Ostschweizer Kulturmagazin
JUNI 2010 N°191
YIGOWULI! DIE SÜDAFRIKACONNECTION DER OSTSCHWEIZ
AUSSERDEM:
Die Debatte zum verhinderten Theaterstück Zwei Jahre in Guantánamo Auf ein letztes Glas mit HP Müller
Monatsprogramm $ER -ITMACHER 4HEATERZELT 4ANZST~CK VON !NDREA "OLL NACH &RIEDRICH $~RRENMATT $I \ -I \ $O ZUM LETZTEN -AL SIE NENNEN ES LEBEN 3TUDIO #OLLAGE DES *UGENDTHEATERCLUBS BEAT $I ZUM LETZTEN -AL 4ONHALLEKONZERT 4ONHALLE ¦-ENDELSSOHN -EERESSTILLE GL~CKLICHE &AHRT§ $O \ &R 3OPHIES 7ELTEN 4HEATERZELT +ONZERT DES -USICALSTARS 3OPHIE "ERNER &R (ERR "IEDERMANN UND DIE "RANDSTIFTER 'ROSSE "~HNE 6ON -AX &RISCH %INE "EARBEITUNG DES (yRSPIELS F~R DIE "~HNE 3A 0REMIERE \ &R \ 3O ,IED AM 3ONNTAG &OYER 0ORTRAITKONZERT &RANCISCO /BIETA 3O %INTRITT FREI 6ERDI !LZIRA 'ROSSE "~HNE /PER VON 'IUSEPPE 6ERDI $O -ADAMA "UTTERFLY 'ROSSE "~HNE /PER VON 'IACOMO 0UCCINI $I $ER -ANN VON ,A -ANCHA 'ROSSE "~HNE $IE !BENTEUER DES $ON 1UIXOTE IM %RFOLGSMUSICAL VON -ITCH ,EIGH UND $ALE 7ASSERMAN 3A %RZiHLTHEATER BELLYBUTTONS 4HEATERHAUPTEINGANG 4REFFPUNKT ¦&IKTION 3TADT &AKTEN§ %RZiHLTHEATER DES 4HEATERCLUB BELLYBUTTONS 3O 0REMIERE \ 3O ZUM LETZTEN -AL 3ONNTAGS UM 4ONHALLE 7ERKE VON 3CHUBERT (ARBISON -OZART 3O 4ALK IM 4HEATER &OYER %INF~HRUNG ZU DEN 3T 'ALLER &ESTSPIELEN 3O %INTRITT FREI
+ONTAKT WWW THEATERSG CH \ WWW SINFONIEORCHESTERSG CH +ONZERT UND 4HEATERKASSE 4 \ & dFFNUNGSZEITEN 4HEATERKASSE -ONTAG BIS 3AMSTAG ¯ ¯ 3ONNTAG ¯ 4ICKETS 6"3' 0AVILLON (AUPTBAHNHOF 3T 'ALLEN -ONTAG BIS &REITAG ¯
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!BENDKASSE JEWEILS EINE 3TUNDE VOR "EGINN DER 6ERANSTALTUNG
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25. Juni – 9. Juli 2010 Oper auf dem Klosterhof Il diluvio universale – Die Sintflut 7AHRHAFT EIN GROSSES 4HEMA DAS DIESES *AHR AUF DEM +LOSTERHOF INSZENIERT WIRD 'AETANO $ONIZETTI HAT ES IN WUNDERSCHyNE -USIK VERPACKT &R 3CHWEIZER %RSTAUFF~HRUNG 3A \ $I \ &R \ 3A \ -I \ &R +LOSTERHOF JEWEILS
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Konzert Donizetti-Projekt, Festkonzert, Wasserwege und Wassermusik "EIM +ONZERTPROGRAMM WERDEN "yGEN GESCHLA GEN VON /PERNKOMPONIST 'AETANO $ONIZETTI HIN ZUR 7ASSERMUSIK 'EORG &RIEDRICH (iNDELS VON DER +ATHEDRALE NACH 3T ,AURENZEN EINEN 3CHWERPUNKT SETZT DAS +ONZERTPROGRAMM AUF DIE !LTE -USIK 7ASSERWEGE ¯ -USIK AN &L~SSEN UND ,AGUNEN 3O 3T ,AURENZEN $ONIZETTI 0ROJEKT $O 3T ,AURENZEN 7ASSERMUSIK ¯ 6ON 7OGEN UND 7ELLEN 3O 3T ,AURENZEN &ESTKONZERT -ESSA DA 2EQUIEM VON ' $ONIZETTI $O +ATHEDRALE WWW ST GALLER FESTSPIELE CH
Editorial Yigowuli! Yigowuli! Goal! Goal! Die WM in Südafrika nimmt sich «Saiten» zum Anlass, im Juni den Südafrika-Connections der Ostschweiz nachzugehen. Bei der St.Galler Autorin Monika Slamanig brauchten wir nicht lange zu suchen. Seit 1999 packt sie regelmässig ihre Koffer, um nach Südafrika zu reisen. Aus ihrem reichen Schatz an Begegnungen verfasste sie einen WM-Reiseführer der zu allen neun Austragungsorten führt. Sie war es auch, die uns mit Ntsikoh langa Kitsili bekannt machte. Der junge südafrikanische Journalist aus Grahamstown ist der Autor der Reportage über Jugendliche, die für Township-Fussballmannschaften kicken. Die Südafrika-Connections der Ostschweiz sind aber nicht immer so erfreulich. Die Wirtschaftsverstrickungen mit dem Apartheid-Regime gleichen einem Spinnennetz, an dem Firmen von Rapperswil bis ins Rheintal mitgewoben haben. Sie lieferten Teile für eine Atombombe, Öl und Chiffriergeräte nach Südafrika oder liessen Asbest abbauen. Hans Fässler und Harry Rosenbaum wühlen in dem düsteren Schweizer Kapitel und stolpern über Aktensperren und Klagen. Während die einen nach Profiten strebten, setzten sich andere aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus ein. In den achtziger Jahren kam es in St.Gallen zu Kundgebungen, Boykotten und Kulturveranstaltungen. Die ehemaligen Afrikaribik-Mitbegründer und Aktivisten der Anti-Apartheid-Bewegung St.Gallen, Bea Hadorn und Pius Frey, bewegt die Zeit bis heute. An Afrikaribik-Veranstaltungen teilzunehmen hätte einem gewissen Georg Franz Müller gut getan. Der Elsässer Soldat, der dreissig Jahre in Rorschach lebte, reiste 1670 nach Indonesien und legte auf dem Weg dorthin in Kapstadt an. In seinem Reisebericht vermerkt er am Schluss von reich gefüllten Seiten, über Südafrikas Menschen zu schreiben, sei ihm Papier und Tinte zu schade. Illustriert wird das Titelthema von der Fotografin Patrizia Human, die ein halbes Jahr lang die Austragungsorte bereiste. Andrea Kessler
Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 191. Ausgabe, Juni 2010, 16. Jahrgang, erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Blumenbergplatz 3, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Richard Zöllig, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch
Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Gabriela Manser, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.-, Gönnerbeitrag Fr. 250.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, Florian Bachmann, Beni Bischof, Stefan Bösch, Christiane Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, Jonathan Németh,
Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Sabina Brunnschweiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Marcel Elsener, Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Manuel Lehmann, Sandra Meier, Melissa Müller, Peter Müller, Andreas Niedermann,
Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Shqipton Rexhaj, Adrian Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Sabin Schreiber, René Sieber, Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, Peter Surber, Florian Vetsch, Roger Walch, Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier © 2010, Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen.
Sa., 22. Mai bis So., 29. August 2010 Nur bei schĂśnem Wetter (Auskunft: Telefon 0800 43 95 95)
Montag bis Freitag Abfahrt ab Bahnhof: 11.00 - 18.30 jede halbe Stunde
Abfahrt ab Dreilinden: 11.15 - 18.45 jede halbe Stunde
Samstag und Sonntag Abfahrt ab Bahnhof: 09.30 - 18.30 jede halbe Stunde
Abfahrt ab Dreilinden: 09.45 - 18.45 jede halbe Stunde
Fahrroute: Hauptbahnhof Markplatz Parkplatz Dreilindenstrasse
Fahr mit! Der Umwelt zuliebe.
Spisertor SchĂźlerhaus Parkplatz Familienbad
INHALT
Zu Besuch an einem Fussballspiel in Grahamstown: Seite 27.
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Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Florian Vetsch Meisterstück. von Johannes Stieger
TITEL 10 Schwarz-Weisses von der Regenbogennation. Eine persönliche Reise zu den Austragungsorten. von Monika Slamanig 16 Befremdliche Blicke. Ein Soldat macht 1670 einen Zwischenhalt in Kapstadt. von Peter Müller 17 Geschmierte Apartheid. Wie Ostschweizer Firmen das Regime unterstützten. von Harry Rosenbaum 20 Die Filiale einer starken Bewegung. Ein Rückblick auf die Anti-ApartheidBewegung in St.Gallen. von Pius Frey 22 Kein Afrika-Tam-Tam. Afrikaribik engagiert sich gegen Diskriminierung und Rassenwahn. von Bea Hadorn 24 5:4 für Khulumani vs. Barclays Bank. Wegen Menschenrechtsverletzungen angeklagt. von Hans Fässler 27 Yigowuli! Yigowuli! Eine Township-Fussballmannschaft kickt sich von der Vergangenheit frei. von Ntsikohlanga Kitsili Bilder von Patrizia Human
Bild: Ntsikohlanga Kitsili
THEMA 30 Rundflug. von Meinrad Gschwend, Mathias Frei, Heidi Eisenhut, Manuel Lehmann, Kurt Bracharz und Daniela Vetsch Böhi 33 Ein Nachruf auf HP Müller. von Pascal Froidevaux und Marcel Elsener 35 Flickwerk Marktplatz. von Andreas Kneubühler 36 Ein Kommentar zum St.Galler Theaterskandal. von Rolf Bossart 38 Flaschenpost. von Katja Stehle und Marc Dietrich aus Burma KULTUR 40 Musik. Neue Spitzbubenmusik aus St.Gallen. von Johannes Stieger 41 Film. Tito spukt über die Kinoleinwände. von Andrea Kessler 42 Theater. Im Gespräch mit einem Guantánamo-Häftling. von Catalina Schiltknecht 44 Literatur. David Bollers Comics sollen unterhalten. von Ursula Badrutt 45 Kunst. Mickry 3 bringt den Wald nach Arbon. von Kristin Schmidt 47 Von der Rolle. von David Wegmüller 49 Vortrag. von Wolfgang Steiger 50 Literatour. mit Florian Vetsch 51 Presswerk. von Pius Frey KALENDER 53 Termine im Juni. 73 Charles Pfahlbauer jr. 75 D’Sueballä. von Lika Nüssli
MEHRFACH BELICHTET mit DANIEL AMMANN (Bild) und FLORIAN VETSCH (Text)
Als der isländische Vulkan Eyjafjallajökull so richtig doll zu pupsen begann, kam es weltweit zum grössten Grounding von Flugzeugen seit 9/11. Ich selbst hatte Glück: Am 19. April sass ich in Ghent, NY, geschlagene vierzig Minuten an der Strippe, um mir meinen Rückflug aus den USA bestätigen zu lassen, lauschte der Endlosschleife der Werbungen und Geduldsermahnungen von Swiss International Airlines, bis sich endlich eine freundliche Anne meldete und die Bestätigung vornahm. Anders erging es meinen Kolleginnen Iva Herzmann und Yvonne Fleischmann, die mit einer Russisch-Klasse der Kantonsschule am Burggraben aus Weissrussland heimfliegen wollten: Sie mussten sich auf dem Landweg durchschlagen. Ihnen wäre das «Ich bin ein Asche Opfer»-Shirt gut angestanden. Aber ob sie so locker aus der Wäsche geguckt hätten wie diese Struwwelpeter-Cinderella auf Mallorca, möchte ich nicht beschrien haben. Der Fotograf Daniel Ammann schickt der «Saiten»-Redaktion monatlich ein Bild aus der Ostschweiz – ohne Hintergrund- und Inhaltsangaben. Wechselnde Autorinnen und Autoren schreiben die Legende.
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MEISTERSTÜCK
Chris Fannin, Südafrikaner Am Montagabend hat er sich nach langem Überlegen eine Stunde freischaufeln können. Er müsse viel arbeiten, um seine Pensionskasse aufzufüllen. Wegen seinem Engagement für Südafrika sei er früher nicht so oft zum Geldverdienen gekommen. Bereits am Telefon ist der sechzigjährige Chris Fannin nur schwer zu stoppen. Tagsüber unterrichtet er Englisch an der Kantonsschule, abends in einer Einzimmer-Wohnung in einem kleinen Wohnblock aus den Siebzigern. Fannin sass der Churer Sektion der Anti-Apartheid-Bewegung vor und übernahm nach Nelson Mandelas Freilassung den schweizerischen Vorsitz von Paul Rechsteiner. Aus der Einzimmer-Wohnung im Churer Wohnblock spülts an besagtem Montagabend eine Gruppe plappernder Englischschülerinnen. Hinter ihnen taucht ein Brocken von Mann im Rahmen auf, mit wilder Frisur und herzlichem Gesicht. Er streckt zum Gruss eine grosse Hand entgegen und bittet, Platz zu nehmen. Der gebürtige Ire setzt Tee auf und klaubt sich eine Camel aus der Packung. Er lehnt sich zurück und erzählt. Sein Urgrossvater John Thomas Fannin verlässt Irland 1847. In seinem Land wütet die Hungersnot und dezimiert die Bevölkerung um fast die Hälfte. Die Reise geht in die Südafrikanische Provinz KwaZulu-Natal an der Ostküste. Warum Südafrika? Das Ticket dorthin war am günstigsten. John Thomas, sagt dessen Urenkel, hätte in Südafrika das erste Gold gefunden. Naja, wägt er die Tragweite der Aussage ab, seine Familie sei zwar sehr geschichtsbewusst, aber er sei sich nicht so sicher, ob es stimme. Auf alle Fälle besitzt die Familie zu Beginn viel Land. Der Besitz schwindet aber zusehends, da Ländereien beim Pokerspiel verjubelt werden. Die Farm seiner Eltern ist mit 2000 Hektaren im Vergleich mit anderen eher bescheiden. Neun Jahre bevor sich 1959 der militante Pan African Congress vom ANC absplittet wird Chris Fannin geboren. 1961 gründet der ANC selbst einen bewaffneten Flügel, geleitet von Nelson Mandela. Fannin erzählt eher sachlich, fährt Schauergeschichten von der Apartheid nicht nach vorn, die uns Europäern ein wohliges Schaudern der Überlegenheit über den Rücken jagen. Wie will man mit dem Unfassbaren umgehen, ohne mit allem zu brechen? Fannins Ahnen machen Jagd auf Viehdiebe; sie verfolgen sie und schiessen auf sie. Ein bisschen sackt er bei diesen Sätzen trotzdem ein, aber lächelt wieder, fast beschwichtigend, wenn er sagt, dass damals alle rassistisch gewesen seien. Wenn sein Vater in einer Runde weisser Farmer gesagt habe, er würde mit einem Schwarzen einen Tee trinken, falls dieser genug gebildet sei, Mozart kenne und sich kultiviert ausdrücken
könne, winkten die anderen ab. Dem elitären Anspruch der Aussage zum Trotz waren solche Sätze in der Unterhundkultur revolutionär. Zum Beispiel: Einige Kilometer von der Farm der Fannins entfernt, besitzen Weisse einen Swimming Pool. Als sie nach einem Ausflug unvermutet früh nach Hause kommen, streicht sich der schwarze Gärtner durch die nassen Haare, auf der Wasseroberfläche kräuseln sich noch die Wellen des eben genommenen Bades. Die Farmer lassen das Wasser aus dem Becken laufen und schrubben die Wände. Anfang der siebziger Jahre verlässt Fannin die elterliche Farm. Wie damals sein Urgrossvater nimmt er das günstigste Reisemittel und landet 1973 auf dem Flughafen Luxemburg. Als er weisse Männer das Gepäck abladen sieht, weiss er, dass er nicht mehr in Südafrika ist. Es folgt eine Reise per Autostop durch Europa, in Griechenland lernt er Urs Steiner kennen. Später kommt er bei dessen Familie in Zillis unter, wo er auf dem Hof mithilft. Vater Steiner macht in den Neunzigern Karriere in einem Werbespot für Milka-Schokolade als Cool Man Steiner. – Fannins Biografie ist gespickt von wunderlichen Begebenheiten. Er findet 1973/74 just in jener Firmengruppe einen Job, die später auf dem Radar der AntiApartheid-Bewegung auftaucht, weil sie Geschäfte mit dem Regime macht. Damals steht Christoph Blocher aber noch nicht hinter der Ems-Chemie. Fannin zieht nach Chur und lernt seine Frau kennen, mit der er eine Tochter und einen Sohn hat. In den frühen Achtzigern gründet er die AAB-Sektion Chur. Mit ihrem Protest erreichen Fannin und seine Leute, dass der Globus südafrikafreie Zone wird, dass der Bankverein keine Krügerrand mehr verkauft. Wie die AAB in St.Gallen holten sie Bands und Theaterschaffende in die Stadt. 1991 fliegt er zur Beerdigung seines Vaters das erste Mal zurück nach Südafrika. Es ist kurz nach der Freilassung Nelson Mandelas. Am Flughafen werden viele der heimkehrenden Exilanten geschnappt. Auf dem Flug in sein Heimatland lernt er
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ein jüdisches Ehepaar kennen, dem er seine Lebensgeschichte erzählt und seine Angst schildert, ins Gefängnis zu kommen. Der Mann sagt, sie würden beim Zoll vorangehen und eingreifen, falls es Probleme gibt. Der Zöllner schaut sich Fannins Pass lange an, zieht Kollegen zu Rate. Fannin schwitzt. Dann streckt ihm der Beamte den Pass entgegen: «Welcome to the new South Africa!» Es sind diese Zeichen und Episoden, mit denen er das neue Südafrika versinnbildlicht. Zuhause angekommen besorgt er sich einen Anzug für die Beerdigung. In einem Kleidergeschäft in der Nachbarschaft arbeiten seit neustem schwarze Frauen. Für Fannin war der «Change» beinahe perfekt, als eine der Verkäuferinnen beim Massnehmen ein wenig flirtend auf seine langen Arme bezogen fragt, ob er einen Affen in der Verwandtschaft habe. Ein derartiger Scherz wäre vor wenigen Jahren undenkbar gewesen. Fannin schaut der Zukunft Südafrikas trotz Korruption und inkompetenter Behörden wohlgemut entgegen. Die Verfassung sei gut und die Gewerkschaften seien stark. Aber nach wie vor seien NGOs sehr wichtig für die Entwicklung des Landes. Nach dem die Apartheid besiegt ist, wird die Schweizer Anti-ApartheidBewegung in «Austausch Aufbau Bildung südliches Afrika» umbenannt und das politische Hilfswerk Khayalethu gegründet. In fünfzehn Jahren kommen 1'500'000 Franken zusammen. Das Geld wird ohne Abzüge für Administration in ein Kinderhilfswerk in Pietermaritzburg verwendet. Die Spesen werden vom Vorstand getragen. Nach dem Gespräch sagt er, dass, falls ein Honorar für dieses Gespräch eingeplant sei, das Geld doch aufs Konto von Khayalethu einbezahlt werden soll. Johannes Stieger
Illustration: Rahel Eisenring
SÜDAFRIKA
Seit 1999 verbrachte MONIKA SLAMANIG mit Unterbrechungen insgesamt fünf Jahre in Südafrika. Für «Saiten» hat sie einen exklusiven Reiseführer zu den neun Austragungsorten der Fussball-WM verfasst. Spricht man von Südafrika, kommt man um zwei Themen nicht herum: Kriminalität und das Verhältnis zwischen schwarzer und weisser Bevölkerung. Dazu einige Fakten: Ein Zehntel der 49 Millionen Südafrikanerinnen und Südafrikaner verdient die Hälfte des Gesamteinkommens. Es sind hauptsächlich Weisse – obwohl sie nur neun Prozent der Bevölkerung ausmachen. Etwa die Hälfte der anderen 91 Prozent lebt trotz wirtschaftlicher Fortschritte seit der demokratischen Wende 1994 in Armut, mit all ihren negativen Folgen: Kriminalität, Aids, Alkoholismus und so weiter. Ich schreibe von Weissen und Schwarzen, meine aber die vielen Abstufungen in Hautfarbe und Kultur mit. Südafrika ist eines der ethnisch vielfältigsten Länder des Kontinents, seine elf Landessprachen bilden nur einen Bruchteil der existierenden Sprachen und Kulturen ab.
chen, ergibt das einen schillernden Kulturenmix. Zusammengedrängt in Einkaufs- und Vergnügungszentren, den gestylten Clubs, Hotels und Stränden, fühlt man sich wie in jeder anderen hippen Weltstadt. Wer das sucht, kann Kapstadt geniessen. Mit dem Wohlstand sind auch die Kriminellen aus Gauteng und die Notleidenden vom Land nach Kapstadt gezogen, in der Hoffnung auf ein Auskommen. Die meisten stranden in den Slums, die man auf der Fahrt vom Flughafen sieht, Kilometer um Kilometer hinter hohen Zäunen, an denen sich der Abfall türmt. Weil sich die Überfälle auf der Strasse häuften, wurden Überwachungskameras montiert. In der Innenstadt kann man sich relativ sicher bewegen. Man ist unter seinesgleichen. An der Waterfront flanieren und gut essen, dann mit dem Schiff auf die Robben Island, wo Nelson Mandela und seinesgleichen jahrzehntelang gefangen waren. Welcome to South Africa!
KAPSTADT Hier beginnen viele Touristen ihre Reise, in der Mother City, wo vor 350 Jahren die europäische Besiedlung ihren Anfang nahm. Ich meide Kapstadt. Nicht dass die Stadt nicht augenfällig schön wäre durch ihre Lage an der südwestlichsten Spitze des Kontinents zwischen Meer und (Tafel-)Bergen. Sie blendet. Mit Afrika hat sie wenig zu tun. Das ist typisch für Südafrika. Man kann, wenn man will, durchs ganze Land reisen, ohne mit Afrika in Berührung zu kommen. Viele tun es auch: Im Direktflug nach Kapstadt, Automiete, Sightseeing, Kap, Weinland, Garden Route, Rückflug. Deshalb ist die Garden Route so beliebt, obwohl längst nicht so spektakulär wie viele andere Gegenden: Sie hat die dichteste touristische Infrastruktur europäischen Standards. Wer Geld hat, zieht nach Kapstadt und Umgebung, baut oder kauft sich eine Villa, ein Hotel, einen Golfplatz, eine Wein- oder Schönheitsfarm, so dass der enge Raum aus allen Nähten platzt. Zusammen mit den Aussteigern, Esoterikern, Musikern, Surfern und Party People, die hier ihr Glück su-
PORT ELIZABETH (Nelson Mandela Bay) In PE beherrscht die Industrie den Küstenstreifen; die Funund-Beach-Meile ist kurz und künstlich. Das neue Fussballstadion wächst fast ins Meer hinaus. Doch PE hat Charakter. Von der Einkaufsstrasse der Schwarzen in den viktorianischen Stadtteil der Weissen ist es ein Katzensprung, was die Durchmischung fördert. In PE gab es vor Jahren die ersten Township-Führungen. Damals übernachtete ich bei Violet, einer vierzigjährigen Xhosa, die in ihrem Häuschen mit Töchtern, Mutter, Tante und einer wechselnden Zahl sonstiger Verwandter lebte und alle mit ihrer Arbeit als Hausangestellte
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durchfütterte. Bis spät schauten Besucherinnen und Besucher vorbei, um mich mit Fragen zu löchern. Der Abend verging mit Essen und Palaver, während Violets alte Mutter, die traditionelle Pfeife der Xhosa-Frauen rauchend, vom einzigen Bett aus die Soap-Serien am flimmernden Kasten und unsere Diskussionen gleichzeitig mitverfolgte, ohne viel zu verstehen. Ich schlief kaum, nicht nur, weil Kakerlaken über das Bett krabbelten. In den Townships, in denen sich der Abfall türmt, Wasser aus einem einzigen Hahn auf der Strasse kommt und sanitäre Anlagen sowie Strom Mangelware sind ausser er wird illegal von den Hauptleitungen abgezapft –, müssen menschenwürdige Zustände erkämpft werden. Die verschiedenen Townships in PE durchquert man, wenn man mit Steven, dem Taxifahrer aus Graaff-Reinet, in die Karoo-Halbwüste fährt. Sein Standplatz liegt unter der Autobahnbrücke, gleich neben dem prunkvollen alten Bahnhof. Doch die Züge lassen sich an einer Hand abzählen. Entgegen dem Versprechen der Regierung, das Netz auszubauen und die verkommenen Linien zu sanieren, lässt Transnet eine nach der andern eingehen. Was funktioniert, sind die privaten Luxuszüge Blue Train und Rovos Rail, wo man in stilvoll restaurierten Speise- und Schlafwagen aus der Kolonialzeit die atemberaubenden Landschaften an sich vorbeiziehen lassen kann. Da und dort winken Afrikaner, die wie eh und je gewaltige Strecken auf seit Jahrhunderten begangenen Pfaden zu Fuss bewältigen, weil das Transportmittel oder das Geld dafür fehlt. Ich fahre oft mit Steven in die Karoo. Ich kenne keinen besseren Chauffeur, zuverlässig, herzlich und nicht aus der Ruhe zu bringen. Mit besoffenen Fahrgästen geht er ebenso geschickt um wie mit seinen Stammgästen, welche die Musik lauter haben wollen, während mir fast das Trommelfell platzt. In PE steht man sich stundenlang die Beine in den Bauch, redet, raucht, wippt zum Bass aus den Lautsprechern und sieht zu, wie die Fahrer Unmengen von Gepäck aufs Dach oder den Anhänger binden. Black Taxis fahren, wenn sie voll sind, zuerst kreuz und quer durch die Townships. Sie bieten einen Tür-zu-Tür-Service und drehen auch mal um, wenn jemand etwas vergessen hat. Hat man PE aber im Rücken, drückt Steven auf die Tube, dem Sonnenuntergang entgegen, während im Taxi die Party abgeht.
Stunden bis zum Ziel. Überall ähnliche Szenen entlang der grossen Verkehrsachsen: Der Bus hat sich hunderte Kilometer durch die Dunkelheit gepflügt, plötzlich taucht ein erleuchteter, belebter Busbahnhof auf. In Bloem warten dutzende Menschen, mit Decken und Kissen beladen, oft ganze Farmerfamilien, die ihre Mütter oder Töchter bringen oder abholen. Die meisten Weissen schnetzeln die 1400 Kilometer von Pretoria bis Kapstadt im Auto in einem Tag herunter. Im Morgengrauen in Graaff-Reinet werde auch ich abgeholt. Nach Nieu Bethesdas, dem kleinen Bauerndorf am Ende einer Schotterstrasse, fährt kein Bus. Dort hatte ich meinen einzigen Kontakt mit einem Fussballclub. Der Präsident bat mich, die Dorfelf in den Fussballtrikots zu fotografieren, die der neue Bürgermeister gespendet hatte. Wir waren pünktlich, warteten eine Stunde. Einer tauchte auf, wurde nach den anderen geschickt und kam nicht wieder. Also kein Foto. Hingegen Anschauungsunterricht von einem Township an einem Sonntagmorgen: Schnapsleichen und spielende Kinder, der Rest in der Kirche. Mehr als ein Dutzend verschiedene Kirchen kümmern sich um das Seelenheil der 900 farbigen Bewohner. Die Prediger drohen so laut mit Tod und Teufel, dass es im 500 Meter entfernten weissen Dorfteil widerhallt. Die weissen Farmer sind holländisch-reformiert, doch sie sterben langsam aus. Die Kirche wurde vor 200 Jahren für viele hundert Fromme gebaut. Ihr beleuchteter Turm ist nachts im Dorf die einzige Lichtquelle ausser dem funkelnden Sternenteppich. Bloem, Hauptstadt des Free State, ist eine Transit- und Verpflegungsstadt an der N1, die von Kapstadt bis an die fernnördliche Grenze zu Simbabwe führt. Die weite, flache Provinz Free State mit den Tausenden von Hektar grossen Schaffarmen ist traditionelles Burenland. Einmal stieg ich in Bloem aus, um eine Mitfahrgelegenheit ins nahe Lesotho zu finden. Am anderen Morgen kam ich in Mikes Jeep in das winzige autonome Königreich mit den himmelhohen Bergen, das mitten in Südafrika liegt. Nach der Reise zurück in Bloem, wieder unter Weissen, genoss ich einen italienischen Kaffee an der Waterfront (jede grössere Stadt hat inzwischen eine; doch mangels Meer muss oft ein Brunnen genügen), aber der Kontrast war schwer zu verkraften. Lesotho ist voll von lebhaften, farbenfrohen Menschen und Tieren, die sich überall frei bewegen und mir offen begegneten. Man trekkt auf einem Basotho-Pony oder zu Fuss durch Licht und Farben wie in einem Rausch. Das ist zugegebenermassen verklärt, denn das Volk von Hirten ist mausarm und eine solche Reise so zwiespältig wie in jedem Entwicklungsland.
BLOEMFONTEIN (Mangaung) Nach der Landung in Johannesburg, im Bus weiter Richtung Karoo, passiert immer das Gleiche: Ich hab bereits Stunden abgesessen, unterbrochen nur von den zwei sehnsüchtig erwarteten Pitstops (WC, essen, trinken, rauchen, alles in zehn Minuten), aber um Bloemfontein herum halte ich es fast nicht mehr aus. Dabei sind es noch mehrere 11 SAITEN 06.10
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DURBAN Die grösste «indische Stadt» ausserhalb Indiens ist auch die Hauptstadt von KwaZulu-Natal. Zululand. Kaum war ich dort, geriet ich in Mariannhill in eine Zulu-Messe, das einzige bleiche Gesicht in der überfüllten Kirche. Die Gesänge und Tänze waren mitreissend. Am Schluss der Messe nach etwa drei Stunden wurden unter Trillern und Klatschen die Fussballresultate der Kids vorgelesen. Ich nahm an der ersten Frauenkonferenz teil, auch dort kaum Weisse, überhaupt wenige Besucherinnen, da Durban als gefährlich gilt. Leider. Selten findet man eine solch elektrisierende Mischung von Kulturen eng nebeneinander, Hindu-Tempel, Kirchen und Moscheen Tür an Tür. Einzig ein Bummel über den riesigen Viktoria-Street-Markt ist nicht zu empfehlen, zumal man als Weisse, wie überall, als potenziell lohnende Beute auffällt. Ich kam denn auch nicht dazu, an einem Stand malaiisches Curry zu geniessen. Ich wurde verfolgt und wusste nichts Gescheiteres, als in eine Kirche zu flüchten. Sie war menschenleer. In die Enge getrieben, rettete ich mich mit einem Sprung in ein abfahrendes Auto im Hinterhof. Fortan hielt ich mich an den Küstenstreifen, wo meinesgleichen sich tummelt, aber auch schwarze, indische und arabische Familien; verhüllte Frauen bis zu den Knien in den Wellen an diesen Bilderbuch-Stränden, die vor noch nicht langer Zeit für sie gesperrt waren.
NELSPRUIT Von Nelspruit weiss ich nur noch, dass ich mit Übelkeit kämpfte. Die Busfahrt war extrem kurvenreich. Die Hauptstadt von Mpumalanga in der ehemaligen Burenprovinz Transvaal liegt nur hundert Kilometer von Swaziland und Moçambique entfernt, ist aber Welten von Schwarzafrika entfernt. Mit ihren properen Cafés, Hotels, Häusern mit blühenden Vorgärten gleicht sie einer holländischen Kleinstadt. In Nelspruit versorgen sich die Touristen vor der Safari im Kruger Park. Ich war in der Transkei, dem ehemaligen Homeland der Xhosas, gewesen, das übersät ist von kleinen Rundhüttensiedlungen, weidenden Kühen, Ziegen und Frauen mit Kindern auf dem Rücken, mit Wassereimern, Reisigbündeln und Maissäcken auf dem Kopf. Dann Durban, wo ich die Flying Doctors im Rotkreuz-Flugzeug in den unzugänglichen Norden des Zululandes begleitete und nachhaltig erschüttert wurde von der Misere und an Aids sterbenden Kindern, die ich sah. In den Sümpfen um Saint Lucia mach-
te ich eine Fuss-Safari mit, an weidenden Gnus und an Tümpeln vorbei, an denen Krokodile sich sonnten und Flusspferde sich suhlten. In Swaziland verbrachte ich wunderbare Tage im Mlilwane Wildlife Sanctuary. Und dann Nelspruit. Ich liess den Kruger Park links liegen und fuhr weiter nach Johannesburg.
JOHANNESBURG Die Stadt des Goldes, eGoli, eine Erhebung auf dem südafrikanischen Hochplateau, erkennt man von fern an ihrer Skyline von Hochhäusern und Fernsehtürmen und, näher dran, an den gelb leuchtenden Aushuben der vielen Goldminen, die die Stadt begründeten. Heute soll mit einem neuen Verfahren noch das letzte Stäubchen herausgefiltert werden. Vom Northcliff Hill aus sieht man vor lauter Grün in den unzähligen Gärten die Häuser gar nicht. Die Millionenstadt macht sich unglaublich breit. Platz ist das einzige, das sie im Überfluss hat. Knapp ist, wie überall, das Wasser. Auch die Stromversorgung ist bedroht, da Escom es versäumt hat, die maroden Kraftwerke zu sanieren oder neue zu bauen. In den Metropolen sind oft ganze Stadtteile stundenlang ohne Strom. Was das bedeuten kann, weiss ich von Marie, deren Ehemann rund um die Uhr auf ein Atemgerät angewiesen ist. In Joburg hatte ich meine eindrücklichsten Erlebnisse überhaupt: Begegnungen und eine Konferenz in Soweto, das afrikanische Buffet im Wandy’s, dem inzwischen auch unter Weissen beliebten Township-Restaurant, der Sonntag auf der Melville-Koppies, wo unter jedem Baum Zionisten verschiedener Ethnien beteten, sangen und reihenweise in Trance fielen, der Besuch des Apartheid-Museums mit einer schwarzen Schulklasse. Am eindrücklichsten war eine Begegnung am Flughafen vor zehn Jahren, als es noch sichtbare Spuren der Apartheidvergangenheit gab, etwa Verbotstafeln für Schwarze. Nach elf Stunden Flug, nur noch Kaffee im Kopf – es gab noch keinen Mugg and Bean oder Starbucks an jeder Ecke –, wurde mir in einem Steakhouse eine Tasse serviert. Am Nebentisch sass ein alter Mann, ohne etwas zu konsumieren. Er lächelte, beugte sich zu mir hinüber und sagte: «Wissen Sie, Mama, ich sitze zum ersten Mal in einem Restaurant, an dem das Schild ‹nur für Weisse› hing.» Damals machten viele Schauergeschichten über die Kriminalität in Joburg die Runde. Es glich einer Lotterie, ob man die Fahrt in die Stadt unbeschadet überstand. Dabei ist das, was wir erleben, ein Bruchteil der Gewalt, der die Menschen in den Townships ausgesetzt sind. Schlechter Trost. Aber mir ist in Joburg, dank ortskundiger Begleiterin, nie etwas passiert, ausser dass ich in einem Haus wohne, das mehrmals ausgeraubt wurde. Es steht in Brixton, einem der wenigen älteren Quartiere, in dem Menschen aller Couleur
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mehr oder weniger friedlich nebeneinander wohnen. Obwohl ich als Europäerin eine Ausnahmeerscheinung bin, fühle ich mich frei, zu Fuss zum Inder um die Ecke, ins Brixton Center oder zum muslimischen Frisör zu gehen. Als wir einmal die berüchtigte Innenstadt besuchten, waren die Begegnungen, die Aus- und Einsichten schlicht überwältigend. Überall erheben sich leer stehende, zum Teil zerfallene, historische Gebäude und Wirtschaftstürme von Banken, Hotels, Edelmetall- und Versicherungsgesellschaften, die noch die Namen bekannter Firmen tragen. Doch an allen Wänden hängen Schilder: zu verkaufen. Unten, in den Häuserschluchten lebt Afrika mit seinen Strassenhändlern, Mais-Bräterinnen, Brötchen-Bäckerinnen, all den Frauen und Männern, die stundenlang vor nichts als ein paar Orangen oder Tomaten warten und palavern. Es gibt alles: vom Lippenstift über Mangos, Seife und Zigaretten stückweise bis zu mobilen Telefonapparaten und Muti-Shops, die stark riechende organische Zutaten für die Heilkünste der Sangomas verkaufen. Alle wollten mit uns fotografiert werden. Ein schwarzer Kellner liess uns sogar in den altehrwürdigen Rand-Club ein. Im obersten Stock des gespenstisch leeren Carlton-Hochhauses war ich überwältigt von der Rundumsicht auf die ganze Stadt und der unbegrenzten Weite. Doch in Joburg stolpert man auch überall über grausige Schauplätze des Apartheidregimes. In Soweto führte uns ein Mitstreiter des ANC zu einem Gebäude in der Nähe seines Hauses, das früher eine Polizeistation war. Er erzählte, wie er dort gefoltert worden war, und zeigte uns seinen von Narben übersäten Rücken. Im Ellis-Park-Stadion, einem der ältesten Sportstadien Südafrikas, hatte Nelson Mandela nach seiner Freilassung seinen ersten Auftritt. Dort kam es an der RugbyWeltmeisterschaft 1995 zum legendären Sieg Südafrikas über den Favoriten Neuseeland. An der WM wird das Fifa-Kader in Sandton, dem Nobelviertel des Landes, logieren. Um die Ecke liegt Hillbrow, ein heruntergekommenes Ghetto von illegalen Einwanderen und Gangstern.
POLOKWANE Auf halbem Weg zwischen Gauteng und Simbabwe, wäre Polokwane wohl einer der Orte, wo WM-Touristen in den leeren Schlafsälen der Schulinternate übernachten müssten. Denn deswegen erhalten die Kinder während der WM sechs Wochen Ferien – ausgerechnet in einem Land, in dem es an guter Bildung ebenso mangelt wie an Arbeit und Einkommen. Wobei jene, die sich ein Ticket für die WM leisten können, bestimmt die letzten sind, die in einem Schulschlafsaal übernachten. Die meisten werden nach dem Spiel wieder nach Joburg oder Pretoria gekarrt. Damit verpassen sie die Gelegenheit, etwas von Schwarzafrika zu sehen. Die Provinz Limpopo ist die Heimat uralter Völker wie der Venda, die noch nach traditionellen Bräuchen leben. Sie ist auch das Tor zum tropischen Südafrika mit Regenwäldern, Wasserfällen und einer überbordenden Pflanzen- und Tierwelt. Wir verbrachten eine Woche im Magoebaskloof, weil meine Expedition ins Venda-Land, zum Zykadenwald der Regenkönigin Modjadji, im Empfangscamp endete. Wir kehrten um, zu unsicher, zu anstrengend schien es mir, mich in der kur-
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zen Zeit einer derart fremden Welt auszusetzen, die mich bei einem Venda-Konzert am Kulturfestival in Grahamstown in den Bann gezogen hatte. Verstörend sowohl die Schönheit der Landschaft und der Menschen als auch die Armut, die uns auf der Durchfahrt ins Auge sprang.
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und Villen wächst in den eigenen Reihen das Misstrauen und der Unmut, weil sie es in den sechzehn Jahren Demokratie nicht geschafft haben, die Versprechen für ein besseres Leben einzulösen. Die Zahl der ANC-Anhänger nimmt ab oder wird, wie die Youth League, radikalisiert; weisse rechtsextreme Parteien spüren Aufwind. Nach der Ermordung von Eugène Terreblanche im April, der mit Nazi-Symbolen für die Wiederherstellung des Apartheid-Staates warb, kursierten Gerüchte über eine schwarze Verschwörung und Aufrufe, zu den Waffen zu greifen.
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Hier stolpere ich über vieles: das hässliche Voortrekker Monument, das wie ein vergessenes Relikt über der Stadt ragt, die Union Buildings. Ich sass belämmert auf den Stufen dieser Trutzburgen der Apartheid-Regierung, die Nelson Mandela als frisch gewählter Präsident des neuen Südafrika hinaufgestiegen war, und fragte mich, was ihm dabei durch den Kopf gegangen war. In Pretoria fand der Rivonia-Prozess statt, der ihn und seinesgleichen ins Gefängnis brachte. Mandelas Nachfolger Thabo Mbeki und Jacob Zuma, einstige Waffenbrüder im Kampf gegen die weisse Unterdrückung, wussten sich diese Symbole einer missbräuchlichen Staatsherrschaft anzueignen. Der amtierende Zuma versteht es, auch die Symbole der schwarzen Macht wirkungsvoll in Szene zu setzen. Dass er Zulu ist, demonstriert er in der Öffentlichkeit gern mit Tänzen, traditioneller Kleidung und seinen drei Ehefrauen. Am Schönsten ist Pretoria im Oktober und November, ganz in Lila von den Zehntausenden Jacaranda-Bäumen. Sonst nichts als schnurgerade Strassen und Häuser, wie auf dem Reissbrett entworfen, wegen der Kriminalität bis in die blühenden Vorgärten mit Kameras überwacht. In Pretoria ist die Afrikaaner-, die Buren-Bourgoisie, in Joburg sind das Proletariat und die schwarzen Slums. In jüngster Zeit überlagern sich die Verhältnisse. Weisse ziehen nach Kapstadt, in Joburg entstehen hinter hohen Mauern Überbauungen mit tupfgleichen Luxuswohnungen. Auf den Hochhäusern von Joburg Central erstellen Neureiche Penthäuser und in den ehemaligen Slums in Soweto ihre Villen. In den Sommerferien zieht halb Pretoria Richtung Küste, in ihren Anhängern der halbe Haushalt. Auf ihrem Zwischenhalt in der Karoo habe ich manche kennengelernt, schüchterne, oft verschrobene Afrikaaner, die schlecht Englisch sprechen und sich als liebenswürdige, interessante Diskussionspartner entpuppten. Ich musste einige Vorurteile revidieren. Hannelie, eine Onkologie-Fachfrau aus Pretoria, leidet unter ihrem starken Afrikaans-Akzent, der sie als Angehörige jener Volksgruppe entlarvt, welche die Apartheid verbrochen hat. Alle Südafrikaner leiden unter Unsicherheit, Scham, Benachteiligung, Schuld, Hass und so weiter, ausgenommen jene, die es im neuen Südafrika auf krummen oder geraden Wegen zu Ansehen und Reichtum gebracht haben. Darunter auch ANCPolitiker. Angesichts ihrer Funktionäre mit protzigen Autos
Rustenburg kam wohl wegen des nahe gelegenen Sun City zum Zug, dem Disneyland Südafrikas. Und weil das Stadion in Phokeng den Bafokeng gehört, dem wohlhabendsten Volk in Afrika. Sie wussten sich ihr Land mit den weltweit grössten Platinvorkommen durch alle geschichtlichen Wirren hindurch zu erhalten; ihr König Leruo Molotlegi steht auf der Liste der Reichsten der Welt. Rustenburg ist nur rund hundert Kilometer von den Metropolen entfernt. Dazwischen liegt die «Wiege der Menschheit» in Sterkfontein, ein Unesco-Weltkulturerbe. Hier wurden Fossilien früher Hominiden gefunden, die die These untermauern, dass die Menschheit aus Afrika stammt. In der Nähe des wahrhaft paradiesischen Magaliesberg Mountain Sanctuary machten wir in Buffelspoort einen Kaffeehalt. Auf dem Parkplatz verkaufte eine Afrikaaner-Familie Pancakes vom Gaskocher, wie sie es bei jedem Freiluftanlass tun, für ein paar Rappen das Stück. Der Mann, ein Patriarch wie auf den alten Fotos der Voortrekker, taute erst auf, als ich zum dritten Mal Nachschub holte und meine Begleiterin ihn auf Afrikaans ansprach. In Buffelspoort liegt ein Ferienressort der Vereinigung zur Förderung der Afrikaans-Kultur. Nebst den Naturschönheiten ist es diese Mischung aus schwarzen und weissen Kulturen, die Südafrika auf eine zwiespältige und widersprüchliche Weise anziehend machen, faszinierend, archaisch und schwer zu begreifen. Hat es einen mal gepackt, muss man immer wieder hin.
MONIKA SLAMANIG, 1963, ist freie Autorin in St.Gallen.
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Festung, dem «Fort de Goede Hoop» – des ältesten europäischen Gebäudes von Kapstadt. Und da sich die Khoi und San weigerten, für die Eroberer zu arbeiten oder mit ihnen Handel zu treiben, importierte die Niederländische Ostindien-Kompanie Menschen aus ihren asiatischen Kolonien ans Kap – als Sklaven. Müllers Schiff ankerte rund einen Monat im Hafen von Kapstadt. Der angehende Soldat nutzte die Zeit für allerlei Erkundungen. Er studierte Flora und Fauna, besuchte holländische Siedler und stieg auf den heute weltberühmten Tafelberg. Ein besonderes Interesse zeigt er für die Khoi. Er beschreibt ihre Lebensweise, ihre Nahrung, ihre Tänze, ihre Initiationsrituale, ihr Strafrecht. Seine Aufzeichnungen bilden ein Gemisch von sachlichen Beobachtungen, nachvollziehbarem Befremden und höchst subjektiven Wertungen.
1669 sticht ein Schiff mit dem Ziel Indonesien in See und geht auf dem Weg zwei Monate im jungen Kapstadt vor Anker. Mit an Bord ist ein Elsässer Soldat, der sich nach zwölf Jahren im Dienst der Niederländischen Ostindien-Kompanie in der Ostschweiz niederlässt.
