N°193 · Kämpfe und Kekse

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Ostschweizer Kulturmagazin

Sep tember 2010

N掳193

K盲mpfe und KeKse

Kulturbeutel, 1993 braunes Kunstleder mit Plastikeinlagen, Reissverschluss, 320 x 80x 200 mm unbekannt, aus privater Sammlung

ein Kultur-inventar

Ausserdem:

Provokateur am Institut auf dem Rosenberg 路 Keine harmlosen Geschichten im Kunstmuseum 路 Eingeschworene Jungfrauen in Albanien


Monatsprogramm Matinee (Foyer) Einführung zu «Wozzeck» So, 05.09.10, 11.00, Eintritt frei Die kleine Hexe (Studio) Kinderstück von Otfried Preussler Mi, 15.09.10, 14.oo, Premiere | Sa 18.09.10, 14.oo | Mi, 22.09.10, 14.oo | Sa 25.09.10, 14.oo Matinee (Lokremise) Einführung zu «Die Dreigroschenoper» So, 19.09.10, 11.00, Eintritt frei Lied am Sonntag (Lokremise) So, 26.09.10 11.00, Eintritt frei Madama Butterfly (Grosse Bühne) Oper von Giacomo Puccini Mo, 27.09.10, 19.30 | Mi, 29.09.10, 19.30 | Mi, 06.10.10, 19.30

Wir Chrononauten «Die Kunst des Zeitreisens»

(Lokremise)

Eröffnungsperformance in der Lokremise Sa, 11.09.10, 20.30 Premiere | Mi, 15.09.10, 19.30 | Fr, 17.09.10, 19.30 | Di, 21.09.10, 19.30 | Mi, 22.09.10, 19.30, zum letzten Mal

Wozzeck «Es ist kurios still Und schwül Man möchte den Atem anhalten» (Grosse Bühne)

Oper von Alban Berg Sa, 18.09.10, 19.30, Premiere | Sa, 25.09.10, 19.30 | Di, 28.09.10, 19.30 | So, 3.10.10, 14.30 | Di, 05.10.10, 19.30

Die Dreigroschenoper «Und wenn der Kopf fällt, sag’ ich: Hoppla!» (Grosse Bühne)

Theaterstück von Bertolt Brecht Fr, 24.09.10, 19.30 Premiere | So, 26.09.10, 19.30

NEU: Online-Kartenkauf ab sofort auch unter www.theatersg.ch oder www.sinfonieorchestersg.ch Kontakt

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Theater .

St Gallen

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Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der

Sinfonieorchester .

St Gallen

Veranstaltung

Eröffnungskonzert «Neuer Klang!» (Tonhalle)

David Stern, Leitung und Liuba Sokolova, Alt Do, 23.09.10, 19.30 | Fr, 24.09.10, 19.30


Editorial «Gerade in den Bereichen Bildung, Forschung, Kultur kann es nicht darum gehen, die Töpfe möglichst gleich zu verteilen, sondern darum, gestaltend zu agieren – das geht gerade verloren.» Die Aussage von Tim Kramer zur aktuellen Kulturpolitik («Hallo Neugier!», ab Seite 13) spricht vielen aus dem Herzen. Andere wiederum werden sich aufregen, weil sie um die Umsetzung ihrer Projekte bangen. Solange Kultur gefördert wird, werden die Diskussionen anhalten. Und sie muss gefördert werden. Demokratie bedeutet immer auch, Entscheidungen zu treffen; insofern sind Subventionen und Verteilschlüssel ein Teil der demokratischen Auseinandersetzung. Viel wird über den Kulturbegriff nachgedacht, wie wäre es damit: Kultur ist es, wenn andere meinen, es besser zu wissen? Das mag wie ein billiger Witz tönen, wird aber durch die jüngeren Erfahrungen in St.Gallen gestützt. In der ersten Hälfte dieses Jahres rumorte es kräftig in St.Galler Kulturkreisen. Darf Kultur nicht ab und zu stören? – Zum Beispiel den politischen Betrieb? Oder den ruhigen Schlaf? Teilweise waren die Eruptionen kurz und heftig. Andere wiederum zeigen Wirkung. Da war zum einen die Einfache Anfrage der FDPPolitikerin Jennifer Deuel im Stadtparlament. Ihr liegen zu viele linke Zeitschriften im Konzertlokal Palace auf, ebenfalls zu links sei die Ausrichtung der Veranstaltungsreihe «Erfreuliche Universität» am selben Ort. Die Passage in der Antwort des Stadtrats, in welcher es um die Begrifflichkeit geht, kann als Aufforderung an alle Kulturschaffende verstanden werden, sich lautstark in laufende Diskussionen einzumischen: «Im Sinne einer traditionell liberalen Praxis übt der Stadtrat hinsichtlich des Programms aller kulturellen Institutionen seit jeher grosse Zurückhaltung. Er respektiert die künstlerische Freiheit der Institutionen und greift nicht in die Programmgestaltung ein. Eine wichtige Funktion der Kultur ist die – durchaus auch kritische – Reflexion der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Eine trennscharfe Unterscheidung zwischen Kultur und Politik ist deshalb schwierig. Gemäss Europarat ist Kultur ‹alles, was dem Individuum erlaubt, sich gegenüber der Welt, der Gesellschaft und auch gegenüber dem heimatlichen Erbe zurechtzufinden, alles das dazuführt, dass der Mensch seine Lage besser begreift, um sie unter Umständen verändern zu können›.»

Gerade aber die erwähnte «traditionell liberale Praxis» stellt Tim Kramer in Frage. Grund ist die Polemik rund um das Projekt in Zusammenhang mit dem Mord an Lehrer Paul Spirig und die bis heute anhaltenden Erschütterungen. («Saiten» berichtete in der Juniausgabe): «Für mich zeigt sich darin eine grundlegende Krise des Liberalismus, die man hier in der Ostschweiz beispielhaft sehen kann.» Die Diskussion wird weiter gehen. Was für eine Rolle spielen dabei die Professionalisierung, die Ämter für Kultur, die Haltung der Kulturschaffenden? Mit Sicherheit kann gesagt werden, dass Subventionen nicht nötig sind, damit sich Veranstalterinnen und Veranstalter verwirklichen, sondern um für die Gesellschaft notwendige Prozesse vorzuantreiben. Johannes Stieger Impressum Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin 193. Ausgabe, September 2010, 16. Jahrgang, ­erscheint monatlich Herausgeber: Verein Saiten, Verlag, Blumenbergplatz 3, Postfach 556, 9004 St.Gallen, Tel. 071 222 30 66, Fax 071 222 30 77, Redaktion: Andrea Kessler, Johannes Stieger, ­redaktion@saiten.ch Verlag/Anzeigen: Richard Zöllig, verlag@saiten.ch Sekretariat: Gabriela Baumann, sekretariat@saiten.ch Kalender: Anna Tayler, kalender@saiten.ch Gestaltung: Carol Pfenninger, Michael Schoch, grafik@saiten.ch

Vereinsvorstand: Susan Boos, Lorenz Bühler, Gabriela Manser, Hanspeter Spörri (Präsident), Rubel Vetsch Vertrieb: 8 days a week, Rubel Vetsch Druck: Niedermann Druck AG, St.Gallen Anzeigentarife: siehe Mediadaten 1. 2005 Saiten bestellen: Standardbeitrag Fr. 60.-, Unterstützungsbeitrag Fr. 90.-, Gönnerbeitrag Fr. 250.-, Tel. 071 222 30 66, sekretariat@saiten.ch Internet: www.saiten.ch Fotografie, Illustration: Daniel Ammann, ­Florian Bachmann, Beni Bischof, Stefan Bösch, Christiane ­Dörig, Tine Edel, Adrian Elsener, Rahel Eisenring, Georg Gatsas, ­Jonathan Németh,

Lika Nüssli, Franziska Messner-Rast, Tobias Siebrecht, Barbara Signer, Manuel Stahlberger, Felix Stickel, D-J Stieger, ­Lukas Unseld Text: Marcel Bächtiger, Susan Boos, Rolf Bossart, Kurt Bracharz, Wendelin Brühwiler, Sabina Brunnschweiler, Sina Bühler, Richard Butz, Bettina Dyttrich, Marcel Elsener, ­Andreas Fagetti, Hans Fässler, Tin Fischer, Mathias Frei, Carol Forster, Christina Genova, Andrea Gerster, Flori Gugger, Giuseppe Gracia, Eva Grundl, Michael Guggenheimer, Etrit Hasler, Frank Heer, Damian Hohl, René Hornung, Ralph Hug, Kathrin Haselbach, Lea Hürlimann, Daniel Kehl, Florian Keller, Thomas Knellwolf, Andreas Kneubühler, Fred Kurer, Noëmi Landolt, Sandra Meier, ­Melissa Müller, Peter Müller,

Andreas Niedermann, Charles Pfahlbauer jr., Milo Rau, Philippe Reichen, Shqipton Rexhaj, Adrian ­Riklin, Mark Riklin, Roman Riklin, Harry Rosenbaum, Andri Rostetter, Andreas Roth, Daniel Ryser, Kristin Schmidt, Sabin Schreiber, René Sieber, ­Monika Slamanig, Barnaby Skinner, Yves Solenthaler, Hanspeter Spörri, Wolfgang Steiger, Kaspar Surber, ­Peter Surber, Daniela Vetsch Böhi, Florian Vetsch, Roger Walch, ­Michael Walther, Bettina Wollinsky, Rafael Zeier © 2010, Verein Saiten, St.Gallen. Alle Rechte vor­behalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ­Genehmigung. Die Urheberrechte der Beiträge und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag. Keine ­Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte, ­ Fotos und Illustrationen.



Inhalt

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Wege zur Erlösung. von Milo Rau Meisterstück. von Christina Genova Instantgeschichten. von Lika Nüssli, Monika Slamanig und Andrea Gerster Mehrfach belichtet. mit Daniel Ammann und Kurt Bracharz

TITEL 10 Kämpfe und Kekse.

Siebzehn Thesen zur Kultur. 13 Hallo Neugier! Tim Kramer, Direktor des Theaters St.Gallen, über die Lokremise, Liberalismus und produktive Unruheherde. von Bettina Kugler 16 In guten wie in schlechten Tagen. «Saiten» befragt die Kulturämter der Ostschweiz zur Zukunft der Förderung. 20 Offene Räume als Ausweg aus der Enge. Auf Stippvisite bei der jungen Kulturszene.

von Johannes Stieger

23 Das «Independent»-Geschäft. Wie Agenturen und Konzertmanager abzocken.

von Damian Hohl

25 Kulturmanagement rules. Die Hysterie der Professionalisierung.

von Chrigel Fisch

Das abgebildete Kultur-Inventar stammt aus privaten Sammlungen. Wir danken den Leihgeberinnen und Leihgebern herzlich für die angenehme Zusammenarbeit.

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46 THEMA 27 Rundflug. von Heidi Eisenhut, Kurt Bracharz, Mathias Frei, Daniela Vetsch Böhi, Wendelin Brühwiler und Meinrad Gschwend 30 Rorschach als Bühne. von Peter Müller 31 Ein Nachruf auf Gäbi Lutz. von Hanspeter Spörri 32 Ein Medienmonopol in der Ostschweiz? von Harry Rosenbaum 34 Flaschenpost. von Richard Butz aus Albanien KULTUR

37 Musik. Winterthurs Hommage an Mozart.

von Patricia Huber

38 Tanz. Gross angelegte Förderung des zeitgenössischen Tanzes. von Anita Grüneis 40 Kunst. Junge Sammlungen im Kunstmuseum. von Wolfgang Steiger 41 Ausstellung. Arthur Cravan in St.Gallen. von Martin Amstutz 42 Film. Der Traum von der Panamericana. von Andrea Kessler 43 Literatur. Das Kochbuch als Reisebericht. von Carola Kilga 45 Literatur. Tim Krohn für Kinder. von Florian Vetsch 46 Von der Rolle. von David Wegmüller 48 Literatour. mit Richard Butz 49 Presswerk. von René Sieber

KALENDER 51 Termine im September. 73 Charles Pfahlbauer jr. 75 D’Sueballä. von Lika Nüssli



WEgE zur Erlösung

Das Gefängnis der Seele Kürzlich las ich in der «Zeit» eine Kolumne, in meinen weissen Teint um eine ins Ungesunde der ein Redaktor sich beklagt, dass er unglaub- tendierende Note. Wenn ich in den Pool sprinlich schnell, gewissermassen augenblicklich ge, drehen unsere Gäste schamhaft den Kopf braun wird. Ein paar Minuten, ja einige Sekun- weg. Ich bin ein Bademeister, der in den Körden an der Sonne würden ausreichen, so dieser per eines Computer-Nerds eingesperrt ist. Redaktor, schon finde er sich verwandelt in Dieter Bohlen. Und obwohl er in Wahrheit pausenlos in der ewigen Dunkelheit der Redaktionsräume an feinsinnigen Texten feile, gelte er bei seinen Kollegen als oberflächlicher Hedonist. «Ich bin ein Mann des Wortes und des Buches, der in den Körper eines Bademeisters eingesperrt ist», beklagt er sich. Das mag ein hartes Schicksal sein, mein Mitleid hält sich aber in Grenzen. Bei mir verhält es sich nämlich genau umgekehrt: Obwohl ich erklärter Hedonist und eigentlich immer in kurzen Hosen anzutreffen bin, sehe ich genau so aus, wie es fairerweise dieser wehleidige Redakteur tun müsste. Meine Haut ist nicht bloss ungebräunt, sie ist «weiss wie ein Leichentuch», wie mir eine erschrockene Kollegin einmal erklärte, als sie mich im Freibad antraf. Natürlich murmelte ich etwas von «Stress», «Arbeitszimmer» und «leider komme ich nie an die Luft». Die Wahrheit aber ist, dass ich gar kein Arbeitszimmer habe und täglich mindestens zwölf Stunden draussen bin. Nehmen wir diesen Sommer: Während meine Freunde in dunklen Proberäumen ihre Der Erfinder des Hedonismus. Herbstproduktionen vorbereiten oder vergraben in Bibliotheken an philosophischen ManiDoch dies alles wäre eigentlich egal, wenn festen arbeiten, bin ich seit acht Wochen in Südfrankreich in den Ferien, wo ich abwech- es nicht meinen Ruf schädigen würde. Während selnd im Pool schwimme, mit nacktem Ober- der übliche Jung-Intellektuelle, die Beine überkörper den Rasen mähe oder mit meinem Lap- einander geschlagen, das weisse Hemd über top in provenzalischen Kaffeehäusern sitze. einer tiefbraunen Brust leicht geöffnet und ein Sogar diese Kolumne schreibe ich in der prallen Buch in der Hand, einen angenehmen Anblick Mittagssonne. Würde es mit rechten Dingen bietet, erweckt mein bleicher, schwitzender zugehen, wäre ich tiefbraun, vielleicht sogar Körper unwillkürlich Misstrauen, ja Verdacht. schon ein bisschen schwarz. Doch meine Haut Denn während ich in Wahrheit an einem ästheist nicht nur genauso käsig wie kurz nach den tiktheoretischen Essay oder einem Haiku Weihnachtsexzessen im düstersten Januar. Es schreibe, sehe ich aus, als sässe ich gerade an will mir scheinen, dass sie sogar noch ein wenig einer schmuddeligen Enthüllungsgeschichte. blasser geworden ist hier im Süden, als hätte sie Meine Augen, von Mückenstichen halb zugedie Sonne zusätzlich ausgebleicht. Mückensti- schwollen, blinzeln böse und unheilschwanger che und eine leichte Chlor-Allergie ergänzen in die südliche Sonne. Auf meinem Hemd

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zeichnen sich Schweissränder ab, während meine weissen Finger scheinbar völlig unkonzentriert über die Tasten huschen. Dies ist mein Schicksal: Ich bin ein fanatischer Sonnenanbeter, der jede freie Minute dem Schönen und dem Wahren widmet, sehe aber aus, als würde ich an meinem Computer hektisch Pornobildchen herunterladen, bevor ich wieder zu meiner Familie zurückkehre, die ich in einem dunklen Verlies unter dem Pool gefangen halte. Ab und zu spaziere ich mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern durchs Dorf. Obwohl sie nicht einen Bruchteil meiner Zeit an der Sonne verbringen, sind sie natürlich tiefbraun. Zudem ist ihnen eine natürliche Eleganz eigen, die von meinen verkrampften Versuchen, immerhin nicht aufzufallen, fast kontrapunktisch ergänzt wird. Während nämlich der durchschnittliche belgische, deutsche oder holländische Urlauber, von schlanken Kindern und schönen Frauen umwuselt, irgendwie neutral wirkt, findet sich meine Nerdhaftigkeit durch den Glanz meiner Begleitung noch zusätzlich gesteigert. «Sind Sie aus Russland?», werden wir ab und zu von Leuten gefragt, die irgendwo gehört haben, dass «die Russinen wunderschön wie Göttinnen sind, die Russen aber alle nicht so gesund aussehen». Um keinen Tumult auszulösen, nicke ich dann jeweils schwermütig und langsam mit dem Bild:pd Kopf. Als würde in meinen Adern nicht Blut, sondern die Wolga fliessen. Apropos Russland: Ich fliege im Oktober nach Moskau. Und obwohl Vorurteile natürlich meistens Quatsch sind – wer weiss, vielleicht wird dort, umzingelt von ungesund wirkenden Russen, meine Seele endlich aus ihrem Gefängnis erlöst werden. Vielleicht werde ich in Russland endlich als das erkannt werden, was ich bin: ein schöngeistiger Hedonist ohne böse Hintergedanken. Es wäre meine ganz private Oktoberrevolution. Milo Rau


Stefan Tittmann, Projektinitiant von «Ostsinn» Zwei Tage pro Woche, zwei Monate lang, hat sich Stefan Tittmann Zeit genommen, um nachzudenken. Er schickte seine Gedanken auf Reisen ohne Ziel und Zweck und ohne den Druck, Resultate liefern zu müssen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist dabei eine Idee entstanden, von deren Potential Stefan Tittmann überzeugt war. Das war vor ziemlich genau zwei Jahren. Der Teufner liess es aber nicht bei der guten Idee alleine bewenden. Er wollte dran bleiben mit allen Konsequenzen, auch wenn dies bedeutete, seinen sicheren Job als Verantwortlicher für die Jugendförderung beim Kanton St.Gallen zu künden. Der Kern von Stefan Tittmanns Idee besteht im Konzept des sogenannten «Coworking-Space». Damit hat er das Rad nicht neu erfunden: Das zukunftsträchtige Modell einer Bürogemeinschaft, in die man sich tages-, wochen- oder monatsweise einmieten kann, existiert bereits andernorts, aber noch nicht in der Ostschweiz. «Gemeinsam statt einsam» lautet die Devise, und wer schon alleine zu Hause für eine Prüfung lernen oder eine Projektarbeit schreiben musste, der kennt die Tücken des «Pyjama-Office». Stefan Tittmanns Vision geht aber weit über das Schaffen von flexiblem Arbeitraum hinaus:

Er will eine eigentliche ostschweizerische Denkwerkstatt realisieren. Er ist überzeugt davon, dass kreative Köpfe unter inspirierenden Rahmenbedingungen und mit der nötigen Unterstützung zukunftsweisende Ideen und sinnstiftende Projekte generieren. Der Verein von Gleichgesinnten, der Stefan Tittmann seit einem Jahr zur Seite steht und ohne den, wie er betont, gar nichts gehen würde, heisst denn auch «Ostsinn – Raum für mehr». Mehrmals fällt in diesem Zusammenhang auch der arg strapazierte Begriff der Nachhaltigkeit. Bei Stefan Tittmann jedoch ist er keine leere Worthülse, sondern er meint es ernst damit. Davon konnte er offensichtlich auch die Schweizerische Unesco-Kommission überzeugen. Vor einem Jahr erhielt «Ostsinn» deren Anerkennung als Aktivität im Rahmen der UNDekade «Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung». Damit ist die Stiftsbibliothek nicht mehr die einzige St.Galler Institution mit einem Unesco-Label. Finanzielle Starthilfe hat der Verein vom Bundesamt für Raumentwicklung, vom Kanton Appenzell Ausserhoden und der Gemeinde Teufen erhalten. Diesen Mai wurde an der Rorschacherstrasse in St.Gallen ein Versuchsbetrieb eingerichtet – das «Ostsinn»-Labor. Jetzt benötigt «Ostsinn» neue Gelder und auf Oktober 2010 dringend einen grösseren Raum, damit man mit dem definitiven Betrieb starten kann. Trotz aller Begeisterung für sein Projekt ist Stefan Tittmann gleichzeitig auch erstaunlich realistisch. Auch die Möglichkeit des Scheiterns gehört zu seinen Szenarien. Klar ist, dass «Ostsinn» zu einem wichtigen Teil auf der Arbeit von Freiwilligen basiert und keinen Gewinn erwirtschaften kann. «Es gibt immer Leute, die sich für eine gute Sache engagieren wollen», meint Stefan Tittmann. Und da ist er wieder, dieser unerschütterliche Optimismus. Christina Genova

illustration: rahel eisenring

Meisterstück

N e u i M s a i t e N - V e r l ag :

Instantgeschichten

Die Zeichnerin Lika Nüssli und die Autorinnen Monika Slamanig und Andrea Gerster haben mit ihren «Instantgeschichten» eine rasante literarische Form entdeckt und entwickelt. Sie setzen sich zusammen und jemand wirft ein Stichwort in die Runde. Die Uhr beginnt zu ticken: In exakt fünf Minuten entstehen eine Zeichnung sowie zwei kurze Texte zum vorgegebenen Stichwort. Das Buch versammelt 52 «Instantgeschichten» – für jede Woche des Jahres eine – wie diese zum Stichwort Familie: Gerster — Wir sind eine richtige Familie, wir halten zusammen, was auch immer da komme, wir fallen uns in die Arme und auch mal in den Rücken, wir verdrehen uns das Wort im Mund, wir verschliessen die Augen, wenn nötig, und klatschen einander die nassen Waschlappen am Morgen ins Gesicht und auch mal ein paar hinter die Ohren. Wir hören uns selten zu und finden, der andere tanze ja ganz schön aus der Reihe, sei sicher vom Briefträger, weil der dieselben blauen Augen hat, oder vom Storch, weil der den Schnabel auch immer so weit aufreisst. Wir sind eine Familie auf Biegen und Erbrechen, durch dick und dünn, und was will man mehr? slamanIG — Jetzt stockt der Fluss, das ist so, beeinflussbar wie man ist mit den genetischen Vorbelastungen. Alles Schlechte kommt von der Familie, damit muss man leben, und sie auch, und sich irgendwann damit abfinden, dass sich nichts gerade biegen lässt, das vermurkst ist, und ertragen werden muss, was auf den Buckel drückt, die Schuldquälnisse und die erzwungenen Geständnisse und die Zwangsverschleppungen von einem Ort zum andern, sonntags auf den Hügel, anstatt bei den Buben mit den O-Beinen auf dem Tschuttplatz, und jeder macht einen sauren Grind und niemand will mit dem anderen zu tun haben. Und doch. Nichts hält länger und fester als die Familienbande. Man bleibt ein Kind, ein Leben lang, verhängt und verbandelt mit der Familie, die doch alles gut gewollt und gut gemacht hat, so gut sie eben konnte, Mängel hin oder her. Die Buchvernissage der «Instantgeschichten» findet im rahmen des st.Galler literaturfestes «Wortlaut» am 18. september um 19 Uhr im «saiten»-Büro am Blumenbergplatz statt.

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Mehrfach belichtet mit Daniel ammann (Bild) und Kurt Bracharz (text)

He, Banksy, sag mir noch einmal, was wir da machen. – Eine Performance. – Ah. Und was ist das genau? – In unserem Fall ein lebendes Bild. Eine Scharade. – Sagt mir alles wenig bis nichts. – Also du bist Father Time, die Zeit, die alles zerstört. Ich bin der kreative Mensch mit einer Message. Ich schreibe, und du löschst aus. – Und was soll das bedeuten? – Ganz einfach: Das Schreiben hat seine Zeit, und das Auslöschen auch. – Ah, jetzt merke ich es selber: Die Lust am Auslöschen ist eine schöpferische Lust. – Das nennt man Dialektik. – Danke, Banksy. – Gerne, Alter. Der Fotograf Daniel ammann schickt der «Saiten»-redaktion monatlich ein Bild – ohne hintergrund- und inhaltsangaben – zu. Wechselnde autorinnen und autoren schreiben die legende.

9 Illustration: Lika Nüssli


Kämpfe und Kekse

Kämpfe und Kekse — Während der Arbeit an dieser Ausgabe hat die «Saiten»Redaktion mit ihren Autorinnen und Autoren zahlreiche Gespräche zur Kultursituation in St.Gallen geführt. Kein Essay und auch kein Manifest stehen am Ende des vorläufigen Austausches – aber doch einige Feststellungen und Widerreden zu Kulturräumen, zum Handlungsbegriff, zum Geld und zur Nacht. Bewusst ohne Autorenschaft, zur weiteren Diskussion:

Die St.Galler Kulturszene musste sich ihre Räume gegen den Willen etablierter Häuser und die bürgerliche Mehrheit erkämpfen. Richtig ist aber auch, dass es immer wieder den günstigen Moment gibt, wo die Politik und ihre Ämter Räume zu vergeben haben und mit einer guten Idee ein Fuss in die Tür gestellt werden kann. Der Filmemacher Alexander Kluge spricht hierbei von der Lücke, die der Teufel lässt. Das Kinok in der Lokremise dürfte ihm gefallen. ---------------------------------------Die Räume in der Stadt sind mehrheitlich verteilt: Die Kämpfe um Kulturraum sind ausgefochten. Richtig ist aber auch, dass ein Klub wie das Kugl in einem Industriequartier keinen Platz hat, weil es zu laut ist beziehungsweise die Gentrifizierung mit ihren Eigentumswohnungen vorrückt. Zudem wurden in den letzten Jahren des kulturellen Fortschritts auch viele politische Auseinandersetzungen verloren, etwa um das Polizeireglement. Das spiegelt sich in einem zunehmend politisch entschärften Kulturschaffen wider. ---------------------------------------Zufriedenheit macht sich breit. Das heisst aber erstens nicht, dass sich auch scheinbar institutionalisierte Räume nicht ständig erneuern können, sofern sie neugierig und beweglich bleiben, und zweitens hat keiner das Recht zu behaupten, dass es nirgendwo wieder von vorne losgehen darf. «Wir müssen uns im wärmsten Raum des Hauses treffen!», heisst es dazu in der «Einladung an die Waghalsigen» von Dorothee Elmiger. ---------------------------------------Nach dem Kampf um Veranstaltungsorte weiss die Kulturszene nicht mehr so recht, für was sie ihre (politische) Energie einsetzen soll. Eine Möglichkeit wäre, die Kultur in Richtung «soziale Bündnisse» weiterzudenken. Das Solidaritätshaus in St.Fiden könnte ein solcher Ort werden. Ein Ort sozialer Bündnisse und Bildung, auch wenn kein dezidiert kulturelles Programm gemacht wird. Und überhaupt: Mehr Velos! Mehr Trams! Und ein Wurststand, der auch am Abend offen hat, für die Wursthauptstadt! Viele treffen sich im Internet, viele gehen an Konzerte, wenige wohnen zusammen.

Die Wörter «Kampf» und «Raum» sind jetzt schon mehrfach gefallen. Kulturelles Engagement erscheint in der Sprache des Militärs. Zu zitieren ist aber auch der französische Soziologe und Philosoph Michel de Certau, der zwischen Strategie und Taktik unterscheidet: Die Strategie zielt auf eine fortschreitende Kontrolle von Raum und Zeit, die Taktik hingegen sucht in einer vorgegebenen Raum- und Zeitordnung die Lücken. ---------------------------------------Trotzdem lässt mich der Militär-Vorwurf nicht los. Statt um Räume könnte es auch um neue Zugänge gehen. Im Sinn von Deleuze/Guattari sind die Zivilschützer ein Vorbild: Sie gehen nicht durch Türen, sie bohren sich durch Betonwände. So wie die Diskussion der Erfreulichen Universität Palace über den Liberalismus den Einbruch in ein Gedankengebäude darstellte. Ungefragt, und als diebische Freude! ---------------------------------------Die etablierte Kultur gibt vor, die herrschenden Verhältnisse verändert, die Gesellschaft humanisiert und das Soziale verschönert zu haben. Die sogenannte alternative Kultur setzt dagegen, dass nichts erreicht sei und alles von Neuem angegangen werden müsse. Es ist aber auch eine Selbstverständlichkeit, dass heute alternative Kultur in etablierten Institutionen stattfinden kann. Und ebenso gilt der Umkehrschluss. In diesen Jahren der Profitmaximierung treffen sich die etablierte und alternative Kultur, wenn sie Kunst gegen die Verwertung machen. Ähnlich wie es darum geht, die Demokratie vor dem Lobbyismus zu schützen und Medien gegen die Verblödung zu produzieren. Alternative Kultur als Ausgeburt eines utopischen Inseldenkens konnte sich im Übrigen nicht halten. Es bewahrheitete sich, was JeanPaul Sartre über das Phänomen des Andern sagte: «Was ich am Andern beobachte, ist nichts weiter als das, was ich in mir selbst finde.» ---------------------------------------Es gibt einen Graben zwischen der hochsubventionierten und der von unbeständigen Zuschüssen abhängigen Kultur. Richtig ist aber auch, dass am Theater St.Gallen, das vermeintliche Beispiel für hochsubventionierte Kultur, die Tänzerinnen und Tänzer eine Mindestgage von 3500 Franken ver-

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Ein Kultur-inventar

dienen und auch nach Jahren nicht über einen Monatslohn von 4000 Franken hinauskommen. Selbst die Chefetage verdient, im Vergleich mit der staatlichen Verwaltung und erst recht der Privatwirtschaft, deutlich weniger. Weiter kann jede Kulturinstitution selber, zumindest symbolisch, zur Subventionsanstalt werden, wenn sie ihre Tore öffnet, Kooperationen eingeht und andere einbezieht. ---------------------------------------Es ist sowieso fragwürdig, Geld vom Staat zu nehmen. Fragwürdig ist es vielmehr, wenn man die Subventionen nicht als Teil einer demokratischen Auseinandersetzung begreift, so wie das auch bei tieferen Unternehmenssteuern oder dem nächsten Strassenbau der Fall ist. Die Vorstellung eines Staates spiegelt sich in seinem Budget. ---------------------------------------«Saiten» scheint gut vernetzt zu sein und sich durch Konstanz und Konsequenz behaupten zu können. Und das ohne Subventionen. Richtig ist aber auch, dass Saiten auf Ende September das Saitenhaus am Blumenbergplatz verlassen muss und bis Redaktionsschluss wegen der städtischen Aufwertung nichts Günstiges finden konnte, das den Ansprüchen genügt. Auf den «freien» (Immobilien-)Markt gedrängt zu werden, kann einen erhöhten Etablierungsdruck und einen Abbau an redaktionellen Möglichkeiten zur Folge haben. ---------------------------------------Das kulturelle Angebot in der Ostschweiz hat in den letzten Jahren eine enorme Zunahme verzeichnet. Engagierte Personen in vernetzten Institutionen, staatliche Förderstellen mit griffigen Konzepten und private Stiftungen mit Visionen stellen Geldmittel und Arbeitsleistung für eine grosse Dichte an inspirierenden Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungen zur Verfügung. Richtig ist aber auch, dass ein grosser Teil der Bevölkerung Mühe hat mit dem Zugang zu diesem reichhaltigen Angebot. Die Kulturvermittlung wird von vielen «Kulturveranstaltern» nicht wahrgenommen – weil begeisterte «Kulturvermittlerinnen» können sie nicht auch noch sein. Hier muss die Kulturförderung ansetzen, wenn sie nachhaltig sein will. ---------------------------------------Nicht selten ist Kulturpolitik gleichzeitig Standortpolitik. Was im Hamburger Manifest «Not In Our Name, Marke Hamburg!» zu lesen ist, hat auch eine gewisse Geltung für St.Gallen: «Die Konkurrenz der Standorte hat mittlerweile dazu geführt, dass sich die städtische Politik immer mehr einer ‹Image City› unterordnet.» Unter der Voraussetzung, dass etwas funktioniert und Leute anzieht, passt durchaus politisch Unkorrektes ins Konzept. Was selbstverständlich wieder als Vereinnahmung angesehen werden kann. Richtig ist es demnach auch, mit dem Hamburger Manifest zu sagen: «Wir weigern uns,

über diese Stadt in Marketing-Kategorien zu sprechen. Wir sagen: Aua, es tut weh. Hört auf mit dem Scheiss. Wir lassen uns nicht für blöd verkaufen.» Wir denken an andere Sachen. An die bevorstehenden Ausgrenzungs-Abstimmungen gegen Arbeitslose am 26. September und gegen Ausländerinnen und Ausländer am 28. November und an den Versuch, mit der Neugestaltung des Marktplatzes, das Zentrum der Stadt zu reinigen und leerzufegen. ---------------------------------------Das Standortmarketing setzt auf kulturelle Vielfalt: Kulturelle Überraschungseffekte sind eine Notwendigkeit. Viel Geld fliesst aber nicht in die Substanz, sondern in aufgeblasene Events, überprofessionalisierte Ideen-Think-Tanks und undurchsichtige Qualitätsumfragen. Zudem fühlt sich der berühmte St.Galler Kleingeist in letzter Zeit wieder ermutigt, die künstlerische Freiheit und kulturelle Vielfalt per Leserbriefkampagnen und politischem Vorstoss einzuschränken. ---------------------------------------Aufgabe der Kultur ist es, sich kritisch mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Richtig ist aber auch, dass Kultur vielfach gleichbedeutend mit «Nachtleben» geworden ist. Veranstaltungsorte müssen Partys veranstalten, um ihr anspruchsvolleres Programm quersubventionieren zu können. VeranstalterInnen machen auch gerne nur noch Partys, das Publikum erwartet gerne nur noch Partys. «Ich will doch gar nicht mehr in einen weiteren Club, nicht mehr in eine weitere dunkle Bar. Ich habe doch Angst vor der nächtlichen Menschenschar», singen F.S.K. in «Nokturn». ---------------------------------------Nur weil etwas links ist, ist es nicht automatisch gute Kunst. Es bleibt dabei, dass interessante Künstlerinnen und Künstler nach wie vor einen emanzipatorischen Ansatz verfolgen. ---------------------------------------Kulturplanung ist offen für alle: In der Konzeptphase werden von den Kulturämtern breite Bevölkerungsschichten mittels Workshops einbezogen. Richtig ist aber auch, dass am Ende doch wieder die grossen Namen ins Boot geholt werden. Das Restaurant in der Lokremise beispielsweise wird von der omnipräsenten PSG Gastro AG betrieben. Der Mut, der bei Zwischennutzungen in der Vergangenheit bewiesen wurde, wird bei Einrichtungen, die ihr Kulturprogramm als Teil eines Komplettpakets sehen, vermisst. ---------------------------------------«Dumm schauen und Kekse fressen», der Ausstellungstitel von Beni Bischof in der Kunsthalle, ist auch eine gute Antwort auf alle diese Fragen. Und der beste Bandname, gerade auch zur Orientierung für junge Musikerinnen und Musiker aus der Ostschweiz, bleibt: Half Man Half Biscuit. ■

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Perückenkopf, 1996 roter Kunststoff mit Öffnung, 570 mm Umfang unbekannt, Bruno

Blumenvase, 1984 gebrannter Ton, 540 mm unbekannt, Neue Kunstwarte Bruggen

Schleifkopf "Bürste", 2001 verschiedene Metalle, 70 mm unbekannt, Saiten

Vorhangkordel, 2010 Baumwolle, 170 mm unbekannt, Theater am Stadtgraben


Ein Kultur-invEntar

Hallo Neugier! — Kurz vor Eröffnung der Lokremise: Schauspieldirektor Tim Kramer hofft, dass die produktiven Unruheherde bestehen bleiben. Und er sagt, dass in der Ostschweiz Liberalismus oftmals mit Besitzstandswahrung verwechselt werde. von Bettina Kugler

SaiteN — Der permanente Betrieb der Lokremise startet mit einiger Verzögerung. Können Sie der ungewissen Zeit des Wartens auch positive Seiten abgewinnen? TIm KrAmEr — Die Lokremise stand schon in der Stellenausschreibung für meine Position. Es war ein Teil des Auswahlverfahrens, die Lokremise zu programmieren. Zunächst war damit zu rechnen, dass sie gleich in meinem ersten Jahr in St.Gallen eröffnet wird. Die Verzögerung empfand ich auf Dauer dann ein wenig zäh. Es zog ein doppeltes und dreifaches Planen der jeweiligen Spielzeiten nach sich. Wie gross ist nun der erwartungsdruck? Die Erwartungen des Publikums sind meiner Einschätzung nach sehr offen, nicht überfrachtet, aber gespannt. Wir vom Theater freuen uns vor allem: Wir kommen mit den Aktivitäten der letzten Jahre endlich an ein Ziel. inwiefern hat das abstimmungs-Ja den jetzigen inhaltlich-konzeptuellen Plänen Schubkraft gegeben? Es ist ein besonderes Ereignis, dass heutzutage 57 Prozent der Bevölkerung zu einem Kulturprojekt dieser Grössenordnung Ja sagen. Trotzdem muss man das Ergebnis differenziert sehen. Es gibt sehr viele aufgeschlossene Leute, die aus künstlerischen, kulturellen Gründen zugestimmt haben. Auf der anderen Seite zeigte sich vor allem an der zweiten Abstimmung, dass es auch um ein Gebäude ging, das auf diese Weise eine nachvollziehbare Funktion bekommt und das damit «gerettet» wird. Das hat bestimmt eine rolle gespielt. Obwohl der Ort ein wenig in Vergessenheit geraten war, löst er mehr Emotionen aus, als mancher zunächst gedacht hat – vor allem bei der Stadtbevölkerung. Es gibt eine starke emotionale Bindung zu diesem Gebäude. Hat das Konsequenzen auf das Programm der Lokremise? Ich kann nicht für die ganze remise sprechen, wir als Theater sind nur ein Teil des Ganzen. mir persönlich ist wichtig, dass wir ein breites Spektrum anbieten, im Grossen Haus ebenso wie in der Lokremise. Ich sehe angesichts unserer Quasimonopolstellung in der Ostschweiz keinen Grund, einseitig zu arbeiten. Wird es Freiraum für Gäste geben? Ein Dreispartenhaus hat notwendigerweise Zeitfenster, die für die Planung zwingend sind, denn viele Produktionen haben einen langen Vorlauf. Dazwischen gibt es allerdings Lücken; darüber, wie sie genutzt werden, wird jeweils die Stiftung als Veranstalter entscheiden. Im rahmen unserer möglichkeiten möchte ich aber durchaus raum bieten für Gastspiele, wie etwa in der kommenden Spielzeit Felicia Zellers Stück «Kaspar Häuser meer» mit dem Theater an der Winkelwiese. Besonders in

Tim Kramer.

der zeitgenössischen Dramatik können wir auf diese Weise Produktionen ins Haus holen, die für uns selbst bei nur wenigen Aufführungen zu aufwendig wären. Zeitgenössisches theater spielt in ihrem ersten Lokremise-Programm eine tragende Rolle. ist das Spektrum für das variable Raum-theater mit etwa 200 Plätzen damit abgedeckt? Insgesamt sehe ich den Spielplan für die kommende Saison programmatisch dafür, was zumindest ich in meinem Bereich in der Lokremise vorhabe. Angefangen mit Ödön von Horváth «Der jüngste Tag» als Beispiel für die klassische moderne, die auch leise Töne verlangt – diese subtileren Töne, die unter anderem die Attraktion des Schauspiels ausmachen, sind im Grossen Haus oft schwer zu erreichen. Jetzt haben wir einen raum dafür. Das zweite wäre die Dramatisierung von Dürrenmatts Erzählung «Die Panne»: Damit möchte ich unbedingt auch unser Stammpublikum in die Lokremise holen. Des Weiteren das Jugendstück, Neil LaButes «Fettes Schwein»: Ich bin überzeugt, dass in der Lokremise die vielbeschworene «Hemmschwelle» wesentlich geringer ist. – Im Grossen Haus haben wir die zweifellos. Ein weiteres Projekt, das wir früher so nicht hätten machen können, ist jenes mit milo rau zur Integrationsfrage; das wird sicher spannend. Schliesslich die Autorentage, die endlich eine Heimat finden, einen raum, in dem man gemeinsam proben kann und der die richtige Atmosphäre hat. Die Autorentage haben sich unterdessen etabliert, in der kommenden Saison werden wir sie zusammen mit Bregenz und Konstanz veranstalten. So können wir uns möglichst vielseitig zeigen. Dazu kommt der Tanz, der eine andere Spielart von zeitgenössischer Kunst einbringt. Diese muss ich bei meiner Programmierung mitbedenken. >

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Kämpfe und Kekse

ein spezieller Einstieg. Man wird im Vergleich zum Grossen Haus sicher ein Stück wegkommen vom «Bildungs-Anspruch», von der Verschulung, die das Theater in den Köpfen vieler Leute lange Zeit hatte. Wobei Bildung ja auch etwas sehr Lustvolles sein kann! Nun haben wir eine ganz andere räumliche Situation, und das ist sicher auch das Geheimnis vieler alternativer Spielstätten. Die öffentliche Aufregung um das geplante «Lehrermord»-Projekt von Milo Rau zeigte unter anderem, dass höchst unterschiedliche Vorstellungen davon existieren, was Theater ist, was es künstlerisch leistet und was es «darf». Kann die Lokremise langfristig das Verständnis von Theater verändern?

Auf welche Publikumsverschiebungen stellen Sie sich ein? Wird die Lokremise zur Experimentier-, das Grosse Haus zur Repräsentationsbühne mit getrennter «Kundschaft»? Beides zusammenzubringen, wird eine grosse Herausforderung sein. Wir werden wohl alle ein bisschen Geduld haben müssen. Ganz bewusst haben wir etwa Elfriede Jelineks «Kontrakte des Kaufmanns» im Grossen Haus programmiert und nicht in der Lokremise. Was ich bedenklich finde, ist eine Tendenz in der Schweiz – sowohl im zeitgenössischen Tanz als auch im Sprechtheater – sich in einer Nische einzurichten: Da kann man gut leben, da ist man nicht verantwortlich für Auslastungszahlen, da entscheiden dann ein oder zwei Kritiker, ob

"Gerade in den Bereichen Bildung, Forschung und Kultur kann es nicht nur darum gehen, die Töpfe möglichst gleich zu verteilen, sondern darum, gestaltend zu agieren – das geht meiner Meinung nach verloren." es gut war oder nicht. Dieser Rückzug in die Nische ist für mich geradezu eine neubürgerliche Biedermeierlichkeit. Und noch bedenklicher ist, dass das zum Teil sogar von den Theatermachern selbst gewollt ist. Welchen Einfluss werden die Lage und die Nachbarschaft zu Kinok, Kunstmuseum und Gastronomie auf die Publikumszusammensetzung haben? Die Nachbarschaft hat grosse Vorteile; wir hoffen sehr, dass sich die Publikumsschichten tatsächlich vermischen. Das Nischendenken ist mir zutiefst suspekt. Gibt es dafür auch strukturelle «Nachhilfe», etwa durch die Abo-Programmierung? Zwei Produktionen in der Lokremise sind Teil des Schauspiel-Abos. Allerdings gibt es da stets eine Diskussion um die festen Sitzplätze, für die man nicht anstehen muss. Das ist bei einer Raumbühne natürlich nicht machbar. Sind gemeinsame Projekte mit den anderen Akteuren in der Lokremise angedacht oder bereits in Planung? Wie vernetzt soll künftig gearbeitet werden? Unsere Eröffnungsperformance wird spartenübergreifend sein mit Tänzerinnen, Sängern und Schauspielerinnen; das gab es schon früher, aber vielleicht nicht in dieser Dimension. Auch das Kunstmuseum ist beteiligt. Ich hoffe, dass wir Bestehendes noch ausbauen werden, wo es sinnvoll ist. Begleitend zum Tanzstück «Pasolini» lief ja zum Beispiel eine ausführliche Filmreihe im Kinok. Solche Kooperationen werden sicher noch eine andere Qualität bekommen, gerade auch im Hinblick auf Festivals wie den Autorentagen. Das sind Gelegenheiten, bei denen dann die «Mitbewohner der WG» ebenfalls zusammenkommen können. Wie schätzen Sie die Wirkung des räumlichen Umfelds, die Atmosphäre und Ausstrahlung dieser WG auf das Theatererlebnis selbst, auf die Gesprächs-kultur rund um die künstlerische Arbeit ein? Der Raum ist im Theater eine enorm wichtige Sache, man spricht nicht zufällig schon lange nicht mehr vom Bühnen«Bild». Die Atmosphäre eines Raums gibt inhaltlich sehr viel vor. Kommt man zunächst durch eine Kunstausstellung, ist das

Im Rahmen dieses Projekts, das in Form von Podiumsdiskussionen stattfinden wird, werden wir sicher auch über diese sehr unterschiedlichen Reaktionen nachdenken; sie werden reflektierend ein Teil des Ganzen sein. Ich weiss nicht, ob es im Streit um das Vorhaben wirklich um Theater ging. Das, was inhaltlich dort Vorrang hatte, ist für mich nicht deckungsgleich mit den Motivationen. Man muss da sehr stark differenzieren. Die Auffassung von Theater ist heute allgemein und nicht nur in St.Gallen sehr divergent. Noch Ende der achtziger Jahre gab es im deutschsprachigen Raum einen Konsens darüber, was Theater ist, warum es wichtig ist und wo seine Aufgaben liegen. In den neunziger Jahren ist das, zusammen mit der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung, auseinandergegangen. Jetzt im Moment liegen die Sichtweisen extrem auseinander. Das zeigt sich nicht nur an diesem Vorfall, sondern immer wieder während meiner ganzen Arbeit. Welche gesellschaftliche Tendenz lässt sich daraus ablesen? Für mich zeigt sich darin eine grundlegende Krise des Liberalismus, die man hier in der Ostschweiz beispielhaft sehen kann. Das Theater ist immer eines der Fundamente des Liberalismus gewesen. Lessing, einer unserer wichtigsten Aufklärer, sah seine Kanzel am Theater, und das hatte gute Gründe. Am Theater wurden Meinungs- und Religionsfreiheit und überhaupt die Menschenrechte vertreten und auch verhandelt. Heute aber ist Liberalismus – und das meine ich parteiübergreifend – vor allem Besitzstandswahrung. Seine wirklichen ethischen Grundsätze sind dieser Mentalität gewichen. Es geht also nicht mehr um Gedankenfreiheit? Nein, überhaupt nicht. Null! Dass jeder tun kann, was er will, ist kein Liberalismus. Das meine ich auch mit der Nische. Die Haltung, dass die einen hier ein bisschen Performance machen, und die dort drüben dürfen sich mit Musical berieseln lassen – Hauptsache, sie stören einander nicht dabei und jeder zahlt dabei ordentlich für seine Eintrittskarte –, finde ich problematisch. Sie zeigt sich in vielen politischen Entscheidungen und Anfragen. Insofern ist das Ja zur Lokremise schon ein gewisser Meilenstein. Man darf jedoch auch nicht vergessen, dass es lange Jahre keine derartige Investition gab.

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Ein Kultur-inventar

Junkie vorbeigeht. Wenn ich auch nicht mehr im Internet surfen will und eigentlich keine Lust mehr habe auf das kommerzielle Kino, gibt es nicht mehr so viel. Vielen, die nicht das Glück haben, ein Theater oder Konzerthaus in ihrer Stadt zu finden, fehlt dann etwas im Leben. Etwas, das mit nichts anderem aufzuwiegen ist. Man muss vielleicht noch etwas Geduld haben, bis sich das deutlicher zeigt. Was macht das Theater so unverzichtbar? Der Unterschied liegt zwischen Oberflächlichkeit und Tiefe. Theater hat eine einzigartige Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit jenseits von tagesaktueller Realität. Welche Eindrücke und Erfahrungen nehmen Sie aus dem provisorischen Betrieb der Lokremise mit? Was hat Ihnen bislang besonders gut gefallen? Es gibt da einiges. Besonders gefällt mir, dass wir «Homo Faber» wieder aufnehmen, das ergibt eine schöne Brücke. Auch Tanzabende habe ich in guter Erinnerung, sowie die Autorentage. Wird sich der Charme des Unfertigen erhalten können? Zwangsläufig, weil nach wie vor manches unfertig bleibt, sowohl vom Baulichen als auch von der Organisationsstruktur her. So ist das eben mit einer WG: anders als in der «Familie» von Theater und Tonhalle. Die produktiven Unruheherde werden hoffentlich bleiben.

