der Deanonymisierung von Gewalt. Die Identität der Täter muss festgestellt werden. Wir reden hier von Straftaten. Es geht um Körperverletzung und das Abbrennen von Pyros. Letzteres ist immerhin ein Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz.» Die umstrittene Internetfahndung nach mutmasslichen Hooligans findet sie richtig, will dafür aber nicht die Verant-

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wortung übernehmen: «Das liegt in der alleinigen Kompetenz der Staatsanwaltschaft. Der Gesetzgeber hat zudem klar gesagt, dass es erlaubt ist.» Auch die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren, deren Vizepräsidentin Keller-Sutter ist, findet das Vorgehen absolut in Ordnung. «Immer öfter ruft die Politik nach Strafe», sagt der St.Galler Rechtsgelehrte und Präsident der Anklagekammer, Niklaus Oberholzer. In den letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren seien die gesellschaftlichen Probleme komplexer geworden und niemand wisse mehr so recht, wie sie gelöst werden sollen. In diesem Zusammenhang würde von der Strafjustiz eine Art symbolische Wirkung erwartet. Als ein Beispiel für diese These nennt Oberholzer den Fall der UBS: «Es wird jetzt nicht darüber diskutiert, wie man aus dem Schlamassel der Grossbank herausfindet. Es wird vor allem ein Strafverfahren gegen den früheren Verwaltungsratspräsidenten Marcel Ospel gefordert. Das aber ist im Grunde genommen ein reines Ablenkungsmanöver. Das Problem ist ja nicht Ospel, sondern das Bankgeheimnis.»

Ruf nach absoluter Sicherheit Oberholzer schreibt in einem Aufsatz unter dem sinnigen Titel «Zwischen Kopf ab und Händchen halten» – der 2008 in der Fachzeitschrift «Forumpoenale» erschienen ist – über die neueren Entwicklungen im Strafrecht und Strafprozessrecht: «Die Wiederentdeckung des Strafrechts als ordnungspolitisches Instrument fällt wohl nicht ganz zufälligerweise in eine Zeit allgemeiner Verunsicherung. Viele Menschen fühlen sich tatsächlich in ihrer Existenz bedroht – und dies vermutlich sogar mit gutem Grund. An der zunehmenden Kriminalität kann es kaum liegen, da die Zahlen eine gegenläufige Tendenz belegen. Was sich aber entscheidend verändert hat, ist die gesellschaftliche und insbesondere die wirtschaftliche Lage; mit einem Wort: Die Angst geht um. Je komplexer und undurchschaubarer aber das Leben für den Einzelnen oder die Einzelne wird, desto mehr erschallt der Ruf nach einfachen Lösungen, desto grösser wird das Verlangen nach absoluter Sicherheit. Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz werden es schon richten.» Der St.Galler Rechtsgelehrte vermutet sogar einen «schleichenden Rückzug der Justiz». Polizei und Staatsanwaltschaft erledigten bereits heute den überwiegenden Teil aller Straffälle in eigner Regie, schreibt er in seinem Aufsatz. Und weiter: «So erlässt etwa die Staatsanwaltschaft St.Gallen pro Jahr rund 26’000 Bussenverfügungen und Strafbescheide, während sie noch knapp in 500 Fällen Anklage bei Gericht erhebt. Weniger als zwei Prozent der Verurteilten erleben noch, was es heisst, vor den Schranken des Gerichtes zu stehen; der Rest erhält die verurteilende Erkenntnis von einer Verwaltungsbehörde frei Haus zugestellt.»

werden kann. Es ist – gerade in aufgeklärten Kreisen – endlich wieder einmal eine Diskussion darüber zu führen, welches Mass an Sicherheit mit den Mitteln des Strafrechts in einer freiheitlichen Gesellschaft erreicht werden kann und erreicht werden soll. Denn eines ist in den heutigen Zeiten der verabsolutierten Sicherheitsbedürfnisse sicher: Die Freiheit stirbt mit Sicherheit; dies ist philosophische und historische Erkenntnis zugleich.» Der französische Philosoph Michel Foucault (1926– 1984), dessen bekanntestes Werk «Überwachen und Strafen» ist, meinte kurz vor seinem Tod in einem Aufsatz über die Ausübung von Macht, dass diese nur funktionieren könne, wenn die so genannten «Anomalen» immer wieder den Normen angepasst und dabei gleichzeitig weitere Normverstösse verhindert würden. Das lässt sich beliebig durchspielen: bei Hooligans, Punks, Linksautonomen, Skins und weiteren Renitenten. Schaut man nur gerade die Hooligan-Szene an, gibt es aber noch ganz andere «Anomalitäten», die ebenso ursächlich für Gewalt, aber nicht strafrelevant sind: der Raubtierkapitalismus, der den Fussball beherrscht (zumindest in den oberen Ligen), die Getränkeindustrie, welche die Stadien mit Alkohol zubechert, und die Clubs, welche die Massen mit ihrem Event-Marketing in den Exzess treiben. Eigentlich geht es in diesem Umfeld aber nur ums Disziplinieren, und das richtet sich immer gegen unten.

Eigentlich geht es nur ums Disziplinieren, und das richtet sich immer gegen unten.

Die Grenzen der Strafbarkeit Was bleibt zu tun, fragt Oberholzer in dem Aufsatz. «Gefragt ist eine Rückbesinnung auf die tragenden Grundsätze von Strafrecht und Strafprozessrecht», lautet seine Antwort. Und weiter: «Mit anderen Worten: Es ist ein gerüttelt Mass an Aufklärung (im doppelten Sinn des Wortes) zu leisten. Es ist aufzuzeigen, dass das Strafrecht nun einmal kein Allerweltsheilmittel ist, mit welchem das Paradies auf Erden geschaffen

«In einer fragmentarischen Gesellschaft wie der unsrigen, in der gemeinsame Werte nur mehr schwer herzustellen sind, wird das Strafrecht zu einem moralischen Minimum», sagte im August 2008 der Freiburger Strafrechtler und Rechtsphilosoph Marcel A. Niggli in einer Artikelserie der «NZZ» zum Thema Strafen. «Werden bei Regelverstössen keine Sanktionen ausgesprochen, zerstört dies das kooperative Verhalten innerhalb der Gruppe. Strafen ist deshalb kein Übel, das es auszurotten gilt», meinte Niggli weiter. Er sei nicht konservativ, im Gegenteil, diese Auffassung von Strafe sei sogar sehr liberal. Warum strafen wir? Aus Rache? Zur Abschreckung? Um Gerechtigkeit herzustellen oder um zu erziehen? – 2004 zeigte das Stapferhaus in Lenzburg eine Ausstellung zum Thema «Strafen», die grosse Aufmerksamkeit in der Schweiz hervorrief und 2007 auch nach Teufen kam. «Strafen ist immer Ausdruck eines sozialen Machtverhältnisses, das sich in ihr institutionalisiert», heisst es im Begleitbuch zur Ausstellung. Wird damit der Umgang mit der Strafe zu einem Indikator für die Befindlichkeit einer Gesellschaft? Vielleicht gibt ja Immanuel Kant in seiner «Metaphysik der Sitten» die Antwort: «Das Strafrecht ist das Recht des Befehlshabers gegen den Unterwürfigen, ihn wegen seines Verbrechens mit einem Schmerz zu belegen. Der Oberste im Staate kann also nicht bestraft werden, sondern man kann sich nur seiner Herrschaft entziehen.» HARRY ROSENBAUM, 1951, ist Journalist.

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Macht durch Strafe


AM PRANGER

MIT FALSCHEM BAUCH DURCH DIE STADT GEHETZT

lich m ie z n fe ra st n re h E en rd u In St.Gallen w eschichte G e in E . rt ie en sz in h sc li a theatr des Prangers. von PE TE R MÜ LL ER

Zeitung, Radio, TV oder Internet; das sind die heutigen Prangermedien. Früher jedoch wurde zum Anprangern ein regelrechtes «Theater» inszeniert und zwar physisch, konkret und handgreiflich. Zentrum der Inszenierung war der Pranger, aufgestellt an stark frequentierten Orten wie Rathaus, Marktplatz oder Kirche. Die Delinquenten wurden hier angebunden und zur Schau gestellt. «Da, liebe Leute, seht euch diesen betrügerischen Bäcker an!» Die Passanten konnten ihn auslachen, verspotten, verhöhnen, anspucken und mit Pferdeäpfeln oder faulem Obst und anderen Abfällen bewerfen. Manchmal kam es zu Körperverletzungen, in seltenen Fällen sogar zu Totschlag. Mit Pranger wurden vor allem leichtere Vergehen bestraft wie: Diebstahl, Betrug und Sittlichkeit. Manchmal konnte er aber auch Teil eines «Strafpakets» sein. Den Pranger selbst gab es in verschiedensten Ausführungen. Die einfachsten Modelle waren das Halseisen, eingelassen in der Rathaus-, Kirchen- oder Friedhofsmauer, und der Säulenpranger. Es gab aber auch diffizilere Modelle wie Schandblock und Schandkäfig. Dem Delinquenten im Schandblock wurden Kopf und Hände in einer aufklappbaren Brettkonstruktion fixiert, während derjenige im Schandkäfig in luftiger Höhe hing oder am Boden in einem drehbaren Käfig, der «Trülle», hocken musste. Der Bühnenpranger, ein freistehendes, kunstvoll errichtetes Podest, trieb das Theatralische auf die Spitze. Einen weiteren Inszenierungseffekt erzielte die oft eingesetzte Schandmaske. Sie zeigte dem Publikum auf einen Blick, welches Vergehen sich der Träger zu Schulden kommen liess: Ein Schweinekopf bedeutete etwa unsittliches Benehmen, lange Nase und grosse Zunge signalisierten Klatsch und üble Nachrede. Viele dieser Masken haben aus heutiger Sicht etwas Skurriles oder Bizarres, fast Fetischhaftes.

Strafvielfalt mit Nachwehen Es gab auch «mobile» Prangervarianten. Sie hatten den Vorteil, dass man den Delinquenten herumführen konnte, was die Belustigung des Publikums steigerte. Dieses Herumführen geschah meist unter Trommelschlag, damit möglichst

viele Leute zusammenkamen. Als wichtigste Requisiten dazu zählen die «Geige» und der «Lasterstein». Eine Art hölzerner Halskragen, der die Handgelenke auf Kopfhöhe fixiert und ein schwerer Stein, auf dem sich in der Regel Bemalungen oder Einritzungen befanden, die das jeweilige Vergehen illustrierten. Der Delinquent, präziser gesagt die Delinquentin, trug ihn meist paarweise über die Schultern gehängt. Mit dem Lasterstein wurden aus bis anhin rätselhaften Gründen fast ausschliesslich Frauen bestraft. Mit ein bis zwei Stunden Pranger oder dem Gang mit den Lastersteinen durch die Stadt, war die Sache für den Delinquenten nicht ausgestanden. Im Gegenteil, Vielfach zog die Ehrenstrafe langfristigen Schaden mit sich. Im glimpflichsten Fall bedeutete die Ehrenstrafe eine Minderung des sozialen Ansehens, schlimmstenfalls aber führte der Pranger zum Verlust sämtlicher sozialer Kontakte und verminderte Heirats- und Aufstiegsschancen. Der Pranger konnte sogar den Verlust der Zunft- und Eidfähigkeit nach sich ziehen, was faktisch ein Berufsverbot bedeutete. Fazit der Rechtshistorikerin Magdalen Bless-Grabher: «Damals gingen die Menschen mehr als heute in ihrer sozialen Rolle auf. Wer durch eine Ehrenstrafe aus dieser Rolle herausfiel, verlor ein wesentliches Stück seiner Identität.» Angehörige niederer Stände und Ortsfremde traf es oft noch härter: Sie wurden auf Lebenszeit aus der Stadt verbannt.

Jahrmarktdiebin und Boykotteure In der Reichsstadt St.Gallen befand sich der Pranger am (alten) Rathaus beim Marktplatz, und für die Zeit von 1466 bis 1798 sind zahlreiche Straffälle überliefert. Das Spektrum der Delinquenten reicht vom hablichen Stadtbürger bis zum ortsfremden Habenichts. Die zur Last gelegten Verbrechen sind: Diebstahl, Einbruch, Hehlerei, Unterschlagung, Meineid, Verleumdung, Fluchen, Anstiftung zur Abtreibung, Ehebruch und Kuppelei. Oft liegen mehrere Vergehen gleichzeitig vor und so bilden Pranger, Geige oder Lasterstein vielfach nur einen Teil der Strafe. Auch St.Gallen exerziert die Ehrenstrafen auffallend fantasiestark. Man könnte

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Objekte: Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen SAITEN 03.10


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von einer eigentlichen «Inszenierungslust» sprechen, wie einige Fälle zwischen 1730 und 1798 zeigen. Der Heudieb muss einen Wisch Heu unterm Arm tragen. Der Frau, die mit einer vorgetäuschten Schwangerschaft gebettelt hat, wird ein «falscher Bauch» umgehängt. Eine Diebin trägt ihre alte, zerrissene Pelzkappe auf dem Kopf und ein paar zerrissene Strümpfe über den Schultern. Häufig werden auch Zettel an die Delinquenten geheftet: «Erzverleumder und Ehrendieb», «freche Jahrmarktdiebin», «Beutelschneider», «Hehlerin und lügenhafte Wahrsagerin», «Hausdiebin und freche Lügnerin». Auch Bankrotteure, die sich aus dem Staub gemacht haben, gelangen noch an den Pranger oder den symbolischen Schnabelgalgen und zwar in Form eines dort festgemachten «Täfelis» mit ihren Personalien. Anschliessend wird es ins Rathaus gebracht und archiviert. Carl Moser-Nef bietet im sechsten Band seiner Geschichte der Stadt St.Gallen eine seitenlange Auflistung von solchen Fällen. Die Lektüre ist anfänglich spannend, aber auf Dauer ermüdend. Wieder nur Diebstahl, wieder nur Verleumdung, wieder nur Bankrott; man wird anspruchsvoll mit der Zeit. Haften bleiben insbesondere die Fälle mit einer Wegbeschreibung der Lasterstein-Route. 1528 wird die Ehefrau von Gerber Rümel wegen Anstiftung zur Abtreibung inhaftiert. Sie ist geständig und bekennt auch, Hühner gestohlen und böse Schwüre getan zu haben. Das Urteil des Gerichts: Tragen des Lastersteins durch das Kornhaus, um die Metzg bis zum «neuen Tor», den Markt hinauf bis zur Kreuzgasse und zurück zum Rathaus. Man kann den Weg auf alten Stadtplänen und Stadtansichten verfolgen. An sich ist er kurz; alles im Bereich des heutigen Marktplatzes. Für die Gerbersgattin war er aber wohl sehr lang. Ehrenstrafen kannte man auch in andern Orten der Ostschweiz. In Altstätten traf es noch 1778 eine junge Frau. Sie wurde in der Geige durch die Gassen des Städtchens geführt, weil sie ein uneheliches Kind geboren hatte. Im 19. Jahrhundert verschwand die Prangerstrafe zunehmend, um im 20. Jahrhundert eine Renaissance zu erleben. Berüchtigt sind die zahlreichen Fälle in Nazideutschland. So stellte die SA bereits 1935 in Hamburg öffentlich zwei «Rassenschänder» aus. Das Schild, das der jüdische Mann tragen musste, trug die Aufschrift: «Ich nehm’ als Judenjunge immer nur deutsche Mädchen mit aufs Zimmer». Auf dem Schild der Frau stand: «Ich bin am Ort das grösste Schwein und lass mich nur mit Juden ein». Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in verschiedenen Staaten, vor allem in Frankreich, Belgien und Holland zu einer regelrechten Pranger-Welle. Frauen, die sich mit den deutschen Besatzern solidarisiert hatten oder eine Beziehung eingegangen waren, wurden öffentlich kahlgeschoren und vorgeführt.

man feststellen, dass die Emotionen der Bevölkerung instrumentalisiert wurden. Die Passanten wurden zu freiwilligen Helfern des Strafapparates gemacht und gleichzeitig verpasste man ihnen eine Lektion in «gebührlichem» Verhalten («Wenn ihr euch ebenso verhaltet, wird’ euch gleich ergehen»). Selbst ehrbare Zeitgenossen können bei sich bietender Gelegenheit ziemlich unschöne Seiten zeigen – das weiss man aus psychologischen Experimenten. Da wird der «good guy» plötzlich zum «ugly guy» und greift im Fall des Prangers nach einer faulen Tomate oder einem Stück Holz. Da sich offenbar wohlhabende Bürger vom Pranger freikaufen konnten und die Strafe sich vor allem gegen Minderbemittelte richtete, konnte es auch zu Solidaritätsbekundungen kommen. Das belegt eine berühmte Geschichte aus London. 1703 wurde Daniel Defoe, der Autor von «Robinson Crusoe», an den Pranger gestellt, da er ein satirisches Pamphlet gegen die anglikanische Kirche veröffentlicht hatte. Durch die geschickte Regie einiger Freunde verkehrte sich die Strafaktion in ihr Gegenteil. Um den Pranger versammelte sich eine Menschenmenge, die dem Schriftsteller und Journalisten heftig applaudierte. Auch er selbst hatte vorgesorgt. Bevor er an den Pranger gebunden wurde, veröffentlichte er eine «Hymne an den Pranger», darin griff er die Rechtspflege und Zensur an, um gleichzeitig «allen ehrenwerten Männern» zu huldigen, die das gleiche Los erlitten hatten. PETER MÜLLER, 1964, ist Historiker und Journalist in St.Gallen.

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Applaudierende Passanten Funktionieren konnten diese Strafen letztlich nur, solange die Bevölkerung mitmachte; wenn die Passanten auf der Strasse die Delinquenten auslachten, beschimpften, anspuckten und mit Unrat bewarfen. Vermutlich war das meistens der Fall, da soziologische und psychologische Mechanismen im Spiel sind, wie Schadenfreude, das öffentliche Bestrafen der eigenen verbotenen Wünsche, das Abreagieren von Frust und Aggressionen, die Lust am anonymen Aufgehen in der empörten Masse. Sozialkritisch betrachtet kann 14 SAITEN 03.10


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MOST WANTED:

«HOOLIGANS»

spenmoos-RandaPaul* (22) ist einer der «E mit Fotos im lizei lierer», nach denen die Po I LA ND OLT Internet fahndete. von NO ËM

Es war am 20. Mai 2008, als Paul der Student zu Paul dem «Hooligan» wurde. Es war der Tag, als das letzte Spiel des FC St.Gallen im Espenmoos stattfand, gegen die AC Bellinzona, als kurz vor Spielende gut siebzig Polizisten in voller Kampfmontur aufs Feld marschierten, sich vor den Fans postierten, die Gummischrotgewehre im Anschlag. Es war dann, als die Emotionen hochgingen. Alles buhte, schrie und pfiff, die letzten Spielminuten gingen im empörten Getöse unter. Manch ein Familienvater hat wohl eine Pet-Flasche nach den Polizisten geworfen. Die Wurfgeschosse wurden immer massiver, die Polizei schoss mit Gummischrot und Tränengas zurück, und nach etwa einer Stunde drangen die Fans aufs Spielfeld, um sich ein Stück Rasen des geliebten Stadions zu ergattern, das Tor abzumontieren, um mit Gegenständen die Polizei zu bewerfen, ein Feuer auf dem Rasen zu machen, Werbebanden kaputtzutreten. Ausser Rand und Band auch Paul, der Student, der sich bis heute nicht ganz erklären kann, was ihn dazu getrieben hatte. Er hatte nur wenig Bier getrunken, konnte sich der Massendynamik dennoch nicht entziehen. «Es war wie ein Rausch, mein Verstand war komplett ausgeschaltet», sagt er heute. «Rückblickend ist das sehr beängstigend.»

Paranoia im Nacken Bereits am nächsten Tag erkannte er sich auf Bildern, die in Fanforen des FCSG kursierten, in Youtube-Videos, in der Tagesschau. Er hörte von Verhaftungen und Razzias, und auch, dass die Polizei Fahndungsfotos im Internet veröffentlichen würde. «Hoffentlich, bin ich da nicht drauf», dachte er und glaubte auch nicht recht daran. Dann, als er am Morgen des 20. Januar 2009, also acht Monate nach dem Barrage-Spiel gegen Bellinzona, sein Handy einschaltete, hatte er bereits zwanzig Nachrichten drauf mit Kommentaren: «Hast du schon gesehen ...», «Haha, lustig …», «Gut siehst du aus …». Paul war nun ein Hooligan, zumindest in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Sein Bild war zusammen mit dem von siebzehn anderen mutmasslichen Randalierern von der Polizei im Internet veröffentlicht worden. Dann begann die Paranoia: «Wenn mich meine Freunde erkennen, dann doch wohl auch andere Leute.» Bei jeder Fahrt in die Stadt schaute er sich um: Wer könnte ihn erkennen, anzeigen, gar verhaften lassen? Später erfährt er, dass entfernte Bekannte ein Massenmail mit dem Link zu seinem Foto im Internet herumgeschickt hatten. Einer habe sich ernsthaft überlegt, ihn zu verpfeifen, wurde dann aber von anderen abgehalten. Auch im Geschäft, wo Paul neben dem Studium arbeitet, erkannten ihn die Kollegen, jedoch niemand aus den oberen Etagen. «Ich habe grosses Glück, dass ich in keinem festen Arbeitsverhältnis stehe. Ich hätte sonst wohl viel mehr Probleme bekommen.»

war. Und immer wieder die Frage «Warum machst du so was?», auf die er keine rechte Antwort wusste. Paul versuchte sein Leben normal weiterzuführen. Er liess sich keinen Bart wachsen, er versteckte sich nicht zu Hause, er verreiste nicht. «Ich bin froh, nicht in einem Dorf aufgewachsen zu sein, wo mich alle kennen.» Paul verfolgte die Berichterstattung in den Medien, saugte alles auf, hörte von den Selbstanzeigen. Bereits am zweiten Tag nach der Veröffentlichung der Bilder hatten sich drei selbst angezeigt, ein weiterer war durch Hinweise Dritter geschnappt worden. Eine Selbstanzeige kam für Paul jedoch nie in Frage. «Wer fängt schon freiwillig vierzehn Monate bedingt ein und bezahlt mehrere tausend Franken Busse und Verfahrenskosten? Die Strafen sind völlig unverhältnismässig.» Mit der Zeit flaute die Paranoia ab, und die Hoffnung durchzukommen wuchs, erst recht, als nach einem Monat die Bilder vom Netz genommen wurden.

Polizei verliert Kontrolle «Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, dass der Staat nach neuen Mitteln sucht, seine Gesetze durchsetzen zu können. Und der Erfolg der Internet-Fahndungsaktion legitimiert sie wohl in den Augen gewisser Leute», sagt Paul. «Gefährlich ist, dass dies schnell zur Methode wird. Zuerst Luzern, dann St.Gallen, Bern. Mittlerweile wird man schon für Lappalien an den Pranger gestellt, wie es in Niederbüren der Fall war.» Ausserdem sei es ein Instrument, dessen Auswirkungen die Polizei nicht mehr unter Kontrolle habe. «Man wird hier ja nicht gerade gelyncht, aber die sozialen Ausschlussmechanismen können verheerend sein.» Überhaupt ärgert er sich, dass in der öffentlichen Debatte und vor allem in den Medien kaum differenziert wird. Anfangs sei noch kritisch über den Polizeieinsatz berichtet worden, doch diese Stimmen verstummten nach und nach, die Polizeicommuniqués wurden unhinterfragt übernommen. «Es werden alle in einen Topf geschmissen. Ich bin kein Hooligan, der Fackeln in den Familiensektor wirft», sagt Paul. «Das Bild, das von den Fans gezeichnet wird, stimmt nicht mit der Realität überein. Das sind Banker, Versicherungskaufleute, Studenten wie ich, keine gewaltbereiten Asozialen. Richtige Hooligans gibt es kaum beim FC St.Gallen.» Die achtzehn im Internet Angeprangerten sind in der aktiven St.Galler Fanszene kaum bekannt. Auch Paul ist eigentlich kein richtiger FCSG-Fan. Er ging bis zu jenem Mai an höchstens drei Spiele pro Saison. Im neuen Stadion war er seither nur einmal. Das habe aber nichts mit den Vorkommnissen zu tun, sagt er und fügt nach einer Weile hinzu: «Vielleicht spielt es unterbewusst doch eine Rolle.» Und die Jacke, die er damals im Stadion trug, habe er seither nie mehr angezogen.

Normal weiterleben Seine entfernten Bekannten hätten vor allem Witze gemacht, seine guten Freunde seelischen Beistand geleistet. Vorwürfe kamen keine, auch wenn seine Freundin gar nicht begeistert

* Name geändert. NOËMI LANDOLT, 1982, ist freie Journalistin und studiert in Zürich Ethnologie.

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MERKWÜRDIGE PROZESSE Die Verfahren gegen mutmassliche Randalierer beim letzten Spiel im Stadion Espenmoos hinterlassen ein ungutes Gefühl. von ANDREAS KNEUBÜHLER

einem politisch-juristischen Komplex, dem ihr Mandant in diesem Verfahren gegenüberstehe. Nicht nur die Anklage zieht ihr Konzept durch. Das St.Galler Kreisgericht übernimmt das Muster, tagt stets in der gleichen Besetzung unter dem Präsidium von Christine Ackermann Schwendener und folgt dabei der Argumentationslinie der Staatsanwaltschaft, als wärs sein Drehbuch. Mögen sich die Fälle noch so unterscheiden. Das mag zwar legal sein, den Eindruck einer fairen Beurteilung vermitteln die Verfahren aber nicht. Noch ist nicht fertig gespielt, einige der Urteile wurden weitergezogen. Zu hoffen ist, dass das Kantonsgericht den Eindruck korrigiert, dass die Politik das Recht dominiert. ANDREAS KNEUBÜHLER, 1963, ist Journalist beim Pressebüro St.Gallen.

Eigentlich sind die Meinungen über Fussball-Rowdys gemacht. Gegen das Trommelfeuer der Sicherheitspolitiker wollen auch Linke nicht mehr anreden. Es gilt so etwas wie freie Fahrt für Repression gegen Rowdys, vermeintliche oder echte. «St.Gallen hat eine Pionierrolle im entschlossenen Vorgehen gegen Gewalt an Sportveranstaltungen», freute sich der St.Galler Polizeikommandant Pius Valier im «Tagblatt». Entsprechend forsch werden die Verfahren durchgezogen. Der Applaus ist Politikern und Behörden sicher. Im Zentrum stehen momentan die sogenannten Espenmoos-Prozesse. Sie sollen den Massstab setzen und wurden entsprechend aufgezogen. Untersuchungsrichter Simon Burger vertrat in jedem der acht Verfahren die Anklage persönlich. Burger scheint sein Thema gefunden zu haben. Das SVP-Mitglied war Anfang Februar einer von zwei Referenten an einer eher abstrusen Veranstaltung, welche die Gefahren von Pyros aufzeigen sollte. Giftigster Pfeil im Köcher der Untersuchungscht ganz einmalig weiss ich, dass ich ni sserdem behörden ist die Solidarhaftung – eine St.Galler Er- Seit einem Jahr etwa Namen betrifft. Au en ein m s wa st, de meine amefindung. Jeder verurteilte Fussballfan haftet solida- bin. Zumin hmen, dass jemand ne is tn nn Ke r zu ss er (oder sie) risch für den gesamten Schaden in (150'000 Franken) musste ich rin derart hasst, da te et sv en am N he oder ausserhalb des Stadions (90'000 Franken). Macht rikanisc site einzurichten: men hat, eine Web m no ge e üh M e di das Vorgehen Schule, wird bald auch anderen Grup- sich it dem alleinigen istina.com. Dies m pierungen die Rechnung präsentiert. Beispielsweise www.truthaboutchr r zu stellen. gital an den Prange nk schickte. nach einer unbewilligten Demonstration. Zweck, die Frau di r mir damals den Li de es, r wa er ud Br ova is a liar Mein Site. «Chr istina Gen e di ich te ne öff ig Lügner in und Exempel statuieren Neugier ina Genova ist eine ist hr C – r» te ea ch Es ist unumgänglich, sich noch einmal die Ausgangs- and a chuss einer Frau über dem Schnapps da nd sta , rin ge trü rossbuchstaben: lage für die Ausschreitungen vor Augen zu rufen, um Be fett, rot und in G die es in den Prozessen geht. Die hochgehenden Emo- und dann nochmals ie Website entpuppkam noch besser. D Chr istinas in tionen beim Schlusspfiff. Die Weigerung des Klubs, «Cheater». Aber es es Sündenregister tal gi di t Ar e ein de ich über einen anständigen Abschied vom Stadion zu organisie- te sich als Unter anderem wur n. ge trä ein og Bl n ren. Das Verunmöglichen der Kommunikation mit dem Form vo n Pr ivatkonkurs nsprünge und ihre ite Se en ich re hl za Publikum, weil die Anzeigetafel bereits abmontiert war. ihre Tonaufnahme mit epunkt gab es eine öh H s Al t. lär ek fg Das Verhalten der Polizei, die aufmarschierte, aber nicht au emann betrogen zu hr istinas, ihren Eh Drogen eingriff, sondern in Reih und Glied dastand als leibhaf- dem Geständnis C , dass ihr Vater mit ich hr fu er em rd der Bruder haben. Ausse tige Provokation. betrügerin sei und er eu St e ein ter ut M Würde in den Verhandlungen das Gesamtbild eine deale, die issbraucht habe. Rolle spielen, müssten auch der damalige Präsident Die- seine Exfreundin m n nicht nur, dass es ternet weiss ich nu In m de k an D ter Froehlich oder Bill Mistura, damals im FCSG-Verelt gibt, der genau enschen auf dieser W M en ein ns ste de in waltungsrat für das Marketing zuständig, zur Verantwor- m e auch pikante De, sonder n ich kenn ist jedoch, tung gezogen werden. Beispielsweise wegen Fahrlässig- gleich heisst wie ich eit unangenehmer W n. be tle iva Pr n mich gegen keit und in Kauf nehmen von Randale. Doch natürlich tails aus desse maschine Google ch Su e ig ht äc m all der ich nichts geht es in den Verfahren um die konkreten Artikel im dass die Frau verbindet, mit er ein it m en ill W Strafrecht. Müsste man zumindest annehmen. Doch da meinen chts dagegen tun. , und ich kann ni en am N n de als meiner eigenen schwingt noch mehr mit: viel Politik und Ehrgeiz. Der teile and nach mir oder jem rt do t ch su n en Wunsch, ein Exempel zu statuieren. Der Versuch, den D scheint www.truth tinagenova.com, er . er eff Spielraum unliebsamer Gruppierungen einzuschränken. Website www.chris Tr als einer der ersten Die Anwältin eines angeklagten Fussballfans sprach von aboutchr istina.com

THE TRUTH ABOUT CHRISTINA

NOVA CH RI ST IN A GE

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AM PRANGER

SOZIALKONTROLLE FÜR FORTGESCHRITTENE

unzierseiten. en D d n u n er g n on virtuellen Pra treifzug durch fiese v ts el m im w et Im Intern sich auf einem S ft p m ä k nd reichen. r o e u M a s s m u a z L is n b a v ie Sil mentarbäume, d m o K d n u e d n rü Abg

Stress mit der Nachbarin? Probleme mit den Ämtern? Das Radioprogramm Ihres (ehemaligen) Lieblingssenders spielt nur noch Müll? Ihre Steuergelder werden zweckentfremdet? Und die Welt müsste sowieso wieder einmal verbessert werden, und zwar nach Ihrem genau ausgearbeiteten Plan? Dann schreiben Sie es doch in Ihren Blog (falls Sie noch keinen haben, empfehle ich «Word Press», gemäss Programmierer in fünf Minuten bereit, um Ihrer Stimme endlich eine Seite zu geben). Oder beteiligen Sie sich an lebhaften Disputen in den Diskussionsforen. Sie finden auch für Ihr Anliegen etwas Passendes, garantiert. Oder aber starten Sie eine Facebook-Kampagne und prangern los. Falls Sie kein Publikum für Ihren Blog, Ihr Forum, Ihre Facebook-Kampagne gewinnen können, starten Sie neu und prangern Sie das Desinteresse an. Entschuldigen Sie bitte meine Undifferenziertheit. Sie kommt daher, dass ich die letzten Tage damit beschäftigt war, kreuz und quer mit Suchbegriffen wie «Pranger», «anprangern» und «denunzieren», das Internet abzuklappern. Ich habe dabei Hunderte von Seiten besucht, ellenlange Diskussionen verfolgt und Kommentarbäume, die bis zum Mond reichen, gelesen. Es war anstrengend, interessant, abstossend, verwirrend und einiges mehr. Falls Sie einmal viel Zeit zur Verfügung haben, versuchen Sie es auch mal mit den erwähnten Suchbegriffen und tauchen Sie ab in die wahnsinnige Menge virtueller Prangerportale und Denunzierseiten.

Originale hinter Kopien versteckt Es gibt unzählige Themen, nicht zuletzt in den Bereichen Umweltschutz, Gesundheit, Menschenrechte oder Armut, die zurecht mittels Online-Kampagnen von internationalen Organisationen wie Greenpeace, WWF, Ärzte ohne Grenzen, Human Rights Watch und vielen anderen fortwährend angeprangert werden. Aber auch spezialisierte lokale Organisationen, wie etwa das Solidaritätsnetz Ostschweiz, thematisieren differenziert und ausführlich spezifische Missstände. Für solche Organisationen ist die Glaubwürdigkeit ein wichtiges Kapital, sie können ihre Seite nicht vom Netz nehmen und unter anderem Namen ein neues Projekt starten. Hier finden sich Namen von Autoren und Kontaktpersonen. Diese Kampagnen haben ein Gesicht. Einige dieser Organisationen haben eine Grösse, die es der Politik schwierig macht, sie und ihre Anliegen völlig zu ignorieren. Im Gegensatz dazu finden sich im Internet unzählige Seiten und Blogs, die sich zwar ebenfalls seriös mit

einem spezifischen Thema auseinandersetzen, aber aufgrund ihrer bescheidenen Anzahl Leserinnen und Unterstützer keine Wirkung erzielen. Es gibt mittlerweile zu viele «Copypaste-Blogs», in die schnell ein Pressetext kopiert wird und die dadurch in den Suchergebnissen auftauchen. Es bedarf eines grossen Zeitaufwandes, die seriösen, gut recherchierten Original-Blogs, respektive -Kampagnen zu finden. So erhalten Kampagnen, wie die zur Verhinderung der Auslieferung des englischen Hackers Garry McKinnon nach Amerika zumindest international wenig Beachtung. Dabei handelt es sich um einen einmaligen Fall in der englischen Justiz, der an Aktualität kaum zu überbieten ist.

Anonyme Abgründe Ich habe auf diesem Streifzug festgestellt, dass mein Interesse schnell schwindet, wenn Internetseiten ohne Notwendigkeit anonym gehalten werden und ich keinen Eindruck des Autors, seiner Motivation und seines Hintergrunds bekomme. Anonyme Blogs und Foren haben meist weder die Qualität noch Vielfalt von personifizierten Seiten. Natürlich gibt es die Notwendigkeit, als Autor oder Blogbetreiberin anonym zu bleiben, falls man sich aufgrund politischer Verhältnisse oder kultureller Zwänge einer ernsthaften Gefahr aussetzen würde. Leider wird der Anonymus im Web häufig aber dort verwendet, wo es überhaupt keinen Grund dafür gibt – ausser die eigene Feigheit. Hier liegt der Graubereich von «begründetem» Anprangern und anonymem Denunzieren. Und hier sinkt die Hemmschwelle massiv. Richtige Abgründe tun sich auf, wenn man verschiedene Denunzierportale besucht, in denen fast ausschliesslich unter fiktiven Namen gepostet wird – versuchen Sie es mal mit dem Suchwort «Nachbarschaftsstreit». Die berühmteste Seite diesbezüglich war wohl «Rotten Neighbor», die vor allem in Amerika bis zur Schliessung im letzten Juli für viel Wirbel sorgte. Die Seite basierte auf Karten von «Google Maps». Nach der Registrierung, die keine Überprüfung auf Wahrheitsgehalt beinhaltete, konnte man seine Nachbarn auf der Karte markieren und bewerten. Da das Ganze anonym ablief und die Initianten der Seite praktischerweise die Verantwortung für den Inhalt den anonymen Denunzianten abtraten, waren die Einträge alles andere als zimperlich. Gute Nachbarn konnte man lange suchen. Hygiene, sexuelle Präferenzen, Gartenpflege, Suchtverhalten, kriminelle Machenschaften. Was einem auch immer nicht

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passte, konnte frei jeglicher Grundlage erfasst werden. Die Möglichkeiten, übelste Beschimpfungen, ehrverletzende Kommentare zu posten und Rufmordkampagnen zu starten, waren für viele Internetuser offensichtlich ein grosser Reiz, mitzuwirken. «Über-den-Gartenzaun-schauen» ohne das Risiko, ertappt zu werden. Die Einträge waren nicht nur auf amerikanische Adressen beschränkt, alles was auf «Google Maps» verfügbar war, konnte kommentiert werden, also auch die Nachbarschaft in der Schweiz. Hierzulande waren die Einträge jedoch überschaubar.

Google machts möglich Wer Opfer eines rechtlich illegalen Kommentars wurde, hatte grösste Mühe, die Verleumdung entfernen zu lassen. Wer seinen Wohnsitz oder Anwalt nicht in Amerika hatte, war nahezu chancenlos. In Deutschland zogen einzelne Bundesländer in Erwägung, den Zugang zur Seite sperren zu lassen. Diesem Vorhaben und anderen juristischen Auseinandersetzungen kamen die Betreiber mit der Schliessung der Seite zuvor. Die offizielle Begründung der beiden Initianten von «Rotten Neighbor», die Seite dichtzumachen, war, dass es unternehmerische Differenzen gegeben habe. Streit kommt halt auch in den besten Familien vor. Nach der Schliessung bildeten sich diverse kleinere Portale (zum Beispiel meindoofer-nachbar.de), keines erreicht jedoch annähernd die Besucherzahlen und den Bekanntheitsgrad des fragwürdigen Vorbildes. «Google Maps» liefert auch für andere Attacken hervorragendes Ausgangsmaterial. Im Falle von eightmaps.com konnten Gönner der Kampagnen zur Verhinderung gleichgeschlechtlicher Ehen online angeprangert werden; mit Name, Beruf und gespendetem Betrag. Einige der Gekennzeichneten erhielten in der Folge Todesdrohungen und Briefpost mit weissem Pulver. Wer hinter der Internetseite steht, wurde bisher nicht herausgefunden. Etwas anders gestrickt sind sogenannte Crime-StopperWebpages. Wetip.com beispielsweise ist eine amerikanische Organisation, die die Bürger gegen Belohnung dazu aufruft, ein Auge auf die Nachbarschaft zu werfen. Natürlich geht es vordergründig um das Verhindern oder Aufklären krimineller Aktivitäten. Die Möglichkeit, anonyme Tipps zu geben, öffnet aber Tür und Angel, einem ungeliebten Nachbarn mal die Polizei ins Haus zu schicken. Wer die Internetseite genau studiert, merkt, dass die Erläuterungen zu anzuzeigendem «verdächtigem Verhalten» recht vage gehalten sind.