«Schade um Papier und Tinte»
von PETER MÜLLER Was dachte wohl der Elsässer Georg Franz Müller (1646– 1723), der rund dreissig Jahre in Rorschach und St.Gallen lebte, über den Rorschacher Hafen oder den Bodensee? Gut möglich, dass ihm beide wie Bestandteile einer Spielzeuglandschaft vorkamen. Als Soldat für die Niederländische Ostindien-Kompanie, eines der grössten Handelsunternehmen des 17. und 18. Jahrhunderts, hatte er die Jahre 1670– 1682 auf verschiedenen Inseln Indonesiens verbracht. Die beiden Berichte, die er darüber verfasste und die heute in der Stiftsbibliothek in St.Gallen liegen, werfen spannende Schlaglichter auf das damalige Südostasien. Zudem beschreiben sie ausführlich die Schiffsreise dorthin und mit ihr einen zweimonatigen Aufenthalt in Südafrika. Müllers Schiff stach am 16. Oktober 1669 in Amsterdam mit 261 Männern an Bord in See. Die Reise bot allerlei Reizvolles, insbesondere die Begegnung mit einer Fülle von Meerestieren, vom Walfisch bis zur Meeresschildkröte. Insgesamt war sie aber eine ziemliche Tortur: Hitze, Kälte, Windflauten, Stürme, Skorbut, Wassermangel, Schiffskoller, Läuse et cetera. Schon die Lektüre von Müllers Text verursacht ein flaues Gefühl im Magen. Entsprechend gross war die Erleichterung bei der Schiffsmannschaft und den Passagieren, als nach fünf Monaten die Gebirgszüge am Kap der Guten Hoffnung am Horizont auftauchten.
Deutlich spürbar ist das Überlegenheitsgefühl des Europäers, hinter dem auch Unkenntnis, Unsicherheit und Verwirrung stecken. Die afrikanische Bevölkerung ist «beinahe nicht unter die Menschen zu rechnen, weil sie weder von Gott noch von seinen Geboten etwas wissen, sie leben dahin wie wilde Tiere auf dem Feld und führen einen miserablen Stand». Die Leute seien «hässlich, unverschämt und unrein, stinken wie Geissböcke» und ihre Sprache «keiner menschlichen gleich». Sie «murmeln aus der Nase etwas daher, bei jedem dritten oder vierten Wort klöpfen oder schnalzen sie mit der Zunge» – die bekannten Klick- und Schnalzlaute der Khoisan-Sprachen. Versuche, die Eingeborenen zur Zivilisation zu bekehren, müssen scheitern, meint Müller. Als Beleg führt er das Beispiel eines afrikanischen Mädchens an: Es vermählte sich mit einem holländischen Barbier und kehrte nach zwei Jahren wieder zum eigenen Volk zurück. Sein Fazit: Es sei «nicht würdig des Papiers und der Tinte», die Sitten und Gebräuche dieser «Hottentotten» näher zu beschreiben. Müllers Aufzeichnungen sind kulturgeschichtlich, ethnologisch, geografisch, zoologisch und botanisch eine Fundgrube. Eine Handschrift enthält sogar 87 farbige Zeichnungen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Insgesamt wirkt das Ganze aber doch etwas naiv und skurril. Heute ist von diesen Ländern und Menschen viel mehr bekannt als damals. Ob der Durchschnittseuropäer deswegen mehr von ihnen
Ein Fort für die Gute Hoffnung Wegen ungünstiger Winde musste das Schiff drei Wochen vor einer kleinen Insel ankern, auf der es kein Süsswasser gab – aber immerhin Pflanzen und Pinguine –, ehe es in den Hafen von Kapstadt einlaufen konnte. Kapstadt, heute bald eine Vier-Millionen-Stadt, war damals nicht viel mehr als ein Dorf. Erst achtzehn Jahre zuvor hatten die Holländer den Ort als Versorgungsstation auf dem Weg nach Indien gegründet. Die geschützte Bucht hatte sich als Hafen geradezu angeboten. Die Eroberer vertrieben die San und die Khoi, die abschätzend Hottentotten genannt wurden, und begannen 1666 mit dem Bau einer
Georg Franz Müllers Zeichnung eines «Hottentotten»-Tanzes bei Mondschein. Bild: Stiftsbibliothek St.Gallen
versteht, ist eine andere Frage. Das Originalmanuskript mit Zeichnungen ist online einsehbar: www.e-codices.unifr.ch (Nummer 1311). PETER MÜLLER, 1964, ist Historiker und Journalist in St.Gallen.
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Auch die St.Galler Wirtschaftsförderung half in den achtziger Jahren dem Regime Südafrikas bei der Umgehung des Uno-Embargos. von HARRY ROSENBAUM 20. September 1995: Ein Jahr nach dem Ende des Apartheidregimes streiten vor dem St.Galler Kantonsgericht Profiteure illegaler Ölgeschäfte um fette Gewinne. An den Schranken stehen zwei smarte Wirtschaftsanwälte aus Zürich, welche die beiden Streitparteien vertreten. Von den Streithähnen selbst ist nur einer persönlich erschienen: der Kläger Jürgen Hasse, geschniegelt im dunklen Massanzug und in Lackschuhen. Hasse, ein Südafrikaner mit deutschen Wurzeln, stellt sich als hart arbeitender Ölbroker vor, den man hinterhältig übers Ohr hauen wollte. Der Mann geschäftete mit Rohölmärkten und -umschlaghäfen, um nimmersatte Tanker zu füllen, die Richtung Apartheid in Südafrika schipperten. Ob er das aus reiner Gewinnsucht oder rassistischem Patriotismus tat, sagt er nicht. Der knitterfreie Hasse mit der tiefen, entschlossenen Stimme kam 1987 aus Hamburg in die Schweiz, nach Rapperswil. Sein Job: Umgehung des Uno-Embargos gegen Südafrika. Dafür ist die Marimpex Mineralöl-Handels AG Rapperswil gegründet worden, eine Zweigniederlassung der MAR-Gruppe des Hamburger Rohstoff-Tycoon Gert Lutter. Die Wirtschaftsförderung des Kantons St.Gallen hatte die Ölbroker an den oberen Zürichsee geholt und die Steuerkasse mit Blutgeld gefüllt.
Gefälschte Schiffspapiere Der Zuzug wurde 1986 eingefädelt. 1987 bezog das Unternehmen direkt am See in Rapperswil Kempraten die luxuriöse Jugendstilvilla «Centum Prata», einen eingemauerten, videoüberwachten Geschäftssitz mit privatem Jachthafen. Nicht selten fanden die Businessmeetings auf dem See statt. Im August 1988 sagte Hasse der «Ostschweiz»: «Viele Erdölund Rohstoffhandelsfirmen haben ihren Sitz in Zug. Das ist aber recht unangenehm, wenn man mit Partnern in einem Restaurant beim Essen Geschäfte besprechen will, muss man sich vor unliebsamen Zuhörern in Acht nehmen.» In Rapperswil sei man in dieser Beziehung sicherer. Und überhaupt, die Herren der Wirtschaftsförderung des Kantons St.Gallen hätten sich sehr um die Firmenansiedlung bemüht. – Kunststück, die Marimpex legte schon im ersten Geschäftsjahr in Rapperswil einen Umsatz von rund einer Milliarde Franken hin, woraus nach Steuerabzug fünfzehn Millionen Franken Reingewinn resultierten. Hinter der Maschinenfabrik Bühler in Uzwil waren die Rohöl-Dealer laut Wirtschaftsförderung der zweitgrösste Steuerzahler im Kanton. Der damalige Chef der St.Galler Wirtschaftsförderung, Jakob Göldi, wird noch Jahre später sagen: «Wer die Geschäftspartner der Firma waren, weiss ich
nicht.» Natürlich hatte Hasse dies den St.Gallern auch nicht auf die Nase gebunden. Die Marimpex, so damals die rudimentären Medienauskünfte des Südafrikaners, organisiere Öllieferungen aus dem Persischen Golf in verschiedene Staaten Schwarzafrikas. Göldi hätte aber spätestens 1988 eine Ahnung haben müssen, wer die Geschäftspartner der Ölbroker aus Hamburg waren. Denn er erhielt damals ein Dossier des Amsterdamer «Shipping Research Bureau», einer Überwachungsorganisation für das Uno-Handelsembargo gegen Südafrika. Ein Ausschnitt: «Die Marimpex ist eine der wichtigsten Firmen bei der Umgehung des Erdölembargos. Marimpex kauft Erdöl vor allem in der Sowjetunion und im Iran, organisiert Schiffstransporte und ist neuerdings auch in die Erdölverarbeitung eingestiegen. Für ihre Öltransporte nach Südafrika verwendet Marimpex teilweise Tanker, die gechartert werden. In einer Untersuchung über Schiffsbewegungen nach Südafrika in den Jahren 1983/84 wurde festgestellt, dass Marimpex in elf von 83 Fällen Eigentümerin des nach Südafrika transportierten Erdöls war. Marimpex hatte also in diesen beiden Jahren 2,4 Millionen Tonnen, neun Prozent der südafrikanischen Erdölimporte, geliefert. Für die Embargo-Umgehung wird mit Vorliebe ein Umschlaghafen wie Rotterdam benützt. In einem solchen Hafen kann das Erdöl gelagert und wieder in Tanker abgefüllt werden, so dass die Identität des Rohstoffs nicht mehr eruierbar ist. Erdöl wird oft auch auf offener See umgeschlagen: Ein derart beladenes Schiff weist dann in seinen Dokumenten keinen Hafen auf, in dem es das Erdöl hätte an Bord nehmen können. Im Übrigen wird oft auch mit falschen Papieren gearbeitet. Unrichtige Destinationen werden der Schifffahrtspresse und den Behörden mitgeteilt. Ladungen nach Südafrika werden in den Publikationen der Schifffahrtsindustrie gar nicht erst erwähnt und Schiffsnamen vor dem Anlegen in einem südafrikanischen Hafen übermalt.» Und was das «Shipping Research Bureau» zusätzlich herausgefunden hatte: Das Marimpex-Öl wurde zu grossen Teilen an Depots der Armee des Apartheidstaates geliefert.
Neutralität ist gut fürs Geschäft Hasse, der vor dem St.Galler Kantonsgericht 1,5 Millionen Franken Gewinnbeteiligung von der Marimpex für das Jahr 1987 einforderte, hatte bei Geschäftseröffnung in Rapperswil noch sybillinisch über den Standort gesagt: «Von Vorteil ist auch die aussenpolitische Neutralität der Schweiz. Während sich die Bundesrepublik Deutschland aussenpolitisch überall engagiert. Wir arbeiten zudem eng mit Schweizer Banken in Zürich und Genf zusammen.» Acht Jahre später, ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Apartheid, redete er vor Gericht plötzlich Klartext: «Die Marimpex in Rapperswil war ausschliesslich für Öllieferungen nach Südafrika zuständig.» Nachdem die MAR-Gruppe in Hamburg durch Spekulationen rund 200 Millionen D-Mark in den Sand gesetzt hatte, verliess Hasse Ende 1988 die Marimpex. Kurz vor dem Zu-
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sammenbruch der Apartheid brach das Unternehmen 1993 seine Zelte in Rapperswil ab und siedelte sich nunmehr als Briefkastenfirma bei Coopers & Lybrand – der heutigen Treuhand- und Revisionsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers – in St.Gallen an. 1999 ist die Marimpex MineralölHandels AG im Handelsregister gelöscht worden. – Die 1,5
Konkret war die Schweiz beim Bau einer Atombombe behilflich. Millionen-Forderung musste sich Hasse ans Bein streichen, weil er seinen Anspruch für das St.Galler Kantonsgericht nicht rechtsgenüglich hatte ausweisen können. Hasse lebt heute wieder in Südafrika.
Schmidheiny, Merz & Co. Noch in viel grösserem Umfang als die Ölbroker von Rapperswil profitierten die Baustoffgiganten Schmidheiny aus dem St.Galler Rheintal vom Apartheidregime. Statthalter der Schmidheinys in Südafrika war der heutige FDP-Bundesrat Hans-Rudolf Merz. Im Mai 2003 zitierte die «Bilanz» Richard Spoor, den Rechtsvertreter schwarzer Südafrikaner, die in Schmidheinys Baustoff-Gruppe Everite gearbeitet hatten: «Seit den sechziger Jahren war den Betreibern der Unternehmung klar, dass Arbeiter in erheblicher Zahl sterben würden. Trotzdem wurde ihnen die schreckliche Wahrheit über Jahrzehnte verschwiegen.» Kein Gehör für derartige Schuldzuweisungen habe Hans-Rudolf Merz gehabt, der für den Eternit-Magnaten an der Schweizer Asbestfront die Verteidigungslinie organisiert habe, heisst es in dem «Bilanz»-Artikel weiter. Und: «Als Berater von Everite und anderen Firmen aus der südafrikanischen Baumaterialbranche war Merz in den frühen achtziger Jahren selbst im Apartheidstaat zugegen. Nicht nur hinsichtlich der haarsträubenden Asbestbedingungen in den Minen und den Asbest verarbeitenden Betrieben scheint der Appenzeller damals mit erstaunlicher Blindheit geschlagen gewesen zu sein: Arbeiter, die ohne Schutzvorkehrungen knöcheltief im Asbest wateten; offene, vom Wind verwehte Schutthalden; Berge von Produktionsrückständen in unmittelbarer Nachbarschaft von menschlichen Behausungen und Wasserstellen. All dies hat er damals offenbar übersehen.» Merz hat diesem unsäglichen Menschenverschleiss gar noch pädagogische Wahrhaftigkeit abgewinnen können. Sagte er doch dem «Tages-Anzeiger» über seinen SüdafrikaEindruck: «Es gab auch viele Leute, welche die Apartheid unter dem Aspekt der Erziehung sahen und nicht der Rasse.» Die ganze Menschenschinderei kümmerte ihn einfach nicht. Wie hätte er sonst dem «Sonntags-Blick» sagen können: «Für mich war die Apartheid damals kein Thema.» Die Hinterlassenschaft von Schmidheinys Asbest-Verarbeitung in Südafrika beschrieb Spoor in einem Zeitungsinterview so: «Ein ökologisches Desaster unvorstellbaren Ausmasses. Vergleichbar mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl oder der Chemiekatastrophe im indischen Bhopal.
Europa würde asbestverseuchte Gebiete, wie es sie in Südafrika gibt, unverzüglich evakuieren.»
Aufarbeitung der Apartheid-Connection «Wo steht das neue Südafrika?» hiess eine Tagung am 29. Mai 2010 im Romerohaus Luzern. Die frühere grüne St.Galler Nationalrätin Pia Hollenstein beleuchtete im Referat «Wir sind mitverantwortlich» die Rolle von Schweizer Konzernen und der Schweizer Politik während der Apartheid. Hollenstein hatte im Parlament zahlreiche Vorstösse zum Thema Südafrika gemacht. «Das Thema muss sehr viel stärker aufgearbeitet werden, als es bis anhin geschehen ist», sagt die engagierte St.Gallerin. «Der Bundesrat in seiner aktuellen Zusammensetzung will das aber nicht. Es herrscht eine Arroganz des Schweigens.» Einer der Vorstösse Hollensteins hatte dazu geführt, dass der Bundesrat ein fünfjähriges Nationalfonds-Forschungsprojekt in Auftrag gab. Die Studie hat eine enge wirtschaftliche, militärische und geheimdienstliche Zusammenarbeit der Schweiz mit dem Apartheidregime nachweisen können. In gravierender Weise sind das UnoWaffenembargo gegen den Apartheidstaat, die Neutralität und das Völkerrecht verletzt worden. Konkret war die Schweiz beim Bau einer Atombombe behilflich und über ein nachrichtendienstliches Netzwerk in die Ermordung von Apartheid-Gegnern im Ausland involviert. Für den St.Galler SP-Nationalrat und ehemaligen Präsidenten der Anti-Apartheid-Bewegung (AAB), Paul Rechsteiner, braucht es einen «demokratischen Aufbruch», um die Aufarbeitung der Rolle der Schweiz im Zusammenhang mit dem Rassistenregime in Südafrika wieder ein Stück vorwärts zu bringen. Angelpunkt ist für ihn die Archivsperre, die der Bundesrat 2003 verfügt hatte. Dies geschah aus Angst, Apartheidopfer könnten bei gerichtlichen Verfahren auf Schweizer Akten zurückgreifen und dem Land schaden. Im Gegensatz zur Untersuchung der Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg durch die Bergier-Kommission, wo bei der Auswertung von Archivmaterial neue Standards gesetzt worden seien, habe bezüglich der Apartheid ein «Rückfall in die Geheimpolitik» stattgefunden, meint Rechsteiner. «Um die Archive erneut knacken zu können, braucht es eine entsprechende Konstellation, die jetzt nicht vorhanden ist», sagt der St.Galler Politiker. «Das heisst aber nicht, dass diese Konstellation nie kommen wird. Das kann plötzlich geschehen. Ein Beispiel ist die Rehabilitierung der Spanienkämpfer, wo es siebzig Jahre gedauert hat.» Das Apartheidregime genoss in der Schweiz auch fürsorgliche Abdeckung durch den Staatsschutz. Das gedieh auch schon mal zur Posse: Ein Häufchen von AAB-Leuten zieht am 27. August 1988 vor der Villa der Rohöl-Dealer in Rapperswil auf, wie das damals vor allem vor Banken praktiziert worden war, die Geschäftsbeziehungen zum Rassistenstaat unterhielten. Ein Transparent wird entrollt. «Marimpex-Öl schmiert die Apartheid», heisst es darauf. Ein paar Minuten nach Beginn der bewilligten Kundgebung fährt ein grauer Golf auf den Parkplatz gegenüber der Marimpex. In grosser Hektik verlässt ein junger Mann das Fahrzeug. Dabei fällt eine Pistole auf den Asphalt. Mit rotem Kopf steckt er sie schnell wieder ein. Konsternation beim AAB-Grüppchen. Ein Amokläufer? Nein, ein Kantonspolizist in Zivil; Staatsschutz. Wohl aus lauter Verdatterung über die Unprofessionalität seines Tuns sagt er das den Leuten von der Mahnwache, die wissen wollten, wozu er eine Waffe trage. HARRY ROSENBAUM, 1951, ist Journalist in St.Gallen.
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Beinahe zehn Jahre lang wurde in St.Gallen die Apartheid mit Demonstrationen, Kulturveranstaltungen und Diskussionen bekämpft. Der damalige Aktivist und Zeitzeuge PIUS FREY berichtet.
Überwachung des Verkehrs bestimmt wurden. Damals gab es noch ein «Komitee gegen mehr Überwachung». Es wurde versucht, die lästigen Anti-Apartheid-Aktionen zu verhindern. Es gelang nicht, denn in immer breiteren Kreisen wurde man sich bewusst, dass die Rolle der Schweiz in Südafrika äusserst zwielichtig war. Auch engagierte Politikerinnen und Politiker begannen sich mit der Sache zu befassen. Sie wurden parlamentarisch aktiv oder beteiligten sich an den verschiedenen Aktionen.
In den achtziger Jahren rückte die Auseinandersetzung mit dem damaligen Apartheidstaat Südafrika immer mehr ins Bewusstsein. Schweizer Firmen und Schweizer Grossbanken machten blühende Geschäfte mit Südafrika und stützten das Unrechtregime. Diese Selbstverständlichkeit wurde im Laufe der Zeit immer häufiger und heftiger hinterfragt. In den Siebzigern waren es kirchliche Kreise, die sich mit der schreienden Ungerechtigkeit und dem Rassismus auseinandersetzten und ihre Kritik öffentlich machten. In der Folge entstanden weltweit lokal unterschiedliche Anti-ApartheidBewegungen (AAB).
Der Mord an Dulcie September
In St.Gallen ging es ein bisschen langsamer vorwärts. Doch Mitte der achtziger Jahre entwickelte sich auch hier eine funktionierende und sehr aktive AAB. Beginn und Auslöser war unter anderem die vielbeachtete und gut besuchte Veranstaltungsreihe «Befreiung für Südafrika» der Bildungsgemeinschaft im November und Dezember 1985 in der Grabenhalle: Mit Vorträgen, Filmen und Musik wurden Südafrika und die Apartheid thematisiert. Dazu gab es eine eindrückliche Plakatserie des Künstlers Alex Hanimann. Das Echo war gross. Auch Gegner, welche von einer nicht zu akzeptierenden Nutzung der Grabenhalle sprachen, waren zu vernehmen. – Die aktuelle Diskussion ums Palace, von der FDP-Stadtparlamentarierin Jennifer Deuel angestossen, lässt grüssen.
Rechsteiner, der damalige Stadtpräsident Heinz Christen und Regierungsrat Hans Rohrer teil. Es wurde zu Sanktionen gegen Südafrika aufgerufen. Im selben Jahr reichte Gemeinderat Thomas Wepf eine Interpellation ein, welche sich für Sanktionen seitens der Stadt einsetzte. Die AAB wirkte aktiv und kreativ weiter. Immer wieder wurden beim Rösslitorplatz vor der UBS Mahnwachen abgehalten. Oder man rief die Passanten vor dem Neumarkt
Im Oktober 1986 fand in der Grabenhalle eine Kunstausstellung gegen die Apartheid statt, und im November besuchte Dulcie September, die Vertreterin des Afrikanischen Nationalkongresses, St.Gallen. Die AAB organisierte mit ihr eine Pressekonferenz und eine kleine Aktion: Die Umbenennung der Krügerstrasse in Mandelastrasse wurde inszeniert. (Vor kurzem wurde die Strasse tatsächlich umbenannt. Sie heisst nun Dürrenmattstrasse.) An der Pressekonferenz im damaligen Restaurant Helvetia nahmen nebst Dulcie September AAB-Vertreter, Gewerkschafterinnen, Nationalrat Paul
Bei einer Liegestuhlaktion, die sich gegen Reisen nach Südafrika richtete, versuchten stadtbekannte Rechtsradikale Radau zu machen. Das beherzte Eingreifen befreundeter Bauarbeiter verhinderte das Schlimmste.
Verkehrskamera zur Überwachung Eine Unruhe lag in der Luft. Viele erkannten, dass Engagement not tat, und die AAB St.Gallen begann mit ihrer Arbeit. Gleichzeitig wurden weltweit Aufrufe zum Boykott von südafrikanischen Produkten und von Firmen und Banken, die Geschäfte mit Südafrika machten, lanciert. So war es für die Aktivistinnen und Aktivisten selbstverständlich, dass im März 1986 vor dem damaligen Bankverein – heute UBS – beim Multertor Kundgebungen und Mahnwachen stattfinden mussten. «Auch an euren Kontos klebt das Blut Südafrikas! Boykottiert die Grossbanken!» stand auf einem Transparent. Mit Flugblättern, Musik, Performances, Gesprächen und der blossen Präsenz wurde die Idee des Boykotts unter die Passanten gebracht. Das Echo war gross. Die Beteiligung auch. Polizei und Bankenkreise beobachteten die Bewegung intensiv. Dabei wurde auch die damalige Verkehrsüberwachungskamera beim Broderbrunnen illegal zur Überwachung der Aktionen eingesetzt, obwohl 1985 bei einer Volksabstimmung diese Kameras ausschliesslich zur
zum Boykott südafrikanischer Produkte auf. Migros und andere Händler verkauften Früchte, frisch und in Büchsen, aus Südafrika. An diesen Aktionen beteiligten sich Leute aus den unterschiedlichsten Milieus. Intensive Diskussionen waren programmiert. Ein grosser Schock war am 29. März 1988 die Ermordung von Dulcie September in Paris. Es war die Tat eines Auftragskillers. Als Antwort kam es auch in St.Gallen zu legalen und illegalen Aktionen. Viel Staub wirbelte ein gross angelegter
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Farbbeutel-Anschlag auf das UBS-Gebäude auf. Es kam zu einer wahren Flut von Pressekommentaren und Leserbriefen. So verfasste der rechtsbürgerliche Politiker Peter Weigelt einen radikalen Rundumschlag. Er verschwieg den Grund der Aktion aber völlig. Kein Wort vom Mord an Dulcie September noch von Schweizer Banken, welche die Apartheid massiv stützten. Dieser Leserbrief löste eine sehr intensive und engagierte Diskussion aus.
Flyer aus Geld Bald tauchten hunderte von echten Schweizer Geldnoten auf, auf die gross ein Aufruf gegen das Apartheid-Regime gedruckt war. Im Juni fand eine Boykottwoche statt: mit Aktionen, Vorträgen, Dokumentarfilmen und Lesungen. Breite Kreise fühlten sich angesprochen und die Veranstaltungen waren gut besucht. Im nächsten Jahr organisierte die AAB eine vielbeachtete Kleindemo vor dem Geschäftssitz der Firma Marimpex in Rapperswil. Diese Firma konnte unbehelligt von der Schweiz aus ihre Erdölgeschäfte machen. Damit umging sie den internationalen Boykott gegen Südafrika. Diese Aktion wurde massiv von staatlichen und nicht-
staatlichen Spitzeln überwacht. Die AAB hatte immer auch starke Auftritte an den Demos am 1. Mai. Südafrikanische Rednerinnen hielten kämpferische Vorträge. 1989 wurde ein Zahn zugelegt. Monatelang fanden jeden Donnerstag beim Multertor Banken-Piketts statt. Den Banken, rechtsbürgerlichen Kreisen wie auch südafrikanischen Agenten und der Polizei wurden die Piketts zunehmend lästiger. Sie dachten anfangs wohl, die Bewegung würde wieder einschlafen. Alt und Jung beteiligte sich: Dritte-Welt-Engagierte und Kirchenleute, Linke und Unpolitische machten an den Piketts mit. Die Gewerbepolizei wollte diese Aktionen verbieten. Die AAB wehrte sich. Der Fall kam vors damalige Bezirksgericht, und dort hielt Hans Fässler eine Rede. Tatsächlich musste darauf die Gewerbepolizei ihre Nicht-Bewilligung wieder zurückziehen. Doch die Gegenseite blieb nicht untätig: Bei einem Pikett gab es einen brutalen Überfall, bei dem mehrere Personen verletzt wurden. Und bei einer Liegestuhlaktion vor dem damaligen Reisebüro Hausmann in der Kantonalbank an der Vadianstrasse, die sich gegen Reisen nach Südafrika richtete, versuchten stadtbekannte Rechtsradikale Radau zu machen. Doch das beherzte Eingreifen befreundeter Bauarbeiter verhinderte das Schlimmste. Auch eine der grössten Demos, die St.Gallen je erlebte, richtete sich gegen die Apartheid und gegen Rassismus. Es war ein bunter und kreativer Umzug mit einem gemischten Publikum.
Rechte Wanderprediger Durch das Aufdecken der riesigen Fichen-Berge 1989, welche die politische Polizei, aber auch der Nachrichtendienst der Kantonspolizei anhäufte, wurde klar, dass auch der Kampf gegen die nicht zu rechtfertigende Apartheid minutiös überwacht und aufgezeichnet wurde. Schon lange war das Engagement von Schweizer Industriekonzernen in Südafrika bekannt. In der Ostschweiz war besonders das Schmidheiny-Konglomorat involviert. In Südafrika kam es zu Streiks bei der Eternit-Tochter Everite. Es war naheliegend, eines Morgens vor den Werktoren der damaligen Wild Leitz in Heerbrugg eine spezielle Zeitschrift zu Schmidheiny und Südafrika zu verteilen. Gewerkschafter aus dem Rheintal beteiligten sich. Für einige endete die Aktion auf dem Polizeiposten. Weltweit wurde der Druck gegen die Apartheid immer grösser und die Bewegung stärker. Als der Film «Cry Freedom» im Corso gezeigt wurde, riss man uns die Flugblätter förmlich aus den Händen, und der Stand des Spendenkontos wuchs beachtlich an. 1990 wurde Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen, das Apartheid-Regime klammerte sich jedoch weiterhin
verzweifelt an die Macht. Umso wichtiger waren in dieser Zeit eine Vielzahl von Aktionen und Veranstaltungen. Die offizielle Schweizer Politik verteidigte noch immer zäh die schmutzigen Geschäfte und finanzielle Unterstützung eines sterbenden Regimes. Damalige und heutige SVP-Koryphäen betätigten sich weiterhin als Wanderprediger für den Apartheidstaat Südafrika. – Doch das war zu jenem Zeitpunkt mindestens so bedenklich wie lächerlich. 1994 fanden dann die ersten freien Wahlen in Südafrika statt. Damit war eine intensive und abwechslungsreiche, fast zehn Jahre dauernde Zeit von Engagement und Aktion zu Ende. Die St.Galler AAB löste sich auf. Andere Gruppen und Bewegungen entstanden, die sich weiterhin gegen Ausgrenzung und für die Solidarität engagieren. PIUS FREY, 1954, arbeitet in der Buchhandlung Comedia in St.Gallen.
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Vor über zwanzig Jahren engagierte sich in St.Gallen eine Gruppe mit einer Veranstaltungsreihe gegen Rassismus und westlichen Souveränitätswahn. Das Projekt hiess Afrikaribik und existiert noch immer.
Achtung, Kwela-Kwela
von BEA HADORN «Die meisten Menschen mit westlichem Denken wollen Afrika als Museum erhalten, wollen, dass Afrika Tam-Tam spielt, weil Afrika Tam-Tam ist und Schlangen und Affen. Sie denken nicht, dass es das elektrische Afrika gibt.» Diese Worte entgegnete der Musiker Manu Dibango aus Kamerun, als ihm vorgeworfen wurde, er mache keine echte afrikanische Musik. – Was afrikanische Musik sein soll und sein darf, wurde von aussen festgelegt. Das tiefsitzende Überlegenheitsdenken der westlicheuropäischen Kultur gegenüber der Dritten Welt in Frage stellen, versteckten Rassismus aufdecken und eine lebendige Auseinandersetzung ermöglichen wollte eine St.Galler Gruppe mit dem Projekt Afrikaribik. In vielen Sitzungen und unbezahlter Freizeitarbeit entstanden Veranstaltungsreihen, die afrikanisch-karibische Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musik, Film, Theater, Literatur und Kunst nach St.Gallen brachten. Gemeinsam mit dem damaligen K59, dem heutigen Kinok, stellte Afrikaribik während eines Monats das afrikanische Filmschaffen vor, und in Zusammenarbeit mit der Bildungsgemeinschaft wurde engagiertes Theater veranstaltet. Mit dem Stück «Stitsha» erzählte das Amakoshi-Theater dem Grabenhallenpublikum von Simbabwes brennenden Problemen: von Arbeitslosigkeit, steigender Kriminalität, mangelhaftem Bildungswesen. Zudem wurden Informationsabende veranstaltet, wie beispielsweise 1990 während der Südafrika-Boykottwoche zusammen mit der Anti-Apartheid-Bewegung St.Gallen zur aktuellen Situation in Moçambique. Zudem wurde das Orchestra Marrabenta Star de Moçambique erstmals in die Schweiz geholt.
Im selben Jahr gastierte auf seiner ersten Tournee Mzwakhe Mbuli zusammen mit seiner Band «The Equals» in der Grabenhalle St.Gallen und gab mit seinem Auftritt ein beeindruckendes Zeugnis von der Kraft der südafrikanischen Volksbewegung gegen die Apartheid. Mbuli erregte 1987 grosses Aufsehen mit seiner engagierten Platte «Change is Pain», die in Südafrika verboten wurde. Er war einer der bedeutendsten Poeten, Musiker und Aktivisten aus Soweto, den South West Townships. Wiederholt wurde er eingesperrt, gefoltert, verbannt. In den schwarzen Townships gehörte Singen zum Alltag. Es ermöglichte nicht zuletzt das kulturelle Überleben unter der Apartheid. Bereits zwei Jahre vor Mbuli gelang es Afrikaribik mit Mahlathini and the Mahotella Queens die «ganz Grossen» auf die Bühne zu bringen. Mahlathini, auch der «Löwe von Soweto» genannt, war der populärste Sänger und Tänzer des schwarzen Südafrikas. Die Mahotella Queens waren die älteste und erfolgreichste Frauengesangsgruppe aus Kapstadt. Auch eine der bedeutendsten Kwela-Bands, die Donald Kachamba Band aus Malawi, gastierte in St.Gallen. Entstanden ist der von schnell durchlaufenden Rhythmen geprägte Musikstil in den fünfziger Jahren in den Townships. Das Wort stammt aus der Zulusprache und bedeutet «hinauf», das Wort kwela-kwela heisst aber auch «Polizeiauto»: Als Ausruf warnt es vor Razzien in illegalen Lokalen. Zur Kwela-Musik und ihrer charakteristischen Blechflöte (Pennywhistle) wurde der körperbetonte Tanz «Phata-Phata» getanzt – Miriam Makeba feierte mit dem gleichnamigen Song einen Welterfolg. Auf Einladung von Afrikaribik kam es auch zu so unvergesslichen Auftritten wie von der südafrikanischen Gruppe Philip Tabane & Malombo oder Louis Moholo und Irene Schweizer im Waaghaus. Nach so vielen beeindruckenden Begegnungen fällt es selbst nach über zwanzig Jahren schwer, einen Schlusspunkt zu setzen. Und darum engagiert sich Afrikaribik bis heute. BEA HADORN, 1958, war Mitbegründerin von Afrikaribik und Aktivistin der Anti-Apartheid-Bewegung in St.Gallen.
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Zurzeit sieht es für Klägerinnen und Kläger gegen Apartheid-Profiteure nicht mehr so schlecht aus wie vor ein paar Jahren. von HANS FÄSSLER Der «Alien Tort Claims Act» ermöglicht seit 1789, ausländische Firmen mit Sitz in den USA bei Verletzung des Völkerrechts vor einem US-Gericht anzuklagen. In den neunziger Jahren wurde das Gesetz wiederentdeckt und dazu verwendet, gerichtlich gegen schwere Menschenrechtsverletzungen (beispielsweise durch Shell bei der Ölförderung im NigerDelta und bei der Ermordung von Ken Saro-Wiwa) vorzugehen oder Entschädigungen für Holocaust-Opfer durchzusetzen. Im November 2002 reicht der amerikanische Anwalt Michael Hausfeld im Namen der Opfervereinigung Khulumani eine Klage gegen Konzerne ein, die vom ApartheidRegime profitiert und sich der Mithilfe eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht haben. Nebst Banken wie Barclays und Ölfirmen wie Shell geraten auch Schweizer Unternehmen ins Blickfeld: UBS, Credit Suisse, Holcim (Familie Schmidheiny), Ems-Patvag (Familie Blocher), Oerlikon Contraves, Nestlé, Novartis und Sulzer. Seitens der Wirtschaft und der bürgerlichen Politik wird sofort Druck gegen die drohenden Klagen gemacht und die laufende Aufarbeitung der Komplizenschaft mit dem Rassistenregime in Frage gestellt: Doris Leuthard – damals noch Nationalrätin – warnt: «Es wäre gefährlich, die Archive zu öffnen und damit den Anwälten der Kläger Argumente zugänglich zu machen.» Im April 2003 sperrt der Bundesrat den Forschenden des Projekts «Die Schweiz und Südafrika» den Zugang zu den Akten der Bundesverwaltung. Er tut es mit der Begründung, wegen der Sammelklagen in den USA könnten durch die laufenden Untersuchungen einzelnen Firmen Nachteile erwachsen. Die Folge ist, dass wir bis heute nicht die ganze Wahrheit über das Ausmass der schweizerischen Gehilfenschaft für die Apartheid kennen.
Lizzy Sefolo im Restaurant Dufour Im Herbst 2004 bekommt die Klage (im juristischen und im allgemeinen Sinn) der Apartheid-Opfer auch in St.Gallen ein Gesicht. Lizzy Sefolo ist eines von jenen 87 KhulumaniMitgliedern, für welche die Aufarbeitung der Apartheidsgeschichte durch die «Wahrheits- und Versöhnungskommissi-
on» (TUC) nicht genügt. Zusammen mit dem südafrikanischen Anwalt Charles Abrahams hat sie beim New Yorker Southern District Court stellvertretend für 33 000 weitere Mitglieder Klage eingereicht. Die 63-Jährige erzählt ihre Geschichte: wie ihr Mann 1987 verschwand, wie sie ihn als vermisst meldete und dass die Polizei die Suche irgendwann einstellte. Und wie neun Jahre später die Wahrheit ans Licht kam und sie an einer Sitzung der TUC einem südafrikanischen Polizisten – dem Mörder ihres Mannes – gegenübersass. Wie sie erfuhr, dass er gefoltert und ermordet und seine Leiche gesprengt worden war. Wie ihr Mann seine Mörder aufgefordert hatte, die damals illegale Hymne «Nkosi Sikelel'i Afrika» zu singen. Lizzy Sefolo erzählt, was es hiess, mit sechs Kindern plötzlich ohne Ernährer dazustehen. Es ist einer jener Momente, wo man im Sitzungszimmer des St.Galler Restaurants Dufour meint, die Trauer und die Wut über die Ungerechtigkeit mit Händen greifen zu können. Im November 2004 wurde die Khulumani-Klage in erster Instanz abgewiesen. Seither sind ihre Vertreter und die Bewegung für die Wiedergutmachung der Apartheid durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen. Im Oktober 2007 hob das Appellationsgericht die Abweisung der Klagen auf, worauf die betroffenen Konzerne mit Unterstützung der Regierungen der USA, Südafrikas und der Schweiz beim Supreme Court Berufung einlegten. Das Oberste Gericht sah sich jedoch ausserstande, einen Entscheid zu fällen, da vier Richter wegen Aktienbesitzes oder familiärer Beziehungen zu beklagten Firmen (unter anderen zur UBS) in Ausstand treten mussten. Es entschied dann im Mai 2008, die Klagen seien zuzulassen und durch das Bezirksgericht neu zu beurteilen. Am 8. April 2009 beschloss Richterin Shira A. Scheindlin schliesslich, die Klagen gegen Firmen zuzulassen, die nachweislich Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen während der Apartheid geleistet haben. Michael Hausfeld sah in diesem Entscheid «einen wichtigen Schritt in der internationalen Rechtsprechung zugunsten der Menschenrechte», Khulumani sprach von «einem Signal, dass Unternehmen rund um den Globus zur Verantwortung gezogen werden können». Im September 2009 vollzog dann auch die südafrikanische Regierung unter Jacob Zuma einen Positionswechsel und erklärte ihre Unterstützung der Klage in New York.
Noch unentschieden Dass es nun in New York zu einem historischen Entscheid kommt, ist die gute Nachricht. Die schlechte ist, dass die Klage nur noch auf wenige Unternehmen beschränkt ist und
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«Wer viel und oft im Ausland arbeitet, weiss, dass man sich als Geschäftsmann in politischen Dingen zurückhalten und auf seine beruflichen Aufgaben konzentrieren muss.» Bundesrat Hans-Rudolf Merz viele Schweizer Firmen (wie auch die beiden Banken CS und UBS) nicht mehr vor Gericht stehen. Übrig geblieben ist aus der Schweiz Oerlikon Contraves, die heute zum deutschen Rheinmetall-Konzern gehört. Dass es gerade eine Rüstungsfirma ist, die nun vielleicht ihr Archiv offenlegen muss, ist wiederum eine gute Nachricht. Der Fokus der Öffentlichkeit kann damit wieder auf die Rüstungszusammenarbeit Schweiz–Südafrika gelegt werden, in der auch die Ostschweiz immer wieder auftaucht. Schliesslich fällt mit dem Ausscheiden der meisten Schweizer Firmen aus der Klage jenes Argument dahin, mit dem der Bundesrat im April 2003 die Akten der Bundesverwaltung sperrte. In Bundesbern wird die erneute Öffnung der Archive bereits diskutiert – es gibt auch Bürgerliche, die nicht abgeneigt sind. Vielleicht werden wir also doch noch eines Tages Genaueres erfahren über die Apartheid-Verstrickungen von
CVP-Nationalrat und Bundesrat Kurt Furgler (CenturionDeal, Oerlikon-Geschütze), über die Südafrika-Connections von Schmidheiny/Wild Heerbrugg (optische Geräte und Chiffriergeräte), von VAT Haag (Teile für die südafrikanische Atombombe), von Ems-Patvag (Lieferant von Zündsystemen) und von Huber + Suhner (Gasmasken-Deal im Umfeld von «Dr. Tod» Wouter Basson). Und vielleicht wird der heutige Bundesrat Hans-Rudolf Merz (damals Huber + Suhner-Verwaltungsrat sowie Schmidheiny-Berater in Südafrika) endlich einmal mehr zur Apartheid sagen müssen als: «Wer viel und oft im Ausland arbeitet, weiss, dass man sich als Geschäftsmann in politischen Dingen zurückhalten und auf seine beruflichen Aufgaben konzentrieren muss.» Hätte jemand derart verharmlosend über Geschäfte mit Nazideutschland Mitte der dreissiger Jahre gesprochen, wäre die Öffentlichkeit zu Recht empört gewesen. Wobei der Vergleich von Apartheid und Naziregime historisch durchaus zu rechtfertigen ist: Beide Systeme sind ideologisch verwandt, und beide sind von der internationalen Gemeinschaft zu «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» erklärt worden. Nach verschiedenen Entscheiden und Berufungswegen der amerikanischen Justiz steht die Auseinandersetzung Khulumani et al. vs. Barclays Bank et al. meiner Meinung nach im Moment 4:4 unentschieden. Mein Traumresultat wäre ein 5:4 für Südafrika und für Lizzy Sefolo. HANS FÄSSLER, 1954, ist Historiker und war Aktivist der Anti-Apartheid-Bewegung in St.Gallen.
Familienquartier der Minenarbeiter in Rustenburg.
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Im Schatten des Fifa-Gigantismus liegen kleine Stadien, in denen sich Jungs aus den Townships die Vergangenheit aus dem Gedächtnis kicken und die Hoffnung auf die Zukunft bewahren. von NTSIKOHLANGA KITSILI Es ist Dienstag, der 27. April 2010. Der Tag markiert einen Wendepunkt in der Geschichte Südafrikas: Vor sechzehn Jahren wurde anlässlich der demokratischen Wahlen 1994 zum ersten Mal das Recht der schwarzen Bevölkerung anerkannt, zu wählen und sich voll an der Politik ihres Landes zu beteiligen. Die beiden örtlichen Fussballclubs von Grahamstown, Santos FC und Eluxolweni, haben sich entschieden, den «Freedom Day» mit einem Freundschaftsspiel zu feiern. Es ist warm, die Sonne sticht durch ein paar verstreute Wolken auf das Spielfeld des Dlepu-Stadions. Auf beiden Seiten des Feldes stehen ein paar wenige Fans, deren Anfeuerungsrufe sich mit den Schreien der vorüberziehenden Vögel mischen. Am Rand des Rasens spielen vier Jungs ihren eigenen Match. Ab und zu wenden sie sich ratsuchend an ihre älteren Brüder auf dem Feld: «Was passiert, wenn jemand den Ball mit den Händen berührt?», fragt einer. Die einsetzende Aufregung und die Jubelschreie lenken mich ab, ich bekomme nicht mehr mit, worauf sie sich geeinigt haben. «Goal! Goal!», schreien die Spieler von Santos. Das Spiel geht weiter und die Eluxolweni-Mannschaft gleicht auf 1:1 aus. Zweite Hälfte, Seitenwechsel. Das Spiel wird angestrengter. Nach einigem Gebrüll entscheidet sich der Trainer für einen Strategiewechsel. Einer der Ersatzspieler soll Siyavuya Ncwadi ersetzen. Ncwadi lässt sich, nach Luft schnappend, ins Gras fallen und verfolgt von dort aus den Rest des Spiels. Bis zur Weltmeisterschaft sind es noch 44 Tage. Der achtzehnjährige Ncwadi hofft, dass sie wie der Rugby World Cup 1995 unter der Präsidentschaft von Nelson Mandela als Chance genutzt wird, die Südafrikaner zu vereinen. Ncwadi lebt im Eluxolweni-Shelter, einem Heim für bedürftige Kinder. Die meisten von ihnen kommen aus instabilen Familienverhältnissen. «Yigowuli! Yigowuli!» (Goal! Goal!) – Freudenschreie verkünden ein weiteres Tor, meine Unterhaltung mit Ncwadi bricht ab. Das Spiel endet 2:2.
Aufgedrängte Fremdsprache Fussball ist für diese Jungen mehr als nur ein Sport. Er bringt sie zusammen. Fussball gibt ihnen das Gefühl, irgendwohin zu gehören. Fussball ist für sie eine Leidenschaft, ein Sport, der das Beste aus ihnen herausholt. Anele Kepe, 22, ist in der Kleinstadt Grahamstown geboren und aufgewachsen. Er kam 2007 auf Anregung von ein paar befreundeten Spielern zu Santos. Jetzt gehört er zur ersten Mannschaft. Er spielt auf einer Position im rechten Flügel.
Mittlerweile ist Kepe seit drei Jahren bei Santos. Er geht davon aus, dass er wegen seines Alters nicht mehr allzu lange für den Verein spielen wird. Sein Plan ist es, anderen Jungen aus seiner Gegend das Fussballspielen beizubringen. Diese Jungs sind die Zukunft von Santos, sie werden das Spiel genauso übernehmen, wie er und seine Freunde es getan haben, als ihre älteren Brüder bei Santos aufgehört haben. In seinen Träumen sieht sich Kepe für eine der besten Fussballmannschaften des Landes spielen, für die Pirates oder die Kaizer Chiefs. Ein anderer Traum von ihm ist es, Trainer eines erfolgreichen Fussballclubs in Südafrika zu werden. Nachdem er mir davon erzählt hat, wird er still, dann hebt er seinen Kopf und schaut seinen Kollegen zu, wie sie sich aufwärmen und für ihr Spiel gegen Eluxolweni vorbereiten. Er dreht sich zu mir, schaut mich an und sagt langsam: «Um mein Ziel zu erreichen, ist Bildung der einzige Weg.» Kepe hätte schon vor Jahren den Schulabschluss machen sollen, seine Lehrer machen ihm Hoffnung, dass er eines Tages sein Diplom erlangen und seine Ziele verwirklichen wird. Sein Blick bekommt etwas Trauriges. Hat er gemerkt, dass seine Lehrer nicht ihr Bestes geben, um ihm mit seiner Ausbildung zu helfen? Traut er sich vielleicht nicht, das offen zu sagen, weil meistens ihm die Schuld dafür gegeben wird, wenn er durchfällt? Ich frage mich wieder einmal, ob unser Erziehungssystem seine Leute im Stich lässt. Kepe geht in eine Schule in seinem Quartier. Zu Fuss braucht er kaum fünf Minuten dorthin. Wie in den meisten Schulen Südafrikas findet der Unterricht auf Englisch statt, seiner zweiten Sprache, die er nicht fliessend spricht. Ist das gerecht? Wie soll man sich in einer Fremdsprache perfekt ausdrücken können?