Welche Aufgaben müsste eine ernsthaft «liberalistische» Kulturpolitik wahrnehmen? Gerade in den Bereichen Bildung, Forschung, Kultur kann es nicht nur darum gehen, die Töpfe möglichst gleich zu verteilen, sondern darum, gestaltend zu agieren – das geht meiner Meinung nach gerade verloren. Alle grossen kulturpolitischen Entwicklungen der letzten vierhundert Jahre waren möglich, weil bestimmte Leute bereit waren, sich für etwas – und damit auch gegen etwas anderes – zu entscheiden. Um diesen künstlerischen Freiraum zu schaffen. Sie sind vor drei Jahren mit der Absicht angetreten, Theater mit Blick auf diese Region zu machen. Stellt sich nun Ernüchterung ein? Nein, im Gegenteil; wir haben offenbar den Nerv getroffen. Zum einen ist das ein offener Prozess, wir sind weiter auf der Suche und ich bin neugierig, was sich entwickelt. Ich finde es nach wie vor gut und richtig, wenn jemand mit dem Blick von aussen kommt, bestimmte Mechanismen, Verhaltensweisen, Denkschemata aufzeigt und zur Diskussion stellt. Darauf freue ich mich; das haben wir auch bislang gemacht, allerdings immer in einer ausgewogenen Mischung. Mit welchem Publikum haben Sie es zu tun, wenn man das überhaupt so allgemein sagen kann? Das vorhin angesprochene Auseinanderdriften der Gesellschaft zeigt sich auch am hiesigen Publikum. Es passiert leider kaum, dass ich heute ein Gesicht beim Musical sehe und wenig später beim Tanz, obwohl beide Male getanzt wird auf der Bühne. Das ist auch ein Generationenproblem. Ab und zu komme ich mit älteren St.Gallern ins Gespräch, Leuten über siebzig. Da gibt es einige, die sehr offen sind, die verstehen, dass eine breite, universelle Kulturrezeption notwendig ist für die eigene geistige Auseinandersetzung. Bei den etwas jüngeren grassiert schon das Besitzstandsdenken, die Kosten-NutzenRechnung: für meine 55 Franken erwarte ich eine gewisse Befriedigung meiner Wünsche. Die Dreissig- bis Vierzigjährigen leben geradezu in einer Parallelwelt, die wissen oft überhaupt nicht, was neben Beruf, Elternabend und ausnahmsweise einem Konzert im «Palace» so stattfindet. Da vermisse ich die Neugier! Vielleicht ist das auch eine Folge der Wohlstandsgesellschaft. Das ist traurig, wenn man bedenkt, was Menschen dafür getan haben, um dorthin zu gelangen, wo wir jetzt sind. Wie wenig die Möglichkeit geschätzt wird, andere verstehen zu wollen – was eine Grundbedingung des Schauens ist. Das tönt nicht sehr zuversichtlich. Ich will es nicht pessimistisch sehen. Ich glaube, dass wir mit dem Theater eine unglaubliche Zukunft vor uns haben, weil eine grosse Leere entsteht, wenn die Phase als Fernseh-

Bettina Kugler, 1970, ist Redaktorin beim «St.Galler Tagblatt»

Die Eröffnung der Lokremise. Nach fünfzehn Monaten Umbau ist es so weit, am Sonntag, 12. September, wird die Lokremise mit einem «Tag der offenen Tür» (ab 11.30 Uhr) eröffnet. Oder wie es auf der Internetseite heisst: Das Zentrum für Tanz, Theater, Film und Kunst wird «der Bevölkerung übergeben». Für den Eröffnungstag hat der Regisseur und Künstler Michael Staab zusammen mit der Schauspielerin Andrea Heller Auszüge aus ihrer Performance geplant. «Wir Chrononauten – Die Kunst des Zeitreisens» tanzt und erzählt sich um 20.30 Uhr durch die Remise und verbindet das Theater St.Gallen, das Kunstmuseum und das Kinok zu einer Einheit. Über den Eröffnungstag hinaus bieten das Kunstmuseum und das Kinok bereits ein pralles Programm. Das Kunstmuseum weiht den neuen Raum mit Werken des Schweizer Malers, Performers und Installationskünstlers John M. Armleder ein. Und das Kinok entkorkt mit einem Champagnerprogramm den Eröffnungsmonat und zeigt Filmklassiker, etwa aus der Goldenen Ära Hollywoods «Some Like It Hot» mit Monroe oder «Casablanca» mit Bogart und Bergmann. Neben den Klassikern hält das Kinok aber auch ein breites Premieren-Programm bereit und zeigt unter anderem das umjubelte Erstlingswerk «Women Without Men» der iranischen Künstlerin Shirin Neshat, die im amerikanischen Exil lebt. Das Programm mit den genauen Spieldaten wird auf www.lokremise.ch publiziert.(ak)

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Kämpfe und Kekse

In guten wie in schlechten Tagen — Wie steht es um die Förderung der Kultur durch die Ämter in der Ostschweiz? «Saiten» fragt bei den Leiterinnen und Leitern der Ämter in Stadt und Kanton St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden und im Thurgau nach – und bittet auch um einen Blick in die Zukunft. diversen Kulturveranstaltungen im Kanton zu geniessen – etwa das Musical «Die Schwarzen Brüder»? Die «Schwarzen Brüder» waren ebenso in meinem sommerlichen Kulturprogramm wie der «Figaro» der Schlossfestspiele Werdenberg oder der Kultursommer in Mels. In anderen Kantonsteilen war das Angebot ähnlich reichhaltig. Neben künstlerischen Highlights haben mich die vielen Menschen, die dank Know-How, Leidenschaft und Beharrlichkeit diese Angebote überhaupt möglich machen, beeindruckt. Nun erwarte ich gespannt die herbstlichen Kulturanlässe wie die Eröffnung der Lokremise St.Gallen am 12. September oder die «Fraktale» der Internationalen Opernwerkstatt im Schloss Werdenberg am 18. September. Ein starkes Kulturprogramm läuft, dem das Schreckwort «Wirtschaftskrise» nichts anhaben konnte. Hat es sich als Phantom für die Kultur erwiesen, oder wird mit Streichungen in Zukunft gerechnet? Kulturveranstaltende berichten, dass es deutlich aufwendiger geworden sei, Unterstützungsbeiträge zu gewinnen. Spannende Konzepte, Zeit und Hartnäckigkeit sind gefragt. Die Beiträge der öffentlichen Hand sind dabei wichtig, aber machen nur einen Teil aus. Bedeutender sind die Menschen, welche die Kulturangebote vorantreiben – die Privaten. Kantonsrat und Regierung haben mit dem Kultursprung im Jahr 2006 und dem Kulturinfrastrukturbericht im Jahr 2008 jedoch eine klare Vorwärtsstrategie eingeschlagen. In diese Richtung gehen wir weiter. Macht sich das Amt für Kultur Gedanken um alternative Fördermöglichkeiten, sollte es finanziell knapp werden in Zukunft? Wir machen uns unabhängig von der aktuellen Finanzlage Gedanken, wie wir eine lebendige und anregende kulturelle Vielfalt wirksam unterstützen und künstlerische Entwicklungsprozesse fördern können. Seit längerem fördern wir Kultur, neben Jahres- und Projektbeiträgen, auch über die Verleihung von Atelier-Aufenthalten und Werkbeiträgen sowie über Ankäufe. Neu stellt der Kanton zudem inspirierende Kulturräume zur Verfügung, wie die Lokremise oder das Schloss Werdenberg. Durch regionale Kulturförderplattformen stossen wir zusammen mit Gemeinden zudem Projekte an, beispielsweise die «museumsgeschichte(n)» zur Kulturvermittlung oder «Südmodul» zur Entwicklung der Baukultur. Daneben haben wir an unserer Kulturkonferenz im Frühling laut über Dienstleistungen, wie sie Kulturbüros anbieten, nachgedacht. Daran werden wir weiter arbeiten.

Madeleine Herzog Fachstelle Kultur der Stadt St.Gallen

Saiten — Frau Herzog, sind Sie diesen Sommer in den Genuss des kulturellen Programms in der Stadt gekommen, haben sie etwa «Sacra» den Tanz in der Kathedrale gesehen? Ich habe tatsächlich die Tanzproduktion «Sacra» in der Kathedrale gesehen und war tief beeindruckt. Schon der Auftakt mit den Tänzerinnen und Tänzern, die wie Erynnien über dem Hauptschiff thronen, war einmalig. Besonders angetan war ich von dem unglaublichen Zusammenspiel von Tanz und Gesang. Aber «Sacra» war nicht mein einziges Kulturhighlight in diesem Sommer. Ein tolles Erlebnis war auch der Auftritt von Eric Truffaz und Sly Johnson am Kulturfestival. Und in der dritten Ausstellung der Guerilla Galerie von Nadia Veronese und Katrin Dörig habe ich die filigranen Papier-Installationen von Sandra Kühne entdeckt. In Zeiten der Krise heisst es immer wieder, zuerst werde bei der Kultur gespart. Aber die Unterstützungsbeiträge scheinen nicht zurückgegangen zu sein. Hat es die Wirtschaftskrise nicht bis zur Kultur geschafft oder muss damit erst noch gerechnet werden? Ich hoffe nicht! Die Erhöhungen, welche die Stadt in den letzten Jahren im Kulturbereich getätigt hat, waren kein Luxus, sondern bitternötig! Wenn wir jetzt wieder den Rotstift ansetzen müssten, wäre das für die betroffenen Institutionen fatal. Ausgaben im Kulturbereich werden zwar oft kontrovers diskutiert, doch ich habe den Eindruck, dass in den letzten Jahren das Bewusstsein über die wichtige Rolle, die der Kultur in punkto Lebensqualität und Stadtentwicklung zukommt, gewachsen ist. Aber selbstverständlich ist auch die Kultur keine vom Wirtschaftsgeschehen unabhängige Insel. Je nach mittelfristiger finanzieller Perspektive dürfte es schwieriger werden, politische Mehrheiten für zusätzliche Mittel für die Kultur zu finden. Sollten die zusätzlichen Mittel nicht gesprochen und die bestehenden Töpfe gar verkleinert werden, wie sehen dann die Förderstrategien der Zukunft aus? Diskutiert die Stadt alternative Möglichkeiten? Bis jetzt sind keine alternativen Szenarien diskutiert worden. Angesichts knapper Mittel ist eine sinnvolle Aufgabenteilung zwischen Stadt und Kanton besonders wichtig. So hat die Entlastung der Stadt bei Konzert und Theater einen neuen Spielraum für die städtische Kulturpolitik geschaffen. Beschränkte Mittel machen einen umso gezielteren Einsatz der Kräfte nötig. Mit dem Kulturkonzept 2009 und dem damit verbundenen verstärkten Einbezug der Kommission für Kulturförderung bei der Mittelvergabe für die Freie Szene haben wir dafür die notwendigen Grundlagen.

René Munz Chef des Kulturamtes Thurgau

Saiten — Herr Munz, haben Sie die kulturellen Angebote im Kanton Thurgau über den Sommer geniessen können? Nicht nur im Thurgau, aber beglückenderweise auch hier: «Die Schwarze Spinne» mit dem See-Burgtheater in Kreuzlingen, «Cyrano de Bergerac» als Schlossfestspiel im Wasserschloss

Katrin Meier Leiterin des Amtes für Kultur St.Gallen

Saiten — Frau Meier, wir hoffen, Sie konnten in diesem Sommer auch Gelegenheit finden, die

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mit battleROYAL, crucible, halsundbeinbruch Produktionen, Hideto Heshiki/serioushobbys, Jessica Huber/A®TEM, Kumpane, OONA project, PiccoliProduction, Tanzprojekt TPO’10 (Leitung Ph. Saire), KünstlerInnengesprächen und «Auf zum Tanz – dem Tanzvergnügen für das Publikum».

16./17./18.09. SCHAAN THEATER AM KIRCHPLATZ 24./25.09. HERISAU TANZRAUM HERISAU 29./30.10. ZÜRICH TANZHAUS ZÜRICH 12./13.11. NEUHAUSEN CINEVOX THEATER 26./27.11. CHUR THEATER CHUR 03./04.12. STECKBORN PHÖNIX-THEATER 81 10./11./12.12. ST. GALLEN LOKREMISE ST.GALLEN 17.12. KONSTANZ SPIEGELHALLE THEATER KONSTANZ

INFOS & TICKETS WWW.TANZPLAN-OST.CH Das koordinierte Tanzförderprojekt der Ostschweizer Kantone, des Fürstentums Liechtenstein und der ig-tanz ostschweiz.

Don t look now stiftung Gegenwart dr. h.c. Hansjörg wyss

Die Sammlung gegenwartSkunSt teil 1 11.06.2010 – 20.03.2011 Hodlerstrasse 8 – 12 CH-3000 Bern 7 www.kunstmuseumBern.CH di 10H – 21H, mi-so 10H – 17H


Kämpfe und Kekse

Hagenwil, Veranstaltungen im «Salon Précaire» des «forum andere musik» in Frauenfeld oder auch «Tatort Komturei» mit dem Konzertabend von Andreas Vollenweider in der Komturei Tobel haben mich auf angenehme Weise angeregt. Noch ist die Wirtschaftskrise nicht wieder aus den Köpfen der Leute verschwunden, trotzdem wurden die Budgets für die Kulturförderung nicht gekürzt. Hat die Wirtschaftskrise die Kultur gar nicht betroffen? Weil nach wie vor ein gewisser Nachholbedarf besteht in Sachen Kultur, gäbe es hier nur wenig zu sparen. Ausserdem: Die Erkenntnis, dass Kultur keineswegs nur kostet, sondern auch Teil des Wirtschaftswachstums ist, spricht sich langsam herum. Und da auch in schlechteren Zeiten Glücksspiele gespielt werden, profitiert die kantonale Kulturförderung von der sprudelnden Quelle aus dem Lotteriefonds. Allerdings verbunden mit einer zunehmenden Abhängigkeit vom Glücksspiel und mit dem Risiko, dass auch diese Quelle sehr rasch mal deutlich weniger führt … Sollte es so kommen und diese Quelle versiegen, wären neue Strategien der Unterstützung gefragt. Was glauben Sie, wie Förderstrategien in Zukunft aussehen könnten? Eine solch umfassende Frage kann ich nicht in zwei Sätzen beantworten. Aber es geht sicherlich weiterhin um Qualität und Vielfalt. Bei der Qualität müssen wir auf gute Ideen und auf die Fähigkeiten der Projektverantwortlichen setzen können. Bei der Förderung der Vielfalt stehen die notwendigen Infrastrukturen im Vordergrund. Persönlich würde ich mir ein grosszügiges, multifunktionales Kulturzentrum für verschiedenste Kultursparten mit ausreichenden Platzverhältnissen wünschen (zum Beispiel in Kreuzlingen oder in der Stadtkaserne in Frauenfeld), eine Erweiterung des Kunstmuseums sowie ein zeitgemässeres Historisches Museum.

weiterhin gut besucht und benötigen dadurch erst noch weniger bis keine öffentlichen Mittel. Sollte die Lottoquelle doch einmal weniger sprudeln, sind andere und neue Förderstrategien gefragt. Wie könnten zukünftige Förderstrategien aussehen? Im Moment drängen sich, zumindest für Appenzell Innerrhoden, keine neuen Förderstrategien auf. Sollte sich die Situation in nächster Zeit drastisch verschlechtern, müssten wohl alle (linear) den Gürtel enger schnallen. Margrit Bürer Leiterin Amt für Kultur Appenzell Ausserrhoden

Saiten — Frau Bürer, verbrachten Sie einen abwechslungsreichen Kultursommer in Ausserrhoden mit einem persönlichen Highlight? Ja, ich kann auf einen abwechslungsreichen Sommer mit stimmigen Anlässen zurückblicken, auch feinen Entdeckungen. Die Dichte attraktiver Veranstaltungen hat mich nicht selten vor die Qual der Wahl gestellt. Besonders geschätzt habe ich die Begegnungen mit den kulturellen AkteurInnen – im besten Fall auch bei einem Glas Wein. Als Kulturförderin ist mir dieser Gedankenaustausch ein Anliegen und dieser kommt im Büroalltag oft zu kurz. Für ein persönliches Highlight ist es zu früh, noch ist der Sommer nicht vorbei, mich erwartet doch noch einiges … In den Medien wird seit einiger Zeit vom wirtschaftlichen Aufschwung gesprochen. Ist die Wirtschaftskrise in der Kultur überhaupt je angekommen, oder muss damit noch gerechnet werden? Im Kulturbereich findet seit mehreren Jahren ein Wachstum statt. Eine wachsende Zahl von kreativen Kleinstbetrieben und Beschäftigten tragen mit ihrem Einsatz zum Bruttosozialprodukt bei, wenn auch mit weit unter dem Durchschnitt liegenden Einkommen. Diese Entwicklung spiegelt sich in einer steigenden Zahl von Projekteingaben; gleichzeitig ist die Kulturförderung vom Sparwillen der öffentlichen Hand betroffen. Hier vermittelnd zu wirken, finde ich eine meiner wichtigen Aufgaben. Gerade in «schlechten» Zeiten sind Investitionen in die Kultur wesentlich. Kultur schafft Orientierung – und Orientierung ist insbesondere in Krisen nötig. Erfreulich ist, dass der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden dem Konzept der Museumsstrategie und einer Erhöhung der Fördermittel zugestimmt hat. Abgesehen von Erhöhungen der Fördermittel diskutiert das Amt für Kultur auch neue nichtmonetäre Förderstrategien, die in Zukunft vermehrt angewendet werden sollen? Bereits heute setzen wir auf Beratung sowie die Förderung von Netzwerken und Strukturen. Zum zweiten bieten wir mit «Obacht Kultur», unserem Kulturblatt, eine besondere FörderPlattform, die den Projekten und Werken der Kulturschaffenden mit Wertschätzung begegnet, ihnen Aufmerksamkeit verschafft – auch über den Kanton hinaus. Als dritte Strategie verfolgen wir eine auf verschiedenen Sparten angewandte Kooperation. Erwähnt sei hier der TanzPlan Ost; das hochstehende Programm ist nur möglich, weil die verschiedenen Akteure der Kulturförderung zusammen wirken. ■

Roland Inauen Leiter Amt für Kultur Appenzell Innerrhoden

Saiten — Herr Inauen, Sie leiten auch das Museum in Innerrhoden. Sind Sie da überhaupt noch dazu gekommen, kulturelle Veranstaltungen im Sommer als Gast zu besuchen? Es wird wohl jedem Kulturbeauftragten und jeder Kulturbeauftragten gleich gehen: Er oder sie müsste sich an gewissen Abenden oder Wochenenden vier- oder fünfteilen können, um alle kulturellen Veranstaltungen besuchen zu können, die er oder sie gerne möchte. Als Museumsleiter bin ich gleichzeitig selber Kulturveranstalter. Die Möglichkeit, andere Anlässe zu besuchen, schränkt sich dadurch in der Tat noch mehr ein. Und zwischendurch braucht es auch einmal Erholung von so viel Kultur. Wie schätzen Sie die Wirtschaftskrise ein; muss im kulturellen Bereich erst noch mit ihren Auswirkungen gerechnet werden? In Appenzell Innerrhoden wirkt sich die Wirtschaftskrise im Moment kaum negativ auf die Kultur aus. Wichtig ist, dass die Innerrhoderinnen und Innerrhoder und mit ihnen möglichst viele Leute in der ganzen Schweiz weiterhin kräftig Zahlenlotto spielen und Swisslose kaufen. So wird die Quelle, welche die Kultur hierzulande zur Hauptsache nährt, weiterhin sprudeln. Das Freilichttheater «Der Brand von Appenzell», das kulturelle Hauptereignis des Jahres in Innerrhoden, erlebte insgesamt vierzehn ausverkaufte Vorstellungen mit fast 5000 Besucherinnen und Besuchern. Gute Veranstaltungen werden also

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Ring Stacker, Ring Nͦ 2, 1984 grün, fP, ø 110 mm Fisher-Price, Spielgruppe Rorschach

Delikatessentofu, zart geräuchert, 2010 aus biologischer Sojazucht, verschweisst, ø 80 mm Soyana, aus privater Sammlung


Kämpfe und Kekse

Offene Räume als Ausweg aus der Enge — Gibt sich die Kulturszene mit dem Bestehenden zufrieden? Auf Stippvisite bei einer Barbetreiberin, einem Achtzehnjährigen und einem Konzertveranstalter. von Johannes Stieger This is the choice / this is the choice / this is the choice of a new generation. Guz, 1997

schrieb jemand «Bushido» auf die brösmelige Wand. Es sind die ersten Anzeichen einer Jugendbewegung auf dem Weg Richtung Tankstell. Das erste Graffiti könnte aus der Zeit stammen, als weiter vorne bei der St.Leonhardsbrücke noch eines der schönsten Häuser St.Gallens stand. Vor acht Jahren wurde das rote Jugendstilgebäude abgerissen. Darin drehte Peter Liechti Szenen seines Films «Marthas Garten», war ab Mai 2001 das Rümpeltum zuhause und im Untergeschoss mit einem Vorplatz zur Lokremise hin die Velofliggi. Darüber gab es günstigen Wohnraum.

Es ist einer der ersten kühleren Spätsommertage, als ich mich zur Tankstell aufmache. Der kleinen Bar am südlichen Hügel St.Gallens. Dem Spaziergang durch die Stadt sind etliche Gespräche und Diskussionen vorausgegangen. Ein Zwanzigjähriger sagte, er hätte sich noch gar nie überlegt, Kultur selber zu veranstalten. Andere fragten sich, wo die kleinen Veranstaltungen geblieben sind, jene ohne Werbemaschine, Facebookgruppe, Medienpartner und allem Pipapo. Sind die Kämpfe um neue Kulturräume Geschichte? Es läuft auf der institutionellen Ebene so viel und gut wie noch nie in der Stadt. Aber es ist irgendwie auch ruhig geworden. Vor vier Jahren sass der Filmer Jan Buchholz in seiner damaligen Wohnung im Lachen-Quartier und erzählte mir von seinem Film. Er war soeben in den letzten Zügen zu «Auf- und Abbruch in St.Güllen» und bereitete die Premiere vor. Buchholz war mit der Videokamera vier Jahre lang dabei, wenn wichtige St.Galler Häuser abgerissen wurden. Er hielt die Kamera stoisch auf die Baggerzähne und die einstürzenden Mauern. Er erzählt mit seinen meist unkommentierten Bildern vom hiesigen Städtebau. Die Ruinen erzählen ihrerseits, ohne nostalgisch zu werden, wesentliche Geschichten der jüngeren St.Galler Subkultur, oder zumindest einer jungen und lebendigen Kultur, die den städtischen Innenraum besetzte.

Versprechen und Drohung Über der Stadt liegt wie zäher Nebel das seltsame Wort «Abbruchliegenschaft». Es ist Versprechen und Drohung zugleich: Die Zwischennutzung lockt, der Abbruch zwingt aber immer wieder zum Weiterziehen. Ich gehe über die Brücke, rechts führt die Güterbahnhofstrasse zum Kugl. Eröffnet vor sechs Jahren, droht dem Clubbetrieb nun ebenfalls der Abbruch. Obwohl im Sommer 2007 die Abstimmung für die Überbauung des Geländes scheiterte. Ein Beamter, der in der Nähe wohnt, rang einen Einspruch gegen die Umzonung durch und bekam vom kantonalen Verwaltungsgericht Recht. Die Situation ist verzwickt, die Stadt bemüht sich um eine Lösung und lässt verlautbaren, wie wichtig der Raum für die Jugend sei. Die Diskussion dreht sich aber eigentlich nicht darum, ob es das Kugl überhaupt gibt, sondern darum, ob es von der Beschränkung der Öffnungszeiten nicht betroffen ist. Sprich, dass der Club um drei Uhr nicht zumachen muss. Ab diesem Zeitpunkt wird an der Bar Geld verdient, da die meisten Bars und Konzertlokale dann schliessen. Zum anderen ist aus gut unterrichteter Quelle zu hören, dass der Entscheid, die Öffnungszeiten nach hinten zu schieben, von der Stadt mit dem Gedanken – unter anderen – gefällt wurde, dass die Leute über die Nacht verteilt nach Hause gehen und nicht um drei Uhr unzufrieden im Rudel rausgetrieben werden und Radau machen. Der Kampf ums Kugl wird im Internet weitergeführt. Am Telefon erzählt mir Thomas Schudel *, er habe folgendes auf Facebook geschrieben: «Name und Adresse des Einsprechers sind bekannt. Let’s rock!» Der gemeinte Beamte reichte Anzeige gegen Unbekannt ein und der harmlose Aufrührer wurde nach den schnell aufgenommenen Ermittlungen vorgeladen. Wie die Geschichte ausgeht, war bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Erstes Zeichen einer Bewegung Als der Film gezeigt wurde, stand das Quartier an der Rosenbergstrasse noch, war aber bereits abgeschrieben. Nun wird dort die Fachhochschule hochgezogen. Mit dem Quartier verschwand vor gut einem Jahr auch die winzige Bar in einer Waschküche, wo sich zum Schluss szeneübergreifend die halbe Stadt zum Fest traf, nicht nur zur Freude der Veranstalterinnen. Mit der Bar verschwanden auch viele Leute aus der Stadt. Ein anderer Raum, in dem es nachts öfters rumpelte, war die Legobar. Aber auch sie schloss vor einigen Monaten die Kellertür. Über eine steile Treppe ging es im Klosterquartier in ein Gewölbe. Unregelmässig fanden die Partys statt; jedes Mal war der Keller gerammelt voll mit schwitzenden Körpern. Es sprach sich jeweils blitzschnell rum, Werbung wurde keine gemacht. Und nun? Ich starte vor dem besagten Haus im Lachen-Quartier. Buchholz wohnt nicht mehr dort, aber viele andere mehr oder weniger junge Leute, die froh um eine günstige Wohnung sind. Es ist wohl eines der letzten alten Häuser, das von so etwas wie einer Szene angeeignet wurde und wo eine Hausgemeinschaft zu spüren ist. Ein Wunder, dass die alte Hütte noch steht. St.Gallen hat sich in den letzten Jahren massiv verändert und Buchholz’ Film ist nach wie vor eines der wenigen Dokumente dieser Entwicklung. Ich laufe Richtung Dürrenmattstrasse. Auf die so genannte «Schweizerseite» der Lachen. Jemand hat vor langer Zeit «Stop Blocher» auf eine Mauer gesprayt. Vorbei am Proben- und Magazingebäude des Theaters St.Gallen. Hier

Schaufeln für die Quersubvention Ich komme zur Tankstell und begrüsse Melanie Diem und Philipp Grob. Melanie ist 26 und übernahm die Bar vor gut einem halben Jahr. Wir setzen uns in den hinteren Bereich des kleinen Raums an einen Tisch mit kariertem Tuch. «Es gibt Hacktätschli», ist etwas vom Ersten, das Philipp sagt. Melanie bringt den frühen Kundinnen, die auf dem Kiesplatz sitzen, ein Bier. Es ist nichts zu spüren von der Unruhe, die sich in der Stadt unten ausbreitet. Es ist Stadtfest. Sie kommt aus Herisau, er aus Waldkirch. Beide leben seit sieben Jahren in der Stadt. Zwei Jahre lang war die gelernte Drogistin auf der Suche nach einer Bar. Schliesslich machte sie das Rennen um die Tankstell. Philipp kramt ein in Stoff einge-

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Ein Kultur-inventar

gäbe, in denen sich Szenen vermischen, auch mal kleinere Veranstaltungen stattfänden. Und während des Barbetriebs gute Musik läuft? «Ja, das auch.» Zu wenig weit gehen ihm aber die Verbindungen untereinander: «Wieso gibt es kaum Leute, die auch musikalisch etwas versuchen?»

schlagenes Buch hervor: Das «Konzeptbuch» ist Melanies Bewerbung für die Tankstell. Hier sind handschriftlich die Ideen für die Bar aufgeführt. Als klar wurde, dass Melanie Diem die Tankstell übernimmt, ging ein Raunen durch die Clubszene. Bevor das Programm stand, wurden bereits die Partys vermisst. Diese schmeisst sie weiterhin. Einerseits der fröhlichen Abende wegen, aber auch die Bar muss laufen. Der beste Antrieb für eine geschmierte Bar ist nun mal die Party. Krass zeigte sich das am Konzert der Goldenen Zitronen in der Poolbar Feldkirch diesen Sommer. Im ersten Stock des Alten Hallenbads hörten um die 150 Leute das fulminante Konzert der Hamburger Band rund um Schorsch Kamerun und Ted Gaier. Unten fütterte ein jugendliches Partyvolk wie die Kohlenschipper auf einem Dampfer die Kasse für das vermutlich defizitäre Konzert. Der Eintritt kostete nur vierzehn Euro. Philipp stellt wieder ein Bier auf den Tisch. Bald sind die Hacktätschli gegessen und ich mache mich auf den Weg in die Stadt. Vielleicht begegne ich noch Elias Raschle und seinen Kumpels. Er zieht durchs Stadtfest und wird am folgenden Morgen im Büro vorbeikommen, um zu erzählen, wie er die Stadt sieht. Am Samstag wird die Tankstell die ganze Nacht offen haben. Das Stadtfest und eine Sonderregelung machen die Freinacht möglich. «Ein Olmaverhalten schwappt in den Ausgang», sagt Melanie Diem.

Alles, nur nicht abgrenzen Elias macht sich auf Richtung Aarau und ich steige in die SBahn nach Rorschach. Ich treffe mich mit Marco Kamber beim alten Hafenbahnhof. Wir wollen uns ins tolle italienische Café La Vela setzen. Es ist Samstagnachmitttag kurz nach Ladenschluss und alle Plätze sind besetzt. Bei einem wässrigen Kaffee an einem Plastiktischchen beim Hafenbahnhof-Kiosk erzählt der 22-jährige Programmverantwortliche des Kulturlokals Mariaberg, dass es in Rorschach wenig Zusammenhalt gäbe unter den Jungen. Kamber wohnt in einer Jugendstilwohnung mit Blick auf den See, zieht nun aber wegen des Studiums nach Zürich. Auch er beklagt eine Festhüttisierung – auch im Mariaberg. Bis anhin war es an den Konzerten so, dass in einem abgetrennten Barbereich sich Jugendliche ordentlich die Kappe füllten und sich im Konzertsaal die Bands abmühten. Anfangs sei das Interesse gross gewesen an Live-Musik, dann aber bedenklich zurückgegangen. Mit dem Rauchverbot macht nun der Barbereich aber keinen Sinn mehr und die Wand wird abgerissen. Der neue grosse Raum bedeutet den Vollabsturz, wenn den Trunkenbolden die Musik egal ist. Oder aber eine künstlerische Aufwertung. Die fehlende Zugehörigkeit zu einem Raum oder eben zur Stadt zeige sich auch am Projekt «Stadt als Bühne» der Fachhochschule St.Gallen. Zum einen, sagt Kamber, sei er der Jüngste gewesen an der Buchvernissage im August, zum anderen würden sich die Leute von der Schule aber auch nicht gross fürs Mariaberg interessieren. Das Problem sei, dass von Dozentinnen und Schülerinnen ein verschwindend kleiner Teil überhaupt in Rorschach wohne, geschweige denn sich ins Stadtleben einmische. Wir sitzen noch eine Weile am Plastiktisch und reden über Rorschach. Der Kioskbetreiber beginnt Tische und Stühle wegzuräumen, macht aber erst in 45 Minuten den Laden zu. Immer wieder lächelt Kamber melancholisch. Rorschach sei super, das beste eigentlich. Er grüsst den KebabbarBesitzer Nuri und nur ein paar Minuten später einen anderen Beizer. Jungen Kulturschaffenden, so scheint es, liegt mehr daran, Räume aufzumachen, als sie zu besetzen. Eine schöne Zukunftsvision.

Hopping mit edlem Schuhwerk Auf dem Weg in die Stadt erinnere ich mich an einen Abend vor der Grabenhalle. Vielleicht war es das grossartige Konzert der Schottischen Rockband Mogwai. Jedenfalls standen an einem Sommerabend viele Jugendliche vor dem Gebäude und unterhielten sich laut. Nicht in dem Sinn laut, wie eine Motorsäge laut ist, oder eine Pistole. Das Problem war, ich konnte nicht weghören. Es wurde mir fast schwindlig von dem Tempo, in welchem die Wörter aus ihnen rauspurzelten. Einer deutete fortwährend Gitarrengriffe an und posaunte Namen von anscheinend grossartigen Gitarristen durch die Gegend. Der Brüllhans hatte aber sehr schöne Schuhe an. Überhaupt waren fast alle ausserordentlich gut angezogen. Und wenn sie nicht redeten, schauten sie, als ob jeden Moment ein Modefotograf abdrücken würde. Der nächste Morgen verstreicht und es wird vierzehn Uhr bis wir auf dem Dach des «Saiten»-Büros sitzen und in die Sonne blinzeln. Elias Raschle ist auf dem Weg nach Aarau und im Schuss. Im September beginnt der Achtzehnjährige in Bern das Studium «Fine Arts» und zieht von St.Gallen weg nach Biel. Er empfinde die Stadt als offen. Jedenfalls habe er nicht das Gefühl, dass es sich abgrenzende Szenen gäbe. Gerade im Ausgang würde man sich gegenseitig informieren: Wo läuft was, ist noch etwas im Elektrokeller los, geht man bigoscht noch ins Studio 15 oder ist es dort grad zu dubios? Man bleibt an einem Ort, solange es einem passt. Dann hoppt man ins nächste Lokal. Fehlen würden kleine Veranstaltungsorte, die keinen Gewinn machen müssen, sagt er. Und er will einen Aufruf platzieren: Wer einen grossen ungenutzten Keller hat, wo man ab und zu eine Veranstaltung machen kann, bitte melden! Was sich in letzter Zeit geändert habe, sei, dass es mit der Bar La Buena Onda im Linsebühl und der Tankstell Räume

Johannes Stieger, 1979, ist Redaktor bei «Saiten».

* Name der Redaktion bekannt

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Fischli Kegelclub, 1977 Holz geschnitzt mit Sockel, geschraubt, 240 mm unbekannt, Restaurant Rรถssli

Rasenschere 3, 1987 Plastik mit Metall, 230 mm Wolf Garten, Portsmouth/GB

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Ein Kultur-inventar

Das «Independent»-Geschäft — Konzerte weiterverkaufen ist zu einem riesigen Business geworden, bei dem raffinierte Managements kräftig absahnen. Das macht das Buchen zur Nervenprobe und die Konzerte immer teurer. von Damian Hohl ausländische Agenturen die Provision üblicherweise bereits miteingerechnet haben. Somit wird auf eine Gage oft eine doppelte Kommission erhoben. Um unangenehme Fragen zu vermeiden, geben sich die Dreisten unter ihnen als Konzertveranstalter aus und verschweigen den Weiterverkauf eines Konzertes. Damit lässt sich gutes Geld verdienen: 900 Franken für eine Konzertgage von 6000 Franken. Geld, das letztendlich von der Gage abgeht, während die Bands bereits an der kränkelnden Musikindustrie leiden. Die Konzert-Agenturen schaffen somit eine Art Kartell, meist aber keinen Mehrwert, da sich ihre Arbeit bloss auf das Weiterleiten von Nachrichten und Informationen beschränkt. Auch bezüglich der Unabhängigkeit einiger Agenturen darf man sich fragen. So sind einige von ihnen für das Booking grosser Festivals oder ganzer Clubprogramme verantwortlich.

Im Mai, vier Monate vor Beginn der Konzertsaison, reichen die zahlreichen Booking-Agenturen ihre ersten Angebote herum. Bis Anfang August, wenn das Herbstprogramm allmählich stehen muss, werden es Hunderte sein. Neun Monatsprogramme mit je sechs bis acht Konzerten auf die Beine stellen, das kann ganz schön Nervensache sein. Denn von einer gewissen Vielfalt und Ausgewogenheit bis zur passenden terminlichen Verteilung gibt es viel zu beachten. Was sich bei der Koordination von unzähligen Tourneen und Konzerten, verteilt über hunderte von Clubs in ganz Europa, zuträgt, kann man sich nur schwer vorstellen: Offerten einreichen, um den Preis feilschen, Daten reservieren, andere interessante Angebote vorbeiziehen lassen, sich immer wieder ändernden Tourneeplänen anpassen und Wochen später erst den Zuschlag erhalten – oder auch nicht. Denn nicht selten kommt es vor, dass man plötzlich mit leeren Händen da steht oder unverhofft drei Konzerte in einer Woche auf dem Programm hat. Als Konzertveranstalter in einer Randregion hat man gegenüber Zürcher Clubs zudem oft grundsätzlich einen schwierigen Stand, weil viele Bands darauf bestehen, nur ein Schweizer Konzert, und zwar in Zürich, zu spielen. Dagegen hilft das Gespür, eine Band frühzeitig zu entdecken, der Trumpf einer ausnehmend schönen Konzertlokalität oder das Verbünden mit anderen Aussenstehenden.

Blauäugig oder desinteressiert? Spricht man eine Band auf solche BWL-Lehrbuch-tauglichen Vorgänge an, haben sie meist keinen blassen Schimmer. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sich ein grosser Teil dieser Bands der «Independent»-Szene zuschreibt. Ist es Blauäugigkeit, ist es schlicht Desinteresse? Oder damit zu erklären, dass die meisten jungen Bands heute eine Haltung vermissen lassen und sich dies nicht nur textlich und musikalisch, sondern auch in der Auswahl der Agenturen und somit oft auch der Konzerthäuser äussert? Dabei gehen manche ihrer Vorbilder einen anderen Weg: Patti Smith spielte in der Roten Fabrik statt am Blue Balls Festival und Sonic Youth an der Bad Bonn Kilbi statt am Jazzfestival Montreux, Geld dürfte dabei nicht ausschlaggebend gewesen sein. Natürlich gibt es Ausnahmen. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Band «Caribou» kurz vor dem Gipfel ihres bisherigen Erfolges an einem eigentlich konzertfreien Tag für ein ebensolches von Lausanne nach St.Gallen fährt, weil das Konzert im Palace bei der letzten Tour «das Beste» gewesen sei. Selten, aber doch immer wieder passiert es, dass zwischen Konzertmachern und Bands ein freundschaftliches Verhältnis entsteht, das über eine trunkene Nacht hinausreicht. Im Palace ist das mit der Wiener Band «Ja, Panik» so. Da trifft man sich dann in der Band-WG in Berlin oder anlässlich eines Konzerts an der Poolbar in Feldkirch. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Bemühungen, einen derzeit gefeierten Musiker bereits zum dritten Mal für ein Konzert zu engagieren. Seine bestätigten Konzerte in St.Gallen hat er bereits zweimal abgesagt. Einmal mit einer schlechten Ausrede, und das erst noch am Tag der Veranstaltung. Seriöse Künstler würden diese Termine ohne Wenn und Aber nachholen. Die Gage sei nun sieben Mal so hoch wie beim letzten Mal, meldet nun die Agentur. Damit ist der Running Gag zu Ende. Doch die positiven Begegnungen und guten Konzerte sind mitunter ein Grund, die ganze Geschäftigkeit in Kauf zu nehmen. Ein tolles Konzert kann verlorene Energie zurückgeben und ist vielleicht die letzte Möglichkeit, die herrschende Ordnung für einen Moment auszuhebeln. Mitten im Geschäft entsteht etwas, das ganz frei davon ist: Musik, ein Fest, Wahnsinn, guter Aufruhr und im absoluten Ausnahmefall ein Konzert, das Lebensperspektiven verändern kann.

Absurde Vorgaben Die heftigen Veränderungen der Musikindustrie in den vergangenen Jahren sind auch an den Konzertveranstaltungen nicht spurlos vorbeigegangen. Während mit Tonträgern heute fast kein Geld mehr zu verdienen ist, wird die fehlende Einnahmequelle zunehmend über Konzertgagen und Fanartikel kompensiert. Das äussert sich folglich in immer höher werdenden Eintrittspreisen für Konzerte. Wobei hier dasselbe gilt wie im Lohngefüge der Privatwirtschaft: Wenige heimsen das meiste ein und der grösste Teil kann nicht oder kaum davon leben. Gleichzeitig aber ist die Beliebtheit von Konzerten grösser denn je – und offenbar auch die Bereitschaft, dafür Geld auszugeben. Geld, mit dem früher vermutlich Tonträger gekauft wurden. Gut zu beobachten ist die Entwicklung einer Professionalisierung von Konzertproduktionen. England gibt den Takt vor. Das reicht von zehnseitigen Konzertridern, über die absurde Vorgabe einiger Managements, die Plakatgestaltung für ein Konzert müsse durch sie bewilligt werden, bis hin zu durchorganisierten Produktionen, wo sich die Band im Hotel verschanzt und der Konzertveranstalter ausschliesslich mit dem Tourmanager spricht. Wohlgemerkt geht es hier um Bands, die nicht in grossen Hallen spielen, sondern in einem mittelgrossen Konzertlokal. Immer öfters werden junge Bands von klein auf einem karrieristischen Masterplan unterstellt, in welchem Tournee, Veröffentlichungsdaten von Tonträgern und Pressearbeit genauestens aufeinander abgestimmt sind. Doppelte Kommissionen Dahinter stecken raffinierte Managements, die sich bei Erfolg mittels Provisionen ihren Teil der Einnahmen einer Band abzwacken. In der Schweiz üben sich die Agenturen zudem in der eigenartigen, aber weit verbreiteten Praktik, internationale Angebote abzufangen und die Konzerte zu einer Kommission von fünfzehn Prozent der Konzertgage weiterzuverkaufen, während

Damian Hohl, 1985, Programmverantwortlicher des Palace St.Gallen

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Ein Kultur-inventar

Kulturmanagement rules — Der Basler Autor und Kulturschaffende Chrigel Fisch über die so genannte Professionalisierung des Kulturbetriebs. Zwischen April und September 2009 führte mein Arbeitsweg am Kunstmuseum Basel vorbei. Das tut er immer noch, aber damals herrschte Ausnahmezustand: Zu Gast im Haus war Vincent van Gogh beziehungsweise seine Landschaftsbilder, die Museumsdirektor Bernhard Mendes Bürgi für einen Versicherungswert von 2000 Millionen Franken nach Basel hatte karren lassen. Tagtäglich also das gleiche Bild: Wallende Horden deutscher Apotheker- und Oberlehrergattinnen im oder kurz vor dem Pensionsalter belagerten das Kunstmuseum, gehüllt in helle, leichte Baumwollkleider, als wollten sie damit geradewegs in van Goghs Kornfeldern lustwandeln. Nach dem Museumsbesuch tänzelten die Damen, meist mit Provence-Hut, Foulard, dickem Vincent-Kunstband und anderen Merchandisingartikeln bewaffnet, in verzückter Pose aus dem Museum hinaus in die reale Welt der gemeinen Passanten. Allerdings konnte die Welt den Damen einige Minuten lang nichts anhaben: Der Vincent-Flash hatte sie restlos aller irdischen Gepflogenheiten enthoben und so torkelten die leicht schwitzenden Bildungsbürgerinnen blind in die Arme oder auf die Füsse der Passanten – und meine.

Hätten die jungen Leute anstatt der Loveparade doch auch ein schönes Museum besucht, so wie ihre wallenden Landsfrauen damals in Basel! Es gab wunderbare Ausstellungen in Duisburg: Ein Besuch des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt hätte ihnen gewiss den kulturellen Oberflash verpasst – besser als Pillen! Aber nein, Loveparade musste es sein, weil Kulturmanager, Politiker, Sponsoren und Körperkult es so wollten.

Kulturetat, Millionenschulden? Totentanz und Gross Paraden. Dollarzeichen, Blütengulden, Gedanken an den Image Schaden.* Van Gogh-Ausstellung und Loveparade Duisburg also. Meisterwerke des Kulturmanagements. Oder? Nein, blöd wie Gurke. Und erst noch gefährlich.

❉ Nichts gegen Professionalisierung, man möchte schliesslich auch nicht von einem georgischen Schweinezüchter auf dem Pilotensessel auf die Kanarischen Inseln geflogen werden. Ein Profi muss her. Ein Kulturmanager. Der Master in Kulturmanagement an der Uni Basel kostet 21‘500 Franken. Seit bald zehn Jahren gibt es das Studium, das wiederum ein abgeschlossenes Unistudium voraussetzt. Professionalisierung aber führt zu Verflachung, zu Gleichmacherei, zu Eventitis, zu aufgeblasener Cüpli-VIP-Kultur, zur reinen Marktwirtschaft und meint damit auch, dass es keine Subkultur geben darf. Oder wenn es eine gibt, wird sie gefressen. Schliesslich führt Professionalierung auch zu lähmendem Perfektionsstreben. «Meist heisst Professionalisierung: Inhalt raus, Cafeteria und Shop rein», so die Journalistin Barbara Basting in einem Referat zur Professionalisierung in der Kulturwirtschaft. Womit sie recht hat: Der Inhalt kommt längst an zweiter Stelle. Kultur, oder auch Kunst, ist Ware, die konsumiert werden muss. Wie Waschpulver, Fussball, MP3, Handy. Widerstand zwecklos, Anpassung Pflicht.

❉ Ein halbes Jahr und über 500’000 Besucher später war ich heilfroh, dass die Gehsteige vor dem Kunstmuseum wieder leer waren. Irgendein unbekannter, pickliger lettischer Installationskünstler übernahm das Zepter im Museum und leergefegt war der öffentliche Raum. Was hätte wohl van Gogh, das arme holländische Schwein, zu den Besucherströmen, dem immensen Werbeaufwand, dem omnipräsenten «Presenting Sponsor» (die arg gebeutelte UBS), dem Schickimicki-Catering und der geölten Merchandising-Maschine gesagt? Wir ahnen es nur. Wissen tun wir: Dank eines ausgeklügelten Reservations- und Zeitfenster-Ticketsystems kam es selten zu Wartezeiten oder überfüllten Museumssälen. Eine halbe Million Menschen als artige, ferngesteuerte Jüngerinnen und Jünger des Mega-Kulturevents. Kulturmanagement rules! Etwas weniger gut geplant war die Lenkung der Zuschauerströme in Duisburg an der Loveparade Ende Juli 2010. Auch hier: ein Mega-Kulturevent. Loveparade-Boss Rainer Schaller verhandelte bei der Sponsorensuche der Einfachheit halber mit sich selber und so war seine Fitnesskette McFit Hauptsponsor der Loveparade. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland hatte die Parade mit dem Titel «The Art of Love» unbedingt in seine gebeutelte Kohlenpott-Stadt holen wollen – mit dem Segen der Chefs der Ruhr. 2010 (Kulturhauptstadt Europas) notabene. «Ich betrachte die Loveparade als eine gute Gelegenheit, der Welt zu zeigen, wie weltoffen, tolerant und insbesondere spannend unsere Stadt ist», meinte Sauerland vor der Parade. Spannend, ja unerträglich spannend war sie vor allem für die 21 Toten und die über 500 Verletzten der Massenpanik im Tunnel.

❉ Wenn Künstlerinnen und Kulturschaffende nur noch als reine Unternehmer von Unis Gnaden agieren, sind Kunst und Kultur nicht mehr frei, sondern langweilig. Ab September ist Andy Warhol im Kunstmuseum Basel zu Gast: «The Early Sixties». Warhol, der Erfinder des Künstlers als Unternehmer. Konsequent, nicht wahr? Chrigel Fisch, 1964, Autor, Musik-Networker und Bandmanager.

Technofloats und frohe Mienen, jede Menge Strapsblondinen. Geilheit, Gier und Geltungssucht, zermalmt im Tunnel ohne Flucht.* * aus dem Trauerforum auf www.loveparade.de

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Thema A pp e n z e ll

Die aussergewöhn­ liche Führungs­ persönlichkeit Mir stockte immer wieder der Atem, wenn ich unserem zurücktretenden Appenzeller Bundesrat zugehört habe. Einige seiner jüngeren Aussagen lassen sich zu einem Fünfakter montieren: Exposition: «Die Schweiz ist keine Steueroase» – Entfaltung des Konflikts: «An diesem Bankgeheimnis werdet Ihr Euch die Zähne ausbeissen» – Steigerung der Handlung bis zum Höhepunkt: «Aus den meisten Krisen ist die Schweiz gestärkt hervorgegangen» – Scheinlösung des Konflikts: «Am Schluss, wenn ich das nicht erreiche, wenn die zwei Leute in Libyen bleiben, in diesem Moment habe ich mein Gesicht verloren» – Zusammenbruch beziehungsweise Lösung des Konflikts: «Ich habe eine Phase von Erfolgen hinter mir». Unter den Schriften von Hans-Rudolf Merz, die in der Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden liegen, sticht ein schmales Büchlein hervor: «Die aussergewöhnliche Führungspersönlichkeit. Essay über Elativität und elative Persönlichkeit», 88 Seiten stark und 1987 bei Rüegger in Grüsch erschienen. Da steht etwa: «Beim Elativen ist die Intuition als Via Regia der entscheidende Erkenntnisvorgang.» Das heisst: «Bei der aussergewöhnlichen Führungspersönlichkeit ist die Eingebung als Weg für optimale Problemlösungen der entscheidende Erkenntnisvorgang.» Diese Intuition wird sodann genauer umschrieben: «Sie ist Eingebung und Sehnen, das eine Empfangen, das andere Erwartung, daher ist der Vorgang des Intuierens eine Influenz, Funke zwischen Subjekten; sie ist Fossil des Paradieses, denn sie kann ‹Göttliches› herbeiführen; sie ist geistiges Geschehen zwischen Magnetismus und Elektrizität.» Mit Blick auf dieses Zitat fragte der «Tagesanzeiger» in Merz’ Bundesratspräsidialjahr: «Kann man jemandem als Politiker trauen, der solchen Quark schreibt?» Die Frage ist aber meines Erachtens eine andere: «Was ist das für ein Mensch, der dieses Führungsverständnis lebt?» Das Atemstocken angesichts der Merz‘schen Aussagen und Handlungen hat mit der Befürchtung zu tun, dass Hans-Rudolf Merz mindestens anstrebt, so zu führen, wie er es in diesem Büchlein skizziert. Das heisst: Merz handelt nach seiner Eingebung. Anders als andere hat er einen entsprechenden Sensor; er kann ja nichts dafür, dass dies so ist, er muss sich danach richten. Dieses Verständnis lässt ihn als «Mann der Tat», des

Zugreifens, der Aktion erscheinen. Er handelt allein, und er gibt nie auf, wenn er etwas erzielen will; er nimmt Rückschläge in Kauf und steckt diese trotzig ein: «Man sagt, [diese Führungspersönlichkeit] könnten Niederlagen in Siege verwandeln.» Womit wir wieder am Schluss wären, bei der Lösung des Konflikts: «Ich habe eine Phase von Erfolgen hinter mir.» Heidi Eisenhut, 1976, Historikerin und Leiterin Kantonsbibliothek Appenzell ­Ausserrhoden.