«Lärmbelästigung», «Nachbarn/Mitbewohner», «Sauberkeit der Anlagen», «Infrastruktur», «Kinderfreundlichkeit» und «Soziales Level der Mitbewohner/Nachbarn» abgeben. Nach dem Verschwinden von «Rotten Neighbor» tauchen immer häufiger derartige Bewertungsportale auf.

Auch Borkenkäfer kommen dran Auf Facebook hingegen können registrierte Benutzer eigene Kampagnen ohne grossen Aufwand lancieren. Wer zum Beispiel nach sogenannten Gruppen zu Bundesrat Hans Rudolf Merz sucht, erhält Vorschläge wie «Merz muss weg!» (136 Mitglieder), «Merz sollte abtreten» (39), «Anti Hans Rudolf Merz» (148), «Gueti Besserig Herr Merz» (79), «Bundesrat Merz hat Mut» (19) oder schlicht «Scheiss Merz!!!!!» (126). Und das sind nur einige von Dutzenden Kampagnen für oder gegen Merz. Was im Internet generell gilt, gilt konkret auch auf Facebook. Zu nahezu jedem erdenklichen Thema gibt es Gruppen, respektive Kampagnen, selbst der Borkenkäfer bringt es auf acht «Hommagen»: «Borkenkäfer Memorial Group», «Rettet den Wald – Esst mehr Biber», «Revolutionäre Anti-Kleintier-Front (RAFK)». Facebook hat im Verlauf der letzten Jahre viele private Blogs und Foren abgelöst, da die Möglichkeit, innerhalb eines bestehenden Netzwerkes nach Gleichgesinnten zu suchen, wohl einiges effizienter ist als der Einzelkampf im Web. Facebook bietet bekannterweise aber auch einige Möglichkeiten, Informationen über Personen und ihre Vorlieben einzuholen, da viele dem Schutz der Privatsphäre keine grosse Beachtung schenken, was neugierigen Arbeitgebern, Nachbarn, Vermietern oder Stalkern perfekt in die Hände spielt. Mit dem erfolgreichsten Internet-Pranger beende ich meinen Streifzug und werde schnellstmöglich den Computer abschalten, um mich in aller Ruhe der neuen CD von Mick Karn, speziell dem Track «Antisocial Again», zu widmen. Rechnen Sie nicht damit, dass ich meinen Facebook-Status in nächster Zeit anpassen werde. SILVAN LASSAUER, 1974, lebt in St.Gallen.

Präfee ll e u x e s , e n Hygie pflege, n e t r a G , n e z n re elle in im r k Von unten nach oben bewerten , n e lt a h r Grosser Beliebtheit erfreuen sich auch Bewertungs- Suchtve Was – . n portale wie zum Beispiel spickmich.de. – Eine «Soe t f a h c s n cializing-Site» für Schüler und Jugendliche, die aber Mache Nachm a r e m auch über Funktionen zur Bewertung von Schulen im h c au und Lehrerschaft verfügt. Grundsätzlich ist es eine einem onnte k , e t s s interessante Idee, das Benotungsmodell umzukehren. a p t h ic n Um jemanden zu bewerten, muss man sich registrie- barn undlage r G r ren, damit hat es sich aber auch. Verschiedene Klagen e h c li g je i seitens Lehrerschaft – unter anderem wegen Verletzung fre der Persönlichkeitsrechte – wurden in Deutschland erden. w t s s a f r e mittlerweile höchstinstanzlich vom Bundesgerichtshof abgewiesen. Die Teilnehmer des auch bei Schweizer Schülern beliebten Portals können also weiterhin die Leistungen ihrer Lehrer öffentlich anprangern. Ein anderes Beispiel der Bewertung von unten nach oben ist die Internetseite mietbewertung.com. Mieter können Immobilien bewerten, aber auch Bewertungen über 22 SAITEN 03.10


AM PRANGER

PUBLIKUMSERSCHIESSUNG UND POPPIGE HASSPREDIGER

Kunst sorgt er d en d il B d n u p lös l in Po Für den Skanda mehr das Rebellentum. Skanda t heutzutage nich eltbilder. von MARTIN BÜSSER W sind reaktionäre

Der Skandal ereignete sich am 7. Juni 1968 im Hörsaal 1 der Wiener Universität und war zunächst gar kein Skandal. Günter Brus, Mitglied der Wiener Aktionisten, onanierte im Rahmen der Aktion «Kunst und Revolution» vor 300 Zuschauern auf die österreichische Nationalflagge, entleerte kurz darauf seinen Darm und sang währenddessen die Nationalhymne. Nachdem erst einmal nichts passierte, zogen sich die Aktionisten enttäuscht in ein Café zurück, wo Oswald Wiener den traurigen Befund aussprach: «Wir haben versagt.» Doch der Schlag kam zeitversetzt, dann aber mit voller Wucht. Wenige Tage später berichtete die Boulevardpresse empört über die «Uni-Ferkelei», Nachbarn zeigten das Ehepaar Brus an, um ihnen das Sorgerecht für ihre Tochter zu entziehen. Es kam zu einem Prozess und sechs Monaten Haft. Die Reaktion von Oswald Wiener zeigt bereits die ganze Ambivalenz von Skandalkunst: Wenn Skandalkunst nicht schockiert und dazu führt, dass Teile der Öffentlichkeit die Künstler als «krank» oder «pervers» anprangern, dann hat sie ihr Ziel nicht erreicht. Andererseits war die Reaktion übermässig – mit Haftstrafen hatte keiner der Künstler gerechnet. Schliesslich finden Kunstaktionen fast immer im Rahmen des Legalen statt, so drastisch sie auch sein mögen: Indem sie sich als Kunst präsentieren, bleibt alles Dargestellte symbolisch, inhärenter Bestandteil des Systems Kunst. Eine Ausnahme wären lediglich innerhalb der Kunstaktion verübte schwere Straftaten wie Mord. Doch so weit ist bislang noch kein Künstler gegangen. Mit Ausnahme von Ed Kienholz, der 1974 zumindest andeutete, dass es auch tödliche Kunst geben könnte. Er hatte in der Vorhalle der Hochschule der Künste in Berlin eine Box aufgestellt, die vom Publikum nur mit einer Einverständniserklärung betreten werden durfte, sich über das Risiko beim Betreten im Klaren zu sein. Das Werk trug den Titel «Still Live», ein Wortspiel aus «Stillleben» und «Still Alive», «noch am Leben». In der Box befand sich ein Raum mit bequemer Sitzgruppe, dahinter ein weiterer Raum, aus dem eine Gewehrmündung mit scharfer Patrone auf den Besucher gerichtet war. Ein Zeitzünder und ein Zufallsmechanismus waren so eingerichtet, dass es irgendwann innerhalb der nächsten hundert Jahre zum Schuss kommen würde. Doch selbst die geringe Wahr-

scheinlichkeit reichte aus, das Werk polizeilich beschlagnahmen zu lassen. Dabei hatte die «Todeskunst» (so die Boulevardpresse) durchaus aufklärerische Absichten. Vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs wollte Kienholz verdeutlichen, wie die westliche Welt in ihren Wohnzimmern den Massenmord verdrängt und deshalb den Spiess einmal umdrehen. Auch unter linken Aktivisten der USA gab es seinerzeit die Forderung «bring the war back home».

Ein Schulterklopfen für den Skandal Ein anderer Vertreter des Wiener Aktionismus, Otto Muehl, kam 1988 vor Gericht. Als Kopf der AAO-Kommune, einer Lebensgemeinschaft, die vorgab, freien Sex zu praktizieren, wurde er des sexuellen Missbrauchs an Kindern angeklagt und zu sieben Jahren Haft verurteilt. Die Kommune entpuppte sich als streng hierarchische Gruppe, die vor allem ihrem Anführer dazu diente, sein eigenes Sexleben frei zu entfalten. Muehl stand nun wirklich am Pranger, mit Kunst liess sich sein Verhalten nicht mehr entschuldigen oder legitimieren. «Amtlich beglaubigter Unhold» nannte ihn die Tageszeitung «Die Welt» anlässlich seines achtzigsten Geburtstags. Doch alle drei hier vorgestellten Fälle sind unterschiedlich. Die Brus-Aktion «Kunst und Revolution» mag zwar extrem gewesen sein, war aber eindeutig eine Kunstaktion, bei der niemand zu schaden kam. «Still Live» von Ed Kienholz wiederum überschritt die Grenzen dessen, was selbst in der Kunst erlaubt ist, und würde daher wohl auch heute noch beschlagnahmt werden. Otto Muehl und seine Aktivitäten bei der AAO-Kommune haben dagegen gar nichts mit Kunst zu tun. Es handelt sich ganz profan um ein Verbrechen. Historisch betrachtet hat die westliche Gesellschaft im Laufe der letzten Jahrzehnte gelernt, Skandale in der Kunst weitgehend zu tolerieren. Fälle wie die von Günter Brus, in denen ein Künstler wegen einer reinen Kunstaktion mit einer Anklage rechnen muss, sind eher die Ausnahme. Im Kapitalismus dient Toleranz gegenüber der künstlerischen Avantgarde zugleich auch dazu, die Freiheit des Gesellschaftssystems unter Beweis zu stellen. Aus diesem Grund wurden Künstler wie Jackson Pollock während des Kalten Krieges als Demonstrationsobjekte westlicher Freiheit gera-

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dezu instrumentalisiert. Die CIA hatte die Kunst des abstrakten Expressionismus in den fünfziger Jahren subventioniert, weil man sich damit als «freier Westen» gegenüber dem staatlich verordneten Sozialistischen Realismus in der UdSSR abgrenzen konnte.

Bowie aus dem Verkehr gezogen Und heute? Avantgarde ist in den letzten Jahren fast nur noch von einigen Boulevardblättern und Rechtspopulisten angeprangert worden. So warb zum Beispiel Jörg Haiders FPÖ 1995 mit einem Plakat: «Lieben Sie Scholten, Jelinek, Häupl, Peymann, Pasterk ... oder Kunst und Kultur?» Bürgerliche Parteien und Justiz lassen die Kunst jedoch unangetastet. Und dies aus gutem Grund. Schon der Philosoph Herbert Marcuse wusste, dass Kunst im Kapitalismus deshalb Narrenfreiheit besitzen kann, weil alle Beteiligten um deren gesellschaftliche Folgenlosigkeit wissen. Je mehr Protest, Wut oder Anklage in Kunst kanalisiert wird, desto besser. Wolfgang Seidel, Mitbegründer der deutschen Politrock-Band Ton Steine Scherben brachte dieses Phänomen auf den Punkt: «Es sind zwei Paar Schuhe, ob ich auf der Theaterbühne zum Generalstreik aufrufe oder vor dem Werkstor. Das eine ist Kunst und bekommt Applaus, das andere ist Politik und rührt an den Grundlagen der Gesellschaft. Und die werden verteidigt.» Lange Zeit war es ein Unterschied, ob ein Skandal innerhalb der bildenden Kunst, im Theater und in der Neuen Musik stattfand – allesamt Bereiche etablierter Hochkultur – oder innerhalb der Popmusik, bei der davon ausgegangen wird, dass sie ein junges, «gefährdetes» Publikum anspricht. Gegenüber skandalösem Pop reagieren Justiz, Medien und Öffentlichkeit sensibler als auf das, was sich hinter Museumsmauern abspielt. Die Fotos von Robert Mapplethorpe, auf denen sich Männer in SM-Kluft fisten, rufen längst keinen Skandal mehr hervor. Die «FAZ» erklärte Mapplethorpe aufgrund einer gerade in Düsseldorf gezeigten Retrospektive zum Klassizisten, nannte seine Bilder «fast überirdisch schön» und kam zu dem Schluss: «Und dann ist selbst das Foto, für das sich Mapplethorpe den Griff einer Bullenpeitsche in den Anus geschoben hat, einfach nur noch ein Bild.» Obwohl die Songs «Claudia hat nen Schäferhund» und «Geschwisterliebe» von den Ärzten gegenüber den Sexdarstellungen bei Mapplethorpe viel harmloser sind, sind sie 1987 in Deutschland indiziert worden, da sie zu unkonventionellem sexuellem Verhalten aufrufen – ganz so, als ob Jugendliche nach dem Hören dieser satirisch überdrehten Stücke Lust auf Sex mit ihren Haustieren oder Geschwistern bekommen könnten. Auch David Bowie musste noch 1991 feststellen, dass zwischen Pop und bildender Kunst mit zweierlei Mass gemessen wird: Etwa sechzig Prozent der amerikanischen Plattenläden weigerten sich, die LP »Tin Machine II» ins Sortiment zu nehmen, weil auf dem Cover vier nackte, antike Jünglingsstatuen zu sehen waren. Was im Museum als vollendet schön gilt, kann auf dem Plattencover schnell als Pornographie angesehen werden.

show von Bill Grundy auftraten, reichten ein paar Schimpfworte, um die ganze Nation und Presse gegen sich aufzubringen. John Robb hat dies in seiner Punk-Chronik «Punk Rock» kommentiert: «Wenn man es sich heute, dreissig Jahre später, ansieht, wundert man sich, wie lahm das Interview rüberkommt, wie unbedarft die Pistols aussahen und wie harmlos die Schimpfwörter waren. Der schockierendste Ausdruck war wahrscheinlich Steve Jones’ ‹Rotter› – ein Wort, das seitdem wohl niemand mehr gebraucht hat.» Und dennoch soll laut «Daily Mirror» ein Fernfahrer über die Schimpfwörter der Sex Pistols so schockiert gewesen sein, dass er den Fernseher vor den Augen seines Kindes zertrümmerte. Den Sex Pistols kam all das zugute – von einem Tag auf den anderen war Punk in England das grosse Ding. Doch auch der Skandalgehalt im Pop hat sich innerhalb der letzten zwanzig Jahre verlagert. Mit Ausnahme von Marilyn Manson – im über weite Strecken prüden Amerika ein Sonderfall –, wird heute fast nur noch angeprangert, wer gegen die «political correctness» verstösst. Einst waren es die liberalen, freizügigen Gesten im Pop, die den Skandal entfachten, etwa «Relax» von Frankie Goes To Hollywood, eine Nummer, die über die Vorzüge des schwulen Analverkehrs berichtet und daher im britischen Radio nicht gespielt werden durfte. Inzwischen sind es sexistische, rassistische und diskriminierende Inhalte und Äusserungen, die für den Skandal sorgen, in Deutschland beispielsweise Rapper wie Frauenarzt (mit Refrains wie «Eine Nutte ist eine Nutte und sie wird ne Nutte bleiben») oder Rammstein wegen ihrem unbedarften Spiel mit Nazi-Ästhetik. Die Kritik an solchen Phänomenen geht hier nicht mehr von der Boulevardpresse oder empörten Bürgern aus, sondern von Linken und Minderheiten, die sich diskriminiert fühlen. Im September vergangenen Jahres waren es vor allem Queer-Aktivisten, die verhinderten, dass Elephant Man in Deutschland zwei Konzerte geben konnte, ein jamaikanischer Dancehall-Musiker, der in einigen seiner Songs dazu aufruft, Homosexuelle zu ermorden. Die Presse hat über den Fall dagegen weitgehend geschwiegen. Das Blatt hat sich gewendet, seit immer mehr «hate speech» Einzug in die Popmusik gehalten hat: Nicht mehr Freizügigkeit und rebellische Gesten sorgen für den Skandal, sondern skandalös sind jene, die reaktionäre Weltbilder und Geschlechterrollen propagieren. Zu spüren bekommen den Hass all jene, die von diesen klaren Rollen abweichen, etwa die androgyn auftretende Gruppe der Emos. Das Internet ist voller «hate speeches» gegen Emos, verbreitet von anderen Jugendlichen, bis hin zum Mordaufruf. «Scheisse, Jungs stehn auf Jungs und Girls stehn auf Schwule, ich schwör’ es: Es gab noch nie eine verstörtere Jugend», singt der Rapper GinTonic in seinem «Anti-Emo-Lied». Es ist an der Zeit, diejenigen anzuprangern, die nichts weiter als Diskriminierung im Sinn haben.

Historisch betrachtet hat die westliche Gesellschaft im Laufe der letzten Jahrzehnte gelernt, Skandale in der Kunst weitgehend zu tolerieren.

Gegen Schwule und Emos Manche Popskandale wirken aus heutiger Sicht geradezu lächerlich. Als die Sex Pistols 1976 in der britischen Fernseh-

MARTIN BÜSSER, 1968, lebt in Mainz. Er schreibt regelmässig für «Woz» und «St.Galler Tagblatt», ist Mitbegründer und -herausgeber der Buchreihe »Testcard – Beiträge zur Popgeschichte» und Autor zahlreicher Bücher zur Popkultur.

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THEMA VORARLBERG

Tourismus vs. Rohrspitz Einer der frustrierendsten Jobs in Vorarlberg muss jener der Naturschutzanwaltschaft sein. Auf ihrer Webseite steht als Motto: «Wir verstehen uns als unabhängige Stimme für Natur und Landschaft in den Verwaltungsverfahren, stehen im Dialog mit allen Nutzergruppen, informieren die Öffentlichkeit und beraten die Bürger und Bürgerinnen im Natur- und Umweltschutz. Unser Motto auf gut Alemannisch: «Nit lugg lo!» Katharina Lins, die derzeitige Naturschutzanwältin, scheint mit grosser Leidensfähigkeit ausgestattet zu sein, denn sie hält beharrlich ihren Kurs, obwohl ihre Stellungsnahmen regelmässig ignoriert werden. Diesen Eindruck hat man zumindest als Zeitungsleser, wobei es schon sein mag, dass sie im Kleinen Erfolge erzielt, die sie motivieren. Im Grossen – also zum Beispiel bei der Erschliessung neuer Skigebiete – hat aber im Vorarlberg immer die Wirtschaft und da insbesondere der Tourismus das Sagen. Klar, dass es anderswo auch so ist, aber das macht es nicht weniger ärgerlich. Jetzt geht es um den Rohrspitz, eine Gegend am Bodenseeufer, wo auch viele Schweizer Spaziergänger unterwegs sind. Österreich hat im Unterschied zur Schweiz und zu Deutschland ein freies Bodenseeufer, das heisst, man hat überall Zugang zum See; es gibt keine unzugänglichen Privatgrundstücke unmittelbar am Ufer. Im Naturschutzgebiet darf natürlich nicht in den Schilfgürtel eingedrungen werden, und auch sonst kommt man an manchen Stellen punktuell nicht zum Wasser, aber im Prinzip eben doch überall. Das neue Hotel am Lochauer «Kaiserstrand» beispielsweise wollte den Strand vor der seeseitigen Fassade exklusiv für sich beanspruchen und deshalb keinen zwischen Hotel und Strand durchführenden Radweg haben. Dieser Radweg wird aber wegen des Prinzips «freies Bodenseeufer» bleiben.

Am zu Fussach gehörenden Rohrspitz will nun die Rohrspitz Yachting Salzmann GmbH ein Mehrzweckgebäude mit Tiefgarage für 220 Autos und Bootsgarage für 34 Boote bauen. Gastwirtschaft, Campingplatz und Hafen gibt es an dieser Stelle schon seit Jahrzehnten, das neue Projekt wird aber im Bauvolumen (angeblich auf derselben Fläche) grösser sein und soll mehr Leute anziehen – wobei es nur eine Zufahrtsstrasse gibt und diese auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Höchst liegt, der die Begeisterung für mehr Strassenverkehr völlig abgeht und die auch den Baustellenverkehr auf ihrem Gebiet nicht gestatten wird. Die Naturschutzanwältin kommentierte die Pläne in der Tagespresse so: «Uns geht es ums Landschaftsbild. Wir wollen nicht noch mehr Freizeitnutzung und Umtrieb am Rohrspitz.» Das neue Gebäude werde viel auffälliger sein als das alte und eine wesentlich höhere Lichtemission haben. «Jedenfalls sind operative Eingriffe im Naturschutzgebiet geplant. Mit jedem Hüttenbesitzer im Rheindelta wird diskutiert, wenn dieser ein Stück Terrasse anbauen will. Kein Wunder, wenn die verärgert sind.» Das neue Hotel wurde vom renommierten Bregenzer Architektenbüro Baumschlager/ Eberle geplant und sieht auf den Darstellungen gut aus – aber darum geht es ja nicht. Lins sagte in einem Interview in der «Neuen» vom 11. Februar: «Ich meine, dass durch prominente Architektur darüber hinweggetäuscht wird, dass das neue Gebäude breiter und höher als das jetzige sein wird. In einer sehr sensiblen Lage wird es sehr auffallen.» Die sensible Lage ist der springende Punkt, und man darf neugierig sein, wie die Bezirkshauptmannschaft Bregenz bei den anstehenden Behördenverhandlungen damit umgehen wird. Wenn ich wetten sollte, würde ich allerdings darauf setzen, dass einmal mehr der Tourismus über den Naturschutz fährt. KURT BRACHARZ, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

APPENZELL

Klein, aber echt

Diese Idylle wird vielleicht bald durch einen Yachthafen gestört.

Bild: Friedrich Böhringer

Liebe Fremde, ja, Sie haben richtig gelesen, Fremde, nicht Freunde. Denn als Appenzellerin bezeichne ich zunächst einmal alles, was ausserhalb der Weite, die mein Auge erreicht liegt, a priori als fremd. Ich gehöre schliesslich zu den Nicht-Mindergeliebten, wie der Deutsche Carl Julius Lange in seinem Buch «Über die Schweiz und die Schweizer» 1796 verschriftlicht hat: «Der Kanton Appenzell ist der dreizehnte, und

Junger Blick in die Zukunft.

Bild: Jürg Zürcher

also der lezte im Range der Eidgenossenschaft. Aber obgleich der lezte, darum mir nicht der Mindergeliebte. Hier haben Sie einen Staat von 10 Quadratmeilen, von mehr als 50’000 Menschen bewohnt. Welch eine Bevölkerung! Aber sie ist in dem Genusse der höchsten bürgerlichen und politischen Freiheit, in der Entfernung alles Zwanges im Staat wie in der Kirche, … und in der weisen und glüklichen Verfassung des Landes gegründet. Der Appenzeller ist unstreitig der freieste Mann in der ganzen Schweiz.» Und ausgerechnet ein Zürcher – Johann Jakob Bodmer – erkannte sogar noch fünfzig Jahre vor dem Deutschen: «Hier wohnt ein Volk verstreut an rinnenden Brunnen | Das in den Stand des unterthänigen Lebens | Nur einen Schritt gethan, mit furchtsamen Füssen, | Und den schon bereuet.» Das ist ein stolzes, über 260-jähriges Erbe, liebe Nicht-Appenzellerinnen und -Appenzeller. Es waren die Fremden, die uns ins Bewusstsein gebracht haben, was wir seit mindestens einem Viertelmillennium unsere Identität nennen. Eine lange Zeit; allzu lange fast, um daran noch etwas ändern zu wollen. Wir sind so: «Klein, aber frei», «klein, aber anschaulich» oder noch besser: «klein, aber gross». «Auf das Kleine und das Echte sind wir stolz. Denn das sind diejenigen Eigenschaften, die Voraussetzung für eine gute Zukunft sind», schreibt Landammann Jakob Brunnschweiler im Präludium zum Kantonsporträt von Appenzell Ausserrhoden, das im Juni 2009 erschienen ist. Dem Vorwort folgt ein ganzseitiges Bild mit einem skeptisch blickenden

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THEMA

Mädchen in protestantisch schlichter Ausserrhoder Werktagstracht, das abgeschirmt hinter einer Anbindevorrichtung aus Rundholz steht und von zwei kräftigen hornlosen Kühen vom Typ Brown Swiss bewacht wird, die mit Ketten an dieser Vorrichtung angebunden sind. «Auf das Kleine und das Echte sind wir stolz.» Ich bezweifle nicht den Sinn dieser Worte, liebe fremde Freundinnen und Freunde. Ich frage mich nur, ob denn das Kleine, das wir zelebrieren, Voraussetzung für eine gute Zukunft ist und was denn Echtheit für uns bedeutet. «Klein» heisst in meinem Verständnis «von geringem Ausmass, nicht umfangreich an räumlicher Ausdehnung, an Höhe, Gewicht, Zahl und Wert». Das wird doch wohl in der Botschaft des offiziellen Ausserrhoden nicht gemeint sein: nicht umfangreich an Wert. Dieser Botschaft muss ein anderes Klein-Bild zugrunde liegen: «klein» im Sinne von «bescheiden, gemässigt». Im Kantonsporträt suche ich aber vergebens nach diesen Begriffen. Dafür sehe ich etwas anderes: «Der kleine Flecken Erde bietet eine hohe Lebensqualität für Jung und Alt, in einer Umgebung, die auch im Alltag Feriengefühle aufkommen lässt.» Stimmt, das bestätigt meine Erfahrung; und mit «klein» scheint tatsächlich die räumliche Ausdehnung gemeint zu sein. Schwieriger ist es mit «echt». Der Begriff kommt im Kantonsporträt nur in diesem einen zitierten Satz vor. Es drängt sich also auf, einen Versuch zu wagen, wie unsere Eigenschaft «echt» als Voraussetzung für eine gute Zukunft gemeint sein dürfte. Vielleicht so: «unverfälscht, wahr und aufrichtig.» Wenn wir das sind, dann sind wir gleichzeitig mutig, entscheidungsfreudig und offen. Das gefällt mir – würde mir gefallen, weil es Diskussionen bedingt; auch unbequeme. HEIDI EISENHUT, 1976, Historikerin und Leiterin der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden. Ab dieser Ausgabe wird uns Heidi Eisenhut mit Rundflügen aus dem Appenzell versorgen. Wir möchten uns an dieser Stelle von ihrer Vorgängerin Carol Forster verabschieden und ihr herzlich für die Zusammenarbeit danken.

WINTERTHUR

Besserung versprochen! Euer Kulturberichterstatter aus Winterthur hat versagt. Anders kann man dies leider nicht ausdrücken. Anstatt fleissig Kulturanlässe in Winterthur zu besuchen und die heimische Szene im Auge zu behalten, hat sich der Berichterstatter sonst wo rumgetrieben. In Zürich, Spanien und Pandora. Es sieht nicht gut aus für diese Kolumne. Noch nicht mal ein gescheites Thema ist in Sicht. Zweifel sind angebracht, ob das jetzt noch etwas werden kann. Euer Berichterstatter ist allem Anschein nach so ein Langweiler wie die meisten anderen auch. Ihr lest jetzt vielleicht besser einfach eine andere Kolumne. Oder schaut auf der Homepage des FC Winterthur die äusserst gelungenen Kurzfilme an, die zwei TV-Profis in ihrer Freizeit produzieren. Der «Tagesanzeiger» meinte vor einigen Monaten dazu, es werde ein Einblick in den Schweizer Profifussball geboten, wie er höchstens früher in der längst eingestellten SFSendung «Time-Out» zu sehen war. Seid ihr Fan des FC St.Gallen, empfehle ich euch aber nicht die aktuellste Folge vom Hallenmasters anzuklicken (und hoffe natürlich insgeheim, dass ihr es trotzdem tut). Was? Ihr seid immer noch da? Ihr lest diese Kolumne, weil ihr euch für Kultur interessiert und findet Fussball das Gegenteil davon? Dann klickt jetzt doch mal auf die Homepage des Thurgauer-Winterthurer-St.Galler Duos Mikro & Makro. Auf der Homepage findet ihr zwei Songs der beiden – mit sehr witzigen Videos. Das eine handelt erst noch von Winti-Töss, wo euer Möchtegerne-Kulturberichterstatter zu Hause ist. Aber selbst wenn er seine Arbeit gut macht, bringt er es niemals so auf den Punkt wie die beiden in dem absolut fabelhaften Song. Und dass er seine Sache gut gemacht hat – davon kann ja diesmal sowieso keine Rede sein. Aber er hat Besserung versprochen und wird in den nächsten Wochen fleissig Winter-

Vielleicht hilft Radio hören dem Kulturberichterstatter.

Bild: pd

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thurer Anlässe besuchen um Inspirationen zu sammeln. So zum Beispiel am 5. März im Kraftfeld am Dichtungsring Poetry Slam, wenn sich alle aus der Ostschweiz ausgewanderten Slammer treffen. Oder einen Abend später, wenn die bereits oben hoch gelobten Mikro & Makro am Moschtblock Dance als DJs Musik für Ostschweizer im Exil und weltoffene Winterthurer auflegen. Oder am 20. März im Gaswerk, wo ein Jahr Radio Stadtfilter gefeiert wird, mit Göldin und das Lo Fat Orchestra. So und jetzt endgültig, ich habe es euch ja bereits gesagt: Von meiner Seite kommt heute nichts mehr! MANUEL LEHMANN, 1974, ist DJ, macht Radio und sitzt im Vorstand des Areal Verein Lagerplatz.

THURGAU

Verkehr(te) Workshops In Frauenfeld ist der Verkehr in aller Munde, vor allem aber die Probleme mit ihm: Langsamverkehr, der durch reduzierten Winterdienst gefördert wird, Transitverkehr, Ziel- und/oder Quellverkehr sowie Geschlechtsverkehr; praktiziert an Frauenfelds sündigster Meile – zwischen Trocadero, Big Apple und Blue Flamingo an der St.Gallerstrasse. Gegen die Probleme mit dem Verkehr wird etwas gemacht. Von der Bevölkerung werden Fuss- und Velowege in der Stadt evaluiert. Es wird eine neue Buslinie in die Industrie Ost versuchsweise in Betrieb genommen. Es wird, um überdimensionierte Einkaufszentren auf der grünen Wiese zu verhindern, eine Planungszone erlassen. Dann wird diese Planungszone aufgehoben und zur Zone für publikumsintensive Nutzung erklärt. So gibt es vor den Billig-Discountern Aldi und Lidl im Osten trotzdem mehr Parkplätze, als dass Leute in den Läden Platz hätten. Es wird heutzutage also im Osten Frauenfelds gelenkt und das Stadtzentrum gefördert. Es wird die Baumallee auf der Promenade bis vor die Redaktion der «Thurgauer Zeitung» verlängert. Es wird das Trottoir an der Rheinstrasse verbreitert und mit Bäumen bepflanzt. Es soll auch vor dem Regierungsgebäude Bäume geben und einen Veloweg durch Frauenfeld: von Islikon bis nach Felben-Wellhausen der Bahnlinie entlang. Und vor allem soll es auch eine Entlastungsstrasse geben und dazu den entsprechenden «Bevölkerungsworkshop Entlastungsstrasse». Dort soll die Bevölkerung partizipieren: besser jetzt mitreden als später tumb «umeschnorre». Zwei Workshop-Abende sind nun vorüber, der dritte und letzte folgt im Frühling. Es wurde viel geredet über Einbahn-Varianten, kleinräumige Umfahrungen und grossräumige Entlastungsstrassen, über Ängste und Befürchtungen, Stadtund Landschaftsbilder oder über vollgestopfte Strassen. Da war von Viaduktbrücken, die Frauenfelds Postkarten-Idylle neu definieren, die Rede. Von Tunnels unter der Murg, die techv-


THEMA

Einer der grossen Pläne gegen die Frauenfelder Verkehrsprobleme.

Bild: pd

nisch nicht mĂśglich sind. Und von einem fĂźnfeinhalb Kilometer langen unterirdischen Ring rund um Frauenfeld. Im Norden wĂźrde die A7 den Ring schliessen, im SĂźdwesten gäbe es einen unterirdischen Anschluss an die A1. Irre. Kostete auch irreviel, nämlich 780 000 000 Franken. Das wäre ein visionäres Projekt, eine Jahrhundertkiste in Frauenfeld. Genau nur deshalb fände ich so was gut. Denn an sich ist die Ausgangslage falsch. Wieso braucht es eine riesige Ringtunnel-Strasse oder sonstige Entlastungs- beziehungsweise Verlagerungsstrassen, wenn die Verkehrskapazitäten langfristig abnehmen? Wenn es nicht mehr attraktiv ist, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, weil Ăźberall Tempo dreissig ist, vielleicht Roadpricing Einzug gehalten hat und die Parkplätze teuer sind. Wenn es mit dem kostenlosen Stadtbus ein Einfaches ist, von A nach B zu kommen. Wenn es neue Linien gibt, vielleicht auch eine Ringlinie und mehr Kurse bis spätnachts. Wieso nicht im zehn-Minuten-Takt? – Denn der Bus bliebe nicht mehr im Verkehr stecken, wenn die Altstadt eine Fussgängerzone wäre, Lastwagen in der Innenstadt unerwĂźnscht sind, dafĂźr Fussgänger und Velofahrer ohne Angst, Ăźberfahren zu werden, unterwegs sein kĂśnnen. Aber ich bin ja kein Verkehrsplaner, das sind alles nur Ideen. MATHIAS FREI, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.

TO G G E N B U R G

Eine Frage der Mission Als wir vor neun Jahren als Kantischßler ein Projekt namens snowland.ch lancierten, wollten wir etwas fßr die Region machen. Das Vorhaben trug den Untertitel FÜrderung von touristischen Highlights im Toggenburg. Auch bei der KlangWelt Toggenburg wurde ich gebeten, mich zu engagieren und auf den fahrenden Zug aufzuspringen, um das Tal vorwärts zu bewegen. Gleiches gilt fßr mein drittes aktuelles Projekt, eine Konzertnacht am SchÜnenbodensee mitzutragen, um das Tal fßr Jugendliche kulturell zu beleben.

Alles, was touristische Leistungsträger hier machen, ist fĂźr die Region gedacht. Das ist entscheidend fĂźr die intrinsische Motivation, denn reich werden kann man sowieso nicht. DafĂźr arbeitet man in hĂśherer Mission und der festen Ăœberzeugung, seine Heimat einen Schritt weiterzubringen. Und geht davon aus, dass dies alle wollen, weil der Tourismus hier der grĂśsste Ertragszweig ist – zumindest im obersten Teil des Tals. Je tiefer man in die Arbeit eintaucht, umso deutlicher spĂźrt man jedoch, dass nicht alle das Ziel verfolgen, mit Modernisierung und Innovation die eigene Lebensgrundlage zu verbessern. Eigeninteressen werden um jeden Preis gewahrt, Neues immer wieder verhindert. So fĂźhrt es zu Problemen, wenn nach einer Skisaison ein Stein nicht mehr sauber auf einer Mauer liegt. Oder wenn zu viel Lärm entsteht, weil in der hiesigen Bar einige wenige Male pro Winter, eine Party steigt. Oder wenn man einen Kiesweg fĂźr eine Festivalzufahrt nĂźtzt, ohne dabei vorgängig den Bauer gefragt zu haben. Macht man mit einer Bar zu viel Umsatz, wird es einem bald einmal vergĂśnnt. Oder wenn eine geplante Mountainbike-Strecke zu nahe am Wald entlangfĂźhrt, mahnen Forstwarte und der Naturschutz. Man kann diese Bewahrer des Immergleichen ignorieren oder versuchen, sie ernst zu nehmen. Beides scheint mir oft unmĂśglich. Vieles soll und wird so bleiben, wie es damals war. Deshalb mag ich nicht noch tiefer eintauchen. Noch ein paar letzte ÂŤEventsÂť. Noch ein paar letzte unwichtige Probleme. Und dann ab in die weite Welt, um zu sehen, ob es da draussen doch etwas unkomplizierter und weltoffener ist als hier in diesem engen Tal, das ich Ăźber alles liebe. ANDREAS ROTH, 1983, lebt in Wildhaus und arbeitet bei der KlangWelt Toggenburg und snowland.ch.

SCHAFFHAUSEN

Hahnenkämpfe unterm Rheinfall Wenig bewegt die GemĂźter in Schaffhausen so stark wie das Schicksal des Rheinfalls. Das Naturschauspiel ist zweifelsfrei die bekannteste Attraktion der Region. Allerdings wurde sie jahrelang nur stiefmĂźtterlich gepegt, was zu sinkenden Besucherzahlen fĂźhrte. Noch schlimmer fĂźr die Standortgemeinde Neuhausen und die Dienstleistungsbetreiber rund ums Rheinfallbecken ist aber: Die Besucher bleiben durchschnittlich nur eine Stunde und geben fast kein Geld aus. Politik, StandortfĂśrderung und Schaffhausen Tourismus haben sich den Kopf darĂźber zerbrochen, wie gegen sinkendes Publikumsinteresse und mangelnde Konsumlust am grĂśssten Wasserfall Europas anzukommen ist. Zur Aufwertung des Rheinfalls mĂźsse eine Gesamtkoordination her. Wasserfall alleine rei-

che nicht, es mĂźsse den Besuchern mehr geboten werden. Die Gemeinden und GrundeigentĂźmer rund um den Rheinfall einigten sich auf die FĂźhrung einer gemeinsamen IG Rheinfall und Ăźbertrugen die Verantwortung an Mäni ÂŤMister RheinfallÂť Frei, welcher bereits fĂźrs Standortmarketing in Schaffhausen verantwortlich ist. Nebst einem neuen Infopavillon von Schaffhausen Tourismus und einem neuen Beleuchtungskonzept – produziert vom St.Galler Lichtplaner Charles Keller – hielten vor allem Attraktionen mit englischen Bezeichnungen Einzug. So heisst zum Beispiel das traditionelle 1.-August-Feuerwerk nicht mehr Rheinfallbeleuchtung sondern ÂŤFire on the RocksÂť und es ďŹ ndet auch nicht mehr am 1. August sondern drei Wochen später statt. Im Februar erĂśffnete Mister Rheinfall feierlich den neuen ÂŤAdventure ParkÂť. Der besteht im Wesentlichen aus ein paar Seilen und Holzplattformen, wo man sich von Baum zu Baum hangeln kann. Abgerundet wird die Renaissance des Rheinfalls mit dem Rheinfall-Express, einem Kinder- und TouristenzĂźgli, welches zwischen Parkplatz und Rheinfallbecken verkehrt. BevĂślkerung und BehĂśrden betrachten das neue Treiben am Rheinfall eher skeptisch. Die kritische Einstellung ist auch stark mit der Person des Mister Rheinfall verknĂźpft. Monatelange Debatten lĂśste letzten Herbst der Ăśffentlich ausgetragene Streit zwischen Mäni Frei und Beat Toniolo, kĂźnstlerischer Leiter des Wortund Bild-FestiFalls, aus. ÂŤDas kleine Paradies wurde uns zur HĂślle gemachtÂť, sagte Toniolo und unterstellte Mäni Frei ÂŤberlusconische Gepogenheiten des Mister Reinfall ohne hÂť. Die Anstrengungen bei der Sponsorensuche seien von Frei subversiv unterwandert worden und Mister Rheinfall habe eine VerzĂśgerungstaktik verfolgt, weil er das Wort- und Bild-FestiFall nicht mittragen wolle. Frei konterte, Toniolo sei unbestritten ÂŤeine Kulturkampfsau im positiven SinneÂť, als Organisator verdiene er aber keine Lorbeeren. Die Konzepte seien unvollständig gewesen. Beat Toniolo liess diese VorwĂźrfe nicht auf sich sitzen und kĂźndigte an, das FestiFall nicht mehr am Rheinfall durchzufĂźhren, was wiederum nicht weniger als zwei Dutzend Leserbriefschreiber und -innen veranlasste, in die Tasten zu hauen, um fĂźr oder gegen das FestiFall Position zu beziehen. Der Neuhauser Gemeindepräsident hat sich bei Toniolo vergeblich fĂźr eine Umstimmung eingesetzt und der kantonale Baudirektor sah sich in der Folge veranlasst, einen Runden Tisch ins Leben zu rufen, um die Wogen zu glätten. Toniolo blieb eisern und verkĂźndete im Dezember seinen deďŹ nitiven Entscheid, das FestiFall abzuzĂźgeln ÂŤausser Frei geht in FrĂźhpensionÂť. Frei blieb. Am 6. Januar teilte Toniolo jedoch mit, es gebe einen weiteren Versuch, das FestiFall am Rheinfall durchzufĂźhren. FLORIAN KELLER, 1983, ist Jus-Student und Schaffhauser Kantonsrat.