Fassadenpolitik Die südafrikanische Verfassung von 1996 legt fest, dass jedes südafrikanische Kind das Recht hat, an den öffentlichen Schulen in einer der offiziellen Landessprachen seiner Wahl unterrichtet zu werden. Die Schulleitung entscheidet im Namen der Kinder die Sprachpolitik der Schule. Wie Mamphele Ramphele von der «Sunday Times» in einem Artikel feststellt, war diese Politik nicht erfolgreich, weil «die Demokratie bei der Implementierung unserer Unterrichtssprachen-Richtlinie missbraucht wird. Warum zwingt man arme, ungebildete Eltern, eine Entscheidung von derartiger Reichweite zu treffen, ohne ihnen alle verfügbaren Informationen über die Risiken und Möglichkeiten jeder Option zu geben?» Ramphele zufolge neigen die Eltern häufig zur Unterrichtssprache Englisch, weil Englisch als Sprache des Wohlstands gilt. Damit wird nicht nur der schulische Erfolg ihrer Kinder, sondern auch der Fortbestand indigener Sprachen wie isiXhosa, isiZulu oder Sesotho aufs Spiel gesetzt. Trotz seiner Probleme mit dem Bildungssystem hält Kepe an seinem Ziel fest. Er will nicht herumsitzen und zusehen, wie sich der Traum vor seinen Augen in Luft auflöst. Er will nicht wie einige seiner Brüder aus eJoza werden, die früher die Stars von Santos waren und jetzt im Leben nicht mehr weiterkommen. Kepe ist ein leidenschaftlicher Fussballer, sobald er auf dem Feld und am Ball ist, kann ihn keiner aufhalten. Er hat gelernt, wie er an seinem Gegner vorbeikommt, um den Ball an seine Mitspieler abzugeben. Wie er aber durchs Bildungssystem kommt, haben ihm seine Lehrer nicht beigebracht. Kepe ist aufmerksam. Er weiss, wie die Politik in Grahamstown funktioniert. Die neu gebauten Strassen, die Laternen und die Bäume, die für die Fussballweltmeisterschaft aufgestellt und gepflanzt worden sind, seien nur dazu da, die
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Touristen anzuziehen und zu beeindrucken, sagt er. Wenn sie weiter in die Townships vorstossen würden, könnten sie sehen, unter was für schlechten Bedingungen viele Leute dort immer noch lebten und wie gross die Ungleichheiten seien, die es in Grahamstown immer noch gebe. In Grahamstown, einer Stadt vieler Kulturen und Gruppierungen wie den AmaXhosa, Coloureds, Inder, Engländer und Afrikaner, trennt der Intaba Yezono (Berg der Sünden) die Reichen von den Armen. Auf der Strasse liefern sich Esel und Autos beim Transport von Baumstämmen für den Bau von Lehmhäusern ein Wettrennen, dazwischen streunen Kühe, Ziegen, Schweine und Hühner, Symbole des Reichtums einiger Xhosa. Die Kultur hält die Stadt zusammen, am 20. Juni wird Grahamstown zeitgleich zur WM ein grosses Kunstfestival veranstalten. Leute aus aller Welt werden eingeladen sein, ihre Kunst vor Ort zu zeigen: Tanz, Drama, Musik, Kunsthandwerk und so weiter. Sie werden auch kommen, um die Darbietungen der anderen zu verfolgen und in der Auseinandersetzung mit ihnen mehr über ihre Kultur zu erfahren.
Mit Dummheiten aufgehört Siphele Sukuyeka, der für das Eluxolweni-Team spielt, wünscht der Nationalmanschaft Bafana Bafana für die Weltmeisterschaft von Herzen Glück. Er glaubt an sie und ist überzeugt, dass sie sich gut schlagen wird. Der Achtzehnjährige ist seit letztem Oktober in der Unterkunft und im Club von Eluxolweni. Der Fussball hat ihm geholfen, sich in die neue Umgebung einzupassen und Freunde zu finden: «Seit ich in Eluxolweni lebe und mit dem Fussballspielen angefangen habe, habe ich aufgehört, Dummheiten zu machen.» Bevor er in den Shelter kam, hielt Sukuyeka sich und seinen Bruder mit Brieftaschendiebstählen am Leben. Als die Sozialarbeiter von ihrer Lage erfuhren, nahmen sie ihn im Zentrum auf. Sukuyeka hofft, dass er nach seinem Abschluss an der örtlichen Nathiel Nyaluza High School, an die Rhodes gehen kann, um Jura zu studieren. Sukuyeka will alle Spiele der Weltmeisterschaft am Fernseher verfolgen und hofft, dass er dabei neue Techniken und unterschiedliche Spielstile lernt. Anders als Sukuyeka ist Awetho Nanto, ein siebzehnjähriger Spieler von Santos, eher pessimistisch, was Bafana Bafana angeht; er glaubt nicht, dass sie gewinnen werden. Nanto ist dem Club Anfang des Jahres beigetreten. Er fing an, sich für Santos zu interessieren, weil ihm ihre Spielweise gefiel und er viele gute Sachen über die Mannschaft gehört hatte: «iSantos yandinceda yandifundisa ukudlala ibhola ngoluhlobo mna ndikholwa lulo.» – «Dank Santos habe ich gelernt, so Fussball zu spielen, wie ich es will», sagt Nanto. Er hofft, dass er sich während der Weltmeisterschaft ein paar spielerische Kniffe von den erfahreneren Spielern abschauen kann. Von den Jungen, mit denen ich gesprochen habe, kann sich kaum einer ein Ticket für eines der Spiele leisten; sie werden die Matchs im Fernsehen oder auf einem der Grossbildschirme ansehen, die in den örtlichen Stadien während der Weltmeisterschaft für die Einheimischen aufgestellt werden. Olwethu Valela aus dem Eluxolweni-Shelter hat Glück: Der Siebzehnjährige wird einige der Austragungen in Port Elizabeth schauen können, einer nahegelegenen Kleinstadt, die Gastgeberin für einen Teil des Spiele ist. Valela spielt seit Anfang des Jahres bei Eluxolweni. Auch er liebt Fussball, weil das Spiel ihn vor Schwierigkeiten bewahrt. Er ist 2007 auf eigene Initiative ins Zentrum gekommen, weil sein Vater auf einer Farm rund 25 Minuten Fahrt-
weg von Grahamstown entfernt lebt und er näher bei seiner Schule wohnen wollte. Valela ist im ersten High-SchoolJahr. Er will später Arzt werden. Auch für ihn ist Fussball mehr als ein Sport. Das Spiel tröstet ihn und hilft ihm, ein paar der schmerzhaften Dinge loszuwerden, die er immer noch mit sich herumträgt. Sobald er auf dem Feld sei, erzählt er mir, vergesse er alles, was er durchgemacht habe, er renne dem Ball nach und kicke seinen Schmerz raus.
Trainer statt Vater In der Kultur der Xhosa geht man davon aus, dass Jungen mit achtzehn Jahren bereit seien, zur Beschneidung in den Busch geschickt und zu Männern ausgebildet zu werden. Sukuyeka ist achtzehn und damit im richtigen Alter für die Initiationsschule. Der traditionelle Heiler, der sich im Busch um ihn kümmern wird, wird ihn ins örtliche Krankenhaus bringen, wo er eine Schutzimpfung gegen bestimmte Krankheiten erhält. Gewöhnlich werden die jungen Männer vor dem neuen Schuljahr, von Juni bis Juli oder von November bis Januar, in den Busch geschickt. Normalerweise handelt es sich um einen Ort, der relativ weit von den Häusern entfernt ist, zu Fuss muss es mindestens eine halbe Stunde dorthin sein. Wenn das Wetter es zulässt, sitzen die Jungs nachts ums Feuer, machen Scherze, erzählen sich Geschichten oder reden vielleicht darüber, was gerade in ihren Gemeinden vor sich geht. Jeder von ihnen hat einen halbwüchsigen Jungen, der ihm dreimal am Tag etwas zu essen vorbeibringt und die Rolle des Boten übernimmt. Selbst dürfen die jungen Männer nur nach Hause, wenn es ihnen der traditionelle Heiler erlaubt. Besuche können nur über Nacht gemacht werden, und es ist ein grosses Tabu, dabei beobachtet zu werden. Wenn sie tagsüber in ihren Heimatgemeinden gesehen werden, geht man davon aus, dass sie noch nicht bereit sind, Männer zu werden, da sie nicht ohne ihre Mutter leben können. Bei ihrer Rückkehr aus dem Busch erwartet man von ihnen, dass sie sich reif und verantwortungsvoll verhalten und ein Vorbild für alle sind, die einmal in ihre Fussstapfen treten. Nach ungefähr vier Wochen holen die alten Männer die Jungen zurück in die Gemeinschaft. Sobald sich einer von ihnen seinem Zuhause nähert, fangen die Yililili-Halala-Halala-Frauen (nach einem Xhosa-Lied zum Ausdruck von Begeisterung) zu singen an, es wird Essen und Alkohol bereitgestellt, und die Leute bringen Geschenke, um den neuen Mann in seiner Gemeinschaft willkommen zu heissen. Die Feier dauert bis in den nächsten Tag hinein. Die Eluxolweni-Jungen leben ohne ihre Väter. In ihrem Leben übernehmen andere Leute die Rolle des männlichen Vorbilds. George Matiwane ist der Trainer der EluxolweniJungs und arbeitet auch als Erzieher im Zentrum. Er sagt, dass alles, was sie dort anbieten, der körperlichen und geistigen Entwicklung der Kinder diene, damit sie alle Fähigkeiten lernten, die sie im Leben brauchten. Fussball sei für einige seiner Zöglinge eine Art Therapie. Er helfe ihnen, ihrem Schmerz wenigstens kurzfristig zu entkommen. Für die Santos-Jungs ist klar, dass ihre jüngeren Brüder später auch für den Club spielen werden. Es gehört zu ihrer Kultur, es wird von ihnen erwartet, dass sie den Geist des Clubs am Leben erhalten. NTSIKOHLANGA KITSILI, 1985, ist Journalist in Grahamstown. Aus dem Englischen von Patricia Holder.
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THEMA R H E I N TA L
Das bröselige Denkmal «Seit jeher bildet die historische Marktstadt mit ihren lauschigen Gassen und sehenswerten Häusern das Zentrum der Region.» So steht es auf der offiziellen Internetseite Altstättens. In der Tat, es sind die historischen Bauwerke, welche die Stadt von anderen Gemeinden abheben. Die Bemühungen, der Bausubstanz zumindest in der Altstadt Sorge zu tragen, sind spürbar, doch es gibt ein paar Tolggen im Reinheft. Einer ist brandaktuell und löst weit mehr als nur Kopfschütteln aus. Es geht um die Stadtmauer oder vielmehr um den Umgang mit dem ältesten Bauwerk der Stadt. Seit vier Jahren ist der letzte Rest der mittelalterlichen Mauer mit Plastikbahnen abgedeckt. Teils an Latten genagelt, teils flatternd im Wind. An einigen Stellen wird der Kunststoff bereits von Efeu durchdrungen, an anderen bilden sich Moosteppiche. Die fortschreitende Zerstörung ist nicht zu übersehen. Die Plastikbahnen haben am Anfang wie eine Sofortmassnahme gewirkt, die dann rasch durch echte Sicherung hätte abgelöst werden sollen. Seit März 2006 sind sie aber Dauerzustand. Und Diskussionsthema. Dies vor allem seit immer offensichtlicher wird, dass das zentrale Bauwerk der historischen Altstadt auf dem besten Weg ist, vor die Hunde zu gehen. Das nicht irgendwo in einem Hinterhof, sondern zentral und im Wissen der Eigentümerschaft und sämtlicher Behörden. Stadtmauern waren einst der Inbegriff einer Stadt. Sie waren Symbol: «Hier Stadt, dort Land». Zuerst der militärischen Verteidigung, dann der sozialen Kontrolle dienend, waren sie im 19. Jahrhundert im Weg. Zuerst wurden sie durchlöchert, dann abgetragen. Erst viel später kam die Phase der Wertschätzung. Die kümmerlichen Reste von Stadtmauern, die es heute es noch gibt, gelten als wertvolle Zeugen und vermitteln einen willkommenen Hauch von Geschichte. In Altstätten hat sich gegen das Ap-
penzellerland hin ein Mauerabschnitt von rund hundert Metern erhalten. Nur weil sich hinter der Mauer die Stallungen des Klosterverwalters befanden, blieb sie stehen. Die Stallungen, die lange ein Dornröschen-Dasein fristeten, mussten nun einer Grossüberbauung weichen. Die Mauer hatte stehen zu bleiben. Denn der letzte Abschnitt der vor 700 Jahren erbauten Mauer sollte für die Zukunft gerettet werden. Darüber waren sich alle Beteiligten einig. Ein erster Schritt war das behelfsmässige Abdecken mit Plastik, in einem weiteren Schritt hat man eine passende Abdeckung erwartet. Die war notwendig geworden, weil die Ställe, die an und auf die Mauern gebaut waren, nun fehlen. Geschehen ist nichts. Kommt dazu, dass Plastik so ziemlich das Dümmste ist, was man auf eine solche Mauer setzen kann – nicht nur optisch, sondern vor allem bauphysikalisch. Denn in der Regel bestehen solche Stadtmauern aus zwei Schalen. Das Innere der meterdicken Mauer ist mit Lockermaterial aufgefüllt. Wenn der Schutz fehlt, dringt Wasser ein, das Innere wird zum Schwamm. Fatal wird es, wenn das Wasser nach oben nicht mehr verdunsten kann – dafür sorgt in Altstätten der Plastik. Die Mauer sendet entspreche Hilferufe in Form von Vermoosung, Humusbildung und Nässe. Für Fachleute ist klar: Es ist eine Frage der Zeit, bis Teile der Mauer zerbröseln und einstürzen. Will man das? Wer könnte ein Interesse daran haben? Warum wird die Sicherung der Mauer nicht durchgesetzt? Zumal die Behörden vom Zustand der Mauer und von der Dringlichkeit einer konkreten Massnahme wissen. Fragen, die neuen Befürchtungen Auftrieb geben. Auf jeden Fall ein Beispiel dafür, dass Ignoranz und eine Plache das schaffen, was den Appenzellern nach der Schlacht am Stoss nicht gelungen ist: die Stadtmauer zu Fall zu bringen. MEINRAD GSCHWEND, 1958, freier Journalist in Altstätten, politisiert für die Grünen im St.Galler Kantonsrat.
THURGAU
Romantik, Schwingfest, Einbürgerung
Denkmalpflege in Altstätten.
Bild: Meinrad Gschwend
Man wird das Gefühl nicht los, dass es schon immer geregnet hat. Wahrscheinlich wird es noch lange regnen. Wahrscheinlich trocknet es aufs Openair Frauenfeld im Juni oder aufs Schwingfest im August. Regen ist gut für die 9016 im ersten Wirtschaftssektor beschäftigten Menschen im Kanton, aber weniger pässlich, wenn man in feiner Begleitung an einem
Frühsommerabend an der Königswuhr – während unter einem die lauschige Murg vorbeiplätschert – ein Wyyli öffnen will. Aber mit der Romantik war es ja noch nie weit her im Thurgau. Jedenfalls: Am Tag der Arbeit wars zu regnerisch, um die kantonale Feier in Romanshorn zu besuchen. Trotz des Regens musste aber am selben Tag das Nordostschweizer Derby zwischen Winterthur und dem FC Schaffhausen auf der Schützenwiese besucht sein. Ich wurde mit einem 3:0-Sieg der «Unsrigen» belohnt. Und Romanshorn liegt nicht eben am Weg, Winterthur schon. Darum werden wohl auch die kantonalen Kultur-Förderpreise immer in Amriswil vergeben. Für den Stehlunch muss nur vereinzelt mit Publikum aus dem Hinter- und Unterthurgau gerechnet werden. Das wird sich rechnen, nehme ich an. Denn grad Frauenfelderinnen und Frauenfelder langen gut zu, wenn für einmal nicht ihr berühmt-berüchtigter Stadtwein serviert wird. Jedenfalls: Am Tag nach dem Tag der Arbeit stand das Thurgauer Kantonalschwingfest in Wängi auf dem Programm. Nationalrätinnen, Regierungsräte, Kantonsrätinnen, Gemeinderäte und ihre Wählerschaft waren da, im Regen unter einem Schirm oder mit Militärpelerine auf der kleinen Sitzplatztribüne. Schwingen ist ein meditativer Sport, in Slowmotion betrachtet sicherlich äusserst ästhetisch, während die Zuschauer scheinbar unbelebt, jedoch in bedächtiger Ruhe verharrend das Treiben auf dem Sägemehl verfolgen und an ihren Krummen ziehen. Ich mag Schwingen mittlerweile. Es war mein zweites Schwingfest und wird nicht mein letztes sein. Und wenn 2013 erstmals ein Ausländer im Schlussgang triumphiert und zum Schwingerkönig gekrönt wird, kaufe ich mir ein Saisonabo. Versprochen. Einen solchen Schwingerkönig würden wir beziehungsweise eine bis dann hoffentlich vom Gemeinderat gewählte Einbürgerungskommission gerne bei uns in Frauenfeld einbürgern. Meiner Meinung nach ist die Gewährung des Bürgerrechts eher ein Rechtsanwendungs-, also Verwaltungsakt als ein politischer Akt. Es geht um objektive Kriterien von der Aufenthaltsdauer bis zur Sprachkompetenz und nicht um subjektive Gefühlswelten gegenüber Islamisten und schwarzafrikanischen Chügeli-Dealern. Je nach Religionszugehörigkeit und Herkunft kommen an jeder Ratssitzung mit Bürgerrechtsgesuchen ein ums andere Mal zehn und mehr Nein-Stimmen zusammen. Mitte Juni wird über die teilrevidierte Frauenfelder Gemeindeordnung abgestimmt. Mit einer in der Teilrevision vorgeschlagenen, vom Gemeinderat gewählten und damit dem
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freiwilligen Proporz entsprechenden Einbürgerungskommission bleibt eine Einbürgerung zwar weiterhin ein politischer Akt, wird aber im Verfahren transparenter, professioneller und damit für die Gesuchstellerinnen und -steller besser. Die Frauenfelder SVP tritt deshalb gegen diese Vorlage an. Im Nachklang der Minarett-Initiative sollte man eher von Hoffnung und Glauben sprechen, denn sicher ist nichts mehr, nicht mal im Thurgau. MATHIAS FREI, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.
Das alles verändernde Sprüchli prangt seit 1997 an der Hausfassade in Trogen.
Bild: Heidi Eisenhut
APPENZELL
Immerhin im Internet einig Es gab einmal eine Zeit, in der man der Meinung war, es sei besser für die zwei halben Appenzell, halb zu bleiben. Sie liegt noch nicht allzu lange zurück. Aber bevor es so weit war, bäumten sich die zwei Hälften noch einmal unübertrefflich appenzellisch und unvergleichlich auf. Stein des Anstosses? – Die Internetseite appenzell.ch Die Internetadresse des Unglücks führte, oh weh, nach Innerrhoden, und niemand ausserhalb des appenzellischen Horizonts bemerkte es. Wie kam es dazu? Eine höhere Macht, Google oder die katholische Vorsehung per se, hatte die Adresse in die Seele des Landes gepflanzt. Dort hatte sie Wurzeln geschlagen und war und blieb alles andere als willens, wieder zu gehen. Gut, appenzell.ch war also besetzt und, oh Schreck, die pfiffigen Innerrhoder hatten auch appenzell. org und appenzell.info blitzschnell kolonialisiert und erweiterten ihr Territorium um appenzeller. ch, appenzeller-milch.ch, appenzeller-produkte. ch und appenzellerbier.ch. Der anderen Hälfte blieb nur die Flucht nach vorne: appenzellerland.ch. Wenn schon, dann – bitteschön – gleich das ganze Appenzellerland. Ein aufmüpfiges Mööh der Miss Euter Urnäsch, ein müdes Jodeln, zwei, drei Alphornklänge, Vogelgezwitscher und der Säntis von Ferne empfingen den Heimsucher von appenzellerland.ch, der offiziellen Website von Tourismus Appenzell Ausserrhoden. Vielleicht war es dieses Schränzen um appenzell.ch/info/org, das es gebraucht hatte, um zu merken, dass die versteckten Grenzsteine zwischen Innen und Aussen weder von der Wanderin noch vom Velofahrer, weder vom Walker noch von der Moorbadenden wahrgenommen werden. Im Gegenteil: Selbst nach einigen Tagen Aufenthalt «im wunderschönen Appenzell» wusste manch eine nicht, ob sie nun in Innerrhoden oder in Ausserrhoden ihre Ferien verbrachte. So merkten die zerstrittenen Hälften allmählich, dass via appenzell.ch und appenzellerland.ch eigentlich die gleichen Inhalte in die weite Welt hinausgeschickt wurden, und sie gaben sich einen Schupf: «Die Trennung soll nicht
ewig dauern, sondern nur solange es den beiden Teilen gefällt. Es steht ihnen jederzeit frei, sich wiederzuvereinigen.» Diese innovativen Sätze gingen in den beiden Hälften von Mund zu Mund. Eigentlich gefiel es ja weder dem einen noch dem anderen Teil, getrennt zu sein, also waren diese Sätze wie eine Erlösung, eine Eingebung, ein Wink von oben. Aber wer pflanzte diese Sätze so plötzlich in die Appenzellerköpfe? Wer war die Trägerin dieser innovativen Worte? Ein Stück Pergament. Ein Brief, mit dranhängenden Siegeln, aufgesetzt von honorigen Herren der Städte Zürich und Luzern, der Orte Schwyz, Nidwalden, Glarus sowie der Stadt Schaffhausen anno Domini 1597, 8. September. Heute wissen wir, es war das unübertrefflich appenzellische, unvergleichliche letzte Aufbäumen um appenzell.ch und appenzellerland.ch, das gleichsam zum Fundament für den Kanton Ostschweiz wurde. Ein profilierter Kanton im Reigen der Schweizer Kantone, der allen Ostschweizerinnen und Ostschweizern, je mehr Zeit ins Land geht, zunehmend besser gefällt und in dessen Mitte ein hügliges Appenzellerland als gut fassbares Ganzes einen Platz gefunden hat. HEIDI EISENHUT, 1976, ist Historikerin und leitet die Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden.
WINTERTHUR
Technopark II statt Hafencity Auf dem Sulzerareal Stadtmitte gibt es seit 2001 den Technopark. Dieser will Raum für Jungunternehmer bieten und den Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ermöglichen. Die Trägerschaft besteht aus der Stadt Winterthur, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Handelskammer und Arbeitgebervereinigung Winterthur, der Credit Suisse, der Maschinenfabrik Rieter AG, Sulzer AG, AXA Winterthur, Zürcher Kantonalbank und weitere Investoren aus der Winterthurer Wirtschaft. Ende Mai wurde die Eröffnung des Erweiterungsbaus gefeiert. Dieser aber gab und gibt zu reden. Rund achtzig Prozent des Erweiterungsbaus werden vom RAV und der Berufsbildungsschule Winterthur belegt. Letztere zieht nach zwei
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Jahren wieder aus und macht tausend Quadratmeter für den eigentlichen Zweck frei – Raum für die Jungunternehmer. Das RAV bleibt. Noch ist allerdings unklar, ob der Nutzen des RAV daraus besteht, dass Arbeitslose direkt als Personal an die Startups vermittelt werden könnten, oder ob es ein Vorteil sein wird, dass die Jungunternehmer es nicht weit haben, um sich arbeitslos zu melden, sollten sie mit ihren Firmen scheitern. Auf jeden Fall brachte diese «Zweckentfremdung» des Technoparks einige Politiker dazu, herumzumäkeln. So etwas kann vorkommen! Aber es gibt noch etwas anderes. Ein verzweifeltes Stöhnen und Seufzen war ganz deutlich vernehmbar, als auf einer Führung fünfzig Planer, Architekten und Behördenmitglieder aus der ganzen Deutschschweiz und ich die Halle 52/53 auf der Rückseite verliessen und plötzlich vor dem soeben fertiggestellten Technopark II standen. Ich fragte den Mann von Sulzer Immobilien, wieso das Gebäude so aussehe, wie es aussehe. Die Antwort war ein gequältes Gesicht und ein Hinweis auf die Verantwortlichen – und damit auf die eigene Nicht-Verantwortlichkeit. Auch wenn man mit Mieterinnen und Mietern auf dem Sulzerareal spricht, mag sich niemand so recht begeistern. Nicht wenige bezeichnen das Gebäude als hässlich. Ein grosses Bauvolumen, sehr nahe an die Strasse gesetzt, löst bei manchen ein Gefühl der Enge aus. Zudem besteht es fast ausschliesslich aus Sichtbeton und hat keinerlei Gliederungen ausser zurückversetzte Fenster. Es ist der bisher einzige Neubau im Sulzerareal Stadtmitte, der von den Materialien her keine bestehenden Elemente oder Farben aufgreift. Darum erscheint das Gebäude auf den ersten Blick wie ein Fremdkörper. Fragt man bei den Verantwortlichen der Stadt Winterthur nach, stehen sie aber zu der Erweiterung des Technoparks. Für einen Zweckbau in einem Industriegelände sei das Gebäude durchaus gelungen, sagen sie. Logisch, sie haben es ja auch behördlich abgesegnet. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gross, dass der Technopark optisch immerhin mit der bereits geplanten benachbarten Überbauung Drehscheibe korrespondieren wird. Den Liebhabern schöner und innovativer Architektur muss ich leider sagen: Winterthur ist in diesem Fall nicht Berlin Alexanderplatz oder Hafencity Hamburg. MANUEL LEHMANN, 1974, ist DJ, macht Radio und sitzt im Vorstand des Areal Verein Lagerplatz.
VORARLBERG
Dohuam ischt dohuam Am zweiten Freitag im Mai war es wieder einmal so weit. Am Abend fanden vier Veranstaltungen, die ich gerne besucht hätte, gleichzeitig statt: In Zürich gab es eine interessante Vernissage in Wolfgang Häuslers Galerie, in Feldkirch eine Vernissage mit Bildern von Edgar Leissing
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Mundartkünstler Richard Gasser.
Bild: pd
und im Spielboden Dornbirn trat mit dem Radio.String.Quartet.Vienna & Rigmor Gustafsson eine Gruppe auf, die kurios genug gewesen wäre, mich wieder einmal zum Besuch eines Live-Konzerts zu bewegen. Doch dann war da auch noch die Veranstaltung mit dem bemerkenswerten Titel «20 Jahre Huldigung. Festsitzung mit Weltpremiere», der ich den Vorzug gab. Die Gründe: An Huldigungen habe ich bisher nur sehr selten teilgenommen, es war also eine ungewöhnliche Gelegenheit. Die Festsitzung fand an einem Ort statt, den ich in den Achtzigern sehr oft, seither aber so gut wie nie mehr besucht hatte, nämlich im «alten» Spielboden in der ehemaligen Dornbirner Stadthalle in der Jahngasse. Gehuldigt wird seit zwanzig Jahren dem Dichter und Maler Richard Gasser, und zwar von einem Kulturverein eigens zu diesem Zwecke: Ein «richtiger», eingetragener Verein – ich kenne keinen anderen Künstler, dessen Fanclub als eingetragener Huldigungsverein agiert. Und Richard «Rich» Gasser kenne ich schliesslich auch seit etwa vierzig Jahren. Also, wie hätte ich da zu der erheblich jüngeren und physisch weitaus attraktiveren Rigmor Gustafsson gehen können? Musik wurde im alten Spielboden – übrigens ein Raum mit viel Flair – aber auch geboten: Rich las seine Mundartgedichte, die alle einen Wiedererkennungseffekt auslösen, und Harry Kräuter improvisierte dazu auf dem Tenorsaxophon. Die «Weltpremiere» war die Präsentation einer Live-CD des Duos Rich/Harry Kräuter mit ebendiesen Gedichten, die Rich in seiner kurz angebundenen Art vorlas. Besonders witzig ist beispielsweise das von der «uonä uonzige Muggo», die vom surrenden Sax imitiert wird, bis Rich sie «mit schwerer Kulturarbeiterhand» auf dem Tisch erschlägt. Aber das Gedicht handelt davon, dass diese einzige Mücke im Schlafzimmer sehr viel mehr Leben hat
als beispielsweise die sprichwörtlichen sieben einer Katze: Jeden Abend wird sie erschlagen, ist am nächsten aber verlässlich wieder da. Auf der CD sind 29 Titel, teilweise echte Dornbirner Mundartklassiker wie «An ghöriga Voradlberger ischt z’allererscht amol an Voradlberger» oder «Dohuam ischt dohuam», deren Aussagen natürlich nicht so retro sind, wie ihre ironischen Titel klingen. Danach spielte ein zumindest an diesem Abend namenloses Duo auf (oder es hiess «Paul und Guillermo» – wohl kaum): Paul erinnerte mich an Ginger Baker, Guillermo (?) an Sonny Sharrock – sie selbst haben sicher andere Assoziationen, aber mir fiel auf dem alten Spielboden naturgemäss ein, wen ich dort anno Toback gesehen hatte, Henry Rollins etwa oder die Swans. Und Ginger Baker einst im Gewerkschaftshaus Bregenz, allen Ernstes! Aber genug der Nostalgie – in Dornbirn gibts also ganz aktuell ein paar bemerkenswerte Mundartkünstler, Ulrich «Gaul» Gabriel, Günther Sohm oder eben Richard Gasser. Und das Medium CD macht auch denen klar, was gemeint ist, die sich beim Lesen von Titeln wie «Iilouf», «S lisoschtuck» oder «Vrnearscha» schwertun. KURT BRACHARZ, 1947 , arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.
TO G G E N B U R G
Ferngesteuert wandern «Gosch tog. wandere a. 9 ab bh in ww – lg schnügi»?! SMS, Datenübertragungen schneller, kürzer und ohne Worte, «verhandysierte» Sprache und ferngesteuerte Gehirne. Das ist im Toggenburg nicht anders als auf dem Rest dieses Planeten. Aber: Haben Sie gewusst, dass das Toggenburg als eine Lunge der Schweiz gilt? Das Toggenburg sollte in seiner Ursprünglichkeit mit all seinen Traditionen, Eigenheiten, Natürlichkeit bewahrt und vor allem vor negativen Einflüssen (auch Elektrosmog) geschützt werden. GPS-Wandern nach SMS-Angaben – so ein Quatsch. «Geeignet ab vier Jahren» lese ich in einem Schweizer Discountmagazin, das dazu ein «kinderfreundlich bedienbares Mobiltelefon» anbietet. Auch im Toggenburg: «supergeeignet für Familienerlebnisurlaub». Damit scheint Toggenburg Tourismus so en vogue zu sein wie das Wallis oder Graubünden. Wenn schon die Familienväter ihr Navi in Zürich einschalten müssen, um das obere Toggenburg zu finden, versteht es sich von selbst, dass sie ihren Sprösslingen gelbe Wanderpfeile nicht zumuten können. Jetzt traben sie ein, die wanderfreudigen Grossstadtfamilien, um abenteuermässig in der wahren Wildnis per Handy Schritt für Schritt auf die Sellamatt gelotst zu werden. Und mit Empörung melden sie ein Funkloch zwischen «Hintergugus und Vorderdada» sofort ihren Mobilfunkanbietern. Uns im Toggenburg fragt man ja nicht, ob
wir mehr Mobilfunkantennen wollen oder nicht; denn fürs Wandern brauchen wir kein Navi. Wir können Karten lesen, und lotsen lassen wir uns erst recht nicht. Der eine oder andere «schlaue Bauer» wird sein Scheunen- oder Maiensässdach für eine neue Mobilfunkantenne schon zur Verfügung stellen (sofern nicht die Gemeindebehörde alles Erdenkliche in die Wege leitet, um Mobilfunkgesuche nicht mehr zu bearbeiten). Der schlaue Bauer wird spätestens dann noch schlauer, wenn er laut Gesetz für Schäden, die durch die Sendeanlage an Dritten entstehen, haftbar gemacht wird, und zwar laut ZGB Art. 684 vollumfänglich. Das bedeutet: Er – nicht der Anbieter – wird sich mit Schadenersatzklagen wegen gesundheitlicher Strahlenschäden und Wertminderung von Immobilien vor Gericht verantworten müssen. Geraten SMSWanderer im Toggenburg in einen Steinschlag, und das Navi lotst sie «nach hundert Metern rechts die Böschung hinunter», könnten sie theoretisch auch den Bauern verklagen; man weiss ja nie, was für Schäden entstehen. Zum Abschluss noch der Alpsegen. Durch einen Trichter zwischen die Berge gerufen: eine Erfahrung mit Hühnerhauteffekt. Vielleicht wird er aber bald per MMS mit Panoramabild der Churfirsten an fiktive Wanderfreunde versandt. Also: «dank f. alles + a.Tg + guet N8 denn!» Alles klar? DANIELA VETSCH BÖHI, 1968, Textildesignerin und umweltpolitisch Aktive.
Da sind Seile noch Seile und keine Kabel.
Bild: pd
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Am Tisch mit HP Zum Tod von Hans-Peter Müller (1939–2010). Ein freundschaftlicher Nachruf auf einen selten grosszügigen, frei und vernetzt denkenden, Öffentlichkeit schaffenden Zeitgenossen, der St.Gallen grösser dachte (und machte), als es ist. von PASCAL FROIDEVAUX und MARCEL ELSENER Die Kippe aus dem Mund zu nehmen hat keinen Stil, scherzte er zum Abschied voller Übermut, draussen vor der Tür, den Kragen des englischen Regenmantels hochgeschlagen; auch mit siebzig noch den sprichwörtlich bübischen Schalk um die Augen, die stets lebenshungrig funkelten, aber in letzter Zeit schneller müder wurden; wer raucht, sollte den Schwatz mit Zigi zwischen den Lippen schon beherrschen können. Und wir zwinkerten ihm zu, du hättest einen tollen Gangster abgegeben, einen wie Trintignant, die hätten schön Respekt gehabt! Und erst die Frauen, ein Lieblingsthema, für das er Pfauenräder schlug wie sein verehrter Cary Grant. Am Tisch mit HP, und wir sind, wie immer, schnell mittendrin, ein Wort gibt das andere, die Namen purzeln fast in Reimen. Vermutlich wären wir in diesen Tagen unvermeidlich bei einem anderen AusnahmeAmerikaner gelandet: Gerne hätten wir mit ihm die Jean-Michel-Basquiat-Retrospektive in Basel-Riehen besucht und ihn dort mit seinem Freund aus Jugendjahren erlebt, dem Zürcher Galeristen und Kunsthändler Bruno Bischofberger. Ein Ostschweiz-Rundgang mit dem jungen New Yorker Maler ist HP bestens in Erinnerung geblieben. Davon erzählte er, als es im «Saiten» ums Thema Ruhm ging und eigentlich um seine persönliche Begegnung mit dem Kunst-Superstar Andy Warhol in den siebziger Jahren in New York. Zwar habe ihn Warhols «unheimliche Wahrnehmung» beeindruckt, und «selbstverständlich» sei er beim Nachtessen im Banne des Pop-Art-Paten gewesen. Doch zum Ruhm habe er ein zwiespältiges Verhältnis, räsonierte HP. Ruhm entwickle «eine Eigengesetzlichkeit, die eine Person und deren Leistung letztlich desavouiert.» Viele zeitgenössische Stars im Medienrummel hielt HP für überschätzt. So sehr er jenen applaudierte, die «stets auch das Unmögliche probieren», so sehr verabscheute er Aufgeblasenheit und Grössenwahn. Bescheidenheit lag ihm letztlich näher, der Rückzug in die Natur, etwa in sein kleines Haus ob dem Luganersee, den Himmel studieren, in Büchern blättern und lesen, am liebsten Carlo Emilio Gadda, den «italienischen James Joyce», im Hintergrund Brahms, dazu ein Glas Wein. Rotwein war vielleicht seine grösste Passion. Und wenn er als Bonvivant auch ob Corton, Château Haut-Brion oder Lafite «delirierte», versperrte ihm dies nie den Zugang zum einfachen regionalen Merlot. Denn bei aller Genussfreudigkeit und dem intuitiven wie profunden Wissen ging es HP nie um Marken- oder Etiketten-Snobismus. Kein Theater, um Himmelswillen. Nie hat er einen Wein karaffiert, kein Schischi, nur ein gern gefülltes gutes Glas. Nun reden wir schon vom Wein; wohl darum, weil er meist Treibstoff war für ausschweifende Schwärmereien. HP konnte sich für Minimal-Art-Grössen wie Robert Ryman ebenso begeistern wie für Feuersalamander. «Ich bin ein dankbares Ansteckungsobjekt», sagte er einmal. Dabei war er Jurist geworden, obwohl im kunstsinnigen Elternhaus – der Vater Textilunternehmer, die Mutter Verlagsangestellte – schon früh sein Interesse für Malerei und Design geweckt worden war. Und er war als scharfer Denker und präziser Schreiber gerne Jurist, auch wenn er zuweilen fabulierte, dass er gerne Dirigent geworden wäre, oder Architekt.
sierte er sich noch für dieses oder jenes Jazz- oder gar Rockkonzert («Das muss man gesehen haben, oder?»). Und die Mäder-Zeichnungen von Manuel Stahlberger schätzte er mit dem Kennerblick des Illustrators, der schon als Bub fürs Leben gern zeichnete, als Kantischüler einen lateinischen Comic zur römischen Gesetzgebung schuf und bis zuletzt den Zeichenstift zur Hand nahm, sei es spontan an Tischen oder in Kinderzimmern. Seine Lieblingsfigur Bumbo, ein kleines dickes Monster aus Nashorn- und Nilpferdteilen, hatte er für seinen Sohn kreiert und liess es später zigfach für sein Göttimädchen auftreten. Der temperamentvolle Bumbo fackelte nicht lange, vor allem wenn es Polizisten aus dem Weg zu pfaden galt – im gesetzestreuen Juristen loderte stets auch anarchisches Feuer. Am Tisch mit HP. Angeregt, bereichert, beschwingt. Ja, heiter in der Gewissheit, dass die Welt doch grösser, schöner, spannender sei als man sie manchmal im St.Galler Alltag wahrnehmen mochte. Mit diesem beglückenden Gefühl verliess man immer eine Tischrunde mit HP Müller, sei es im Baratella, im Klosterhof oder in Köbi Netts Schützengarten. Und das lag nicht nur am guten Wein und Essen, das man genossen hatte, ohne es zu zelebrieren. Sondern vielmehr am nie stockenden Austausch, in dem es keine hohlen Benimmregeln oder hierarchische Codes gab, sondern nur ein paar Regeln guter Konversation: Intelligenz, Neugierde, Wachheit, Witz. Und so flogen die Themen vom brötigen st.gallischen Klosterhof in die italienische Marche, von Thelonious Monk über Antonello da Messina zu Genies wie Tintin-Vater Hergé oder Ballzauberer mit Händchen oder bestechender Vista, John McEnroe und Michel Platini. Oder die Wandererzählungen, immer im Alpstein, aber weniger auf der Sonnen- als auf der verwunschenen Schattenseite, etwa im Weissbachtal durch Fluren wie Aspedil und Orlehan. Oder in den Mittel- und Endpunkt der Welt, das Chollöchli. Wenn immer möglich badete er in den Bächen. Und wanderte in den Schrunden. Unvergessen, wie er im guten Speiserestaurant flugs zu einem Teller griff, um die Gestalt der Schrunden zeichnerisch zu veranschaulichen; dem verdutzten Wirt zahl-
Bumbo und Emma Leidenschaftliche Begeisterung – wer ihm mit solcher kam, hatte seine Aufmerksamkeit. Da gab es keine Grenzen zwischen High und Low, Over- und Underground, Stadt oder Natur. Längst über sechzig, interes-
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te er vierzig Franken für den Teller, um ihn uns zu schenken. Dann kamen auch die grosse Liebe zu den Tieren und die Lieblingstiere ins Spiel, etwa seine Gartenschildkröte Emma, um die er, als sie eines Winters von einem Wildtier ausgegraben und getötet wurde, trauerte wie um einen geliebten Freund. Und vor allem Schmetterlinge; dass ihm genau zur Zeit der Diagnose seiner Krankheit der seltene Trauermantel begegnete, betrachtete er als subtilen Wink des Schicksals.
PASCAL FROIDEVAUX, 1957, Kunstaktivist und Weinfachmann, lernte HP Müller um 1980 kennen und gehörte zu dessen besten Freunden. Er traf HP über dreissig Jahre hinweg wöchentlich mindestens einmal zum Essen im früheren Caratello und später im Baratella. MARCEL ELSENER, 1964, Journalist, porträtierte HP Müller 1999 für sein Buch «Stadtporträt St.Gallen» und pflegte von da an regelmässig journalistische und freundschaftliche Kontakte mit ihm.
Zeichnungen von HP Müller
Bild: Privatsammlung
Ein engagierter Connaisseur Wie diesem Menschen gerecht werden? Ihm, der wie kaum einer seiner Generation in der Region St.Gallen mit einem Übermass an Lebenslust und Energie gesegnet war. Der vom Anwaltsbüro und seiner liberalen Grundhaltung her eigentlich ein Freisinniger hätte sein müssen, doch das Paradebeispiel eines unabhängigen Freigeistes, eines politischen, aber parteilosen Menschen verkörperte. Der selbstredend keine Probleme mit den Linken hatte («oft die Intelligenteren»), sondern nur mit der Dummheit oder Borniertheit mancher Zeitgenossen. Für HPs Antritt über alle (Klassen-) Schranken hinweg kommt uns auf Anhieb nur ein einziger Geistesund Seelenverwandter in den Sinn – der ebenfalls schon mit siebzig verstorbene Rorschacher Seminarlehrer, und Kulturpolitiker Walter Fuchs. Und sonst? Es wäre einen Aufruf wert … Von den vielen wunderbaren Charaktereigenschaften, die HP Müller auszeichnete, war die Grosszügigkeit seine bekannteste. Er war ein Meister des galanten Auftritts auf dem Parkett und der geborene Conferencier am geselligen Wirtshaustisch. Die Qualitäten des Gegenübers suchte und erkannte er umgehend und im Verteilen herzlicher wohltuender Komplimente war er magistral, er konnte Freude und Energie zuweilen gar über die Verhältnisse hinaus verschenken. Wenn HP hier noch einmal gewürdigt wird, geschieht dies nicht nur deswegen, sondern vor allem auch zu Ehren eines Citoyens – im besten Sinne des Wortes. Eines Bürgers, der sich engagierte und einmischte zugunsten einer gelebten Öffentlichkeit. Natürlich tat er das in erster Linie für seine erste Leidenschaft: die Kunst. Jahrzehntelang, ob als Präsident oder in anderen Chargen, diente er dem Kunstverein und dem Kunstmuseum, das ohne seinen Einsatz und seine Kontakte nie in der höchsten schweizerischen Liga spielen würde. Auch wenn HP’s grossem Einsatz für eine Erweiterung des Museums im Stadtpark leider kein Erfolg vergönnt war. Radikal eigenständige und kreative Kunstmacher waren ihm die nächsten, und mit seiner Vorliebe für Irritationen schlug er sich schon in den frühen Achtzigern auf die Seite der alternativen St.Galler Kunstszene – auch als Mäzen – und schwärmte für provokative Kunstaktionen weitab der bürgerlichen Konventionen. Ein Dada-Dandy wie der DuchampSpezialist Felix Kälin war ihm näher als «ein sicherer Wert». Seinen Platz in der Kunstszene gönnte er auch dem «ambulanten Kunstmetzger» Francesco Buonanno mit seinem italo-chaotischen Charme, in Kontrast zu saturierten bürgerlichen sogenannten «Connaisseurs».
Gepfiffen auf die Elite Kleinmut und Spiessbürgertum konnte HP nicht ausstehen; auf der anderen Seite war er nicht der Typ, der im Berufsleben mal eine Fünf grad sein lassen konnte. Er respektierte jeden Kontrahenten, wenn er professionell war und gut vorbereitet, konnte aber Schlampereien auch seitens prominenter Kollegen nicht leiden. Das Engagement für die Gemeinschaft verrichtete HP mit der gleichen Gewissenhaftigkeit, die ihn in seinem Berufsleben als Anwalt zu einem namhaften Spezialisten im Medizinal- und Haftpflichtrecht und zu einem angesehenen langjährigen Mitglied des st.gallischen Kassationsgerichts werden liess. Dazu gehörte auch ein Bewusstsein für Geschichtlichkeit. «Zutiefst enttäuscht» über den «kleinmütigen» Entscheid der HSG, den «Cube» von Sol LeWitt nicht beim Ergänzungsbau aufzustellen, erinnerte er 1994 den Rektor daran, «mit welcher festen Haltung die Herren Professoren Nägeli und Jöhr oder der damalige Bauchef Simon Frick beim Bau der Hochschule in den sechziger Jahren dem viel heftigeren Widerstand breiter Bevölkerungskreise gegen die Ausschmückung der Hochschule mit zeitgenössischer Kunst entgegen traten». Auf elitäre Cliquen, zu denen er Zutritt hatte, konnte er jederzeit pfeifen, um sich für Schwächere einzusetzen. In seinem Leserbrief zur Rubrik «Miesverständliches» des Bezirksschulrats-Präsidenten Werner Hörler im «Tagblatt» kritisierte er die Geschmacklosigkeit, dass verunglückte Formulierungsversuche von Realschülern, welche in unserem Schulsystem als die Schwächsten gelten, zur Erheiterung der Leserschaft herhalten mussten. «Blossstellen ist aber ein mehr als fragwürdiges Erziehungsmittel … Wäre es nicht gerade Aufgabe des Bezirksschulratspräsidenten, zum Abbau solcher Überbleibsel der alten Schule beizutragen?» Man nennt das Zivilcourage oder Bürgersinn; die engagierte Einmischung in öffentliche Angelegenheiten von einem, der es oft besser (und genauer!) wusste. Auch wenn er sich dann wieder spitzbübisch in Bescheidenheit übte. Als wir ihn einmal fragten, ob er trotz seiner vielen Talente und seines immensen, teils schon fast lexikalischen Wissens eigentlich auch Schwächen habe, meinte er: «Ich habe nur Schwächen …» Wir werden HP stets mit schelmischer Freude und ansteckender Begeisterung in Erinnerung halten. Und seine Umarmungen als Verpflichtung nehmen, selber für eine neugierige, offene, grenzenlose, letztlich bessere öffentliche Gesellschaft einzutreten. Oder wenigstens dann und wann einen Tisch aufzutun.