V o r a r lb e r g

Wie der Papst nackt an mir ­vorbeihuschte An sich gehöre ich nicht zu denen, die am Rande der Bregenzer Festspiele Maulaffen feilhalten, um die österreichische Cervelat-Prominenz (die in Vorarlberg Schübling-Prominenz heissen müsste) sehen zu können. Aber wenn schon einmal der Papst vorbeikommt, dazu noch nackt, gehe ich doch hin und nehme die Kamera mit. Am 9. August war es so weit, der Papst, wegen seiner geringen Körpergrösse auch liebevoll «das Päpstle» genannt, sollte mittags beim Festspielhaus eintreffen. Ich wohne an der Peripherie von Bregenz und fahre mit dem Rad ins Zentrum, so nahm ich dieses Mal nach dem üblichen Café-Besuch in der Stadt den Rückweg über die Seepromenade. Kurz nach zwölf war ich vor dem Festspielhaus, vom Papst aber weit und breit nichts zu sehen, auch keine auf ihn wartenden Massen. Dann halt nicht, dachte ich mir, radelte nach Hause und startete am Nachmittag einen zweiten Versuch. Wieder nix: kein Papst, keine Spuren der Audienz, nichts als wegen des ungewohnten Sonnenscheins gut gelaunte Touristen. Am nächsten Tag las ich in der Zeitung, dass das Päpstle doch da gewesen war, verspätet angekommen und offenbar sehr bald wieder per Papamobil weitergereist. Und auch sein nacktmullhaftes Körperchen hatte niemanden aufgeregt. Es war natürlich nicht der leibhaftige bayerische Benedikt, der da vorbeigekommen war, sondern eine Skulptur des Bildhauers Peter Lenk. Eine Replik jener Papstfigur, die auf einer Handfläche der «Imperia» sitzt, der etwa zehn Meter hohen barbusigen Statue am Eingang des Konstanzer Hafens, die auf das äusserst rege Prostitutionsgeschäft beim Konstanzer Konzil (1414 bis 1418) verweist. Auf der anderen Hand der «Imperia» sitzt ein mickriges Kaiserchen mit Krone und Reichsapfel. Die Replik war von der Konstanzer Touristen-Information

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Sorgt für Aufregung: Peter Lenks Papst.

Bild: pd

im Bahnhof aufgestellt und nach einem Proteststurm von lokalem Klerus und CDU-Politikern ins Exil nach Weiz (Steiermark) geschickt worden, wo im Kunsthaus die Ausstellung «Peter Lenk – Skulpturen» stattfindet, die bemerkenswerterweise weder auf der Webseite der Stadt noch auf der des Kunsthauses erwähnt wird. Na schön, hatte ich also den Auftritt des Päpstles vor dem Bregenzer Festspielhaus versäumt. Der Transporteur, der Aktionskünstler Johan Maden, hatte diesen Ort für eine Präsentation der Skulptur vorgesehen, weil die Festspiele ein «aufgeblasener Kulturbetrieb» seien und Maden für «Kunstgruften» nichts übrig habe. Er war dann recht erstaunt, als nicht nur keine «Taliban-Katholiken» beim Festspielhaus auftauchten, sondern auch noch der technische Leiter der Festspiele vorschlug, die Figur doch 24 Stunden lang zu zeigen. Das war nicht möglich, weil sie schon am 11. August in Weiz sein musste. Mich wunderte, dass es sich laut Vorarlberger Medien bei den Figuren nicht um Papst und Kaiser, sondern um zwei «Gaukler» handle, die sich deren Insignien (Tiara, Krone, Reichsapfel) angeeignet hätten. Bisher hatte man eigentlich allgemein angenommen, das Päpstle sei eine Darstellung des Papstes Martin V. Der Bildhauer Lenk gewann einen Prozess gegen die «Bild»-Zeitung, die behauptet hatte, in der Figur einen nackten Ratzinger erkennen zu können. Dass es ein Papst sei und kein


Thema

Gaukler, der einen Papst darstelle, war dort aber unbestritten. Wozu also der GauklerSchmarren in der lokalen Berichterstattung? Ist eine solche Schutzbehauptung immer noch nötig? Es ist immerhin schon 600 Jahre her, dass Jan Hus in die Falle gelockt und in Konstanz misshandelt und verbrannt wurde. KurT Bracharz, 1947, arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Übersetzer in Bregenz.

Thurgau

Arnold, der Lebendpreis

Wir schreiben Mitte August. Der Herbst hat den Sommer mit einem «Inneren Brienzer» in Kombination mit einem Kopfgriff auf den Boden gelegt, um ihn dann mit einem «Bur» – in der Ausführung mit einem Kniekehlen-Griff – unten zu halten. Und es ist nicht der goldene Herbst, wie er mir ja nicht unpässlich wäre. Die Klimaveränderung hat uns also tatsächlich eingeholt. Zumindest fürs Schwingfest sind mal wieder drei Tage freundlicheres Wetter vorausgesagt. Und mit dem Homburger «Muni-Nacken» Stefan Burkhalter kommt auch die Thurgauer Hoffnung für den Königstitel langsam in Fahrt. Zuerst die Schwägalp, dann das «Eidgenössische». Einen Kranz wird der Burkhalter Stefan sicher holen. Das wird sein Mentalcoach schon richten. Und «Burki» selber sagt: «Mein Ziel bleibt, am Eidgenössischen unter die besten Fünf zu kommen.» Chapeau, wenn es so weit kommt. Der heimliche Star aber ist Arnold, der Lebendpreis für den König. Ein Prachtstier, das an der Schwingete über eine eigene Webcam verfügt. Das ist zwar ein schwerer Eingriff in Nöldis Privatsphäre, aber die Fleischbeschau des eigenen Körpers muss Arnold schon auf der «Tour d’Arnold» über sich ergehen lassen. Vom Heimatstall in Schönenberg aus tritt Arnold die Reise nach Frauenfeld in Etappen über Schönholzerswilen, Engwang, Matzingen und die Kartause Ittingen an. Abends können die Leute bei ein paar Liedern der lokalen Musikgesellschaft einige Gläser Thurgauer Landwein hinunterstürzen, bevor sich Arnold und seine anderen Lebendpreis-Gspänli zeigen: Haya, Heidi, Inka, Helvetia, Brunella, Raiffa, Erica und Miss Aeby heissen die Tiere. Vor dem Schlussgang am nächsten Sonntag wird Arnold ein letztes Mal vorgeführt. Danach wird er wohl in der Zucht tätig sein. Denn ein 12’000 Franken teures Tier wird sich nicht auf dem Grill wiederfinden. «Und sonst so?», fragte mich letzthin die geschätzte Schaffhauser Kollegin Stühlinger Susi. Was in Frauenfeld und im Gemeinderat laufe. Dass nächsten Frühling Wahlen seien und wohl unser Sitzungsgeld um unglaubliche dreissig Prozent erhöht werde, von hundert auf 130 Franken, habe ich ihr erzählt. Oder dass man es an der August-Gemeinderatssitzung wieder mal probieren könnte, mittels eines An-

trags Gratis-ÖV in der Frauenfelder Lokalzone zu erwirken. Aber eigentlich ist ja noch immer Sommerloch. maThias Frei, 1980, ist Kulturveranstalter, Slampoet, Texter und Gemeinderat.

To g g e n b u r g

Maria i de Gruebe «Maria, no e Schtange!» Ja, so tönt es in der «Buurebeiz i de Gruebe» in Krinau. Aber Maria ist, seit zehn Jahren schon, nur einmal im Jahr da: während dem fünftägigen Gruebefescht im Juni. Maria ist Slowakin, Deutschlehrerin der Oberstufe und Familienfrau. Wir kennen sie seit siebzehn Jahren. Damals kam die noch junge Studentin aus Bratislava in die Schweiz, um Deutsch zu lernen und sich etwas Studiengeld zu verdienen. Zweimal kam sie auf den Bauernbetrieb meines Schwagers – wir wurden Freunde. Agroimpulse ist die Vermittlerstelle für Praktikanten über die Grenzen, eine Dienstleistung des schweizerischen Bauernverbandes. Was mich übrigens immer noch ins Grübeln bringt, bei der politischen mitte-rechts Ausrichtung des Bauernverbandes. Man will keine ausländischen Arbeitskräfte in der Schweiz, holt aber billige Arbeitskräfte aus dem Osten? Egal! Nach siebzehn Jahren lösen wir endlich unser Versprechen ein und besuchen Maria und ihre Familie in der Slowakei. Wir fahren mit Grosseltern, einem Teenager und unserer neunjährigen, gehbehinderten Tochter Richtung Osten. Wir kommen vom Gedanken ab, mit dem Zug zu reisen, da wir einen Trip durch die Berge in die Hohe Tatra, das Weltnaturerbe in der Slowakei, vorhaben. Uns bietet sich alles: herzliche Menschen, wunderschöne Landschaften, Luxus und Armut. Spannend, wie sich der Osten entwickelt. Davon hörte man im Westen bis jetzt nicht allzu viel. Die Slowakei ist landschaftlich eine Mischung aus der bergigen Schweiz und Dänemark mit den riesigen Getreideanbauflächen. Uns begegnen fast keine Westtouristen (die sind in der Schweiz und Dänemark). Hotels und Ferienanlagen sind neu, sauber und meistens aus Holz und für unsere Verhältnisse günstig. Es gibt viele Übernachtungsmöglichkeiten, ob in Privatzimmern, in Hotels, in den Unterkünften der Sportanlagen (Jugendherberge-Stil, elf Euro inkl. Abendessen

in der Slowakei ist noch nicht alles eu-konform.

bild: u.Vetsch

und Frühstücksbuffet) oder in wunderschönen, aus der kommunistischen Zeit erhaltenen Kurhäusern, die heute auf den neuesten Stand der Wellnessangebote gebracht werden. Rund elf Kilometer Flussflossfahren im Grenzfluss Dunajec, Kalksteinhöhlen besuchen, Baumkletterpfade erkunden, Bären, Luchse, Dachse, Wildschweine, Mufflons beobachten. Einfach unbeschreiblich schön, diese unberührte Natur ohne Mountainbiker, die Einkaufsbummel in den grösseren Städten, die historischen Sehenswürdigkeiten, Klöster, Kirchen, Museen und riesigen Wochenmärkte im grenznahen Polen. Die Slowaken gehen gerne nach Polen einkaufen, weil es billiger ist – wir sind tiefpreisgeschockt über deren Preise von Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen, Kleidern und Werkzeugen. Wie die Wirtschaft innerhalb der EU funktionieren soll, ist mir nicht verständlich. Ein Monatslohn beträgt in der Slowakei 450 bis 500 Euro. Mit zwölf Personen in einem schönen, neuen Restaurant essen kostet 50 Euro. Der Ruf nach Maria in der Gruebe erhält somit eine neue Dimension. Von ihrem nächsten Verdienst kann die Familie in der Slowakei die Garage fertig bauen – das Fenster, das Tor und die Türe fehlen noch. Die Hohe Tatra hat uns überzeugt: Wir fühlen uns wie zu Hause. Und das «Nastrovitschki» (Prost) bei jedem Slivovic und jedem Pivo (leichtes Bier) erinnert uns an die kommende Ausstellung im Toggenburg von «arthur#5» unter dem Titel: Bier ist etwas Gutes! Daniela VeTsch Böhi, 1968, Textildesignerin, umweltpolitisch Aktive, wohnt in Wattwil.

WinTerThur

Im Gebiet des Ungehörten Dass die Menge der zirkulierenden Musikstücke mit der Digitalisierung stark zugenommen hat, ist eines. Noch grösser dürfte hingegen die Zahl jener Aufnahmen sein, die nicht zirkulieren. Eine Ahnung von dieser Dunkelziffer gibt die Sendung Kaltstart auf Radio Stadtfilter. Was im Winterthurer Lokalsender an jedem letzten Sonntagabend des Monats im Schnellverfahren angespielt und abgeurteilt wird, zeugt von einer entmutigenden Beflissenheit, mit welcher eine erstaunliche Zahl an Menschen ihren Leidenschaften Resonanz verschaffen will. Über die Musik, die dabei herauskommt, befindet eine Jury, die begriffen hat, dass gerade die Subkultur nicht ohne Disqualifikationen auskommt. Im Einzelnen funktioniert es in etwa wie eine hundskommune Castingshow: David Langhard, lokaler Tonstudiobesitzer, Musikerphänomen und Eigenbrötler, und Daniela Fehr schieben am Laufmeter zugeschickte CDs ins Abspielgerät – frisch ab Couvert. Die Frequenz ist zum Teil so hoch, dass die Zeit kaum reicht, um den nächsten Tonträger aus der Einschweissung

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Thema

Reinhörens ins Gebiet des Ungehörten liegt aber weder in der Länge noch in der Wiederholung; nicht dass nämlich die Traurigkeit gemildert würde, die im Stummbleiben von Amateuraufnahmen zweifellos liegt; der Clou besteht vielmehr darin, ein Unterscheidungsvermögen zu etablieren, das verbindliche Anerkennung erst ermöglicht. Auch eine Kleinstadt braucht eben ihre Instruktoren und Meinungsführer. Lassen Sie sich immerhin gesagt sein, dass sie im Fall von Kaltstart auch Kenner sind. Wendelin BrühWiler, 1982, ist gelegentlich selber auf Radio Stadtfilter zu hören.

R h e i n ta l

Wow-Gefühl mit 32’640 Zähnen

Jedes Demo-tape wird gespielt.

Bild: pd

zu reissen – und die Urteile sind harsch, aber vertrauenerweckend. Wenn David Langhard etwa aufgrund des Bandnamens Peppermint Tea Group den Stil der Musik antizipiert (sechziger Jahre mit Klavier), beglaubigt er jene kompakte Hermeneutik, die es braucht, um sich im Überfluss zu orientieren. Auch ist er sich schon mal für eine Erklärung zu schade, manches hört man eben einfach: «Ein Saumeis und ein Chabis.» Daniela Fehr, die an Konzerten in der Stadt auch schon als Claqueurin aufgefallen ist, sorgt derweil für die Emphase, die zur Einübung in Instinktsicherheit unverzichtbar ist. Im Ensemble ergibt dies ein überstelliges Geplauder, unterbrochen von vorwiegend dilettantischen Musikfetzen. Das Duo ist einer Kennerschaft und Affektiertheit verpflichtet – und unterhaltsam: nichts Neues also im Nischenpopgeschäft. Dabei folgt Kaltstart nun aber einem Verfahren, das sich andernorts schon länger etabliert hat: Was sich gehört, ergibt sich nicht dadurch, dass man es auszeichnet, sondern wird, indem man das Ungehörte abschmieren lässt, lediglich eingekreist. Die verschiedenen Superstarkampagnen haben hierfür eine einprägsame Formel gefunden: «Leider nein.» Dass Sendungen auf Stadtfilter diesem Schema folgen, ist verwunderlich. Auch wenn man damit den Facetten des Programms nicht gerecht wird: Der Dilettantismus ist Stadtfilter keineswegs fremd. Wie man diesen dann auch noch «so wie die Grossen» über die Klinge springen lässt, zeugt jedenfalls von Lockerheit. Die Moderatoren von Kaltstart geben das demokratische Versprechen ab, alles zu spielen, was ihnen in die Hände kommt – und sei es für eineinhalb Takte. Drei Titel haben zuletzt die Gnade erfahren, in voller Länge gespielt zu werden. Es ist die Heavy Rotation dessen, was man nie hören wollte. Der Clou des mitteilsamen

«Punkto Öffentlicher Verkehr sind wir abgehängt», wird im Rheintal seit Jahrzehnten gestöhnt. Das Rollmaterial von vorgestern, schlechte Anschlüsse in St.Gallen und Sargans und bei den grenzüberschreitenden Verbindungen tote Hose. Das stimmt in dieser Deutlichkeit nicht mehr. In den letzten Jahren gab es Verbesserungen und bis 2013 soll mit dem S-BahnKonzept, über das im September abgestimmt wird, ein Quantensprung gemacht werden. Vor lauter Stöhnen – und das tun ja interessanterweise jene besonders laut, die den ÖV vor allem dann benutzen, wenn der Wintereinbruch noch vor dem Pneuwechsel gekommen ist – wird die Perlenkette gerne vergessen: Die Verbindung zwischen der Rheintaler Ebene und dem Appenzellerland, die kürzeste ÖV-Verbindung zwischen dem mittleren Rheintal und St.Gallen und notabene eine der interessanten Bahnstrecken der Ostschweiz. Die «Gaiserbahn» heisst erst seit ein paar Jahren offiziell «Appenzeller Bahnen» und führt von Altstätten nach Gais und schliesslich nach St.Gallen oder Appenzell. Perlenkette, weil die Strecke wie eine Schnur auf die Landschaft gelegt wurde; und die Perlen sind nicht kugelrund, es sind leicht abgerundete, abgeschliffene Zähne. Insgesamt 32’640 zwischen Altstätten und dem Stoss. Und nicht weiss, sondern ölig-schwarz. Alle zehn Zentimeter ein Zahn. Dank diesen bewältigt die Bahn einen Höhenunterschied von 500 Metern. Die Steigung beträgt 160 Promille. Das ist trotz aller Entwicklungen in der Bahntechnik nur mit Zahnradbetrieb zu schaffen. Es sind diese Zähne, welche die Strecke zu einem Unikum machen. Zwischen den beiden Gleisen die Zahnstange. Sie wurde vor hundert Jahren montiert. Die Beanspruchung sieht man ihr wohl an. Doch sie kann noch lange ihre Funktion erfüllen, denn vor rund fünfzehn Jahren wurde dieses Herzstück des Bahnbetriebes nicht ersetzt, sondern aus Kostengründen gekehrt; die Talseite wurde mit der Bergseite getauscht, weil die Abnutzung logischerweise einseitig ist. Zwischen Altstätten und dem Stoss sind nur zwei kurze Abschnitte zahnlos, einmal, weil

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es flach ist, und einmal weil die Kantonsstrasse überquert wird. Mit viel Gefühl fahren die Lokführer in diese Bereiche. Rumpeln tut es trotzdem. Deutlich spürt und hört man es im offenen Wagen, der jeweils in den Sommermonaten an drei Tagen in der Woche mitgeführt wird – bei schönem Wetter. Dieser Panoramawagen ist ein umgebauter, über hundertjähriger Güterwagen. Ein sprechendes Beispiel von Nachhaltigkeit und Beständigkeit der Bahn. Bahnfreaks aus der halben Welt kennen die Einzigartigkeit dieser Strecke. Schlittler auch. Doch Pendler zwischen St.Gallen und dem Rheintal haben die Strecke über den Stoss noch nicht entdeckt. Obschon es kilometermässig die kürzeste Verbindung ist. 52 Minuten von Altstätten-Stadt bis St.Gallen: also gleich oder gar kürzer als mit Bahn/Bus über Rorschach. Und das Billett ist auch gleich teuer. Höchste Zeit also, dass vermehrt Pendler diese Bahn nutzen. Denn als blosse Touristenbahn im Sommer, als Schlittler-Transportmittel an den wenigen Schneewochenenden und als Schulreise-Bahn wird es diese Strecke wohl schwer haben. Die so genannten Verzichtsplanungen von Bund und Kantonen bedeuten immer auch Abbau. Beim ÖV sind es die schlecht frequentierten Regionallinien. Und da gehört die Strecke Gais-Altstätten ausserhalb der Schönwetter-Ferienzeit leider dazu. Und wer die Bahn nutzt, tut nicht nur ihr einen Gefallen, sondern gleitet von einer Welt in eine andere. Da kann es vorkommen, dass man innerhalb von Minuten vom Winter in den Frühling gondelt. Oder vom milden Altweibersommer in die grauslig-grauste Nebelsuppe. Ein Wow-Feeling kann erleben, wer im Zug von Gais Richtung Altstätten sitzt. Zwischen Hebrig – mit 971 Meter die höchste Station auf dem Netz der Appenzeller Bahnen – und Stoss beschleunigt der Zug auf sechzig Stundenkilometer. Am Fenster zieht die Hochebene vorbei, bereits weit hinten winkt der Alpstein. Und dann – sozusagen am Tellerrand – von einer Sekunde auf die andere: Schwupps und die Rheintal/Vorarlberg-Ebene breitet sich aus. Spätestens beim zweiten Mal weiss man, auf welcher Seite man sitzen muss, um diesen einzigartigen Moment auszukosten. meinrad GschWend, 1958, freier Journalist in Altstätten, politisiert für die Grünen im St.Galler Kantonsrat.

Die Gaiserbahn-Strecke: ein bisschen von vorgestern, aber wunderschön.

Bild: pd


THeMa

Die Sozialpädagogisierung im Sinn Die Publikation «Stadt als Bühne» befasst sich mit der Entwicklung der Stadt Rorschach. Die Lektüre ist spannend, reizt aber auch zum Widerspruch. von Peter Müller Das Projekt «Stadt als Bühne» verhalf Rorschach in den Jahren 2005 bis 2009 zu viel Medienpräsenz. Über 500 Studierende der Fachhochschule St.Gallen (Fachbereich Soziale Arbeit) machten die Stadt zu ebendieser «Bühne». Mit Bildern, Szenen und Aktionen beleuchteten sie das Thema «Identität einer Stadt» und bezogen dabei die Bevölkerung aktiv ein. Die Palette reichte vom «Schatzsucher», der in Rorschach nach unbekannten «Schätzen» sucht, bis zum Nachbarschafts-Café; vom Umbenennen von Ortsschildern bis zur Butler-Aktion, mit der den Menschen «ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert wird». Für die Regie waren Selina Ingold und Mark Riklin zuständig, zwei Lehrbeauftragte der Fachhochschule. Hintergrund des Projekts ist die Situation der Bodenseestadt: Das multikulturelle Rorschach hat mit wirtschaftlichen Problemen und einer Negativ-Rhetorik zu kämpfen, ist seit 2005 ohne Gemeindeparlament und sucht seine Zukunft.

Die Stadt als Reservat gelesen

Als Protokoll und Fazit des Projekts ist nun das Buch «Stadt als Bühne» erschienen. Die kunterbunte Sammlung von Texten ist spannend. Viele der behandelten Fragen werden sich über kurz oder lang auch in anderen Gemeinden stellen – falls sie es nicht bereits tun: Wie lässt sich erreichen, dass die Menschen für ihre lokale Welt mehr Freude, Interesse, Engagement und Gemeinsinn zeigen? Was macht ein Dorf oder eine Stadt für die Einwohner lebenswert? Was sind neue, zeitgemässe Zugänge zum «Kosmos» eines Dorfes oder einer Stadt? Wie weit lässt sich die «Identität» eines Dorfes oder einer Stadt pla-

nen und steuern? «Stadt als Bühne» bietet hierzu Relevanteres als die meisten StadtmarketingKonzepte und historischen Heimat-Beschwörungen. Das Buch reizt aber auch zum Widerspruch. So zielt «Stadt als Bühne» tendenziell auf eine «Sozialpädagogisierung» des öffentlichen und nachbarschaftlichen Lebens. Bei der Lektüre gewinnt man den Eindruck, Rorschach sei eine soziale Problemzone, vergleichbar mit einem Indianer-Reservat in den USA. Ein Fall also für «socialworking», das die Menschen «stärkt» und «ihre Ressourcen fördert». Das kann man mit gutem Grund unbehaglich finden: Wie weit ist das blosse Symptombekämpfung? Wie weit lassen sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen damit wirklich aktivieren? Wie will man auf diesem Weg Projekte durchsetzen, die ernstzunehmen sind und auch wehtun könnten? Fehlt da nicht das politische Moment als Motor jeglichen gemeinschaftlichen Engagements? Braucht es nicht auch neue politische Partizipationsmöglichkeiten, eine neue politische Kultur, neue politische Diskurse?

Nicht zwingend ein Holzweg

In «Stadt als Bühne» hätte die Politik jedenfalls mehr Raum verdient. Der interessanteste Beitrag beschäftigt sich mit der Abschaffung des Rorschacher Gemeindeparlaments 2005. Wo steht Rorschach heute, fünf Jahre danach? Die Rorschacher Juristin Hannelore Fuchs zieht eine durchzogene Bilanz. Einerseits kam die Stadtentwicklung in Gang, die Schuldenlast wurde erleichtert und der Steuerfuss gesenkt. Andererseits erlahmt das politische Leben: «Indizien sind der Bedeutungs-

Unterricht als Inszenierung: Die Fachhochschule verlegte einige Unterrichtsstunden auf die Hafenmauer.

schwund der Parteien, die Langweiligkeit der lokalen Presse und die nicht selten anzutreffende Überzeugung: ‹Die machen dort oben doch, was sie wollen!›» Die Stadt kann durch den fünfköpfigen Stadtrat zwar effizienter geführt werden. Dafür ist das Gleichgewicht der Kräfte und der Kontrolle gestört. «Ein solches System ist missbrauchsanfällig», schreibt die Autorin. Spannend wäre auch ein Gespräch gewesen, in dem Vertreter von «Sozialpädagogik» und «Politik» miteinander diskutieren: Was spricht für das eine, was für das andere? Wo müssten beide zusammenspannen? Gern gelesen hätte man schliesslich auch eine genauere Analyse der politischen Entwicklung. Wie kam es zu dieser «Selbstentmündigung» der Rorschacher Bürgerschaft? Andererseits: In dieser Situation Rorschachs – und in einer Zeit der allgemeinen Entpolitisierung des kommunalen Lebens – ist der «sozialpädagogische» Zugang nicht zum Vornherein ein Holzweg. Warum sollte sich damit, in Kombination mit anderen Projekten und Aktivitäten, nicht etwas erreichen lassen? Als politisch engagierter Zeitgenosse tut man sich mit dem Gedanken trotzdem etwas schwer. Im Grunde bietet sich hier das Ausgangsmaterial für einen soziologischen Horrorfilm: Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, sind die Leute politischgesellschaftlich so desinteressiert und lethargisch, dass sich der Staat zum Einschreiten entschliesst: Er stellt Sozialanimatoren an, welche die Bürgerinnen und Bürger zu einem Minimum an Gemeinsinn bringen sollen. Mark riklin, Selina ingold (Hg.) : Stadt als Bühne – Szenische Eingriffe in einen Stadtkörper. Schwan Verlag, Rorschach 2010.

Bild: Rudolf Hirtl

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Thema

Bild: pd

Der Bezauberer Erinnerungen an den kürzlich verstorbenen Teufner Journalisten Gäbi Lutz. von Hanspeter spörri

Einmal, vor Jahrzehnten, Anfang der achtziger Jahre, sprach Gäbi Lutz davon, die Schweiz zu verlassen. Er wollte sich die Pensionskasse auszahlen lassen, bescheiden irgendwo im Norden Indiens leben, sich auf einen spirituellen Weg begeben. Kurze Zeit später trommelte er eine bunte Truppe von Handwerkern und Akademikern, von Praktikern und Intellektuellen zusammen, um ein Privatradio für das Appenzellerland zu konzipieren. Gäbi änderte seine Pläne manchmal schnell. Er war damals Journalist bei der Appenzeller Zeitung. Ich hatte ihn schon früher gekannt, als er im Kreis verkehrte, in der Gegend um das Africana, der Goliath-Bar und dem Jugendhaus an der Katharinengasse. Ich wusste schon damals: Er ist zäh, hat einen starken Willen. Er konnte sich manchmal treiben lassen; er konnte sich aber auch aufrappeln, konnte durch- und überstehen, was andere umgebracht hätte. Es schien mir damals, er liebe das Leben in Grenzbereichen. Gleichzeitig war er so sprachbewusst, gründlich, genau und aufs Detail bedacht, dass er als Korrektor arbeiten konnte.

Revolutionäres «Radio Säntis»

Bei der Appenzeller Zeitung fiel mir Gäbi vor allem durch den Fachbereich auf, auf den er sich als Journalist spezialisiert und dem er sich mit ganzer Seele verschrieben hatte: Brauchtum und Landwirtschaft. Das stand zu seinem Hippie-Wesen, zu seinem Interesse an fernöst-

licher Spiritualität und an der aufmüpfigen Rockmusik der sechziger und frühen siebziger Jahre nur scheinbar im Widerspruch. Ich glaube, dass Gäbi bei den Bauern, an den Viehschauen, in der Volkskunst, an den Stobete im Alpstein, in den Zäuerli der Silvesterchläuse das fand, was er in Indien gesucht hatte: die Verbindung zwischen dem Geistigen und dem Materiellen, den Weg zur Erkenntnis. Etwas Ähnliches zeichnete auch unser Radioprojekt aus. Als in der Schweiz kurz nach 1980 werbefinanzierte Radios zugelassen wurden, witterte Gäbi die Chance, einen Traum zu verwirklichen. Seinem Aufruf zur Mitarbeit folgten damals zwanzig oder mehr junge Frauen und Männer mit unterschiedlichsten Berufen: Hebamme, Elektriker, Juristin, Sozialarbeiter, Bauer, Grafiker, Journalist. Unser «Radio Säntis» sollte ein revolutionäres People’s Radio und ein bodenständiger Sender für alle werden, mit Folk- und Volksmusik, mit Heuwetterberichten und politischen Debatten, in denen – unser Credo – niemand nicht zu Wort kommen sollte. Wir führten zahlreiche Sitzungen durch, immer in Wirtschaften auf dem Land, in kleinen Säli oder manchmal in der Gartenwirtschaft, mit Blick auf unseren Säntis. Gäbi kannte alle die lebensklugen Wirtinnen, verstand sich mit den Stammgästen, die mit einigem Misstrauen unser Tun verfolgten. Es waren wunderbar inspirierende Treffen. «Radio Säntis» ging nie auf Sendung – trotz der Empfehlung der Ausserrhoder Regierung.

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Wir hatten viele Ideen, aber zuwenig Geld. So fanden wir nie heraus, ob wir hätten erfolgreich sein können – oder ob unser Radio heute ähnlich tönen würde wie die meisten anderen Lokalradios, die fast nur noch Hits spielen und lustig plaudern.

Immer Platz für alle

Ich weiss nicht, ob Gäbi seinen Traum später als Redaktor der «Tüüfner Poscht» ein Stück weit verwirklichen konnte. Medien unterliegen vielen Zwängen. Leicht verletzen sie jemanden. Gäbi wollte das nicht. Er suchte – wie in den frühen Jahren der Hippie-Epoche – die allumfassende Harmonie. Er kam mit allen aus, fand fast immer den richtigen Ton, gab auch jenen eine Stimme, die sonst kein Gehör fanden. Er hatte ein grosses Herz; in seinem war immer Platz für alle: Familie und Freunde, Wanderer und Hundebesitzer, gestresste Arbeitskollegen, erholungsbedürftige Zürcher, Nachbarn, aber auch Freaks und Aussenseiter. Auch der als Ausbrecherkönig bekannt gewordene Walter Stürm profitierte von Gäbis Gastfreundschaft. Gäbi Lutz hat immer wieder versucht, alles unter einen Hut zu bringen. Ich glaube, er liebte das Gegensätzliche, das Rauschhafte, das Praktische und Vernünftige. Das führte hin und wieder zu Konflikten und Verletzungen. Aber die meisten Widersprüche liessen sich mit Gäbis Charme ausräumen. Denn das hatte er. Als einer, der alle bezauberte, wird er mir unter anderem in Erinnerung bleiben.


Thema

«Nicht planmässig installiert» Nachdem die Thurgauer Zeitung an die «NZZ» verkauft wurde, wurden Stimmen laut, welche die Monopolisierung der Ostschweizer Medienlandschaft monierten. Harry Rosenbaum fragt bei Medienvertreten und Politikern nach. Mit dem Urteil vom 10. Dezember 2009 hat das Bundesverwaltungsgericht die Konzession des Eidgenössischen Departements für Umwelt Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) für «TVO», den privaten Fernsehsender der Tagblatt Medien, aufgehoben. Bei der Vergabe sei die Nichtgefährdung der Meinungs- und Angebotsvielfalt – die Voraussetzung für eine Konzession – ungeprüft geblieben, heisst es in der Urteilsbegründung. Damit hat das Gericht eine Beschwerde des Winterthurer Betreibers der Top-Medien («Tele Top» und «Radio Top»), Günter Heuberger, geschützt. Mit einer Zwischenverfügung von Ende Januar reagierte daraufhin das Uvek und erteilte an «TVO» zunächst eine Übergangskonzession. Wann ein endgültiger Entscheid gefällt wird, ist noch offen. Die Tagblatt Medien wollen die Konzession, weil es dabei um die Existenzsicherung des Privatfernsehsenders geht. Jährlich kommen aus dem Gebührensplitting 2,2 Millionen Franken zusammen. Die Top-Medien wollen das Geld ebenfalls, um damit den Konkurrenzsender «Tele Säntis» zu finanzieren – dieser existiert bis jetzt erst auf dem Papier.

Die Nachzüglerin

Der Konzessionsknatsch zog ins Land, noch bevor die Zürcher «Tamedia» überraschend die «Thurgauer Zeitung» (TZ) an das Mutterhaus der Tagblatt Medien, die «NZZ», verkauften. Als der Deal, der auf Ende Jahr wirksam wird, im Juni bekannt gegeben wurde, reagierte Heuberger postwendend und inkriminierte eine inzwischen noch stärker ausgebaute konzessionswidrige Monopolstellung der Tagblatt Medien. Diese besitzen inzwischen die meisten Printmedien in den Kantonen St.Gallen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden. Sie betreiben mit Radio «FM1» und «TVO» die einzigen privaten elektronischen Medien in der Grossregion und sind zudem am Ausbildungsradio «toxic.fm» massgeblich beteiligt. Zusätzlich ist der Ostschweizer Medienkonzern online stark präsent. Der SVP-Kantonsrat Andrea Vonlanthen ist ebenfalls Heubergers Meinung. Der Arboner war früher Chefredaktor der «Schweizerischen Bodenseezeitung» und demissionierte, als das «St.Galler Tagblatt» die Zeitung übernahm und zum Kopfblatt im Oberthurgau umfunktionierte. Heute ist er Chefredaktor beim evangelischen Wochenmagazin «Idea Spektrum». Zur Übernahme der «Thurgauer Zeitung» durch die Tagblatt Medien meint Vonlanthen, dass diese Entwicklung «medien- und staatspolitisch verheerend» sei. Der Kanton Thurgau büsse seine

Stimme ein. Die «Thurgauer Zeitung» sei über 200 Jahre lang ein eigenständiges Blatt gewesen. «Frauenfeld und St.Gallen haben eine völlig andere Medienkultur. Dieser Unterschied geht nun total verloren», reklamiert der Journalist und Kantonspolitiker patriotisch. Vonlanthen hat im Parlament eine Interpellation eingereicht, in welcher er den Verlust thurgauischer Autonomie, Identität und Meinungsvielfalt durch die Medienfusion beklagt. Um die seiner Meinung nach drohende publizistische Einöde zu verhindern, müsse beim künftigen Thurgauer Kopfblatt des «St.Galler Tagblattes» zumindest ein redaktioneller Beirat installiert werden, der auf die Weiterpflege der thurgauischen Eigenheiten achte.

«Mit ziemlich allem verwoben»

Ebenfalls nicht zufrieden ist Franz Welte, ­Redaktionsleiter beim Gratisblatt «St.Galler Nachrichten». Während Jahrzehnten hat er gegen ein Monopol des «St.Galler Tagblattes» angeschrieben, früher als Chef des «Anzeigers», als dieser noch nicht im Besitz der Tagblatt Medien war. «Die Monopolstellung der Tagblatt Medien wird von der Ostschweizer Öffentlichkeit zu wenig gewichtet. Leider verhalten sich auch die politischen Parteien nicht anders. Diese publizistische Machtposition rüttelt an den Werten einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Für die Nischenplayer auf dem Medienmarkt wirds wirtschaftlich immer enger und Neueinsteiger mit kleinen Budgets werden wohl gar keine Chance mehr haben», meint der Medienmann. Die beiden Medienfachleute Felix Mätzler, Leiter der Medienschule St.Gallen, und Michael Walter, der Autor des Nachschlagwerkes «Mediengeschichte des Kantons St.Gallen» sehen die Stellung der Tagblatt Medien in der Ostschweizer Medienlandschaft differenzierter. Felix Mätzler: «Die Tagblatt Medien sind so ziemlich mit allem verwoben. Ich denke aber nicht, dass publizistisch sehr planmässig ein Monopol installiert werden soll. Vielmehr sind es bestimmte Leute, die wieder andere bestimmte Leute anziehen. So entstehen Seilschaften und ein personelles Biotop. Harmlos ist das aber nicht.» Und Walter: «Heute agieren bei einer Zeitung verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Weltanschauungen. So gesehen setzt sich nicht einfach eine politische Linie durch. Vor allem gilt für eine Zeitung, die Erfolg haben will, der Grundsatz, dass eine Geschichte, die auch wirklich eine Geschichte ist, ins Blatt muss, ob sie nun links oder rechts daher kommt. Medienkonzentration ist nicht a priori schlecht:

Sie kann auch Qualitätsgarantie sein, weil in grossen Unternehmen in der Regel auch wirklich Profis agieren.»

Parteisekretäre und die Zeitung

Bei den kantonalen Sekretären der Parteien ist die Wahrnehmung unterschiedlich: Der Trend zum Medienmonopol sei vor allem wirtschaftlich bedingt, sagt Lukas Schmucki von der CVP. Trotz dieser Konzentration kämen die Medien aber nicht ohne eine starke regionale Abstützung aus. Das wisse man bei den Tagblatt Medien sehr wohl. Und Dario Sulzer von der SP sagt: «Unter der alten Chefredaktion (Gottlieb F. Höpli, Anm. d. Red.) sind linke Mitteilungen vielfach verzögert oder ganz unterdrückt worden. Unter Philipp Landmark ist das Verhältnis zur Linken offener. Es gibt mehr Möglichkeiten, SP-Statements unterzubringen als vorher. Nur einen einzigen Partner auf der Seite der Medien zu haben, ist nicht befriedigend. Alternativen, die hier einen gewissen Ausgleich schaffen könnten, sind leider nicht in Sicht.» Bei vielen Medien, so auch beim Tagblatt, würden Nachrichtenfaktoren zu wenig stark gewichtet. Die Konzentration bei den Medien sei zwangsläufig und habe den Nachteil, dass die Regionen zu wenig zu Wort kämen, meint Robert Stadler von der FDP. Und Dominique R. Lambert sagt: «Die SVP bekommt das Monopol der Tagblatt Medien hart zu spüren. Über unsere Partei wird mit ausgesuchter Einseitigkeit berichtet, das heisst, es erscheinen nur NegativSchlagzeilen. So soll offensichtlich verhindert werden, dass die SVP über die Medien zu den Leuten kommt.»

Nur noch «Appenzeller ­Volksfreund»

Zwischen 1997 und 1998 haben rund ein Dutzend Ostschweizer Tageszeitungen ihre Selbständigkeit aufgegeben. Die Vorgängerin der Tagblatt Medien, die Zollikofer AG, ging mit der «Wiler Zeitung», dem «Rheintaler», der «Appenzeller Zeitung» und dem «Toggenburger» Kooperationsvereinbarungen ein. 2001 schlossen sich der «Thurgauer Volksfreund», das «Thurgauer Tagblatt», die «Thurgauer Volkszeitung», die «Bischofszeller Zeitung» und die «Bischofszeller Nachrichten» unter der Ägide der «Thurgauer Zeitung» zusammen. 2005 wurde das Medienkonglomerat von der Tamedia aufgekauft und 2010 an die Tagblatt Medien (NZZ-Gruppe) veräussert. Im Rheintal sind zwischen 1998 und 2004 nacheinander der «Sarganserländer», der «Werdenberger & Obertoggenburger» und die «Rheintalische Volkszei-

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Thema

tung» zu Regionalausgaben der «Bündner Südostschweiz» mutiert, erscheinen aber weiterhin in eigenständigen Verlagshäusern. 2008 schluckte «Radio Aktuell» (Tagblatt Medien) «Radio Ri» und gab sich den neuen Namen Radio «FM1». Von den traditionellen und geschichtsträchtigen Blättern ist einzig der «Appenzeller Volksfreund» mit einer Auflage von 5500 Exemplaren eigenständig geblieben. «Es geht uns wirtschaftlich gut», sagt Redaktorin Monica Dörig. Dass sich der Volksfreund hat behaupten können, führt die Journalistin auf den aussergewöhnlich hohen Grad der innerrhodischen Identitätsbindung, die Verfilzung mit Land, Leuten und Behörden sowie auf die Querfinanzierung durch die erfolgreich wirtschaftende Genossenschaftsdruckerei zurück. Jetzt droht der kleinen Zeitung aber ausgerechnet von der Schweizerischen Post Ungemach. Ab dem 6. September

men: die Einschränkung des zwischenmedialen Qualitäts- und Innovationswettbewerbs, die inhaltliche Standardisierung und der Personalabbau in den Redaktionen. Wie geht der grösste Ostschweizer Medienkonzern mit dem Vorwurf der Monopolstellung um? CEO der Tagblatt Medien, Hans-Peter Klauser, gibt Auskunft. Saiten: Nachdem nun auch die «Thurgauer Zeitung» ein Titel der Tagblatt Medien geworden ist, kann der Vorwurf des Medienmonopols nicht ganz von der Hand gewiesen werden. Hans-Peter Klauser: Dass wir das führende Medienunternehmen der Ostschweiz sind, ist richtig, aber das waren wir auch schon vor der Übernahme der «Thurgauer Zeitung». Von ei-

«Dass wir das führende Medien­ unternehmen der Ostschweiz sind, ist richtig, aber das waren wir auch schon vor der Übernahme der ‹Thurgauer Zeitung›.» wird die Nachmittagszustellung an Private erprobt. Weil sich der Volksfreund keine eigenen Austräger leisten kann, könnte die Spätzustellung, sollte sie denn auch wirklich eingeführt werden, das Aus bedeuten. Wirtschaftsliberale Medien ­gewünscht Die Medienkonzentrationsforschung beobachtet seit den neunziger Jahren die Tendenz der Medienanbieter, sich zu immer grösseren Einheiten zusammenzuschliessen. Meinungsbildung, Kontrolle, Kritik und Objektivität, mithin die wichtigsten Funktionen der Medien, werden eingeschränkt oder ganz verhindert. Die Folge ist eine Instrumentalisierung der Mediennutzer für einseitige Wirtschaftsinteressen und politische Kampagnen. Das krasseste Beispiel ist Italien, das Berlusconi über sein Medienimperium wie eine Marionette beherrscht. Wirtschaftskreise wollen möglichst wirtschaftsliberale Medien, weil sich ihre Interessen publizistisch und ökonomisch über die entsprechenden medialen Institutionalisierungsformen am bequemsten durchsetzen lassen. Die Medien wiederum erwarten von der Wirtschaft Werbegelder, um ihre Angebote und Dienstleistungen zu finanzieren. Eine gefährliche Allianz, weil sie bei den Medien qualitative Folgen hat: Angebotsausdünnung und inhaltliche Homogenisierung, verstärkte Vermischung von Berichterstattung und Werbung, Etablierung von Tabuzonen und Konzernjournalismus. Hinzu kom-

nem Monopol sind wir jedoch weit entfernt, sofern ein solches im Medienbereich überhaupt möglich ist. Im Zusammenhang mit der immer noch hängigen Fernsehkonzession wird diese Frage zurzeit durch das Bakom und die Wettbewerbskommission Weko untersucht. Und falls eine marktbeherrschende Stellung festgestellt würde – woran ich grösste Zweifel habe – stellt sich dann die Frage, ob daraus überhaupt ein Missbrauch abgeleitet werden kann. Wann wird über die definitive Konzession für «TVO» entschieden? Die Befragung durch die Weko bei den Medien­ unternehmen in der Ostschweiz ist immer noch im Gang. Das ist ein aufwendiger Prozess. Mit einem Entscheid rechnen wir nicht vor Mitte 2011. Die Tagblatt Medien sind nicht nur im Print, sondern auch im Bereich der elektronischen Medien vorherrschend. Zudem hat die Tagblatt Gruppe online eine starke Position und betreibt mit Radio «toxic. fm» einen Ausbildungssender. Die Ostschweizer Kantone haben rund 780'000 Einwohner. Unsere Medien werden von etwa 200'000 Lesern und Zuhörern und knapp 100'000 Zuschauern beachtet. Diese konsumieren aber selbstverständlich nicht nur unsere Medien, sondern oft auch andere Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender und On-

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linesites. Radio «toxic.fm» betreiben wir übrigens nicht selber. Aber wir sind massgeblich dafür verantwortlich, dass es den Sender überhaupt noch gibt, und unterstützen das Ausbildungsradio vor allem in der Geschäftsführung. Gibt es bei den Tagblatt Medien eine Diskussion über die Ausrichtung und Führung der einzelnen Medien, damit es zu keiner publizistischen Gleichschaltung kommen kann? Wie Sie das von sich selbst wissen, sind Journalisten eigenständige, unabhängige Berufsleute, die sich nicht in ein Schema oder eine Glaubens- und Meinungsrichtung pferchen lassen. Dafür sorgt nicht nur das Redaktionsstatut, sondern auch die Organisation mit eigenständigen Redaktionen. Darüber hinaus ist die Zeit der so genannten Meinungspresse längst vorbei und das Geschehen wird, wenn immer möglich, aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Was unternehmen die Tagblatt Medien konkret, um den politischen und kulturellen Pluralismus in der Ostschweiz zu erhalten und zu fördern? Gibt es diesbezüglich ­einen redaktionellen Haus-Kodex? Wenn Sie insbesondere das «Tagblatt» genau studieren, dann fällt auf, wie viel wir für die Kultur tun beziehungsweise wie viele kulturelle Veranstaltungen wir unterstützen. Ebenso nehmen wir die verschiedenen politischen Strömungen auf und versuchen auch minoritäre Ideen und Meinungen abzubilden. 1998 haben wir überdies die Institution des unabhängigen Merkers geschaffen, der unsere Zeitung genau beobachtet und monatlich über seine qualitativen Feststellungen berichtet.


Flaschenpost

Im Schutz des Blutturmes Der Name Theth, ein ansprechendes Bild (ein altes Steinhaus, ein paar Kinder, im Hintergrund stotzige Berghänge) und ein verführerischer Text von Richard Fraunberger in der Reise­beilage der «Zeit» vom 19. November 2009 hatten es mir angetan. Theth muss sein! – so der spontane Entschluss. Nach einer Bahnreise nach Kroatien (Zagreb und Rijeka) ging es mit dem Schiff die Küste hinunter ins geschichtsträchtige Dubrovnik, von dort mit dem Bus zum in dieser Jahreszeit noch verschlafenen montenegrinischen Badeort Ulcinj und zum Schluss mit einem Taxi über die albanische Grenze. Erste Station: das nordalbanische ­Shkodra, eine der ältesten Städte Europas, gerade noch rechtzeitig erreicht für den Eröffnungsabend des zweitägigen Jazzfestivals. Im Vergleich zu unseren Festivals rührend bescheiden programmiert: ganze zwei, aber dafür hervorragende Bands (eine aus Spanien, die andere aus Wien, geleitet von einem Exil-Albaner), ein schauerlich klingender Flügel, ziemlich wenig Publikum und trotzdem – ein stimmiger Abend, nicht zuletzt wegen des Auftrittsortes im würdig-charmanten Theater der Stadt. Vor dem Einschlafen im versteckt gelegenen Hotel Kaduku stimme ich mich mit dem Lonely Planet Reiseführer «Western Balkans» auf die als abenteuerlich beschriebene, vierstündige Furgon-Fahrt ein. Furgons (Kleinbusse) sind überall im Lande anzutreffen und fahren in der Regel erst dann los, wenn sie gerammelt voll sind. Auch «Zeit»-Autor Fraunberger schildert die Fahrt in ziemlich drastischen Worten: «Ein Gerumpel über Schlaglöcher, bei dem Melonen unter den Sitzen des Kleinbusses hin und her rollen und ein Junge das Mittagessen häppchenweise aus dem Fenster kotzt.»

Im Minibus nach Theth

Am folgenden Morgen bringt uns ein Taxi zur Kleinbus-Abfahrtsstelle. Der Furgonfahrer wirkt gelassen und verlangt von uns nicht mehr als von den langsam eintrudelnden albanischen Mitreisenden, unter ihnen eine junge, dunkelhaarige Frau, die im benachbarten Italien als eine «Aqua-Sapone»-Schönheit bezeichnet werden würde. Sie spricht gut Englisch und fliessend Italienisch, nimmt ohne Scheu das Gespräch auf, übersetzt und erklärt. Sie stammt aus dem Theth-Hochtal und besucht ihre Eltern und Verwandten. Noch fehlt ein Passagier. Gemütlichen Schrittes taucht er schliesslich aus einer staubigen Feldstrasse auf, nimmt Platz neben dem Fahrer und lotst ihn zu einem Bauernhof. Dort steht die ganze Familie vor dem Gehöft, der Vater mit einem rakigefüllten Tonkrug und Gläsern. Auch wir werden freundlich begrüsst und mit Raki gestärkt. Ein Beispiel für die immer wieder erlebte Gastfreundlichkeit, verbunden mit dem Gefühl von Sicherheit.

Sobald die Asphaltstrasse zur lausigen Piste wird, beginnt der mühsame Aufstieg zum 1630 Meter hohen Terthorës-Pass. Links und rechts bis zu tausend Meter höhere, zum Teil noch schneebedeckte Erhebungen der albanischen Alpen, tief unten das Hochtal von Theth, umsäumt von steilen mit Laub- und Tannenwald bestandenen Hängen – ein grandioses Panorama. Ganz so schlimm wie beschrieben – Reisejournalisten übertreiben gerne! – ist die Fahrt dann doch nicht, und nach mehreren Haarnadelkurven ist der Ort erreicht.

Geregelte Blutrache

Unser Ziel ist bald gefunden: der sogenannte Blutturm (Kulla e njugimit), einer der wenigen, die noch erhalten sind. In diesen Häusern suchten männliche Mitglieder einer Familie, die von der Blutrache betroffen waren, Schutz. Sie schlossen sich hier ein, in der oft vergeblichen Hoffnung auf ein «Besa», ein Versöhnungsabkommen zwischen den betroffenen Familien. Der trutzige Turm verfügt über Lichtschlitze, die auch als Schiessscharten dienten. Im Innern führt nur eine Leiter ins zweite Stockwerk. Das mit dem Blutturm sei seit langem Vergangenheit, erklärt der Wärter, gekleidet in der regionalen Skipetarentracht, und deutet auf ein Foto. Der letzte «Benützer» dieses Turmes sei ein Vorfahre von ihm gewesen, berichtet er. Die Blutrache ist im «Kanun des Lekë Dukagjini» festgelegt. Er ist einer von mehreren Zusammentragungen von albanischem Gewohnheitsrecht und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Kanun besteht aus 1263 Paragraphen und regelt alle Aspekte des täglichen Lebens wie Arbeit, Stellung der Frau, Ehe, Familie, Besitz, Wirtschaft sowie als wichtigste Punkte Ehre und Gastfreundschaft. Über den Kanun wird mit Fremden nicht gern geredet, und schon gar nicht darüber, ob und wie er heute noch gilt und wirkt. Aber ein Geheimnis ist er nicht. Einige Tage später finde ich ihn in einer Buchhandlung in Tirana sogar in einer deutschen Übersetzung. Der albanische Dichter Ismail Kadare beschreibt in seinem bewegenden Roman «Der zerrissene April» die Geschichte einer Blutrache. Kadare ist einer von drei Nobelpreisträgern Albaniens, die anderen sind Mutter Teresa und der Viagra-Erfinder Professor Ferid Murad.