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Für Vietcong, Freiheit und Wahrheit Ein Leben für die Bewegung, afrikaribische Kultur und stets begleitet von ganz viel Musik: Hans-Peter «Hazi» Hädener brach früh aus dem Mief der fünfziger und sechziger Jahre aus und entwickelte sich zum geborenen Ver-Handler. Ein Nachruf. von PIUS FREY 1945 erreichte Hazis Mutter mit einem Flüchtlingstransport die Schweiz. Sie stammte aus einer Waldstatter Auswandererfamilie, die sich in Schlesien niedergelassen hatte. Im Ausserrhodischen lernte sie ihren Mann kennen und gründete mit ihm eine Familie. Hazi und seine zwei Brüder wuchsen erst an der St.Galler Oberstrasse in einfachen Verhältnissen auf. Dank dem beruflichen Aufstieg des Vaters konnte die Familie später in einen Neubau in der Iddastrasse ziehen; ein sozialer Aufstieg inklusive Badewanne und Balkon. 1957 ging es in eine Vierzimmer-Neubauwohnung in der Wiesentalstrasse. Bis zur dritten Klasse ging Hazi im Gerhaldenschulhaus bei einer bösartigen Lehrerin zur Schule, deren oberste Maxime «Disziplin und Gehorsam» war. Das bedeutete: schwarzer Klebestreifen auf den Mund und knien auf dem Lineal. Auch mit den Kornett- und Klarinettenstunden ging es nicht gut. Hazi hatte lieber frei. Und sammelte erste Händlererfahrungen: Mit Kollegen stahl er Altmetall bei der Firma Schläpfer und verkaufte es ihr wieder. Es waren auch die Zeiten, wo Hazi im Restaurant Frohsinn in St.Fiden das erste Mal fernschaute. 1962 fuhr die Familie stolz mit ihrem Ford Taunus nach Rimini und im Winter drauf ging es mit dem Velo auf den Bodensee. Es war die legendäre «Seegfrörni». 1964 war Hazi mit der Familie erstmals in Berlin in den Ferien. Hier hörte er die ersten Beatles-Singles, ging an Jugendpartys und kaufte bei Hertie karierte Hosen. Die Eltern verlangten umgehend, dass er sie wieder zurückbringe. Dann ging es in die Banklehre. Mitte sechziger Jahre. Hundert Franken Monatslohn im ersten Lehrjahr und drei Wochen Ferien. Hazi war noch keine Woche in der Lehre, musste die Bank schon Stundung anmelden und wurde von einer anderen übernommen.

Musikalische Zwischentöne Das Leben ging jetzt richtig los. Hazi und seine Freunde waren von den neuen Tönen des Beatund Rocksounds völlig angefressen: Rolling Stones, Beatles, Kings, Yardbirds, Animals, Who. An der Teufenerstrasse wurde der erste Übungsraum bezogen. Hazis Kollegen spielten Gitarre, Schlagzeug, Bass, er selber Saxophon. Die Einrichtung war einfach, der Verstärker ein altes Radio. Die bekannte Lokalband The Flippers kamen vorbei, um das kleine Repertoire

Hazi Hädener auf Entdeckungstour …

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Bild: pd


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mit den einfachen Songs zu hören. Der grosse Auftritt von Hazis Band an einem Hochzeitsfest endete mit einem Fiasko. Der Bräutigam kam auf die Bühne, streckte fünfzig Franken hin und verlangte, das Konzert abzubrechen und sofort zu verschwinden. Danach wurde eine bessere Anlage angeschafft. Geübt wurde in der damaligen Kellerbühne. Eines Tages kam die bekannteste Ostschweizer Band The Shivers, aus denen später Deaf und Island entstanden, auf Besuch. Doch diese stellten fest, dass die Band keine Konkurrenz war. Hazis Band löste sich bald auf. Doch die neue Musik aus England elektrisierte weiterhin total. Jeden Samstag ging es mit Kollegen von Plattenladen zu Plattenladen. Von Walz bei der Walhalla zu Globus und dann zu Musik Hug. Dort konnte Musik in einer Kabine gehört werden. Die ersten LPs und Singles wurden gekauft. Am Samstagnachmittag wurde der Beat-Club geschaut und die neu erworbenen Platten gehört. Dazu verkehrte man im City in der Engelgasse und im Iris an der Löwengasse. Dann die Eröffnung des Musikclubs Africana. Ein Durchbruch. Endlich Livesound in St.Gallen. Die Sauterelles und die schon erwähnten The Shivers mit dem Ausnahmegitarristen Dany Rühle traten auf. Auch im Schützengarten spielten die ersten Bands. Und 1967 das legendäre Pink-Floyd-Konzert in der Coca-ColaHalle in Abtwil. Organisiert vom AfricanaChef René Theiler. Im Frühling 1968 ging Hazi mit einem Kollegen ans Monsterkonzert im Hallenstadion Zürich. Dort spielten Anselmo Trend, The Move, John Mayall, Eric Burdon, The Traffic und Jimi Hendrix, der seiner Zeit voraus war. Hazi lernte seine Musik erst danach lieben. Später am Abend schlug die Polizei grundlos auf die Beatfans ein. Hazi und seine Freunde entkamen den Polizeiknüppeln. Sie fuhren gleich nach dem Konzert per Autostopp wieder zurück nach St.Gallen. In St.Gallen wurde ein Privat-Disc-Club gegründet: Partys, Sound, günstige Drinks und Mädchenbekanntschaften. Im Kino liefen viele gute neue Filme. Die Nouvelle Vague war angesagt mit Filmen von Godard, Tanner und Goretta. Eindruck hinterliessen auch die Filme von Polanski, Bergmann, Kluge, Fellini, Antonioni und Pasolini. Und dazu die verdammt knalligen Italo-Western.

Die Zeit der Rebellion 1967/68 trafen sich im damaligen Facincani die kritischen Studenten der HSG. Auch Hazi ging dorthin. Man diskutierte über die Revolten in Frankreich und Deutschland und den Vietnam-Krieg. Es wurde ein Komitee gegen den Film «The Green Berets» gegründet. Im Keller der Bank, wo Hazi arbeitete, wurde ein Flugblatt gedruckt und vor dem Kino verteilt. Zu dritt zog man mit einer Vietcong-Fahne vom Oberen Graben in Richtung Union. Ein Por-

sche hielt, ein Mann stieg aus und fragte, um was es ginge. Die Antwort war: Natürlich für den Vietcong, für die Freiheit und für die Wahrheit. Ein paar Tage später stand im «Tagblatt»: «Eine Demonstration». Das Interesse an Fragen wie Freiheit, Gerechtigkeit und Totalopposition wurde immer grösser. Die Aktionen von Fritz Teufel und Rainer Langhans interessierten. In St.Gallen galt es schon als Provokation, mit Slop-Hosen und knallorangen Hemden herumzulaufen. Und zuhause machte Hazis Vater Stunk wegen der lauten Musik. Auch psychedelisch wurde rebelliert und in St. Gallen wurden Drogen zu einem Thema. 1969 zog Hazi nach Berlin und fand dort gleich eine Stelle bei einer Bank. In der Freizeit ging er der Musik und der Politik nach. Er lernte interessante Leute kennen. Er beteiligte sich an den offenen Redaktionssitzungen der APO-Zeitung «Agit 883», einer radikalen Underground-Zeitung, bei der sich auch der Schriftsteller Peter Paul Zahl beteiligte. Hazi veröffentlichte Gedichte in «Agit 883» und schrieb Kurzgeschichten, die er vor versammeltem Publikum vortrug. Es wurde

Linksengagierter. Die POSG wurde zügig vorangebracht. Die POCH-Zeitung wurde vertrieben und zu Diskussionen traf man sich öfters in der damaligen Spanischen Weinhalle. Hazi war aber auch Mitglied der PdA und musste die POCH verlassen. Diese duldete keine Doppelmitgliedschaft. Er wurde ein sehr aktiver und engagierter Wiederauf bauer der verschlafenen St.Galler PdA, die sich immer öfter zu Wort meldete. Hazi, der kommunikative Typ, konnte viele gute Ideen umsetzen. Sein charmantes Engagement war sehr gefragt. Auch im Komitee gegen die Südumfahrung. Plante doch die Stadt in der damaligen Zeit einen grossen Teil der südlichen Altstadt zu zerstören, um eine breite Autostrasse samt Tunnel zu bauen. In dieser Zeit lernte er seine spätere Frau Erika kennen. Sie brachte ihm bei, dass es neben Marx und Engels auch noch andere Literatur zu entdecken gibt. Und neben Musik auch Bildende Kunst von Bedeutung sein kann. 1981 entstand in der Gartenstrasse ein Autonomes Jugendzentrum, und ein engagierter Kampf gegen den Abbruch von billigem Wohnraum wurde lanciert. Es kam zu Besetzungen. Durch die Initiative zur Erhaltung der Grabenturnhalle als Kulturzentrum, auf dem Mist der PdA gewachsen und mit grossem Engagement von Hazi vorwärts getrieben, kam Bewegung in die Stadt. Der Grundstein zur Entstehung der heutigen Grabenhalle wurde gelegt.

Immer für die Bewegung

… und am Geniessen.

Bild: pd

Musik verschlungen, «883» vertrieben, Marx und Lenin gelesen, Joints geraucht, viel getrunken und hin und wieder LSD genossen. Politische Auseinandersetzungen standen auf der Tagesordnung. Es war die Zeit der kommunistischen und sozialistischen Parteien in Berlin. Hazi gründete mit einem Freund das «Schweizerische Sozialistische Aktionskollektiv West-Berlin». Später trat er in die SEW (Sozialistische Einheitspartei Westberlins) ein und hatte keine Ahnung, dass sie völlig von der DDR gesteuert und finanziert wurde.

Charmantes Engagement Zeitlebens war Hazi ein guter Organisator. Kommunikativ und voller Tatendrang engagierte er sich auch zurück in St.Gallen weiterhin politisch. Er war Mitgründer der POSG, einer Sektion der linken Partei POCH. Diese entsprang den Studenten- und Lehrlingskreisen Anfang der siebziger Jahre in Basel. Hazi kandidierte 1971 als POSG-Kandidat für die Nationalratswahlen. Aus den guten Kontakten zu italienischen und spanischen Genossen entstand die Interkommission, ein Zusammenschluss schweizerischer und ausländischer

1987 gründete Hazi seine eigene Firma «H.P. Hädener & Co». Das Handelsunternehmen ist bis heute erfolgreich. Als guter Händler war es ihm ein Vergnügen, sich mit verschiedenen Leuten auseinanderzusetzen. Ebenfalls 1987 wurde der Verein AfriKaribik gegründet. Der Verein für afrikanische und karibische Kultur. Mit vollem Einsatz ging man ans Werk. Auch Hazis Engagement und Leistung für AfriKaribik ist nicht zu unterschätzen. Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Theater und Filmvorführungen wurden veranstaltet. Afrikanische und karibische Musiklegenden gastierten in St.Gallen. Es gab konzeptionelle Veranstaltungsblöcke zu Dub-Poetry, zu Angola oder zur Taarab-Musik. Hazi war der geborene Verhandler. Mit Bands, Managern, Behörden, Sponsoren und Fluggesellschaften. Über zehn Jahre lang wurde Jahr für Jahr ein Programm auf die Beine gestellt. Doch das ist eine andere Geschichte. Hazi, der grosse Leser und Musikfachmann, der Händler und Kommunikator, der kulinarische Geniesser, der gerne auf Entdeckungstouren ging, der sich auf Grund der Vergangenheit seiner Mutter mit Flucht und Vertreibung auseinandersetzte, Hazi der politische Aktivist, der St.Gallen in Bewegung setzte, ist im Januar, im Alter von 62 Jahren, an Krebs gestorben.

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THEMA

Sechzig-Millionen-Projekt auf der (Müll-)Kippe In Konstanz wird über ein Kongress- und Konzerthaus auf Klein-Venedig abgestimmt. Die Stadt könne sich ein solches Projekt keinesfalls leisten und könnte dadurch in den Ruin getrieben werden, sagen die Gegner. von HOLGER REILE Am 21. März werden die Bürgerinnen und Unseriöses Finanzierungskonzept Bürger der Stadt Konstanz aufgerufen, darü- Von zusätzlichen Arbeitsplätzen ist die Rede ber abzustimmen, ob sie auf dem Gelände und natürlich davon, dass das KKH die UmKlein-Venedig ein Konzert- und Kongress- sätze in den Bereichen Touristik, Hotellerie, haus (KKH) haben wollen. Direkt am See, an Gastronomie und Einzelhandel jährlich um der Grenze zur Schweiz gelegen, soll das KKH mehrere Millionen nach oben treiben könnte. gebaut werden, dazu ein Hotel und ein Park- Der Standort direkt am See sei bestens geeighaus. Ende Januar hat sich eine Mehrheit des net, um Gäste von nah und fern nach Konstanz Gemeinderates für den Entwurf der renom- zu locken und verbessere deutlich die überremierten Bregenzer Architekten Helmut Diet- gionalen Marktchancen der Stadt. Um diese rich und Much Untertrifaller entschieden. Votieren 25 Prozent aller Wahlberechtigten mit Nein, dann ist das umstrittene Projekt gestorben. Eine hohe Hürde, denn in den letzten Jahren ist die Wahlbeteiligung vor allem auf kommunaler Ebene ständig zurückgegangen und lag bei den letzten Gemeinderatswahlen unter fünfzig Prozent. Bereits 2003 beherrschte das KKH die Konstanzer Schlagzeilen. Bei einem Bürgerentscheid entschied sich zwar eine Mehrheit dagegen, aber das Quorum von damals dreissig Prozent wurde nicht erreicht. Nun liegt das Quo- So soll es auf Klein-Venedig künftig aussehen. rum bei nur noch 25 Prozent – umgerechnet 15’000 Nein-Stimmen braucht Botschaft dem Stimmvolk nahe zu bringen, es also, um ein Projekt zu verhindern, das will die Stadtverwaltung in den nächsten Wonach Ansicht seiner Gegner die Stadt Konstanz chen nochmals kräftig die Werbetrommel in den Ruin treiben könnte. rühren. Tatkräftig unterstützt wird sie dabei Davon wollen die KKH-Befürworter na- vom «Südkurier», der unlängst titelte: «Kontürlich nichts wissen. Eine Mehrheit der im zerthaus soll auf Klein-Venedig funkeln.» Die Gegner haben sich lange zurückgehalGemeinderat vertretenen Fraktionen spricht sich für den Bau aus, lediglich die SPD, die ten, geben nun aber kräftig laut. Eine parteiLinke Liste und Teile der Grünen lehnen ihn übergreifende Initiative «Nein zu Klein-Veneab. Der grüne Oberbürgermeister Horst Frank dig» hat sich gegründet, die erstaunlich viel indes trommelt vehement für das «Jahrhun- Zulauf hat. Vor allem zwei Punkte sind es, die dertprojekt», dessen Kosten bei rund 62 Mil- die KKH-Gegner umtreiben: Ein aus ihrer lionen Euro liegen sollen. Vor allem die Süd- Sicht unseriöses Finanzierungskonzept und der westdeutsche Philharmonie brauche eine ak- Standort. Nie und nimmer liesse sich das «grosszeptable Spielstätte, so ein ständig wiederkeh- mannssüchtige» Projekt für rund sechzig Millirendes Argument. Das KKH auf Klein- onen bauen, ausserdem habe die Verwaltung die Venedig sei nicht nur «der ideale Standort» für Folgekosten «schöngerechnet». Die von den grosse Kongresse und Konzerte, sondern «ein Befürwortern kalkulierten Kosten von jährlich Haus für alle». In einer Informationsbroschü- 2,6 Millionen Euro zu Lasten der Stadt seien re, die an die Haushalte verteilt wurde, ist die «Augenwischerei», die doppelte Summe müsse Botschaft klar formuliert: «Konstanz braucht veranschlagt werden. Das zeigten die Erfahrundieses Haus, um seine Zukunft sichern zu gen aus anderen Städten, die sich auf ein «ähnliches Abenteuer» eingelassen hätten. können.»

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Bedenken dieser Art bleiben in der Stadt nicht ungehört, und das aus gutem Grund: Die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln nicht mehr so üppig, seitdem der Pharmakonzern Nycomed Arbeitsplätze abbaut und der Standort Konstanz somit auf wackligen Füssen steht.

Andere zwingende Investitionen Immer deutlicher wird: Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat nun auch die Kommunen rund um den See erreicht. Die Stadt Singen ist über beide Ohren verschuldet, in Überlingen sieht es nicht besser aus. Dazu passt eine Mitteilung, die der «Deutsche Städtetag» kürzlich veröffentlicht hat: «Die Finanzlage vieler Städte ist so verheerend, dass ihnen sprichwörtlich das Wasser bis zum Hals steht.» «Wir können uns in diesen Zeiten ein Prestigeprojekt wie das KKH keineswegs leisten», sagen auch kühle Rechner in Konstanz und verweisen auf Investitionen, die in der grössten Stadt am Bodensee dringlicher sind. Für Schulen, Kindergärten, RenovieBild: pd rung des Konzils und des maroden Stadttheaters wird der Finanzierungsbedarf bis 2014 auf mindestens sechzig Millionen Euro geschätzt. Dazu kommt das in tiefrote Zahlen abgerutschte Konstanzer Klinikum, für dessen Rettung die Stadt etwa dreissig Millionen Euro bereitstellen muss. Dagegen ist die Kritik der KKH-Gegner am Standort fast schon vernachlässigbar. Das Gelände Klein-Venedig war früher eine Müllkippe. Bei einem Bau an dieser Stelle müssten mehrere tausend Kubikmeter kontaminiertes Erdreich abgetragen werden. Die Entsorgung würde nach Ansicht von Fachleuten mehrere hunderttausend Euro kosten. Die Verhandlungen darüber, wer diese Zusatzkosten zu tragen hat, finden hinter verschlossenen Türen statt. Die nächsten Wochen wird es spannend in Konstanz. «Sind Sie für den Bau des Konstanzer Konzert- und Kongresshauses auf dem Gelände Klein-Venedig?» heisst die Frage am 21. März. Zwei etwa gleich grosse Lager stehen sich gegenüber, der Ausgang der Abstimmung ist völlig offen.


FLASCHENPOST AUS GAMBIA

Die Autorin und der Autor unterrichten in einem Kindergarten …

… schauen sich die Natur an …

Chindsgi auf Gambianisch von ELISABETH GRÜTER und PASCAL KÜBLI

Es ist 14 Uhr, wir sitzen unter einem Baobabbaum auf dem Dorfplatz von Marakissa, einem kleinen Dorf im Westen Gambias. Es ist heiss, wenigstens aber nicht mehr so feucht wie kurz nach der Regenzeit im September, als wir in Marakissa ankamen. Bei uns sitzen einige Männer, die ihren Attaya mit uns teilen; ein stark koffeinhaltiger Grüntee, der in drei bis fünf Aufgüssen in kleinen Gläsern und mit sehr viel Zucker zubereitet wird. Überall, wo man hinkommt, sind Männer zu entdecken, die gemeinsam Attaya trinken, um so den heissen Nachmittag durchzubringen. Die Arbeitsmoral in Gambia ist anders als die europäische. Die Arbeitsteilung sieht den Haushalt für die Frauen vor und so sind es vor allem sie, die am Abend erschöpft zu Bett gehen, nachdem sie gekocht, Holz gehackt, gewaschen und auf dem Reis- oder Erdnussfeld gearbeitet haben. Aber während der Arbeit wird auch viel diskutiert, Pause gemacht und Attaya getrunken. Stressen lässt sich selten jemand. Wir arbeiten in einem Kindergarten in Marakissa. Der Unterricht ist anders, als wir

ihn aus der Schweiz gewohnt sind. Er besteht vor allem aus Frontalunterricht: Die Lehrperson steht an der Wandtafel, malt einige Buchstaben und buchstabiert sie der Reihe nach. Die Kinder repetieren, was sie vorgesagt bekommen. Manchmal wird auch ein Kind nach vorne gerufen und übernimmt die Rolle des Lehrers. Es benennt den ersten Buchstaben an der Tafel, die Gspänli wiederholen ihn, dann den zweiten, die Gspänli wiederholen wieder und so weiter. Kennt das Kind an der Tafel einen Buchstaben nicht, kommt ein anderes an die Reihe. Falls es alle richtig buchstabiert hat, klatscht die Klasse und das nächste Kind versucht sein Glück. Zur Abwechslung singen die Lehrer mit den Kindern, lassen sie für eine Lektion im Klassenzimmer warten oder draussen spielen, aber nur selten wird etwas Gestalterisches gemacht. Der Unterricht findet meist mehrsprachig statt, denn obwohl die Amtssprache Englisch ist, sprechen die meisten zuhause ihre unterschiedlichen Lokalsprachen. Die Kinder lernen in der Schule aber schnell ein Gespräch auf

Englisch zu führen, zu lesen, zu rechnen und zu schreiben.

Tiiick-taaack, tiiick-taaack Wir haben im Unterricht zuerst einige Wochen hospitiert und dann einzelne Unterrichtssequenzen übernommen. Die Sprache war nicht die einzige Barriere, um selbst unterrichten zu können, denn auch die unterschiedlichen Unterrichtsmethoden machten es uns nicht ganz einfach. Die Kinder sind sich an den gambianischen Unterricht gewöhnt und waren mit unseren – für sie fremden Methoden – überfordert. Deshalb haben wir uns nach Absprache mit dem Schulleiter entschieden, vor allem Unterrichtsmaterialien und -hilfen herzustellen. Wir kreierten Verse, gestalteten Arbeitsblätter und Zeigekarten mit Wörtern und Bildern, entwarfen ein Leseheft für jedes Kind und führten diese Materialien mit den Lehrpersonen ein. Unser Anliegen war es, Abwechslung und Spiel in den Unterricht zu bringen, denn die jüngsten Kinder sind zwei und die ältesten fünf Jahre alt. Ausserdem war es uns wichtig, den Lehrpersonen

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… und sind nie allein.

etwas zu geben, das sie ohne unsere Hilfe langfristig einsetzen und immer wieder gebrauchen können. Aus demselben Grund haben wir dem Schulleiter und einigen anderen Personen den Umgang mit dem Computer näher gebracht. So können sie administrative Aufgaben selber erledigen und ausgegangene Unterrichtsmaterialien wieder ausdrucken. Was die Kinder hier sicherlich lernen, ist die Kunst des Wartens. Manchmal passiert es, dass eine Lehrperson den ganzen Tag nicht auftaucht. Auch die Kinder erscheinen am Morgen nicht pünktlich. Ausserdem kann es vorkommen, dass jemand den Lehrer ruft und dieser dann den Unterricht verlässt. Diese Kunst des Wartens zu beherrschen, dient einem auch im Erwachsenenleben. – Termine werden ohne bestimmten Zeitpunkt abgemacht, denn eine Uhrzeit wird sowieso nicht eingehalten. Es könnte sein, dass man auf dem Weg zum Treffpunkt Freunde oder Bekannte trifft, mit denen man noch einige Worte wechseln muss. Dass die Zeit in Gambia nicht die gleich grosse Rolle wie in der Schweiz spielt, geniessen wir sehr.

Niemals einsam Reisen braucht ebenfalls viel Zeit – wer kaum Geld hat, kann sich kein Taxi oder Auto leisten. Wie die meisten Gambianer reisen wir mit den

Buschtaxis. Das sind Busse mit zwölf bis 24 Plätzen, die erst losfahren, wenn alle Plätze bis auf den letzten Zentimeter belegt sind. Mit so einem klapprigen Gefährt haben wir im Januar auf einer einwöchigen Reise Gambia erkundet und gesehen wie vielfältig Kultur und Natur dieses kleinen Landes sind. In den Buschtaxis sitzt man sehr eng beieinander. Man gewöhnt sich aber schnell daran und wer Glück hat, wird von der Frau, deren Bekanntschaft man im Buschtaxi gemacht hat, zu einem köstlichen Domodah, einem Gericht, das aus Reis und einer Sauce mit Erdnussbutter und Fleisch (oder Fisch) besteht, eingeladen. Das Essen in Gambia ist einseitig und vielfältig zugleich. Einseitig, weil es immer Reis und Fisch gibt. Vielfältig, weil dazu immer wieder verschiedene Saucen kreiert werden, die einfach herrlich sind. Gegessen wird gemeinsam aus einer Schüssel mit der rechten Hand. Auf keinen Fall wird die Linke genommen, denn mit der reinigt man sich nach dem Gang auf die Toilette mit Wasser den Hintern. Klopapier gibt es im afrikanischen Haushalt keins. Gegessen wird immer mit denen, die gerade da sind, seien es Freunde, Verwandte oder Fremde. In Gambia wird sehr viel Wert auf Gastfreundschaft und Gemeinschaft gelegt. Es gibt niemanden, der alleine is(s)t. Spazieren wir zur Essenszeit durch das Dorf, werden wir

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Bilder : Elisabeth Grüter und Pascal Kübli

von allen Seiten zum Mitessen eingeladen. Das ist einer der Gründe, weshalb es in diesem Land keine hungernden Menschen gibt. Auch im Kindergarten wird täglich für die Kinder gekocht. Die Kinder werden, nachdem sie in grossen Plastikwannen die Hände gewaschen haben, in Sechsergruppen eingeteilt. Jeder Gruppe wird von den Köchinnen eine Essensschüssel gereicht, deren Inhalt gierig heruntergeschlungen wird. Die meiste Zeit des Tages verbringt man draussen in der Gemeinschaft. Für uns westliche Individualisten, die vielleicht nicht einmal ihre Nachbarn im Wohnblock kennen, ist eine solche Lebensweise manchmal auch schwierig. Es gibt fast keine Gelegenheit, sich zurückzuziehen und alleine zu sein. Etwas ist aber in Gambia gleich wie bei uns zuhause: die Anzahl Handys. Jeder besitzt eins und wird auch fleissig angerufen. Wer also während einem afrikanischen Dinner, in der Gruppe am Boden sitzend und mit den Händen aus der gleichen Schüssel essend, ein Handy klingeln hört, sollte nicht erschrecken, sondern in aller Seelenruhe das leckere Essen weiter geniessen. ELISABETH GRÜTER, 1986 PASCAL KÜBLI, 1986 sind Kindergarten- und Unterstufenlehrpersonen aus St.Gallen und seit letztem Herbst bis Anfang März in Gambia.


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MUSIK KULTUR

Musikalisch heftig, präzise im Text Los Campesinos spielen im Palace St.Gallen. Die Waliser sind ein wilder Haufen und ein weiterer Beweis dafür, dass es auf der Insel musikalisch vorwärts geht. von RAFAËL ZEIER Es soll Leute geben, die Gitarrenmusik aus Grossbritannien im letzten Jahrzehnt durchs Band boykottierten. Damit hätten sie zwar etwas arg übers Ziel hinausgeschossen und einige Perlen verpasst, aber auch nicht ganz unrecht behalten: Kann man die Dekade doch getrost als die Dekade der Libertines, Arctic Monkeys und Franz Ferdinands zusammenschnurpfen. Von allen neuen Gitarrenbands vermochte kaum eine aufzufallen oder sich längerfristig durchzusetzen, von musikalischer Relevanz ganz zu schweigen. Selbst auf der Insel griff man lieber auf die amerikanischen «Originale» wie The Strokes, White Stripes, Kings Of Leon oder Yeah Yeah Yeahs zurück. Zu Beginn des neuen Jahrzehnts scheinen britische Gitarrenbands aber wieder mutiger zu werden, oder sich wenigstens vom Einheitsbrei der Nullerjahre absetzen zu wollen. Allen voran und in aller Munde natürlich The XX, deren Grösse bei weitem nicht nur auf dem pat-

riotischen Wunschdenken des Klatsch- und Szene-Magazins «NME» beruht. Aber auch kleinere Bands wie Mumford And Sons oder The Big Pink tragen dazu bei, dass einen britische Gitarrenpop-Platten wieder überraschen und man nicht schon vor dem Auspacken weiss, was einen erwartet. In diese Sparte fallen auch Los Campesinos.

Die Kanada-Connections Los Campesinos stammen wie Young Marble Giants oder Super Furry Animals aus der walisischen Hauptstadt Cardiff. Erstmals aufgetaucht ist das Septett Ende 2006 mit einer Sammlung von Demos, die ihnen auf Grund der euphorischen Gesänge und den überdurchschnittlich vielen Bandmitgliedern sogleich den Ruf als britische Arcade Fire eintrugen. Viel treffender aber hätte man damals die selbsternannte «second most punk-rock band in Britain» als punkige Mischung aus

Belle & Sebastian und Broken Social Scene beschrieben. Die vielversprechenden Demos und ihr Ruf als überbordende Live-Band verschafften Los Campesinos schliesslich einen Platz im Vorprogramm der erwähnten Broken Social Scene. Jenem kanadischen Musiker-Kollektiv, dem Feist entsprungen ist. Der gute Draht zu den Kanadiern verhalf ihnen nicht nur zu einem Plattenvertrag bei Arts and Crafts, dem Label des Kollektivs, sondern für ihr Debütalbum auch zu einem Produzenten aus dem Hause Broken Social Scene.

Glocken-Rock Nur zwei Jahre nach ihrem Debüt veröffentlichten Los Campesinos Anfang 2010 ihr drittes Album «Romance Is Boring». Das Rezept hat sich im Verlauf der noch jungen Bandgeschichte kaum verändert: Eingängige Melodien dahingeschmettert mit so vielen Instrumenten und Gesangsspuren wie möglich. Oder, wie die Band den Stil in Anlehnung ans gerne verwendete Glockenspiel nennt: «Glock Rock». Pate standen etwa die frühen Modest Mouse oder Pavement, aber auch Guided By Voices, wie man unschwer hört. Dreh- und Angelpunkt der Songs sind aber, auch wenn sie häufig im allgemeinen Tohuwabohu unterzugehen drohen, die Texte von Gareth Campesinos (die Band hat sich für den alten Bandname-gleich-Nachname-Trick entschieden). Wenn man aber die Texte mal freigelegt oder nachgelesen hat, fällt auf, dass Gareth ein ausserordentlich aufmerksamer Beobachter sein muss. Seine Texte bewegen sich durchaus auf Eddie Argos’ (Art Brut) und Mike Skinner’s (The Streets) Niveau und, wer weiss, vielleicht reichts in Zukunft sogar für die Liga von Stuart-Murdoch (Belle & Sebastian) und Stephin-Merritt (Magnetic Fields). Bis es aber so weit kommen kann, sollten sich die rastlosen Campesinos erst mal eine Pause gönnen. Pausiert wird aber erst nach dem Auftritt im St. Galler Palace. Nicht verpassen, denn live seien Los Campesinos, wie glaubwürdige Augenzeugen bestätigen, noch besser als auf CD. PS: Korrekterweise schreibt sich die Band Los Campesinos!, aber jeden Interpunktions-Witz muss man ja nicht mitmachen.

Sie finden Romantik langweilig: Los Campesinos.

Bild:pd

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PALACE ST.GALLEN. Freitag, 12. März, 22 Uhr. Mehr Infos: www.palace.sg


KULTUR FILM

Der sanfte Gladiator «Being Azem» ist ein Dokumentarfilm über den Kickboxweltmeister Azem Maksutaj. Obwohl seine Biografie an «Rocky» erinnert, hat der Film nichts mit dem Hollywood-Schwulst zu tun. von ETRIT HASLER Als ich Azem Maksutaj auf der grossen Leinwand zusehe, wie er KO-Schläge austeilt, die einen untrainierten Sport-Schlaffi wie mich augenblicklich ins Spital oder grad unter die Erde befördern würden, wird es mir mulmig. Azem ist aber nicht irgendein Kickboxer, sondern amtierender Weltmeister. Und das sowohl in der westlichen Variante als auch in der roheren und ursprünglichen Form Muay Thai, bei der auch mit Ellbogen und Knien solange auf den Gegner eingeprügelt wird, bis dieser liegenbleibt. Azem bleibt fast nie liegen. Eigentlich kein Sport für zarte Gemüter. Doch ein solches begegnet mir, als ich Azem abseits des Rings treffe. Er ist ein höflicher, ruhiger und sensibler Mann, der stolz ist auf seine Erfolge,

ohne dabei arrogant zu wirken; dessen Augen wässrig werden, wenn er von seiner verstorbenen Mutter erzählt und aufleuchten, wenn er seinen zweieinhalbjährigen Sohn auf den Arm nimmt. Azem ist ein Mann, der mit fünfzehn aus einem Bergdorf im Kosovo in die Schweiz kam, ohne Schulabschluss und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen und zwanzig Jahre später vierzehnfacher Weltmeister ist und in Arenen vor Zehntausenden Menschen seine zwei Nationen vertritt.

Kontrollierte Gewalt Diesem Menschen versuchen sich die beiden Ostschweizer Filmemacher Nicolò Settegrana und Tomislav Meštrovic mit dem Dokumen-

tarfilm «Being Azem» anzunähern. Sie begleiten Azem während den dreimonatigen Vorbereitungen zu einem der bedeutendsten Kämpfe seiner Karriere und beleuchten dabei all die Dinge, die in der Gladiatoren-Romantik des Kampfsportes selten zu Tag treten. Die noch frische Liebesgeschichte mit seiner damaligen Freundin Njomza, mit der er heute verheiratet ist. Die Vorbereitung auf den Kampf seines Lebens, während der alles schiefgeht, was nur schiefgehen kann. Eine Art Video-Tagebuch lässt Azems zunehmende Anspannung erkennen, je näher der grosse Kampf rückt, so dass er seine Frau anfährt, als sie die Kamera nicht gerade hält. Und genauso schonungslos zeigt der Film den Ring und die kontrollierte Gewalt. Hier ist der Unterschied zwischen dem sanften Menschen und dem blutenden Gladiator so gross, dass es weh tut und man Azems Frau nachfühlen kann, die bei jedem Schlag, den er kassiert, zusammenzuckt bis sie sich weinend abwendet.

In der Heimat ein Star Azem vertritt während der Kämpfe seine zwei Nationen, was es für ihn umso schwieriger mache, sagt er, «denn wenn ich verliere, enttäusche ich beide». Der Film nähert sich der Bedeutung an, die Azem für seine albanischen Landsleute hat. In seiner ersten Heimat ist Azem eine Berühmtheit. Er ist der erfolgreichste Sportler der jüngsten europäischen Nation Kosova. Über Fussballer wie Valon Behrami oder Blerim Dzemaili freut man sich zwar auch, aber keiner von denen hat es wirklich an die Spitze geschafft. Azem schon. In seiner Wahlheimat Winterthur hingegen kennt man ihn kaum. Kickboxen ist hier lange nicht so populär wie auf dem Balkan und gilt eher als verrucht. Die Schweizer Boulevard-Presse hielt Azem nur solange hoch, wie sie ihn als Double des früh verstorbenen Aargauer Kickbox-Pioniers Andy Hug verkaufen konnte. Eine längere Filmsequenz eindrücklicher Kampfszenen ehrt ihn als Freund und Förderer Azems. Ob Azem den grossen Kampf schlussendlich gewinnt oder nicht, sei hier nicht verraten. Doch darum geht es in «Being Azem» auch nur am Rande. Im Vordergrund steht, wie es der Titel verspricht, der Mensch Azem. Und diesem haben sich die jungen Filmemacher so gut angenähert, wie es bei dem eher wortkargen «Landbuben» eben geht.

In Kosova ein Held.

Ausserhalb des Rings ein sensibler Mann.

Bilder: pd

«Being Azem» wird in ausgewählten Schweizer Kinos gezeigt. Vom 19.–21. März im Cinema Luna Frauenfeld. Weitere Spieldaten unter www.beingazem.ch.

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FILM KULTUR

Erweiterte French Connection Die Rorschacherin Esther Widmer organisiert das Filmfestival in Fribourg. von ANDREA KESSLER In ihrer Heimatstadt Rorschach lancierte sie 1987 mit ihrem Bruder zusammen das UferlosFestival. Aber das war nicht ihre erste Organisationsnummer, dafür eine der grösseren, längeren und legendäreren. Elf Festivals managte Esther Widmer am Bodensee und wechselte bald danach an den Murtensee, um die Expo 02 durch den Dschungel der Befindlichkeiten zu lotsen. Damit aber nicht genug, auch beim Festival Science et Cité, TransHelvetia oder astej zieht sie die Fäden. Und dann klingelt im Sommer 2009 das Telefon, Esther Widmer folgt dem Tipp und schickt ihren Lebenslauf an die empfohlene Adresse. Prompt erhält sie das dreijährige Mandat als Geschäftsführerin des FIFF (Internationales Filmfestival Fribourg). Hier verlinkt sie, was verbunden gehört. Die Netze, die es dazu braucht, spinnt sie seit Jahren. Sie redet mit Geldgebern und Sponsoren, verhandelt Leistungsaufträge, spricht mit Verleihern und Mitarbeitern. Als Mitte Oktober das Programm feststeht, ist bei den Botschaften Klinken putzen angesagt. Kann man das Material in den Diplomatenkoffern transportieren? Gehen wir für fünf Flaschen Wodka eine Partnerschaft ein oder werden auch die Reisekosten für die Filmschaffenden übernommen?

INTERNATIONALES FILMFESTIVAL VON FREIBURG (FIFF) 13.–20.3.2010 Im Internationalen Wettbewerb stehen dreizehn Spiel- und Dokumentarfilme. Neben dem Wettbewerb werden im Panorama Filme aus Russland, Südkorea, Brasilien, Island, Rumänien, Japan, Bulgarien und Afrika gezeigt. Das Forum zeigt Fernsehserien aus dem Nahen Osten. Das detaillierte Programm wird am 3. März veröffentlicht. Eröffnungsfilm: «Los Viajes del Viento», Kolumbien.