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Die ewige Dealerei um den Marktplatz Zwischenstand in der Marktplatz-Diskussion: Der fragwürdige ParkplatzKompromiss ist kein Grund, einer überflüssigen Parkgarage zuzustimmen. von ANDREAS KNEUBÜHLER
Bild: Daniel Ammann
Manchmal ist ein Bild ein politisches Statement. In St.Gallen gilt dies für das offizielle Plakat der letzten Stadtratswahlen. Darauf waren alle fünf Mitglieder der Stadtregierung zu sehen – von links bis rechts. Es sagte einem: Hier gibt es keine Opposition. Denselben Eindruck versucht nun der wackelige ParkplatzKompromiss zu wecken, den die Fraktionen der SP und der Grünen mitunterzeichnet haben. Doch dieses Bild ist nicht vollständig, denn Opposition gibt es, aber anderswo. Neben der Gruppe um Hansueli Stettler und den Calatrava-Anhängern dürfte auch ein Komitee aus Kreisen, welche die Abstimmung über die Städteinitiative gewonnen haben, antreten. Das Gesamtprojekt Marktplatz präsentiert sich inzwischen als ein aus einer Vielzahl von Zugeständnissen erkauftes Flickwerk. Es werden dem Naturschutzverein für seine Zustimmung einige Bäume in der Poststrasse versprochen. Es werden für die VBSG-Passagiere – allerdings erst im dritten Anlauf – ein paar zusätzliche Busunterstände eingeplant, um die Kritik
am Calatrava-Abbruch zu mildern. Und es wird die Markthalle etwas vergrössert, weil über ein karges Angebot wie in der DDR selig gespottet wurde. Das vorläufige Fazit der Dealerei: Ein überdimensioniertes Projekt ohne klare Linie, das weiterhin genügend Angriffsflächen bietet: Da wäre vor allem der nicht ausgewiesene Bedarf für eine weitere Tiefgarage. Die Parkhäuser im Stadtzentrum sind bekanntlich nur zu Stosszeiten ausgelastet. Für die Kundschaft der Bank Wegelin, der St.Gallischen Creditanstalt oder für die Mieter im Uniongebäude (nebst anderen TCS, CVP oder der Spezialist für Konsumkredite GE Money Bank) braucht es keine neue Parkgarage. Dazu kommen die exorbitanten Kosten. Nur schon das Versetzen der CalatravaHalle nach Winkeln kostet über eine Million Franken. Der Bau eines Parkplatzes in der geplanten Tiefgarage ist mit 100’000 Franken doppelt so teuer wie in anderen Tiefgaragen. Man stelle sich solche Zahlen bei einem Kulturprojekt vor.
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SPA ZI ERGA NG UM DEN M ARKTPLATZ Es ist an der Zeit, sich mit Alternativen zur Parkgaragen-Zwängerei zu beschäftigen. Klar ist, dass es nur eine Frage des politischen Willens ist, die Parkplätze auf dem Marktplatz aufzuheben und ihn für den Balzverkehr mit getunten Autos zu sperren. Zum Vorschein käme ein Platz, der bereits gut funktioniert. Eigentlich würde das Ersetzen der Marktstände reichen – wie es ursprünglich geplant war. Ein paar bequeme Bänke wären auch nicht schlecht. Hansueli Stettler hat die Geschichte der Gestaltung des Marktplatzes recherchiert, und das Ergebnis liest sich wie ein Architektur-Spaziergang rund um einen Platz, der es verdient, neu entdeckt zu werden. Ein Auszug: «Der Pavillon mit seiner formschönen, funktionalen, nicht kantigen, wenig störenden, unprätentiös-sparsamen Nachkriegsarchitektur – keinerlei Inszenierung … wohltuend schlicht. Die Nutzung perfekt auf das Bedürfnis von Verkäufern und Kundinnen ausgerichtet. Die Entstehungsgeschichte (ein Bau des stellvertretenden Stadtbaumeisters nach einer langen Zeit der Stagnation der Stadt) spricht für den geschichtlichen Wert, die Gestaltung – ähnlich der des Pavillons von Max Frisch im Letzibad Zürich – für den künstlerischen Wert. Baukünstlerisch ist er aus meiner Sicht als ökologisch fokussierter Architekt und Soziologe sogar ein vollendetes Beispiel eines Baus der Knappheit und der Konzentration der Mittel der Nachkriegszeit.» «Wichtigster Bestandteil des Platzes, auch die historische Dimension einbeziehend, ist die bei der Neugestaltung 1949/50 gepflanzte Platanenallee. Deren Gestaltung entstand in Neuinterpretation der historischen Parkanlage, die wohl die um 1863–1880 (nach Abbruch der dortigen Kornhalle) entstandene Baumbepflanzung aufgreift. Es fragt sich, ob in der heutigen Zeit das Bedürfnis nach repräsentativen, mit Bäumen bestandenen öffentlichen Räumen nicht weiterhin besteht.» «Im Stadtplan von 1934 wird das Bankgebäude der St.Gallischen Creditanstalt erstmals als auf den Platz vorgezogener Bau erkennbar. Bei einer Erneuerung nach dem Krieg wird östlich die etwa drei Meter breite Arkade mit dem entfernt an Albert Speer gemahnenden Balkon ans Gebäude gebaut. Dieses Element ist für St.Gallen eher neu und geschichtlich sicher hochinteressant, da es kein eigenständiges Gebäude wie das abgebrochene kleine, rückwärtig angebaute ‹Sängerhüsli› auf dem Bohl zitiert, sondern ein reines Repräsentationselement aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs darstellt.» (akn)
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Andorra lässt grüssen Die Ankündigung einer «theatralen Ausstellung» über die gesellschaftspolitischen Folgen eines als «St.Galler Lehrermord» in die Mediengeschichte eingegangenen Kriminalfalls produziert Missverständnisse. Daraus wird eine Kampagne, die Projektbeteiligten werden beschimpft und mit dem Tod bedroht. Eine Woche nach der Vorankündigung wird die «theatrale Ausstellung» abgesagt. Ein Kommentar. von ROLF BOSSART
«Vor zehn Jahren wurde in der Schweiz ein sehr engagierter Lehrer von einem Kosovoalbaner am hellichten Tage im Besprechungszimmer seines Schulhauses erschossen. Eine Tat, die auf einen Schlag die gesamte Schweizer Ausländerpolitik in Frage stellen sollte. Auch heute noch, viele Jahre später, polarisiert dieser Vorfall die Bevölkerung. Inzwischen hat die Erinnerung an die Ermordung des Lehrers und die daraus folgende Diskussion längst eine gesellschaftspolitische Dimension angenommen: vielfach wird dieser als Wendepunkt in der Integrationspolitik gewertet. Auf der Basis einer dokumentarischen Recherche werden wir der Frage nachgehen, wie dieser Vorfall der Vergangenheit die Gegenwart noch immer beeinflusst: Ist die Schweiz ein Vielvölkerstaat? Oder wird die Assimilierung bestimmter Minderheiten nur administrativ erzwungen? Müssen wir bestimmte Konflikte als unlösbar akzeptieren? Und wie können wir künftig miteinander leben?» So lautet der Auszug aus dem Ankündigungstext zu «Der St.Galler Lehrermord. Theatrale Ausstellung». Der Presse von Anfang an vorliegend und für jeden einsehbar oder erfragbar bei der künstlerischen Leitung und beim Theater. ✱ Die empörten Reaktionen über die geplante «theatrale Ausstellung» der beiden St.Galler Künstler Milo Rau und Marcel Bächtiger haben sich innert weniger Tage verselbständigt. Hinweise auf den Ankündigungstext und die Be-
teuerung seitens der künstlerischen Leitung oder des Theaters, man habe nicht im Geringsten die Absicht, sich mit einer schrecklichen Geschichte zu profilieren, sondern man sei ausschliesslich an den Folgen für den Integrationsund Ausländerdiskurs interessiert, verhallen ungehört. Oder werden als zynische Arroganz ausgelegt. Als Freund von Milo Rau und Marcel Bächtiger, als Theologe und Autor, der sich seit langem mit der Ausländer- und Integrationspolitik auseinandersetzt, und als jemand, der Paul Spirig gekannt hat und von seinem von grossem Charisma und Respekt getragenen Umgang mit
den Schülern bis heute beeindruckt ist, möchte ich einige Bemerkungen zu einigen Seltsamkeiten der Debatte machen. ✱ Um es vorweg zu nehmen. Dass die Witwe und andere Personen, die in dieser Sache ein Anrecht auf Erstinformation haben, zwar in der Planungsphase kontaktiert und um ein Gespräch gebeten, aber vor der Programmpräsentation des Theaters nicht noch einmal und eindringlich dazu aufgefordert worden sind, ist ein Fehler, den wohl weder die künstlerische Leitung noch das Theater bestreiten. Die Gründe dafür liegen erstens schlicht und einfach darin, dass eine «Dramatisierung» des Falls gar nicht beabsichtigt war, was aus dem Ankündigungstext eindeutig hervorgeht. Zweitens liegen sie im engen Zeitplan und in der Verpflichtung der Theaterleitung, für die bevorstehende Eröffnung der Lokremise möglichst bald ein fertiges Programm zu präsentieren. Und drittens haben sie mit der Arbeitsmethode der beteiligten Künstler zu tun. Sie basiert auf einer eingehenden Recherche vor Ort, welche in den allerersten Vorbereitungen und Sondierungen steckt und noch nicht weit genug gediehen ist, um das vertiefte Gespräch zu suchen. Denn halten wir hier noch einmal fest: Die «Ausstellung» des recherchierten Materials zu den gesellschaftspolitischen Folgen des «St.Galler Lehrermords» ist auf Mai 2011, also in einem Jahr vorgesehen. Wäre es mit rechten Dingen zugegangen, hätten der Ankündigungstext und die gleich lautenden Aussagen der Beteiligten (aus mehr besteht das Projekt momentan noch nicht) alle in der letzten Woche in den Medien vorgebrachten Vermutungen von Anfang an entkräftet. ✱ Aber in der empört vorgebrachten Formel «Ich musste es aus den Medien erfahren» schwingt mit, dass die Empörung überhaupt erst in den Medien entstanden ist – wenn auch vorerst wohl unabsichtlich. Titelseite des «St.Galler Tagblatts», an Tag eins nach der Spielplanpräsentation: «Lehrermord wird Bühnenstück». Wenn die erste Berichterstatterin – oder der Blattmacher im Newsroom – mit einigem journalistischem Recht auf Verknappung, aber auch mit einer grossen Prise Effekthascherei aus einer geplanten «theatralen Ausstellung» über die gesellschafts-
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politischen Folgen eines tragischen Mordfalls ein fertiges «Bühnenstück über den Lehrermord» macht, dann weiss sie auch, dass ihr sachlicher Artikel und die kluge Vertiefung im «Focus»Bund unter dem Titel ebenso verschwindet, wie die Erklärungen des Schauspieldirektors und der künstlerischen Leitung, worum es beim Projekt gehen wird. Und dann erscheint am dritten Tag ein weiterer Bericht unter dem Titel «Kultur darf nicht alles» ohne jeglichen Bezug auf die mehrmals wiederholte Richtigstellung, es gehe bei dem Projekt mitnichten um Kriminalistik, sondern um die gesellschaftlichen Folgen einer schrecklichen Tat. Der Artikel liess das geschaffene Phantom eines «Skandalstücks» durch (fehlinformierte) Experten beglaubigen und drohte aus deren Mund mit Strafe. Aber sind erst einmal die Richter benannt, sind auch die Henker nicht mehr weit. Von nun an beginnen sich die privaten E-Mail-Accounts und Briefkästen der Projekt-Beteiligten mit mehr oder weniger expliziten Morddrohungen zu füllen, das imaginierte Kriminalstück bringt ein reales hervor. ✱ Selbst der abwägende Blick von der Metaebene herunter, den zur Halbzeit der Chefredaktor versucht, hält deshalb, obwohl vermittelnd im Ton, bedauerlicherweise nur noch dem nächsten Kopfgeldjäger den Steigbügel hin. Laut Kommentar müssen diejenigen, die sich durch das Gelesene und das darauf Zusammengereimte vor den Kopf gestossen fühlen, der Massstab sein, an dem sich der künstlerische Gehalt dieses Stücks messen soll. Obwohl es dieses «Stück» nicht gibt und gemäss Ankündigung und unterdessen verzweifelter Versicherung von Theater und künstlerischer Seite so weder beabsichtigt ist noch angekündigt wurde. Erst nach dem Wochenende darf sich einer der künstlerischen Leiter als «Kopf des Tages» endlich «missverstanden» fühlen und die Sache richtig stellen. Er wiederholt nur das, was bereits bei der Spielplanankündigung verkündet worden ist – dass es nicht um eine Moritat, sondern um die gesellschaftspolitischen Folgen des Falls gehen werde und man bitte, bitte endlich aufhören solle, die Hinterbliebenen mit aus der Luft gegriffenen Vermutungen zu verängstigen. Doch dafür ist es zu spät, zumal es nur wenige Seiten weiter hinten eine halbe Seite Leserbriefe voll rechtschaffener Empörung gibt. Die Einzigen, die noch etwas retten wollen, beschreiben absurderweise nur das tatsächlich vom Theater angekündigte Projekt: «Ich bin gegen eine solche Produktion … ich könnte mir aber durchaus ein Stück vorstellen, das …» ✱ Was willst du, höre ich den gestandenen Journalisten mir über die Schulter flüstern, die Medien sind nun mal gnadenlos, das muss jeder wissen, der sich an die Öffentlichkeit begibt. Fest steht, das, falls er recht hätte, Lehrermorde
an der Tagesordnung wären und die Empörung darüber auf dem Müllhaufen der Geschichte landen würde. Doch auch so hat sich die Mediengemeinde derart an die unsachlichen Verbreitungsstandards von Neuigkeiten gewöhnt, dass die Schuld immer denjenigen trifft, dem eine Sache angelastet wird. Die Vorverurteilung hat bereits das Schuld- oder Unschuldsurteil zur Fussnote gemacht, und die Mutmassung triumphiert über den Beweis. Denn die automatisierte Unterstellung verlangt selber nach dem Skandal, den der andere gewollt oder verschuldet haben soll. Den Urhebern des geplanten Projekts droht, obwohl alle Fakten dagegen sprechen, schuldig zu bleiben. Während gleichzeitig die Jugend in St.Gallen das Lehrstück «Andorra» von Max Frisch spielt («Andorra, Feigheit, Verrat, Stigmatisierung, geschehen überall», schrieb das «Tagblatt» in der Theaterkritik), wiederholt sich der Plot in den Lokalmedien, in den Leserbriefspalten und den E-Mail-Accounts und Briefkästen der Beteiligten. ✱ Aber ich möchte nicht bei der sachlichen Richtigstellung bleiben, ich bin als Essayist, wo die Beweise wie in diesem Fall fehlen, auch an Mutmassungen interessiert und möchte daher einen Blick auf die möglichen tieferen Gründe werfen, welche die empörten Reaktionen und die Provokateure dieser Reaktionen, die selbst ernannten Richter und übereifrigen Henker getrieben haben könnten. Verständlich sind die unmittelbaren Spekulationen sowohl der Uninformierten, die in einer Art spontanem Unbehagen das eigene Unverständnis dem Theater zur Last legten, wie auch der Informierten, die zunächst den Schluss «Ceausescu-Prozess – LehrermordProzess» gemacht haben. Der tatsächlich unglücklich gewählte Arbeitstitel – der nicht weiter als die in dieser Sache übliche Bezeichnung aufnimmt und, nebenbei bemerkt, der Titel eines Dokumentarfilms von vor einem Jahr ist, in dem einige der jetzt Empörten mit ausgiebiger Detailfreude von dem Fall erzählen – gibt diesem Schluss die Legitimation. Die beteiligten Personen wie auch die von Anfang an vorliegende Ankündigung distanzieren sich explizit und eindeutig von diesen Vermutungen. Als Grund für die hartnäckige Verdrängung der Tatsachen könnte neben dem oben beschriebenen Skandalautomatismus noch weiteres in Aussicht genommen werden. Dazu abschliessend zwei Spekulationen.
✱ Und schliesslich verdeckt die virtuell geleitete Vorverurteilung des Projekts die real leitenden Urteile und Vorurteile im Integrations- und Ausländerdiskurs, die das Theaterprojekt in die Debatte einbringen wollte – ausgehend von jenem schrecklichen Mord vor elf Jahren, den diese Stadt zu Recht noch immer bewegt. Dies nicht aus Effekthascherei, sondern aus dem künstlerischen und psychoanalytischen Credo heraus, dass eine der wirksamsten Versicherungen dagegen, dass Geschichte sich von selber wiederholt, das bewusste Durchdenken der Geschichte, das heisst eben: ihrer Gründe und Folgen, ist. Und deshalb kann ich nur staunen. Inwiefern sind Fragen wie die folgenden moralisch verwerflich und treten Persönlichkeitsrechte mit Füssen: War es typisch, dass der Mörder ein Albaner war? Inwiefern hat sich die Ausländerund Integrationspolitik in der Stadt durch den Mord verändert? Wie ist das Verhältnis zu den Kosovaren? Wie steht es mit Rassismus in den Schulen und Lehrerzimmern? Was tun gegen ethnisch motivierte Gewalt in den Schulen? Gibt es das und in welcher Form? Und was bedeutet es, dass solche Fragen in dieser Stadt eine derartige Empörung auslösen?
✱ Bezieht man mit ein, in welch empathischer Weise die Leserbriefschreiber sich zum Anwalt der Familie der Hinterbliebenen machen, sie dadurch überhaupt erst verängstigen und die eigene Betroffenheit wieder von dorther legitimieren, kommt man im Vergleich zum sonstigen Empathieniveau in St.Gallen, etwa bei abgewiesenen Flüchtlingen, lärmenden Jugendli-
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chen, Alkis oder Langzeitarbeitslosen, nicht umhin, hier ein verstärktes psychisches Motiv anzunehmen. Beispielsweise eine besondere Reinheit, die in unserer Gesellschaft für die Parteinahme des Opfers versprochen ist. Und wer ein solches ist, bestimmt die Mehrheit. Der Philosoph Robert Pfaller beschreibt diesen Mechanismus als Folge einer narzisstischen Gesellschaft, in der nur demjenigen moralische Autorität beziehungsweise Akzeptanz entgegengebracht wird, der durch eine Position der Machtlosigkeit und Demütigung niemandem etwas wegnehmen kann. Pfaller schreibt: «Das Opfer, dessen Elend nach sofortiger und unbeschränkter Aktion zu rufen scheint, ermöglicht keinerlei Diskussion darüber, was vernünftigerweise in einem öffentlichen Raum ein Existenzrecht haben sollte. Die Figur des verletzten Individuums (…) ermöglicht es, jeden öffentlichen Raum zu zerstören, indem man ihn den sensibelsten Kriterien des privaten Raumes unterwirft.» Damit die Opferfigur da ist, braucht es aber auch den Aggressor, den Täter. Das Täterbashing in den Leserbriefspalten ist die logische Folge dieser Konzeption und zugleich die geheime Lust der selbst ernannten Opferanwälte.
Dieser Text erschien zuerst auf dem Blog von «Saiten». Dort kann er weiterhin kommentiert werden: www.saiten.ch/ostblog Rau setzt nach den Vorkommnissen in den letzten Wochen in diesem Monat mit seiner Kolumne «Wege zur Erlösung» aus.
FLASCHENPOST
Das charmanteste Verkehrshindernis Mandalays von KATJA STEHLE und MARC DIETRICH
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AUS BU R M A
Das Thermometer misst einiges über dreissig Grad und die stickige Luft macht das Atmen schwer. Trotz luftig leichter Kleidung klebt uns der Baumwollstoff am Körper. U Mins* Glück. Unser Glück. Er spricht uns mit holprigem Englisch an. Where do you come from? Where do you go? Gewöhnungsbedürftig. Wir wollen nicht bei jeder Begegnung kundtun, woher wir kommen, wohin wir wollen. Erst viel später erfahren wir, dass sich Burmesen immer so begrüssen. U Min bietet uns seine Dienste als Trishaw-Fahrer an. Einen Monat lang wollen wir Burma (auch Myanmar genannt) auf der Suche nach dem «Glück des einfachen Lebens» bereisen und die Dienstleistungen der einfachen Leute – nicht die der Regierung – unterstützen. Mit dieser Absicht sind wir auch nach Mandalay gekommen. Die Millionenstadt liegt im Herzen Burmas und ist die zweitgrösste Stadt des Landes. Sie macht trotz vielbefahrener Strassen und unattraktiver, moderner Gebäude an mancher Ecke den Eindruck eines quirligen Dorfes. Wir besteigen U Mins Velotaxi, obwohl er uns auch nach mehrmaligem Nachfragen keinen Preis nennt, und wir denken, dass dieser dürre Mann uns mit unseren 130 Kilogramm nie und nimmer durch die holprigen Strassen Mandalays chauffieren kann. Aber es ist einfach zu heiss zum Laufen. Zuerst fahren wir zu den Goldschlägern. Im Land der goldenen Kuppeln wird nur in den Familienbetrieben Mandalays das hauchdünne Blattgold produziert, mit dem die Gläubigen Statuen und Stupas in ganz Burma verzieren. Wir beobachten, wie die jungen Männer den drei Kilogramm schweren Hammer immer wieder auf exakt denselben Punkt herunterschnellen lassen. Klack, Klack, Klack. Schweissdurchnässt und mit gebeugtem Rücken. Spätestens mit 45 Jahren sind die menschlichen Maschinen verschlissen. Doch der Beruf ist beliebt. Er garantiert ein sicheres Einkommen und unbezahlbare Verdienste für das nächste Leben. Auch wir kaufen uns ein Briefchen Gold. Es soll gut schmecken und gesund sein. Vor allem fürs Herz. Vor allem zusammen mit Schokolade. Mit U Min fahren wir zur MahamouniPagode. Hier dürfen nur die Männer an der riesigen Buddha-Statue ihr Blattgold anbringen. Die Frauen halten sich betend und wartend im hinteren Teil des Tempels auf. Offiziellen Schätzungen zufolge wurden im Laufe der Jahre bereits etwa zehn Tonnen Gold auf die Rundungen des Buddhas gedrückt. Zerstörte Klischees Leichtatmig chauffiert uns U Min auf seiner Trishaw durch die Strassen Mandalays. Seit zwanzig Jahren mache er diesen Job schon. Davor sei er Mönch gewesen. Wie lange er denn pro Tag arbeite, fragen wir. – Von neun Uhr morgens bis zehn Uhr nachts. Ob denn seine Arbeit nachts nicht gefährlich sei; ohne Licht und bei diesem Verkehr? – Nein, antwortet er,
und je länger er arbeite, desto mehr komme es seinen drei Kindern zugute. Das gebe ihm die nötige Energie. Er hoffe seinen Job noch einige Zeit machen zu können. Aber die Behörden hätten die Trishaws bereits in vielen Vierteln der Innenstadt und auf einigen Hauptverkehrsachsen verboten. Sie gelten als Verkehrshindernisse und seien ein Zeichen der Armut. Wir fühlen uns auf diesem «Verkehrshindernis» sehr wohl. Während wir plaudern, fahren wir am ehemaligen Königspalast vorbei. Hinein wollen wir nicht. Das Eintrittsgeld geht direkt in die Taschen des Militärregimes, und die roten Banner an den Festungsmauern genügen uns als Eindruck. Darauf wird auf Englisch der «Wille des Volkes» verkündet: «Widersetze dich jenen, die von externen Elementen abhängig sind, als deren Handlanger sie agieren, und die negative Ansichten vertreten. Widersetze dich fremden Nationen, die sich in die inneren Angelegenheiten des Staates einmischen. Vernichte alle inneren und äusseren zersetzenden Elemente, denn sie sind unsere Feinde.» Lange galt Burma für zivilisationsmüde Europäer als Ort fern des Alltags. Ohne CocaCola,Betonstädte und Autobahnen. Doch Ende der achtziger Jahre geriet Burma in die Schlagzeilen. Damals gingen Hunderttausende Burmesen für Demokratie und Menschenrechte auf die Strasse, doch bewaffnete Soldaten des Militärregimes schlugen die Proteste blutig nieder. Die Machthaber liessen auf den wachsenden internationalen Druck hin zwar Wahlen durchführen, aber die siegreiche demokratische Opposition erhielt nie eine Chance, die Regierungsverantwortung zu übernehmen. Als Akt der internationalen Solidarität erhielt die charismatische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi 1991 den Friedensnobelpreis. Grundlegende Veränderungen in Burma bleiben aus, die Unzufriedenheit der Bevölkerung verschafft sich immer wieder Luft. Die Bilder von Demonstrationen und brutalen Soldaten zerstören die alten Klischees von der Idylle. Auch diesen Herbst sind wieder Wahlen angesagt, und die Menschen hoffen weiter auf den entscheidenden Schritt Richtung Demokratie. Meditieren als Ferien Gemeinsam mit U Min besuchen wir eine der 2000 Teestuben in Mandalay. Unter freiem Himmel oder im Schatten von Bäumen laden sie auf miniaturartigem Plastikmobiliar zu frischem, mit viel Kondensmilch gesüsstem Tee ein. Dazu gibts Frittiertes. Für 25 Rappen. Diese Orte sind oft Mittelpunkt von Mandalays Nachtleben. Dann kommt nebst dem Teetrinken auch das «Augenfüttern» zum Zuge: im vorbeiziehenden Strassenleben nach hübschen Mädchen Ausschau halten. Das beantwortet unsere Frage, weshalb sich vorwiegend Männer in den Teestuben aufhalten. Die Sonne hat unterdessen ihren Höchststand erreicht. Wir brauchen eine Pause und
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legen uns in einem Guesthouse für einige Stunden unter den Ventilator. Um vier Uhr ist U Min wieder da, um uns in den Süden der Stadt zu bringen. Im schummrigen Innern eines über hundertjährigen Klosters erzählt uns U Min stolz von seiner Zeit als Mönch. Er spare nun etwas Geld, sagt er, damit er nächsten Monat während des burmesischen Neujahres für ein paar Tage zurück in sein Kloster könne. Das seien dann seine Ferien. Er freue sich auf das Meditieren. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt kommen wir am Fusse des Mandalay-Hügels an. Wir steigen viele Stufen den Berg bis zur goldenen Kuppel hinauf und lassen unseren Blick über die Stadt mit den unzähligen Stupas schweifen; bei einem riesigen Gebäude bleiben wir hängen. Ein junger Mönch erklärt uns, dass dies das Gefängnis sei. Seit die Regierung die Mönchsproteste im September 2007 niedergeschlagen habe, würden dort viele Mönche festgehalten. Er habe Glück gehabt und leite unterdessen eine Schule für Kinder aus mittellosen Familien, die er zum Mitdenken und Diskutieren anrege, sie nicht nur repetieren lasse. «Never forget» Nach einem einfachen Nachtessen, zu dem sich unser Chauffeur partout nicht einladen lassen will, ist unsere letzte Station das Marionettentheater. Es ist stickig und klein. Ein Orchester mit unbekannten Instrumenten und lustigen Hüten sitzt zusammengepfercht vor der Bühne. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Die Marionettenspieler entführen die wenigen Touristen allabendlich in eine mythische Welt. Pferde und Affen, Narren, Prinzessinnen und Alchemisten tanzen und kämpfen vor bunten Kulissen, und zum Schluss siegt das Gute. Die Künstler am anderen Ende der Fäden empfangen mit Stolz den Applaus. Am Ende des Tages bezahlen wir unserem treuen Begleiter seinen Lohn. Nicht viel, aber anscheinend genug - seine Augen leuchten. Und als wir ihm noch unseren Tagesrucksack mit ein paar Kleidern für seine Familie zustecken, lässt er diesen schnell unter dem Sitz verschwinden, schaut sich um und verabschiedet sich. Wir wissen, dass Burmesen eigentlich keine Geschenke von Touristen annehmen dürfen. Tagsdarauf treffen wir unverhofft U Min nochmals. Er winkt uns zu sich, schüttelt uns überschwänglich die Hände und sagt: «Thank you for everything. I will never forget you!» Wir dich auch nicht! Und wir wollen einen Teil deiner Geschichte weiter erzählen. Deine handgeschriebene Namenskarte, ausgeschnitten aus einem Stück Tetrapack, heben wir mit Stolz auf. «U Min», steht da drauf und «Trishaw dri* Name der Redaktion bekannt ver, Mandalay». KATJA STEHLE, 1973. MARC DIETRICH, 1976. Die Lehrerin/Köchin und der Lichtgestalter aus St.Gallen sind seit November 2009 in Asien auf Reisen.
KULTUR MUSI K
Mit dem Töffli in die Disco Zwei Ostschweizer Bands veröffentlichen ihr Debüt. Das Mikro Makro Soundsystem spielt mit dem Dialekt. Dance Affair mit den technischen Möglichkeiten. von JOHANNES STIEGER
Das Mikro Makro Soundsytem beim Baden. Illustration: pd
In Sachen Lausbuberei waren die Winterthurer dem Rest der Region lange Zeit eine Nasenspitze voraus. Man denke nur an die Schneckenrennen, Sandburgen-Wettbewerbe und die listigen Vorschautexte des Winterthurer Musiklokals Kraftfeld. Die DJs heissen dort Editanstalt oder Dub Spencer. Soweit so gut; manchmal vielleicht auch ein bisschen gar lustig. Aber auch der musikalische Oberspitzbub und Mitmusiker von Guz, Admiral James T., kommt aus der Stadt im Tösstal. Mit Thomaten und Beeren hüpften jedoch auch in St.Gallen vor nicht allzu langer Zeit zwei Schelme hinter dem Vorhang hervor. Mit rumpelndem Unterlandcountry. Und in Schaffhausen veröffentlichten soeben Papst und Abstinenzler ihr Debüt «Hell»: Soul auf Schaffhauserdeutsch. Die Renaissance oder besser der Mut zum Ostschweizer Dialektpopsong jenseits ausgelatschter Mundartrockpfade ist greifbar. Und nun gibt es also eine weitere Band, die es mit Schabernack und klaren Akzenten scheppern lässt mit St.Galler und Winterthurer Beteiligung und einem fürs Genre sensationellen Frauenanteil: das Mikro und Makro Soundsystem. Bübisches Mackertum Den Kern der Band bilden Stefan Krucker und Sebastian Rüegg. Ersterer ist Schlagzeuger beim Thurgauer Folksmusik-Quartett Wyfelder Luusbuebe. Zusammen sind sie regelmässig im
Kraftfeld als DJ-Duo zu Gast. Verstärkt wird das Soundsystem mit den Sängerinnen und Musikerinnen Nathalie Maerten und Miriam Sutter sowie dem Gitarristen und Bassisten Christoph Hartmann, der ebenfalls bei den Wyfelder Luusbuebe mitspielt. Im Mai spielte die Band ihre ersten Konzerte und taufte in Winterthur ihre Debüt-CD: «Best Of». Auf dem Cover sind zwei Töfflis zu sehen. Den Lenker besetzt ein Tukan, im Gras liegt ein Fuchs, hinten hat es Schilfbüschel. Die Illustration scheint mit den Caran d’Ache-Filzstiften gemalt zu sein, die man jeweils vom Götti zu Weihnachten bekommen hat. Assortiert in der Fünfzehnerschachtel. Der Traum jedes Provinzbuben, das frisierte Töffli, flirtet mit karibischem Farbenreichtum. Die CD startet mit Motorengeräusch und Polizeisirene. Die Verballhornung bübischen Mackertums zieht sich durch alle fünfzehn Songs: Der Fahrschüler zieht mit seiner aufgemotzten Karre einen Schlirggen, der Provinz-Casanova schaut jedem Rock hinterher. Dazu hier ein feines Soulchörli, dort ein Bläsersatz und hinter jedem Beat ein Schabernack. Hibbelige Kracher Die zweite Erstveröffentlichung kommt optisch komplett anders daher. Auf dem Cover sind ein Stöcklischuh und ein Halbschuh dargestellt. In beiden steckt das Ende eines Kopfhörerkabels. Pink auf braunem Packpapier. Der Name des
Projekts ist über die Schuhsilhouette gestempelt: Dance Affair. Da kommen einem die famosen Hercules And Love Affair in den Sinn, die queere Disco-Sensation von vorletztem Jahr. Dance Affair aka Oliver Posch zielt aber eher auf den Testosteron-getränkten Tanzboden. Die St.Galler Electroproduktion drückt minimal programmierten, statt opulent orchestrierten Sound aus den Boxen: Snare, Hi-Hat und BassLinie. Darüber Poschs Sprechgesang: «Break it up and dance / this is my romance.» Oder eine housige Frauenstimme liegt über dem trockenen Beatgerüst. Hin und wieder kreischt eine verzerrte Gitarre. Es ist der Soundtrack der ausklingenden Nullerjahre. Also jene vielgehörte Adaption des Rocksongs mit digitaler Ausrüstung, die hibbelig auf die Tanzfläche drängt, aber mittlerweile beinahe vom basslastigen Tanzbefehl des Dubstep abgelöst wurde.
Mehr Infos: www.mikromakro.ch www.myspace.com/danceaffair
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F I L M KULTUR
Die Geister der Vergangenheit Das Kinok zeigt im Rahmen einer Balkankomödien-Reihe den kroatischen Film «Marschall Titos Geist». Die feinhumorige Geschichte ist dezent mit dem Psychogramm einer Gesellschaft verwoben, die mit der Vergangenheit nicht abschliessen kann. von ANDREA KESSLER Zweiten Weltkrieg veranlasste, blendet aus, dass diejenigen verschwanden, die anderer Ansicht waren, oder dass es zu wirtschaftlichen Einbrüchen kam, während Tito selbst luxuriös lebte.
Die alten Herren haben ihre Gesinnung nicht vergessen, sondern im Geheimen weitergepflegt.
Die Katholiken kennen es: Taucht Maria auf, taufen sie dieses Phänomen «Erscheinung» und haben keine weiteren Probleme damit. In Indien schicken Götter ihre Avatare unter die Menschen. Ist der Geisterbesuch unerwünscht, kennen die Menschen Methoden und Mittel, um sie wieder ins Totenreich zu scheuchen. Was aber machen die Kommunisten, wenn einer ihrer verstorbenen Helden plötzlich wieder durch die Reihen der Lebenden marschiert? Mit ebendiesem Szenario weckt der Regisseur Vinko Bresan in der Komödie «Marschall Titos Geist» eine verschlafene kroatische Insel aus dem Tiefschlaf. Er serviert den Kommunisten kurzerhand den längst verstorbenen Tito höchst lebendig. Der Partisan Marinko, der während des Zweiten Weltkriegs unter Marschall Titos Kommando gegen die faschistische Besatzung gekämpft hat, ist in Erklärungsnot: «Falls es sein Geist gewesen wäre, würde es heissen, dass die ‹andere Welt› existiert. Und dann hat die Kirche recht. Aber Tito ist ein Marxist und Marx sagte: Religion ist Opium des Volkes.» Für Marinko bietet nur eine Erklärung Rettung: Tito lebt! Diese Meinung teilen nicht alle. In dem Vorfall wittert der umtriebige Inselkapitalist Luka – Major genannt – das Geschäft seines Lebens, und für den autoritätsarmen Polizisten Stipan gilt es einen rätselhaften, aber rationalen Fall zu lösen. Im Zuge seiner Ermittlungen kämpft er fortan ebenso verzwei-
felt wie vergebens darum, die Oberhand zu behalten. Umworbener Marschall Am 4. Mai vor dreissig Jahren starb Josip Broz Tito als betagter Mann nach langer Krankheit. Früher war er der starke Mann, dem es gelang, unter dem Banner der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien die sechs Balkanrepubliken zu vereinen. 1948 war er der starke Mann, der den Bruch mit Stalin wagte und seinen eigenen sozialistischen Weg ging. Anfang der sechziger Jahre war er derjenige, der zusammen mit dem ägyptischen Präsidenten Nasser und dem indischen Ministerpräsidenten Nehru die Blockfreien Staaten gründete. Staaten, die während des Kalten Krieges weder zum Militärblock des Westens noch zu jenem des Ostens hielten, sondern neutral blieben. Am 8. Mai 1980 wurde der umworbene und verehrte Staatsmann in Belgrad zu Grabe getragen. Politikerinnen und Politiker aus über hundert Staaten waren anwesend. Seite an Seite standen Margaret Thatcher, Indira Ghandi, Breschnew, Carter und Arafat. Heute ist Tito zur Legende geworden. Die Schattenseiten gehen vergessen. «Eine Legende ist ein Gedanke, der mit der Zeit rein wird», sagt der Vorsitzende des «Bundes der Vereine Josip Broz Tito» in einem Interview. Die Erinnerung an Tito blendet die Exekutionen aus, die er nach dem
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Bild: pd
Verehrt, versteckt, verkauft Die Inselbewohner des Films haben keinen einzigen Winkel ihrer Vergangenheit herausgeputzt und vergessen schon gar nicht. Die alten Herren sind Kommunisten und Tito-Verehrer geblieben, heimlich. Früher war das umgekehrt; damals mussten die anderen ihre Gesinnung im Keller pflegen. Der Major hat dies nicht vergessen und beschimpft Marinko und seine Partisanen weiterhin als Terroristen. Gleichzeitig ist er aber auch der Urheber der seit langen Jahren erstmals wieder durchgeführten Arbeiterparade. Seine Lebensphilosophie erlaubt es ihm, pekuniär auszuschlachten, was er eigentlich verurteilt. Durch die Medien schweben zurzeit Worte wie «Jugostalgie» und «Titostalgie», es wird vom Titokult, von aufkeimendem nostalgischem Bewusstsein geschrieben und auf Souvenirstände, Strassennamen und Statuen verwiesen. Der Inselkapitalist Luka ist nicht der Erste mit der Idee des politischen Tourismus. Längst werden die verstorbenen Kommunisten zu Markte getragen oder, kommunistischer, zu «offiziellen Körpern» gemacht, der Umgang mit Lenins Überresten macht es vor. Bresan gelingt es mit seinen überzeichneten Figuren, die zwischen stark und stur, zwischen schlau und naiv schwanken, humoristisch einer Realität zu begegnen, in der die entkörperlichte Figur «Tito» immer noch mit Kraft beseelt ist. SCHWARZE BALKANKOMÖDIEN IM KINOK ST.GALLEN. «Underground» von Emir Kusturica. Preisgekrönter Film, der eine Stufe tiefer steigt und Bresans Film und das Thema Tito bereichert und erweitert. «Chat noir, Chat blanc» von Emir Kusturica. Schräge «Zigeunerballade» mit Schlaumeiern, Liebespaaren und übersteigerten Klischees. «Gori Vatra» von Pjer Zalica. Skurrile Komödie über das Zusammenleben in Bosnien-Herzegowina der Nachkriegszeit. «Les Dents dans la Vie» von Rajko Grlic. Zwei berufstätige Frauen, eine reale und eine fiktive, suchen nach der Liebe. «Will Not Stop There» von Vinko Bresan. Eine Tragikomödie über den ehemaligen Scharfschützen Martin. Genaue Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.
KULTUR T H E AT E R
Der Ort der Ungerechtigkeit Im Keller zur Rose bringt der Belgier Pierre Massaux das Buch «Reise durch die Hölle» auf die Bühne. Geschrieben wurde es von Mourad Benchellali, der darin seine Gefangenschaft in Guantánamo verarbeitet. CATALINA SCHILTKNECHT hat mit dem Autor über sein Leben gesprochen und über die Erwartungen an das Theaterstück «Orange». Es ist ein verregneter Dienstagnachmittag im Mai. Etwas nervös tippe ich eine lange Zahlenfolge in mein Telefon. Nur zweimal klingelt es, dann erklärt mir eine französische Frauenstimme, ich müsse mich kurz gedulden, der gewünschte Gesprächspartner sei gleich zur Stelle. Doch darauf habe ich in den letzten zwei Tagen vergebens gewartet. Heute aber antwortet am anderen Ende tatsächlich eine Stimme. Eine Stimme, aus der keinerlei Skepsis oder Emotion spricht. Eine Stimme, in deren Klang ein abwartender und ruhiger Ton mitschwingt. Es ist der 28-jährige Mourad Benchellali, der zwei Jahre im amerikanischen Hochsicherheitsgefängnis Guantánamo Bay verbrachte. Sein Vergehen? Er war zur falschen Zeit am falschen Ort. Saiten — Am besten beginnen wir von vorne. Sie kommen aus einer Familie algerischer Herkunft, sind aber in Frankreich aufgewachsen. Fühlen Sie sich in einer dieser beiden Kulturen tiefer verwurzelt? Mourad Benchellali — Meine Eltern sind aus Algerien nach Frankreich eingewandert. Daher habe ich zu Hause eine muslimische Erziehung erlebt. Ich gehöre dem Islam an. Aber ich bin in Frankreich geboren und Französisch ist meine Muttersprache. Das heisst, ich bin «ganz normal» in Frankreich zur Schule gegangen. Arabisch habe ich erst viel später während meiner Zeit im Gefängnis gelernt. Das war die einzige Sprache, die alle Häftlinge sprechen konnten. Das gab uns ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Letztlich fühle ich mich vielleicht schon am stärksten mit der arabischen Kultur verbunden. Im Sommer 2001 zog es Sie in die Ferien nach Afghanistan. Wollten Sie auf dieser Reise, die sich später so schicksalhaft ausgewirkt hat, der arabischen Kultur noch näher kommen? Ja, das sicher auch. Aber eigentlich ging es mir damals wirklich nur darum, endlich einmal zu reisen. Ich hatte Frankreich bis zu diesem Zeitpunkt – ich war damals zwanzig – noch nie verlassen. Mein ältester Bruder, der viel religiöser ist als ich, hat mir diese Reise nach Afghanistan empfohlen. Er war vor mir bereits oft dort gewesen und hatte Freunde, an die ich mich wenden konnte. So bin ich dorthin losgezogen.
Auf dieser Reise fanden Sie sich mehr oder weniger unvermittelt in einem der Trainingscamps der al-Qaida wieder. Später wurde gesagt, Sie seien aus reiner Naivität an diesem Ort gelandet. Was lösen solche Vorwürfe bei Ihnen aus? Solche Dinge zu hören, ärgert mich. Die Leute vergessen meiner Meinung nach oft, dass damals noch niemand von diesen Lagern wusste! Es war der Sommer vor dem 11. September 2001. Diese Lager, aber auch die al-Qaida oder Josama bin Laden, waren damals etwas, wovon nur die allernächste Umgebung überhaupt etwas wusste. Der Rest der Welt hatte davon noch keine Ahnung. So wie ich. Als Ihnen bewusst wurde, was sich im Trainingslager abspielte, wollten Sie es wieder verlassen. Wieso war das nicht möglich? Nur wer krank oder vollkommen erschöpft war, durfte das Lager wieder verlassen, sonst war das verboten. Die Autoritäten des Lagers hatten die Nase voll von jungen Leuten, die kamen und dann oft nach weniger als einem Tag wieder fortgingen, weil es ihnen dort zu anstrengend war. Und es war anstrengend. Das Lager war mitten in der Wüste – es war brütend heiss. Und das militärische Training war körperlich sehr anstrengend. Anfang September aber habe ich es endlich geschafft, das Lager wieder zu verlassen, da ich völlig erschöpft war und mich erholen musste. So befand ich mich am 11. September auf dem Weg zurück nach Dschalalabad, dem Flughafen, an welchem ich schon angekommen war. Nun wurde es aber beinahe unmöglich, das Land zu verlassen. Und trotzdem haben Sie einen Weg gefunden. Zu Fuss sind Sie über die Berge des Hindukusch nach Pakistan geflüchtet. Wie haben Sie diese Zeit erlebt? Nachdem die USA ihre Drohungen mit den Bombenangriffen auf Afghanistan wahr gemacht hatten, wollte ich wie viele nur noch weg. Wir sind zu Tausenden über die Berge geflüchtet. In einem pakistanischen Dorf erkundigten wir uns nach dem schnellsten Weg nach Islamabad. Zuerst zeigten sich die Dorfbewohner sehr hilfsbereit und boten uns an, in der Moschee zu bleiben. Tatsächlich hatten sie aber bereits die pakistanische Armee alarmiert. Die Moschee wurde von aussen verriegelt, und wir sassen in der Falle. Zu diesem Zeit-
punkt wussten wir gar nicht, worum es bei unserer Verhaftung eigentlich ging. Wir dachten, die Polizei sei gekommen, weil wir die pakistanische Grenze illegal überquert hatten. Es ging sehr lange, bis wir erfuhren, was wirklich los war. Das klingt alles bereits wie ein schlimmer Albtraum. Aber der eigentlich erschütternde Abschnitt Ihrer «Reise in die Hölle» hatte damit erst begonnen. Die pakistanische Armee hat Sie und Ihre Mitgefangenen an die amerikanische Regierung übergeben … Zuerst wurden wir in ein Gefängnis in Pakistan gebracht, danach an die Amerikaner übergeben, die uns erst in ein Gefängnis in Kandahar brachten, bevor es weiter nach Guantánamo ging. Neben den physischen und psychischen Misshandlungen war für uns während der ganzen Zeit die Ungewissheit das Allerschlimmste. Wir wussten nicht, was man uns eigentlich vorwarf. Zu keinem Zeitpunkt wurden wir darüber aufgeklärt. Wir hatten dauernd das Gefühl, es sei für nichts. Was ist das stärkste Gefühl, das Ihnen heute von den zwei Jahren, die Sie in Guantánamo Bay verbrachten, bleibt? Die riesige Ungerechtigkeit. Und zu wissen, dass wir – das heisst: der Grossteil meiner Mitgefangenen und ich – das alles nicht verdient hatten. Wir waren keine Gegner der USA, wir vertraten keine extreme religiöse Gesinnung, wir hatten nichts Falsches getan. Es gab keinerlei Beweise – meines Wissens wurde noch nicht einmal danach gesucht. Und doch hatten wir keine Rechte. Nach zwei Jahren hat man Sie an Frankreich übergeben, wo Ihnen der Prozess gemacht wurde. Sie wurden im Januar 2005 freigesprochen. Wie haben Sie die «Rückkehr aus der Hölle» erlebt? Ich war bereits erleichtert, als man mich von Guantánamo fortbrachte. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie es zu dieser Auslieferung kam. Amnesty International hat zwar auch aktiv mitgeholfen, ich nehme aber an, dass sich letztlich die Regierungen Frankreichs und der USA geeinigt haben. Inzwischen haben bereits zwei Prozesse stattgefunden. Und ein dritter ist für den Februar 2011 angekündigt. Besonders schwierig ist
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T H E AT E R KULTUR
Buch aber auch geschrieben, weil ich es enorm wichtig finde, so viel wie möglich über Guantánamo zu sprechen. Nicht nur, um auf die Grausamkeiten aufmerksam zu machen, die dort noch immer stattfinden; ich schrieb es auch für die Menschen, die sich noch immer in Guantánamo befinden. Als ich im Juli 2004 nach Frankreich überführt wurde, waren noch etwa 420 Menschen inhaftiert. Die meisten davon unschuldig. Es darf nicht passieren, dass die Welt einen solchen Ort des Schreckens und der Ungerechtigkeit einfach vergisst oder totschweigt. Pierre Massaux bringt Ihr Buch als Theater «Orange» auf die Bühne. Für das Stück haben Sie Pierre Massaux mehr oder weniger freie Hand gelassen. Das braucht ja schon eine ziemliche Portion Vertrauen, oder? Ich habe das Gefühl, dass ich Menschen meist recht gut einschätzen kann. Als Pierre Massaux über meinen Verleger Kontakt mit mir aufgenommen hat, um mir von seinem Projekt zu erzählen, war ich eigentlich sofort dafür. Ich habe gemerkt, dass es ihm darum geht, die Leute zum Hinhören aufzufordern. Es scheint mir ein innovativer und guter Weg zu sein, dies in Form eines Theaters zu tun. Darum fiel es mir letztlich leicht, Pierre Massaux zu vertrauen. Sie haben das Stück selber noch nie gesehen, werden aber zu seiner Premiere am 3. Juni nach St.Gallen kommen. Wie wird es wohl sein, das eigene Leben auf der Bühne zu sehen? Ein wenig seltsam wird es vielleicht schon. Aber ich habe keine Ahnung, wie ich darauf reagieren werde. Vor allem bin ich sehr neugierig darauf. Und freue mich auf diese neue Erfahrung. Für mich ist, wie gesagt, die Hauptsache, dass über Guantánamo so oft wie möglich gesprochen wird. Das bin ich mir und auch meinen ehemaligen Mitgefangenen schuldig. Mourad Benchellalis Reise in die Hölle geht auch nach Guantánamo weiter.
es, dass es immer weitergeht – seit fast zehn Jahren. Manchmal kommt bei mir das Gefühl auf, dass der Albtraum nie aufhört. Der Kontakt mit den Menschen, die gemeinsam mit mir aus Guantánamo entlassen wurden, hilft mir sehr bei der Verarbeitung des Traumas. Am allerschlimmsten ist es für mich, wenn mir heute Menschen begegnen, die mir erklären, dass sie es richtig fänden, dass man uns eingesperrt hat. Oder Menschen, die sagen, dass man ja nicht sicher wissen könne, ob nicht einige von uns nach dem 11. September in den Krieg gezogen oder zu Attentätern geworden wären. Solche Meinungen treffen mich hart. Ich versuche aber trotzdem ein möglichst «normales» Leben mit meiner Familie in Lyon zu führen. Ich bin verheiratet und Vater eines dreijährigen Sohnes. vAufgrund meiner Zeit in Guantánamo ist die
Bild: Christelle Chambre
Rückkehr ins Berufsleben schwierig. Seit jener Zeit habe ich Rückenprobleme und kann nicht auf meinem Beruf als Plattenleger arbeiten. Sie haben seit Ihrer Freilassung mit Hilfe des Journalisten Antoine Audouard das Buch «Voyage vers l’enfer» (erschienen im Verlag Editions Robert Laffont, 2006) geschrieben, in dem Sie von Ihren traumatischen Erfahrungen erzählen. Wie kam dieses Projekt zustande? Das Buch habe ich einerseits für mich selber geschrieben. Nach meiner Rückkehr nach Frankreich hatte ich viele Albträume und das Bedürfnis, über diese erschütternden Erinnerungen zu sprechen. Das Buch zu schreiben, hat mir geholfen, die traumatischen Erfahrungen ein Stück weit zu verarbeiten. Ich habe das
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Der Belgier Pierre Massaux arbeitet als freischaffender Regisseur seit 2001 immer wieder in St.Gallen. 2009 startete er das Projekt «présent», das sich an Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen wendet. In diesem interkulturellen Theater vereinte Massaux bereits vor zwei Jahren Laien und professionelle Schauspieler aus der ganzen Welt auf der Bühne. «Orange» ist das zweite Theaterprojekt von «présent» und bringt Mourad Benchellalis erschütternde und prägende Erlebnisse im Gefängnis Guantánamo auf die Bühne. Denn Massauxs Anliegen ist die Vermittlung von Toleranz. Ob innerhalb des Stücks, im Dialog mit dem Publikum oder während seiner Arbeit mit den Jugendlichen. Mit dabei sind die Schauspielerin Tahani Salim und der ehemalige TV-Moderator Walter Eggenberger. (ak) KELLER ZUR ROSE, ST.GALLEN. Premiere Donnerstag 3. Juni, 20.15 Uhr. In Anwesenheit von Mourad Benchellali auch am Freitag, 4. Juni, und Samstag, 5. Juni, jeweils 20 Uhr Reservation unter 071 230 04 04 empfohlen. Weitere Spieldaten siehe Veranstaltungskalender.