Eingeschworene Jungfrauen

Nicht begegnet sind wir Pashe Keqi, die in der Nähe von Theth einem Haushalt vorsteht. Sie gehört zu jenen Frauen, die gemäss dem Kanun einen Eid abgelegt haben, nie in ihrem Leben sexuelle Kontakte zu erleben und nie zu heiraten. Nur so kann eine Frau der Heirat mit einem ungeliebten Mann entgehen oder eine Familie übernehmen, wenn, zum Beispiel als Folge der

Blutrache, kein männliches Mitglied mehr vorhanden oder dieses unfähig zur Familienführung ist. Eine «eingeschworene Jungfrau» kleidet sich wie ein Mann, darf rauchen, arbeitet wie ein Mann, nimmt wie ein Mann an Familienfesten teil, ist erbberechtigt und darf die Familie, notfalls auch mit der Waffe, verteidigen. Ob es im modernen Nordalbanien in Zukunft weiterhin «eingeschworene Jungfrauen» geben wird, ist für Aussenstehende schwer auszumachen. Aber es ist doch erst zehn Jahre her, seit die britische Anthropologin Antonia Young eine wissenschaftliche Studie über dieses Phänomen veröffentlicht hat.

Bunkerwahn im traumverlorenen Land

Wieder im emsigen Getriebe von Shkodra – wie viele Orte, Strassenränder, Gewässer und Örtlichkeiten in Albanien unglaublich vermüllt – angelangt, erscheint der Abstecher nach Theth trotz einigen neuen Häusern, Unterstützung durch die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und einem bescheidenen Tourismus wie eine Rückkehr ins 19. Jahrhundert. Kein Lärm, viel Zeit, fast kein Müll, wenig Technik, ein einfaches Leben, gastfreundliche Menschen. «Traumverloren und bernsteinkonserviert» schreibt Fraunberger zu Recht in der «Zeit». Zurück in der Schweiz kommt als erstes meist die Frage nach den Bunkern, mit denen der paranoide stalinistische Diktator Enver Hoxha (1908–1985) das Land überzogen hat. Rund 700’000 sind es. Sie sind überall zu sehen und gleichen in Beton gegossenen Pilzen. Den meisten der Fragenden fällt nicht auf, dass in ihrem Land ein ähnlicher Wahnsinn umging. Nur halt innerlich, denn schliesslich verfügt hierzulande fast jedes Haus über einen atombombensicheren «Bunker», genannt Luftschutzkeller. Richard Butz, 1943, ist Journalist in St.Gallen.

Literatur

Lonely Planet. Western Balkans, Ausgabe 2009. Renate Ndarurinze: Albanien entdecken. Trescher Verlag, Berlin 2008. Ismail Kadare: Der zerrissene April. Ammann Verlag, Zürich 2001. Mark Mazower: The Balkans – From the End of ­Byzantium to the Present Day. Phoenix Paperback, ­London 2001. Antonia Young: Women Who Become Men. Berg Press 2000/2001.

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AuS (A l bA N I E N )

«Eingeschworene Jungfrauen» tragen Männerkleider, dürfen rauchen und sind erbberechtigt.

Bot Schutz vor der Blutrache: der Blutturm in Theth.

Pashe Keqi steht als Mann einem Haushalt vor.

Das «traumverlorene» Hochtal Theth in Albanien.

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Bilder: pd


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MuSIk Kultur

Dem Genie ein Fest Das Musikkollegium Winterthur läutet die neue Saison mit einer breit angelegten Hommage an Mozart ein. von Patricia Huber

Das Musikkollegium Winterthur ist das älteste Musikorchester der Schweiz und eine der traditionsreichsten musikalischen Institutionen Europas. Es ist hierzulande das einzige konzert-Orchester einer Bürgervereinigung; es ist also weder auf höfische noch kirchliche Initiative hin entstanden und konnte Anfang des 20. Jahrhunderts grosse Brocken wie Strauss oder Strawinsky als komponisten gewinnen. In der Vergangenheit spannte das Musikkollegium für die Eröffnung der Saison jeweils mit dem Opernhaus Zürich zusammen: Sie eröffneten gemeinsam in Winterthur. Da der Startschuss des Opernhauses nun wieder in Zürich selbst fällt, stellte das Musikkollegium etwas Neues und Eigenes auf die Beine: Ein Festival soll auch nächstes Jahr einem komponisten gewidmet sein und soll bewusst – wie auch dieses Jahr mit Mozart – nicht auf ein Jubiläums- oder Sonderjahr eines komponisten fallen. «Ohne direkten Bezug erzeugen wir keine Abhängigkeit», sagt Thomas Pfiffner, seit fünf Jahren der Direktor des kollegiums. und weiter: «Mozart gehört zu unserem kernrepertoire. Dieses Jahr passt Tom Hulce in Miloš Formans Film «Amadeus». Mozart zudem gut zu der aktuellen Mozart-CD, welche wir seit rund sechs davon findet im konzertsaal des Winterthurer Monaten erfolgreich vertreiben.» Auch im Stadthauses statt. Mit den Themenschwerpunkkontext mit zeitgenössischer Musik, die beim ten erarbeitete sich das Musikkollegium die Festival ebenfalls stark vertreten ist, und dem Position eines innovativen Orchesters – und eiSaisonthema «Britische Musik» ist Mozart eine nes Veranstalters. Die regelmässige Zusammenattraktive Wahl. arbeit mit dem Opernhaus Zürich und die VerChefdirigent des kollegiums ist seit letztem pflichtung grosser Solistinnen und Solisten spreJahr der Schotte Douglas Boyd. Er ist Mitbe- chen für sich. Aber nicht nur das Arrivierte hat gründer des Chamber Orchestra of Europe und seinen Platz, ebenfalls wird Energie in die Förwar bis vor kurzem noch dessen Solo-Oboist. derung junger Solokünstler gesteckt. Nebst den eigenen konzertaufführungen in Winterthur arbeitet das kollegium ebenfalls an Er war mal da Produktionen fürs Opernhaus Zürich, beide Zurück zum Supertalent Mozart. Bereits ein Häuser touren gemeinsam nach Deutschland kurzer Blick auf das Programm des Winterthuund Spanien und spannen für CD-Produktio- rer Mozart-Festes zeigt, dass dem Musikkollenen zusammen. Pro Saison kommt das Orches- gium die Zutaten für ein Festival bekannt sind: ter so auf gut siebzig konzerte, über die Hälfte hochkarätig und vielfältig. Mit «Ein facettenrei-

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ches Minifestival auf höchstem Niveau» wird – die nicht nur für klassikliebhaber interessante Veranstaltungsreihe – angepriesen. Neben sämtlichen klaviersonaten des österreichischen Wunderkindes werden drei Mozart-klavierkonzerte im selben Abendprogramm gespielt. Überdies kommen Bühnenfreunde mit der Aufführung von «Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel» auf ihre kosten – es ist die Schweizer Erstaufführung. Mozart gehört also ins Repertoire des Winterthurer Orchesters. Die Veranstalter werfen ebenfalls die halb ernst gemeinte Frage auf, ob Mozart gar ein Winterthurer gewesen sei. Fakt ist, dass er im Oktober 1766 in der Stadt zwischen den sieben Hügeln zu Besuch war und dass die Mutter von Mozarts Vater eine geborene Sulzer war. Monika Schärer und Gerd Haffmanns lasen zu diesem Thema Ende August im Casinotheater aus dem erotisch angehauchten Briefwechsel zwischen dem Genie und dessen Cousine. Ein Beispiel: Der Brief vom 5. November 1777 beginnt mit der Anrede «Allerliebstes bäsle häsle!» und Bild: pd hört mit den Grussworten: «Nun leben Sie recht wohl, ich küsse Sie 1000mahl und bin wie allzeit der alte junge Sauschwanz Wolfgang Amadé Rosenkranz.» Weniger deftig geht das Programm diesen Monat weiter: Am 11. September zum Beispiel werden die Zürcher Sängerknaben und das Musikkollegium Winterthur mit Mozarts Requiem auf der Bühne zu sehen sein. Beendet wird die vielfältige Reihe am 25. September mit der Erzählung «Fatima und der Traumdieb» von Rafik Schami. – Das Orchester steht dann mit den Winterthurer Marionetten auf der Bühne. Gross und klein darf also gespannt sein. StadthauS und theater Winterthur. Bis 25. September. Mehr Infos: www.musikkollegium.ch


Kultur TA Nz

Ballett war gestern Der Tanzplan Ost bringt mit acht Kompanien, dem renommierten Choreografen Philippe Saire und Workshops den zeitgenössischen Tanz in die äussersten Ecken der Ostschweiz. von AnitA GrüneiS

Wenn das nur auch das Publikum und einem Schwerpunkt in merken würde. Die meisten wol­ Tanzvermittlung. So wird der len lieber Tschaikowskis «Schwa­ renommierte Choreograf Phi­ nensee» mit trippelnden Balleri­ lippe Saire mit den acht Tänze­ nen in ihren Tutus. Da kennt rinnen und Tänzern des Tanz­ man die Geschichte und kann projekts TPO’10 neben ihrer die Technik der Pirouetten und Bühnenproduktion auch einen Spitzentänze bewundern. Da Workshop zum Thema Tanz­ weiss man, was man hat. Der vermittlung zusammenstellen, zeitgenössische Tanz gilt als ab­ der zeitgleich zur Tournee von gehobene Kunstsparte, als kost­ Tanzschulleitern unterrichtet spielig, publikumsarm und flüch­ werden wird. Ausserdem soll an tig. Es mangelt an Aufführungs­ den Abendveranstaltungen mit orten und Weiterbildungsmög­ dem Publikum jeweils eine lichkeiten in der Ostschweiz. Kurzchoreografie einstudiert Dabei hat der heutige Tanz viel werden. «Da tanzen alle und es zu bieten, ist technisch genauso macht Spass», meint Gisa Frank hochstehend und erzählt eben­ über sechzig Tänzerinnen und Tänzer nehmen an der Audition von Philippe Saire teil. und freut sich über das vielfälti­ Bild: pd falls Geschichten. Doch es sind ge Programm. meist Geschichten, die über uns selbst berichten. lig», meint denn auch Tanzpädagogin und Cho­ Dabei war es nicht immer einfach, Choreogra­ Darüber, wie wir miteinander umgehen, wie wir reografin Gisa Frank, die seit vielen Jahren die fen oder Tänzer mit einem Bezug zu den ein­ miteinander reden, uns streiten, uns lieben und Tanzszene in der Ostschweiz mitprägt und die zelnen Kantonen und dem Fürstentum Liech­ verachten. künstlerische Leitung des Projektes übernom­ tenstein zu finden. «Oft sind die Wenigen bereits Vor diesem Hintergrund haben sich die Kul­ men hat. abgewandert, viele haben in zürich, Bern und turbeauftragten der Ostschweizer Regionalkon­ dem Ausland ihr künstlerisches zuhause gefun­ den. Dort sind die Bedingungen und das Klima ferenz – die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Eine dreifache Kür Appenzell Innerrhoden, Glarus, Graubünden, Das Projekt Tanzplan Ost wird in den nächsten vielleicht tanzfreudiger und ­freundlicher als bei Schaffhausen, St.Gallen, Thurgau, zürich und zwei Jahren zweimal eine Art Festival auf Tour­ uns», meint Frank. Gefunden wurden die Tanzkompanien das Fürstentum Liechtenstein – für eine kan­ nee schicken. Mit dreiteiligem Programm: Der tonsübergreifende, nachhaltige Förderung ent­ Präsentation von bereits erfolgreich gestarteten durch eine Ausschreibung. Rund sechzig haben Stücken, die Kompanien mit Bezug zur Ost­ sich gemeldet, acht wurden ausgewählt. «Bei der schieden. Tanzplan Ost nennt sich ihr Projekt. Trägerin ist die IG Tanz Ostschweiz. «Dass schweiz choreografiert haben, der Neueinstu­ Auswahl der Stücke haben wir darauf geachtet, neun Partner Geld in einen Topf geben, um den dierung einer Choreografie mit Ostschweizer dass lange und kurze Werke dabei sind, Soli­ zeitgenössischen Tanz zu fördern, das ist einma­ Tanzschaffenden unter internationaler Leitung Stücke und Gruppenchoreografien, Experimen­

DIE PRODuKTIONEN battleROYAL – «Soft Landing» > Susana Beiro & Brendan Shelper, Berlin www.battleroyalprojects.com TaK Schaan, Donnerstag, 16. September, 20.09 uhr «Soft Landing» scheint die Schwerkraft aufzuheben. Schwebend gleiten die Tänzer über die weisse Bühne, scheinen federleicht und butterweich zu sein. Die Choreografie stammt von Susana Beiro aus Liechtenstein und Brendan Shelper, getanzt wird das Stück von Janine Joyner, Susana Beiro, Florian Bücking und Jonathan Buckels.

18. September, 20.09 uhr TanzRaum Herisau, Freitag, 24.September, 20.15 uhr Das Tanzstück «Ab und zu(­stände) zu zweit» handelt von Beziehungszustän­ den und räumlichen Abständen zwi­ schen zwei Menschen. Indem diese kollidieren, sich gegenseitig im Wege stehen oder nicht, geht der Blick der zwei für die zwei (unter umständen) verloren. Tänzer sind Philip Amann und Letizia Monea.

men verschiedener Tierarten, welche eine bestimmte Ästhetik beinhalten, ei­ nem geregelten Muster folgen oder ei­ nem Ritual unterliegen. Konzept und Choreografie stammen von Cornelia Lüthi, es tanzen Christa Näf, Manuel Bürgin und Tim Fletcher.

halsundbeinbruch Produktionen – «chirp» > Cornelia Lüthi, Zürich www.hals­und­beinbruch.ch TaK Schaan, Freitag, 17. September, 20.09 uhr crucible – «Ab und Zu(-stände) TanzRaum Herisau, Samstag, zu zweit» > Philip Amann, Berlin Die Kirche der heiligen Bernadette. 25. September, 20.15 uhr TaK Schaan, Samstag, Das Stück «chirp» zeigt Bewegungsfor­

serioushobbys – «Dawn» > Hideto Heshiki, Zürich www.hidetoheshiki.com TaK Schaan, Samstag, 18. September, 20.09 uhr TanzRaum Herisau, Freitag, 24. September, 20.15 uhr Der Japaner Hideto Heshiki lebt seit über zehn Jahren in zürich. Für sein Stück «Dawn» verwendet er ein Gitar­ renstück des amerikanischen Kompo­ nisten Steve Reich. Heshiki geht mit dem Fluss von «Electric Counterpoint» mit, spielt mit der sich verändernden

Grösse und Intensität seiner Bewegun­ gen und schafft vibrierende Gegenpole zur Musik. A®TEM – «As neutral as possible» > Jessica Huber, Winterthur/Zürich www.jessicahuber.ch TaK Schaan, Freitag, 17. September, 20.09 uhr TanzRaum Herisau, Samstag, 25. September, 20.15 uhr Jessica Francisca Huber setzt sich in ihrem Stück «as neutral as possible» mit dem Begriff der Neutralität auseinan­ der. Bedeutet er Stillstand, Indifferenz, Anziehung und Abstossung, Engage­ ment oder Neutralisation? Die Tänzer Tim Fletcher, Mickaël Henrotay De­ launay und Lukas Waldvogel probieren es aus und enden dann in Widersprü­ chen und Gegensätzen.

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Tanz Kultur

telles und Traditionelles, etablierte Gruppen und Newcomer», erklärt Gisa Frank.

Kompanien und Publikum ­anstossen

Mit dem Tanzplan Ost soll die regionale Tanzentwicklung kräftig angestossen werden. Auch Ingrid Fäh, Präsidentin der IG Tanz Ostschweiz und Leiterin der Tournee, bedauert, dass es hier für freie Tanzkompanien weder einen Ort der Begegnung noch genügend Auftrittsorte gibt. «Neue Tanzproduktionen werden meist nur drei- bis fünfmal gespielt, dann versanden sie. Stücke werden jährlich neu produziert. Das ist auch für die Kantone unbefriedigend», meint sie. Zudem sei es für Tänzerinnen – es gibt im Tanz vor allem Frauen – und Choreografen zeitraubend, eine Tournee auf die Beine zu stellen. «Der Tanzplan Ost übernimmt hier die aufwendige organisatorische Seite. So können sich die Tanzschaffenden ganz auf die Kunst konzentrieren. Und sie werden angemessen bezahlt. Das ist im Tanz keine Selbstverständlichkeit», erklärt Ingrid Fäh. Bei aller Förderung – Gisa Frank weiss, dass es einen langen Atem braucht, um in der Ostschweiz etwas zu bewirken. «Vielleicht liegt es ja wirklich an der Landschaft. Die einen verstecken sich in den Tälern. Die anderen betrachten von den Hügeln aus den Sonnenuntergang», meint sie lachend. Sie muss es wissen, sie lebt im Appenzellerland. Sie weiss auch, dass das Publikum vor zu experimenteller Tanzkunst zurückschreckt. «Tanz darf weder reiner Selbstzweck noch expliziter Hochleistungssport sein. Ein Thema erlebt eine Entwicklung, Körper und Raum machen es sichtbar. Und ein Publikum will erreicht und davon berührt werden.»

Grenzen sprengen

Gelingt es dem zeitgenössischen Tanz, das Publikum so zu erreichen, wie das klassische Ballett es tut, könnte er dieses ersetzen? «Nein», sagt Gisa Frank, «das sind zwei Paar Schuhe; sie lassen sich verbinden und stehen eigenständig zugleich. Tanzschaffende mit ursprünglich klassi-

Kumpane – «du bleibst wenn du gehst» > Tina Beyeler & Andri Beyeler, Schaffhausen www.kumpane.ch TaK Schaan, Freitag, 17. September, 20.09 Uhr Tina Beyeler choreografierte das Stück «Du bleibst, wenn du gehst». Darin ­testen zwei ehemalige Ballerinen ihre Körper, prüfen, was noch da ist. Ein Schauspieler erzählt von einem Popmusiker auf Tour. Es tanzen: Sebastian ­Krähenbühl, Ursula Lips und Caroline Minjolle. OONA project – «Exotic Dreams» > Marisa Godoy & Michael Rüegg, ­Zürich www.oonaproject.ch TaK Schaan, Donnerstag, 16. September, 20.09 Uhr

scher Ausbildung und solche aus experimentellen Bewegungsschulen prägen die heutigen zeitgenössischen Tanzformen mit. Bewegungsimpulse aus Ost und West und die Vielfalt der Körpertherapieformen beeinflussen das heutige Tanzschaffen. Tanz verbindet sich durch seine Wesensart auch rasch und oft mit Performanceund Videokunst – ein lebendiges, wechselhaftes Ding.» Von alledem ist im Tanzplan Ost-Programm etwas zu sehen – von Experimentellem, Witzigem und Heiterem, von der Wendigkeit in der Bewegungskunst und der scheinbaren Schwerelosigkeit. Nun endlich, nach vier Jahren Vorbereitungszeit, startet das Projekt Tanzplan Ost. Der Grund, weshalb die Premiere im Theater am Kirchplatz in Schaan stattfindet: «Die TaK Intendantin Barbara Ellenberger hat uns mit offenen Armen empfangen. Sie war von diesem Projekt sofort begeistert. Ausserdem bietet das TaK ideale Räumlichkeiten für Erarbeitung und Aufführung.» Auf der anschliessenden Tournee gastieren die acht Kompanien nach Schaan in Herisau, Zürich, Neuhausen am Rheinfall, Chur, Steckborn, St.Gallen und Konstanz, ehe Mitte Dezember im neuen Kulturhaus in St.Gallen, der Lokremise, die Derniere gefeiert wird. Nächstes Jahr werden die Erfahrungen des Pilotprojekts ausgewertet, dann erfolgt eine erneute Ausschreibung für das Jahr 2012. Ob der Tanzplan Ost wieder an den gleichen Häusern gastieren wird, ist noch nicht klar. «Das wird die Auswertung zeigen», sagt Ingrid Fäh. Sie wünscht sich, dass das Projekt andauert und ein möglichst breites Publikum damit angesprochen wird. «Die einzelnen Kantone zeigten sehr unterschiedliche Gegebenheiten und Bedürfnisse. Daraus haben wir das Konzept entwickelt – ein komplexes Ding. Das Projekt wird sich stetig weiterentwickeln müssen». Nebst den Kontakten des regionalen Projekts mit der ganzschweizerischen Tanzszene sieht Gisa Frank in Zukunft eine Zusammenarbeit mit Vorarlberg und Süddeutschland. «Dass wir mit Tanzplan Ost ein

Massimo Furlan hat das Stück «Exotic dreams» geschrieben, gezeigt wird es von Marisa Godoy, Ilja Komarov, Cornelia Lüthi, Michael Rüegg, und Sandra Utzinger. Es setzt sich auf humorvolle Weise mit den kollektiven Sehnsüchten in den deutschen Schlagern, folkloristischem Kitsch und nostalgischen Traumwelten auseinander. PiccoliProduction – «brief encounters» > Simone Blaser & Bruno Catalano, Zürich TanzRaum Herisau, Samstag, 25. September, 20.15 Uhr Das Stück «brief encounters» lebt von kurzen Begegnungen, oft in grösstmöglicher Nähe ausgeführt. Ein Blick, eine Bewegung lassen eine kurze Geschichte entstehen, verwandeln sich in eine nächste. TänzerInnen sind Simone

Philippe Saires Zusammenprall

Die Zusammenarbeit geht aber auch nach Westen. Ein Highlight des Projektes von Tanzplan Ost ist das neue Stück «Les Affluents Op. 2», ein Projekt mit professionellen Tanzschaffenden aus der Region unter der Leitung des renommierten Lausanner Choreografen Philippe Saire. Auch dafür haben sich zur Audition über sechzig Tänzerinnen und Tänzer gemeldet. Schliesslich sind mit dabei: Susana Beiro, Jens Biedermann, ­Simone Blaser, Philipp Egli, Alberto Franceschini, Kilian Haselbeck, Monica Schneider Egli und Simone Truong. «Les Affluents» (wörtlich das Zusammentreffen von Flüssen) ist eine dieser Geschichten, die über uns selbst erzählen. Sie beginnt mit Schuhen und mit Schuhen endet sie. Schuhe, die unsere Körper tragen. Dazwischen öffnet sich eine Welt, in der die Menschen von ihren Gefühlen getragen werden. Sie schaffen sich Raum, um sich von anderen abzugrenzen, und treten dann doch in Kontakt mit ihnen. Misstrauisch, argwöhnisch, offen, heiter, lockend, kämpferisch. Sie drohen sich mit Messern und Pistolen. Oder nur mit der Kraft der Körper. Und immer halten sie uns einen Spiegel vor. Das ist moderner Tanz. Das ist das, was uns die Tänzerinnen und Tänzer anbieten, was uns Choreografien erzählen. Das ist, wofür sich Tänzerinnen und Tänzer schinden. Ihre Ausbildung ist hart, die Karriere kurz. Und die Bezahlung schlecht. Es wird Zeit, dass diese Kunstform die Anerkennung erhält, die das Ballett schon lange hat. Theater am Kirchplatz Schaan. Donnertstag, 16.9., Freitag, 17.9., Samstag, 20.9., jeweils 20.09 Uhr. Mehr Infos: www.tak.li TanzRaum Herisau. Freitag, 24.9., Samstag, 25.9., ­jeweils 20.15 Uhr. Mehr Infos: www.tanzraum.ch

­ laser, Alessio Castellacci, Jessica B ­Huber/Melina Seldes, Massimo ­Trombetta. Tanzprojekt TPO’10 – «Les Affluents Op. 2» > Leitung: Philippe Saire, Lausanne www.philippesaire.ch TaK Schaan, Samstag, 18. September, 20.09 Uhr TanzRaum Herisau, Freitag, 24. September, 20.15 Uhr Als Grundlage dient das im 2001 von Philippe Saire uraufgeführte Stück «Les Affluents». Das Tanztheaterstück spielt auf humorvolle und erotische Weise mit der Konfrontation des Individuums in Gruppen und dem «Terror in ­Beziehungen».

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zusätzliches Gastspiel in Konstanz haben, ist ein erster Sprung über diese Grenze», meint sie.

Workshop «Auf zum Tanz» Erlernen der Choreografien. TaK Schaan, Samstag, 18. September, 18.30 Uhr

Genaue Spieldaten: www. igtanz-ostschweiz.ch


Kultur K u NST

Nahe am Geschehen gesammelt Jung und next sind die Attribute zur aktuellen Schau im Kunstmuseum. Die Ausstellung mit Werken aus Privatsammlungen erzählt keine harmlosen Geschichten. von Wolfgang Steiger

Partylaune macht sich im Museumsfoyer breit. Aber die bewegten Bilder auf den Etiketten im Schnapsflaschenregal an der Aussenseite der Bar irritieren. Sind wir schon so betrunken, dass uns die Sinne trügen? Der Begleittext zur Ausstellung «Next Generation – Einblicke in junge Ostschweizer Privatsammlungen» suggeriert zwar, Pipilotti Rists Bar sei ein einladender Ort «mit warmen, sinnlichen Farben und runden Formen». Doch wenn im Alkoholrausch die Wahrnehmung gestört ist, kippt die Stimmung. Das vervielfältigte Auge Pipilottis auf den Monitoren im Foyer-Lüster hilft auch nicht, jagt einem im Gegenteil zusätzlich einen Schauer über den Rücken. Die verhexte Bar vermiest die Party. Es bleibt nur die Flucht hinein in den ersten Raum der labyrinthischen Ausstellung von Kunst aus jungen Ostschweizer Sammlungen mit ihrem speziellen – gemäss Ankündigung – sinnstiftenden Aufbau.

stände und in «Tal Afar» ist die mit Hardrockmusik unterlegte Bombardierung der irakischen Stadt zu sehen. In Raum vier sind alle Werke politisch aufgeladen: Eingestreute Fotoarbeiten mit einer manipulierten Wirklichkeit sollen diese Welt aushaltbar machen, während Simon Starlings Arbeit «Flaga» die Suche der globalisierten Wirtschaft nach den billigsten Werkplätzen zum Thema hat. Leider erfährt man in der Ausstellung nichts über diesen Hintergrund der grossformatigen Fotodrucke, die einen Fiat 126 mit ausgewechselten Karosserieteilen von allen Seiten zeigen. Starling befasste sich in seiner Arbeit konkret mit der Verlagerung der Produktion des Fiat 126 von Turin nach Cieszyn in Polen.

Polizeistaat-Kabinett

Gestörtes Grundgefühl

Die Schau beginnt mit einer leeren Ortstafel. Darin spiegelt sich das grelle Licht einer Bauleuchte. Das Gefühl kommt hoch, dass ab jetzt keinen Gewissheiten mehr zu trauen ist. Von Roman Signer stammen zu diesem Grundgefühl gleich zwei Objekte, die zuWerke von Roman Signer und Urs Lüthi im stillen Dialog. dem die Ausstellung einklammern. Am Anfang: Sein Stuhl besitzt nur drei ganze Beine, das getragenen «Bad Painting» Andre Butzers. SeiVierte ist zur Hälfte abgesägt und mit einem nen «Schande-Menschen» kennen wir vom Ballon unterstellt. Man hütet sich, darauf zu sit- Banner der Erfreulichen universität im Palace. zen. Am Schluss des Ausstellungsrundganges In der Vitrine liegen Collagen von Beni Bischof foppt Signer mit einem in einen Plastilinklum- aus dem Dorfkönig-«Saiten». – Kunstsammeln pen gepflanzten Regenschirm. Mit seinem trü- findet heute nahe am Geschehen statt. gerischen Versprechen schützt er niemanden vor dem Regen. Ausverkauf der Menschlichkeit Die von Konrad Bitterli kuratierte Ausstel- Raum vier stellt die Mitte des Ausstellungslabylung oszilliert zwischen rein formalen Werken rinthes dar. Mit Christoph Büchels Installation und betont politisch Aufgeladenem. Die Foto- zum Abbau humanitärer Grundsätze bekommt grafie einer amerikanischen Kleinfamilie im die politische Realität einen künstlerischen AusHighway-Restaurant mit Aussicht auf die Stras- druck, der unter die Haut geht. Der Benzinkase wirft den Blick auf die Ödheit der Zivilisati- nister enthält Treibstoff für einen Generator, der on. Das Wortspiel regrets/secret lässt unter- Strom für die Verkaufskasse liefert: Mit dem schwellig geheime Reue über uneingestandene Verscherbeln der Genfer Konvention wird Geld Verbrechen vermuten. Dann aber: das reine gemacht. Am Liquidationsstand sind auch noch Glück. Ein fast übernatürlich strahlender Son- Spitzbüebli mit dem roten Kreuz aus Johannisnenaufgang im Morgennebel leuchtet im nächs- beergelée erhältlich. Zwei von Büchel auf Youten Raum. und danach wird es wild. Nach der tube entdeckte Videos flankieren die Installatiunterkühlten Schönheit von Raum zwei über- on: George W. Bush führt durch das Oval Office rumpelt einen Nummer drei mit dem dick auf- im Weissen Haus und erläutert die Kunstgegen-

Den Höhepunkt der Ausstellung stellt das an Raum vier angegliederte Kabinett dar. Hier gelingt mit Werken aus verschiedenen Sammlungen ein eindrückliches Abbild der schönen neoliberalen Welt, in der wir leben. Im Mittelpunkt stehen unter dem Titel «Starker Staat» Bilder von einem Polizeieinsatz und ÜberwachungsBild: pd kameras von Bettina Pousttchi. Daneben erzeugt eine Kriegsruine eine postapokalyptische Vision, zu der die verrätselte Tuschzeichnung eines herrschaftlichen Interieurs kontrastiert. Junge Sammlungen müssen nicht unbedingt junge Kunst beinhalten, das zeigt der letzte Raum. Leicht wehmütig steht man vor urs Lüthis «Transformer»-Serie von 1976, der Soundtrack von Lou Reed tönt dazu im Kopf. Lüthis Fotoarbeiten zum Spiel mit den Geschlechtergrenzen sind heute leicht angegilbt. Hier rettet uns wie schon festgestellt nicht Signers unbrauchbarer Schirm, dafür zum Glück Georg Gatsas’ Zeitschlaufe nach New York. Sein FotoPorträt von Joie erzählt von urbaner Gegenwart und immer wieder neu zu erfindender Selbstermächtigung. Kunstmuseum st.Gallen. Bis 31. Oktober. Öffnungszeiten: Di bis So, 10–17 Uhr, Mi 10–20 Uhr. Mehr Infos: www.kunstumuseumsg.ch

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AuS ST E llu Ng Kultur

Die Strategie des permanenten Skandals Das Institut für angewandte Pataphysik und das Point Jaune Museum widmen dem Poeten und Surrealisten Arthur Cravan eine Ausstellung, denn der Cravan-Kenner und Pataphysiker Bastiaan David van der Velden ist auf Spuren gestossen, die bis nach St.gallen führen.

Das Erregen von grösstem Missfallen

von Martin aMstutz «Die ’Pataphysik ist die Wissenschaft, die wir erfunden haben, weil sich ihre Notwendigkeit allgemein bemerkbar macht», lässt Alfred Jarry seinen König ubu im gleichnamigen Stück sagen. 1898, im gleichen Jahr, in dem in St.gallen die Poststelle linsebühl erbaut wird, definiert er die Wissenschaft der imaginären lösungen in seinem Roman «Heldentaten und Ansichten des Doktor Faustroll, Pataphysiker». 111 Jahre später macht sich die besagte Notwendigkeit auch in der Ostschweiz bemerkbar: Das Institut für angewandte ’Pataphysik (I’PA) zieht nach St.gallen, das Sekretariat des Instituts siedelt sich auf der inzwischen «Alten Post» linsebühl an, da

ter Otho lloyd ist befreundet mit dem Ehemann seiner Schwester Constance, einem gewissen Oscar Wilde. 1902 verlässt Fabian St.gallen, er wird in andere Internate gesteckt, fliegt raus. 1909 taucht er in Paris auf, wo er seinen Ruf als Dichter, Boxer, Anarchist, Deserteur und Abenteurer begründet. Er nennt sich nun Arthur Cravan. Von 1912 bis 1915 erscheinen fünf Exemplare seiner Zeitschrift «Maintenant». Cravan vertreibt sie von einem gemüsekarren aus in den Strassen von Paris. Seine eigene Poesie sowie Mutmassungen über das Weiterleben Oscar Wildes wechseln sich ab mit wüsten Beschimpfun-

Das Institut auf dem Rosenberg, als es noch Institut Dr. Schmidt hiess.

deren Postpostismus eine aufmerksame Beobachterin als geeignet befunden hat. um dem allgemeinen unverständnis gegenüber der ’Pataphysik zu begegnen, führt im Frühling 2010 die italienische Pataphysikerin Tania lorandi mit einer Installation, einer Performance und einem Vortrag in die Wissenschaft ein.

Cravan und die Provokation

Der Pataphysiker und Rechtshistoriker Bastiaan David van der Velden meldet sich aus Curaçao und macht das I’PA auf folgenden umstand aufmerksam: Der dreizehnjährige Fabian Avenarius lloyd kommt im Jahr 1900 aus lausanne ans Institut Dr. Schmidt auf dem Rosenberg in St.gallen. Er entstammt der englischen High Society, sein Va-

gen der Künstler und Künstlerinnen der Avantgarde, von denen er zwar mit manchen befreundet ist, aber: Hauptsache Provokation. guillaume Apollinaire schickt ihm seine Sekundanten, eine Kunstkritik bringt ihm ein paar Tage gefängnis ein. Wegen Verzicht aller gegner wird Cravan zum französischen Boxchampion, prügelt sich auf Vorstellungen, seine Konferenzen sorgen für Wirbel. Die Strategie des permanenten Skandals geht auf, bald berichten selbst amerikanische Zeitungen über sein Treiben. Als 1914 der Weltkrieg ausbricht, verlässt Cravan auf der Flucht vor dem Militärdienst, Paris, reist – teils mit falschen Pässen – durch Europa. 1915 lässt er sich in Barcelona vom Boxweltmeister Jack Johnson KO schlagen. 1916 fährt er nach New York. Es folgen weitere Skandale in den

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Kreisen der ultra Bohème. Cravan lernt die Schriftstellerin Mina loy kennen, die er später heiratet. Wieder befürchtet er, eingezogen zu werden, geht nach Kanada, später mit Mina loy nach Mexiko, wo er 1919 eine Boxakademie übernimmt und Vorlesungen über altägyptische Kunst vorbereitet. Mit dem Ziel, nach Argentinien zu segeln, wagt er sich eines Nachts in einem leichten Boot aufs offene Meer hinaus. Arthur Cravan wird nie mehr gesehen ... Der Theoretiker des Surrealismus André Breton sieht in Cravan einen Wegbereiter des Dada. Später zählt sich der Situationist guy Debord zu den Bewunderern, womit sich das Wirken Cravans über die 68er Bewegung ins Heute verlängert. Es bleibt schwierig zu unterscheiden, was an der Biographie des Poeten Wahrheit, was Dichtung ist. Die Recherchen des Cravan-Kenners Bastiaan van der Velden im Schularchiv erschliessen nun jenen Abschnitt im leben des «Mysterious Sir Arthur Cravan», bevor dieser sich anschickte, das Erregen von grösstem Missfallen zur Kunstform zu erheben. Die Ausstellung im Point Jaune Museum zeigt Originaldokumente, vom Stadtarchiv zur Verfügung gestellt, die die Anwesenheit Fabian lloyds auf dem Rosenberg beweisen und Einblicke geben in den Schulalltag. Weitere Belege aus van der Veldens eigenen Beständen skizzieren den späteren Weg Arthur Cravans. Publikationen aus der Offizin Point Jaune, welche sich an der Zeitung «Maintenant» anlehnen, begleiten die Ausstellung. Die ’Pataphysik stellt die Frage in den Raum, ob das Werk Arthur Cravans beeinflusst ist von den Erfahrungen des Eliteschülers Fabian lloyd auf einem Berg über einer ihm verschlossenen Stadt. Wie auch immer die Antwort lauten mag, was auch immer die Bild: pd hiesige literaturszene über diese notwendige Störung des anhaltenden Biedermeiers denkt: St.gallen ist auf der imaginären Karte der skandalumwitterten frankophonen literatur des zwanzigsten Jahrhunderts kein weisser Fleck mehr. Point Jaune MuseuM st.Gallen. 10. September bis 3. Oktober. Vernissage: Do, 9. September, 19 Uhr. Öffnungszeiten: So, 15–19 Uhr. Mehr Infos: www.postpost.ch


Kultur F I l m

wagenfahrer, der mit sanfter Stimme und traurigem lächeln von seinem Unfall berichtet. Auch Rickenmanns Bilder sind vom Zufall bestimmt: «Wir hatten kein Drehbuch. Am Anfang war ich im Nichts. Soll ich warten, soll ich noch mehr filmen? Jede minute sah ich etwas Neues, war ich an Orten, an die ich nie wieder zurückkehren würde.» Zwei Kamerareparaturen, drei monate und 15'000 Kilometer später endet das Strassenabenteuer planmässig in Buenos Aires. mit achtzig Stunden Filmmaterial im Kasten. Ein Jahr später ist es auf kinotaugliche 98 minuten geschnitten.

Impressionen aber kein Bild

Die peruanische Steinwüste, am El Misti vorbei, ist nur eine Etappe der Panamericana.

Bilder: pd

In den Traum gestürzt In zweijähriger Dreharbeit entstand Thomas Rickenmanns «Schönheiten des Alpsteins». Dann lockte ihn das dreimonatige Abenteuer «Panamericana» nach Südamerika: Auf knapp hundert minuten komprimiert, kommt nun «das leben an der längsten Strasse der Welt» in die Kinos. von AndreA Kessler Es gibt sie noch, die klingenden Namen, die Abenteuer versprechen und Europäer dazu bringen, Heim und Herd zu verlassen: Buenaventura zum Beispiel, der verschollene Fluss, der erst kürzlich literarisch wiederentdeckt wurde; Städte wie Timbuktu oder das stetig gesuchte, aber nie gefundene Shambala; die Rennstrecke Paris–Dakar, die legendäre Rallye ohne Weg, oder eben: die Panamericana – die längste Strasse der Welt. Das Abenteuer lockt 2008 die Wattwiler Severin und Jonas Frei so stark, dass sie beschliessen, den Panamericana-Traum wahr werden zu lassen. Der dritte im Bunde soll Thomas Rickenmann sein. Nur erfüllt sich für Rickenmann just zu dem Zeitpunkt bereits ein anderer Traum: der erste eigene Film. In der Freizeit ist er zwei Jahre lang mit Ein-Bein-Stativ und Kamera durch den Alpstein gewandert und hat gefilmt; ohne Kameramann-Ausbildung und ohne Ahnung von Schneidprogrammen. Er lehnt die Panamericana-Reise ab. Tags muss er arbeiten, nachts das Rohmaterial kinotauglich schneiden. Im Herbst 2008 kommt sein Film «Schönheiten des Alpsteins» in die Kinos, sprengt die 5000er Besuchergrenze, schafft es an die Solothurner Filmtage und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten Schweizer Filmen. Als Thomas Rickenmann wieder Zeit hat, ärgert er sich, die Reise abgelehnt zu haben. Doch der zwischenzeitig vergebene dritte Rei-

seplatz ist wieder frei geworden und zudem hat er Geld vom Bundesamt für Kultur für den Erfolg seines Films erhalten – für ein nächstes Projekt. Er kündigt kurzerhand seine Stelle, stellt klar, «wenn ich mitkomme, gibt es auch einen Film» und fliegt im Frühjahr 2009 mit den Brüdern Frei zur Panamericana.

Drei Monate, eine Route, kein Plan

«Ihr werdet eine schöne Zeit erleben, gut vorankommen und weder Terroristen noch sonst etwas Schlimmes antreffen», prophezeit ein grauhaariger mann mit Schnauz und dickem Bauch zu Beginn der Reise. Und schiebt nach: «Trotzdem: Passt gut auf euch auf.» 1923 entstand die Panamericana als Strasse, die im texanischen laredo begann und nach mexiko City führte. Heute ist sie zu einem Strassennetz von 48'000 Kilometer angewachsen, das sich von Alaska bis nach Feuerland spannt. Die drei Freunde kaufen sich einen Wagen und starten ihre Reise dort, wo die Panamericana geboren wurde: in laredo. Die Begegnungen der kommenden monate sind dem Zufall geschuldet. Unbekannte menschen erzählen Severin Frei von Gewalt, Gott und Glück. Ein Polizist, der mit zittriger Stimme erklärt, wie er bei einem Einsatz bedroht wurde und selbst abgedrückt hat. Ein Familienvater, der glücklich ist, im stromlosen Dorf zu leben, weil es sicherer und einfacher als in der Stadt ist. Ein last-

Noch vor Filmstart geht ein weiterer «Bubentraum» in Erfüllung. Diesmal für Severin Frei, der zusammen mit Ives Irie von den Delinquent Habits das Titellied einsingen kann. manu Chaos «El Viento» hingegen muss aufgrund der liedrechte herausgeschnitten werden. Trotzdem bleibt der fertige Film eine musikreiche Collage, eingerahmt von der unermesslichen Grösse der Panamericana. Rickenmanns Bilder ziehen vorbei, entschwinden; manche hängen sich mit feinen Widerhäkchen in die Erinnerung. Die Worte und Geschichten der menschen schweben unkommentiert durch den zeitlosen Raum. Doch ein ganzheitliches Bild entsteht nicht. Nur lose hält die Panamericana die Episoden und menschen zusammen und so wird die Stärke des Films, flexibel auf Gelegenheiten reagieren zu können, zugleich zu seiner Schwäche. Seine Aussagen haben die Konsistenz eines Traumes wenige Sekunden nach dem Erwachen: zum Greifen nah, doch seltsam unfassbar. Thomas Rickenmanns Begeisterung, der oftmals noch abends die Kamera in den Rucksack packte, um durch die Strassen der Städte und Dörfer zu streifen, und Severin Freis Fähigkeit, von den menschen der Panamericana als einer der Ihren wahrgenommen zu werden, lässt hoffen, dass sie auf die längste Strasse der Welt zurückkehren: mit einem Plan und der Zeit, dem Grossen im Kleinen nachzuspüren.

Spielzeiten Vorpremiere: Cinetreff Herisau, Freitag, 3.9, Samstag, 4.9, Mittwoch, 8.9 Kinostart 9.9. in den Kinos: Scala St.Gallen, Rosental Heiden, Schlosskino Rapperswil, Castels Sargans, Kino Rex Uznach, Kino City Uzwil, Passerelle Wattwil, Liberty Weinfelden, Cinewil Wil, Kiwi Winterthur. Spielzeiten und Infos: www.panamericana-movie.com

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LIT E r AT u r Kultur

Mit Stift und Kelle Die Vorarlberger Illustratorin Bianca Tschaikner hält ihre Reiseerlebnisse in Südamerika in Form eines Kochbuches fest. Carola Kilga hat sich durch das Kleinod «La Cocina de America Latina» gekocht.

die Rezepte sind einfach – und sie schmecken. Manches erfordert etwas Übung (der EmpanadaTeig etwa), aber das meiste gelingt auf Anhieb. Frage ich meine Mutter, wie sie dieses oder jenes kocht, sagt sie meist Dinge wie «nach Gefühl», «das siehst du dann schon», «das kommt darauf an». Kochen ist schliesslich keine Mathematik, Kochen ist sinnlich. und genau so lesen sich auch die Rezepte. Grobe Mengenangaben helfen bei der Orientierung, aber die Rezepte lassen viel Raum für den Koch und die Köchin. Ausprobieren lautet die Devise. Gerade bei den Gewürzen wird man, wie es in «normalen» Kochbüchern üblich ist, angehalten, hier eine «Prise», da einen «gestrichenen Kaffeelöffel voll» beizumengen. Nur das Gewürz wird genannt, der Rest bleibt dem eigenen Geschmack überlassen.

Die Namen der Versuchung

Illustration: BiancaTschaikner

«Mir ist das Essen zwar lieber als das Kochen, aber ich habe immer schon sehr gerne Kochbücher gelesen, weil die Küche viel über eine Kultur erzählt», sagt Bianca Tschaikner, die gerade ihr erstes eigenes Kochbuch veröffentlicht hat. «La Cocina de America Latina» heisst das handliche Kleinod, das mehr ist als ein Kochbuch. Es ist auch ein sehr persönlicher Reisebericht und ein fernwehweckender Kunstband. Die Illustratorin, Grafik-Designerin und Fotografin Bianca Tschaikner stammt aus Dornbirn. An der Fachhochschule Vorarlberg studierte sie Mediengestaltung und verbrachte im Zuge des Studiums ein Semester in Santiago de Chile. Im Anschluss bereiste sie Bolivien, Peru, Argentinien, uruguay und Paraguay. Ihre Eindrücke und Erlebnisse hielt sie nicht auf Fotos fest, sondern in einem Kochbuch. «Über die Rezepte will ich eine Beschreibung, eine Interpretation von den Teilen Südamerikas, die ich kennengelernt habe, vermitteln», erzählt Bianca Tschaikner. «Ich habe nicht überlegt: Was sind die wichtigen oder die klassischen Rezepte? Ich habe einfach die Gerichte genommen, die ich probiert habe und die mir geschmeckt haben.» So fehlen vielleicht Speisen, die manche Reiseführer als Muss beschrei-

ben – aber dafür findet man in «La Cocina de America Latina» Einzigartiges.

Fotoverseuchte Welt

Was zuerst ins Auge sticht: In Bianca Tschaikners Kochbuch gibt es keine Fotos, sondern ausschliesslich die markanten Illustrationen der Autorin. Die Bilder zeigen, was Bianca Tschaikner in Südamerika erlebt und gesehen hat. «Wir leben in einer völlig fotoverseuchten Welt, von jedem Blödsinn werden heute Fotos gemacht», ärgert sich Bianca Tschaikner. «Wer ohne Kamera reist, sieht mehr! Dieser Weg, die Fotografie als Dokumentation zu brauchen, interessiert mich jedenfalls überhaupt nicht mehr, ich zeichne lieber, was ich sehe.» Zwischen Rezepten und Illustrationen sind Geschichten eingestreut: Erzählungen, Beobachtungen, Erklärungen und Überlegungen. In klarer Sprache geschrieben, unprätentiös und präzise. Man kann sie lesen mit einem frisch gemixten Pisco Sour, während man den Teig für Empanadas abkühlen lässt. Der Streifzug durch die lateinamerikanische Küche, die Saucen und Vorspeisen, Hauptgerichte, Süssspeisen und Getränke, macht Lust aufs Kochen. Es ist eine bodenständige Küche,

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Bianca Tschaikners Kochbuch ist etwas für Menschen, die gerne selbst entdecken. Die Illustrationen nageln kein Ergebnis fest, die Geschichten sind nicht belehrend, die Rezepte – eigentlich schon allein ihre Namen – sind verlockend: Pastel de Choclo, Dulce de Leche, Cola de Mono, Flan de Durazno, Empanadas de Mariscos. Mit jedem Gericht verbindet die Autorin eine Erinnerung, und auch das hebt dieses Kochbuch angenehm von der Masse ab. Es sind die Details, die betören. Es ist die Einfachheit, die verblüfft. und es ist die Abwesenheit von Fotos, die neugierig macht auf das Ergebnis. Die meisten Gerichte eignen sich dazu, in geselliger Runde gekocht und verspeist zu werden, die Süssspeisen sind wirklich süss, die Hauptgerichte machen satt, die Empanadas sind der Hit. Ich für meinen Teil werde mich beeilen, ein paar Exemplare von «La Cocina de America Latina» zu bestellen (in der Erstauflage wurden nur 750 Stück gedruckt) und zu verschenken. Eins bekommt eine Freundin, die leidenschaftlich gerne kocht. Eins ein Freund, der Südamerika liebt, es oft bereist und immer vermisst. und eins schenke ich meinem Vater, der weder kocht noch viel reist, aber nichts mehr schätzt als Geschichten über fremde Länder. Übrigens: Seit einem Jahr lebt Bianca Tschaikner in Marokko. Sie hat wieder einen Reisebericht kreiert; dieses Mal in Form von illustrierten Postkarten und Gedichten. und im Winter besucht sie Asien. Bianca tschaiKner. La Cocina de America Latina. Bucher Verlag. Hohenems, Wien, 2010.


macht Wort laut InstantgeschIchten von lIka nüsslI, andrea gerster und monIka slamanIg lesung mit hellraumprojektor und BuchvernIssage! ab 19 uhr

/ t s ur W & ! WeIn kommen alle

&

theater am tIsch: «eIn kaff greIft nach den sternen» eine Jörg-fauser-collage mit gitarren (elsener & lutz, ex-trapscope). 21 und 22.30 uhr

zum letzten mal am BlumenBergplatz 3!

sa, 18.9.2010


KultuR

Kinderliteratur spüren. In beiden Heften ist es Elisa, deren Neugier die Erzählung vorantreibt. In «Platons Höhle» stösst sie auf den Unterschied von Sein und Schein, und in «Wolkenkuckucksheim» auf die Machtsucht der Menschen. Dabei versteht es Krohn, unterstützt von Lika Nüsslis Humor, diese komplexen Verhältnisse für das frühe Lesealter mehr anzudeuten als in ihren abgründigen Wirklichkeiten darzustellen. Beide Geschichten lösen sich in einem augenzwinkernden, einem gütigen Lächeln auf. Florian Vetsch

elisa und die Vögel. Wer erinnert sich nicht an die SJW-Hefte? Sie haben unsere ersten Lesejahre in der Primarschule begleitet, die Hefte des Schweizerischen Jugendschriftenwerks, die es seit 1931 gibt, gefördert vom Schriftsteller- und Lehrerverband. In den Reihen der SJW-Hefte, deren erklärtes Ziel es ist, bei Kindern und Jugendlichen die Leselust zu fördern, tauchen immer wieder bedeutende Autorinnen und Autoren auf, Namen wie Peter Bichsel, Blaise Cendrars, Hartmut Fähndrich, Eleonore Frey, Hermann Hesse, Franz Hohler, Meinrad Inglin, James Joyce, Astrid Lindgren, Ilma Rakusa, Marjane Satrapi, Kurt Schwitters, Michel Tournier, Tomi Ungerer, um wenigstens einige aus der jüngeren Serie zu nennen. Denn neben der Publikation von stufengerechten Sachtexten, Sprachspielen, Abenteuer-, Hexen- und Gespenstergeschichten verfolgt die SJW-Stiftung auch die Publikation altersgemässer Literatur. Unter den neueren Heften finden sich zwei, deren Text Tim Krohn (*1965, lebt in Zürich, Autor von «Quartemberkinder» und «Vrenelis Gärtli») geschrieben und deren Illustrationen

tim Krohn: Platons Höhle. Illustrationen Lika Nüssli. Ab elf Jahren. SJW Heft, 2009. Schräge Vögel im Wolkenkuckucksheim.