Zweiter Kapitän Von Termin zu Termin zu sprinten, um mit der halben Welt zu korrespondieren und Menschen zusammenzuführen, scheint Esther Widmer nicht ausser Atem zu bringen. Sie spricht angenehm ruhig und überlegt. Man fragt sich, ob dies ein angeborenes Talent ist, die geernteten Früchte eines jahrelangen Trainings oder der Einfluss der Romandie. Sie erzählt nämlich, dass es durchaus positiv ist, Französisch als Arbeitssprache zu haben, denn dadurch könne sie nicht einfach drauflos schwatzen, sondern müsse erst denken, bevor sie rede. Kaum zu glauben, dass sie je unüberlegt durch Gespräche stürmt. Beim FIFF setzt man auf Gewaltentrennung der Leitung. Der künstlerische Direktor ist Edouard Waintrop, ein französischer Filmkritiker, der das Festival seit drei Jahren leitet und mit einer deutlichen Handschrift gestaltet. Edouard Waintrop hat eine starke, weltweit funktionierende cineastische Vernetzung, während Esther Widmer die fehlenden helvetischen und speziell die nicht frankophonen Verknüpfungen liefert. Sie ist der zweite Kapitän an Bord, der fern aller Öffentlichkeit das Schiff an Untiefen vorbeimanövriert. Denn für ein internationales Festival mit nationalem Charakter ohne Gelder für Werbekampagnen

Mehr Infos: www.fiff.ch

Esther Widmer blickt durch.

Bild: Daniel Ammann

sind ihre Kontakte in die Deutschschweiz genauso von essenzieller Bedeutung, wie ihre Verbindungen zum politischen Fribourg.

Keine Nomadin, aber Heimweh Gegründet wurde das FIFF 1980 unter dem Namen «Dritte Welt-Filmfestival». «Die Welt ist gewachsen und lässt sich nicht länger vereinfacht in Arm und Reich teilen. Sie ist sehr viel komplexer», erklärt Esther Widmer. Sie versteht das FIFF als Seismograf für das Filmschaffen auf der gesamten Welt. Es setze sich auch mit den veränderten Bedingungen in der Filmbranche auseinander. Nigerias Nollywood, die zweitgrösste Filmindustrie der Welt, wächst explosionsartig, während das Filmschaffen im franko-

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phonen Afrika in der Krise steckt. Weltweit werden klassische Produktionsketten überwunden und der Selbstverleih nimmt zu. Dies seien Facts, mit denen das FIFF umgehen müsse. Ihre Verbindungen in die Ostschweiz sind stark geblieben und immer wieder kommt Esther Widmer gerne zurück, um ihr Heimweh etwas zu stillen. «Immerhin ist die Schweiz ein kleines Land. Ich betrachte es als Stadt, in der ich von einem Quartier ins andere reise». Aber eine Nomadin ist sie nicht, ihr innerer Seismograf lokalisiert ihr jetziges Zentrum in Zürich. Gut möglich, dass dieses in Zukunft wieder einmal in der Ostschweiz liegt. Ideen, was man hier machen könnte, habe sie schon einige in der Pipeline.


KULTUR LITERATUR

Geschichte als Ziehharmonika begreifen Milo Raus Buch «Die letzten Tage der Ceauşescus» verstrickt einen in die Frage, warum Unmenschen Menschen sind. Und wie Geschichte gemacht wird. von ANDREAS FAGETTI Als Hitler den Nichtangriffspakt mit Stalin brach und die Sowjetunion überfiel, war der russische Diktator tagelang paralysiert. Weshalb packte niemand aus der obersten sowjetischen Führungsriege die einmalige Chance und beseitigte den Massenmörder, der nicht einmal seinen Kindern gegenüber Loyalität kannte, sondern allen bloss abgrundtiefes Misstrauen schenkte? Weshalb sich Massen und Eliten einer Gesellschaft von einem Menschen hypnotisieren, verführen, terrorisieren und über Jahrzehnte unterdrücken lassen, auf diese Frage gibt es keine befriedigende Antwort. Im Nachhinein wird der Diktator zur Entlastung aller mitverantwortlichen Feiglinge in die Figur des ungebildeten Unmenschen gebannt. Um diesen Komplex kreist auch das Buch «Die letzten Tage der Ceauşescus» des Regisseurs, Autors und Journalisten Milo Rau. Anders als Stalin, der in einer langen Agonie verreckte, anders als Hitler, der sich in seinem Bunker in den Tod flüchtete, wurden der rumänische Diktator Nicolae Ceauşescu und seine Frau Elena von ihren ehemaligen Knechten in einem billigen Schauprozess in einer kaum zwanzig Quadratmeter grossen Kammer in der nördlich von Bukarest gelegenen Kaserne von Targoviste zum Tode verurteilt und am Weihnachtstag 1989 mit neunzig Kugeln ins Jenseits befördert.

merspiel basiert auf minuziösen Recherchen vor Ort und reinszeniert den geheimen Schnellprozess. Milo Rau bedient sich bei seinen Stücken der Methode des Reenactment, also der Nachstellung historischer Ereignisse.

Fabrizierte Geschichte Nacherleben lässt sich das auch in seinem gleichnamigen, reich bebilderten Buch. Es versammelt «Materialien, Dokumente, Theorie». Was spröde Lektüre androht, ist für alle, die sich darauf einlassen, ein Leseerlebnis. Um den Kern

Minuziöse Recherchen Die absurden Szenen dieser in einer Revolution vom eigenen Volk vom Sockel gestossenen alten Leutchen, die nicht recht begreifen, wie ihnen geschieht, gingen am 26. Dezember 1989 als TV-Bilder um die Welt. Milo Rau erlebte den Umbruch im Osten vor dem Fernseher. In lapidaren Sätzen berichtet er in seinem Material- und Dokumentationsband darüber: «Meine Recherchen zu ‹Die letzten Tage der Ceauşescus› begannen am zweiten Weihnachtstag 1989, als das Jahr der europäischen Gefühle zu Ende ging. Die ganze Wende lang war ich vor dem Fern-seher gesessen, ein neunmalkluges Kind, das einen Eistee in der Hand hielt und sich Notizen machte.» Besonders prägten sich ihm die Bilder vom Prozess gegen die Ceauşescus ein. «… zwei alte Leute an einem Tisch, zwei böse Engel der Geschichte, eingehüllt in Zobelmäntel, von ihrem Volk verlassen und von den eigenen Kadern verraten.» Neunzehn Jahre später beschloss Rau, daraus einen Film und ein Theaterstück zu machen. Mittlerweile ist das Stück an verschiedenen Orten über die Bühne gegangen, in Bukarest, Berlin, Bern, Zürich, Luzern. Das Kam-

die wir nicht vorbereitet waren.» Geschichte als alles umfassende Erzählung dessen, was wirklich war, gibt es nicht. Und die Erzählung selbst ist nicht das, was wirklich geschah. Geschichte wird fabriziert und muss immer wieder neu gefunden und geschrieben werden.

Nicolae Ceausescu.

Bild: pd

– das Theaterstück, Raus Recherchebericht und sechs Monologe von Zeugen des Schauprozesses und der Revolution – gruppieren sich Produktionstagebücher, Interviews und theoretische Beiträge; unter anderem von Gerd Koenen, Heinz Bude, Andrei Ujica und Ion Illiescu. Die grösste Sogkraft aber entwickeln Milo Raus Texte. Sein im «Saiten» erstmals publizierter Beitrag «Du coté de chez Ceauşescu» über die Entstehung von Geschichte zeichnet die Recherchen in Rumänien nach – eine kluge, erinnerungsstarke, einfühlsame und zuweilen bildhafte Erzählung. Über die Geschichte heisst es dort: «Das Anstrengende, nein: das Faszinierende an der Geschichte ist ihre Selbständigkeit. Wie eine Ziehhamronika faltet sie sich über die Jahre auf, und wenn wir glauben, sie ganz verstanden zu haben, faltet sich die Ziehharmonika wieder zusammen und lässt Töne hören, auf

Unwillkürliche Selbstbefragung Vertieft man sich in den facettenreichen Band, begegnet man in sechs Monologen auch der Dichterin Ana Blandiana, dem Revolutionär Ion Caramitru, dem Fallschirmjäger Dorin Carlan, dem General Victor Stanculescu und dem jungen Rumänen Dinu Lupescu. Sie berichten von den letzten Tagen von Ceauşescus Rumänien. All ihre Erzählungen – aus der Optik eines möglichen Mitglieds einer neuen Regierung, aus der Sicht des Revolutionärs, aus der Perspektive des Organisators des Schauprozesses, aus dem Blickwinkel des Erschiessungskommandos, aus der Schau des Nachgeborenen – fügen sich zu einem brüchigen Bild der rumänischen Revolution. Unwillkürlich verfällt man beim Lesen in eine Selbstbefragung: Wie hättest du dich verhalten? In manchen Texten geht ein Fenster auf und der Leser erhascht einen irritierenden Blick auf den skrupellosen Diktator, der in seiner bäurischen Prägung gefangen blieb, der kein korrektes Rumänisch sprach, der aber auch ein treusorgender und besonnener Familienvater gewesen sein soll. Und schliesslich war er nicht bloss gefangen in seiner absurden Welt des Fanatismus. Nicolae Ceauşescu war ein professioneller Kommunikator und ein begabter Aussenpolitiker, der bei westlichen Regierungen lange ein gern gesehener Gast war. Fragen bohren nach der Lektüre: Wann und weshalb wird ein Mensch zum Unmenschen – und was sind die, die es ihn sein lassen? MILO RAU: Die letzten Tage der Ceauşescus. Verbrecher Verlag, Berlin 2010.

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LITERATUR KULTUR

Zürichs kranke Horde Der Journalist Daniel Ryser hat mit «Feld–Wald–Wiese» ein Buch über Zürcher Hooligans geschrieben, in dem St.Gallen eine wichtige Rolle spielt. von ANDREAS KNEUBÜHLER Sie sind der Alptraum aller «Runden Tische gegen Fussballgewalt». Sie malen keine Transparente, schmuggeln keine Pyros und lassen sich nicht in Fanaktivitäten einbinden. Hindert man sie daran, ins Stadion zu gelangen, prügeln sie sich anderswo. Beispielsweise auf einer Waldlichtung irgendwo in Deutschland: «Drei, vier knallen zu Boden, kriegen Knie an den Kopf, Faust in die Fresse, Tumult, fallen übereinander drüber. Geht blitzschnell. Das sind keine Kids. Das sind Schränke. Männer. Boxer. Erfahrene Schläger. Prügeln um sich, als wäre es Sport.» Wer da aufeinander eindrischt, sind Hooligans. Die Bewegung stammt aus England und ist älter als diejenige der Ultras. Im Gegensatz zu diesen ziehen Hooligans Rechtsextreme an, pflegen einen obskuren Ehrenkodex und suchen den Thrill in organisierten Prügeleien: Zehn gegen Zehn, Zwanzig gegen Zwanzig. In seinem Buch «Feld–Wald–Wiese – Hooligans in Zürich» beschreibt der «Woz»Journalist und frühere «Tagblatt»-Schreiber Daniel Ryser eine Parallelwelt, über die selbsternannte Experten meist wenig wissen. Ryser, der im «Espenmoos»-Buch anonyme Stimmen zu einem Kanon der St.Galler Ultras verdichtet hat, widmet sich nun einer Subkultur, die an eine Geheimgesellschaft erinnert. «Hardturm-Front» nennen sich die Hooligans, zu denen Ryser vor allem Kontakt hatte. Sie gehören zum Spektrum der GC-Anhänger. Zusammen mit den FCZ-Hooligans bilden sie seit kurzem «Zürichs kranke Horde».

Journalistischer Grenzgang Der Einstieg in die Geschichte war ein Foto, das Ryser zugespielt wurde. Es zeigt eine Gruppe Hooligans an einer Party mit Stripperinnen.

Mitten drin der damalige Präsident der Sicherheitsdelegation des Schweizer Fussballverbandes, Peter Landolt. Ryser recherchierte und schrieb einen Artikel für die «Woz», der letztlich zur Demission von Landolt führte. Danach kam es zu ersten Kontakten zu Mitgliedern der «Hardturm-Front», die ihm bis zu einem gewissen Grad Vertrauen schenkten. Ryser lässt die Protagonisten in seinem Buch ungefiltert sprechen, schildert Begegnungen und eigene Erlebnisse, schaltet Expertenmeinungen dazwischen oder ist als klassischer Reporter mitten drin, wenn sich am St.Galler Stadtfest eine Auseinandersetzung zwischen GC-Hooligans und St.Galler Fans anbahnt. Seine Schilderungen der Rituale der Schlägergruppen ergänzt er mit kurzen Einschüben zu den Hooliganexperten Peter Landolt und Adolf Brack, eigentliche Borderliner zwischen der legalistischen und der testosterongesättigten Hooligan-Welt. Rysers Recherchen entwickelten sich immer wieder zu einer journalistischen Gratwanderung. Etwa, als er von Autonomen angegangen wird, weil sie ihn auf Grund seiner offensichtlichen Kontakte den Hooligans zugehörig glaubten. Ryser spart eigene Erklärungen, Deutungen und Schlussfolgerungen aus. Lieber lässt er die Hooligans reden, die sich offensichtlich als Teilzeit-Outlaws sehen. «Ich bin auf Knopfdruck asozial. Und der Fussball ist der Knopf», beschreibt sich einer. Eine Einschätzung der Hooligan-Bewegung findet sich trotzdem; nämlich, wenn Ryser am Beginn Quellen und Inspirationen aufzählt und dabei Chuck Palahniuks Buch «Fight Club» zusammenfasst: «Ein Werk über junge Männer, die sich entfremdet vom Status quo in einer abgeschlafften, vom Kommerz vereinnahmten, brusthaarrasierten

Calvin-Klein-Sixpack-Model-Welt gegenseitig die Köpfe einschlagen, um wieder etwas zu spüren.»

Unheilige Allianzen Im Buch schlägt Daniel Ryser den Bogen von der Auseinandersetzung auf einer deutschen Waldlichtung zu den Ereignissen vor dem GCMatch im Oktober 2009 in St.Gallen. Ein «Feld–Wald–Wiese» ist eine abgemachte Schlägerei mit festgelegter Teilnehmerzahl und dem Verbot zu «stiflen», das heisst nachzutreten, wenn der Gegner am Boden liegt. Wäre der Ausdruck in diesem Zusammenhang nicht absurd, müsste man dabei fast von einer heilen Welt sprechen. Hooligans schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein, Unbeteiligten droht keine Gefahr. Wen stört es? Aber gibt es solche «Feld– Wald–Wiese» überhaupt noch? Im Buch schildert Ryser die Hintergründe der Randale vor der AFG-Arena, bei der ein Grossaufgebot der Polizei einer unheiligen Allianz gegenüberstand: Hooligans, die offene Rechnungen mit St.Galler Fans begleichen wollten, latent gewaltbereite Ultras und friedliche GC-Anhänger, alle im gleichen Extrazug. Es ist der vorläufige Endpunkt einer fatalen Entwicklung, bei der sich die Szenen vermischen und beide Seiten, Polizei als auch gewaltbereite Gruppen, sich gegenseitig hochschaukeln. Ein «Feld–Wald–Wiese», von dem Ryser im letzten Abschnitt des Buches schreibt, hört sich dagegen fast idyllisch an: «Hundert Kilometer fahren für eine Minute Action. Keine Polizei, keine Zeugen. Gewalttäter unter sich.» Saiten-Leserinnen und Leser können das Buch für 25 anstatt 27 Franken auf www.echtzeit.ch/saiten kaufen.

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Illustration: Pascal Mühlmann


KULTUR KUNST

«Kennst du einen St.Galler Laden, der Metal-Shirts verkauft?» Daniel Deroubaix stellt im Kunstmuseum St.Gallen aus. GEORG GATSAS unterhielt sich mit dem Franzosen per E-Mail über die laufende Ausstellung und den Einfluss von Musik auf sein Schaffen. Georg Gatsas: Die Nacht neigt sich hier in New York dem Ende zu, bei dir in St.Gallen ist es mittlerweile Mittag. Das bringt uns gleich zur ersten Frage: Wieso heisst deine Einzelausstellung im Kunstmuseum «Die Nacht»? Damien Deroubaix: Der Titel bezieht sich auf die düsteren Zeiten, in denen wir leben. Ausserdem heisst mein persönlicher Favorit von Max Beckmanns Gemälden so. G: Die Nacht kann ja auch für einen Lebensstil stehen. Beispielsweise in der Nacht zu arbeiten und zu leben, um sie als kreative Kraft zu nutzen. Dein Werk übt in dem Sinn aber nicht nur Kritik an der gängigen Lebensweise, es stellt sich vehement dagegen – sowohl ästhetisch als auch mit den Titeln der einzelnen Arbeiten. Gleichzeitig verweist dein Werk auch auf die Grindcore- und Deathmetal-Bewegung, die teilweise dieselbe Einstellung hat: Der eine Werktitel «Mass Appeal Madness» ist beispielsweise dem Albumtitel der englischen Grindcoreband Napalm Death entliehen, «World Downfall» stammt wiederum vom Debüt der Gruppe Terrorizer aus Florida. Wie bist du auf diese Bands gestossen? D: Als Zwölfjähriger habe ich zuerst Hardrock und gleich darauf Heavy Metal entdeckt. Ich war davon gefesselt, da diese Musik mit einer Kraft daherkam, die ich bei anderen Stilrichtungen nicht finden konnte. Ich machte mich auf die Suche nach schnelleren und härteren Bands. Ein Freund hat mir damals ein Tape mit seiner neuesten Entdeckung geschenkt. Ahnungslos hörte ich es mir auf der Busfahrt nachhause auf meinem Walkman an. Ich kriegte einen Adrenalinschock; die Musik war unglaublich schnell, brutal und technisch perfekt. Die Band hiess Slayer. Ich wusste nun, dass es noch weitere Gruppen härterer Gangart gibt und stiess bald auf Death Metal- und Grindcore-Bands, die ich mir auch live anschaute. 1991 sah ich Cannibal Corpse, später war ich Zeuge der «Campaign For Musical Destruction»-Tour von Napalm Death, Obituary und Dismember. Das war für mich wie eine Offenbarung. Im Kunstmuseum ist eine Installation mit einem Video von Six Feet Under zu sehen, der

Band des ehemaligen Cannibal-Corpse-Sängers Chris Barnes. Momentan bin ich auch in Kontakt mit Mick Harris, dem ehemaligen Schlagzeuger von Napalm Death. G: Als ich Obituary und Napalm Death zum ersten Mal hörte, war ich stark beeindruckt. Ich war auch davon fasziniert, dass einige Alben keine Fotos der Musiker enthielten. Man konnte sich nur vorstellen, wie die Mitglieder aussehen und wie sie diesen neuen Sound spielen, das war für mich sehr mysteriös und anziehend. Wie bist du auf Chris Barnes gestossen und wie mit Mick Harris in Kontakt getreten? D: Ich bin zufälligerweise auf das Musikvideo von Six Feet Unders Song «Amerika The Brutal» gestossen. Mir fiel auf, dass Ästhetik und Inhalt des Videos sehr nahe bei meiner Arbeit sind. Ich schrieb der Band und fragte, ob ich den Videoclip als Teil meiner Installation verwenden könne. Chris Barnes hat sofort zurückgeschrieben und der Verwendung zugestimmt. Im Kunstmuseum liegen auch Exemplare des Magazines «Conservative Shithead» auf, welches ich mit Jérôme Lefèvre herausgebe. Jérôme ist wiederum ein Freund von Mick Harris, den wir für die neue Ausgabe interviewt haben. G: Bei der Lektüre des Ausstellungskatalogs ist mir klar geworden, dass du es schaffst, diese ungewöhnlichen Musikgenres in eine Museumsausstellung einzubinden. Die meisten Museumsbesucher sind sich das nicht gewöhnt. Hast du damit schon mal jemandem vor den Kopf gestossen? Gabs bereits härtere Auseinandersetzungen mit Museumsgästen, Kritikerinnen oder Journalisten, auch im Hinblick auf den Inhalt oder die Form der Arbeiten? Und kannst du mir Näheres zum Projekt mit Mick Harris sagen? D: Du meinst also, ich würde Musik in meine Kunst einfliessen lassen, und diese wiederum in eine Museumsaustellung einbinden? Interessante Wegleitung. Auseinandersetzungen? Nicht wirklich. Ich arbeite meistens mit Leuten zusammen, die intelligent und offen genug sind, sich mit meiner Kunst auseinanderzusetzen. Aber es gibt ein paar Deppen, die meine Beziehung zur Musik auf Blogs oder Internetforen anonym kommentieren. Das sind

meistens jene Leute, die einfach nur eifersüchtig sind und nichts anderes zu tun wissen, als auf diese Weise ihren Frust loszuwerden. Diese anonymen Blogger halten sich lieber an die sogenannten dekorativen abstrakten Maler aus Lausanne und feiern diese als «wahre» Künstler. Ich habe aber diesen Weg eingeschlagen und erachte ihn als den richtigen. Ich habe die Möglichkeit, grossartige Künstler und Musiker zu treffen und mit ihnen zusammenzuarbeiten und das macht mich sehr glücklich. Zum Projekt mit Mick Harris will ich momentan nichts Weiteres sagen, nur soviel: Es sollen Skulpturen und Performances entstehen. Mick Harris ist ein ausgezeichneter Schlagzeuger, man kann also auf ein Live-GrindcoreDrumset gespannt sein. Die Zusammenarbeit kam vor allem dadurch zustande, weil Jérôme und ich eine grössere Ausstellung mit allen Künstlern des Magazins «Conservative Shithead» planen. Was war übrigens dein erstes Konzert? Ich habe 1988 in Lyon Sepultura gesehen, mein erstes und eines der besten Konzerte überhaupt. Übrigens: Kennst du einen Plattenladen in St. Gallen, der Metal-Shirts verkauft? Ich würde mir gerne ein Coroner-T-Shirt zur Ausstellungseröffnung kaufen. G: Ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr an mein erstes Konzert erinnern. Für Metal-Shirts ist Bro Records die richtige Adresse. Ich habe letzten Monat die Band Krallice live gesehen, die solltest du dir unbedingt mal anhören. LiveShows sind jedes Mal ein grossartiges Erlebnis. Sie bringen Leute zusammen, die sich durch Lautstärke, Frequenzen und durchs restliche Publikum im Sound verlieren oder aufgepeitscht werden. Was war dein intensivstes Konzert-Erlebnis? D: Das intensivste Erlebnis hatte ich an einem Slayer-Konzert. Ich war stagedivend und headbangend voller Adrenalin, ich merkte, dass ich in Trance war. Ich habe mich umgeschaut und mir gedacht, wenn jetzt der Sänger Tom Araya den Befehl «kill yourselves» geben würde, dann gäbe es mit Sicherheit ein paar Selbstmorde. Ein ziemlich einprägsames Erlebnis. KUNSTMUSEUM ST.GALLEN. Bis 16. Mai. Öffnungszeiten: Di bis So, 10–17 Uhr, Mi bis 20 Uhr. Mehr Infos: www.kunstmuseumsg.ch

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THEATER KULTUR

Liebe in Zeiten der Arbeitslosigkeit Die Kellerbühne St.Gallen führt Ödön von Horváths Romandebüt «36 Stunden» auf. Eine scharfe Gesellschaftsanalyse, aus der feiner Humor blitzt. von FLORI GUGGER Alles beginnt vor dem Münchner Arbeitsamt. Die achtzehnjährige Agnes Pollinger, Näherin auf Stellensuche, und der Mittdreissiger Eugen Reithofer, Kellner auf Frauensuche, kommen sich rasch näher. Eigentlich die besten Voraussetzungen für eine perfekte Liebesgeschichte. Doch die nächsten 36 Stunden schütteln das Leben der Protagonistin kräftig durcheinander. Ziemlich skrupellos versetzt Agnes Eugen, um bei einem Kunstmaler nackt eine «Hetäre im Opiumrausch» darzustellen. Und das für zwanzig Pfennig die Stunde, eine Gage, mit der nicht einmal ein Glas Bier zu kaufen ist. Ihr Zimmernachbar Alfred Kastner hat ihr diesen Job besorgt, um sich seinerseits Zugang zum Fräulein Pollinger zu verschaffen. Doch beim Modellstehen lernt Agnes den Eishockeystar Harry Priegler kennen, der sie in seinem schnittigen Sportwagen zu einem Ausflug an den Starnberger See mitnimmt und ihr ein Schnitzel mit Gurkensalat spendiert. Auf dem Rückweg fällt der Playboy über Agnes her, wirft sie dann aus dem Wagen und braust in die Nacht davon. Einmal mehr kommt Agnes zum Schluss, dass alle Männer charakterliche Nieten sind.

Steilvorlage für die Bühne Der österreichisch-ungarische Schriftsteller Ödön von Horváth (1901–1938) ist für seine melancholisch-komischen Bühnenstücke be-

rühmt. In seinem kaum bekannten, sehr erfrischenden Romandebüt «36 Stunden. Die Geschichte vom Fräulein Pollinger» nahm Horváth bereits 1929 jene grossen Themen vorweg, die ihm später als Dramatiker Weltruhm einbrachten: Mit seinem einzigartigen Gespür für das Unsagbare schaut Horváth der Arbeiterklasse bei der Suche nach mehr Geld und Liebe zu. Für gewöhnlich führt die krampfhafte Sehnsucht nach Geborgenheit zu noch mehr Unglück und Verzweiflung. Und wie die berühmten Fräuleinfiguren in Horváths Volksstücken (etwa die Marianne in «Geschichten aus dem Wiener Wald», die Elisabeth in «Glaube Liebe Hoffnung» oder die Karoline im Wirtschaftskrisendrama «Kasimir und Karoline») wird auch Agnes Pollinger ständig von leeren Versprechungen der Männer enttäuscht und sprudelt trotzdem vor Tatendrang. Matthias Peter war bei der Lektüre sofort überzeugt von der Bühnentauglichkeit des Romans. Der Dramatiker Horváth scheine auf jeder Romanseite durch, sagt der Kellerbühnenleiter und Regisseur der Produktion. «Stellenweise wirkt es, als hätte Horváth beim Schreiben an die Bühne gedacht.» Der Text ist stark dialogisch geschrieben und die Erzählpassagen sind relativ kurz gehalten. «So liest sich das Buch wie eine Fingerübung eines Dramatikers, der es noch nicht gewagt hat, ein Drama zu

verfassen», ergänzt Matthias Peter. Deshalb sei die Geschichte vom Fräulein Pollinger geradezu prädestiniert für die Bühne.

Probehalber palavern Auf der Bühne des Kellertheaters an der St.Georgenstrasse stehen drei Stuhlreihen aus dem Zuschauerraum. Der Regisseur erklärt das Inszenierungskonzept: «Mit diesen Stühlen werden sekundenschnell die verschiedenen Handlungsorte etabliert.» Die Holzstühle deuten abwechslungsweise Restauranttische, Cabriolets, Künstlerateliers oder Badezimmer an. Beim Probenbesuch bedeuten sie gerade «Sofa». Agnes (Caroline Sessler) lässt die Verführungsversuche ihres Zimmernachbars (Livio Cecini) über sich ergehen, der sich mächtig aufspielt, um Agnes ins Bett zu kriegen. Die Szene zeigt, wie Horváths Männerfiguren immerzu palavern und das Gegenteil von dem meinen, was sie sagen: «Ich stehe vor dir ohne erotische Hintergedanken, lediglich deshalb, weil ich ein weiches Herz habe und weiss, dass du keinen Pfennig hast, sondern zerrissene Schuhe und nirgends eine Stellung findest. Ich denk halt wieder einmal radikal selbstlos!» Für seine scharfen Gesellschaftsanalysen ist Horváth ebenso bekannt wie für die schlichte Eindringlichkeit seiner Sätze. An unerwarteter Stelle blitzt immer wieder feiner Humor durch. Die Figuren reden von der Realität und ertappen sich dabei ständig beim Lügen. Doch Horváth macht weder die Fräuleins zum Opfer, noch die Männer zu Tätern. Sie alle sind liebenswerte Verlierer, die darauf warten, vom Leben entdeckt zu werden. «Horváths Figuren nehmen sich laufend etwas vor, und dann kommt doch alles anders. Genau wie im richtigen Leben», sagt Matthias Peter und lacht. KELLERBÜHNE ST.GALLEN. Mittwoch 10. März, Freitag 12. März, Samstag 13. März, jeweils 20 Uhr. Sonntag 14. März, 17 Uhr. Mehr Infos: www.kellerbuehne.ch

Agnes Pollinger (Caroline Sessler) wird von Alfred Kastner (Livio Cecini) bedrängt.

Bild: Christiane Dörig

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KULTUR

KLAPPE

VON DER ROLLE von DAVID WEGMÜLLER

Die Arschlochigkeit dieser Welt.

viele andere, vor allem jüngere, ist er nur noch ein Gerücht, das man vom Hörensagen kennt, ein Phantom». Und er verspricht seine «unbescheidene Adaption» von Homers «Odyssee» und Joyces «Ulysses» nun «in der präzisen Form, von der ich immer geträumt habe». Wie wirkt das heute? Noch immer phänomenal, wenn auch 1980 nicht Angst, sondern Langeweile die Gesellschaft prägte. Sofort sind wir wieder im Tauchgang dieser hyperrealen Reise, und der – leider verschollene – Laien-Hauptdarsteller Willy Ziegler ist immer noch fabelhaft. Dazugewonnen hat im Lauf der Zeit der lakonische Humor in den Begegnungen, die Krieger in Raststätten, Salons, schäbigen Stadtlokalen oder auch im Gebirge passieren. Dass eine Bergbauernfamilie auf Kosmetik verzichtet, ist heute noch denkbar. Was indes sehr erstaunt: Damals waren sogar Coiffeusen rebellisch. Die kecke Salonbesitzerin, die dem desillusionierten Vertreter «Haar und Hirni wäscht», ruft aus gegen die Verlogenheit und «Arschlochigkeit dieser Welt». Wunderbar, dass dieser zeitlose Wurf eines nie vergessenen, aber fast verlorenen Films nun auf 35 mm aufgeblasen und sein Ton digitalisiert worden ist. Wenn er erst noch auf DVD erhältlich ist, kann man den «Krieger» mit ausländischen Gästen anschauen, wenn Erklärungsbedarf in Sachen Schweiz-Befindlichkeit entsteht. Er bleibt gültig. Zumal die Arschlochigkeit dieser Welt nicht abgenommen hat. Marcel Elsener

Manche halten ihn für den besten Schweizer Film überhaupt, jener mit dem besten Titel ist er gewiss: «Reisender Krieger». Ich liebte ihn schon 1984 als Student in den Fribourger Filmseminaren des Solothurn-Gründers Stephan Portmann, und damals reiste dieser Krieger, trauriger Vertreter einer US-Kosmetikfirma, kettenrauchend mit Schnauz und Afrofrisur, noch über drei Stunden lang. Genau sogar 200 Minuten lang – schwarzweiss durch eine kalte Schweiz im Winter 1979/80; ein Land in der Grauzone; gefroren im emotionalen Packeis, kurz vor den Unruhen jener Bewegung, die sich als «Eisbrecher» verstand. Die semidokumentarische Klimastudie des Engadiners Christian Schocher war der stimmige Kommentar zur Zeit. Kein 68er-, sondern ein typischer (Vor-)80er-Film – und eine schöne Zumutung. Man könne den Saal verlassen und eine Zigarette rauchen und habe dann nichts verpasst, schrieb ein Kritiker. Was den Film für uns nur faszinierender machte, mit seiner widerborstigen «Verweigerung von Sehgewohnheiten». Schliesslich schauten wir auch Filme von Achternbusch und Tarkowskij, hörten Platten von The Pop Group und This Heat und versuchten sogar Franz Böni zu lesen. Nun kommt «Reisender Krieger» dreissig Jahre nach seiner Entstehung wieder in unsere Kinos; als Director‘s Cut, witzigerweise kürzer als das Original, «nur» noch 150 Minuten. Für viele Cineasten KINOK ST.GALLEN. sei sein Road Movie «eine Legende Genaue Spieldaten geworden», meint Schocher, «für siehe Veranstaltungskalender.

Der Krieger und die Kosmetik. Bild: pd

Mut zum Scheitern. Im August letzten Jahres mutmasste der welsche Filmkritiker Thierry Jobin in der «Basler Zeitung», das Problem des Schweizer Spielfilms liege darin, dass Filmemachen hierzulande «kein Privileg» mehr sei. Selbst nach dem x-ten Misserfolg dürfe Der Atomheinz. Bild: pd ein Regisseur weiterdrehen und erhalte vom Staat auch noch Geld dafür. Schuld daran sei der Filz in der Schweizer Filmfamilie: «Die einen sorgen dafür, dass die Karriere der anderen weiterläuft, die ihrerseits dafür sorgen, dass die Karriere der einen nicht aufhört.» Brancheninzucht als Ursache für künstlerische Impotenz? Oder die Unmöglichkeit, als Filmemacher zu scheitern? Ein Blick über den Tellerrand nach Deutschland zeigt: Eine konsequente Förderung des Misserfolgs ist der Schlüssel für ein kreatives Filmschaffen. Bereits zum fünften Mal und mit konstant steigendem Interesse findet im Frühjahr in acht Städten Deutschlands das «Festival des gescheiterten Films» statt. Nach dem Motto «Scheitern ist kein Versagen, sondern bewusstes Entsagen» huldigt der Anlass dem wahren Underground des bewegten Bildes. Im Zentrum stehen Regisseure und Produzenten, die gemäss Festival-Statuten «das Ziel gehabt haben, eine hochwertige Arbeit zu schaffen», darin aber versagt haben. Zum Programm zugelassen sind ausschliesslich Werke, die beim Fernsehen oder anderen Festivals abgelehnt wurden oder sonst wie bei der Vermarktung gescheitert sind. Ebenfalls gezeigt werden Filme, die inhaltlich das Scheitern zum Thema haben. Diesjährig sind es die selbsterklärenden Titel «Family Failure», «Irrläufer», «Amateure» und «Die Versager – Episode 1–19». Mit 67 zum Teil abendfüllenden Streifen hat das Festival eine beachtliche Breite erreicht, dessen thematische Vielfalt sich an den Genrebezeichnungen ablesen lässt. Neben konventionellen Dok-, Spiel- und Kurzfilmen finden sich Kunstsatiren, Heimatfilme, Stuntdokus, Hilfsfilme, Werbeparodien, Musikvideos, Kochshows und Kinderkrimis für Erwachsene. Einige Filme lassen sich erst gar nicht einer bestimmten Filmkategorie zuordnen. «Atina und Herakles» von Sebastian Harrer ist Märchen, Historienfilm und Roadmovie zugleich und veranstaltet anhand abstruser Schnitzeljagden im Morgenmantel ein monumentales Initiationsspektakel um die erste grosse Liebe. In die gleiche Kerbe haut «Sternenkreuzer Abartica» von Manuel Francescon. Im Gegensatz zu Harrers 94-minütiger Odyssee braucht hier der Regisseur nur fünf Minuten, um Action, Science-Fiction, Porno und Hausfrauendrama zu verbinden – umgesetzt in einer Super-8-Stoptrick-Animation. Dass bei einer solchen Verdichtung, auf eine jugendgerechte Verschlüsselung expliziter Inhalte verzichtet werden musste, leuchtet ein. Gleichzeitig zeigt sich hier ein Problem, mit dem mancher andere im Programm gezeigte Film zu kämpfen hat. So wäre «Der Atomheinz – Ein deutsches Mährchen» (Gerhard Weber) ohne die ausufernden Sexualexzesse eine fast schon zeigbare Totalabsage an die Generation «Smalltalk» geworden. Und auch «Die flüssigen Wünsche» (K. Andiel) hätten eine süffige Kinderwunsch-Satire abgegeben, wäre der Regisseur etwas weniger drastisch zur Sache gegangen. Aber eben: bei einem gelungenen gescheiterten Film geht es – im Gegensatz zur herkömmlichen Produktion – eben gerade nicht um den bestmöglichen filmischen Kompromiss, sondern um die reine cineastische Qualität (der getroffeMehr Infos: www.der-gescheiterte-film.com nen Fehlentscheidungen).

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KULTUR

THEATERLAND

PLAY

Lasst die Kinder spielen. Nachdem das Freifach an der Kanti am Burggraben ab der vierten Klasse nicht mehr angeboten wird, beschliessen sechs Schülerinnen und Schüler kurzerhand alleine weiterzumachen und gründen das Ensemble «Die Spielbaren». Sie arbeiteten bereits vergangenes Jahr zusammen in der Theatergruppe der Kanti unter der Leitung von Matthias Flückiger, später kamen noch zwei dazu. «Anfangs waren wir etwas skeptisch, ob das funktionieren kann. Wegen der Disziplin …», so Franziska Ryser. «Doch durch die freie Zusammenarbeit der Gruppe können wir experimentieren – und es läuft gut», ergänzt ihr Bruder Sebastian. Die Wahl des Stücks fiel auf «Jubiläum» von George Tabori, welches 1983 in Bochum uraufgeführt wurde. Der Ungar Tabori verfasste es zum fünfzigsten Jahrestag der Machtergreifung Hitlers. Warum ein Stück wählen, mit einem Haufen Toter als Protagonisten, dessen Handlung auf einem jüdischen Friedhof spielt? «Taboris «Jubiläum» ist gegen das Vergessen der Nazi-Taten. Auch jüngere Menschen, die diese nicht miterlebt haben, sollten darüber Bescheid wissen», erklärt Corinna Haag. Der düstere historische Hintergrund verbindet sich mit den Lebenserinnerungen der Verstorbenen. Jede Menge Tod und ein kleines Häufchen halbstarker Schauspieler: Es lockt eine interessante Aufführung. Zur Zeit ist aber noch unklar, wann und wo «Die Spielbaren» auftreten werden. Laura Studer

Wunderbar ans Wasser gebaut.

Vom Garten aus das Leben betrachten.