KULTUR LIT E R AT U R
Boller bereits im Vorschulalter Comics und hört nicht mehr auf, dem Leben mit dem Zeichenstift auf den Fersen zu bleiben. Den Jüngling im Fortsetzungsroman vertreibt die Enge der Schweiz - und dann geht es richtig los. Zurzeit arbeitet Boller auch an «Tell», der als Zukunftsvision inszenierten Fantasiegeschichte mit realironischem Hintergrund und dem Schweizer Superhelden als Protagonisten. Zampano wird täglich von 500 Leserinnen und Lesern besucht. Finanzieren tut sich die Seite über Werbung. Die Geschichten garantieren in ihrer Einfachheit und Spannung, dass die Kundschaft treu folgt und sich vermehrt. Diese Art von Fortsetzungsroman in Comicform sei im deutschsprachigen Raum einzigartig, weiss David Boller und hat Erfolg. Er weiss aber auch, dass er nach einem Jahr Laufzeit viel Vertrauen aufgebaut hat. Und dass vor allem Unterhaltung gefragt ist. Jetzt könne er es wagen, die Geschichten konventionell auf Papier zu veröffentlichen.
Erst virtuell, jetzt gedruckt: der Bakuba-Comic.
Bild: David Boller
Karl May aus Mogelsberg David Boller heftet sich seit seiner Kindheit mit dem Stift an die Fersen des Lebens. Comiczeichnen ist sein Leben, die westliche Unterhaltungskultur sein Metier. von URSULA BADRUTT David Boller lebt mit seiner Frau, drei Hunden und traumhafter Neckertaler Aussicht in einem der einst als Ferienhäuser geplanten Bauten in Mogelsberg. Dort arbeitet er auch. Geld verdient er mit Auftragsarbeiten; zum Beispiel mit einer Adaption von Heidi in Comicform für das Expo-Magazin «Swiss Brands»: Heidi geht nach Shanghai an die Weltausstellung. David Boller bleibt lieber hier. Die Welt hat er gesehen, als er vor einiger Zeit nach Amerika ging und sechzehn Jahre blieb. In New Jersey. Dort hat er seiner Leidenschaft, dem Comiczeichnen, eine fundierte Ausbildung unterlegt und unter anderem in Grossverlagen wie Marvel und an Figuren wie Batman, Spiderman, Witchblade mitgearbeitet.
Vor drei Jahren ist er in die Schweiz zurückgekehrt. Ein wenig hört man den langen Aufenthalt drüben im Akzent. David Boller ist glücklich über den Verlauf seines Lebens. David Boller zeichnet. Manchmal könne er nicht mehr aufhören. Alle paar Tage stellt er neue Folgen seiner Comicgeschichten auf die vor einem Jahr aufgeschaltete Online-Plattform Zampano. Wie Zampano in Fellinis «La Strada» ist Boller der Macher im Hintergrund, derjenige, der die Fäden zusammenhält. Heute online Im Moment arbeitet er vor allem an den neuen Online-Folgen zu «Ewiger Himmel», einer autobiografischen Graphic Novel, seiner eigenen Geschichte: 1968 in Zürich geboren, zeichnet
Dramatisiertes Afrika Dass er den Schritt von online in die handfeste Printausgabe mit einem Büchlein macht, das den Titel «Bakuba und andere afrikanische Geschichten» trägt, ist bemerkenswert. Aufgemacht im Ethno-Look, hält es, was es verspricht: Afrika pur in einer wilden Mixtur von Realität und Fiktion. Weitgehend ungefiltert purzeln am Exotischen orientierte Klischeebilder durch die Geschichten. Anders als in «Ewiger Himmel» eignete sich David Boller für «Bakuba» alles Wissen secondhand an, las Bücher, schaute Filme, recherchierte im Internet, hörte Musik. Den Kontinent selber hat er nie bereist. Das verbindet ihn mit Karl May. Afrika interessiert ihn, seit ihm seine Gotte einst Speer und Schwert von einer Reise zu den Tuareg mitgebracht hat. Die Geschichten selber spielen in verschiedenen Gegenden, greifen unterschiedliche Themen auf. Eröffnet wird das Buch sachte mit einer Legende aus dem Kongo in traditionell anmutenden Bildern. Bakuba, die Titelgeschichte, driftet über ein Initiationsritual stilistisch in esoterische Stroboskopblitze ab. Kosmologisches kommt mit «pelu tolo» ins Spiel, dem wohl eigenwilligsten Comic des Büchleins. Von der europäisch geprägten Lust auf Exotik und Abenteuer ist die Befreiungsstory «Fata Morgana» begleitet. Die jüngste Sequenz der Geschichtensammlung ist «Aids Highway» von 2009. Sie berichtet von der Verbreitung des HIV-Virus entlang der grossen Nord-Süd-Transportachse. Der Unterhaltungswert geht auf Kosten der Komplexität der Zusammenhänge – und allenfalls Aufklärungsansprüchen. Wo bleiben die Kondome? Und die Thematisierung der Verbreitung von Aids als kolonialistische Spätfolge? Massgebend bleibt das Interesse am Drama. Die Geschichten in stilistischen Anpassungen und rasenden Erzählschritten, fesseln das westliche Gemüt. Und Science Fiction-Tell kommt bald. Mehr Infos: www.zampano-online.com
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K U NST KULTUR
Dem Genre aus dem Weg gegangen Das Zürcher Künstlertrio Mickry 3 zeigt in der Kunsthalle Arbon eine poppige Interpretation des Waldes. von KRISTIN SCHMIDT Der Wald ist ein Faszinosum. Er war es schon vor Hunderten, ja Tausenden von Jahren und ist es heute noch. Der Wald ist ein anderer geworden und doch derselbe geblieben. Er zieht uns magisch an. Das beginnt bereits im Kindesalter und setzt sich bis ans Lebensende fort. Noch immer wachsen die meisten hierzulande mit Rotkäppchen und mit Hänsel und Gretel auf, mit der Vorstellung vom finsteren, dunklen Wald also, einem Wald, der Geheimnisse birgt und Gefahren, in dessen Tiefen sich aber auch Schutz und Schätze finden lassen. Später rückt der Wald selbst als schützenswert in den Vordergrund und es überrascht eher, dass er in der Schweiz als zu alt und gleichzeitig wieder auf dem Vormarsch befindlich kategorisiert wird. Danach ist der Wald Sehnsuchtsort für die verstädterte Gesellschaft, obgleich er in seiner hiesigen Kultiviertheit kaum als Gegenpol taugt. Aber mittlerweile lässt sich sein immaterieller Wert sogar in Zahlen ausdrücken. Studien beziffern das Erholungspotential des Waldes in Franken und Rappen. Als Schlusspunkt im Lebenslauf wird der Wald für mehr und mehr Individuen interessant als letzte Ruhestätte, und spätestens dann kommt die Waldesidylle ins Spiel. Viele Facetten und kein Wunder, dass der Wald bis heute ein grosses künstlerisches Thema ist. Die Traditionslinie schliesst so prominente Namen wie Albrecht Altdorfer, Jacob van Ruisdael, Moritz von Schwind oder Caspar David Friedrich ein, und sie reicht bis Gerhard Richter, Thomas Ruff oder Balthasar Burkhard – und Mickry 3. Schnellstart in den Kunstmarkt Einigen St.Gallern werden die drei Zürcher Künstlerinnen noch in Erinnerung sein: Im Jahre 2002 war ihr «M3 Supermarkt» in der damaligen Sammlung Hauser und Wirth in der Lokremise zu sehen. Das gesamte Obergeschoss des Eisenbahndepots war verwandelt worden in einen skurrilen Laden, in dem es vom vierbeinigen Freund bis zum Steak, von der Glückspille bis zu primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen alles zu kaufen gab, selbstverständlich handgefertigt und original. Der «M3 Supermarkt» war der fulminante Auftakt von Mickry 3. Entsprechend hoch war die Erwartungshaltung des Kunstpublikums. Inzwischen gibt es Mickry 3 elf Jahre, und Christina Pfander (1980), Dominique Vigne (1981) und Nina von Meiss (1978) haben eine unverwechselbare Handschrift entwickelt, einen Mix aus Pop und Comic, aus Malerei und Objekt, aus High and Low, mal quitschbunt, mal monochrom, mal
explizit, mal hermetisch. Nicht selten tasten sie sich an Grenzen heran, etwa mit den Vulvaund Penisskultpuren oder der Gestaltung einer Einkaufstasche für die grösste Supermarktkette der Schweiz – ganz ohne Berührungsängste gegenüber kommerziellen Ideen, beziehungsweise der marktwirtschaftlichen Vereinnahmung von Kunst. Dies mag die logische Konsequenz aus dem künstlerischen Einkaufsmarkt sein, es zeigt aber auch die erfrischende Unbefangenheit der Künstlerinnen. Sie entziehen sich bewusst jedem Diktum, und so sind ihre Arbeiten nicht nur in Museen und Galerien, sondern auch in subkulturellen Milieus, in der Comic-Szene oder so mancher Zürcher WG zu finden. Sie sind unkonventionell und experimentierfreudig. Sorgfältige Rundumsicht Wenn sich also Mickry 3 des Waldes annehmen, darf mit interessanten Blickwinkeln gerechnet werden. Naturgemäss fallen diese zuerst auf formaler Ebene ins Auge. Mickry 3 gelingt eine Symbiose von Relief, Skulptur und Gemälde, die keine der drei Gattungen hervorhebt, aber auch keine vernachlässigt. Minutiös sind die vielgestaltigen Oberflächen bemalt. Die Malerei konstruiert eine Tiefenwirkung und Struktur, die von der Skulptur aufgenommen und
KUNSTHALLE ARBON. 14. Juni bis 18. Juli. Vernissage: So, 13. Juni, 11 Uhr. Öffnugszeiten: Mi/Fr, 17–19 Uhr, Sa/So 14–17 Uhr. Mehr Infos: www.kunsthallearbon.ch
Mickry 3 bringt Relief, Skulptur und Gemälde unter einen Hut. Bild: pd
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fortgesetzt wird. Die Objekte ziehen die Blicke förmlich in eine imaginäre Ferne, gleich jenem Sog einer Waldschneise, der dem Wanderer ein stetes Fortschreiten aufzwingt. Üppiges Grün in vielerlei Schattierungen, Brauntöne und Hell-Dunkel-Abstufungen suggerieren reiche Vegetation, kleine Sonnenflecken flimmern unterhalb des Dickichtes. Die Wahrnehmung oszilliert zwischen der Qualität der Malerei und der Darstellung als solcher. Die runden weichen Formen, die Staffelung der Ebenen, die Behandlung der Details, dass das Moos, die Farne, die Steine fast greifbar werden, dass die Blätter im Waldhauch zu zittern scheinen. All das zeugt von grosser Sorgfalt und mithin vom Anspruch der drei Künstlerinnen. Doch das alles ist fast zu schön, um Mickry 3 zu sein. Haben wir es hier mit einem romantischen Waldbild zu tun, einer Idylle gar? Das sähe den dreien nicht ähnlich. Und tatsächlich: Hat man einmal die Arbeiten umrundet, kommt deren expressive, laute, ja sogar aggressive Seite zum Vorschein. Die aber sollen die Ausstellungsbesucher selbst entdecken.
Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33
KULTUR
SCHAUFENSTER
VON DER ROLLE von DAVID WEGMÜLLER Mob oder Snob.
Bild: Karin Bühler
Erinnerungen ans alte St.Katharinen.
AUSSTELLUNGSSAAL KATHARINEN ST.GALLEN. Bis 20. Juni. Öffnungszeiten: Di bis So, 14– 17 Uhr, Finissage mit Rundgang: So, 20. Juni, 11 Uhr.
Ni
Karin Bühler interessiert Sprache und die mit Worten evozierten Bilder und Erinnerungen. Zunehmend konsequent setzen ihre Arbeiten auf die Wechselwirkung von Text, Bild und Raum im Dialog mit dem Publikum. Schon verschiedentlich hat sie sich mit markant dezenten, ortsspezifischen Arbeiten um die künstlerische Kraft von Schreiben und Sprechen in alltäglichen Situationen verdient gemacht. Für die Kunst Halle St.Gallen etwa erarbeitete sie innerhalb der Ausstellung «A Town (not a City)» die mobile Audioarbeit «Meine Welt ist nicht deine Welt», ein Spaziergang durch die Stadt anhand der Wahrnehmung eines Blinden. Aus dem Schaukasten Herisau baute sie mit «Ein zartes Schaudern» einen Radiokörper und liess darin einen Experten im Zäuerlen über das Phänomen des appenzellischen Obertongesangs, über Umgang und Emotionen beim Naturjodeln reden. Auf Einladung der Stadt St. Gallen hat sie sich nun intensiv auf die Geschichte der ehemaligen Frauenklosteranlage St.Katharinen eingelassen, insbesondere auf die Zeit, als das Frauenkloster als «Bubenkloster», als Knabeninternat genutzt wurde. Hauptsächliches Ausgangsmaterial sind die handschriftlichen und transkribierten Erinnerungen von Hermann Wartmann (1835–1926), der im Katharinen als Sohn eines Lehrers aufgewachsen ist und seine Erinnerungen als Achtzigjähriger niedergeschrieben hat.
Die räumlichen und mentalen Verschachtelungen der Anlage in Architektur und Text nimmt Karin Bühler für die Raumintervention auf. Sie trennt im offenen Ausstellungssaal einen Vorraum ab und füllt den verbleibenden Raumteil mit ausgewählten und Text-Spiegel-Objekten. Darauf angebrachte Textfragmente geben nicht nur eine präzise Vorstellung von der früheren Gestalt des jetzigen Ausstellungsraumes und der Umgebung. Bei aller förmlichen Beschreibungsart sind die Kindheitserinnerungen durchdrungen von Empfindungen und Projektionen, zu der auch solche von Kälte, Dunkelheit und Furcht gehören. «Die düsteren Partien der Klosteranlage, besonders der Kreuzgang mit dem Eingang in den Treppenturm, ängstigen mich noch heute von Zeit zu Zeit im Traum», ist etwa zu lesen, oder: «An einem freien Platz stand ein grosser Globus.» Aber auch das Krokodil kommt vor, die Freude an Entdeckungsreisen, verschiedene Baumaterialien bis hin zu Marderfamilien auf dem Dachboden. Die Reflexion der Gegenwart in der Spiegelinstallation, zu der nicht nur die Besucherinnen und Besucher selber zählen, sondern auch ihre eigene Zeitgeschichte, gibt der Raumintervention «Meines Erinnerns, dessen ich völlig sicher zu sein glaube» jene überraschende Aktualität, die sorgsamem Umgang mit Vorhandenem entspringt. Ursula Badrutt
Fussball und Film verbindet keine besonders herzliche Beziehung. Bier saufender Stadionpöbel und intellektuelles Hornbrillentum – das ging lange Zeit gar nicht zusammen. In den letzten Jahren aber hat man sich angenähert. Stadionbesitzer bauten Hintereingänge und VIP-Lounges, um Schauspieler und andere Filmpromis in die Arenen zu locken. Regisseure entdeckten den Fussball als kreatives Potenzial. Sie drehten Sozialstudien, Gesellschaftsdramen und künstlerische Experimente. Und sie erinnerten sich, dass sie, sobald es auf die Filmpremiere zuging, im Stadion die Visitenkärtchen getauscht hatten. Der Fussballfilm als Mittler zwischen unterschiedlichen sozialen Kreisen? Oder umgekehrt? Die Entproletarisierung des Kickens als Aufschwung für den Fussballfilm? Betrachtet man – rein zuschauermässig – die jüngsten Kinoerfolge in der Schweiz, könnte man auf letzteres schliessen. Nachdem im WM-Jahr 2002 der britische Streifen «Bend It Like Beckham» zum Publikums- und Kassenschlager wurde (325’000 Zuschauer), zählte auch der Historienfilm «Das Wunder von Bern» nur ein Jahr später über 50’000 Eintritte. Seither werden Fussballfilme mit steigender Kadenz produziert und in die Kinoauswertung geschleust. Im vergangenen Jahr erreichte mit «Looking For Eric» (42’000 Zuschauer) erstmals ein Arthouse-Film den besten Zuschauerwert. Dies ist beachtlich und spricht für den Film – das wahre Fussball-Interesse des cinephilen Publikums dürfte dieser Erfolg aber nicht abbilden. Wagt man einen Blick auf den Dokumentarfilm – und gerade dort sind in den letzten Jahren die originellsten Fussballfilme entstanden – so könnte man mit allen Zuschauern der letzten fünf Jahre zusammen knapp ein Super League-Stadion füllen. Der saisonale Panini-Effekt lässt sich bei der Vermarktung eines Fussballfilms also nicht kalkulieren. Seine innovativen Qualitäten darf er trotzdem für sich beanspruchen. Filme wie «Zidane, un portrait du 21e siècle» (Douglas Gordon, Philippe Parreno, 2006) oder «Les arbitres» (Yves Hinant, 2009) entfokussierten mit ihrer Kamera bewusst das eigentliche Fussballspiel, um so nahe wie möglich an ihre Protagonisten heranzukommen. Es sind ebenso faszinierende wie radikale Film-Experimente, die allerdings voraussetzen, dass der Zuschauer gleichzeitig film- und fussballverrückt ist. Eine Publikumsutopie? Jedenfalls rieb sich daran auch der preisgekrönte Schweizer Kurzfilm «Wir sind dir treu» (2005) von Michael Koch auf. Bereits nach einigen Monaten musste der Regisseur seine Fanstudie der Basler Muttenzerkurve aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes zurückziehen. Bleibt die eingangs zitierte Mittlerfunktion des Fussballfilms. Kulturelle Vielfalt und gelebte Integration gehören seit jeher zur klassischen Fussball-Doku. Hierzulande wurde sie in «Togo» (2008) von Pierre Morath und Nicholas Peart oder aktuell in Bruno Molls «Pizza Bethlehem» überzeugend erzählt. Warum der Film über die Berner Juniorinnen des FC Bethlehem wenige Tage vor der WM noch nicht richtig eingeschlagen hat, ist rätselhaft. Ob am Ende Mob und Snob doch nicht vereinbar sind?
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KULTUR
THEATERLAND Der Hanswurst der Poesie.
Die Frauen streiten ab, geklaut zu haben.
Durch den Wald.
Bild: Bernhard Fuchs
Das italienische Enfant terrible Dario Fo wurde nicht selten vom Fleck weg – in seinem Fall auf der Bühne – verhaftet und erhielt sowohl Einreisesperren von den USA als auch vatikanische Ermahnungen. 1997 aber kassierte er den Nobelpreis für Literatur mit den Worten «Die feinen Poeten in Italien haben sich so darüber aufgeregt, dass ich den Nobelpreis bekomme, dass die Beruhigungsmittel in den italienischen Apotheken fast ausverkauft waren. Einige haben sogar die Abdankung des norwegischen Königs verlangt.» Der norwegische König ist kein peinlicher Versprecher des Geehrten, sondern ein gewollter Seitenhieb des Satirikers Fo. Die Reaktion der Vatikanzeitung nicht minder humorvoll: «Nach so viel Verstand nun ein Hanswurst.» 1974 schrieb Fo «Bezahlt wird nicht!». Eines von über siebzig Werken. Der Schweizer Regisseur Jean Grädel adaptierte das Stück und bringt es seit Ende Mai im Phönix Theater Steckborn unters Volk. Denn Aktualität besitzt es gerade heute in der Finanz- und Wirtschaftskrise, nach wie vor, betont Grädel im Gespräch. Antonia ist eine der Frauen, die im Supermarkt gegen die Preiserhöhungen protestiert haben. Im aufkommenden Tumult packen die Frauen die Lebensmittel kurzerhand ein: Bezahlt wird nicht. Zuhause wird das Essen vor Mann und Polizei unter dem Bett versteckt. Moralapostel in dieser Geschichte sind die Ehemänner. Sie würden lieber sterben als klauen! Wer’s glaubt. Commedia dell’arte lässt grüssen. (ak)
Die jüngste Heldin im generationenübergreifenden Projekt ist elf Jahre alt.
Bild: pd
Es war einmal ein wildes Mädchen, das mit ihrer Geige allein in einem Busch lebte. Das kann keine normale Geschichte sein, es muss entweder ein Märchen oder eine Heldengeschichte sein. Weit auseinander liegen diese Gattungen sowieso nicht. Im Chössitheater stehen im Stück «Töchter des Robin Hood» zwanzig Laienschauspielerinnen auf der Bühne. Mit massgeschneiderten Kleidern von Susette Neuweiler, die normalerweise Puppen für das Figurentheater St.Gallen kreiert. Und mit massgeschneiderten Rollen in der passenden Sprache, von Kathrin Bosshard, der Regisseurin, Texterin und Puppenspielerin von Fleisch und Pappe. Ihre ursprüngliche Idee, das Kinderbuch —«Rowan» auf die Bühne zu bringen, scheiterte an leibhaftigen Männern. Die fehlten in der Theatergruppe. Da dachte sie sich, warum kein Stück schreiben, in welchem jede eine «schöne» Rolle bekommt? Und so kams, dass die Mitwirkenden ihre eigenen Figuren schufen. Kathrin Bosshart spannte sie in einem losen Rahmen zusammen und gab ihnen den letzten Schliff. Einige der Schauspielerinnen – die jünste ist elf Jahre alt – sehen sich mittelalterlich, andere verstehen sich mondän, aber alle reisen durch den Heldenwald, durch die Krise dem Happy End entgegen. Und alle werden von der Erzählerin Snorri begleitet, die, einer Brücke gleich, die losen Szenen miteinander verbindet. Hinter all dem Spektakel aber blitzen alltägliche Helden auf, die es wagen, ihren Wünschen zu folgen. Und wenn sie nicht … (ak)
PHÖNIX THEATER 81 STECKBORN. Donnerstag, 3. Juni, Freitag, 4. Juni, Samstag, 5. Juni, Donnerstag, 10. Juni, Freitag, 11. Juni, Samstag, 12. Juni, jeweils 20.15 Uhr
CHÖSSI-THEATER LICHTENSTEIG. Donnerstag, 10. Juni, Freitag, 11. Juni, Samstag, 12. Juni, Donnerstag, 17. Juni, Freitag, 18. Juni, Samstag, 19. Juni, Donnerstag, 24. Juni, Freitag, 25. Juni, Samstag, 26. Juni, jeweils 20.15 Uhr
Mehr Infos: www.phoenix-theater.ch
Mehr Infos: www.choessi.ch
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KULTUR
LITERATUR «In der Vergänglichkeit aufglühend». «Bei den Windmühlen hinter den schwarzen Löchern» heisst das neuste Lyrikbändchen mit Liebesgedichten von Paul Gisi. Von einem also, der schon länger die Kunst des Dichtens pflegt. Seine biographischen Angaben lesen sich wie die eines Abenteurers aus dem 19. Jahrhundert: 1949 in Basel geboren, Lyriker, Feuilletonist, Philosoph, Lehrer, Kunstmaler, Schriftsteller und Eremit in Südfrankreich, Aufenthalt bei den Trappistenmönchen, Psychiatriehilfspfleger, Verleger, Korrektor, Werber. Ein Abenteurer ist der Liebende in den Gedichten Gisis ebenso. Nur hält das 20. und mehr noch das 21. Jahrhundert dem Abenteurer zwar alle Möglichkeiten hin, geizt aber mit den Wirklichkeiten. Freiheit heisst auch Verlassenheit, Ruhm heisst auch Verständnislosigkeit. Und so ist die lyrische Sprache in diesen Liebesgedichten, um es mit dem ersten Wort des Bandes zu sagen: «hintergrundlos» – sowohl die kosmische Verlorenheit als auch das existentielle AufSich-Geworfen-Sein meinend. Nicht der Himmel lockt, sondern das All zieht: «Ich suche dich / auf dem Flug / durch die Lichtjahre / in den vergessenen / Weltallinnenräumen» Aber zwischen allen «Schwarzen Löchern» und «Sintfluten» gilt für diese Liebenden doch die alte Abenteurergleichung, dass Heimat ist, wo Fernweh quält, und also ist die Ferne – die äusserste kosmische Ferne – das Kleinod, das die Liebenden, die sonst einsam Verlorenen, füreinander sein können: «ich schenke dir / das Weltall / in deiner Hand», «ich umarme / deine Entfernungen / sammle mit dir das Treibholz der Sterne» Vor einigen Jahren erschien vom glänzenden Briefschreiber Gisi in der Appenzeller Zeitung ein Leserbrief. Darin nimmt er Bezug auf einen Artikel übers «ausserrho-
VORTRAG dische Lyrikschaffen», worin der Einfluss der Landschaft als konstituierend fürs Gedicht gepriesen wurde. Gisi schreibt: «Lyrik ist keine Frage der Geografie (und der Provinzen). Es geht, so denke ich, um das Kräftespiel von Wort, Rhythmus, Klang und Bild; in der Ortlosigkeit, in der Unbehaustheit sucht das Gedicht das neue Saitenspiel, am ‹Feuerstrich des Meteors› (Rose Ausländer). Das Gedicht kann nicht unter das Reflexionsniveau der Zeit gehen. Anstatt der Frage nachzugehen, was appenzellische Lyrik sei, wäre es wichtiger (mit der grossen Lyrikerin Hilde Domin) zu fragen: ‹Wozu Lyrik heute?› Welchen Sinn hat Lyrik? Welchen daseinsanalytischen, existenzerhellenden … Strömungen müsste nachgegangen werden, um zu erleben, wie ein paar Gedichtzeilen entstehen? Was hat das Gedicht mit dem fliessenden Dasein und mit den Delirien der Gesellschaft zu tun? Das Anhimmeln des Säntis (dieses geistlosen Kommerzsteinkolosses des Massentourismus) macht noch kein Gedicht aus! Sicherheiten, die Laufgitter der Unfreiheit, sind aus dem echten Gedicht verbannt. Das Gedicht wagt die Freiheit des Scheiterns.» Gisis Lyrik setzt diesen Anspruch und setzt sich diesem sicherheitslosen Scheitern aus. Seine Texte sind daher hoch reflexiv und doch mystisch verschwiegen. In seinem umfangreichen Werk, kann spazieren gehen, wer dem Wort zutraut, dass es allein, «hintergrundlos» den Abgrund nicht scheuend und aufrufend, die Leere des Kosmos füllen kann. Rolf Bossart PAUL GISI Bei den Windmühlen hinter den schwarzen Löchern. Liebesgedichte. Edition Lucrezia Borgia, St.Gallen 2009.
Unter falscher Flagge. Der 9/11-Aufklärer Felix Sachs glaubt an eine Urheberschaft der Bush-Regierung beim Terroranschlag vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York. Der Verschwörungstheoretiker hielt Anfang Mai am Sozialund Umweltforum St.Gallen (Sufo) einen Vortrag zur Wahrheit über die Terrorattacke. Die Teilnehmenden beim Sufo-Workshop Nummer 58 «Too bad to be true» in einem Schulzimmer der Gewerbeschule auf dem St.Mangenhügel erwartete ein Sammelsurium an Hypothesen darüber, wer die Twin-Towers gesprengt haben soll. Vielleicht war es, wie Sachs verriet, sogar das NIST selbst: Das National Institute for Standards and Technology, eine Art USamerikanische Empa, die den Bericht über 9/11 mit viel Sachverstand verfasste. Mit der Ansicht, der Angriff mit den Passagierflugzeugen allein könne unmöglich zum Einsturz der beiden Wolkenkratzer geführt haben, ist Sachs nicht allein. Im Internet wimmelt es von Seiten, welche die Wahrheit über 9/11 verkünden. Oftmals lauern bei diesen gleich um die Ecke höchst obskure Kreise mit esoterisch angehauchtem oder gar rechtsextremem Gedankengut. Sie alle teilen miteinander die Skepsis an der offiziellen Version des radikal-islamistischen Angriffs auf das Herz der westlichen Welt. Was als Workshop angekündigt wurde, entpuppte sich als ziemlich einseitige Bekehrungsveranstaltung. Mit missionarischem Eifer nutzte Sachs die Gelegenheit, den zirka zwanzig
Das Universum des Schlangenaals. Gedichte, Sätze, Erzählungen. Edition Lucrezia Borgia, St.Gallen 1994. Du Gott, Mystische Metaphern (Fragmente). Edition Lucrezia Borgia, St.Gallen 1989.
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Zuhörerinnen und Zuhörer eine gigantische Verschwörung von Medien und Politik aufzuschwatzen. In seinen Ausführungen begab er sich mit kriminalistischer Akribie auf Tätersuche. Der Theologe mit Zusatzstudium in Biologie fragt nach dem «cui bono». Wem nützte es? 9/11 war seiner Überzeugung nach nicht einfach ein – möglicherweise willkommener – Kriegsgrund der USA gegen die Taliban, sondern die US-Machtelite habe das Verbrechen gegen das eigene Volk als Propaganda-Aktion inszeniert. Indem die Islamisten quasi mit rauchendem Colt gestellt wurden, liessen sich für die USA alle kommenden Aktionen gegen Afghanistan und den Irak rechtfertigen. Der Pilot der ersten Maschine, Mohammed Atta, muss demnach ein CIA-Agent gewesen sein und lebt vielleicht noch, wie alle anderen Attentäter auch. Die Flugzeuge flogen vielleicht sogar leer gegen die Türme und waren ferngesteuert. Beispiele von Operationen unter falscher Flagge kennt die Geschichte genug: Nero liess das unbotmässige Rom anzünden, Hitler begann mit einem fingierten Angriff auf den Sender Gleiwitz in Polen den Zweiten Weltkrieg, der Mord an John F. Kennedy geschah wegen dessen Weigerung, sich an einer Operation unter falscher Flagge gegen Kuba zu beteiligen. Argumente gegen eine Verschwörung perlen an Sachs ab, wie die Reaktion «Too bad to be true» eines HSG-Professors, den er offenbar erfolglos zur Wahrheit über 9/11 bekehren wollte. Den Ausspruch nahm er dann als Workshoptitel. Wolfgang Steiger
Bild: pd
KULTUR
LITERATOUR mit FLORIAN VETSCH Religions’Rock’n’Roll.
Hadayatullah Hübsch gab 2009 unter dem richtungsweisenden Titel «Peace Train» eine profunde Biografie über den Popstar Cat Stevens respektive Yusuf Islam heraus. Wie Hübsch selbst konvertierte Cat Stevens aus innerster Überzeugung zum Islam. Von daher, aber auch weil Hübsch ein intimer Kenner der Popkultur der Siebziger Jahre ist, bietet er sich als idealer und keineswegs unkritischer Exeget des Lebens- und Schaffenswegs der widerspenstigen Musikikone an. Nach dieser Studie legt Hübsch heuer Gedichte nach: «Marock’n’Roll». Nicht ohne Eitelkeit gesteht der Verfasser dieser Zeilen, dass er unabsichtlich Hübsch zu dem Band inspiriert und eine Widmung geerntet hat. Merci, Hadayatullah! 2004 veranstaltete das Museum Ludwig in Köln eine grosse Crumb-Retrospektive unter dem
New Yorks Memoiren.
Titel «Yeah, But is it Art?». Die Frage lässt sich nach der Lektüre von Crumbs «Genesis» mit einem klaren Ja beantworten: Dieser Zeichner gehört an die Seite von Hieronymus Bosch, Pieter Breughel, Jacques Callot, William Hogarth oder Johann Heinrich Füssli – und als Erzähler von Bildergeschichten an die Seite von Wilhelm Busch, Art Spiegelman, Keiji Nakazawa, Marjane Satrapi oder Joe Sacco. Die Genesis ist ein Prüfstein, den er bewältigt wie Spiegelman mit der Graphic Novel «Maus I & II» die Shoah. ROBERT CRUMB: «Genesis». Carlsen Verlag, Hamburg 2009. HADAYATULLAH HÜBSCH: «Marock’n’Roll/Beatgedichte». Gonzo Verlag, Mainz 2010. HADAYATULLAH HÜBSCH: «Peace Train – Von Cat Stevens zu Yusuf Islam». Palmyra, Heidelberg 2009.
Nach über hundert aus dem Amerikanischen übersetzten Büchern legt Carl Weissner nun eigene Texte vor: «Manhattan Muffdiver».Zum einen besteht das Werk aus den E-Mails, die Weissner von April bis Juni 2007 in Manhattan in die Tasten gehauen hat, zum anderen aus einer sehr persönlichen Erinnerung an Charles Bukowski, zu dessen besten Freunden er zählt. Ein Muffdiver ist ein Name für einen Drink, wörtlich ein Pelzhandschuh- oder Muff-Taucher, im übertragenen Sinn ein Cunnilingus. Aus den Tiefen von New Yorks Wolkenkratzerschluchten taucht denn dieser Autor auf mit seinen wilden, anspielungsreichen, erinnerungsgetränkten Nachrichten. Etwa über einen Auftritt von Janine Pommy Vega in einer kleinen Kneipe beim Union Square: «Nach Borreliose, Herzinfarkt, und weiss-ich-was ist sie zum Ske-
lett abgemagert, hat einen Klumpfuss und geht am Stock; ihr Oberkiefer stülpt sich unnatürlich vor, ihre weissen Haare stehen zu Berg und sind zu einem Mittelding zwischen Bürstenhaarschnitt und Irokesenpinsel gezähmt, und ihre verkrüppelten Finger streben seitwärts (trotzdem hat sie letztes Jahr mit ihrem rechten Mittelfinger und den beiden Daumen einen Roman von 180 Seiten getippt). Kurz, die Frau wirkt zerstört und vernichtet, aber das sieht nur so aus. Denn ratet mal, was passiert, wenn sie in die Nähe eines Mikrofons kommt. Da haut sie ihre Sachen raus, als wäre nie etwas gewesen, und im Publikum wird gejauchzt, geschrien und geflennt.» Carl Weissner wird am 19. Juni siebzig Jahre alt. «Saiten» gratuliert! CARL WEISSNER: «Manhattan Muffdiver». Milena Verlag, Wien 2010.
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KULTUR
PRESSWERK von PIUS FREY Der Soundtrack dieser Ausgabe. Südafrika hat eine unheimlich reiche Musiktradition. Während der Apartheid war die Musik ein wichtiges Mittel des (kulturellen) Widerstandes. Heute gibt es in Südafrika vermehrt auch Techno oder Ethnotechno, Electrosound, Hip-Hop, Rock, Pop, Ragga, schon immer aber jede Menge R’n’B und Soul. Vorgestellt wird an dieser Stelle Musik, die eine wichtige Rolle in der Zeit der Apartheid spielte, und Musik, welche – hier und jetzt – die grosse südafrikanische Musiktradition noch immer pflegt. Frisch und erneuert. Und vor allem auch Musik, die in Europa erhältlich ist.
Rock-Jazz, durchsetzt mit kurzen Rap-Einlagen. Abdullah Ibrahim kann wohl als einer der bedeutendsten noch lebenden südafrikanischen Jazzpioniere bezeichnet werden. Mit seiner Musik kämpfte er schon immer gegen die Apartheid. Er war dann auch – wie viele andere südafrikanische Musikerinnen und Musiker – früh gezwungen, sein Heimatland zu verlassen. Schon vor Jahren war er ein gefeierter Star in der Schweiz Legendär sein Solokonzert in der Kirche St.Fiden gegen das Apartheidregime und für die Anti-Apartheid-Bewegung. Zu seinem siebzigsten Geburtstag kam die Zusammenstellung «A Celebration» (Enja Records) heraus. Darauf ist eindrücklicher Sound zu hören. Solo, aber auch mit anderen bedeutenden südafrikanischen und afroamerikaVerwalterin der Roots. nischen Musikern. Als Abschluss Thandiswa gilt zur Zeit mit ihrem auf der Platte gibt es einen aktuelAlbum «Ibokwe» (Gallo Record len Remix von «Calypso Minor» Comp.) als absolutes Highlight süd- von DJ Explizit. afrikanischer Musik. Die Ausnahmesängerin und Performerin ver- Legendärer Township-Sound. fügt über einen starken musikaliEin anderer Musiker, der sich schon schen Background. Dicht. Packend. immer zwischen pan-afrikanischer Facettenreich. Die Songs handeln Musik, afroamerikanischem Sound von heute. Wunderbare Stimme. und südafrikanischer Musik bewegStarke Chöre. Rasender Rhythmus. te, ist der Flügelhorn-Spieler, SänStark Dub-Reggae-betonte Stücke ger und Produzent Hugh Masekela. oder manchmal auch eine Prise Wunderbar, wie er auch auf seiner
aktuellen CD «Phola» (Times Square Records) seinen eigenen Stil pflegt, die Ideen seiner ausserordentlichen Mitmusiker einfliessen lässt und dabei seine Stimme und das Flügelhorn prächtig zur Geltung bringt. Von der Musikerlegende liegen übrigens die CD und das Doppel-Vinyl «Hugh Masekela Presents the Chisa Years 1965–1975 (Rare and Unreleased)» (BBE Records) vor. Feinster AfroFunk, feinster Beat, wilder südafrikanischer Sound. Unter anderem mit den Star-Sängerinnen Letta Mbulu, Miatta Fahinbulleh oder der Johannesburg Street Band und The Zulus. Eine Art World Music aus einer Zeit, in der dieser Begriff noch nicht bekannt war. Die gerade erschienene Serie «Next Stop Soweto» (Strut-Records) gibt einen hervorragenden Einblick in die Musik des schwarzen Südafrika während der Apartheid. Eigenständige, kämpferische Musik. Tief in der Tradition der verschiedenen Volksgruppen verwurzelt. Volume 1 und Volume 2 sind bereits erschienen. Demnächst soll der dritte Streich folgen. Volume 1 führt den Untertitel «Township Sounds from the Golden Age of Mbaqanga». Mbaqanga war und ist ein weit verbreiterter und einflussreicher Musik- und
Tanzstil. Nebst – bei uns – unbekannten Bands sind auch Mahlathini und die Mahotella Queens zu hören. Volume 2 befasst sich mit «Soul, Funk & Organ Grooves from the Townships 1969–1976». Kurz und Wichtig. MZANSI MUSIC – YOUNG URBAN SOUTH AFRICA /trikont Junger, frischer Sound. Kwaito-Musik. Frech, experimentierfreudig und doch mit tiefen Roots. Sehr gut dokumentierte Kompilation. Mit deutschem Begleittext. GOLDEN AFRIQUE. VOL. 3/network Etwas vom Besten, um sich einen Überblick über die Musik des südlichen Afrika, der goldenen Ära des African Pop (1939–1988), zu verschaffen. Zwei fantastische CDs und Begleitbüchlein (mit deutschen Text). «THE ROUGH GUIDE TO LUCKY DUBE/rgnet An ihm kommt niemand vorbei. Vom gefeierten Mbaqanga-Jungstar zum Peter Tosh Südafrikas. Radikaler Roots Reggae. Lucky Dube wurde 2007 erschossen. Seine Musik lebt weiter. THE ROUGH GUIDE TO SOUTH AFRICAN GOSPEL/rgnet Wertvolle Zusammenstellungen. Mit Begleittext, feiner Musikauswahl und Plattentipps. Um Südafrika zu verstehen, muss man auch den südafrikanischen Gospel kennen und hören. Die bekannteste Band ist übrigens Ladysmith Black Mambazo. Diese ist aus rechtlichen Gründen aber nicht auf dieser CD. GREATEST HITS – THE QUEEN OF AFRICAN POP BRENDA FASSIE. 1964 – 2004/emi Fassie war ein Superstar. Von Soul bis Afrika und dazwischen unzählige Remixes. Leider ist Brenda Fassie viel zu früh gestorben. BLK JKS: «AFTER ROBOTS»/secretly canadian Junge Musik zwischen Europa, Amerika, Südafrika und der Karibik. Ein grosses Gemisch. Bewusste Texte. THE MOTHERS: «TOWNSHIP SESSIONS»/mr.bongo Radikale Remixes südafrikanischer Musik. Unter anderem haben die weissen südafrikanischen AntiApartheid-Punkrockers Kalahari Surfers (soll es wieder geben) die Hände im Spiel.
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KALENDER 01.–30.06.
Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 12 Konzert/Theater St.Gallen. 25 Kunstmuseum Bern. Kunst Halle St.Gallen. Museum Appenzell. 46 Museum im Lagerhaus SG. Kinok St.Gallen. 52 Kunstmuseum St.Gallen. Kunstmuseum Thurgau. 54 Casinotheater Winterthur. Grabenhalle St.Gallen.
Di
56 Mittelalterspektakel Appenzell. Mariaberg Rorschach. Kellerbühne St.Gallen. 60 Begegnungstag St.Gallen. Appenzeller Geschichte. Kultur is Dorf Herisau 64 Salzhaus Winterthur. Gare de Lion Wil. Kugl St.Gallen.
01.06.
KON ZERT Dä Ziischtig. Mit Markus Lauterburg – Mumur. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Heinrich Müller & Band. Die Krawatte mit der Country-SchlagerGitarre gewechselt. Olma Messen St.Gallen, 20 Uhr Malcolm Green’s Sing-Bar. Gesangs- und Instrumentenschüler demonstrieren ihre Fähigkeiten. Gambrinus St.Gallen , 20:30 Uhr The Puppini Sisters. VintageSwing-Pop aus Grossbritannien. Freudenhaus beim Festspielhaus Bregenz, 20:30 Uhr CLUBBI N G/PARTY Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ mit anderer Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FI LM Daniel Schmid – Le chat qui pense. Schillernd-schönes Porträt des grossen Schweizer Kinokünstlers. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Dharavi – Slum for Sale. Einer der grössten und am dichtesten besiedelten Slums der Welt. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr THEATER 24/7 – Sie nennen es leben. Collage des Jugendtheaterclubs beat. Theater St.Gallen, 20 Uhr That Face – Szenen einer Familie. Ein tragisch-komisches Familienporträt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr TANZ Adriano Banchieri – Madrigalkomödie. Musiktheater des Chorkreis St.Gallen. Grabenhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Die Mitmacher. Tanzstück von Andrea Boll nach Friedrich Dürrenmatt. Theater St.Gallen, 20 Uhr KUNST/AUSSTE LLUNGEN Alp-Träume. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr Gärten in Ittingen. Einführung, anschliessend Rundgang durch den Heilkräutergarten. Kartause Ittingen Warth, 19 Uhr L I TER AT UR Antje Landshoff. Initiallesung zu den Liechtensteiner Literaturtagen. Schlösslekeller Vaduz, 20 Uhr
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69 Schule für Gestaltung SG. 71 Jüdisches Museum Hohenems. 72 Schloss Wartegg Ror’berg. WM-Fest SC Brühl SG. Appenzell kulturell. 74 Lika Nüssli im nextex. Herber Maeder Ausstellungen.