Illustration: Lika Nüssli

Lika Nüssli (*1973, lebt in St.Gallen, zeichnet regelmässig für Saiten) beigesteuert hat. Beide Hefte behandeln Vorlagen aus der griechischen Antike, das eine Platons Höhlengleichnis, das andere Aristophanes’ Komödie «Die Vögel». Und sie tun dies auf eine so unprätentiöse Weise, dass sie in der einen jungen Leserin oder dem anderen jungen Leser wohl die Lust wecken könnten, mehr wissen zu wollen und der ausführlicheren Erzählung, dem Original, nachzu-

tim Krohn: Wolkenkuckucksheim. Illustrationen Lika Nüssli. Ab zehn Jahren. SJW Heft, 2010.

Vernissage SJW-Heft Samstag, 4. September, Karl der Grosse, Zürich. Es liest u.a. Tim Krohn. Mehr Infos: www.sjw.ch

SCHAUFENSTER Wo einst gebraut wurde. Bierbrauen lässt sich getrost als Kunst bezeichnen. Doch funktioniert auch Kunst in einer Brauerei? Ja, sagen die Macher der Kunsthallen Toggenburg und lancieren in der ehemaligen Brauerei Burth im toggenburgischen Lichtensteig die Ausstellung «arthur #5». Den Hopfen und das Malz dazu liefern die sieben Nordostschweizer Kunstschaffenden Rachel Lumsden, Daniel Ambühl, Monica Germann und Daniel Lorenzi, Susanne Keller, Katalin Déer sowie Matthias Rüegg. Inspirieren liessen sie sich auf einer Begehung der Brauerei, die zwar leer steht, jedoch noch so aussieht, als hätte der letzte Bierbrauer gerade eben den Schlüssel gedreht. Schliesslich zogen sich die Künstler in ihre Ateliers zurück, um dort ihre Werke für «arthur #5» zu «brauen». Die Resultate ihrer künstlerischen Gärungsprozesse werden vom 11. bis 26. September ausgestellt. Da sollen Pilze wachsen und Puppenkisten poetische Geschichten en miniature erzählen. Dem

kubischen Brauerei-Turm soll ausserdem eine traditionelle Toggenburger Dachgaube aufgesetzt werden. Zwar steht bei den Projekten das Bier nicht unbedingt im Mittelpunkt, doch werden auch die Liebhaber des Gebrauten nicht enttäuscht. Am Freitagabend laden die Toggenburger Kulturmacher – die mit «arthur» bereits an vier verschiedenen Orten zeitgenössische Kunst gezeigt haben und nach der Brauerei Burth noch zwei weiBild: Jakob Tuggener tere Projekte im Köcher haben – zu informellen Talks an der Feier- Hauptstädten der Industrialisierung strahlt sie seither aus, umspannt die abendbier-Bar. In diesem Sinne: Welt, dringt immer (noch) mehr in Prost! Katharina Rutz alle Lebensbereiche ein. Sie beBrauerei Burth stimmt sozialen Status und Zugelichtensteig. 12. bis 26. September. Vernissage: hörigkeit; bei Arbeitslosigkeit und Sa, 11. September, 17 Uhr. Mehr Infos: Müssiggang drohen einem schnell www.kunsthallen-toggenburg.ch der Ausschluss aus der Gesellschaft und damit gar der psychische und physische Zerfall. Zur IndustrialiWie einst gearbeitet sierung stiess das Medium Fotograwurde. fie, die denselben wirtschaftlichen Arbeit, Arbeit, Arbeit! Spätestens Gesetzen der Rationalisierung und seit der Revolution von 1848, als Beschleunigung gehorcht. Die das «Recht auf Arbeit» proklamiert Fotografie zeigt Arbeit und Elend, wurde, gilt sie als Zentrum des Schmerz und Schweiss, Aufbau menschlichen Lebens. Von den und Verfall auf und beginnt die seit

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knapp 150 Jahren bestehenden Verhältnisse für alle sichtbar zu machen; und dient dabei gleichfalls als wichtigstes Instrument der Dokumentation und Enzyklopädie. Das Fotomuseum Winterthur zeigt in der Ausstellung «Arbeit/ Labour» anhand wichtiger Werke bekannter Künstler und erstmalig aus den Fotoarchiven der Firmen Haldengut, Maag, Volkart und Von Roll alle möglichen Arbeitsbereiche der letzten Jahrzehnte und ihre Auswirkungen auf den Menschen. Gleichzeitig wird ein inhaltlicher und motivischer Bogen zur fortschreitenden Veränderung von physischer zur automatisierten, visuell nicht fassbaren und computerunterstützten Tätigkeit gespannt. Einprägsame Bilder in einer Zeit der prekären Arbeitszustände, in der Feuer, Flut, Ölpest und bankrotte Nationen als Vorboten einen weiteren weltweiten Wirtschaftskollaps ankündigen. Georg Gatsas Fotomuseum Winterthur. 11. September bis 5. Mai. Öffnungszeiten: Di bis So, 11–18 Uhr, Mi, 11–20 Uhr. Mehr Infos: www.fotomusuem.ch


Kultur

Von der Rolle von David Wegmüller

tier-unikate gesucht. Ende Juni erreichte mich durch einen Newsletter die Mitteilung, das Schweizer Fernsehen habe eine private TV-Produktionsfirma mit der Herstellung einer neuen Tiersendung beauftragt. An der Mitwirkung interessierte Haustierbesitzer könnten sich ab sofort bei «Faro TV» melden, das Casting für die tierischen Darsteller sei angelaufen. Ferner wurde bekannt, dass die neue Sendung von den Sponsoren Qualipet und Hills unterstützt würde. Ich dachte spontan an Santos, die Dogge. Dieser aussergewöhnliche Hund hatte während meiner Jugend bei den Nachbarn in einer kleinen umzäunten Parzelle mit Hundehaus gewohnt. Wir nannten ihn «Stimmbruch», weil er so tief bellen konnte. Ein gewaltiges Tier, das für die grosse Bühne geschaffen war. Am Steckborner Jahrmarkt erlegte Santos vor viel Publikum einen Schwan. Kurz darauf biss er auch den Pekinesen einer älteren Dame im Quartier entzwei. Ich bin sicher, Santos würde es noch heute mit jedem anderen Schweizer Vierbeiner aufnehmen. Aber eben. Er war seiner Zeit voraus. Statt zum Casting wurde er zum Tierarzt gefahren und nie wieder gesehen. Seine Hütte bezog kurze Zeit später ein kleiner, harmloser Terrier, der auf den Namen Bohème hörte. Dass das Schweizer Fernsehen den verborgenen Talenten der heimischen Fauna nun eine eigene TV-Serie widmet, ist ein positives Signal. Tierfilmfreunde, insbesondere solche langmütiger Serengeti- und Antarktis-Dokumentationen, wurden in den letzten Jahren vom SF sukzessiv an den Senderand gedrängt. Dabei ist es ein Mythos, dass der klassische Tierfilm aus der Mode gekommen sein soll. Rein technisch gesehen ist die Tierdokumentation sogar nach wie vor die Avantgarde des Dokfilms. Kürzlich sah ich einen über unberührte Vulkanseen in der Südsee. In einem riesigen Schwarm mutierter Süsswasserquallen tauchte der Kamera-

Auch die Dogge «Just Nuisance» stahl schon allen die Show.

mann vom Grund des Sees an die Oberfläche, um die Tiere auf ihrer Wanderung nach Sonnenlicht zu begleiten. Super. Ein anderer berichtete aus den Höhlen des Klippschliefers auf den Galapagos und von anderen seltsamen Tier-Unikaten. Zusammen mit der Berichterstattung über die Tour de France (und dem Rudel «Peloton») sind Tierfilme die letzten Überreste des kontemplativen Fernsehens: entspannend, bereichernd und zwischendurch, meistens plötzlich, dramatisch. In welche programmliche Grundrichtung die neue Tiersendung auf SF «Tierische Freunde», die am 29. August startet, auch zielt: Sie wird ein latentes Publikumsbedürfnis treffen. Meine Grossmutter gestand mir einmal, sie schaue Kommissar Rex nur wegen dem Hund. Bei Nik Hartmann war es ähnlich. Ich selber erwischte mich dabei, wie ich bei der Fütterung der Fischotter auf einer der debilen Tierpfleger-Dokusoaps auf RTL hängen blieb. Das kann es natürlich nicht sein. Ich freue mich deshalb auf die geplanten neun Folgen à dreissig Minuten, bei denen gemäss Vorinformation der Fokus auf den Haustieren liegen wird. Erzählt werden sollen «Geschichten rund um die Tiere und ihre Besitzer». Ich wollte schon immer wissen, weshalb sich meine früheren Nachbarn ausgerechnet eine Dogge hielten.

Bild: pd

Forward September-Sachen. Plötzlich wurde die legendäre Plattentaufe von Stahlberger im Palace unterbrochen – ein Fahnenträger mit weisser Flagge und ein Trommler marschierten quer durchs Publikum. Der Trommler hiess Dominik Kesseli und ist seit dem Einzug Schlagzeuger der Band. Stahlberger befindet sich übrigens gerade zum zweiten Mal bei Guz im Tonstudio. «In einer Woche haben wir fünfzehn Songs hingebracht, jetzt geht es ans Umsortieren», berichtet Kesseli. Auch Marie Malou ist zu einer Band hinzugestossen: In der Michael Neff Group bereichert sie mit ihrer Stimme die Jazzklänge. Maria Gstrein, wie sie mit bürgerlichem Namen heisst, hat soeben den Werkbeitrag des Kantons St.Gallen für Musik erhalten. Jetzt haben sich Kesseli und Malou zu einem eigenen Projekt zusammengetan mit dem schönen Namen A Crashed Blackbird Called Rosehip. Entstanden ist eine spannungsreiche Musik: Elektronisch, akustisch, vorgesehen, improvisiert. Gleichberechtigt, auch im Gesang. Zusammengehalten werden die Songs vom Gefühl, nach dem sie suchen. Von «September-Sachen» spricht Kesseli. Nicht «sommerlich-flockig», sondern «herbstlich-melancholisch» singt diese Amsel. Der erste

Bild: pd

St.Galler Auftritt findet passenderweise im Spätsommer statt – am ersten Bullaugenkonzert der neuen Saison in der Grabenhalle. Ebenfalls auftreten wird Lalier. Solche Mundart-Songs hat man in St.Gallen selten gehört: ernst und angriffig, politisch und persönlich zugleich. Die Lieder von Denise Lier erinnern an die neue tolle Wiener Songwriter-Schule (mit etwa «Der Nino aus Wien» oder «Das Trojanische Pferd»). Eines heisst «Ballade zum 1. Mai»: «Chum mir zündet d’Migros a! Wer will scho Regionalprodukt. Schmieri stoht de Havelaar, de isch au langsam chli verruckt. I fang a bi de Underwösch. Die will niemert, doch sie brennt. Sie brennt. Sie brennt. Lueg wie sie brennt – bis zum Schluss.» (ks) Grabenhalle St.Gallen. Sonntag, 12. September, 21 Uhr. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

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Kultur

Theaterland Kein Platz für Gralshüter. Sobald Figaro geheiratet hat, beginnt auf Schloss Werdenberg die «Fraktale Sommernacht». Die traditionellen Werdenberger Schlossfestspiele sind als Volksoper konzipiert, mit lokalen Kräften produziert, und so in der weiteren Region verankert. Nun soll der Geist der alten Rittersleut verschwinden, das Schloss zum Zauberwald werden, durch den junge Leute zu modernen Klängen und computeranimierten Bildern drei Stunden lang auf Abenteuerreise gehen. Für dieses «ganzheitliche Kunstereignis» haben in der neu gegründeten Internationalen Opernwerkstatt IOW sechzig Künstler vier Monate lang gearbeitet. Ob sich das Publikum von diesem «Traumwandel frei nach William Shakespeare» mit Musik von Purcell, Britten, Mendelssohn Bartholdy und Hackett begeistern lässt, wird sich am 18. September an der Premiere zeigen. Martin Steinhoff, der Leiter der IOW, hat grosse Ambitionen. Für ihn sollen die Namen Schloss Werdenberg und Internationale Opernwerkstatt eine «bekannte und vielleicht auch eine unverzichtbare Adresse des europäi-

Bild: Oliver Bartenschlager

schen Kulturlebens» werden. Künstlerische Forschung will er betreiben, eine Institution des Ausprobierens und Auslotens von Möglichkeiten schaffen. Auf Schloss Werdenberg will er Erlebnisse produzieren, «die ein Publikum haben und mehr sind als Selbstbefriedigung». Wen er wohl damit meint? Er setzt nach, dass die Menschen der Region Schloss Werdenberg als eine Kraftquelle ihrer Welt begreifen sollen und nicht nur als ein Relikt ferner Vergangenheit inmitten eines Naherholungsgebietes.

Manchmal ist das Leben halt zum Kotzen! Welche Krise?

Klingt alles ein bisschen nach «Raus aus der Provinz, rein in die Metamorphose», nach Entrümpelung und Veränderung. Genau das hat Steinhoff vor. Seiner Meinung nach ersticken die «ergrauten Gralshüter» des «Schon-immer-so-Gewesen» die Kreativität der jungen medienkompetenten Generation, die sich eine «aktive Teilnahme an der regionalen Kultur verbieten». Sie würden zwar hier leben, «aber die Adressaten ihrer Arbeit leben anderswo, sozusagen in der Welt. Pipilotti Rist ist hierfür ein blendendes lokales Beispiel.» Für das nächste Jahr will Martin Steinhoff dann noch einen Schritt weitergehen. Er will mit der Internationalen Opernwerkstatt «die Oper ein Stück weit revolutionieren». Fussball-Kaiser Franz würde dazu sagen: Schau’n mer mal. Anita Grüneis SchloSS WerdenberG. Samstag, 18.9., Sonntag, 19.9., Samstag, 25.9., Sonntag, 26.9., Samstag, 2.10., Sonntag, 3.10., jeweils 19.30 Uhr. Matinée am Sonntag, 26.9, Samstag, 9.10. Mehr Infos: http://iow.schloss-werdenberg.ch/

Krisenstück mit Schellack. Die Schmerzenstiefe des schweizerdeutschen Ausdrucks «Ich habe eine Krise» ist bei diesem Theaterstück nicht gemeint. Die Österreicher und freilich auch die Deutschen verstehen darunter wirklich schlimme Dinge; seelische Nöte, keine vorübergehenden Müdigkeitsattacken. Dies vorweg, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Das österreichische Aktionstheater Ensemble gastiert wieder im Spielboden in Dornbirn mit ihrem Stück «Welche Krise? – Eine gefährlich hypertrophe Theater-Rock-Maschine». Auf der Bühne stehen drei Frauen mit ihren ganz persönlichen Krisen. Wirklich – die Schauspielerinnen erzählen in diesem Stück von sich selbst. Getextet hat zwar der Bregenzer Wolfgang Mörth, aber alles basiert auf Interviews, die mit den Schauspielerinnen zuvor geführt wurden. Und so erzählt Kirstin Schwab, wie sie mit Schlittschuhen gerne in Betten tanzt, Roswitha Soukup, wie sie Punks anpöbelt, und Babett Arens, wie gerne sie mit schwarzen Autos verunfallt. Sie alle erzählen von ihren Lebensentwürfen, die im theoretischen Stadium geblieben sind, oder solchen, die doch manchmal gelingen. Und am Ende hängt alles mit Nina Hagen, Marlene Dietrich, einem

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Bild: pd

Aidskranken und einem Yorkshire Terrier zusammen. Auf der Bühne stehen die drei Frauen nicht allein, sondern mit der Band «78plus». In einem Interview mit «LoungFM» erklären sie ihren Part im Theaterstück so: «Unsere Musik ist keine blosse Untermalung, sondern treibt die Dramaturgie voran, indem wir nicht einfach Zwischenmusik einstreuen, sondern Teil der Handlung sind.» Und damit es auch hier zu keinen Missverständnissen kommt: Der Bandname «78plus» geht auf keine Ü-Alter-Party-Inspiration zurück, sondern auf die Schellackplatten, mit denen sie ihren Sound kreieren und die noch vor Vinyl drehten, und zwar wesentlich schneller, genau gesagt 33mal schneller, nämlich 78mal in der Minute. Die Band gibt am Freitag im Spielboden ein Zuckerl obendrauf und spielt zu einem Mitternachtsstelldichein auf. (ak) SPielboden dornbirn. Freitag, 10. September und Samstag, 11. September, jeweils 20.30 Uhr. Mehr Infos: www.spielboden.at


Kultur

Literatour mit RICHARD BUTZ

Route ins Elend. Fabrizio Gatti. Bilal – Als Illegaler auf dem Weg nach Europa. Verlag Antje Kunstmann, München 2010.

Der italienische «Wallraff» Fabrizio Gatti, Chefreporter beim italienischen Magazin «L’espresso», tarnte sich als kurdischer Flüchtling Bilal und mischte sich unter die Migranten, die von Dakar im Senegal, durch die Sahara bis auf die italienische Insel Lampedusa reisen. Wobei Reisen hier das falsche Wort ist, denn was Gatti erlebte und beobachtete, geriet zum Horrortrip, geprägt von skrupellosen Schleusern, diebischen Soldaten, korrupten Beamten, folternden Gefängnisschergen, sexuellen Ausbeutern, desinteressiert Wegschauenden und egoistischen «Mitreisenden». Davon und vom Sterben auf dem Weg zur «Festung Europa» berichtet Gatti in seiner erschütternden Reportage «Bilal». Einziger Hoffnungsschimmer sind die aufkeimenden und sich verfestigenden Freundschaften mit anderen Illegalen und die immer wieder erlebte gegenseitige Hilfe. Wer es, wie Gatti, bis nach Lampedusa schafft, erlebt ein hässliches Italien: «Minderjährige Muslime wurden gezwungen, sich Pornos anzuschauen, wir wurden gezwungen in mit Fäkalien und Urin völlig verdreckten Räumen zu leben. Und – wir wurden brutal geschlagen.» Am Ende dieses Horrors stehen Rückschaffung mit entsprechendem Gesichtsverlust und finanziellem Ruin oder ein Leben als moderner Sklave – in der italienischen Landwirtschaft oder anderswo – als Illegaler in einem Europa, welches sich mit so schäbigen Mitteln wie von Italien bezahlten Rückschaffungsabkommen mit dem libyschen Diktator Gaddafi hartherzig gegen diese Unglücklichen wendet.

Hinter den Walsern her.

Gezeichnete Welt.

Irene Schuler. Walserweg Graubünden – In 19 Etappen vom Hinterrhein in den Rätikon. Rotpunkt Verlag, Zürich 2010.

Wieland Grommes. Vermessungen, Vermessenheiten – Kartografische Fragmente. Waldgut Verlag, Frauenfeld 2009.

300 Kilometer lang ist der WalserWeitwanderweg in Graubünden, welcher in San Bernardino im Misox beginnt und in Brand im österreichischen Montafon endet. Anders als die Migranten in Gattis Buch waren die Walser willkommene Besiedler entlegener und schwer zugänglicher Bergtäler. Sie etablierten sich ab dem 13. Jahrhundert – nicht immer ohne Spannungen, aber oft in guter Nachbarschaft zu den Rätoromanen – und germanisierten in der Folge grosse Teile Graubündens. In neunzehn Etappen vom Hinterrhein bis in den Rätikon hat die Wanderleiterin, Geografin und Buchhändlerin Irene Schuler diesen Weg erkundet. In ihrem gleichnamigen Buch ist viel zu erfahren über die Geschichte, Sprache, Literatur, Ortsund Flurnamen, Architektur und Arbeitsweise der Walser, die aus Wildnis Kulturlandschaften gestalteten und sie landwirtschaftlich nutzten. Kenner der Walser bereichern mit zusätzlichen Beiträgen dieses reich illustrierte Wanderbuch, in dem auch nützliche Tipps zu Wanderzeiten, Sehenswürdigkeiten, Verpflegungsmöglichkeiten, Unterkünften und Literatur sowie Adressen für weitere Informationen nicht fehlen.

«Auf Reisen pflegt Kenneth White sich immer erst einmal eine Karte der Umgebung an die Hotelzimmerwand zu pinnen, z. B. im Stromness Hotel in Finstown auf den Orkneys». So Wieland Grommes über den Dichter, Essayisten, Philosophen und Begründer der Geopoetik in seinen Fragmenten zur Kartografie, versammelt in der typografisch berückend gestalteten Waldgut Lektur Publikation «Vermessungen, Vermessenheiten». Wieland Grommes erzählt bewusst ungeordnet und locker Anregendes, Erstaunliches und Kurioses aus der Kartografiegeschichte. Er stellt etwa Karten vor, die es eigentlich nicht geben dürfte, weil sie mit erstaunlicher Genauigkeit Orte und Zustände dokumentieren, die ihren Zeichnern nicht bekannt sein konnten, oder er listet in bunter Folge Arten von Karten und Atlanten auf: Portolankarten für die Seefahrt, den Atlas der Nervenkrankheiten oder denjenigen der Kriegsaugenheilkunde. Heute hat das GPS Karten und Atlanten nahezu überholt. Oder doch nicht? Grommes beschliesst dieses amüsante Büchlein mit dem Erlebnis einer Autofahrerin, die vermutlich wegen eines Eingabefehlers, nicht in Puttgarden auf Fehmarn, sondern im 400 Kilometer entfernten Putgarten auf Rügen landete.

SiEbERS SEptEmbERpodEStli: 1 Herbie Hancock Maiden Voyage (1965) 2 The Coral Butterfly House 3 Dave Holland Quartet Extensions (1989) 4 Steve Mason Boys Outside 5 Laurie Anderson Homeland 6 The Books The Way Out 7 Sun Kil Moon Admiral Fell Promises 8 M.I.A. Maya 9 Tom Petty And The Heartbreakers Mojo

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Kultur

Presswerk

von RENé SIEBER, Autor und Pop-Aficionado. Glück etwas frecher: Die Single «1000 Years» bringt einen Schuss the Coral. Psychedelik; «Coney Island» In einem Interview bekrittelte schleicht sich zu Drehorgelklängen Sänger James Skelly, die ständige auf wundersame Weise in die GeVerfügbarkeit sämtlicher Informa- hörgänge; und das glänzende tionen im Internet führe dazu, dass Schlusslicht «North Parade» ist es keine Geheimnisse, keine Mys- gleichzeitig der Höhepunkt, der in terien mehr geben würde. Aus die- manchem an ihr Meisterwerk ser Erkenntnis heraus wollte die «Magic And Medicine» von 2003 Band mit dem neuen Album «But- erinnert. terfly House» (Universal) einen Gegenentwurf schaffen, eine Ent- « H ö r b u c H » d e s M o n at s schleunigung in der nimmermüthe Books. den Datenmühle, durch die wir William S. Burroughs hätte an The täglich treten. Folgerichtig zogen Books seine grosse Freude gehabt. sich The Coral aufs Land zurück, Charles Bukowski wohl weniger. um an den zwölf neuen Songs zu arbeiten. Vielleicht noch nachhal- Kaum eine andere Popformation beherrscht die aus der Literatur tiger als auf ihren letzten beiden bekannte Cut-up-Technik so Alben «The Invisible Invasion»

gleiche Eigenschaft verfügen. Hier haben wir es aber mit einem Musik-Album zu tun, das uns einiges abverlangt. De Jong und Zammuto sind zwei Pop-Aussenseiter mit Methode, die ihre Ideen von der Kunst-Uni haben und ihre Inspiration vom Flohmarkt um die Ecke.

souverän wie das Duo aus New York City. Der US-Amerikaner Nick Zammuto und der Holländer Paul de Jong gründeten ihre Band im Jahr 2000. Seit 2002 veröffentlichen die beiden Platten, die danach klingen, als wären sie ganz furchtbar ausgefuchste Laptop-Werkler. In Wahrheit sind sie aber skurrile, ein wenig durchgedrehte Männer mit Banjo, Bass und Gitarre (Nick Zammuto) sowie Violine und Cello (Paul de Jong), die selten den Rechner anwerfen. Oft fiedeln sie wie wild geworden über ihre Saiten, und das minutenlang, bis einem plötzlich weibliche Vocals in den rauschenden Kopf dringen und die blossen Nerven etwas entspannen. Meist werden auf «The Way Out» (Irascible) eher vage Ideen skizziert, als wirkliche Songs komponiert. Gesungen wird selten, gesprochen des Öfteren. The Books verunsichern und verzaubern an Konzerten mit ihrer genialischen Mischung aus Folk, Elektronik und Hörspielschnipseln. Ein episches Universum hat Platz in dieser ausufernden, konfusen Musik. Gute Bücher sollten ja über die

P l at t e d e s M o n at s

(2005) und «Roots & Echoes» (2007) schicken die Briten die Hörerschaft 42 Minuten lang auf einen Trip in eine musikalische Twilight Zone, in der die sechziger Jahre niemals aufgehört haben. Damit schaffen sie es einmal mehr, dass sich die Geister scheiden: Während die eine Fraktion aus dem Häuschen ist, werfen madig machende Kritiker The Coral vor, ihren Vorbildern ein aufgewärmtes Ständchen darzubringen. Fakt ist, dass sich «Butterfly House» von den psychedelischen Exzessen der ersten drei Alben weitgehend verabschiedet und die Sicht auf sechziger-Jahre-lastigen Pop frei macht. Auch wenn die unverbesserlichen Romantiker aus der Stadt der Beatles stammen, ist ihre Musik neben den Fab Four und dem Mersey Sound nicht unwesentlich von amerikanischen Bands wie den Byrds und den Flying Burrito Brothers beeinflusst. Die ersten zwei Drittel der CD bieten luftigen, homogenen und hochmelodischen Gitarrenpop der CoralMarke «wie gehabt». Gegen den Schluss werden die Briten zum

s o u n d t r ac k aus san Francisco

Sun Kil Moon.

n e u e s vo n d e r käMPFerin

Mark Kozelek ist ein Tausendsassa der Alternativ-Szene. Der Sänger und Songwriter gründete die beiden Bands Red House Painters und Sun Kil Moon. Er spielte in Filmen wie «Almost Famous» und «Vanilla Sky» von Cameron Crowe mit und

M.I.A.

veröffentlichte in Portugal mit «Noites de Atropelo» 2002 ein Buch mit Songtexten. Zudem nahm er ein komplettes Album mit ruhigen Folkversionen von AC/DC-Songs auf. Mit den Red House Painters gehörte Kozelek zu den Vorreitern des sogenannten Slowcore und malte jede Menge Harmonien mit herzzerreissender Verzweiflung aus. Mit Sun Kil Moon schwenkt der Schwärmer auf «Admiral Fell Promises» (Irascible) seinen Melodie-Pinsel sogar derart, dass man am Ende des Tunnels Licht erahnen kann. Die zehn Songs sind entspannte Americana, mal in angerauhte Crazy-HorseHolzfällerhemden, mal in streicherumschmeichelte Träume gelegt. Können The Books auf Albumlänge auch mal ziemlich enervieren, sind hier Gleich- und Wohlklang vorherrschend. Die Musik von Kozelek ist mehr Soundtrack als Pop. Wie in «Church Of The Pines» selbst besungen, sitzt der Meister wohl die meiste Zeit mit seiner Gitarre auf dem Bett in seinem Zimmer, schaut aus dem Fenster auf die Stadt (vermutlich

feinen Seite. Mit dem schon vor dem Album-Release veröffentlichten neunminütigen Musikvideo «Born Free» schockierte M.I.A. über die Massen. Klar ist der Clip starker Tobak, aber er führt letztlich nur sehr unmittelbar vor Augen, was in vielen Teilen dieser Welt Alltag ist: Dass Soldaten ethnische Minderheiten terrorisieren, ihre Bürgerrechte mit Füssen treten, sie schikanieren und töten. «Maya» (Musikvertrieb) ist das dritte Album der leidenschaftlichen Künstlerin und setzt die auch schon auf ihren Vorgängeralben heftig treibenden Rhythmen und trocken vorwärts peitschenden Beats fort, als hätte es zwischendurch keine Pause gegeben. M.I.A. kritisiert die modernen Medien wie Smartphones, Internet oder Suchmaschinen, die ihrer Meinung nach direkt zur Regierung führten. Sie befürchtet Kontrolle und Einschränkung der Meinungsfreiheit und kündigt Widerstand an: «I really love a lot but I fight the ones that fight me.» Die gnadenlose Kämpferin marschiert weiter voran.

49 SAITEN 09.10

«sein» San Francisco) und macht sich so seine Gedanken. Da werden Einkaufsgassen und Strassenkreuzungen zu Orten reinster Poesie, und auch den abendlichen Strandspaziergang bettet der sensible Lyriker in wohlfeile Worte ein. «Admiral Fell Promises» ist auch der Soundtrack zu einem Sommer, der keiner war. Und zum Herbst, der trotzdem folgt.

Die schöne, zarte Wahlengländerin ist zurück. In künstlerischer Hinsicht zeigt sich die Tochter eines Freiheitskämpfers aus Sri Lanka aber keineswegs von der



KALENDER 01.–30.09.

Inhaltsverzeichnis Kulturprogramme 2 Theater und Konzert SG. 4 Asylzentrum Thurhof. 6 Wortlaut Festival SG. 17 Tanzplan Ost. Kunstmuseum Bern. Museum Appenzell. 36 Schloss Wartegg Ror’berg. 44 Saiten Buchvernissage «Instantgeschichten».

MI

50 Grabenhalle St.Gallen. Palace St.Gallen. 52 Salzhaus Winterthur. Kulturverdacht Arbon. Mozart Festival Winterthur.

61 Kunstmuseum St.Gallen. 65 Katharinen Ausstellung SG. Museum im Lagerhaus SG. Kunsthallen Toggenburg. ZHAW Winterthur.

54 Kellerbühne St.Gallen. 69 Kinok St.Gallen. Diogenes Theater Altstätten. Kunst Halle St.Gallen. 58 Mariaberg Rorschach. Gare de Lion Wil. Kugl St.Gallen.

01.09

Konze rt Die Besten. Die Besten des Maturavorspiels spielen aus ihrem Maturaprogramm. Kantonsschulhaus Trogen, 19:30 Uhr Ho Orchestra. Mit Simon Ho. Und Henk Hofstede von den Nits. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Ma Valise. Balkan-Afro-DubChanson-Mestizo und Punk-Rock. Kulturladen Konstanz, 21:30 Uhr Mittwoch-Mittag-Konzert. Amuse-oreil. Das Klaviertrio von Maurice Ravel. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr MusicaMundo. Mit Gabriel Ricano. Tango und mehr. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Stiller Has. Himmeltraurig schön mit waidwundem Blues. Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Clubbing/Party Radio. Die Mittwochabend-Kultsendungen von Radio Stadtfilter neuerdings auch im Club. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Salsa-Night. Erst im Tanzkurs lernen, dann Party. K9 Konstanz, 18 Uhr The ate r Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Märlikarawane. Die neue kleine Zirkuswelt mit kultigen Wohnwägeli und den drei Hennen mit dem Goldei. Hafen Altnau, 17/20 Uhr Kab arett Das Zelt: La Famiglia Dimitri. Ein lang gehegter Wunsch: Dimitri tritt mit seinen Kindern Nina, Masha, David und Schwiegersohn Kai Leclerc auf. Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Heinz de Specht. «Macht uns fertig!» Das neue Programm. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Hannes Schmid. «Never Look Back». Führung. Fotostiftung Winterthur, 18 Uhr Kultur am Nachmittag. Führung: Im Banne Ägyptens. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr

74 Schaulust Lustenau.

Wird unterstützt von:

76 Eröffnung Lokremise SG.

Schützengarten Bier

Kinder Museum für Kinder. Warum steht Bruno mitten in der Nacht auf? Kartause Ittingen Warth, 14 Uh

Verliebt, verlobt, verschwunden. Kabarett von Stefan Vögel mit Gabi Fleisch. Gemeindehaus Marbach, 20 Uhr

Diverses Freakwave Festival 2010. Aufwärmen mit Soulbrigada u.a. Festspielhaus Bregenz, 17 Uhr

Ku n s t / Au s s t ellu n g en Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Das Museum neu entdecken. Neue Veranstaltungsreihe für Menschen ab 60 J. Kunstmuseum Liechtenstein Vaduz, 14 Uhr Peter Buggenhout. Vernissage. Kunstraum Dornbirn, 20 Uhr

DO

02.09

Konzert Gulliver’s Travelzz. Jazzige Version des Romans Gullivers Reisen. Gambrinus St.Gallen, 20:30 Uhr Freakwave Festival 2010. Mit The H und anderen. Festspielhaus Bregenz, 19 Uhr Hamburg Blues Band. Britisches Triumvirat. Thaler Areal Hard, 20:30 Uhr Gare.Tango. Erst üben, dann Barbetrieb und Milonga. Gare de Lion Wil, 19 Uhr Greis. Rapt zur Abstimmung. Kostenlos, sogar das Essen. Waaghaus St.Gallen, 17 Uhr Ho Orchestra. Mit Simon Ho. Und Henk Hofstede von den Nits. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr Joél und Dave. Musikalische Premiere. Viertel Bar Trogen, 20 Uhr Lunik. Die erfolgreiche Popband: mit neuem Material. Eintracht Kirchberg, 20 Uhr Marius Tschirky. Mit «Kubelwald». St.Galler Beitrag zur Volxmusik. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Mother Tongue. Kalifornischer Alternativ-Bluesrock. Kulturladen Konstanz, 21:30 Uhr QlockS. Trommler- und Perkussionisten-Ensemble. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Clubbing/Party Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Rundlaufen zum Sound von DJ Hustla. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Theater Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Fiesta Latina. Eröffnung des Forums für den interkulturellen Austausch. TaK Schaan, 20 Uhr Kab arett Das Zelt: Bliss. Ein Erfahrungsbericht von sechs Männern. Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Companyia La Tal. Figurentheater. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Simon Enzler. «Phantomscherz». Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr

L it er at u r Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Mit Musik und Gast. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr D iv er s es Unentgeltliche Rechtsauskunft. Fragen aus dem ehelichen Güterrecht, Erbrecht und zu Beurkundungen. Amtsnotariat St.Gallen, 17 Uhr

FR

03.09

Ko n zert Anthony Locks. Reggae-Disco und Liveact. K9 Konstanz, 20 Uhr Das Zelt: Buebetröim. Mit dem Jazz Orchestra & Friends. Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Die Regierung & Vera Kaa. Aussergewöhnliches Jubiläumskonzert. Kammgarn Schaffhausen, 19:30 Uhr Freakwave Festival 2010. Mit Bauchklang, Kristian Davidek u.a. Festspielhaus Bregenz, 13 Uhr Lunik. Pop- und Rockballaden rund um Jaël Krebs. Altes Kino Mels, 21 Uhr Philipp & Darko. Liebe Lieder an einem Fest für alle. Spielboden Dornbirn, 23 Uhr Michael Gassmann’s «Fearless Five». Am ehesten mit Ambient zu beschreiben. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr QlockS. Trommler- und Perkussionisten-Ensemble. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Schweizer Klaviertrio. Sowie die Schauspieler Doris Schrütt und Erich Hufschmid. Ziegelhütte Appenzell, 20 Uhr Tango Argentino. MilongaTanznacht mit DJ. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr Tommy Schneller Band. SoulFunk und Blues. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Waste Pipes. Verrückter Rock aus Turin. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr X-ling Contest. Das Final des Nachwuchscontests. Kugl St.Gallen, 22 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Boarding Time. Phunkfader DJs. Kraftwerk Krummenau, 20 Uhr

51 SAITEN 09.10

Dance Free. Tanzen im rauchund alkoholfreien Raum. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Sixteen. Hip-Hop-Party mit Sir Colin. Alte Kaserne Winterthur, 20 Uhr Zivision. Party von Zivis für Zivis und andere. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Film Die Fremde. Drama um Ehrenmord und Liebe. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Volver. Erfrischender, makabrer, mediterraner Kinoabend mit Penélope Cruz. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Pranzo di Ferragosto. Unverhofft wird der ewige Junggeselle in der Sommerhitze zum Gastgeber. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr T heat er 4. Secondo-Theatertournee. GewinnerInnen des 4. SecondoTheaterfestivals. Grabenhalle St.Gallen, 19 Uhr Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Märlikarawane. Die neue kleine Zirkuswelt mit kultigen Wohnwägeli und den drei Hennen mit dem Goldei. Seeparkanlage Romanshorn, 17/20 Uhr Fiesta Latina. Eröffnung des Forums für den interkulturellen Austausch. TaK Schaan, 19:30 Uhr Ka b a r et t Andreas Thiel & Anna Lena Fröhlich. Politsatire 3. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Nachrichten. Satirischer Rückblick auf das Zeitgeschehen in 25 Minuten. Bistro zu Tisch Bischofszell, 21:10 Uhr Alf Poier & Die Obersteirische Wolfshilfe. Zum 15. Jubiläum die grössten Hits. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Simon Enzler. «Phantomscherz». Weshalb lacht man? Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en 3D-Installation Wohnzimmer. Vernissage mit der Band Nahtlos und DJ. Cuphub Arbon, 20 Uhr Ambigu. Führung. Kunstmuseum St.Gallen, 12:30 Uhr Frau 50 sucht … Vernissage. Galerie Stefan Rutishauser Frauenfeld, 19 Uhr Junge Kunst. Vernissage. Flon St.Gallen, 20 Uhr Zuflucht auf Raten. Führung. Küefer-Martis-Huus Ruggell, 18 Uhr

L i t e r at u r Dichtungsring. Etrit Hasler und Patrick Armbruster moderieren die schöngeistige Rebellion. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Poetry Slam. Mit Renato Kaiser, Rosie Hörler, Phibi Reichling u.v.m. Hechtremise Teufen, 20:30 Uhr Rocko Schamoni. Antinichtraucherlesung. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Diverses Wen-Do. Selbstverteidigung und Selbstbehauptung von Frauen für Mädchen und Frauen. Frauenpavillon Stadtpark St.Gallen, 19 Uhr

SA

04.09

Kon z e rt Arcanum. Kraftvolle Rockband aus Luzern mit neuer CD. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Barbara Dennerlein. Konzert auf einer grossen 3-manualigen Orgel. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 19 Uhr Elektron feat Onur Oezer. Minimal meets Orient. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Lilibiggs Kinderkonzert. Mit: Linard Bardill, Marius & die Jagdkapelle, Ueli Schmezer, Grimms Märchenkonzert u.a. Bodenseearena Kreuzlingen, 14:30 Uhr Mikro Makro Soundsystem. Fröhliche Texte, pfeiffende Grooves und viel Soul. Kaff Frauenfeld, 21:30 Uhr Parkplatzfest. Mit Monome, Tom Swift, Mintzkov u.v.m. Grabenhalle St.Gallen, 12 Uhr Philipp Fankhauser. Der bärenstarke Bluessänger. Roots Events Münchwilen, 21 Uhr QlockS. Trommler- und Perkussionisten-Ensemble. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Waldeck. Reise in die Tanzsalons der Zwanziger. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Schubertiade zur Biedermeierzeit. Schubert-Lebensbild (Rosenau Trio Baden-Baden). Hotel Pension Nord Heiden, 20 Uhr Yara L.R. Borges & Gabriel Rivano. Brasilien trifft auf Argentinien. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr C l ub b i n g / Part y Cantina.latina – fiesta latina. The Caribbean Way of Life: Salsa und Bachata schmecken. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Chamäleon. Die Kultdisco ab 30 Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr Freakwave Festival 2010. Mit Digitalism, Kompal u.a. Festspielhaus Bregenz, 13 Uhr Intersity. DJs Battle, Pfund500, CutXact, Spetzcut, Tugg. Hip-Hop. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr



04.– 05.09. KALENDER

Luag zeyscht

Kämpferische Text-Revue

Dramatische «36 Stunden»

Blind durch Mobilfunk

Das Winter.Freudenhaus hat im Millennium Park in Lustenau einen neuen Ort gefunden und startet sein Kulturprojekt ab September unter einem neuen Namen: «schaulust» – im Sinne von luag zeyscht z’Luschnou oder die Lust am Schauen. Inmitten der modernen Bauten wird das nostalgisch wirkende Freudenhaus für kulturelle Lustbarkeiten sorgen. Auf dem reichhaltigen Programm stehen: Alf Poier. Lukas Resetarits, Oropax und viele mehr. Auch das Maskentheater «Familie Flötz» mit ihrem gefeierten Stück «Hotel Paradiso» gastiert im Freudenhaus.

Von Faust- und Ringkämpfen, von Leichtathleten, Bergsteigern, Fallschirmspringern, Skifahrern und einem fussballbegeisterten Buben erzählt Ödön von Horváth in seiner frühen pointierten Kurzprosa. Der Schauspieler Matthias Peter legt sich mit den Texten an, läuft mit ihnen um die Wette und flankt sie immer wieder seinen Mitstürmern, dem Flötisten Daniel Pfister und dem Gitarristen Christan Bissig, zum musikalischen Spiel zu.

Die arbeitslose Näherin Agnes Pollinger trifft auf eitle, dumme Männer und lernt, praktisch zu werden. Das Werk «36 Stunden» von Ödön von Horváth behandelt sozialpolitische Stoffe und zeichnet Bilder einer verdorbenen Gesellschaft. Die Kellerbühne bringt den 1928/29 entstandenen Roman als Ermittlung auf die Bühne und rollt den «Fall» anhand von Zeugenaussagen und in Rückblenden auf. Für die sda schrieb Margrith Widmer: «Zu erleben ist unterhaltendes Theater mit Tiefgang vom Feinsten, hervorragend gespielt, witzig inszeniert.»

Wie gravierend Auswirkungen des Mobilfunks sind, hat Familie Sturzenegger auf ihrem Hof selbst erfahren müssen. Ein Bericht von ihrem Kampf mit der Branche, der Zusammenarbeit mit dem Tierspital und von der Erlösung, als der Sender abgebaut wurde. Aber in St.Gallen wird munter WLAN in Schulen ausgebaut, in Goldau sogar HandyKlassen propagiert. Im Ausland ist das alles bereits verboten. Ein Bericht von (weniger) funkstrahlung.ch über den Stand der Dinge.