Bild: pd

Drei von Nebenan. «Eigentlich schreibe ich immer über die Liebe», meint Gabriele Bösch etwas verschämt. Nach dem grossen Erfolg ihres Erstlings «Der geometrische Himmel» legt die Vorarlberger Autorin nun einen neuen Text vor. «In unserem Dreiländereck herrscht ein ganz spezieller Tourismus. Frauen aus Liechtenstein, Deutschland und der Schweiz reisen für künstliche Befruchtungen nach Bregenz. Umgekehrt reisen Todkranke in die Schweiz, um sich dort beim Sterben helfen zu lassen. Diese Tatsache würde sich gut für eine Satire eignen. So etwas wollte ich aber nicht schreiben.» Geschrieben hat die 46-jährige Gabriele Bösch ein Stück, in dem drei Frauen in einem Garten irgendwo in Vorarlberg mit Blick auf Liechtenstein und die Schweiz sitzen. Die 75jährige Klara, die vierzigjährige Patricia und die 25-jährige Lisa reden über Geburt und Tod, Fruchtbarkeit und Abschied. Das Live-Hörspiel «Gute Nachbarn» hat am 27. März Premiere und ist eine Eigenproduktion des Literaturhauses Liechtenstein in Koproduktion mit dem Theater am Kirchplatz Schaan. Anita Grüneis

Gemächlich spaziert die Gitarre los, nach ein paar Akkorden setzt die Mundharmonika ein und dann folgt Sebastian Bills Stimme den beiden Instrumenten: «Some do love me/some do hate me/…/the most of them just don’t care who I am.» Und wenn man dazu im Internet rumdrückt und auf das Bild von Bill stösst, denkt man sich, hergottzack, dieser Bill hat genial alles in die Nähe des Wassers gebaut; er sitzt auf einem schmalen Bett vor einer kahlen Wand. Auf demselben Duvet sitzt Bill auch in zwei Youtube-Filmchen, in denen er Songs vorspielt und sie an der Decke rumzupfend erklärt. Alles scheint perfekt zum Bild eines einsamen Wolfsjungen mit Gitarre zu passen, der durch die Gegend schleicht auf der Suche nach Soul und ab und zu – und zum Glück – dem perfekten Jaul. «… Why The Clown Cried In The Backyard» heisst sein Ende Januar erschienenes Debüt. Es steckt in einem Kartonumschlag mit blauem Cover auf das ein Clown mit blauem Auge gemalt ist, der hinter einer Hütte hervoräugt. Bill nahm Mehr Infos: www.myspace.com/morningmonday seinen Erstling zuhause auf und

THEATER AM KIRCHPLATZ SCHAAN. Samstag, 27. März, 20.09 Uhr Mehr Infos: www.literaturhaus.li oder www.tak.liw

Bild: pd

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damit ists nach der CD von Thomaten und Beeren bereits die zweite St.Galler Lo-Fi-Veröffentlichung in diesem Jahr. Nachdem ziemlich hartnäckig der Funk an hiesigen Gitarrensaiten klebte, sich danach einige Rockbands aufbäumten, scheinen nun die folkigen Stimmen am Zug zu sein. Und, wie zu vernehmen ist, könnts vermutlich in einiger Zeit mit blutjungen Bands weitergehen, die noch einen Zacken drauf hauen und sich auf die Suche nach Lärm und Krach machen. Vorerst bleiben wir aber beim Folk, der ja, grosszügig gesehen, nicht mal soweit vom Noise entfernt ist; phantasieren wir uns einen Augenblick jenen Moment heran, als Dylan seine Elektrogitarre einsteckte. Aber dann, aber nur in diesem Zusammenhang hier, Dylan gleich wieder vergessen. Aber eine komplette Band im Hinterkopf behalten, von einem Rudel träumen, das aufheult und es krachen lässt, wenn Bill von der Liebe singt. Vorerst aber wird er vermutlich weiterhin alleine mit seiner Gitarre auf dem Bett sitzen und feine Lieder von der Einsamkeit singen. (js)


KULTUR

LITERATOUR mit FLORIAN VETSCH

Beat für den Frieden Vor wenigen Monden sind, rechtzeitig zu seinem siebzigsten Geburtstag, Ed Sanders’ (*1939) neue und ausgewählte Gedichte in zwei Bänden erschienen: «Thirsting for Peace in a Raging Century» und «Let’s Not Keep Fighting the Trojan War». Sanders’ lyrisches Schaffen setzt 1961 mit dem «Poem from Jail» ein, einem Langgedicht, das er, für siebzehn Tage wegen Teilnahme an einer Friedensdemonstration eingebuchtet, auf Zigarettenschachteln und Toilettenpapier kritzelt und im Schuh aus dem Gefängnis schmuggelt. Der breite Horizont des Beat-Barden schliesst Protestliteratur, die glorreichen Sixties und «Träume sexueller Perfektion» nicht weniger ein als seine legendäre Recherche über die Manson-Family, seine Bewunderung für Creeley, Olson und Ginsberg oder die Schönheit altgriechischer Verse und ägyptischer Hieroglyphen.

EDWARD SANDERS: Thirsting For Peace In A Raging Century. Selectet Poems 1961 – 1985. Coffee House Press, Minneapolis 2009. EDWARD SANDERS: Let’s Not Keep Fighting The Trojan War. New And Selected Poems 1986 – 2009 Coffee House Press, Minneapolis 2009.

«Life is a cut-up!» (William S. Burroughs) Von Sigrid Fahrer und Thomas Collmer sind zwei Arbeiten erschienen, die sich mit der von Brion Gysin 1959 erfundenen Schreibtechnik des Cut-up auseinandersetzen. Sie besteht darin, dass Texte – egal welcher Provenienz – zerschnitten und, querfeldein gelesen, vom (Anti-)Autor zu einem neuen Text zusammengesetzt werden. Sigrid Fahrers Dissertation «Cut-up. Eine literarische Medienguerilla» bietet einen Überblick über die

dann den Bogen über die HegelKritik von Deleuze/Guattari zu einer soziologisch relevanten Reflexion von Cut-up. Philosophie versteht er dabei als «ein Bereitstellen von Werkzeugen zur Stärkung von Widerstandszonen gegen die Totalisierung der Waren- und Wertform im globalisierten Kapitalismus.» Der Linkshegelianer Collmer amtet auch als Herausgeber der unregelmässig erscheinenden Zeitschrift «Rollercoaster»; deren jüngste Ausgabe widmet sich Jürgen Ploog (*1935), dem grossen Stilisten unter den deutschen Cutup-Autoren. Die über 200 Seiten sind, von einigen Lauftext-Passagen abgesehen, alle einzeln collagiert. Get it while you can! Denn Collmer hat von dem Teil lediglich 5 x 23 Exemplare drucken lassen. Weil es im akademischen Bereich kaum Arbeiten gibt, die sich mit Cut-up befassen, kam der Germanist Mario Andreotti vor wenigen Wochen zurecht auf mich zu und wies mich auf die vierte Auflage seines Buches «Die Struktur der modernen Literatur» hin. Andreotti versteht es, methodisch versiert und didaktisch avanciert, auch Bild: Samanta Fuchs das Schnittverfahren in einen grösGeschichte des Cut-up und stellt seren Zusammenhang einzubetten. die einschlägigen Protagonisten Seine wissenschaftliche Studie veraus der US-amerikanischen und ankert es in der Coolness des Exisder deutschsprachigen Literatur tentialismus sowie der Nomadoloin prägnanten Porträts vor: Burgie der Beat-Generation und binroughs, Norse, Mary Beach, Weis- det es ein in die Montage-Technisner, Ploog, Fauser, Hübsch etc. ken der Moderne, welche den ZuDes Weiteren leuchtet die Autorin fall provozieren und die monarchidie Medien-Ästhetik des Cut-up sche Position des Autors erfolgaus und legt deren Potenzial über- reich kappen. zeugend als gewinnbringenden MARIO ANDREOTTI: Bruch mit Traditionen dar: «In ih- Die Struktur der rem Angriff auf Konventionen von modernen Literatur. UTB Band 1127. Haupt Verlag, organistischem und geniehaftem Kunstbegriff, von Autor- und Le- Bern 2009. serinstanz, von alphabetischer Re- SIGRID FAHRER: Cut-up. Eine literarische präsentation, von Plot und Story, Medienguerilla. von psychologischer Charakterdar- Königshausen & Neumann, stellung und von RealitätsabbilWürzburg 2009. dung beschreitet die Cut-up-Tra- THOMAS COLLMER: dition neue Wege, die weiterhin als Cut-up und Dialektik. Ein Vortrag. exzeptionell gelten können.» Stadtlichterpresse, Auf dieses Potenzial lässt sich Berlin 2009. Thomas Collmers Vortrag «Cut-up und Dialektik» in philosophischer THOMAS COLLMER (HRSG): Nr.6. Hinsicht ein. Er geht von einer all- Rollercoaster Jürgen Ploog Special. gemein verständlichen Einführung Zu bestellen bei: Thomas Collmer, in Hegels Dialektik aus und schlägt Ottersbekallee 29, D-20255 Hamburg.

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KULTUR

PRESSWERK von RENÉ SIEBER, Autor und Pop-AďŹ cionado. auch mit BĂźcherlesen, Radfahren und Rotweintrinken verbracht. Was zu Stimmungen fĂźhrte, die Vielleicht war dann im erquickenden ÂŤShe Rode die Crew um Me DownÂť zu Percussions, HandStuart A. Staples claps und eindrucksvollen Cello/ zu frĂźh formFlĂśten-Parts ihren Ausdruck fanvollendet in ihrer den. Die kanadische Sängerin und nun bald zwanzig Schauspielerin Mary Margaret Jahre dauernden Karriere, als dass O Hara veredelt das ergreifend naisie dem noch EbenbĂźrtiges nach- ve ÂŤPeanutsÂť, und im Schlusslicht, setzen konnte. Zwischendurch dem Instrumental ÂŤPiano MusicÂť, suchten die Tindersticks ihr GlĂźck spielen sich die Tindersticks endauch in sĂźsslichem Soul, leicht ver- gĂźltig in den franzĂśsischen kitschten Melodien und einer auf- Himmel. dringlichen Erotik, was schlecht zu DER SCHWIERIGE ZWEITLING ihrem Image passen wollte. Ăœber all die Jahre hat man sich zähneThese New Puritans. knirschend damit abgefunden, dass Ist es eine Art die unbeschreibliche Fulminanz Verweigerungsdes FrĂźhwerks so nicht wieder zu taktik, die neueerwarten ist. Mit dem wunderbare Bands wie ren ÂŤThe Hungry SawÂť von 2008 die Klaxons, hat die Band aber zu ihren alten Fuck Buttons Stärken zurĂźckgefunden und geht oder The XX an den Tag legen? diesen Weg glĂźcklicherweise mit Oder haben die unverwĂźstlichen dem aktuellen Opus ÂŤFalling The Fall wieder ein paar JĂźnger Down A MountainÂť (Musikvertrieb) selbstbewusst weiter. Schon gefunden? Als das Quartett These New Puritans aus dem englischen der titelgebende Opener ist eine Southend-On-Sea vor genau zwei Ăœberraschung. Hat Staples den Jazz entdeckt? Der englische Musi- Jahren sein DebĂźt-Album ÂŤBeat ker Terry Edwards brilliert auf sei- PyramidÂť auf den Markt brachte, waren die Bandmitglieder knapp ner Trompete mit einer Freejazzvolljährig und wurden ausserhalb Improvisation. Ein ungewĂśhnliihrer Heimat kaum zur Kenntnis cher Beginn. Mit ÂŤKeep You BeautifulÂť sind wir aber mitten im genommen. Das kĂśnnte sich mit gewohnten Soundbiotop der Tin- ihrem kĂźrzlich erschienenen Zweitling ÂŤHiddenÂť (Musikverdersticks angelangt. Vielleicht ist trieb) jedoch ändern. Nicht dass der freie Geist, der Ăźber dieser die Briten trendhĂśrig und chartsPlatte zu schweben scheint, ein tauglich wären; davon ist hier nicht Resultat der Atmosphäre des Le Chien Chanceux-Studios im tiefen die Rede. Wer ein Album mit einem langen, fagottgefĂźhrten Frankreich, wo ein Grossteil der neuen Songs entstand. Und wahr- Blechbläserintro beginnt und danach einen SiebeneinhalbminĂźter scheinlich hat Stuart A. Staples nachschickt, der an orchestraler dort nicht nur Musik und Texte Experimentierfreudigkeit nichts zu geschrieben, sondern seine Zeit P L AT T E D E S M O N AT S

Tindersticks.

wĂźnschen Ăźbrig lässt, schielt sicher nicht vordergrĂźndig nach dem schnellen Erfolg. Einmal in Trance und ein anderes Mal wie auf Acid folgt Jack Barnetts Stimme dem Brodeln und Anfeuern einer imposanten Vielfalt von Beats. Die Bläser auf ÂŤHiddenÂť wurden Ăźbrigens von den Prager Symphonikern eingespielt, die auch Labelkollege Owen Pallett fĂźr sein aktuelles Wunderwerk zu Rate zog. Synthie-Cembalos klimpern Ăźber wabernden Synthesizern, Ketten werden gerasselt und Melonen zerschlagen: Im Kosmos von These New Puritans sind scheinbar ein paar logische Dinge durcheinandergeraten. Die Reibungsächen setzen auch jede Menge tanzbare Energie frei (ÂŤAttack MusicÂť, ÂŤFire-PowerÂť). Neben Echos aus mittelalterlichen Gruften hallen hier auch die Beats der dunkelsten Keller Londons durch die Boxen. Noch selten hat alternative Musik aus England gleichzeitig so faszinierend und verstĂśrend geklungen.

ÂŤWas wollen Sie?Âť fragte Guz auf seinem KassettendebĂźt im Jahr 1985 die HĂśrer. Kann sein, dass diese Frage immer noch offen im Raum steht, aber das hat den umtriebigen Schaffer noch nie davon abgehalten, weiterhin Musik zu machen. Auch gesundheitliche Probleme nicht. ÂŤHey, hallo Abenteuer, ich warte auf das Feuer der LiebeÂť, singt Guz mit altem Furor in der Stimme im ersten Song der neuen Aeronauten-Platte. Und hey, es macht immer noch grossen Spass, dieser Band zuzuhĂśren! ÂŤHallo Leidenschaft!Âť (Tba) ist eine echte FrĂźhlingsplatte, und die dreizehn neuen Songs pendeln wie gehabt zwischen bläsergetriebenem Schrammelpop, Kleinstadt-Punk, Rock n Roll-Schleifen, ein paar Tupfern Ska und Chanson-Wehmut. ÂŤDer Geruch der Stadt, der Geruch von Geld, der Geruch von Sex, so riecht meine WeltÂť oder ÂŤIch habe nur Geld im Kopf und sonst denk ich an SexÂť sind zwei Songzitate, in denen Guz seine Vorliebe fĂźr anti-intellektuelle, C H - A L B U M D E S M O N AT S bissige Wortspielereien auslebt. Doch damit verletzt er niemanden Die Aeronauten. so richtig zĂźnftig. Und wenn, ÂŤDurch die Lei- ist sicher bald ein Paster parat. denschaft lebt Die Aeronauten gehĂśren weder der Mensch; zur ÂŤDiktatur der AngepasstenÂť durch die Vernoch lassen sie sich wie Hampelnunft existiert er männer von den ÂŤBuchstaben Ăźber blossÂť, schrieb der StadtÂť gängeln. Und wenn sie einst der franzĂśsische Schriftsteller einmal gar nichts zu sagen haben, Nicolas Chamfort. Diesen Satz legen sie einfach einen ihrer muss sich der Romanshorner Olifr wunderbaren Instrumentals dazwiM. Guz alias Oliver Maurmann, schen. Auf ÂŤHallo Leidenschaft!Âť der in grauen Vorzeiten durch die sind das ÂŤEhrenbärÂť und ÂŤMarvinÂť. St.Galler Kunstgewerbeschule stol- KĂśstlich. perte, gar nicht erst einverleiben. Seine Leidenschaft fĂźr Musik und Die Aeronauten spielen am BĂźhnenbretter landauf, landab Freitag, 19. März, 22 Uhr, dauert nun schon Ăźber 25 Jahre an. im Palace St.Gallen.

SIEBERS MĂ„RZ-PODESTLI

1

The Jam Setting Sons (1979)

4

Massive Attack Heligoland

7

Hot Chip One Life Stand

2

Owen Pallett Heartland

5

These New Puritans Hidden

8

Sade Soldier Of Love

3

Tindersticks Falling Down A Mountain

6

Die Aeronauten Hallo Leidenschaft!

9

Pat Metheny Orchestrion

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KALENDER 01.–31.03.

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 Öffentl. Vorlesungen HSG. 4 Theater und Konzert St.Gallen. 6 Junge AutorInnen gesucht. 15 Lucerne Festival. Kunstmuseum St.Gallen. 36 Schloss Wartegg Ror’berg. 48 Salzhaus Winterthur. Kinok St.Gallen. 52 Neues Wohnen 50plus. Galerie Freudenhaus Bischofszell.

Mo

52 Comedia St.Gallen. Bodman Haus Gottlieben TG. 54 Casinotheater Winterthur. Kultur is Dorf Herisau. Mariaberg Rorschach. 56 Kugl St.Gallen. Diogenes Theater Altstätten. Eisenwerk Frauenfeld. Kultur im Bahnhof St.Gallen. 58 Bachstiftung St.Gallen. Gare de Lion Wil. Rojinegro Preisjassen SG.

01.03.

KON ZERT Christine Jaccard & Dave Ruosch. Schwarzamerikanische Musik. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Jazzcafé feat. Jason Stein. Hausband. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Ural Kosaken Chor Andrej Scholuch. Stimmgewaltige Chorsolisten. Ev. Kirche Altstätten, 19:30 Uhr FI LM Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr L I TER AT UR Dichtungsring St.Gallen Nr. 45. Mit Hasler und Armbruster. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr

DI

02.03.

KON ZERT Dä Ziischtig. Mit Dani Rieser Trio. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Piccadilly Six. Dixieland. Olma Messen St.Gallen, 20 Uhr The Funky Afro Cuban Night. Heiss. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr The Original Wailers. ReggaeLegende. Kammgarn Schaffhausen, 19:30 Uhr Ural Kosaken Chor Andrej Scholuch. Stimmgewaltig. Ev. Kreuzkirche Wil, 20 Uhr CLUBBI N G/PARTY Disaster.bar. Jeden Dienstag anders. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FI LM Bergauf, bergab. Die Kempfs bewirtschaften drei Höfe im Urner Schächental. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Reisender Krieger. Director’s Cut. Ein Parfümvertreter reist durch die Schweiz. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Shadows in Paradise. Ein Müllwagenfahrer und eine arbeitslose Kassiererin verlieben sich. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr THEATER Live: Family life. Familienkonflikte auf der Bühne. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr

62 Kellerbühne St.Gallen. Grabenhalle St.Gallen. 65 Katharinen Ausstellung SG. Kunst Halle Sankt Gallen. Kunstmuseum Thurgau. 67 Jüdisches Museum Hohenems. Palace St.Gallen. 69 WWF Filmwettbewerb. 74 Appenzell kulturell.

The picture of Dorian Grey. Englisches Schauspiel. TaK Schaan, 20:09 Uhr Theatersport. Impro-ComedyShow. Casinotheater Winterthur, 20:30 Uhr Unser Häuptling. Im Schuhgeschäft kämpfen zwei Frauen um Schuh und Mann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ich wohne, bis ich 100 bin. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:30 Uhr Ulrike Stubenböck. Führung. Engländerbau Vaduz, 18 Uhr

MI

03.03.

KONZERT Auf den Spuren Schuberts. Mit dem Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Brodsky Quartet. Werke von Purcell, Tanaka, Beethoven u.a. Casino Herisau, 20 Uhr Mittwoch-Mittag-Konzert. Mit Forjoy. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr Coro Blu. Russische und italienische Volkslieder. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr STI Trio. Rock und Jazz. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Triggerfinger. Belgischer Rock. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Ural Kosaken Chor Andrej Scholuch. Stimmgewaltig. Ev. Kirche Heerbrugg, 19:30 Uhr FILM Das Herz von Jenin. Ein Vater schenkt das Herz seines erschossenen Sohnes, israelischen Kindern. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Zwischen Himmel und Erde. Befürworter und Gegner der Anthroposophie äussern sich. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr THEATER Begräbnis eines Schirmflickers. Er stirbt an der Grenze zweier Gemeinden. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Das Missverständnis. Von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Komödie von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 20 Uhr Eurydike. Stück von Sarah Ruhl. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr The Picture of Dorian Gray. Englisches Schauspiel. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr

Wird unterstützt von:

Schützengarten Bier Unser Häuptling. Im Schuhgeschäft kämpfen zwei Frauen um Schuh und Mann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

The Ettes. Beat-Punk. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Urban Bratsch. Weltmusik. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

KA B A R ET T Andreas Rebers. Hochmusikalische Satire. TaK Schaan, 20:09 Uhr Michael Altinger. Der entscheidende Tor. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Schön und Gut. Poetisch und politisch. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr

C LU BBIN G / PA RT Y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Jeudi Dance Down. Mit Pullup Orchestra, DJ Soulfill Franklin u.A. LaBüsch Bar Winterthur, 21 Uhr Stadtkind zu Besuch beim KGB. feat. DJ Chuck Fuck. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr

KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Service! Reiche Speisen. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Surrealismus. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr

FILM Accattone. Accattone schlägt sich als Zuhälter und Dieb durch. Von Pasolini. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Kurz und Knapp. Kurzfilmabend. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 18 Uhr

LIT ER AT U R Der geheime Bücherschatz. Ein Leseabenteuer für Omas Estrich. Bibliothek Amriswil, 20:15 Uhr Mitte des Lebens. Szenische Lesung nach Luise Rinser. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr Pedro Lenz. «Plötzlich hets di am Füdle». Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr VO RT R AG «Wort und …» Performativer Vortrag von Matthias Kuhn und Alex Meszmer. Cuphub Arbon, 20 Uhr KIN D ER Die drei vom Gallusplatz. Ein Murmeltier vom Alpstein taucht plötzlich auf dem Gallusplatz auf. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Dödö und der Zauberwald. Mit der Wanderbühne Dr. Eisenbarth. Altes Kino Mels, 14 Uhr Kinder Kunst Labor. Kreativkurs ab 5 J. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Silberbüx. Gheim isch Gheim. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr

DO

04.03.

KO N ZERT Auf den Spuren Schuberts. Mit dem Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Jürgen Waidele Quartett. Black Soul und Acid Jazz. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Lucerne Festival Strings. Mit Mischa Maisky, Achim Fiedler. Vaduzer-Saal, 20 Uhr My Heart Belongs To Cecilia Winter. Zürcher Indie-Band. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Rudresh Mahanthappa & Vijay Iyer. Jazz. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr schnellertollermeier. Jazz aus Luzern. Jakob Rapperswil, 20:30 Uhr

49 SAITEN 03.10

T HEAT ER 56. Splitternacht. Offene Bühne mit der Compagnie Buffpapier. K9 Konstanz, 20 Uhr Alfred Jarrys Ubu. Der «wild gewordene» Spiesser. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Le Petit Cabaret Grotesque. Mit der Compagnie Buffpapier. K9 Konstanz, 20 Uhr KA B A R ET T Andreas Rebers. Sprachwitz. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Oropax. Chaos meets Oropax. Kie Engelburg, 20:15 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN André Thomkins – Pavel Pepperstein – Robert Watts. Vernissage. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Kleid im Kontext. Führung. Gewerbemuseum Winterthur, 18:30 Uhr LIT ER AT U R Eveline Mattle. Jungautorin. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Erzählungen mit Markus Bundi. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Frühschicht: Lesung mit Manfred Heinrich. Musik und Gast. Alte Kaserne Winterthur, 6:30 Uhr KIN D ER Erzählstunde auf Albanisch. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr D IV ER S ES PowerPoint Karaoke III. Referieren zu einer unbekannten Slideshow. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Unentgeltliche Rechtsauskunft. Zum ehelichen Güter- und Erbrecht. Amtsnotariat St.Gallen, 17 Uhr

FR

05.03.

KO N Z E RT A Virtual Friend. Alternativer Pop. Cuphub Arbon, 21 Uhr Barbara Balzan Quartet. Expressive Musik. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Boppin’ by the Pool #10. American-Roots-Festival. Altes Hallenbad Feldkirch, 20 Uhr Dancehall Reggae. Rubb a Dube Sound & Friends. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr DJ Orchester. Feat. DJs Mirko Machine, Mixwell, Stylewarz. Kugl St.Gallen, 22 Uhr James Taylor Quartett. Acid Jazz. Jazzclub Rorschach, 20 Uhr Jazz Affair. Jazz trifft auf Folk. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Mike Reinhardt Trio. Jazz. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Pippo Pollina. Politischer Cantautore. Kultur i de Aula Goldach, 20 Uhr Scary Manison/Le Loup. Indie. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Streichsextett Kammermusik Bodensee. Mozart und Tschaikowsky. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr The Busters. Waking The Dead Tour. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr The Ettes. Feiner Gesang und raue Klänge. Mariaberg Rorschach, 22 Uhr FILM Die Frau mit den 5 Elefanten. Porträt der charismatischen Swetlana Geier, der Übersetzerin russischer Literatur. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Gaumensicht. Essen zu Filmen mit Javier Bardem. Gaswerk Winterthur, 18:30 Uhr It’s Complicated. Jane verliebt sich in ihren Ex-Gatten. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Reisender Krieger. Director’s Cut. Ein Parfümvertreter reist durch die Schweiz. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr T HEAT E R Alfred Jarrys Ubu. Der «wild gewordene» Spiesser. Theater Kanton Zürich Winterthur, 20 Uhr Eurydike. Von Sarah Ruhl. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Heroes@Home. Eine dramatische Hausbesetzung. Stadttheater Konstanz, 20:15 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Le Petit Cabaret Grotesque. Stück mit der Compagnie Buffpapier. K9 Konstanz, 20 Uhr Mieschterspion Fischer. Komödie. Flon St.Gallen, 20 Uhr Move. Das U21 Theater beleuchtet in ihrer Eigenproduktion das Theater selbst. TaKino Schaan, 14 Uhr


KALENDER 05.–07.03.

Vereinsmitglieder sammeln

Auf Schuberts Spuren

Der Gänsehaut-Effekt

MultitalentierteAmerikanerin

Jazz im Gambrinus

Musikkollegium im Stadthaus

Barbara Balzan in Arbon

Scary Mansion in der Grabenhalle

Fünf Mal steht im März die Hausband des Gambrinus auf der Bühne, es gibt eine Jamsession und elf weitere grossartige Konzerte. Aber ganz zu Beginn des Monats (1. März) findet im gar nicht mehr so neuen Club im Bleicheli die Vereinsversammlung statt. Jede und jeder ist mit fünfzig Franken als Mitglied dabei und kann erst noch bei einem Konzert gratis rein. – Aber noch wichtiger: man macht (mit dem doch eher bescheidenen Beitrag) den Jazzclub Gambrinus möglich.

Als einzige der Sinfonien Mahlers weist die vierte wiederholt Anklänge an Schubert auf. An Klangwelten, wie sie sich Schubert in seiner «Rosamunde»-Schauspielmusik vorgestellt haben mag. Auch Osvaldo Golijov greift auf Schubert zurück – auf vier seiner Lieder, die er selber orchestrierte und ihnen sozusagen ein Klanggewand nach neustem Zuschnitt verpasste. Das Musikkollegium unter der Leitung von Douglas Boyd spielt Schubert, Golijov und Mahler. Sopran: Rachel Harnisch (Bild). Eine Schweizer Erstaufführung.

Barbara Balzans warme, expressive Stimmführung hat eine Präsenz mit unweigerlichem Gänsehaut-Effekt. Das perfekte Trio, das man sich zu dieser Stimme und der eigenständigen Musik vorstellen kann, besteht aus dem einfühlsamen Zürcher Pianisten Gregor Müller, dem Mailänder Kontrabassisten Attilio Zanchi und dem Schlagzeuger Tony Renold. Geschmackvoll und erdig begleiten sie die grosse Sängerin. Und zusammen eröffnen sie dem Publikum eine Lebendigkeit, die unter die (Gänse-)Haut geht.

Die Sängerin Leah Hayes spielte mal in einer Band mit dem tollen Namen Satans Finger, veröffentlichte bereits ein eigenes Comic und ist in der «New York Times» eine gern gesehene Illustratorin. Sie tourte bereits solo durch die USA und sang bei TV on the Radio. Zusammen mit Ben Shapiro und Bradley Banks ist sie die äusserst abwechslungsreiche Indieband Scary Mansion. Zur Unterstützung werden an diesem Abend die experimentierfreudigen Elektropopper Le Loup aus Washington dabei sein.

Freitag, 5. März, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Freitag, 5. März, 21.30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Gambrinus Jazzclub St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

Mittwoch, 3. März, Donnerstag, 4. März, jeweils 19.45 Uhr, Stadthaus Winterthur. Mehr Infos: www.musikkollegium.ch

Schalala-Lalalalala. Melodischer Countdown zur WM. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Was ihr wollt. Von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KAB ARET T Ohne Rolf. «Schreibhals». Kammgarn Schaffhausen, 19:45 Uhr Oropax. Chaos meets Oropax. Kie Engelburg, 20:15 Uhr Rick Kavanian. Ipanema als perfekter Ort für eine Geburtstagfeier. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Schön und Gut. Poetisches und politisches Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTE LLUNGEN Ruth Bäninger. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Sille Anne Taan. Vernissage. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr L I TER AT UR Friedhelm Kändler. Lesung mit liebevollem Biss. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Dichtungsring Poetry Slam. Wettstreit der Dichter. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Slam Poetry Uncut. Wiener Runde auf der Lesebühne. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Melanie Schober. Mangazeichnerin. Buchhandlung Comedia St.Gallen, 16 Uhr U20 Poetry Slam. Die Meisterschaft beginnt. Z88 Kreuzlingen, 20 Uhr

SA

06.03.

KON ZERT Dobrek Bistro. Slawisch-russische Worldmusic. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr

Boppin’ by the Pool #10. American Roots Festival. Altes Hallenbad Feldkirch, 20 Uhr Cantamos-Chor. Frauenchor. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Chansons d’Amour. Kerstin Heiles singt Chansons von Edith Piaf. Hotel Linde Heiden, 20 Uhr Deluxe Soundsystem. Deluxe Kram. Kulturbahnhof Gare de Lion Wil, 22 Uhr Global Sounds – René Lacaille. Jazz. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Martin O. Mit sich und einer Loopstation auf der Bühne. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Midnight Breaks: Marten Hörger. Breakbeat Spezialist. USL Amriswil, 21 Uhr Myra Melford’s Be Bread Trio. Jazz mit fernöstlichem Harmonium. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Neon Avenue. Pop, Rock und Blues. Cuphub Arbon, 21 Uhr Primestyle Hiphop. Greis feat. Claud & J.J. Flück. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Tears for Beers. Rock. Cultbar St.Gallen, 20 Uhr The Album Leaf. Isländischer Klangkosmos. Palace St.Gallen, 22 Uhr Camerata Salonistica. Junges, St.Galler Orchester. Hotel Metropol Widnau, 19:30 Uhr Wings Of A Love. Bühnenperformance aus Afrika. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr CLUBBING/PARTY «Chamäleon». Ab 30 J. K9 Konstanz, 21 Uhr Elektron. Feat. MyMy. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Endstation-Club. Wave, Gothic, Electro. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Jamaican Vibes. feat. Real Rock Sound. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr Kula Club Party. Beat, Sixties, Indie. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr

Moschtblock Dance Vol.11. Positive Schallwellen. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr FILM Albert Schweitzer. Durch seinen Kampf gegen die Atombombe gerät er zwischen die Fronten. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Gaumensicht. Essen und Filme mit Jack Nicholson. Gaswerk Winterthur, 17:30 Uhr It’s Complicated. Jane verliebt sich in ihren Ex-Gatten. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Wo die wilden Kerle wohnen. Ein Klassiker. TaKino Schaan, 16 Uhr Zwischen Himmel und Erde. Befürworter und Gegner der Anthroposophie äussern sich. Kinok St.Gallen, 17 Uhr T HEAT ER Compagnie Sous-sol. Musik-Text-Performance. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Heroes@Home. Eine dramatische Hausbesetzung. Stadttheater Konstanz, 20:15 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Mieschterspion Fischer. Komödie von J. Chapman & M. Partwee. Flon St.Gallen, 20 Uhr Move. Eigenproduktion junges Theater Liechtenstein. TaKino Schaan, 20 Uhr Shoot the Moon. Eine Nacht mit Tom Waits. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

KA B A R ET T Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Schön und Gut. Poetisches und politisches Kabarett. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Uwe Schuran. «Tagesschau». Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr M U S IC A L Der Graf von Monte Christo. Von Frank Wildhorn und Jack Murphy. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 13 Uhr Max Bottini. Vernissage. Galerie Adrian Bleisch Arbon, 16 Uhr Surrealismus. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr LIT ER AT U R 100 wahre Geschichten. Brigitte Schmid-Gugler liest. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Dock 22/30: Surprise. Lesung und Gespräch mit Stefan Leibold. Stadttheater Konstanz, 22:30 Uhr KIN D ER Die drei vom Gallusplatz. Eigenproduktion für Kinder ab 5 J. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Wenn Clown Dido liest, erlebt er viele Abenteuer. Für Kinder ab 4 J. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr D IV ER S ES Altstätter Literat(o)urtage. Schreibwerkstatt. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Einblick ins Geburtshaus Artemis. Geburtshaus Artemis Steinach, 9 Uhr Tour de Trogen 10. Vom roten Platz ins Viertel per Velo. Viertel Bar Trogen, 18 Uhr Wohin mit den Kids in Konstanz? Podiumnsdiskussion. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

SO

07.03.

KO N Z E RT Bruno Hächler Trio. «Zebra». Kulturzentrum Aadorf, 16 Uhr Giuliano Carmignola und das Venice Baroque Consort. Konzerte für Streicher von Vivaldi und Albinoni. Casino Frauenfeld, 17 Uhr Klangfest Moderne Musik. Konzert im Turm. GasometerTurm Triesen, 17 Uhr Kuddelmuddel bei Pettersson & Findus. Die Geschichten gehen weiter. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr The New Häns’che Weiss Ensemble. Hommage an Django Reinhardt. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Von Zauberern und Hexen. Camatera Salonistica. Tonhalle St.Gallen, 17 Uhr FILM Bright Star. Die Liebesgeschichte zwischen der Schneiderin Fanny und dem jungen Dichter John Keats. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr Das Dschungelbuch. Der Trickfilmklassiker über das Menschenkind Mogli und seine Freunde im Urwald. Kinok St.Gallen, 14:30 Uhr Die Frau mit den 5 Elefanten. Porträt der charismatischen Swetlana Geier, der Übersetzerin russischer Literatur. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Mamma Roma. Eine Prostituierte versucht ein bürgerliches Leben aufzubauen. Von Pasolini. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Reisender Krieger. Director’s Cut. Ein Parfümvertreter reist durch die Schweiz. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Wo die wilden Kerle wohnen. Der Klassiker. TaKino Schaan, 16 Uhr

50 SAITEN 03.10


07.– 10.03. KALENDER

So, wie es nie war

Lauter Top-Shots

Ensemble Distanz im Pfalzkeller

Abdullah Ibrahim in der Tonhalle

Das Tanztheaterstück «Isabella» erzählt die Geschichte des Weiterlebens nach dem Blick in den Abgrund: Nie mehr ganz frei, in Erinnerungen verstrickt und von der Sehnsucht begleitet, dass alles wieder so wird, wie es nie war. Die dichte Klang- und Bildsprache vom Ensemble Distanz bewegt sich zwischen Alltagsrealität und Schattendasein. «Isabella» spielt in speziell ausgesuchten Räumen, die den Charakter der Figur betonen. Mit Beatrice Im Obersteg (Tanz) und Markus Lauterburg (Perkussion).

Mit der Formation Ekaya überträgt der Pianist und Komponist Abdullah Ibrahim die hymnische Kraft südafrikanischer Vokalmusik auf ein siebenköpfiges Jazzensemble. Ekaya wurde 1983 gegründet, zwei Jahre später nahm die Formation mit «Mannenberg Revisited» ein Stück auf, das zu einer der bekanntesten Melodien der Antiapartheid-Bewegung wurde. Zur aktuellen Ausgabe von Ekaya gehören mit Howard Johnson, Stafford Hunter, James Stewart und Cleave Guyton vier Top-Shots der New Yorker Szene.

Sonntag, 7. März 17.30 Uhr, Donnerstag, 11. März 20 Uhr, Pfalzkeller St.Gallen. Reservations-Tel.: +41 76 453 70 36

Montag, 8. März, 20 Uhr, Tonhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.dominoevent.ch

T HEATER Bernarda Alba und ihre Töchter. Flamencotanztheater. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Das ist Esther. Von Christiane Riechers. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 17 Uhr Heroes@Home. Eine dramatische Hausbesetzung. Stadttheater Konstanz, 20:15 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 17:30 Uhr KAB AR ET T Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr TANZ Ensemble Distanz: Isabella. Tanzstück. Pfalzkeller St.Gallen, 17:30 Uhr KUN ST /AUSSTE LLUNGEN Architekturführung. Führung durch Bregenz. Kunsthaus Bregenz, 11 Uhr Art/Soup. Führung mit Suppe. Kunsthaus Glarus, 11:30 Uhr Ausstellung Catherine Buchmann. Finissage. Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 14 Uhr Ganz rein! Jüdische Ritualbäder. Vernissage. Jüdisches Museum Hohenems, 11 Uhr Konkrete Idole. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Kunstwerk des Monats. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 11 Uhr Seh-Wechsel. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Sonntagsapéro. Führung durch Sille Anne Taan. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Ulrike Stubenböck. Führung. Engländerbau Vaduz, 15 Uhr

Verborgener Zauber Afghanistans. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Von Andreas bis Züst. Finissage. Sitterwerk St.Gallen, 14 Uhr LITERATUR Philip Maloney. Zwei neue Detektivgeschichten. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Mitte des Lebens. Szenische Lesung. nach Luise Rinser. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr VORTRAG City of Ambition. Vortrag von Ferit Kuyas. Alte Fabrik Rapperswil, 11:15 Uhr KINDER Das Schloss auf dem Meeresgrund. Nach einem japanischen Volksmärchen. Puppentheater Marottino Arbon, 11 Uhr Die drei vom Gallusplatz. Eigenproduktion für Kinder ab 5 Jahren. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Über den Moment hinaus. Von Iglus und anderen «beharrlichen» Objekten. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr DIVERSES Kochen & Essen: Malaysia. Kok Keong und Mei Kim Koh stellen Rezepte aus ihrer Heimat vor. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr

MO

08.03.

KONZERT fm-trio. Jazztrio. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr Abdullah Ibrahim «Ekaya». South African Hymns. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr

Kleine Bühne für grosse Kanadierin

Ein Stück Schweizer Neutralitätsgeschichte

Caroline Keating in der Tankstell

Peter Kamber in der Comedia

Die Eröffnung der Tankstell Anfang Februar war grossartig. Guz sang, Kesseli brummte und der Laden war so voll, dass die neue Beizerin bald mal Biernachschub besorgen musste. Es geht in der Tanke weiter mit Elektro, aber auch kleineren Bands – endlich gibts in der Gallenstadt wieder eine Bühne für die kleinen Sachen. Hier sei auf die 22-jährige Kanadierin Caroline Keating hingewiesen, die an Joanna Newson und Regina Spektor gemahnt. Also mit fröhlicher Stimme über textlichen Stacheldraht hüpft – begleitet von ihrem Piano.

«Geheime Agentin» heisst der gross angelegte Roman des Zürcher Autors Peter Kamber über die Schweiz als SpionageAngelpunkt im Zweiten Weltkrieg. Der Autor schildert den Geheimkrieg hinter dem Krieg 1939–1945 aus der Perspektive der Alliierten, des Deutschen Reichs und der neutralen Schweiz, die Schauplatz des direkten Schlagabtauschs der Geheimdienste war – und eine Drehscheibe für zwielichtige Nachrichtenhändler dazu. Lüge, Täuschung und Verstellung sind die Themen dieses auf jahrelanger Aktenrecherche beruhenden historischen Romans.