Wird unterstützt von:
76 Klangbad Festival Scheer (D).
VORTRAG Erfreuliche Universität. Reinhold Harringer erklärt das Geld. Palace St.Gallen, 20 Uhr
Schüler schreiben für Giacobbo & Müller. Unzensierte und ungeprobte Dialoge. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
KINDER Die Blume und der Baum. Vom Theater Minimus Maximus, ab fünf Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 10 Uhr TülliKnülliFülli. Die drei Schweinchen brauchen ein Haus. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr
TA N Z Comart. Die Abschlussklasse der Theaterschule Comart aus Zürich mit drei Stücken auf Tournee. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Die Mitmacher. Tanzstück von Andrea Boll nach Friedrich Dürrenmatt. Theater St.Gallen, 20 Uhr
DIVERSES Informationsabende SBW Gestalterischer Vorkurs. An der Hafenstrasse 31, Raum «Lagune» in Romanshorn. SBW Haus des Lernens Romanshorn, 19:30 Uhr
KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Kultur am Nachmittag. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr
MI
02.06.
KONZERT Change Request. Jugendliche Frische, Spielfreude und Intensität aus Leipzig. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Orchestre de Chambre Pelléas. 1. Teil: Igor Strawinsky Pulcinella Suite. 2. Teil: Duo cello project. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Janne Pettersson und Playground. Funk, Jazz, Reggae, Blues, Soul. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Resident-Jazztett. Mit dem KaffPräsi. Kaff Frauenfeld, 19 Uhr Schoren rockt. Ausschnitt des Schaffens am Borg Dornbirn Schoren. Spielboden Dornbirn, 19 Uhr Lange Nacht der Musik. 19 LiveBands, 18 Lokale. Bregenz, 20 Uhr Les Amuse Bouches. Ohrwürmer und Geheimtipps neu und wigenwillig interpretiert. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Portico Quartet. Brit Jazz aus England. Freudenhaus beim Festspielhaus Bregenz, 20:30 Uhr FILM Filmabend. Begleitveranstaltung zur Ausstellung Bergrettung. Museum Appenzell, 19:30 Uhr Gori vatra. Herzerwärmendskurrile Komödie über den Alltag in Bosnien-Herzegowina. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Pianomania. Witziger Einblick in die Welt berühmter Pianisten und ihres Klaviertechnikers. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr THEATER Heimspiel 5. «er und i». Kabarettistisches Liederprogramm. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KAB ARETT Ein Treffen mit Esperanto. Die Spur der grünen Katze führt ins Kabarett Verda Kato. Point Jaune Museum St.Gallen, 19 Uhr
LIT ER AT U R Heiden humorvoll kennenlernen. Ein vergnüglicher Abend mit Peter Eggenberger. Kurhaus Sunnematt Heiden, 20 Uhr VO RT R AG Peter Kamber … alles verloren. Zur Biografie der beiden Berliner Theaterdirektoren Fritz und Alfred Rotter. Küefer-Martis-Huus Ruggell, 19:30 Uhr Reinheit und Reinigung. Welche Funktion haben Reinigungsriten in den unterschiedlichen Konfessionen? Frauenmuseum Hittisau, 16 Uhr
Schützengarten Bier C LU BBIN G / PA RT Y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Rundlaufen mit der Musik von DJ Franz Friedrich. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Shantel DJ-Set. Der Balkanpopzug rollt weiter. Kulturladen Konstanz, 22 Uhr Spazierklang.fm. DJs Ho-Fi, Aulay & Franz Filter. Salzhaus Winterthur, 21 Uhr FILM L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 18 Uhr T HEAT ER Bezahlt wird nicht. Von Dario Fo. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Orange. Première. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens. In Anwesenheit von Mourad Benchellali. Keller zur Rose St.Gallen, 20:15 Uhr Lola geht auf Reisen. Erzähltheater in Dialekt. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Theater Bilitz. «Big Deal?» Kammgarn Schaffhausen, 10:30/14 Uhr
KIN D ER Die Blume und der Baum. Vom Theater Minimus Maximus, ab fünf Jahren. Theater am Saumarkt Feldkirch, 10 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder. Alte Kaserne Winterthur, 14/16 Uhr
KA B A R ET T Esther Schaudt. Vier Frauen in Personalunion. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
DO
KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr
03.06.
KO N ZERT Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Stadthaus Frauenfeld, 19:30 Uhr Cedarwell. Indie-Pop. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Eternal Tango. Alternative-Rock griffe zu kurz. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Feldkirch Festival. Streichquartettabend. Rathaus Feldkirch, 19:30 Uhr Feldkirch Festival. WandelKonzert. Innenstadt Feldkirch, 17 Uhr Max Lässer und das kleine Überlandorchester. Unerhört und lüpfig. Kulturforum Berneck, 20 Uhr Mur. Live-Jazz. Krempel Buchs, 21 Uhr Waldrand/Drops/Kidd O. Am Musig-uf-de-Gass-Auftakt. Waaghaus St.Gallen, 20:15 Uhr Simu. Mundartpopmusik und Entertainment. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr
53
TA N Z Die Mitmacher. Tanzstück von Andrea Boll nach Friedrich Dürrenmatt. Theater St.Gallen, 20 Uhr
LIT ER AT U R Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 07 Uhr VO RT R AG Lateinamerika heute. Von René Lechleiter. Restaurant Dufour St.Gallen, 20 Uhr D IV ER S ES Stimmfeuer Frauentempel. Eröffnung. Jeden 1. und 3. Donnerstagabend im Monat. Stimmfeuer Frauentempel St.Gallen, 19:30 Uhr Männerabend. Fussball, Grill und Bier. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr Play-it: analog. Monopoly, Wer wird Millionär, Mensch ärgere dich nicht etc. Kaff Frauenfeld, 19 Uhr Unentgeltliche Rechtsauskunft. Zum ehelichen Güter- und Erbrecht, zu Beurkundungen. Amtsnotariat St.Gallen, 17 Uhr
FR
04.06.
KO N Z E RT One for you feat. Daniel Schenker. Big Band. Gambrinus St.Gallen , 21 Uhr Dominique Merlet. Schumann und Chopin zum 200. Geburtstag. Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Feldkirchfestival. Szenisches Hauptwerk. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Frontier Ruckus. Für Fans von Neutral Milk Hotel und Bonnie «Prince» Billy. Tap Tab Schaffhausen, 21 Uhr Martin O. Stimme und Tonschlaufen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Noem Nova/Dance Affair/ Kafi-D. Electro am Musig uf de Gass. Kugl St.Gallen, 21:45 Uhr La Rétrospective. Rock von den Gewinnern des BandX-Contests. Grabenhalle St.Gallen, 21:15 Uhr Mikros & Makro/Thomaten und Beeren/Augenwasser. Zwei Duos und ein Tüftler. Palace St.Gallen, 20:30 Uhr Doppia Erre & Beppo/Schwarz uf Wiss/Dusted Digga. Rap am Musig uf de Gass. Talhof St.Gallen, 20 Uhr Herr Bitter/Bright/Huiskapälä. Musig ud de Gass. Waaghaus St.Gallen, 20 Uhr Milk On My Rainbow Coloured Skin/Tüchel/Bills For A Russa In Cow. Alternativrock am Musig uf de Gass. Flon St.Gallen, 20 Uhr Musikbar. Silvia Schneider, Ficht Tanner und Pedro Ferreirinha. Rab-Bar Trogen, 21 Uhr Preisträgerkonzert. Vom Jugendmusikwettbewerb 2010. Schloss Werdenberg, 11 Uhr Freshlyground. Pop aus Südafrika. Freudenhaus beim Festspielhaus Bregenz, 20:30 Uhr Winnetous Erben. «Es lebe die Verwandtschaft.» – Collection absurde. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr C LU B B I N G / PART Y Dance Free. Begegnen im rauch- und alkoholfreien Tanzraum. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Delta Moon. Southern-Rock und Blues. Nordtrakt Herisau, 20:30 Uhr Kantine. Mit DJ Valentina. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Silvio Beatz. Balkan Beats & Gypsy Sounds. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Tanzbar. DJs Natty B. & Doublechin. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr World of Music. Chruut und Rüebli mit Herz. Kaff Frauenfeld, 19 Uhr
04.– 06.06. KALENDER
Russland besucht Vorarlberg Cello Project eröffnet des Feldkirchfestival Die Wahlberliner von Cello Project berühren das Publikum auf unkonventionelle Art mit ihrem Jazz und Tango und ihrer Filmmusik. Zusammen mit dem Orchestre de Chambre Pelléas, das Strawinskys «Pulcinella Suite» spielt, eröffnen sie das Feldkirchfestival. Bis zum 13. Juni serviert das Festival zusammen mit über 450 Künstlerinnen und Künstlern die schillerndsten Facetten Russlands. Szenisches Hauptwerk des Festivals ist Strawinskys «Geschichte des Soldaten» (4./6. Juni) mit dem erwachsenen «Blechtrommel»-Jungen David Bennett auf der Bühne des Montforthauses. Mittwoch, 2. Juni, 19.30, Montforthaus Feldkirch. Mehr Infos: www.feldkirch.at/festival
F I LM Bombón – el perro. Vom Argentinier Carlos Sorin. Kulturcinema Arbon, 21 Uhr Chat noir, Chat blanc. Emir Kusturicas orgiastisch-schräge Zigeunerballade. Kinok St.Gallen, 19 Uhr L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Mit dir an meiner Seite. Ab 12 Jahren. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The Marsdreamers. Richard Dindo porträtiert Menschen, die zum Mars reisen wollen. Kinok St.Gallen, 17 Uhr T HEATER Bezahlt wird nicht. Von Dario Fo. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Ohne Halt bis Bern. Eine Politsatire. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens. In Anwesenheit von Mourad Benchellali. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr KAB ARET T Die Krone der Erschöpfung. Mit den Mammutjägern. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Frau Antje und die Ukulele. Musikcomedy. K9 Konstanz. nach-richten 2. Hubertus Huber richtet das Zeigeschehen nach. Bistro zu Tisch Bischofszell, 21 Uhr MUSI C AL Sophies Welten. Musicalstar Sophe Berner und Band. Theater St.Gallen, 20 Uhr
SAITEN 06.10
Schräge Familie mit schrägen Tönen
Afrikan Boy im Palace Winnetous-Erben musizieren im Noch kein Debütalbum veröffentlicht und Figurentheater schon ein bekannter Musiker, der bereits Zwei Erbinnen und drei Erbschleicher ma- mit MIA und Prince aufgetreten ist. Das chen Hausmusik und singen von fröhlich- ist Afrikan Boy. Myspace sei Dank. Sein frivolen Tanten und grummligen Vettern, dort gepostetes Märchen vom Posten ohne von funkenden Haartrocknern und anderen zu zahlen, «One Day I Went To Lidl», verBesonderheiten der abwesenden Familie. schaffte ihm den Durchbruch. Afrikan Boy, Unbekümmert spielen Winnetous-Erben in London als Kind illegaler nigerianischer drauflos, bis kein Song mehr so ist, wie Einwanderer geboren, trumpft mit Grimeman ihn kennt; keine Stilrichtung bleibt beeinflusstem Afro Beat auf und poliert die verschont. Ob Blues oder Jazz, ob Bossa Lieder mit humorvollen, politischen Texten oder Cajun, Reggae oder Chanson, alles auf Glanz. Das Palace lädt mit dem Captain wird zur beschwingten Raritätensammlung Afrika, wie er sich selbst nennt, zur alternativen WM-Eröffnungsfeier. «Es lebe die Verwandtschaft» verrührt. Freitag, 4. Juni, Samstag, 5. Juni, jeweils 20 Uhr, Figurentheater St.Gallen. Mehr Infos: www.figurentheater-sg.ch
KUNST/AUSSTELLUNGEN Ambigu. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Fundus – Harder. Vernissage. Minimuseum Vigano Rapperswil, 19 Uhr Hans Schweizer. Vernissage. Galerie Christian Roellin St.Gallen, 17:30 Uhr Zuflucht auf Raten. Führung. Küefer-Martis-Huus Ruggell, 18 Uhr Was soll ich sagen? – Alzheimer. Vernissage. IG Halle Rapperswil, 19 Uhr DIVERSES Freiluft-Bingo. Der Spass von Bingo verbunden mit Freiluft-Komfort. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr
SA
Selbst ernannter Captain
05.06.
KONZERT Starnacht. Mit Brunner & Brunner und Nick P. Pentorama Amriswil, 20 Uhr 50 Jahre-Fest. Mit Teatro Zuffellato, Louis Ribaux, Dr.Peter Faesi. Bibliothek Speicher/Trogen Speicher, 15 Uhr Afrikan Boy. Who stole my Visa? Palace St.Gallen, 22:30 Uhr Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Ev. Kirche Erlen, 19:30 Uhr Behind Enemy Lines. Death Metal und Trash ein. Support: Wicca. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Blues NettWork. Lowplugged Blues. Bogenkeller Bühler, 20:30 Uhr Feldkirchfestival. Jazznacht. Pförtnerhaus Feldkirch, 22 Uhr Feldkirchfestival. Konzert junge Talente. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr Feldkirchfestival. WeltmusikKonzert. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr
Samstag, 5. Juni, 22.30 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg
Final-Cut. Pop und Jazz-FunkSoul. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Heinz de Specht. Die Spechte hämmern uns in die Sommerzeit. Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Jazzmelia & Band. Sanft Jazz bis rockig. Lindensaal Teufen, 20 Uhr Martin O. Stimme und Tonschlaufen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Cantapè. Mit 30 Liedern um die Welt. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Open See. Festival mit lokalen Bands. Kulturladen Konstanz, 18 Uhr Diner musical. Musikalisches und kulinarisches Menü in 4 Gängen. Ev. Kirchgemeindehaus Lachen St.Gallen, 17 Uhr Flashdigga. Rap. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Rap Attack. Feat. DJ Jesaya & Swedish. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Giant Sand. Desert-UndergroundPop. Freudenhaus beim Festspielhaus Bregenz, 20:30 Uhr Sommerparty. Mit Rocola Bacalao und Luca Little. Fabriggli Buchs, 20:30 Uhr Trio Updog in Concert. Jazz. Kulturparkett Jona, 20 Uhr Varieté. In der warmen Stube. Varieté Tivoli St.Gallen, 20:30 Uhr Vocalsnight. Dem Casting entgegentreten! Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr Winnetous Erben. «Es lebe die Verwandtschaft». – Collection absurde. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Winterthurer Symphoniker. Werke von: W.A. Mozart und R. Schumann. Stadtsaal Wil, 20 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Bratwerk. DJ Jak, DJ Buschmeister. Kraftwerk Krummenau, 19 Uhr Endstation-Club. Gothic, Wave, Electro, Industrial etc. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Fillet of Soul. DJs Pfaff Caesi, Lefthand & Reedo. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr
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Neunziger mit Soul Final-Cut in der Grabenhalle Die Band ist zwar neu, aber die Bandmitglieder sind in der Ostschweiz altbekannt. Der Schlagzeuger Ivo Fürer hat sich mit Monoblond, der Bassist und Sänger Pino Buoro und der Gitarrist Jeannot Cesard mit Soulset, Cesard dazu auch mit Rostfrei einen Namen gemacht. Als Final-Cut verbinden sie den Pop der Neunziger mit dem Funk und Soul der Siebziger und erzeugen daraus tanzende Lebensfreude. Aber in erster Linie bringen sie satten Rock, cool und straight, an Mann und Frau. Samstag, 5. Juni, 21 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch
Illusion Room. Feat. Guy Gerber. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Kantine. Klub – Kul – Urknall Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Sommer-Tanzfest. World, Oldies, Funk. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Synthetik-Viertel. Synthetische Musik und Industrie-Kulinarium. Viertel Bar Trogen, 19 Uhr FILM Chat noir, Chat blanc. Emir Kusturicas orgiastisch-schräge Zigeunerballade. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Film and Food. Mit der Gruppe Jodamachemer. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr Plastic Planet. Dokumentarfilm ab 12 Jahren. Rosental Heiden, 17:15 Uhr Precious. Oscar für die Darstellerin Gabourey Sidibe. Rosental Heiden, 20:15 Uhr T HEAT ER Bezahlt wird nicht. Von Dario Fo. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Biedermann und die Brandstifter. Schauspiel von Max Frisch. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Hardys Grotto. Theater im Stockdunkeln. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Die Kreuzfahrt. Von Schmiss & Schmalz. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens. In Anwesenheit von Mourad Benchellali. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Ohne Halt bis Bern. Eine Politsatire. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr
Schalala Lalalalala. Ein melodischer Countdown zur WM. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr TA N Z Antonio Andrade. Reise durch die Geschichte des Flamenco. Kammgarn Schaffhausen, 18:30 Uhr Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Beatrice Dörig. Vernissage; Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 17:30 Uhr Heidi Tobler. Führung. Die Künstlerin ist anwesend. Silberschmuck atelier O’la la Herisau, 12 Uhr Mark J. Huber. Vernissage. Kunsthalle Wil, 18 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Valentin Magaro/Sébastian Mettraux. Vernissage. Galerie Paul Hafner St.Gallen, 14 Uhr Werner Lutz und Otto Bruderer. Vernissage. Otto-BrudererHaus Waldstatt, 14:15 Uhr KIN DE R Teddybären-Bringtag. Ferien für den Lieblingsteddybären. Museum Herisau, 08:30 Uhr TülliKnülliFülli. Die drei Schweinchen brauchen ein Haus. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr D IV ERS E S Einblick ins Geburtshaus Artemis. Geburtshaus Artemis Steinach, 09 Uhr
SO
06.06.
KO N Z E RT Abendmusikzyklus FlawilGossau. Kammerorchester Flawil, Werke von L.E. Larsson, M.Bruch, u.a. Ev. Kirche Oberglatt Flawil, 19 Uhr
06.–10.06. KALENDER Antonio Malinconico e amici. Zwei Gitarren und ein Bass. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 18 Uhr Bach-Motetten. Mit dem Instrumentalensemble ad hoc. Klosterkirche Diessenhofen, 17 Uhr Delta Moon. Blues. Grütli Rüthi, 20 Uhr Feldkirchfestival. Duo cello project. Schwelgen auf russisch. Pförtnerhaus Feldkirch, 11 Uhr Feldkirchfestival. Szenisches Hauptwerk. Geschichte vom Soldaten. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Frühlingskonzert. Melodien vom St. Galler Männerchor. Regierungsgebäude St.Gallen, 19:30 Uhr Lied am Sonntag. Porträtkonzert Francisco Obieta. Theater St.Gallen, 11 Uhr Podium 2010. Junge MusikerInnen und Musiker in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vaduz, künstlerische Leitung: Graziano Mandozzi. Rathaus-Saal Vaduz, 11 Uhr F I LM Daniel Schmid – Le chat qui pense. Schillernd-schönes Porträt des grossen Schweizer Kinokünstlers Daniel Schmid. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr Gabbeh. Das Motiv eines Teppichs beginnt zu leben. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Plastic Planet. Erstaunlich, wie viele Dinge des täglichen Gebrauchs aus Plastik sind. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Teufelskicker. Nach dem gleichnamigen Bestseller. Ab 8 Jahren. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Will Not Stop There – Nije kraj. Skurrile Tragikomödie um einen verliebten Scharfschützen. Kinok St.Gallen, 20 Uhr THEATER Adriano Banchieri – Madrigalkomödie. Ein Musiktheater des Chorkreis St.Gallen. Grabenhalle St.Gallen, 18:30 Uhr In einem finsteren Haus. von Neil LaBute. Inszenierung: Christoph Mehler. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Ohne Halt bis Bern. Eine Politsatire. Regie: Hilde Schneider, Spiel: Thomas Götz. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 11:15 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens . Keller zur Rose St.Gallen, 11 Uhr KAB AR ET T Pussy’n’Pimmel. Eine Aufklärungsshow für Teens’n’Oldies! Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KUN ST /AUSSTE LLUNGEN Andrea Vogel. Vernissage. Frauenpavillon St.Gallen, 11:30 Uhr Armin Aeschbach, Heinrich Bruppacher, Hans Ulrich Saas. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:15 Uhr Bewegendes. Finissage. Kulturparkett Jona, 13 Uhr Das Leben der Mönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Ganz rein! Öffentliche Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11 Uhr
SAITEN 06.10
Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 11/16 Uhr Thomas Müllenbach. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Wasser/Farbe – Colour/Water. Führung. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr LITERATUR Appenzeller Matinee. Mit dem Sieger des 1. Appenzeller Witz-Slams, Hans Sturzenegger. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11:15 Uhr erLesen. Brunch mit den AutorInnen Edith Flubacher, Isabel Stanick, Urs Althaus, Frank Baumann, Dr. Markus Studer, Edgar Belser, Klaus Heer. Schloss Werdenberg, 11 Uhr
DI
08.06.
KO N ZERT Claude Diallo Situation. Mit einer neuen CD. Gambrinus St.Gallen , 20:30 Uhr Dä Ziischtig. Mit Marina Lachauers Diplom-Projekt. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Deep Purple. Rapture Of The Deep-Tour. Dornbirner Messe Dornbirn, 20 Uhr Axel Zwingenberger. Boogie Woogie und Blues. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ mit anderer Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr
VORTRAG Gestalten und arbeiten mit Herbert Maeder. Von Gaston Isoz. Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch, 11 Uhr
FILM Luck by chance. Der Film lässt uns teilnehmen an der Produktion einer Hindi-Filmproduction. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr
KINDER Die Farben werden eingefangen. Robert Ryman, Sol LeWitt und Donald Judd. Mit Marcel Forrer. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr TülliKnülliFülli. Die drei Schweinchen brauchen unbedingt ein Haus. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr
T HEAT ER In einem finsteren Haus. Von Neil LaBute. Inszenierung: Christoph Mehler. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kaspartout. Von Simon Engeli. Inszenierung: Rodrigo Umseher. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Madama Butterfly. Oper von Giacomo Puccini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr
DIVERSES Dorfkönige und Dorforiginale. Führung mit dem WitzwanderwegErfinder Peter Eggenberger. Bahnhofplatz Walzenhausen, 10:30 Uhr Klingende Skulpturen. Stadtführung mit Urs Widmer, Alt-Stadtpräsident. Museum Oskar Reinhart Winterthur, 14 Uhr
MO
07.06.
FILM Erfreuliche Universität. Die letzten Tage der Ceausescus von Milo Rau. Palace St.Gallen, 20 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Kaspartout. von Simon Engeli. Inszenierung: Rodrigo Umseher. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr TANZ Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Inszenierung: Johannes Merz, Raphaela Kurz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr LITERATUR Dichtungsring St.Gallen Nr. 48. St.Gallens erste Lesebühne mit Patrick Armbruster, Etrit Hasler. Eintritt frei Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr
TA N Z Feldkirchfestival. Tanzabend. Mit Carlos Matos & Kompanie Oficina dos Sentidos. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 21 Uhr Wir sind Musketiere. Jugend- und Tanztheaterclub Konstanz. Inszenierung: Johannes Merz, Raphaela Kurz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Hassan Khan. Führung. Kunsthalle St.Gallen, 18:30 Uhr LIT ER AT U R Daniel Fuchs & Florian Vetsch. Blaise Cendrars & Friedrich Glauser. Kult-Bau St.Gallen, 20 Uhr KIN D ER Arthur und Anton. Bilderbuchkino erzählt von Kathrin Hipp, Frauenfeld. Für Kinder ab 5 Jahren. Kantonsbibliothek Thurgau Frauenfeld, 17 Uhr D IV ER S ES Aussatz und Pest bei unseren Vorfahren. Führung mit dem Theologen Walter Frei. Vadian-Denkmal St.Gallen, 18 Uhr
MI
09.06.
KO N ZERT Alice Sara Otts & Sinfonieorchester Liechtenstein. Werke von: W. A. Mozart, F. Mendelsson, J. Hanselmann und J. Brahms. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr Eamon McGrath & The Mohawk Lodge. Indie im Vorraum. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr
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Feldkirchfestival. Mussorgsky Dis-Covered. Pförtnerhaus Feldkirch, 19:30 Uhr Guitar Gangsters. Melodic-Punk aus Grossbritannien. Gaswerk Winterthur, 20:15 Uhr Session Room. Statt «Guitar Hero» spielen: selber musizieren. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILM Chat noir, Chat blanc. Emir Kusturicas orgiastisch-schräge Zigeunerballade. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Film zum lachen, träumen und fürchten. Der Filmclub für Kinder. Schlosskino Rapperswil, 13:30/15:30 Uhr Pianomania. Witziger Einblick in die Welt berühmter Pianisten und ihres Klaviertechnikers. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr T HEAT ER In einem finsteren Haus. Von Neil LaBute. Inszenierung: Christoph Mehler. Stadttheater Konstanz, 15 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr That Face – Szenen einer Familie. Ein tragisch-komisches Familienporträt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Theater Stockdunkel. «Hardy’s Grotto.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr KA B A R ET T Geschwister Pfister. Die Prominenten haben es nicht leicht heutzutage. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TA N Z Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Inszenierung: Johannes Merz, Raphaela Kurz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Ambigu. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Der Greif auf meiner Hand. Führung. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr KIN D ER Achtung – fertig – WM. Geschichten hören, beim Malwettbewerb mitmachen, töggele, spielen, tolle Preise gewinnen. Alte Kaserne Winterthur, 15 Uhr Märchen im Museum. Das Märchen vom süssen Brei und andere Geschichten vom Essen und Trinken. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr
DO
10.06.
KO N ZERT Alexander Scherbakov Solo. Thurgau Tournee. Kirche Gottlieben, 19:30 Uhr Drum Circle uf de Gass. Jugendarbeit, bei schlechtem Wetter im Waaghaus St.Gallen, 18 Uhr Feldkirchfestival. Orchesterkonzert. Sinfonie Orchester Biel. Monstforthaus Feldkirch,
19:30 Uhr Karin Schlegel. Diplomprojekt. Eigenkompositionen zwischen Soul und Pop. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr C LU B B I N G / PART Y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Ping-Pong und Sounds von DJ Hills’n’Valley. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Kanti-Feierabendbier. Exklusiv für alle Kantischüler. Und Nichtkantischüler. Viertel Bar Trogen, 16 Uhr Rambazamba Ladies Night. Mit She-DJ Acee. Hip-Hop. Krempel Buchs, 21:30 Uhr Soundegge. DJs Miguel und Mirco Mendosta. Gare de Lion Wil, 19 Uhr Who the fuck is Gorillaz? Ein Abend für eine Band. Kaff Frauenfeld, 19 Uhr FILM Daniel Schmid – Le chat qui pense. Schillernd-schönes Porträt des grossen Schweizer Kinokünstlers Daniel Schmid. Kinok St.Gallen, 18 Uhr David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr T HEAT E R Alzira. Oper von Giuseppe Verdi. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Bezahlt wird nicht. Von Dario Fo. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Die Anstalt. Oder ein ORFler in der Unterwelt. Von Franzobel. Uraufführung. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Noch ist Polen nicht verloren. Nach dem Filmklassiker «Sein oder Nichtsein» von Ernst Lubitsch. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Theater Stockdunkel. «Hardy’s Grotto.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Abenteuerliches Stück, Freilicht. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr KA B AR E T T Geschwister Pfister. Die Prominenten haben es nicht leicht. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TA N Z Compagnie 7273/Laurence Yadis & Nicolas Cantillon. «Lai lai lai lai.» Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Günter Marinelli. «Meeting the point.» Spielboden Dornbirn, 20 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Che fare? Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Karen Geyer. Vernissage. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr LIT ER AT UR Alissa Walser. Liest aus «Am Anfang war die Nacht Musik». K9 Konstanz, 20:30 Uhr
10.–13.06. KALENDER VORT RAG Einblicke in Kindergarten und Schule. Theoretische Einführung, Hospitation in Kindergarten und Schule, Austausch und Fragen. Monterana Schule Degersheim, 08:30 Uhr Gärten der Bibel. Vortrag von Walter Büchi. Kunstmuseum Thurgau Warth, 19 Uhr
FR
11.06.
KON ZERT Claude Diallo Situation. Mit neuer CD. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Dilated Peoples. Hip-Hop. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Feldkirchfestival. Doppel-Klavier-Konzert mit Lisa Smirnova und GrauSchumacher. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Jazzmelia & Band. Jazzbaladen, aber auch Rocksongs. Bistro Panem Romanshorn, 20:30 Uhr Max Pashm. Globale Fusion-Musik. Grabenhalle St.Gallen, 22:30 Uhr Sidemeat. Mit Blues-professor Wale Liniger. Kulturlokal 3Eidgenossen Appenzell, 20 Uhr Juhani Palola. Werke von: W. Vogel, B. Karrer, Klaus Wiede, M.Niederberger,M.Ciobanu. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Song Contest. Die drei Gewinnerbands treten auf. K9 Konstanz, 21 Uhr Supercharge. Von B.B. King empfohlen. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr CLUBBI NG/PARTY Fifafreie Zone. Mit She-DJ Joan Landor. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Let’s Dance. Party für Leute um vierzig. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr WM-Bar. Die grosse Eröffnungssause. Salzhaus Winterthur, 15:30 Uhr FI LM Mit dir an meiner Seite. Eine Jugendliche ist gezwungen, mit ihrem entfremdeten Vater zu wohnen. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Will Not Stop There – Nije kraj. Skurrile Tragikomödie um einen verliebten Scharfschützen. Kinok St.Gallen, 19 Uhr THEATER Battle. Jugendliche Migranten spielen ein Stück von Raoul Biltgen. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Bezahlt wird nicht. Von Dario Fo. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Biedermann und die Brandstifter. Schauspiel von Max Frisch. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr
Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück, Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Warum eigentlich Sex. 8 Männer und 8 Frauen auf der Suche nach einer erotischen Begegnung. Theaterhaus Thurgau Weinfelden, 20:15 Uhr Zur schönen Aussicht. Soziokulturelles Projekt in Kooperation mit dem Amt für Soziale Dienste. TaK Schaan, 20 Uhr KAB ARETT Geschwister Pfister. Die Prominenten haben es nicht leicht. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TANZ Wir sind Musketiere. Jugend- und Tanztheaterclub Konstanz. Inszenierung: Johannes Merz, Raphaela Kurz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Hannes Schmid. Vernissage. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 18 Uhr HR. Gallati. Vernissage. Il pennello Mörschwil, 19 Uhr LITERATUR Florian Vetsch. Liest aus seinem Tagebuch Carnet de Fes, begleitet von Christian Berger auf der arabischen Kurzhalslaute Oud. Macelleria d’Arte St.Gallen, 20 Uhr KINDER TülliKnülliFülli. Die drei Schweinchen brauchen unbedingt ein Haus. Stadttheater Konstanz, 11 Uhr DIVERSES Maturaprojektausstellung. Der gestalterischen Berufsmatura Buchs. Vernissage. Fabriggli Buchs, 20 Uhr
SA
12.06.
KONZERT Openair RockAmWeier. Mit Popa Chubby, Mephistosystem, Orange Fizz, Der Fall Böse, James Gruntz u.a. Wil, 13:30 Uhr Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Schloss Arbon, 19:30 Uhr Bela B. y los Helmstedt. Der Ärzte-Drummer. Club Conrad Sohm Dornbirn, 21 Uhr Bleeding Scars. Zwischen Rock, Metal und Punk. Kaff Frauenfeld, 20:30 Uhr Captain Moustache/Fredo Ignazio. Danach läuten die Soulstimmen von Jones und Djemeja mit Starch die Sommer- und Festivalsaison ein. Haus Rose Stein, 20 Uhr Feldkirchfestival. Kammerkonzert. Ensemble Accroche Note. Pförtnerhaus Feldkirch, 19:30 Uhr Mercy. Eigene Songs und Klassiker des Rock-Pop. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Loco Slickers. Live Electro. Krempel Buchs, 23 Uhr Stadtorchester Frauenfeld. Werke von: Frederick Delius und Gordon Jacob. Ev. Stadtkirche Frauenfeld, 20 Uhr
The Flying Koteletts. Hit an Hit. Quimby-Huus St.Gallen, 20 Uhr TrioMiSù con Crema. Edith Piaf, Marlene Dietrich und Zarah Leander sind Ausgangspunkt dieses Programms, das zwischen Varieté und Soirée oszilliert. Gambrinus St.Gallen , 21 Uhr Wild Wild East. Durch den wilden Osten. Mit Balkanekspress. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Duo Hanottere. Zitherkonzert. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Disco Rösslisaal. Funk, Gypsy, Reggae, World. Restaurant Rössli Trogen, 20 Uhr Dub-Party. DJs: Dubster, Dey Kliin Sound, Baddis Crew. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Get Wasted. Indiependance Crew feat. Ullis & Maesoo, Pa-tee. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Grand Groove. Funk, Soul, Disco Funk, R’n’B. Tap Tab Schaffhausen, 22 Uhr Just Dance. Funk, Pop, Rock und R’n’B. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Smells like twen Spirit. Baywatch-Special feat. DJs Ponybomb Ficklestars & Strobokopp. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr FILM Gauguin in Tahiti und auf den Marquesas. Kinok St.Gallen, 16:30 Uhr L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Mit dir an meiner Seite. Verfilmung von Michael Spark’s Roman. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Teufelskicker. Nach dem gleichnamigen Bestseller. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Underground. Emir Kusturicas monumentales Meisterwerk. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr T HEAT ER Battle. Jugendliche Migranten spielen ein Stück von Raoul Biltgen. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Bezahlt wird nicht. Von Dario Fo. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Die Anstalt. Oder ein ORFler in der Unterwelt. Von Franzobel. Uraufführung. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Kaspartout. Von Simon Engeli. Inszenierung: Rodrigo Umseher. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Mahlzeit! Ein kulinarischer Streifzug durch die Kulturgeschichte des Essens. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück. Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Zur schönen Aussicht. Soziokulturelles Projekt in Kooperation mit dem Amt für Soziale Dienste. TaK Schaan, 20 Uhr
58
KA B A R ET T Geschwister Pfister. Die Prominenten haben es nicht leicht. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TA N Z Compagnie 7273/Laurence Yadis & Nicolas Cantillon. «Romances.» Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Günter Marinelli. «Meeting the point.» Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr M U S IC A L Der Mann von La Mancha. Musical von Mitch Leigh. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr VO RT R AG Symposium. Where Three Dreams Cross – 150 Jahre Fotografie aus Indien, Pakistan und Bangladesch. Fotomuseum Winterthur, 13 Uhr KIN D ER Feldkirchfestival. Familienkonzert. Karin Schäfer, Figuren Theater und Jugendsinfonieorchester Dornbirn. Montforthaus Feldkirch, 17 Uhr D IV ER S ES Flohmarkt. Zum fünften Mal. Landsgemeindeplatz Trogen, 09 Uhr
SO
13.06.
KO N ZERT Feldkirchfestival. Abschlusskonzert. Sinfonisches Blasorchester Vorarlberg. Montforthaus Feldkirch, 19:30 Uhr Feldkirchfestival. Chormatinee. Mit dem Prague Philharmonic Choir. Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch, 11 Uhr Frauenfelder Abendmusiken. Kelly Landerkin, Laurent Tinguely und Tobias Frankenreiter: G.F. Händel, A.Marcello, J.S. Bach u.a. Kirche St.Nikolaus Frauenfeld, 17 Uhr Röslein und Rosmarin. Vokalensemble Bacchanto: Franz Schubert, Johannes Brahms. Leitung: Raphael Jud. Schloss Rapperswil, 11 Uhr Susanne Heidrichs & Band. Pop, Funk, Latin. K9 Konstanz, 20 Uhr Preisträgerkonzert. Des Jugendmusikwettbewerbs SJMW. Schloss Werdenberg, 11 Uhr Stadtorchester Frauenfeld. Mit Werken von: Frederick Delius und Gordon Jacob. Ev. Kirche Märstetten, 19:30 Uhr FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 20 Uhr L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr La saison des hommes. Regie: Maussim al-riyal Moufida Tlat. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Teufelskicker. Nach dem gleichnamigen Bestseller. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr
The Marsdreamers. Richard Dindo porträtiert Menschen, die zum Mars reisen wollen. Kinok St.Gallen, 11 Uhr The Two Horses of Genghis Khan. Geschichte aus der Mongolei. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr T HEAT E R Battle. Jugendliche Migranten spielen ein Stück von Raoul Biltgen. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr Biedermann und die Brandstifter. Schauspiel von Max Frisch. Theater St.Gallen, 17 Uhr Erzähltheater bellybuttons. Sechs Laienschauspieler führen durch die Stadt. Theater St.Gallen, 14 Uhr In einem finsteren Haus. Von Neil LaBute. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Kaspartout. Von Simon Engeli. Inszenierung: Rodrigo Umseher. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Orange. Ein Guantánamohäftling verwandelt sein Unglück in eine Schule des Lebens und der Toleranz. Keller zur Rose St.Gallen, 11 Uhr That Face – Szenen einer Familie. Ein tragisch-komisches Familienporträt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Undine geht. Ingeborg Bachmann. Aufgeführt am See, bei Schlechtwetter im Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr TA N Z Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Der Bär ist los – Zum Appenzeller Wappentier. Führung. Museum Herisau, 10:30 Uhr Hannes Schmid. Führung. Fotostiftung Schweiz Winterthur, 11:30 Uhr Vielfalt Rosen. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Mickry 3. Vernissage. Kunsthalle Arbon, 11 Uhr Miriam Prantl/Hanna Roeckle. Führung. Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Quilt Triennale. Führung. Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14/16 Uhr Thomas Müllenbach. Führung. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Where Three Dreams Cross. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr VO RTR AG Das Gespräch geht weiter – Herausforderung Islam. Referate und Workshops. Pädagogische Hochschule Rorschach, 10 Uhr Where Three Dreams Cross. 150 Jahre Fotografie aus Indien, Pakistan und Bangladesch. Symposium. Fotomuseum Winterthur, 13 Uhr KIN DE R Kraahh, kraahh – die Raben sind da! Familienführung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr D IV ERS E S Hommage an Robert Ryman. Buchpräsentation, anschliessend Gespräche mit Urs und Christel Raussmüller. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr
SAITEN 06.10
14.–17.06. KALENDER
Die Sonne feiern
Marokkanische Erfrischung
Jazz von Welt
Café de Paris
RoCola Bacalao im Fabriggli Die aussergewöhnlichste Band Ecuadors nennen sie sich. RoCola Bacalao gibt es seit acht Jahren und vier Alben. Mit Klavier, Trompete, Saxophon, Bass, Schlagzeug und einer enormen Bühnenpräsenz interpretieren sie die lateinamerikanische Musik auf urbane Art und verleiten Hüft und Bein zum Mitschwingen. Zuvor steht der Singer-Songwriter Luca Little aus der Schweiz auf der Bühne. Und weil es die Sommerparty des Fabrigglis ist, gibts Gartenbeiz, Grill, Salatbuffet und eine Cocktailbar dazu.
Buchvernissage «Carnet de Fes» in der Macelleria d’Arte Joachim Sartorius sagts so schön: «Florian Vetsch ist ein globaler Wanderer zwischen Orient und Okzident, ein Sprachweltreisender von staunenswerter Virtuosität. Sein Carnet de Fes ist erfrischend und besticht durch kurze Notate und Flashlights auf Freunde, Malerinnen und Intellektuelle in Fes, Rabat und Tanger.» An der Buchvernissage liest Florian Vetsch aus seinem Tagebuch «Carnet de Fes – Ein Sommer in Marokko». Begleitet wird er von Christian Berger auf der arabischen Kurzhalslaute Oud.
Claude Diallo Situation im Kultur Cinema Der gebürtige St.Galler und bekannte Pianist Claude Diallo gründete 2007 mit dem Franzosen Laurent Salzard (E-Bass) und dem Schweizer Massimo Buonanno (Schlagzeug) das Jazztrio Claude Diallo Situation. Ihr Piano-Jazz ist schwer definierbar. Das Publikum erwartet eine Mischung aus modernen Arrangements von Jazz-Standards, Eigenkompositionen und Werke aus den Stilrichtungen Latin-Jazz und FusionJazz mit einer Prise World Music.
TrioMiSù con Crema im Gambrinus Die drei Instrumentalisten des TrioMiSù lassen Gegensätze zu einem kommunikativen Zusammenspiel verschmelzen und entführen in die nostalgische Welt der Kaffeehäuser. Die leidenschaftliche Musikalität des Trios umspielt die Piaf-Stimme der Sängerin Kerstin Heiles. Im Zentrum des «Klassik plus»-Konzertprogrammes steht Paris zu Zeiten von Edith Piaf, Marlene Dietrich und Zarah Leander. Ein Abend, der zwischen Varieté und Soirée oszilliert.
Samstag, 5. Juni, 19.30 Uhr, Werdenberger Kleintheater fabriggli Buchs. Mehr Infos: www.fabriggli.ch
MO
14.06.
KONZERT Bullet for my Valentine. Support: Unearth/36 Crazyfists. Tennis Center Hohenems, 21 Uhr Slowgin. Newcomerband mit fünf alten Hasen. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr F I LM L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr VORT RAG Sümpfe, Bäche, Brunnen und Bäder im alten St.Gallen. vFührung mit Walter Frei. Talstation Müleggbahn St.Gallen, 18 Uhr DI V ER SES Frauentag. «Mut zum öffentlichen Auftritt.» Altes Kino Mels, 19:15 Uhr
DI
15.06.
KONZERT Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Ev. Kirche Bischofszell, 19:30 Uhr Dä Ziischtig. Mit Jukebox3000. Kugl St.Gallen, 21 Uhr
Freitag, 11. Juni, 20 Uhr, Galerie Macelleria d’Arte St.Gallen. Mehr Infos: www.macelleria-darte.ch
THEATER Noch ist Polen nicht verloren. Nach dem Filmklassiker «Sein oder Nichtsein» von Ernst Lubitsch. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr That Face – Szenen einer Familie. Tragisch-komisches Familienporträt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr TANZ Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Orang. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 15 Uhr LITERATUR Besuch Tollkühner Autoren. Lesung ohne lesen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KINDER Arthur und Anton. Bilderbuch-kino erzählt von Kathrin Hipp. Kantonsbibliothek Frauenfeld, 17 Uhr
MI
16.06.
CLUBBI NG/PARTY Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ mit anderer Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr
KONZERT Janne Petterssons & Playground. Mischung aus Funk, Jazz, Reggae, Latin, Blues und Soul. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr
F I LM Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Piravi. Der indische Regisseur nimmt uns mit auf eine Reise ins ländliche Indien. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr
FILM Les dents de la vie – U raljama zivota. Bittersüsse Komödie um zwei Frauen, die die Liebe suchen. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Pianomania. Witziger Einblick in die Welt berühmter Pianisten und ihres Klaviertechnikers. Kinok St.Gallen, 18:30 Uhr
SAITEN 06.10
Freitag, 11. Juni, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch
Samstag, 12. Juni, 21 Uhr, Gambrinus Jazzclub St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch
T HEAT ER Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Undine geht. Ingeborg Bachmann. Aufgeführt am See, bei Schlechtwetter im Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr
D IV ER S ES Evelyne Bermann spricht mit Hanno Loewy. Über ihre Familiengeschichte. Küefer-Martis-Huus Ruggell, 19:30 Uhr Klingende Skulpturen. Stadtführung mit Urs Widmer, Alt-Stadtpräsident. Museum Oskar Reinhart Winterthur, 18:30 Uhr
TA N Z Alexander Gottfarb. «Political Movements, Part 2.» Spielboden Dornbirn, 21:30 Uhr Günter Marinelli. «Meeting the point.» Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Liz Kings & Georg Blaschke. «Your Dancer.» Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Versailles Versailles! TanzSchauspiel des Theater Kopergietery mit Steven Beersmans, Randi De Vlieghe und Natascha Pire. TaK Schaan, 20:09 Uhr Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr
DO
KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Ganz rein!. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Ceramica Populare – das kulturelle Gedächtnis Süditaliens. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr VO RT R AG Der Bartgeier im Aufwind. Eine panalpine Erfolgsgeschichte. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr KIN D ER Geschichtenzeit. Für Kinder von 2 bis 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 14:15 Uhr Museum für Kinder. Workshop mit der Künstlerin Dana Siebrecht. Kunstmuseum Thurgau Warth, 14 Uhr
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17.06.
KO N ZERT Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Ev. Kirchgemeinde Amriswil Amriswil, 19:30 Uhr Claudia Saborowski. Songs aus dem hohen Norden. Gambrinus St.Gallen , 20:30 Uhr Dunnschtix-Jazz Nr.19. «La Quartett». Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Guitar Clinic & Concert. Einer der vielseitigsten Fingerstyle-Gitarristen. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 18 Uhr T HEAT ER Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Mahlzeit! Ein kulinarischer Streifzug durch die Kulturgeschichte des Essens. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr
Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück, Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr KA B AR E T T Lorenz Keiser. Noch immer aktuell. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TA N Z Versailles Versailles! TanzSchauspiel des Theater Kopergietery mit Steven Beersmans, Randi De Vlieghe und Natascha Pire. TaK Schaan, 20:09 Uhr Wir sind Musketiere. Jugendund Tanztheaterclub Konstanz. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Abschluss-Arbeiten: Gestalter/ in (Designer/in). Vernissage. GBS St.Gallen, 18:30 Uhr Che fare? Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 18 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr LIT ER AT UR Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 07 Uhr VO RTR AG Podiumsgespräch. Was waren die Gründe für die fast gleichzeitige Gründung von drei Schweizer Literaturhäusern? Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 17:30 Uhr D IV ERS E S Informationsabend. 10. Schuljahr (weiterführende Schule, Gestaltung, KV-Lehre, Berufslehre), Zwischenjahr mit Praktikum und Schule und Handelsschule. Ortega Schule St.Gallen, 19 Uhr
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KALENDER 18.–22.06.
FR
18.06.