«schaulust» im Millennium Park in Lustenau

Horváths Sportmärchen in der Kellerbühne

Montag, 6. September und 13. September, jeweils 20 Uhr, Kellerbühne St.Gallen. Mehr Infos: www.kellerbuehne.ch

2. bis 25. September, Freudenhaus Millennium Park Lustenau. Mehr Infos: www.schaulust.net

Primestyle Hip-Hop. DJ Pfund500 & DJ Sweap, DJ Certified. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Scacciapensieri. Mit Musik, frischer Meerbrise, Wein & Nostalgie aus bella Italia. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Fi lm The Karate Kid. Der Kampf geht weiter. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr The Young Victoria. Regierungsverantwortung inmitten grosser politischer Konflikte. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The ate r Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Kinder-Circus Ro(h)rspatz. Die Kleinen gross in der Manege. Kronbühl Wittenbach, 13 Uhr Zwischenstation. Silvana Gargiulo und Nina Dimitri zeigen einen Ausschnitt aus «Concerto Rumoristico». Alte Kaserne Winterthur, 13:30 Uhr Märlikarawane. Die neue kleine Zirkuswelt mit Wohnwägeli und den drei Hennen mit dem Goldei. Seeparkanlage Romanshorn, 17/20 Uhr Fiesta Latina. Eröffnung des Forums für den interkulturellen Austausch. TaK Schaan, 14 Uhr Kab arett Das Zelt: Lapsus. «Crashkurs». Pimp your Lebenslauf! Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Joachim Rittmeyer. «Teigresten». Ein kabarettistisch-literarisches Zwischenprogramm. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Crusius & Deutsch. Theater kann giftig sein. An der KleinKunstRallye. Theater am Gleis Winterthur, 16:45 Uhr

Die Geschichte des Fräulein Pollinger in der Kellerbühne

Manuel Stahlberger / Uta Köbernick. Ein Einmaliger Doppelabend. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Simon Enzler. «Phantomscherz». Weshalb lacht man? Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Kunst/Ausstellungen Angela M.Flaig. Vernissage. Kunsthalle Wil, 18 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Der Bildteppich von Bischofszell. Vernissage. Museum für Archäologie TG Frauenfeld, 16:30 Uhr Junge Kunst. Talente. Flon St.Gallen, 12 Uhr Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. Vernissage. Kornhaus Rorschach, 11 Uhr Heidi Widmer / Fredi Thalmann. Vernissage. Schloss Dottenwil Wittenbach, 17 Uhr Literatur Instantgeschichten. Mit Andrea Gerster, Monika Slamanig und Lika Nüssli. Nachher Konzert: Michael Wespi. Cuphub Arbon, 20 Uhr Rocko Schamoni. Antinichtraucherlesung. Mariaberg Rorschach, 21:15 Uhr Vortrag Australien. Zu den Ursprüngen des Didgeridoo. Multimediavortrag von Frank Geipell. Chellerbühni Marbach, 19:30 Uhr Kinder Waldfest im Hasenwald. Klettern, Spielen, Sinnesparcours, Naturfarben, Sirupbar, Feendrink, Risotteria, Kuchentisch, Bräteln. Notkersegg St.Gallen, 14 Uhr Diverses Dorfkönige und Dorforiginale. Führung mit Peter Eggenberger. Bahnhof Walzenhausen, 10:30 Uhr

Mittwoch, 8., Donnerstag, 9., Freitag, 10., Samstag, 11. September, jeweils 20 Uhr, Kellerbühne St.Gallen. Mehr Infos: www.kellerbuehne.ch

Einblick ins Geburtshaus Artemis. Für alle, die wissen wollen, was ein Geburtshaus ist. Geburtshaus Artemis Steinach, 09 Uhr

SO

05.09

Ko n zert Bach und Honkyoku – Violine und Bambusflöte. Ein faszinierender Dialog der Kulturen. Schloss Dottenwil Wittenbach, 11 Uhr Der Stein der Weisen oder Die Zauberflöte. Opernhaus Zürich zu Gast am Theater Winterthur. Theater Winterthur, 19 Uhr Jugendorchester Oberthurgau. Mit Werken von Franck, Decsényi, Sugàr und Mendelssohn. Kirche Burg Stein am Rhein, 17 Uhr Kathy Kelly und Gospelchor Gams. Die langjährige Produzentin und Frontfrau de Kelly Family. Katholische Kirche Gams, 17 Uhr Lilibiggs Kinderkonzert. Mit: Linard Bardill, Marius & die Jagdkapelle, Ueli Schmezer, Grimms Märchenkonzert u.a. Bodenseearena Kreuzlingen, 14 Uhr Lunik. Pop- und Rockballaden rund um Jaël Krebs. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Seabear. Experimental-Indie-Folk aus Island. Support: Kimono. Tap Tab Schaffhausen, 21 Uhr Udo Jürgens. Ein Solokonzert unter freiem Nachthimmel. Festspielhaus Bregenz, 20 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Freakwave Festival 2010. Mit Struboskop. Festspielhaus Bregenz, 11 Uhr Film Die Fremde. Drama um Ehrenmord und Liebe. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr The Karate Kid. Der Kampf geht weiter. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

53 SAITEN 09.10

Hans Sturzenegger erzählt im Katharinensaal

Donnerstag, 9. September, 20 Uhr, Katharinensaal St.Gallen. Mehr Infos: www.funkstrahlung.ch

Tibetische Filme: Angry Monk. Schweiz 2005. Regie: Luc Schädler. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr T heat er Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 18:30 Uhr Kinder-Circus Ro(h)rspatz. Kleine ganz gross in der Manege. Altenrhein, 13:30 Uhr Märlikarawane. Die neue kleine Zirkuswelt mit Wohnwägeli und den drei Hennen mit dem Goldei. Seeparkanlage Romanshorn, 17/20 Uhr Fiesta Latina. Eröffnung des Forums für den interkulturellen Austausch. TaK Schaan, 11 Uhr Ka b a r et t Das Zelt: Comedy Club. Andreas Thiel, Anet Corti, Claudio Zuccolini, David Bröckelmann. Kreuzbleiche St.Gallen, 20 Uhr 10 Jahre Helfried. Foen-X Festival. Thaler Areal Hard, 20:30 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 11/16 Uhr Die Magie des Alltäglichen. Vernissage. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Ganz rein! Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 11:30 Uhr Handlungen und Spur. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Junge Kunst. Talente. Flon St.Gallen, 11 Uhr Next Generation. Führung; Einblicke in junge Ostschweizer Privatsammlungen. Kunstmuseum St.Gallen, 11 Uhr Niklaus Rüegg. Vernissage. Malerei, Zeichnung, Skulpturen, Installationen und Film. Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, 11:15 Uhr Dauerausstellung und Jüdisches Viertel. Führung. Jüdisches Museum Hohenems, 10/11 Uhr

Oskar Kokoschka – Wunderkammer. Führung. «Kuriositätensammlung» eines der bedeutendsten Expressionisten und Humanisten des 20. Jahrhunderts. Museum Liner Appenzell, 14 Uhr Rita McBride. Führung. Im Bereich der neueren Skulptur eine eigenständige Position. Kunstmuseum Winterthur, 12:15 Uhr Sonntagsführung: Ceramica Popolare. Führung. Das kulturelle Gedächtnis Süditaliens. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Vort r ag Einführung. «Wozzeck.» Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Künstlergespräch mit Hannes Schmid. Seine Fotografien und Gemälde beleuchten «The Making of …», aber auch das Weiterleben eines Helden. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr Kinder GschichteChischteFäscht. Spiel und Spass, eine wacklige Schlappseilnummer mit Masha Dimitri, Théâtre de la Toupine, Beizlibetrieb. Fabriggli Buchs, 11 Uhr Frauenfelder Abendmusiken. Paddington dirigiert. Delaja Niederhäuser erzählt, Tabea Schöll spielt Orgel. Evangelische Stadtkirche Frauenfeld, 17 Uhr Kinderzelt: Jim Knopf. Alfons der Viertel-vor-Zwölfte live im Kinderzelt. Kreuzbleiche St.Gallen, 11 Uhr Vaterbär, komm spiel mit mir. Eine Inszenierung von Margrit Gysin. – Ein Figurentheater. Altes Kino Mels, 11 Uhr Diverses 3. Littenheider Begegnung. Max Bottini lädt zur Gemeinschaftsaktion in der Alten Wäscherei. Die Werke bleiben bis Frühherbst im Gelände stehen. Littenheid, 13 Uhr



KALENDER 05.– 10.09. Kochen & Essen: Mazedonien. Isuf & Rabije Ajdine stellen Rezepte aus ihrer Heimat vor. Alte Kaserne Winterthur, 18 Uhr

MO

06.09

The ate r Sportmärchen. Von Ödön von Horváth. Von Faust- und Ringkämpfern, Leichtathleten, Bergsteigern, Fallschirmspringern, Skifahrern, und einem fussballbegeisterten Buben. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Junge Kunst. Talente. Flon St.Gallen, 16 Uhr Li t eratur Dichtungsring St.Gallen Nr.49. Lesebühne mit Patrick Armbruster, Etrit Hasler und allen, die sich trauen. Eintritt frei Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr KINDER Die Legende von Wüsterdam. Eine poetisch-verrückte Theaterperformance in freier Natur für Kinder ab sechs Jahren. Naturpark Haberfeld Vaduz, 14 Uhr

DI

07.09

Konze rt Dä Ziischtig mit El Tiburon. Food, Live-Sound und Gemütlichkeit. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Der Stein der Weisen oder Die Zauberflöte. Opernhaus Zürich zu Gast am Theater Winterthur. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Trenchtown Rock. Pure ReggaeVibes by Black Arrow Soundsystem. K9 Konstanz, 21 Uhr Xavier Naidoo. «Alles kann besser werden» mit dem Superstar. Festspielhaus Bregenz, 20:30 Uhr Clubbing/Party Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ und andere Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

Film The straight Story. RasenmäherRoad-Movie von David Lynch. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr Theater Märlikarawane. Die neue kleine Zirkuswelt mit kultigen Wohnwägeli und den drei Hennen mit dem Goldei. Aussichtsplatz am See Arbon, 17/20 Uhr Kab arett Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Vortrag Biologische Vielfalt erhalten. Aufgabe von Naturnützern und Naturschützern. Mit Dr. Daniela Pauli, Geschäftsleiterin Forum Biodiversität. Naturmuseum TG Frauenfeld, 19:30 Uhr Paracelsus im Jahr 1531 in St.Gallen. Stadtführung mit dem Theologen Walter Frei. VadianDenkmal St.Gallen, 18 Uhr Kinder Die Legende von Wüsterdam. Eine poetisch-verrückte Theaterperformance in freier Natur für Kinder ab sechs Jahren. Naturpark Haberfeld Vaduz, 10/18 Uhr Foen-X Festival. Workshop «Schwemm-Ast-Werke». Thaler Areal Hard, 9:30 Uhr Theater Bambalina. «Kraft». Österreichische Erstaufführung für Kinder ab sechs Jahren. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr Manos – Träume einer Marionette. Intimes Theater in einer Jurte, einem mongolischen Nomadenzelt. Sparkassenplatz Feldkirch, 10/14 Uhr

MI

08.09

Clubbing/Party Salsa-Night. Erst üben, dann an der Party anwenden. K9 Konstanz, 18 Uhr Theater 36 Stunden. Schauspiel von Ödön von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Märlikarawane. Die neue kleine Zirkuswelt mit kultigen Wohnwägeli und den drei Hennen mit dem Goldei. Aussichtsplatz am See Arbon, 17/20 Uhr Kab arett Verliebt, verlobt, verschwunden. Kabarett von Stefan Vögel mit Gabi Fleisch. Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Kunst/Ausstellungen Hannes Schmid – Never Look Back. Führung. Einblick in die Erzeugung einer perfekten Illusion. Fotostiftung Winterthur, 18 Uhr Greifvögel auf dem Krankenbett. Zu Gast: Dora und Christian Müller, Leiter Vogelpflegestation St.Gallen. Naturmuseum St.Gallen, 12:15 Uhr

L it er at u r Mittwoch-Mittag-Impuls. Jona – ein humorloser Prophet. Schauspieler lesen die Bibel: Christian Hettkamp. Evangelische Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr «Die Ringparabel und das Projekt Weltethos». Prof. Alois Riklin und der Theologe Hans Küng sind die Herausgeber. Simon Engeli liest. Buchhandlung zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Peter Simonischek/Gert Voss. Der Briefwechsel: Thomas Bernhard/ Siegfried Unseld – szenische Lesung. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Vo rt r ag Stefan Keller. «Von Flüchtigen, Schleppern und Polizisten». KüeferMartis-Huus Ruggell, 19:30 Uhr Kin d er Foen-X Festival. Workshop «Schwemm-Ast-Werke». Thaler Areal Hard, 9:30 Uhr Minimus Maximus. «Überall ist Wunderland». Nach Gedichten von Joachim Ringelnatz. Theater am Saumarkt Feldkirch, 17 Uhr Manos – Träume einer Marionette. Intimes Theater in einer Jurte, einem mongolischen Nomadenzelt. Sparkassenplatz Feldkirch, 10/14:30 Uhr Märchen im Museum. Entdecker berichten aus Ägypten. Ab 6 Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr D iv er s es Circle. Offenes Breakdance-Training. Flon St.Gallen, 20 Uhr Heiden humorvoll kennenlernen. Mit Witzweg-Erfinder Peter Eggenberger. Hotel Pension Nord Heiden, 20 Uhr Jassturnier. Obenabe, Undenufe oder doch en Schieber? Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Kinderkleiderbörse. Familienzentrum Winterthur. Kaufen und Verkaufen. Alte Kaserne Winterthur, 9 Uhr

DO

09.09

Ko n zert Chris & Mike. Die beiden PianoBrüder bieten ein frisches Programm. Nordtrakt Herisau, 20:30 Uhr Ein kleines Konzert # 92. Intim undintensiv. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr T heat er 36 Stunden. Schauspiel von Ödön von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Familie Flöz. Bizarres geschieht im traditionsreichen Hotel. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr

55 SAITEN 09.10

Ursus und Nadeschkin. In der «Zugabe» versammelt sich der schönste Nonsens aus 23 Jahren. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en André Bless. Vernissage. Die Auseinandersetzung mit dem Medium Licht. Nextex St.Gallen, 19 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Cosima von Bonin zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Helene Mäder. Vernissage. Malerei & Zeichnungen. Galerie Werkart St.Gallen, 19 Uhr Kin d er Foen-X Festival. Workshop «Schwemm-Ast-Werke». Thaler Areal Hard, 9:30 Uhr Compagnie Irene K., Eupen. «Extra Large». Inspiriert durch das Werk des Malers und Bildhauers Fernando Botero. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr Manos – Träume einer Marionette. Intimes Theater in einer Jurte, einem mongolischen Nomadenzelt. Sparkassenplatz Feldkirch, 10/14:30 Uhr Vo rt r ag Blind durch Mobilfunk. Der Stand der Dinge bezüglich Strahlung und deren Gefahr. Katharinensaal St.Gallen, 20 Uhr

FR

10.09

Ko n zert 78plus. Die Wiener mit dem FM4Hit «Sie will». Spielboden Dornbirn, 23 Uhr Balkan Beatz. Mit Apparatschik & Gipsy Sound System. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Beat Keller’s 10. Skurriles, aber sehr beherztes Programm mit der halben Bigband. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr Cabaret Culture feat. D-Nox & Beckers. Tanzen, tanzen. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Der Stein der Weisen oder Die Zauberflöte. Opernhaus Zürich zu Gast am Theater Winterthur. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Eternal Tango. Rock-Geheimtipp aus Luxemburg. Kulturladen Konstanz, 21:30 Uhr Frédéric Daverio. Der accordéoniste-compositeur entführt einen in seine Traumwelten. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Funky Brotherhood & Freda Goodlett. Ein Soulfeuerwerk erster Güte. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr J.S. Bachstiftung. Kantate BWV 138 zum 15. Sonntag nach Trinitatis. Kantate BWV 138 für Sopran, Alt, Tenor und Bass, Vokalensemble, Oboe d’amore I+II, Fagott, Theorbe, Streicher und Continuo. Ev. Kirche Trogen, 19 Uhr Peperoncini & Band. 24 Frauen in 4 verschiedene Tonlagen. Gaswerk Winterthur, 20 Uhr Rose Spektakel. Starch feat. Gustav. Haus Rose Stein, 20 Uhr Stanley Brinks & Freschard. Der ehemalige Herman Dune. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr

Tango Argentino – Milonga. Tanznacht mit DJ. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr C l ub b i n g / Part y Deephouse. mit DJ MF. Cuphub Arbon, 21 Uhr Duell der Plattenleger. MFW vs. SigSagSug. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Let’s Dance. Party für Leute vor und nach 40. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Thirtylicious New Groove. Tanzen ab 30. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Film Die Welt ist gross und Rettung lauert überall. Ist das Leben ein Backgammonspiel oder eher eine Tandemfahrt? Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr The Young Victoria. Regierungsverantwortung inmitten grosser politischer Konflikte. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Zimt und Koriander. Eine sinnliche, bitter-süsse Komödie über den Verlust von Heimat, Freundschaft und Liebe. Bistro zu Tisch Bischofszell, 20 Uhr T h e at e r 36 Stunden. Schauspiel von Ödön von Horváth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Aktionstheater Ensemble. «Welche Krise?» Ein Abend für drei Frauen und eine Band, übers Gelingen und Scheitern von Lebensentwürfen. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Familie Flöz. Bizarres geschieht im traditionsreichen Hotel. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Tiltanic. Sportliches Theater für die beiden Truppen und das Publikum. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr K ab ar e t t GlasBlasSing Quintett. «Keine macht den Dosen.» Thaler Areal Hard, 20:30 Uhr Oropax. Die Gnade der Dummheit entwickelt sich endlich zur Serienreife. TaK Schaan, 20 Uhr K un s t / Aus s t e l l un g e n Johannes Dörflinger. Vernissage. Polaroidtransformationen und Pastelle. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 18 Uhr L i t e r at u r «Literatur im Pavillon». Mit Barbara Häberlin und Ines Welte von der Bücherinsel. Stadtpark St.Gallen, 19 Uhr Vort r ag Zum Glück brauchst du dein Hirn. Vortrag zum Thema «Neurorehabilitation und lebenslanges Lernen». Kantonsschulhaus am Brühl St.Gallen, 20 Uhr Kinder La Compagnie Culturelle Motema. «Die Abenteuer von Katako Kombe». Österreichische Erstaufführung. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr


KALENDER 10.– 12.09.

«Zum Glück brauchst du dein Hirn!»

Im Vortrag «Neurorehabilitation und lebenslanges Lernen» erzählt der Chefarzt der Klinik Valens Jürg Kesselring, wie Menschen mit Hirnschädigung wieder ganz alltägliche Fähigkeiten erlernen müssen und was das generell über die Lernfähigkeit des Menschen aussagt. Den Vortrag untermalt er musikalisch mit seinem Trio «I Medici» gleich selbst. Das Referat findet aus Anlass des zwanzigjährigen Jubiläums des St.Galler Verbandes für Weiterbildung statt; im Anschluss wird zu einem Apéro geladen.

Manos – Träume einer Marionette. Intimes Theater in einer Jurte, einem mongolischen Nomadenzelt. Sparkassenplatz Feldkirch, 10/14:30 Uhr Di v e rses Welt-Suizid-Präventionstag. In zwei Referaten werden Fachleute zu zentralen Fragen Stellung nehmen. Altes Kino Mels, 19:30 Uhr

SA

11.09

Konze rt Alptransit – eine Klangreise. Urchige Zäuerli verbindet Peter Roth mit polyphonen Gesängen und Madrigalen aus dem 16. Jahrhundert. Albin Brun am Saxophon. Kirche St.Maria Neudorf St.Gallen. 21 Uhr Camerata Giocosa St.Gallen. Leitung: Kathrin Auer, Solistin: Rahel Indermaur, Mezzosopran. Tonhalle Wil, 20 Uhr Crusher. Solider Rock. Support: Ricky Harsh. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Frédéric Daverio. Der accordéoniste-compositeur entführt einen in seine Traumwelten. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Marc Sway & Band. Der Soulsänger fühlt sich den Motown-Grooves nahe. Kulturtreff Rotfarb Uznach, 20 Uhr Mundisch. Bärndütsch-Pop-Rock. Cuphub Arbon, 21 Uhr Mozart-Fest. Erwachen und Verstummen. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Peperoncini & Band. 24 Frauen in 4 verschiedenen Tonlagen. Gaswerk Winterthur, 14:30 Uhr Phillipp & Darko. Liebe Lieder am Fest für alle. Spielboden Dornbirn, 23 Uhr Jazzorchester Vorarlberg. Die besten der Szene. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr

Korsisch Zäuerlen

«Was die Liebe für das Herz ist, das ist der Appetit für den Magen. Der Magen ist Herr über die Musik, der das grosse Orchester der Leidenschaften regiert und leitet. Essen und Lieben, Singen und Verdauen – das ist das ganze Leben.» Rossinis Worte sind dem Appenzeller Kammerorchester Programm. Das Orchester serviert die Musik und der Lindensaal in Teufen am Samstag und der Kursaal Heiden am Sonntag das Essen dazu. Anmelden kann man sich bis zum 3. September.

Sowohl die mediterranen Gesänge von «A Cumpagnia» aus Korsika als auch die Ruggusserli der «Hobbysänger» aus Appenzell allein sind schon eine Reise wert. Gemeinsam mit dem Chorprojekt St.Gallen, mit Maria Walpen (Sopran) und Albin Brun (Saxophone) lädt Peter Roth (Leitung) ein zum berührenden Klangerlebnis «Alptransit», das die Zuhörer schon am Naturstimmenfestival im Toggenburg um Jahrhunderte zurück versetzt hat.

Samstag, 11. September, 18 Uhr, Lindensaal Teufen. Sonntag, 12. September, 18 Uhr, Kursaal Heiden. Mehr Infos: www.kammerorchester-ar.ch

Samstag, 11. September, 20 Uhr, Kirche St. Maria Neudorf St.Gallen. Sonntag, 12. September, 17 Uhr, Kirche St. Mauritius Appenzell. Mehr Infos: www.chorprojekt.ch

Ein kulinarisches Konzert des Appenzeller Kammerorchesters

Der Neurologe Jürg Kesselring an der Kanti am Brühl

Freitag, 10. September, 20 Uhr, Aula der Kanti am Brühl St.Gallen. Mehr Infos: www.weiterbildung-ost.ch

Fürstlicher Hörgenuss

Speisen wie die Fürsten. Dinner mit Musik von Muffat, Telemann, Dvorak, Strauss, Schostakowitsch, Pärt. Lindensaal Teufen, 18 Uhr Clubbing/Party Chamäleon. Die Kultdisco ab 30 Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr Disco Time. Querbeet Sounds mit DJs Dr. Snäggler & Sever. Kammgarn Schaffhausen, 22 Uhr Electronic Music Review. Jungle und Drum’n’Bass. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Endstation-Club. Die dunkle Party wird 8. Alte Kaserne Winterthur, 21 Uhr Girls, Girls, Girls! Feat. She DJs Acee, Red Label. Kugl St.Gallen, 22 Uhr Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. Mit DJ Sisterjane, Anlässlich der Ausstellung »Der Rorschachtest». Kornhaus Rorschach, 14 Uhr Smells like twen Spirit. Mash Up The 90s! Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Film Die Fremde. Drama um Ehrenmord und Liebe. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Eclipse. – Biss zum Morgengrauen. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr Theater 36 Stunden. Schauspiel von Horvàth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Aktionstheater Ensemble. «Welche Krise?» Ein Abend für drei Frauen und eine Band, über das Gelingen und das Scheitern von Lebensentwürfen. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Die offene Bühne von Eclettico On Tour. Zeigen was man kann. Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr

Das St.Galler Chorprojekt «Alptransit» in St.Gallen und Appenzell

Kinder-Circus Ro(h)rspatz. Die Kleinen in der grossen Manege. Seefest Horn, 15 Uhr Poesie und Melodien. Musik, Clown und Akrobatik. Trio Zingarese mit Francello und Clownin Lara Finn. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Tiltanic. Sportliches Theater für zwei Truppen und das Publikum. Figurentheater St.Gallen, 20 Uhr Wir Chrononauten – Die Kunst des Zeitreisens. Performance von Michael Staab und Andrea Heller. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Flurin Caviezel. «Beim dritten Ton …» Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Hohe Stirnen. «Tanze wie ne Schmätterling». Poesie & Piano mit Pedro Lenz und Patrik Neuhaus. Asselkeller Schönengrund, 20:15 Uhr Knuth und Tucek. «Neurotikon». Geistreich und wortgewandt. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr schön&gut. «Der Fisch, die Kuh und das Meer». Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Thomas & Lorenzo. KulturWerkstatt Wil, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Arthur #5. Vernissage. Mit Daniel Ambühl Pilze, Susanne Keller, Katalin Deér, Matthias Rüegg, Monica Germann Daniel Lorenzi, Rachel Lumsden. Brauerei Burth Lichtensteig, 17 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Sie zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Der Bildteppich von Bischofszell. Führung mit Hansjörg Brem. Museum für Archäologie TG Frauenfeld, 10:30 Uhr

Die wundersame Welt der Insekten

Matinée zur Fabre-Ausstellung im Naturmuseum Thurgau Die literarischen Insektenportraits des südfranzösischen Forschers Jean-Henri Fabre (1823 – 1915) gehören zu den schönsten, aber auch genausten Tierbeobachtungen, die je geschrieben wurden. 1912 wurde er für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen. An der Matinée liest Christoph Hürsch aus Fabres Texten, der Illustrator Christian Thanhäuser berichtet, wie man fliegende Insekten zeichnet und Filmausschnitte entführen in die wundersame Welt und in den Insektengarten des südfranzösischen Insektenforschers. Sonntag, 12. September, 10.30 Uhr, Naturmuseum Thurgau Frauenfeld. Mehr Infos: www.naturmuseum.tg.ch

Walter Robert Corti, Philosoph und Visionär. Führung. Der Gründer des Kinderdorfs Pestalozzi. Museum für Lebensgeschichten Speicher, 14/16 Uhr L it er at u r Literatur trifft Justiz. Brigitte Kronauer und Urs Widmer treffen Vera Delnon und Peter Breitschmid. Theaterhaus Weinfelden, 14 Uhr Vo rt r ag Kachelöfen. Mehr als nur eine Heizung. Kartause Ittingen Warth, 14 Uhr Kin d er Theater Kunstdünger. «Klingelblume». Vom Abenteuer des Wünschens. Pförtnerhaus Feldkirch, 17 Uhr Manos – Träume einer Marionette. Intimes Theater in einer Jurte, einem mongolischen Nomadenzelt. Sparkassenplatz Feldkirch, 10/14:30 Uhr Marius und die Jagdkapelle. Die Verschreckjäger – mit neuer Munition. Kammgarn Schaffhausen, 16 Uhr Theater Katerland. «Hallo?» Ab 3 Jahren. Theater am Gleis Winterthur, 15 Uhr Wer findet Goldbecher, Goldhänchen und Goldpokal? Zwei Wettbewerbe führen durch das Museum für Archäologie, das Naturmuseum und das Historische Museum Thurgau im Schloss Frauenfeld. Naturmuseum Thurgau Frauenfeld, 11 Uhr D iv er s es Spektakelnacht. Mit Rigolo Nouveau Cirque, Pyromantik und The Pussywarmers. Fabriggli Buchs, 20 Uhr Tag der offenen Türen. Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten im Kinderdorf und im Ausland. Kinderdorf Pestalozzi Trogen, 10 Uhr

Viertel-Golf. Cross-Golf-Spass. Schlagen und suchen. Hohe Buche, 18 Uhr

SO

12.09

Kon z e rt «Orgel plus». Mit dem Vokalensemble Cantemus Weinfelden und dem Organisten Karl Raas. Klosterkirche Münsterlingen, 17 Uhr Alptransit – eine Klangreise. Urchige Zäuerli verbindet Peter Roth mit polyphonen Gesängen und Madrigalen aus dem 16. Jahrhundert. Albin Brun am Saxophon. Pfarrkirche St.Mauritius Appenzell, 17 Uhr Bullaugenkonzert # 9. Mit Lalier / Crashed Blackbird Called Rosehip. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Der Stein der Weisen oder Die Zauberflöte. Opernhaus Zürich zu Gast am Theater Winterthur. Theater Winterthur, 14:30 Uhr HMBC holstuonarmusigbigbandclub. Volxmusik aus dem Vorarlberg. Thaler Areal Hard, 20:30 Uhr Jugendorchester Oberthurgau. Das überregionale Nachwuchsorchester. Evangelische Kirche Steckborn, 17 Uhr Mozart-Fest. Mozart total mit David Greilsammer. Sämtliche Sonaten für Klavier. Stadthaus Winterthur, 10 Uhr Pippo Pollina & Piccola Orchestra Altamarea. Einer der besten und wichtigsten zeitgenössischen italienischen Liedermacher. Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen, 17 Uhr Speisen wie die Fürsten. Dinner mit Musik von Muffat, Telemann, Dvorak, Strauss, Schostakowitsch, Pärt. Kursaal Heiden, 18 Uhr The David Salzberg Group. Souliger Singer-Songwriter. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr

56 SAITEN 09.10


12.–15.09. KALENDER

Das Streben nach Freiheit

Anne Huffschmid liest in der Comedia St.Gallen Vor 200 Jahren begann der Unabhängigkeitskampf Mexikos. Vor hundert Jahren rollte die Revolution über das Land. 2010 beleuchtet die Autorin und Kulturwissenschaftlerin Anne Huffschmid in ihrem Werk «Mexiko – Das Land und die Freiheit» die Gegenwart, die aus solch umkämpfter Vergangenheit erwachsen ist. Sie erzählt von Kämpfen und Traumata, von Paradoxien und dem oftmals surrealen Alltag in der berüchtigten Stadt Ciudad Juárez, der Kulturmetropole Oaxaca oder dem Moloch Mexico-City. Mittwoch, 15. September, 20 Uhr, Comedia Buchhandlung St.Gallen. Mehr Infos: www.comedia-sg.ch

Fi lm Casablanca. Casablanca 1942: ein Sammelbecken für Flüchtlinge, Nazis, Gauner und zwei grosse Liebende. Humphrey Bogart und Ingrid Bergman im berühmtesten Liebesfilm der Filmgeschichte. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Ninotchka. Eine linientreue Kommunistin (Greta Garbo) wird nach Paris beordert, um drei Genossen zu beaufsichtigen – und erliegt widerwillig dem französischen savoir-vire. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Panamericana. Sensibles Roadmovie. Restaurant Bären Hundwil, 18 Uhr The Karate Kid. Der Kampf geht weiter. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr The Young Victoria. Regierungsverantwortung inmitten grosser politischer Konflikte. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Tibetische Filme. «Merci Schwiiz». Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr The ate r Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Kab arett Duo Calva. Heute Abend: Zauberflöte! Grosse Oper für zwei Celli». ZiK Arbon, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Achtung – Frisch gestrickt. Führung. Stricken ist im Trend. Textilmuseum St.Gallen, 11 Uhr Arbeit/Labour – Set 7 aus Sammlung. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Burger/Sultan/Mandel. Führung. Stefan Burger, Larry Sultan und Mike Mandel. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Siezählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr

Moderne Jazzfolklore

Das Elina Duni Quartet spielt im Kultur Cinema Arbon Die Stimmstilistin Elina Duni, geboren in Tirana, steht seit ihrem fünften Lebensjahr auf der Bühne. 1992 flüchtete sie mit ihrer Mutter aus Albanien nach Genf und studierte in Bern schliesslich Gesang und Pädagogik. In dieser Zeit bildete sich das Elina Duni Quartet mit Colin Vallon am Piano, Patrice Moret am Bass und Norbert Pfammatter am Schlagzeug. Es entstand eine hypnotisierende Mischung aus Jazz und volkstümlichen Gesängen des Balkans. Freitag, 17. September, 20.30 Uhr, Kultur Cinema Arbon. Mehr Infos: www.kulturcinema.ch

Handlungen und Spur. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Robert Schad – Heavy Metal. Führung. Ziegelhütte Appenzell, 14 Uhr Stickereien von Jeanne Natalie Wintsch (1871–1944). Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 11 Uhr Literatur Leben im Insektengarten. Eine Matinée zu Jean-Henri Fabre. Christoph Hürsch liest. Kantonsbibliothek TG Frauenfeld, 10:30 Uhr Hansjörg Quaderer & HansJörg Rheinberger. Ein Versuch, die Heimat auszuloten. TaK Schaan, 17 Uhr Vortrag Die gestohlene (Brief-)Marke. Mit Ueli Schenk (Museum für Kommunikation Bern), H.R. Fricker (Künstler), Stefan M. Seydel (www. rebell.tv), Hubert Matt (Hochschullehrer für Design). Museumbickel Walenstadt, 11:15 Uhr Hirten und Herden. Von Robert Kruker, Ethnograf und Publizist. Appenzeller Volkskunde-Museum Stein, 11 Uhr Kinder Scherben bringen Glück. Interessantes aus der Welt des Porzelans. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Festival Jups. Workshops für Kinder, Jugendliche, Familien und interessierte Erwachsene. Kammgarn Schaffhausen, 12 Uhr Theater Katerland. «Hallo?» Ab 3 Jahren. Theater am Gleis Winterthur, 11 Uhr Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN lohnt sich. Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung verlag@saiten.ch oder telefonisch: +41 71 222 30 66

MO

Downtown Avantgarde

Das Marc Ducret Quartet im Gabrinus Der französische Jazz-Gitarrist Marc Ducret gehört zur Crème de la Crème der avantgardistischen NY-Downtown-Szene, genauso wie der Rest der Band: Tim Berne am Altsaxophon, Dominique Pifarely an der Violine und Tom Rainy am Schlagzeug. Dabei geht es nicht um den Lebensort. Vielmehr ist es die kompromisslose Entschlossenheit des Musikmachens, das beeindruckt. Das ist Jazz als Aufforderung, Grenzen zu durchbrechen. Freitag, 17. September, 21 Uhr, Gambrinus Jazzclub St.Gallen. Mehr Infos: www.gambrinus.ch

13.09

Film Les plages d’Agnès. Die autobio-grafische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Private Lives Of Pippa Lee. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr T heat er Die offene Bühne von Eclettico On Tour. Zeigen, was man kann. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Sportmärchen. Schauspiel von Ödön von Horváth. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ka b a r et t schön & gut. «Der Fisch, die Kuh und das Meer». Alte Mühle Gams, 20 Uhr Verliebt, verlobt, verschwunden. Kabarett von Stefan Vögel mit Gabi Fleisch. Pförtnerhaus Feldkirch, 20 Uhr

DI

14.09

Ko n zert Dä Ziischtig. Mit Voice meets Piano. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Der Stein der Weisen oder Die Zauberflöte. Opernhaus Zürich zu Gast. Theater Winterthur, 19:30 Uhr Eels. Die grosse Pop-Melancholie im: Tennis-Event-Center-Hohenems, 21 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ und andere Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

57 SAITEN 09.10

Dienstagslieder mit Soul

Mark Sway gastiert mit seiner Band im Alten Kino Mels Nach der letzten CD «One Way» tourt Marc Sway mit seinem dritten Album «Tuesday Songs» durch die Schweiz. Der Soulsänger mit den brasilianischen Wurzeln fühlt sich den erdig-souligen Motown-Grooves nahe. Seine charismatische Stimme und sein Temperament fliessen in die von Dynamik geprägten Songs der neuen CD ein. Mit einer verblüffenden Leichtigkeit verbindet Marc Sway brasilianische Rhythmen mit R & B, Soul, Funk und Pop. Samstag, 18. September, 21 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch

Film Les plages d’Agnès. Die autobiografische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Panamericana. Sensibles Roadmovie. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Some Like It Hot. Billy Wilders turbulente Komödie mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon zählt zu den Meisterwerken der Filmgeschichte. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The Goddess of 1967. Ein Selbsterfahrungstripp. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr

Diverses Captain’s Dinner mit Manuela Auer. Am Tisch sitzen, essen und reden. Spielboden Dornbirn, 19 Uhr

T heat er TmbH Improtheater. Sie machen, was das Publikum will. K9 Konstanz, 21 Uhr

C l ub b i n g / Part y Salsa-Night. Erst üben, dann an die Party. K9 Konstanz, 18 Uhr Session Room. Anstatt Guitar Hero. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Lukas Resetarits. «Osterreich – ein Warietee». Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Beni Bischof. Führung. Dumm schauen und Kekse fressen. Kunsthalle St.Gallen, 18:30 Uhr Next Generation. Führung. Einblicke in junge Ostschweizer Privatsammlungen. Kunstmuseum St.Gallen, 14:30 Uhr L it er at u r Urs Augstburger. Mit seinem 3. Roman der Bergtriologie: «Wässerwasser». Mod.: Eva Bachmann. Freihandbibliothek St.Gallen, 19:30 Uhr Vo rt r ag Strick und Kunst. Vortrag mit Corine Schatz, Kunsthistorikerin. Textilmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr

MI

15.09

Kon z e rt Carusella/Black Putin. Rock. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Elias & The Wizzkids. Hübsche Popmusik. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Mittwoch-Mittag-Konzert. Mit Nearly Lost – Duo Jazz. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr

Film Ninotchka. Eine linientreue Kommunistin (Greta Garbo) wird nach Paris beordert, um drei Genossen zu beaufsichtigen – und erliegt widerwillig dem französischen savoir-vire. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The Philadelphia Story. Drei Konkurrenten sind der hinreissenden Katharine Hepburn verfallen. Köstliche Komödie mit Cary Grant und James Stewart. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr T h e at e r Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Performance von San Keller. Im Rahmen von «The politics and aesthetics of organization». Kunsthalle St.Gallen, 19 Uhr Wir Chrononauten – Die Kunst des Zeitreisens. Performance von Michael Staab und Andrea Heller. Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr


Franco Marchesoni T채glich frische, hausgemachte Eier-Nudeln, Spinat-Nudeln, Spaghettini, Lasagne und Ravioli Unterer Graben 20, St.Gallen, Telefon 071 222 60 33


15.–17.09. KALENDER

Sterne greifen

Vokale verloren – Vocals gewonnen

Saiten am Wortlaut St.Gallen

Grüne Fahrt

Belebte Skulpturen

Die Berlinerin Fine Kwiatkowski tanzt durch Robert Schads Ausstellung. Klein, zierlich, mit fast kahl geschorenem Kopf, ganz schwarz gekleidet, liegt sie zusammengekauert wie ein Embryo neben einer nestartigen Skulptur auf dem Boden. Langsam setzt elektronische Musik ein. Unterschwelliges Brummen, über das sich eine Art Herzschlag legt … In ihren Performances werden die Grenzen zwischen den Genres aufgehoben, ihr Körper wird zur Skulptur und statische Kunstwerke werden belebt.

E-Scooter Testtag an der EMPA St.Gallen

Tanzperformance in der Kunsthalle Ziegelhütte

Diesjährig ist Saiten beim Wortlaut gleich doppelt am Start. Der Verlag Saiten bringt ein feines Büchlein mit den Instantgeschichten von Lika Nüssli, Andrea Gerster und Monika Slamanig heraus. In je fünf Minuten enstandene Texte und Zeichnungen; bissig, melancholisch und immer einzigartig. Ab 19 Uhr wird das Neue gefeiert. Um 21 Uhr bringt das Theater am Tisch (mit Diana Dengler und Marcus Schäfer) den grossen deutschen Autor Jörg Fauser auf die Bühne, begleitet von elektrischen Gitarren. Es wird das letzte grosse Fest im Büro an der schönsten Kreuzung sein, darum: Kommt alle!

PVT für ein einziges Schweizer Konzert im Palace

Früher nannten sie sich Pivot, jetzt hat die australische Band die Vokale aus dem Namen gestrichen und ist mit der neuen CD «Church with no Magic» auf einer reduzierten Tournee durch Europa. Dabei ist Reduzierung nicht Programm. Ihre multi-instrumentelle, elektronische Rockmusik wird neu durch prominente Vocals sogar noch bereichert. Und der Vokalverlust geht auf einen Rechtsstreit mit anderen Pivots zurück. Als PVT spielen sie nun ihr einziges Schweizer Konzert im Palace St.Gallen.

Elektroroller sind im Trend. Die umweltfreundlichen Fahrzeuge eignen sich für den Stadtverkehr. Im Rahmen der Kampagne «clevermobil St.Gallen» bietet die EMPA am Testtag eine grosse Auswahl an E-Scooter und E-Bikes. Bei einer Probefahrt kann man sich von der verträglichen Form der Mobilität überzeugen lassen. Eine Festwirtschaft sorgt für das leibliche Wohl. An der EMPA in St.Gallen werden mit Kurzreferaten die Forschungsprojekte zur Elektromobilität und Ökobilanz präsentiert. Für Fachleute bereits am 21. September.

Samstag, 18. September, 19 Uhr, Saitenbüro am Blumenbergplatz St.Gallen. Mehr Infos: www.saiten.ch

Sonntag, 19. September, 21.30 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

Donnerstag, 23. September, 11 Uhr, EMPA Lerchenfeldstrasse St.Gallen. Mehr Infos: www.empa.ch

Kab arett Andreas Rebers. «Je sorgfältiger du deine Zukunft planst, desto wirkungsvoller trifft dich der Zufall.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Chaos–Theater Oropax. «Im Rahmen des Unmöglichen». Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Burger / Sultan / Mandel. Führung. Stefan Burger, Larry Sultan und Mike Mandel. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Ganz rein! Führung. Jüdische Ritualbäder, Peter Seidel. Jüdisches Museum Hohenems, 18 Uhr Kultur am Nachmittag. Führung: «Ceramica Popolare» und « Service! Reiche Speisen». Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Li t eratur Anne Huffschmid. Die Autorin stellt ihr neues Buch « Mexiko – das Land und die Freiheit» vor. Buchhandlung Comedia St.Gallen, 20 Uhr Zsuzsanna Gahse. Buchvernissage von «Doanuwürfel». Bodman-Literaturhaus, 20 Uhr Vortrag Adler und Eulen in Mythologie und Kulturgeschichte. Vortrag von Dr. Clemens Müller. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Ki nde r Die kleine Hexe. Kinderstück von Otfried Preussler. Theater St.Gallen, 14 Uhr Geschichtenzeit. Mit Sabine Iezzi und Leseanimatorin Sikjm. Freihandbibliothek St.Gallen, 14:15 Uhr Anders gest(r)ickt. Mit Draht und anderen Materialien. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 14:30 Uhr

Theater Katerland. «Hallo?» Ab 3 Jahren. Theater am Gleis Winterthur, 15 Uhr Diverses E-Scooter-Testtag. Mit der Empa und Clevermobil. Empa St.Gallen, 11 Uhr

DO

16.09

Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr

Vo rt r ag Referat von Gerald Raunig. Philosoph und Kunsttheoretiker. Im Rahmen von «The politics and aesthetics of organization». Kunsthalle St.Gallen, 19 Uhr

T heat er Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Zauberpack. Zauberei, Geschichten und Tanz. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr

D iv er s es Jugendkulturen. Film- und Diskussionsabend über die Jugend und ihre Ausdrucksformen im Wandel der Zeit. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr

Konzert Bonaparte. Popentertainment. Kulturladen Konstanz, 21:30 Uhr Chor- und Orchesterkonzert. Arvo Pärts «Tabula Rasa».Weitere Motetten von M.Dufuflé, Paul Huber u.a. Collegium Vocale der Kathedrale, Jugendorchester «il mosaico» Toggenburg. Kathedrale St.Gallen, 17:30 Uhr Dunnschtix-Jazz. Jazz für Aug und Ohr. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Rusconi. Jazz mit Spannkraft aus ZH. Eisenwerk Frauenfeld, 20:15 Uhr Tobias Preisig. Violine-Quartett. Klubschule Migros St.Gallen, 20 Uhr Tracer. Australischer Rock. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr

Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Nessi Tausendschön. Fabulierkunst und der absurde Geschichten. Thaler Areal Hard, 20:30 Uhr Rolf Miller. «Tatsachen». Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Schertenlaib & Jegerlehner. «Päch». Berndeutsche Weltlieder. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

Clubbing/Party Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Hallenbeiz. Rundlaufen mit Sound von DJ The Dawn. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Tule Tanssimaan. Nach dem Tanz-Crashkurs die Finnische Band Sininen Huvimaja, danach Finnische Disco. Salzhaus Winterthur, 19 Uhr

Ku n s t / Au s s t ellu n g en Cosima von Bonin. Führung. Sie zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Der Bär ist los – Zum Appenzeller Wappentier. Führung. Museum Herisau, 19:30 Uhr

Film Now/Here. Premiere des Snowboardfilms. Kugl St.Gallen, 21 Uhr Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Brilliant: Robin Wright Penn, Julianne Moore und Wynona Rider. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

Ta n z Tanzplan Ost. Koordinierte Tanzförderung. TaK Schaan, 20 Uhr

L it er at u r Christian Mähr. «Alles Fleisch ist Gras». Krimi aus Österreich. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Felix Mettler. Musikalische Begleitung: Ready Mix. Bibliothek Speicher Trogen Speicher, 19:30 Uhr Frühschicht. Lesung mit Manfred Heinrich. Alte Kaserne Winterthur, 06:30 Uhr

59 SAITEN 09.10

Donnerstag, 23. September, 19 Uhr, Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell. Mehr Infos: www.museumliner.ch

FR

17.09

Ko n zert 5 Rhythmen Tanzen. Wave mit Beatrice Fischer. Kultur-Werkstatt Wil, 20 Uhr Bê Betina Ignacio. Lounge-Pop. Alti Woogi-Halle Ermatingen, 19:30 Uhr Bentzon Brotherhood. Dancefloor Funk aus dem Norden. Jazzclub Rorschach, 21 Uhr Bogalusa New Orleans Jazzband. New-Orleans-Jazz. Casino Herisau, 20 Uhr Eine grosse Nachtmusik. Mit: Domchor, Collegium Vocale, Frauen- und Männerchoralschola, Cappella Vocale und Domorganist Willibald Guggenmos. Klosterviertel St.Gallen, 19:30 Uhr Elina Duni Quartet. Moderner Jazz transportiert östliche Tradition. Kulturcinema Arbon, 20 Uhr Infinte Livez/Black Cracker. HipHop. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr Jeffrey Lewis & The Junkyard. Roll bus, roll in die 5. Saison. Palace St.Gallen, 22 Uhr Kollegah & Favorite. Wohl meistdiskutierter Rapper Deutschlands. Conrad Sohm Dornbirn, 21 Uhr Marc Ducret Quartet. Die Crème de la Crème der avantgardistischen NY-Downtown-Szene. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr

Michael Neff Group feat. Marie Malou. Jazz und Songwriting in neue Kombination. Kulturhaus Vordorf Trogen, 20:30 Uhr Oliver Welter. Von Naked Lunch. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Rebecca Carrington & Colin Griffith-Brown. Cello, Dudelsack und Sprachparodien. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Roapaeda. Eine der schönsten Stimmen unter den zeitgenössischen italienischen Sängerinnen. K9 Konstanz, 20 Uhr Tango Argentino – Milonga. Tanznacht mit DJ. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr The Monsters. Garagen-Punk. Mariaberg Rorschach, 21:30 Uhr Sürrmel & Glünggi. ZweiFrau-Band: frech, manchmal politisch, melancholisch, tiefsinnig aber auch unsinnig. Galerie Stefan Rutishauser Frauenfeld, 21 Uhr C l ub b i n g / Part y Reggae Revolution Party. Auf der suche nach dem Bass. Grabenhalle St.Gallen, 21:30 Uhr Vinyl Only Club. Die Grenzen zwischen Alternative, Beats und Elektro verwischen. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Film Casablanca. Casablanca 1942: ein Sammelbecken für Flüchtlinge, Nazis, Gauner und zwei grosse Liebende. Humphrey Bogart und Ingrid Bergman im berühmtesten Liebesfilm der Filmgeschichte. Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Eclipse. – Biss zum Morgengrauen. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Brilliant: Robin Wright Penn, Julianne Moore und Wynona Rider. Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr


KALENDER 17.–21.09. Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 17:30 Uhr St.Jacques – la Mecque. Pilgern auf französisch. Kath. Kirche St.Martin St.Gallen, 19:30 Uhr The ate r Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Wir Chrononauten – Die Kunst des Zeitreisens. Performance von Michael Staab und Andrea Heller. Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Zauberpack. Zauberei, Geschichten und Tanz. Kaffeehaus St.Gallen, 20 Uhr Kab arett Andreas Rebers. «Je sorgfältiger du deine Zukunft planst, desto wirkungsvoller trifft dich der Zufall.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Fabian Unteregger. «Showbiss». Oberstufenzentrum Bünt Waldkirch, 20 Uhr Tanz Tanzplan Ost. Koordinierte Tanzförderung. TaK Schaan, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Bergleben – Die Tierwelt unserer Gebirge. Vernissage. Naturmuseum St.Gallen, 19 Uhr Handlungen und Spur. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 19:30 Uhr Li t eratur Gisela Widmerer. Satirische Lesung mit Musik: Zytlupe live. Schulhaus Au Urnäsch, 20 Uhr Vortrag Feierabendbier. Informelle Kunsttalks an der BierBar. Brauerei Burth Lichtensteig, 17 Uhr Di v e rses Backstage. Führung. Kino Rosental Heiden, 19:30 Uhr

SA

18.09

Konze rt Billy the Kid & Support. Costa-Rica-Hardcore. Mariaberg Rorschach, 21 Uhr Choraulen und (Laus)Buben. Konzert zum Dank-, Buss- und Bettag. Kathedrale St.Gallen, 19:15 Uhr Dä Giigämaa Unterwäx. Matthias Lincke tingelt. Schloss Dottenwil Wittenbach, 20 Uhr Feestylefanclub. Kafi-D und der südafrikanische Rapper Sky 189. Cuphub Arbon, 21 Uhr Boo Boo Davis Band. Blues. Thaler Areal Hard, 20:30 Uhr Get Wasted! Mit Discod, Pa-tee, Pimp The System. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Vijay Iyer. Nach seiner Zusammenarbeit mit Rudresh Mahantappa solo. Alte Kaserne Winterthur, 20:15 Uhr

Marc Sway & Band. Dem erdig-souligen Motown-Grooves nahe. Altes Kino Mels, 21 Uhr Preisträgerkonzert. Junge Talente. Vaduzer-Saal Vaduz, 20 Uhr Rebecca Carrington & Colin Griffith-Brown. Cello, Dudelsack und Sprachparodien. Bären Häggenschwil, 20:15 Uhr Rockabend. Mit Riotgod, Winnebago Deal, Downspirit und Snakebone. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Tom Swift. Der Groove-Professor. USL Amriswil, 22 Uhr Caracho. Breakbeat, Electronica, Alternative. Krempel Buchs, 22:30 Uhr Annamateur & Putsmarie. Punkjazz meets Mega-Alphaweib. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Schöftland. Indie-Rock aus Bern. Frohsinn Eschlikon, 21 Uhr Strozzini/Admiral James T.  & The Hungry Men. Rock auf der leichten Schulter. Eisenwerk Frauenfeld, 21 Uhr United To Be Famous feat. Michu Stalder. Die Band vom Musicstar. Kaff Frauenfeld, 20 Uhr Clubbing/Party ARTitude. Graffiti-Jam. Flon St.Gallen, 12 Uhr Carribean Vibez. Welcome to Salty Beach. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Chamäleon. Die Kultdisco ab 30 Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr DJ Max Küng. Einspielen der Max-Küng-Jukebox – mit Covers von Beni Bischof. Stickerei St.Gallen, 22 Uhr Jassturnier. Obenabe, Undenufe oder doch en Schieber? Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Saisoneröffnung. Gare de Lion Wil, 22 Uhr Schwoof.ch. DJ Dani & DJammy Treffpunkt für Tanzfreaks. Lagerhaus St.Gallen, 21 Uhr The Globe. Worldmusic Dance. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Wild Wild East. Durch den wilden Osten. Kraftfeld Winterthur, 22 Uhr Film Breakfast at Tiffany’s. Das Partygirl Holly Golightly erliegt den Verlockungen der Fifth Avenue. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Eclipse. – Biss zum Morgengrauen. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr The Private Lives Of Pippa Lee. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Wätterschmöcker. Sieben Wetterpropheten im Porträt. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr Theater Clowns & Kalorien. Kulinarische Leckerbissen und artistische Showeinlagen. Mehrzweckgebäude Eschen, 19:30 Uhr Die offene Bühne von Eclettico On Tour. Zeigen, was man kann. Kulturforum Amriswil, 20:15 Uhr Jaap Achterberg. «Herr Sommer im Winter». Chössi-Theater Lichtensteig, 20:15 Uhr

Eclettico on Tour. Die offene Bühne am Kulturmixer 2010. Kulturforum Amriswil, 18:30 Uhr Sechs Tanzstunden in sechs Wochen. Komödie von Richard Alfieri. Tonhalle Wil, 20 Uhr Wozzek. Oper von Alban Berg. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Ka b a r et t Andreas Rebers. «Je sorgfältiger du deine Zukunft planst, desto wirkungsvoller trifft dich der Zufall.» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Maria Neuschmid & Jörg Adlassnigg. «Hände hoch». Montforthaus Feldkirch, 20 Uhr Susanne Kunz. «Schlagzeugsolo». Kul-tour auf Vögelinsegg Speicher, 18 Uhr Ta n z Tanzplan Ost. Koordinierte Tanzförderung. TaK Schaan, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Arthur #5. Brauereibesichtigung mit Herrn Burth. Brauerei Burth Lichtensteig, 17 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Sie zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Lismede. Führung. Museum Appenzell, 14:30 Uhr L it er at u r 3. Literaturfest Wortlaut. Über 60 Künsterinnen und Künstler lesen in über 25 verschiedenen Lokalitäten. St.Gallen, ab 10 Uhr Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. Apéro und Lesung mit der Autorin Erica Engeler. Kornhaus Rorschach, 11 Uhr Buchvernissage. Instantgeschichten von Andrea Gerster, Monika Slamanig und Lika Nüssli. Dann Theater am Tisch: Eine Jörg-Fauser-Collage. Saiten-Büro St.Gallen, 19 Uhr Simone de Beauvoir. «Ich will alles vom Leben». Mit Annette Wunsch, Alexandre Pelichet und Polina Lubchanskaya. Casino Herisau, 20 Uhr Kin d er Die kleine Hexe. Kinderstück von Otfried Preussler. Theater St.Gallen, 14 Uhr Erzählstunde auf Serbisch/ Bosnisch/Kroatisch. Für Kinder ab 4 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 11 Uhr Kasperltheater. Für Kinder ab drei Jahren mit dem Minimus Maximus Theater. Theater am Saumarkt Feldkirch, 15 Uhr Kasperle und das Kinderfest. Kasperle und der Seppl helfen sogar beim Aufbauen der Stände. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Freies Töpfern. Ab 8 Jahren. Anmeldung bis zum Vortag. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Kindercircus Ro(h)rspatz. Die Kleinen in der grossen Manege. Parkplatz Nouvag Goldach, 14 Uhr Kulturnacht. Workshops für die ganze Familie zum Thema Robinson. Kellerbühne Grünfels Jona, 18 Uhr

Märchen frisch gestrickt. Märchenerzählungen in der Textilbibliothek. Textilmuseum St.Gallen, 12:45 Uhr Theater Katerland. «Hallo?» Ab 3 Jahren. Theater am Gleis Winterthur, 15 Uhr D iv er s es Chläpf und Südwööscht. Eine geschmackliche Hommage ans Appenzellerland. Viertel Bar Trogen, 20 Uhr

SO

19.09

Ko n zert Mozart-Requiem. Mit dem Chor «molto cantabile». Kirche St.Nikolaus Frauenfeld, 17 Uhr Jazz-Apéro. New Orleans Jazz aus Friedrichshafen. Restaurant Park Flawil, 17 Uhr Preisträgerkonzert. Junge Talente. Pfalzkeller St.Gallen, 11 Uhr PVT. Vormals Pivot – einziges CH-Konzert. Palace St,Gallen, 21:30 Uhr St.Galler Kammerchor. Bettagskonzert. Fauré: Messe basse, Dvorak: Messe in D-Dur. Kirche Heiligkreuz St.Gallen, 17 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Schüler Battle. Breakdance. Flon St.Gallen, 18 Uhr Film Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 17:45/ 20 Uhr Les plages d’Agnès. Die autobiografische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Himalaya. Die Kindheit eines Karawanenführers. Gaswerk Winterthur, 19:30 Uhr Panamericana. Sensibles Roadmovie. Restaurant Bären Hundwil, 18 Uhr Toy Story. Lebendiges Spielzeug. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr Wätterschmöcker. Sieben Wetterpropheten im Film-Porträt. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14/16 Uhr Die Gärten der Kartause. Streifzug mit Annemarie Spring. Kartause Ittingen Warth, 15 Uhr Handlungen und Spur. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Hannes Schmid – Never Look Back. Führung. Fotostiftung Winterthur, 11:30 Uhr John M Armleder. Führung. Lokremise St.Gallen, 13 Uhr Kunststück / Frühstück. Führung. Ziegelhütte Appenzell, 11 Uhr Sonntagsapéro. Die Künstlerin Helene Mäder ist anwesend. Galerie Werkart St.Gallen, 12 Uhr

Sonntagsführung. Im Banne Ägyptens. Begegnungen mit der Ewigkeit. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 11 Uhr Vort r ag Einführung. Zu «Die Dreigroschenoper» Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Kinder Bouton Théatre Johana. Puppentheater ab 6 Jahren. Alte Mühle Gams, 10:30 Uhr Lisi Speck und Rosa Rot. Von einer alten Frau, einer kleinen Sau und ihrem heiteren Zusammenleben. Altes Kino Mels, 16 Uhr Silvanella Seiltanz. Ein Theater rund um den Zirkus. Quimby-Huus St.Gallen, 15 Uhr Theater Katerland. «Hallo?» Ab 3 Jahren. Theater am Gleis Winterthur, 11 Uhr

MO

20.09

Film Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr L i t e r at u r Beat Sterchi / Pedro Lenz. Ging Gang Gäng / Der Goalie bin ig. Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Vort r ag Weltumradlung Teil 16. Mit dem Fahrrad durch Äthiopien, Kenia, Uganda, Ruanda und Tansania. Kirchgemeindehaus St. Mangen St.Gallen, 19 Uhr

MO

20.09

K ab ar e t t schön&gut. «Der Fisch, die Kuh und das Meer». Haberhaus Schaffhausen, 20 Uhr

DI

21.09

Kon z e rt Blues Crumbs. Rauchige Stimme und leidenschaftliches Mundharmonikaspiel. K9 Konstanz, 20 Uhr C l ub b i n g / Part y Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ und andere Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Casablanca. Casablanca 1942: ein Sammelbecken für Flüchtlinge, Nazis, Gauner und zwei grosse Liebende. Humphrey Bogart und Ingrid Bergman im berühmtesten Liebesfilm der Filmgeschichte. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Knockin’on Heavens’s Door. Deutsches Roadmovie. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr

60 SAITEN 09.10


Lokremise St.Gallen 12. September bis 7. November 2010 Lokremise | Gr端nbergstrasse 7 | CH-9000 St.Gallen | w w w.lokremise.ch Montag bis Samstag 13 bis 20 Uhr | Sonntag 11 bis 18 Uhr


The ate r Grönland. Von Hansjörg Schertenleib mit Hanna Scheuring. Regie: Jean Grädel. Phönix Theater Steckborn, 20:15 Uhr Wir Chrononauten – Die Kunst des Zeitreisens. Performance von Michael Staab und Andrea Heller. Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Kab arett Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen David Boller. Vernissage mit Szenischer Lesung. Alte Kaserne Winterthur, 19 Uhr John M Armleder. Führung. Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Stickereien von Jeanne Natalie Wintsch (1871-1944). Führung. Museum im Lagerhaus St.Gallen, 18 Uhr

MI

Alle Anlässe auch online: www.saiten.ch/kulturkalender

KALENDER 21.–24.09. The Private Lives Of Pippa Lee. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 18:15 Uhr

Clubbing/Party Salsa-Night. Erst üben, dann Party. K9 Konstanz, 18 Uhr Fi lm Breakfast at Tiffany’s. Das Partygirl Holly Golightly erliegt den Verlockungen der Fifth Avenue. Audrey Hepburn bezaubert in Blake Edwards zeitlos schönem Klassiker. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 18:30 Uhr Looking for Eric. Grosses Fussballkino. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr The ate r Grönland. Von Hansjörg Schertenleib mit Hanna Scheuring. Regie: Jean Grädel. Theater im Pumpenhaus Steckborn, 20:15 Uhr Wir Chrononauten – Die Kunst des Zeitreisens. Performance von Michael Staab und Andrea Heller. Lokremise St.Gallen, 19:30 Uhr Kab arett Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Paul Morocco & Olé. The Flamenco Comedy Show. Freudenhaus Lustenau, 20 Uhr Susanne Kunz. «Schlagzeugsolo». Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr

Troubadoure und Hofnarren

Der Kontrabassvirtuose Mich Gerber legt mit Instrument und Live-Sampling-System Ton über Ton, Lage um Lage, und verwebt das Ganze zu einer reichhaltigen Klanglandschaft. Dabei setzt er den ganzen Klangkörper seines Instrumentes ein. Er bildet die Lagen mit gezupftem Bassriff, gestrichenen Harmonien, Perkussivem und Geräuschhaftem. Ein soloakustisches Bassorchester, begleitet vom Züriwest-Drummer Gert Stäuble, im Fabriggli Werdenberg und in der Löwenarena Sommeri.