Donnerstag, 11. März, 20 Uhr, Tankstell St.Gallen. Mehr Infos: www.tankstell.sg

Jazzcafé. Jam-Session & Single Night. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr The Kings Singers. Sechs Sänger und Grammyträger in der Kategorie «Best Classical Crossover Album». Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr «Deine Stimme, die mich umarmt hat». Hommage zum 100. Geburtstag von Hilde Domin. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr FILM Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Urga. Ein russischer Lastwagenfahrer stösst in der Steppe auf eine mongolische Nomadenfamilie. Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr T HEAT ER Big Deal?. Ein Stück über Gras und den Handel mit sich selbst. Oberstufenzentrum Kleewies Diepoldsau, 19:30 Uhr Monsieur Ibrahim et les Fleurs du Coran. Stück von EricEmmanuel Schmitt. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Move. Eigenproduktion junges Theater Liechtenstein. TaKino Schaan, 14 Uhr Schalala-Lalalalala. Ein melodischer Countdown zur WM. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr KA B A R ET T Kinder, Küche, Karriere. Kabarett zum int. Frauentag. Gasometer-Turm Triesen, 20 Uhr LIT ER AT U R Erzählzeit ohne Grenzen. Auftakt zum Literaturfestival mit Martin Walser und Adolf Muschg. Stadthalle Singen, 19:30 Uhr Thomas Widmer. Der Wanderpapst liest aus seinem Buch. Bibliothek Herisau, 20:15 Uhr

51 SAITEN 03.10

DI

Donnerstag, 11. März, 20 Uhr, Comedia St.Gallen. Mehr Infos: www.comedia-sg.ch

09.03.

KO N ZERT Dä Ziischtig. Food und Sound. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Malcolm Green’s Sing-Bar. Musicstar meets Reality. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr The Funky Afro Cuban Night. Heisse Rythmen, die ins Blut gehen. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr The Kings Singers. GrammyGewinner. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Dancedancedance. 70er-Party. K9 Konstanz, 21 Uhr Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderst. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILM Ariel. Nach der Schliessung einer Mine im Norden Finnlands ist Taisto Kasurinen arbeitslos. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr One Day in September. Ein palästinensisches Terrorkommando tötet 1972 in München elf Israelis. Anschliessend Gespräch mit betroffenen Sportlern und Arthur Cohn. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr T HEAT ER Closer. Zwei Romantiker. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr Das Missverständnis. Stück von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr KA B A R ET T Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr M U S IC A L Der Mann von La Mancha. Musical von Mitch Leigh. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Ostgeburt der Hölle. Vernissage. Comix und Sequenzen aus dem Osten der Schweiz. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr VO RTR AG Kari Kobler. Best-of seiner Expeditionen. Madlen Heerbrugg, 19:30 Uhr The Mikvah-Project. Ein Gespräch mit Janice Rubin und Leah Lax über jüdische Frauen. Jüdisches Museum Hohenems, 19:30 Uhr KIN DE R Heure du conte pour petits et grands. Geschichten auf Französisch. Freihandbibliothek St.Gallen, 16 Uhr

MI

10.03.

KO N Z E RT Caroline Keating. Indie-Pop. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr HaBanot Nechama. Der KultAct aus Israel. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr Happy New Ears. Musikkollegium Winterthur. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Jochen 5 Kroatenbossanova. «Revolutions-Musik der Leidenschaft». Cultbar St.Gallen, 20 Uhr Scope. Zwischen Jazz und Elektro Musik. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr C LU B B I N G / PART Y Salsa-Night. Die Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM Der Himmel über Berlin. Wim Wenders Meisterwerk mit Bruno Ganz. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Fish Tank. Geschichte eines 15jährigen Mädchens mit Problemen. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr


Katharinengasse 20, CH-9004 St.Gallen, Tel./Fax 071 245 80 08, medien@comedia-sg.ch

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10.– 13.03. KALENDER Persepolis. Autobiografischer Zeichentrickfilm aus Teheran. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Zwischen Himmel und Erde. Befürworter und Gegner der Anthroposophie äussern sich. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr T HEATER Alzira. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Begräbnis eines Schirmflickers. Ein Schirmflicker stirbt an der Grenze zweier Gemeinden. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Komödie von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 20 Uhr Eurydike. Stück von Sarah Ruhl. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Heroes@Home. Eine dramatische Hausbesetzung. Stadttheater Konstanz, 20:15 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Move. Eigenproduktion junges Theater Liechtenstein. TaKino Schaan, 20 Uhr 36 Stunden. Nach der Romanvorlage von Ödön von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KAB AR ET T Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Kumpane. Du bleibst wenn du gehst. Haberhaus Schaffhausen, 20 Uhr Travellers. Tanzperformance von Salome Schneebeli. TaK Schaan, 20:09 Uhr KUN ST /AUSSTE LLUNGEN Albert Oehlen. Führung. Museum am Dorfplatz Gais, 18 Uhr Das Kind im Bild. Führung. Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten Winterthur, 12:15 Uhr Marianne Breslauer. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18 Uhr LI T ER AT UR Martin Walser. Autor und der Kritiker. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Mittwoch-Mittag-Impuls. Matthias Flückiger liest aus der Bibel «Familiengeschichten». Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr Zauberhafte Märchen aus verschiedenen Ländern. Mit musikalischer Begleitung. B-Post St.Gallen, 20 Uhr VORT RAG Press Art. Was man sich nicht erfliegen kann, muss man sich erhinken. Mit Dorothea Strauss. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Was Knochen dem Archäologen erzählen. Von Urs Leuzinger. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr KI NDER Ein Ei geht auf Wanderschaft. MitmachTheater. Eisenwerk Frauenfeld, 14 Uhr Erzählstunde auf Spanisch. Ab 5 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Froschkönig. Gastspiel des Theaters GeistRank. Ab 4 J. FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr

Märchen hören und spielen. Für Kinder von 6–12 J. Fabriggli Buchs, 14 Uhr Märchen im Museum. Geschichten aus Tibet. Ab 4 J. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Michel aus Lönneberga. Von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr

DO

11.03.

KONZERT Caroline Keating. Indie-PianoPop. Tankstell-Bar St.Gallen, 20 Uhr Felix Profos Forcemajeure. Disfunktional und unermüdlich. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Heiri Känzig Trio. Jazz. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Lingua Loca. Hip-Hop. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Stephan-Max Wirth Ensemble. Tribute to Alice Coltrane. K9 Konstanz, 20 Uhr CLUBBING/PARTY Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Sound und Rundlauf. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Jeudi Dance Down. Mit Pullup Orchestra. LaBüsch Bar Winterthur, 21 Uhr FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Mamma Roma. Der Filmjournalist Pierre Lachat führt in Pasolinis Werk ein. Kinok St.Gallen, 20 Uhr THEATER Das Missverständnis. Stück von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Franz Woyzeck. Nach Georg Büchner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Im Spiel der Sommerlüfte. Brillantes Bühnenwerk von Arthur Schnitzler. Tonhalle Wil, 20 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Livia, 13. Über Sexualität, Gewalt, Freundschaft und die Macht der digitalen Bilderwelten. Fabriggli Buchs, 19:30 Uhr Ohne Halt bis Bern. Politsatire. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr KAB ARETT Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Edelmais zum zweiten. Auf der Abschiedstournee ihres Erfolgsprogramms «2 pro Müll». Pentorama Amriswil, 20 Uhr Joachim Rittmeyer. StegreifMime erster Güte. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr TANZ Ensemble Distanz. «Isabella». Tanzstück. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Kumpane. Du bleibst wenn du gehst. Haberhaus Schaffhausen, 20 Uhr

KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Larry Peters. Vernissage. Katharinensaal St.Gallen, 18:30 Uhr Patrick Graf/Susan Philipsz. Führung. Kunst Halle Sankt Gallen, 18:30 Uhr

Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr

LIT ER AT U R Brigitte Hasler. Stefan Sprenger liest aus dem Buch «Staub». Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Peter Kamber. Der Historiker stellt seinen Roman «Geheime Agentin» vor. Buchhandlung Comedia St.Gallen, 20 Uhr

T HEAT ER Eurydike. Stück von Sarah Ruhl. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr 36 Stunden. Nach Ödön von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ohne Halt bis Bern. Politsatire. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Onkel Rock’n’Roll. Halsbrecherische Choreografien und lebensgefährliche Sketche. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Unser Häuptling. Im Schuhgeschäft kämpfen zwei Frauen um Schuh und Mann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Was ihr wollt. Von William Shakespeare. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

D IV ER S ES Gare.Tango. Tangoschritte üben. Gare de Lion Wil, 20 Uhr

FR

12.03.

KO N ZERT Adjiri Odametey. Brillianter LivePerformer. K9 Konstanz, 20 Uhr Avavoce. Acapella aus dem Bünderland. Baradies Teufen, 20 Uhr Big Band 14 U. Sound vom Feinsten. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Bit Tuner. Tanzen! Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Boulevard Sensation. Pop, fast wie ein Film. Restaurant Hirschen Hohentannen, 19:30 Uhr Buddhas Gamblers. Swing und Dixieland. Casino Herisau, 20 Uhr Doppelbock. Voodoo-Jodel. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Duara/Zebra. Triomusik. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Ja, Panik! Gescheit und kritisch. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Jump the Shark. Support: Brefsunajax & Dawn Driven. Flon St.Gallen, 20 Uhr La Giroflee. «Celtic Spring Caravan». Kammgarn Schaffhausen, 20:15 Uhr Swollen Members. Charismatischer Hip-Hop. Kugl St.Gallen, 21:30 Uhr Los Campesinos. Indie-Pop. Palace St.Gallen, 22 Uhr Migu. Rock. Bogenkeller Rotfarb Bühler, 20:30 Uhr Polo Hofer & Die Band. Pegasus als Special Guests. Casino Herisau, 20 Uhr White Coffee. Rock, Pop und Funk. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Thirtylicious. Von Neunzigern bis jetzt. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Gaumensicht. Essen zu Filmen mit Scarlett Johansson. Gaswerk Winterthur, 18:30 Uhr It’s Complicated. Jane verliebt sich in ihren Ex-Gatten. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr No more smoke signals. Zu Besuch ist der Produzent Kaspar Kasics des preisgekrönten Dokfilms. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr

53 SAITEN 03.10

KA B A R ET T Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TA N Z Kumpane. Du bleibst wenn du gehst. Haberhaus Schaffhausen, 20 Uhr D IV ER S ES Sieben Jahre. Peter Stamm im Gespräch mit Kritiker Hardy Ruoss. Kulturtreff Rotfarb Uznach, 20:30 Uhr

SA

13.03.

KO N ZERT Ayefore. Rock. Cultbar St.Gallen, 20 Uhr Beat Moustache. IndependentSka. Cuphub Arbon, 21 Uhr Beethoven -Zyklus. Klavier: Till Fellner. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Boulevard Sensation. Cineastischer Pop. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Dodo & The Liberators. «Reggae against the Machine». Fabriggli Buchs, 20 Uhr Dusa Orchestra. Ein mediterranbalkanisches Erlebnis. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr Hank Shizzoe & The Directors. Mit neuem Album. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Paolo Fresu Devil Quartet. Straighter Jazz. Alte Kaserne Winterthur, 20:15 Uhr Malcolm Green & Friends. 15 Jahre Casino. Casino Herisau, 20 Uhr Messe in h-moll. J.S. Bach. Kirche St. Laurenzen St.Gallen, 20 Uhr Rub a Dub Club. Das ResidentReggae-Soundsystem Real Rock Sound aus Schaffhausen. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Stiller Has. Himmeltraurig schön. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr The King Kongs. Grosse Surfsause. Grabenhalle St.Gallen, 22:30 Uhr

Vera Kaa in Concert. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr C LU B B I N G / PART Y «Chamäleon». Ladies-Night ab 30 J. K9 Konstanz, 21 Uhr Discotron 3000. Feat. Cryptonites. Kugl St.Gallen, 23 Uhr United-Maniacs. Dudelsack und Drums. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:45 Uhr Bad Taste Party. Hässlich angezogen feiern. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Bonzenviertel. Mit kapitalistischem Wahnsinn auf die Kultur im Dorf anstossen. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr Depeche Mode and More Party. Wellenreiten mal anders. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Firemovement Vol. 2. Asher Selector und Raldo Asher. Flon St.Gallen, 21 Uhr FILM Accattone. Accattone schlägt sich als Zuhälter und Dieb durch. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Bright Star. Die Liebesgeschichte zwischen der Schneiderin Fanny und dem Dichter John Keats. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Der Himmel über Berlin. Wim Wenders Meisterwerk mit Bruno Ganz. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr It’s Complicated. Jane verliebt sich in ihren Ex-Gatten. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Reisender Krieger. Director’s Cut. Ein Parfümvertreter reist durch die Schweiz. Kinok St.Gallen, 16 Uhr T HEAT E R Alzira. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Das Missverständnis. Stück von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Der Revisor. Komödie von Nikolaj Gogol. Vaduzer-Saal, 20 Uhr Die Kristallkugel. Märchen der Gebrüder Grimm. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr Eurydike. Stück von Sarah Ruhl. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 20:30 Uhr Michel aus Lönneberga. Kinderstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr 36 Stunden. Nach der Romanvorlage von Ödön von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ohne Halt bis Bern. Eine Politsatire. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Tiltanic vs. Mauerbrecher. Theatersport. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Unser Häuptling. Im Schuhgeschäft kämpfen zwei Frauen um Schuh und Mann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr «Elling». Von Axel Hellstenius. Kreuz Jona, 20 Uhr KA B AR E T T Andreas Thiel. «Politsatire 3». Kie Engelburg, 20:15 Uhr Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Flurin Caviezel. Der Bündner ist mit seinem neuen Programm «Beim dritten Ton …» unterwegs. Restaurant Bären Hundwil, 21 Uhr



13.–16.03. KALENDER

Grosse Surfsause

Bachs Masterpiece

Vom mutigen Jüngling

Videoschnipselvortrag

The King Kongs in der Grabenhalle

Collegium Musicum und Kammerchor Oberthurgau

«Die Kristallkugel» in der Offenen Kirche

Jürgen Kuttner im Alten Zeughaus

Die «Messe in h-moll» vereint Bachs gesamte musikalische Schaffenskraft und darf als «Masterpiece» des Komponisten betrachtet werden. Sie verlangt von allen Mitwirkenden grosses Engagement. Der Kammerchor Oberthurgau beweist, dass dieses Werk nicht nur Berufs-Chören vorenthalten ist, und bringt dieses ausserordentliche Werk gemeinsam mit dem Collegium Musicum und grossartigen Solisten in die Ostschweiz: Muriel Schwarz, Sopran, Antonia Frey, Alt, Oscar Roa, Tenor, und Markus Volpert, Bass.

Das Werkheim Neuschwende in Trogen bietet Menschen mit einer geistigen Behinderung Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten. Im Januar vor zwei Jahren begann die Theatergruppe des Hauses unter der Leitung von Susann Bächi mit den Proben zum GrimmMärchen «Die Kristallkugel». Das Publikum wird mittels Musik, farbenprächtigen Kostümen und Masken in eine magische Welt entführt. Die Spielerinnen und Spieler erzählen mit viel Charme, Spannung und ausdrucksstarken Bildern die Geschichte des mutigen Jünglings, der auszog, die Prinzessin zu erlösen.

Sachen gibts. Zum Beispiel eine St.Galler Burlesque-Tänzerin. Also jener Tanz, wo meist tätowierte und nicht gerade warm angezogene Frauen sich in riesigen Champagnergläsern oder anderen Requisiten räkeln. Suzanne Tease wird aber nicht alleine sein an diesem Abend. Aus St.Petersburg reisen The King Kongs mit ihren Gitarren an und tönen mehr nach Strand, Bikini und rosa Oldtimer als nach (GB), Putin etc. Mit dabei wird zudem die vorarlbergische Surfband The 79ers sein. Samstag, 13. März, 22.30 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Helge und das Udo. Mit dem Programm «Bis einer heult!» Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Jürgen Kuttner. Videoschnipselvortrag. Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr Uta Köbernick. Texte und Lieder zwischen literarischem Kabarett und Sprachperformance. Restaurant Alpstein Appenzell, 20 Uhr TANZ Kumpane. Du bleibst wenn du gehst. Haberhaus Schaffhausen, 20 Uhr KUNST/AUSSTE LLUNGEN Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr L I TER AT UR Larry Peters. Theater-Performance mit Matthias Flückiger und Marcus Schäfer. Katharinensaal St.Gallen, 15 Uhr VORT RAG Informationsabend. Vorbereitungsjahr, 10. Schuljahr und Zwischenjahr. Ortega Schule St.Gallen, 19 Uhr KI N DER Der Froschkönig. Ab 4 J. Figuren Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Die Wanze. Ein Krimi nach Paul Shipton für die ganze Familie. Theater am Saumarkt Feldkirch, 19 Uhr Kasperltheater. Ab 3 J. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Michel aus Lönneberga. Kinderstück von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Ora del racconto. Erzählstunde auf Italienisch. Ab 5 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr DI VER SES Informationsveranstaltung. Studienabgänge Architektur und Bauingenieurwesen. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Winterthur, 11 Uhr

Samstag, 13. März, 20 Uhr, St.Laurenzenkirche St.Gallen. Sonntag, 14. März, 17 Uhr, St.Martinskirche Arbon.

SO

14.03.

KONZERT 4. Orgelkonzert. Stücke von Bach, Heiller und Scheidemann. Allerheiligen Schaffhausen, 17 Uhr 5. Matinée. Salon-Orchester Schaffhausen. Rathauslaube Schaffhausen, 10:45 Uhr Clara Buntin. Zwischen Klassik, und Rap. K9 Konstanz, 20 Uhr Concerto di Viole. Das Gambenconsort präsentiert Werke aus der Hochblüte des Kontrapunkts. Alte Kirche Romanshorn, 17 Uhr du & ich/klipp & unklar. Collage von Fundstücken aus Liebesbriefen. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 17 Uhr Fürstenlandchor Gossau. Mit dem Kammerchor Schaffhausen und der Philharmonie Konstanz. Kath. Kirche Niederuzwil, 17 Uhr K-Tharsis/Living Room/ Pullup Orchestra. Label-Abend. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr Lied am Sonntag. Romantische Raritäten aus Russland. Theater St.Gallen, 11 Uhr Messe in h-moll. J.S. Bach. Kirche St. Martin Arbon, 17 Uhr Musik im Schloss IV. J.S.Bachs Goldberg Variationen. Schloss Rapperswil, 17 Uhr Poesie Musicale. Musik von Claude Debussy. Kloster Fischingen, 16 Uhr FILM Albert Schweitzer. Durch seinen Kampf gegen die Atombombe gerät er zwischen die politischen Fronten. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Das Dschungelbuch. Der Trickfilmklassiker. Kinok St.Gallen, 14:30 Uhr

Samstag, 13. März, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch

Samstag, 13. März, 19.30 Uhr, Sonntag, 14. März, 15 Uhr, Offene Kirche, St.Gallen.

Die Frau mit den 5 Elefanten. Porträt der charismatischen Swetlana Geier, der Übersetzerin russischer Literatur. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Truman Capote 1924-1984. Das schillernde Leben. Cinetreff Herisau, 10:30 Uhr T HEAT ER Begräbnis eines Schirmflickers. Ein Schirmflicker stirbt an der Grenze zweier Gemeinden. TaKino Schaan, 17 Uhr Der Revisor. Komödie von Nikolaj Gogol. Vaduzer-Saal, 19 Uhr Die Kristallkugen. Märchen der Gebrüder Grimm. Offene Kirche St.Gallen, 15 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Komödie von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 20 Uhr Land ohne Worte. Eine Malerin aus Kabul hat Alpträume. Kellertheater Winterthur, 17:30 Uhr 36 Stunden. Nach der Romanvorlage von Ödön von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 17 Uhr Thom Pain – Based on Nothing. Schauspiel von Will Eno. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr KA B A R ET T Beat Schlatter & Patrick Frey. Eine komische Tragödie. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr TA N Z Pasolini. Tanztheater. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Gebaute Landschaft. Führung. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Gret Zellweger. Führung. Museum Appenzell, 10:30 Uhr

55 SAITEN 03.10

«Heute mache ich mir mal kein Abendbrot, heute mache ich mir mal Gedanken», sagt Jürgen Kuttner und erklärt uns die Welt. Dazu benutzt er Videoschnipsel aus der Fernseh-Ära der siebziger und achtziger Jahre und schildert detailreich und umfassend, was man gleich zu sehen bekommen wird. Das Betrachten der Ausschnitte wird umso intensiver wahrgenommen, je eindringlicher Kuttner mimisch, gestisch und berlinerisch den bevorstehenden Schnipsel analysiert, tanzt und pantomimisch darstellt.

Marianne Breslauer. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Textilmuseum. Führung. Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Portrait und Menschenbild. Finissage. Kunsthalle Frauenfeld, 14 Uhr

D IV ERS E S Neue Dramatiker zu Gast. Mit Anna Habermehl. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr

KIN D ER Däumelinchen. Ein Figurenspiel mit Musik ab 4 J. Kellerbühne Grünfels Jona, 14:30/16.30 Uhr Der Himmel als Dach. Familienführung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Linard Bardill. Erzählt Geschichten. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr Roosaroos. Der Wolf und die sieben Geisslein. Kie Engelburg, 16 Uhr Kraahh, kraahh – die Raben sind da! Kinderführung. Mit Anmeldung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr Kuddelmuddel bei Pettersson & Findus. Es geht weiter. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

KO N Z E RT Megafaun. Abgefahrener Folk. Palace St.Gallen, 21 Uhr The Funky Afro Cuban Night. Livemusik. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr

DI

16.03.

C LU B B I N G / PART Y Disaster.bar. Jeden Dienstag anderst. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILM Cargo. Der erste Schweizer Science Fiction Film. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Hamlet goes Business. Hamlet ist nach dem Gifttod seiner Mutter und seines Stiefvaters Haupterbe. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr Sabrina. Filmklassiker mit Audrey Hepburn. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr

FILM Reisender Krieger. Director’s Cut. Ein Parfümvertreter reist durch die Schweiz. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr

T HEAT E R Das Mass der Dinge. Schauspiel von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Le Petit Cabaret Grotesque. Mit der Compagnie Buffpapier. Pädagogische Hochschule Rorschach, 20 Uhr Unser Häuptling. In einem Schuhgeschäft kämpfen zwei Frauen um Schuh und Ehemann. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr

KA B A R ET T Frischlingsparade. Sprung ins kalte Wasser. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

KA B AR E T T Uta Köbernick. Biss in die Zitrone anstatt Liebeskuss. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

MO

15.03.

KO N ZERT Jazzcafé. Die Hausband. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Marianne Racine. Vocal Jazz. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr


Postkarten Taschen Rucks채cke Kerzen T체cher Geschenkartikel Erfreuliches N체tzliches Originelles

Sp채tis Boutique GmbH Spisergasse 20 & 24 CH-9000 St.Gallen Tel. 071 223 85 35 Tel. 071 222 01 14


16.–19.03. KALENDER

Himmeltraurig schön

Hochblüte des Kontrapunkts

Motorsägenfolkzaubereien

Die Affenfrau und das Model

Stiller Has im Alten Kino

Concerto di Viole in Romanshorn

Megafaun im Palace

Margrit Schriber liest an der Uni

Seit Jahr und Tag spielen Stiller Has und trotzdem übertreffen sie sich und die Erwartungen des Publikums immer wieder. Himmeltraurig schön ist der waidwunde Blues des neuen Albums «So verdorbe», und nie zuvor wurde Endo Anaconda von einer Band so kongenial umgarnt wie von der aktuellen Formation. Diesmal ist der Sound der Songs um Sucht und Sehnen, Lebenslust und Todesahnung zwar vertraut, aber ausgefeilter denn je. Scheppernd, rumpelnd, und doch ist jeder Ton an seinem Platz.

Das Gambenconsort Concerto die Viole präsentiert ein Programm mit Werken aus der Hochblüte des Kontrapunkts. Dazu erklingen aber auch stilistisch kontrastierende Werke aus der Frühklassik und der Moderne. Das Ensemble Concerto die Viole wurde 1989 in Basel gegründet und spielt seitdem in fast identischer Besetzung. Die vier festen Mitglieder Arno Jochem, Brian Franklin, Brigitte Gasser und Rebeka Rusó haben zu verschiedenen Zeiten an der Scola Cantorum Basiliensis studiert und bringen reiche musikalische Erfahrungen mit unterschiedlichen Ensembles mit.

Faunus (auch der Wolfsgott) ist der Gott der freien Natur, der Beschützer der Bauern und Hirten, ihres Viehs und ihrer Äcker. Aber der Faun ist auch ein historisches Klapprad oder eine historische Zwei-Mann-Kettensäge. Das alles weiss Wikipedia und all die Fauns sind dermassen aus einer anderen Zeit gefallen, dass sie gut zu Megafaun und ihren drei prächtigen Bärten passen. Wenn Megafaun aus North Carolina zu Geige, Banjo und so weiter greifen, geht – ganz ohne falsches Pathos – die Sonne im krisenvergrämten Herzen auf.

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts tingeln zwei Frauen durch Europa. Die eine ist als «die Affenfrau» der Star einer Freakshow, die andere ist eine junge Tänzerin, deren Schönheit dazu dient, die Abnormität des Stars zu steigern. Charles Darwin nannte erstere «eine bemerkenswert feine Frau mit einem dicken Bart». Sie stand jahrelang im Mittelpunkt der Debatten, ob Gott bei der Schöpfung ein Fehler unterlaufen sei: Julia Pastrana, «die größte Attraktion aller Zeiten» und «die hässlichste Frau der Welt». Ein Roman über das Schicksal eines verkannten Wesens, Neugier, Hässlichkeit, Schönheit, Sensationslust und Forschungseifer.

Samstag, 13. März, 20.15 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch

KUN ST /AUSSTE LLUNGEN Ich wohne, bis ich 100 bin. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:30 Uhr Neue Ufer! Führung. Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 12:30 Uhr LI T ER AT UR Das Schönste was ich sah. Lesung mit Asta Scheib. Lyceumclub St.Gallen, 15 Uhr Erica Engeler. Poesie Spanisch/ Deutsch. Kult-Bau St.Gallen, 20 Uhr Fritz H. Dinkelmann. «Die Kanzlerin». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Hans Sturzenegger. Der Witzpoet. Bibliothek Speicher Trogen, 20:15 Uhr Lesung Anne Cuneo. «Zaïda». Kantonsbibliothek Thurgau Frauenfeld, 20 Uhr

MI

17.03.

KONZERT Black Rainbows. Psych-Rock. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Mittwoch-Mittag-Konzert. Vierhändiges Klavierkonzert. St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr Musikkollegium Winterthur. Joseph Haydn. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Toni Vescoli. Mundartrock. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr CLUBBI NG/PARTY Salsa-Night. Die Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr Session Room. Selber musizieren. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr F I LM The yellow handkerchief. ExSträfling Brett Hanson trifft auf die beiden Teenager Martine und Gordy. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr

Sonntag, 14. März, 17 Uhr, Alte Kirche Romanshorn.

Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Zwischen Himmel und Erde. Befürworter und Gegner der Anthroposophie äussern sich. In Anwesenheit des Regisseurs Labhart. Kinok St.Gallen, 20 Uhr THEATER Begräbnis eines Schirmflickers. Ein Schirmflicker stirbt an der Grenze zweier Gemeinden. TaKino Schaan, 20 Uhr Das Missverständnis. Von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Komödie von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 20 Uhr Franz Woyzeck. Nach Georg Büchner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kurt Tucholsky. Collage mit Texten und Liedern von Kurt Tucholsky. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr KAB A RETT Arthur Senkrecht & Bastian Pusch. Gegensätzlich. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Pedro Lenz & Patrik Neuhaus. Erzählperformance mit Musik. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr TANZ Spirit of dance. Die Cinevox Junior Company. Stadttheater Schaffhausen, 19:15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Ganz rein! Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Indiens Tibet – Tibets Indien. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Surrealismus. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr

Dienstag, 16. März, 21 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

LIT ER AT U R Stadion trifft Stadt. Mit Quizabend. Grabenhalle St.Gallen, 20 Uhr VO RT R AG Press Art. Vortrag von Peter Hartmeier. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr KIN D ER Die Osterhasen. Nicht stören! FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Erik im Land der Insekten. Ab 6 J. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Kinder Kunst Labor. Kreativkurs. Ab 5 J. Alte Fabrik Rapperswil, 14 Uhr Michel aus Lönneberga. Von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Ungarische Märchenstunde. Geschichten auf Ungarisch. Ab 3 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr D IV ER S ES Erfolgreiche Hürdenläuferinnen. Buddhistin und Künstlerin: Parami Mariann Gertsch. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr

DO

18.03.

KO N ZERT Ein kleines Konzert # 87. Mit Mood. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Lunik. Pop. Kammgarn Schaffhausen, 19:30 Uhr Manfred Junkers Journey Within. CD-Präsentation. K9 Konstanz, 20:30 Uhr Tule Tanssimaan. Finnischer Tango. Live: Loiskuu. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Voice meets Piano. Swing-Klassiker der 40er und 50er. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

57 SAITEN 03.10

Donnerstag, 18. März, 19.30 Uhr, Bibliothek Universität St.Gallen.

FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Pier Paolo Pasolini e la ragione di un sogno. Mit Weggefährten durch das Leben des grossen Intellektuellen. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

LIT ER AT UR Frühschicht. Mit Manfred Heinrich und Musik. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr Jam on Poetry. Fünf Minuten im Rampenlicht . Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Margrit Schriber. «Die hässlichste Frau der Welt». Universität St.Gallen, 19:30 Uhr

T HEAT ER Carmina Burana. Musiktheaterprojekt. Kantonsschulhaus Trogen, 15 Uhr Das Mass der Dinge. Von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr Die Geschichte vom Soldaten. Von Igor Strawinsky. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Von Bertolt Brecht. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Komödie von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 20 Uhr Franz Woyzeck. Nach Georg Büchner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Fundgegenstände unter dem Hammer. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Hirschkappe & Rumpelmantel. Zwischen Traum und Wirklichkeit. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr

KIN DE R Ab nach Hawaii. Ab 5 J. Spielboden Dornbirn, 19 Uhr

KA B A R ET T Georg Ringsgwandl. Kasachischer Hühnergrill und ein müder Typ im Schlafladen. TaK Schaan, 20:09 Uhr Sebastian Krämer. «Krämer bei Nacht». Fabriggli Buchs, 20 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN 10 Jahre Kunstmuseum Liechtenstein. Mit Georg Malin und Friedmann Malsch. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr

D IV ERS E S Tischkulturen. Experten und Publikum im Gespräch. Historisches Museum Frauenfeld, 19 Uhr

FR

19.03.

KO N Z E RT Die Aeronauten/Fingerpoke. Rumpelnd und irgendwie amerikanisch. Palace St.Gallen, 22 Uhr Dikanda. Polnischer Folk. K9 Konstanz, 20 Uhr Georg Ringsgwandl. Kasachischer Hühnergrill und ein müder Typ im Schlafladen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Gwilyn Simcock Trio. Mit Yuri Goloubev und James Maddren. Jazzhuus Lustenau, 21 Uhr Luna City Express. House. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Martin O. Er und die Loopstation. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Metalnight. Death- und BlackMetal. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Peter Finc. Acoustic-Rock-PopSolo. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Hearts and Knives. Plattentaufe. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Rotfront. Yuriy Gurzhy von der legendären Russendisko. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr



KALENDER 19.–20.03.

Begnadeter Blödler und Ausdrucksgourmet Sebastian Krämer im fabriggli «Krämer bei Nacht» heisst das neue Programm des Trägers des Deutschen Kleinkunstpreises 2009 in der Sparte Chanson. Krämer – Sprachartist und Ausdrucksgourmet, Gigant am Klavier, begnadeter Blödler, Meister des Understatements und Hintersinns, süsslich-bösartiger Dada-Chansonnier, pointiert bissiger Liedermacher, doppelter Deutscher Poetry-Slammeister – ist bei Nacht noch krämiger, süffiger, schräger, düsterer, manchmal entsetzlich schwermütig und dabei durchwegs bedingungslos heiter. Donnerstag, 18. März, 20 Uhr, Werdenberger Kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Info: www.fabrigglic.ch

Tim Collins Band. Vibraphonist, Percussionist und Schlagzeuger. Jazzclub Rorschach, 20 Uhr Tito and Tarantula. Kultband aus «From Dusk Till Dawn». Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Veretski Pass. Hochvirtuose Klezmerklänge. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr We Loyal. Support: LaFayette. Cuphub Arbon, 21 Uhr CLUBBI N G/PARTY 1. Alternative Rock Party. Mit Videos und Musik von Placebo, Kings of Leon u.v.m. Spielboden Dornbirn, 19:30 Uhr Beauty-Salon & Small Talk. Drei Frauen treffen sich singend und tanzend im Beauty-Salon. Kulturlokal 3 Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr Dance Free. Rauch- und alkoholreier Tanzraum. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Let’s Dance!. Party für Leute vor und nach 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr FI LM Avatar. Jake reist zum entfernten Planeten Pandora. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Cargo. Der erste Schweizer Science Fiction Film. Eine junge Ärztin reist mit dem Raumfrachter Kassandra. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 17 Uhr le fils du l’epicier. Eine beschwingte Frühlingsromanze, die mit Leichtigkeit auf die wesentlichen Dinge des Lebens hinweist. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 19 Uhr

Nachtschicht Nr.1

Ivo Ledergerbers Grundlage

300 Saiten

Monome und Mitsutek im Kunstmusuem

Kremser Requiem in der Kathedrale

Trio Anderscht im Rössli

Der St.Galler Dichter und Schriftsteller Ivo Ledergerber legte mit seiner Dichtung die Grundlage für die musikalische Komposition des Bassisten und Komponisten Francisco Obieta. Das Collegium Vocale der Kathedrale, ein Solistenquintett, Domorganist Willibald Guggenmos und Mitglieder des Sinfonieorchesters St.Gallen werden das Kremser Requiem uraufführen. Die Leitung hat Domkapellmeister Hans Eberhard.

Getragen von fast 300 Saiten fliegen zwei Appenzeller Hackbretter und ein Kontrabass los. Anderscht ist das Trio mit Andrea Kind, Fredi Zuberbühler (beide Hackbrett) und Baldur Stocker (Kontrabass). Und ihr Name ist Programm. Sie spielen nicht die typischen Hackbrettstücke. Die musikalische Reise durch die verschiedenen Kontinente streift die Schweizer Volksmusik nur. Dafür gibt’s Jazz, Swing, Klassik, ein wenig Pop, Volkslieder aus Osteuropa und sogar Klänge aus Ägypten.

Unter dem Titel «Die Nacht» zeigt der französische Künstler Damien Deroubaix im Kunstmuseum St.Gallen Malereien und Skulpturen, die Elemente des mittelalterlichen Totentanzes und kunsthistorische Zitate mit Trash-Ästhetik und Versatzstücken der Death-Metal-Kultur vereinen. Grund genug im Kunstmuseum eine erste Nachtschicht einzulegen: Die DJs Mitsutek und Monome lassen elektronische Klänge sprechen, während Nadia Veronese und Stefanie Kasper zu später Stunde durch die Ausstellung führen. Anschliessend Barbetrieb im Foyer des Kunstmuseums.

Samstag, 20. März, 19.15 Uhr, Kathedrale St.Gallen. Weitere Infos: www.dommusik-sg.ch

Freitag, 19. März, 21 Uhr, Kunstmuseum St.Gallen. Mehr Infos: www.kunstumuseumsg.ch

THEATER Carmina Burana. Musiktheaterprojekt. Kantonsschulhaus Trogen, 15 Uhr Das Missverständnis. Stück von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Die Geschichte vom Soldaten. Musikalisches Bühnenwerk von Igor Strawinsky. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Letztes Territorium. Stück von Anne Habermehl. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Jackpot. Lustspiel von der TG FAST. Mehrzweckhalle Frasnacht, 20 Uhr KAB ARETT Neville Tranter. Schicklgruber alias Adolf Hitler. Kammgarn Schaffhausen, 19:45 Uhr Pedro Lenz & Patrik Neuhaus. Erzählperformance mit Musik. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr TANZ Compania Maria Pagés. Ein Orkan. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr Flamenco. Mit Bettina Castano. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Barbara Bär. Vernissage. Klubschule Migros St.Gallen, 19 Uhr Nachtschicht #1. Führung, Nachtführung, Bar und elektronische Klänge. Kunstmuseum St.Gallen, 21 Uhr DIVERSES Ein Abend mit Seva. Menschen, Musik und Speisen aus Kroatien. Offene Kirche St.Gallen, 20 Uhr Stephan Siegrist. «Antarktis – Eiger – Himalaya». Kreuz Jona, 19 Uhr

SA

20.03.

KO N ZERT Accappella Festival. Stimmen auf fünf Bühnen. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 20 Uhr Chopin und seine Freunde. Liederabend zum 150. Todestag. Schloss Rapperswil, 19:30 Uhr Colours. Latin. Cultbar St.Gallen, 20 Uhr Corretto. Orchestraler Blues und glamouröser Pop. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Duara. Rock. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Duo Calva. «Heute Abend: Zauberflöte! Grosse Oper für zwei Celli». Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Harry Marte. Folk. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Steven Bernstein. Der Slidetrompeter mit seinem Quartett Sexmob. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Kremser Requiem. Musik von Francisco Obieta. Texte von Ivo Ledergerber. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr Flourish. Curly Rock. Cuphub Arbon, 21 Uhr Martin O. Er und die Loopstation. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Newcomer-Night. Blind Pilot aus Frauenfeld und die Berner Band Pablopolar. USL Amriswil, 21 Uhr Pow Pow Movement. 20Min.Clubbers-Night. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Sunrise Avenue. Acoustic Tour. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr Taxi Taxi. Mit Klavier, Gitarre und Akkordeon. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Tonträger. Junge Winterthurer Bands. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Trio Anderscht. Andere Volksmusik. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Viva l’Italia. Mit Fab E. Vega! Viertel Bar Trogen, 19 Uhr

59 SAITEN 03.10

Samstag, 20. März, 20.15 Uhr. Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch

C LU BBIN G / PA RT Y Die Benefitzveranstaltung. Erlös geht ans Casinotheater. Casinotheater Winterthur, 18 Uhr DJ Hooli. Just can’t get enough. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Ein Jahr Radio Stadtfilter. Mit Göldin und Bit-Tuner, Lo Fat Orchestra und DJs. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr String Break. Mit dem Sinnkrise DJ-Team. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr

Schachnovelle. Von Stefan Zweig. Tonhalle Wil, 20 Uhr Tausendundeinenacht. Jugendheaterprojekt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 17 Uhr KA B AR E T T Joachim Rittmeyer. Verlustig. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Pedro Lenz & Patrik Neuhaus. Erzählperformance mit Musik. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr TA N Z Der Traumfischer. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Flamenco. Mit Bettina Castano. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Pasolini. Tanztheater. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Der grosse Kater. Mit Bruno Ganz. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen. Maschine macht aus Wasser Essen. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr

KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Albert Oehlen. Führung. Museum am Dorfplatz Gais, 18 Uhr Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Edith E. Horlacher. Führung. Silberschmuckatelier O’la la Herisau Max Bottini. Führung. Galerie Adrian Bleisch Arbon, 15 Uhr Wasser/Farbe – Colour/Water. Vernissage. Museum Liner Appenzell, 17 Uhr

T HEAT ER Carmina Burana. Musiktheaterprojekt. Kantonsschulhaus Trogen, 15 Uhr Das Missverständnis. Von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Geschichte vom Soldaten. Von Igor Strawinsky. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Macht der Gewohnheit. Komödie von Thomas Bernhard. Theater St.Gallen, 20 Uhr Crumbs/DJ Hunnicutt. Show mit irrwitzigen Geschichten. K9 Konstanz, 20 Uhr Kurt Tucholsky. Collage mit Texten und Liedern. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr

KIN DE R D Prinzessin uf de Erbse. Märchen von Hans Christian Andersen. Stadttheater Schaffhausen, 14 Uhr Der Wolf und sieben Geisslein. Ein Stück vom Puppentheater Roosaroos. Eisenwerk Frauenfeld, 15 Uhr Die Osterhasen. Nicht stören! FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Erzählstunde auf Englisch. Ab 3 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 10 Uhr Michel aus Lönneberga. Von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Pettersson & Findus. Ab 4 J. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr


KALENDER 20.–25.3. DI VER SES Rojinegro. Solidaritätspreisjassen. Boccia-Club St.Gallen, 13 Uhr

SO

21.03.