KONZERT 5 Jahre Rap-SG. Mit Odium & The Dawn, E.S.I.K., The W.O.L.V.E.S. u.a. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Duo Art Rael. Musikalische Reise durch Länder und Zeiten. Offene Kirche St.Gallen, 19:30 Uhr J.S.Bachstiftung. «Wer nur den lieben Gott lässt walten». Kantate BWV 93 zum 5. Sonntag nach Trinitatis für Sopran, Alt, Tenor und Bass. Vokalensemble, Oboe I+II, Streicher und Continuo. Reflexion: Michael von Bück. Ev. Kirche Trogen, 19 Uhr Jazzmelia & Band. Mit dem Gospelchor Gaiserwald. Oberstufenzentrum Mühlizelg Abtwil, 20 Uhr Kel Amrun. Mittelalterrock. Postplatz Appenzell, 20 Uhr Suman Sarkar. Tabla and Somabanti Basu, Sarod. K9 Konstanz, 20 Uhr Tears for Beers. Gangster Blues. Gambrinus St.Gallen , 21 Uhr Toni Vescoli feat. Amanda Shaw. Altmeister und Teufelsgeigerin. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr CLUBBI NG/PARTY Dance Free. Bewegen, tanzen und begegnen. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Thirtylicious. Tanzen ab 30. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr F I LM Daniel Schmid – Le chat qui pense. Schillernd-schönes Porträt des grossen Schweizer Kinokünstlers Daniel Schmid. Kinok St.Gallen, 18 Uhr Grass, a Nation’s Battle for life. Von Sven Bösiger und Patrick Kessler live vertont. Werkstatt Ofenbau Scheuss Gais, 21 Uhr Home. Eine Ode an unseren Planeten. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Underground. Emir Kusturicas monumentales Meisterwerk. Kinok St.Gallen, 20 Uhr
THEATER Schalala Lalalalala. Ein melodischer Countdown zur WM. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr That Face – Szenen einer Familie. Tragisch-komisches Familienporträt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Theatersport. Mit Tiltanic. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück, Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr
Raphael Jost. Ein junger Thurgauer Jazz-Pianist. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Orchester Divertimento. Arien von W.A. Mozart, J.Haydn, G. Rossini und G. Verdi. Musik für Streicher von G. Puccini, M. Reger und L.Weiner. Gottlieben, 20 Uhr Toni Vescoli feat. Amanda Shaw. Altmeister und Teufelsgeigerin. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Chant 1450. Vokalmusik des 15. Jahrhunderts. Kl. Rittersaal Appenzell, 17 Uhr
KAB ARETT Lorenz Keiser. Seit über 20 Jahren aktuell. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr
C LU BBIN G / PA RT Y Funk Disco Night. Special Showact Junior Almeida. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Herzfeuer-Wave. Daniele Kirchmair, Shimainstitut. Kultur-Werkstatt Wil, 18:30 Uhr Poolparty. Nur bei gutem Wetter. Viertel Bar Trogen, 16 Uhr Pulp Fiction Summer Splash. Surf, Soul und Tarantino-Hits. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Schwoof.ch. Treffpunkt für Tanzfreaks. Lagerhaus St.Gallen, 21 Uhr Sommersonnenwende. Der Spezial-Flyer verrät mehr. Kraftfeld Winterthur, 14 Uhr The Beekepers. Funk/Breakbeat/ Hip-Hop. Kraftwerk Krummenau, 21 Uhr
TANZ Mara Matuschka/Chris Haring. «Burning Palace.» Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Bildende Kunst von 7 Frauen. Vernissage. Alte Kaserne Winterthur, 18 Uhr Die Bibliothek Züst auf Wanderschaft. Finissage mit Steff Signer. Kantonsbibliothek Trogen, 19:30 Uhr Im Banne Ägyptens – Begegnungen mit der Ewigkeit. Vernissage. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 18:30 Uhr LITERATUR Urs Widmer. Lesung. Schloss Werdenberg, 20 Uhr Mulla Nasreddin. Geschichten und Gesang. Salomon Sulzer Saal Hohenems, 19:30 Uhr Thurgauer U20-Slam-Finale. Es geht um die Teilnahme an der Schweizermeisterschaft. Kaff Frauenfeld, 21 Uhr KINDER Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt, Zentrumsplatz Wittenbach, 17/20 Uhr DIVERSES All you can date. Speeddating. Stadttheater Konstanz, 20:30 Uhr Essbar. Gekochtes von Victor Gonzales. Rab-Bar Trogen, 18 Uhr
SA
19.06.
KONZERT Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Rathaus Weinfelden, 19:30 Uhr Blue Jay. The Bluescompany. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Bob Dylan. Der berühmteste in diesem Kalender. Messe Dornbirn, 20 Uhr Collegium Musicum St.Gallen. Festliche Serenade. Kloster Fischingen, 19 Uhr Domorgelkonzert. Mit Naji Hakim. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr Irene Zwahlen und Band. Blues and more. Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Jazzmelia & Band. Mit dem Chor Singasong. Stadthof Rorschach, 19 Uhr Kick La Luna. Von Ethno-Funk bis Bossa-Soul, von feurigen Rhythmen bis zu luftigen A-cappella-Perlen. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr
SAITEN 06.10
FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 17 Uhr Goodbye Solo. Eine Geschichte voller Lebensfreude. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 19:30 Uhr T HEAT ER Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 16:30 Uhr That Face – Szenen einer Familie. Tragisch-komisches Familienporträt. Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr Tiltanic. «Halt auf Verlangen.» Improtheater. FigurenTheater St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück, Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Undine geht. Ingeborg Bachmann. Aufgeführt am See, bei Schlechtwetter im Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr TA N Z Company Elio Gervasi. «Geckos.» Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Günter Marinelli. «Meeting the point.» Spielboden Dornbirn, 20 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr
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KIN D ER Das Oropax-Kinderprogramm. «Ein Frosch namens Kuh». Casinotheater Winterthur, 15/17 Uhr Erzählstunde auf Serbisch/Bosnisch/Kroatisch. Ab 4 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Spiele der Inuit. Ab 6 Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr D IV ER S ES Begegnungstag St.Gallen. Mit Infobazar, Kulturbühne, Kulinarium, Weltmarkt und Forumsveranstaltung. Waaghaus St.Gallen, 09 Uhr Klingende Skulpturen. Stadtführung mit Urs Widmer, Alt-Stadtpräsident. Museum Oskar Reinhart Winterthur, 19 Uhr WWF-Tag. Der Vielfalt der Pflanzen auf der Spur. St.Gallen, 10 Uhr
SO
20.06.
KO N ZERT Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Alte Kirche Romanshorn, 19:30 Uhr Cobana Big Band. Frühschoppen mit Musik. Restaurant Habsburg Widnau, 10 Uhr Collegium Musicum St.Gallen. Festliche Serenade. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 19 Uhr DKgramm plays Horace Silver. Freier, melodischer Jazz. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 11 Uhr Kel Amrun. Mittelalterrock. Postplatz Appenzell, 20 Uhr Musica Sacra. Geistliche Gesänge. Kloster Sta. Maria der Engel Wattwil, 19 Uhr Musikalische Matinée. Regula Raas, Geige. Urs Germann, Klavier. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 11 Uhr Preisträgerkonzert. Des Jugendmusikwettbewerbs. Schloss Werdenberg, 11 Uhr Tritonus. Alte Instrumente, alte Musik. Kl. Rittersaal Appenzell, 11 Uhr FILM Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall. Ab 8 Jahren. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Gauguin in Tahiti und auf den Marquesas. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Les dents de la vie – U raljama zivota. Bittersüsse Komödie um zwei Frauen, die die Liebe suchen. Kinok St.Gallen, 20 Uhr The Big Lebowski. Der Knaller von Coens. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr The Two Horses of Genghis Khan. Bildgewaltige Geschichte aus der Mongolei. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr T HEAT ER Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 18 Uhr Erzähltheater bellybuttons. Sechs Laienschauspieler führen durch die Stadt. Theater St.Gallen, 16 Uhr Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. Steinach, 17/20 Uhr
KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Alp-Träume. Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Ambigu. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Das Leben der Mönche. Führung. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Karin Bühler. Finissage. Katharinensaal St.Gallen, 11 Uhr Kunststück/Frühstück. Brunch und Führung. Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr Raben – Schlaue Biester mit schlechtem Ruf. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 10:30 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Schnell, schneller, Wanderfalke. Führung mit Toni Bürgin. Naturmuseum St.Gallen, 10:15 Uhr Sonntagsapéro. Führung. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Die Epoche der Feinschmecker. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr LIT ER AT UR Werner Wüthrich. Liest aus «Die sie Bauern nannten». Begleitet vom Bauerndichter Jakob Alt, zusammen mit einem Klarinetten/ Gitarren-Trio. Bodman-Literaturhaus Gottlieben, 11 Uhr Karl Valentin. Szenische Lesung. Ev. Kirchgemeindehaus Bazenheid, 11 Uhr VO RTR AG Kunst = Kapital. Erörterungen zu Joseph Beuys Konzept eines Dritten Wegs. Hallen für Neue Kunst Schaffhausen, 11:30 Uhr Pioniere. Kaufleute, Predigerinnen, Flieger, Ärztinnen, Fussballer etc. Stadtwanderung mit Walter Frei. Spelterini St.Gallen, 15 Uhr
MO
21.06.
FILM L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr T HEAT E R Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 20 Uhr
DI
22.06.
KO N Z E RT Dä Ziischtig. Mit Vier im Baum meets Numerologics. Kugl St.Gallen, 21 Uhr New Orleans meets St.Gallen. Fünf Bühnen und unzählige Verpflegungsmöglichkeiten. Altstadt St.Gallen, 20 Uhr C LU B B I N G / PART Y Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ mit anderer Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Witzig. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr
KALENDER 22.–26.06.
Kapitän Schnauz
Nordische Wehmut
Schmelztiegel Bümpliz
Eine Schule feiert
Starch präsentiert das Rose Spektakel in Stein Einmal im Monat öffnet die Band Starch die Pforten ihres Musikclubs und lädt in ihr Kleinod ein. Da hängen Grammophone von der Decke, Perserteppiche zieren die Bühne, Bier wird über die Werkbank ausgeschenkt, und kuriose Bilder und Souvenirs entführen das Auge. An diesem Abend eröffnen Captain Moustache und Fredo Ignazio aus Glarus das Spektakel, danach ehren die Berner Soulstimmen von Jones und Djemeja die Sommersaison.
Claudia Saborowski im Gambrinus Eine Klangreise zu heissen Quellen, Moos und Lavagestein und durch endlose Weiten des Nordens bietet die Künstlerin Claudia Saborowski mit einer Band aus Ostschweizer Musikern an diesem Konzertabend. Mit «glòm» erfüllt sie sich ihren Wunsch, ihre persönlichen Lieblingssongs des hohen Nordens, ihre entdeckten Songperlen, aufzuführen. Stücke aus eigener Feder erweitern das Programm dieses Diplomkonzertes der Jazzschule St.Gallen.
Irene Zwahlen Band im Rössli Mogelsberg Ihre Wurzeln hat sie in Bümpliz, einem Schmelztiegel der Kulturen, sagt die Sängerin Irene Zwahlen. Gelebt hat sie dort 1965 bis 1977. Auf der neuen CD «Back to Bümpliz» besinnt sie sich ihrer musikalischen Wurzeln. Im erweiterten Bümplizumfeld erweckt ihre Band «blues & more» Blues- und Soulnummern von Eric Clapton, Etta James, Ray Charles, Muddy Waters und Willi Dixon zu neuem Bühnenleben. Eindrucksvolle Geigenpassagen von Chris Habegger begleiten stimmungsvoll das Marlene-Dietrich-Timbre der Berner Sängerin.
Lilly – Das Musical in der Curlinghalle Die Sekundar- und Realschule Schönau feiert ihr fünfzigjähriges Bestehen und begeht die Feierlichkeiten mit einem abwechslungsreichen Programm, das von den Schülerinnen und Schülern vorbereitet wird. In diesem Rahmen wird ein von A bis Z selbst geschriebenes und vertontes Musical aufgeführt. «Ein Wechselbad der Gefühle zwischen Sorgen und Nöten, Zufriedenheit und Liebe … Das ist Lilly – Das Musical.»
Samstag, 12. Juni, 21 Uhr, Gasthof Rose Stein. Mehr Infos: www.starchmusic.com
Donnerstag, 17. Juni, 20.30 Uhr Gambrinus Jazzclub St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch
Samstag, 19. Juni, 20.15 Uhr, Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch
FI LM Forest of Bliss. Ohne Dialog. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr THEATER Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 20 Uhr Undine geht. Ingeborg Bachmann. Aufgeführt am See, bei Schlechtwetter im Theater am Kornmarkt Bregenz, 19:30 Uhr KUNST/AUSSTE LLUNGEN Genutzte Vielfalt – Flechtund Färberpflanzen. Führung. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 19:30 Uhr Ambigu. Führung mit Stefanie Kasper. Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 Uhr
MI
23.06.
KON ZERT Fear Factory. Ohrenbetäubend, melodisch und für einen Moment fast sanft. Salzhaus Winterthur, 19:30 Uhr FI LM L’enfer d’Henri-Georges Clouzot. Clouzots gescheiterter Geniestreich mit Romy Schneider. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr THEATER Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr KAB ARET T Patrik Cottet-Moine. Ganz im Geiste des Stummfilms. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KI N DER Aus der Erde … in die Erde. Grabbeigaben aus Keramik. Ab 8 Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr
DO
24.06.
KONZERT Alexander Scherbakov. Solo Thurgau Tournee. Ev. Kirche Sulgen, 19:30 Uhr Crowbar. Doom Metal. Tap Tab Schaffhausen, 21 Uhr Openair St.Gallen. Sportfreunde Stiller u.a. Sittertobel St.Gallen, 20:15 Uhr CLUBBING/PARTY Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Primestyle Funk. Slowtime! Salzhaus Winterthur, 21 Uhr FILM Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 18 Uhr THEATER Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück. ChössiTheater Lichtensteig, 20:15 Uhr KAB ARETT Patrik Cottet-Moine. Ganz im Geiste des Stummfilms. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr KUNST/AUSSTELLUNGEN Klaus Mosettig. Vernissage. Kunstraum Dornbirn, 20 Uhr Kunst über Mittag. Führung und das «Saiten»-Team kocht. Kunsthalle St.Gallen, 12 Uhr Take Away zu Mario Merz – Spirale di cera, 1970/81. Führung. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 12:30 Uhr
KIN D ER Geschichtenzeit. Für Kinder von 2 bis 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 14:15 Uhr Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. St.Gallen, 17/20 Uhr D IV ER S ES Modeschau. Die Frauenfelder JungstardesignerInnen. Kaff Frauenfeld, 20:30 Uhr
FR
25.06.
KO N ZERT Blues’n’Jazz. Auf vier Bühnen. Altstadt Rapperswil-Jona, 18 Uhr Openair St.Gallen. The Strokes. LCD Soundsystem u.v.a. Sittertobel St.Gallen Töbi Tobler, Ficht Tanner, Matthias Linckes & Dide Marfurt. Schweizer «Landstreichmusik». Restaurant Bären Hundwil, 21 Uhr C LU BBIN G / PA RT Y Albanifestfreie Zone. Mit Resident-Grill und -DJs. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr MinimalKlub. Hosted by Chris-P. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Open Air Special. Zum Aufwärmen, trocknen und begegnen. Cultbar St.Gallen, 18 Uhr FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Marschall Titos Geist – Marsal. Köstliche Politsatire voller Slapstick und Kalauer. Kinok St.Gallen, 19:15 Uhr The Marsdreamers. Richard Dindo porträtiert Menschen, die zum Mars reisen wollen. Kinok St.Gallen, 17 Uhr
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Samstag, 19. Juni, 16.30 Uhr; Montag, 21. Juni, Dienstag, 22. Juni, Donnerstag, 24. Juni, Freitag, 25. Juni, Samstag, 26. Juni, jeweils 20 Uhr; Sonntag, 27. Juni, 17 Uhr, Curlinghalle Lerchenfeld St.Gallen. Mehr Infos: www.lilly-dasmusical.ch.vu
The Two Horses of Genghis Khan. Bildgewaltige Geschichte aus der Mongolei. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr T HEAT ER Battle. Von Raoul Biltgen mit der Theatergruppe des türkischen Vereins Motif. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Carmen–EineLiebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 19:30 Uhr Il diluvio universale – Die Sintflut. Oper von Gaetano Donizetti Klosterplatz St.Gallen, 20:30 Uhr Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 20 Uhr Töchter des Robin Hood. Ein abenteuerliches Stück, Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr VO RT R AG Das New Model Buch von Georg Straub, 1593. Geschichte einer wertvollen Neuerwerbung (Cornel Dora). Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13 Uhr KIN D ER Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. PHSG Hadwig St.Gallen, 17/20 Uhr Sieben Märchen-Welten. Stück für Kinder ab fünf Jahren. TaK Schaan, 19:30 Uhr
SA
26.06.
KO N ZERT Blues’n’Jazz. Auf vier Bühnen. Altstadt Rapperswil-Jona, 18 Uhr Domorgelkonzert. Mit John Scott. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr Jancee Pornick Casino. Mischung aus Rockabilly, Surfmusic und russischer Seele. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr
Le Donne. A-Cappella. Alte Mühle Gams, 20 Uhr Openair St.Gallen. Tocotronic, Dendemann, Stiller Has u.v.a Sittetobel St.Gallen, 12 Uhr C LU B B I N G / PART Y Albanifestfreie Zone. Mit Resident-DJs und -Grill. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Flirt Party. Für Menschen mit Behinderung und ohne. DJ Lovesongs. Grabenhalle St.Gallen, 18 Uhr Openair Special. Zum Aufwärmen, trocknen un begegnen. Cultbar St.Gallen, 18 Uhr FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 19:15 Uhr Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall. Ab 8 Jahren. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Goodbye Solo. Eine Geschichte voller Lebensfreude. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 21:30 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 17 Uhr T HEAT E R Battle. Von Raoul Biltgen mit der Theatergruppe des türkischen Vereins Motif geschrieben. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Carmen – Eine Liebeskatastrophe. Nach der Novelle von Prosper Mérimée und der Oper von Georges Bizet. Stadttheater Konstanz, 20 Uhr Il diluvio universale – Die Sintflut. Oper von Gaetano Donizetti. Klosterplatz St.Gallen, 20:30 Uhr Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 20 Uhr
SAITEN 06.10
26.–30.6. KALENDER
Das grosse Treffen
Die Kunst der Langsamkeit
Muttersprache Kurpfälzisch
Begegnungstag in St.Gallen Über sechzig verschiedene Fachstellen, gemeinnützige Organisationen und Migrantenvereine beleben am Begegnungstag den Marktplatz und das Waaghaus in St.Gallen, bereichern das kulinarische Angebot der Stadt und zeigen ihr buntes Programm auf der Kulturbühne. Emashie und Gion Stumps & Band sind zwei der Höhepunkte. Dazu gibt es Informationsstände und Forumsveranstaltungen, heuer zum Thema Freiwilligenarbeit. Der St.Galler Begegnungstag setzt ein Zeichen für die gesellschaftliche Vielfalt in der Stadt.
Tanzworkshop mit Susanne Daeppen Die forschende Tänzerin Susanne Daeppen begleitet den zweiteiligen Workshop «Discovering Body & Soullandscapes» im Studio 8. Der erste Teil besteht aus «Dancing Yoga», dessen Quelle im Hatha Yoga liegt. Der langsame Bewegungsfluss und der ausgedehnte Atem führen zu Leichtigkeit und wirken sich positiv auf das Nervensystem aus. «Buto-Tanz», der authentische und einzigartige Tanz der Wandlungen innerer und äusserer Körperlandschaften, bildet den zweiten Teil des Workshops. Anmeldung an info@dakini-dance.ch
Arnim Töpel im Alten Zeughaus Seit 1999 steht er beruflich auf der Bühne und ist inzwischen auf den meisten Bühnen zwischen Sylt und Herisau heimisch geworden. Das neuste Programm des «Philosophen unter den Kabarettisten» Arnim Töpel heisst «Der Masterbabbler – Wem gheaschn du?» Diese Frage beschäftigt ihn seit dem Kindergarten. Zweisprachig aufgewachsen als Kind Berliner Eltern in der Kurpfalz, bringt er seine beiden Seelen auf die Bühne und lässt sie die vielen Rätsel menschlichen Zusammenlebens beleuchten.
Samstag, 19. Juni, ab 9 Uhr, Waaghaus und Marktgasse St.Gallen. Mehr Infos: www.begegnungstag.ch
Samstag, 26. Juni, Sonntag, 27. Juni, 13-16 Uhr, Studio 8 St.Gallen. Mehr Infos: www.dakini-dance.ch
Töchter des Robin Hood. Freilicht. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr Zwei wie Bonnie und Clyde. Komödie von Tom Müller und Sabine Misiorny. Fabriggli Buchs, 20:30 Uhr KAB AR ET T Arnim Töpel. «Sex ist keine Lösung.» Altes Zeughaus Herisau, 20:30 Uhr TANZ Discovering Body & Soullandscapes. Dancing Yoga und Butoh-Tanzworkshop mit der Tänzerin Susanne Daeppen. Studio 8 St.Gallen, 10 Uhr KUN ST /AUSSTE LLUNGEN Festa povera. 10 Jahre Kunstmuseum Liechtenstein. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 16 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr KI NDER Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. PHSG Hadwig St.Gallen, 17/20 Uhr Sieben Märchen-Welten. Stück für Kinder ab fünf Jahren. TaK Schaan, 19:30 Uhr DI V ER SES Sommerfest der Thrugauer Kulturstiftung. Begegnungen, künstlerische Interventionen, Gespräche und Tanzparkett. Eisenwerk Frauenfeld, 16 Uhr
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KONZERT Blues’n’Jazz. Auf vier Bühnen. Altstadt Rapperswil-Jona, 11 Uhr Jumping Notes Dixieland Band. Swing. Schloss Dottenwil Wittenbach, 10:30 Uhr
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Damiàn Cazeneuve. Milonga und Tango. Theater Kosmos Bregenz, 20 Uhr OpenAir St.Gallen. Ellie Goulding, Jochen Distelmeyer, Kelis u.v.a. Sittertobel St.Gallen A Little Green – more than Irish Folk. Unzählige Instrumente, vier Freunde, ein Herz. Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen, 19:30 Uhr CLUBBING/PARTY Open Air Special. Aufwärmen, trocknen, begegnen. Cultbar St.Gallen, 18 Uhr FILM Daniel Schmid – Le chat qui pense. Schillernd-schönes Porträt des grossen Schweizer Kinokünstlers Daniel Schmid. Kinok St.Gallen, 11 Uhr Eine zauberhafte Nanny – Knall auf Fall. Ab 8 Jahren. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Goodbye Solo. Eine Geschichte voller Lebensfreude. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Nothing Personal. Preisgekröntes Debüt: Eine junge Frau bricht radikal mit ihrem bisherigen Leben. Kinok St.Gallen, 20 Uhr Unser Garten Eden. Humorvoller Blick in den multikulturellen Kosmos eines Berner Schrebergartens. Kinok St.Gallen, 17:30 Uhr You, the Living – Du Levande. Regie: Roy Andersson. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr THEATER Lilly. Das Musical. Curlinghalle St.Gallen, 17 Uhr TANZ Discovering Body & Soullandscapes. Dancing Yoga und ButohTanzworkshop mit der Tänzerin Susanne Daeppen. Studio 8 St.Gallen, 10 Uhr
Samstag, 26. Juni, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus Herisau. Mehr Infos: www.kulturisdorf.ch
KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Schritte ins Verborgene. Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Christian Waldvogel. Vernissage. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Hassan Khan. Führung. Kunsthalle St.Gallen, 15 Uhr Roni Horn. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Beatrice Dörig. Führung. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Im Banne Ägyptens. Führung. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr LIT ER AT U R Lyrik im NVS-Naturgarten. Gertrud Macher liest Gedichte. NVS-Naturgarten St.Gallen, 12/14 Uhr VO RT R AG Herbert Maeder – Appenzeller Botschafter und Politiker. Von Hans Höhener. Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch, 11 Uhr KIN D ER Sieben Märchen-Welten. Für Kinder ab fünf Jahren. TaK Schaan, 17 Uhr Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. PHSG Hadwig St.Gallen, 17/20 Uhr
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FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr
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Letztes SCB-Heimspiel und WM-Fest Vierzehn Jahre ist es her, seit der Sportclub Brühl St.Gallen letztmals in der höchsten Amateurklasse gespielt hat. Nun stehen die Kronen (aus dem Krontalquartier) vor dem Aufstieg und am letzten Heimspiel im Paul-Grüninger-Stadion gegen Arbon soll zünftig gefeiert werden. Im Brühler Sportrestaurant «KronenLounge» wird zudem die ganze Fussball-WM übertragen. «Pasta é Goal!» lautet das Motto und der Brühler Clubwirt Mario Olivieri (ehemals Rest. Da Pietro SG) freut sich auf (hungrige) FussballAngefressene. Samstag, 12. Juni, 16 Uhr. SC Brühl – FC Arbon 05, anschl. Party, 11. 6.–11.7., alle WM-Spiele live im Stadion. Mehr Infos: www.scbruehl.ch
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C LU BBIN G / PA RT Y Editanstalt. A Young Person’s Guide to Adult Entertainment. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr FILM Lagaan: Once Upon A Time In India. Indien 2001. Filmfoyer Winterthur, 19 Uhr Marschall Titos Geist – Marsal. Köstliche Politsatire voller Slapstick und Kalauer. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr T HEAT ER Il diluvio universale – Die Sintflut. Oper von Gaetano Donizetti. Klosterplatz St.Gallen, 20:30 Uhr KU N S T / AU S S T ELLU N G EN Abschluss-Arbeiten: HF Visuelle Kommunikation. Vernissage. Schule für Gestaltung St.Gallen. Höhere Fachschule für Künste und Gestaltung St.Gallen, Typografische/r Gestalter/in. Hauptpost St.Gallen, 18:30 Uhr
Mahala Raï Banda. Straight Outta Mahala. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 20:30 Uhr FILM David Wants to Fly. Liebenswürdiger Naivling nervt Guru Maharishi Mahesh Yogi und Kultregisseur David Lynch. Kinok St.Gallen, 20:30 Uhr KA B AR E T T AutoAuto!. Von und mit Christian von Richthofen und Benny Greb. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr TA N Z Sacra. Tanz in der Kathedrale Kathedrale St.Gallen, 21 Uhr KU N S T / AUS S T E L L UN G E N Ambigu. Führung mit Roland Wäspe. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr KIN DE R Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. Marktplatz Ebnet Herisau, 17/20 Uhr Zauberlaterne. Filmclub für Kinder. Alte Kaserne Winterthur, 14/16 Uhr
KIN D ER Märlikarawane. Eine neue kleine Zirkuswelt. Marktplatz Ebnet Herisau, 17/20 Uhr
MI MO
Viel los im Paul-Grüninger-Stadion
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KO N ZERT Janne Pettersson und Playground. Mischung aus Funk, Jazz, Reggae, Latin, Blues und Soul. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Jazzbeiz. Kaff-Resident-Jazztett. Kaff Frauenfeld, 19 Uhr Jazzseminar Abschlusskonzert. Ein akustischer Querschnitt. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr
Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN lohnt sich. Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung verlag@saiten.ch oder telefonisch: +41 71 222 30 66
AUSSTELLUNGEN
Kunst Alte Fabrik Kulturzentrum. Klaus-Gebert-Strasse 5, Rapperswil, +41 55 210 51 54, www.alte-fabrik.ch Gertrud von Mentlen. Der Focus der Schau richtet sich auf das grafische Werk Gertrud von Mentlens. Ihre Zeichnungen und Radierungen sind präzise Beobachtungen äusserer und innerer Begegnungen. So reagierte die Künstlerin auf gesellschaftspolitische Verhältnisse ihrer Zeit, verarbeitete persönliche Erfahrungen oder skizzierte, nicht selten mit ironischem Augenzwinkern, ihre alltägliche Gedankenwelt. bis 27.06.2010 Botanischer Garten. Stephanshornstrasse 4, St.Gallen, +41 71 288 15 30, www.botanischergarten.stadt.sg.ch Stefan Kreier/Thomas Freydl. Skulpturen und Objekte zum Thema «Gegenteile». Sowohl Stefan Kreier aus Eschlikon TG und Thomas Freydl aus GanterschWil stellen vorwiegend Werke aus, die sie inspiriert von der Stimmung im Garten speziell für die ausgewählten Räume im Freiland geschaffen haben. Wer sich mit Lebewesen beschäftigt, erkennt auch bei Pflanzen, Tieren und Pilzen einen Hang zum Gestalten. Es ist daher reizvoll, den pflanzlichen Gestaltungen menschliche Kunstwerke – Gegenteile – gegenüber zu stellen. bis 15.08.2010 CoalMine. Turnerstrasse 1, Winterthur, +41 52 268 68 82, www.coalmine.ch Signal The Future. Einzelausstellung von Georg Gatsas. bis 12.07.2010 Forum Vebikus (Kulturzentrum Kammgarn). Baumgartenstrasse 19, Schaffhausen, +41 52 625 24 18, www.vebikus.ch/ Michael Günzburger/Marianne Halter. Michael Günzburgers Arbeiten mäandrieren durch einige Gattungen und Erscheinungsformen der Bildherstellung. Immer aber bleiben sie Zeichnung. Ausgehend davon, dass Material, Inhalt und Erscheinung sich gegenseitig vorwärtstreiben, entwickelt sich aus dieser Reibung die Ausstellung. Marianne Halter erkundet die Beschaffenheit unserer visuellen Realität. In Fotos, Videos und Installationen entwirft sie Aktionsräume, in denen Handlungen oder Situationen stattfinden können, die gängige Wirklichkeitsvorstellungen subtil ausweiten: Strassenszenen und Landschaftsausschnitte, typische Nebenschauplätze, unspektakulär und banal. bis 27.06.2010 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Where Three Dreams Cross. 150 Jahre Fotografie aus Indien, Pakistan und Bangladesch. In der Geschichte der Fotografie im 20. Jahrhundert dominiert üblicherweise die Perspektive von Europa und Amerika. Die Ausstellung und die Begleitpublikation hingegen erzählen die ebenso bedeutende Kultur-
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geschichte der Fotografie Südasiens, die vielgestaltig und formal innovativ ist und doch tief verwurzelt in der einheimischen Kultur und Politik. 12.06. bis 22.08.2010 Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Hannes Schmid – Never Look Back. In der Ausstellung der Fotostiftung Schweiz gibt Hannes Schmid Einblick in die Erzeugung einer perfekten Illusion. Seine Fotografien und Gemälde beleuchten «The Making of ..», aber auch das Weiterleben eines Helden, der neben Micky Maus, Tarzan oder Barbie zu den einflussreichsten Figuren gehört, die gar nie existierten. 12.06. bis 19.09.2010 IG Halle. Merkurstrasse 22, Rapperswil, +41 55 210 51 54, www.ighalle.ch «Was soll ich sagen?» Alzheimer. Fotografien von Peter Granser. «Alzheimer» nennt Peter Granser eine Serie von Fotografien, die 2001 und 2004 im Gradmann Haus in Stuttgart entstanden ist. Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der Klinik St. Pirminsberg und der IG Halle Rapperswil-Jona vorbereitet worden ist, umfasst auch Fotografien von Dominique Meienberg und Katharina Wernli. «Was soll ich sagen?» steht unter dem Patronat der Schweizerischen Alzheimervereinigung. Die Ausstellung samt Rahmenprogramm wird an verschiedenen Orten in der Schweiz gezeigt. 05.06. bis 12.09.2010 Katharinensaal. Katharinengasse 11, St.Gallen Karin Bühler. «Meines Erinnerns, dessen ich völlig sicher zu sein glaube». Bei der Recherche zur Geschichte des Katharinengebäudes stiess Karin Bühler auf die Schriften von Hermann Wartmann. Zitate aus seinen «Erinnerungen» aus dem 19. Jahrhunder fliessen in die kontextbezogene Arbeit ein. bis 28.06.2010 Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.ch Hans Josephsohn. Das Werk des Bildhauers spielt seit dem Ende der 90er-Jahre auf der internationalen Bühne der zeitgenössischen Kunst eine immer wichtigere Rolle. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmodellen und Bronzen des Zürcher Künstlers. bis 31.12.2010 Kloster Maria der Engel. Appenzell, +41 71 787 18 45, www.maria-der-engel-appenzell.ch Bibel in Bildern – AussenseiterKunstschaffende erzählen die Bibel. In den Räumen eines ehemaligen Klosters werden über 60 Bilder ausgestellt. Sie lassen eine besondere Beziehung dieser ungelernten Kunstschaffenden zu den Geschichten und Figuren der Bibel erkennen. Der sonst der Öffentlichkeit nicht zugängliche Ort trägt zur Vertiefung des Betrachtens bei. bis 04.07.2010
Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Fotoclub. Von der Migros Klubschule. bis 25.06.2010 Leo Braun. Eine Frau mit rotem Kleid sitzt auf einem grünen Stuhl und liest Zeitung. Ein Mädchen hört gedankenverloren Musik im Zug. Es sind alltägliche Szenen, die der Künstler Leo Braun auf die Leinwand gebannt hat. Entstanden sind sie an den verschiedensten Orten, wie die Namen der Bilder verraten: Im Jardin de Luxembourg in Paris, auf einem Touristenschiff in Berlin oder an der Bahnhofstrasse in Zürich. bis 27.06.2010
Kunsthalle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Hassan Khan. Hassan Khan (*1975) ist einer der profiliertesten jungen Künstler des Mittleren Ostens; in seinen Arbeiten erörtert er Eigenschaften von und Wechselbeziehungen zwischen Bild, Ton, Text, Raum und Situation. Er bedient sich verschiedenster Medien wie Video und Fotografie, aber auch Performances und Soundinstallationen. Mit seinem Interesse für interdisziplinäre Formate sowie durch die Einbindung diverser kultureller Orte (Kellerbühne, Palace, Kunst Halle) wirft Khan einen tiefgründigen, spannenden Blick auf St.Gallen. bis 08.08.2010
Kornhaus. Bahnplatz 2, Rorschach, www.kulturfruehling.ch Stefan Rohner. Über Jahre hat Stefan Rohner Verbrauchsmaterial aus Kunststoff gesammelt und zu einem überdimensionierten und molekülartigen Gebilde zusammengeklebt. Als mächtiger Eisberg schwimmt es nun im Wasser und gemahnt an die Problematik treibender Abfallpartikel auf den Weltozeanen. 04.06. bis 13.06.2010
Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Mark J. Huber. Lichtmasse. Was dem Handwerker eine wichtige (Fenster-) Grösse, ist dem Frauenfelder Künstler eine Quelle der Inspiration. Das Wortspiel deutet es an: Fenster, Glas, Spiegelungen und letztendlich das Licht selbst sind Themen, um die sich seine Malerei dreht. 06.06. bis 11.07.2010
Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Peter Fischerbauer – «Fritz you’re simply the best». Der Münchner Maler mit Sitz auch im Böhmerwald/ Sumava greift in seinen Bildern Lebenstatsachen und künstlerische Inspirationsquellen Fritz Löhner Bedas auf. Die Ausstellung steht in Zusammenhang mit der Ausstellung «Zuflucht auf Raten – Liechtenstein und die Juden», die bis 6. Februar 2011 im Küefer-Martis-Haus in Zusammenarbeit mit dem Verein der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem und dem Jüdischen Museum Hohenems durchgeführt wird. bis 27.06.2010
Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.museumliner.ch/khz Miriam Prantl/Hanna Roeckle. Beide Künstlerinnen untersuchen in ihren Werken, die sich auf die konstruktivistischen Traditionen des 20. Jahrhunderts berufen, das Medium Farbe. Miriam Prantls Lichtund Filminstallationen erschaffen Räume, in denen rationales Konzept und emotionale Vieldeutigkeit zur Deckung gebracht werden. Hanna Roeckles gebaute Farbkörper sind Manifestationen einer systematischen Materialuntersuchung, die durch ihre Konzentration bei gleichzeitigem Erscheinungsreichtum überraschen. bis 27.06.2010
Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Christian Waldvogel. Fotografien, Objekte und Videos des Künstlers und Architekten. 28.06. bis 22.08.2010 Neu in der Sammlung. Was macht die Kunst? Welche Themen liegen in der Luft? Und welche Werke gelangen ins Kunst(Zeug)Haus? Neben arrivierten, gefestigten Positionen sind es besonders Arbeiten einer jüngeren Künstlergeneration, die das Sammlerehepaar Bosshard regelmässig ankauft. bis 13.06.2010 Thomas Müllenbach «Geldräume». Seit 2007 befasst sich Thomas Müllenbach (*1949) mit der auf Repräsentation angelegten Innengestaltung von Banken und Versicherungen. Mit unterschiedlichen malerischen Strategien und Techniken setzt der Künstler die artifizielle Unterkühltheit dieser Räume ins Bild. bis 13.06.2010 Kunsthalle Arbon. Grabenstrasse 6, Arbon, +41 71 446 94 44, www.kunsthallearbon.ch Mickry 3. Ein Tag im Wald. 14.06. bis 18.07.2010
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Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz, Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Roni Horn. Die speziell für das Kunsthaus Bregenz konzipierte Ausstellung von Roni Horn ist die erste umfassende Einzelpräsentation der international renommierten New Yorker Künstlerin in Österreich. Auf vier Stockwerken zeigt das KUB bedeutende Werkgruppen der letzten Jahre und ermöglicht somit einen tiefen Einblick in die künstlerische Vorgehensweise Roni Horns. Die grosse Diversität des Werks von Roni Horn – nicht nur in der Wahl der Medien, die Künstlerbücher, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen umfasst – manifestiert sich auch in ihrer breiten inhaltlichen Ausrichtung. bis 04.07.2010 Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Ambigu. Zeitgenössische Malerei zwischen Abstraktion und Narration. Die Ausstellung konfrontiert Werkgruppen von Raoul De Keyser und Mary Heilmann mit Arbeiten
junger Künstler, die sich eigenständig auf die Vorbilder beziehen. Damit führt das Kunstmuseum St.Gallen seine Tradition thematischer Ausstellungen fort, die zeitgenössische Malerei unter wechselnden Perspektiven reflektiert – und zugleich deren Sinnlichkeit zelebriert. 05.06. bis 12.09.2010 Press Art. Das aus der Ostschweiz stammende Sammlerpaar Annette und Peter Nobel hat in über zwanzig Jahren eine eindrückliche Sammlung mit Schwerpunkt auf den gedruckten Massenmedien zusammengetragen. «Press Art», die Wechselwirkung zwischen geschriebenem Wort und bildender Kunst ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr aus dem künstlerischen Diskurs wegzudenken. Vorab künstlerische Bewegungen mit gesellschaftsutopischen, sozialen oder politischen Hintergründen – etwa Dadaismus oder Konstruktivismus, die Aufbruchbewegungen seit den 1990er Jahren oder der medienreflexive Zeitgeist der 1990er Jahre – spiegeln Sinn und Zweck der Presse und demonstrieren, wie Eindeutigkeit in Mehrdeutigkeit, wie Wahrhaftigkeit in Ironie, wie Ernsthaftigkeit ins Spielerische kippt – und vice versa. bis 20.06.2010 Kunstmuseum Liechtenstein. Städtle 32, Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li André Thomkins/Pavel Pepperstein/Robert Watts. Den Start in das Wintersemester 2009/10 Semester an der Hochschule Liechtenstein bildete die Herstellung einer Sänfte für eine Person aus Pet-Flaschen. Die ca. 3500 Flaschen wurden im Atelier mit Kupfer- und Stahldrähten zu einer räumlichen Sänfte verarbeitet und experimentell auf Formbarkeit, Verbindungsmöglichkeiten sowie Belastbarkeit getestet. In einem nächsten Schritt wurden die Sänftenprojekte bei einer Möbelmanufaktur mit Stoff und Leder weiterbearbeitet. Das Institut für Architektur und Raumentwicklung der Hochschule Liechtenstein präsentiert im Foyer des Kunstmuseum Liechtenstein diese Abschlussarbeiten. bis 27.06.2010 Che fare? Arte Povera – Die historischen Jahre. Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert zu seinem 10-jährigen Bestehen eine grosse Ausstellung zur Arte Povera, in der Werke aller Hauptvertreter der Arte Povera zu sehen sind. bis 05.09.2010 Kunstmuseum Thurgau (Kartause Ittingen). Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch Franz Huemer – Vom sinnvollen Zufall. Der 1924 geborene Franz Huemer lebt in einem ehemaligen Bahnwärterhäuschen bei Feldkirch inmitten seiner Wurzelskulpturen und Schriften. Über Jahrzehnte hinweg hat der ein einzigartiges Werk geschaffen, in dem sich Visionen und Glaube, Leben und Wahn zu einem faszinierenden Ganzen verbinden. Die Ausstellung «Vom sinnvollen Zufall» stellt das Schaffen von Franz Huemer erstmals in einer umfassenden Retrospektive vor. bis 26.09.2010
AUSSTELLUNGEN Schritte ins Verborgene. Kunst und das Geheimnisvolle. Die Ausstellung befasst sich mit einer Thematik, die ebenso alt wie aktuell ist und der für das Verständnis zwischenmenschlicher Kommunikation grosse Bedeutung zukommt: mit dem Geheimnis und seinen vielfältigen Erscheinungsformen. Im Zentrum stehen Künstlerinnen und Künstler, die das Geheimnisvolle als Strategie verwenden, ja es sogar zur wichtigen oder gar wichtigsten Konstanten ihrer Tätigkeit gemacht haben. Mit Joseph Beuys, Sophie Calle, Marcus Coates, Magdalena Kunz und Daniel Glaser, Elodie Pong, Trevor Paglen, Wilhelmina F., Jana Gunstheimer, Kurt Schwitters, Lindsay Seers u.a. 20.06. bis 19.12.2010 Kunstraum Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 550 44, www.kunstraumdornbirn.at Jan Kopp. Die Arbeit des 1970 in Frankfurt geborenen und in Paris lebenden Künstlers Jan Kopp ist gekennzeichnet durch eine Experimentierung von verschiedensten Ausdrucksformen und Medien. Tatsächlich können weder Form noch Mittel das künstlerische Projekt zusammenfassen, dass sich eher humanistisch als plastisch zu verstehen gibt. Im Laufe seines Werkes, unterstreicht Jan Kopp sein Interesse für die Stadt und die Urbanität als Metapher des modernen Raumes. Während er neben Videos, Zeichnungen und Skulpturen auch Installationen und Arbeiten im öffentlichen Raum realisiert, ist er ebenso mit Musik, zeitgenössischem Tanz und Performance vertraut. bis 06.06.2010 Klaus Mosettig. Er zählt zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern der jüngeren Generation. In seinen zumeist überaus zeitintensiven Arbeiten untersucht er verschiedene Ebenen der Wahrnehmung, des Bildes und des Blicks. Dabei fokussiert er jenen Moment, in dem Wahrnehmung zu kippen und sich die Differenz zwischen kulturell Produziertem und natürlich Entstandenem, aber auch zwischen Realismus und Abstraktion aufzulösen beginnt. Die Unentrinnbarkeit von Natur und Kultur spielt dabei immer wieder eine zentrale Rolle, wie in den über mehrere Jahre verfolgten und zeichnerisch exakt dokumentierten Apfelbaumzüchtungen, der prozessualen Installation einer Ameisenkolonie oder den akribisch genauen «Staubbildern» grossformatige Zeichnungen von leer projizierten Lichtkegeln von Diaprojektoren. 25.06. bis 15.08.2010 Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Alp-Träume. Kaum ein Künstler aus der Region rund um den Säntis kann sich der Kultur des Alplebens und des Senntums entziehen. Doch gibt es Künstler, die vehement Position beziehen gegen touristische Vermarktung und Heile-Welt-Idyll: Der Traum von der Alp gerät zum Alptraum. Bei anderen wird scheinbare Idylle ironisch gebrochen oder fern jeder Realität ein neues Alpparadies im Bild erträumt. Im Mittelpunkt
stehen Arbeiten von Willy Künzler anlässlich seines 80. Geburtstages, dazu Werke von Erich Staub, Hans Krüsi, Irma Bonifas. bis 04. 06. 2010 Weltenbilder. Dauerausstellung aus dem Sammlungsbestand in Kooperation mit dem Bibelwerk St.Gallen, zum 75-Jahr-Jubiläum. bis 01.01.2011 Kunstverein Konstanz. Wessenbergstrasse 41, Konstanz, +49 7531 223 51, www.kunstverein-konstanz.de Vera Ida Müller. Vera Ida Müller verdichtet in ihrer Malerei Erinnerungen und gedankliche Entwürfe zu lebhaften Szenarien, in denen meist Personen in einem alltäglichen Umfeld, auf dem Campingplatz, im Wohnzimmer dargestellt sind. Bislang waren es meist fotografische Fundstücke, die den Malprozess auslösten. In jüngster Zeit ging die Künstlerindazu über, die fotografische Vorarbeit selbst zu inszenieren, um im nächstenSchritt die malerische Transformation zubeginnen, für die eine Auflösung räumlicher Beziehungen, unscharfeKonturierung und eine oft überraschende Akzentuierung von Perspektive undBildausschnitt kennzeichnend ist. bis 06.06.2010 Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Wasser/Farbe – Colour/Water. 11 Positionen der heutigen Aquarellmalerei von Adrian Schiess bis Ulrich Wellmann. In einer einmaligen Zusammenstellung wird der künstlerische Rang einer kreativen Technik ausgestellt, die im allgemeinen Bewusstsein allzu häufig mit Hobbykunst und Kunsttherapie assoziiert wird. 11 monographisch eingerichtete Räume belegen anhand der Wasserfarbenmalereien von Günther Förg, Christiane Fuchs, Norbert Prangenberg, Adrian Schiess, Klaus Schmitt, Phil Sims, Howard Smith, Edmund Tucholski, Markus Weggenmann, Ulrich Wellmann und Jerry Zeniuk die internationale Bedeutung dieses Mediums, in dem mit Hilfe einfachster Mittel: Pigment, Wasser und Papier das grundsätzlich Eigene der malerischen Kunst anschaulich und definiert wird. bis 27.06.2010 Nextex. Blumenbergplatz 3, St.Gallen, +41 71 220 83 50 Karen Geyer. 11.06. bis 24.06.2010 Lika Nüssli – Lika schafft. LiveZeichnen. Täglich von 9–11, 14–16 und 19–21 Uhr. 14.06. bis 17.06.2010 Otten Kunstraum. Schwefelbadstrasse 2, Hohenems, +43 5576 904 00, www.ottenkunstraum.at Gottfried Honegger. Der Otten Kunstraum in Hohenems gewährt seit Oktober 2008 Einblicke in die Kunstsammlung der Familie Otten, die bislang 300 Werke der Konstruktiven und Konkreten Kunst sowie des Minimalismus umfasst. Die zum Leben erweckte Sammlung wird im Otten Kunstraum in wechselnden, thematisch aufbereiteten Ausstellungen präsentiert. Das Schaffen von
Gottfried Honegger hat in der Kollektion gegenstandsloser Kunst einen wichtigen Stellenwert. Nach der Ausstellung «Russische Avantgarde. Wurzeln der Sammlung Otten» widmet das Privatmuseum seine zweite Ausstellung dem 1917 in Zürich geborenen Künstler. Gezeigt werden Werke von den 50er-Jahren bis heute. Er ist international einer der wichtigsten Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst seiner Generation und steht in der Tradition der nicht-gegenständlichen Kunst seit den 20er-Jahren. bis 29.07.2010 Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 235, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch Doppelausstellung Werner Lutz und Otto Bruderer. Gast in der Saison 2010/2011 ist Werner Lutz. Er stammt aus Wolfhalden und wohnt in Basel. Von Werner Lutz sind Zeichnungen, Serigrafien und Bilder der feinsten Art zu sehen. Bekannt geworden ist Werner Lutz durch seine Gedichte. Einige seiner prägnanten Texte und viele seiner reich gestalteten Grafiken, sind ausgestellt und werden den Besuchern Momente der Stille und Betrachtung schenken.Das Otto-Bruderer-Haus bleibt seinem neuen Konzept treu: es öffnet sich für Künstler aus der Region und stellt deren Werke zusammen mit Bildern von Otto Bruderer aus. 06.06. bis 05.03.2011 Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Ausstellung | Nr. 43. Armin Aeschbach, Heinrich Bruppacher, Hans Ulrich Saas. «Metamorphosen». Essentielles aus dem Werk von drei Winterthurer Künstlern der älteren Generation. Kurator: Gerhard Piniel. bis 06.06.2010 Rosengarten. Windegg, Herisau. Love – Künstlerkarten. Der Rosengarten in Herisau – Oase der Ruhe und Ort der Begegnung – wird für ein Wochenende zum Ort der Kartenkunst. Künstlerinnen und Künstler gestalten rund um die Liebe Postkarten, welche im Pavillon ausgestellt und verkauft werden. «Love» wird von Christine Fischer begleitet, sie liest am Samstag Liebesgedichte. 19./20 Juni Rosgartenmuseum Konstanz. Rosgartenstrasse 3, Konstanz, +49 7531 900 24 6, www.rosgartenmuseum-konstanz.de Konstanzer Köpfe. Portraits aus vier Jahrhunderten. Diese Kabinettsausstellung unternimmt eine Zeitreise durch die Gesichter einer alten Stadt. Seit der Renaissance kam der Portraitkunst über viele Jahrhunderte hinweg eine wichtige Stellung in der Kunst zu. Mit dem Aufstieg des Bürgertums wurden nicht nur Herrscher und Adlige, sondern auch gesellschaftlich tonangebende Bürger in Gemälden, Zeichnungen, auf Scherenschnitten oder in plastischen Büsten verewigt. Aus der reichen Sammlung des Rosgartenmuseums werden, teils erstmals, die ausdrucksstarken Gesichter von Adligen und Bischöfen aber auch von selbstbe-
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wussten Bürgermeistern, Kaufmannsfrauen sowie Künstlerinnen und Künstlern aus Stadt und Region gezeigt. Prägnante Lebensläufe zu jedem bild bringen den Besuchern diese würdige Versammlung von «Konstanzer Köfpen» näher. bis 01.08.2010
grossformatige Radierungen mit Frauen- und Männergestalten von der 1983 in Gams geborenen Künstlerin Veronika Brusa zu sehen. Die vielgereiste Kunstschaffende hat sich in den letzten Jahren grösstenteils den Radierungstechniken verschrieben. bis 03.07.2010
Schaukasten Herisau. Poststrasse 10, Herisau, +41 79 648 32 24, www.schaukastenherisau.ch Martinka Kremeckova. Epoche. bis 23.08.2010
Zürcher Hochschule der Künste. Ausstellungsstr. 60, Hafnerstr. 39/40 und Sihlquai 125/131. www.zhdk.ch Diplomausstellung 2010. Design, Kunst & Medien, Art Education. bis 10.06.2010
Schloss Dottenwil. Dottenwil, Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Otto Forster. Alle seine künstlerischen Fähigkeiten hat er sich selbst beigebracht und durch viele Versuche mit verschiedenen Materialien seinen eigenen Stil entwickelt. Seine Werke beschreiben eine Geschichte oder Situation. Immer das Positive suchend, niemals hinterhältig. bis 20.06.2010 Peter Klein. Er unterrichtet Bildnerisches Gestalten und Werken an einer kantonalen Mittelschule in Brig. Der Künstler malt Farbfelder auf Leinwand. Seine Acrylbilder sind ohne gegenständlichen Bezug. Die Kompositionen sind klar strukturiert, fein abgestuft und durchlässig. Durch mehrschichtig locker aufgetragene Farbe entstehen Formen im Spiel zwischen Symmetrie und Asymmetrie. Peter Klein setzt die Farbe bis zur höchsten Intensität, wobei Zwischentöne und Transparenz ebenso wichtig sind. Die Bilder entstehen – ohne vorherige Festlegung der Komposition – während des Arbeitsprozesses. Vor zehn Jahren zeigte der Künstler auf Schloss Dottenwil Skulpturen und Bilder unter dem Titel «Oberhäupter» und «Bilderstern». Einzelausstellungen hatte Peter Klein ausserdem in Augsburg, München, Darmstadt, Bochum, Bern und Brig. 26.06. bis 22.08.2010 Schloss Wartensee. Postfach 264, Rorschacherberg, +41 71 858 73 73, www.wartensee.ch André Büchi. Unter dem Titel: «Malerei». bis 31.10.2010 Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstrasse 19, Ermatingen, +41 71 663 51 51, www.wolfsberg.com Peter Schlör, «Black and Wide». Mit seinen unverwechselbaren, brillanten, analogen SchwarzWeiss-Fotografien hat sich der 1964 geborene Peter Schlör international einen Namen gemacht. Menschenleere Landschaften und Ortschaften, Bäume, Berge, Flüsse und aufgelassene Architekturen sind seine bevorzugten Themen. Geprägt durch grosse kompositorische Strenge, gepaart mit hartem Schwarz-WeissKontrast, erreichen Schlörs Bilder hohe Spannung und Dichte. bis 13.08.2010 Wyborada Frauenbibliothek. Davidstrasse 42, St.Gallen Radierungen von Veronika Brusa. In der Galerie «Rotes Sofazimmer» der Frauenbibliothek Wyborada sind
Museum Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz, Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Berge und Menschen. Im Rahmen der Ausstellung Berge – Menschen – Kulturräume. Ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Museen zum 80. Geburtstag des Fotografen Herbert Maeder, Rehetobel. bis 13.01.2011 Appenzeller Volkskunde-Museum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Der Bau der Haggenbrücke (1936/37). bis 08.08.2010 Herbert Maeder – Ausgewählte Bilder. Aus dem Frühwerk in Schwarzweiss. Im Rahmen der Ausstellung Berge – Menschen – Kulturräume. Ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Museen zum 80. Geburtstag des Fotografen Herbert Maeder. bis 10.10.2010 Appenzeller Bauernmalerei, Volkskunst und Kunsthandwerk. Der Begriff umfasst sowohl die ländliche Möbelmalerei wie im Besonderen die «eigentliche» Bauernmalerei, die Senntumsmalerei. Das Museum zeigt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung dieser Malereitradition in ihrer klassischen Zeit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. bis 31.12.2010 Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Farbe: Spiel und Obsession. Die Ausstellung Farbe zwischen Spiel und Obsession zeigt aktuelle und historische Darstellungen, räumliche Modelle und virtuelle Animationen verschiedenster Farbsysteme. Ausserdem werden künstlerische Umsetzungen und Arbeiten aus dem angewandten Bereich präsentiert, welche in der Auseinandersetzung mit der Farbsystematik entstanden sind. bis 17.10.2010 Henry-Dunant-Museum. Asylstr. 2, Heiden, +41 71 891 44 04, www.dunant-museum.ch Im Feld, von Solferino nach Guantanamo. Die Ausstellung ist vom ICRC-Museum in Genf zusammengestellt worden und zeigt 140 Jahre Einsätze in Kriegs- und Katastrophengebiete. Ohne die Wucht der
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AUSSTELLUNGEN
Liebe ist …
Schlaue Biester
PET Mahnmal
Greifbare Farben
Künstlerkarten im Rosengarten Für ein Wochenende wird der Rosengarten Herisau, die Oase der Ruhe und der Ort der Begegnung, zum Ort der Kartenkunst. Um die zwanzig Künstlerinnen und Künstler aus der Ostschweiz gestalten Postkarten. Nicht irgendwelche zu irgendeinem Thema, sondern solche zu der vielleicht wichtigsten Sache der Welt: «love». Und für einmal ist Liebe käuflich: Wer sich in eine der Postkarten verliebt, kann sie gleich vor Ort erstehen. Am Samstag liest Christine Fischer Liebesgedichte.