Das Ensemble hat sich auf die Lieder der mittelalterlichen Minnesänger spezialisiert. Ihr Repertoire umfasst Lieder der Troubadoure, festliche Gesänge, Tänze und Balladen in verschiedensten Sprachen. Das Ensemble erinnert an die Tradition der Hofnarren, wo Instrumente und Stimmen nicht nur Musik, sondern eine theatralische Ausdrucksmöglichkeiten waren. Die Musiker von Micrologus gehörten zu den ersten, welche den Geist der mittelalterlichen Musik wiederentdeckten – seit 1984 spielt das Ensemble auf der ganzen Welt und hat bereits 25 CDs aufgenommen.

Mich Gerber und Gert Stäuble im Fabriggli und Löwenarena

Das Ensemble Micrologus in Mogelsberg

Donnerstag, 23. September, 20 Uhr, Werdenberger Kleintheater Fabriggli Buchs. Freitag, 24. September, 20.30 Uhr, Löwenarena Sommeri. Mehr Infos: www.fabriggli.ch, www.loewenarena.ch

22.09

Konze rt JazzAmMittwoch. Domenic Landolf Trio. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Mozart-Fest. Leitung und Klavier Alexander Lonquich. Stadthaus Winterthur, 19:45 Uhr Pfannestil Chammer Sexdeet. «Quitt (aber hallo)». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr The Daredevil Christopher Wright. Indie-Pop. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr

Verwebte Klänge

Kunst/Ausstellungen Arbeit / Labour – Set 7 aus der Sammlung. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr Next Generation. Führung. Einblicke in junge Ostschweizer Privatsammlungen. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Literatur Rut – Die attraktive Ausländerin. Schauspieler lesen die Bibel: Pia Waibel. Kirche St.Laurenzen St.Gallen, 12:15 Uhr Kinder Die kleine Hexe. Kinderstück von Otfried Preussler. Theater St.Gallen, 14 Uhr Ein Toter packt aus. Grabbeigaben aus Ägypten. Ab 6 Jahren. Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen, 14 Uhr Das Museum ist auch ein Zoo! Auf der Suche nach den Tieren in der Kartause. Kunstmuseum Thurgau Warth, 14 Uhr Diverses 20 Jahre «Förderraum». BenefizGala. Mit dem Duša Orchestra u.a. Waaghaus St.Gallen, 16:30 Uhr Quiz. Hansklaro und Del Phin prüfen das Allgemeinwissen. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr

DO

23.09

Konzert Dervish. Irish Folk. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr Ein kleines Konzert. # 93. Grabenhalle St.Gallen, 22 Uhr Emergency Rhum. Klemens Brühwiler, Felix Bogenmann, Fulvio Musso und Francesco Diomaiuta. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Mich Gerber und Gert Stäuble. Eine reichhaltige Klanglandschaft. Fabriggli Buchs, 20 Uhr

Anno damals

Die Rap History im Palace St.Gallen Das Palace präsentiert neu die Rap History in St.Gallen, die Veranstaltungsserie für Musikinteressierte, Liebhaber und Fans anspruchsvoller Rap-Musik. Jedes letzte Wochenende im Monat wird fortan in chronologischer Folge ein Jahr Rap in Bild und Ton behandelt. Los geht es mit dem Prequel. Alles vor 1979. Dj Reezm, Paul Neumann und MathK spielen Funk, Soul, Jazz und Disco. Alles Musik, aus welcher der Rap entstanden ist – oder die ihn beeinflusste. Samstag, 25. September, 22 Uhr, Palace St.Gallen. Mehr Infos: www.palace.sg

Samstag, 25. September, 20.15 Uhr, Gasthaus Rössli Mogelsberg. Mehr Infos: www.kultur-mogelsberg.ch

Windmill. Euphorischer Indiepop. Spielboden Dornbirn, 21 Uhr Tobias Preisig. Flowing Mood. Klubschule Migros St.Gallen, 20 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Les plages d’Agnès. Die autobiografische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Philadelphia Story. Drei Konkurrenten sind der hinreissenden Katharine Hepburn verfallen. Köstliche Komödie mit Cary Grant und James Stewart. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr T heat er Sommernachtstraum. SoloTheater frei komisch nach Shakespeare. K9 Konstanz, 20 Uhr Die menschliche Stimme. Monodrama von Jean Cocteaus. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Traffico. Miteinander verbundene Verkehrsteilnehmerinnen. TaK Schaan, 19:30 Uhr Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Paul Morocco & Olé. The F lamenco Comedy Show. Altes Kino Rankweil, 20 Uhr Simon Enzler. Phantomscherz. Weshalb lacht man dann trotzdem? Casino Herisau, 20 Uhr Ta n z Bettina Castano & Alder Buebe. Flamenco & Appenzell. Theater Madlen Heerbrugg, 20 Uhr Fine Kwiatkowski. Tanzperformance. Ziegelhütte Appenzell, 19 Uhr

Ku n s t / Au s s t ellu n g en Kunst über Mittag. Führung durch die Ausstellung von Beni Bischof danach Mittagessen, zubereitet von DMFA Union. Kunsthalle St.Gallen, 12 Uhr L it er at u r Helmut Krausser. «Die kleinen Gärten des Maestro Puccini.» Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Poetry Slam II. Wortakrobaten und Slampoeten. Krempel Buchs, 20 Uhr Vo rt r ag Dunant im Lindenbühl Trogen. Von Yvonne Steiner. Bildungshaus Lindenbühl Trogen, 19:30 Uhr Kin d er Geschichtenzeit. Für Kinder von 2 bis 6 Jahren. Freihandbibliothek St.Gallen, 14:15 Uhr

FR

24.09

Ko n zert Mich Gerber und Gert Stäuble. Eine reichhaltige Klanglandschaft. Löwenarena Sommeri, 20:30 Uhr Heinrich Heine. Dietmar Kirchner, Karoly Gaspar und Günter Wehinger vertonen Liebesgedichte. Sprecher: Peter Schweiger. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Pfannestil Chammer Sexdeet. «Quitt (aber hallo)». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Admiral James T. & The Hungry Men. Plattentaufe. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Christian Muthspiel. Soloperformance nach Lyrik von Ernst Jandl. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr Tango Argentino – Milonga. Tanznacht mit DJ. Tango Almacén St.Gallen, 21:30 Uhr

The Ghost / Monophon. Indie von den Färörer-Inseln. Gare de Lion Wil, 21:30 Uhr C l ub b i n g / Part y Das kleine Wochenende. Mit etepetete clothing und Videoinstallationen von Kevin Jaggi. Kaffeehaus St.Gallen, 18 Uhr Jive The Night. Von Rumba bis Walzer. K9 Konstanz, 21 Uhr Nachtbar. Mit den DJs Hangar & Rücktritt. Palace St.Gallen, 22 Uhr Thirtylicious. Tanzen ab 30. Salzhaus Winterthur, 21:30 Uhr Film Cinco dias sin Nora. Von Mariana Chenillo, Mexico 2009. Kulturcinema Arbon, 20:30 Uhr Inception. Komplizierter Knüller. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Ninotchka. Eine linientreue Kommunistin (Greta Garbo) wird nach Paris beordert, um drei Genossen zu beaufsichtigen – und erliegt widerwillig dem französischen savoir-vire. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 17 Uhr T h e at e r Cirque de loin: Bisou. Über ein Ort, an dem Sehnsüchte und Träume wahr werden können. ChössiTheater Lichtensteig, 18 Uhr Corin Curschellas. «Pomp auf Pump». Musiktheater von und mit Corin Curschellas. Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Die Dreigroschenoper. Theaterstück von Bertolt Brecht/Kurt Weill. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

62 SAITEN 09.10


24.–26.09. KALENDER

Unvorhersehbares Gebläse Da Blechhauf ’n spielt im Alten Kino in Mels

Zusammengefunden hat sich da Blechhauf ’n aus dem Burgenland, um Musik in alter und neuer Tradition zu spielen und um zu unterhalten. Bei den sieben Männern dreht sich alles ums Blechblasen. Durch Ausflüge in andere Genres des Entertainments wird das Vorhersehbare jedoch unvorhersehbar: Mit Ton, Wort, Tanz und G’schau verwandelt der Blechhauf ’n das traditionelle Gebläse in ein Paradoxon. Samstag, 25. September, 20.15 Uhr, Altes Kino Mels. Mehr Infos: www.alteskino.ch

Die Geschichte einer Tigerin. Von Dario Fo mit Andreas Wellano. Tonhalle Wil, 20 Uhr Traffico. Miteinander verbundene Verkehrsteilnehmerinnen. TaK Schaan, 19:30 Uhr Kab arett 25-Jahr-Jubiläum Altes Kino Mels. Mit: Da Blechhauf‘n, Nina Dimitri/Silvana Gargiuilo, Steff La Cheffe, Karim Slama, Albi Büchel sowie Mathias Ospelt und Marco Büchel. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Arche JoHa. Woher der Frust kommt. Genossenschaft Hotel Linde Heiden, 20:15 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Tanz Tanzplan Ost. Koordinierte Tanzförderung. TanzRaum Herisau, 20:15 Uhr Kunst/Ausste llungen Hansjörg Rekade. Vernissage. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 19 Uhr Karin Sander. Vernissage. Kunstmuseum St.Gallen, 18:30 Uhr Li t eratur 39. Poetry Slam. Moderation: Richi Küttel und Etrit Hasler. Grabenhalle St.Gallen, 21 Uhr Lukas Hartmann. Liest aus seinem neuen Roman »Finsteres Glück». Bistro zuTisch Bischofszell, 19:30 Uhr Andrea Gerster. «Schandbriefe». Buchvernissage mit Kurz-Lesung. Cuphub Arbon, 20 Uhr Vortrag Feierabendbier. Oder informelle Kunsttalks an der BierBar. Brauerei Burth Lichtensteig, 17 Uhr Popup-Bücher. Dreidimensonal erzählte Geschichten. Von Sabine Schreiber. Kantonsbibliothek Vadiana St.Gallen, 13 Uhr

Herzenswärme aus London Die Versammlung der Goldherzen besteht aus sechs Londonern, die nach Kalifornien und Mamas & Papas tönen. Bereits mit ihrer ersten Single eroberten sie die britischen Herzen, spielten sogleich an allen wichtigen Festivals und kommen nun mit ihrem Debutalbum «Wolves and Thieves» auf dem europäischen Festland vorbei, um mit ihren majestätischen Melodien, ihrer Musik, die irgendwo zwischen Pop, Folk, Country und Rock pendelt, die Herzen hierzulande zu erwärmen. Dienstag, 28. September, 20.45 Uhr, Grabenhalle St.Gallen. Mehr Infos: www.grabenhalle.ch

Diverses Jassbar. Preis-Jass. Anmeldung bis 21. Sept. im RAB. Kulturbar RabBar Trogen, 20 Uhr Nachtflohmarkt. Stöbern im Dunkeln. Kraftfeld Winterthur, 21 Uhr

SA

Irans wahrsagende Kanarienvögel

Die Goldheart Assembly in der Grabenhalle

25.09

Konzert Admiral James T. & The Hungry Men. Mit neuer Platte. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Battlefield Band. Schottenrock. TaK Schaan, 20 Uhr Da Blechhauf ’n. Mit Ton, Wort, Tanz und Schau. Altes Kino Mels, 20:15 Uhr Discotron 3000. Feat. Malente und Friends With Displays. Kugl St.Gallen, 23 Uhr Ensemble Micrologus. Troubadouren und Minnesänger. Gasthaus Rössli Mogelsberg, 20:15 Uhr Oliver Blessinger. In bester Liedermachermanier. Cuphub Arbon, 21 Uhr Pfannestil Chammer Sexdeet. «Quitt (aber hallo)». Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr David Fiuczynski. Experimentalblues. Spielboden Dornbirn, 20 Uhr QL & Pepe Lienhard Horns. Bigpunkband: entstaubte Klassiker. Pentorama Amriswil, 20:30 Uhr Simple. Mit: Mas Ricardo, Miguel u.a. Gare de Lion Wil, 23 Uhr Startfish’n’Coffee. Ein Cultbekannter Gast. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Swiss Reggae. Mit Famara, Jr. Tshaka, Funky Fresh und Mighty Roots. Kammgarn Schaffhausen, 21 Uhr The Gershwin Piano Quartet. 4 Pianisten an 4 Flügeln. Tonhalle St.Gallen, 19:30 Uhr Tivoli-Abend. Hereinspaziert ins Varieté. Varieté Tivoli St.Gallen, 20:30 Uhr

Werner van Gent liest in der Comedia St.Gallen 1953 in Utrecht geboren, seit dreissig Jahren Südosteuropa-Korrespondent für schweizerische und deutsche Medien. In seinem Buch «Iran ist anders» führt Werner van Gent zusammen mit Antonia Bertschinger auf ganz persönlichen Pfaden hinter die Kulissen der Islamischen Republik Iran. Sie korrigieren Vorurteile, überraschen mit witzigen Facetten wie den wahrsagenden Kanarienvögeln und verflechten diese unbekannte Seite mit politischen Analysen. In der Comedia liest Werner van Gent aus dem Werk. Mittwoch, 29. September, 20 Uhr, Comedia Buchhandlung St.Gallen. Mehr Infos: www.comedia-sg.ch

Heinrich Heine. Dietmar Kirchner, Karoly Gaspar und Günter Wehinger vertonen Liebesgedichte. Sprecher: Peter Schweiger. Gambrinus St.Gallen, 21 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Chamäleon. Die Kultdisco ab 30 Jahren. K9 Konstanz, 21 Uhr Phumaso & Smack. Plattentaufe. Salzhaus Winterthur, 22 Uhr Rap History. Die Professoren legen zu jedem Rapjahr einen Abend lang auf. Palace St.Gallen, 22 Uhr Film Io sono l’amore. Zwei Stunden sowohl leidenschaftliches wie auch poetisches Kino. Kino Rosental Heiden, 20:15 Uhr Les plages d’Agnès. Die autobiografische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 16:30 Uhr Some Like It Hot. Billy Wilders turbulente Komödie mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon zählt zu den Meisterwerken der Filmgeschichte. Lokremise St.Gallen, 19 Uhr The Private Lives Of Pippa Lee. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 21:30 Uhr Toy Story. Kino Rosental Heiden, 17:15 Uhr T heat er Cirque de loin: Bisou. Über vierzehn Frauen, Männer und Kinder. Chössi-Theater Lichtensteig, 18 Uhr Corin Curschellas. «Pomp auf Pump». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Die menschliche Stimme. Monodrama von Jean Cocteaus. Eisenwerk Frauenfeld, 20 Uhr Wozzek. Oper von Alban Berg. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr

63 SAITEN 09.10

Wilde Gelassenheit

Prem Joshua & Band im Forum Pfalzkeller St.Gallen Die Exponenten eines erfrischenden Weltmusik-Experimentes zwischen Berlin und Bombay stehen mit Prem Joshua & Band auf der Bühne. Mit Originalität, Virtuosität und Spielfreude verwebt die internationale Band ungeniert und doch respektvoll, was bisher einigen als «kulturell unmöglich» galt. Sie verschmelzen indische Tempelgesänge mit Urban Jazz, Sufi-Lyrik mit Reggae-Rhythmen, die Sitar- und Tabla- mit Bambusflötenklängen und Wildheit und Spontanität mit meditativer Gelassenheit. Donnerstag, 30. September, 20 Uhr, Forum Pfalzkeller St.Gallen. Mehr Infos: www.psiforumostschweiz.ch

Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Kirchenfrauen-Kabarett. «Uns reichts – ganz einfach!» Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr Nacht des Kabaretts. Komik + Ko Wettbewerb. Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Ulan + Bator. Zwei Virtuosen der Improvisation. Kellerbühne Grünfels Jona, 20:30 Uhr Ta n z Tanzplan Ost. Koordinierte Tanzförderung. TanzRaum Herisau, 20:15 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Arthur #5. Brauereibesichtigung mit Herrn Burth. Brauerei Burth Lichtensteig, 17 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 14 Uhr Kin d er Die kleine Hexe. Kinderstück von Otfried Preussler. Theater St.Gallen, 14 Uhr Mozart-Fest. «Fatima und der Traumdieb». Musik von Mozart und Alfred Schnittke. Stadthaus Winterthur, 17 Uhr D iv er s es Genuss– & Tafelfreudentag. Genussmesse. Freudenhaus Lustenau, 10 Uhr Sinne, Sinn, Unsinn. Taktvoll am Welttag der Gebärdensprache. Alte Kaserne Winterthur, 14 Uhr

Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN lohnt sich. Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung verlag@saiten.ch oder telefonisch: +41 71 222 30 66

SO

26.09

Kon z e rt Barbara Hensinger / Hans Galli. Lieder von Schoeck, Schönberg, Schumann. Schloss Wartegg Rorschacherberg, 17 Uhr Johnossi. Schwedischer Rock. Grabenhalle St.Gallen, 20:45 Uhr Eugen Bertel und Alexander Swete. Kammermusik. Kloster Fischingen, 16 Uhr Musikalische Matinee. Traditionelle Musik aus der Bretagne, Irland, Schottland und Wales. Museum Rosenegg Kreuzlingen, 11 Uhr The morning benders. IndiePop mit einem asiatischen Touch. Salzhaus Winterthur, 20 Uhr Zeraphine. Dark-Rock und Alternative-Rock. Kulturladen Konstanz, 21:30 Uhr Film Breakfast at Tiffany’s. Das Partygirl Holly Golightly erliegt den Verlockungen der Fifth Avenue. Audrey Hepburn bezaubert in Blake Edwards zeitlos schönem Klassiker. Lokremise St.Gallen, 11 Uhr Goldfinger. James Bond jagt Bösewicht Auric Goldfinger, der es auf die Goldreserven von Ford Knox abgesehen hat. Lokremise St.Gallen, 20 Uhr Inception. Komplizierter Knüller. Kino Rosental Heiden, 19:15 Uhr Panamericana. Sensibles Roadmovie. Restaurant Bären Hundwil, 18 Uhr The Party. Ein indischer Filmstatist gerät auf die Party eines Filmproduzenten und verwandelt dessen Villa in ein Tollhaus. Lokremise St.Gallen, 17:45 Uhr The Pink Panther. Diebe und Polizisten sind gleichermassen aufgeregt: In Cortina befindet sich der sagenumwobene rosarote Panther, der grösste Diamant der Welt. Lokremise St.Gallen, 15:30 Uhr


KALENDER 26.–30.09.

28.09

Toy Story. Lebendiges Spielzeug. Kino Rosental Heiden, 15 Uhr

DI

The ate r Cirque de loin: Bisou. Über vierzehn, Frauen, Männer und Kinder. Chössi-Theater Lichtensteig, 15 Uhr Die Dreigroschenoper. Theaterstück von Bertolt Brecht/Kurt Weill. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Die menschliche Stimme. Monodrama von Jean Cocteaus. Eisenwerk Frauenfeld, 17 Uhr

Konzert Goldheart Assembly. Londoner Pop-Folk-Country. Grabenhalle St.Gallen, 20:45 Uhr Giulietta Koch. Klavierrezital. Schloss Wolfsberg Ermatingen, 20 Uhr

Kab arett Nils Althaus. Mundartchansons und Kabarett. Theater am Gleis Winterthur, 19 Uhr Olga Lomenko und Dimitrij Sacharow. «Erogene Klimazonen – ein aufklärendes Musikkabarett». K9 Konstanz, 20 Uhr Kunst/Ausste llungen Arthur #5. Finissage. Brauerei Burth Lichtensteig, 14 Uhr Burger / Sultan / Mandel. Führung. Fotomuseum Winterthur, 11:30 Uhr Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 16 Uhr Handlungen und Spur. Führung. Oxyd Kunsträume Winterthur, 11:30 Uhr Park Arenenberg. Führung. Napoleonmuseum Thurgau Salenstein, 14 Uhr Schritte ins Verborgene. Führung. Kunstmuseum Thurgau Warth, 15 Uhr Sonntagsapéro. Führung. Hansjörg Redake. Galerie vor der Klostermauer St.Gallen, 10 Uhr Li t eratur Jens Dittmar. «Basils Welt. Eine Zumutung. Jens Dittmars erster. TaK Schaan, 17 Uhr Vortrag Der engagierte Blick klassischer Fotojournalismus in der Schweiz. Von Corinne Schatz. Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch, 11 Uhr

MO

27.09

Fi lm Les plages d’Agnès. Die autobiografische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Private Lives Of Pippa Lee. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr The ate r Madama Butterfly. Oper von Giacomo Puccini. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Vortrag St. Galler Hexen im 17. Jahrhundert. Stadtwanderung mit dem Theologen Walter Frei. VadianDenkmal St.Gallen, 18 Uhr Di v e rses Traffico – Theatergespräch. Mit Prof. Dr. Hajo Kurzenberger. TaK Schaan, 19:30 Uhr

Clubbing/Party Disaster.bar. Jeden Dienstag ein anderer DJ und andere Musik Musik. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Film Le refuge. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr Reisender Krieger. Legendäres Roadmovie von Christian Schocher. Filmfoyer Winterthur, 20:30 Uhr Women Without Men. Vier Frauen erleben in einem Garten vor Teheran eine kurze Zeit des Glücks. Shirin Neshats berückend schöner Film wurde in Venedig gefeiert. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr Theater Wozzek. Oper von Alban Berg. Theater St.Gallen, 19:30 Uhr Kab arett Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Literatur Alain Claude Sulzer. Liest aus seinem neuen Roman «Zur falschen Zeit». Buchhandlung zur Rose St.Gallen, 20 Uhr Vortrag Ist Versorgung mit Arbeit die Zukunft des Sozialwesens? Von Nikolaus Dimmel. Spielboden Dornbirn, 20:30 Uhr Kinder Das Ding. Ab vier Jahren. TaK Schaan, 14 Uhr

MI

29.09

Konzert Bloodlights. Support: Benzo Boys. Gaswerk Winterthur, 20:30 Uhr Richie Pavledis. Blues. Cultbar St.Gallen, 21 Uhr Clubbing/Party Ping-Pong. Rundlaufen zu gutem Sounds. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Salsa-Night. Erst üben, dann an die Party. K9 Konstanz, 18 Uhr Film Some Like It Hot. Billy Wilders turbulente Komödie mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon zählt zu den Meisterwerken der Filmgeschichte. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Private Lives Of Pippa Lee. Pippa Lee stürzt in eine Krise, als sie mit ihrem viel älteren Ehemann in eine Altersresidenz zieht. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

Ka b a r et t Duo Calva. «Heute Abend – Zauberflöte!» Kellerbühne St.Gallen, 20 Uhr Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Ohne Rolf. «Blattrand, ein abendfüllendes Stück Papier». Diogenes Theater Altstätten, 20 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Angela M. Flaig. Führung. Kunsthalle Wil, 19 Uhr Burger / Sultan / Mandel. Führung. Fotomuseum Winterthur, 18 Uhr L it er at u r Lesen Sie den Mississippi. Hommage an Mark Twain mit Regine Weingart, Arnim Halter und Heiko Strech. Theater Parfin de siècle St.Gallen, 20 Uhr Werner van Gent. Der bekannte Südosteuropa-Korrespondent mit seinem neuen Buch «Iran ist anders». Buchhandlung Comedia St.Gallen, 20 Uhr Kin d er Das Ding. Ab vier Jahren. TaK Schaan, 10/16 Uhr Steinadler und Murmeli. Für Kinder ab 6 Jahren. Naturmuseum St.Gallen, 14 Uhr

DO

30.09

Ko n zert Chris & Mike. Pianistische Unterhaltung.Kulturforum Amriswil, 20:30 Uhr Compagnie Drift. Schwarzer – kein Konzert. Phönix Theater 81 – Theater im Pumpenhaus Steckborn, 20:15 Uhr Kurz und Knapp. Filmnacht. Kugl St.Gallen, 20:30 Uhr Prem Joshua & Band. Weltmusik-Experiment zwischen Berlin und Bombay. Pfalzkeller St.Gallen, 20 Uhr Screaming Headless Torsos. Fusion-Rock. Kammgarn Schaffhausen, 20:30 Uhr C lu bbin g / Pa rt y Bade.wanne. Musik aus der Dose. Kraftfeld Winterthur, 20 Uhr Elektrobar. DJ Solair & DJ Locke. Krempel Buchs, 20:30 Uhr Freestyle-Bar. Schnapp das Mik. Flon St.Gallen, 19 Uhr Karaoke-Abend. Nichts ist peinlich. USL Amriswil, 19:30 Uhr Hallenbeiz. Rundlauf mit Musik der DJs Hangar und Rücktritt. Grabenhalle St.Gallen, 20:30 Uhr Lass Folien Sprechen. PowerPoint Karaoke. Gare de Lion Wil, 21 Uhr Film Les plages d’Agnès. Die autobiografische Skizze der grossen französischen Regisseurin Agnès Varda feiert das Leben. Lokremise St.Gallen, 18 Uhr The Philadelphia Story. Drei Konkurrenten sind der hinreissenden Katharine Hepburn verfallen. Köstliche Komödie mit Cary Grant und James Stewart. Lokremise St.Gallen, 20:30 Uhr

Ka b a r et t Ein Teil der Gans. Mit Viktor Giacobbo, Mike Müller u.a. Casinotheater Winterthur, 20 Uhr Ohne Rolf. «Blattrand, ein abendfüllendes Stück Papier». Altes Kino Rankweil, 20 Uhr Ta n z Tanzkompanie Klartext. «Zwischentöne». Theater am Gleis Winterthur, 20:15 Uhr Ku n s t / Au s s t ellu n g en Cosima von Bonin. Führung. Kunsthaus Bregenz, 19 Uhr Köstlichkeiten aus fürstlichen Küchen und Kellern. Führung. Napoleonmuseum Arenenberg, 18:30 Uhr L it er at u r Raimund Jäger. Liest aus Listen. Theater am Saumarkt Feldkirch, 20:15 Uhr

festgehalten haben, oder andersrum durch «freie» Fotografen, die mit ihrem persönlichen Aussenblick die Besonderheiten von Produktionsund Handelsorten dokumentierten. Die Ausstellung «Arbeit/Labour» wird historische Dokumentarfotografien und künstlerische Werke zeitgenössischer Fotografen in einen Dialog bringen. 11.09. bis 22.05.2011 Stefan Burger – Unter den Umständen. Wir verschalen, verkleiden, drapieren, lackieren, decken gerne ab und zu – die schiefe Wand, das alternde Gesicht, die ausfransende Bohrstelle, die verbeulte Karosserie. Stefan Burger enftfernt mit Vorliebe all diese Kaschierungen und lenkt den Blick auf das Dahinterliegende lenkt, auf das Halbfertige, Stotternde, auf das Davor und Danach, das Verlassene und Leere. 11.09. bis 14.11.2010

Arbon. Arbon H2Art 2010. Kunst am und im See von Jörg Plickat, Bruno Steiger, Christina Wendt, Johann Peter Kissling, Stefan Bucher – Twerenbold, Anita Städler, Jvo Ruppanner, Ute Kledt, Maja Wagner, Dietmar Ludewig, Monika Hollenstein, Kilian Dellers, Stefan Philippi, Marc Moser. bis 19.09.2010

Fotostiftung Schweiz. Grüzenstrasse 45, Winterthur, +41 52 234 10 30, www.fotostiftung.ch Hannes Schmid – Never Look Back. In der Ausstellung der Fotostiftung Schweiz gibt Hannes Schmid Einblick in die Erzeugung einer perfekten Illusion. Seine Fotografien und Gemälde beleuchten «The Making of ...», aber auch das Weiterleben eines Helden, der neben Micky Maus, Tarzan oder Barbie zu den einflussreichsten Figuren gehört, die gar nie existierten. bis 19.09.2010

Bürgerspital. Rorschacherstrasse 94, St.Gallen, +41 71 243 81 11, www.buergerspital.ch Lebenswerk Pya Hug. In diesem Jahr feiert Pya Hug ihren achtundachtzigsten Geburtstag. Endlich nimmt es die Künstlerin etwas gelassener, fortwährend leuchten und funkeln die Augen, ähnlich ihrem reich ausgeschmückten Werk, wo es blitzt und blinkt, so reich ist es mit Perlen und glitzerndem Schmuck bestückt. bis 30.06.2011

Frischknecht Juwelier. Marktplatz 18, St.Gallen, +41 71 222 16 16, www.frischknecht-juwelier.ch Lebenswerk Pya Hug. In diesem Jahr feiert Pya Hug ihren achtundachtzigsten Geburtstag. Endlich nimmt es die Künstlerin etwas gelassener, fortwährend leuchten und funkeln die Augen, ähnlich ihrem reich ausgeschmückten Werk, wo es blitzt und blinkt, so reich ist es mit Perlen und glitzerndem Schmuck bestückt. bis 30.06.2011

Schwellbrunn. Ulrich Steiger. Ausstellung von Holzbildhauerei an verschiedenen Orten im Dorf. Mit Skulpturen, Reliefs und Holzschnitten aus dem Nachlass knüpft die Werkschau an bestehende Spuren des vor zwei Jahren verstorbenen Künstlers an. bis 03.10.2010

Gewerbemuseum Winterthur. Kirchplatz 14, Winterthur, +41 52 267 51 36, www.gewerbemuseum.ch Farbe: Spiel und Obsession. Die Ausstellung Farbe zwischen Spiel und Obsession zeigt aktuelle und historische Darstellungen, räumliche Modelle und virtuelle Animationen verschiedenster Farbsysteme. Ausserdem werden künstlerische Umsetzungen und Arbeiten aus dem angewandten Bereich präsentiert, welche in der Auseinandersetzung mit der Farbsystematik entstanden sind. bis 17.10.2010

Kunst

Brauerei Burth. Lorettostrasse 23, Lichtensteig, www.kunsthallen-toggenburg.ch Arthur #5. Daniel Ambühl Pilze, Susanne Keller, Katalin Deér, Matthias Rüegg, Monica Germann Daniel Lorenzi, Rachel Lumsden. 12.09. bis 26.09.2010 Fotomuseum Winterthur. Grüzenstrasse 44 & 45, Winterthur, +41 52 234 10 60, www.fotomuseum.ch Arbeit/Labour – Set 7 aus Sammlung und Archiv des Museum. Schön früh hat die Fotografie Zeugnis erbracht, unter welchen Bedingungen Menschen arbeiten. Beispielsweise durch die Werksfotografen, die das Innenleben einer Firma aus der Perspektive des Auftraggebers, der Geschäftsleitung,

IG Halle. Merkurstrasse 22, Rapperswil, +41 55 210 51 54, www.ighalle.ch «Was soll ich sagen?» Alzheimer. «Alzheimer» nennt Peter Granser eine Serie von Fotografien, die 2001 und 2004 im Gradmann Haus in Stuttgart entstanden ist. Die Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit der Klinik St. Pirminsberg und der IG Halle Rapperswil-Jona vorbereitet worden ist, umfasst auch Fotografien von Dominique Meienberg und Katharina Wernli. bis 12.09.2010

64 SAITEN 09.10



Ausstellungen Johanniterkirche. Marktplatz, Feldkirch Kimsooja – Mumbai: A Laundry Field. Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert die koreanischstämmige Videokünstlerin Kimsooja. Ihre Installationen, Performances, Video- und Fotoarbeiten basieren auf der Beobachtung und der Gegenüberstellung verschiedener Kulturen und haben oft mit Geweben, Farben und mit Nähen zu tun. Ihre Aufgabe als Künstlerin setzt Kimsooja der einer Nadel gleich, die durch ihre Aktion, d.h. in ihren Werken, verschiedene Kulturen und Standpunkte zusammenführt. bis 03.10.2010 Katharinen. Katharinengasse 11, St.Gallen Eva Kindlimann. Die Künstlerin findet ihre Motive in Magazinen, Fotoalben, Zeitungen sowie in alltäglichen Situationen jenseits der Bildmedien. In einem aufwändigen Arbeitsprozess werden Fotografien mit detailreichen Stickereien überzogen oder ganze Bilder aus Garn geschaffen, werden Drucke oder Assemblagen übermalt. Traditionelle Techniken treffen auf aktuelle Ausdrucksformen. bis 19.09.2010 Kesselhaus Josephsohn (Sitterwerk). Sittertalstrasse 34, St.Gallen, +41 71 278 87 47, www.kesselhaus-josephsohn.ch Hans Josephsohn. Das Werk des Bildhauers spielt seit dem Ende der 90er-Jahre auf der internationalen Bühne der zeitgenössischen Kunst eine immer wichtigere Rolle. Das Kesselhaus Josephsohn zeigt in ständigem Wandel eine Auswahl von Gipsmodellen und Bronzen des Zürcher Künstlers. bis 31.12.2011 Kornhaus. Rorschach Rendez-vous Ostschweizer Kunstschaffender. «Der Rorschachtest». Yoko Mroczek – Hans Schweizer – Harlis Hadjidj Schweizer –  Brigit Widmer. Die Ausstellung ist eine künstlerische Hommage an die Stadt am Bodensee und referiert zugleich augenzwinkernd auf das psychodiagnostische Testverfahren, das der Schweizer Hermann Rorschach anfangs des 20. Jahrhunderts zur Persönlichkeitsdeutung entwickelte. 05.09. bis 19.09.2010 Kulturzentrum am Münster. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 90 0, www.konstanz.de Maren Maurer/Vera Lossau. In ihrer Ausstellung «Falling Into Place» untersuchen die in Düsseldorf lebenden Künstlerinnen die Verbindung von Zufall und Fügung, in dem sie mögliche Wahrnehmungen dieses Spannungsverhältnisses in einen kreativen Prozess überführen. Performative Bewegtheit wird dem Statisch-Gesetzten von Skulpturen kontrastiert bis hin zur Fusion beider Gattungen. Beide Künstlerinnen kooperieren in diesem Grenzbereich mit einigen eigens für die Ausstellung realisierten Arbeiten, die unterschiedliche Medien wie Videos, Skulpturen und Zeichnungen integrieren. bis 12.09.2010

Kunst(Zeug)Haus. Schönbodenstrasse 1, Rapperswil, +41 55 220 20 80, www.kunstzeughaus.ch Die Magie des Alltäglichen. Gezeigt werden Werke u.a. von Maya Bringolf, Marianne Engel, Marcel Gähler und Nadin Maria Rüfenacht. Die Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen verlangt einen konzentrierten Blick, der im Banalen das Besondere sieht und hervorzuheben weiss. 06.09. bis 31.10.2010 Niklaus Rüegg. Das mediale vielschichtige Werk von Niklaus Rüegg umfasst neben Malerei und Zeichnunge in jüngster Zeit vor allem Skulpturen, Installationen und Film. 05.09. bis 31.10.2010 Kunsthalle Arbon. Grabenstrasse 6, Arbon, +41 71 446 94 44, www.kunsthallearbon.ch Muda Mathis/Sus Zwick/Fränzi Madörin. Eine begehbare Modellstadt aus Karton bildet die Atmosphäre eines anonymen und dichten Zusammenlebens nach und lädt zum Schlendern und Flanieren ein. Die visuellen Elemente eines Stadtbildes, allen voran Architektur und Werbung, verknüpfen sich mit zahlreichen und mannigfaltigen akustischen Kulissen, zum Beispiel Gesprächsfetzen und Geräuschen. So entsteht eine Umgebung mit vielerlei Reizen, die unverbunden nebeneinander stehen. bis 19.09.2010 Muda Mathis, Sus Zwick, Fränzi Madörin. Das goldene Licht. bis 19.09.2010 Kunsthalle St.Gallen. Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 222 10 14, www.k9000.ch Beni Bischof. Der St. Galler Künstler Beni Bischof hat sich in den letzten Jahren mit witzigen und bildstarken Arbeiten einen Namen gemacht. Mit viel Humor und offensichtlichem Hang zum Chaos bewegt er sich überwiegend in den klassischen Kunstgattungen Malerei, Skulptur und Zeichnung. Trotz eines starken Interesses an Pop und Underground z.B. in seinem selbst herausgegebenen «Laser»-Magazin – lässt Bischof sich inhaltlich nicht auf ein Thema reduzieren. Für die Kunst Halle plant er, installativ und grossflächig zu arbeiten und damit eine bisher kaum bekannte Seite seines Schaffens zu zeigen. bis 31.10.2010 Kunsthalle Wil. Grabenstrasse 33, Wil, +41 71 911 77 71, www.kunsthallewil.ch Angela M.Flaig. Ihre Kunst wirft Fragen nach dem Einklang von Mensch und Natur, nach zeitlicher Dauer und dem ewigen Lebenszyklus auf. 05.09. bis 17.10.2010 Kunsthalle Ziegelhütte. Ziegeleistrasse 14, Appenzell, +41 71 788 18 60, www.museumliner.ch/khz Robert Schad – Heavy Metal. Robert Schad, 1953 in Ravensburg geboren, gehört zu den bekanntesten jüngeren Bildhauern. Auch mit Skulpturen im öffentlichen Raum hat er sich einen Namen gemacht. Jede Skulptur Robert Schads hat ein nie geformtes und doch immer gegenwärtiges Zentrum, den selbst in Bewegung

sich befindenden Körper. Er ist letztlich der Ausgang und Kern der Skulpturen und ihres kraft- und ausdrucksvollen Szenarios. bis 26.09.2010 Kunsthaus KUB. Karl-Tizian-Platz , Bregenz, +43 5574 485 94 0, www.kunsthaus-bregenz.at Cosima von Bonin. Cosima von Bonin zählt zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Vor allem seit der Teilnahme an der letzten documenta, bei der eine grosse Anzahl ihrer Werke über den gesamten Parcours der Schau verteilt war, hat sie den Status als Geheimtipp und sogenannte «KünstlerKünstlerin» verloren. Trotzdem fällt es nicht leicht, ihre Vorgehensweise einzuordnen. Auch wenn sich bei manchen ihrer Arbeiten Bezüge zur historischen Konzeptkunst und Minimal Art feststellen lassen oder sie von einigen Kritikerinnen gern als Beispiel für eine feministische Künstlerin zitiert wird, entzieht sich das Werk einer eindeutigen Benennung. bis 03.10.2010 Kunstmuseum. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 74, www.kunstmuseumsg.ch Ambigu. Zeitgenössische Malerei zwischen Abstraktion und Narration. Die Schau konfrontiert Werkgruppen von Raoul De Keyser und Mary Heilmann mit Arbeiten junger Künstler, die sich eigenständig auf die Vorbilder beziehen. Damit führt das Kunstmuseum St.Gallen seine Tradition thematischer Ausstellungen fort, die zeitgenössische Malerei unter wechselnden Perspektiven reflektiert – und zugleich deren Sinnlichkeit zelebriert. bis 12.09.2010 Karin Sander. Im Zentrum des Schaffens stehen die Beziehungen zwischen Kunst, Sammlern und Museen. 1996 realisierte sie im Kunstmuseum St.Gallen ihre erste Einzelausstellung in einem Schweizer Museum. Der Kontakt zur inzwischen weltweit bekannten Künstlerin ist nie abgebrochen. In einer gemeinsamen Aktion haben Vorstandsmitglieder des Kunstvereins St.Gallen 2004 eine Serie vorfabrizierter Leinwände erworben und diese im eigenen Heim, in Garagen, in Tomatenhäuschen oder Hundehütten platziert. Die Ausstellung bringt diese Bilder erstmals im Museum zusammen und präsentiert sie im Kontext der schweizweit einzigartigen Werkgruppe von Karin Sander. 25.09. bis 16.01.2011 Next Generation. Einblicke in junge Ostschweizer Privatsammlungen Das private Sammeln bildet die eigentliche Basis für die Tätigkeit des Kunstvereins St.Gallen, und dank grosszügiger privater Schenkungen konnte die Sammlung des Kunstmuseums in den vergangenen Jahren substantiell ausgebaut werden. Die reichen Bestände von Ostschweizer Sammlerinnen und Sammlern, die sich oft ein Leben lang leidenschaftlich der modernen und zeitgenössischen Kunst gewidmet haben, bildeten die Basis zahlreicher Ausstellungen im Kunstmuseum St.Gallen. bis 31.10.2010

Kunstmuseum Liechtenstein. Vaduz, +41 423 235 03 00, www.kunstmuseum.li Che fare? Arte Povera – Die historischen Jahre. Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert zu seinem 10-jährigen Bestehen eine grosse Ausstellung zur Arte Povera, in der Werke aller Hauptvertreter der Arte Povera zu sehen sind. bis 05.09.2010 Kunstmuseum Thurgau Warth, +41 52 748 41 20, www.kunstmuseum.tg.ch Franz Huemer: Vom sinnvollen Zufall. Der 1924 geborene Franz Huemer lebt in einem ehemaligen Bahnwärterhäuschen bei Feldkirch inmitten seiner Wurzelskulpturen und Schriften. Über Jahrzehnte hinweg hat der ein einzigartiges Werk geschaffen, in dem sich Visionen und Glaube, Leben und Wahn zu einem faszinierenden Ganzen verbinden. Die Ausstellung «Vom sinnvollen Zufall» stellt das Schaffen von Franz Huemer erstmals in einer umfassenden Retrospektive vor. bis 26.09.2010 Schritte ins Verborgene. Im Zentrum stehen Künstlerinnen und Künstler, die das Geheimnisvolle als Strategie verwenden, ja es sogar zur wichtigen oder gar wichtigsten Konstanten ihrer Tätigkeit gemacht haben. Mit Joseph Beuys, Sophie Calle, Marcus Coates, Magdalena Kunz und Daniel Glaser, Elodie Pong, Trevor Paglen, Wilhelmina F., Jana Gunstheimer, Kurt Schwitters, Lindsay Seers u.a. bis 19.12.2010 Kunstmuseum Winterthur. Museumstrasse 52, Winterthur, +41 52 267 51 62 Rita McBride. Von Rita McBride wurden in den letzten Jahren verschiedene Werke für die Sammlung erworben, da sie im Bereich der neueren Skulptur eine eigenständige, herausragende Position repräsentiert. Die 1960 in Des Moines, Iowa, geborene Künstlerin unterrichtet seit einigen Jahren an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Doch Rita McBride ist nicht an einem einzigen Ort engagiert, denn sie liebt es, unterwegs zu sein an die vielen Orte weltweit, wohin Ausstellungen, Vorträge und andere Aufgaben sie rufen. bis 05.09.2010 Kunstraum Dornbirn. Jahngasse 9, Dornbirn, +43 5572 550 44, www.kunstraumdornbirn.at Peter Buggenhout. Der belgische Künstler erfasst Fragen zeitgenössischer Skulptur durch eine archaisch anmutende Grundhaltung und ungewöhnliche Materialien: Staub, Abfall, Tierblut, Haare und Eingeweide. Die Volumen und Strukturen seiner Skulpturen sind aus Abfallmaterialien zusammengefügt und changieren zwischen einer prozesshaften Formensprache und fein ziselierten Kompositionen. Dabei verweisen die Arbeiten im Sinne einer brachialen Form ausschließlich auf sich selbst. 03.09. bis 07.11.2010 Macelleria D‘Arte Hintere Poststrsasse 6, St.Gallen, +41 71 220 10 35, www.macelleria-darte.ch Parkierte Kunst. Ende August veranstaltete die Gallerie Macelleria d’Arte auf neuen

Parkfeldern und auf dem Pflaster der Hinteren Poststrasse ein Künstlertreffen der besonderen Art. Künsterinnen und Künstler aus dem In- und Ausland zeigten Arbeiten zum Thema Mensch, Umwelt und Mobilität. Im September sind wieder die parkenden Autos zu sehen, aber die Arbeiten der Künstler «Parkierte Kunst» sind noch bis zum 13. September in der Gallerie zu sehen, darunter Werke von M.S. Bastian und Isabelle L. bis 13. September Museum im Lagerhaus. Davidstrasse 44, St.Gallen, +41 71 223 58 57, www.museumimlagerhaus.ch Stickereien von Jeanne Natalie Wintsch (1871-1944). Mit ihrer präzisen Stickkunst, die sie meist den behandelnden Ärzten widmete, gelang es Jeanne Nathalie Wintsch (1871–1944), die Ärzte zu umgarnen und von ihrer «Gesundheit» zu überzeugen. Mittels ihrer Kunst erreichte sie ihre Entlassung aus der psychiatrischen Anstalt. Erstmals vereinigt die Ausstellung Werke aus der Sammlung Rheinau, der Universitätsklinik «Burghölzli», Zürich, und aus der Sammlung Prinzhorn, Heidelberg. bis 14.11.2010 Weltenbilder. Dauerausstellung aus dem Sammlungsbestand in Kooperation mit dem Bibelwerk St.Gallen, zum 75-Jahr-Jubiläum. bis 01.01.2011 Museum Liner. Unterrainstrasse 5, Appenzell, +41 71 788 18 00, www.museumliner.ch Oskar Kokoschka – Wunderkammer. In Zusammenarbeit mit der Fondation Kokoschka Vevey kann eine Ausstellung gezeigt werden, die mit bisher nie gezeigten Werken, von Kitsch bis zum antiken Fundstück, aus der privaten Sammlung des Künstlers Kokoschka, den Ideenfundus des grossen Expressionisten belegt. In Kombination der ca. 50 Sammlungsstücke mit über 80 Werken des österreichischen Meisters der Moderne wird damit erstmals das humanistische Repertoire vorgestellt, das sicher auch mithilft, die sehr komplexe Ikonographie der Werke Kokoschkas weiter zu entschlüsseln. bis 09.01.2011 Museum Rosenegg. Bärenstrasse 6, Kreuzlingen, +41 71 672 81 51, www.museumrosenegg.ch Johannes Dörflinger. Apokalypse offen (Polaroidtransformationen und Pastelle) 10.09. bis 07.11.2010 Museumbickel. Zettlereistrasse 9, Walenstadt, +41 81 710 27 77, www.museumbickel.ch Karl Bickel/H.R. Fricker. Das Museum Bickel zeigt Ausschnitte aus zwei Marken-Werken: Der Künstler H.R. Fricker wagt eine Gegenüberstellung seiner Mail-Art-Markenbogen mit offiziellen Markenbogen des bekannten Markenstechers Karl Bickel. bis 19.09.2010 Nextex. Blumenbergplatz 3, St.Gallen, +41 71 220 83 50 André Bless. Das künstlerische Interesse von André Bless fokussiert intensiv, akkurat und mit für die

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Ausstellungen

Beschnitztes Dorf Kleine Preise, grosse Wirkung. Werben im SAITEN lohnt sich. Einzelheiten und Tarife im Internet: www.saiten.ch/werbung verlag@saiten.ch oder telefonisch: +41 71 222 30 66

Der Holzbildhauer Johann Ulrich Steiger in Schwellbrunn In Schwellbrunn zeugen Kerbschnitzereien an Hausfassaden und in Gaststuben, sorgfältig gestaltete Türgriffe und das grosse Eichenholzrelief zum Thema Dorfleben im Foyer des Mehrzweckgebäudes vom Schaffen des Holzbildhauers Johann Ulrich Steiger (1920 – 2008). Mit Skulpturen, Reliefs und Holzschnitten aus dem Nachlass knüpft im September eine Ausstellung an diesen Spuren an. An neunzehn Ausstellungsorten im Dorf Schwellbrunn können sich die Besucher einen Eindruck vom meisterhaften Umgang des Künstlers mit dem Schnitzmesser machen.