KON ZERT Duzze. Dichtes Klanggewebe. St.Laurenzen St.Gallen, 17 Uhr Fraunhofer Streichmusik. Virtuos und vielsaitig. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 17 Uhr I am Kloot/Cedarwell. Indiepop. Gare de Lion Wil, 20:30 Uhr Kraja. Vier junge schwedische Vokalistinnen. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Podium 2010. Konzertreihe für junge Musiker und MusikerinnenRathaus-Saal Vaduz, 11 Uhr Urnäscher Kirchenkonzerte. Werke von Mozart, Händel, Haydn. Ev. Kirche Urnäsch, 18:30 Uhr FI LM Das Dschungelbuch. Der Trickfilmklassiker. Kinok St.Gallen, 14:30 Uhr Der grosse Kater. Mit Bruno Ganz. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr Der Himmel über Berlin. Wim Wenders Meisterwerk mit Bruno Ganz. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Die Frau mit den 5 Elefanten. Porträt der charismatischen Swetlana Geier, der Übersetzerin russischer Literatur. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Porcile. Pasolinis enigmatischer Film über Kannibalismus und Sodomie. Irritierend bös und voller Verzweiflung. Kinok St.Gallen, 20 Uhr THEATER Angstmän. Stück von Harmut El Kurdi. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Carmina Burana. Musiktheaterprojekt. Kantonsschulhaus Trogen, 15 Uhr Das Mass der Dinge. Schauspiel von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr Franz Woyzeck. Nach Georg Büchner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Crumbs vs. TmbH. Ein ImproBattle. K9 Konstanz, 20 Uhr Kurt Tucholsky. Collage mit Texten und Liedern. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 17:30 Uhr MUSI C AL Der Mann von La Mancha. Musical von Mitch Leigh. Theater St.Gallen, 17 Uhr KUNST/AUSSTE LLUNGEN «Olaf Nicolai. Mirador»/«Konstellation 2». Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Auf den Tellern von Arm und Reich. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Bilder ohne Rahmen und Rahmen ohne Bilder. Führung. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr

KUNST/AUSSTELLUNGEN Ernst Heinrich Zollikofer Meister der Tierpräparation. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Jubiläumsausstellung. Vernissage. Bären Häggenschwil, 11 Uhr Kunststück/Frühstück. Führung. Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr Sonntagsapéro. Führung zu Sille Anne Taan. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 20 Uhr Surrealismus. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr VORTRAG Wildnis – eine Art des Sehens? Vortrag von Lucia Degonda. Alte Fabrik Kulturzentrum Rapperswil, 11:15 Uhr KINDER D Prinzessin uf de Erbse. Von Hans Christian Andersen. Stadttheater Schaffhausen, 17 Uhr Die Osterhasen. Nicht stören! FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Krabat. Besser als Harry Potter. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 17:15 Uhr Kuddelmuddel bei Pettersson & Findus. Es geht weiter. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Uijj … Manpanga Inslä. Ab 6 J. Chössi-Theater Lichtensteig, 17 Uhr

MO

22.03.

KONZERT Jazzcafé. Tim Collins Vibraphone. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Pat McManus & Band. Einer der besten Gitarristen Europas. Cultbar St.Gallen, 20 Uhr Togg Seven. Swing, Dixieland. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr E la nave va. Eine Gesellschaft von OpernliebhaberInnen bergen serbische Flüchtlinge auf See. Kino Rex St.Gallen, 20 Uhr KAB ARETT Denise Geiser. Eine der drei Acapickels. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

DI

23.03.

KONZERT The 357 Stringband/Bob Wayne. Bluegrass. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Malcolm Green’s Sing-Bar. Musicstar meets Reality. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Seven. Soul. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr The Funky Afro Cuban Night. Heiss. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr Red Holloway and The Blue Flagships. R’n’B der vierziger Jahre. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr CLUBBING/PARTY Disaster.bar. Jeden Dienstag anderst. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

FILM La Vie de Bohème. Bewegende Geschichte dreier Möchtegernkünstler. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr Reisender Krieger. Director’s Cut. Ein Parfümvertreter reist durch die Schweiz. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr T HEAT ER Alzira. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Das Mass der Dinge. Von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr Schalala-Lalalalala. Ein melodischer Countdown zur WM. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KA B A R ET T Hanspeter Müller-Drossaart. Satirisch-ironischer Parcours suisse. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Damien Deroubaix. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 Uhr Ich wohne, bis ich 100 bin. Führung. Regierungsgebäude St.Gallen, 18:30 Uhr Kub & Kaffee. Führung. Kunsthaus Bregenz, 15 Uhr D IV ER S ES Stephan Siegrist. «Antarktis – Eiger – Himalaya». Kirchgemeindehaus St.Mangen St.Gallen, 19 Uhr

MI

24.03.

KO N ZERT Henrik Belden. Luzerner SingerSongwriter. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Follias. Das Ensemble Opera instrumentale. Rathaus Weinfelden, 19:30 Uhr Wisecraecker. Harte aber herzliche Musik. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Salsa-Night. Die Salsa-Party. K9 Konstanz, 22 Uhr FILM Mary. Abel Ferraras preisgekrönter, wilder Film: Ein Jesusfilm verändert das Leben der Beteiligten. Mit Einführung. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Tannöd. Zwei Jahre nach dem Mord an der Familie Danner kehrt die junge Krankenschwester Kathrin in ihre Heimat zurück. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr T HEAT ER «Meine Evangelien». Von Eric Emmanuel Schmitt. Kirche St.Albin Ermatingen, 20 Uhr Angstmän. Stück von Harmut El Kurdi. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr Das Missverständnis. Stück von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Drachenkämpfer. Jugendliche Schauspieler setzen sich mit den Themen Macht auseinander. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Kurt Tucholsky. Collage mit Texten und Liedern. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr

Soap Opera St.Gallen. Die Seifenoper geht in die sechste Runde. Palace St.Gallen, 20:30 Uhr KA B A R ET T Hanspeter Müller-Drossaart. Satirisch-ironischen Parcours suisse. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Stefan Vögel. «Blindflug». Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Tina Teubner. «Aus dem Tagebuch meines Mannes». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Marianne Breslauer. Führung. Fotostiftung Winterthur, 18 Uhr Press Art. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr LIT ER AT U R Lesung von Regi Claire und Ron Butlin. Auf Englisch. Kantonsbibliothek Frauenfeld, 19:30 Uhr Mittwoch-Mittag-Impuls. Matthias Flückiger liest aus der Bibel. St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr VO RT R AG Jüdische Ritualbäder. Vortrag von Uri Kaufmann, anschliessend Diskussion. Jüdisches Museum Hohenems, 19:30 Uhr KIN D ER Andrew Bond. Nur nicht besuchen, wer nicht bei Stimme ist. Altes Kino Mels, 14/17 Uhr Die Osterhasen. Nicht stören! FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Märchenstunde auf Deutsch. Ab 6 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Figuren aus Bildern werden lebendig. Workshop für Kinder ab 9 J. Kunstmuseum Warth, 14 Uhr Zauberlaterne. Filmclub 6 bis 12 J. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr

DO

25.03.

KO N ZERT Chuck Violence and His one man Orchestra. Mexikanischer Multitasker. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Doug Macleod. Blues. Gare de Lion Wil, 20 Uhr Henrik Freschlader. Blues. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Krystian Zimerman. Polnischer Pianist. Vaduzer-Saal, 20 Uhr Manfred Mann’s Earth Band. Legendär. Casino Herisau, 20 Uhr NewTonArt meets Breitz. Projekt zur Ausstellung von Candice Breitz. Kunsthaus Bregenz, 20 Uhr Primestyle Funk. Funk, Soul, Hip-Hop. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Red Box. Der Soundtrack zum guten Amerika. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Trio Rosset-Meyer-Geiger. Drei St.Galler. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr

FILM Porcile. Pasolinis enigmatischer Films über Kannibalismus und Sodomie Ein irritierender böser Film voller Verzweiflung. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Zwischen Himmel und Erde. Befürworter und Gegner der Anthroposophie äussern sich. Kinok St.Gallen, 18 Uhr T HEAT E R Das Leben ist (k)ein Spaziergang über ein offenes Feld. Von Lars Vogel. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Das Mass der Dinge. Von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr Das Missverständnis. Stück von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Drachenkämpfer. Jugendliche Schauspieler setzen sich mit den Themen Macht auseinander. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr KA B AR E T T Günter Grünwald. Gestern war heute morgen. Schulhaus Gringel Appenzell, 20 Uhr Hanspeter Müller-Drossaart. Satirisch-ironischer Parcours suisse. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Gordon Matta-Clark, «Sauna Piece (First Cut)», 1971. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 12:30 Uhr Markus Döbeli. Vernissage. Kunstmuseum Winterthur, 18:30 Uhr LIT ER AT UR Dagmar Leupold. «Die Helligkeit der Nacht». Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr Liebe, Lust und Gaumenfreude. Monika Schärer und Gerd Haffmans verführen. Casinotheater Winterthur, 19 Uhr VO RTR AG Informationsabend. Integrierte Oberstufe mit Sekundarschule. Ortega Schule St.Gallen, 19 Uhr

Reklame

C LU BBIN G / PA RT Y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Freestyle-Bar. Open Mic. Flon St.Gallen, 19 Uhr Hallenbeiz. PingPong und Sounds. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr

60 SAITEN 03.10


KALENDER 25.–28.3. KI NDER Erzählstunde auf Arabisch. Ab 3 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 17 Uhr Geschichtenzeit. Von 2-6 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 14:15 Uhr

FR

26.03.

KONZERT 16/El Thule/The Orange Man Theory. Mahlende Riffs und endlose Schwere. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Fii. Wiener Beatboxartist. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Antonio Malinconico Trio. Amerikanische Folklore. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Beizenfestival Rockamfreitag. In und rund um die Wiler Altstadt, 20 Uhr Chris White Band. Von Sheryl Crow und Tracy Chapman inspiriert. Cultbar St.Gallen, 20 Uhr Wie schÜn leuchtet der Morgenstern. Kantate von Bach zur Verkßndung Maria fßr Sopran, Tenor und Bass. Ev. Kirche Trogen Trogen, 19 Uhr Ja,Panik! Gescheit und wild. Kulturladen Konstanz, 20:30 Uhr Lunik. Zurßck. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr Neckless. Reggae, Rock und Ska. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Nouvel Ensemble Contemporain. Violinkonzert. Tonhalle St.Gallen, 20 Uhr Samira mall-darby & Band. Jazz-Soul-World-Spoken-Band. Klubschule Migros St.Gallen, 20 Uhr Sophie Hunger. Mit neuem Album auf Tour. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr South America is calling you. Die Latin-Nacht. Kugl St.Gallen, 21 Uhr CLUBBI NG/PARTY Deephouse. mit DJ MF CuphubArbon, 21 Uhr Die Prßfung. Wer zuletzt lacht ... Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Jive The Night. Von Rumba bis Walzer. K9 Konstanz, 21 Uhr F I LM A serious Man. Von den Coen-Brßdern. Rosental Heiden, 20:15 Uhr Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Sunny Hill. Sechs junge Menschen beschliessen, gemeinsam Selbstmord zu begehen. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr T HEATER Meine Evangelien. Theater von Eric Emmanuel Schmitt. Ekkharthof Lengwil-Oberhofen, 19:30 Uhr Angstmän. Stßck von Hartmut El Kurdi. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Das Mass der Dinge. Von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr

Drachenkämpfer. Jugendliche Schauspieler setzen sich mit dem Thema Macht auseinander. ChĂśssiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr Franz Woyzeck. Nach Georg BĂźchner.Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:15 Uhr Improtaxi vs. Teatro5. Theaterkampf. KellerbĂźhne GrĂźnfels Jona, 20:30 Uhr Kurt Tucholsky. Collage mit Texten und LiedernTheater ParďŹ n de siècle St.Gallen, 19:30 Uhr Letztes Territorium. StĂźck von Anne Habermehl. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Shoot the Moon. Eine Nacht mit Tom Waits. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KAB ARETT Alf Poier. ÂŤSatsangÂť. Schulhaus Gringel Appenzell, 20 Uhr Hanspeter MĂźller-Drossaart. Satirisch-ironischer Parcoursuisse. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Joachim Rittmeyer. Die Ungeplanten Begegnung zwischen Publikum und einem KĂźnstler. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Sebastian Krämer. ÂŤKrämer bei NachtÂť. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Tina Teubner. Aus dem Tagebuch meines Mannes. KellerbĂźhne St.Gallen, 20 Uhr TANZ In this Beautif. Countryside. Tanzsolo von Hermann Heisig. TaK Schaan, 21 Uhr Night of the Dance. Irischer Stepptanz. Stadtsaal Wil, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Art Crash. FĂźhrung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Ceramica Populare – das kulturelle Gedächtnis SĂźditaliens. Vernissage. Historisches und VĂślkerkundemuseum St.Gallen, 18:30 Uhr VORTRAG Alte und neue Welt in Atlanten der frĂźhen Neuzeit. Die ptolemäische Geographie in FrĂźhdrucken. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13 Uhr Pecha Kucha Night Vaduz. Vortragen eigener Ideen, Projekte und Gedanken. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 20:15 Uhr DIVERSES Pilgergottesdienst. Gottesdienst mit Pilgersegen. Schutzengelkapelle St.Gallen, 19:30 Uhr

SA

27.03.

KONZERT 153. Palmsonntagskonzert. St.Laurenzen St.Gallen, 19:30 Uhr Aeronauten. Band die sich seit 18 Jahren nicht unterkriegen lässt. Kaff Frauenfeld, 21:15 Uhr Baba Bimbam mit Musik fßrs Herz. Traditionelle Folk-Musik, von Irisch bis Appenzellisch. Keller der Rose St.Gallen, 20 Uhr Blue Party. Mit Sina und Michael von der Heide. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr Chris White. Schweizer SingerSongwriterin. Cuphub Arbon, 21 Uhr

Dä Giigemaa unterwäx. Die Tradition der Schweizer Tanzgeige. ChĂśssi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Flurin Caviezel. Mit seinem neuen Programm ÂŤBeim dritten Ton‌. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Fritz Hauser. Entwickler fĂźr Soloprogramme fĂźr Schlagzeug und Perkussion. Kulturtreff Rotfarb Uznach, 20:30 Uhr Ja,Panik! Junge, wilde, vertrackte, psychedelisch-lyrische Beat-Band. Taptab Schaffhausen, 23 Uhr Lucas Niggli’s ZOOM ÂŤCarnatic VibeÂť. Mit neuem Projekt. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr Lunik. Mit rockig angehauchtem Popalbum. Krempel Buchs, 21 Uhr M.F.A.E presents. Electronic. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Passionskonzert. Mit der Kammerphilharmonie Winterhur. Ev. Kirche Trogen, 20 Uhr Shantel. Planet Paprika DJ Set. Balkan Beat. Kugl St.Gallen, 22 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y The Globe. Worldmusic Dance wird 10 J. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr DJ Revolution. DJ-Legende der Hip-Hop Kultur. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr ÂŤChamäleonÂť. Kult-Disco. Ab 30 J. K9 Konstanz, 21 Uhr LiLi-TanzBar. Mit dem Literaturhaus Liechtenstein. TaK Schaan, 22 Uhr Schlaos in Winterthur Vol.3. Nachttanz mit Disco und Hip-Hop. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Wild Wild West. Das Viertel reist ins Land des Western. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 19 Uhr Der grosse Kater. Mit Bruno Ganz. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen. Maschine macht aus Wasser Essen. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Zwischen Himmel und Erde. BefĂźrworter und Gegner der Anthroposophie äussern sich. Kinok St.Gallen, 17 Uhr T HEAT ER Alles & Nichts. Theater auf!lauf!. LĂśwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Casino Theatersport Cup. Theatersport-Wettkampf. Casinotheater Winterthur, 18 Uhr Das Missverständnis. StĂźck von Albert Camus. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Geschichte von Herrn Sommer. Von Patrick SĂźskind. Erzähltheater von und mit Jaap Achterberg. Fabriggli Buchs, 20:15 Uhr Franz Woyzeck. Nach Georg BĂźchner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Gute Nachbarn. Live-HĂśrspiel. TaK Schaan, 20:09 Uhr Schwein, Weib & Gesang. Theater Fleisch und Pappe. Mehrzweckanlage Walzenhausen, 20 Uhr

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KA B A R ET T Kleinkunstpreis ÂŤde goldig biberadeÂť. Schweizer Nachwuchskabarettisten. Schulhaus Gringel Appenzell, 20 Uhr Lapsus. Pimp your Lebenslauf. Kie Engelburg, 20 Uhr Michael Elsener. Alte Witze neu interpretiert. ZiK Arbon, 20 Uhr Peter Spielbauer. Ein philosokomisches Theatersolo. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Reifen, Cash und Pannen. Walter Andreas MĂźller in einer KomĂśdie von Kamil Krejci. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr Tina Teubner. Aus dem Tagebuch meines Mannes. KellerbĂźhne St.Gallen, 20 Uhr Urs Wehrli. Widmet sich dem Aufräumen von Kunst. KellerbĂźhne GrĂźnfels Jona, 20:30 Uhr M U S IC A L Bibi Balu. Schweizer Musical von Hans GmĂźr und Karl Suter. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Artitude Fight Night. LiveKunst-Battle. Flon St.Gallen, 20 Uhr Bergrettung. Vernissage. Museum Appenzell, 16:30 Uhr Candice Breitz. FĂźhrung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr LIT ER AT U R Gabriel Vetter. ÂŤMenschsein ist heilbarÂť. Kul-tour auf VĂśgelinsegg Speicher, 20:15 Uhr KIN D ER Die Osterhasen. Nicht stĂśren! FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Kasperle. ÂŤIm Land der ZwergeÂť und ÂŤDas FroschkonzertÂť. Spielboden Dornbirn, 15 Uhr Michel aus LĂśnneberga. KinderstĂźck von Astrid Lindgren. Theater St.Gallen, 14 Uhr Reim und Buch. Reim und Spiel. 2-3 J. Freihandbibliothek St.Gallen, 9:30 Uhr

Schellen-Ursli. Nach einem Buch von Selina ChĂśnz und Alois Carigiet. Casinotheater Winterthur, 14 Uhr TĂźlliknĂźllifĂźlli. Ein drei Schweinchen Geschichte von Horst Hawemann. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

SO

28.03.

KO N Z E RT 153. Palmsonntagskonzert. St.Laurenzen St.Gallen, 17:30 Uhr Lied am Sonntag. Vokalisen der Amerikanischen Avantgarde. Theater St.Gallen, 11 Uhr MBIZA. Freier Improvisation und Jazz. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 18 Uhr Tambourenverein FĂźrstenland. Jahreskonzert. Trommel und Percussionsshow. FĂźrstenlandsaal Gossau, 15 Uhr C LU B B I N G / PART Y Der Plattenspieler. Ein Abend voller musikalischer Raritäten. Stadttheater Konstanz, 22 Uhr Milonga. Tangonacht. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr FILM A serious Man. Von den Coens. Kino Rosental Heiden, 19 Uhr Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Das Dschungelbuch. Der TrickďŹ lmklassiker. Kinok St.Gallen, 14:30 Uhr Die Frau mit den 5 Elefanten. Porträt der charismatischen Swetlana Geier, der Ăœbersetzerin russischer Literatur. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Pier Paolo Pasolini e la ragione di un sogno. Mit Weggefährten durch das Leben des grossen Intellektuellen. Kinok St.Gallen, 20 Uhr



KALENDER 28.-31.03.

Botschafter für Bewusstsein, Scheissdreck und Kunst

Welt umrunden oder im Regen tanzen

Alf Poier an den Kabarett-Tagen

Antonio Malinconico in Arbon

Der Wiener fährt mit seinem 2008er-Programm «Satsang» und einem dritten Auge nach Appenzell. Er selber sagt, «Satsang» sei das Ende seiner geistigen Entwicklung, die es nie gegeben habe. Schon seine Mutter hätte öfters gesagt: «Je älter, desto blöder.» Dabei war er doch «extrig in Indien, um dort die Erleuchtung los zu werden.» Aber ohne Erfolg, wies scheint. Nun ist er unterwegs, seine Botschaft im postspirituellen Sinn zu verbreiten, und er wird auch Appenzell nicht verschonen.

mit Thomas Sonderegger und Martin Lorber baut eine Klangwelt auf, die durch Subtilität und Intensität fasziniert. Mag sein, dass südamerikanische Folklore noch am ehesten den stilistischen Kern des Trios trifft. Viel eher ist «tempesta» aber ein musikalisches Plädoyer für die Leidenschaft und so gesehen eine Einladung an all jene, die sich zu einer Weltumrundung oder auch nur einem Regentanz verführen lassen wollen.

Im Zentrum der diesjährigen Passionskonzerte der Kammerphilharmonie Winterthur steht eine Auftragskomposition des Winterthurer Komponisten Alfred Felder. «De Profundis» ist ein fünfsätziges Werk in Kantatenform für Streichquartett, Sopran und Mezzosopran. Drei Responsorien Gesualdos eröffnen die Konzertabende und Mozarts Streichquartett d-Moll KV 421 bildet den ebenso gegensätzlichen wie verbindenden Schlusspunkt.

Freitag, 26. März, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Samstag, 27. März, 20 Uhr, Reformierte Kirche Trogen. Mittwoch, 31. März, 20 Uhr, Alte Kirche Romanshorn. Donnerstag, 1. April, 20 Uhr, Dorfkirche Veltheim, Winterthur.

Freitag, 26. März, 20 Uhr, Gringel Appenzell. Mehr Infos: www.kabarett-tage.ch

Visual Acoustics – The Modernism of Julian Shulman. Im Rahmen der Ausstellung «Gebaute Landschaft». Alte Fabrik Rapperswil, 11:15 Uhr Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen. Maschine macht aus Wasser Essen. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr T HEATER Angstmän. Stück von Harmut El Kurdi. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Casino-Theatersport-Cup. Theatersport-Wettkampf. Casinotheater Winterthur, 17 Uhr Der Wichtigtuer. Komödie von David Gieselmann. Theater St.Gallen, 14:30 Uhr Matinee zu That Face. Szenen einer Familie von Polly Stenham. Theater am Kornmarkt Bregenz, 11 Uhr Teatro Zuffellato. «Musikbox». Restaurant Rössli Trogen, 16 Uhr KAB AR ET T Reifen, Cash und Pannen. Walter Andreas Müller in einer Komödie von Kamil Krejci in Hochform. Stadttheater Schaffhausen, 17:30 Uhr KUN ST /AUSSTE LLUNGEN Bruce Naumann. Führung. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr Candice Breitz. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Candice Breitz. Familienführung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Marianne Breslauer. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Faszination gebrannte Erde. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr LI T ER AT UR Es fiel ein Schuss in Sarajewo. Das Leben der Käthe Kollwitz. Szenische Lesung. K9 Konstanz, 20 Uhr

29.03.

KONZERT Jazzcafé. Feat. Manfred Junker. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr x-elle. Professionellen Frauenjazzband. Restaurant Park Flawil, 20 Uhr

DI

30.03.

KO N ZERT Dä Ziischtig. Mit Hyproscope. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Double Load. Die HSG-Bigband. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr The Funky Afro Cuban Night. Heiss. Cultbar St.Gallen, 19 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Disaster.bar. Jeden Dienstag anderers. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Vollmondbar. Kulturforum Amriswil, 19 Uhr FILM Cinco dias sin Nora. Eine Frau hält ihren Ex-Mann bei der Beerdigung ihrer Leiche auf Trab. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Ein Schweizer namens Nötzli. Walter Roderer als biederer Buchhalter und Gelegenheitstäter. Kino Rosental Heiden, 14:15 Uhr Lights in the Dusk. Vorfilm des Musikvideos Rocky IV. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr Sounds and Silence. Dokumentarfilm. Cinetreff Herisau, 20:30 Uhr

FILM Troubled Water. Als Teenager soll der Organist Thomas den Tod eines Kindes verschuldet haben. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr

T HEAT ER Franz Woyzeck. Nach Georg Büchner. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Schachnovelle. Nach Stefan Zweig. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr

THEATER Schachnovelle. Nach Stefan Zweig. Stadttheater Schaffhausen, 20 Uhr

KA B A R ET T David Bröckelmann. Eine skurril-kabarettistische Forschungsreise. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

TANZ Pasolini. Tanztheater. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

M U S IC A L Bibi Balu. Schweizer Musical von Hans Gmür und Karl Suter. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

KINDER Die Königin der Farben. Frei nach Jutta Bauer. TaK Schaan, 10/14 Uhr

KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Albert Oehlen. Führung. Museum am Dorfplatz Gais, 18 Uhr

63 SAITEN 03.10

All female Jazz X-elle in Flawil

Kammerphilharmonie Winterthur Das Gitarren-Trio von Antonio Malinconico unterwegs

KINDER Chinder-Flohmi und Maärlitante Barbara. Flohmarkt für Kinder. Salzhaus Winterthur, 12–16 Uhr Die Königin der Farben. Frei nach Jutta Bauer. TaK Schaan, 16:30 Uhr Die Osterhasen. Nicht stören! FigurenTheater St.Gallen, 14:30 Uhr Die sieben Raben. Das Grimm-Märchen als Figurentheater. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 11 Uhr Farbenreich. Entdeckungsreise in die Welt der Farbe. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 14 Uhr Tülliknüllifülli. Eine drei Schweinchen Geschichte von Horst Hawemann. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr

MO

Von Gesualdo über Felder bis Mozart

Beim Jazzimrock Festival 2007 in Luzern hat sich die Band X-elle zum ersten Mal formiert. Die Nachfrage brachte die Frauenband bereits durch einen Grossteil der Schweiz und ins benachbarte Ausland. Mit ihrem souligen, jazzigen und abwechslungsreichen Sound begeistern sie bei jedem Konzert. Mit von der Partie sind die Bandleaderin Corinne Windler, Baritonsaxophon, Nina Gutknecht, Gesang, Céline Clénin, Altsaxophon, Katrin Marti, Saxophon, Andrea Isenegger, Gitarre, Fabienne Ambühl, Piano, Martina Berther, Bass, und Valeria Zangger am Schlagzeug. Montag, 29. März, 20 Uhr, Restaurant Park Flawil. Mehr Infos: www.night-music.ch

VO RT R AG Christian Suter. Reich und Arm in der Welt. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr KIN D ER Die Königin der Farben. Frei nach Jutta Bauer. TaK Schaan, 10/14 Uhr

MI

31.03.

KO N ZERT Jamsession. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Khaled. Algerische Volksmusik. SAL Schaan, 20 Uhr Kummerbuben. Mit aktuellem Album. Gare de Lion Wil, 20:30 Uhr Passionskonzert. Mit der Kammerphilharmonie Winterhur. Kirche Romanshorn, 20 Uhr Schweizer Oktett. Schubert, Oktett für Bläser und Streicher. Casino Herisau, 20 Uhr The Sonics. Die Garage-Legende. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Trigger Concert Big Band. Fabrikkonzert. Alte Fabrik Rapperswil, 20:30 Uhr FILM Cargo. Der erste Schweizer Science Fiction Film. Eine junge Ärztin reist mit dem Raumfrachter Kassandra. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Das Geheimnis der Frösche. Auf dem Bauernhof herrscht Unruhe unter den Fröschen. Theater am Saumarkt Feldkirch, 14:30 Uhr Soul Kitchen. Kneipenbesitzer Zinos hat Pech. Schlosskino Rapperswil, 20:15 Uhr T HEAT ER Das Mass der Dinge. Von Neil LaBute. Theater St.Gallen, 20 Uhr

KA B AR E T T Helfried. Kunstfigur des österreichischen Komikers Christian Hölbling. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr M U S IC AL Bathseba. Musical von Markus Hottiger und Markus Heusser Freie Ev. Gemeinde Stadtmission St.Gallen, 20 Uhr Bibi Balu. Schweizer Musical von Hans Gmür und Karl Suter. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Grosse Formate. Führung. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Surrealismus. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Zeit für Kunst. Führung. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 12 Uhr LIT ER AT UR Ulrike Sandig und Arno Camenisch. Eingeladen sind junge Lyriker. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 20 Uhr VO RTR AG Allerlei rund ums Ei. Referent: Reinhard Schmitz-Scherzer. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Feierabend im Museum. Buchvernissage. Kunstmuseum Thurgau Warth, 19 Uhr KIN DE R Die Königin der Farben. Frei nach dem Kinderbuch von Jutta Bauer. Ab 4 J. TaK Schaan, 10 Uhr Eier-Malwerkstatt. Für Kinder in Begleitung eines Erwachsenen. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr Kinder Kunst Labor. Kreativkurs ab 5 J. Alte Fabrik Kulturzentrum Rapperswil, 14 Uhr Tülliknüllifülli. Eine drei Schweinchen Geschichte von Horst Hawemann. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr


AUSSTELLUNGEN

Kunst Alte Fabrik Kulturzentrum. Klaus-Gebert-Strasse 5, Rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Gebaute Landschaft. Das Architekturforum Obersee führt in der grossen Ausstellungshalle der Alten Fabrik Rapperswil-Jona die ArchitekturfotografenInnen Lorenz Bettler, Lucia Degonda, Ferit Kuyas, Marc Schwarz, Dominique Marc Wehrli und die Künstler köfer | hess zusammen. bis 11.04.2010 Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Ruth Bäninger. Hautnah. Ölpastellkreidebilder mit Kraft und Eigenwärme. 06.03. bis 31.03.2010 Ostgeburt der Hölle. Sequenz zeigt Comix und Sequenzen aus dem Osten der Schweiz. Seit 2002 fördert der Verein sequenz, der in St.Gallen beheimatet ist, durch Publikationen und Trickfilmsoirées sequenzielles Schaffen aus den Bereichen Animationsfilm und Comic. Mit einer Sonderausgabe zu den Werken. 10.03. bis 01.04.2010 Bibliothek Herisau. Poststrasse 9, Herisau, +41 71 351 56 16, www.biblioherisau.ch Lika Nüssli, Buchillustratorin, gestaltet die Vitrine. Künstlerin und selbstständige Illustratorin für Zeitschriften, Lehrmittelverlage, Werbeagenturen und Firmen. Gewinnerin des Schweizer Bilderbuch-Wettbewerbes von Atlantis und Pro Juvenute. bis 31.12.2010 CoalMine. Turnerstrasse 1, Winterthur, +41 52 268 68 82, www.coalmine.ch Fabio Marco Pirovino. Er sucht nach Formen und Formprinzipien, aus denen sich wiederum neue Formen entwickeln und ableiten lassen, die fast eigentätig wuchern und mutieren. bis 31.03.2010 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Subversion der Bilder – Surrealismus, Fotografie und Film. Die grosse Überblicksausstellung mit fotografischen und filmischen Werken von Man Ray, René Magritte, Jacques-André Boiffard, Paul Eluard, André Breton, Eli Lotar, Hans Bellmer, André Kertész, Dora Maar, Bill Brandt, Raoul Ubac, Henri CartierBresson und vielen anderen mehr. bis 23.05.2010 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Marianne Breslauer. Marianne Breslauer (1909-2001) gehört zu jenen Fotografinnen, die das Bild der selbstbewussten «neuen Frau» im Berlin der zwanziger Jahre prägten. Ihr sehr persönlicher Blick galt den Menschen und Details am Rande des urbanen Lebens. bis 30.05.2010

Galerie Friebe. Unterstrasse 16, St.Gallen, +41 71 222 40 63, www.galerie-friebe.ch Norbert Wolf. Slabs und Rip-Ups. «Slabs», also flache Platten, nennt Norbert Wolf die Module, aus denen er seine Bildobjekte zusammensetzt. Seine «Rip-ups», aus Verpackungsmaterial entstandene «objets trouvés», tauchen seit den 80er-Jahren immer wieder in seinem Werk auf. bis 17.04.2010 Galerie Paul Hafner (Lagerhaus). Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Ueli Alder. Wenn’d gnueg wiit fort gohsch, bisch irgendwenn wieder uf em Heeweg. bis 27.03.2010 Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Kleid im Kontext. Im Zentrum der Ausstellung Kleid im Kontext steht der performative Aspekt des sich Kleidens, einer Handlung in Raum und Zeit. Bekleidung im Alltag, Modedesign als Inszenierung, als künstlerische Sprache, als Wandelbares und Bewegtes verschränken und kontrastieren sich in Form von szenischen Installationen und Filmsequenzen. bis 02.05.2010 Johanniterkirche. Marktplatz, Feldkirch Wang Chaoying. Der chinesische Künstler, Designer und Hieroglyphenexperte Wang Chaoying zeigt eine Installation aus 11 Tableaux in denen Lichtstrahlen auf grossformatige Papierschnitte projiziert werden, welche mit chinesischen Motiven und zeitgenössischem Design durchsetzt sind. bis 04.04.2010 Katharinensaal. Katharinengasse 11, St.Gallen Larry Peters. Jubiläumsausstellung. 12.03. bis 04.04.2010 Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.ch Hans Josephsohn. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmodellen und Bronzen des Zürcher Künstlers. bis 31.12.2010 Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Barbara Bär. «Waschtag». 20.03. bis 25.04.2010 Sonja Hugentobler. What is your dream – what ist your regular occupation? bis 12.03.2010 Kunsthalle Frauenfeld. Grabenstrasse 36, Frauenfeld, +41 78 687 93 72, www.kunsthallefrauenfeld.ch Portrait und Menschenbild (2). 10 Künstler stellen gemeinsam zum Thema «Portrait und Menschenbild» aus. Das Menschenbild ist eine Liebesform der Differenzen. Verschiedene Medien wie Fotogra-

fie, Film und Malerei werden dabei angewendet. bis 14.03.2010 Kunst Halle Sankt Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Patrick Graf/Susan Philipsz. Zwei gegensätzlichen Einzelausstellungen. In seinen farbigen, wilden Malereien und Texten schafft Patrick Graf Welten voller Phantasie und (schwarzem) Humor. Er lädt uns zum Thema «Mensch zu sein» in eine raumfüllende Installation ein. Susan Philipsz ist eine der bedeutendsten Audiokünstlerinnen der Gegenwart. Ihre Soundarbeiten sind feinfühlige, musikalische Reaktionen auf Umgebung und Umfeld und strahlen in ihrer minimalistischen Präsentation eine meditative Atmosphäre aus. bis 02.05.2010 Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.museumliner.ch/khz Carl Walter Liner – Die Farbe Schwarz. Die Ausstellung stellt anhand von über 60 Werken aus der Sammlung der Stiftung Liner Appenzell eines der bedeutendsten Form- und Stimmungselemente in der Kunst des jungen Liner vor: das Schwarz, das seinen Bildern, vom Aquarell bis zum Ölgemälde, eine besondere individuelle Aura verleiht, wie man sie selten in der europäischen Kunst findet. bis 07.03.2010 Miriam Prantl/Hanna Roeckle. Miriam Prantls Licht- und Filminstallationen erschaffen Räume, in denen rationales Konzept und emotionale Vieldeutigkeit zur Deckung gebracht werden. Hanna Roeckles gebaute Farbkörper sind Manifestationen einer systematischen Materialuntersuchung, die durch ihre Konzentration bei gleichzeitigem Erscheinungsreichtum überraschen. 27.03. bis 27.06.2010 Kunsthaus. Im Volksgarten, Glarus, +41 55 640 25 35, www.kunsthausglarus.ch Performative Attitudes. Mit Nina Beier/Marie Lund, Stefan Burger, Nina Canell, Florian Germann, Navid Nuur, Hanna Schwarz, Seb Patane und Robin Watkins. bis 02.05.2010 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz, Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Candice Breitz. Die Künstlerin untersucht in ihren aufwändigen Videoinstallationen die Massenwirksamkeit von Popkultur und fragt nach Mythos, Idol, Projektion und Identität. bis 11.04.2010 Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Damien Deroubaix. In monumentalen Malereien, raumgreifenden Skulpturen und wandfüllenden Zeichnungsinstallationen inszeniert der französische Künstler Damien Deroubaix die postmoderne Wiederauferstehung des spätmittelalterlichen Totentanzes. In seinem Schaffen trifft der makabere Reigen un-

verstellt und ungeschönt auf die formal verknappende Trash-Ästhetik von Undergroundcartoons, auf Versatzstücke der Death-Metal-Kultur sowie auf die allumfassende Propagandamaschinerie der Gegenwart. «Die Nacht» lautet der Titel seiner ersten umfassenden Präsentation im deutschsprachigen Raum. bis 16.05.2010 Press Art. Das aus der Ostschweiz stammende Sammlerpaar Annette und Peter Nobel hat in über zwanzig Jahren eine eindrückliche Sammlung mit Schwerpunkt auf den gedruckten Massenmedien zusammengetragen. «Press Art», die Wechselwirkung zwischen geschriebenem Wort und bildender Kunst ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr aus dem künstlerischen Diskurs wegzudenken. Dieser zeitgeschichtliche Spannungsbogen bildet sich in der Privatsammlung ab und spiegelt dabei nicht nur Kunstgeschichte, sondern liefert entscheidende Stichworte für den Umgang mit Massenmedien. bis 20.06.2010 Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Gotthard Graubner. Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, anhand derer das Werkverständnis des Künstlers in seiner Kontinuität wie auch in seinem Wandel anschaulich wird. bis 25.04.2010 André Thomkins – Pavel Pepperstein – Robert Watts. Den Start in das Wintersemester 2009-10 Semester an der Hochschule Liechtenstein bildete die Herstellung einer Sänfte für eine Person aus Pet-Flaschen. In einem nächsten Schritt wurden die Sänftenprojekte bei einer Möbelmanufaktur mit Stoff und Leder weiterbearbeitet. Das Institut für Architektur und Raumentwicklung der Hochschule Liechtenstein präsentiert im Foyer des Kunstmuseum Liechtenstein diese Abschlussarbeiten. 05.03. bis 27.06.2010 Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch Konstellation 2. Unbestrittene Highlights der Sammlung wie die Bilder von Adolf Dietrich oder Helen Dahm treffen auf vergessene Werke ihrer Kollegen. Raumgreifende Neuerwerbungen wie die Blechwand von Christoph Rütimann oder das Mandala von Hendrikje Kühne und Beat Klein stellen die Möglichkeiten der aktuellen Kunst zur Diskussion. bis 30.05.2010 Olaf Nicolai. Mirador. Die Ausstellung zeigt die neuesten Arbeiten des international erfolgreichen deutschen Konzeptkünstlers Olaf Nicolai. Die Arbeit hat der Künstler eigens für das Kunstmuseum Thurgau geschaffen, wo sie erstmals gezeigt wird. Daneben sind zwei Arbeiten aus dem Jahr 2008 zu sehen. bis 11.04.2010 Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 Markus Döbeli. Der abstrakte Maler hat meist auf übergrossen Leinwandformaten gearbeitet. Sie bedeuten

eine praktische und ästhetische Herausforderung, die er überzeugend bewältigt. 26.03. bis 24.05.2010 Kunstraum Engländerbau. Städtle 37, Vaduz, +41 423 233 31 11, www.kunstraum.li Ulrike Stubenböck. Inuit & Indigo. Ulrike Stubenböck teilt den White Cube des Kunstraums Engländerbau in zwei Hälften. Eine steht für das Helle, das Weiss, das Licht. Auf der gegenüberliegenden Saalseite zeigt sich in der Serie Indigo mit ihrer Leitfarbe, dem tiefblauen Farbstoff gleichen Namens, der dunkle Bereich: «Wer das Licht sehen will wie es ist, muss zurückweichen in den Schatten.» bis 07.03.2010 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Schnittstelle – Jahresausstellung der Mitglieder. Das Jubiläumsjahr mit der Mitgliederausstellung «Zeitzeichen» ist vielleicht noch etwas in Erinnerung. Den Bogen von 2009 nach 2010 spannen die Teilnehmer der unjurierten Mitgliederausstellung rund um das Thema «Schnittstelle». Auch neue Mitglieder haben schon ihren Hut in den Ring geworfen, durch ihren Beitritt zum Kunstverein ermöglichen sie sich die Teilnahme. bis 07.03.2010 Macelleria d’Arte. Hintere Poststrasse 6, St.Gallen, +41 71 220 10 35, www.macelleria-darte.ch Kunstaustausch: August Dimitrov. Das Werk des Wahl-Schweizers August Dimitrov ist kaum zu fassen. Ob Bilder, Plastiken oder Skulpturen: Die Arbeiten des 65-jährigen Bulgaren sprengen sämtlichen Rahmen der Mixed – Media – Kunst. bis 12.03.2010 Museum am Dorfplatz (Haus Blume). Dorfplatz, Gais, +41 71 791 80 81 Albert Oehlen. Albert Oehlen gehörte zu den Neuen Wilden. Er selbst beschreibt sein Werk als «postungegenständlich» und bezeichnet den Begriff selbst als «albern». Sein Werk ist multimedial ausgerichtet, im Zentrum steht allerdings die Malerei. bis 31.03.2010 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Seh-Wechsel. «Toys» nennt François Burland die aus Fundstücken gebauten Schiffe, Automobile und Flugzeuge, als seien sie für ihn bloss Spielerei. Sie bergen in sich eine gehörige Portion Humor angesichts ihres Aufbaus, der jeden Gedanken an Nutzbarkeit ad absurdum führt. Ihnen gegenübergestellt sind Fotografien der Basler Künstlerin Hildegard Spielhofer, die über sechs Jahre ein gestrandetes Schiffswrack abgelichtet hat. bis 07.03.2010 Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Konkrete Idole – Nonfigurative Kunst und afrikanische Skulpturen. Die Ausstellung gibt Einblick in eine umfangreiche private Sammlung aus

64 SAITEN 03.10



AUSSTELLUNGEN

Alle Anlässe auch online: www.saiten.ch/kulturkalender

Metapher der Einheit

Schlaue Biester

«Konkrete Idole» im Museum Liner

«Raben» im Naturmuseum Thurgau

Die Ausstellung «Konkrete Idole – Nonfigurative Kunst und afrikanische Skulpturen» gibt Einblick in eine private Kunstsammlung mit Werken der rationalen Bildfindung in der westlichen Moderne. Ihnen gegenüber stehen afrikanische Ahnen- und Wächterfiguren, die zwar meist als «Vor- oder Gegenbild» der modernen Kunst gewertet, aber kaum je als ebenbürtig angesehen werden. In der Ausstellung verdichtet sich das als widersprüchlich Gesehene zu einer Metapher der sinnvollen Einheit.