Raben im Naturmuseum Thurgau Als kluger Rabe bewundert, als Galgenvogel verschrien, als Göttervogel verehrt und als Schädling verfolgt: So unterschiedlich ist die Beziehung des Menschen zu den Raben. Neben diesen wechselvollen kulturgeschichtlichen Aspekten beleuchtet die Ausstellung vor allem die besonderen Fähigkeiten dieser Tiere. Wegen ihrer erstaunlichen Auffassungsgabe und Lernfähigkeit werden sie zu den intelligentesten Vögeln gezählt. Eindrückliche Ausstellungsobjekte und Filme vermitteln Einblicke in die Lebensweise und das Verhalten der in der Schweiz heimischen Rabenvogel-Arten.
Stefan Rohners Videoarbeiten im Kornhaus Über Jahre hat Stefan Rohner Verbrauchsmaterial aus Kunststoff gesammelt und zu einem überdimensionierten, molekülartigen Gebilde zusammengeklebt. Als mächtiger Eisberg schwimmt es nun im Wasser und gemahnt an die Problematik treibender Abfallpartikel auf den Weltozeanen. Die Kamera streicht den Windungen des PET-Berges knapp über und unter der Wasseroberfläche entlang, begleitet von dem mystischen Sirenengesang der Innerrhoderin Karin Streule.
Prantl und Roeckle in der Kunsthalle Ziegelhütte Die beiden Künstlerinnen Miriam Prantl aus Österreich und Hanna Roeckle aus Liechtenstein entwarfen eigens für die beiden oberen Stockwerke der Kunsthalle Ziegelhütte die Rauminszenierung «Farbe – zwei». Darin hinterfragen sie die materiellen Bedingungen der Farberscheinungen. Roeckle betont dabei das Objekt- und Dauerhafte des Ästhetischen; Prantl wiederum zeigt die Farbe als ephemere Erscheinung, die Zeit und Raum auflöst.
Samstag, 19. Juni, Sonntag, 20. Juni, 13–18 Uhr, Rosengarten Windegg He risau.
Bilder, die augenblicklich berühren, ohne die Zeugnisse der Realitäten, könnte die grossartige Leistung des Internationale Komitees vom Roten Kreuz und die Einsätze der nationalen Rotkreuz-Gesellschaften kaum gewürdigt werden. Die Ausstellung führt chronologisch durch die Schwerpunkte des humanitären Wirkens; Hilfe für die Verwundeten, Schutz der Krieggefangenen, Zusammenführung verstreuter Familien, Unterstützung der Zivilbevölkerung. bis 01.11.2010 Kinderzüge in die Schweiz. Die zweite Ausstellung im Dunant Museum zeigt Bilder von den Kinderzügen in die Schweiz. Von 1946 bis 1956 wurden über 181’000 deutsche, österreichische und französische Kinder sowie weiteren europäischen kriegsverwüsteten Ländern für einen Aufenthalt von drei Monaten in die Schweiz gebracht. Nach Aufruf durch das Schweizerische Rote Kreuz betreuten Familien diese Kriegskinder und rüsteten sie neu aus. bis 01.11.2010 Historisches Museum des Kantons Thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, www.historisches-museum.tg.ch Im Verein daheim. Das Vereinswesen hat in der Schweiz eine lange Tradition, gibt es doch gegen 100’000 Vereine. Doch nicht nur die Anzahl, sondern auch die Vielfalt der Vereine ist enorm. Nebst den klassischen Vereinen wie Turn-, Musik- oder Schützenvereinen existieren ebenfalls ganz ausgefallene Vereine. Warum ist jeman Mitglied in einem Verein? ist es die Kameradschaft, die begeistert? Oder ist es die gemeinsame Aktivität? Anhand von Personen und Objekten führt die Ausstellung auf eine Entdeckungsreise durch die Thurgauer Vereinslandschaft. bis 17.10.2010
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Bis 20. Juni, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch
Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Ceramica Populare – das kulturelle Gedächtnis Süditaliens. Die Sonderausstellung versucht die lange Tradition der Keramik und ihre Faszination für die Moderne an Beispielen aus Süditalien aufzuzeigen. Antike Objekten aus den Beständen werden Gebrauchskeramiken des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer bedeutenden Zürcher Sammlung gegenübergestellt. bis 09.01.2011 Im Banne Ägyptens. Begegnungen mit der Ewigkeit. Ägyptische Grabschätze aus Schweizer Sammlungen. Das Interesse für Mumien und ägyptische Grabschätze hat auch in der Schweiz eine lange Tradition. Im Zuge der auf die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun folgenden «Ägyptomanie» sind zahlreiche Objekte aus Ägypten in die Schweiz gelangt. Davon legen Bestände in zahlreichen Schweizer Museen und Sammlungen Zeugnis ab. Das Historische und Völkerkundemuseum hat 1957 von der Erziehungsdirektion des Kantons Glarus einen Sarkophag mitsamt Mumie erhalten. Letztere ist in den letzten Jahren gründlich untersucht, aber noch nie öffentlich ausgestellt worden. Zusammen mit zahlreichen Ägyptiaka aus der eigenen Sammlung und weiteren Schweizer Museen steht die Sommerausstellung ganz im Zeichen der menschlichen Vergänglichkeit und dem Glauben an ein Weiterleben nach dem Tode. 19.06. bis 31.10.2010 Verborgener Zauber Afghanistans. Fotoausstellung der Werke von Herbert Maeder. Ursprünglich haben die imposanten Berge des Hindukusch den Appenzeller Fotojournalisten Ende der 1960er Jahre nach Afghanistan geführt. Neben den Bergwelten hat Maeder dort vor allem Menschen gefunden – Men-
4. Juni bis 13. Juni, Kornhaus Rorschach. Mehr Infos: www.kulturfruehling.ch
schen, die sein Leben wesentlich geprägt haben. Seine Fotografien zeigen ein lebendiges und farbenfrohes Land von zauberhafter Schönheit, wie es heute nicht mehr existiert. Die Sonderausstellung ist in die überregionale Ausstellungsreihe «Berge-Menschen-Kulturräume» eingebunden, welche anlässlich des 80.Geburtstags von Herbert Maeder Höhepunkte seines fotografischen Scahffens vorstellt. bis 13.06.2010 Hof Speicher. Zaun 5 bis 7, Speicher, +41 71 343 80 80, www.hof-speicher.ch Walter Robert Corti, Philosoph und Visionär. Gründer des Kinderdorf Pestalozzi im Museum für Lebensgeschichten. bis 31.01.2011 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Ganz rein! Jüdische Ritualbäder, Peter Seidel. Das Mikwe-Projekt, Leah Lax und Janice Rubin. In Hohenems ist das älteste jüdische Ritualbad in Österreich erhalten. Anlässlich der Restaurierung dieses Baudenkmals zeigt das Jüdische Museum Hohenems Einblicke in einen intimen Bereich jüdischen Lebens, zwischen religiöser Tradition und weltlichen Aufbrüchen. Mit der Sonderausstellung «Ganz rein!» vom 9. März bis zum 6. Juni 2010 eröffnet das Museum eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Sexualität und Ehe, Geschlechterrollen und Religion, mit Vorstellungen von Reinheit und Unreinheit, Fragen die auch in der Gegenwart Konflikte hervorrufen, in allen Religionen. Die Ausstellung geht der historischen Tiefendimension jener Reinigungsrituale nach, die vom Judentum bis zum Ritual der Taufe reichen, und thematisiert die Renaissance der Mikwe im Zeichen
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Bis 27. Juni Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell. Mehr Infos: www.museumliner.ch
einer umstrittenen neuen jüdischen Spiritualität. bis 03.10.2010 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Zuflucht auf Raten. Liechtenstein und die Juden. Dass in der Liechtensteinischen Landesgeschichte auch einige, meist kurze Kapitel mit jüdischer Geschichte eine Rolle spielen, ist nur wenigen bekannt. Schon im 17. Jahrhundert fanden Juden in einzelnen Orten des Landes Zuflucht. Damals konnte sich am Eschnerberg sogar für kurze Zeit eine Jüdische Gemeinde etablieren. Hundert Jahre später wurden zahlreiche jüdische Familien in verschiedenen Gemeinden aufgenommen, nachdem sie aus Sulz vertrieben worden waren. Vor allem jedoch in den 1930er Jahren entwickelte sich Liechtenstein zu einem fast magischen Ort. Hier, im kleinen Fürstentum hofften zahlreiche Juden Zuflucht und Schutz vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten finden zu können. Leider war dies nur wenigen und nur gegen hohe finanzielle Auflagen vorbehalten. Trotzdem war das Land – gemessen an seiner Einwohnerzahl – Rettung für viele. Die Ausstellung im KüeferMartis-Huus versucht anhand von Bildern und Dokumenten und anhand von Einzelschicksalen einen Einblick in diese höchst unterschiedlichen Kapitel der Liechtensteinischen Landesgeschichte zu geben. Der inhaltliche Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem 20. Jahrhundert und auf Geschichten von Diskriminierung, Verfolgung, Flucht und Vertreibung. Videointerviews stellen zudem in Liechtenstein lebende Menschen mit ganz unterschiedlichen Familiengeschichten, Lebensentwürfen und Einstellungen zu ihrer jüdischen Herkunft vor. bis 06.02.2011
Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Bergrettung. 100 Jahre Bergrettungskolonne Appenzell. Das Museum Appenzell zeigt im Rahmen der Ausstellung Ausschnitte aus zwei Bildreportagen von Herbert Maeder. Im Rahmen der Ausstellungsreihe Herbert Maeder; Berge, Menschen und Kulturröume. bis 01.11.2010 Museum Herisau. Platz, Herisau, +41 79 377 34 43, www.museum.herisau.ch Der Bär ist los- Zum Appenzeller Wappentier. Der Bär ist das Wappentier der zwei Appenzeller Kantone. Ausgangspunkt für die Sonderausstellung ist dieser landeskundliche Aspekt. In welcher Form adaptierten die Appenzeller das auf die Galluslegende zurückgehende Wappentier? Wie steht es mit den kulturellen Hintergründen für den Umgang mit diesem ehemaligen König der Tiere, dem als grösstem und kräftigstem Raubtier stets eine Mischung aus Furcht und Bewunderung entgegenschlug? bis 31.12.2010 Napoleonmuseum Thurgau. Schloss & Park Arenenberg, Salenstein, +41 71 663 32 60, www.napoleonmuseum.tg.ch Zu Tisch – A Table! Ganz dem kulinarischen Genuss während des französischen Kaiserreichs widmet sich die Jahresausstellung des Napoleonmuseums Thurgau. Zu sehen sind kostbare Porzellane, gedeckte Tafeln, Kochbücher und allerlei Exponate zur Essen- und Trinkkultur in den Fürsten- und Gelehrtenhäusern, die mit dem Arenenberg in Verbindung standen. Rezepte und Weine aus der Zeit fügen sich Raum für Raum, immer verbunden mit einer entsprechenden Persönlichkeit, zu einem kompletten Diner, von dem man sogar Ausgewähltes probieren kann!
AUSSTELLUNGEN Der historische Landschaftspark mit seiner Eremitage wird ebenfalls in die Ausstellung einbezogen. bis 10.10.2010 Naturmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Krummer Schnabel, scharfe Krallen. Mit spitzen Waffen, scharfen Sinnen und artistischen Flugleistungen beherrschen Greifvögel und Eulen den Himmel – Tag und Nacht. Ihre Schnelligkeit, Kraft und Grösse beflügeln seit jeher unsere Fantasie. Die Sonderausstellung beleuchtet Tatsachen und Mythen aus dem Reich der Greifvögel und Eulen. bis 17.10.2010 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Raben – Schlaue Biester mit schlechtem Ruf. Als kluger Rabe bewundert, als Galgenvogel verschrien, als Göttervogel verehrt und als Schädling verfolgt: ganz unterschiedlich ist die Beziehung des Menschen zu den Raben. Die Ausstellung der Naturmuseen Olten und St.Gallen beleuchtet das ambivalente Verhältnis und bietet anhand anschaulicher Präparate sachliche Information über die Lebensweise aller neun in der Schweiz heimischen Rabenvögel. bis 20.06.2010 Vogelscheuchen im Naturmuseum. Zur Sonderausstellung «Raben – schlaue Biester mit schlechtem Ruf» hat das Naturmuseum Thurgau mit einem Wettbewerb Kindergärten und Schulklassen aufgerufen, Vogelscheuchen zu bauen. Mit dem Wettbewerb hat das Naturmuseum die schönste, verwegenste oder lustigste Vogelscheuche gesucht. Mit viel Fantasie und Herzblut fertigten Kinder aus 13 Klassen insgesamt 34 Vogelscheuchen an. Die Vogelscheuche von der 3./4. Klasse der Primarschule Ottoberg wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet. bis 20.06.2010 Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Europäische Quilt Triennale. Es werden ausgewählte Werke der 4.Europäischen Quilt Triennale gezeigt. In Zusammenarbeit mit der Textilsammlung Max Berk – Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg. bis 08.08.2010 Vision Sommer 2011. Präsentation von modernen Schweizer Stickereien und Geweben aus heutiger industrieller Produktion, ergänzt mit textilen Skulpturen des Künstlers Hans Thomann. bis 01.11.2010
Galerie Galerie Adrian Bleisch. Schmiedgasse 5, Arbon, +41 71 446 38 90 Recherchen. Mit Werken von Urs Eberle, Rahel Müller, Peter Schneebeli und Thomas Zindel. bis 26.06.2010 Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Hans Schweizer. Er ist über unsere Landesgrenzen hinaus einer der bekanntesten zeitgenössischen Ausserrhoder Künstler 05.06. bis 26.06.2010 Galerie Friebe. Unterstrasse 16, St.Gallen, +41 71 222 40 63, www.galerie-friebe.ch Kühne/Klein: Die Zeit vergeht im Flug. Mit aberwitzigen Steckkonstruktionen und minutiösen Collagen ist das Künstlerpaar Kühne/ Klein über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden. Ihr hintergründiges Spiel mit der Bilderflut führt auch in ihrer neuesten Ausstellung wieder zu überraschenden Ergebnissen, die das Auge und den Intellekt gleichermassen ansprechen. bis 26.06.2010 Galerie Paul Hafner. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Valentin Magaro/Sébastien Mettraux. «Draw and paint.» bis 3. Juli Galerie Speicher. Reutenenstrasse 19, Speicher, +41 71 344 18 77 Barbara Schmidlin. Die Natur in ihrer Mächtigkeit, Schönheit, Vielfalt und Präsenz spielt eine zentrale Rolle und ist Ausgangspunkt der Arbeiten von Barbara Schmidlin. Der Zauber von Licht, Farben und Formen ist Inspiration und Motivation für sie. Die Künstlerin verarbeitet subjektive Eindrücke und befreit sie von der Ernsthaftigkeit des Alltags. bis 06.06.2010 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Beatrice Dörig. Malerei. 06.06. bis 27.06.2010 K12 Galerie. Kirchstrasse 12, Bregenz, +43 664 123 32 12, www.k12galerie.at Gerda Haas. Anknüpfend an die zahlreichen Serien inszenierter Fotografie, in denen sie sich mit weiblicher Selbstdarstellung beschäftigt, lotet sie nun mit einer neuen Serie «Gerda im Eis» die Frage nach Zeugung und Sterben, Sexualität und Vergänglichkeit, Erotischem und Morbidem aus.Die Fragmente ihres Körpers, unter einer dicken Eisschicht eingeschlossen, gibt sie in einer warmen Farbigkeit wieder, in der noch Leben steckt. bis 05.06.2010
Städtische WessenbergGalerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.stadt-konstanz.de Coco zu Besuch bei ihren Konstanzer Freunden – Tiere in der Kunst. Wir stellen vor: Coco. Coco, das ist eine Gelbstirnamazone im besten Alter mit künstlerischen Ambitionen. Nein, Coco malt nicht, aber sie hat schon zahlreiche Künstler und Literaten zu phantasievollen Bildern und abenteuerlichen Geschichten inspiriert, die alle nur ein Thema kennen: Coco, die Papageidame. Rund dreissig Werke dieser ungewöhnlichen Kollektion schickt Coco im Frühling nach Konstanz, wo sie auf ihre tierischen Freunde treffen, die in der Sammlung der Wessenberg-Galerie zu Hause sind. Alles was fliegt, schwimmt und auf vier Pfoten läuft, findet sich ein, um einige Wochen zusammen mit Coco zu feiern. Da schleichen sich Löwen aus der Feder Philipp Harths und eine Katze von Hans Breinlinger an, exotisches und heimisches Geflügel, imposant in Szene gesetzt von Melchior Hondecoeter, gackert und kräht, Pinscher «Hektor», von Ernst Würtemberger gezeichnet, wedelt freudig mit dem Schwanz und Renée Sintenis’ Bär macht zur Begrüssung Männchen. Diese bunte tierische Gesellschaft lädt grosse und kleine Menschen ein, sie zu besuchen. bis 06.06.2010
Weitere Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Comicart. neue Arbeiten von Hansjörg Rekade. bis 04.06.2010 Orang. Comicmagazin aus Hamburg. 16.06. bis 16.07.2010 Bildende Kunst von 7 Frauen. Venezuela trifft Schweiz. 19.06. bis 16.07.2010 Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, Gottlieben, +41 71 669 28 47, www.bodmanhaus.ch Dichter-, Schriftsteller und Eulen Exlibris. Eine Ausstellung des Schweizerischen Ex Libris Clubs. Exlibris, auch Bucheignerzeichen genannt, sind meist von einem Künstler oder einer Künstlerin entworfen und in verschiedenen Techniken gedruckt. Die Eule ist seit alters her ein magischer Vogel. Sie findet vielfach Verwendung als Sinnbild und Inbild, als Wahrzeichen der Minervasowie der Weisheit. bis 19.09.2010 Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum (GBS). Demutstrasse 115, St.Gallen, +41 71 226 56 00, www.gbssg.ch Abschluss-Arbeiten: Gestalter/in (Designer/in). Schule für Gestaltung St.Gallen. Höhere Fachschule für Künste und Gestaltung St.Gallen, Grafiker/in. Im Foyer des GBS. 18.06. bis 24.06.2010
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Hauptpost. Gutenbergstrasse 1, St.Gallen, Abschluss-Arbeiten: HF Visuelle Kommunikation. Schule für Gestaltung St.Gallen. Höhere Fachschule für Künste und Gestaltung St.Gallen, Typografische/r Gestalter/in. Hauptpost, 1. Etage, Eingang Gutenbergstrasse, 9000 St.Gallen. 30.06. bis 03.07.2010 Kantonsbibliothek. Landsgemeindeplatz 1, Trogen, +41 71 343 64 21, www.ar.ch/kantonsbibliothek Die Bibliothek Züst auf Wanderschaft. Die Kantonsbibliothek erhält Besuch von einer geistig Verwandten – von der Bibliothek von Andreas Züst. Rund 10’000 Bände aus der Sammlung des kunstsinnigen Kosmopoliten machen auf ihrem Weg in den Alpenhof in St.Anton halt im Sitterwerk. Das Zusammentreffen von zwei trotz ihrer Verwandtschaft zugleich auch sehr unterschiedlich geprägten Bibliotheken verspricht durch diese seltene Möglichkeit eines ganz unmittelbaren Vergleichs bei beiden Sammlungen und deren Bewirtschaftung die je spezifischen Charakteristika in selbstverständlicher Weise herauszuschälen. bis 18.06.2010 Nextex. Blumenbergplatz 3, St.Gallen, +41 71 220 83 50, www.nextex.ch Dagmar Heppner. 1977, Hamburg, lebt und arbeitet in Basel. bis 03.06.2010 Schloss Werdenberg. Werdenberg, +41 81 771 29 50, www.schlosswerdenberg.sg.ch Als erdetet der Himmel. Installation von Elsbeth Maag und Josef Ebnöther. bis 30.06.2010 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Heidi Tobler. Puppen. bis 30.06.2010
Kurse KÖ R P E R Aku–Yoga. Dehnung und Lockerung aus Ost und West. Hetti Werker, Studio 8, Teufenerstrasse 8, St.Gallen, 071 222 75 58, hettiwerker@pobox. ch. Di 10–11/12:20–13:20 Uhr Bewegungs- u. Ausdrucksspiel für Kinder. 5–9 Jahre. B. Schällibaum, 071 277 37 29, Sala. Do 16:45–18 Uhr Entspannungsgymnastik für Frauen ab 40. B. Schällibaum, Felsenstrasse, Sala, 071 277 37 29. Do 18:30–19:30 Uhr Felicebalance. Biosynthese und Craniosacrale Behandlung für Erwachsene und Kinder. Astrid Bischof, Vadianstrasse 40, St.Gallen, 078 609 08 09, 071 344 29 56, Sandra Töngi, 076 596 58 86, 071 877 45 77, www.felicebalance.ch Hatha Yoga. Vanessa Schmid, Sa 9–10:30 Uhr. Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen. 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Feldenkrais. Bewusstheit durch Bewegung, Gruppen in St.Gallen Claudia Sieber Bischoff, Dipl. Feldenkrais Lehrerin SFV, 071 222 95 68, Di 19:10-21:10 Uhr. Feldenkrais kombiniert mit kreativem Tanz, Do 18:05-19:30 Uhr, Fr 17-18:20 Uhr Tanz- und Contact-Improvisation/Stocktraining. Regelmässige Abendkurse und Workshops mit Claudia Roemmel, St.Gallen. 071 222 98 02, www.tanztheatertext.ch, Tanz und Bewegung. Eine Reise nach Innen. Erika Friedli, Gais, 071 793 33 06, ein Samstag/Monat 10–14 Uhr Nia©-Getanzte Lebensfreude. Ganzheitliche Fitness für Körper, Geist und Seele. Nia ist Tanz, Kampfsport, Entspannung und Lebensfreude. Kurse in St.Gallen, Gossau. Alexandra Kunz, Ausbild-nerin FA/ Bewegungspäd. BGB, Cert. NiaTeacher Brown Belt, 076 325 64 05, www.gymallegro.ch Body-Mind Centering. Ausgeglichenheit durch Bewegung und Berührung, Gruppenkurse und Einzelsitzungen, Bernhard Jurman, 079 694 50 72, b.jurman@bluewin.ch Kultur-Werkstatt Wil. Barfussdisco, Yoga, Sing- und Rhythmuskreis, Qi Gong, Moderntanz, Afro, Rhythmik, Feldenkrais, kreativer Kindertanz, PeKiP, 5 Rhythmen u.a. Info: 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Hatha Yoga.jeweils Mi 18–19.15 Uhr, Männerklasse Mi 19:45–21 Uhr, Yogaraum Spisergasse 11, St.Gallen, Rolf Hauenstein, 078 768 04 88, ro.stein@bluewin.ch Studio 8. Zala – Ganzheitliches Körpertraining, Pilates, Hatha Yoga, Massage. Susanna Koopmann, 078 623 06 43, Christine Enz, 076 458 10 66. Teufenerstr. 8, St.Gallen, info@studio-8.ch, www.studio-8.ch
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KURSE MUSI K/GESANG KlangWelt Toggenburg. Erfahrene KursleiterInnen bieten ein Programm in inspirierender Umgebung. In eine besondere Klangwelt eintauchen, sich während mehreren Tagen dem Naturjodel, der Stimme, dem Alphorn oder einem anderen Instrument intensiv widmen und die eigene Musik erleben. KlangWelt Toggenburg, 9657 Unterwasser, 071 999 19 23, info@klangwelt.ch, www.klangwelt.ch Neue Klangerfahrung mit Monochorden. Klangmeditationen, Verkauf, Bau- und Spielkurse für den ungezwungenen Umgang mit Obertönen. Heinz Bürgin, Im Uttenwil, 9620 Lichtensteig, 071 988 27 63, www.pythagoras-instrumente.ch Stimmräume. Raum für eine spielerische Entfaltung des Stimmpotenzials, für umfassenden stimmlichen Ausdruck, für Selbsterfahrung durch und mit der Stimme. Bea Mantel, Hadwigstr. 4, SG, 079 208 98 02, bea@stimmraeume.ch, www.stimmraeume.ch stimmenfeuer frauentempel. Eröffnung 3. juni 2010, 19.30 – 21.30, Spisergasse 11, St.Gallen, jeden 1. & 3. Do./Monat, info@feinklang.ch, www.feinklang.ch Cellounterricht. Erfahrene Cellistin und Pädagogin erteilt Cellounterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. Bettina Messerschmidt, 071 278 50 09, b.messerschmidt@bluewin.ch Djembe – Westafrikanische Handtrommel. Fortlaufender Gruppenunterricht, Workshops, Einzelunterricht. Markus Brechbühl, Djembeplus Musikstudio, Bahnhof Bruggen, St.Gallen, 071 279 22 25, Mobil 076 42 42 076, www.djembeplus.ch EWB Sekretariat. 071 344 47 25, www.ewb-ar.ch, Kursanfragen Schlagzeugunterricht im Rheintal. Trommeln mit Händen und Füssen. Enrico Lenzin, Rebstein, 077 424 87 33, enrico.lenzin@gmx.ch Gitarre spielen lernen und Englisch auffrischen. Individuell gestalteter Unterricht mit Schwerpunkt Improvisation, Songwriting und Rhythmus. Probelektionen und Infos bei Damon Lam, St.Gallen, 079 863 30 19, damonhendrix@ gmail.com Stimmlokal.ch. Die frische Gesangsschule. Miriam Sutter, 076 577 30 34 und Nathalie Maerten, 076 571 30 34, Adlerberg 6, St.Gallen, post@stimmlokal.ch TANZ Theatertanzschule. Zeitgenössischer Tanz, Ballett, Jazz, Hip-Hop, Contact Jam, Flamenco, Tanzchäferli, Tanzbäärli, Tanz&Spiel, Yoga, offene Workshops. Künstlerische Leitung: Marco Santi, Schulleiterin: Aliksey Schoettle, Notkerstr 40, St.Gallen. Information im Tanzbüro, 071 242 05 24, tanzschule@theatersg.ch, www.theatersg.ch ChoRa – Plattform für Tanz und Bewegung. Diverse Tanztage in Sitterdorf, Tanzimprovisation, Kreistanz, Volkstanz, meditativer Tanz, u.a. Infos: 071 422 57 09, www.chora.ch
Tanzschule Karrer. Zeitgenössischer Kindertanz, Kinderjazz, Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www.rhythmus-tanz.ch Tanz dich frei. Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung, Meditation in Bewegung. Nicole Lieberherr, Riethüsli, St.Gallen, 071 351 37 82, www. freier-tanz.ch, Do 18:15–20 Uhr Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Tango Argentino. Kurse und Workshops für Singles und Paare. Johanna Rossi, St.Gallen, 071 223 65 67, rossi1@freesurf.ch Ballett und Bewegungserziehung im Vorschulalter. Klassisches Ballett. Alle Niveaus für Kinder, Jugendlische, Erwachsene, Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Jazz, Yoga. CDSP Berufsausbildung für zeitgenössischen Bühnentanz. (2–6 Semester). Dance Loft Rorschach, 071 841 11 33, info@ danceloft.ch, www.danceloft.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstr 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www.curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv /2-monatiges Intensivprojekt, 02.08.- 03.10.2010, www. tanzraum.ch/schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. beim HB SG. Flamencotanz für Anfänger & Fortgeschrittene, auch Seniorinnen, systematischer & fortlaufender Unterricht, WE-Kurse und Shows, auch Gitarrenunterricht. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@ interbook.net., Brigit Hefel, 076 578 77 00, b.hefel@xss.ch www.castano-flamenco.com, Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Nach Aufwärmübungen tanzen wir zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Felsenstrasse 33, St.Gallen, 071 411 48 12, tanja. langenauer@gmx.net, jeden 2. Mi und Do 18:15–19:45 (AnfängerInnenMittel) und 20–21:30 Uhr (Fortgeschr.), Amriswil wöchentl. Di 9–10:30 Uhr, 12.6., 13.30 -17.00 Uhr mit live Percussion von Amara Kalabane
Jam Contactimprovisation. Kathrin Schwander, Teufenerstr. 8, Studio 8, St.Gallen, 071 222 72 65, kschwander@gmx.ch Gemeinsames Warm-up, keine Anmeldung nötig, 10 Fr./Abend, Do, 3.+ 17.06., 1.07., 20:15–22:15 Uhr, jeder Abend ist in sich abgeschlossen. Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Kindertanz. Kreativer Tanz für Kinder und Jugendliche. Versch. Altersgruppen ab Kindergarten. Franziska Niedermann, Niederteufen, 079 765 06 14, jew. Fr IG – TA N Z T R A IN IN G Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch, Dancing Yoga. Susanne Daeppen, 4., 11., 18.+25.06., 2.07., jew. 8:45–10:45 Uhr FER N O S T Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Mädchen (4.–6. Kl.) 12./13.06., Mädchen (2./3. Kl.) 6./7.11., Frauen 13./14.11, Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2, St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@ bluewin.ch, Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www. sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch, Sa./So. 11./12.09.2010 M A LEN kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Schwalbenstr. 7 (beim Hotel Ekkehard), St.Gallen. 071 222 40 01 oder 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch
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Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene Kinder. Individuelle Einzelbegleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10. Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung – Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch Meditatives Malen in Rorschach. Sabin Hansen, 071 790 03 73, kontakt@ sabinhansen.ch, www.sabinhansen. ch/vitae, ein Sonntagmorgen/Monat
Systemische Familienaufstellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch, Sa/So 26./27.06., 9-17:30 Uhr Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR). Vom blossen Reagieren zum bewussten Handeln. Vera Krähenmann, 071 280 20 10, www.k-bt.ch, 8 Abende ab Herbst 2010 in St.Gallen Leistungsfähig sein – leistungsfähig bleiben. Intelligenter Umgang mit Ressourcen und Stress. 071 280 20 10, www.k-bt.ch, 4./5.11.2010 im Schloss Wartensee Zauberland im Theaterwerk. Theaterkurse für Kinder, 5-12J. Sandra Sennhauser, Teufenerstr. 73b, St.Gallen, 079 677 15 89, sandra_ spoerri@yahoo.com, jeweils Mittwochs.
D R EID IM EN S IO N A L kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@ gmail.com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36
G BS ST.G AL L E N Gewerbliches Berufs- und Weiterbildungszentrum, Davidstrasse 25, St.Gallen, 071 226 58 00, weiterbildung@gbssg.ch Mediendesign. Mac Kurse, Video, Trickfilm, Digitalfotografie Schule für Gestaltung. Kurse und Lehrgänge Handwerk und Technik. Schweissen, Schmieden, Drucken Baukaderschule. Kurse und Lehrgänge
DAC H AT E L I E R Verein Dachatelier. Teufenerstr. 75, St.Gallen, 071 223 50 66, 11.6. urfarben 12.6. infoseminar spitalclown 18.6. skulpturen aus holz 19.6. experimentelles malen weitere kurse: www. dachatelier.ch
N AT U R WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferien- und sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive D IV ER S ES Schreiben mit Pfiff. Die Werkstatt für Öffentlichkeitsarbeit und Beruf, Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen, www. schreibwerk.ch, ruth.rechsteiner@ schreibwerk.ch Standortbestimmungsseminar. «Heute hier! und Morgen?». Berufs– Laufbahnberatung, St.Gallen, 071 229 72 11, blbstgallen@ed-blb.sg.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Tarotritual zum Sommeranfang. Frühling verabschieden und sich auf den Sommer einstimmen, Tarot-Karten ziehen als Impuls. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxistischhauser.ch, 18.6., 19.00 Uhr
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NACHRICHTEN AUS DEM SUMPF PFAHLBAUER
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on wegen springenden Knospen und aufgehenden Lieben: Dass war nun ein dermassen lausiger, schäbiger, himmeltrauriger, verdammt ungemütlicher Maienmonat mit einem lange nachwirkenden Auffahrt-Muskelkater, dass darob sogar einem Grundoptimisten und Fröhlichmann wie unsereinem das Gemüt zerbrochen ist. Es sei hier drum ein Streichresultat vorgeschlagen, wie bei den Segelregattas, streichen und vergessen wir ihn einfach, diesen Mai. Und singen zum Schluss im Chor mit den Enttäuschten und Empörten dieses grauenhaften Monats, wie den Young und auch den Old Boys zu Bern, dem Marc «pensionierter Fussballgott» Zellweger (FCSG), dem wie man gehört hat sein 17er-Leibchen allerherzensliebst ins stimmungsvolle Shopping-Arena-Dach gehängt wurde, und natürlich der allerwertesten Maienfrau Jenny «Wem gehört eigentlich der Frühling» Greuel-Zumstein (FDP), unter Einbezug einiger erfreulicheren Erscheinungen wie dem in der Rheinschleuse zu Domat/Ems fotografierten leibhaftigen Fischotter, unterm dräuenden Gewitterhimmel folgendes schönes altes deutsches Maienlied:
Ade, ade, mit tausend Flüchen. Und jetzt aber hopp mit viel Zuversicht in den Juni. Auf dass uns Wayne Rooney dort unten am Kap der Guten Hoffnung verletzungsfrei viel Freude bereite. Und dass die Knospen doch noch springen, in so manchem Herzelein. Lasset sein das Beschatten und lässt die Sonne rein. Ach. Charles Pfahlbauer jr. (per Longdistance-Call, auf dem Weg nach Kalabrien)
Da herzt man, da scherzt man
Im Maien im Maien ists lieblich und schön, Da finden sich viel Kurzweil und Wonn’; Frau Nachtigall singet, Die Lerche sich schwinget Über Berg und über Thal. Die Pforten der Erde, die schliessen sich auf, Und lassen so manches Blümlein herauf, Als Lilien und Rosen, Violen, Zeitlosen, Cypressen und auch Nägelein. In solchen wohlriechenden Blümlein zart, Spazieret eine Jungfrau von edeler Art; Sie windet und bindet, Gar zierlich und fein, Ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein. Da herzt man, da scherzt man, da freuet man sich, Da singt man, da springt man, da ist man fröhlich; Da klaget ein Liebchen Dem andern sein Noth, Da küsst man so manches Mündlein roth. Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwerdt, Du hast mir mein junges frisch Herzlein verkehrt. Wiederkommen macht, Daß man Scheiden nicht acht t; Ade, zu tausend guter Nacht. Im Maien, im Maien, da freuet man sich, Da singt man, da springt man, da ist man fröhlich, Da kommet so manches Liebchen zusammen; Ade, in tausend Gottes Namen.
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D’SUEBALLÄ
SAITENLINIE
eit Kachelmann nicht mehr auf dem GäS bris hockt, geht es mit dem Wetter bachab. Aber die Suppe passt ja zu diesen Zeiten. Langsam drückt der Deckel allen aufs Gemüt. Nebst allen Schindludereien im In- und Ausland drohte auch noch einer, den St.Galler HB in die Luft zu jagen. Aber ja, bald ist wieder Fussball und alles vergessen. Darum an dieser Stelle vorgreifend ein paar erfreuliche Resultate und Gratulationen. Das kleine, sympathische Kunsthaus Glarus sackte den «Swiss Exhibition Award» ein. Prämiert wurde die Ausstellung «Sooner Rather Than Lather» von Kilian Rüthemann für «das überzeugende Konzept und die herausragende Realisierung der Ausstellung». Kuratiert wurde die Ausstellung von Sabine Rusterholz. Herzliche Gratulation an dieser Stelle! Zu feiern hatte letzten Monat auch die Kunst Halle St.Gallen. Das 25-jährige Bestehen wurde mit einem feinen, aber ausgelassenem Fest begangen. – Keep a low profile! Die Appenzeller Mäzenin Agathe Nisple kochte einen feissen ZwiebelKäse-Fladen und Augenzeugen berichten, Stadtpräsident Thomas Scheitlin hätte bestimmt drei Stück mehr verputzt als Kurator Giovanni Carmine. Ums Futtern allein gings aber natürlich nicht. Vor der Sause schlenderte das geladene Publikum durch die Ausstellung. Die Werke werden diesen Monat in Zürich im Auktionshaus Christie’s versteigert und die Einnahmen gehen an die neu gegründete Stiftung zugunsten der Kunst Halle. Da können übrigens auch zwei Rüthemanns gekauft werden, veranschlagt sind beide Bilder bei je 1200–1800 Franken. Gestartet wird aber sowieso bei Null. Und man könnte ja auch zusammenlegen. Apropos: Es kollaborieren seit neuestem auch drei junge Künstler und eine Künstlerin: Barbara Signer, Beni Bischof, Michael Bodenmann und Georg Gatsas haben sich zum Kollektiv zusammengeschlossen. DMFA Union nennen sie sich. Was das wieder heissen mag, ist uns schleierhaft, gemäss Kunstschaffenden sollte die Buchstabenkombination ursprünglich ein wenig anders lauten. Freuen können sich noch weitere Kunstschaffende in dieser Stadt. Wie bekannt wurde, findet der Kunststudiengang an der Schule für Gestaltung nun definitiv statt. Es sah zwischendurch ein wenig schitter aus. Der Projektleiter trat zurück. Und Brigitte Schmid-Gugler schrieb im «Tagblatt» zur Kommunikation der GBS: «Ein Hüh-und-Hott war das, und kritische Fragen der Medien waren unerwünscht.» GBS-Chef Lukas Reichle und Prorektorin Monica Sittaro übernahmen interimistisch das Zepter und informierten die Medien. Nun sind also alle Studienplätze besetzt. Super. Wie man hört, müssen wohl auch Cousins, Enkel, Schwager und andere Verwandte bemüht worden sein, um die Klasse voll zu kriegen. Denn die letzte der zwanzig Anmeldungen ist laut gut unterrichteten Quellen jene des Schwiegervaters eines Projektmitverantwortlichen. Manchmal braucht Talent eben ein bisschen länger bis zur Entfaltung. Lika Nüssli
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