Anstatt Autos

Parkplatzkunst in der Macelleria d’Arte Wer die Ausstellung besucht, erlebt keine parkenden Autos – die «erfreuen» das Auge des Betrachters während den übrigen Tagen des Jahres genug –, sondern künstlerische Arbeiten zu den Themen Mensch – Umwelt – Mobilität. Künsterinnen und Künstler aus dem Inund Ausland zeigen auf neuen Parkfeldern, auch auf dem Pflaster der Hinteren Poststrasse und in der Galerie, Skulpturen, Installationen, Performances und Fotoprojektionen. Mitsamt Lesungen und Musik. Bis 13. September, Macelleria D’Arte St.Gallen. Mehr Infos: www.macelleria-darte.ch

Bis 3. Oktober, Diverse Ausstellungsorte im Dorf Schwellbrunn. Mehr Infos: www.holzbildhauer.blogspot.com

Betrachtenden durchaus irritierenden Ergebnissen die Auseinandersetzung mit dem Medium Licht. Lassen wir uns überraschen was er im Nextex bringt. 10.09. bis 23.09.2010 Otto-Bruderer-Haus. Mittelstrasse 235, Waldstatt, +41 71 351 67 42, www.ottobruderer.ch Doppelausstellung Werner Lutz und Otto Bruderer. Von Werner Lutz sind Zeichnungen, Serigrafien und Bilder der feinsten Art zu sehen. Bekannt geworden ist er durch seine Gedichte. Einige seiner prägnanten Texte und viele seiner reich gestalteten Grafiken, sind ausgestellt und werden den Besuchern Momente der Stille und Betrachtung schenken. bis 05.03.2011 Oxyd Kunsträume. Wieshofstrasse 108, Winterthur, +41 52 316 29 20, www.oxydart.ch Handlung und Spur. Ereignisse, Aktionen, Performances, erzeugte Spuren, Objekte und Relikte von Einzelnen und deren realen oder fiktiven Geschichten. bis 10.10.2010 Propstei St. Peterzell. Dorf 9, St. Peterzell, +41 71 377 13 24, www.ereignisse-propstei.ch Alprose – Zit und Suuf-Sonntig. Die Bildserie «Mein Jugendbilderbuch» von Karl Uelliger 1914 – 1993. Mit Fotos von Michael Rast. bis 19.09.2010 Rathaus St.Gallen. Postfach 1664, St.Gallen, +41 71 224 51 21, www.stadt.sg.ch Lebenswerk Pya Hug. In diesem Jahr feiert Pya Hug ihren achtundachtzigsten Geburtstag. Endlich nimmt es die Künstlerin etwas gelassener, fortwährend leuchten und funkeln die Augen, ähnlich ihrem reich ausgeschmückten Werk, wo es blitzt

und blinkt, so reich ist es mit Perlen und glitzerndem Schmuck bestückt. bis 18.10.2010

Meisterwerke der Pioniere Lämmler, Müller, Zülle, Haim, Heuscher u.a. bis 31.12.2010

Schloss Wartensee. Postfach 264, Rorschacherberg, +41 71 858 73 73, www.wartensee.ch André Büchi. Unter dem Titel: «Malerei». bis 31.10.2010

Botanischer Garten. Stephanshornstrasse 4, St.Gallen, +41 71 288 15 30, www.botanischergarten.stadt.sg.ch Pilzgeschichten. Die beiden Autoren, die Mykologin Ursula Tinner und der Volkskundler Eberhard Wolff, welche die Ausstellung zusammen mit dem Naturmuseum Winterthur erarbeitet haben, betrachten die Pilze aus unterschiedlicher Warte. Damit werden «Herz und Verstand» gleichermassen angesprochen. bis 03.10.2010

Museum Appenzeller Brauchtumsmuseum. Dorfplatz , Urnäsch, +41 71 364 23 22, www.museum-urnaesch.ch Berge und Menschen. Im Rahmen der Ausstellung Berge – Menschen – Kulturräume. Ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Museen zum 80. Geburtstag des Fotografen Herbert Maeder, Rehetobel. bis 13.01.2011 Appenzeller Volkskunde-Museum. Postfach 76, Stein, +41 71 368 50 56, www.avm-stein.ch Herbert Maeder – Ausgewählte Bilder. Aus dem Frühwerk in Schwarzweiss. Im Rahmen der Ausstellung Berge – Menschen – Kulturräume. Ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer Museen zum 80. Geburtstag des Fotografen Herbert Maeder, Rehetobel. bis 10.10.2010 Appenzeller Bauernmalerei, Volkskunst und Kunsthandwerk. Der Begriff umfasst sowohl die ländliche Möbelmalerei wie im Besonderen die «eigentliche» Bauernmalerei, die Senntumsmalerei. Das Museum zeigt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung dieser Malereitradition in ihrer klassischen Zeit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die hervorragende Sammlung vereinigt

Henry-Dunant-Museum. Asylstr. 2, Heiden, +41 71 891 44 04, www.dunant-museum.ch Im Feld, von Solferino nach Guantanamo. Die Ausstellung ist vom ICRC-Museum in Genf zusammengestellt worden und zeigt 140 Jahre Einsätze in Kriegs- und Katastrophengebiete. Ohne die Wucht der Bilder, die augenblicklich berühren, ohne die Zeugnisse der Realitäten, könnte die grossartige Leistung des Internationale Komitees vom Roten Kreuz und die Einsätze der nationalen Rotkreuz-Gesellschaften kaum gewürdigt werden. bis 01.11.2010 Kinderzüge in die Schweiz. Von 1946 bis 1956 wurden über 181’000 deutsche, österreichische und französische Kinder sowie weiteren europäischen kriegsverwüsteten Ländern für einen Aufenthalt von drei Monaten in die Schweiz gebracht. Nach Aufruf durch das Schweizerische Rote Kreuz betreuten Familien diese Kriegskinder und rüsteten sie neu aus. bis 01.11.2010 Historisches Museum des Kantons Thurgau. Freie Strasse 24, Frauenfeld, +41 52 724 25 20, www.historisches-museum.tg.ch Im Verein daheim. Warum ist jeman

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Mitglied in einem Verein? ist es die Kameradschaft, die begeistert? Oder ist es die gemeinsame Aktivität? Anhand von Personen und Objekten führt die Ausstellung auf eine Entdeckungsreise durch die Thurgauer Vereinslandschaft. bis 17.10.2010 Historisches und Völkerkundemuseum. Museumstrasse 50, St.Gallen, +41 71 242 06 42, www.hmsg.ch Ceramica Populare – das kulturelle Gedächtnis Süditaliens. Die Sonderausstellung versucht die lange Tradition der Keramik und ihre Faszination für die Moderne an Beispielen aus Süditalien aufzuzeigen. Antike Objekten aus den Beständen werden Gebrauchskeramiken des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer bedeutenden Zürcher Sammlung gegenübergestellt. bis 09.01.2011 Im Banne Ägyptens. Begegnungen mit der Ewigkeit. Ägyptische Grabschätze aus Schweizer Sammlungen. Zusammen mit zahlreichen Ägyptiaka aus der eigenen Sammlung und weiteren Schweizer Museen steht die Sommerausstellung ganz im Zeichen der menschlichen Vergänglichkeit und dem Glauben an ein Weiterleben nach dem Tode. bis 06.03.2011 Hof Speicher. Zaun 5 bis 7, Speicher, +41 71 343 80 80, www.hof-speicher.ch Walter Robert Corti, Philosoph und Visionär. Gründer des Kinderdorf Pestalozzi im Museum für Lebensgeschichten. bis 31.01.2011 Jüdisches Museum. Schweizerstrasse 5, Hohenems, +43 5576 739 89 0, www.jm-hohenems.at Ganz rein! In Hohenems ist das älteste jüdische Ritualbad in Österreich erhalten. Anlässlich der Restau-

rierung dieses Baudenkmals zeigt das Jüdische Museum Hohenems Einblicke in einen intimen Bereich jüdischen Lebens, zwischen religiöser Tradition und weltlichen Aufbrüchen. bis 03.10.2010 Küefer-Martis-Huus. Giessenstrasse 53, Ruggell, +41 423 371 12 66, www.kmh.li Zuflucht auf Raten. Die Ausstellung versucht anhand von Bildern und Dokumenten und anhand von Einzelschicksalen einen Einblick in diese höchst unterschiedlichen Kapitel der Liechtensteinischen Landesgeschichte zu geben. Der inhaltliche Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem 20. Jahrhundert und auf Geschichten von Diskriminierung, Verfolgung, Flucht und Vertreibung. Videointerviews stellen zudem in Liechtenstein lebende Menschen mit ganz unterschiedlichen Familiengeschichten, Lebensentwürfen und Einstellungen zu ihrer jüdischen Herkunft vor. bis 06.02.2011 Kulturzentrum am Münster. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 90 0, www.konstanz.de Die Welt im Topf. Die Ausstellung spürt den geheimen Wegen guter Küchen- und Kellertraditionen quer durch Europa an den Bodensee nach. Sie klärt auf, ob Spätzle schwäbisch und Knöpfle wirklich badisch sind und warum der obstreiche Thurgau spasshaft «Mostindien» genannt wird. Die Exponate reichen vom mittelalterlichen Bratspiess, zum feinen Geschirr aus Barock und Biedermeier, bis zu den Relikten aus grossen Hotelpalästen des 19. Jahrhunderts. bis 31.10.2010 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Lismede. bis 27.03.2011


Ausstellungen Museum für Archäologie des Kantons Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.archaeologie.tg.ch Gesponnen, geflochten, gewoben. Die Ausstellung zeigt schwerpunktmässig die aussergewöhnlich gut erhaltenen Textilien aus den jungsteinzeitlichen Feuchbodensiedlungen der heutigen Ostschweiz und Süddeutschlands. Neben den «Fertigprodukten» werden aber auch zahlreiche Funde der Textilherstellung vorgestellt. bis 17.10.2010 Der Bildteppich von Bischofszell. Der mittelalterliche Wandteppich von Bischofszell aus dem Historischen Museum Basel wird im Rahmen der Sonderausstellung erstmals seit 136 Jahren wieder im Kanton Thurgau gezeigt. 04.09. bis 17.10.2010 Museum Herisau. Platz , Herisau, +41 79 377 34 43, www.museum.herisau.ch Der Bär ist los – Zum Appenzeller Wappentier. In welcher Form adaptierten die Appenzeller das auf die Galluslegende zurückgehende Wappentier? Wie steht es mit den kulturellen Hintergründen für den Umgang mit diesem ehemaligen König der Tiere, dem als grösstem und kräftigstem Raubtier stets eine Mischung aus Furcht und Bewunderung entgegenschlug? bis 31.12.2010 Napoleonmuseum Schloss und Park Arenenberg. Arenenbergstrasse , Salenstein, +41 71 663 32 60, www.napoleonmuseum.ch Zu Tisch – A Table! Zu sehen sind kostbare Porzellane, gedeckte Tafeln, Kochbücher und allerlei Exponate zur Essen- und Trinkkultur in den Fürsten- und Gelehrtenhäusern, die mit dem Arenenberg in Verbindung standen. Rezepte und Weine aus der Zeit fügen sich Raum für Raum, immer verbunden mit einer entsprechenden Persönlichkeit, zu einem kompletten Diner, von dem man sogar Ausgewähltes probieren kann. bis 10.10.2010 Naturmuseum St.Gallen. Museumstrasse 32, St.Gallen, +41 71 242 06 70, www.naturmuseumsg.ch Bergleben – Die Tierwelt unserer Gebirge. Eine Fotoausstellung des Grabser Naturfotografen Markus P.Stähli. 18.09. bis 01.05.2011 Krummer Schnabel, scharfe Krallen. Mit spitzen Waffen, scharfen Sinnen und artistischen Flugleistungen beherrschen Greifvögel und Eulen den Himmel – Tag und Nacht. Ihre Schnelligkeit, Kraft und Grösse beflügeln seit jeher unsere Fantasie. Die Sonderausstellung beleuchtet Tatsachen und Mythen aus dem Reich der Greifvögel und Eulen. bis 17.10.2010 Naturmuseum Thurgau. Freie Strasse 26, Frauenfeld, +41 52 724 22 19, www.naturmuseum.tg.ch Brain Bus – Das Hirn in Forschung, Medizin und Gesellschaft. Ausstellungsbus mit Arbeiten, Experimenten und Innovationen zum Thema Hirnforschung. 02.09. bis 04.09.2010

Textilmuseum. Vadianstrasse 2, St.Gallen, +41 71 222 17 44, www.textilmuseum.ch Achtung – Frisch gestrickt. Stricken ist im Trend. Objekte aus der Vergangenheit verblüffen durch hochwertige Materialien und handwerkliches Können. Selbstgestrickte Steetwear belebt heute den Alltag. Die Ausstellung nimmt das Stricken in seinen alten und neuen Formen auf und beleuchtet das Thema von allen Seiten. bis 30.01.2011 Vision Sommer 2011. Präsentation von modernen Schweizer Stickereien und Geweben aus heutiger industrieller Produktion, ergänzt mit textilen Skulpturen des Künstlers Hans Thomann. bis 01.11.2010 Toggenburger Museum. Hauptgasse 1, Lichtensteig, +41 71 988 81 81, www.toggenburgermuseum.ch Haussegen und Hexenschüssel. Fromme Wandsprüche, im Schrank gelagerte Karfreitagseier und Reliquien zählen zum Wunderglauben, der als Schutz vor Krankheiten und Naturereignissen bis heute eingesetzt wird. Wie früher gegen Albträume und andere dämonische Übel vorgegangen wurde, zeigen magische Objekte, Gebrauchsgegenstände und Zauberschriften. bis 31.10.2010

Galerie Galerie Christian Roellin. Talhofstrasse 11, St.Gallen, +41 71 246 46 00, www.christianroellin.com Collection Selection II. Ingmar Alge, Tim Ayres, Malgorzata Jankowska, Klaus Merkel, Jos van Merendonk, Marco Poloni. bis 18.09.2010 Galerie Friebe. Unterstrasse 16, St.Gallen, +41 71 222 40 63, www.galerie-friebe.ch Ann Reder. Licht/Schatten, Farbe/ Form, Positiv/Negativ, Wand- und Bodenplastiken, Papierarbeiten. Ann Reders bildhauerisches Werk ist seit langem geprägt von Spannungsverhältnissen. Und auch ihr Thema – die Natur, das Wasser, das Meer in kühle, klare, abstrakte Form zu bringen – war stets eine bemerkenswerte Konstante ihres plastischen Schaffens. Mit behutsamer, doch äusserst konsequenter Entwicklung ihres Vokabulars hat Ann Reder einen eigenen, klar konturierten Stil erarbeitet, der sich durch Reduktion einerseits, durch eine geheime Poesie andererseits auszeichnet. bis 16.10.2010 Galerie Paul Hafner Davidstrasse 40, St.Gallen, +41 71 223 32 11, www.paulhafner.ch Hadrien Dussoix und Gilles Rotzetter. Sculptures and Paintings bis 02.10.2010 Galerie vor der Klostermauer. Zeughausgasse 8, St.Gallen, +41 78 775 56 49, www.klostermauer.ch Hansjörg Rekade. Hansjörg Rekade, geprägt durch seine vielseitige Tätigkeiten als Grafiker, Cartoonist und

Zeichnungslehrer schafft hauptsächlich Arbeiten auf Papier und kleinere Objekte. Es sind Zeichnungen und Malereien, die spontan entstehen, die er aus vorhandenen oder entstehenden Formen weiterentwickelt. Aspekte des Art brut und der Comics werden ebenso verarbeitet wie die Einflüsse der Cobra-Gruppe. 25.09. bis 17.10.2010 Galerie Werkart. Teufenerstrasse 75, St.Gallen, +41 79 690 90 50, www.galerie-werkart.ch Helene Mäder. «Schuhlos». Malerei und Zeichnungen. 10.09. bis 26.09.2010 Klubschule Migros im Hauptbahnhof. Bahnhofplatz 2, St.Gallen, +41 71 228 15 00, www.klubschule.ch Harlis Hadjidj Schweizer. «Un long weekend de retrouvailles I». bis 27.09.2010 Museum Appenzell. Hauptgasse 4, Appenzell, +41 71 788 96 31, www.museum.ai.ch Bergrettung. 100 Jahre Bergrettungskolonne Appenzell. Das Museum Appenzell zeigt im Rahmen der Ausstellung Ausschnitte aus zwei Bildreportagen von Herbert Maeder. Im Rahmen der Ausstellungsreihe Herbert Maeder; Berge, Menschen und Kulturröume. bis 01.11.2010 Schloss Dottenwil. Dottenwil , Wittenbach, +41 71 298 26 62, www.dottenwil.ch Heidi Widmer/Fredi Thalmann. Zeichnungen, Bilder, Holzskulpturen. 05.09. bis 24.10.2010 Silberschmuckatelier O’la la. Oberdorfstrasse 32, Herisau, +41 71 351 35 70 Edith Brocker. Linea. bis 30.09.2010 Städtische Wessenberg-Galerie. Wessenbergstrasse 43, Konstanz, +49 7531 900 37 6, www.stadt-konstanz.de Ignaz Heinrich von Wessenberg –  Kirchenfürst und Kunstfreund. Anlässlich Ignaz Heinrich von Wessenbergs 150. Todestag wird seine bemerkenswerte Sammlung, die in den letzten Jahren systematisch restauriert und erforscht wurde, nun erstmals nach 1945 in einer grossen Ausstellung gezeigt. So erschliesst sich nicht nur ein wichtiges Stück Konstanzer, sondern auch deutscher Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts. bis 12.09.2010

Weitere Alte Kaserne. Technikumstrasse 8, Winterthur, +41 52 267 57 75, www.altekaserne.ch Comics, Cartoons & Karikaturen im Bistro: Beni Merk. Der Winterthurer zeigt seine Werke. bis 17.09.2010 «Im Fall». Eine Ausstellung über die Sozialhilfe in der Schweiz, anlässlich des Europäischen Jahres zur

Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung 2010, lanciert von der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe SKOS. 10.09. bis 15.09.2010 Bodman-Literaturhaus. Am Dorfplatz 1, Gottlieben, +41 71 669 28 47, www.bodmanhaus.ch Dichter-, Schriftsteller und Eulen Exlibris. Exlibris, auch Bucheignerzeichen genannt, sind meist von einem Künstler oder einer Künstlerin entworfen und in verschiedenen Techniken gedruckt. Die Eule ist seit alters her ein magischer Vogel. Sie findet vielfach Verwendung als Sinnbild und Inbild, als Wahrzeichen der Minervasowie der Weisheit. bis 19.09.2010 Frauenfeld. Brainbus. Eine mobile Ausstellung rund ums Gehirn. Das Naturmuseum Thurgau präsentiert den Ausstellungsbus an der Promenade vor der Kantonsbibliothek und lädt ergänzend zu einem «Geräuschespaziergang» ein, der Ihre Hörnerven kitzelt. 03.09. bis 04.09.2010

Hotels erleben und entdecken kann. Die Erfinder führen durch die Installation und erklären die Geschichte. Das Museum kann nach telefonischer Anmeldung besichtigt werden. bis 31.12.2010 Vorarlberger Architektur Institut. Marktstrasse 33, Dornbirn, +43 5572 511 69, www.v-a-i.at Dietrich/Untertrifaller. Die Werkschau gibt anhand von 14 wichtigen Projekten einen Überblick über Ideenreichtum, Formensprache und Philosophie des Duos. Die Bauten sind eindrucksvoll in Szene gesetzt durch ihren langjährigen fotografischen Begleiter, den Architekturfotografen Bruno Klomfar und mit Modellen und Plänen dokumentiert. Detaillierte Schnitte der grössten Bauten im Massstab 1:20 sowie Proben der verwendeten Materialien ergänzen den Eindruck. bis 18.09.2010

Rorschach. Sandskulpturen-Festival. Das Thema am diesjährigen Sandskulpturenfestival an der Seepromenade in Rorschach heisst «Evolution in movement». bis 12.09.2010 Bibliothek Herisau. Poststrasse 9, Herisau, +41 71 351 56 16, www.biblioherisau.ch Das Gelesene festhalten – «edition marke». Vera Marke zeigt die neusten Bilder ihrer Serie (Vitrine) bis 30.09.2010 Galerie Adrian Bleisch. Schmiedgasse 5, Arbon, +41 71 446 38 90 Conrad Steiner. bis 18.09.2010 Galerie Atelier Lager Stefan Rutishauser. Marktstrasse 6, Frauenfeld, www.stefanrutishauser.ch Frau 50 sucht … Neun Frauen auf der Suche, nach der Tiefe des Seins: Brigitta Gabban, Thalwil, Silvia Gysi, Märstetten, Chiara Fiorini, Zürich, Karin Mächler, Winterthur, Heike Müller, Basel, Andrea Nottaris, Olten, Johanna Lier, Zürich, Louisa Lasdun, Zürich,Julia Schwartz, Frauenfeld: 04.09. bis 19.09.2010 Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20, Trogen, +41 71 343 73 29, www.pestalozzi.ch Eine Welt für Kinder. Eindrückliche Bilder und Zeitdokumente zeigen die über 60-jährige Geschichte und die heutigen Programme der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi. Geschichten über Dorfkinder von früher und heute machen das Besucherzentrum zu einem lebendigen Museum. bis 31.12.2010 Null Stern Museum. Unteres Hörli 2079, Teufen, +41 71 330 01 63 Das erste Null Stern Hotel der Welt. Das Hotel ist nun eröffnet als Museum, wo man den historischen Geburtsort des ersten Null Stern

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Rhythmik, Teeny-Dance, Jazz, Improvisation, Flamenco, Pilates Matwork. Regina M. Karrer, Schule 071 222 27 14, P: 071 352 50 88, reginakarrer@bluewin.ch, www. rhythmus-tanz.ch Tanze was dich bewegt. Aktuelle Lebensthemen frei tanzen, keine Vorkenntnisse nötig. Erika Friedli, dipl. Tanztherapeutin, Gais, 076 376 36 77 und 071 793 33 06 ein Samstag/Monat 10–14 Uhr, Auch Einzeltage möglich. Tanz dich frei. Improvisation, Freude am Ausdruck, Selbstwahrnehmung, Meditation in Bewegung. Nicole Lieberherr, Riethüsli, St.Gallen, 071 351 37 82, www. freier-tanz.ch, Do 18:15–20 Uhr Tanzimprovisation und Körperarbeit für Frauen. B. Schällibaum, 071 223 41 69, Sala, Do 20–21:30 Uhr, Fr 17:30–19 Uhr Taketina – Rhythmische Körperarbeit. Urs Tobler, 071 277 37 29, Mi 18:30–21 Uhr Tango Argentino. Kurse für alle Niveaus. Tango Almacèn, Lagerhaus 42, St.Gallen, 071 222 01 58, www.tangoalmacen.ch Ballett und Bewegungserziehung im Vorschulalter. Klassisches Ballett. Alle Niveaus für Kinder, Jugendlische, Erwachsene, Schule für Ballett und Tanz, St.Gallen, 071 222 28 78, www.ballettundtanz-haindl.ch Jazz, Yoga. CDSP Berufsausbildung für zeitgenössischen Bühnentanz. (2–6 Semester). Dance Loft Rorschach, 071 841 11 33, info@danceloft.ch, www.danceloft.ch Tanz, Bewegung & Ausbildung. Laienkurse: Jazz-/Moderndance, HipHop für EW und Jugendliche, Bewegungstraining, Pilates, Moderner Kindertanz, Teenie Dance. Ausbildungen: Bewegungspädagogik, Bewegungstrainer, Zusatzausbildung Tanzpädagogik. Modulweiterbildungen, BGB Schweiz anerkannt. Danielle Curtius, Schachenstrasse 9, 9016 St.Gallen, 071 280 35 32, www. curtius-tanz.ch, info@curtius-tanz.ch Schule für Tanz und Performance Herisau. Weiterbildung Tanz Intensiv/2-monatiges Intensivprojekt, 02.08.- 03.10.2010, www.tanzraum.ch/schule Flamencoprojekt Schweiz Bettina Castano. beim HB SG. Flamencotanz für Anfänger & Fortgeschrittene, auch Seniorinnen, systematischer & fortlaufender Unterricht, WE-Kurse und Shows, auch Gitarrenunterricht. Bettina Castano, 079 708 13 41, b.castano@ interbook.net., Brigit Hefel, 076 578 77 00, b.hefel@xss.ch www.castano-flamenco.com, Jazztanz. FunkyJazz. HipHop. Gymnastik. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in St.Gallen und Degersheim. Nicole Baumann, dipl. Tanz- und Gymnastikpädagogin SBTG, St.Gallen, 071 393 22 43 AFRO. Afrikanisch inspirierter Tanz. Nach Aufwärmübungen tanzen wir zu versch. Rhythmen. Tanja Langenauer, Felsenstrasse 33, St.Gallen, 071 411 48 12, tanja. langenauer@gmx.net, jeden 2. Mi und Do 18:15–19:45 (AnfängerInnenMittel) und 20–21:30 Uhr (Fortgeschr.), Amriswil wöchentl. Di 9–10:30 Uhr Contact Improvisation Jam. Rollen, tanzen, fliegen: 30min angeleitetes Aufwärmen, nachher freier

Jam, 15 Fr./Abend, keine Anmeldung nötig. Einführungskurse nach Bedarf. Ort: Felsenstrasse 33, SG, Leitung: Kathrin Schwander, Tanzpädagogin, 079 267 56 17, kschwander@gmx.ch, Do, 9. & 23.09, 20:15–22:15 Uhr Körperwahrnehmung, Bewegung, Tanzimprovisation. Annlies Stoffel Froidevaux, Bewegungs- und Tanztherapeutin, St.Gallen, Auskunft und Anmeldung: 071 340 01 12 Tanzschule: raumbewegen bewegungsraum. Kindertanz, Streetdance, Zeitgenösssischer Tanz, Ballett, Gymnastik. Kerstin Frick, Merkurstr. 2, St.Gallen, 071 223 30 12, info@raumbewegen.ch, www.raumbewegen.ch Kindertanz. Kreativer Tanz für Kinder und Jugendliche. Immer donnerstags. Versch. Altersgruppen ab Kindergarten. Franziska Niedermann, Niederteufen, 079 765 06 14, www.kreativerkindertanz.ch, jew. Fr ig  – Ta n z T r a in in g Weiterbildung für Tanz- und Bewegungsschaffende. Theatertanzschule, Notkerstrasse, St.Gallen. Infos: www.igtanz-ostschweiz.ch, Cordelia Alder, 071/ 793 22 43, alder.gais@gmx.ch, Zeitgenössisch. Hella Immler, 24.09 & 1.10., jew. 9 – 11 Uhr Zeitgenössisch. Julia Galuzzi, 3.09, 10.09 & 17.09., jew. 9 – 11 Uhr f er n o s t Wen-Do. Selbstverteidigungskurse für Frauen und Mädchen. Mädchen (2./3. Kl.) 6./7.11. Frauen 13./14.11, Verein Selbstverteidigung Wen-Do, Bühlbleichestr. 2 St.Gallen, 071 222 05 15, wendo.sg@bluewin.ch, Aikido Einführungskurs. www.aikido-meishin-sg.ch, Einführungskurs 18:30–19 Uhr, Fortgeschr. Mo/Mi/Fr 19:30–21 Uhr SundariYoga. Ein kraftvolles Yoga, das bewegt. Eine Oase der Stille, die entspannt. Ein zeitgemässer Yogi, der inspiriert. 071 440 20 02, www. sundariyoga.ch I Ging Kurs. der richtige Zeitpunkt. Michael Zwissler, 071 534 33 23, fengshui@zeitimraum.ch, www.zeitimraum.ch, Sa./So. 11./12.09.2010 m a len kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Begleitetes Malen für Kinder/ Erwachsene. In Gruppen oder Einzel. Karin Wetter, 071 223 57 60 Malatelier für Kinder und Erwachsene. Marlis Stahlberger, Schwalbenstr. 7 (beim Hotel Ekkehard), St.Gallen. 071 222 40 01 oder 071 245 40 30, p.stahlberger@bluewin.ch Wenn Farbenpinsel tanzen, erweitert sich der Horizont. Ausdrucksmalen. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, jew. Do Abend, www.praxis-tischhauser.ch Kurs im Malatelier. Arbeiten mit Öl, Acryl, Spachtel. Gruppen und Einzel. Vera Savelieva, Schwertgasse 23, St.Gallen, 078 768 98 07, info@doma-sg.ch

Vorbereitungskurs für gestalterische Berufsrichtungen. Lisa Schmid, Atelier Galerie, St.Gallen. 071 222 40 88 oder 071 223 37 01, www.atelier-lisaschmid.ch il pennello Kulturraum03.ch. Malerlebniswerkstatt für Erwachsene und Kinder. Individuelle Einzel begleitung. Maya Bärlocher, Bahnhofstr. 30, 9402 Mörschwil, 071 845 30 32, www.kulturraum03.ch, info@kulturraum03.ch Vorbereitungsjahr (10.Schuljahr) für gestalterische Berufsrichtungen/Vorkurse. Ortega Schule St.Gallen, Kesslerstr. 1, St.Gallen, 071 223 53 91, www.ortega-schule.ch, laufend Infoveranstaltungen Begleitung künstlerischer Werkprozesse. Beratung – Kunst und Gestaltung. Teresa Peverelli, Kunstschaffende, Dozentin mit langjähriger Lehrerfahrung, Schule für Gestaltung St.Gallen, 079 749 11 73, tpeverelli@pingnet.ch d r e i d i m e n s i on al kleine Kunstschule. Gestaltungsschule für Kinder und Jugendliche St.Gallen. Verein kleine Kunstschule, Lucia Andermatt-Fritsche, 071 278 33 80 Atelier Keramik Plus. Atelier für Kunst-Keramik und ausdrucksorientiertes Gestalten mit div. Materialien. Tages und Wochenkurse, Ferienangebote. Margrith Gyr, Degersheim, 071 371 54 32, www.keramik-plus.ch Landart und NaturKunst Kurse. Patrick Horber, Altstätten, 071 222 32 33, patrick.horber@ gmail.com, www.streuwerk.ch Modellieren. Anfänger bis Fortgeschrittene. Natalia Kaya Zwissler. Filzen. für Kinder und Erwachsene. Yukiko Kawahara, Atelier Oberstrasse 167, St.Gallen, 071 277 26 36 N at ur WWF Naturlive Naturerlebnisse & Kurse. Exkursionen, Ferienund sanfte Reiseangebote für Kinder, Familien und Erwachsene. WWF-Regiobüro AR/AI-SG-TG, Merkurstrasse 2, Postfach 2341, 9001 St.Gallen, 071 223 29 30, Kursangebote und Infos unter: www.wwfost.ch/naturlive diverses Schreiben mit Pfiff. Die Werkstatt für Öffentlichkeitsarbeit und Beruf, Atelier am Harfenberg, Harfenbergstr. 15, St.Gallen, www.schreibwerk.ch, ruth.rechsteiner@schreibwerk.ch Standortbestimmungsseminar. «Heute hier! und Morgen?». Berufs– Laufbahnberatung, St.Gallen, 071 229 72 11, blbstgallen@ed-blb.sg.ch PaTre. Väter in Trennung/ Scheidung. 1x monatlich Austausch. Info: 079 277 00 71 oder www.forummann.ch/patre.html Systemische Familienaufstellung. Bernadette Tischhauser, Brühlgasse 39, SG, 071 222 49 29, www.praxis-tischhauser.ch Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR). Vom blossen Reagieren zum bewussten Handeln. Vera Krähenmann, 071 280 20 10, www.k-bt.ch, 8 Abende ab 31.08. in St.Gallen

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Kino Loge. Oberer Graben 6, 8400 Winterthur, 052 208 12 41, www.hotelloge.ch Kino Namenlos. Mühletorplatz, 6800 Feldkirch, +43 55 2272 895, www.taskino.at Kino Rosental. Schulhausstr. 9, 9410 Heiden, 071 891 36 36, www.kino-heiden.ch Kinotheater Madlen. Auerstr. 18, 9435 Heerbrugg, 071 722 25 32, info@kinomadlen.ch, www.kinomadlen.ch Kraftfeld. Lagerplatz 18, 8400 Winterthur, 052 202 02 04, www.kraftfeld.ch Kraftwerk. 9643 Krummenau, 071 993 36 32, www.kraftwerk-club.ch Krempel (Zentrum Neuhof). Wiedenstr. 48, 9470 Buchs SG, 081 756 50 10, fwww.krempel.ch kubus. Mooswiesstr. 30, 9200 Gossau SG, www.myspace.com/imkubus Kugl – Kultur am Gleis. Güterbahnhofstr. 4, 9000 St.Gallen, 076 420 38 45, www.kugl.ch Kult Bau. Konkordiastr. 27, St.Gallen, 071 244 57 84, www.kultbau.org Kul-tour. auf Vögelinsegg, Hoh-rüti 1, 9042 Speicher, 071 340 09 01, info@kul-tour.ch, www.kul-tour.ch Kultur i de Aula. Schülerweg 2, Goldach, 071 841 49 91, www.kulturideaula.ch Kultur im Bären. Unterdorf 5, 9312 Häggenschwil, 071 243 20 83, www.kultur-im-baeren.ch Kultur im Bahnhof. Klubschule Migros St.Gallen, Bahnhofplatz 2, 9000 St.Gallen, 071 228 16 00, www.klubschule.ch Kulturcinema. Farbgasse, 9320 Arbon, 071 440 07 64, www.kulturcinema.ch Kulturforum. Bahnhofstr. 22, 8580 Amriswil, 071 410 10 93, www.kulturforum-amriswil.ch Kulturladen. Joseph-Belli-Weg 5, 78467 Konstanz, +49 7531 529 54, www.kulturladen.de Kulturlokal Mariaberg. Hauptstrasse 45, 9400 Rorschach www.maberg.ch Kultur Psychiatrie Münsterlingen. 8596 Münsterlingen, 071 686 41 41, www.stgag.ch Kultur-Werkstatt. Churfistenstr. 5, 9500 Wil, 071 912 22 66, www.kultur-werkstatt.ch Kulturzentrum Gaswerk. Untere Schöntalstr. 19, 8401 Winterthur, 052 203 34 34, www.gaswerk.ch Kunst- und Kulturzentrum K9. Obere Laube 71, 78462 Konstanz, +49 7531 167 13, www.k9-kulturzentrum.de Löwenarena. Hauptstr. 23, 8580 Sommeri, 071 411 30 40, www.loewenarena.ch Lokremise. Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen, 076 325 82 51, www.lokremisesg.ch Lyceumclub. Rorschacherstr. 25, 9000 St.Gallen Marionettenoper. Fischergasse 37, 88131 Lindau, VVK: +49 8382 94 46 50, www.lindauer-mt.de Metrokino. Rheinstr. 25, 6900 Bregenz, +43 5574 71 843, www.filmforum.at Montforthaus. Leonhardsplatz 8, 6800 Feldkirch, +43 5522 760 01 31 10 Offene Kirche. Böcklinstr. 2, 9000 St.Gallen, VVK: 071 278 49 69, www.okl.ch

71 SAITEN 09.10

Palace. Rosenbergstr. 2, 9000 St.Gallen, 071 222 06 96, www.palace.sg Parfin de siècle, Mühlensteg 3, 9000 St.Gallen, 071 245 21 10, info@parfindesiecle.ch, www.parfindesiecle.ch Phönix Theater 81. 8266 Steckborn, www.phoenix-theater.ch Projektraum Nextex. Blumenbergplatz 3, 9000 St.Gallen, 071 220 83 50, www.visarteost.ch Printlounge. Schwertgasse 22, 9000 St.Gallen, 071 222 07 52, www.printlounge.ch Propstei. 6722 St.Gerold, +43 55 50 21 21, www.propstei-stgerold.at Raum für innere Kultur. Frongartenstr. 8, 9000 St.Gallen, 071 340 03 25, www.cre-do.info Remise. Am Raiffeisenplatz 1, 6700 Bludenz, +43 5552 334 07, www.remise-bludenz.at Restaurant Eintracht. Neudorfstr. 5, 9533 Kirchberg SG, 071 931 10 92, www.eintracht-kirchberg.ch Restaurant Freihof. Rorschacherstr. 2, 9450 Altstätten, 071 755 86 20, www.freihof-altstaetten.ch Restaurant Kastanienhof. Militärstr. 9, 9000 St.Gallen, 071 278 41 42, www.kastanienhof.ch Restaurant Rössli. Dorf 42, 9103 Schwellbrunn, 071 352 21 22 Restaurant Splügeneck. St.Georgenstr. 4, 9000 St.Gallen, 071 222 16 29 Rosenegg. Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen, www.museumrosenegg.ch Rudolf-Steiner-Schule. Rorschacherstr. 312, 9016 St.Gallen, 071 282 30 10, www.steinerschule.ch Salzhaus. Untere Vogelsangstr. 6, 8400 Winterthur, 052 204 05 54, VVK: 052 204 05 54, www.salzhaus.ch Schlachthaus Kulturcafé. Dornbirn, +43 5572 36 508, www.café-schlachthaus.at Schloss Dottenwil. Postfach 1094, 9303 Wittenbach, 071 298 26 62, www.dottenwil.ch Schloss Hagenwil. Hagenwil, 8580 Amriswil, 071 411 19 13, VVK: 071 411 41 98, www.schloss-hagenwil.ch Schloss Wartegg. VonBlarer-Weg, 9404 Rorschacherberg, 071 858 62 62, www.wartegg.ch Schloss Wolfsberg. Wolfsbergstr. 19, 8272 Ermatingen, 071 663 51 51, VVK: 071 663 51 51, www.wolfsberg.com Schlösslekeller. Fürst-FranzJosef-Str. 68, 9490 Vaduz, +41 423 230 10 40, www.schloesslekeller.li Sonderbar/Rauch. Marktgasse 12-14, 6800 Feldkirch, +43 5522 76 355, www.sonderbar.ch Spielboden. Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, +43 5572 219 33 11, www.spielboden.at Stadtsaal. Bahnhofplatz 6, 9500 Wil, 071 913 52 00, www.stadtsaal-wil.ch Stadttheater Konstanz. Konzilstr. 11, 78462 Konstanz, +49 7531 90 01 08, VVK: +49 7531 90 01 50, www.stadt.konstanz.de Stadttheater Schaffhausen. Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen, VVK: 052 625 05 55, www.stadttheater-sh.ch

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NAchrIchTEN AuS dEm Sumpf Pfahlbauer

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nd, freunde, alle schön zurück im hamsterrad? Josägnüüt, sagt da jeweilen der Ostrandzonenmensch. Was gar nicht schlecht ist: nichts sagen, mein ich. Jedenfalls hielt ich mich in den letzten Tagen meistens daran und lief weiter, wenn ich nach einem grossen, langen, schönen, tief atmenden Sommer in den Gassen der Gallenstadt auf einen irrlaufenden Zufallsbekannten stiess. Ich war aus irritationsfreien Zonen zurückgekommen mit der festen Absicht, nichts oder nur soviel zu sagen, wie im minimal menschenwürdigsten Sinne nötig. Also, jo, sägnüüt, gell, luegdr, heb en schöne. und weg. Bei Gott, ich hätt auch gar nichts zu erzählen gehabt, so schön gross nichts war dieser Sommer. Keine, allenfalls mal ein paar ganz kleine Brötchen backen, nur keine Aufregung und bei nichts Grossem dabei sein – daran hielten wir uns und mussten nicht mal eisern sein. und wenn mal noch ein moment der unsterblichkeit lockte, zum Beispiel beim internationalen Berlin-freiluft-Karaoke im mauerpark «hip priest» zu lallen, staunten und schwitzten wir nur blöd, bis wir den moment verpasst hatten. Was gut so war. Viel lieber fuhren wir nachts mit dem Velo den Kanälen nach und hängten in ausgelassenen Runden in Kreuzberger hinterhöfen ab. Oder gingen an einen ostdeutschen See, wo es keine Nazis gab und auch keine motorbootfahrer. Sondern nur einen Ruderer und zwei Segelboote und unendlich Ruhe. dort wateten wir ein wenig herum und hockten dann ans ufer und blätterten, wenns hoch kam, mal in der Tageszeitung. Wir tranken lokales Bier und assen gepfefferte deutsche Supermarktwürste. und zum Nachtisch biodynamische mohnkuchen. die einzige klitzekleine Irritation: das Seelein hatte gefühlte vierzig Grad Badewannentemperatur. Später im langen, grossen, richtig schön langweiligen Sommer, bei den trostlos glücklichen Italienern unten am Langen See, wars ähnlich. Nur dass der Lange See nach ein paar Tagen Nordföhn auf noch knapp achtzehn Grad kam, die man je nach Statur und Überwindungslust mit «schon noch frisch» oder «prost Lungenentzündung» taxierte. Was an ewig gleichen Tagen, an denen ich unterm Gebüsch ganz langsam Wolf Schneiders schulbuchmässige menschheitsgeschichte («der mensch – eine Karriere») las, um ein wenig Überblick zu gewinnen, und abends dann einen Wolfsbarsch auf den Grill warf, schon an Aufregung grenzte. Gegen das Ende der langen Tage hin gab es Anzeichen, dass nicht alles zum Guten bestellt war. Am vorletzten Tag landeten wir unter einem glasklaren Sternenhimmel unvermittelt in einer diskussion, die zur Endlosschlaufe von missverständnissen und also zur kompletten Ernüchterung auswuchs. der fenchelmann, der mich immer als fenchelmann zu zeichnen pflegt, dabei ist er der fenchelmann und weiss es genau, der fenchelmann also und Onkel Oskar und Braunauge und dieser charlie hier jag-

Keine Brötchen backen ten sich in zunehmender Weinseligkeit durchs universum und stellten die übermenschliche frage nach der Existenz anderer Lebewesen. Bis wir eben in der besagten Endlosschlaufe landeten, dass wir nämlich nur ein Klacks im unendlichen Nichts seien, der bei seinen beschränkten Wahrnehmungsfähigkeiten und seinem minibewusstsein noch nicht mal wissen könne, was andere wissen könnten, von denen wir keine Ahnung hätten, so dass wir drum auch nicht wissen könnten, dass … Ach. Oder so. Ich muss wohl mal Onkel Oskar fragen, wie das genau war mit dem Klacks, pardon drecksklacks, wie er immer sagte. Wir sahen auch in jener Nacht keine Sternschnuppe, und erst später konnten wir uns einen Reim darauf machen, weil es vermutlich just jene Nächte waren, in denen der merzenstern

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verglühte respektive beschloss, endlich in tiefer Nacht zu verschwinden. und am letzten Tag griff ich wie eines meiner grossen Vorbilder aus purer Langeweile zur heckenschere und schnippelte ein wenig im Garten herum, vor allem an den abgestorbenen Blättern einer alten palme. und da geschah das unheil, das jäh das Ende aller langen, guten, nichtssagenden Tage und Nächte beschloss: Ich erwischte eine im toten Geäst versteckte Eidechse – der zuckende Körper fiel zu Boden, der Kopf aber steckt heute noch im vermaledeiten palmwedelhohlraum. Ein fürchterlicher moment, und die denkbar bösartigste Erinnerung an meine schlimme menschenkarriere als Zerstörer. Ich litt über Stunden, auch wenn mir Braunauge einreden wollte, dass genau diese Eidechse gewiss die hinterhältigste und arroganteste aller Echsen im Garten gewesen war. Ein grosser, langer, schöner, tief atmender Sommer ist zu Ende. Ich habe getötet und bin zurück; es gab bereits erste Irritationen und es wird viel zu tun geben. Aber erstmal freue ich mich im September aufs Brötchen backen in der Nacht der Schweizer Bäcker, die inzwischen Swiss Bakers heissen. Ich werde mir da einen Wintervorrat anlegen, zum Einfrieren. und dann sehen wir weiter. und können was erzählen. Charles Pfahlbauer jr.



D’SUeBallÄ

Saitenlinie

E

Lika Nüssli

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ndlich haben wir die unsäglichen SommerTalk-Formate auf TV Null und anderen Stationen hinter uns. Schon geht es weiter mit Podien, Reden und Geplauder. Die Industrie- und Handelskammer iHK startet ein Politpodium zur Frage «Ist der Sozialstaat am Ende?» und wandert damit bis März durch die Ostschweiz. Auf der Teilnehmerliste stehen Namen wie lucrezia Meier-Schatz, toni Brunner, lukas Reimann, Konrad Hummler. Lichtblicke der Runde sind Paul Rechsteiner oder Bundesratskandidatin Hildegard Fässler. Wer liest, worum es bei diesen IHKGesprächen geht, ist nicht wirklich überrascht: Die Geizschweiz ruft aus. Die Schweiz, die für alles nur noch Zahlen kennt. Die soziale Wohlfahrt sei der grösste Ausgabeposten, heisst es im Programm. «Der moderne Sozialstaat sorgt für uns von der Krippe bis zum Grabe.» Scheinbar gehört nun auch der Sozialstaat den Controllern mit ihren wunderbaren Excel-Listen: Die notwendige Bürokratie hinter der Geiselbefreiung des Ehepaars Greiner in Mali kostete so viel; jährlich kosten den Arbeitgeber die Freizeitunfälle seiner Mitarbeiter so viel; die Ausschaffungsflüge kosten so viel. Der Mensch als Kostenfaktor. Um Himmelswillen! Nicht ganz so schlimm, aber auch sehr beunruhigend war, dass sich auf die Ausschreibung von Radio «FM1» «Ä Frau für de Keller» tatsächlich Bewerberinnen gemeldet haben. Was für ein Wortspiel! Tief, abgründig, doppelbödig. Mit der Anspielung auf Folterungen im Keller kein wirklich guter Marketing-Gag. Die so gefundene Morgenmoderatorin Rosie Hörler – auch als Slamerin bekannt– störts aber nicht. Sie findet Yves Keller in einem Interview einen «ganz Netten» und nimmt die Rolle als Kellerfrau offenbar gerne ein. Von einem netten Fernsehauftritt haben wir auch erfahren. Wäre unser Arabisch besser, könnten wir es verstehen – aber wir sind uns auch so sicher, dass Florian Vetsch in der Diskussionsrunde im Marokkanischen Fernsehen gescheite und wichtige Dinge gesagt hat. Wer Arabisch kann, soll sich auf der Redaktion melden, wir leiten den Link gerne weiter. Und noch etwas verschicken wir gerne. Kürzlich erhielten wir eine handgeschriebene Postkarte vom «Saiten»-Leser andreas Schwarz. Zu louis Ribaux’ Ehren, dem Antiquar im Paracelsusgässlein, verfasste er ein Gedicht, dass er nun «Saiten» zur Veröffentlichung schenkt. Ein Auszug: «vom wunderbaren überleben / der bücher: / eine geschichte des lesens / ist auch eine geschichte vom glück / und eine geschichte / gegen gleichgültigkeit». Wir bedanken uns bei Andreas Schwarz herzlich für die schöne Post! Wer das vollständige Gedicht lesen möchte: ein Mail an redaktion@saiten.ch genügt. Wer selbst schöpferisch tätig wäre, hätte er oder sie einen Raum dazu dem sei gesagt, dass der Liechtensteiner nils estrich ein Haus in Jüterbog, nahe Berlin, besitzt, das er Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung stellen möchte. Das Haus ist nicht irgendein Haus, sondern das 1929 erbaute «Opus 1» des Architekten des einstein-Ferienhauses, Konrad Wachsmann. Auch diese Kontaktdaten geben wir gerne an Interessierte weiter. Und all jenen, die auch kreativ sind, aber lieber unerkannt bleiben möchten, denen sei www.postsecret.com empfohlen – da können immer Sonntags selbstgebastelte Postkarten über die tiefsten Sorgen publiziert werden. Eine über den Kostenfaktor Mensch etwa.


ZW ELFTER

12.September Sonntag 12.00 Die Lokremise St.Gallen feiert! Mit Blick hinter die Kulissen, Theaterperformance, Endlos-Kino, Kunstausstellung und Gastwirtschaft. www.lokremise.ch


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