Als kluger Rabe bewundert, als Galgenvogel verschrien, als Göttervogel verehrt und als Schädling verfolgt: So unterschiedlich ist die Beziehung des Menschen zu den Raben. Neben diesen wechselvollen kulturgeschichtlichen Aspekten beleuchtet die Ausstellung vor allem die besonderen Fähigkeiten dieser Tiere. Wegen ihrer erstaunlichen Auffassungsgabe und Lernfähigkeit werden sie zu den intelligentesten Vögeln gezählt. Eindrückliche Ausstellungsobjekte und Filme vermitteln Einblicke in die Lebensweise und das Verhalten der in der Schweiz heimischen Rabenvogel-Arten.

Bis 7. März. Museum L iner Appenzell. Mehr Infos: www.museumliner.ch

Südwestdeutschland. Schwerpunkte dieser Sammlung sind aktuelle, (meist) seit den 1960er-Jahren entwickelte malerische, plastische, zeichnerische Tendenzen der vornehmlich konkreten beziehungsweise konstruktiven oder konzeptuellen Kunst. Werke von Richard Serra, Alan Reynolds, Aurelie Nemours, Peter Tollens, Werner Haypeter, Frank Badur, Russell Maltz, Marcia Hafif. bis 07.03.2010 Wasser/Farbe – Colour/Water. 11 Positionen der heutigen Aquarellmalerei, von Adrian Schiess bis Ulrich Wellmann. In einer einmaligen Zusammenstellung wird der künstlerische Rang einer kreativen Technik ausgestellt, die im allgemeinen Bewusstsein allzu häufig mit Hobbykunst und Kunsttherapie assoziiert wird. 21.03. bis 27.06.2010 Museum zu Allerheiligen. Baumgartenstrasse 6, Schaffhausen, +41 52 633 07 77, www.allerheiligen.ch Konferenz der Tiere. Alles, was da keucht, fleucht und schwimmt. Tierbilder von verschiedenen Künstler über fünf Jahrhunderte. bis 16.05.2010 Léopold Rabus. Léopold Rabus, zählt zu den auffälligsten Vertretern junger Schweizer Malerei. Der in seiner Geburtsstadt Neuchâtel und in Paris lebende Künstler findet seine Motive in der unmittelbaren ländlichen Umgebung von Neuchâtel, wo ihn bizarre Personen, seltsame Bräuche und verlassene Gebäude besonders faszinieren. bis 23.05.2010 Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at Gottfried Honegger. Einblicke in die Kunstsammlung der Familie Otten, die bislang 300 Werke der Konstruktiven und Konkreten Kunst sowie des Minimalismus umfasst.

Bis 20. Juni. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

Das Schaffen von Gottfried Honegger hat in der Kollektion gegenstandsloser Kunst einen wichtigen Stellenwert. Nach der Ausstellung «Russische Avantgarde. Wurzeln der Sammlung Otten» widmet das Privatmuseum seine zweite Ausstellung dem 1917 in Zürich geborenen Künstler. Gezeigt werden Werke von den 50er-Jahren bis heute. bis 29.07.2010 Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 235, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch Arthur Schneiter und Otto Bruderer. Wieder eine Künstlerbegegnung und wieder ganz anders. Das Otto-Bruderer-Haus bleibt seinem neuen Konzept treu: es öffnet sich für Künstler aus der Region und stellt deren Werke zusammen mit Bildern von Otto Bruderer aus. bis 03.04.2010 Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Ausstellung Nr. 42. bis 28.03.2010

Schloss Wartensee. Postfach 264, Rorschacherberg, +41 71 858 73 73, www.wartensee.ch Peter Hirzel. Der sogenannte «rote Faden» der durch das bildnerische Schaffen von Peter Hirzel läuft, ist in Wirklichkeit ein schwarzer. Die konstante Verwendung von Asphaltlack, einem aus der Erde gewonnenen Material und das Beimischen von Erde, Kohle, Sand und anderen Erdmaterialien geben den Arbeiten der letzten Jahre ihren unverwechselbaren Charakter. bis 18.04.2010 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Stickbilder von Edith E. Horlacher. Die Künstlerin ist anwesend. bis 31.03.2010 Vadian Bank AG. Webergasse 8, St.Gallen, +41 71 228 84 84, www.vadianbank.ch Marlies Pekarek. Einführung: Corinne Schatz, Kunsthistoriekerin. bis 30.04.2010

Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Ueli Frischknecht. bis 16.05.2010

Museum Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz, Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Amelia Magro. Als gebürtige Italienerin ist es der Fotografin während ihres 30-jährigen Schaffens gelungen, mit grossem Einfühlungsvermögen und intuitiver Beobachtungsgabe den Kern der bodenständigen Welt des Appenzellerlandes zu erfassen und abzubilden. bis 31.03.2010 Appenzeller Volkskunde-Museum. Postfach 76, Stein AR, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Appenzeller Bauernmalerei, Volkskunst und Kunsthandwerk. Der Begriff umfasst sowohl die ländliche Möbelmalerei wie die «eigentliche» Bauernmalerei, die Senntumsmalerei. Das Museum zeigt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung dieser Malereitradition. bis 31.12.2010 Historisches Museum des Kantons Thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, www.historisches-museum.tg.ch Die festliche Tafel. Essen und Trinken am Tisch gehören seit Jahrhunderten zur Alltagskultur. Teller, Schüssel, Besteck und Trinkglas haben ihre zweckmässige Formen gefunden. Dem ausserordentlichen und festlichen Anlass hingegen verleiht die festliche Tafel die spezielle Note. Die Ausstellung zeigt historisches Instrumentarium zur festlichen Tafelkultur. bis 21.03.2010

Schloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch René Dünki. Bilder. «Spirit». bis 18.04.2010 Schloss Wartegg. Von-Barler-Weg, Rorschacherberg, +41 71 858 62 62, www.wartegg.ch Anna-Elisabeth Bosshard und Ursula Höhn. «Eingefangene Freiheit», geschichtet – gemalt – geklebt. Zeichnungen und Bildobjekte. bis 06.03.2010

Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch «Indiens Tibet – Tibet Indiens». 1909 spürte auf einer abenteuerlichen Expedition der Archäologe Francke dem tausendjährigen buddhistischen Erbe im Westhimalaya nach. Zum ersten Mal in der Geschichte hielt er bizarre Landschaften, künstlerisch überwältigende Kulturstätten und faszinierende Rituale in Wort und Bild fest. bis 18.04.2010 Ceramica Populare – das kulturelle Gedächtnis Süditaliens. Die Sonderausstellung versucht die lange Tradition der Keramik und ihre Faszination für die Moderne an Beispielen aus Süditalien aufzuzeigen. Antike Objekte aus den Beständen werden Gebrauchskeramiken des 19. und 20. Jh. gegenübergestellt. 28.03. bis 09.01.2011 Verborgener Zauber Afghanistans. Ursprünglich haben die imposanten Berge des Hindukusch den Appenzeller Fotojournalisten Herbert Maeder Ende der 1960er Jahre nach Afghanistan geführt. Neben den Bergwelten hat Maeder dort vor allem Menschen gefunden – Menschen, die sein Leben wesentlich geprägt haben. Seine Fotografien zeigen ein lebendiges und farbenfrohes Land von zauberhafter Schönheit, wie es heute nicht mehr existiert. bis 13.06.2010 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Ganz rein! In Hohenems ist das älteste jüdische Ritualbad in Österreich erhalten. Anlässlich der Restaurierung dieses Baudenkmals zeigt das Jüdische Museum Hohenems Einblicke in einen intimen Bereich jüdischen Lebens, zwischen religiöser Tradition und weltlichen Aufbrü-

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KURSE chen. Die Ausstellung geht der historischen Tiefendimension jener Reinigungsrituale nach, die vom Judentum bis zum Ritual der Taufe reichen. 09.03. bis 03.10.2010 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Bergrettung. 100 Jahre Bergrettungskolonne Appenzell. Das Museum Appenzell zeigt im Rahmen der Ausstellung Ausschnitte aus zwei Bildreportagen von Herbert Maeder. 28.03. bis 01.11.2010 Gret Zellweger. Gezeigt wird ein umfassender Querschnitt des Schaffens der Teufener Kunsthandwerkerin und Künstlerin. Zu sehen sind in ihrer ersten Museumsausstellung grossformatige Bergpanoramen neben filigranen Handschriften, markante Holzschnitte neben ausdrucksstarken Malereien. bis 14.03.2010 Museum für Archäologie des Kantons Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.archaeologie.tg.ch Auf der Höhe – Sonnenberg: ältestes Dorf im Thurgau? Im Zuge von Umbauarbeiten am Schloss wurden im Sommer 2009 mächtige Schichten aus der Stein- und Bronzezeit angeschnitten. Das alles belegt, dass sich auf dem Sonnenberg bereits vor über 6000 Jahren Menschen aufgehalten haben. Das sind sensationelle neue Erkenntnisse über die frühe Besiedlung im Thurgau. bis 11.04.2010 Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Allerlei rund ums Ei. In der traditionellen Sonderausstellung des Naturmuseums über die Ostertage können lebende Küken und Insekten bestaunt werden. Zu sehen sind auch die unterschiedlichsten Eier aus der Sammlung des Naturmuseums und des Ortsmuseums Wittenbach. 16.03. bis 11.04.2010 Knochen – ein ganz besonderes Material. Biologische, archäologische und kulturhistorische Betrachtungen. Eine Sonderausstellung des Naturmuseums und des Museums für Archäologie Thurgau. bis 07.03.2010 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 25 19, www.naturmuseum.tg.ch Raben – Schlaue Biester mit schlechtem Ruf. Als kluger Rabe bewundert, als Galgenvogel verschrien, als Göttervogel verehrt und als Schädling verfolgt. Die Ausstellung der Naturmuseen Olten und St.Gallen beleuchtet das ambivalente Verhältnis und bietet Information über die Lebensweise aller neun in der Schweiz heimischen Rabenvögel. bis 20.06.2010

für Kultur des Kantons St.Gallen. Die Ausstellung vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Wohnformen im Alter und lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich aktiv mit den eigenen Wünschen und Ideen auseinanderzusetzten. bis 28.03.2010 Rosgartenmuseum Konstanz. Rosgartenstrasse 3, Konstanz, +49 7531 900 24 6, www.rosgartenmuseum-konstanz.de Konstanzer Köpfe. Portraits aus vier Jahrhunderten. Diese Kabinettsausstellung unternimmt eine Zeitreise durch die Gesichter einer alten Stadt. Aus der reichen Sammlung des Rosgartenmuseums werden, teils erstmals, die ausdrucksstarken Gesichter von Adligen und Bischöfen aber auch von selbstbewussten Bürgermeistern, Kaufmannsfrauen sowie Künstlerinnen und Künstlern aus Stadt und Region gezeigt. bis 01.08.2010 Sitterwerk. Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 09, www.sitterwerk.ch Die Bibliothek Züst auf Wanderschaft. Die Kunstbibliothek von Daniel Rohner im Sitterwerk erhält für gut drei Monate Besuch von einer geistig Verwandten – von der Bibliothek von Andreas Züst. Rund 10’000 Bände aus der Sammlung des kunstsinnigen Kosmopoliten machen auf ihrem Weg in den Alpenhof in St.Anton halt im Sitterwerk. bis 07.03.2010 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Experiment St.Gallen – Genf. Die neue Sonderausstellung organisiert vom Textilmuseum St.Gallen und der Haute école d’art et de design – Genève, stellt Modekreationen von Studenten aus, welche mit offerierten Stoffen von St.Galler Textilunternehmen realisiert wurden. bis 12.04.2010 Treppenhaus-Ausstellung: Geschnürt und Vernetzt. Objekte von Rosmarie Artmann-Graf. bis 14.03.2010 Vision – Inspiration Farbe. Präsentation von modernen Schweizer Stickereien und Geweben aus heutiger industrieller Produktion. «Inspiration Farbe ist das Thema zur aktuellen Ausstellung «Vision». Saisongerecht kommen jedes Jahr die aktuellsten Farbempfehlungen zu uns: neuste Farbzusammenstellungen, spannende Farbgruppierungen und Nuancen. bis 01.05.2010

Galerie

Weitere

Kurse

Galerie Adrian Bleisch. Schmiedgasse 5, Arbon, +41 71 446 38 90 Max Bottini. Einmal mehr lenkt Max Bottini die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Welt der Nahrungs- und Lebensmittel. Es sind die Fotografien und Scans, die sich hintergründig dem weiten Feld der Nahrungsaufnahme widmen. 07.03. bis 03.04.2010

Genossenschaft Hotel Linde. Poststrasse 11, Heiden, +41 71 898 34 00, www.lindeheiden.com wort los & wort reich. Das künstlerisch, soziokulturelle Projekt zum Appenzeller Dialekt ist zu Gast im Hotel Linde in Heiden. Die 12-er Reihe der Dialektausdrücke aus dem Jahr 2007 wirkt immer noch nachhaltig. Viele Kontakte und Begegnungen zeugen von der Wichtigkeit und Lebendigkeit des Projektes. bis 07.03.2010

KÖ R P E R Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox.ch. Di 10–11 Uhr, 12:20–13:20 Uhr Bewegungs- u. Ausdrucksspiel für Kinder. 5–9 Jahre. B. Schällibaum, 071 277 37 29, Sala. Do 16:45–18 Uhr Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Pilates. Katja Rüesch, Mo/Mi 12:10–13 Uhr. Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05-19:30 Uhr, Fr 17-18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation/Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Tanz und Bewegung. Eine Reise nach Innen. Erika Friedli, Gais, 071 793 33 06, ein Samstag/Monat 10–14 Uhr Nia©-Getanzte Lebensfreude. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia ist Tanz, Kampfsport, Entspannung und Lebensfreude. Kurse in St.Gallen, Gossau. Alexandra Kunz, Ausbildnerin FA/Bewegungspäd. BGB, Cert. Nia-Teacher Brown Belt, 076 325 64 05, www.gymallegro.ch Body-Mind Centering. Ausgeglichenheit durch Bewegung und Berührung, Gruppenkurse und Einzelsitzungen, Bernhard Jurman, 079 694 50 72, b.jurman@bluewin,ch Kultur-Werkstatt Wil. Barfussdisco, Yoga, Sing- und Rhythmuskreis, Qi Gong, Moderntanz, Afro, Rhythmik, Feldenkrais, kreativer Kindertanz, PeKiP, 5 Rhythmen u.a. Info: 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Hatha Yoga. jeweils Mi 18-19.15 Uhr, Männerklasse Mi 19:45-21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch Studio 8. Zala – Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch

Galerie Feurstein. Johannitergasse 6, Feldkirch, +43 5522 210 34, www.galeriefeurstein.at Ben Hübsch. Farbe und Ornament sind die beiden Eckpfeiler, mit denen sich Ben Hübsch in seiner künstlerischen Arbeit auseinandersetzt. Diese beiden Orientierungspunkte bestimmen seinen Umgang mit der Fläche, dem Bildraum und dem Verhältnis von Figur zu Grund. 18.03. bis 17.04.2010 Manfred Egender. Intellektuelle Interpretation und visuelle Wahrnehmung treffen sich in ästhetischer Klausur. Gefordert sind Wahrnehmungsstrategien von Wort und Bildfragmenten in permanenter Widerspiegelung als sinnliche Leseaufgabe zu entwickeln. Die doppelte Bild- beziehungsweise Malebene auf transparenter Folie steht als Synonym des Dialektischen. bis 31.03.2010 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Sille Anne Taan. Part of the statue. 06.03. bis 28.03.2010 Rathaus-Galerie. Hauptstrasse 2, Goldach, +41 71 841 09 33 Küfas. Acryl-Bilder. bis 31.03.2010 Städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.stadt-konstanz.de Kasia von Szadurska. 1886 – 1942 – Zwischen Sinnlichkeit und Abgrund. Kasia von Szadurska verstand es, äussere Eindrücke wie innerlich geschaute Bilder mit sicherem, schnellem Strich festzuhalten. Die Ausstellung möchte mehr über das Leben dieser ungewöhnlichen Künstlerin in Erfahrung bringen und ihr Werk erstmals umfassend würdigen. bis 07.03.2010

Regierungsgebäude. Klosterhof, St.Gallen, +41 71 229 32 60, www..ch Ich wohne, bis ich 100 bin. Eine Ausstellung des ETH Wohnforums in Zusammenarbeit mit dem Amt

Säntis-Schwebebahn AG. Schwägalp, +41 71 365 65 65, www.saentisbahn.ch Tinguely auf dem Säntis. Im Rahmen des 75-Jahr-Jubiläums präsentiert die Säntisbahn bis zum 7. April 2010 Kunstwerke von Jean Tinguely auf dem Säntis. Jean Tinguely, Schweizer Eisenplastiker (1925-1991) ist einer der Hauptvertreter der beweglich-mechanischen Kunst. Seine Liebe zur Mechanik und Technik passt hervorragend zum Technikberg Säntis. bis 07.04.2010 Spital Appenzell. Sonnhalde 2, Appenzell, +41 71 788 75 75, spital.ai.ch Wanderausstellung: 100 Jahre Ostschweizer Kinderspital. 19.03. bis 07.04.2010 Spital Frauenfeld. Pfaffenholzstrasse 4, Frauenfeld, +41 52 723 77 11 Wanderausstellung: 100 Jahre Ostschweizer Kinderspital. bis 17.03.2010

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KURSE MUSI K/GESANG Klangwelt Toggenburg. Info: 071 999 19 23, www.klangwelt-toggenburg.ch, Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076. www.djembeplus.ch EWB Sekretariat. 071 344 47 25, www.ewb-ar.ch, Kursanfragen Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch Gitarre spielen lernen und Englisch auffrischen. Individuell gestalteter Unterricht mit Schwerpunkt Improvisation, Songwriting und Rhythmus. Probelektionen und Infos bei Damon Lam, St.Gallen, 079 863 30 19, damonhendrix@gmail.com Stimmlokal.ch. Die frische Gesangsschule. Miriam Sutter, 076 577 30 34 und Nathalie Maerten, 076 571 30 34, Adlerberg 6, St.Gallen, post@stimmlokal.ch TANZ Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Tanz&Spiel, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 24, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa – Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www.rhythmus-tanz.ch Tanz dich frei. Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung, Meditation in Bewegung. Nicole Lieberherr, Riethüsli, St.Gallen, 071 351 37 82, www.freier-tanz.ch Do 18:15–20 Uhr

Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Tango Argentino. Kurse und Workshops für Singles und Paare. Johanna Rossi, St.Gallen, 071 223 65 67, rossi1@freesurf.ch Ballett und Bewegungserziehung im Vorschulalter. Klassisches Ballett. Alle Niveaus für Kinder, Jugendlische, Erwachsene, Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Jazz, Yoga. CDSP Berufsausbildung für zeitgenössischen Bühnentanz. (2–6 Semester). Dance Loft Rorschach, 071 841 11 33, info@danceloft.ch, www.danceloft.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/ Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch Info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv/2-monatiges Intensivprojekt, 02.08. – 03.10.2010, www.tanzraum.ch/schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. beim HB . Flamencotanz für Anfänger & Fort-geschrittene, auch Seniorinnen, systematischer & fortlaufender Unterricht, WE-Kurse und Shows, auch Gitarrenunterricht. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@interbook.net., Brigit Hefel, 076 578 77 00, b.hefel@xss.ch www.castano-flamenco.com, Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 Afrikanisch inspirierter Tanz. Nach Aufwärmübungen tanzen wir zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Felsenstrasse 33, St.Gallen, 071 411 48 12, ta.ste@bluewin.ch, jeden 2. Mi und Do 18:15–19:45 (AnfängerInnen) und 20 –21:30 Uhr (Mittel), Amriswil wöchentlich Di 9–10:30 Uhr Jam Contactimprovisation. Kathrin Schwander, Teufenerstr. 8, Studio 8, St.Gallen, 071 222 72 65, kschwander@gmx.ch Gemeinsames Warm-up, keine Anmeldung nötig, 10 Fr./Abend, Do 11. & 25.03., 20:15–22:15 Uhr, jeder Abend ist in sich abgeschlossen. Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12

Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Kindertanz. Zeitgenösssischer Tanz für Kinder und Jugendliche. versch. Altersgruppen ab Kindergarten. Isabel Bartenstein, Niederteufen, 071 220 41 91, jew. Di IG – TA N Z T R A IN IN G Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch, Zeitgenössisch. Gabriel Galindez Crus, 5.& 12.03. jew. 9-11 Uhr Andrea Maria Mendez Torers, 19. & 26.03., jew. 9-11 Uhr FER N O S T Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Selbstbehauptungskurs Frauen 06.03., WE-Grundkurs Frauen, 20./21.03., Mädchen (4.-6. Kl.) 12./13.06., Mädchen (2./3. Kl.) 6./7.11. Katharina Fortunato, Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestrasse 2 St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.@bluewin.ch, Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www.sundariyoga.ch I Ging Kurs. Das Buch der Wandlung. Michael Zwissler, 071 534 33 32, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch M A LEN kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Schwalbenstr. 7 (beim Hotel Ekkehard), St.Gallen. 071 222 40 01 oder 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, St.Gallen, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-.ch Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene u. Kinder, Klang-massage nach Peter Hess, Meridianklopfen, Meditation, individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, info@kulturraum03.ch

Vorbereitungsjahr (10. Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch Meditatives Malen in Rorschach. Sabin Hansen, 071 790 03 73, kontakt@sabinhansen.ch, www.sabinhansen.ch/vitae, ein Sonntagmorgen/Monat D R EID IM EN S IO N A L kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Mosaik Kurse. Maiken Offenhauser, Bühler, 071 793 27 63, Wochenendkurse auf Anfrage Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@gmail.com, www.streuwerk.ch ÜBUNGS RAUM Kunst. Gestaltungsschule, Trogen «Palais Bleu». Sonja Hugentobler, 071 260 26 86 oder St.Gallen, Gabriela Zumstein, 071 244 77 20. Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36

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Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www. klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kultur-Werkstatt. Churfistenstr. 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de Löwenarena. Hauptstr. 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, VVK: +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstr. 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, VVK: 071 278 49 69, www.okl.ch Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace. Parfin de siècle, Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstr. 5, 9533 Kirchberg, 071 931 10 92, www.eintracht-kirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihof-altstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch

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Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBarler-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 70 07, www.stadtwil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch TapTab Musikclub. Baumgartenstrasse, 8200 Schaffhausen, info@taptab.ch Tango Almacén. Lagerhaus, Davidstr. 42, 9000 St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch TanzRaum Herisau. Mühlebühl 16a, 9100 Herisau, 071 352 56 77, www.tanzraum.ch Theagovia. Sun Areal, 8575 Bürglen, 071 622 44 33, www.theagovia.ch Theater Kosmos. Mariahilfstr. 29, 6900 Bregenz, +43 5574 440 34, www.theaterkosmos.at Theater St.Gallen. Museumstr. 24, 9000 St.Gallen, 071 242 05 05, VVK: 071 242 06 06, www.theatersg.ch Theater am Kirchplatz. Reberastr. 10, 9494 Schaan, +41 0423 237 59 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.TaK.li Theaterhaus Thurgau Bahnhofplatz, 8570 Weinfelden, 071 622 20 40, www.theaterhausthurgau.ch Theater am Kornmarkt. Seestr. 2, 6900 Bregenz, +43 5574 428 70, VVK: +43 5574 420 18, www.theater-bregenz.at

Theater am Saumarkt. Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, +43 5522 728 95, www.saumarkt.at Theater an der Grenze. Hauptstr. 55a, 8280 Kreuzlingen, 071 671 26 42, www.kreuzlingen.ch Theaterwerk. Teufenerstr. 73a, 9000 St.Gallen, 079 677 15 89 Tonhalle. Museumstr. 25, 9000 St.Gallen, 071 242 06 32, VVK: 071 242 06 06, www.sinfonieorchestersg.ch Trottentheater. Rheinstrasse, Neuhausen am Rheinfall, 052 672 68 62 USL-Ruum. Schrofenstr. 12, 8580 Amriswil, www.uslruum.ch Vaduzer-Saal. Dr. Grass-Str. 3, 9490 Vaduz, +41 0423 235 40 60, VVK: +41 0423 237 59 69, www.vaduz.li Vollmondbar. Stadtgärtnerei, Glashaus beim Sallmanschen Haus, 8280 Kreuzlingen, 071 672 69 25 Werdenberger Kleintheater fabriggli. Schulhausstr. 12, 9470 Buchs, 081 756 66 04, www.fabriggli.ch ZAK. Werkstr. 9, 8645 Jona, 055 214 41 00, www:zak-jona.ch ZiK – Zentrum für integrierte Kreativität. Weitegasse 6, 9320 Arbon, 071 714 402 792, www.zik-arbon.ch Änderungen und Ergänzungen bitte an: sekretariat@saiten.ch Die Adressen der Museen und Galerien sind unter «Ausstellungen» aufgeführt.



NACHRICHTEN AUS DEM SUMPF PFAHLBAUER

Ich weiss nicht mehr, ob alles an jenem Samstag im Februar war. Aber ich bin mir sicher, dass Olympia und Fasnacht herrschten, und mit beidem kann ich beim gütigen Pfahlbauergott nichts anfangen, aber rein gar nichts. Obwohl, es ist noch nicht lange her, der regelmässige Leser erinnert sich, da schloss sich auch dieser Charlie in einer Fasnachtsnacht einer überstelligen Gruppe verbliebener Genossen an, die an der langen Strasse in der verlorenen Siedlung am Grossen Pfahlbauersee aus Tradition und Gwunder und Langeweile und schamloser Mitvoyeurerei jedes Jahr einmal-nur-einmal in einen sogenannten Füdlispunten ging, der passenderweise Relax hiess, aber von Entspannung keine Spur bot, sondern nur aufgeladene Hysterie für Biedermänner, die sich mirnichtsdirnichts unverschämt gaben und dürre Ostdeutschinnen in übelst hochhackigen gläsernen Stilettos und mit schäbigen Tätowierungen anstierten, die dann vorzugsweise zu Rammsteins Eifersuchtsgebrüll um Stangen wirbelten, bis es einen nur noch trümmelte und später anödete. Und wir, keinen Deut anders, Jahr für Jahr wieder dahin, und seis für ein paar Spässe mit einem pickligen Plattenleger, der globes DJ Gecko hiess. Oder so. Aber ich wollte überhaupt nicht näher auf diese Dumpfbackenfeierzeit eingehen, sondern nur von einem Samstag berichten, an dem plötzlich alles weit weg war, was ärgert und nervt und einen die Tunnelwände hochtreibt

Aber wie gesagt, nichts konnte mich irritieren. Ich las die neuesten Hiobsmeldungen aus der Welt der Wirtschaft und von den jüngsten Buckeltänzen der Zipfelträger aus der Politik. Neben mir schmunzelte ein Jungprofessor, hinten rechts die kecke Operateuse und ihr neuester Kreativgschmusi, und der Schokokuchen war

Vermutlich lag es an den Wildgänsen vom Himalaya. und lebenslänglichen Blödsinn machen lässt. Vermutlich lag es an den Wildgänsen vom Himalaya, die am Mittag bei Speck und Spiegeleier über die 6000er-Gipfel von Tibet nach Nepal flogen, also in der Kiste mein ich, die zum Zmorge schon lief, weil als Strohwitwer musst du schauen, wenn Frau Braunauge einem fort. Braunauge hat im Fall wirklich eine Kuh gemietet, die dann gealpsömmert wird überm Seealpsee, oder wie das heisst, aber davon mal mehr im Sommer. Jedenfalls war ich nach den Extremflugwildgänsen schon mal sehr leicht drauf, und alles wurde immer sanfter. Zuerst ging ich meine liebste Stadtechse anschauen, an der Brandmauer, wo früher meine Redaktion zuhause war, und dann sass ich im schick ausgeräumten Café, wo früher meine Regeneration zuhause war; die sollen jetzt den besten Cappuccino in der Stadt haben, mag schon sein, aber ich sage euch, die haben dafür auch die schauderhaftesten Vorhänge in der Stadt und aber ganz sicher etwas mit dem Zentrum-Ostrand-Preisgefälle nicht begriffen.

winzig und viel zu teuer. Und dann turtelte ich durch die Schoppinggassen, pängpäng schlugen die Guggenpauken, und ich kaufte einen Pfannkuchen und zwei überreife Avocados, und dann grinste ich breit und schon war es Abend. Ich glaube fast, an diesem Tag war auch die Sonne erstmals wieder draussen gewesen nach etwa einem gefühlten Monat Ausgangssperre. Es war der Abend vor dem Valentinstag, der Abend, an dem in der Kiste wieder einmal der höllische Vulkankatastrophenfilm lief, der Toggenburger seinen Goldsprung machte und Scheit Lin, der alte Chinese, im Konfettiregen seinen Füdliorden bejubelte. Nicht, dass ich von all dem etwas mitbekam, aber vermutlich strahlte das auf unsichtbare Art einfach sehr positiv aus in diese unsere Sauerstoffglocke, unter der wir leben. Ich landete nach dem Aufwärmen im Weissenkreuz beim Gemüseduo in der einstigen Turnhalle, das zur Taufe seine Platte röstete, allerherzigst, und hernach in der pumpenvollen Disco im einstigen Kino, und auch hier sangen

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und lachten alle Kinder, und ich begann aus heiterem Himmel, alle sinnlos zu herzen und zu umarmen und ihnen alles Glück zu wünschen, schlimmer als zum Milleniumsilvester, ich hätte vermutlich sogar den Roscheedornier und den Sascharufer umarmt. Und alles gab sich die Hand, ich küsste eine Dutzendschaft Todfeinde und brach das Eis mit dem bornierten Idiot, dem ich vor etwa einem Jahrhundert fast die Faust auf die Nase gedrückt hätte, und ich schenkte der eingebildeten Modedesignerin mit dem Mondgesicht einen Kaugummi. So ging es ohne Ende. Ich war eine einzige Glückspille. Ich weiss nicht, ob das alles am gleichen Samstag war. Aber gewiss waren es sehr, sehr viele Stunden uneingeschränkter sanfter Liebe ohne jeglichen Haken. Und am Ende stieg ich mit dem Jörgler aus dem Taxi, und wir stapften durch den ewigen Schnee und tranken noch ein Feuerwasser auf die Wildgänse, die sich wohl demnächst wieder daran machen, nach Tibet zurückzufliegen. Es kann nur schlechter werden. Charles Pfahlbauer jr.



D’SUEBALLÄ SAITENLINIE

Am gefährlichsten leben dieser Tage nicht die Banker, Steuerhinterzieher und Bundesräte, sondern St.Gallens Kleintiere. Christian Müller, Präsident der Voliere im Stadtpark ist entsetzt, wie seine Wasservögel aufs Schändlichste mit Schneebällen beschmissen wurden; er ist schön froh, dass er eine Kamera installieren liess. Im Verdacht stehen delinquente Jugendliche aus der nahegelegenen Kanti am Brühl. Just in jenem Schulhaus hat man wenige Wochen nach der Teichattacke den Salatfrosch in Obhut gegeben. Der entkam allen Putz- und Häckslermaschinen, landete in einem Migrossalat, überlebte die Verschweissung, hielt den Sauerstoffmangel durch und sprang bei der St.Gallerin Nicolina Perotto in die Freiheit, die ihn flux DaVinci taufte, ehe sie ihn abgab. Aus Sicherheitsgründen oder auf Grund besserer Terrarien hat man ihn nun an die Kanti am Burggraben überstellt. Bleibt noch zu hoffen, auf dem Salatsack klebte nicht das Label «Aus der Region, für die Region», der Salatfrosch ist nämlich Franzose. Und da wir schon von Labeln sprechen, Saitenautor Milo Rau hat ein Patent umgangen. Denn Valentin Ceauşescu, der Sohn des Diktators, hat den Namen Ceauşescu als Marke schützen lassen. ©eauşescu also. Persönlich würde man in seiner Situation ja lieber untertauchen, als einen derartigen Affentanz veranstalten. Apropos: Rekordhalter im Untertauchen und im Luftanhalten fast so gut wie DaVinci ist der Taucher Peter Colat. An der St.Galler Ferienmesse tunkte er seinen Kopf ganze neunzehn Minuten und 21 Sekunden unter. Zum ernsthaften Untertauchen ist diese Zeitspanne allerdings zu kurz. Im Falle einer Namensverwandtschaft mit Diktatoren ist Umtaufen erfolgversprechender (wäre auch für den Salatfrosch eine Option!). Man wähle einen Namen mit einer hübschen Assoziationskette: etwa Cohn, weil Oscar, weil Goldjunge. Aber aufgepasst, nicht dass man von der Assoziationskette nun bis zu Gold-Simi davongetragen wird. Überleiten sollte es natürlich zu Arthur Cohn. Den verschlägt es diesen Monat ins Kinok. Dort wird «One Day in September» gezeigt. Einer jener Dokumentarfilme, die ihm so einen Goldtoggel eingebracht haben. Aus Liebe verschlägt es dieser Tage einen anderen nach St.Gallen: Pedro Lenz. Verliebt hat er sich, als er auf der Kellerbühne stand, in eine, die im Publikum sass. Nun tourt er günstigerweise in der Ostschweiz und unterstreicht seine ernsthaften Absichten, indem er dem SC Brühl beitritt. Wir versuchen noch herauszufinden, ob sich der Cohn vielleicht nicht doch auch verliebt hat und in Wahrheit nur wegen Sandra Meier ins Kinok kommt. Und wenn wir schon bei emotionalem Schaffen sind: Hans Schmid, ehemals für Kultur im Kanton St.Gallen zuständig, leidenschaftet schon länger in seinem Hotel in Lavin. Und da die Allrounder schon «rund um fit seien», sucht er nun ein EDVbürobuchhaltungspersonaladministrationsteilzeitgenie. Wer einen anderen Job bevorzugt kann es heuer als Dramaturg versuchen und der Vortrags- und Lesegesellschaft Toggenburg eine Theaterszene schicken. Die Themenfindung dürfte ja nicht allzu schwer sein, bei all der Theatralik. Wer also im Grossen fündig wurde kann sich auf www.vltoggenburg.ch die Details erklären lassen. Lika Nüssli

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